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MAV 04.2018

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Innovation in der spanenden Fertigung<br />

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04-2018<br />

Trend China – Kunde und Wettbewerber<br />

Seite 22<br />

Maschinen Effizienz durch Hybridisierung einer Drehmaschine Seite 48<br />

Automation Maschinenhersteller setzt auf werkstattorientierte Steuerung Se<br />

Seite 97<br />

Special<br />

Großteilebearbeitung<br />

Seite 35


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2 April 2018


Editorial<br />

Partner auf Augenhöhe<br />

■■■■■■<br />

Es läuft in der deutschen Werkzeugmaschinenindustrie!<br />

Eine derart anhaltende Boomphase, wie wir sie aktuell<br />

genießen, hat man länger nicht erlebt. Und der Hauptverantwortliche<br />

ist nach wie vor China. Zwar hat Amerika im<br />

vergangenen Jahr für eine überraschende Aufwärtsentwicklung<br />

gesorgt, doch es bleibt dabei: Ohne den Mega-Markt in<br />

Fernost müssten viele heimische Hersteller deutlich kleinere<br />

Brötchen backen.<br />

Grund für uns, in unserem<br />

Trendthema den chinesischen<br />

Markt unter die<br />

Lupe zu nehmen. Was wir bei<br />

der Betrachtung unterschiedlicher<br />

Segmente gelernt haben<br />

ist, dass sich das Land<br />

unaufhaltsam zu einem Partner<br />

auf Augenhöhe entwickelt.<br />

Das hat mehrere Gründe.<br />

Zum einen lässt sich das<br />

Marktpotenzial im Reich der<br />

Mitte meist nur über Kooperationen<br />

erschließen, wodurch<br />

die Chinesen bei den<br />

konventionellen Technologien in hohem Tempo dazulernen.<br />

Zum anderen spielt China bei Zukunftstechnologien wie<br />

Elektromobilität, künstliche Intelligenz, Digitalisierung oder<br />

additive Fertigung längst in der ersten Liga mit – und hat auch<br />

die wirtschaftliche Macht, die künftigen Rahmenbedingungen<br />

zu setzen.<br />

Sollte uns das beunruhigen? Jein. Unbestreitbar ist, dass die<br />

Chinesen einen klaren Plan verfolgen und in wenigen Jahren<br />

als Wettbewerber im Hochtechnologiebereich deutlich sichtbarer<br />

sein werden als heute. Andererseits bleibt das Verhältnis<br />

noch von Pragmatismus geprägt, und der gegenseitige<br />

wirtschaftliche Nutzen steht im Vordergrund. Das<br />

vermittelt wenigstens eine gewisse Berechenbarkeit. Dennoch:<br />

Wenn die deutsche Industrie auch in Zukunft als Wirtschaftspartner<br />

für China interessant sein will, muss sie auch in den<br />

Zukunftsfeldern ganz vorne mitspielen. Es wird nicht reichen,<br />

uns auf unseren Erbhöfen auszuruhen.<br />

■<br />

Dr. Frank-Michael Kieß<br />

Redakteur<br />

frank-michael-kiess@konradin.de<br />

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Inhalt 04-2018<br />

Partner auf Augenhöhe:<br />

China wird ein großer Kunde<br />

deutscher Unternehmen<br />

bleiben und entwickelt sich<br />

gleichzeitig immer mehr zu<br />

einem bedeutenden Wettbewerber,<br />

der mit eigenen Innovationen<br />

und technischem<br />

Wissen punktet.<br />

Bild: SeanPavonePhoto/Fotolia<br />

22<br />

TREND<br />

China: Kunde und Wettbewerber<br />

22 Großkunde als Investor:<br />

Die Werkbank der Welt wird Partner auf Augenhöhe<br />

26 Interview: Qin Ke, CDMIA: „Chinesische Firmen<br />

streben langfristige Kooperationen an“<br />

30 Werkzeugmaschinenmarkt in China nimmt wieder<br />

Fahrt auf<br />

32 Interview: Armin Kasper, Director Asia-Pacific, Mapal:<br />

„Dienstleistungen sind mehr und mehr gefragt“<br />

SPECIAL Großteilebearbeitung<br />

36 Große Maschine – hohe Genauigkeit: Wie erreicht<br />

man die vom Kunden geforderte Präzision?<br />

40 Die intelligente Maschine:<br />

Digitale Lösungen für große Bearbeitungszentren<br />

44 Kombination aus Groß-Bearbeitungszentrum und<br />

passenden Werkzeugen überzeugt Flugzeugzulieferer<br />

01 Maschinen<br />

48 Verfahrensintegration: Effizienter fertigen durch<br />

Hybridisierung einer Drehmaschine<br />

52 Schleifen à la carte: Anwender setzt auf die<br />

Kombination ISOG, Fanuc und MTS<br />

56 Maximale Auslastung dank Automation:<br />

Formenbauer setzt auf BAZ mit Rundspeichern<br />

58 Erodieren und Schleifen auf einer Maschine<br />

59 PKD-Schärfautomat fräst extreme Achswinkel<br />

02 Werkzeuge<br />

60 Vorstoß in die Tiefe: Wechselkopf-Bohrer kommt bis<br />

5xD ohne Pilotbohrung aus<br />

62 Interview: Dr. Betty Z. Mei, Technical Director,<br />

3M Abrasive Systems Division<br />

64 Werkzeugbauer setzt auf produktive Bohrlösung<br />

66 Anwender senkt die Fertigungskosten beim Fräsen<br />

um die Hälfte<br />

70 Hydrodehnspannfutter-Verlängerungen ermöglichen<br />

höhere Standzeiten<br />

72 Wirtschaftliches Aufbohren von Turbolader & Co.<br />

73 Performance moderner BAZ beim Bohren ausreizen<br />

74 Gewindebearbeitung für breites Werkstoffspektrum<br />

76 Werkzeugspannung: Auszugssicherung etabliert sich<br />

03 Automation<br />

97 Drehmaschinenhersteller setzt auf werkstattorientierte<br />

Steuerung<br />

100 Interview: Tobias Daniel, Head of Sales and<br />

Marketing Robotics, Comau<br />

103 Beladeroboter für CNC-Maschinen<br />

04 Qualitätssicherung<br />

104 In-Prozess-Messen auf Schleifmaschinen<br />

106 Kurbelwellen und Pleuel fix geprüft<br />

110 Drahtlose Prozessüberwachung an WZM<br />

4 April 2018


Seite 22<br />

Seite 97<br />

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40<br />

Bimatec Soraluce bietet<br />

mehr und mehr digitale<br />

Lösungen für große Bearbeitungszentren<br />

an,<br />

die den Kunden einen<br />

entscheidenden Wettbewerbsvorteil<br />

verschaffen<br />

sollen.<br />

Bild: Soraluce<br />

106<br />

Mit einem messtechnischen<br />

Quantensprung<br />

hat Stihl jetzt die Qualitätsprüfung<br />

von Kurbelwellen<br />

und Pleueln im<br />

Stammwerk Waiblingen<br />

stark beschleunigt.<br />

Bild: Stihl<br />

DIE EIGENE FASZINATION<br />

AUF DEN KUNDEN ÜBER-<br />

TRAGEN. DAS MOTIVIERT.<br />

Thomas Wittkowski, Technischer Außendienst KOMET ® BRINKHAUS<br />

05 Software<br />

112 Maschinenbauer verkürzt Rüstzeiten mit cleverer<br />

CAM-Software<br />

115 CNC-Datenbank um Eventkalender erweitert<br />

Anlagen, Verfahren<br />

116 Smart Manufacturing mit kompakter Hydraulik<br />

120 Reibahlen-Hersteller nutzt Beschichtung für Spezielles<br />

Rubriken<br />

6 Titelgeschichte<br />

12 Aus der Branche<br />

79 Kompetenzführer Schleiftechnik 4.0<br />

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Zum Titelbild<br />

Der sehr vielseitige DHC-<br />

Schaftfräser von LMT Fette<br />

zeichnet sich durch die<br />

04-2018<br />

Innovation in der spanenden Fertigung<br />

Trend China – Kunde und Wettbewerber<br />

Maschinen Effizienz durch Hybridisierung einer Drehmaschine Seite 48<br />

Automation Maschinenhersteller setzt auf werkstattorientierte Steuerung Se<br />

ungleiche Drallsteigung<br />

und den besonders schwingungsarmen<br />

Lauf aus. Der<br />

Fräser wird im Bereich<br />

3D-Druck zur Finishbearbeitung<br />

gedruckter Knieprothesen<br />

erfolgreich ein-<br />

26. APRIL 2018 IDEEN-FABRIK+<br />

gesetzt. Bild: LMT<br />

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Trends und Thesen zu einer<br />

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Special<br />

Großteilebearbeitung<br />

Seite 35<br />

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Bohren. Reiben. Gewinden. Fräsen.


Titelgeschichte<br />

3D-Druck: Chancen und Risiken für die Präzisionswerkzeughersteller<br />

Additive Werkzeugtechnik<br />

Die immer kürzer werdenden Innovationszyklen der Produkte führen<br />

zu rasant fortschreitenden Veränderungen in der Fertigungstechnik.<br />

In diesem Zusammenhang sind besonders kürzere Prozesszeiten,<br />

Digitalisierung, Ressourceneffizienz, Leichtbau,<br />

Downsizing, neue Werkstoffe, Near-Net-Shape-Technologie oder<br />

auch prozesssichere Komplettbearbeitung zu nennen. Alle genannten<br />

Anforderungen lassen sich mit dem additiven Fertigungsverfahren<br />

3D-Druck erfüllen.<br />

Autor: Dr. Diethard Thomas, LMT Consultant<br />

6 April 2018


Der sehr vielseitige DHC-Schaftfräser<br />

von LMT Fette zeichnet sich durch die<br />

ungleiche Drallsteigung und den besonders<br />

schwingungsarmen Lauf aus.<br />

Der Fräser wird erfolgreich im Bereich<br />

3D-Druck zur Finishbearbeitung gedruckter<br />

Knieprothesen eingesetzt.<br />

Bild: LMT<br />

April 2018 7


Titelgeschichte<br />

■■■■■■ Mit der 3D-Druck-Technologie kommen<br />

auch neue Zeiten auf Präzisionswerkzeuge zu. Sie ermöglicht<br />

ganz neue Lösungen, die mit herkömmlichen<br />

Fertigungsmitteln gar nicht machbar sind. Dazu gehören<br />

komplizierte Hinterschneidungen am Werkzeugkörper<br />

oder auch Freiformbohrungen für Kühlkanäle. Neben<br />

den vielfältigen Gestaltungsmöglichkeiten gibt es<br />

weitere Vorteile, wie Gewichtseinsparung durch Hohlräume<br />

und damit auch Ressourceneffizienz oder Schnelligkeit<br />

in der Bemusterung kundenindividueller Werkzeuglösungen.<br />

Der Kreativität der Konstrukteure und auch der Fertigungstechniker<br />

sind also keine Grenzen gesetzt. Allerdings<br />

wird von ihnen auch ein komplett neues<br />

3D-Druck-Denken gefordert. Viele bereits bestehende<br />

Produkte müssen neu konstruiert werden. Aber das sind<br />

Schicht um Schicht. Je dünner die Schicht ist, umso genauer<br />

kann gearbeitet werden und umso geringer ist der<br />

Treppeneffekt.<br />

Außerdem kann es bei nachfolgender Wärmebehandlung<br />

von Bauteilen aus Stahl zu Härteverzug kommen,<br />

der beseitigt werden muss. Auch die Supportstrukturen<br />

müssen sauber entfernt werden. Eine spanende Finishbearbeitung<br />

ist somit unerlässlich. Bild 1 zeigt prinzipiell<br />

den Werkzeugbedarf für die mechanische Nachbearbeitung<br />

gedruckter Bauteile in Abhängigkeit von der gedruckten<br />

Qualität der Funktionsflächen. Der Werkzeugbedarf<br />

ist sehr groß. Lediglich in einem schmalen Bereich,<br />

in dem die Qualität der erzeugten Funktionsflächen<br />

bereits den finalen Anforderungen genügt, kann auf<br />

eine mechanische Nachbearbeitung verzichtet werden.<br />

Mechanische Nachbearbeitung<br />

Zwei Richtungen<br />

Bild 1: Prinzipieller Werkzeugbedarf zur mechanischen Nachbearbeitung<br />

gedruckter Bauteile. Bild: LMT Group<br />

Bild 2: Additive Fertigung zielt bei LMT Tools in zwei Richtungen. Bild: LMT Group<br />

bei weitem noch nicht alle Veränderungen, die die additive<br />

Fertigung mit sich bringt. Und über allem steht die<br />

Frage: Sind Präzisionswerkzeuge zukünftig überflüssig?<br />

Nein, sind sie nicht. Ganz im Gegenteil.<br />

Präzisionswerkzeuge bleiben unerlässlich<br />

Nahezu alle gedruckten Werkstücke müssen spanend<br />

nachbearbeitet werden. Die finale Oberflächenqualität<br />

reicht meistens nicht aus, auch bedingt durch den sogenannten<br />

Treppeneffekt an schrägen Wandungen, der<br />

beim für den 3D-Druck typischen Pulverbettverfahren<br />

auftritt. Dabei wird das Material pulverförmig in dünnen<br />

Schichten aufgebracht und dort, wo das Bauteil entstehen<br />

soll, per Laser geschmolzen und gesintert,<br />

Kreativitätsschub für neue Produkte<br />

LMT Tools fokussiert sich auf zwei Aktionsbereiche<br />

(Bild 2). Zum einen werden die Vorteile für die Werkzeugentwicklung<br />

selbst und für die Werkzeugfertigung<br />

genutzt, um neue Funktionen zu generieren und um den<br />

Anforderungen des Leichtbaus und der Ressourceneffizienz<br />

zu genügen. Zum anderen geht es um die Nachbearbeitung<br />

gedruckter Bauteile bei den Kunden. Dieser<br />

Fertigungsprozess stellt insbesondere in den Branchen<br />

Aerospace, Automotive oder auch in der Medizintechnik<br />

ganz besondere Anforderungen an die Zerspanung.<br />

Begonnen wurde bei LMT Fette mit dem Druck von<br />

Rollkopfhaltern für die maschinenspezifische Anbindung<br />

von Gewinderollköpfen. Bild 3 zeigt prinzipiell die<br />

8 April 2018


Gestaltungsstufen eines Rollkopfhalters beim<br />

3D-Druck vom ursprünglichen konventionellen Design<br />

über die Topologieoptimierung und die funktionsgerechte<br />

3D-Modellierung bis zum fertig gedruckten und<br />

voll funktionsfähigen Halter aus Stahl mit integrierter<br />

Kühlmittelzufuhr. Das Gewicht eines Rollkopfhalters<br />

konnte dabei um 43 % reduziert werden.<br />

Als Beispiel für die einfache Gestaltung und Fertigung<br />

von Funktionsmustern kann ein Späneschutzcover<br />

für Rollköpfe genannt werden (Bild 4). Damit wird das<br />

sondere für das Unterteil (Tibia) der Prothese. Für das<br />

gewölbte Oberteil (Femur) gibt es spezielle Formfräser<br />

mit der zu erzeugenden Endkontur, mit denen die Bearbeitung<br />

höchst effizient erfolgt.<br />

Das sind aber noch relativ überschaubare Lösungen.<br />

Wenn man sich etwas intensiver mit den Anforderungen<br />

der additiven Fertigung auf die mechanische Nachbearbeitung<br />

beschäftigt, wird alles wesentlich komplexer.<br />

Ein Stichwort ist „Form- und Lagetoleranzen“. In der<br />

Gestaltungsstufen im 3D-Druck<br />

Bild 3: Gestaltungsstufen eines Rollkopfhalters im 3D-Druck:<br />

1) Ursprüngliches Design,<br />

2) Topologieoptimierung mit Konstruktionssoftware,<br />

3) 3D-Modell der funktionsgerechten Ausführung,<br />

4) Additiv gefertigter Halter. Bild: LMT Group<br />

Bild 4: Funktionsmuster<br />

eines Späneschutzcovers<br />

für Rollköpfe.<br />

Bild: LMT Group<br />

Eindringen von Spänen, die in vor- oder nachgelagerten<br />

Dreh- oder Bohroperationen entstehen, in das grundsätzlich<br />

spanlos arbeitende Umformwerkzeug verhindert,<br />

beispielsweise beim Einsatz auf einer Revolver -<br />

maschine.<br />

Problemlösungen zur Nachbearbeitung gefordert<br />

Oftmals kann die Nachbearbeitung mit vorhandenen<br />

Werkzeugen geschehen, zum Beispiel mit dem sehr vielseitigen<br />

DHC-Schaftfräser von LMT Fette, der sich<br />

durch die ungleiche Drallsteigung und den besonders<br />

schwingungsarmen Lauf auszeichnet (Bild 5). Der wird<br />

bereits erfolgreich zur Finishbearbeitung gedruckter<br />

Knieprothesen in der Medizintechnik eingesetzt, insbe-<br />

konventionellen Fertigung auf einer CNC-Werkzeugmaschine<br />

sind die Werkstücke definiert eingespannt. Es<br />

existiert eine messtechnische Bezugsfläche oder Nullpunktdefinition<br />

als Basis für eine toleranzhaltige Komplettfertigung.<br />

Anders ist es bei den gedruckten Werkstücken.<br />

Hier gibt es ein Problem mit der Nullpunktdefinition<br />

beim Umspannen des Werkstücks vom Drucker in die<br />

Fräsmaschine. Wenn das Teil zur Nachbearbeitung aus<br />

dem Drucker kommt, schwebt es sozusagen frei im<br />

Raum. Abhilfe bietet ein geeignetes Nullpunktspannsystem,<br />

das das Koordinatensystem beim Umspannen beibehält.<br />

Eine andere Lösung wäre die Komplettbearbeitung<br />

auf einer Hybridmaschine, auf der sowohl gedruckt<br />

als auch spanend bearbeitet werden kann.<br />

April 2018 9


Titelgeschichte<br />

Bild 5: Der vielseitige DHC-Schaftfräser<br />

ist zur Nachbearbeitung gedruckter Funktionsflächen<br />

gut geeignet. Bild: LMT Group<br />

Ein weiteres Stichwort ist „Eigenspannungen“. Zum<br />

Beispiel werden beim Fräsen einer Nute in konventionellem<br />

Stahl Eigenspannungen frei, die zur Deformation<br />

der Wandungen führen können. Zur Kompensation<br />

werden die Werkzeugschneiden entsprechend gestaltet.<br />

Diese Korrektur sieht für gedruckte Werkstoffe anders<br />

aus, weil deren Mikrostruktur eine andere ist und weil<br />

sich damit auch die gewählte Wärmebehandlungsroute<br />

auf das Spannungsverhalten auswirkt.<br />

Werkstoffgefüge und Wärmebehandlung gedruckter<br />

Bauteile haben darüber hinaus Einfluss auf die Werkzeugleistung<br />

und die Standzeit. Die Schneidengeometrie<br />

und die Schnittwerte müssen entsprechend optimiert<br />

werden.<br />

Es gibt zahlreiche mechanische Fertigungsverfahren,<br />

die (noch) nicht durch die additive Fertigung substituiert<br />

werden können. Dazu gehört natürlich das Fräsen<br />

zur Nachbearbeitung der gedruckten Teile, wie bereits<br />

beschrieben. Darüber hinaus wird die Erzeugung von<br />

Passbohrungen durch Ausspindeln oder Reiben voraussichtlich<br />

nicht substituierbar sein. Zu nennen ist auch<br />

die spanlose Außen- und Innengewindeherstellung<br />

durch Gewinderollen beziehungsweise Gewindeformen.<br />

Hierbei kommt es besonders auf die durch den Umformprozess<br />

bedingte Verdichtung der Materialfasern<br />

im Gewindegrund an, wodurch die sehr hohe Gewindefestigkeit<br />

erreicht wird.<br />

Auch für die Substitution des Gewindebohrens durch<br />

Drucken besteht noch Entwicklungsbedarf. Die Qualität<br />

eines gedruckten Gewindes ist nicht vergleichbar mit<br />

einem spanend hergestellten und es muss nachgeschnitten<br />

werden. Trotzdem können noch Steigungsfehler auftreten.<br />

Lediglich die Kernlochbohrung kann additiv hergestellt<br />

werden. Das Gewinde selbst muss dann nach<br />

wie vor mit einem Gewindebohrer gefertigt werden.<br />

Generell sind die additiven Verfahren bis dato für die<br />

Einzelfertigung oder bestenfalls für kleinere Losgrößen<br />

wirtschaftlich anwendbar, weil die Auftragsraten noch<br />

zu gering bzw. die Schichtdicken zu groß sind. Die<br />

Druckzeiten sind zu lang und steigen mit abnehmender<br />

Schichtdicke weiter an. Für die Massenfertigung werden<br />

somit absehbar die konventionellen Verfahren, beispielsweise<br />

auch das Wälzfräsen, ihre effiziente Berechtigung<br />

behalten.<br />

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11


Aus der Branche<br />

Termine<br />

Personalien<br />

Plogmann Hausmesse<br />

12.04. – 13.<strong>04.2018</strong><br />

Bereit für die Zukunft mit Zerspanung 4.0 und<br />

modernster Betriebseinrichtung, Hagen a.T.W.<br />

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10. mav Innovationsforum<br />

18.<strong>04.2018</strong><br />

50 Technologieführer präsentieren ihre<br />

Top-Innovationen 2018, Böblingen<br />

www.mav-online.de/innovationsforum<br />

Hermle Hausausstellung<br />

18.04. – 21.<strong>04.2018</strong><br />

Hausmesse, Gosheim<br />

www.hermle.de<br />

Drehertec Technik-Tage<br />

18.04. - 21.<strong>04.2018</strong><br />

360°-Lösungen – der Trumpf für effizientes<br />

Zerspanen, Denkingen; www.drehertec.de<br />

Hannover Messe<br />

23.04. – 27.<strong>04.2018</strong><br />

Weltleitmesse der Industrie, Hannover<br />

www.hannovermesse.de<br />

Control<br />

24.04. – 27.<strong>04.2018</strong><br />

Internationale Fachmesse für Qualitätssicherung,<br />

Stuttgart; www.control-messe.de<br />

Deutsche Gesellschaft für Materialkunde<br />

25.04. – 26.<strong>04.2018</strong><br />

Werkstoffe und additive Fertigung, Fachtagung,<br />

Potsdam; https://additive-fertigung-2018.dgm.de<br />

Rapidtech<br />

05.05. – 07.05.2018<br />

Internationale Messe und Konferenz für additive<br />

Technologien, Erfurt; www.rapidtech.de<br />

Konradin Mediengruppe & Fraunhofer IPA<br />

15.05.2018<br />

Smarte Maschinen im Einsatz – künstliche Intelligenz<br />

in der Produktion, Konferenz am Fraunhofer IPA in<br />

Stuttgart; https://industrie.de/kuenstliche-intelligenz<br />

VDI Wissensforum<br />

15.05. – 16.05.2018<br />

2. VDI-Strategiekongress Additive Manfufacturing<br />

2018, Stuttgart<br />

www.vdi-wissensforum.de/additive-manufacturing<br />

Führungs -<br />

wechsel bei<br />

Mahle<br />

Der Automobilzulieferer<br />

Mahle hat<br />

Dr. Jörg Stratmann<br />

(Bild) zum CEO berufen.<br />

Er folgt auf<br />

Wolf-Henning<br />

Scheider, der zu ZF<br />

gewechselt ist. Stratmann<br />

ist seit 2008<br />

im Mahle-Konzern<br />

tätig. Zuletzt leitete<br />

er die gesamte Mahle-Behr-Gruppe<br />

–<br />

den heutigen Geschäftsbereich<br />

Thermomanagement.<br />

Neuer Leiter<br />

Spannfutter bei<br />

Mapal<br />

Neuer Geschäftsführer<br />

Produktion<br />

des Mapal Kompetenzzentrums<br />

Spannfutter in Ehrenfriedersdorf<br />

ist<br />

Ralf Wackenhut<br />

(Bild). Er übernimmt<br />

den Stab von<br />

Hans-Ulrich Voigtländer,<br />

der den Bereich<br />

seit Gründung<br />

1996 geleitet hat<br />

und nun seinem Ruhestand<br />

entgegenstrebt.<br />

Neuer Chef bei<br />

Mitsubishi<br />

Die Position des<br />

Präsidenten und<br />

CEO bei Mitsubishi<br />

Electric hat Takeshi<br />

Sugiyama (Bild)<br />

übernommen. Er<br />

folgt auf Masaki<br />

Sakuyama, der auf<br />

die Position des<br />

Chairman gerückt<br />

ist.<br />

Stabwechsel bei Starrag<br />

Scheider<br />

übernimmt<br />

bei ZF<br />

Der Verwaltungsrat der Starrag Group hat<br />

Christian Walti (Bild) zum neuen CEO ernannt.<br />

Zum 1. Juni übernimmt er das Amt<br />

von Walter Börsch, der das Unternehmen<br />

im Laufe des Augusts verlassen wird. Walti<br />

hat zuletzt die Bosch-Geschäftseinheit<br />

Bosch Packaging Systems in Beringen, Kanton<br />

Schaffhausen, geleitet.<br />

Neuer Vorstandsvorsitzender<br />

bei ZF<br />

Friedrichshafen ist<br />

Wolf-Henning<br />

Scheider (Bild). Er<br />

folgt Dr. Konstantin<br />

Sauer als CEO nach<br />

und steht nun an<br />

der Spitze des ZF-<br />

Konzerns. Der<br />

55-Jährige verfügt<br />

über langjährige<br />

Management-Erfahrung<br />

in den Technologiekonzernen<br />

Bosch und Mahle.<br />

12 April 2018


Digitalisierng wird Top-Thema in der Schleiftechnik<br />

Grindtec setzt<br />

neue Rekordmarken<br />

■■■■■■ Mit 19 100 Besuchern – knapp<br />

7 Prozent mehr als bei der Vorveranstaltung<br />

2016 – hat die Augsburger Schleiftechnik-<br />

Messe Grindtec heuer einen neuen Rekordwert<br />

erzielt. 645 Aussteller, 12 Prozent mehr<br />

als 2016, präsentierten sich auf einer um<br />

zwei Hallen erweiterten Ausstellungsfläche<br />

von nunmehr 45 000 m 2 . Laut Veranstalter<br />

Afag waren sie vom Ansturm an den vier<br />

Tagen mehr als beeindruckt – angesichts der<br />

übervollen Auftragsbücher vieler Unternehmen<br />

hätten viele damit nicht gerechnet. Internationaler<br />

noch als vor zwei Jahren setzte<br />

sich das Publikum zusammen: Von 29 auf<br />

39 Prozent stieg der Anteil der ausländi-<br />

Auf reges Besucherinteresse stieß der mav Themenpark<br />

Schleiftechnik 4.0 auf der Grindtec. Bild: Kieß<br />

schen Gäste, die aus insgesamt 65 Ländern<br />

nach Augsburg kamen.<br />

Eines der beherrschenden Themen auf<br />

der Messe war die Digitalisierung und Vernetzung<br />

von Prozessen, die gerade in der<br />

Schleiftechnik wertvolle Optimierungspotenziale<br />

bietet. Entsprechend groß war das<br />

Interesse am Themenpark „Schleiftechnik<br />

4.0 – Excellence in Digital Grinding“, der<br />

von mav in Kooperation mit Afag und dem<br />

Branchenverband FDPW organisiert wurde.<br />

Unternehmen wie Haas, GDX, Zoller oder<br />

Universal Robots stellten dort ihre Konzepte<br />

für eine Digitalisierung der Schleifbearbeitung<br />

vor. Ein breites Spektrum von Lösungen<br />

haben wir im Kompetenzführer<br />

Schleiftechnik 4.0 gebündelt, den Sie in dieser<br />

mav-Ausgabe ab Seite 79 finden.<br />

Die nächste Grindtec findet vom 17. bis<br />

21. März 2020 in Augsburg statt. ■<br />

Werkzeugmaschinenbauer übernimmt RBC<br />

DVS investiert in Automatisierung<br />

Die Geschäftsführer der RBC Fördertechnik GmbH<br />

mit dem Vorstand der DVS Technology Group.<br />

V.l.: Bernd Rothenberger (CSO), Josef Preis (CEO),<br />

RBC-Geschäftsführer Frank Götz und Stefan<br />

Becker, Axel Loehr (CFO). Bild: DVS<br />

■■■■■■ Über eine Mehrheitsbeteiligung an der RBC Fördertechnik<br />

GmbH baut die DVS Technology Group ihre Kompetenz im Automationsbereich<br />

aus. RBC wird damit die zwölfte operative Gesellschaft<br />

der Unternehmensgruppe. Das Unternehmen mit Sitz in Bad<br />

Camberg ist spezialisiert auf Automatisierungen, unter anderem mit<br />

kamerageführten Roboter-Systemen für Werkzeugmaschinen. Mit<br />

35 Mitarbeitern erzielten die Hessen im Geschäftsjahr 2017 einen<br />

Umsatz von rund 7 Millionen Euro.<br />

„Die Zusammenarbeit mit den Unternehmen der DVS Technology<br />

Group bildet für uns eine sehr gute Grundlage für weiteres, nachhaltiges<br />

Wachstum“, kommentiert RBC-Geschäftsführer Stefan<br />

Becker. „Neben den projektspezifischen Synergien mit den DVS-<br />

Maschinenbauern werden wir uns auch auf internationalem Parkett<br />

besser präsentieren können“, ergänzt sein Geschäftsführer-Kollege<br />

Frank Götz. „Wir sind überzeugt, dass DVS und RBC Fördertechnik<br />

einen guten strategischen und operativen Fit haben“, erklärt Josef<br />

Preis, Vorstandsvorsitzender der DVS Technology Goup. „Mittelfristig<br />

werden die Automatisierungslösungen und Robotik-<br />

Systeme von RBC Robotics eine entscheidende Rolle bei unseren<br />

Systemlösungen für die Serienfertigung von Antriebskomponenten<br />

einnehmen.“<br />

■<br />

April 2018 13


Aus der Branche<br />

Werkzeughersteller gründet Niederlassung in Moskau<br />

Horn gibt in Russland Gas<br />

Das Führungsteam von Horn Rus LCC: Anastasia<br />

Dododnova, Alexander Dick und Pavel Glazyrin<br />

(v. li.). Bild: Paul Horn/Nico Sauermann<br />

■■■■■■ Der Tübinger Präzisionswerkzeughersteller<br />

Horn hat eine Niederlassung<br />

in Russland gegründet: Seit Anfang 2018 ist<br />

die Horn Rus LLC mit eigenen Mitarbeitern<br />

vor Ort aktiv. Das Zentrum der Marktaktivitäten<br />

ist der Firmensitz in Moskau. Das<br />

Büro umfasst rund 300 Quadratmeter und<br />

beinhaltet den Vertrieb, die Verwaltung sowie<br />

Lagerfläche und die Möglichkeit, Kundenschulungen<br />

abzuhalten. In der Anfangsphase<br />

konzentriert sich das neue Unternehmen<br />

auf bestehende und bekannte Kunden<br />

aus der Automobil-, Energie-, Luft- und<br />

Raumfahrtindustrie sowie deren Zulieferer.<br />

Im Produkt und Leistungsangebot gibt es<br />

keine Einschränkungen.<br />

Trotz der räumlichen Entfernung zwischen<br />

Moskau und Tübingen können auch<br />

in Russland Sonderwerkzeuge mit kurzen<br />

Lieferzeiten bestellt werden. Mit dieser Systematik<br />

soll der in Deutschland wichtige<br />

Wettbewerbsvorteil auch in Russland bestehen<br />

und ein entscheidendes Kriterium, neben<br />

Qualität und Präzision, für den Markterfolg<br />

in der russischen Föderation werden.<br />

Verantwortlich bei Horn Rus LLC sind<br />

Alexander Dick, Geschäftsführer, Pavel Glazyrin,<br />

National Sales Manager, und Anastasia<br />

Dododnova, Operations Manager. „Der<br />

russische Markt ist ein Wachstumsmarkt“,<br />

so Dick. „Qualität, zunehmende Wirtschaftlichkeit,<br />

Schnelligkeit und Wiederholgenauigkeit<br />

sind Kernanforderungen, die unser<br />

Produktportfolio optimal widerspiegelt. Im<br />

Jahr 2018 bieten die Messen Metalloobrabotka<br />

und Neftegaz eine optimale Plattform,<br />

um unsere Lösungen und unsere Leistungsfähigkeit<br />

zu präsentieren.“ ■<br />

VDMA: 14 Prozent mehr Aufträge im Januar<br />

Maschinenbauer mit starkem Jahresauftakt<br />

■■■■■■ Die Auftragseingänge im Maschinenbau in Deutschland<br />

sind im Januar im Vergleich zum Vorjahr insgesamt um real 14 Prozent<br />

gestiegen. Laut Branchenverband VDMA verbuchten die Inlandsbestellungen<br />

ein Plus von 14 Prozent. „Der Nachholprozess<br />

bei den Investitionen im Inland setzt sich offenbar fort“, so VDMA-<br />

Chefvolkswirt Dr. Ralph Wiechers.<br />

Die Bestellungen aus dem Ausland legten im Januar ebenfalls um<br />

14 Prozent zum Vorjahr zu. Während die Aufträge aus den Nicht-<br />

Euro-Ländern um 10 Prozent wachsen konnten, sattelten die Orders<br />

aus den Euro-Partnerländern auf schon recht hoher Vorjahresbasis<br />

noch ein knappes Viertel (plus 24 Prozent) drauf.<br />

Im Drei-Monats-Zeitraum November 2017 bis Januar 2018 legten<br />

die Auftragseingänge um real 12 Prozent zu. Die Inlandsbestellungen<br />

erhöhten sich in diesem Zeitraum um 15 Prozent, die Auslandsorders<br />

um 10 Prozent. Aus den Euro-Partnerländern kam ein<br />

Orderzuwachs von 9 Prozent, die Nicht-Euro-Länder legten um<br />

11 Prozent zu. ■<br />

Wachstum im In- und Ausland<br />

Auftragseingang im deutschen Maschinen- und Anlagenbau (Januar 2018). Quelle: VDMA<br />

14 April 2018


Iscar startet weltweite Produktkampagne „Logiq Chess Line“<br />

Werkzeuge für die Zerspanung<br />

der Zukunft<br />

■■■■■■ Unter der Bezeichnung „Logiq Chess Line“ hat Iscar eine<br />

weltweite Produktkampagne gestartet und bringt künftig eine<br />

Vielzahl smarter Werkzeuge auf den Markt. Vor rund 400 Mitarbeitern,<br />

Kunden und Händlern legte Jacob Harpaz, Präsident der IMC<br />

Group und CEO des IMC-Mitglieds Iscar, die Marschrichtung des<br />

Unternehmens fest. Ziel der Kampagne sei es, den Kunden leistungsstarke<br />

Präzisionswerkzeuge zu bieten, die die steigenden Anforderungen<br />

nach wirtschaftlicher und produktiver Zerspanung in<br />

Zeiten einer digitalen Fertigung erfüllten. „Wir werden zukunftsweisende<br />

Produkte am Markt einführen, darunter auch Weltneuheiten.<br />

Dies betrifft alle Anwendungen für Drehen, Stechen, Bohren<br />

und Fräsen“, sagte Harpaz bei der Präsentation in Frankfurt.<br />

Die zunehmende Vernetzung im Sinne von Industrie 4.0 werde<br />

die Produktion und damit auch die Welt der Präzisionswerkzeuge<br />

verändern. Eine wichtige Rolle spiele dabei die Prozesskontrolle.<br />

„<br />

Warum HURCO?<br />

Die Bearbeitungszentren laufen<br />

reibungslos. HURCO-Techniker<br />

unterstützen uns schnell,<br />

<br />

Wir vertrauen HURC0.<br />

“<br />

Michael Nosov,<br />

Anwendungstechniker<br />

Back Maschinenbau & Vertrieb GmbH<br />

„Vielerorts wird hoch automatisiert und rund um die Uhr gefertigt.<br />

Da gibt es keine Zeit für Stillstand“, meinte Harpaz. Gefordert seien<br />

deswegen Werkzeuge, die schnell und prozesssicher arbeiten, Nebenzeiten<br />

minimieren, hohe Oberflächenqualitäten erzeugen und<br />

energieeffizient sind.<br />

Harpaz wies darauf hin, dass die Iscar-Produktionsstätten weltweit<br />

vernetzt seien. „Die Kunden profitieren von internationalen<br />

Entwicklungen. Unsere Werkzeuge sind High-End-Lösungen, die<br />

die Anforderungen der Ära Industrie 4.0 erfüllen.“ Iscar habe in der<br />

Vergangenheit viel Engagement in die Themen Smart Factory, Automatisierung,<br />

Datenaustausch und Fertigungstechnologie investiert.<br />

Rund fünf Prozent des Umsatzes gehen in die Forschung und Entwicklung.<br />

„40 Prozent des Unternehmensertrags erzielen wir mit<br />

neueren Produkten“, sagte Harpaz. Besonders erfolgreich habe sich<br />

Iscar in den Branchen Luft- und Raumfahrt sowie dem Maschinenbau<br />

etabliert.<br />

■<br />

Jacob Harpaz (links),<br />

Präsident von IMC und<br />

CEO von Iscar, und<br />

Hans-Jürgen Büchner,<br />

Geschäftsführer der<br />

Iscar Germany GmbH,<br />

haben die Produktkampagne<br />

„Logic Chess<br />

Line“ in Frankfurt vorgestellt.<br />

Bild: Iscar<br />

Hausausstellung<br />

21. – 22.06.2018<br />

Vorführzentrum<br />

Schröder Produktionstechnik<br />

in Verl<br />

05. – 06.07.2018<br />

Vorführzentrum<br />

in Pliening<br />

www.hurco.de<br />

April 2018 15


Promotion<br />

mav Innovationsforum 2018<br />

Ausstellerrekord bei der Jubiläumsveranstaltung – neu: Sonderschau additive Fertigung<br />

10 Jahre mav Innovationsforum<br />

■■■■■■ 10 Jahre mav Innovationsforum, der Branchentreff in<br />

Böblingen feiert Geburtstag: Die Jubiläumsveranstaltung am<br />

18. April 2018 wird ein ganz besonderes Highlight. 50 Technologieführer<br />

aufgeteilt auf fünf unterschiedliche Vortragsreihen bieten Informationen<br />

in konzentrierter Form. Neben den Kernthemen Werkzeugmaschinen<br />

und Peripherie, Werkzeugtechnik, Automatisierung<br />

sowie Maschinenelemente ist 2018 die Sonderschau additive Fertigung<br />

neu mit dabei. Unsere ab Juni erscheinende Schwesterzeitschrift<br />

„additive“ präsentiert erstmals die Trends rund um die generativen<br />

Fertigungsverfahren. An den Ständen im Foyer wird es zudem<br />

wieder reichlich Gelegenheit geben, sich aus erster Hand über<br />

die Produktneuheiten der ausstellenden Firmen zu informieren. ■<br />

Details und Anmeldung unter:<br />

www.mav-online.de/mav-innovationsforum<br />

Der Nullpunkt in der additiven Fertigung<br />

Sensorik/Automatisierung für die additive Fertigung<br />

Manuel Nau, Verkaufsleiter,<br />

Andreas<br />

Maier GmbH & Co.<br />

KG.<br />

In Zukunft spielt der<br />

3D-Druck mit Metallpulver<br />

eine überragende<br />

Rolle. Was<br />

Experten voraussagen,<br />

kann mit AMF-<br />

Nullpunktspanntechnik<br />

schon heute kostenoptimiert<br />

realisiert<br />

werden. Besucher des<br />

mav Innovationsforums<br />

2018 erfahren<br />

im AMF-Vortrag und<br />

am Stand, wie AMF-<br />

Nullpunktspanntechnik<br />

in der additiven<br />

Fertigung die Rüstzeiten<br />

um bis zu 90<br />

Prozent reduziert.<br />

Wir freuen uns darauf,<br />

dieses spannende<br />

Trendthema zahlreichen<br />

Interessierten<br />

nahezubringen.<br />

Martin Kurz, Industriemanager,<br />

Balluff<br />

GmbH.<br />

Mit Hilfe vollständig<br />

automatisierter, qualitätsgesicherter<br />

Abläufe<br />

lässt sich ein<br />

wirtschaftlicher<br />

3D-Druck realisieren,<br />

der sowohl die Einzelfertigung,<br />

als auch<br />

eine individualisierte<br />

Massenproduktion<br />

erlaubt. Eine wichtige<br />

Rolle spielen dabei<br />

Sensoren. Nutzt man<br />

innovative Automatisierungskonzepte,<br />

so<br />

sind Sensoren nicht<br />

nur zeit- und kostensparend<br />

in Anlagen<br />

zu integrieren, sie eröffnen<br />

auch den direkten<br />

Blick auf den<br />

Ort des Geschehens<br />

mit zahlreichen Diagnosemöglichkeiten.<br />

Kürzeste Messzeiten<br />

Einsparung vom Start weg<br />

Alexander Blum,<br />

Geschäftsführer,<br />

Blum-Novotest<br />

GmbH.<br />

Mit dem neuen<br />

LC50-DIGILOG haben<br />

wir es geschafft,<br />

eine bewährte Technologie<br />

auf ein ganz<br />

neues Niveau zu heben.<br />

Neben der Realisierung<br />

kürzester<br />

Messzeiten, optimierter<br />

Präzision und<br />

Prozesssicherheit<br />

werden Anwender zukünftig<br />

zusätzlich<br />

von neuen, bahnbrechenden<br />

Anwendungen<br />

profitieren. Dazu<br />

gehört beispielsweise<br />

die Software 3D<br />

ToolControl, oder<br />

der neue Technologiezyklus<br />

„SpindleControl“.<br />

Dirk Weiß, Vertrieb,<br />

CGTech Deutschland<br />

GmbH.<br />

FORCE eignet sich<br />

hervorragend bei<br />

schwer zerspanbaren<br />

Werkstoffen und<br />

komplexen Mehr -<br />

achs-Operationen –<br />

beide Faktoren registrieren<br />

wir zunehmend<br />

nicht nur in der<br />

Luft- und Raumfahrt,<br />

sondern industrieweit.<br />

FORCE ist das<br />

innovativste Instrument,<br />

das der Markt<br />

momentan zu bieten<br />

hat.<br />

16 April 2018


Promotion<br />

Digitalisierung<br />

erfordert Flexibilität<br />

Industrie 4.0 in der Werkzeugmaschine<br />

Daniel Ortmann,<br />

Projektleiter Condition<br />

Monitoring, Grob-Werke<br />

GmbH & Co. KG.<br />

Industrie 4.0 muss<br />

konkreten Nutzen<br />

versprechen und das<br />

Betreiben von Werkzeugmaschinen<br />

vereinfachen<br />

und optimieren.<br />

Ein erster<br />

Schritt in diese Richtung<br />

ist ein Condition<br />

Monitoring System.<br />

Darauf aufbauend<br />

können zukünftig<br />

Prognosen abgegeben<br />

werden. Dies ist eine<br />

Basis-Technologie für<br />

cyber-physische Systeme,<br />

die ihren aktuellen<br />

Zustand kennen<br />

und einen drohenden<br />

Stillstand frühzeitig<br />

melden. Darauf aufbauend<br />

können Instandhaltungsprozesse<br />

zukünftig deutlich<br />

optimiert werden.<br />

Gregor Großhauser,<br />

Leiter Vertrieb, Handlingtech<br />

Automations-<br />

Systeme GmbH.<br />

Es reicht nicht, unsere<br />

Fertigungssysteme<br />

miteinander zu vernetzen.<br />

Wir müssen<br />

die gewonnenen Informationen<br />

verstehen<br />

sowie möglichst<br />

schnell und kostengünstig<br />

reagieren<br />

können. Dies bietet<br />

eine Vielzahl von Herausforderungen<br />

für<br />

die weitere Entwicklung<br />

der eingebundenen<br />

Hard- und Software.<br />

Handlingtech<br />

setzt dabei auf modulare<br />

und roboterbasierte<br />

Zellenlösungen<br />

sowie die HaTPad-<br />

Bedienoberfläche,<br />

welche sich auch im<br />

laufenden Betrieb<br />

auf die Bedürfnisse<br />

des Kunden an -<br />

passen lässt.<br />

Kundenorientierung im Fokus<br />

Marten Veenendaal,<br />

Leiter Marketing,<br />

Komet Deutschland<br />

GmbH.<br />

Durch die zunehmende<br />

Vernetzung und<br />

die hohe Verfügbarkeit<br />

von Daten stehen<br />

Unternehmen vor der<br />

Herausforderung, die<br />

neuen Möglichkeiten<br />

wertschöpfend einzusetzen.<br />

Die Digitalisierung<br />

ist und bleibt<br />

Innovations- und<br />

Technologietreiber<br />

Nummer eins und<br />

das hat Auswirkungen<br />

auf unsere Produkte<br />

und Dienstleistungen,<br />

vor allem im<br />

Sinne der Kundenorientierung.<br />

Angesichts<br />

der zunehmend globalisierten<br />

Produk -<br />

tion leisten digitale<br />

Assistenzsysteme und<br />

die Cloud-Technologie<br />

wertvolle Dienste,<br />

die es konsequent zu<br />

nutzen gilt.<br />

Flexible Automation 4.0<br />

Intelligent verzögern: Bremsentechnologie 4.0<br />

Stefan Jehle, Vertriebsleiter<br />

Automations -<br />

systeme, Liebherr-Verzahntechnik<br />

GmbH.<br />

Der Liebherr-Weg in<br />

die „Smart Factory“<br />

ist eine konsequente<br />

Weiterentwicklung<br />

um virtuelle Komponenten,<br />

die flexibel in<br />

die bewährten Systeme<br />

(Portalroboter,<br />

Band-Fördersysteme,<br />

Speichersysteme, Palettenhandhabungssysteme,<br />

Roboterintegration)<br />

eingebunden<br />

werden. So erreichen<br />

wir völlig neue Funktionalitäten,<br />

die sich<br />

die Kunden nach Bedarf<br />

individuell zusammenstellen<br />

können.<br />

Damit definieren<br />

wir eine flexible Automation<br />

4.0 – auf<br />

der Basis eines standardisierten<br />

Portfolios<br />

aus virtuellen<br />

und realen Modulen.<br />

Das ist einzigartig in<br />

der Automationswelt.<br />

Andreas Merz,<br />

Produktmanager,<br />

Mayr Antriebstechnik.<br />

Industrie 4.0 ist ein<br />

Megatrend – Maschinen<br />

und Anlagen<br />

werden smart. Dazu<br />

gehören auch überwachte<br />

Bremssysteme,<br />

die in jeder Situation<br />

zuverlässig funktionieren.<br />

Ein wichtiger<br />

Faktor dabei ist<br />

eine intelligente Ansteuerung,<br />

die sich in<br />

vernetzte Systeme integriert.<br />

Zusammen<br />

mit einem technologisch<br />

führenden Reibsystem<br />

und konsequent<br />

berücksichtigten<br />

Sicherheitsprinzipien<br />

entsteht so ein<br />

perfekt abgestimmtes<br />

Gesamtsystem – eben<br />

Bremsentechnologie<br />

4.0.<br />

Effizientes Bohren und Fräsen ohne Wasser<br />

Prozesssicherheit im Fokus<br />

Thomas Haag,<br />

Geschäftsführer, MHT<br />

GmbH Merz & Haag.<br />

Beim Fräsen und<br />

Bohren ohne Wasser<br />

müssen Späne entfernt,<br />

das Werkzeug<br />

gekühlt und der Prozess<br />

geschmiert werden.<br />

Für diese Aufgaben<br />

wurde der Mediumverteiler<br />

der MHT<br />

GmbH entwickelt,<br />

der diese Aufgabe mit<br />

Druckluft mit ggf.<br />

beigemischtem<br />

Schmiermittel effizient<br />

umsetzt. Für<br />

höchste Genauigkeit<br />

und Oberflächengüte<br />

bei der Fräs- und<br />

Schleifbearbeitung<br />

setzt die Röders<br />

GmbH bei ihren Maschinen<br />

auf eine hohe<br />

Entwicklungstiefe,<br />

um so eine besondere<br />

Leistungsfähigkeit zu<br />

erreichen.<br />

Georg Seemann,<br />

Application Specialist,<br />

Multi Channel Germany,<br />

Sandvik Tooling<br />

Deutschland GmbH,<br />

GB Coromant.<br />

Was uns wirklich<br />

neugierig auf Neues<br />

macht, sind die oft<br />

einfachen Dinge. Wie<br />

oft sieht man Neues<br />

und denkt sich dabei,<br />

„da hätte man auch<br />

mal früher draufkommen<br />

können“.<br />

Erleben Sie drei<br />

bahnbrechende Innovationen<br />

von Sandvik<br />

Coromant, die für<br />

viele unserer Kunden<br />

genau dieses Gefühl<br />

generiert haben. Oft<br />

sind es die offenen<br />

Augen der Entwickler,<br />

die Gespräche mit<br />

Kunden, aber auch<br />

das Feedback unserer<br />

Techniker vor Ort,<br />

die solche Ideen zum<br />

Leben erwachen lassen.<br />

April 2018 17


Promotion<br />

mav Innovationsforum 2018<br />

Mannloser 24/7-Betrieb<br />

CNC-integrierte Robotik-Lösung<br />

Henrik A. Schunk,<br />

geschäftsführender<br />

Gesellschafter, CEO,<br />

Schunk GmbH & Co.<br />

KG.<br />

Die rasant wachsende<br />

Variantenvielfalt erfordert<br />

in Werkzeugmaschinen<br />

immer flexiblere<br />

Prozesse. Mit<br />

unseren Greifern,<br />

Schnellwechselkomponenten<br />

und Spannmitteln<br />

gewinnen Anwender<br />

ein hohes<br />

Maß an Freiheit bei<br />

der Prozessgestaltung.<br />

Zudem lassen<br />

sich die Nebenzeiten<br />

der Maschinen deutlich<br />

reduzieren, bis<br />

hin zum mannlosen<br />

24/7-Betrieb. Ob<br />

Lean Automation<br />

mithilfe der maschineneigenen<br />

Achsen<br />

oder komfortabele<br />

Palettiersysteme für<br />

den mannlosen Betrieb:<br />

Im Mittelpunkt<br />

stehen immer eine<br />

maximale Prozesssicherheit<br />

und Effizienz<br />

– auch bei<br />

kleinsten Losgrößen.<br />

Robin Sailer, Machine<br />

Tools Technical Consulting,<br />

Siemens AG,<br />

Digital Factory.<br />

Die Siemens AG präsentiert<br />

das Zusammenspiel<br />

zwischen<br />

Roboter und Werkzeugmaschine.<br />

Und<br />

zeigt dabei alle Facetten<br />

der Integration.<br />

Denn Siemens bietet<br />

mit der SINUMERIK<br />

eine CNC für eine<br />

umfassende Roboter-<br />

Integration – von der<br />

einfachen SPS-Anbindung<br />

über die komfortable<br />

Integration<br />

für Handling-Aufgaben<br />

bis hin zur vollständigen<br />

NC- und<br />

antriebsseitigen Systemintegration<br />

der<br />

Roboter-Kinematik.<br />

Erleben Sie live wie<br />

an einem digitalen<br />

Roboter-Modell in<br />

Kombination mit einer<br />

SINUMERIK die<br />

Zusammenführung<br />

von Roboter und<br />

CNC schon jetzt zum<br />

Greifen nah ist.<br />

Eine neue Ära der Maschinenbeschickung<br />

Für E-Mobilität bestens gerüstet<br />

Peter Pühringer,<br />

Division Manager<br />

Stäubli Robotics.<br />

Mit dem fahrbaren<br />

Robotersystem Hel-<br />

Mo läutet Stäubli ein<br />

neues Zeitalter für<br />

die Automation und<br />

Verkettung von<br />

Werkzeugmaschinen<br />

ein. HelMo bringt nahezu<br />

grenzenlose Flexibilität<br />

in die Maschinenbeschickung.<br />

Das System kann autonom<br />

fahren und innerhalb<br />

seiner Produktionsumgebung<br />

navigieren. Damit ist<br />

es in der Lage, komplexe<br />

Aufgaben zu<br />

übernehmen, die bis<br />

dato als nicht automatisierbar<br />

galten.<br />

Anwender können<br />

mit HelMo künftig<br />

smart in Industrie-4.0-Umgebungen<br />

produzieren und mit<br />

einem signifikanten<br />

Plus an Autonomie,<br />

Flexibilität und Produktivität<br />

rechnen.<br />

Reiner Fries,<br />

Geschäftsführer<br />

Vertrieb, Schwäbische<br />

Werkzeugmaschinen<br />

GmbH.<br />

Aktuell greifen Zulieferer<br />

auf BAZ zurück,<br />

die auf eine<br />

schwere Zerspanung<br />

spezialisiert sind, was<br />

aber nicht den Anforderungen<br />

E-Auto-typischer<br />

Fahrzeugteile<br />

entspricht. Deren Bearbeitung<br />

gleicht der<br />

von Leichtmetallen.<br />

Hier sind hochdynamische,<br />

schnelle Maschinen<br />

gefragt. Mit<br />

der BA W08-12 haben<br />

wir unser Maschinenkonzept<br />

erweitert<br />

und einen<br />

Spezialisten für großvolumige<br />

Leichtmetallwerkstücke<br />

wie<br />

Strukturbauteile geschaffen.<br />

Dank des<br />

Fortschritts unserer<br />

Produkttechnologie<br />

sind wir für die Entwicklung<br />

in der Elektromobilität<br />

schon<br />

heute bestens gerüstet.<br />

Einfach, einmalig, genial – Eckfräsen wie nie zuvor!<br />

Intelligente Steuerungs- und Softwarekonzepte<br />

Dr. Uwe Schleinkofer,<br />

Leiter Entwicklung<br />

Zerspanungswerk -<br />

zeuge, Ceratizit Austria<br />

GmbH.<br />

Exaktes 90° Eckfräsen<br />

mit 8 nutzbaren<br />

Schneidkanten ist in<br />

der Werkzeugentwicklung<br />

eine extrem<br />

große Herausforderung.<br />

Im Rahmen des<br />

Vortrages soll das<br />

Konzept des Maxi-<br />

Mill 491 in den Wendeschneidplattengrößen<br />

12 und 9 Millimeter<br />

in Verbindung<br />

mit den zugehörigen<br />

Hochleistungssorten<br />

für Aluminium, Stahl,<br />

rostfrei, Guss und<br />

schwer zu bearbeitenden<br />

Werkstoffen dargestellt<br />

werden. Darüber<br />

hinaus wird die<br />

neue Dragonskin-Sorte<br />

CTPM245 als Erweiterung<br />

für hochlegierte<br />

Stähle in den<br />

ISO-Bereichen<br />

P45/M45 mit ihrer<br />

speziellen Schichtstruktur<br />

vorgestellt.<br />

Alexander Luna<br />

Garcia, Sales GI Robots<br />

& Products,<br />

Yaskawa Europe<br />

GmbH,<br />

Robotics Division.<br />

Yaskawa begegnet<br />

den Anforderungen<br />

der Industrie 4.0<br />

nach standardisierten<br />

Schnittstellen und<br />

nach hoher automatisierter<br />

Flexibilität in<br />

der Produktion mit<br />

intelligenten Steuerungs-<br />

und Softwarekonzepten,<br />

aber auch<br />

mit neuen leistungsfähigen<br />

Robotermodellen.<br />

Ein Beispiel<br />

dafür ist die MOTO-<br />

MAN GP-Serie: Die<br />

kompakten und extrem<br />

schnellen Handling-Roboter<br />

wurden<br />

für Füge-, Verpackungs-<br />

und allgemeine<br />

Handhabungsapplikationen<br />

entwickelt.<br />

Mit Traglasten von 7,<br />

8, 12 und 25 kg sind<br />

die neuen 6-Achser<br />

die schnellsten ihrer<br />

Klasse und damit<br />

wahre Produktivitätstreiber.<br />

18 April 2018


Aus der Branche<br />

30 Millionen Euro für neues Werk in Großbritannien<br />

Siemens investiert in 3D-Druck<br />

SCHWER -<br />

ZERSPANUNG<br />

MAX. ZERSPANUNG<br />

MIN. BEARBEITUNGSZEIT<br />

■■■■■■ Siemens drückt bei der additiven<br />

Fertigung aufs Gas: 30 Millionen Euro<br />

investiert der Konzern in eine neue, hochmoderne<br />

Produktionsstätte für seine britische<br />

3D-Druck-Tochter Materials Solutions<br />

Ltd. Die Eröffnung des neuen Gebäudes in<br />

Worcester ist für September 2018 geplant.<br />

Damit wird sich die Kapazität des Unternehmens<br />

verdoppeln, die Anzahl seiner<br />

3D-Drucker erhöht sich auf 50 Maschinen.<br />

Gleichzeitig sollen über 50 neue Arbeitsplätze<br />

in Worcester entstehen.<br />

te Investition unterstreicht unsere Überzeugung,<br />

dass wir im Bereich der additiven Fertigung<br />

ein großes Potenzial für Innovation<br />

und Wachstum sehen. Zugleich ist dies für<br />

uns der nächste Schritt, die Industrialisierung<br />

dieser spannenden neuen Technologie<br />

weiter voranzutreiben.“<br />

Im Jahr 2016 hatte Siemens eine Mehrheitsbeteiligung<br />

an Materials Solutions Ltd.<br />

erworben. Das Unternehmen ist Vorreiter<br />

bei der Anwendung der Technologie des sogenannten<br />

selektiven Laserschmelzens (Se-<br />

Optimale Werkzeugkonzepte,<br />

exakt zugeschnitten auf<br />

Ihre Anwendung!<br />

Siemens nutzt Additive Manufacturing<br />

zur Fertigung unterschiedlicher<br />

Gasturbinenkomponenten<br />

und Ersatzteile. So fertigt<br />

Materials Solutions für Siemens<br />

gedruckte Brennerköpfe für den<br />

kommerziellen Kraftwerksbetrieb<br />

in Serie. Bild: Siemens<br />

Die Investition ist Teil der Siemens-Strategie<br />

zum Auf- und Ausbau eines globalen<br />

Geschäftes mit Dienstleistungen im Bereich<br />

der additiven Fertigung für die Luft- und<br />

Raumfahrtindustrie, die Automobilindustrie<br />

sowie weitere Branchen. Das neue Werk<br />

setzt vollständig auf Siemens Digital Enterprise-Lösungen<br />

aus einem integrierten<br />

durchgängigen Portfolio softwarebasierter<br />

Systeme und Automatisierungskomponenten.<br />

Laut Siemens können damit alle denkbaren<br />

Anforderungen abgedeckt werden,<br />

die entlang der industriellen Wertschöpfungskette<br />

entstehen können.<br />

„Die additive Fertigung ist eine wichtige<br />

Säule unserer Digitalisierungsstrategie“,<br />

sagte Willi Meixner, CEO der Siemens<br />

Power and Gas Division. „Diese signifikanlective<br />

Laser Melting; SLM). Dabei werden<br />

Hochleistungsteile aus Metall, vorzugsweise<br />

aus Hochtemperatur-Superlegierungen, hergestellt.<br />

Materials Solutions hat sein Geschäft<br />

in den vergangenen zwei Jahren deutlich<br />

ausgebaut. Das Unternehmen hat Anwendungs-Knowhow<br />

und eine Wertschöpfungskette<br />

für einige der weltweit führenden<br />

Engineering-Gesellschaften aus einer Reihe<br />

von Branchen entwickelt. Materials Solutions<br />

arbeitet eng mit der Siemens Division<br />

Power & Gas zusammen. Es wird erwartet,<br />

dass das Unternehmen mit der erweiterten<br />

Kapazität in den kommenden Jahren Tausende<br />

von Teilen für den Einsatz in Stromerzeugungsanlagen<br />

von Siemens herstellen<br />

wird.<br />

■<br />

www.ingersoll-imc.de<br />

April 2018 19


Aus der Branche<br />

Messe setzt Investitionsimpulse – neues Konzept etabliert sich<br />

Metav bestätigt<br />

Konjunktur-Boom<br />

■■■■■■ Vom anhaltenden Boom in der<br />

Metallbearbeitung war laut Veranstalter<br />

VDW (Verein Deutscher Werkzeugmaschinenfabriken)<br />

die Metav 2018 geprägt, die<br />

vom 20. – 24. Februar in Düsseldorf stattfand.<br />

Rund ein Drittel der Befragten hätten<br />

angegeben, dass sie Investitionen planen –<br />

vor allem in Werkzeugmaschinen, Messtechnik,<br />

Fertigungs- und Prozessautomatisierung<br />

sowie Präzisionswerkzeuge. „Das<br />

zeigt uns, dass wir mit der Fokussierung der<br />

Metav auf den Kernbereich der Metallbearbeitung<br />

und die ergänzenden Themen in<br />

den Areas goldrichtig liegen“, sagt VDW-<br />

Geschäftsführer Dr. Wilfried Schäfer. Bemerkenswert<br />

sei, dass rund ein Viertel der<br />

Besucher mit Investitionsabsichten seine Ka-<br />

pazitäten mit neuen Maschinen erweitern<br />

wolle.<br />

„Die boomende Konjunktur enthält allerdings<br />

für uns auch einen Wermutstropfen“,<br />

gibt Schäfer zu. „Die Unternehmen<br />

sind stark ausgelastet. Deshalb war absehbar,<br />

dass viele Firmen ihre Mitarbeiter kaum<br />

entbehren können. In Folge kamen 26 500<br />

statt der von uns erwarteten rund 30 000<br />

Fachbesucher.“ Dabei liegt der Auslandsanteil<br />

konstant bei rund 11 Prozent. Die Auslandsbesucher<br />

kamen aus etwa 50 Ländern.<br />

Der größte Anteil reiste aus den Niederlanden,<br />

der Schweiz, Belgien und Österreich<br />

an.<br />

Voll etabliert hat sich das vor zwei Jahren<br />

aus der Taufe gehobene Area-Konzept,<br />

Vor dem Hintergrund einer boomenden Konjunktur<br />

hat die Metav 2018 rund 26 500 Besucher in die<br />

Düsseldorfer Messehallen gelockt.<br />

Bild: Messe Düsseldorf/C. Tillmann<br />

das auf die Themen Qualität, generative<br />

Fertigung, Werkzeug- und Formenbau sowie<br />

Medizintechnik fokussiert. Eine zentrale<br />

Rolle spielte auf der Metav auch das Thema<br />

Industrie 4.0. Lösungen dazu wurden im<br />

gleichnamigen Themenpark präsentiert, der<br />

einmal mehr von der mav in Kooperation<br />

mit dem VDW organisiert wurde. Zahlreiche<br />

Unternehmen wie auch Forschungsinstitute<br />

präsentierten an ihren Ständen sowie<br />

im gut besuchten Vortragsforum Praxislösungen<br />

für die digitalisierte Fertigung. ■<br />

Spatenstich für neuen Fertigungs- und Bürotrakt<br />

Emag erweitert in Salach<br />

Verantwortliche aus dem Unternehmen, der Baufirmen und der Politik trafen<br />

sich beim feierlichen Spatenstich in Salach – darunter Markus Heßbrüggen<br />

(CEO Emag Gruppe, 4.v.l.), Norbert Heßbrüggen (Beiratsvorsitzender Emag<br />

GmbH & Co.KG, 5.v.l.), Edgar Wolff (Landrat Landkreis Göppingen, 6.v.l.)<br />

und Julian Stipp (Bürgermeister der Gemeinde Salach, 4.v.r.). Bild: Emag<br />

■■■■■■ Der Werkzeugmaschinenhersteller Emag expandiert am<br />

Stammsitz Salach: Am 5. März fand der erste Spatenstich für den<br />

neuen Fertigungs- und Bürotrakt statt. Bereits im vergangenen Jahr<br />

hatte das stetige Wachstum des Unternehmens zu verschiedenen<br />

Baumaßnahmen geführt – beispielsweise wurde eine Brücke über<br />

die angrenzende Fils fertiggestellt und so das Gelände einer ehemaligen<br />

Papierfabrik erschlossen. Dort befindet sich heute die Logistik<br />

der Emag Gruppe. Mit dem Start des Neubau-Projekts findet das<br />

Investitionsprogramm einen vorläufigen Höhepunkt. Direkt neben<br />

dem Hauptgebäude entsteht bis Ende des Jahres ein 10 000 Quadratmeter<br />

großer Neubau. Er bietet Platz für eine 6000 Quadratmeter<br />

große Fertigungshalle sowie 4000 Quadratmeter große Büro-,<br />

Besprechungs- und Sozialräume.<br />

„Wir treiben das globale Wachstum von Emag mit Hochdruck<br />

voran“, erklärt CEO Markus Heßbrüggen. „Vor diesem Hintergrund<br />

benötigen wir an unserem Stammsitz neue Produktionsflächen,<br />

die wir mit hochmodernen Technologien und intelligenten logistischen<br />

Lösungen ausstatten. Wir gestalten ausnahmslos attraktive<br />

Arbeitsplätze. Gleichzeitig ist die Investition ein Bekenntnis zum<br />

Standort, an dem wir uns seit fast 50 Jahren befinden.“ ■<br />

20 April 2018


Ergänzung im Bereich CVD-Anlagen<br />

Oerlikon Balzers übernimmt Sucotec<br />

■■■■■■ Der Beschichtungsspezialist<br />

Oerlikon Balzers hat die Sucotec AG übernommen,<br />

einen Schweizer Anlagenbauer,<br />

der sich auf CVD-Anlagen (Chemical Vapour<br />

Deposition, Chemische Dampfabscheidung)<br />

für den Werkzeug-Markt spezialisiert<br />

hat. Die Technologie von Sucotec ergänzt<br />

das Angebot der Liechtensteiner, deren Fokus<br />

auf PVD (Physical Vapour Deposition,<br />

Physikalische Dampfabscheidung) und<br />

PACVD (Plasma Assisted Chemical Vapour<br />

Desposition, Plasmaunterstützte Chemische<br />

Dampfabscheidung) liegt.<br />

Mit dem Zukauf setzt Oerlikon Balzers<br />

seine Wachstumsstrategie fort. Erst kürzlich<br />

hatte das Unternehmen die finnische Diarc<br />

übernommen, das neue funktionelle Be-<br />

schichtungen für die Oberflächenanpassung,<br />

erweiterte Funktionalitäten und Oberflächenschutz<br />

anbietet.<br />

Die inhabergeführte Sucotec AG wurde<br />

2007 in Liestal in der Schweiz gegründet.<br />

Das Unternehmen hat sich innerhalb kürzester<br />

Zeit einen hervorragenden Ruf mit<br />

der herausragenden Technologie seiner<br />

CVD-Anlagen und seiner Kundenorientierung<br />

erarbeitet. Nach der Übernahme sollen<br />

der Tagesbetrieb am aktuellen Standort<br />

Langenthal sowie die Geschäfte und Zusammenarbeit<br />

mit Kunden und Partnern<br />

unverändert unter der Leitung des bisherigen<br />

CEO Werner Bürgin weitergeführt<br />

werden.<br />

■<br />

Nach erfolgreicher Vertragsunterzeichnung: Dr.<br />

Manfred Biedermann, Head of Business Line Equipment,<br />

Oerlikon Balzers, und Werner Bürgin, CEO<br />

Sucotec AG. Bild: Oerlikon Balzers<br />

Vericut – vom Revoluzzer zum Industriestandard<br />

CNC-Simulation seit 30 Jahren<br />

CG Tech-Belegschaft vor dem Stammhaus im kalifornischen Irvine.<br />

Bild: CG Tech Deutschland<br />

■■■■■■ Auf drei Jahrzehnte Innovationen und stetiges Wachstum<br />

blickt der Fertigungssoftware-Spezialist CG Tech zurück. Seit<br />

der Gründung im Jahr 1988 konnte sich seine CNC-Simulationssoftware<br />

Vericut weltweit etablieren. Die Technologie für CNC-Maschinensimulation,<br />

-prüfung und -optimierung ist inzwischen ein Industriestandard<br />

in über 60 Ländern. Das Unternehmen mit Hauptsitz<br />

im kalifornischen Irvine verfügt heute über zehn eigene Tochtergesellschaften<br />

zur weltweiten Unterstützung der Kunden. Im<br />

DACH-Raum wird die NC-Simulationslösung seit 1997 von der<br />

Kölner CG Tech Deutschland GmbH vertrieben und betreut.<br />

In den 80er Jahren hatte Gründer und Präsident Jon Prun die<br />

Notwendigkeit erkannt, NC-Programme prüfen zu können, ohne<br />

kostenintensive Maschinenlaufzeiten an Einfahrteilen zu verschwenden.<br />

Das 1988 entwickelte Softwaretool avancierte zur weltweit<br />

ersten weit verbreiteten und produktiven Methode zum Testen<br />

von NC-Programmen in einer virtuellen Umgebung. Vericut revolutionierte<br />

die NC-Programmverifikation, indem es den Materialabtrag<br />

mit Hilfe einer dreidimensionalen Modell-Datei simulierte. ■<br />

April 2018 21


TRENDChina: Kunde und Wettbewerber<br />

Die Werkbank der Welt wird Partner auf Augenhöhe<br />

Großkunde als Investor<br />

In den letzten Jahrzehnten war China ein stetig wachsender Absatzmarkt<br />

und als Werkbank der Welt ein kostengünstiger Zulieferer.<br />

Inzwischen ist das Reich der Mitte in vielen Zukunftsbranchen<br />

der treibende Motor. China wird ein großer Kunde deutscher Unternehmen<br />

bleiben und entwickelt sich gleichzeitig immer mehr zu einem<br />

bedeutenden Wettbewerber, der mit eigenen Innovationen und<br />

technischem Wissen punktet.<br />

Der Autor<br />

Christoph Hoene (li.) im Kundengespräch in China. Bild: Hoene<br />

Christoph Hoene baut auf ein Vierteljahrhundert<br />

Vertriebs- und Führungs -<br />

erfahrung in Asien auf, davon mehr als<br />

die Hälfte in China. Als Dienstleister für<br />

Business Development in China mit<br />

den Branchenschwerpunkten Maschinenbau<br />

und Automotive, unterstützt<br />

die von ihm gegründete Unter -<br />

nehmensberatung Hoene Consult Unternehmen,<br />

die im Reich der Mitte Fuß<br />

fassen wollen. Zu den Kunden zählen<br />

u. a. Zerspanungsspezialisten wie<br />

Chiron, Emag, SW oder Mapal<br />

(http://hoene-consult.de).<br />

■■■■■■ Im vergangenen Jahr hat das Reich der Mitte<br />

seinen Spitzenplatz als größter Handelspartner<br />

Deutschlands verteidigt. In den letzten fünf Jahren ist<br />

der Außenhandel mit China um fast 30 % auf zuletzt<br />

186 Milliarden Euro gewachsen. Trotz seiner überragenden<br />

Bedeutung hat der Wirtschaftspartner China in<br />

Deutschland eine erstaunlich schlechte Presse. Investitionen<br />

chinesischer Unternehmen führen regelmäßig zu<br />

einem Aufschrei der Empörung. Wenn etwa Geely sich<br />

an Daimler beteiligt, werden sofort finstere Hintergedanken<br />

unterstellt.<br />

Dabei sollte man die Kirche im Dorf lassen. Nach<br />

Schätzung des Beratungsunternehmens EY haben Unternehmen<br />

aus der Volksrepublik China im vergangenen<br />

Jahr in Deutschland in 54 Fällen insgesamt 13,7 Milliarden<br />

US-Dollar für Akquisitionen ausgegeben. Dies<br />

entspricht einem Fünftel des Transaktionsvolumens, das<br />

alleine der deutsche Bayer-Konzern für die Übernahme<br />

des US-Unternehmens Monsanto veranschlagt.<br />

Das Beispiel Daimler zeigt vor allem, wie sehr sich<br />

die Gewichte zwischen Deutschland und China verschoben<br />

haben. Die Daimler AG als Perle der deutschen Industrie<br />

hat einen Börsenwert von respektablen 80 Milliarden<br />

Dollar. Die größten chinesischen Unternehmen<br />

spielen inzwischen in einer anderen Liga. Der Spitzenreiter<br />

Tencent wird mit satten 500 Milliarden Dollar bewertet.<br />

Von „Made in China“ zu „Created in China“<br />

Vor drei Jahren gab der chinesische Premierminister Li<br />

Ke Qiang die Devise „Made in China 2025“ aus. In<br />

zehn Jahren sollte China technologisch auf breiter Front<br />

Weltniveau erreichen. Im laufenden Fünfjahresplan<br />

wird die dahinter stehende Strategie detailliert ausgeführt.<br />

Durchgängiges Leitmotiv ist die Innovation, von<br />

der Grundlagenforschung bis zum Aufbau chinesischer<br />

Weltmarken.<br />

In der Vergangenheit war China berüchtigt für dreistes<br />

Kopieren. Inzwischen wird geistiges Eigentum in<br />

China nicht nur immer besser geschützt, sondern zunehmend<br />

im Land selbst entwickelt. Gerade in besonders<br />

zukunftsträchtigen Bereichen hat China nicht nur aufgeholt,<br />

sondern ist mit geradezu atemberaubender Geschwindigkeit<br />

auf die Überholspur gegangen: Unter den<br />

zehn größten Anbietern von Smartphones weltweit finden<br />

sich sieben chinesische Marken.<br />

Internetgiganten wie Tencent, Alibaba und Baidu<br />

spielen in einer Liga mit Google und Facebook. Allein in<br />

Chongqing werden 40 % aller Laptops weltweit produziert.<br />

Shanghai, Peking oder Shenzhen sind kaum wiederzuerkennen.<br />

Wo vor wenigen Jahren noch schäbige<br />

Wohnblöcke oder Fabriken für Billigprodukte standen,<br />

sind hypermoderne Stadtviertel entstanden, die den führenden<br />

Metropolen der Welt in nichts nachstehen.<br />

22 April 2018


Getrieben wird diese atemberaubende Entwicklung<br />

durch enorme Investitionen. Mit zuletzt 45 % ist die<br />

volkswirtschaftliche Investitionsquote Chinas mehr als<br />

doppelt so hoch wie in Deutschland. Der chinesische<br />

Staat investiert mit Macht in den Ausbau von Infrastruktur,<br />

Bildungswesen und Industrie. Dabei werden<br />

Ressourcen oft fehlgeleitet. Nicht jede Kleinstadt benötigt<br />

zwingend eine Anbindung an das Hochgeschwindigkeitsnetz<br />

der Bahn oder einen Großflughafen. Unter<br />

dem Strich wächst die Leistungsfähigkeit der chinesischen<br />

Wirtschaft aber rasant, gerade auch im direkten<br />

Vergleich zu Deutschland.<br />

Zunehmender Wettbewerb in Kernbereichen<br />

Dass Mobiltelefone und Fernsehgeräte fast ausschließlich<br />

in China hergestellt werden, wird als selbstverständlich<br />

hingenommen. In der Automobilindustrie und<br />

im Maschinenbau setzen aber nach wie vor deutsche<br />

Hersteller die Maßstäbe. Die hohe Abhängigkeit von<br />

diesen Branchen könnte jedoch durch den Trend zur<br />

Elektromobilität zum gefährlichen Klumpenrisiko werden.<br />

Elektrisch angetriebene Fahrzeuge gehören in Shanghai<br />

oder Peking längst zum Straßenbild. Im vergangenen<br />

Jahr wurden in China bereits 777 000 „New Energy<br />

Vehicles“, kurz NEV verkauft. Angesichts von 25 Millionen<br />

konventionell angetriebenen Fahrzeugen nimmt<br />

sich diese Zahl bescheiden aus. Der Trend geht jedoch<br />

steil nach oben, und in China werden jetzt die Plätze<br />

Der rasante Wandel Chinas drückt sich in Städten wie Schanghai<br />

aus: Wo vor wenigen Jahren noch schäbige Wohnblöcke oder Fabriken<br />

für Billigprodukte standen, sind hypermoderne Stadtviertel<br />

entstanden, die den führenden Metropolen der Welt in nichts<br />

nachstehen. Bild: SeanPavonePhoto/Fotolia<br />

verteilt in einem Zukunftsmarkt von überragender Bedeutung.<br />

Der bisherige Marktführer für Elektrofahrzeuge,<br />

BYD und der zweitplatzierte BAIC sind noch einigermaßen<br />

bekannt. Wer aber hat schon von „Zotye“ gehört<br />

oder gar von „WEY“? Unter den 20 führenden<br />

NEV-Modellen findet sich im vergangenen Jahr mit<br />

Ausnahme des E 100 von SAIC GM Wuling keine einzige<br />

ausländische Marke!<br />

Wie groß die Herausforderung für die Global Player<br />

ist, zeigt die Zusammenarbeit von Volkswagen mit dem<br />

neuen Partner JAC (Jianghuai Automobile in Anhui).<br />

Wie die Zeitschrift „Auto Motor und Sport“ berichtet,<br />

baut das erste gemeinsam entwickelte Fahrzeug auf einem<br />

bestehenden Modell von JAC auf. Dass ein deutscher<br />

Autohersteller auf chinesische Technik angewiesen<br />

ist, wäre vor wenigen Jahren noch undenkbar gewesen.<br />

JAC stellt im Übrigen auch Elektrofahrzeuge unter<br />

eigener Marke her und ist Auftragsfertiger für das Startup<br />

Unternehmen Next EV in Shanghai mit der Marke<br />

„nio“. Dessen Modell ES8 zielt mit voll elektrischem<br />

Antrieb und einer Batteriereichweite von über 350 Kilometern<br />

direkt auf den Wettbewerber Tesla. Im kommenden<br />

Monat werden die ersten Serienfahrzeuge ausgeliefert.<br />

Angeheizt durch eine aufwendige Marketingkampagne<br />

wurde der ES8 vorab bereits an 10 000 Kunden<br />

per Internet verkauft.<br />

Das Geschäftsmodel von Next EV könnte zukunftsweisend<br />

sein: Finanziert durch Risikokapital milliarden-<br />

April 2018 23


TRENDChina: Kunde und Wettbewerber<br />

3D-Druck mit Drohnen von Dedibot. Bild: Dedibot<br />

Showroom von<br />

Next EV in Peking.<br />

Bild: Hoene<br />

schwerer chinesischer Investoren, wurde ein internationales<br />

Entwicklungsteam in Shanghai, Kalifornien und<br />

München auf die Beine gestellt, dem auch ehemalige<br />

BMW-Mitarbeiter angehören. Der ES8 ist praktisch ein<br />

Bausatz aus Komponenten renommierter Zulieferer, der<br />

durch externe Partner montiert wird. Das Automobilunternehmen<br />

wandelt sich so vom Hersteller zur Marketingmaschine.<br />

Partnerschaft im Wandel<br />

Technik aus Deutschland steht in China nach wie vor<br />

hoch im Kurs und wird mit Qualität und Leistungsfähigkeit<br />

gleichgesetzt. Die für Deutschland typische,<br />

gründliche technische Ausbildung wird bewundert, das<br />

Duale System ist in China ein Markenbegriff geworden.<br />

In Deutschland wird die „echte“ Industrie 4.0 verortet.<br />

Das hohe Ansehen von „made in Germany“ ist die<br />

Grundlage, auf der viele deutsche Unternehmen ein äußerst<br />

erfolgreiches Chinageschäft aufgebaut haben.<br />

Inzwischen sind aber auch in China zahlreiche leistungsfähige<br />

Anbieter von Produktionstechnik entstanden.<br />

Diese finden sich nicht unbedingt unter den staatlich<br />

subventionierten, nationalen Champions. Es sind<br />

vor allem private Unternehmen wie der Marktführer für<br />

Spritzgussmaschinen, Haitian in Ningbo oder der Hersteller<br />

von Automationstechnik, STON Robot aus<br />

Changzhou. Wie in Deutschland entstehen Innovationen<br />

meist in einem mittelständischen Umfeld. Hier können<br />

auch exotische Ideen rasch in praktische Anwendungen<br />

umgesetzt werden. Ein schönes Beispiel dafür ist<br />

die Firma Dedibot, ein Hersteller von 3D-Druckern aus<br />

Hangzhou: auf die Idee, Drohnen für den Druck von<br />

großen Bauteilen einzusetzen, muss man erst einmal<br />

kommen!<br />

Vom größten Wachstumsmarkt und kostengünstigen<br />

Zulieferer entwickelt sich das Reich der Mitte so zum<br />

treibenden Motor in vielen Zukunftsbranchen. China<br />

wird ein großer Kunde deutscher Unternehmen bleiben,<br />

mutiert aber gleichzeitig zu einem bedeutenden Wettbewerber,<br />

der mit eigenen Innovationen und technischem<br />

Wissen punktet – zu einem Partner auf Augenhöhe<br />

eben.<br />

■<br />

Fertigungsautomation<br />

von Ston<br />

Robot.<br />

Bild: Ston Robot<br />

24 April 2018


Industrie<br />

Das Kompetenznetzwerk der Industrie<br />

Einladung<br />

18. April 2018<br />

9:00 bis 18:00 Uhr<br />

Kongresshalle Böblingen<br />

50 Marktführer präsentieren<br />

ihre Innovationen 2018<br />

Besuchen Sie das<br />

10. mav Innovationsforum<br />

Jetzt<br />

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www.mav-online.de<br />

oder per E-Mail an:<br />

innovationsforum@konradin.de<br />

Bild: Mapal<br />

INTELLIGENZ FÜR FRÄSMASCHINEN<br />

April 2018 25


TRENDChina: Kunde und Wettbewerber<br />

Qin Ke, General Secretary, CDMIA (China Die & Mould Industry Association)<br />

„Chinesische Firmen streben<br />

langfristige Kooperationen an“<br />

In den vergangenen drei Jahrzehnten hat sich die chinesische Industrie<br />

nicht nur zu einem der größten Hersteller, sondern auch zu<br />

einem der größten Abnehmer von Werkzeugen und Formen entwickelt.<br />

Wohin die technologische Entwicklung geht und welche<br />

Marktpotenziale sich für deutsche Unternehmen eröffnen, erläutert<br />

die Generalsekretärin des chinesischen Formenbauer-Verbandes<br />

CDMIA, Qin Ke.<br />

Das Interview führte: Dr. Frank-Michael Kieß<br />

■■■■■■ mav: Im Rahmen der Initiative „Made in<br />

China 2025“ hat das Land diverse Schlüsselprojekte für<br />

die Fertigungsindustrie definiert. Welche Direktiven lassen<br />

sich für den Werkzeug- und Formenbau ableiten?<br />

Qin: Der Werkzeug- und Formenbau spielt insbesondere<br />

im Rahmen der Stärkung des Industrial Engineering<br />

eine zentrale Rolle. Beispiele, wie sich „Made in China<br />

2025“ in konkreten Projekten und Vorhaben niederschlägt,<br />

sind: hochpräzise Folgeverbundwerkzeuge für<br />

Großserien im Automobilbau und der Elektronikindustrie,<br />

einstufiges Formen mit Druckgießformen aus Aluminium-Magnesium-Legierungen<br />

unter anderem für<br />

Autotüren, Stoßdämpferbrücken und andere Strukturbauteile<br />

oder Squeeze Casting Formen für Strukturbauteile<br />

wie Spurstangenhebel und Achsschenkel. Durch<br />

diese hier nur in Auszügen genannte Arbeit im Zusammenhang<br />

mit „Made in China 2025“ gewinnt auch der<br />

Werkzeug- und Formenbau an Effizienz, Präzision und<br />

Komplexität.<br />

mav: Wie entwickelt sich der chinesische Werkzeugund<br />

Formenbaumarkt?<br />

Qin: In den vergangenen 30 Jahren hat sich China nicht<br />

nur zu einem der größten Hersteller, sondern auch zu einem<br />

der größten Abnehmer von Werkzeugen und Formen<br />

entwickelt. Inzwischen sind wir in der Lage, alle<br />

Typen von Werkzeugen und Formen auch selbst herzustellen.<br />

Chinas Formenverbrauch hatte zuletzt ein Volumen<br />

von 230 Milliarden RMB (36,3 Milliarden US-<br />

Dollar). In China hergestellte Werkzeuge und Formen<br />

erfüllen die Grundbedürfnisse der heimischen Fertigungsindustrie.<br />

Darüber hinaus ist China ein internationaler<br />

Zulieferer geworden. Zollstatistiken zufolge, betrug<br />

2017 das Gesamtvolumen chinesischer Exporte<br />

von Werkzeugen und Formen 5,248 Milliarden US-Dollar,<br />

10,96 Prozent mehr als im Vorjahr. Importe lagen<br />

bei 2,046 Milliarden US-Dollar und sind im Vorjahresvergleich<br />

um 17,6 Prozent gesunken. Im Hinblick auf<br />

die reine Größe, steht der chinesische Markt an Position<br />

1 im internationalen Vergleich und ist eine kostenattraktive<br />

Quelle für internationale Einkäufer.<br />

mav: Welche Trends beobachten Sie?<br />

Qin: Wir sehen einen anhaltenden Trend in der Industrie<br />

hin zu Großserien, hoher Präzision, Leistung und<br />

Effizienz im Formenbau sowie zur Integration. Ein beträchtlicher<br />

Teil der Werkzeug- und Formenbauer in<br />

China ist bereits über das Fertigen nach Zeichnung hinausgewachsen<br />

und dabei, sich stärker in die Auslegung<br />

und Konstruktion sowie die Teilefertigung selbst bei seinen<br />

Abnehmern zu integrieren. Dieser Trend wird sich<br />

fortsetzen und in größerer Breite durchsetzen.<br />

mav: Was sind die Treiber dieser Entwicklung?<br />

Qin: Großen Einfluss hat die dramatische Veränderung<br />

des Produktionsmodells, von Discrete Manufacturing<br />

hin zur Zentralisierung, von kundenspezifischer Fertigung<br />

zur Großserie mit deutlicher Teileorientierung und<br />

Standardisierung. Verfeinerung, Automation, Informationstechnologie,<br />

Integration, Vernetzung und intelligente<br />

Fertigung beschleunigen die Verbesserung der Qualität<br />

sowie die Steigerung der Effizienz und bringen das gewünschte<br />

Upgrade auf technologischer Seite mit sich.<br />

Wachsende Bedeutung haben auch die Entwicklungen<br />

in der additiven Fertigung und in der Lasertechnologie<br />

mav: Wie bewerten Sie die Chancen deutscher Werkzeug-<br />

und Formenbauer auf dem chinesischen Markt?<br />

Qin: Über die vergangenen 10 Jahren schwanken die<br />

jährlichen Importe von Werkzeugen und Formen um die<br />

2 bis 2,5 Milliarden US-Dollar. Die Importe entsprechen<br />

inzwischen weniger als 10 Prozent des Formenverbrauchs<br />

in China. Wenn wir uns die Werte im Speziellen<br />

für den Handel mit Deutschland anschauen, war 2015<br />

das Jahr mit dem deutlich höchsten Importvolumen.<br />

Seitdem sind die Werte wieder auf vorherige Größen-<br />

26 April 2018


Qin Ke, General Secretary, CDMIA:<br />

„Chinesische Unternehmen streben<br />

zumeist nach langfristigen Kooperationen.<br />

Diese sind nur möglich, wenn die<br />

Absichten beider Seiten klar sind und<br />

zusammenpassen.“ Bild: CDMIA<br />

April 2018 27


TRENDChina: Kunde und Wettbewerber<br />

ordnung gefallen und haben sich in 2016 und 2017 stabilisiert,<br />

auf zuletzt 285 Millionen US-Dollar (siehe<br />

Grafik Seite 29).<br />

mav: Welche Produkte sind gefragt?<br />

Qin: Es werden zumeist hochpräzise und hocheffiziente<br />

Werkzeuge und Formen aus Deutschland importiert,<br />

mit deutlichem Schwerpunkt auf Stanzformen für automatisierte<br />

Linien im Automobilbau, Druckgussformen<br />

und Präzisionsformen für die Elektronikindustrie. Importe<br />

gehen vor allem in die Regionen Jiangsu, Zhejiang<br />

und Schanghai. Die Nachfrage war über die letzten zwei<br />

Jahre stabil. Die Region ist und bleibt ein Powerhouse<br />

für den internationalen Handel mit Werkzeugen und<br />

Formen – auch ein Grund dafür, weshalb das Jahrestreffen<br />

unseres Verbandes und die damit einhergehende<br />

Fachmesse DMC in Schanghai stattfinden.<br />

„Kosteneffizienz ist<br />

das bestimmende<br />

Prinzip für viele<br />

chinesische Unternehmen.<br />

Deshalb<br />

ist es sehr wichtig<br />

für deutsche Werkzeug-<br />

und Formenbauer,<br />

sich auf verschiedenen<br />

Ebenen<br />

aktiv auf dem chinesischen<br />

Markt zu<br />

etablieren.“<br />

mav: Sollten deutsche Formenbauer Produktionsstätten<br />

in China etablieren? Worauf sollten Sie dabei achten?<br />

Qin: Deutsche Werkzeuge und Formen genießen einen<br />

ausgezeichneten Ruf weltweit, insbesondere für ihre Zuverlässigkeit.<br />

Deshalb sind deutsche Produkte oft die<br />

erste Wahl chinesischer Einkäufer. Das ändert nichts daran,<br />

dass Kosteneffizienz das bestimmende Prinzip für<br />

viele chinesische Unternehmen ist. Vor diesem Hintergrund<br />

ist es sehr wichtig für deutsche Werkzeug- und<br />

Formenbauer, sich auf verschiedenen Ebenen aktiv auf<br />

dem chinesischen Markt zu etablieren. Wo es um High-<br />

End-Werkzeuge und Formen geht, kann man einzelne<br />

Formen exportieren, zielt man jedoch auf wettbewerbsintensivere,<br />

aufgrund ihrer Größe jedoch höchst attraktive<br />

Marktsegmente, empfiehlt es sich, Partnerschaften<br />

in China aufzubauen – zum Beispiel Konstruktion in<br />

Deutschland, Fertigung in China. Mit zunehmenden<br />

Marktanteilen wird auch die Ansiedlung von Produktionsanlagen<br />

sinnvoll. Warum es wichtig ist, nicht beim<br />

Status Quo zu bleiben, zeigt die globale Einkaufsstrategie<br />

von Werkzeugen und Formen für die Automobilindustrie.<br />

So führt Bosch eine jährliche Evaluation<br />

der wettbewerbsintensiven Marktsegmente in den führenden<br />

Herstellerländern des Werkzeug- und Formenbaus<br />

durch. Die Karten werden also potenziell neu gemischt.<br />

mav: Welche Empfehlungen können Sie geben?<br />

Qin: Deutschen Werkzeug- und Formenbauern, die Interesse<br />

an einem aktiven Engagement im chinesischen<br />

Markt haben, empfehlen wir, bei der Partnersuche möglichst<br />

unvoreingenommen und sensibel aufzunehmen,<br />

was die chinesischen Unternehmen wollen und was sie<br />

bereit sind zu geben. Chinesische Unternehmen streben<br />

zumeist nach langfristigen Kooperationen. Diese sind<br />

nur möglich, wenn die Absichten beider Seiten klar sind<br />

und zusammenpassen.<br />

Organ der chinesischen Formenbauer<br />

Die CDMIA (China Die & Mould Industry Association), der Verband der<br />

chinesischen Werkzeug- und Formenbauer, ist seit mehr als 30 Jahren aktiv<br />

und hat die Industrie aus den Kinderschuhen bis zur heutigen Reife begleitet<br />

und geformt. Die CDMIA ist Mitglied der asiatischen und weltweiten Formenbau-Verbände<br />

FADMA bzw. ISTMA. Seit Jahrzehnten organisiert sie zudem<br />

gemeinsam mit einem Partner die Die & Mould China – die Fachmesse<br />

für den Werkzeug- und Formenbau, die zugleich auch Anlass für das Jahrestreffen<br />

der Verbandsmitglieder ist.<br />

Die nächste DMC findet vom 5. bis 9. Juni 2018 in Schanghai statt<br />

(www. dmcexpo.com/en).<br />

mav: Wie bewerten Sie das technologische Niveau der<br />

Werkzeug- und Formenbau-Branche in China aktuell,<br />

und im Vergleich zu Deutschland?<br />

Qin: Das Output des chinesischen Werkzeug- und Forenbaus<br />

entspricht ungefähr einem Drittel des globalen<br />

Gesamtoutputs der Industrie, technologisch gibt es jedoch<br />

noch eine deutliche Lücke im Vergleich zum Stand<br />

der Industrie in Deutschland. Die größten Probleme liegen<br />

in unausgereiften Konstruktionen und Fertigungsprozessen,<br />

der niedrigen Auslastung der Anlagen, langen<br />

Produktionszeiten, schwacher Kontrolle des Projektmanagements<br />

und der Integration, um nur einige<br />

Themen zu nennen. Einige führende chinesische Werkzeug-<br />

und Formenbauer haben bereits die Fähigkeit im<br />

Wettbewerb mit internationalen Formenbauern zu bestehen.<br />

Deutsche Formen und Werkzeuge stehen hinge-<br />

28 April 2018


gen am hochwertigen Ende der Wertschöpfungskette,<br />

und das spiegelt sich in den Importzahlen wider.<br />

mav: Sind chinesische Anbieter für deutsche Kunden interessant?<br />

Qin: Wir sehen eine deutliche Komplementarität zwischen<br />

China und den wichtigsten formenbauenden Nationen.<br />

Dies drückt sich insbesondere im Kostendruck<br />

für Halbzeuge und Formteile aus. Die Kosten für deren<br />

Herstellung sind in den meisten entwickelten Industrienationen<br />

für die Kunden nicht akzeptabel. Kosteneffiziente<br />

Formen oder Formteile spielen daher eine große<br />

Rolle im Export. Außerdem haben chinesische Hersteller<br />

bei der Herstellung von Autoteilen (mit hoher Bandbreite<br />

und großem Marktvolumen), im Bereich Weiße<br />

Ware und bei der Herstellung von Formen für die Elektronikindustrie<br />

ein gutes Leistungsniveau erreicht.<br />

mav: Stellt China für deutsche Formenbauer aktuell<br />

eher eine Marktchance oder einen Wettbewerber dar?<br />

Qin: Das Bevölkerungswachstum in China und die Diversifikation<br />

der Nachfrage sind die Basis eines starken<br />

Verbrauchermarktes. Die hohe Frequenz der Modellwechsel<br />

chinesischer Automobil- sowie Elektronikhersteller<br />

bringen dem Formenbauer immer neue Impulse<br />

und stetiges Wachstum. Der chinesische Markt schafft<br />

hier Chancen, auf die deutsche Formenbauer nicht verzichten<br />

sollten. Mit der Entwicklung des chinesischen<br />

Werkzeug- und Formenbaus geht auch Wettbewerb einher,<br />

allerdings bieten die Marktentwicklung und die<br />

steigenden Anforderungen auch attraktive Chancen für<br />

Partnerschaften. Wettbewerb zum einen, aber auch der<br />

Beitrag deutscher Formenbauer zum chinesischen Verbrauchermarkt<br />

zum anderen, sind wichtige Elemente<br />

für das Ökosystem der Fertigungsindustrie in China.<br />

mav: Welche Maschinen sind im Einsatz?<br />

Qin: Chinesische Formenbauer erwerben CNC-Werkzeugmaschinen<br />

für Präzisionsbearbeitung. Diese stammen<br />

meist aus Deutschland und Japan, auch aus Italien<br />

und Spanien. Für die Halbfertigbearbeitung kommen<br />

hingegen vornehmlich heimische Maschinen und Modelle<br />

aus Taiwan zum Einsatz. Im Werkzeug- und Formenbau<br />

gibt es eine anhaltende Nachfrage nach High-<br />

End-Maschinen, inklusive der aus Deutschland. Insbesondere<br />

5-Achs-Maschinen und HSC-Modelle sind gefragt.<br />

Für einige spezielle Anwendungen wird europäische<br />

Technologie bevorzugt. Dazu gehören zum Beispiel<br />

großformatige Maschinen mit integrierter Laseroberflächenbearbeitung.<br />

Ningbo Jingchao Mould Etching Co.,<br />

Ltd. hat beispielsweise deutliche Investitionen in diesem<br />

Bereich getätigt. Mit zunehmender Automation der Bearbeitungseinheit<br />

und steigender Kostenakzeptanz rücken<br />

maschineninterne Automation sowie das automatisierte<br />

Verbinden von Maschinen zunehmend in den<br />

Fokus chinesischer Formenbauer.<br />

Exporte nach Deutschland ziehen an<br />

Importe und Exporte von Werkzeugen und Formen zwischen China und Deutschland von 2006 bis 2017<br />

(in 100 Millionen US-Dollar; Blau = Importe aus Deutschland, Orange = Exporte nach Deutschland).<br />

Quelle: General Admini stration of Customs of the P.R.China<br />

mav: Welche Rolle spielt Additive Manufacturing?<br />

Qin: Die Anwendung additiver Methoden wirkt sich<br />

auf die gesamte Prozesskette aus. Einsatz finden sie direkt<br />

im Formenbau selbst, zum Beispiel als Rapid Moulding,<br />

oder im Formen-Prototypenbau, bei Thermoformwerkzeugen<br />

und Spritzgusswerkzeugen, im Sandguss<br />

oder beim Erodieren und in der Werkzeugreparatur.<br />

Den größten industriellen Wert sehen wir momentan in<br />

der additiven Herstellung von Formfunktionsteilen etwa<br />

mit konturnaher Kühlung, was zu besserer Qualität<br />

und Kostenkontrolle zum Beispiel bei dünnwandigen<br />

Teilen auf Kundenseite führt.<br />

mav: Auf welche Hersteller greift man dabei zurück?<br />

Qin: GE, Autodesk, Siemens, GKN, Sandvik, Alcoa, GF,<br />

DMG Mori oder Sodick, um nur einige in China aktive<br />

international bekannte Unternehmen zu nennen, haben<br />

eigene interne Ökosysteme rund um das Thema additive<br />

Fertigung aufgebaut. Für Formenbauer ist ein möglichst<br />

komplettes Zuliefersystem besonders wichtig. Außerdem<br />

bevorzugen sie internationale Zulieferer. Im Spritzgussbereich<br />

hat Shenzhen Baoshan New Polytron Technologies<br />

Inc. eine hohe Anzahl europäischer Metalldrucker<br />

erworben. In einer CDMIA-Umfrage unter 100<br />

Formenbauern in China sagten 20 Unternehmen aus,<br />

dass sie bereits in Anlagen für den industriellen 3D-Metalldruck<br />

investiert haben, 27 Unternehmen erwägen eine<br />

Anschaffung. Auf der DMC werden wir additive Fertigung<br />

für den Formenbau daher wieder mit einem besonderen<br />

Ausstellungsbereich fördern.<br />

■<br />

April 2018 29


TRENDChina: Kunde und Wettbewerber<br />

Das Land der Mitte bleibt wichtigster Handelspartner – zumindest mittelfristig<br />

Werkzeugmaschinenmarkt in<br />

China nimmt wieder Fahrt auf<br />

Nach einer längeren Durststrecke nimmt China, wichtigster Markt<br />

für die deutsche Werkzeugmaschinenindustrie, wieder Fahrt auf.<br />

Auf Sicht zahlt sich der Fokus auf Hochtechnologie aus – denn hybride<br />

Fahrzeugantriebe werden die Komplexität in der Fertigung<br />

weiter steigern. Für die Zeit danach wird allerdings Kompetenz in<br />

neuen Technologiefeldern gefragt sein. Autor: Dr. Frank-Michael Kieß<br />

Größter Abnehmer deutscher Werkzeugmaschinen<br />

Werkzeugmaschinen-Export Deutschland (inkl. Teile/Zubehör): Neben den USA war auch im vergangenen Jahr China<br />

das größte Zugpferd. Das Land bleibt mit Abstand der größte Markt für die deutsche Werkzeugmaschinenindustrie.<br />

Quelle: Stat. Bundesamt, VDMA, VDW<br />

■■■■■■ Die Zeiten waren gewiss schon schlechter<br />

für die deutsche Werkzeugmaschinenindustrie. Aktuell<br />

eilt die Branche von Produktionsrekord zu Produktionsrekord.<br />

Laut VDW (Verband der deutschen Werkzeugfabriken)<br />

konnten die Unternehmen im vergangenen<br />

Jahr um 4 Prozent zulegen und ein Volumen von rund<br />

15,7 Milliarden Euro realisieren. Auch für 2018 erwartet<br />

der Verband ein weiteres Plus von 5 Prozent. Treiber<br />

der Entwicklung war einmal mehr der Export. „71 Prozent<br />

der deutschen Werkzeugmaschinen wurden im<br />

Ausland verkauft“, berichtet der VDW-Vorsitzende Dr.<br />

Heinz-Jürgen Prokop. Und auch wenn Amerika mit einem<br />

Zuwachs von 20 Prozent zuletzt zum Zugpferd<br />

mutierte, so bleibt China der bei weitem wichtigste Leitmarkt.<br />

Nach einer längeren Durststrecke hat der größte<br />

Abnehmer deutscher Werkzeugmaschinen zuletzt wieder<br />

Fahrt aufgenommen. „Die angesprungene Nachfrage<br />

sorgte für einen Exportzuwachs von nahezu einem<br />

Fünftel“, so Prokop. Im Geleitzug habe auch die gesamte<br />

asiatische Region kräftig angezogen.<br />

Mit einem Volumen von fast 2 Milliarden Euro war<br />

China im Zeitraum von Januar bis November 2017 der<br />

mit Abstand wichtigste Handelspartner der deutschen<br />

Werkzeugmaschinenbauer – und hat maßgeblich dazu<br />

beigetragen, dass Deutschland die Spitzenposition unter<br />

den Exporteuren halten konnte – vor Japan und Italien.<br />

Das darf nicht darüber hinwegtäuschen, dass China<br />

selbst mit 11,7 Milliarden Euro im vergangenen Jahr<br />

der weltgrößte Produzent war. Deutschland folgt hier<br />

mit einem Volumen von 11,5 Milliarden Euro mit gehörigem<br />

Abstand.<br />

Noch zählt Klasse statt Masse<br />

„Hier gilt jedoch Klasse statt Masse“, stellt Prokop klar.<br />

Obwohl der VDW die Zahlen des chinesischen Statistik -<br />

amtes bereits um einfache Maschinen bereinigt habe,<br />

um sie vergleichbar zu machen, sei festzustellen, dass in<br />

China nach wie vor Low-Tech in großen Stückzahlen<br />

für den heimischen Markt und für Entwicklungsländer<br />

gefertigt wird. Das belege auch der Durchschnittspreis<br />

einer chinesischen NC-gesteuerten Maschine von<br />

39 000 Euro, im Vergleich zu 322 000 Euro für eine<br />

deutsche NC-Maschine. „Da spiegelt sich der hohe Anteil<br />

an Hightech und Speziallösungen im deutschen Angebot<br />

wider, das weltweit gefragt ist, wenn Kunden produktiver<br />

werden und qualitativ hochwertigere Produkte<br />

herstellen wollen“, so Prokop.<br />

Doch genau dort wollen auch die Chinesen hin. Mit<br />

der Initiative „Made in China 2025“ bringt die chinesische<br />

Regierung ihren Willen zum Ausdruck, die eigenen<br />

Hersteller zu stärken und von Importen unabhängiger<br />

zu werden, notfalls auch durch Handelsbarrieren und<br />

Behinderung ausländischer Investitionen. „Für uns ist es<br />

deshalb umso wichtiger, den technischen Vorsprung<br />

auch künftig weiter auszubauen“, mahnt Prokop. Eine<br />

unmittelbare Konkurrenzsituation sieht er zwar noch<br />

nicht – die werde zuerst andere Nationen betreffen.<br />

30 April 2018


„Aber die Chinesen werden stärker in den Export drängen.“<br />

Erste Ansätze seien sichtbar, wenngleich sie sich in<br />

den nächsten Jahren noch nicht auswirken würden. Aktuell<br />

zahlt sich nach Ansicht der VDW-Verantwortlichen<br />

der Hightech-Fokus der deutschen Hersteller aus – auch<br />

weil etwa im Bereich der Consumerelektronik-Industrie<br />

in China die Anforderungen immer weiter stiegen.<br />

Auch der Trend zur Elektromobilität, so bedrohlich<br />

er für die Zerspaner erscheint, könnte deutschen Herstellern<br />

zumindest mittelfristig noch in die Karten spielen.<br />

Eine aktuell durchgeführte Studie des VDMA untersucht,<br />

wie sich die Marktdurchdringung elektrogetriebener<br />

Fahrzeuge weltweit bis zum Jahr 2030 vollziehen<br />

könnte. Dabei differenziert sie nach den Regionen<br />

Europa, USA und China und betrachtet schließlich die<br />

Entwicklung für Pkws, Nutzfahrzeuge und mobile Arbeitsmaschinen,<br />

wie Landmaschinen, Baumaschinen,<br />

Gabelstapler usw.<br />

Hybridtechnologie schafft Bearbeitungsbedarf<br />

Größter Kunde – und zugleich gefährlichster Wettbewerber?<br />

China ist für die deutsche Werkzeugmaschinenindustrie<br />

ein Schlüsselmarkt. Bild: Eisenhans/Fotolia<br />

Das wichtigste Ergebnis für die Werkzeugmaschinenbranche<br />

ist, dass bis 2030 der Anteil rein elektrogetriebener<br />

Personenkraftfahrzeuge in den betrachteten Regionen<br />

mit etwa einem Fünftel der Neuzulassungen berechnet<br />

wurde. Hingegen sollen 60 Prozent der Neuzulassungen<br />

Hybridfahrzeuge in unterschiedlichen Kombinationen<br />

sein, und das mit steigender Tendenz. Der<br />

Anteil von Fahrzeugen mit reinen Verbrennungsmotoren<br />

geht damit zurück – trotz weiterer Optimierungen.<br />

„Der damit ausgelöste Rückgang des Zerspanvolumens<br />

wird einerseits überkompensiert durch die weltweite<br />

Zunahme der Gesamtzulassungen von Pkws – angetrieben<br />

vor allem durch den steigenden Bedarf in China“,<br />

so Prokop. Auch die höhere Komplexität optimierter<br />

Verbrennungstechnik kombiniert mit elektrischen Antriebskonzepten<br />

schaffe vermehrten Bearbeitungsbedarf.<br />

Weiterhin stiegen die Anforderungen an hochpräzise<br />

Produktionstechnik. Beispiele sind: die Reduzierung der<br />

Geräuschemissionen im Getriebebau; der höhere Verschleiß<br />

von Bauteilen, der z. B. beim Umschalten vom<br />

Elektro- auf den Verbrennungsmotor bei höheren Geschwindigkeiten<br />

entsteht; die stärkere Auslegung von<br />

Bremssystemen, die aufgrund des Batteriegewichts notwendig<br />

wird; die flächendeckende Ausrüstung mit Turboladern.<br />

Hinzu kommen Produktionssysteme für die<br />

Fertigung von Komponenten für elektrische Antriebe.<br />

Unterm Strich steht bei (hybriden) Verbrennungsmotoren<br />

ein Wertschöpfungs-Zuwachs von 24 Prozent.<br />

Laut VDMA wird sich die Kombination aus Hybridantrieben,<br />

einer höheren Komplexität beim Verbrennungsmotor<br />

sowie steigenden Absatzahlen für Fahrzeuge vor<br />

allem in China positiv auf die Wertschöpfung auswirken<br />

– was in einer jährlichen globalen Wachstumsrate für<br />

Pkw-Antriebe von 1,7 Prozent bis 2030 gipfelt.<br />

Dennoch machen die Autoren der Studie deutlich,<br />

dass gerade in China – auch getrieben durch politische<br />

Vorgaben – der Absatz rein elektrisch getriebener Neuwagen<br />

bis 2030 auf 29 Prozent steigen wird. Das liegt<br />

deutlich über dem globalen Wert von 22 Prozent. Angesichts<br />

der Tatsache, dass die Wertschöpfung für die Fertigungsindustrie<br />

bei einem (Plug-in-)Hybridantrieb um<br />

24 Prozent steigen, beim rein batterieelektrischen Antrieb<br />

hingegen um 69 Prozent sinken wird, sollte klar<br />

sein, dass die deutsche Produktionsindustrie auf längere<br />

Sicht Exzellenz in neuen Technologien entwickeln muss,<br />

um für China der bevorzugte Handelspartner zu bleiben.<br />

„Alarmismus ist fehl am Platze“, unterstreicht<br />

VDMA-Präsident Carl-Martin Welcker. Der Antrieb im<br />

Wandel könne für die Maschinenbauindustrie ein<br />

Wachstumsgeschäft sein. „Noch bleibt den Unternehmen<br />

Zeit, um die Transformation zu gestalten, um Geschäftsmodelle<br />

und Technologie anzupassen. Gleichzeitig<br />

sei klar, dass sich Hybridisierung und Elektrifizierung<br />

am Markt durchsetzen werden. „Spätestens jetzt<br />

sollte der Transformationsprozess in den betroffenen<br />

Unternehmen angegangen werden“, schreibt Welcker<br />

den deutschen Herstellern ins Stammbuch. ■<br />

April 2018 31


TRENDChina: Kunde und Wettbewerber<br />

Armin Kasper, Director Asia-Pacific, Mapal Dr. Kress KG<br />

„Dienstleistungen sind mehr<br />

und mehr gefragt“<br />

2017 hat die Mapal China Ltd. ihren umgebauten Firmensitz in<br />

Schanghai eröffnet. Mit dem dort installierten hochmodernen Maschinenpark<br />

in der Fertigung unterstreicht Mapal die Bedeutung<br />

des chinesischen Marktes. Wir haben mit Armin Kasper, dem Director<br />

Asia-Pacific bei der Mapal Dr. Kress KG, gesprochen. ■■■■■■ mav: Wie hat sich Mapal China Ltd. seit<br />

dem Start entwickelt?<br />

Kasper: Mit der Entwicklung der chinesischen Tochtergesellschaft<br />

sind wir sehr zufrieden. Wir haben in den<br />

vergangenen Jahren stets ein überproportionales Er -<br />

gebnis erreicht.<br />

mav: Unabhängig vom Markt – welche Mapal-Werkzeuge<br />

sind in China an erster Stelle bei den Absatzzahlen?<br />

Kasper: Wir stellen in China keinen erheblichen Unterschied<br />

zu den weltweiten Absatzzahlen fest. An erster<br />

Stelle stehen die PKD-Werkzeuge, gefolgt von Feinbohrund<br />

Vollhartmetallwerkzeugen. Interessant ist allerdings,<br />

dass aktuell auf dem chinesischen Markt Dienstleistungen<br />

mehr und mehr gefragt sind. So haben die<br />

von Mapal betreuten Toolmanagement- und Retooling-<br />

Projekte deutlich zugenommen, und wir erwarten in<br />

diesem Bereich weiteres Wachstum.<br />

mav: Wie sieht Mapal China? Als Markt oder als Wettbewerber?<br />

Kasper: In erster Linie ist China nach unserem Heimatmarkt<br />

Deutschland der zweitgrößte Markt für uns, der<br />

nach wie vor erhebliches Wachstumspotenzial bietet.<br />

Allerdings sehen wir natürlich auch den starken Anstieg<br />

an technisch durchaus konkurrenzfähigen lokalen<br />

Werkzeuganbietern.<br />

mav: Wie kann ein deutsches Technologieunternehmen<br />

sicherstellen, dass es nicht von der chinesischen Konkurrenz<br />

überholt wird, sondern besser bleibt?<br />

Kasper: Zum einen stehen wir hauptsächlich für Sonderwerkzeuge<br />

– und für die ist sehr viel Knowhow gefragt,<br />

das sich nicht auf die Schnelle aufbauen lässt.<br />

Zum anderen investieren wir sehr viel dafür, um sicherzustellen,<br />

dass unsere Niederlassung in China immer<br />

auf dem neuesten Stand ist. Wir stärken also permanent<br />

unsere Präsenz dort, um uns zu behaupten.<br />

Armin Kasper, Director Asia-Pacific, Mapal Dr. Kress KG. Bild: Mapal<br />

mav: Wie wird sichergestellt, dass in China der gleiche<br />

Standard wie in Deutschland geboten wird?<br />

32 April 2018


Konferenz<br />

SMARTE MASCHINEN<br />

IM EINSATZ<br />

KÜNSTLICHE INTELLIGENZ<br />

IN DER PRODUKTION<br />

15. Mai 2018<br />

Fraunhofer IPA, Stuttgart<br />

Smarte Maschinen werden die Welt verändern. Künstliche<br />

Intelligenz wird in alle Bereiche unseres Lebens eindringen.<br />

Vor dem Hintergrund dieser gleichermaßen wirtschaftlichen<br />

wie gesellschaftlichen Veränderungen startet die Konradin<br />

Mediengruppe die neue Veranstaltungsreihe „Smarte<br />

Maschinen im Einsatz“.<br />

Die Konferenz, auf der führende Vertreter von Google,<br />

Siemens, IBM, des Karlsruher Instituts für Technologie sowie<br />

des Fraunhofer-Instituts für Produktionstechnik und Automatisierung<br />

IPA ihre konkreten Lösungsansätze und Prognosen<br />

vorstellen, konzentriert sich auf „Künstliche Intelligenz in<br />

der Produktion“.<br />

Anmeldeschluss:<br />

25.<strong>04.2018</strong><br />

Teilnahmegebühr:<br />

590,– €<br />

zzgl. MwSt.<br />

Jetzt Anmelden unter<br />

www.industrie.de/kuenstliche-intelligenz<br />

Veranstalter Kooperationspartner Schirmherrschaft<br />

April 2018 33


TRENDChina: Kunde und Wettbewerber<br />

Kasper: Vom Mapal Stammsitz in Aalen sowie von den<br />

deutschen Kompetenzzentren werden die Kollegen in<br />

China intensiv unterstützt und betreut. Mapal betreibt<br />

einen hohen Aufwand, um die chinesischen Kollegen in<br />

Deutschland zu schulen. Dadurch erhalten die Mitarbeiter<br />

nicht nur technisches Knowhow aus erster Hand,<br />

sondern vernetzen sich mit den deutschen Kollegen.<br />

Neue Prozesse und Bearbeitungslösungen transferieren<br />

wir zudem von Deutschland direkt nach China. In<br />

die umgekehrte Richtung lassen wir Marktentwicklungen<br />

und Kundenanforderungen aus China in die Planungen<br />

und Produktentwicklungen einfließen.<br />

„Mit der Entwicklung<br />

der<br />

chinesischen<br />

Tochtergesellschaft<br />

sind wir<br />

sehr zufrieden.“<br />

Der umgebaute Firmensitz<br />

der Mapal China<br />

Ltd. in Schanghai.<br />

Bild: Mapal<br />

Mapal China Ltd.<br />

2004 wurde die Mapal China Ltd. zu nächst als Vertriebsplattform in<br />

China gegründet – 2017 wurde der Produktionsstandort in Schanghai<br />

nach 18-monatiger Umbauzeit neueröffnet. Mit dem dort installierten<br />

hochmodernen Maschinenpark kann der Präzisionswerkzeughersteller<br />

jetzt einen Großteil seines Produktportfolios an PKD-<br />

Werkzeugen, VHM-Werkzeugen und Wendeschneidplatten direkt vor<br />

Ort fertigen. Um auch der enormen Nachfrage gerecht zu werden,<br />

wurde gleichzeitig die Produktionskapazität um das 2,5-fache gesteigert.<br />

Neben der eigenen Produktion betreibt Mapal in Schanghai<br />

auch ein neues Technologiezentrum mit eigener Forschungs-<br />

und Entwicklungsabteilung. Mapal China Ltd. kann<br />

jetzt die komplette Mapal-Produktpalette anbieten. Zudem stehen<br />

auch für die Projektabwicklung Spezialisten in China zur Verfügung.<br />

Ein umfangreiches Serviceangebot und ein Nachschleifservice für<br />

alle Mapal-Werkzeuge komplettieren das Angebot des Präzisionswerkzeugherstellers.<br />

Insgesamt betreuen rund 400 Mapal-Mitarbeiter aus Schanghai und<br />

weiteren 17 Servicebüros den chinesischen Markt.<br />

mav: Die Luftfahrtindustrie in China gilt als besonders<br />

lukratives Betätigungsfeld. Wie ist Mapal in China im<br />

Bereich Aerospace aufgestellt?<br />

Kasper: Die Luftfahrt ist in China für Mapal noch ein<br />

relativ neuer Markt, auf dem wir seit zwei Jahren aktiv<br />

sind. Wir haben sehr positive Erwartungen in diese<br />

Richtung, denn die Luftfahrtbranche bietet das wohl<br />

größte Wachstumspotenzial. Aus diesem Grund intensivieren<br />

wir unsere Aktivitäten und weiten unser Engagement<br />

aus.<br />

mav: Was unterscheidet die Luftfahrtbranche in China<br />

von der in Europa oder Nordamerika?<br />

Kasper: Vor allem das Netzwerk der chinesischen Luftfahrtindustrie,<br />

das von verschiedenen staatlichen Unternehmen<br />

geprägt ist. Um sich erfolgreich zu etablieren,<br />

ist es unabdingbar – natürlich neben dem Angebot an<br />

optimalen Werkzeugen – die Abläufe innerhalb dieses<br />

Netzwerks zu kennen und sich entsprechend zu integrieren.<br />

■<br />

Mapal Dr. Kress KG<br />

www.mapal.com<br />

34 April 2018


Innovation in der spanenden Fertigung+<br />

Großteilebearbeitung


SPECIAL Großteilebearbeitung<br />

Wie erreicht man die vom Kunden geforderte Bearbeitungsgenauigkeit?<br />

Große Maschine –<br />

hohe Genauigkeit<br />

Der Grundgedanke bei der Schiess GmbH ist die hohe Bearbeitungsgenauigkeit<br />

der Maschine. Diesen bildet das Unternehmen in<br />

der gesamten Prozesskette ab – von der Projektierung bis zur betriebsbereiten<br />

Übergabe (BBÜ). Hierfür kommen verschiedene Hilfsmittel,<br />

sowohl konstruktive als auch messtechnische, zum Einsatz.<br />

Autor: Bernd Duchstein, Product Manager Marketing Support, Schiess GmbH<br />

Gehäuse-Kopf in der<br />

Vermessung. Bild: Schiess<br />

Dieses liegt vor allem an der Historie der<br />

XXL-Maschinen in Losgröße 1. Hier kam<br />

und kommt der Kunde in der Regel mit einem<br />

speziellen Bauteil und gibt entsprechende<br />

Genauigkeiten vor. Dieser Grundgedanke<br />

hat sich auch auf die XL-Maschinen<br />

übertragen. Das Ziel war und ist daher bereits<br />

in der Projektierung und der mechanischen<br />

Konstruktion, die Grundvoraussetzungen<br />

für die benötigte Bearbeitungsgenauigkeit<br />

zu schaffen.<br />

Genauigkeit durch Prozessauslegung<br />

in der Projektierung<br />

■■■■■■ Welche Genauigkeit ist schlussendlich<br />

die Entscheidende? Bei Werkzeugmaschinen<br />

spielen eine Vielzahl von Genauigkeiten<br />

eine große Rolle. Angefangen von<br />

den Genauigkeiten der einzelnen Teile, der<br />

geometrischen Genauigkeit bis hin zu Positionier-<br />

und Wiederholgenauigkeit der gesamten<br />

Werkzeugmaschine. Die beiden<br />

letztgenannten beeinflussen zusätzlich die<br />

Einstufung der Maschinen nach der Dual-<br />

Use-Güter-Verordnung und damit den Ex-<br />

port in außereuropäische Länder. Ganz am<br />

Ende ist aber noch immer die Bearbeitungsgenauigkeit<br />

ein entscheidender Parameter,<br />

wenn nicht sogar der Entscheidende: Wenn<br />

das Bauteil „ungenau“ gefertigt ist, bringt<br />

dem Kunden auch der günstigste Preis, die<br />

besten Lebenszykluskosten oder auch die<br />

besten Positioniergenauigkeiten nichts –<br />

sein Teil ist dann Ausschuss…<br />

Der Aspekt der Bearbeitungsgenauigkeit<br />

spielt bei Schiess seit jeher eine große Rolle.<br />

Bei der Auswahl der richtigen Werkzeuge<br />

und Prozessstrategie unterstützt Schiess seine<br />

Kunden durch Anwendungstechniker.<br />

Das erfolgt nicht aus der Überzeugung heraus<br />

es besser zu können als der Kunde. Es<br />

geht vielmehr darum dem Kunden den bestmöglichen<br />

Support zu geben. Ist die Prozessstrategie<br />

zu Beginn bereits bekannt, so kann<br />

bei späteren Herausforderungen effektiver<br />

und effizienter reagiert werden. Die Anwendungstechnik<br />

begleitet den Prozess von der<br />

Auslegung bis zur erfolgreichen Implementierung<br />

beim Kunden.<br />

Zur Prozessauslegung nutzt Schiess u. a.<br />

das Programm Vericut und arbeitet mit<br />

Werkzeugherstellern zusammen. Neben der<br />

obligatorischen Kollisionsprüfung sowie der<br />

generellen Eignung der Maschine bzw. der<br />

Bearbeitungsköpfe hinsichtlich der Geometrie<br />

erfolgt auch eine Simulation der Bearbeitung.<br />

Die Genauigkeit hängt natürlich<br />

von der entsprechenden Maschine ab. Handelt<br />

es sich um eine komplette Neuentwicklung,<br />

ist im Rahmen der Projektierung die<br />

Auslegung gröber und wird während der<br />

Konstruktion entsprechend verfeinert. Handelt<br />

es sich bei der angefragten Maschine<br />

um eine bekannte Geometrie, sind die ersten<br />

36 April 2018


Hydrostatik Planscheibe VMG 602.<br />

Bild: Schiess<br />

Ergebnisse bereits detaillierter. Die Prozessauslegung<br />

begleitet den gesamten Prozess<br />

der Maschine.<br />

Nachgiebigkeitsfrequenzen.<br />

Bild: Schiess<br />

Genauigkeit durch mechanische<br />

Konstruktion – Bauteile<br />

Um Bearbeitungsgenauigkeit zu erhöhen,<br />

wurden und werden bei den XXL-Maschinen<br />

ausschließlich hydrostatische Führungen<br />

in den Linearachsen eingesetzt. Bei den<br />

XL-Maschinen ist dieses bei der Vertimaster<br />

V Standard, bei den weiteren Maschinen als<br />

Option verfügbar. Warum setzt Schiess diese<br />

ein? Ein großer Vorteil ist die Verschleißfreiheit<br />

und damit der Erhalt der Genauigkeit<br />

über die Lebensdauer. Der wichtigste Vorteil<br />

der Hydrostatik ist aber die gute Dämpfung.<br />

Zusätzlich tritt kein Stick-Slip-Effekt<br />

auf, das Laufverhalten ist geschwindigkeitsunabhängig<br />

und die Reibung beträgt nur<br />

μ = 0,001, so dass auch kein Anlaufwiderstand<br />

entsteht. Neben den Linearführungen<br />

ist auch die Planscheibe hydrostatisch gelagert.<br />

Diese Kombination führt dazu, dass<br />

die Prozesskräfte nicht an die restliche Maschine<br />

übertragen werden. Umgekehrt gelangen<br />

auch keine externen Schwingungen<br />

bzw. Einflüsse an den Prozess. Der Prozess<br />

ist somit „entkoppelt“. Das ist enorm wichtig<br />

bei der hochgenauen Schlichtbearbeitung<br />

bzw. dem „letzten“ Schliff des Bauteils.<br />

Genauigkeit durch mechanische<br />

Konstruktion – FEM<br />

Neben dem Einsatz der Hydrostatik sind<br />

auch die Gussteile an sich sowie die Maschine<br />

neben der statischen auch einer dynamischen<br />

FEM unterzogen worden. Ziel hierbei<br />

ist es, bereits vorab Referenzschwingungen<br />

zu finden, und, wenn notwendig, durch iterative<br />

Konstruktionsanpassungen in einen<br />

unkritischen Bereich zu verlagern. Beispielhaft<br />

sei hier das Vorgehen im Rahmen der<br />

Entwicklung bei der Vertimaster V16, einer<br />

vertikalen Einständerdrehmaschine mit einem<br />

Planscheibendurchmesser von 1600<br />

mm vorgestellt. Bei den dominanten Resonanzfrequenzen<br />

im Rahmen der Berechnung<br />

der Nachgiebigkeitsfrequenzen waren folgende<br />

Verhalten zu erkennen:<br />

· 8 Hz: Kippen des Ständers in y-Richtung<br />

und Einfedern des Betts<br />

· 26 Hz: Biegung des Ständers, lokale Verformung<br />

des dünnen Ständerbereichs und<br />

Nicken des Querbalkens<br />

· 36 Hz: Gieren des Querbalkens und lokale<br />

Biegung des Ständers auf der rechten<br />

Seite<br />

· 53 Hz: Schwingung der Festlagerkonsole<br />

des z-Kugelgewindetriebs, Einfedern der<br />

linken Vorderseite des Betts, Torsion des<br />

Betts und Schwingung des Tischs in<br />

x-Richtung<br />

75 Hz: Biegung des Rams in y-Richtung<br />

· 96 Hz: Biegung des Rams in x-Richtung<br />

Die Auswertung ergibt, dass z. B. die Ursache<br />

für die Biegung des Rams bei 75 Hz der<br />

geringe Querschnitt des Rams ist. Möchte<br />

man diese Schwachstelle beheben, könnte<br />

man den Ram-Querschnitt vergrößern und/<br />

oder den z-Verfahrweg reduzieren. Mit dieser<br />

Erkenntnis kann dann ein iterativer Anpassungsprozess<br />

angestoßen werden, so<br />

dass die gefundenen Schwachstellen bereits<br />

in der Konstruktion behoben werden können.<br />

Genauigkeit durch Fertigung und Montage<br />

Ein weiterer Einfluss auf die Genauigkeit<br />

der Bearbeitungsgenauigkeit ist die Fertigung<br />

der Einzelteile sowie die Montage.<br />

Schiess besitzt eine sehr hohe Fertigungstiefe<br />

von weit über 90 %. Ein wichtiger Faktor<br />

bei der Fertigung ist die Spannung der Teile.<br />

Gerade bei Großmaschinen und großen<br />

bzw. komplexen Bauteilen ist dieses sehr<br />

zeitintensiv und aufwendig. Um hier Lösungen<br />

aufzuzeigen, führt Schiess gemeinsam<br />

April 2018 37


SPECIAL Großteilebearbeitung<br />

mit Schunk im Mai Technologietage in<br />

Aschersleben durch. Nach der Fertigung der<br />

Teile erfolgt eine 100-%-Vermessung.<br />

Hierfür ist ein klimatisierter Messraum<br />

vorhanden, der es ermöglicht, selbst große<br />

Querträger und Ständer 3D zu vermessen.<br />

Die Montage aller Maschinen sowie die<br />

Vorabnahme erfolgt im Werk Aschersleben.<br />

Bei der Montage ist insbesondere bei hydrostatischen<br />

Führungen, die über ein Bauteil<br />

hinausgehen – Betten – ein genaues Arbeiten<br />

erforderlich. Bereits während der Montage<br />

erfolgt eine Vielzahl von Messungen zur<br />

Überprüfung der geometrischen Genauigkeit.<br />

Nach der Montage der Maschine und<br />

der Grundinbetriebnahme wird eine Modalanalyse<br />

X sowie eine Antriebsoptimierung<br />

V. Beispielhaft seien hier einige Ergebnisse<br />

an der vertikalen Fräsmaschine Vertimaster<br />

T 2060 genannt. Die Aufstellung erfolgte<br />

Einige Ergebnisse:<br />

· 15 Hz: Kippen, vorwiegend im Y-Richtung<br />

· 25 Hz: „Taumeln“ des Portals in<br />

X/Y-Richtung aus, Schiebeschwingung<br />

des lastfreien Tisches<br />

· 37 Hz: Biegeschwingung des Querbalkens<br />

in X-Richtung durch Werkzeugwechsler<br />

(fliegend gelagert am Querbalken),<br />

Schiebeschwingung des Rams in<br />

Z-Richtung<br />

· 49 Hz: Biegeschwingung des Rams in<br />

X-Richtung<br />

Genauigkeit durch Steuerung<br />

Ganz am Ende der Genauigkeitskette steht<br />

die Steuerung. Sowohl bei der Erstellung der<br />

PLC als auch bei der Bearbeitung durch den<br />

Maschinenbediener sind hier weitere Optimierungen<br />

möglich. Entweder durch Tools<br />

seitens der Steuerungshersteller und der<br />

Schiess GmbH oder durch die oben angesprochene<br />

optimierte Prozessauslegung.<br />

Aufbau Modalanalyse. Bild: Schiess<br />

Fazit<br />

auf Fixatoren, eine geometrische Ausrichtung<br />

wurde durchgeführt. Die Maschine<br />

wurde mit Hilfe eines elektro-hydraulischen<br />

Erregers dynamisch zwischen Werkzeug und<br />

Werkstück angeregt und die Reaktion an<br />

über 100 Messpunkten erfasst (Bild „Aufbau<br />

Modalanalyse“). Um eine Beschädigung<br />

der Frässpindellagerung zu vermeiden,<br />

wurde eine Vorrichtung verwendet, mit der<br />

es möglich ist, die Spindel (während der Anregung)<br />

mit geringer Drehzahl zu bewegen.<br />

Die dynamische Kraft, die der Erreger erzeugt,<br />

wird mittels Kraftsensor gemessen.<br />

·<br />

·<br />

Vermessung auf Zeiss<br />

MMZ G. Bild: Schiess<br />

63 Hz: Biegeschwingung des Rams in<br />

Y-Richtung<br />

77 Hz: Antriebe der Z-Achse und der<br />

Ram schwingen gegenphasig. Eine mögliche<br />

Ursache ist das Öffnen der Verspannung<br />

des Master-Slave-Verbandes.<br />

Mit den Erkenntnissen der Modalanalyse<br />

kann dann ein iterativer Anpassungsprozess<br />

angestoßen werden, so dass mögliche gefundene<br />

Schwachstellen nachträglich behoben<br />

werden können. Allerdings sollten hierbei<br />

keine bzw. nur noch sehr geringe Anpassungen<br />

erfolgen.<br />

Der Grundgedanke bei der Schiess GmbH<br />

ist die hohe Bearbeitungsgenauigkeit der<br />

Maschine. Dieses bilden wir in unserer gesamten<br />

Prozesskette ab – von der Projektierung<br />

bis zur betriebsbereiten Übergabe<br />

(BBÜ). Hierfür nutzen wir verschiedene<br />

Hilfsmittel sowohl konstruktiv als auch<br />

messtechnisch. Zur abschließenden Unterstützung<br />

der Definition der Bearbeitungsparameter<br />

werden Stabilitätskarten gefräst.<br />

Zur Endabnahme wird die Bearbeitungsgenauigkeit<br />

mit Hilfe von definierten Abnahmewerkstücken<br />

nachgewiesen, entweder<br />

mit den standardisierten ISO-, VDI-, NASoder<br />

NCG-Teilen oder durch kundenseitig<br />

geforderte.<br />

■<br />

Schiess GmbH<br />

www.schiess.de<br />

38 April 2018


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April 2018 39


SPECIAL Großteilebearbeitung<br />

Bimatec Soraluce erweitert das Technologieangebot mit der intelligenten Maschine<br />

Digitale Lösungen für<br />

große Bearbeitungszentren<br />

Eine intelligente Maschine besteht aus praxisbezogenen und innovativen<br />

Technologien. Auf Basis der Erfahrungen und Anforderungen<br />

der Kunden entwickelt Bimatec Soraluce zukunftsweisende<br />

Technologien. Die auf der Metav 2018 vorgestellten neu entwickelten<br />

Lösungen, sollen den Kunden einen entscheidenden Wettbewerbsvorteil<br />

verschaffen.<br />

■■■■■■ Mit diesem strategischen Ansatz hat sich Bimatec<br />

Soraluce zum Ziel gesetzt, sich vom reinen Werkzeugmaschinenhersteller<br />

zum Anbieter ganzheitlicher<br />

Bearbeitungslösungen zu wandeln. So konzentriert sich<br />

Bimatec Soraluce auf die Entwicklung von Technologielösungen<br />

für unterschiedliche Kundenanforderungen,<br />

die Effizienz und Produktivität an ihre Grenzen bringen.<br />

Neue Technologien wie Visup 3D und DAS+ ersetzen<br />

die Erfahrung von langjährigen Mitarbeitern und geben<br />

jungen und unerfahrenen Bedienern die Möglichkeit,<br />

gleiche Qualität in einer noch schnelleren Bearbeitungszeit<br />

herzustellen, mit dem Ergebnis, höchste Effizienz zu<br />

erzielen.<br />

Ein vernetztes Leben kann so faszinierend einfach<br />

sein. Sensoren und Steuerungsinformationen liefern Daten<br />

als Grundlage für intelligente Auswertungen und<br />

Optimierungen. Soraluce bietet eine komplette und praxisbezogene<br />

digitale Welt.<br />

Ein weiteres Highlight führte von der Standardmaschine<br />

zur Automation. Kunden profitieren von Automationslösungen<br />

und reduzieren ihre Fertigungszeiten<br />

um bis zu 70 % durch Erhöhung der Spindellaufzeiten.<br />

Multitasking-Maschinen wurden von Bimatec Soraluce<br />

als die Lösung der Zukunft präsentiert, die ein<br />

Höchstmaß an Flexibilität, Produktivität und Präzision<br />

für die Fertigung bietet. Fräsen, Drehen, Schleifen und<br />

Bohren mit einer Maschine, so dass Rüstzeiten zu Spindellaufzeiten<br />

werden.<br />

Die intelligente Maschine<br />

Das patentierte DAS+ System ist jetzt auch für Soraluce<br />

Bett Fräs- und Bohrcenter verfügbar. Die Premiere auf<br />

Die Fräs- und Bohrzentren der Baureihe FXR lassen sich mit zahlreichen<br />

zusätzlichen Funktionen und Zubehörelementen ausrüsten,<br />

wie z. B. den unterschiedlichsten Fräs- und Bohrköpfen, modularen<br />

Pinolenspindeln, automatischen Bohr- und Fräskopfwechselsystemen,<br />

automatischen Werkzeugwechselsystemen, Bodenblechen,<br />

Winkelblechen, Zusatztischen, Drehtischen und verfahrbaren<br />

Drehtischen sowie vielen weiteren Sonderfunktionen, welche<br />

die Maschine zum vielseitigsten Bearbeitungszentrum machen, das<br />

gegenwärtig auf dem Markt erhältlich ist. Bild: Soraluce<br />

40 April 2018


einer TA-A 35 fand während der Metav 2018 statt, wo<br />

das Unternehmen auch die Vorteile einer ganzen Reihe<br />

bewährter Technologien präsentierte, die zur Steigerung<br />

von Effizienz und Leistung entwickelt wurden.<br />

Die Vorteile des neuen DAS+ wurden bei der Präsentation<br />

klar ersichtlich: Unabhängig von der Ursache gibt<br />

es kein Rattern mehr, die Zerspanungsleistung steigt um<br />

bis zu 300 %, die Bearbeitungsbedingungen sind im gesamten<br />

Arbeitsbereich gleichbleibend, die Fertigungszeiten<br />

werden nachweislich um bis zu 45 % reduziert, die<br />

Werkzeugstandzeit erhöht sich um bis zu 30 % und die<br />

Gefahr des Werkzeugbruchs verringert. Noch attraktiver<br />

wird das System durch die SSV-Funktion, die die<br />

Spindeldrehzahl automatisch regelt.<br />

Adaptive Control ist die von Soraluce entwickelte<br />

Technologie, die durch die automatische Vorschubregelung<br />

reduzierte Bearbeitungszeiten ermöglicht, bei der<br />

kein manueller Eingriff des Maschinenbedieners am<br />

Vorschubpotentiometer erforderlich ist und dadurch eine<br />

mannlose Bearbeitung möglich macht. Diese Technologie<br />

verlängert die Werkzeugstandzeit um bis zu 30 %.<br />

Weiterhin ist ein Werkzeugbruch beim Einfahren in das<br />

Werkstück oder bei der Bearbeitung mit unterbrochenen<br />

Schnitten ausgeschlossen und die Oberflächenqualität<br />

wird deutlich verbessert.<br />

Dynamische Durchhangkompensation „DBS“ nennt<br />

Bimatec Soraluce die Technologie, die in der Lage ist, eine<br />

gleichbleibende Geradheit der Frässchieberachse von<br />

0,02 mm auf dem kompletten Verfahrweg von bis zu<br />

1900 mm einzuhalten. Dabei steht das Werkzeug „immer“<br />

hochpräzise im rechten Winkel oder parallel zur<br />

Vertikalachse. Das System bietet die gleiche Präzision<br />

mit jedem Fräskopf, Pinole oder Planschieber, unabhängig<br />

vom jeweiligen Gewicht und kompensiert sowohl<br />

nach oben als auch nach unten. Extrem große und<br />

schwere Werkzeuge können auf Wunsch einfach kompensiert<br />

werden, und das direkte Messsystem garantiert<br />

konstant höchste Präzision am Werkstück. Diese Funktion<br />

ist ständig aktiv ohne Mitwirkung des Maschinenbedieners.<br />

Andreas Lindner, Geschäftsführer<br />

Bimatec Soraluce. Bild: Soraluce<br />

Reduzierung der Zeiten für Vermessungs-, Best-Fitund<br />

Ausrichtungsvorgänge von bis zu 70 % sind das<br />

Hauptmerkmal des neuen Visup 3D. Visup 3D ist leicht<br />

zu bedienen und bietet einfache Informationen für den<br />

Maschinenbediener. Es erfordert keinen erfahrenen<br />

Messtechniker. Das System bietet einen kostengünstigen<br />

und präzisen Vermessungsvorgang außerhalb der Maschine,<br />

der die Rohteilqualität sicherstellt und die Effizienz<br />

durch eine Verkürzung des Ausrichtungsvorgangs<br />

steigert.<br />

Custom Cycle (Technologiezyklen) bietet kundenspezifische<br />

Sonderzyklen und ermöglicht die einfache<br />

Programmierung an der Maschine durch Hilfsbilder<br />

und Dialogführung. Die Bearbeitungszeit wird durch<br />

die Nutzung optimierter Fräs- und Bohrtechnologien reduziert.<br />

Weiterhin kann das Abzeilen von Radien oder<br />

Schrägen ohne externe Programmierung durchgeführt<br />

werden. Technologien sind die eine Seite der intelligenten<br />

Maschine, aber Lösungen zur Vernetzung der Ma-<br />

Thilo Borbonus, technischer Geschäftsführer<br />

Bimatec Soraluce. Bild: Soraluce<br />

Soraluce zeigte alle Neuheiten auch<br />

vom 06. bis 09. März 2018 auf einer<br />

Hausausstellung im Herstellerwerk in<br />

Bergara, Spanien. Präsentiert wurden<br />

XXL-Fahrständer und Portal Fräs-,<br />

Dreh- und Bohrcentren sowie Karussell<br />

Dreh- und Fräscentren inklusive Digital<br />

Anwendungen speziell für die XXL-Serie,<br />

Multitasking-Lösungen für große<br />

und komplexe Werkstücke sowie kundenspezifische<br />

XXL-Maschinen.<br />

Bild: Soraluce<br />

April 2018 41


SPECIAL Großteilebearbeitung<br />

Während des Open House in<br />

Bergara wurden auch ein Portal<br />

Fräs- und Bohrcenter mit verfahrbarem<br />

Maschinentisch PM<br />

6000, ein Fahrständer Fräs-,<br />

Dreh- und Bohrcenter mit Multitasking-Funktion<br />

FXR-Q 20000,<br />

ein Vertikal Karussell Dreh- und<br />

Fräscenter VTC 8000 und ein<br />

Fahrständer Fräs-, Dreh- und<br />

Bohrcenter mit Multitasking-<br />

Funktion FR 10000 gezeigt.<br />

Bild: Soraluce<br />

schinen sorgen für ein effizientes Zusammenspiel zwischen<br />

Maschinen, Bediener und Bearbeitungsprozess.<br />

Einstieg in die digitale Welt einfach gemacht<br />

Soraluce Digital besteht aus vier Kernkonzepten: Data<br />

System, Weiterentwicklung HMI, intelligente Technologien<br />

und Steuerung.<br />

Soraluce Data System liefert Echtzeit-Informationen<br />

über den Status der Maschine und relevante Informationen<br />

über den laufenden Bearbeitungsprozess.<br />

Dem Anwender steht ein umfangreiches Reporting-<br />

Paket zum aktuellen Maschinenbetrieb und Fertigungs-<br />

prozess mit Langzeitanalysen zur Optimierung des Bearbeitungsprozesses<br />

und Energieverbrauchs inklusive<br />

Wartungsmanager, Schnittdatenrechner und Alarmmodul<br />

zur Verfügung.<br />

Soraluce Digital bietet eine erweiterte Heidenhain<br />

HMI-Funktion mit einem kompletten Dienstprogramm<br />

bestehend aus zusätzlichen Softkeys, Diagnosemasken,<br />

Herstellerzyklen und Soraluce Apps.<br />

Das System ermöglicht eine einfache Vernetzung der<br />

Maschine via Ethernet und verfügt über eine Schnittstelle<br />

zur Einbindung in MES, ERP oder anderen Produktionsleitsystemen.<br />

Die Anzeige des Maschinenstatus ist<br />

auf jedem internetfähigen Endgerät wie PCs, Laptops,<br />

Das Soraluce TA-A –<br />

Bett Fräs- und Bohrcenter<br />

zeichnet sich durch<br />

seine extreme Steifigkeit<br />

und mechanische Stabilität<br />

aus. Im Vergleich<br />

zu anderen Bettfräsmaschinen<br />

kommt das Modell<br />

TA-A sehr wuchtig<br />

daher und ermöglicht<br />

die Bearbeitung von<br />

Werkstücken von einem<br />

Gewicht bis zu 7800 kg.<br />

Bild: Soraluce<br />

42 April 2018


Smartphones oder Tablets möglich. Weiterhin bietet Soraluce<br />

100 % Datensicherheit durch ein eigenes Cloud-<br />

System.<br />

Von der Standard-Maschine zur Automation<br />

Bimatec Soraluce Kunden profitieren von den Automationslösungen<br />

und reduzieren ihre Fertigungszeiten in<br />

der Summe bis zu 70 % durch Erhöhung der Spindellaufzeiten.<br />

Während der Metav konnten sich Kunden<br />

über die unterschiedlichen Automationslösungen, wie<br />

einfacher und manueller Palettenwechsel über Nullpunktspannsystem,<br />

vollautomatischer Palettenwechsel<br />

über Palettenbahnhof von der einfachsten bis zur komplexen<br />

Lösung, Duplex-Fahrständer mit zwei gegenüberliegenden<br />

Fahrständermaschinen und dem Einsatz<br />

von zwei Bearbeitungsspindeln für eine Produktivitätssteigerung<br />

bis zu 100 %, kundenspezifische Werkzeugmagazine<br />

über Toolarenen mit 6-Achsenrobotern und<br />

Toolracks für unbegrenzte Anzahl von Werkzeugen und<br />

eigener Werkzeugverwaltung informieren.<br />

Der zentrale Werkzeugpool mit automatisierter Zuführung<br />

zur Maschine und die Verkettung von mehreren<br />

Soraluce Fräs-, Dreh- und Bohrcentren mit automatischen<br />

Palettiersystemen und Leitrechnern sind weitere<br />

verfügbare Lösungen.<br />

Die Ziele hinter diesen Automationslösungen wurden<br />

von der Geschäftsführung von Bimatec Soraluce,<br />

Andreas Lindner und Thilo Borbonus, klar dargestellt:<br />

Das Unternehmen wollte seinen Kunden eine mannlose<br />

Fertigung durch hohen Automatisierungsgrad anbieten,<br />

Rüstzeiten reduzieren, die Komplettbearbeitung von<br />

Werkstücken ohne Schleifen ermöglichen, manuelle Eingriffe<br />

in den Fertigungsprozess reduzieren und dem<br />

Kunden die Erschließung neuer Märkte in der Lohnfertigung<br />

ermöglichen.<br />

Multitask-Maschine – die Lösung für die Zukunft<br />

Die vorgestellten Baureihen ermöglichen Fräs-, Dreh-,<br />

Schleif- und Bohrbearbeitungen für Werkstücke mit Abmessungen<br />

von Ø 1000 bis Ø 8000 mm. Unterschiedliche<br />

Bearbeitungsprozesse können in einer Aufspannung<br />

durchgeführt werden. Auch die Präzision wird verbessert,<br />

da die Werkstücke in einer Aufspannung komplett<br />

bearbeitet werden. Die Fertigungszeiten können, durch<br />

entfallen von mehreren Spannungen an mehreren Maschinen<br />

und weniger manuelle Eingriffe in den Fertigungsprozess,<br />

um bis zu 60 % reduziert werden. Die Bearbeitung<br />

von Werkstücken kann im Pendelbetrieb oder<br />

die Großteilbearbeitung durch Nutzung des gesamten<br />

Arbeitsbereiches erfolgen.<br />

Die Produktivität kann durch einfache halb- oder<br />

vollautomatische Automationslösungen in verschiedenen<br />

Ausbaustufen erhöht werden. Auch die Erschließung<br />

neuer Marktsegmente in der Lohnfertigung kann<br />

ebenfalls zur Steigerung der Profitabilität beitragen.<br />

Durch den Einsatz einer Multitask-Maschine reduziert<br />

sich der Maschinenpark und dadurch auch der<br />

Platzbedarf. Weitere Einsparungen ergeben sich aus dem<br />

reduzierten Personalbedarf, geringeren Werkzeug- und<br />

Spannmittelkosten, geringerem Programmieraufwand<br />

sowie niedrigeren Wartungskosten.<br />

■<br />

Bimatec Soraluce<br />

www.bimatec.de<br />

TECHNOLOGY<br />

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Für einen großen Schritt vorwärts<br />

muss man manchmal die Seiten wechseln.<br />

MEHRSPINDLIGE SW-BEARBEITUNGSZENTREN.<br />

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AUCH AUTOMATISIERT.<br />

April 2018 43<br />

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* Im Vergleich ein SW-Vierspindler zu einem Einspindler


Die Schlüsselbearbeitung<br />

des Bauteils aus Inconel<br />

718 ist das Schruppen der<br />

Außenkontur. Dies wird im<br />

Dreh-Fräsverfahren mit einem<br />

speziellen Keramikfräser<br />

von Kennametal durchgeführt.<br />

alle Bilder: x-technik, Fraunberger<br />

Kombination aus mpmc Bearbeitungszentrum und Kennametal-Werkzeugen überzeugt Flugzeugzulieferer<br />

Inconel den Zahn gezogen<br />

Die Bearbeitungszentren von Weingärtner Maschinenbau sind weltweit<br />

in den verschiedensten Branchen wie der Energie- und Kunststofftechnik<br />

oder dem allgemeinen Maschinenbau im Einsatz. Aufgrund<br />

höchster Stabilität und gleichzeitig hoher Dynamik hat nun<br />

auch ein Flugzeugzulieferer in die Technologie des oberösterreichischen<br />

Maschinenbauers investiert. Denn gemeinsam mit<br />

Kennametal konnte Weingärtner bei der Bearbeitung von Inconel<br />

718 ein hervorragendes Ergebnis erzielen.<br />

Autor: Robert Fraunberger, X-Technik Fertigungstechnik<br />

■■■■■■ Die Weingärtner Maschinenbau<br />

GmbH mit Sitz in Kirchham (OÖ) ist einer<br />

der führenden Hersteller im Bereich Werkzeugmaschinenbau<br />

und bietet vor allem für<br />

die Hochleistungszerspanung und Endbearbeitung<br />

von komplexen Wellen und schraubenförmigen<br />

Teilen eine breite Auswahl an<br />

modular konzipierten Maschinen an.<br />

Hinsichtlich der Fertigung und Montage<br />

für Industrieanlagen ist Weingärtner weltweit<br />

als kompetenter und zuverlässiger<br />

Partner bekannt. Was Werkzeugmaschinen<br />

betrifft, ist es den Oberösterreichern aufgrund<br />

der langjährigen Erfahrung gelungen,<br />

das Wirbeln als das wirtschaftlichste Verfahren<br />

für die Fertigung auch komplexer<br />

Extrusions- und Spritzgussschnecken zur<br />

Serienreife zu bringen. „Der Erfolg der Maschinen<br />

für die Fertigung von Rotoren für<br />

Exzenterschneckenpumpen und -motoren<br />

sowie des Dreh-Fräszentrums mpmc bestätigt<br />

Weingärtners führende Position im Be-<br />

Werkzeuge im Einsatz<br />

1. Keramikfräser KCRA ø 80 mm zum Schruppen<br />

des Rohres im Dreh-Fräsverfahren.<br />

2. Wendeplattenbohrer Drill Fix DFT ø 40 mm<br />

zum Bohren der Laschen.<br />

3. VHM-Fräser HARVI ø 20 mm zum Schruppen der<br />

Bohrung.<br />

4. VHM-Fräser HARVI ø 25 mm zum Schlichten der<br />

Bohrung und Lasche.<br />

5. Wendeplattenfräser ø 80 mm der Mill-1-Baureihe<br />

zum Schlichten der Oberfläche.<br />

44 April 2018


GroßteilebearbeitungSPECIAL<br />

Etwas überraschend bekam Pommer zu Beginn<br />

dieses Jahres eine Anfrage aus dem Bereich<br />

Aerospace, da sich ein Flugzeugzulieferer<br />

intensiv für ein mpmc-Bearbeitungszentrum<br />

interessierte. „Überraschend deswereich<br />

Werkzeugmaschinen am Weltmarkt“,<br />

betont Andreas Weingärtner, Geschäftsführer<br />

der Weingärtner Maschinenbau GmbH.<br />

Hochstabile Dreh-Fräszentren<br />

„Für die Fertigung von komplexen und<br />

hochpräzisen Teilen bieten wir mit dem flexiblen<br />

Dreh-Fräszentrum mpmc (multi product<br />

machining center) eine sehr wirtschaftliche<br />

und hochstabile Werkzeugmaschine<br />

an“, ergänzt Werner Pommer, Area Sales<br />

Manager bei Weingärtner Maschinenbau.<br />

Diese kundenspezifisch gebauten Bearbeitungszentren<br />

sind weltweit im Einsatz.<br />

„Werkstücke wie Generatorwellen, Spritzgusszylinder,<br />

Kurbelwellen, Landebeine,<br />

Gas- und Dampfturbinenwellen, Großkompressorwellen,<br />

Druckereiwalzen, Stahlwerkswalzen<br />

und viele andere große Dreh-/<br />

Frästeile können auf unseren Spezialmaschinen<br />

in wirtschaftlichster Weise komplett gefertigt<br />

werden“, beschreibt Pommer deren<br />

Einsatzgebiet.<br />

Die mpmc-Baureihe ist in verschiedenen<br />

Größen erhältlich. „Begonnen mit der 600er<br />

Serie, bis hinauf zur 2000er Serie, ist je nach<br />

Die horizontalen Dreh-Fräs-<br />

Komplettbearbeitungszentrum<br />

der mpmc-Baureihe von<br />

Weingärtner sind auf die wirtschaftliche<br />

Herstellung von<br />

Generatorwellen, Spritzgusszylinder,<br />

Spritzgussschnecken,<br />

Extruderschnecken, Kurbelwellen,<br />

Landebeine, Gas- und<br />

Dampfturbinenwellen, Großkompressorwellen,<br />

Druckereiwalzen,<br />

Stahlwerkswalzen<br />

und anderen Dreh- und Frästeile<br />

spezialisiert. Bild: Weingärtner<br />

Modell ein maximaler Dreh-/Fräsdurchmesser<br />

von 2000 Millimeter und eine maximale<br />

Bearbeitungslänge von 20 Meter möglich“,<br />

so der Zerspanungsexperte weiter. Aufgrund<br />

der stabilen Bauweise und der leistungsstarken<br />

Bearbeitungseinheiten können<br />

diese Maschinen Werkstücke bis zu 80 Tonnen<br />

Gewicht mit äußerster Präzision bearbeiten.<br />

Alle Maschinen haben ein flexibles<br />

Pick-up-System und vielfältige Ablagemöglichkeiten,<br />

welche einen schnellen und einfachen<br />

Austausch von vielen bearbeitungsspezifischen<br />

Einheiten ermöglichen. Neben<br />

dem kombinierten Dreh-Fräskopf stehen<br />

noch weitere, vollautomatisch einwechsel-<br />

„Weingärtner Maschinenbau ist<br />

für uns ein sehr interessanter<br />

Kunde, da man einerseits immer<br />

offene Türen für Vorschläge hat<br />

und andererseits technologisch<br />

auf höchstem Niveau agiert.“<br />

Gerald Löschenkohl, Vertriebstechniker<br />

Kennametal Österreich<br />

„Wir schätzen die professionelle<br />

Zusammen arbeit mit Kennametal<br />

sehr und konnten auch vom<br />

Knowhow in der Bearbeitung<br />

von Inconel definitiv profitieren.“<br />

Werner Pommer, Area Sales Manager<br />

bei Weingärtner Maschinenbau<br />

bare Einheiten zur Verfügung. „Somit werden<br />

alle mechanischen Bearbeitungsarten<br />

unterstützt, um ein Werkstück vollständig in<br />

einer Aufspannung fertigen zu können. Sowohl<br />

Fräsleistung als auch Fräsdynamik<br />

können so je nach Bearbeitungsstrategie optimiert<br />

werden“, beschriebt Pommer weitere<br />

Vorteile der durchdachten Bauweise.<br />

Ebenso hebt Werner Pommer die äußerst<br />

stabile Bau weise der mpmc-Bearbeitungszentren<br />

hervor, aufgrund dessen man sich<br />

am Markt definitiv von vielen Mitbewerbern<br />

abheben kann. „Das Gewicht einer<br />

Werkzeugmaschine ist ein sehr guter Indikator<br />

für Stabilität. Und hier bieten wir oft die<br />

doppelte Masse wie andere, vergleichbare<br />

Maschinen am Markt – in Kombination mit<br />

einer sehr guten Dämpfung ist das ein klares<br />

Alleinstellungsmerkmal.“<br />

Einstieg in den Aerospace-Bereich<br />

April 2018 45


SPECIAL Großteilebearbeitung<br />

„Im Projekt mit Weingärtner war die besondere<br />

Herausforderung die Reduzierung<br />

der Zerspanungszeit bei gleichzeitig niedrigen<br />

Wirkungskräften am Bauteil. Deshalb<br />

haben wir uns für die Verwendung<br />

von Keramik-Fräsen mit positiven Wendeplatten<br />

und Sonderkühlung entschieden.“<br />

Alex Fräse, Produktmanager<br />

Aerospace bei Kennametal Europe<br />

gen, da Flugzeugteile ja grundsätzlich sehr<br />

leicht sind und daher auch nicht typisch für<br />

unsere Bearbeitungsmöglichkeiten. Noch<br />

dazu hatten wir in dieser Branche bis dato<br />

keine Referenzen“, erklärt Pommer. Warum<br />

sich der Zulieferer von Trieb- und Tragwerksteilen<br />

(Anm.: der Name darf an dieser<br />

Stelle nicht genannt werden) genau für eine<br />

mpmc interessierte, lag vor allem an drei<br />

Faktoren: Technologie, Stabilität und Dynamik.<br />

Angefragt wurde ein Bauteil aus Inconel<br />

718, ein typischer Werkstoff, den die Flugzeugindustrie<br />

verwendet. Der rohrähnliche<br />

Serienteil mit einer Länge von ca. 1,7 m<br />

(Anm.: auch dieser darf aufgrund von Geheimhaltungserklärungen<br />

nicht näher definiert<br />

werden) sollte in möglichst wenigen<br />

Aufspannungen unter höchsten Genauigkeitsvorgaben<br />

im Dreh-Fräsverfahren hergestellt<br />

werden. „Die Auslegung der mpmc<br />

war relativ klar: Mit einer Drehlänge von<br />

3000 Millimeter, einer baugleichen Hauptund<br />

Gegenspindel, einem dynamischen<br />

Fräskopf mit 14 000 min -1 , einer in der Mitte<br />

stehenden Lynette mit Prismenaufnahmen<br />

konnten wir das Bauteil in nur einer Aufspannung<br />

mit den Verfahren Dreh-Fräsen,<br />

Bohren und Fräsen und finalem Schlichten<br />

komplett bearbeiten“, erläutert Pommer.<br />

Passender Werkzeugpartner gesucht<br />

Gut zu sehen ist die spezielle Anordnung der Kühlungskanäle beim Keramik -<br />

fräser durch die Spannpratze, die für eine sehr gute Kühlung der Schneide sorgt.<br />

Für die Optimierung der einzelnen Bearbeitungsschritte<br />

suchte Werner Pommer anschließend<br />

einen geeigneten Werkzeugpartner,<br />

der einerseits die richtige Erfahrung im<br />

Bereich Aerospace und entsprechendes<br />

Knowhow in der Bearbeitung des schwer zu<br />

zerspanenden Werkstoffs mitbringt und andererseits<br />

sowohl hier in Kirchham als auch<br />

danach Vorort beim Endkunden einen reibungslosen<br />

Projektverlauf garantieren und<br />

die nötige Unterstützung bieten kann. „Da<br />

ich eine gewisse Marktkenntnis im Bereich<br />

von Zerspanungswerkzeugen habe, weiß ich<br />

um die Stärken der unterschiedlichen Werkzeughersteller<br />

Bescheid und konnte so eine<br />

gute Vorauswahl treffen“, so Pommer weiter.<br />

Sehr interessant war für ihn auch das<br />

Werkzeugprogramm von Kennametal. Unter<br />

anderem interessierte ihn ein Keramikfräser<br />

mit einer speziellen Kühlmittelzufuhr<br />

über die Spannkeile, die für eine sehr gute<br />

Kühlung der Wendeplatten sorgt. „Dies erschien<br />

mir gerade bei der Bearbeitung von<br />

Inconel als sehr vielversprechend.“<br />

„Inconel 718 ist definitiv eine Herausforderung<br />

und ein sehr schwer zu zerspanendes<br />

Material. Inconel zählt zu den hochwarmfesten<br />

Werkstoffen und kommt in der Luftund<br />

Raumfahrtindustrie, Automobilindustrie,<br />

Energietechnik und überall dort zum<br />

Einsatz, wo Bauteile bei hohen Temperaturen<br />

extremen Belastungen ausgesetzt sind“,<br />

erklärt Gerald Löschenkohl, Vertriebstechniker<br />

bei Kennametal, und sein Kollege Florian<br />

Grabmair, Anwendungstechniker, ergänzt:<br />

„Die guten Eigenschaften in der Anwendung<br />

machen sich aber als schlechte Eigenschaften<br />

bei der Zerspanung bemerkbar,<br />

die sich in einer raschen Abnützung der<br />

Schneide widerspiegeln. Grund für den<br />

Projektpartner<br />

Die Weingärtner Maschinenbau GmbH mit Sitz in Kirchham (OÖ) hat sich<br />

auf die Fertigung von Sonder-Werkzeugmaschinen für Energie, Kunststoff,<br />

Luftfahrt und Schwerzerspanung spezialisiert. Rund 200 Mitarbeiter produzieren<br />

mit höchster Fertigungstiefe individuell auf die jeweilige Anforderung zugeschnittene<br />

Bearbeitungszentren. Für die Fertigung von komplexen und hochpräzisen<br />

Teilen bis 80 Tonnen Gewicht bietet man mit dem Dreh-Fräszentrum<br />

mpmc eine sehr wirtschaftliche und hochstabile Werkzeugmaschine an.<br />

Zufrieden mit dem Ergebnis (v.l.): Gerald Löschenkohl, Werner Pommer und<br />

Florian Grabmair.<br />

46 April 2018


Der Wendeplattenbohrer Drill Fix DFT mit ø 40 mm und 4xD ist mit KCU40 Wendeplatten bestückt. Die<br />

positive Spanformgeometrie ermöglicht auch unter instabilen Bearbeitungsbedingungen hohe Vorschübe.<br />

Die fünfschneidigen VHM-Fräser werden<br />

zum Schruppen und Schlichten der Laschen<br />

und Bohrungen eingesetzt.<br />

schnellen Verschleiß ist die hohe Temperaturbelastung<br />

der Schneide aufgrund der<br />

schlechten Wärmeleitfähigkeit des Materials<br />

sowie die Neigung zur Kaltverfestigung,<br />

was sehr schnell zu Kerbverschleiß an der<br />

Schneidkante auf Höhe des Spanabflusses<br />

führt.“<br />

In den ersten Gesprächen zwischen Weingärtner<br />

und Kennametal stellten beide Seiten<br />

sehr rasch fest, dass eine Zusammenarbeit<br />

bei diesem speziellen Projekt sehr vielversprechend<br />

sei. Was folgte, war eine gemeinsame<br />

Arbeit über einen Zeitraum von<br />

mehreren Monaten, wo man auch auf das<br />

Knowhow von der eigenen Aerospace-Abteilung<br />

von Kennametal in Fürth unter der<br />

Leitung von Alex Fräse (Anm.: Nomen est<br />

omen;) zurückgreifen konnte.<br />

Fünf Werkzeuge im Einsatz<br />

Für die optimale Bearbeitung wurden<br />

schließlich fünf verschiedene Werkzeuge, alle<br />

auf die speziellen Eigenschaften von Inconel<br />

718 optimiert, ausgewählt. Der oben bereits<br />

erwähnte Keramikfräser mit einem<br />

Durchmesser von 80 mm sorgt für hochproduktives<br />

Dreh-Fräsen der Außenkontur des<br />

Rohres. „Aufgrund der speziellen Kühlung<br />

der Schneide (in diesem Fall mit Luftgemisch)<br />

durch die Spannkeile, können wir<br />

sehr hohe Schnittwerte und höchste Prozesssicherheit<br />

bei der Schruppbearbeitung<br />

garantieren“, so Grabmair. Des Weiteren ist<br />

ein Wendeplattenbohrer ø 40 mm zum Boh-<br />

ren der Laschen sowie jeweils ein 5-schneidiger<br />

VHM-Fräser ø 20 mm zum Schruppen<br />

der Bohrungen und ein VHM-Fräser ø 25<br />

mm zum Schlichten der Bohrungen und der<br />

Lasche im Einsatz. Zuletzt sorgt ein Wendeplattenfräser<br />

ø 80 mm zum Schlichten des<br />

Rohres für die geforderte Oberflächengüte.<br />

Die Kundenvorgaben in punkto Prozesssicherheit,<br />

Bearbeitungszeit, Oberflächengüte<br />

sowie die Toleranzen über die gesamte<br />

Bauteillänge von 1,7 m konnten mit den im<br />

Projektverlauf optimierten Zerspanungsparametern<br />

allesamt erfüllt und teilweise übertroffen<br />

werden. Die Eingriffszeit beträgt<br />

rund drei Stunden, und es werden rund 60<br />

Prozent des Materials abgetragen. „Bei rund<br />

2000 Bauteilen pro Jahr ist das eine beachtliche<br />

Zerspanungsleistung, wenn man insbesondere<br />

das Material und auch die nicht so<br />

einfache Spannsituation berücksichtigt“,<br />

sind sich alle Projektbeteiligten einig.<br />

„Die Bearbeitung von Inconel 718 ist sehr herausfordernd.<br />

Aufgrund der schlechten Wärmeleitfähigkeit<br />

des Materials entsteht eine hohe<br />

Temperaturbelastung der Schneide sowie die<br />

Neigung zur Kaltverfestigung. Um hier den<br />

Zerspanungsprozess möglichst produktiv gestalten<br />

zu können, sind optimierte Werkzeuge,<br />

Schneidstoffe und Beschichtungen nötig.“<br />

Florian Grabmair, Anwendungstechniker<br />

Kennametal Österreich<br />

Türen geöffnet<br />

Auch der Flugzeugzulieferer ist mit der Umsetzung<br />

des Projektes sehr zufrieden, was<br />

sich in der Bestellung weiterer mpmc-Bearbeitungszentren<br />

widerspiegelt. „Durch die<br />

Kombination von einem sehr stabilen und<br />

trotzdem dynamischen Maschinenkonzept<br />

sowie einer wirtschaftlichen Bearbeitungsstrategie<br />

mit optimierten Werkzeugen von<br />

Kennametal konnten wir den Auftrag positiv<br />

abschließen und nicht nur einen neuen<br />

Kunden gewinnen, sondern auch die Tür im<br />

Bereich Aerospace kräftig öffnen“, zeigt sich<br />

Werner Pommer abschließend sehr zufrieden.<br />

■<br />

Kennametal Deutschland GmbH<br />

www.kennametal.com<br />

Weingärtner Maschinenbau<br />

www.weingartner.com<br />

April 2018 47


01Maschinen<br />

Verkürzung von Prozessketten durch Verfahrensintegration in Werkzeugmaschinen<br />

Mehr Effizienz durch Hybridisierung<br />

einer Drehmaschine<br />

Der Erhalt von Arbeitsplätzen in Hochlohnländern stellt die Produktionstechnik<br />

vor die Herausforderung zum kontinuierlichen Ausbau<br />

der Technologieführerschaft. Die hybride Produktionstechnik leistet<br />

hierzu einen wesentlichen Beitrag. Bearbeitungsprozesse werden<br />

effizienter und Produktionsmaschinen flexibler bei gleichzeitiger<br />

Steigerung des Automatisierungsgrads.<br />

Autoren: Siegfried Schmalzried, Michael Maier, Christopher Rudat<br />

HMI der Hybridmaschine<br />

Monitor<br />

mit Blick auf den<br />

Laserkopf. Bild: Fanuc<br />

Gesamtansicht der<br />

Maier Hybridmaschine<br />

mit Fanuc Faserlaser um<br />

Hintergrund. Bild: Fanuc<br />

■■■■■■ Zur Sicherung der Produktion in Hochlohnlandstandorten<br />

dürfen Unternehmen mit höheren Lohnstückkosten<br />

nicht nur passiv auf den zunehmenden<br />

Druck reagieren, vielmehr ist hier eine aktive gestalterische<br />

Rolle von Nöten. Durch kontinuierliche Produktivitätssteigerung<br />

sind inzwischen absolut effiziente Fertigungsprozesse<br />

entstanden. Die Optimierung der spezifischen<br />

Prozessschritte hat einen Höhepunkt erreicht.<br />

Möglich war dies durch eine rasante Entwicklung in<br />

den letzten Jahren bezogen auf die Werkzeuge aber auch<br />

auf die Maschinentechnologie und -dynamik. Inzwischen<br />

können höchste Schnittgeschwindigkeiten bei hohen<br />

Technologiewerten zuverlässig von Werkzeugen<br />

und Maschinen abgebildet werden. Trotz alledem besteht<br />

weiterhin erheblicher Druck, die Prozesse effektiver<br />

zu gestalten. Dabei stellt sich die Frage, welche Stellhebel<br />

bedient werden können, um die Gesamtprozesse<br />

effizienter zu gestalten. Wenn das Werkzeug beispielsweise<br />

nur 2–5 Sekunden im Span ist, bringt eine weitere<br />

Erhöhung der Technologiewerte aus Sicht des Gesamtprozesses<br />

relativ wenig Verbesserung. [1]<br />

Dabei wird das in Unternehmen und Forschungseinrichtungen<br />

vorhandene, detaillierte Wissen über einzelne<br />

Fertigungstechnologien teilweise nicht ausreichend<br />

für eine systematische und übergreifende Entwicklung<br />

von Produktionsmethoden genutzt.<br />

Produktionsprozesse werden oft lediglich auf der<br />

Ebene eines spezifischen und einzelnen Fertigungsschrit-<br />

48 April 2018


tes betrachtet. Das Potenzial durch gezielte Integration<br />

von übergreifendem Prozessverständnis aus unterschiedlichen<br />

Bereichen der Fertigungstechnologien wird<br />

oftmals nicht genutzt. Vielmehr ist nun zur weiteren Reduzierung<br />

der Kosten und Aufwände ein ganzheitlicher<br />

Blick auf den Gesamtprozess essenziell. Damit muss der<br />

Produktionsprozess neu gedacht und hinterfragt werden.<br />

Effizienzsteigernde Ansätze liefern beispielsweise<br />

die Adaption, die Substitution oder die Integration von<br />

Verfahrensschritten im Verlauf des Fertigungsprozesses.<br />

Diese sogenannte „Hybridisierung“ im Kontext eines<br />

Produktionssystems umfasst in der Regel:<br />

· Kombination und Integration von herkömmlich getrennten<br />

Prozessschritten, um Bauteile aus unterschiedlichen<br />

Materialien herzustellen (z. B. Gießen<br />

von Kunststoff-Metall-Bauteilen)<br />

· Kombination und Integration unterschiedlicher physikalischer<br />

Wirkmechanismen (z. B. laserunterstützte<br />

Zerspanung)<br />

· Kombination und Integration unterschiedlicher<br />

Operationsklassen in einer integrierten Maschine<br />

(z. B. Zerspanung, Messen, Auftragsschweißen in einer<br />

Maschine mit integrierter CAM-NC-Mess-Kette).<br />

Die integrierte Kombination von klassischerweise getrennten<br />

Prozessschritten.<br />

Genau diese Maßnahmen führen zu einer signifikanten<br />

Verkürzung von Prozesszeiten und damit zu einer Verkürzung<br />

technologischer Prozessketten. Interessanterweise<br />

können zusätzlich durch diese Maßnahmen innovative<br />

Bauteile mit völlig neuartigen Ausprägungen geschaffen<br />

werden. Die wesentlichen Vorteile der hybriden<br />

Prozesse bestehen beispielsweise aus einer Kombination<br />

von Fertigungsschritten durch eine parallele Anordnung<br />

üblicherweise nacheinander ablaufender Prozessschritte.<br />

Bezogen auf die Maschine werden nun in die Maschine<br />

unterschiedliche Fertigungsverfahren integriert,<br />

welche konventionell in andersartigen Maschinen oder<br />

an unterschiedlichen Orten durchgeführt werden. Als<br />

Beispiel kann hier EDM unterstütztes Schleifen genannt<br />

werden.<br />

Eine Herausforderung in den Unternehmen bedeutet<br />

allerdings oftmals das fehlende Erfahrungswissen der<br />

„anderen“ Technologie. Dies kann zu einer ablehnenden<br />

Haltung gegenüber hybriden Prozessen führen, da<br />

bevorzugt Lösungen angewandt werden, die aufgrund<br />

individueller Erfahrungen umgesetzt werden. [1]<br />

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April 2018 49


01Maschinen<br />

Fanuc Panel iH Pro mit<br />

21,5 Zoll-LCD. Bild: Fanuc<br />

Hybride Langdrehmaschine<br />

mit integriertem Faserlaser<br />

Genau diesem Dilemma hat sich die Firma Maier Machines<br />

als Nischenanbieter von Drehautomaten gemeinsam<br />

mit der Firma Fanuc gestellt. Vor dem Hintergrund<br />

des globalen Drucks zur Steigerung der Effizienz von<br />

Fertigungsprozessen und der Kundenakzeptanz für Hybridmaschinen<br />

ist eine neue und innovative Lösung entstanden.<br />

Dabei wurde ein Langdrehautomat für anspruchsvolle<br />

Fertigungslösungen mit einem Faserlaser<br />

von Fanuc kombiniert. Diese Kombination ermöglicht<br />

nun einen wesentlichen Zeitvorteil gegenüber den bisherigen<br />

konventionellen Fertigungsprozessen.<br />

Wichtigstes Merkmal von<br />

Seiten beider Firmen ist die Verwendung<br />

von bewährten und<br />

robusten Standardmodulen. Damit<br />

ist die MK 36 L von Maier<br />

Werkzeugmaschinen die erste<br />

zerspanende Werkzeugmaschine<br />

überhaupt, die mit einem Faserlaser<br />

von Fanuc kombiniert<br />

wurde. Aus Sicht von Fanuc war<br />

es wichtig, für dieses Projekt einen<br />

Maschinenhersteller zu gewinnen,<br />

welcher aufgrund seines<br />

technologischen Knowhows<br />

in der Lage war, ein derartiges<br />

Projekt überhaupt umzusetzen.<br />

Zum Einsatz kommt dabei<br />

der Fanuc Faserlaser FF<br />

3000i-A.<br />

Der wesentliche Aspekt der<br />

Integration des Lasers zu einer<br />

Hybridmaschine führt nun die<br />

Vorteile sowohl der Zerspanung<br />

mit geometrisch bestimmter<br />

Schneide als auch den Materialabtrag<br />

in Form eines energiereichen<br />

Strahles zusammen. Bezieht<br />

man das zunächst auf die<br />

Maschine, kann aufgrund der nun möglichen kraftfreien<br />

Bearbeitung mit Hilfe des Laserstrahls eine kompakte<br />

Maschine realisiert werden, welche trotzdem in der<br />

Lage ist, hochfeste Werkstoffe zu bearbeiten. Aus Prozesssicht<br />

ist das zusätzliche Werkzeug „Laserstrahl“ keinem<br />

mechanischen Verschleiß unterlegen. Darüber hinaus<br />

können mit dem Laser vielfältige geometrische<br />

Konturen erzeugt werden, ohne den beim Drehen üblichen<br />

Werkzeugwechsel. Gerade bei filigranen Schlitzen<br />

kann der Laser seine Vorteile ausspielen. Hier ist die Laserbearbeitung<br />

teilweise bis zu 50-mal schneller als konventionelle<br />

Drehwerkzeuge.<br />

Bedienerakzeptanz durch komfortable<br />

und gewohnte Steuerung<br />

Ein wichtiges Augenmerk wurde von Anfang an auf die<br />

Akzeptanz des Anwenders gelegt. In diesem Fall wird<br />

der Maschinenbediener eher aus der Zerspanungsecke<br />

kommen. Den kombinierten Abläufen in der Maschine<br />

sehr entgegen kommt das erstmals eingesetzte Fanuc Panel<br />

iH Pro mit 21,5 Zoll-LCD. Das neue Display der iH-<br />

MI Serie ist mit einem Full-HD-Display ausgestattet<br />

und kann mehrere Informationen gleichzeitig anzeigen.<br />

Der Bediener kann Handbuch und Bedienbildschirm<br />

zeitgleich sehen und hat so alle Informationen im Blick.<br />

Die Steuerung 30/1iTB der Hybridmaschine ist so gestaltet,<br />

dass der Bediener in seiner gewohnten NC-Umgebung<br />

dieses für ihn zunächst neue Werkzeug „Laser“<br />

angelehnt an die Zerspanung integriert in einer Ebene<br />

programmieren kann. In diesem Zusammenhang zeigt<br />

sich die gute Regelbarkeit des Systems im Zusammenspiel<br />

mit der einfachen Anwendung aus Laser, CNC und<br />

Servotechnik. Mit kurzem Pulsen und entsprechend<br />

synchronisierten Vorschub kann das Material zur Vermeidung<br />

von Anlassfarben behutsam erwärmt werden<br />

bis der Abtrag mit voller Leistung gefahren wird. Diese<br />

Technologie ist ein exzellentes zusätzliches Werkzeug,<br />

bei dem der Bediener nicht durch eine zusätzliche Steuerungsoberfläche<br />

überfordert ist.<br />

Weiterhin ist über dem Fanuc Panel ein Monitor installiert.<br />

Damit kann der Prozess in der Maschine von<br />

außen sehr detailliert beobachtet werden. Geplant ist<br />

der Einbau eines Mikrofons. Die derart mit Sensorik<br />

ausgestattete Maschine ist ein erster, aber deutlicher<br />

Schritt in Richtung Vernetzung und Industrie 4.0.<br />

Zusammenfassend lässt sich feststellen, dass neben<br />

den wirtschaftlichen Aspekten weiterhin ein erheblicher<br />

Druck bezüglich innovativer und effizienter Produktionsprozesse<br />

besteht. Einen wichtigen Stellhebel bieten<br />

hybride Prozesse. Inzwischen liegt der Schwerpunkt zur<br />

Optimierung von Taktzeiten in verkürzten Nebenzeiten.<br />

Eine ganzheitliche Betrachtung des vollständigen Produktionsprozesses<br />

und eine daraus abgeleitete Einsparung<br />

einer kompletten Maschine führen zu reduzierten<br />

Aufspannungen. Die Integration andersartiger Fertigungsprozesse<br />

bietet hier erhebliches Potenzial für die<br />

Zukunft, sofern der Anwender bzw. Maschinenbediener<br />

mental diesem Schritt folgen kann. Dieser Aspekt wurde<br />

bei der hybriden Maier Laser Maschine explizit berücksichtigt.<br />

■<br />

Literatur: [1] Brecher. C: Integrative Produktionstechnik für<br />

Hochlohnländer, Springer Verlag, Berlin Heidelberg 2011<br />

Maier Werkzeugmaschinen GmbH & Co. KG<br />

www.maier-machines.de<br />

Fanuc Deutschland GmbH<br />

www.fanuc.eu/de<br />

50 April 2018


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April 2018 51


01Maschinen<br />

Metz setzt auf die Kombination ISOG, Fanuc und MTS<br />

Schleifen à la carte<br />

Das Nachschleifen von Fräswerkzeugen und die Produktion von<br />

Sonderwerkzeugen sind das Geschäft von Metz Metallzerspanungswerkzeuge.<br />

Das kleine, dafür flexible Unternehmen setzt auf<br />

Qualität – im Sinn seiner Kunden.<br />

Autor: Bernhard Foitzik<br />

■■■■■■ Am liebsten sieht Juniorchef Daniel Metz<br />

sein Unternehmen als Restaurant um die Ecke charakterisiert:<br />

mit wenigen Gerichten, die dafür aber unbeschreiblich<br />

gut schmecken. Das „Gourmet-Restaurant“<br />

befindet sich in Zell am Harmersbach und wurde von<br />

seinem Vater Wolfgang Metz gegründet. 2009 ist Daniel<br />

Metz ins väterliche Geschäft eingestiegen. Inzwischen<br />

ist der diplomierte Wirtschaftsingenieur mit Erfahrungen<br />

im Flugzeugbau Geschäftsführer und übernimmt<br />

nach und nach die Verantwortung.<br />

Die Spezialisierung auf Fräswerkzeuge will Daniel<br />

Metz beibehalten: „Wir können nicht auf allen Hochzeiten<br />

tanzen.“ Und noch viel wichtiger: „Mit der jetzigen<br />

Unternehmensgröße sind wir sehr flexibel, und wir<br />

wollen nicht mit großen Werkzeugherstellern konkurrieren.“<br />

Das gilt aber lediglich für die Breite des Angebotes.<br />

Die Stärken des Unternehmens sieht Metz darin,<br />

„dass wir schnell, flexibel und in hoher Qualität liefern.“<br />

Einfache Nachschleifarbeiten dauern durchschnittlich<br />

vier bis sechs Arbeitstage, ist eine Beschichtung<br />

erforderlich, acht bis zehn Tage. Die Lieferzeiten<br />

werden individuell abgesprochen. Auf Wunsch gibt es<br />

zu den Werkzeugen detaillierte Messprotokolle.<br />

Dabei macht Metz keinen Unterschied, ob der Auftrag<br />

von einem 1-Mann-Lohnbetrieb oder von einem<br />

großen Unternehmen kommt. Er will es nicht zur Regel<br />

machen, aber stolz ist der Geschäftsführer schon auf die<br />

Reaktionsfähigkeit seines Teams: „Wir hatten schon<br />

den Fall, dass ein Werkstattmeister anrief, eine Skizze<br />

schickte und das Werkzeug nur 24 Stunden später ausgeliefert<br />

wurde.“ Den „Papierkram“ habe man dann in<br />

den Tagen danach erledigt. Gearbeitet wird einschichtig.<br />

Das Ende der Schicht wird von der Auftragslage und zugesicherten<br />

Lieferfristen bestimmt. In der Nacht läuft<br />

die Fertigung von Sonderwerkzeugen autonom, wobei<br />

die ISOG 20+ über Kettenlader beschickt werden. Die<br />

erzielten Toleranzen liegen, je nach Werkzeug und Kundenanforderung,<br />

im Bereich bis zu ± 1/100 mm. Dahinter<br />

steht nicht immer die für den spanenden Prozess erforderliche<br />

Genauigkeit, sondern die Prozesssicherheit,<br />

die sich aus dem Einsatz präziser Werkzeuge ergibt.<br />

70 Prozent Nachschleifen, 30 Prozent Sonderwerkzeuge<br />

Die Aufträge verteilen sich zu etwa 70 Prozent auf das<br />

Nachschleifen und zu 30 Prozent auf Sonderwerkzeuge.<br />

Die kleinesten Werkzeuge haben einen Durchmesser<br />

von drei Millimeter, die größten 32 Millimeter. Limitierender<br />

Faktor sind hier die Schleifmaschinen. Im Einsatz<br />

sind sechs Maschinen des Typs ISOG 20+ mit Fanuc<br />

CNC und Software des Schweizer Spezialisten MTS<br />

AG. Metz hatte 2014 an der Entwicklung des ISOG 20+<br />

Prototypen mitgewirkt. Schon zuvor hatte Metz mit<br />

Maschinen von Michael Deckel gearbeitet. Eine S20<br />

Turbo ist noch für nachrangige Arbeiten in Betrieb.<br />

Dass sich Metz überhaupt an dem Projekt beteiligte, lag<br />

an den wenig zuverlässigen Reglern bis dahin eingesetz-<br />

WIR KÖNNEN NICHT<br />

AUF ALLEN HOCHZEITEN TANZEN. MIT DER JETZIGEN UNTERNEHMENSGRÖßE SIND<br />

WIR SEHR FLEXIBEL, UND WIR WOLLEN AUCH GAR NICHT MIT GROßEN WERKZEUG-<br />

HERSTELLERN KONKURRIEREN.“<br />

Daniel Metz, Juniorchef Metz Metallzerspanungswerkzeuge<br />

52 April 2018


ter Maschinen und deren nicht optimales Regelverhalten.<br />

Die Fanuc-Technik hat die Werkzeugspezialisten<br />

überzeugt, so sehr, dass schon der Prototyp von Anfang<br />

an in den Betriebsablauf eingeplant wurde. Die Fanuc-<br />

CNC glänzt – neben vielen anderen Eigenschaften – vor<br />

allem durch kurze Lageregeltakte und die hohe Auflösung<br />

des Regelsystems. Qualitäten, die ein Bediener im<br />

zweidimensionalen Bereich durch Erfahrung noch optimieren<br />

kann, sind im simultanen 5-Achsbetrieb, wie<br />

beim Werkzeugschleifen, nur noch von einer leistungsfähigen<br />

Steuerung zu schaffen. Metz: „Wir sind dann<br />

konsequent bei dieser Maschine geblieben, weil wir darin<br />

einen wichtigen Faktor unserer Flexibilität sehen.“<br />

So könne man die fünfachsigen Maschinen beliebig belegen.<br />

Die erzielten Toleranzen liegen,<br />

je nach Werkzeug und Kundenanforderung,<br />

im Bereich bis zu<br />

± 1/100 mm. Bild: Foitzik<br />

Bei Metz sind sechs Maschinen<br />

des Typs ISOG 20+ mit Fanuc<br />

CNC und Software des<br />

Schweizer Spezialisten MTS<br />

AG im Einsatz. Bild: Foitzik<br />

Vorteil: einheitliche Bedienoberfläche<br />

Ein weiterer Vorteil der einheitlichen Maschinenausstattung<br />

inklusive einheitlicher Bedienoberfläche: Jeder<br />

Mitarbeiter kann an jeder Maschine arbeiten. Die Rüstzeiten<br />

sind gering, weil die Maschine bekannt ist, und es<br />

fallen insgesamt weniger Schulungskosten an als wenn<br />

unterschiedliche Maschinen mit unterschiedlichen<br />

Steuerungen in Betrieb sind.<br />

Und weil die erfahrenen Mechaniker bei Metz mit<br />

den Maschinen sehr pfleglich umgehen, halten die Maschinen<br />

entsprechend lange. Deshalb ist der Einsatz von<br />

Fanuc CNC und Servoantriebstechnik sehr wohl ein Argument.<br />

Ältere Maschinen werden dann für vorgelagerte<br />

Arbeiten eingesetzt. Da kann eine Maschine schon<br />

mal 25 Jahre alt werden. Daniel Metz möchte dann<br />

auch noch Ersatzteile bekommen: „Da haben wir mit<br />

Fanuc gute Erfahrungen gemacht.“ Und Uwe Stiebler,<br />

Key Account Manager im Sales Center von Fanuc<br />

Deutschland, bestätigt ihm: „Solange die Maschine<br />

läuft, gibt es bei Fanuc auch Ersatzteile.“<br />

Software unterstützt Flexibilität<br />

Dass die Fanuc CNC von ISOG eine eigene Bedienoberfläche<br />

bekommen hat, lässt sich die Fanuc 31i-B5 „gefallen“:<br />

Die eingesetzte Software “tool-kit Professional“<br />

für die Produktion und das Nachschärfen von Werkzeugen,<br />

entwickelt im Hause der MTS AG aus Pratteln/<br />

Schweiz, erfüllt in allen Belangen die Anforderungen der<br />

Praxis.<br />

Auch bei MTS AG weiß man, dass das CNC-/Servoantriebspaket<br />

von Fanuc die Vorteile der Software richtig<br />

zum Tragen bringt. Denn für die Qualität einer<br />

Oberfläche ist es ganz entscheidend, dass die Achsen<br />

tatsächlich simultan verlaufen. Ganz klar: Ra- und Rz-<br />

April 2018 53


01Maschinen<br />

Werte hängen von der Körnung der Schleifscheibe ab.<br />

Aber mit der schnellen Steuerung und äußerst kurzen<br />

Taktung kann man die einzelnen Parameter viel besser<br />

ausregeln. Deutlich wird das beim Ausrichten der Maschinen.<br />

Übliches Hilfsmittel: eine Messuhr für den Mikrometerbereich.<br />

Maschinenbediener bestätigen: „Hier<br />

gibt es beim Ausrichten keinerlei Zittern der Antriebe<br />

und ihrer Lageregelung.“ Für Daniel Metz ist MTS ein<br />

idealer Partner: „Die haben immer ein offenes Ohr für<br />

Verbesserungen, auch für individuelle Anpassungen für<br />

unseren Betrieb.“<br />

Genauso individuell pflegt Metz auch seine Kunden.<br />

Alle Informationen über Kunden-Werkzeuge werden<br />

gespeichert – sowohl herkömmlich als auch auf Papier.<br />

Kommt ein Werkzeug zum Nachschleifen, hat der Werker<br />

alle Informationen griffbereit. Teilweise werden sogar<br />

Anforderungsprofile gespeichert, damit tatsächlich<br />

anwendungsspezifisch nachgeschliffen werden kann.<br />

Unerlässlich ist dabei im Alltag eine 3D-Simulation<br />

des Schleifvorgangs. Metz: „Bevor wir neue Werkzeugprogramme<br />

einfahren, schauen wir uns das erst einmal<br />

in 3D an.“ Dazu werden idealerweise die CAD-Daten<br />

Das Nachschleifen von Fräswerkzeugen<br />

und die Produktion von Sonderwerkzeugen<br />

sind das Geschäft von<br />

Metz Metallzerspanungswerkzeuge.<br />

Bild: Foitzik<br />

des neuen Werkzeugs aufgenommen und angepasst.<br />

„Wir schleifen also nicht nach einem Standardprogramm,<br />

sondern passen unsere Arbeitsschritte tatsächlich<br />

dem Zustand des Werkzeugs an.“ Das kann wahlweise<br />

an einem separaten Programmierplatz oder direkt<br />

an der CNC der Maschine erfolgen. Dabei ist eine Kollisionsüberwachung<br />

unerlässlich. Diese Informationen<br />

werden wiederum im jeweiligen Ordner des Kunden abgelegt<br />

und sind jederzeit abrufbar.<br />

Der gesamte Betrieb ist vernetzt<br />

Beim Stichwort „Industrie 4.0“ reagiert Daniel Metz<br />

eher reserviert – und dennoch hat er bereits elementare<br />

Punkte realisiert. Denn die Flexibilität in der Fertigung<br />

bis „runter“ zu Losgröße 1 resultiert nicht nur aus<br />

einem einheitlichen Maschinenpark, sondern auch auf<br />

einer Vernetzung des kompletten Betriebs. Zusätzlich<br />

werden auf einem großen Monitor für alle in der Werkstatt<br />

sichtbar, wichtige aktuelle Auftragsdatendaten<br />

angezeigt: Welche<br />

Aufträge haben Priorität? Läuft der<br />

Auftrag im Rahmen der zeitlichen<br />

Vorgaben? Welche Positionen fehlen<br />

noch, um einen Auftrag abzuschließen?<br />

Wie sieht die Durchlaufzeit pro<br />

Auftrag aus? Dafür hat Daniel Metz<br />

einfach eine App für das Web-basierte<br />

System geschrieben, welche die Produktionsdaten<br />

aus einer zentralen<br />

Datenbank visualisiert. Zudem könnten<br />

prinzipiell auch Messergebnisse<br />

direkt auf die Schleifmaschinen übertragen<br />

werden, doch die möchte der<br />

qualitätsbewusste Metz lieber noch<br />

manuell übertragen.<br />

Dabei ist er durchaus daran interessiert,<br />

Prozesse zu automatisieren:<br />

„Wir wollen unsere Prozesse so<br />

schlank wie möglich gestalten.“ Da<br />

bleiben wir schlank. Und da bleiben<br />

wir flexibel.<br />

■<br />

Wolfgang Metz e.K.<br />

info@wmetz-werkzeuge.de<br />

Fanuc Deutschland GmbH<br />

www.fanuc.eu/de<br />

54 April 2018


Industrie<br />

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April 2018 55


01Maschinen<br />

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präzisen Formen für den Kunststoffspritzguss.<br />

Das Portfolio umfasst Einkomponenten-<br />

und Mehrkomponentenformen ebenso<br />

wie Multikavitätenformen und Etagenformen.<br />

Mit einer komplett ausgestatteten Produktion<br />

und eigenen Spritzgussanlagen für<br />

die Abmusterung der Formen bedienen die<br />

Formenbauspezialisten aus Kirchheim unter<br />

Teck Kunden unterschiedlichster Branchen<br />

– darunter die Medizintechnik, die<br />

Kosmetik- und Hygieneindustrie, aber auch<br />

der Automobilbau. In der Zerspanung vertraut<br />

Hack Formenbau seit vielen Jahren<br />

auf Werkzeugmaschinentechnologie von<br />

DMG Mori. Mit der jüngsten Investition<br />

wurden zwei ältere DMC 80 U Duoblock<br />

durch die Nachfolgemodelle der aktuell<br />

vierten Generation ersetzt – inklusive Automationslösungen<br />

mit Rundspeichern für jeweils<br />

zwölf Paletten.<br />

Hack Formenbau steht für komplexe<br />

und präzise Spritzgussformen, deren Entwicklung<br />

„ein hohes Maß an Innovationskraft<br />

erfordert“, so Wolfgang Hack. Der<br />

Geschäftsführer hat das Unternehmen 1978<br />

von seinem Vater übernommen. Sein Sohn<br />

Gunnar Hack, ebenfalls Geschäftsführer,<br />

schreibt die Erfolgsgeschichte bereits weiter:<br />

„Uns interessieren vor allem große Mehrfachformen<br />

mit einem Ausstoß von mindestens<br />

einer Millionen Teile pro Jahr.“ Oftmals<br />

seien es deutlich mehr Kunststoffartikel,<br />

die aus den 32-, 48- oder gar 64-fach-<br />

Wolfgang Hack hat das Unternehmen<br />

1978 von seinem Vater<br />

übernommen, ...<br />

Bild: DMG Mori<br />

Formen kommen. „Deshalb beliefern wir<br />

auch ein sehr breites Branchenspektrum.“<br />

Die positive Geschäftsentwicklung lässt<br />

Wolfgang und Gunnar Hack optimistisch<br />

nach vorne schauen. So möchte man mit der<br />

eigenen Ausbildung von Feinwerkmechanikern<br />

das anhaltende Mitarbeiterwachstum<br />

weiter unterstützen und auch der Ausbau<br />

von Produktionskapazitäten ist langfristig<br />

ein Thema.<br />

Fachkompetenz und Hochtechnologie<br />

... sein Sohn Gunnar Hack führt es<br />

in dritter Generation weiter.<br />

Bild: DMG Mori<br />

Bei allen Aufträgen stehe die Kundenorientierung<br />

im Vordergrund, erklärt Wolfgang<br />

Hack: „Das bedeutet: eine schnelle Lieferung<br />

bei gleichzeitig perfekter Fertigungsqualität.“<br />

Erfahrene und kompetente Fachkräfte<br />

seien dafür die Basis, innovative<br />

Technologien und durchdachte Prozesse der<br />

Weg. Der Prozess beginnt im Hause Hack<br />

bei der Entwicklung inklusive CAD-Konstruktion<br />

und CAM-Programmierung. In<br />

der Fertigung decken die Experten vom Fräsen<br />

über das Rund- und Profilschleifen bis<br />

hin zum Erodieren und Drahterodieren alle<br />

gängigen Bearbeitungsverfahren ab. Neben<br />

der erforderlichen Teilequalität spielen auf<br />

technologischer Seite auch Produktivität<br />

und Maschinenverfügbarkeit eine entscheidende<br />

Rolle, um die Aufträge flexibel abarbeiten<br />

zu können.<br />

Diese Zuverlässigkeit schätzt Hack Formenbau<br />

im Bereich des Fräsens an den Bearbeitungszentren<br />

von DMG Mori. „Das war<br />

einer der Gründe, weshalb wir die beiden alten<br />

DMC 80 U Duoblock durch zwei neue<br />

Nachfolgemodelle der aktuellen Generation<br />

ersetzt haben.“ Man könne Spannmittel,<br />

Werkzeuge und NC-Programme unverändert<br />

nutzen und profitiere von der besseren<br />

Dynamik und den deutlich höheren Leistungswerten<br />

der modernen 5-Achs-Fräsmaschinen.<br />

Da die Werkstücke auf den beiden<br />

DMC 80 U Duoblock lediglich für weitere<br />

Bearbeitungsschritte vorgefräst werden, war<br />

die hohe Präzision des Duoblock-Konzepts<br />

56 April 2018


Die CAM-Programmierung erfolgt in einem<br />

ruhigen Raum nahe der Maschinen,<br />

was eine enge Zusammenarbeit zwischen<br />

Programmierern und Maschinenbedienern<br />

erlaubt. Bild: DMG Mori<br />

Ausgestattet mit RS 12 Rundspeichern für bis zu<br />

zwölf Paletten können die beiden DMC 80 U Duoblock<br />

rund um die Uhr produktiv arbeiten.<br />

Bild: DMG Mori<br />

nicht einmal das entscheidende Kriterium,<br />

wie sich Wolfgang Hack erinnert: „Ausschlaggebend<br />

war die Produktivität.“ Aus<br />

diesem Grund habe man beide Maschinen<br />

mit RS 12 Rundspeichern für bis zu zwölf<br />

Paletten ausgestattet. „So können wir<br />

hauptzeitparallel rüsten und nahezu rund<br />

um die Uhr fertigen – auch in den zwei<br />

mannlosen Schichten.“ Die hohe Auslastung<br />

der beiden Bearbeitungszentren ist<br />

auch dadurch möglich, dass Hack Formenbau<br />

eine in ruhigem Raum direkt neben den<br />

Maschinen platzierte CAM-Programmierung<br />

eingeführt hat und so die Programmierer<br />

und die Maschinenbediener eng zusammenarbeiten<br />

können, um die Optimierung<br />

der Programme vorzunehmen. Die Zuverlässigkeit<br />

der Maschinen sei in diesem Zusammenhang<br />

ebenfalls zu erwähnen: „Im<br />

Auf den DMC 80 U Duoblock<br />

fertigt Hack Formenbau<br />

Frästeile für weitere<br />

Bearbeitungsschritte auf<br />

Drahterodiermaschinen.<br />

Bild: DMG Mori<br />

Fall eines unplanmäßigen Stillstands unterstützt<br />

uns der reaktionsschnelle Service von<br />

DMG Mori.“<br />

Die hohen Fertigungskapazitäten in der<br />

Zerspanung fügen sich optimal in den Gesamtprozess<br />

bei Hack Formenbau ein. Die<br />

Abmusterung der Werkzeuge auf eigenen<br />

Spritzgussmaschinen mit bis zu 400 Tonnen<br />

Schließkraft rundet ihn ab. Eine Besonderheit<br />

im Unternehmen ist darüber hinaus das<br />

Technikum, in dem Kunden ihre eigenen<br />

Maschinen installieren können, um auf ihre<br />

neuen Werkzeuge abzumustern. Eventuelle<br />

Arbeiten können dann vor Ort bei Hack<br />

Formenbau durchgeführt werden. Auch die<br />

Installation der gesamten Kunden-Produktionsanlagen<br />

mit Automation sind während<br />

dieser Zeit möglich. Das reduziert den logistischen<br />

Aufwand, wenn solche Arbeiten im<br />

Hause Hack vor dem Versand erledigt werden<br />

können. „Dadurch gewährleisten wir<br />

absolute Serienreife der Werkzeuge, wenn<br />

sie unser Unternehmen verlassen“, betont<br />

Gunnar Hack.<br />

■<br />

DMG Mori<br />

www.dmgmori.com<br />

Die Abmusterung der Werkzeuge auf eigenen<br />

Spritzgussmaschinen mit bis zu 400 Tonnen<br />

Schließkraft rundet das Leistungsspektrum<br />

von Hack Formenbau ab. Bild: DMG Mori<br />

April 2018 57


01Maschinen<br />

Richtungsweisend in punkto Oberflächengüte, Kantenschartigkeit und Prozesssicherheit von PKD-Werkzeugen<br />

Erodieren und Schleifen<br />

auf einer Maschine<br />

Mit der Schleifmaschine Helitronic Power 400 und der<br />

Erodier- und Schleifmaschine Helitronic Power Diamond<br />

400 präsentierte Walter zwei neue Maschinenmodelle<br />

auf der Grindtec. Die beiden Maschinen verfügen über einen<br />

Scheiben- bzw. Elektrodenwechsler sowie erweiterte<br />

Verfahrwege und können nun Werkzeuge mit Längen bis<br />

380 mm statt bisher 280 mm bearbeiten.<br />

■■■■■■ Doch die beiden Maschinen bieten nicht nur<br />

größere Werkstücklängen. Die Konstrukteure überarbeiteten<br />

grundlegend das bisherige Maschinenkonzept<br />

der Allround-Maschinen Helitronic Power und Helitronic<br />

Power Diamond. „Die neuen Maschinen lehnen sich<br />

eher an die Modelle der Helitronic Vision Baureihe an.<br />

Es sind im Prinzip zwei völlig neue Maschinen“, erklärt<br />

Torsten Wörner, Produktmanager Schleifen bei Walter.<br />

So erhielten beispielsweise die beiden Maschinen eine<br />

komplett überarbeitete Basis. Das neue, noch steifere<br />

Maschinenbett besitzt dadurch ein weiter verbessertes<br />

Dämpfungsverhalten. Damit sind höhere Präzision und<br />

eine höhere Oberflächengenauigkeit garantiert. Die<br />

C-Achse der beiden neuen Maschinen wird in der Standardausführung<br />

durch einen Schneckentrieb angetrieben.<br />

Optional ist zusätzlich ein wartungsarmer und äußerst<br />

positioniergenauer Torquemotor erhältlich.<br />

Die Lünetten und Reitstöcke wurden von den Konstrukteuren<br />

komplett von der Baureihe Helitronic Vi -<br />

sion übernommen: Sie werden nun auch pneumatisch<br />

angetrieben. Damit sind sie weniger anfällig gegenüber<br />

Leckagen, benötigen weniger Wartung und sind deutlich<br />

sauberer. Zudem tragen sie weniger Wärme ein als mit<br />

Hydrauliköl und sorgen damit ebenfalls für mehr Präzision.<br />

Wie alle „Two-in-One“-Maschinen von Walter arbeitet<br />

auch die neue Diamond 400 mit der Fine Pulse<br />

Technology. „Diese ist seit über einem Jahr richtungsweisend<br />

in punkto Oberflächengüte, Kantenschartigkeit<br />

und Prozesssicherheit von PKD-Werkzeugen“, sagt<br />

Siegfried Hegele, Produktmanager Erodieren bei Walter.<br />

Anders als die Vorgängermaschine kann die Diamond<br />

400 wahlweise mit einem Toplader für bis zu 500 Werkzeuge,<br />

einem Robotlader oder dem Robotlader 25 automatisiert<br />

werden. Auch die Helitronic Power 400 lässt<br />

sich optional mit dem Toplader oder einem Robotlader<br />

für bis zu 7500 Werkzeuge bzw. dem Robotlader 25<br />

ausrüsten. Den Robotlader 25, der eine Tragkraft<br />

von 25 kg inklusive Greifern besitzt,<br />

gab es bislang nur als Option für Maschinen<br />

der Helitronic Vision Baureihe.<br />

Beide Maschinen arbeiten mit der<br />

Schleif- und Erodiersoftware Helitronic<br />

Tool Studio.<br />

■<br />

Walter Maschinenbau GmbH<br />

www.walter-machines.de<br />

„Two-in-One“-Erodier- und Schleif -<br />

maschine Helitronic Power Diamond 400.<br />

Bild: Walter<br />

58 April 2018


Extrem achswinkliger<br />

Dia-Fügefräser beim<br />

Schärfen. Bild: Lach Diamant<br />

Für Dia-Werkzeuge bis 530 Millimeter Durchmesser<br />

PKD-Schärfautomat zum<br />

Fräsen extremer Achswinkel<br />

Auf der Grindtec hat Lach Diamant erstmals ein Achswinkel-Programm<br />

vorgeführt, das extreme Achswinkel von<br />

mehr als 45° bei Fertigung und Service ermöglicht.<br />

■■■■■■ Die Vielseitigkeit der Funkenschleifmaschine<br />

„Dia-2200-mini“ für Fertigung<br />

und Service von Diamant-Werkzeugen<br />

für die Holz- und Composite-Industrie ist<br />

bereits legendär.<br />

Das universale 5-CNC-Achsensystem ist<br />

auf den automatischen Schärfbetrieb von<br />

Dia-Werkzeugen bzw. -Sägen bis zum<br />

Durchmesser von 530 mm ausgelegt.<br />

Schärfprogramme für Neuanfertigung<br />

bzw. Service von Dia-Schaftfräsern und Dia-<br />

Fügefräsern mit und ohne Achswinkel, Dia-<br />

Ritzern, Dia-Sägen (alle bekannten Zahnformen)<br />

sowie für das Profil-Abrichten<br />

(bahngesteuert mit Kupferscheibe oder Einstechverfahren<br />

mit Graphit-Scheibe) sind,<br />

ohne dafür extra bezahlen zu müssen, in der<br />

„Dia-2200-mini“ integriert.<br />

Ohne Zusatzkosten ist ebenfalls das Programm<br />

für die Mehrfachfertigung nutzbar –<br />

automatisches Schärfen mehrerer aufgenommener<br />

Dia-Werkzeuge, Sägen oder z. B.<br />

achswinkliger Fügefräser.<br />

Materialvielfalt hat stark zugenommen<br />

Auf der Grindtec hat Lach Diamant ein<br />

Achswinkel-Programm präsentiert, das extreme<br />

Achswinkel mehr als 45° bei Fertigung<br />

bzw. Service ermöglicht. Ausschlaggebend<br />

für diese Programm-Neuentwicklung<br />

war die in den letzten Jahren sich immens<br />

steigernde Materialvielfalt der zu bearbeitenden<br />

Werkstoffe.<br />

Beispielsweise erlebt der Bereich Faserverbundwerkstoffe<br />

derzeit einen regelrechten<br />

Boom – egal, ob Glasfasergewebe in der<br />

Freizeitindustrie (GFK), Kohlefasergewebe<br />

(CFK) im Flugzeugbau oder auch in der<br />

Landmaschinentechnik und jetzt auch Basaltgewebe<br />

im Automobilbau.<br />

Die Universal-Schleifmaschine<br />

„Dia-2200-mini“ ist mit diesem Programm<br />

für extreme Achswinkel gerüstet, bei Werkzeug-Neuherstellung<br />

und Service auch diese<br />

Herausforderungen zu meistern. Der anschließende<br />

Werkzeugeinsatz verspricht einwandfreie<br />

Fräsergebnisse bzw. Oberflächen<br />

bei z. B. einem zu bearbeitenden Composite-<br />

Werkstück, ohne dass eine Nacharbeit erforderlich<br />

wird.<br />

■<br />

Lach Diamant<br />

www.lach-diamant.de<br />

Der Universal-PKD-Schärfautomat Dia-2200-mini.<br />

Bild: Lach Diamant<br />

April 2018 59


02Werkzeuge<br />

Wechselkopf-Bohrer kommt bis 5xD ohne Pilotbohrung aus<br />

Vorstoß in die Tiefe<br />

Iscar hat seine weit verbreitete Cham IQ Drill-Linie um<br />

den Durchmesserbereich 33 bis 40 Millimeter und in<br />

Bohrtiefen 1,5 bis 8xD erweitert. Die Wechselkopf-Bohrer<br />

überzeugen durch lange Standzeiten und hohe Oberflächenqualitäten<br />

bei der Bearbeitung von Werkstücken aus<br />

Stahl und Guss. Bis zu einer Bohrtiefe von 5xD kann der<br />

Anwender auf Pilotbohrungen verzichten.<br />

■■■■■■ Die Bohrköpfe sind schnell gewechselt,<br />

Schrauben oder andere Ersatzteile sind nicht notwendig:<br />

Die Klemmkraft wird ausschließlich im V-förmigen<br />

Hartmetallstift aufgebaut und führt zu stabilen Prozessen<br />

– insbesondere bei unregelmäßigen Schnittkräften,<br />

wie sie beim Anbohren auf schrägen Flächen entstehen.<br />

Die innovative konkave HFP-IQ-Schneidengeometrie<br />

Iscar hat die Cham IQ Drill-Reihe um den<br />

Durchmesserbereich 33 bis 40 Millimeter in<br />

Bohrtiefen 1,5 bis 8xD erweitert. Bild. Iscar<br />

Bis zu einer Bohrtiefe<br />

von 5xD kann der Anwender<br />

auf Pilotbohrungen<br />

verzichten.<br />

Bild. Iscar<br />

reduziert die Axialkräfte. Die auf Monoblock-Bohrkörper<br />

aus hartem Stahl befestigten Köpfe ermöglichen<br />

schnelle Bearbeitungen und sparen durch ihre langen<br />

Einsatz-Zeiten Werkzeugkosten.<br />

Die spezielle Schneidengeometrie erlaubt darüber hinaus<br />

hohe Vorschubgeschwindigkeiten und erzielt sehr<br />

enge Bohrloch-Toleranzen von IT8 bis IT9. Iscar versieht<br />

die Bohrköpfe mit der PVD-TiAlN-beschichteten<br />

Schneidstoffsorte IC908. Diese ist verschleißfest und<br />

zäh. Große polierte Kammern sorgen dafür, dass Späne<br />

schnell und sauber abgeführt werden, und somit eine<br />

Behinderung des Bohrprozesses und Verstopfung des<br />

Maschinenraums verhindert wird. Die Werkzeuge besitzen<br />

eine innere Kühlmittelzufuhr. Diese wirkt direkt in<br />

der Schnittzone und beugt dem Verschleiß durch Überhitzung<br />

vor. Bei ausreichender Maschinenleistung kann<br />

die Cham IQ Drill-Reihe halbeffektive Bohrer mit großen<br />

Durchmessern ersetzen. Bevorzugte Einsatzgebiete<br />

des Wechselkopf-Bohrers sind: Die Bearbeitung von<br />

ISO-P-Werkstoffen (Stahl) und ISO-K-Werkstoffen<br />

(Guss).<br />

■<br />

Iscar Germany GmbH<br />

www.iscar.de<br />

60 April 2018


System für vielfältige Anwendungen beim Langdrehen<br />

Leistungsstarke Wendeplatten<br />

■■■■■■ Das Werkzeugsystem<br />

Applitec Pro-Line von<br />

Schwartz tools + more bietet<br />

Wendeschneidplatten zum Vorwärts-<br />

und Rückwärtsdrehen,<br />

Einstechen, Anfasen, Gewindedrehen<br />

und Abstechen sowie<br />

passende Radius-Wendeplatten.<br />

Die Werkzeuge sorgen dank ihres<br />

Klemmsystems für eine hohe<br />

Wiederholgenauigkeit und eine<br />

prozesssichere Bearbeitung.<br />

Die Halter des Systems sind<br />

so konzipiert, dass die Wendeschneidplatte<br />

in der Verzahnung<br />

des Halters liegt. Mit zwei<br />

Schrauben befestigt sitzt die<br />

Platte dank mittig gesintertem<br />

Steg auch nach vielen Einsätzen<br />

noch starr und sicher. Durch die<br />

versetzten Schrauben gibt es<br />

zwischen Halter und Steg kein<br />

Spiel. Das garantiert eine hohe<br />

Wiederholgenauigkeit.<br />

Die Basis der Wendeplatten<br />

sind zwei Plattengrundformen<br />

mit unterschiedlichen Geometrien<br />

für verschiedene Anwendungen<br />

– eine kurze, breite Variante<br />

zum Langdrehen und eine<br />

schmale, längere zum Abstechen.<br />

Damit wird das Werkzeugsystem<br />

den unterschiedlichen<br />

Bearbeitungsarten gerecht:<br />

Denn beim Langdrehen werden<br />

nicht so große Schnitttiefen benötigt<br />

wie beim Abstechen. Breitere<br />

Platten sind jedoch beim<br />

Langdrehen von Vorteil.<br />

Deswegen bietet die Werkzeugserie<br />

für alle Drehanwendungen<br />

geschliffene Drehplatten<br />

(Serie 630/640) bis 3,2 mm Breite<br />

und einer maximalen Eintauchtiefe<br />

von 8 mm. Diese kürzeren,<br />

breiteren Platten nehmen<br />

die bei Langdrehoperationen<br />

auftretenden Querkräfte optimal<br />

auf. Die geschliffenen Abstechplatten<br />

(Serie 650/660)<br />

sind mit Breiten von 0,8 bis ma-<br />

ximal 2,5 mm und Stechtiefen<br />

bis maximal 11 mm lieferbar. ■<br />

Schwartz tools + more GmbH<br />

www.schwartz-tools.de<br />

Sie<br />

Transparenz<br />

erwarten eindeutige<br />

Informationen -<br />

ohne Kompromisse.<br />

Die Pro-Line bietet zwei Plattengrundformen<br />

mit unterschiedlichen Geometrien für<br />

verschiedene Anwendungen – eine kurze,<br />

breite Variante zum Langdrehen und eine<br />

schmale, längere zum Abstechen. Bild: Schwartz<br />

Wenn zwischen Ihnen und uns mehr entsteht:<br />

Das ist der MAPAL Effekt.<br />

Wir<br />

sorgen mit<br />

Toolmanagement 4.0<br />

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Stuttgart<br />

24. - 27. April 2018<br />

Halle 7 | Stand 7112<br />

April 2018 61


02Werkzeuge<br />

Dr. Betty Z. Mei, Technical Director, 3M Abrasive Systems Division<br />

„Die Personalentwicklung ist<br />

von zentraler Bedeutung“<br />

Dr. Betty Z. Mei war in China als Leiterin der R&D für 3M Greater<br />

China Area im Bereich Schleifen tätig. Wir haben mit ihr über die<br />

Innovationskultur bei 3M gesprochen.<br />

Dr. Betty Z. Mei, Technical Director, 3M Abrasive<br />

Systems Division. Bild: 3M<br />

■■■■■■ mav: Sie haben mehr als 20 Jahre<br />

Erfahrung in Forschung und Entwicklung<br />

bei 3M. Wie würden Sie die Innovationskultur<br />

des Unternehmens beschreiben?<br />

Mei: Seit der Gründung 1902 in einer kleinen<br />

Stadt in Minnesota, USA, ist 3M in wissenschaftlicher<br />

Forschung und Entwicklung<br />

sowie der Überzeugung verwurzelt, dass es<br />

für jedes Problem eine Lösung gibt. Unsere<br />

Forscher haben die Möglichkeit, der wissenschaftlichen<br />

Neugier zu folgen und 15 Prozent<br />

ihrer Arbeitszeit der Entwicklung eigener<br />

Ideen und Projekte zu widmen. Diese<br />

Freiheit ist für wissenschaftliche Forschung<br />

unerlässlich. Unsere Post-it Haftnotizen<br />

sind sicherlich eines der bekanntesten Beispiele,<br />

was aus solch einer Freiheit entstehen<br />

kann.<br />

mav: Wie entwickelt 3M als globales Unternehmen<br />

neue Produkte, die auf lokale Kundenbedürfnisse<br />

zugeschnitten sind?<br />

Mei: Wir bemühen uns kontinuierlich, das<br />

Ohr am lokalen Markt zu haben. In erster<br />

Linie passiert das durch den direkten Austausch<br />

mit unseren Kunden vor Ort. So erfahren<br />

wir, welche Probleme und Bedürfnisse<br />

es aktuell gibt oder möglicherweise zukünftig<br />

geben wird und können gemeinsam<br />

individuelle Lösungen entwickeln. Gleichzeitig<br />

beobachten wir aber natürlich auch<br />

Entwicklungen und Trends im Hinblick auf<br />

Märkte und Verbrauchergewohnheiten in<br />

einem breiteren Rahmen, um die Technologieentwicklung<br />

weiter voranzutreiben.<br />

Darüber hinaus nutzen wir unsere globalen<br />

R&D-Ressourcen und grundlegenden<br />

Stärken. In Forschungs-, Unternehmensund<br />

Länderlaboren betreiben wir Grundlagenforschung<br />

und suchen nach neuen Produkten<br />

für bestimmte Länder und Märkte.<br />

Die größte Herausforderung besteht darin,<br />

die Bedürfnisse und Probleme von Kunden<br />

weltweit zu verstehen und Lösungen zu entwickeln,<br />

die überall wettbewerbsfähig sind<br />

62 April 2018


und von unseren Kunden weltweit geschätzt<br />

werden. Dabei können wir sicherlich auf<br />

vier grundlegende Stärken zurückgreifen:<br />

bestehendes Vertrauen in die Marke 3M,<br />

unsere Technologieplattformen, unsere globale<br />

Ausrichtung sowie unsere Produktionskapazitäten.<br />

mav: Wie ist eine Produktentwicklung vom<br />

Sandpapier zu einem globalen Portfolio<br />

möglich?<br />

Mei: 3M begann vor 115 Jahren als Bergbaufirma,<br />

entwickelte sich jedoch schnell zu<br />

einem Sandpapierhersteller. Heute bietet der<br />

Bereich 3M Abrasives seinen Kunden ein<br />

komplettes Portfolio an Lösungen zur Oberflächenmodifizierung,<br />

darunter beschichtete<br />

und gebundene Schleifmittel, Scotch-Brite<br />

Produkte, Trizact Produkte, tragbare Klebstoffe,<br />

Feinschleif- und Endbearbeitungsprodukte.<br />

In den letzten 100 Jahren haben wir unser<br />

Schleifmittel-Portfolio immer wieder neu<br />

erfunden, indem wir Schleifmittel-Technologien<br />

mit anderen 3M-Kerntechnologien wie<br />

Mikroreplikation und Vliesstoffen kombinierten,<br />

was zur Erfindung der Schleifmittel<br />

Cubitron II und Scotch-Brite führte. Eine<br />

weitere Stärke ist die Herstellung. Im Laufe<br />

der Jahre haben wir weltweit eine umfassende<br />

Position in der Schleifmittelherstellung<br />

aufgebaut, die es uns ermöglicht, an jedem<br />

Ort der Welt schnell und effizient auf Kundenanforderungen<br />

zu reagieren. Unsere dritte<br />

Stärke ist die globale Präsenz. Wir haben<br />

Labore in mehr als 30 Ländern. Dies ermöglicht<br />

uns, die Bedürfnisse der Kunden auf lokaler,<br />

regionaler und globaler Basis zu erfüllen.<br />

Die Marke 3M ist die Grundlage für<br />

das Versprechen, das wir unseren Kunden in<br />

Bezug auf Qualität und Leistung unserer<br />

Schleifprodukte bieten. Und das gilt natürlich<br />

für alle Geschäftsbereiche, in denen wir<br />

tätig sind, ob das Produkte für die Automobilindustrie,<br />

für den Gesundheitsmarkt oder<br />

die Bürobranche sind.<br />

Aber all dies ist nur durch eine gelebte<br />

Innovationskultur möglich, die Vielfalt, eine<br />

gewisse Risikobereitschaft, Anspruchsdenken<br />

an die eigene Leistung und eine kundenorientierte<br />

Mentalität umfasst.<br />

mav: Mit welcher Strategie schaffen Sie eine<br />

Kultur der Innovation in China?<br />

Mei: Bei der Gründung in Shanghai im Jahr<br />

1984 war 3M China das erste ausländische<br />

„3M China verwandelt<br />

,Made in<br />

China‘ in ,Erfunden<br />

in China‘. Diese<br />

Produkte sind<br />

nicht nur für die<br />

lokalen Märkte,<br />

sondern für die<br />

ganze Welt.“<br />

Unternehmen außerhalb der Sonderwirtschaftszone<br />

der Stadt Shenzhen. Heute beschäftigt<br />

3M China mehr als 8000 Mitarbeiter.<br />

Der Hauptsitz ist in Shanghai. Es gibt<br />

zwei R&D-Zentren und vier technische<br />

Zentren in verschiedenen Städten. Die Gesamtinvestition<br />

hat eine Milliarde US-Dollar<br />

erreicht.<br />

Seit mehr als 30 Jahren ist 3M eng am<br />

Puls der chinesischen Wirtschaftsentwicklung.<br />

Durch die Nutzung und Anwendung<br />

von globalem Fachwissen hat 3M China<br />

den Kunden vor Ort in jeder Phase der wirtschaftlichen<br />

Entwicklung die notwendigen<br />

Lösungen bereitgestellt. 3M war an wichtigen<br />

Phasen der Entwicklung aktiv beteiligt,<br />

zum Beispiel während des schnellen Wachstums<br />

durch Infrastrukturprojekte in den<br />

1980er und 1990er Jahren oder auch als<br />

China nach dem WTO-Beitritt 2001 hohe<br />

Wachstumsraten im verarbeitenden Gewerbe<br />

verzeichnete. Und als sich der Sicherheitsmarkt<br />

in China nach 2005 entwickelte,<br />

war 3M sehr gut positioniert, um den lokalen<br />

Kunden passende Sicherheitslösungen<br />

anzubieten. Seit dem Eintritt von China in<br />

eine Phase der Entspannungspolitik zu Beginn<br />

der 1960er Jahre, bieten Gesundheitssektor<br />

und Konsumenten ein großes Wachstumspotenzial.<br />

Während wir in China in geschäftliches<br />

Wachstum investieren, entwickeln<br />

wir auch lokale Fähigkeiten in diesen<br />

Bereichen.<br />

Als ich in China als Leiterin der R&D für<br />

die 3M Greater China Area tätig war, bestand<br />

eine der wichtigsten Führungsaufgaben<br />

darin, vor Ort technische Kompetenz<br />

aufzubauen und die lokale Anbindung an<br />

globale technische Gemeinschaften zu stärken<br />

– ein Schlüsselelement der 3M-Innovation,<br />

die es den Menschen vor Ort ermöglichte,<br />

auf globale Stärken zuzugreifen, um<br />

effektiver und wettbewerbsfähiger zu werden.<br />

mav: Welche Herausforderungen gibt es dabei<br />

zu lösen?<br />

Mei: Dabei gab es viele Herausforderungen:<br />

An erster Stelle stand die Sprachbarriere.<br />

Außerdem hatten die jungen und unerfahrenen,<br />

aber sehr talentierten Arbeitskräfte eine<br />

ganz andere Mentalität, was ihren Beruf angeht.<br />

Eigeninitiative, Selbstorganisation und<br />

die Freude an innovativem Denken stehen<br />

bei unseren Mitarbeitern auch heute in China<br />

an erster Stelle.<br />

Wer Herausforderungen meistern will,<br />

muss beim Menschen anfangen. Bei 3M<br />

China finden wir unsere zukünftigen Mitarbeiter<br />

an den Universitäten vor Ort und<br />

schicken sie dann für verschiedene Trainings<br />

in die USA. Weitere Technologie- und Kompetenztransfers<br />

werden durch fortlaufende<br />

Schulungen, Projektkooperationen und den<br />

Austausch bewährter Praktiken mit anderen<br />

Laboren außerhalb Chinas durchgeführt.<br />

Die Personalentwicklung ist von zentraler<br />

Bedeutung für die Förderung der 3M-Innovation<br />

in China und der globalen Zusammenarbeit.<br />

Wir haben ein lokales „Tech Forum“<br />

gegründet, in dem technische Mitarbeiter<br />

Ideen austauschen und mit Kollegen<br />

auf der ganzen Welt zusammenarbeiten. Wir<br />

etablierten die 15 Prozent Regel von 3M,<br />

förderten eine eigenverantwortliche Mentalität<br />

und ermutigten unsere Mitarbeiter,<br />

neue Ideen zu entwickeln und zu verfolgen.<br />

Nach mehr als drei Jahrzehnten Investitionen<br />

und kontinuierlicher Bemühungen ist<br />

3M China in der Lage, neue Produkte zu<br />

entwerfen, zu entwickeln und zu vermarkten,<br />

die auf lokalen Kundenerkenntnissen<br />

basieren. 3M China verwandelt „Made in<br />

China“ in „Erfunden in China“. Diese Produkte<br />

sind nicht nur für die lokalen Märkte,<br />

sondern für die ganze Welt.<br />

■<br />

3M Abrasive Systems Division<br />

www.3M.com/abrasives<br />

April 2018 63


02Werkzeuge<br />

Bohrer mit VHM-Wechselköpfen ersetzen Vollhartmetall-Werkzeuge<br />

Werkzeugbauer setzt auf<br />

produktive Bohrlösung<br />

Die Ingersoll Gold-Twist-Wechselkopfbohrer haben bei der Berthold<br />

Kunrath GmbH im Saarländischen Theley die konventionellen Vollhartmetallbohrer<br />

abgelöst. Die Werkzeuge konnten sowohl in der<br />

Handhabung als auch in der Leistung und Prozesssicherheit überzeugen.<br />

Start der Testbearbeitung<br />

mit Ingersoll Gold-<br />

Twist-Wechselkopfbohrer<br />

an einer Grundplatte.<br />

Bild: Ingersoll<br />

Thomas Schumacher<br />

(Geschäftsführer Berthold<br />

Kunrath GmbH),<br />

Werner Jochum (Bereichsleiter<br />

Berthold<br />

Kunrath GmbH), Karl-<br />

Heinz Hettig (Beratung<br />

und Verkauf Ingersoll)<br />

und Kai Schaffert (Anwendungstechniker<br />

Ingersoll)<br />

(von links) diskutieren<br />

die Ergebnisse<br />

der Testbearbeitung.<br />

Bild: Ingersoll<br />

■■■■■■ Das Familienunternehmen Berthold Kunrath<br />

besteht heute aus zwei Gesellschaften, der Berthold<br />

Kunrath GmbH mit einem leistungsfähigen und modernen<br />

Werkzeugbau, sowie der BK Stanz- und Umformtechnik<br />

GmbH, die mit mechanischen und hydraulischen<br />

Pressen bis zu 800 Tonnen präzise und komplexe<br />

Teile im Bereich der Blechumformung herstellt. Seit Anfang<br />

der 80er Jahre ist die Berthold Kunrath GmbH im<br />

Bereich des Werkzeugbaus vorwiegend für die Abgasreinigung<br />

tätig.<br />

Seit ca. 17 Jahren setzt Kunrath Ingersoll Werkzeuge<br />

in der Produktion ein. Durch erfolgreiche Einsätze bei<br />

Schaftfräsern der Hi-Pos-Serie und Planfräser der Okto-<br />

Plus-Serie hat sich Karl-Heinz Hettig, Ingersoll Beratung<br />

und Verkauf, das Vertrauen der Produktionsverantwortlichen<br />

erworben. So fand er auch offene Ohren,<br />

als er im Jahre 2012 das optimierte Wechselkopf-Bohrsystem<br />

der Gold-Twist-Serie vorstellte.<br />

Die beim Werkzeugbau Kunrath gefertigten Werkzeuge<br />

für die Abgasindustrie beinhalten fast immer eine<br />

sogenannte Grundplatte und eine Kopfplatte. Diese beiden<br />

Komponenten der komplexen Werkzeuge haben eine<br />

Vielzahl unterschiedlicher Bohrungen. Die Bohrbearbeitung<br />

im Werkzeugstahl ist daher eine wichtige und<br />

oft durchgeführte Zerspanung bei der Produktion der<br />

Werkzeuge. Zum Einsatz kamen bisher bei dieser wichtigen<br />

Fertigungsart fast ausschließlich Vollhartmetallbohrer.<br />

Handhabung ist ein echter Fortschritt<br />

Für die ersten Einsätze und Tests der Wechselkopfbohrer<br />

hatten Thomas Schumacher, Geschäftsführer bei<br />

Berthold Kunrath, und Werner Jochum, Bereichsleiter<br />

bei Kunrath, ein Probewerkstück ausgewählt, um<br />

Standzeit, Zerspanungsverhalten und Prozesssicherheit<br />

der neuen Bohrer-Serie kennenzulernen. Die Tests mit<br />

dem Wechselkopf-Bohrer verliefen in allen Belangen zur<br />

vollsten Zufriedenheit für Schuhmacher und Jochum.<br />

„Die Standzeit war überzeugend, und die Handhabung<br />

der Werkzeuge ist ein echter Fortschritt. Die Werkzeuge<br />

haben immer die gleiche Länge und der Schneideinsatz<br />

kann in der Maschine gewechselt werden.“ fasste<br />

Jochum das Ergebnis zusammen. Nach dem ersten erfolgreichen<br />

Einsatz hatte sich Kai Schaffert, Anwen-<br />

64 April 2018


dungstechniker der Ingersoll Werkzeuge, zur Aufgabe<br />

gemacht, die positiven Ergebnisse der Bohrer-Tests auch<br />

in die Praxis bei der Bearbeitung der Bauteile Grundplatte<br />

und Kopfplatte zu übertragen. Gemeinsam mit<br />

den Fertigungsverantwortlichen bei Kunrath wurden<br />

die weiteren Schritte zur Einführung der neuen Wechselkopf-Bohrwerkzeuge<br />

geplant.<br />

Die positiven Ergebnisse der Testbearbeitung konnten<br />

auch in der Praxis bestätigt werden, so dass sich die<br />

neue Bohrer-Serie als Standardwerkzeug bei der Bohr-<br />

bearbeitung der Werkzeugstähle<br />

in der Produktion etabliert hat.<br />

Der Bohrungsbereich von 9 bis<br />

19,5 mm wird inzwischen komplett<br />

von Bohrwerkzeugen der<br />

Gold-Twist-Serie abgedeckt.<br />

Die Gold-Twist-Produktlinie<br />

liefert sehr gute Ergebnisse auch<br />

bei höheren Schnittgeschwindigkeiten.<br />

Das stabile, schnell zu<br />

wechselnde Klemmsystem garantiert<br />

eine hohe Flexibilität,<br />

Kosteneffizienz und Langlebigkeit<br />

für viele Bohranwendungen.<br />

Die Produktlinie umfasst<br />

den Durchmesserbereich von<br />

Ø 6,0 bis Ø 25,9 mm in 0,1 mm<br />

Abstufungen. Die Grundkörper<br />

werden für Längen/Durchmesser-Verhältnisse<br />

(L/D) von<br />

1,5xD, 3xD, 5xD, 8xD und<br />

12xD (Durchmesserbereich von<br />

Ø 12 bis 25,9 mm) angeboten.<br />

Die Bohrkörper besitzen eine<br />

stabile Schnittstelle mit einem<br />

innovativen Klemmsystem, welches<br />

auch nach einer vielfachen<br />

Anzahl von Kopfwechseln eine<br />

zuverlässige Klemmung gewährleistet<br />

und sich mittlerweile in<br />

der Praxis hervorragend bewährt<br />

hat. Die Bohrkörper bieten<br />

zusätzlich verdrallte Kühlmittelbohrungen,<br />

polierte Spankammern<br />

und eine PVD-Beschichtung.<br />

Durch die optimierte<br />

Oberfläche der Bohrkörper<br />

ist sowohl eine sichere Entspannung<br />

als auch eine lange Körper-Standzeit<br />

gewähr leistet. ■<br />

Ingersoll Werkzeuge GmbH<br />

www.ingersoll-imc.de<br />

Eine typische Grund- oder Kopfplatte für ein komplexes<br />

Werkzeug zur Blechumformung: Für die Vielzahl<br />

der unterschiedlichen Bohrungen sind leistungsfähige<br />

Bohrwerkzeuge Voraussetzung. Bild: Ingersoll<br />

DURO-TA XT<br />

Das fl exible Leichtgewicht<br />

für große und kleine Werkstücke<br />

Gewichtsreduzierung um bis zu 75 %<br />

Maximale Flexibilität durch schnelles Umrüsten<br />

und optimale Maschinenausnutzung<br />

Minimale Störkontur durch reduzierte Bauhöhe<br />

Ausgestattet mit verlängerten und einfach demontierbaren Führungsbahnen<br />

überzeugt das neue Leichtgewicht DURO-TA XT mit einem fl exiblen<br />

Spannbereich beim Umrüsten von große auf kleine Werkstücke. Die<br />

Gewichtsreduzierung um bis zu 75 % ermöglicht die maximale Ausnutzung<br />

Ihres Maschinenpotentials.<br />

Produktvideo<br />

DURO-T auf<br />

Youtube<br />

RÖHM GmbH | www.roehm.biz | info@roehm.biz | Info-Hotline +49 7325 16 0<br />

April 2018 65


02Werkzeuge<br />

Deutlich reduzierte Kosten bei der Hartbearbeitung<br />

Fertigungskosten beim Fräsen<br />

um die Hälfte gesenkt<br />

Die SD Formentechnik hat sich beim Thema Hartbearbeitung und<br />

Grafitfräsen einen hohen Leistungsstand erarbeitet und feilt kontinuierlich<br />

weiter an den Fräsprozessen. Weitere Potenziale konnten<br />

die Lüdenscheider in Zusammenarbeit mit MMC Hitachi Tool unter<br />

Einbeziehung des Analyse- und Optimierungskonzepts „Production<br />

50“ erschließen. Mit dem Ergebnis erhöhter Standzeiten und Prozesssicherheit<br />

sowie deutlich gesunkener Bearbeitungszeiten.<br />

die zwei Senkerodiermaschinen (Z+K 601,<br />

Z+K 1000) eingewechselt.<br />

Neben dem Draht- und Senkerodieren<br />

sieht man in Lüdenscheid vor allem das Fräsen<br />

– die Grafitbearbeitung ebenso wie das<br />

hochpräzise HSC-Fräsen harter Werkstoffe<br />

– als Schlüsseltechnologie an. Unterstützt<br />

wird dies von einem hochmodernen Maschinenpark<br />

sowie von einer komplett<br />

durchgängigen 3D-CAD- und CAM-Infrastruktur<br />

(VISI) mit insgesamt acht Arbeitsplätzen,<br />

bei der von der Werkzeugkonstruktion<br />

bis hin zur NC-Programmierung der<br />

Fräs- und Drahterodiermaschinen mit demselben<br />

3D-Modell gearbeitet wird.<br />

Obwohl man sich beim Fräsen über die<br />

Jahre hinweg einen hohen Stand erarbeitet<br />

hat, will sich SD nicht ausruhen, sondern<br />

weiterhin kontinuierlich besser werden,<br />

auch was die Fertigungskosten betrifft.<br />

Standzeiten der Werkzeuge<br />

stehen im Vordergrund<br />

■■■■■■ „Erfolg ist kein Selbstläufer und<br />

muss immer wieder hart erarbeitet werden“,<br />

unterstreicht Geschäftsführer Holger<br />

Schulte, der sowohl den Beruf des Werkzeugmachers<br />

erlernt als auch eine Meisterausbildung<br />

absolviert hat. „Deshalb investieren<br />

wir kräftig.“<br />

Das ist nicht zu übersehen, denn in den<br />

hellen Fertigungsräumen fällt der Blick<br />

schnell auf einen Linearroboter, der sich<br />

hinter Glaswänden auf Schienen hin und<br />

her bewegt und die einzelnen Stationen bedient.<br />

Mehrere Tausend Elektroden, ausschließlich<br />

aus Grafit, werden pro Jahr in<br />

dieser Anlage (Chameleon von Zimmer+Kreim)<br />

rund um die Uhr automatisch<br />

gefräst, vermessen, zwischengelagert und in<br />

Jens Weigert, Leiter CAD/CAM<br />

(links), und Geschäftsführer Holger<br />

Schulte: „Wir haben die Fertigungskosten,<br />

insbesondere beim Grafitfräsen<br />

und der Hartbearbeitung, spürbar<br />

reduziert.“ Das automatische Grafitfräsen<br />

im 24/7-Betrieb findet auf der<br />

5-achsigen Röders RXP 600 DSH<br />

statt, die ein Bestandteil der<br />

Chameleon-Fertigungszelle<br />

(Zimmer+Kreim) ist. Bild: MMC Hitachi<br />

So auch bei der Grafitbearbeitung auf der<br />

Röders RXP 600 DSH, die ein Bestandteil<br />

der Chameleon-Roboterzelle ist, weshalb<br />

dem Thema Prozesssicherheit bei SD ein hoher<br />

Stellenwert zukommt. „Grundsätzlich<br />

achten wir darauf, dass sich im Magazin immer<br />

ein zuverlässiges Werkzeug befindet,<br />

damit auch in der Mannlosschicht oder am<br />

Wochenende ein störungsfreier Betrieb gewährleistet<br />

und das Bearbeitungsergebnis<br />

stets reproduzierbar ist“, berichtet Schulte.<br />

„Darum stand für uns vor allem der<br />

Wunsch im Vordergrund, die Standzeiten<br />

der Werkzeuge zu erhöhen. Und zwar ohne<br />

dass wir uns damit bei den Bearbeitungszeiten<br />

und -ergebnissen Nachteile erkaufen.“<br />

Um bei der Grafitbearbeitung in Sachen<br />

Werkzeugstandzeit weiter zu kommen,<br />

sprach man in Lüdenscheid Dieter Westendarp<br />

auf das Thema an. Der Anwendungs-<br />

66 April 2018


techniker von MMC Hitachi Tool machte<br />

dann den Vorschlag, anhand eines konkreten<br />

Projekts eine Ist-Analyse vorzunehmen<br />

und hierfür eine alternative Fertigungsstrategie<br />

zu entwickeln, die auch eine Wirtschaftlichkeitsberechnung<br />

beinhaltet. Dabei<br />

sollte nach dem Optimierungskonzept „Production<br />

50“ vorgegangen werden, das von<br />

MMC Hitachi Tool speziell für den Fräsbereich<br />

entwickelt wurde.<br />

Auf der 5-achsigen Hermle C 42 UP<br />

Dynamik in stabiler Gantry-Bauweise<br />

fanden die Versuche zur Optimierung<br />

der Hartbearbeitung statt. Die Maschine<br />

ist mit einem Palettenwechsler<br />

zum hauptzeitparallelen Rüsten ausgestattet,<br />

der Rüstplatz befindet sich an<br />

der Vorderseite. Bild: MMC Hitachi<br />

Testobjekt Grafitbearbeitung: Bei dieser<br />

Elektrode für die Innenkontur des<br />

Gehäuses eines Lüfterdeckels konnte<br />

die Fräszeit halbiert werden.<br />

Bild: MMC Hitachi<br />

Damit konnte der Anwendungstechniker<br />

SD Formentechnik überzeugen, so dass diese<br />

Vorgehensweise anhand einer Elektrode<br />

für ein Kundenprojekt getestet wurde. Bei<br />

dem Testobjekt handelte es sich um eine<br />

Grafitelektrode für die Innenkontur des Gehäuses<br />

eines Lüfterdeckels. Bei SD hatte<br />

man sich hierfür entschieden, weil durch die<br />

vielen Rippen, Ecken und Verrundungen die<br />

Bearbeitung besonders anspruchsvoll ist.<br />

Stets den gesamten Prozess im Blick<br />

„Wir haben dann eine Ist-Aufnahme gemacht,<br />

die einzelnen Bearbeitungsschritte<br />

angesehen, verschiedene Schnittwerte ausprobiert,<br />

die Oberflächen verglichen und<br />

immer wieder geschaut, wo noch Potenzial<br />

ist“, blickt der als Prozessoptimierer agierende<br />

Anwendungstechniker Dieter Westendarp<br />

zurück.<br />

„Der direkte Vergleich der zur Konturherstellung<br />

eingesetzten Werkzeuge und<br />

Schnittdaten des bislang eingesetzten Fabrikats<br />

mit denen von MMC Hitachi Tool fiel<br />

deutlich aus: Die Schneiden des bisher verwendeten<br />

Werkzeugs waren bereits nach<br />

acht Stunden weitgehend unbrauchbar,<br />

während die Kugel von MMC Hitachi Tool<br />

erst nach zehn Stunden leichten Verschleiß<br />

zeigte – und das bei doppelter Produktivität.“<br />

Zehnmal schneller Hartschlichten<br />

In einem weiteren Projekt ging es SD darum,<br />

zu testen, ob sich die guten Erfahrungen,<br />

die mit dem Production-50-Optimierungskonzept<br />

beim Grafitfräsen gemacht<br />

wurden, auch auf die Hartbearbeitung übertragen<br />

lassen. Deshalb sind die Fräser von<br />

MMC Hitachi Tool bei der Komplettbear-<br />

beitung eines etwa 300 x 300 x 60 Millimeter<br />

großen Formeinsatzes – diesmal für die<br />

Außenkontur eines Lüftergehäuses – getestet<br />

worden. Bei dem Werkstoff handelte es<br />

sich um 52 HRC Werkzeugstahl<br />

X38CrMoV5-1 (1.2343), aus dem der<br />

Formkern auf einer mit Palettenwechsler<br />

automatisierten Hermle C 42 U dynamik<br />

5-achsig aus dem Vollen gefräst worden ist.<br />

Auch hier wurden mit den neuen Werkzeugen<br />

zahlreiche Versuche mit unterschiedlichen<br />

Frässtrategien und Schnittdaten gefahren.<br />

Das Ergebnis war erneut mehr als überzeugend.<br />

Als Beispiel nennt CAD/CAM-Leiter<br />

Jens Weigert das Fertigschlichten mit<br />

dem Kugelfräser von MMC Hitachi Tool im<br />

Vergleich mit dem bislang bei SD verwendeten<br />

Kugelfräser gleicher Geometrie. „Der<br />

von uns bisher bei der Hartbearbeitung verwendete<br />

Kugelfräser hatte beim Fertig-<br />

April 2018 67


02Werkzeuge<br />

schlichten des Formeinsatzes gerade mal so<br />

eben durchgehalten. Das Werkzeug mussten<br />

wir dann auswechseln.“ Jens Weigert ergänzt:<br />

„Mit dem EPDBE-Kugelfräser wurden<br />

auf der Hermle die gleichen Konturen<br />

in nur 70 Minuten auf Endmaß geschlichtet.<br />

So sind wir bei der Bearbeitungszeit hier<br />

zehnmal schneller geworden, außerdem hat<br />

sich noch die Oberflächenqualität verbessert.“<br />

Fertigungskosten sanken um mehr als 50<br />

Prozent<br />

Die Wirtschaftlichkeitsberechnungen, die<br />

auf Basis der bisherigen und der neuen Werte<br />

von Anwendungstechniker Westendarp<br />

erstellt wurden, dokumentieren die Vorteile<br />

bei den Fertigungskosten schwarz auf weiß.<br />

Hinterlegt sind alle für den Performancevergleich<br />

relevanten Daten wie beispielsweise<br />

Werkstoff, Bearbeitungsvolumen, Maschinentyp,<br />

Maschinenstundensatz, die Kosten<br />

der einzelnen Werkzeuge nebst Zubehör sowie<br />

alle Schnittwerte und Zeiten.<br />

Daraus resultiert eine detaillierte Kostenaufstellung<br />

sowie die absolute und prozentuale<br />

Einsparung. Bei der Hartbearbeitung<br />

mit dem 1,5-mm-Kugelfräser fiel das Ergeb-<br />

Geschlichtet wird auf<br />

Endmaß: Beispiel für<br />

die hohe Oberflächenqualität,<br />

die mit den<br />

Fräsern von MMC Hitachi<br />

Tool erreicht wird.<br />

Bild: MMC Hitachi<br />

Der Maschinenbediener programmiert<br />

selbst: SD verfügt mit Visi über eine<br />

komplett durchgängige 3D-CAD- und<br />

CAM-Infrastruktur mit acht Arbeitsplätzen,<br />

bei der von der Werkzeugkonstruktion<br />

bis hin zur NC-Programmierung<br />

der Fräs- und Drahterodiermaschinen<br />

mit demselben 3D-Modell gearbeitet<br />

wird. Bild: MMC HItachi<br />

nis der Optimierung besonders hoch aus.<br />

Mit dem im neuen Prozess eingesetzten Präzisionswerkzeug<br />

von MMC Hitachi Tool<br />

sanken die Fertigungskosten sogar um deutlich<br />

mehr als 50 Prozent gegenüber der bisherigen<br />

Vorgehensweise.<br />

Mit dem vermehrten Einsatz der Werkzeuge<br />

von MMC Hitachi Tool verbunden<br />

mit dem Optimierungskonzept „Production<br />

50“, hatten sich die Fertigungskosten in Lüdenscheid<br />

insbesondere beim Grafitfräsen<br />

und der Hartbearbeitung spürbar reduziert.<br />

Deshalb hat SD Anfang 2017 das komplette<br />

Werkzeuglager auf den japanischen Hersteller<br />

umgestellt. „Dank MMC Hitachi Tool<br />

haben wir heute viel weniger Werkzeugwechsel<br />

aufgrund von Werkzeugbruch oder<br />

vorzeitigem Verschleiß und so gut wie keine<br />

Probleme mehr. Außerdem konnten wir die<br />

Standzeiten erhöhen und die Bearbeitungszeiten<br />

gleichzeitig verkürzen“, zieht Holger<br />

Schulte ein positives Fazit.<br />

„Heute können wir sagen, dass im Stahlbereich<br />

die Hartbearbeitung fast noch besser<br />

läuft als das Fräsen ungehärteter Werkstoffe.<br />

Darüber hinaus sind wir hinsichtlich<br />

Präzision und Oberflächengüte ebenso<br />

nochmal ein kräftiges Stück vorangekommen<br />

wie beim Thema Prozesssicherheit, was<br />

aufgrund der Automatisierung für uns fast<br />

noch wichtiger ist.“<br />

■<br />

MMC Hitachi Tool<br />

www.hitachitool-eu.com<br />

68 April 2018


Formkonstantes Schlichten in der Turbinenherstellung<br />

Fräswerkzeuge in<br />

Tannenbaumform<br />

■■■■■■ Der Franken Pagode-Formfräser<br />

ermöglicht mit seinem neuen Geometrieansatz<br />

mehr Vorschub und einen ruhigeren<br />

Lauf im Vergleich zu bisherigen Formfräsern<br />

in Tannenbaumgeometrie.<br />

Für die Schlichtbearbeitung von Schaufelfußnuten<br />

und Schaufelfüßen für Turbinen<br />

kommen Fräswerkzeuge in Tannenbaumform<br />

zum Einsatz. Franken hat deren Geometrie<br />

überarbeitet und mit dem Namen Pagode<br />

verknüpft. Der Pagode Formfräser verfügt<br />

über eine andere Auslegung der Spannuten,<br />

bei der die Spannuttiefe individuell<br />

an das werkstückseitige Aufmaß angepasst<br />

wird. Diese formkonstante Anpassung der<br />

Spannuten ermöglicht eine Verdopplung der<br />

Schneidenzahl und damit eine Erhöhung des<br />

Vorschubs.<br />

Um die Schneidkanten trotz Verkleinerung<br />

der Spanräume mit ausreichend Kühlmittel<br />

versorgen zu können, wurde der Pagode-Fräser<br />

mit deutlich mehr Kühlmittel-<br />

Austrittsöffnungen ausgestattet. Durch die<br />

größeren Drallwinkel sind am Bauteil stets<br />

zwei Schneiden im Eingriff. Daraus resultiert<br />

ein ruhigerer Lauf und eine sehr hohe<br />

Oberflächenqualität. Der tangentiale Hinterschliff<br />

der Schneiden trägt zu geringerem<br />

Franken Pagode-Fräser für das Profil am Schaufelfuß.<br />

Bild: Emuge<br />

Verschleiß und längeren Standwegen bei.<br />

Eingesetzt werden kann der kundenindividuell<br />

hergestellte Pagode-Formfräser in<br />

hochlegierten und hochwarmfesten Stählen.<br />

Er ist in Durchmessern von 40 bis 200 mm<br />

und Schneidenlängen von 50 bis 200 mm<br />

konfigurierbar.<br />

■<br />

Emuge-Werk Richard Glimpel<br />

GmbH & Co. KG<br />

www.emuge-franken.com<br />

Abgedichtetes 6-Backen-Kraftspannfutter mit Pendelausgleich<br />

Optimale Zentrierung<br />

■■■■■■ Schunk erweitert sein Programm<br />

zur Spannung deformationsempfindlicher<br />

Werkstücke um ein abgedichtetes<br />

6-Backen-Pendelausgleichsfutter. Spezielle<br />

Dichtungen an der spitzverzahnten Backenschnittstelle<br />

und am Kolben verhindern<br />

beim Rota NCR-A, dass Fett ausgespült<br />

wird und die Spannkraft schleichend verloren<br />

geht. Auch bei geringen Spannkräften ist<br />

eine präzise Funktion des Futters gewährleistet.<br />

Zusätzlich verhindert die Abdichtung,<br />

dass Späne oder Schmutz in den Futterkörper<br />

gelangen. Damit steigt die Prozesssicherheit<br />

und die Wartungsintervalle<br />

verlängern sich, sprich das Drehfutter muss<br />

seltener abgeschmiert oder gereinigt werden.<br />

Das Spannfutter besteht aus einem zentralen<br />

Futterkolben, der drei unter 120° angeordnete<br />

innere Pendel trägt. Jedes Pendel<br />

ist mit zwei Grundbacken verbunden. Das<br />

Ergebnis ist eine Werkstückzentrierung zwischen<br />

sechs Berührungspunkten, die paarweise<br />

ausgemittelt werden. Da die Spannkräfte<br />

auf das Futterzentrum gerichtet sind,<br />

ergibt sich bei Rohteilen eine optimale Zentrierung<br />

ohne Überbestimmung des Werkstücks.<br />

Das Futter passt sich mit seinen pendelnden<br />

Backen perfekt ans Werkstück an.<br />

Bei konventioneller Backenspannung erlaubt<br />

diese Konfiguration eine maximale<br />

Rundheit der Werkstücke und sorgt zugleich<br />

für eine optimale Zentrierung.<br />

Im Vergleich zur Spannung in 3-Backenfuttern<br />

reduziert sich die Deformation bei<br />

ringförmigen Werkstücken um den Faktor<br />

10. Bei der Fertigbearbeitung oder beim<br />

Spannen von vorgedrehten Flächen wiederum<br />

können Anwender die Pendel in Mittelstellung<br />

klemmen, so dass sich alle sechs Backen<br />

konzentrisch bewegen. Über eine<br />

Druckreduzierung am Spannzylinder kann<br />

Das abgedichtete Schunk Rota NCR-A ermöglicht<br />

eine schonende und präzise Spannung deformationsempfindlicher<br />

Bauteile. Bild: Schunk<br />

die Spannkraft zwischen erster und zweiter<br />

Spannung variiert werden. Ein extrem steifer<br />

Futterkörper sowie lange Backenführungen<br />

gewährleisten eine hohe Spannwiederholgenauigkeit<br />

und präzise Ergebnisse. ■<br />

Schunk GmbH & Co. KG<br />

www.schunk.com<br />

April 2018 69


02Werkzeuge<br />

Hydrodehnspannfutter-Verlängerungen ermöglichen höhere Standzeiten<br />

Werkzeugverlängerung sorgt<br />

für Präzision<br />

Seit jeher leidet die Werkzeugstabilität, wenn tiefe Kavitäten hergestellt<br />

bzw. hohe Schultern bearbeitet werden müssen oder die Bearbeitung<br />

durch große Vorrichtungen behindert wird. Für dieses<br />

Problem hat Kennametal eine Lösung gefunden.<br />

■■■■■■ Mitunter kann es sehr schwierig<br />

sein, tief ins Werkstückinnere vorzudringen<br />

und hier Bohrungen vorzunehmen. Um diesem<br />

Problem zu begegnen, werden sehr unterschiedliche<br />

Verfahren angewendet. Manche<br />

Unternehmen bringen extralange oder<br />

speziell entwickelte Bohrer zum Einsatz.<br />

Doch selbst Vollhartmetall-Bohrer können<br />

ausgelenkt werden, wenn sie weit aus dem<br />

Spannfutter herausragen. Andere Firmen<br />

versuchen es mit einer verlängerten Werkzeugaufnahme.<br />

Aber diese Sonderanfertigungen<br />

sind zum einen teuer und können<br />

zum anderen nur für Bohrungen einer bestimmten<br />

Länge verwendet werden.<br />

Schließlich halten einige Unternehmen<br />

auch eine Doppelwinkel-Spannzange oder<br />

eine Verlängerung des ER-Spannzangenfutters<br />

für das Mittel der Wahl. Allerdings sind<br />

diese Vorrichtungen nicht gerade kompakt.<br />

Jede Auslenkung und jede Unwucht des<br />

Werkzeugs hat aufgrund der langen Auskragung<br />

sofort gravierende Auswirkungen. Dadurch<br />

muss der Bediener nicht nur das<br />

Werkzeug selbst, sondern auch noch den<br />

Werkzeughalter im Auge behalten. Denn<br />

dieser gibt unter Umständen nach oder vibriert.<br />

Werden die Vorschubgeschwindigkeiten<br />

reduziert, um den Bohrer besser halten<br />

und genauer führen zu können, hat dies<br />

wiederum andere negative Folgen: Die Bohrungsgenauigkeit<br />

leidet, die Standzeit der<br />

Werkzeuge verkürzt sich und die Produktivität<br />

sinkt. Eine andere, bessere Lösung<br />

musste also her.<br />

Der in Latrobe, Pennsylvania, ansässige<br />

Werkzeughersteller Kennametal entwickelte<br />

daher eine Hydrodehnspannfutter-Verlängerung,<br />

mit der sich die genannten Herausforderungen<br />

meistern lassen. Zudem ist die<br />

Lösung flexibel einsetzbar und kostengünstig.<br />

„Wir haben uns dabei im Wesentlichen<br />

folgende Fragen gestellt: Wie fertigen unsere<br />

Kunden schwer zugängliche Bohrungen vorbei<br />

an Vorrichtungen und Werkstückkonturen?<br />

Ergeben sich besondere Probleme,<br />

wenn die Bearbeitung durch Spannmittel<br />

und Vorrichtungen behindert wird?“, erklärt<br />

Michael Schuffenhauer, verantwortlich<br />

für den Bereich Werkzeugsysteme bei Kennametal.<br />

Die Hydraulik macht‘s<br />

Daraufhin wurden die neuen Hydrodehnspannfutter-Verlängerungen<br />

entwickelt.<br />

Schuffenhauer zählt einige Schlüsselmerkmale<br />

auf, durch die sich die neuen Hydrodehnspannfutter<br />

von allen anderen derzeit<br />

erhältlichen Produkten unterscheiden. Dazu<br />

gehören:<br />

· Eine Rundlaufgenauigkeit von 3 μm bei<br />

2,5 x D Werkzeugauskragung. Dadurch<br />

sind eine außergewöhnlich lange Standzeit<br />

und eine hohe Bohrungsqualität gegeben.<br />

· Da das Hydrodehnspannfutter G2,5/<br />

25 000 min -1 gewuchtet ist, werden die<br />

Vibrationen bei höheren Spindeldrehzahlen<br />

deutlich reduziert.<br />

·<br />

·<br />

·<br />

·<br />

Wird die Hydrodehnspannfutter-Verlängerung<br />

in Verbindung mit einem<br />

Adapter des KM-Schnellwechselsystems<br />

eingesetzt,<br />

verkürzt sich die Rüstzeit<br />

und die Bohrungsqualität<br />

ist gleichbleibend hoch.<br />

Bild: Kennametal<br />

Durch die hydraulische Spannung werden<br />

die Vibrationen zusätzlich gedämpft.<br />

Interne Kanäle ermöglichen eine einfache<br />

Zuführung des Kühlmittels. Zusätzliche<br />

Adapter werden nicht benötigt.<br />

Durch die ultraschlanke Ausführung<br />

kann beispielsweise ein 12 mm Bohrer in<br />

einem 20 mm Spannfutter eingesetzt werden.<br />

Durch die große Auswahl an Reduzierhülsen,<br />

die wahlweise in Zoll- oder in<br />

metrischen Abmessungen bestellt werden<br />

können, ist eine hohe Flexibilität bei minimalen<br />

Kosten gegeben.<br />

70 April 2018


Die Hydrodehnspannfutter-Verlängerungen<br />

von Kennametal sind mit integrierten<br />

Kühlkanälen ausgestattet.<br />

Dies führt zu einer Verlängerung der<br />

Standzeit und einer Verbesserung der<br />

Bohrungsqualität beim Bohren und<br />

Reiben. Bild: Kennametal<br />

·<br />

·<br />

Passend für Bohrer und Reibahlen von<br />

bis zu 3 mm Durchmesser.<br />

Geeignet für rotierende und stationäre<br />

Anwendungen.<br />

„Unsere neuen Hydrodehnspannfutter-Verlängerungen<br />

wurden für Kunden entwickelt,<br />

die zwar die Flexibilität eines modularen<br />

Systems benötigen, aufgrund der hohen<br />

Kosten aber keine kundenindividuelle Lösung<br />

anstreben und mit den herkömmlichen<br />

Werkzeugsystemen noch nicht zufrieden<br />

sind“, erklärt Schuffenhauer.<br />

Einfache Bedienung<br />

Durch die einfache Bedienung der Hydrodehnspannfutter<br />

kann auf zusätzliche Vorrichtungen,<br />

wie z. B. das für Schrumpffutter<br />

notwendige Schrumpfgerät, verzichtet werden.<br />

Die axiale Einstellbarkeit des Bohrers<br />

im Spannfutter beträgt 10 mm. Eine speziell<br />

geschliffene Führungsfase am Bohrerschaft<br />

erleichtert das Einsetzen des Bohrers in das<br />

Hydrodehnspannfutter. Das Spannen des<br />

Dehnspannfutters erfolgt von Hand bis auf<br />

Anschlag der Spannschraube, ein Drehmomentschlüssel<br />

ist nicht notwendig. Da<br />

die Spannfutter-Verlängerung in einem<br />

Stück gefertigt ist, sind Verunreinigungen<br />

sowie Ausfallzeiten für Wartungsarbeiten<br />

ausgeschlossen. Schließlich – und das ist sicherlich<br />

einer der wichtigsten Vorteile –<br />

wird durch die spezielle Klemmung gewährleistet,<br />

dass das Werkzeug unabhängig vom<br />

jeweiligen Bediener immer mit derselben<br />

Kraft eingespannt wird.<br />

„Das ist ein ganz wesentlicher Punkt“,<br />

sagt Schuffenhauer. „Bei den herkömmlichen<br />

Spannzangen, die mit Spannmuttern<br />

angezogen werden, kann das Drehmoment<br />

mit jedem Werkzeugwechsel schwanken.<br />

Dadurch kommt es vermehrt zu Rundlaufabweichungen<br />

oder Werkzeugauszug. Mit<br />

unserer Lösung hingegen ist eine ungenaue<br />

Spannung ausgeschlossen. Mit ihr lässt sich<br />

immer und zuverlässig äußerste Präzision<br />

erreichen.“<br />

Ein Blick ins Innere<br />

Trotz der guten Leistungswerte ist das<br />

Funktionsprinzip überaus einfach. In die<br />

Hydrodehnspannfutter-Verlängerung wird<br />

ein beliebiger Zylinderschaft mit einer<br />

h6-Toleranz eingesetzt. Dann muss nur<br />

noch die Spannschraube angezogen werden.<br />

Durch diesen Vorgang wird der Kolben in<br />

die Kolbenbohrung geschoben, die Dehnbüchse<br />

wird zusammengedrückt und das<br />

Werkzeug ist sicher geklemmt.<br />

Auch hier wird eine Rundlaufungenauigkeit<br />

von 3 μm bei 2,5 x D Werkzeugauskragung<br />

nicht überschritten. Dank der hohen<br />

Wuchtgüte, können die Hydrodehnspannfutter-Verlängerungen<br />

auch bei hohen Spindeldrehzahlen<br />

eingesetzt werden.<br />

Dank der Hydrodehnspannfutter-Verlängerungen<br />

von Kennametal haben Bohr- und Reiboperationen<br />

in engen und tiefen Kavitäten ihren Schrecken verloren.<br />

Bild: Kennametal<br />

„Streng genommen ist die Hydrodehnspannfutter-Verlängerung<br />

so flexibel wie ein<br />

Spannzangensystem und so präzise wie ein<br />

Schrumpfspannfutter-System, aber viel einfacher<br />

zu handhaben. Der Kunde bekommt<br />

somit nur das Beste vom Besten. Und aufgrund<br />

der hohen Genauigkeit und Wuchtgüte<br />

des Hydrodehnspannfutters sind die kurzen<br />

Standzeiten und die geringe Leistungsfähigkeit,<br />

die bei rein mechanischen Spannsystemen<br />

zu beklagen sind, nun kein Thema<br />

mehr.“<br />

■<br />

Kennametal Deutschland GmbH<br />

www.kennametal.com<br />

April 2018 71


02Werkzeuge<br />

Neue Schneidstoffserie für ISO-Wendeschneidplatten<br />

Wirtschaftliches Aufbohren<br />

von Turbolader, Caliper & Co.<br />

Mapal hat eine neue Schneidstoffserie für ISO-Wendeschneidplatten<br />

sowie „press-to-size“-Schneiden zum<br />

Aufbohren von Stahl, rostfreiem Stahl und hitzebeständigem<br />

Stahlguss, wie er beispielsweise bei Turboladern<br />

zum Einsatz kommt, vorgestellt. Mit Kombinationswerkzeugen<br />

und den neuen ISO-Wendeschneidplatten erreichen<br />

Anwender eine Steigerung der Wirtschaftlichkeit.<br />

trem schwierige Rahmenbedingungen wie einem unterbrochenen<br />

Schnitt oder instabilen Maschinenverhältnissen<br />

stehen die PVD-beschichteten Schneidstoffe zur Verfügung.<br />

Denn diese haben ein besonders ausgewogenes<br />

Verhältnis zwischen Verschleißfestigkeit und Zähigkeit<br />

und garantieren dadurch eine prozesssichere Bearbeitung.<br />

Die neuen ISO-Wendeschneidplatten vervollständigen<br />

das Programm. Bereits im vergangenen Jahr hatte<br />

Mapal die neue Schneidstoffserie zum Aufbohren von<br />

Guss präsentiert.<br />

Kostengünstige Alternative<br />

■■■■■■ Für die neuen ISO-Wendeschneidplatten<br />

wurden nicht nur die optimalen Beschichtungen in der<br />

eigenen Beschichtungsanlage entwickelt, sondern auch<br />

das Hartmetallsubstrat der Schneiden sowie die Kantenverrundung<br />

für die Bearbeitungen optimiert. Je nach<br />

vorherrschenden Rahmenbedingungen, wie Werkstoff,<br />

Stabilität der Maschine, Kühlmittel- und Aufspannsituation<br />

sowie eventueller Schnittunterbrechungen kann<br />

zwischen PVD- und CVD-beschichteten Schneidstoffen<br />

gewählt werden.<br />

Diese variieren hinsichtlich der Zähigkeit des verwendeten<br />

Hartmetallsubstrats. Die CVD-beschichteten<br />

ISO-Wendeschneidplatten sind der Standard für alle<br />

Aufbohrbearbeitungen und überzeugen durch hohe Verschleißfestigkeit.<br />

Sie bieten das Potenzial für eine wesentliche<br />

Steigerung der Schnittgeschwindigkeit und<br />

Produktivität auch bei der Trockenbearbeitung. Für ex-<br />

Mapal stellt eine neue<br />

Schneidstoffserie für<br />

ISO-Wendeschneidplatten<br />

sowie „press-to-size“-Schneiden<br />

zum Aufbohren<br />

von Stahl, rostfreiem<br />

Stahl und hitzebeständigem<br />

Stahlguss,<br />

wie er beispielsweise bei<br />

Turboladern zum Einsatz<br />

kommt, vor. Bild. Mapal<br />

Sowohl in der Guss- als auch in der Stahlbearbeitung<br />

werden beim Aufbohren mit den neuen ISO-Wendeschneidplatten<br />

deutlich bessere Ergebnisse erreicht als<br />

mit den zuvor eingesetzten. Während in der Gussbearbeitung<br />

je nach Anwendungsfall bis zu 100 Prozent Steigerung<br />

der Standzeit durch die neue Schneidstoffserie<br />

möglich sind, werden bei der Stahl- bzw. Turboladerbearbeitung<br />

im Mittel 50 Prozent mehr erreicht. Damit<br />

sinken die Cost-per-Part in der Fertigung.<br />

Neben den Sonder- und Standard-ISO-Wendeschneidplatten<br />

bietet Mapal auch die neu entwickelten,<br />

tangentialen, „press-to-size“-ISO-Wendeschneidplatten<br />

mit der Schneidstoffserie an. Diese sind die kostengünstige<br />

und damit optimale Ergänzung zu den hochpräzisen<br />

geschliffenen Schneiden und kommen bei Anwendungen<br />

mit größeren zulässigen Toleranzen, wie dies bei<br />

Vorbearbeitungen der Fall ist, zum Einsatz. Damit stehen<br />

ISO-Wendeschneidplatten mit dem entsprechenden<br />

Schneidstoff zum Aufbohren von Guss, Stahl und rostfreiem<br />

Stahl für jede Anforderung bezüglich Genauigkeit<br />

sowie Kosten und damit zur wirtschaftlichen Bearbeitung<br />

zur Verfügung.<br />

■<br />

Mapal Dr. Kress KG<br />

www.mapal.com<br />

72 April 2018


Performance moderner Bearbeitungszentren beim Bohren ausreizen<br />

Loch für Loch<br />

Mit neuen, robusten und leistungsfähigen VHM-Bohrern<br />

für maximale Schnittdaten auch in hochfesten Werkstoffen<br />

und Sonderlegierungen erweitert Nachreiner sein Angebotsspektrum.<br />

Span schnell und prozesssicher abführen<br />

■■■■■■ Die hohe Nachfrage nach leistungsfähigen<br />

VHM-Präzisionsbohrern etwa<br />

in der Automobilindustrie, der Luft- und<br />

Raumfahrt und im Maschinenbau ist ungebrochen.<br />

Gleichzeitig steigen die Herausforderungen<br />

an Qualität und Präzision. Mit<br />

ausgesuchtem Feinstkornhartmetall in optimalem<br />

Mischungsverhältnis für die jeweilige<br />

Applikation im Zerspanalltag legt Nachreiner<br />

die Grundlagen für ein erfolgreiches<br />

und langes Bohrerleben.<br />

Markus Hallas, Geschäftsführer der<br />

Nachreiner GmbH: „Die besondere Performance<br />

erhalten unsere VHM-Bohrer, indem<br />

wir sie in HM, Geometrie und Spankontrolle<br />

beziehungsweise Spanabfuhr exakt auf<br />

die Anwendung und den zu bearbeitenden<br />

Werkstoff anpassen. Dabei garantiert modernste<br />

Schleiftechnologie extrem genaue<br />

Ergebnisse bei den Schneiden und den verschiedenen<br />

Anschliffen. Das macht unsere<br />

VHM-Bohrer in den unterschiedlichen Applikationen<br />

deutlich leistungsfähiger und<br />

wirtschaftlicher.“<br />

Im aktuellen Ergänzungsprogramm stellt<br />

Nachreiner ein breites Spektrum an Kurzund<br />

Langversionen des DIN VHM-Spiralbohrers<br />

im Durchmesserbereich von 0,5 bis<br />

12 mm bereit. Dabei werden alle gängigen<br />

Zwischengrößen abgedeckt und in 0,5erbeziehungsweise<br />

Zehntel-Schritten aufskaliert.<br />

Die polierten Universalwerkzeuge lassen<br />

sich in unterschiedlichen Werkstoffen –<br />

zum Beispiel allgemeine, rost- und säurebeständige<br />

Stähle, Gusseisen, Alu sowie Titan<br />

bzw. Titanlegierungen – einsetzen.<br />

Beste Ergebnisse in NE-Metallen, insbesondere<br />

in Aluminium, verspricht der neue<br />

VHM-Spiralbohrer mit IK 5 x D in den<br />

Durchmesserbereichen von 3 bis 16 mm mit<br />

Zwischen-Maßen. Die Werkzeugreihe ist in<br />

Geometrie und Spankontrolle auf die speziellen<br />

Zerspanbedingungen hin abgestimmt.<br />

Die neuen leistungsfähigen VHM-Bohrer der Nachreiner<br />

GmbH. Bild. Nachreiner<br />

Hallas: „Besonderes Augenmerk legen wir<br />

auf die Spanabfuhr. Große und sehr glatte<br />

Spannuten führen den Span schnell und<br />

prozesssicher aus der Zerspanungszone und<br />

verhindern Spanklemmer beim Eintauchen<br />

oder Herausziehen des Werkzeugs. Je nach<br />

Werkzeugtyp und Anwendung sind die Bohrer<br />

mit einer glatten Hochleistungsbeschichtung<br />

ausgerüstet, die den ungehinderten<br />

Spanfluss unterstützt, den Verschleiß reduziert,<br />

die Schneidkantenfestigkeit sowie Hitzebeständigkeit<br />

erhöht und so dem Tool eine<br />

sehr lange Lebensdauer verleiht.“<br />

So ist beispielsweise der VHM-HRC-<br />

Bohrer, 5 x D, (Ø 2,80 – 16 mm) mit der<br />

Hochleistungsbeschichtung Blue Cut ausgerüstet.<br />

Sie verleiht dem Werkzeug den notwendigen<br />

Verschleißschutz auch bei erschwerten<br />

Bedingungen beim Bohren auch<br />

in harten Stahlwerkstoffen.<br />

Für die Bearbeitung von Hightech-Werkstoffen<br />

wie Inox, Titan und hochwarmfesten<br />

Stählen erweitert Nachreiner das Programm<br />

durch Blue Cut beschichtete Werkzeuge<br />

(Ø 3 bis 14 mm) in 3 x D sowie mit<br />

Innenkühlung (Ø 3 – 16 mm) in 5 x D.<br />

Hallas: „Die neuen Bohrer werden durch<br />

unsere Qualitätsfertigung deutlich leistungsfähiger,<br />

bestechen durch optimalen Spanablauf,<br />

sehr hohe Standzeiten und beste Oberflächengüten.<br />

Mit ihnen kann der Zerspaner<br />

oftmals die Leistungsfähigkeit seiner CNC-<br />

Bearbeitungsmaschine ausreizen.“ ■<br />

Nachreiner GmbH<br />

www.nachreiner-werkzeuge.de<br />

April 2018 73


02Werkzeuge<br />

Universal-Gewindebohrer erzielt eine hohe Prozesssicherheit bei hoher Wirtschaftlichkeit<br />

Gewindebearbeitung für ein<br />

breites Werkstoffspektrum<br />

Die Produktfamilie für die Hochleistungszerspanung<br />

Garant Master der Hoffmann Group ist um einen Universal-Hochleistungsgewindebohrer<br />

ergänzt worden. Der<br />

neue Garant Master-Tap erzielt eine hohe Prozesssicherheit<br />

bei hoher Wirtschaftlichkeit in einem deutlich umfangreicheren<br />

Werkstoffspektrum als bisherige Universalgewindebohrer.<br />

Der neue Gewinde bohrer Garant Master-Tap<br />

erzielt herausragende Ergebnisse in einem<br />

breiten Werkstoffspektrum, darunter Stahl,<br />

Inox, Aluminium, Messing<br />

und Guss.<br />

Bild: Hoffmann<br />

■■■■■■ Der Schlüssel zur hohen Vielseitigkeit des<br />

Garant Master-Tap ist seine Fähigkeit, Späne perfekt<br />

abzuführen. Diese Eigenschaft verdankt er einer neuen<br />

Schneidkantengeometrie sowie optimierten Spanräumen,<br />

die das prozesssichere Ausbringen der Späne begünstigen.<br />

Wickel- und Wirrspäne werden dabei konsequent<br />

vermieden.<br />

Beim Reversieren in der Grundlochbearbeitung ist<br />

der Gewindebohrer sehr prozesssicher, denn die Späne<br />

werden über den speziell konstruierten Zahnrücken gezielt<br />

abgeschert und die Spanwurzeln geglättet – und<br />

das bei verschiedenen Materialien wie Stahl, Inox, Aluminium,<br />

Messing und Guss. Durch seine verrundeten<br />

Schneidkanten profitiert das Werkzeug insbesondere bei<br />

der Bearbeitung hochfester Stahlwerkstoffe. Die Verrundung<br />

sorgt außerdem für ein definiertes<br />

und kontinuierliches Verschleißverhalten<br />

ohne Ausbrüche und dadurch<br />

für eine längere Standzeit.<br />

Ultraglatte Beschichtung<br />

Um eine hohe Leistungsfähigkeit und<br />

Langlebigkeit zu erzielen, hat sich die<br />

Hoffmann Group bei der Fertigung<br />

des Gewindebohrers für einen hochwertigen<br />

HSS-E-PM-Schneidstoff und<br />

eine AlTiX-Hochleistungsbeschichtung<br />

entschieden. Die ultraglatte Al-<br />

TiX-Beschichtung schützt vor vorzeitigem<br />

Verschleiß und erlaubt selbst in<br />

Al-Knetlegierungen hohe Schnittgeschwindigkeiten,<br />

denn die geringen Reibwerte vermeiden<br />

Materialaufklebungen und Gewindefraß. Dank seines<br />

speziellen Führungsgewindes erzielt das Werkzeug<br />

auch in duktilen Kupferlegierungen präzise Ergebnisse<br />

ohne Axialverschnitt.<br />

Der Garant Master-Tap ist das jüngste Werkzeug aus<br />

der Produktfamilie der Hochleistungswerkzeuge Garant<br />

Master. Zur Produktfamilie zählen auch die zwei VHM-<br />

Bohrer Garant Master-Steel Speed und Feed, ein vierschneidiger<br />

Fräser sowie die VHM-Fräser Garant Master-Steel<br />

Slot-Machine, Garant Master-Steel Pick-Pocket<br />

und Garant Master-Steel Schlichtfräser.<br />

■<br />

Hoffmann GmbH Qualitätswerkzeuge<br />

www.hoffmann-group.com<br />

74 April 2018


Spannzangenfutter ermöglicht feinfühliges Spannen von Hand<br />

Allrounder für die Werkstückspannung<br />

Das Spannzangenfutter<br />

Captis-M von Röhm ermöglicht<br />

feinfühliges<br />

Spannen von Hand und<br />

überzeugt sowohl im rotierenden<br />

Einsatz in<br />

Drehmaschinen als auch<br />

im stationären Einsatz<br />

in Bohr-, Fräs- und Bearbeitungszentren<br />

sowie<br />

Messmaschinen. Bild: Röhm<br />

■■■■■■ Mit dem manuell betätigten Spannzangenfutter<br />

Captis-M präsentiert Röhm den<br />

Allrounder für die Werkstückspannung: Das Futter<br />

ermöglicht feinfühliges Spannen von Hand<br />

und überzeugt sowohl in Drehmaschinen als auch<br />

im stationären Einsatz in Bohr-, Fräs- und Bearbeitungszentren<br />

sowie Messmaschinen.<br />

Das neueste Familienmitglied der Captis-Reihe<br />

bringt bewährte Eigenschaften mit wie höchste Flexibilität,<br />

kompakte Bauweise für einen vergrößerten Arbeitsraum<br />

oder die Schnellwechselfunktion von Außenauf<br />

Innenspannung in weniger als einer Minute. Die hohen<br />

Rundlauf- und Wiederholgenauigkeiten von 0,01<br />

mm, gute Kraftverteilung sowie eine hohe Steifigkeit<br />

und Haltekraft runden das neue Spannzangenfutter perfekt<br />

ab. Eingesetzt wird es auf Maschinen ohne Spannzylinder<br />

bzw. Zugstange, also beispielsweise konventionellen<br />

Drehmaschinen.<br />

Besonders raffiniert: Als durchgängig modulares System<br />

ist es möglich, die einzelnen Komponenten des<br />

Captis-M-Spannzangenfutters mit den bewährten<br />

Spannzangen, Zwischenflanschen und Spanndornen je<br />

nach Einsatz zu kombinieren. Der Anwendungsvielfalt<br />

sind nahezu keine Grenzen gesetzt. Und auch der<br />

Spannzangenwechsel erfolgt dank der Wechselvorrichtung<br />

schnell und einfach in nur 15 Sekunden, wodurch<br />

die Rüstzeiten deutlich reduziert werden und die Produktivität<br />

gesteigert wird.<br />

Zusätzlich profitieren die Anwender von der Vorbereitung<br />

sowohl für internen als auch externen Werkstückanschlag.<br />

Das Captis-M-Spannzangenfutter ist in<br />

den Größen 32 bis 80 erhältlich und deckt somit alle<br />

wichtigen Spannbereiche ab.<br />

■<br />

Röhm GmbH<br />

www.roehm.biz<br />

Axial-Stechsystem mit größerem Arbeitsbereich<br />

Noch tiefere Einstiche<br />

■■■■■■ Bei dem bewährten Axial-Stechsystem<br />

25A von Horn in Kassettenaus -<br />

führung und mit Rundschäften erweitern<br />

neue Produkte die Einsatzmöglichkeiten. Erreichte<br />

das bisherige System mit den einoder<br />

zweischneidigen Wendeschneidplatten<br />

Schneidbreiten von 2 bis 4 mm, ab einem<br />

Außendurchmesser von 15 mm eine Stechtiefe<br />

von bis zu 18 mm, so lassen sich mit<br />

den weiterentwickelten Kassetten- und<br />

Rundschaftausführungen Einstechdurchmesser<br />

von 50 bis 65 mm und von 65 bis<br />

80 mm bei Schneidbreiten von 3 und 4 mm<br />

realisieren.<br />

Die Kassetten sind für die gängige Horn-<br />

Kassettenschnittstelle K220 ausgelegt und<br />

dadurch mit allen Grundhaltern dieses Systems<br />

kompatibel. Ihre innere Kühlmittelzufuhr<br />

gewährleistet eine effiziente Kühlung,<br />

ohne den Spanfluss negativ zu beeinflussen.<br />

Bestückt werden die Klemmhalter wahlweise<br />

mit ein- oder zweischneidigen HM-Stechplatten<br />

vom Typ 15A oder 25A in der Hartmetallsorte<br />

TH35, TiAlN-beschichtet. Die<br />

Geometrieform „.10“ für langspanende<br />

Werkstoffe gewährleistet auch bei großen<br />

Nuttiefen einen sicheren Spanfluss.<br />

Die einschneidige Stechplatte ermöglicht<br />

auch das Einstechen entlang einer Störkontur<br />

wie zum Beispiel einem Bund und ist somit<br />

universell einsetzbar. Da die Abmessungen<br />

bei den Stechplattenausführungen identisch<br />

sind, passen auch die einschneidigen<br />

Stechplatten in alle Halter des Systems. ■<br />

Paul Horn GmbH<br />

www.phorn.de<br />

Das System 25A bietet mit der Erweiterung<br />

noch tiefere Axial-Einstiche.<br />

Bild: Paul Horn/Nico Sauermann<br />

April 2018 75


02Werkzeuge<br />

Mitnehmerelemente sorgen für höhere Schnittwerte und Standzeiten<br />

Auszugsicherung hat sich<br />

etabliert<br />

Das Haimer Safe-Lock-System sorgt für sichere Werkzeugspannung:<br />

Durch Mitnehmerelemente im Futter, die in spiralförmige Nuten<br />

im Werkzeugschaft eingreifen, wird zusätzlich zu den reibschlüssigen<br />

Klemmkräften ein Formschluss erzeugt. Der verhindert<br />

wirksam, dass Schaftfräser aus dem Futter gezogen werden. Dadurch<br />

lassen sich höhere Schnittwerte fahren. Auch die Werkzeugstandzeiten<br />

verlängern sich.<br />

■■■■■■ Safe-Lock ist laut Haimer mittlerweile zu einem<br />

de-facto Standard in der Werkzeugspannung für<br />

die Fräsbearbeitung geworden. Dass diese Form der<br />

Werkzeugspannung in vielen Fällen herkömmlichen<br />

Kraftspannfuttern und Weldon-Schäften deutlich überlegen<br />

ist, hat sich in den zehn Jahren seit der Einführung<br />

des Safe--Systems vielfach bestätigt, so das Unter -<br />

nehmen.<br />

Bestes Zeichen dafür ist die große Anzahl der Lizenznehmer,<br />

zu denen mittlerweile nahezu alle führenden<br />

Werkzeug- und Aufnahmenhersteller gehören – zum<br />

Beispiel Walter, Widia, Sandvik, Coromant, Seco Tools,<br />

Sumitomo, Kennametal, Helical, Emuge Franken, Data<br />

Flute, Niagara, OSG und Mapal. Im Jahr 2017 entschlossen<br />

sich auch Iscar und Ingersoll, Werkzeuge mit<br />

Safe-Lock-Schaft anzubieten. Zudem ist das futterseitige<br />

Angebot auf Schrumpf-, Spannzangen- und Hydrodehnspannfutter<br />

angewachsen. Neben den bereits verfügbaren<br />

Safe-Lock-Hydrodehnspannfuttern von Kennametal<br />

arbeitet Mapal bereits daran, ein eigenes Safe-<br />

Lock-Sortiment in Hydrodehnspanntechnik auf den<br />

Markt zu bringen.<br />

Andreas Haimer, Geschäftsführer der Haimer<br />

GmbH, erklärt: „Wir sind stolz darauf, dass sich Safe-<br />

Lock in der Schwer- und Schruppzerspanung gewissermaßen<br />

als Standard etabliert hat, und breite neue Einsatzfelder<br />

wie das trochoidale Fräsen erobert. Wir freuen<br />

uns außerdem über unsere neuen Lizenzpartner, die<br />

das Angebot erweitern und noch mehr Anwendern zugänglich<br />

machen.“<br />

Erfolgreich in der Luft- und Raumfahrt<br />

Mit trochoidalem Fräsen kann der Anwender bis zu<br />

dreimal schneller und tiefer fräsen, auch in harten<br />

Werkstoffen wie Edelstahl oder Titan. Ideale Werkzeuge<br />

für die Bearbeitung sind Haimer Power-Mill-<br />

Fräser mit Safe-Lock-Futter. Bild: Haimer<br />

Entstanden ist das Auszugssicherungs-System aus den<br />

Anforderungen der Schwerzerspanung, wie sie in der<br />

Luft- und Raumfahrt-Industrie sowie bei Energieerzeugern<br />

an der Tagesordnung ist. Innovative Werkstoffe<br />

wie zum Beispiel diverse Titanlegierungen sind nicht nur<br />

leicht, sondern auch hochfest, korrosionsbeständig –<br />

und schwer zu bearbeiten. Das betrifft nicht nur Maschinenkonzepte<br />

und Prozesse, sondern auch die eingesetzten<br />

Werkzeuge und Spannfutter.<br />

Viele Werkstücke werden aus dem Vollen gefräst,<br />

wobei oftmals bis zu 90 Prozent des Materials zerspant<br />

werden. Um den Prozess wirtschaftlich und qualitativ<br />

76 April 2018


zu optimieren und ein hohes Zeitspanvolumen zu erreichen,<br />

werden meist hohe Drehmomente und Vorschubkräfte<br />

sowie niedrige Drehzahlen gewählt. Bei diesem<br />

Hochleistungsfräsen (High Performance Cutting, HPC)<br />

treten jedoch hohe Zugkräfte auf. In Verbindung mit<br />

hohen Schnitt- und Vorschubkräften führen sie zu einer<br />

Walkbewegung des Werkzeuges im Futter. Es besteht die<br />

Gefahr, dass der Fräser aus dem Futter gezogen wird.<br />

Das betrifft insbesondere all die Werkzeugaufnahmen,<br />

die eine genaue Spannung mit guter Rundlaufgenauigkeit<br />

bieten, wie zum Beispiel Schrumpf-, Hydrodehnoder<br />

auch Kraftspannfutter.<br />

Daher ist Safe-Lock in der Luft- und Raumfahrt-Industrie<br />

inzwischen weit verbreitet. Alexander Steurer,<br />

Leiter CNC-Programmierung Stator-Bauteile bei der<br />

MTU Aero Engines AG in München, erklärt die Entscheidung<br />

seines Bereichs für das Haimer-System:<br />

„Durch die Einführung der Safe-Lock-Technologie und<br />

Schrumpftechnik können wir die Prozesssicherheit bei<br />

kritischen Fräsbearbeitungen von hochwarmfesten<br />

Werkstoffen gewährleisten. Dies ist eine Grundvoraussetzung,<br />

um bei dem in unserer Gehäusefertigung umgesetzten<br />

Automatisierungsgrad reibungslose Abläufe zu<br />

gewährleisten.“ Die Kombination von Auszugsicherheit<br />

und hoher Rundlaufgenauigkeit führt zu einer schwingungsarmen<br />

und dadurch sehr effizienten Zerspanung:<br />

Durch gesteigerte Schnitttiefen und Vorschübe kann das<br />

Zeitspanvolumen teils deutlich erhöht werden. Der<br />

Werkzeugverschleiß verringert sich durch die exzellenten<br />

Rundlaufeigenschaften auf bis zu 50 Prozent.<br />

Die Argumente des optimalen Rundlaufs von weniger<br />

als 3 μm, das symmetrische Safe-Lock-Design und die<br />

Möglichkeit für eine einfache Längeneinstellung waren<br />

für die MTU gewichtige Gründe, um auf das System umzusteigen,<br />

anstatt weiterhin mit Whistle Notch bzw. Weldon-Werkzeugen<br />

zu arbeiten. Diese verhindern zwar den<br />

Werkzeugauszug ebenso wirkungsvoll, sind allerdings<br />

hinsichtlich Rundlauf und Wuchtgüte bereits durch die<br />

unsymmetrische Flächenverteilung ungenügend.<br />

Glätzer-Geschäftsführer<br />

Daniel Rautenbach (re.)<br />

und Betriebsleiter Ingo<br />

Schulten weiten den Einsatz<br />

der Haimer-Schrumpftechnik<br />

mit und ohne Safe-Lock<br />

kontinuierlich aus: „Der<br />

Wechsel zu dieser Auszug -<br />

sicherung kam uns vor wie<br />

der Sprung von der Kurbel<br />

zum elektrischen Anlasser.“<br />

Bild: Haimer<br />

Robot<br />

Compact 80<br />

Der leistungsfähige Belade-<br />

Roboter zum attraktiven<br />

Preis. Bis zu 80 kg Transfergewicht.<br />

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Haltern, bis UPC 320 mm<br />

Paletten.<br />

Bedient eine oder zwei<br />

Bearbeitungsmaschinen.<br />

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April 2018 77


02Werkzeuge<br />

letztlich entscheidet der Preis.“ Dementsprechend gilt in<br />

seiner Produktion: Qualität ohne Abstriche ist ein Muss<br />

– die Effizienz macht letztlich den Unterschied zwischen<br />

Gewinn und Verlust.<br />

Über einen Auftrag zur Bearbeitung einer Lkw-Scheibenbremse<br />

aus Gusseisen Typ EN-GJS-800-2 mit zu fräsenden<br />

konkaven Konturen kamen die Produktionsverantwortlichen<br />

Mitte 2013 zum Haimer-System. Betriebsleiter<br />

Ingo Schulten erklärt: „Bei dieser Bearbeitung<br />

hat der Fräser nicht nur punktuellen Kontakt zum<br />

Werkstück, sondern er wird zu 30 oder 40 Prozent umschlungen.<br />

Die dabei wirkenden extrem hohen Kräfte<br />

drohen das Werkzeug aus der Aufnahme zu ziehen.“<br />

Die eingesetzten Weldon-Spannfutter hielten zwar das<br />

Werkzeug fest in der Aufnahme. Aber die seitliche<br />

Schraube verhindert einen guten Rundlauf des Werkzeugs.<br />

„Wir hatten extrem schwankende Standzeiten<br />

der Werkzeuge, und es kam sogar zu Fräserbrüchen“,<br />

berichtet der Betriebsleiter.<br />

Fräsversuche mit Safe-Lock überzeugten ihn und die<br />

anderen Produktionsmitarbeiter bei Glätzer. „Der<br />

Wechsel zu dieser Auszugsicherung kam uns vor wie der<br />

Sprung von der Kurbel zum elektrischen Anlasser“,<br />

zeigt sich Schulten begeistert. „Wir können damit jetzt<br />

produktive Schnittwerte fahren, und erfreulicherweise<br />

liegen die Werkzeug-Standzeiten nun um 40 Prozent höher<br />

als zuvor.“<br />

Vorteile beim High Speed Cutting<br />

Bei der Schruppbearbeitung für das militärische Propellerturbinen-Triebwerk<br />

TP400-D6 setzt die MTU Aero Engines auf Haimer<br />

Safe-Lock. MTU ist beim TP400-D6 für den Mitteldruckverdichter,<br />

die Mitteldruckturbine und -welle verantwortlich sowie an<br />

der Regelung beteiligt. Darüber hinaus erfolgt die Endmontage aller<br />

TP400-D6-Serientriebwerke bei der MTU in München.<br />

Bild: MTU Aero Engines<br />

In der Automobilindustrie entscheidet<br />

letztlich der Preis<br />

Doch nicht nur in der Luft- und Raumfahrt hat die Auszugsicherung<br />

begeisterte Anhänger gefunden. Daniel<br />

Rautenbach bewegt sich mit der Glätzer GmbH im harten<br />

Geschäftsumfeld der Automobilindustrie. Der geschäftsführende<br />

Gesellschafter des Spezialisten für<br />

CNC-Bearbeitung in Solingen erläutert: „Perfekte Qualität<br />

und absolute Liefertreue sind Grundvoraussetzungen,<br />

um überhaupt ein Angebot abgeben zu können –<br />

Die Auszugsicherung setzt sich auch branchenübergreifend<br />

immer mehr in der HSC-Bearbeitung mit hochspiralisierten<br />

Fräswerkzeugen sowie beim trochoidalen<br />

Fräsen durch. Bei letzterem werden Werkzeugeingriffswinkel<br />

und Schnittgeschwindigkeit über die gesamte Bearbeitung<br />

hinweg durch das CAM-System berechnet<br />

und optimiert. Dadurch kann bis zu dreimal schneller<br />

und tiefer gefräst werden, auch in harten und schwer<br />

zerspanbaren Werkstoffen.<br />

Allerdings steigt dabei die Gefahr des Werkzeugauszugs.<br />

Auch wenn beim trochoidalen Fräsen meist nur<br />

ein dünner Span abgetragen wird, ist jedoch die Werkzeugschneide<br />

oft mit ihrer gesamten Länge im Eingriff.<br />

So entstehen hohe Axialkräfte, die den Anwender zwingen,<br />

für eine sichere Werkzeugspannung zu sorgen. Ein<br />

Schrumpffutter mit Safe-Lock ist hierfür eine Lösung,<br />

da es eine bessere Sicherheit als eine Weldon-Aufnahme<br />

bietet, leichter zu montieren ist und darüber hinaus<br />

noch hochgenau spannen kann. Durch die guten Wuchtund<br />

Rundlaufeigenschaften in Verbindung mit der<br />

Spannsicherheit lassen sich optimale Werkzeugstandzeiten<br />

bei zugleich hohen Zerspanraten erzielen. ■<br />

Haimer GmbH<br />

www.haimer.com<br />

78 April 2018


Excellence in Digital Grinding<br />

KOMPETENZFÜHRER<br />

SCHLEIFTECHNIK 4.0<br />

EXCELL NCE<br />

G<br />

April 2018 79


Editorial<br />

Lassen sich die Schleifer bei<br />

der Digitalisierung abhängen?<br />

Inhalt<br />

Effgen<br />

„Der Beginn der digitalen Revolution bei<br />

EFFGEN Schleiftechnik“ Seite 82<br />

Haas<br />

„Schleiftechnik 4.0 aus Trossingen“<br />

Seite 84<br />

Rösler<br />

„Innovationskraft für glänzende<br />

Oberflächen“ Seite 86<br />

Junker<br />

„Partner4JU: Industrie 4.0 anhand des<br />

Maschinenkonzepts JUSTAR“ Seite 87<br />

Universal Robots<br />

„Ein Roboter, unendlich viele<br />

Anwendungen“ Seite 88<br />

Supfina<br />

„Industrielle Kommunikation beim<br />

Feinschleifen und Superfinishen“ Seite 90<br />

ISBE<br />

„Das Rückgrat der Digitalisierung“<br />

Seite 91<br />

Zoller<br />

„Vernetzung als Basis für eine smarte<br />

Fertigung“ Seite 92<br />

Alle Welt spricht von Industrie 4.0, und nahezu jeden Tag findet<br />

eine Veranstaltung zu diesem Thema statt. Doch was<br />

steckt wirklich hinter diesem Begriff? Und sichert die Digitalisierung<br />

Arbeitsplätze oder vernichtet sie sie?<br />

Carl Martin Welcker jedenfalls ist überzeugt: „Eine erfolgreiche<br />

Digitalisierung ist die Grundvoraussetzung für einen<br />

zukunftsfähigen Standort Deutschland“, so der VDMA-<br />

Präsident in einer Stellungnahme Anfang des Jahres. „Sie bietet<br />

die Chance, in den kommenden Jahren zum Job-Motor für<br />

Deutschland zu werden. Digitale Technologien werden die<br />

Produktivität menschlicher<br />

Arbeit in fast allen<br />

Bereichen wesentlich steigern.“<br />

Aber ist Digitalisierung<br />

nicht vor allem ein Thema<br />

für Großunternehmen?<br />

Können auch Klein- und<br />

Mittelständler davon profitieren?<br />

Nach einer aktuellen Untersuchung<br />

des Marktforschungsinstituts<br />

Kantar<br />

TNS und des Zentrums<br />

für Europäische Wirtschaftsforschung<br />

Mannheim (ZEW), die das Wirtschaftsministerium<br />

des Landes Baden-Württemberg in Auftrag gegeben<br />

hat, werden die mittelständischen Unternehmen auch in den<br />

kommenden fünf Jahren den Abstand zu den Großunternehmen<br />

im Bereich Digitalisierung nicht aufholen.<br />

Daher fordert Tobias Weber von Kantar TNS: „Der Mittelstand<br />

muss zum Treiber der digitalen Transformation werden!“<br />

Auch Schleif- und Nachschleifbetriebe sind in der Mehrzahl<br />

kleinere bis mittlere Unternehmen, für die die Digitalisierung<br />

eine besondere Herausforderung darstellt. Dabei lassen sich<br />

gerade in der Schleiftechnik durch die konsequente Vernetzung<br />

der Prozesse wertvolle Optimierungspotenziale realisieren.<br />

Deshalb hat die Fachzeitschrift mav der Konradin Mediengruppe<br />

zur Grindtec 2018 diesen Kompetenzführer<br />

Schleiftechnik 4.0 für Sie zusammengestellt. Er zeigt<br />

erfolgreich realisierte Digitalisierungslösungen der Grindtec-<br />

Aussteller und soll den Besuchern eine Orientierungshilfe<br />

■<br />

bieten.<br />

Holger Röhr<br />

Chefredakteur mav<br />

holger.roehr@konradin.de<br />

80 April 2018


Promotion<br />

Kompetenzführer Schleiftechnik 4.0<br />

„Industrie 4.0 ist kein Hexenwerk“<br />

Eine Art Orientierungshilfe soll er sein, der<br />

vorliegende Kompetenzführer Schleiftechnik<br />

4.0 – Excellence in Digital Grinding und es<br />

scheint auch so zu sein, dass viele von uns<br />

Unterstützung brauchen, wenn es um die eigentliche<br />

Bedeutung von „Industrie 4.0“<br />

geht.<br />

Der Begriff ist in aller Munde und der damit<br />

zusammenhängende Hype um das Thema<br />

Digitalisierung verschleiert oft ein wenig die<br />

Tatsache, dass kein einheit liches Verständnis<br />

über die eigentlichen Inhalte von Industrie<br />

4.0 vorhanden zu sein scheint.<br />

Viele sind der Meinung, dass sie schon kräftig<br />

mit machen, weil sie Daten und Informationen<br />

im Unternehmen sammeln und<br />

digitali sieren.<br />

Doch das ist viel zur kurz gedacht. Denn<br />

ziellos „Big Data“ anzuhäufen, ohne zu wissen,<br />

warum man das jetzt eigentlich tut,<br />

heißt gleichzeitig die vielfältigen Optimierungspotentiale<br />

zu ignorieren, die Industrie<br />

4.0 den Unternehmen bieten kann.<br />

Sinnvollerweise sollte man sich im Vorfeld<br />

überlegen, zu welchem Zweck man Daten<br />

nutzen möchte und welche Daten man eigentlich<br />

wirklich braucht. Und natürlich bedarf<br />

es vielfältiger Ideen und Konzepte, wie<br />

man diese Daten auswerten und verstehen<br />

kann. Die eigentliche unternehmerische Arbeit<br />

aber beginnt erst danach: Auf der Basis<br />

der gewonnen Erkenntnisse müssen Impulse<br />

gegeben und Handlungsempfehlungen abgeleitet<br />

werden, und zwar solche, die dem Unternehmen<br />

einen echten Nutzen bringen<br />

können. Denn im Kern geht es in erster Linie<br />

darum, die neuen technologischen Möglichkeiten<br />

einzusetzen, um effiziente und<br />

transparente Unternehmen zu<br />

schaffen, die produktiv und zukunftsfähig<br />

bleiben.<br />

Und eins ist sicher: Wir brauchen Industrie<br />

4.0 in einem Zeitalter, in dem Produkte immer<br />

individueller werden und Losgrößen<br />

immer kleiner. Die Produktion muss effizienter<br />

ge staltet werden, damit die Stückkosten<br />

in Deutschland nicht explodieren.<br />

Lassen Sie sich nicht verunsichern von der<br />

Komplexität und Vielschichtigkeit des gesamten<br />

Themenbereichs. Denn von Grundsatz<br />

stellt Industrie 4.0 kein Hexenwerk dar,<br />

sondern ist ein Prozess, der sich meiner Meinung<br />

nach in drei Stufen gliedern lässt.<br />

In Stufe eins heißt es, Grundlagen -<br />

arbeit zu leisten, denn es müssen Daten<br />

gewonnen und erfasst werden. Eine Basisanforderung<br />

dafür ist der Einsatz geeigneter<br />

Sensoren, Softwares und Tools, die die Realität<br />

erfassen und in digitale Daten umwandeln<br />

können.<br />

Um die Daten auswerten und analysieren zu<br />

können, benötigt man auf der nächsten Prozessstufe<br />

Schnittstellen, die es gewährleisten,<br />

dass unterschiedliche Systeme miteinander<br />

kommunizieren können. Abstimmungsprozesse<br />

zwischen Mensch/Maschine<br />

und Maschine/Maschine sind aber nur dann<br />

möglich, wenn verbindliche Normen für alle<br />

Beteiligten festgelegt werden.<br />

Erst wenn die Aufgaben auf Stufe eins und<br />

zwei erledigt sind, kann mit der eigentlichen<br />

Herausforderung begonnen werden: es kann<br />

eine fundierte und planvolle Unternehmensstrategie<br />

entwickelt<br />

werden.<br />

Wir haben meiner Meinung nach die beiden<br />

Basisstufen bislang nicht überschritten und<br />

vor uns liegt noch ein langer, weiter Weg hin<br />

zu Unternehmen, die in letzter Konsequenz<br />

so smart und effizient funktionieren, wie wir<br />

uns es theoretisch vorstellen.<br />

Ich empfehle Ihnen, verzetteln Sie sich nicht<br />

in den großen Datenwolken sondern selektieren<br />

Sie ganz genau, was Sie und Ihr Unternehmen<br />

wirklich brauchen. Daten müssen<br />

handhabbar sein, denn nur dann kann man<br />

mit ihnen arbeiten und erfolgreiche Strategien<br />

ableiten.<br />

Für die GrindTec und ihr vielfältiges Angebot<br />

rund um das Thema Industrie 4.0 möchte<br />

ich Ihnen mitgeben: Nutzen Sie den vorliegenden<br />

Kompetenzführer und lassen Sie<br />

sich von uns leiten durch unser vielfältiges<br />

Messe- und Informationsangebot – damit<br />

auch Sie die Lösungen finden, die für Sie relevant<br />

sind und die Sie für Ihr Unternehmen<br />

■<br />

zielführend einsetzen können.<br />

Ihr Prof. Dr.-Ing. Wilfried Saxler<br />

Bild: FDPW<br />

Prof. Dr.-Ing. Wilfried Saxler,<br />

Geschäftsführer, Fachverband Deutscher<br />

Präzisions- Werkzeugschleifer<br />

(FDPW).<br />

April 2018 81


Promotion<br />

Kompetenzführer Schleiftechnik 4.0<br />

S c h l e i f t e c h n i k<br />

▶<br />

INDUSTRIE 4.0 IM MITTELSTAND<br />

Der Beginn der digitalen Revolution<br />

bei EFFGEN Schleiftechnik<br />

EFFGEN Schleiftechnik ist ein Hersteller von Sonderschleifwerkzeugen<br />

in Rheinland-Pfalz. Demografischer Wandel, Fachkräftemangel<br />

und Strukturschwäche der Region sind Herausforderungen,<br />

die in Zeiten von Vollauslastung besonders zum Tragen kommen.<br />

Um dem zu begegnen und weiterhin konkurrenzfähig zu sein setzt<br />

EFFGEN Schleiftechnik unter anderem auf Industrie 4.0.<br />

Informationsveranstaltung<br />

für<br />

die Mitarbeiter<br />

zum Einstieg in<br />

das Thema Industrie<br />

4.0.<br />

jekte. Die frühe Miteinbeziehung<br />

der Mitarbeiter wurde vom Mittelstand<br />

4.0-Kompetenzzentrum Kaiserslautern<br />

auch als Best Practice<br />

auf ihrer Homepage präsentiert.<br />

Unmittelbar nach der Informationsveranstaltung<br />

startete das erste<br />

Industrie-4.0-Projekt. In einem<br />

dreimonatigen Pilotprojekt werden<br />

die Chancen und Möglichkeiten<br />

einer Maschinendatenerfassung<br />

(MDE) für EFFGEN Schleiftechnik<br />

untersucht.<br />

Kapazitäten nutzen<br />

Der Autor<br />

Christian Effgen,<br />

Mitglied der<br />

Geschäftsleitung,<br />

Günter Effgen<br />

GmbH.<br />

Der Einstieg in das Thema wurde<br />

bei EFFGEN Schleiftechnik gewagt<br />

als abzusehen war, dass Industrie<br />

4.0 mehr als nur ein Hype-<br />

Thema für große Unternehmen ist.<br />

Die bewusste Auseinandersetzung<br />

mit dem Thema begann im Jahr<br />

2015 durch erste Informationsgewinnung<br />

im Internet, auf Messen<br />

und Fachveranstaltungen. Zu Beginn<br />

des Jahres 2016 wurden die<br />

ersten Projekte der Geschäftsführung<br />

vorgestellt und kurze Zeit<br />

später mit deren Umsetzung begonnen.<br />

Bereits in der Ideenphase war klar,<br />

dass die Mitarbeiter frühzeitig in<br />

das Thema mit einbezogen werden<br />

müssen. Nur so kann Industrie 4.0<br />

mit seinen weitreichenden Auswirkungen<br />

auf die Arbeit erfolgreich<br />

Bild: Effgen<br />

im Unternehmen einziehen. Als<br />

erstes wurde daher eine Informationsveranstaltung<br />

für alle Mitarbeiter<br />

zum Thema Industrie 4.0<br />

abgehalten.<br />

Dies geschah gemeinsam mit dem<br />

Mittelstand 4.0-Kompetenzzentrum<br />

Kaiserslautern im Rahmen<br />

der Förderinitiative „Mittelstand-<br />

Digital“. Sie wurde vom Bundesministerium<br />

für Wirtschaft und<br />

Energie (BMWi) ins Leben gerufen.<br />

Ihr Ziel ist es, kleinen und<br />

mittleren Unternehmen die Bedeutung<br />

von Industrie 4.0 bewusst zu<br />

machen, sie über die Chancen zu<br />

informieren und bei der Umsetzung<br />

von Projekten zu unterstützen.<br />

Im Anschluss informierte Geschäftsführer<br />

Ralph Effgen über<br />

die angedachten Industrie-4.0-Pro-<br />

Das Ziel ist es, die Transparenz in<br />

der Fertigung zu erhöhen und vorhandene<br />

Kapazitäten besser zu<br />

nutzen. Insgesamt zog sich die Zeit<br />

von Beginn der Aufgabendefinition<br />

über die Angebots- und Entscheidungsphase,<br />

die Installation<br />

der nötigen Hardware durch Maschinenhersteller<br />

und Elektriker<br />

bis zur Erstinbetriebnahme des Piloten<br />

über annähernd 12 Monate.<br />

Ursache dafür waren nicht zuletzt<br />

die allgegenwärtige hohe Auftragsauslastung<br />

sowie Fallstricke bei<br />

der Definition von Schnittstellen.<br />

Im Rahmen des Pilotprojektes<br />

wurden unterschiedliche Produktionsanlagen<br />

für die Vernetzung<br />

ausgewählt. Sie stellen einen repräsentativen<br />

Querschnitt des Anlagenparks<br />

dar. Ausgewählt wurden<br />

ein CNC-gesteuertes Fräszentrum<br />

und drei NC-gesteuerte Drehmaschinen,<br />

je eine für kleinere, mittlere<br />

und größere Produktabmessun-<br />

82 April 2018


S c h l e i f t e c h n i k<br />

Promotion<br />

Kompetenzführer Schleiftechnik 4.0<br />

gen. Bei der Auswahl der zur Verfügung<br />

stehenden Anlagen fand<br />

auch ein weiterer Aspekt Berücksichtigung,<br />

die demografische Zusammensetzung<br />

des Mitarbeiterstammes.<br />

So wurde bei der Wahl<br />

der Arbeitsplätze darauf Wert gelegt,<br />

dass jüngere und ältere Mitarbeiter<br />

gleichermaßen mit dem System<br />

arbeiten. Berührungsängste<br />

mit den neuen Techniken werden<br />

so frühzeitig abgebaut. Dies sorgt<br />

für Akzeptanz. Sie bildet die Basis<br />

für eine hohe Datenqualität, denn<br />

nur wer mit dem System umgehen<br />

Die Verdichtung<br />

der ermittelten<br />

Maschinenzustandsdaten<br />

zu<br />

OEE-Kennzahlen<br />

hilft bei der<br />

Fertigungsplanung.<br />

Bild: Effgen<br />

kann und will, meldet verwertbare<br />

Zustände. Als Ergebnis liefert das<br />

System Maschinenzustandsdaten<br />

und verdichtet sie in Form von<br />

OEE-Kennzahlen. Die Pilotphase<br />

steht kurz vor ihrem Abschluss,<br />

erste Ergebnisse von OEE-Auswertungen<br />

geben bereits Hinweise auf<br />

die „versteckte Maschine“ und somit<br />

auf verborgenes ungenutztes<br />

Potenzial der Produktionsanlagen.<br />

Die Informationen aus den OEE-<br />

Auswertungen dienen in Zukunft<br />

für den KVP.<br />

Ein weiteres Projekt befasst sich<br />

mit der Digitalisierung der Geschäftsprozesse<br />

und eine Projektgruppe<br />

zur „Digitalisierung der<br />

Geschäftsprozesse im Vertrieb“<br />

wurde implementiert. Als einer der<br />

bedeutendsten Prozesse im vertrieblichen<br />

Ablauf wird in einem<br />

ersten Schritt die Bestellabwicklung<br />

auf eine digitale Bearbeitung<br />

umgestellt. Eingehende Bestellun-<br />

Das Pilotprojekt<br />

Maschinendatenerfassung<br />

gibt<br />

bereits Hinweise<br />

auf die „verdeckte<br />

Maschine“.<br />

Bild: Effgen<br />

gen, egal über welches Medium sie<br />

EFFGEN Schleiftechnik erreichen,<br />

werden als digitales Dokument unmittelbar<br />

in das Dokumentenmanagementsystem<br />

(DMS) eingebracht.<br />

Dort werden sie in einem<br />

strukturierten digitalen Workflow<br />

durch die einzelnen Bearbeitungsschritte<br />

geleitet. Zu jeder Zeit ist<br />

die Bestellung dabei für die Vertriebsmitarbeiter<br />

im Zugriff, der<br />

Stand der Bearbeitung ist unmittelbar<br />

erkennbar und nachvollziehbar.<br />

Bei jedem Bearbeitungsschritt<br />

werden automatisch Indexierungsinformationen<br />

zur Suche des Dokuments<br />

im Archiv ergänzt.<br />

Als Nächstes wird auch das Vertragsmanagement<br />

auf digitalisierte<br />

Abläufe umgestellt. Der komplette<br />

Lebenszyklus eines Vertrags soll<br />

dabei mit Unterstützung von<br />

Workflows und automatisierten<br />

Abläufen effizienter und transparenter<br />

gestaltet werden. Kontextabhängige<br />

Berechtigungen sollen<br />

dabei den direkten Zugang dort<br />

ermöglichen, wo die Information<br />

benötigt wird. Im weiteren Verlauf<br />

des Jahres ist die Ausweitung der<br />

Digitalisierung der vertrieblichen<br />

Geschäftsprozesse auf die Angebotsbearbeitung<br />

und das Beschwerdemanagement<br />

geplant.<br />

Ein weiteres Projekt zur Vernetzung<br />

wurde in Zusammenarbeit<br />

mit dem Mittelstand 4.0-Kompetenzzentrum<br />

Kaiserslautern initiiert<br />

und wird durch das Kompetenzzentrum<br />

als Leuchtturmprojekt<br />

begleitet. Es befasst sich mit<br />

der durchgängigen Implementierung<br />

einer CAD-CAM-CAQ-Kette<br />

(CAx-Prozesskette mit einheitlicher<br />

Programmbasis). Bisher entstehen<br />

Verluste durch die händische<br />

Generierung von CAD-Zeichnungen<br />

sowie die händische Ableitung<br />

von CNC- und CAQ-Programmen.<br />

Im Rahmen des Projektes<br />

soll der IST-Zustand dokumentiert,<br />

der Stand der Technik analysiert<br />

und mögliche Lösungsansätze<br />

für EFFGEN Schleiftechnik hergeleitet<br />

werden. Ein ganzheitliches<br />

Umsetzungskonzept soll durch die<br />

Nutzung von Post-Prozessoren dafür<br />

sorgen, dass eine durchgängige<br />

CAD-CAM-CAQ-Kette entsteht.<br />

Des Weiteren sollen Versionsstände<br />

archiviert und nachvollziehbar<br />

■<br />

gemacht werden.<br />

Günter Effgen GmbH<br />

www.effgen.de<br />

April 2018 83


Promotion<br />

Kompetenzführer Schleiftechnik 4.0<br />

▶<br />

GRINDING WITH ATTITUDE<br />

Schleiftechnik 4.0 aus Trossingen<br />

Innovation ist der Mut, Neues zu entdecken, statt sich auf dem<br />

Erreichten auszuruhen. Sich selbst und die Branche permanent<br />

neu zu erfinden. Für diesen Mut und den damit verbundenen Er -<br />

findergeist steht die Haas Schleifmaschinen GmbH, heute weltweit<br />

agierender Hersteller von 5-Achs-Schleifmaschinen, seit mehr als<br />

70 Jahren.<br />

Vernetzungsfähige<br />

Maschinen der<br />

Multigrind ® -<br />

Baureihe.<br />

Bild: Haas<br />

Der Ablauf sieht vor, dass die<br />

Haas-Roboterzelle den QR-Code,<br />

der individuell auf das Werkstück<br />

gedruckt ist, erkennt. Diese Informationen<br />

werden mit dem Kunden-ERP-System<br />

verknüpft, um<br />

Fertigungsdaten zu wählen. So<br />

kann die Schleifsoftware Horizon<br />

Werkstücktypen, Werkzeugwahl,<br />

Werkstückparameter (z. B. der geschliffene<br />

Durchmesser) und<br />

Schleifparameter auf das individuelle<br />

Werkstück anpassen.<br />

Eine Erweiterung z. B. auf die<br />

Geometrie von Konturstechplatten<br />

oder die individuelle Fertigung<br />

von Fräsern und Bohrern ist hier<br />

möglich.<br />

Die Autoren<br />

R. Fischer,<br />

Technologieentwicklung<br />

P. Helmecke,<br />

Leitung Anwendungstechnik,<br />

Haas Schleifmaschinen<br />

GmbH.<br />

Derzeit befinden wir und unsere<br />

Kunden uns in einem massiven<br />

Umbruch, auf den wir bei Haas<br />

nicht nur reagieren, sondern den<br />

wir gestalten und bestimmen.<br />

Zwei der zentralen Punkte: Digitalisierung<br />

und Automatisierung. Bei<br />

Haas ist Schleiftechnik 4.0 schon<br />

Realität – mit den folgenden, bereits<br />

in verschiedenen Projekten<br />

umgesetzten Anwendungen.<br />

Projekte im Bereich Industrie 4.0<br />

beschäftigen sich mit dem Lebenszyklus<br />

von Produkten. Darin integriert<br />

sind die gesamten Wertschöpfungsnetzwerke<br />

und somit<br />

auch die finale Endbearbeitung<br />

durch das Schleifen. Zur Einordnung<br />

der Projekte innerhalb des<br />

weiten Themas Industrie 4.0 eignet<br />

sich ein dreidimensionales Modell:<br />

das Referenzarchitekturmodell<br />

Industrie 4.0.<br />

Hierbei werden verschiedene Ebenen<br />

unterschieden. Für Kunden<br />

bedeutet das, dass Maschinen oder<br />

Fertigungszellen als Asset definiert<br />

werden, die in Wertschöpfungsnetzwerke<br />

auf der Integrationsschicht<br />

integriert werden. Haas liefert<br />

ein an I4.0-Standard orientiertes<br />

Produkt, mit dem eine<br />

I4.0-konforme Produktion aufgebaut<br />

werden kann. Der Aufbau<br />

von I4.0-konformen Produkten<br />

und Wertschöpfungsnetzwerken<br />

und Geschäftsmodellen ist ein weiter<br />

Weg. Hierbei begleiten wir Sie<br />

gerne und lernen täglich weiter.<br />

Bauteilindividuelle<br />

Fertigung<br />

Im diesem Zuge haben wir uns in<br />

der Vergangenheit mit der Vernetzung<br />

und Einbindung der Maschinen<br />

und Fertigungszellen in<br />

I4.0-konforme Wertschöpfungsnetzwerke<br />

beschäftigt. Dabei sind<br />

die Details der Vernetzung individuell<br />

zu definieren. Ein Beispiel ist<br />

die bauteilindividuelle Fertigung.<br />

Zentraler Server steuert<br />

die Fertigung<br />

Ein weiteres Beispiel ist die Integration<br />

von Produktionsnetzwerken<br />

mit mehreren Assets. Zur<br />

I4.0-konformen Anbindung mehrerer<br />

Schleifmaschinen wurde ein<br />

OPC-UA-Server in die Schleif -<br />

software integriert. Damit wird es<br />

zukünftig möglich sein, von einem<br />

zentralen Server Fertigungsdurchläufe<br />

maschinenunabhängig zu<br />

steuern. Individuelle Rüstdaten<br />

von Spannmitteln, Schleif- und<br />

Fräswerkzeugen und Automationsdaten<br />

können aus dem Officefloor<br />

gesichtet und für die Produktionsplanung<br />

einbezogen werden.<br />

Weiterer Vorteil ist, dass der<br />

Shopfloor Informationen direkter<br />

zurückspielen kann. So werden<br />

vorgenommene Änderungen im<br />

Produktionsablauf, Störungen und<br />

notwendige Produktionsanpassungen<br />

individuell auf den Server zurückgespielt.<br />

84 April 2018


Promotion<br />

Kompetenzführer Schleiftechnik 4.0<br />

Produktionsnetzwerk vom<br />

Office- zum Shopfloor.<br />

Ablaufsteuerung<br />

– automatisierte<br />

Schleifzelle bezieht<br />

Produktionsdaten<br />

aus<br />

ERP-System.<br />

Bild: Haas<br />

Plattformmodelle<br />

Einen weiteren Anwendungsfall<br />

stellt die Big-Data-Analyse dar. Dabei<br />

werden Cloud-basierte Plattformmodelle<br />

immer wichtiger. Für<br />

die Integration von herstellerunabhängigen<br />

Assets wie z. B. vorgelagerte<br />

Prozessschritte und Qualitätssicherung<br />

sind herstellerunabhängige<br />

Plattformen notwendig. In<br />

diesen können Fertigungszellen als<br />

einzelne Netzwerke betrachtet<br />

werden, so können Zusatzaggregate<br />

wie Kühlmittelversorgung,<br />

Kühlaggregate oder die intelligente<br />

Schleifscheibe bis auf die Sensorebene<br />

heruntergebrochen werden.<br />

Aktuell sind wir mit Kunden in der<br />

Testphase der Plattform Siemens<br />

Mindsphere.<br />

Die Einbindung unserer Standardmaschinen<br />

in das Wertschöpfungsnetzwerk<br />

erfolgt in der Regel projektspezifisch<br />

nach Kundenbedürfnissen.<br />

Deshalb sind die anfallenden<br />

Daten individuell zu betrachten.<br />

Zwar gibt es Software-Tools,<br />

um große Datenbestände zu analysieren.<br />

Diese erfordern jedoch<br />

Bild: Haas<br />

praktisches Knowhow zur Datenanalyse<br />

mit Kenntnis zum kompletten<br />

Produktionssystem. Deshalb<br />

nähern wir uns dem Thema<br />

praktisch.<br />

Dazu wird ein I4.0-Anwendungsfall<br />

(Use Case) identifiziert, basierend<br />

darauf werden die notwendigen<br />

Daten und Schnittstellen bestimmt.<br />

Ein weiterer Bestandteil<br />

der Plattformmodelle sind Applikationen<br />

zur Datenanalyse, mit denen<br />

ein Anwendungsfall bewertet<br />

wird. Ein kundenübergreifender<br />

Anwendungsfall ist die Erfassung<br />

des tatsächlichen Verschleißes von<br />

Schleifscheiben. Nur mit Verknüpfung<br />

zu den Produktionsdaten<br />

(Werkstückzahl, Abrichtintervall,<br />

Override, …) ist die sinnvolle Auswertung<br />

möglich.<br />

Wichtig dabei ist, dass der Anwendungsfall<br />

(Use Case) agil umgesetzt<br />

wird. Mit diesem Meilenstein kann<br />

man weitere Anwendungsfälle definieren,<br />

die Datenerfassung und<br />

die zugehörigen Auswertungen/<br />

Applikationen erweitern. Also: einfach<br />

mal anfangen, und zwar da,<br />

wo der Schuh am meisten drückt.<br />

Fazit<br />

Schleiftechnik 4.0 erfordert ein<br />

ganzheitliches Denken – von der<br />

Lösung her. Und daher auch übers<br />

Schleifen hinaus. Mit unserer eigenen<br />

Software haben wir die passenden<br />

Schnittstellen. Und die Innovationskraft,<br />

bei der Entwicklung<br />

von Digitalisierungslösungen<br />

völlig neue Wege zu gehen. So machen<br />

wir aus digitalen Herausforderungen<br />

der Zukunft Lösungen<br />

der Gegenwart.<br />

Maschinen-Vernetzung und neue<br />

Plattformmodelle führen uns täglich<br />

ein Stück weiter. Wir können<br />

Industrie 4.0 und setzen Digitalisierungsprojekte<br />

I4.0-konform<br />

um, basierend auf den entsprechenden<br />

Datenstandards.<br />

Unsere modularen Produkte und<br />

Arbeitsweisen ermöglichen kundenspezifische<br />

Lösungen statt<br />

Standard für alle. Das gilt auch<br />

und gerade für Automationslösungen.<br />

Denn hier ist, wenn man es<br />

richtig machen will, maßgeschneidert<br />

Standard. Ob mit Bestandsmaschinen<br />

oder neuen Anfragen –<br />

Sprechen Sie uns an! Gern führen<br />

wir Ihr Business mit Ihnen zusammen<br />

in die<br />

■<br />

Zukunft.<br />

Haas Schleifmaschinen GmbH<br />

www.haas-schleifmaschinen.de<br />

April 2018 85


Promotion<br />

Kompetenzführer Schleiftechnik 4.0<br />

▶<br />

GLOBAL PLAYER LIEFERT MAßGESCHNEIDERTE PROZESSLÖSUNGEN UND ANLAGENKONZEPTE<br />

Innovationskraft für glänzende<br />

Oberflächen<br />

Die Rösler Gruppe, Komplettanbieter und Marktführer in der Herstellung<br />

von Gleitschliffanlagen und Strahlanlagen, Lackier- und<br />

Konservierungssystemen sowie Peripherieanlagen und Verfahrenstechnologie<br />

für die Oberflächenbearbeitung von Metallen und anderen<br />

Werkstoffen, greift auf 80 Jahre Erfahrung zurück.<br />

Die Geschäftsführer der Rösler Gruppe: Volker Löhnert,<br />

Stephan Rösler, Frank Möller (v.l.).<br />

Bild: Rösler<br />

neben den beiden Werken in<br />

Deutschland auch in Spanien,<br />

Frankreich, Italien, Indien, USA<br />

und Brasilien.<br />

Die Konzeptionierung der optimalen<br />

Anlage für den kundenindividuellen<br />

Bearbeitungsprozess oder<br />

einer kompletten Fertigungslinie<br />

ist das Ziel der Spezialisten. Rösler<br />

unterstützt seine Kunden von der<br />

Planung bis zur Inbetriebnahme<br />

und darüber hinaus – ein Maschinenleben<br />

lang! Das Technologiemanagement-Team<br />

erarbeitet den<br />

perfekten Bearbeitungsprozess, abgestimmt<br />

auf das Werkstück.<br />

Rösler steht für Innovationskraft<br />

und garantiert seinen Kunden im<br />

wahrsten Sinne glänzende Ergebnisse.<br />

Und das bei nahezu allen<br />

Produktionssituationen, bei denen<br />

es auf präzises Entgraten, Schleifen,<br />

Polieren und Glätten von Bauteilen<br />

aus unterschiedlichsten Materialien<br />

ankommt. Das gilt für die<br />

Luft- und Raumfahrt, die Automobil-<br />

oder die Gießereiindustrie, den<br />

Schiffbau ebenso wie die Münz-,<br />

Schmuck- und Brillenindustrie, die<br />

Gastronomie, und, und, und… Es<br />

gibt kaum eine Oberfläche, die<br />

nicht mit Maschinen und Verfahrenstechnik<br />

von Rösler veredelt<br />

■<br />

werden kann.<br />

In Deutschland beschäftigt das<br />

von Stephan Rösler, Volker Löhnert<br />

(Bereich Gleitschlifftechnik)<br />

und Frank Möller (Bereich Strahltechnik)<br />

geführte Unternehmen<br />

über 1000 Mitarbeiterinnen und<br />

Mitarbeiter, darunter 58 Auszubildende<br />

und sechs duale Studenten.<br />

International hat die Gruppe mehr<br />

als 1600 Mitarbeiter.<br />

Mit Niederlassungen in Großbritannien,<br />

Frankreich, Italien, den<br />

Niederlanden, Belgien, Österreich,<br />

Schweiz, Spanien, Serbien, Rumänien,<br />

Russland, USA, Brasilien, Indien<br />

und China sowie weltweit<br />

mehr als 150 Vertretungen ist Rösler<br />

gefragter Global Player für<br />

maßgeschneiderte, auf Kundenanforderungen<br />

optimierte Prozesslösungen<br />

und Anlagenkonzepte. Produktionsstätten<br />

unterhält Rösler<br />

Bild: Rösler<br />

Wir freuen uns auf Ihren Besuch in<br />

Augsburg!<br />

14.-17.03.2018 Halle 7 Stand 7009<br />

Rösler Oberflächentechnik GmbH<br />

www.rosler.com<br />

86 April 2018


Promotion<br />

Kompetenzführer Schleiftechnik 4.0<br />

▶<br />

HOCHPRÄZISE SCHLEIFTECHNIK TRIFFT DIGITALE VERNETZUNG<br />

partner4JU: Industrie 4.0 anhand<br />

des Maschinenkonzepts JUSTAR<br />

Der Schleifmaschinenhersteller Junker passt mit dem Digitalisierungsprogramm<br />

„partner4JU“ die Digitalisierung seiner Maschinen<br />

exakt auf die Bedürfnisse der Kunden an. Wie Junker dabei Kundenwünsche<br />

in die Tat umsetzen, wird im Fachvortrag am Praxisbeispiel<br />

JUSTAR gezeigt.Mit ihm lassen sich Schneidwerkzeuge aus HSS<br />

und HM mit nur einer Maschine produzieren.<br />

Bild: Junker<br />

Zusammenhängende Funktionalitäten<br />

in allen Ebenen, dabei sind alle<br />

Teilnehmer über Hierarchieebenen<br />

miteinander vernetzt.<br />

Seit über zehn Jahren setzt der<br />

Schleifexperte Junker konsequent<br />

auf die Digitalisierung seiner Maschinen<br />

– die Voraussetzung für<br />

Industrie 4.0. Umfangreiche Erfassung<br />

und Auswertung von Maschinen-<br />

und Prozessdaten sind bei<br />

Junker schon lange Stand der<br />

Technik. So sind die Maschinen<br />

und Anlagen vorbereitet für eine<br />

weltweite Kommunikation.<br />

Das Digitalisierungsprogramm<br />

„partner4JU“ beschreibt die<br />

nächste Entwicklungsstufe: Junker<br />

passt die Digitalisierung der Maschinen<br />

exakt auf die Bedürfnisse<br />

des Kunden an. Basis dieser Weiterentwicklung<br />

ist das Referenzarchitekturmodell<br />

Industrie 4.0 (RA-<br />

MI 4.0). Damit lassen sich Anlagen<br />

und Maschinen individuell in<br />

alle Unternehmensbereiche einbinden.<br />

„partner4JU“ sichert so die<br />

übergreifende Qualitätssteigerung<br />

und Flexibilität in der Produktion.<br />

Das Digitalisierungsprogramm<br />

„partner4JU“ ist ein weiterer Meilenstein<br />

bei Junker: Durch die Anpassungen<br />

der Maschinen auf die<br />

Bedürfnisse der Kunden können<br />

diese individuell in alle Unternehmensbereiche<br />

eingebunden werden.<br />

Wie dabei Kundenwünsche in<br />

die Tat umgesetzt werden, wird im<br />

Fachvortrag auf der GrindTec am<br />

Praxisbeispiel JUSTAR gezeigt.<br />

Das Schleifzentrum ermöglicht eine<br />

präzise und zugleich wirtschaftliche<br />

Bearbeitung von Werkzeugen<br />

aus HSS und HM mit nur einer<br />

Maschine.<br />

Kurze Lieferzeiten<br />

Die JUSTAR bietet dem Anwender<br />

maximale Flexibilität, da er zusätzlich<br />

zur Linienfertigung mit ihr<br />

Aufträge mit kurzfristigen Lieferzeiten<br />

annehmen kann. In der<br />

Bypass-Produktion schleift die<br />

JUSTAR quasi auf Zuruf vollautomatisch<br />

auch kleine Losgrößen.<br />

Währenddessen auf den Linienmaschinen<br />

die Serienproduktion weiter<br />

laufen kann. Das erleichtert die<br />

Produktionsplanung insbesondere<br />

bei kleinen Aufträgen und ermöglicht<br />

unschlagbar kurze Lieferzeiten<br />

von wenigen Tagen.<br />

Spezialisiert ist die JUSTAR auf die<br />

Bearbeitung von Schneidwerkzeugen<br />

aus HSS und HM. Aufgrund<br />

der Bearbeitung in nur einer Maschine<br />

und in einer Einspannung<br />

Bild: Junker<br />

erfüllen die Werkzeuge durch die<br />

hohe Rundlaufgenauigkeit höchste<br />

Qualitätsansprüche. Ein weiterer<br />

positiver Effekt: Gewindeformer,<br />

Fräser oder Spiralbohrer erreichen<br />

eine bis zu 50 Prozent höhere<br />

Standzeit. Zudem sorgt ein Messsystem<br />

dafür, dass nur Gutteile<br />

von der Maschine gehen.<br />

Erleben Sie mit, wie wir das innovative<br />

Bearbeitungszentrum auf<br />

den Weg gebracht haben – und<br />

welche Vorteile es dem Kunden<br />

bringt. Sie finden uns im Erdgeschoss<br />

des Tagungszentrums am<br />

14. März um 13.30 Uhr zum Fachvortrag<br />

des Themas: „partner4JU:<br />

Industrie 4.0 anhand des Maschinenkonzepts<br />

JUSTAR“. Wir freuen<br />

■<br />

uns aus Sie!<br />

Erwin Junker<br />

Maschinenfabrik GmbH<br />

www.junker-group.de<br />

Das Bearbeitungszentrum<br />

JUSTAR kombiniert<br />

die Arbeiten<br />

mehrerer<br />

Maschinen in einem<br />

Gehäuse.<br />

Dadurch ist die<br />

komplette Werkzeugfertigung<br />

in<br />

nur einer Einspannung<br />

möglich.<br />

April 2018 87


Promotion<br />

Kompetenzführer Schleiftechnik 4.0<br />

▶<br />

DER WERKZEUGKOFFER 4.0<br />

Ein Roboter, unendlich viele<br />

Anwendungen<br />

Die immer höheren Anforderungen hinsichtlich Flexibilität bedeuten<br />

für die Industrie, die Wahl von Produktionsmitteln und Werkzeugen<br />

grundlegend zu überdenken. Es ist Zeit für den Werkzeugkoffer 4.0:<br />

Benötigt wird ein Tool, das universell in den verschiedensten Einsatzbereichen<br />

anwendbar ist und die Belegschaft immer dort flexibel<br />

unterstützt, wo akuter Bedarf besteht.<br />

Bild: Universal Robots<br />

Für die Beschichtung<br />

der<br />

Membranen seiner<br />

Kopfhörer<br />

setzt beyerdynamic<br />

auf Roboter<br />

von Universal<br />

Robots.<br />

Der Autor<br />

Helmut Schmid,<br />

Geschäftsführer &<br />

General Manager<br />

Western Europe,<br />

Universal Robots<br />

(Germany) GmbH.<br />

Werfen wir einen Blick in die Industriehalle<br />

von gestern: Produkte<br />

werden auf Masse gefertigt. Werkarbeiter<br />

stehen dazu aufgereiht an<br />

Förderbändern oder ihren Maschinen.<br />

Sie führen in gleichmäßigen<br />

Abständen den immer gleichen<br />

Vorgang an den immer gleichen<br />

Objekten durch. Auf Kontinuität<br />

und kurze Taktzeiten kommt es<br />

dabei an. Und die moderne Industriehalle<br />

von heute? Eine kontinuierliche<br />

Abfertigung und kurze<br />

Taktzeiten sind natürlich immer<br />

noch essenziell für wirtschaftliche<br />

Effizienz. Alles Weitere hat sich jedoch<br />

drastisch geändert: Statt<br />

Massenfertigung geht es um Variantenvielfalt,<br />

um individualisierte<br />

Produkte mit kurzen Lebenszyklen.<br />

Diese ganz grundlegende<br />

Zielverschiebung bedeutet auch,<br />

die Auswahl der geeigneten Werkzeuge<br />

und Produktionsmittel für<br />

die Fertigung grundlegend zu<br />

überdenken. Es ist an der Zeit für<br />

den Werkzeugkoffer 4.0.<br />

Mittels eines 2-Finger Greifers von Robotiq nimmt der UR-Roboter den Lautsprecher<br />

auf und setzt ihn zur Weiterverarbeitung auf einen Drehmotor.<br />

Werkzeuge für neue<br />

Herausforderungen<br />

Die volatilen Losgrößen machen<br />

neue Werkzeuge erforderlich, die<br />

sich vor allem durch ihre Anpassungsfähigkeit<br />

auszeichnen. Nur<br />

Hilfsmittel, die für eine Vielzahl<br />

unterschiedlicher Anwendungen<br />

geeignet sind, garantieren das<br />

dringend notwendige, hohe Maß<br />

an Flexibilität.<br />

Diese ist in der Industrie unabdinglich,<br />

um unvorhersehbaren<br />

Produktionsspitzen und stark<br />

schwankenden Auslastungen zu<br />

begegnen. Es wird ein Universal-<br />

Werkzeug benötigt, das sich für<br />

Montage, Maschinenbestückung,<br />

Schleifen, Kleben – und was sonst<br />

noch alles anfällt – gleichermaßen<br />

eignet.<br />

Cobots: Seite an Seite<br />

mit dem Werker<br />

Und dieses Werkzeug gibt es bereits:<br />

Was Hammer, Zange und<br />

Schraubenschlüssel für den herkömmlichen<br />

Werkzeugkoffer sind,<br />

sind kollaborierende Roboter, sogenannte<br />

Cobots, für den Werkzeugkoffer<br />

4.0. Anders als früher,<br />

als riesige Industrieroboter noch<br />

isoliert hinter Schutzzäunen gearbeitet<br />

haben, arbeitet die neue<br />

Leichtbau-Robotergeneration, die<br />

sich zwischen Nutzlasten von drei<br />

bis zehn Kilogramm bewegen, Seite<br />

an Seite mit den Werkern. Ihre<br />

herausragende Flexibilität erhalten<br />

Cobots, wie die Modelle UR3,<br />

UR5 und UR10 von Universal Robots,<br />

durch die schnelle und unkomplizierte<br />

Inbetriebnahme für<br />

neue Anwendungen.<br />

Bild: Universal Robots<br />

88 April 2018


Promotion<br />

Kompetenzführer Schleiftechnik 4.0<br />

Zwei Stellen am Roboter sind hier<br />

entscheidend. Einmal die Werkzeugschnittstelle:<br />

Sie erlaubt die<br />

Verbindung mit einer Vielzahl von<br />

Geräten, den sogenannten Endeffektoren<br />

– sei es ein Greifer für<br />

Pick&Place oder Montage-Aufgaben,<br />

eine Klebepistole oder ein<br />

Schweißgerät.<br />

Die mobile Flotte<br />

von Universal<br />

Robots erhält bei<br />

Scott Fetzer<br />

Electrical Group<br />

täglich Aufträge<br />

für unterschiedliche<br />

Aufgaben.<br />

Mobilität als Schlüssel<br />

für Flexibilität<br />

Die zweite entscheidende Stelle ist<br />

die Plattform des Roboters, durch<br />

die er seine Stabilität findet. Diese<br />

kann entweder fest am Boden oder<br />

Bild: Universal Robots<br />

auf eine mobile Basis fixiert werden.<br />

Die zweite Option ermöglicht<br />

die unmittelbare Verlagerung und<br />

Anpassung an neue Einsatzorte –<br />

mobile Roboterlösungen erfreuen<br />

sich folgerichtig einer rasant steigenden<br />

Nachfrage.<br />

In der Praxis erprobt<br />

Ein Best-Practice-Beispiel für diese<br />

Anwendungsart findet sich beim<br />

Unternehmen Scott Fetzer Electrical<br />

Group aus Tennessee in den<br />

Vereinigten Staaten. Dort arbeiten<br />

kollaborierende Roboter als mobile<br />

Flotte Hand in Hand mit den<br />

Mitarbeitern und unterstützen sie<br />

je nach akutem Bedarf – egal ob<br />

bei Pick&Place oder beim Biegen<br />

von Metallblechen. Die Implementierungszeit<br />

der Roboter konnte so<br />

um 50 Prozent reduziert, die Produktivität<br />

des Unternehmens hingegen<br />

um 20 Prozent erhöht werden.<br />

Bild: Universal Robots<br />

Bei Hofmann<br />

Glastechnik<br />

GmbH arbeitet<br />

man Hand in<br />

Hand mit den<br />

Robotern von<br />

Universal Robots.<br />

Das Beispiel Scott Fetzer zeigt: Die<br />

Kombination der jeweiligen Stärken<br />

von Mensch und Maschine<br />

bringen die bestmöglichen Arbeitserfolge.<br />

Damit das funktioniert,<br />

muss die Belegschaft den Cobot<br />

ohne Angst als Werkzeug akzeptieren.<br />

Hierfür ist es entscheidend, dass<br />

die komplette Bedienung und Programmierung<br />

intuitiv gestaltet ist<br />

und einfach von der Hand geht.<br />

Denn wenn neben Ingenieuren und<br />

Softwareentwicklern auch die<br />

Werker hierzu in der Lage sind,<br />

nimmt das schon viel der anfänglichen<br />

Skepsis.<br />

Berührungsängste<br />

werden eliminiert<br />

Bei den Robotern von Universal<br />

Robots benötigt ein ungeschulter<br />

Anwender für gewöhnlich weniger<br />

als eine Stunde vom Auspacken<br />

des gelieferten Pakets bis zur Programmierung<br />

der ersten Arbeitsschritte.<br />

Die patentierte Technologie<br />

des Herstellers sorgt dafür, dass<br />

die Bediener der Roboterarme diese<br />

auch ohne Programmierungserfahrung<br />

mit intuitiver 3D-Visualisierung<br />

oder Hand Teaching<br />

schnell einrichten, bedienen oder<br />

umprogrammieren können.<br />

So können Unternehmen die Produktion<br />

tagesaktuell an sich ändernde<br />

Bedingungen anpassen –<br />

und das ganz nebenbei. Vor allem<br />

bei kleinen Chargen ist die kurze<br />

Umrüstzeit für die Industrie bares<br />

Geld wert. Die Roboter von Universal<br />

Robots bieten die Flexibilität,<br />

fast jede manuelle Arbeit zu<br />

automatisieren.<br />

Die einfache Einrichtung ist dabei<br />

nicht auf den Roboterarm selbst<br />

begrenzt. Auch die an der Werkzeugschnittstelle<br />

angeschlossenen<br />

Tools können durch das Prinzip<br />

„Plug&Play“ flexibel und schnell<br />

variiert werden – innerhalb weniger<br />

Minuten.<br />

Cobots:<br />

Das Universal-Tool<br />

Ob Bohren, Schrauben, Prüfen<br />

oder Kleben: Was sich jeder Heimwerker<br />

für den Haushalt wünscht,<br />

wird mit Cobots für Unternehmen<br />

Realität. Ein einziges Werkzeug<br />

kann alle Aufgaben erledigen, da<br />

der Roboter in der Lage ist, unendlich<br />

viele Anwendungen auszuführen.<br />

Die wohl wichtigste Befähigung<br />

des Werkzeugs ist jedoch die<br />

direkte Zusammenarbeit mit dem<br />

Menschen. Dieser ist und bleibt<br />

auch nach wie vor als „Werker“<br />

die wichtigste Kraft in der Produktion.<br />

Der Mitarbeiter braucht<br />

„nur“ seinen richtigen Werkzeugkoffer.<br />

■<br />

Universal Robots<br />

(Germany) GmbH<br />

www.universal-robots.de<br />

April 2018 89


Promotion<br />

Kompetenzführer Schleiftechnik 4.0<br />

▶<br />

INDUSTRIE 4.0: PROZESSE OPTIMIEREN UND STEUERN<br />

Industrielle Kommunikation beim<br />

Feinschleifen und Superfinishen<br />

Bild: Supfina<br />

Die Supfina Grieshaber GmbH ist weltweit bekannt als Maschinenlieferant<br />

für Schleif-, Superfinish- und Automatisierungslösungen.<br />

Wie in allen Bereichen der industriellen Produktion stellt sich auch<br />

Supfina seit Jahren dem Thema Industrie 4.0 mit Digitalisierung und<br />

industrieller Kommunikation.<br />

Autor: Rainer Bell, Produktmanager<br />

Supfina stellt sich den wachsenden<br />

Anforderungen der Industrie 4.0<br />

durch vielfältige Möglichkeiten<br />

zum digitalen Informationsaustausch<br />

zwischen Maschine, Produktion<br />

und Service. Hierzu gehören<br />

neben der mittlerweile standartmäßigen<br />

Betriebs- und Maschinendatenerfassung<br />

mittels<br />

Ethernet-Kommunikation auch<br />

die Möglichkeit, Supfina-Maschinen<br />

von zentraler Produktionsplanung<br />

steuern und analysieren zu<br />

können.<br />

Ebenso bieten Supfina-Maschinen<br />

schon lange die Möglichkeit der<br />

externen Werkstück- und Rezepturverwaltung.<br />

Die Anwahl des zu<br />

bearbeitenden Typs erfolgt hierbei<br />

mittels Werkstückerkennung am<br />

maschineneigenen Automatisierungssystem<br />

oder extern vom kundenseitigen<br />

Robotersystem. Eine<br />

Typanwahl mittels Intranet zur linien-übergreifenden<br />

Produktionssteuerung<br />

ist ebenfalls möglich.<br />

Planbearbeitung<br />

mit unterschiedlichen<br />

Anforderungen.<br />

Notwendige Rüstvorgänge laufen<br />

dabei voll automatisiert ab, soweit<br />

dies Maschinenaufbau und Werkstückgeometrie<br />

zulassen.<br />

Im Bereich des Planfinishen beim<br />

Maschinentyp FACE erfolgt eine<br />

werkstückbezogene Protokollierung<br />

aller notwendigen Bearbeitungs-<br />

und Maschinendaten. Diese<br />

Parameter werden für jedes Werkstück<br />

in einem für den Kunden geeigneten<br />

Datenbankformat auf<br />

dem maschineneigenen IPC oder<br />

auf vom Kunden zur Verfügung<br />

gestellten Servern abgespeichert<br />

und sind somit zur Online-Analyse<br />

von Maschinenzuständen und Prozessoptimierungen<br />

verfügbar. Diese<br />

Datenerfassung erfolgt auch bei<br />

allen anderen Supfina-Maschinentypen,<br />

wo eine separate Zuordnung<br />

zu einem einzelnen Werkstück<br />

möglich ist.<br />

Bei der Batchbearbeitung im Feinschleifen<br />

vom Typ Spiro werden<br />

alle prozessrelevanten Bearbeitungsdaten<br />

chargenbezogen abgespeichert.<br />

Bearbeitung von Massenteilen<br />

wie beim Doppelseitenschleifen<br />

vom Typ Planet V erfordern<br />

hingegen eine stetige Aufzeichnung<br />

aller Prozessdaten.<br />

Hierzu stellt Supfina verschiedene<br />

Schnittstellen mit den entsprechenden<br />

Daten in Echtzeit-Qualität zur<br />

Verfügung.<br />

Im Bereich des Kundenservice ist<br />

Supfina in der Lage, mittels kundeneigener<br />

VPN-Server oder mittels<br />

eigener industrieller VPN-<br />

Router einen 24/7-Online-Support<br />

anbieten zu können. Hierbei kann<br />

mittels Fernwartung auf alle steuerungs-relevanten<br />

Komponenten<br />

zugegriffen werden. Zusätzlich besteht<br />

die Möglichkeit, direkt auf<br />

die Bedienoberfläche der maschineneigenen<br />

HMI zugreifen zu können.<br />

Mittels handelsüblicher Kamerasysteme<br />

ist eine Einsicht in<br />

den Prozess- und Maschinenbereich<br />

der Maschine sowie eine Face-to-Face-Kommunikation<br />

zwischen<br />

Bediener und Supfina-Servicepersonal<br />

möglich. Somit kann<br />

eine optimale Unterstützung des<br />

Kunden bei Prozessoptimierung<br />

und Fehlersuche gewährleistet<br />

werden.<br />

Hierauf basierend finden bei Supfina<br />

ständige Weiterentwicklungen<br />

für eine digitale Zukunft statt. Innovationen<br />

wie „Augmented Reality“<br />

oder Einbindung von Standard-Tablets<br />

und Smartphones<br />

mittels Apps in das Diagnosesystem<br />

unserer Maschinen bieten dem<br />

Kunden ein höchstes Maß an Bedienerfreundlichkeit<br />

und somit<br />

Reduzierung von Maschinen-Ausfallzeiten.<br />

■<br />

Supfina Grieshaber GmbH<br />

www.supfina.de<br />

90 April 2018


Promotion<br />

Kompetenzführer Schleiftechnik 4.0<br />

April 2018 91


Promotion<br />

Kompetenzführer Schleiftechnik 4.0<br />

▶<br />

SCHLEIFSCHEIBEN MIT DEN RICHTIGEN DATEN ZUR RICHTIGEN ZEIT AM RICHTIGEN ORT<br />

Vernetzung als Basis für eine<br />

smarte Fertigung<br />

In puncto Vernetzung sind Kunden von ZOLLER für die Zukunft gut<br />

aufgestellt. Denn alle ZOLLER-Lösungen, so auch die Universalmessmaschine<br />

„genius“ und die neuen Smart Cabinets Lagerschränke,<br />

arbeiten auf der Basis einer gemeinsamem Datenbank<br />

und sind über eine zentrale Datenbank miteinander verbunden.<br />

Softwaremodul<br />

zur systematischen<br />

Lagerung<br />

und Verwaltung<br />

von Schleifscheibenpaketen.<br />

Die Autorin<br />

Giulia Trostel,<br />

stellv. Marketing -<br />

leitung, E. Zoller<br />

GmbH & Co. KG.<br />

Bild: Zoller<br />

Mit vernetzbaren Fertigungsstationen gut aufgestellt für<br />

Industrie 4.0.<br />

Werkzeuge finden und richten mithilfe<br />

von smarten Lagerschränken:<br />

Die Smart Factory lebt von den<br />

zur Verfügung stehenden Daten.<br />

Das heißt im Bezug auf die Werkzeugverwaltung:<br />

das richtige<br />

Werkzeug mit den richtigen Daten<br />

zur richtigen Zeit am richtigen<br />

Ort. So ist es die Aufgabe, über<br />

den gesamten Fertigungsprozess<br />

hinweg, die realen und virtuellen<br />

Werkzeugdaten zu verknüpfen,<br />

dem physischen Werkzeug zuzuordnen,<br />

und diese Information<br />

ortsunabhängig bereitzustellen.<br />

Um das richtige Werkzeug oder<br />

auch die richtige Schleifscheibe mit<br />

den dazugehörigen Daten für den<br />

eingehenden Fertigungs- oder<br />

Schleifauftrag schnell zu finden<br />

bietet ZOLLER eine Kombination<br />

aus Toolmanagement-Software<br />

und softwaregestützten Werkzeug-<br />

Lagerschränken zur transparenten<br />

und effizienten Lagerung von Einzelkomponenten,<br />

Komplettwerkzeugen,<br />

Verbrauchsteilen und Zubehör<br />

an.<br />

Die Lagerschränke, sogenannte<br />

Smart Cabinets, werden in der<br />

Softwareoberfläche strukturiert<br />

und transparent dargestellt. Der<br />

Anwender wird über die intuitiv<br />

bedienbare Softwareoberfläche<br />

einfach und schnell zum genauen<br />

Lagerplatz des Werkzeugs geführt.<br />

Auf Kundenwunsch können die<br />

einzelnen Komponenten erst entnommen<br />

werden, wenn das Werkzeug<br />

digital in der Software abgebucht<br />

wurde, um den Lagerbestand<br />

stets aktuell und korrekt zu<br />

halten.<br />

Speziell für Schleifereien bietet<br />

ZOLLER im Softwaresortiment<br />

das Schleifscheiben-Managementpaket.<br />

Dieses Paket bietet alles,<br />

was Schleifereien zur Vermessung<br />

und Verwaltung von Schleifscheiben<br />

benötigen. Dank der Anbindung<br />

an die neuen, software-gestützten<br />

Werkzeuglagerschränke<br />

von ZOLLER entfallen lange<br />

Suchzeiten. Die benötigten Einzelkomponenten<br />

für Schleifscheibenpakete<br />

können sicher und systematisch<br />

aufbewahrt und verwaltet<br />

werden. Die richtige Schleifscheibe<br />

im korrekten Zusammenbau spart<br />

Kosten und lässt die Maschinen effizient<br />

schleifen.<br />

Hat der Anwender alle Komponenten<br />

beisammen, sorgt das Softwaremodul<br />

„Werkzeugzusammenbau-Assistent“<br />

in der Toolmanagement-Software<br />

für den korrekten<br />

Bild: Zoller<br />

92 April 2018


Promotion<br />

Kompetenzführer Schleiftechnik 4.0<br />

Zusammenbau des Schleifscheibenpakets.<br />

Das Softwaremodul<br />

kann direkt an der ZOLLER-<br />

Werkbank aufgerufen werden und<br />

zeigt sowohl die Stückliste, eine<br />

Zeichnung, als auch ein 3D-Modell<br />

des zusammengebauten Werkzeugs.<br />

Schnell und präzise zum<br />

Mess-Ergebnis<br />

Bild: Zoller<br />

den. Dabei ist ZOLLER in einer<br />

immer komplexer werdenden Welt<br />

der Vernetzung eines ganz besonders<br />

wichtig: die Einfachheit der<br />

Bedienung aller Software- und<br />

Hardware-Lösungen. Die intuitiv<br />

bedienbare Softwareoberfläche<br />

der Messgerätesoftware „pilot“<br />

und der TMS Tool Management<br />

Solutions Werkzeugverwaltungs-<br />

Software führt den Anwender einfach,<br />

schnell und präzise zum<br />

(Mess-)Ergebnis.<br />

Eine weitere Anforderung an die<br />

Messtechnik der Zukunft: 1A<br />

Werkzeuge inklusive digitalem<br />

Zwilling. Nach der Vermessung<br />

des realen Werkzeugs mit bewährter<br />

ZOLLER-Messtechnik können<br />

die Daten des Werkzeugs als Einzelkomponente<br />

direkt an der<br />

ZOLLER-Messmaschine auf Basis<br />

der Sachmerkmalstruktur DIN<br />

4000 / ISO 13399 angelegt und<br />

verwaltet werden. Somit profitie-<br />

Ist das Werkzeug gefertigt, kann es<br />

an der ZOLLER-Messmaschine<br />

direkt in der Fertigung neben der<br />

Schleifmaschine vermessen werren<br />

Kunden eines Werkzeugschleifers<br />

neben dem realen, hochpräzise<br />

geschliffenen Werkzeug auch vom<br />

„digitalen Zwilling“. Die Sachmerkmaldaten,<br />

inklusive 2D- und<br />

3D-Modelle, können als XMLoder<br />

CSV-Datei einfach und<br />

schnell an nahezu jedes Toolmanagement-System<br />

ausgegeben werden.<br />

„Die Zukunft der Werkzeugvorbereitung<br />

liegt in der Automation“,<br />

so Alexander Zoller auf der EMO<br />

2017. Ideal für Werkzeughersteller<br />

und -schleifer mit sehr hohem<br />

Werkzeugdurchsatz und Anspruch<br />

auf 100%-Kontrolle und -Protokollierung<br />

ist die ZOLLER-Automationslösung<br />

für die Werkzeugvermessung<br />

„roboSet 2“. Direkt<br />

an der ZOLLER-Universalmessmaschine<br />

gekoppelt, belädt „robo-<br />

Set 2“ diese rund um die Uhr und<br />

vollkommen mannlos. Dank einem<br />

Multipalettensystem und<br />

Doppelgreifer können hohe Stückzahlen<br />

vollautomatisch abgearbeitet<br />

und dokumentiert werden.<br />

Datenübertragung an<br />

die Schleifmaschine<br />

Um den Übertragungsweg der gemessenen<br />

Ist-Daten von der Werkzeug-Messmaschine<br />

an die Schleifmaschine<br />

so effizient wie möglich<br />

zu gestalten, bietet ZOLLER zahlreiche<br />

Schnittstellen. Sie bilden die<br />

Basis für reibungslose Abläufe und<br />

eröffnen große Einsparungspotenziale:<br />

Mit dem Schleifprogramm<br />

Smarte Lagerschränke<br />

für die<br />

effiziente Lagerung<br />

von Komplettwerkzeugen<br />

und Einzelkomponenten.<br />

Schleifscheiben<br />

werden am<br />

ZOLLER-Messgerät<br />

hochpräzise<br />

vermessen<br />

und anschließend<br />

verwaltet.<br />

wird gleichzeitig der Datensatz für<br />

das Messgerät generiert und daraus<br />

der vollautomatische Messablauf<br />

erzeugt.<br />

Die gemessenen Daten werden je<br />

nach Art der Schnittstelle zum Programmiersystem<br />

oder zur Schleifmaschine<br />

zurückübertragen und<br />

das Schleifprogramm temporär für<br />

dieses Werkzeug korrigiert. Auf<br />

diese Weise werden Programmieraufwand<br />

und Maschinenstillstandzeiten<br />

auf ein Minimum reduziert.<br />

Die Anwender sparen Zeit und<br />

Kosten – und vermeiden außerdem<br />

Fehler bei der Dateneingabe sowie<br />

der Erstellung eines neuen Schleifprogramms.<br />

ZOLLER zeigt auf der GrindTec<br />

2018 die neuen, massiv erweiterten<br />

Schnittstellen GDX2.0/<br />

GDX2.1 und zu NUM!<br />

Ob Werkzeughersteller oder<br />

Schleifbetrieb, ob für das Messen<br />

einzelner Parameter oder für komplexe<br />

Messaufgaben – ZOLLER<br />

präsentiert auf der GrindTec 2018<br />

auf 160 m 2 alles für effizientes, zukunftsfähiges<br />

und prozesssicheres<br />

Werkzeug-Handling im gesamten<br />

Zerspanungsprozess. Auch in diesem<br />

Jahr dürfen die Besucher auf<br />

Neuerungen und Weiterentwicklungen<br />

von ZOLLER gespannt<br />

■<br />

sein.<br />

E. Zoller GmbH & Co. KG<br />

www.zoller.info<br />

Bild: Zoller<br />

April 2018 93


AFAG Messen und<br />

Ausstellungen GmbH<br />

Veranstalter der Messe GrindTec<br />

Erwin Junker<br />

Maschinenfabrik GmbH<br />

Die AFAG führt als Messeveranstalter seit 1948 erfolgreich internationale<br />

Fachmessen, Fachausstellungen, Verbrauchermessen,<br />

Regionalausstellungen und Kongresse durch. Mit Fachverbänden,<br />

Kommunen, Institutionen und Unternehmen konzipieren und organisieren<br />

wir Special Interest Messen, kombinierte Veranstaltungen<br />

(Kongress und Messe) und Gemeinschaftsbeteiligungen bei<br />

internationalen Messen im In- und Ausland.<br />

AFAG Messen und Ausstellungen GmbH<br />

Am Messezentrum 5, 86159 Augsburg<br />

Tel.: +49 (0)821-58982-0, Fax: +49 (0)821-58982-300<br />

info@afag.de, www.afag.de<br />

Die JUNKER Gruppe mit Stammsitz in Nordrach, Deutschland, ist<br />

Weltmarktführer in der Herstellung von CBN-Hochgeschwindigkeits-Schleifmaschinen.<br />

Knapp 1500 Mitarbeiter weltweit sichern<br />

den technologischen Vorsprung des Unternehmens. Neben der<br />

Erwin Junker Maschinenfabrik gehören die LTA Lufttechnik GmbH<br />

und die Zema Zselics Ltda. zur JUNKER Gruppe.<br />

Erwin Junker Maschinenfabrik GmbH<br />

Junkerstraße 2, 77787 Nordrach<br />

Tel. +49 (0)7838 84-532, Fax +49 (0)7838 84-302<br />

info@junker.de, www.junker-group.de<br />

Besuchen Sie uns in Halle 5, Stand 5003<br />

Fachverband Deutscher<br />

Präzisions-Werkzeugschleifer<br />

e. V.<br />

LASERPLUSS AG<br />

Der FDPW ist der Fachverband für alle Unternehmen in Deutschland<br />

und dem benachbarten Ausland, welche Zerspan- und<br />

Schneidwerkzeuge sowie Industriemesser schleifen, herstellen<br />

und vertreiben. Gleichzeitig sind wir offen für andere Schleiftechnologien,<br />

wie zum Beispiel dem Rund-, Flach-, Profil- und Spitzenlosschleifen.<br />

Fachverband Deutscher Präzisions-Werkzeugschleifer e. V.<br />

Anton-Ockenfels-Straße 13, 50321 Brühl<br />

Tel.: +49 (0)2232–1555972, Fax: +49 (0)2232–1555973<br />

info@fdpw.de, www.fdpw.de<br />

Besuchen Sie uns in Halle TC, Stand 101<br />

Laseranlagen von LASERPLUSS sorgen seit 1997 in vielen industriellen<br />

Prozessen für höchste Präzision und Wirtschaftlichkeit<br />

beim Beschriften, Gravieren, Schweißen, Abtragen oder Präzisionsschneiden.<br />

Wir bieten Standardanlagen inkl. Daten- und Materiallogistik,<br />

Entwicklung von kundenindividuellen Sonderanlagen<br />

mit oder ohne Automation, Kompetenz insbesondere in der Werkzeugbranche.<br />

LASERPLUSS AG<br />

Hauptstraße 279A, 55743 Idar-Oberstein<br />

Tel.: +49 (0)6781 98664-0, Fax: +49 (0)6781 98664-99<br />

info@laserplussag.de, www.laserplussag.de<br />

Besuchen Sie uns in Halle 3, Stand 3109<br />

Günter Effgen GmbH<br />

Lapport Schleiftechnik GmbH<br />

S c h l e i f t e c h n i k<br />

LTI Motion GmbH /<br />

Heinz Fiege GmbH<br />

Die Effgen Lapport Schleiftechnik-Gruppe besteht aus den Marken<br />

Effgen Schleiftechnik und Lapport Schleiftechnik. Effgen Schleiftechnik<br />

ist Ihr Partner für hochharte Schleif-, Polier- und Abrichtwerkzeuge<br />

aus Diamant und kubischem Bornitrid. Ihr Partner für<br />

konventionelle Schleifwerkzeuge aus Aluminiumoxid und Silicium<br />

kar b i d i st L a p p or t Sc hlei fte ch ni k.<br />

Günter Effgen GmbH<br />

Am Teich 3-5, 55756 Herrstein<br />

Tel.: +49 (0)6785 18-0<br />

info@effgen.de, www.effgen.de<br />

Besuchen Sie uns in Halle 5, Stand 5052<br />

Die Heinz Fiege GmbH, Teil der LTI Motion GmbH, ist seit über<br />

55 Jahren spezialisiert auf anwendungsbezogene Spindel- und<br />

Abrichttechnik auf höchstem Niveau. Zum Angebot zählen Beratung,<br />

Konstruktion, Fertigung und Service aus einer Hand. Durch<br />

schnelle Umsetzung der neuesten Forschungsergebnisse, Knowhow<br />

in Grenzbereichen, höchste Präzision und eine strikte Qualitätspolitik<br />

werden die Produkte höchsten Ansprüchen gerecht.<br />

LTI Motion GmbH<br />

Gewerbestraße 5-9, 35633 Lahnau<br />

Tel.: +49 (0)6441 966-0, Fax: +49 (0)6441 966-137<br />

info@lti-motion.com, www.lti-motion.com<br />

Besuchen Sie uns in Halle 3, Stand 3006<br />

Haas Schleifmaschinen GmbH<br />

Schleiftechnik 4.0 in Trossingen<br />

ISBE GmbH<br />

<br />

Schleifmaschinen von Haas stehen in modernen Fertigungsbe -<br />

trieben auf der ganzen Welt. Die High-Tech-Schleifzentren vom<br />

Typ Multigrind ® CB, Multigrind ® CA und Multigrind ® CU kann man<br />

in fast allen Branchen, in denen Metall bearbeitet wird, finden.<br />

Zum Beispiel: Medizintechnik, Präzisionswerkzeuge, Getriebeund<br />

Verzahnungen, Luft- und Raumfahrtindustrie und Energie.<br />

Die ISBE GmbH aus Stuttgart ist der Innovationsführer für die<br />

softwaregestützte Auslegung, Entwicklung, Simulation, Optimierung<br />

und effiziente Produktion von Zerspanwerkzeugen. Kernkompetenz<br />

im Rahmen von Industrie 4.0 ist der effiziente Umgang<br />

mit digitalen Werkzeugdaten als Schnittstelle zwischen CAD-,<br />

ERP- und Fertigungssystemen.<br />

Haas Schleifmaschinen GmbH<br />

Adelbert-Haas-Straße 1, 78647 Trossingen<br />

Tel.: +49 (0)74 25 / 33 71-0 ; Fax: +49 (0)74 25 / 33 71-50<br />

info@multigrind.com, www.multigrind,com<br />

Besuchen Sie uns in Halle 7, Stand 7001<br />

ISBE GmbH<br />

Bahnhofstraße 29, 70372 Stuttgart<br />

Tel.: +49 (0)711 223298-70, Fax: +49 (0)711 223298-71<br />

vertrieb@isbe.de, www.isbe.de<br />

Besuchen Sie uns in Halle 7, Stand 7051<br />

94 April 2018


Lanner Anlagenbau GmbH<br />

Späneaufbereitungsanlagen<br />

Spänebrecher | Zentrifugen | Brikettierpressen<br />

Universal Robots<br />

(Germany) GmbH<br />

Lanner Anlagenbau ist als weltweit einziger Kompletthersteller<br />

für die Späne- und Schleifschlammaufbereitung ein erfahrener<br />

wie auch innovativer Partner metallverarbeitender Unternehmen<br />

rund um den Globus. Das Unternehmen bietet alle Leistungen aus<br />

einer Hand und kann damit den reibungslosen Betrieb jeder einzelnen<br />

Anlage garantieren.<br />

Lanner Anlagenbau GmbH<br />

Kehnerfeld 9-11, 77971 Kippenheim<br />

Tel. +49 (0)7825 8454-0, Fax +49 (0)7825 8454-50<br />

info@lanner.de, www.lanner.de<br />

Besuchen Sie uns in Halle 6, Stand 2066<br />

Universal Robots revolutionierte mit seinen leichten, einfach zu<br />

programmierenden und flexiblen Roboterarmen die Robotertechnik.<br />

Die kollaborierenden Roboter UR3, UR5 und UR10 automatisieren<br />

die Produktion aller Branchen. Darüber hinaus bietet das<br />

Unternehmen mit Universal Robots+ innovative Plug&Play-Lösungen,<br />

die dem Anwender eine einfache und schnelle Installation<br />

der Roboterarme ermöglichen.<br />

Universal Robots (Germany) GmbH<br />

Baierbrunner Straße 15, 81379 München<br />

Tel.: +49 (0)89 121 8972-0,<br />

ur.we@universal-robots.com, www.universal-robots.com<br />

Besuchen Sie uns in Halle 8, Stand 8104<br />

Leistritz Produktionstechnik<br />

GmbH<br />

Werkzeugmaschinenlabor<br />

WZL der RWTH Aachen<br />

University<br />

Als Hersteller von Werkzeugmaschinen und Werkzeugen verfügen<br />

wir über Jahrzehnte lange Erfahrung in der Auslegung und Fertigung<br />

von Sonderwerkzeugen. Wir haben unser Lieferprogramm<br />

sowohl auf die drehende Bearbeitung von Werkstücken (Endenbearbeitung,<br />

Profildrehen, Stechdrehen, Gewindedrehen und allgemeine<br />

Drehbearbeitung) als auch auf die Weiterbearbeitung von<br />

Drehteilen (Schleifauflagen zum Spitzenlosschleifen) abgestimmt.<br />

Leistritz Produktionstechnik GmbH<br />

Leistritzstr. 1 – 11, 92714 Pleystein<br />

Tel. +49 (0)9654 89-0, Fax: +49 (0)9654 89–10<br />

produktionstechnik@leistritz.com , www.leistritz.com<br />

Besuchen Sie uns in Halle 2, Stand 2075<br />

Auf eine echtzeitfähige und sichere Informationsverarbeitung folgt<br />

die Prognosefähigkeit zur Entscheidungsunterstützung im Schleifprozess.<br />

Durch systematisches Lernen entsteht der Zusatznutzen<br />

durch das Internet of Production, der Aachener Interpretation des<br />

Internet of Things am WZL der RWTH Aachen.<br />

Werkzeugmaschinenlabor WZL der RWTH Aachen University<br />

Cluster Produktionstechnik<br />

Campus-Boulevard 30, 52074 Aachen<br />

Telefon +49 (0)241 80-27400, Fax: +49 (0)241 80-22293<br />

info@wzl.rwth-aachen.de, www.wzl.rwth-aachen.de<br />

Besuchen Sie uns in Halle 1, Stand 1902<br />

Rösler Oberflächentechnik GmbH<br />

E. ZOLLER GmbH & Co. KG<br />

Rösler Oberflächentechnik GmbH ist als Komplettanbieter internationaler<br />

Marktführer bei der Herstellung von Gleitschliff- und<br />

Strahlanlagen, Lackier- und Konservierungssystemen sowie Verfahrensmitteln<br />

und Technologien für die rationelle Oberflächenbearbeitung<br />

(Entgraten, Entzundern, Entsanden, Polieren, Schleifen...)<br />

von Metallen und anderen Werkstoffen.<br />

Rösler Oberflächentechnik GmbH<br />

Vorstadt 1,96190 Untermerzbach<br />

Tel. +49 (0)9533 924-0, Fax +49 (0)9533 924-300<br />

info@rosler.com, www.rosler.com<br />

Besuchen Sie uns in Halle 7, Stand 7009<br />

ZOLLER bietet alles für effizientes, prozesssicheres Werkzeug-<br />

Handling im Zerspanungsprozess. Über den kompletten Werkzeuglebenszyklus<br />

hinweg sind mit ZOLLER-Lösungen Werkzeuge<br />

physisch und digital erfasst, vermessen, verwaltet, gelagert und<br />

geprüft. Internationale Niederlassungen und Vertretungen<br />

garantieren höchste Servicequalität durch persönliche Kundenbetreuung.<br />

E. Zoller GmbH & Co. KG<br />

Gottlieb-Daimler-Straße 19, 74385 Pleidelsheim<br />

Tel:. +49 (0)7144 8970-289, Fax: +49 (0)7144 8970-8060807<br />

post@zoller.info, www.zoller.info<br />

Besuchen Sie uns in Halle 1, Stand 1020<br />

Supfina Grieshaber<br />

GmbH & Co. KG<br />

mav Innovation in der<br />

spanenden Fertigung<br />

Supfina gehört zu den weltweit führenden Herstellern von Anlagen<br />

zur Oberflächenbearbeitung. Das Produktprogramm umfasst<br />

Maschinen und Geräte zur Superfinish-Bearbeitung, zum Doppelseitenschleifen<br />

und zum Feinschleifen. Konsequente Kunden- und<br />

Serviceorientierung gehören dabei zu unserem Selbstverständnis.<br />

Wir lösen Ihre Bearbeitungsaufgabe – heute und in Zukunft!<br />

Supfina Grieshaber GmbH & Co. KG<br />

Schmelzegrün 7, 77709 Wolfach<br />

Tel.: +49 (0)7834 866-0, Fax +49 (0)7834 866-200<br />

info@supfina.com, www.supfina.com<br />

Besuchen Sie uns in Halle 7, Stand 7025<br />

Kompetent und aktuell berichtet die Fachzeitschrift mav regelmäßig<br />

über neue Maschinen, Werkzeuge, Komponenten, Verfahren<br />

und Prozesse in der Metallbearbeitung. Als anerkannter Partner<br />

der Branche ist die mav das Bindeglied zwischen Herstellern und<br />

Anwendern. Mit neuen Ideen, Konzepten und Formaten setzt mav<br />

Zeichen in der Welt der Fachzeitschriften. Dabei stützt sich die<br />

Marke auf drei wesentliche Elemente: Print, Online und Event.<br />

Konradin-Verlag Robert Kohlhammer GmbH<br />

Ernst-Mey-Straße 8, 70771 Leinfelden-Echterdingen<br />

mav.redaktion@konradin.de, www.mav-online.de<br />

Besuchen Sie uns in Halle 8, Stand 8103<br />

April 2018 95


Welcome back to<br />

18 - 21 March | Messe Augsburg<br />

www.grindtec.de<br />

Veranstalter: AFAG Messen u. Ausstellungen GmbH | Augsburg<br />

Fachlicher Träger: FDPW Fachverband Deutscher<br />

96 Tel. +49 (0)821-58982-390 | grindtec@afag.de<br />

Präzisions-Werkzeugschleifer e.V. | www.fdpw.de April 2018


Automation03<br />

Drehmaschinenhersteller setzt auf werkstattorientierte Steuerung<br />

High-End-Drehen auf<br />

Knopfdruck<br />

Die Heidenhain-Drehsteuerung CNC Pilot 640 bietet viele Vorteile,<br />

die dem Anwender die High-End-Drehbearbeitung erleichtern. Deshalb<br />

setzt sie sich in Anwendungen immer mehr durch, die eine<br />

einfache Bedienung in der Werkstatt mit hoher Fertigungsqualität<br />

kombinieren müssen. Das hat auch Drehmaschinenspezialist Emco<br />

erkannt und die CNC Pilot 640 in das Steuerungsprogramm für die<br />

Emcoturn E45 und E65 aufgenommen.<br />

Visuelle Kontrolle bereits vor der<br />

Bearbeitung<br />

■■■■■■ Ihre Flexibilität und ihre zahlreichen<br />

Unterstützungsfunktionen machen die<br />

CNC Pilot 640 zur beliebten Drehsteuerung<br />

in der werkstattorientierten Fertigung. Gepaart<br />

mit der für Heidenhain-Steuerungen<br />

typischen, optimierten Bewegungsführung<br />

sorgen diese Vorteile für eine effiziente, prozesssichere<br />

und qualitativ hochwertige Fertigung<br />

von Einzelteilen und Serien sowie<br />

von einfachen und hochkomplexen Werkstücken.<br />

Mit Turn Plus erstellt der Anwender an<br />

der CNC Pilot 640 seine NC-Programme in<br />

kürzester Zeit. Nach der Beschreibung der<br />

Roh- und Fertigteilkontur müssen nur noch<br />

Werkstoff und Spannmittel ausgewählt werden<br />

– alles weitere erledigt das System automatisch:<br />

Analyse der Konturen,<br />

Auswahl der Arbeitsstrategie,<br />

· Wählen von Werkzeugen und Schnittdaten,<br />

· Generieren der NC-Sätze.<br />

Das Ergebnis ist ein ausführlich kommentiertes<br />

Smart-Turn-Programm mit Arbeitsblöcken,<br />

den sogenannten Units. Auch für<br />

komplexe Werkstücke mit Bohr- und Fräsbearbeitungen<br />

sowie Bearbeitungen an<br />

Stirnseite, Rückseite und Mantelflächen erstellt<br />

die CNC automatisch das NC-Programm.<br />

Das spart nach der Geometriedefinition<br />

bis zu 90 Prozent der Zeit, die für die<br />

herkömmliche Programmierung der Bearbeitung<br />

erforderlich wäre.<br />

Bei komplexen Teilen oder fehlender<br />

Werkstückbemaßung hilft die interaktive<br />

Die CNC Pilot 640 beherrscht<br />

die neuesten<br />

Anforderungen an die<br />

Drehbearbeitung.<br />

Bild: Heidenhain<br />

Kontur-Programmierung (ICP). Entweder<br />

der Anwender beschreibt die Konturelemente<br />

so, wie sie in der Zeichnung bemaßt sind,<br />

oder er importiert die Kontur einfach aus einer<br />

Zeichnungsdatei im DXF-Format.<br />

Fehlende Koordinaten, Schnittpunkte,<br />

Mittelpunkte etc. berechnet die CNC selbsttätig,<br />

soweit sie mathematisch definiert sind.<br />

Ergeben sich mehrere Lösungsmöglichkeiten,<br />

zeigt die Steuerung die mathematisch<br />

möglichen Varianten an, so dass der Anwender<br />

die gewünschte Lösung auswählen<br />

kann. Außerdem können bestehende Konturen<br />

jederzeit ergänzt oder geändert werden.<br />

Die hochauflösende, detailgetreue 3D-Simulation<br />

der CNC Pilot 640 zeigt das Fertigungsergebnis<br />

für Dreh-, Bohr- oder Fräsprozesse<br />

bereits vor der eigentlichen Bearbeitung<br />

an. Die frei um alle Achsen drehbare<br />

Ansicht von Roh- und Fertigteil ermöglicht<br />

eine visuelle Kontrolle aus allen Blickwinkeln.<br />

Intuitiv navigiert und zoomt der<br />

Anwender in jedes programmierte Detail hinein<br />

– auch bei C-Achs-Konturen auf der<br />

Mantel- oder Stirnfläche und bei Y-Achs-<br />

Konturen in der geschwenkten Ebene. So<br />

hilft die 3D-Simulation schon vor der Bearbeitung<br />

dabei, selbst kleinste Fehler zu erkennen.<br />

Auch bei der komplexen Mehrkanalprogrammierung<br />

können die Werkzeugbewegungen<br />

der beteiligten Schlitten an den<br />

Werkstücken vorab simuliert und angezeigt<br />

werden.<br />

Load Monitoring überwacht die Antriebsauslastung<br />

von Spindel- und Vor-<br />

April 2018 97


03Automation<br />

Die CNC Pilot 640 von Heidenhain –<br />

hier an einer Emco-Drehmaschine –<br />

zeichnet sich durch besonders einfache<br />

Bedienung aus. Bild: Heidenhain<br />

schubachsen der Maschine und vergleicht<br />

diese mit den Auslastungswerten einer Referenzbearbeitung.<br />

Die CNC kann die Auslastungswerte<br />

übersichtlich in einem separaten<br />

Fenster grafisch darstellen. Dazu legt der<br />

Anwender zwei Grenzwerte fest, die unterschiedliche<br />

Fehlerreaktionen verursachen:<br />

·<br />

·<br />

Nach Überschreiten des ersten Grenzwertes<br />

wird das aktuelle Werkzeug als verbraucht<br />

gekennzeichnet und die Steuerung<br />

kann beim nächsten Werkzeugaufruf<br />

automatisch ein vorher definiertes Austauschwerkzeug<br />

einwechseln.<br />

Nach Überschreiten des zweiten Grenzwertes<br />

geht die CNC Pilot 640 von einer<br />

unzulässigen Belastung aus (z. B. Werkzeugbruch)<br />

und stoppt die Bearbeitung.<br />

Turn Plus spart Zeit: Kontur, Strategie<br />

und Werkzeuge führen direkt zum NC-<br />

Programm. Bild: Heidenhain<br />

Das erhöht die Prozesssicherheit bei der Bearbeitung<br />

deutlich, speziell in mannlosen<br />

Schichten.<br />

Komplettbearbeitung mit B-Achse und<br />

Gegenspindel<br />

Maschinen mit B-Achse ermöglichen Bohrund<br />

Fräsbearbeitungen auf schräg im Raum<br />

liegenden Ebenen. Die CNC löst solche Aufgaben<br />

einfach und schnell, weil der Anwender<br />

seine Bearbeitung wie gewohnt in der<br />

Hauptebene programmieren kann. Damit<br />

profitiert er von:<br />

· effizienter Programmerstellung mit Smart-<br />

Turn,<br />

· effektiven Dreh-, Fräs- und Bohrbearbeitungen<br />

mit steuerungsinternen Zyklen,<br />

· 6-Seiten-Komplettbearbeitung,<br />

Produktivitätsgewinn und reduzierter Bearbeitungszeit.<br />

Die CNC Pilot 640 ist auch mit einem<br />

Touchscreen lieferbar, der für raue Werkstattbedingungen<br />

konzipiert wurde. Er ist<br />

spritzwassergeschützt, kratzfest sowie zertifiziert<br />

nach Schutzklasse IP54 und kann mit<br />

Gesten bedient werden. Auf dem Touch -<br />

screen zeigt die CNC übersichtlich alle Informationen<br />

an, die der Anwender zur Programmierung,<br />

Bedienung und Kontrolle von<br />

Steuerung und Maschine benötigt:<br />

·<br />

·<br />

·<br />

Bei der Programmeingabe erläutern Hilfebilder<br />

die erforderlichen Parameter.<br />

In der Simulation werden alle Bewegungen<br />

des Werkzeugs detailgetreu und realistisch<br />

dargestellt.<br />

Während des Programmlaufs zeigt die<br />

CNC Pilot 640 alle Informationen zur<br />

Werkzeugposition, Drehzahl und Auslastung<br />

der Antriebe sowie den aktuellen<br />

Maschinenzustand an.<br />

98 April 2018


Effiziente Drehbearbeitung in der vernetzten<br />

Fertigung<br />

Mit Hilfe von Connected Machining kann<br />

der Anwender alle wichtigen Daten aus dem<br />

Netzwerk abrufen und direkt an der Steuerung<br />

nutzen. Dazu gehört z. B. die Anzeige<br />

von Bild- oder PDF-Dateien mit den Standardfunktionen<br />

der Steuerung. Den Wechsel<br />

vom Steuerungsbildschirm zur Oberfläche<br />

eines Windows-PC ermöglicht der Remote<br />

Desktop Manager. Technische Zeichnungen,<br />

CAD-Daten, NC-Programme, Werkzeugdaten,<br />

Arbeitsanweisungen, Bestückungslisten<br />

Maschinen jederzeit und überall im Blick zu<br />

behalten. State-Monitor läuft auf jedem Gerät,<br />

das über einen Web-Browser verfügt, also<br />

auf PCs, Smartphones und Tablets, aber<br />

selbstverständlich auch auf Heidenhain-<br />

Steuerungen und dem Extended Workspace.<br />

Die Software liefert einen schnellen Überblick<br />

über den aktuellen Maschinen- und<br />

Auftragsstatus der angeschlossenen Maschinen<br />

und liefert Informationen zu Maschinenmeldungen.<br />

Darüber hinaus kann State-<br />

Monitor bei bestimmten Ereignissen auch<br />

eine E-Mail senden, z. B. bei Programmende,<br />

Maschinenstillstand oder einer Service-<br />

Dank Multitouch-Bedienung<br />

und 3D-Simulation<br />

lässt sich intuitiv prüfen, ob<br />

das Fertigungsergebnis<br />

stimmen wird. Bild: Heidenhain<br />

Die CNC Pilot 640 mit Touchscreen ermöglicht intuitive<br />

Bedienung durch Gesten direkt auf dem Bildschirm.<br />

Bild: Heidenhain<br />

und Lagerinformationen sind damit digital<br />

an der Maschine verfügbar. Es stehen immer<br />

die richtigen Informationen an der richtigen<br />

Maschine in der richtigen Qualität und Aktualität<br />

zur Verfügung.<br />

Die Software State-Monitor und die erweiterte<br />

Anzeige Extended Workspace aus<br />

dem Connected-Machining-Paket erlauben<br />

es dem Anwender zudem, den Status seiner<br />

meldung. Der Empfänger der Maschinenmeldungen<br />

kann sofort reagieren und entsprechende<br />

Maßnahmen einleiten.<br />

Extended Workspace bietet als zusätzlicher<br />

Monitor neben oder oberhalb<br />

des eigentlichen Steuerungsbildschirms beispielsweise<br />

den Blick auf einen Rechner im<br />

Büro, der über den Remote Desktop Manager<br />

angebunden ist, oder auf die Software<br />

State-Monitor. Der Steuerungsbildschirm<br />

zeigt weiterhin das laufende NC-Programm<br />

an. Extended Workspace kann für die gewünschten<br />

Einsatzmöglichkeiten individuell<br />

eingerichtet werden. Der integrierte Rechner<br />

verwaltet die laufenden Applikationen<br />

selbst und verfügt über einen leistungsfähigen<br />

Prozessor.<br />

■<br />

Dr. Johannes Heidenhain GmbH<br />

www.heidenhain.de<br />

Werkzeugbruch?<br />

Zuverlässige Kontrolle:<br />

· Folgeschäden vermeiden<br />

· Prozessfehler verhindern<br />

· Individuell parametrieren<br />

· Jederzeit nachrüsten<br />

www.bkmikro.de<br />

April 2018 99


03Automation<br />

Tobias Daniel, Head of Sales and Marketing Robotics, Comau<br />

„Roboter direkt aus Sinumerik<br />

gesteuert“<br />

Unter der Bezeichnung Run My Robot / Direct Control verschmilzt<br />

der italienische Automationsspezialist Comau seine Roboter mit der<br />

CNC-Steuerung von Siemens. Die Vorteile erläutert Tobias Daniel,<br />

Head of Sales and Marketing für Robotics and Automation Products.<br />

Das Interview führte: Armin Barnitzke<br />

■■■■■■ mav: Woher kam der Impuls für Ihre CNC-<br />

Kooperation mit Siemens?<br />

Daniel: Roboter und Werkzeugmaschinen arbeiten immer<br />

enger zusammen, weil dies die Produktivität signifikant<br />

steigert. Werkzeugmaschinen sind ideal, um Roboter<br />

als integrierte Werkzeugtools einzusetzen, und wir<br />

beobachten eine deutlich steigende Nachfrage von<br />

Werkzeugmaschinenbetreibern nach Roboterlösungen<br />

für Handlings- und Bearbeitungsaufgaben. Diese<br />

Markt anforderung hat uns den Impuls für die Kooperation<br />

gegeben, bei der die Mechanik unseres Roboters direkt<br />

und ohne separate Robotersteuerung mit Hilfe der<br />

Siemens Sinumerik gesteuert wird.<br />

mav: Ist Comau dabei auf Siemens zugegangen oder<br />

Siemens auf Comau?<br />

Daniel: Das lässt sich gar nicht mehr richtig sagen. Comau<br />

setzt seit Jahren Automatisierungsprodukte von<br />

Siemens in seinen Projekten und Anlagen ein, wodurch<br />

bereits eine enge Zusammenarbeit besteht. Durch diese<br />

Partnerschaft war es naheliegend, die Philosophie, die<br />

wir mit der integrierten Lösung Openrobotics und B&R<br />

gestartet haben, auch im CNC-Umfeld mit Siemens anzuwenden<br />

und ein gemeinsames Portfolio in den Markt<br />

zu bringen. Run My Robot / Direct Control ist nun die<br />

Antwort zweier Automatisierungsexperten auf die<br />

Marktanforderungen.<br />

„Unsere Lösung verbindet die<br />

hochpräzise CNC-Bahnplanung<br />

mit der Flexibilität des Roboters.“<br />

Tobias Daniel, Head of Sales and<br />

Marketing Robotics bei Comau:<br />

„Unsere Lösung kommt komplett<br />

ohne den klassischen Roboter-Steuerschrank<br />

aus.“ Bild: Comau<br />

mav: Wollte sich Comau beim Thema „Integrierte Robotik“<br />

ein zweites Standbein neben der Kooperation mit<br />

B & R aufbauen, weil man nicht weiß, wie es nach deren<br />

Übernahme durch ABB weitergeht?<br />

Daniel: Ein zweites Standbein ist das nicht, denn beide<br />

Lösungen zielen auf unterschiedliche Marktsegmente ab<br />

und kommen sich daher nicht in die Quere. Openrobotics<br />

eignet sich in erster Linie für Handling-Applikationen<br />

und Maschinenbeschickung. Daher kommen hier<br />

auch hauptsächlich die Comau Roboter der Racer-, NJ-,<br />

und Palletizer-Serie sowie unsere Scara-Roboter zum<br />

Einsatz. Run My Robot / Direct Control hingegen beschäftigt<br />

sich mit integrierten Anwendungen im Werkzeugmaschinenbau<br />

wie zum Beispiel Fräsen, Polieren,<br />

Schleifen und Entgraten beziehungsweise generell mit<br />

Anwendungen im CNC-Umfeld. Hiermit adressieren<br />

wir ein Marktsegment, in dem Comau noch nicht stark<br />

vertreten ist. Unsere Kooperation mit B & R treiben wir<br />

unabhängig davon mit vollem Schwung voran.<br />

mav: Was ist der Vorteil von Run My Robot / Direct<br />

Control?<br />

Daniel: Unsere Lösung verbindet die hochpräzise CNC-<br />

Bahnplanung mit der Flexibilität des Roboters. Die<br />

CNC-Integration steigert die Bahngenauigkeit und Bewegungsdynamik<br />

des Roboters, so dass nicht nur erweiterte<br />

CNC-Aufgaben ausgeführt werden können, sondern<br />

auch hochgenaue Prozesse, additive Fertigung oder<br />

komplexe Laserprozesse. Ein weiterer Vorteil für Maschinenbauer<br />

und Betreiber liegt in der Kostenreduk -<br />

tion, da eine Steuerungsebene wegfällt. Zudem spart<br />

man Platz, da die Robotersteuerung als Hardwarekomponente<br />

vollständig wegfällt. Hinzu kommt, dass eine<br />

gemeinsame Engineering-Umgebung für die gesamte<br />

100 April 2018


April 2018 101


03Automation<br />

Comaus Sinumerik Run My Robot /<br />

Direct Control Schnittstelle geht in<br />

punkto Integration über die Kuka-<br />

Schnittstelle Sinumerik Run My Robot<br />

hinaus. Bild: Comau/Siemens<br />

Maschine keine spezielle Ausbildung auf die spezifische<br />

Programmierung des Roboterherstellers erfordert.<br />

mav: Inwieweit geht Sinumerik Run My Robot / Direct<br />

Control über die bewährte Kuka-Schnittstelle Sinumerik<br />

Run My Robot hinaus?<br />

Daniel: Der Unterschied liegt darin, dass die Run<br />

My Robot Lösung Siemens-Kuka über ein Gateway arbeitet<br />

und der Roboter nach wie vor die eigene Steuerungshardware<br />

und -software nutzt. Bei Siemens-Comau<br />

ist die Roboter-Mechanik direkt in die Automatisierungsumgebung<br />

der Sinumerik eingebunden und die<br />

Roboterkinematik somit vollständig in die CNC integriert.<br />

Unsere Lösung kommt komplett ohne den klassischen<br />

Roboter-Steuerschrank aus.<br />

■<br />

Comau Deutschland GmbH<br />

Robotics and Automation Products<br />

www.comau.com<br />

Solid-Model-Import verkürzt Programmierzeit und vermeidet Fehler<br />

Programmierung vereinfacht<br />

■■■■■■ Durch eine Solid Model-Import-Option können ab sofort<br />

3D-Modelle, die als STEP-Datei vorliegen, direkt von Hurco-<br />

Werkzeugmaschinen importiert werden. Durch den einfachen Import<br />

von Dateien im STEP-3D-Model-Format verkürzt und vereinfacht<br />

sich die Programmierungszeit. Die Import option interpretiert<br />

die Daten und ermöglicht die Produktionsprogrammierung direkt<br />

an der Maschine.<br />

Der Weg vom Werkstück zum Bauteil wird außerdem sicherer:<br />

Das Fehlerpotenzial bei der Programmierung reduziert sich um ein<br />

Vielfaches, auch weil die Bearbeitungssimulation des geschriebenen<br />

Programms zusammen mit dem Solid Model in einer Ansicht gezeigt<br />

wird. So sieht man unmittelbar, ob die Programmierung zu<br />

dem fertigen Bauteil passt und kann gegebenenfalls nacharbeiten.<br />

Die Maschinen von Hurco sind mit der intuitiv bedienbaren Dialogsteuerung<br />

Max 5 ausgestattet. „Unsere Steuerung ist ein absolutes<br />

Highlight und Alleinstellungsmerkmal von uns“, betont Michael<br />

Auer, Geschäftsführer der Hurco GmbH. „Sie ist die schnellste der<br />

Branche und steigert die Effizienz der Maschinen enorm.“ DXF-Dateien<br />

können direkt in die CNC-Steuerung eingelesen werden. Die<br />

Umsetzung von Zeichnung oder Skizze in ein fertiges Programm ist<br />

in kürzester Zeit erledigt und trägt so zur Rentabilitätserhöhung in<br />

der Prototypen-, Einzelteil- und Kleinserienfertigung bei. ■<br />

Die Hurco-Steuerung ist ganz an Anwenderpraxis und -bedarf ausgerichtet.<br />

Bild: Hurco<br />

Hurco GmbH<br />

www.hurco.de<br />

102 April 2018


CNC-Drehtische<br />

in die Zukunft mit<br />

Automatisierungszelle mit aufgebautem 6-Achs-Roboter in zwei Ausführungen<br />

Beladeroboter für<br />

CNC-Maschinen<br />

■■■■■■ Eine Roboterzelle mit aufgebautem<br />

6-Achs-Laderoboter zum Be- und Entladen<br />

von CNC-Werkzeugmaschinen stellt<br />

Halter CNC Automation vor: Der Load Assistant<br />

ist in einer Universal- oder S-Version<br />

erhältlich, mit einer optionalen maximalen<br />

Belastung des Roboterarms von 10, 20 oder<br />

35 Kilogramm, je nach gewähltem Modell.<br />

In der Universal-Version kann der Laderoboter<br />

mit CNC-Dreh- und -Fräsmaschinen<br />

(10 x 10 mm bis 230 x 230 mm Werkstücke<br />

oder Werkstücke mit einem Durchmesser<br />

von 10 – 230 mm) kombiniert werden.<br />

Die S-180 ist spezifisch für CNC-Fräsmaschinen<br />

für Werkstücke von 40 x 40 mm<br />

bis 180 x 180 mm und die S-230 für CNC-<br />

Rotationsmaschinen mit Werkstücken von<br />

43 bis 230 mm Durchmesser. Unabhängig<br />

von der Ausführung betragen die Abmessungen<br />

der Roboterzelle immer<br />

1750 x 1435 x 2220 mm.<br />

Auf der Smart Control, an der Außenseite<br />

der Roboterzelle, kann der Anwender einen<br />

vordefinierten Assistenten durchlaufen<br />

und den Roboter in 12 einfachen Schritten<br />

für die auszuführenden Arbeiten einrichten.<br />

Der wichtigste Ausgangspunkt für die Entwicklung<br />

der oben genannten Anlage war<br />

es, die Sicherheit des Bedieners jederzeit gewährleisten<br />

zu können. Bei der Universal-<br />

Version wird die Gitterplatte durch eine<br />

physikalische Trennwand in zwei Hälften<br />

geteilt. Auf der einen Seite der Trennwand<br />

befindet sich ein Bediener, der die Gitterplatte<br />

mit den zu bearbeitenden Werkstücken<br />

versorgt und auf der anderen Seite befindet<br />

sich der Roboter in einem abgeschirmten<br />

Arbeitsbereich, der die CNC-Maschine<br />

kontinuierlich be- und entladen<br />

kann. Sobald alle Werkstücke auf der Roboterseite<br />

fertig sind, dreht der Roboter die<br />

Gitterplatte eigenständig.<br />

Standardmäßig sind 7 verschiedene höhenverstellbare<br />

Gitterplatten lieferbar. Optional<br />

kann eine kundenspezifische Gitterplatte<br />

gefertigt werden. Im Gegensatz zur<br />

Universal-Version arbeitet der Roboter in<br />

der S-Version (1 Leerposition) mit einem<br />

12-fach Stapelsystem. Immer wenn der Ro-<br />

boter ein zu bearbeitendes Werkstück von<br />

einem Stapel aufnimmt, wird dieser elektrisch<br />

hochgeschoben. Die fertigen Werk -<br />

stücke werden dann an der Leerposition gestapelt.<br />

Die Kapazität der S-Modelle ist abhängig<br />

von der Höhe der Werkstücke. Diese kann<br />

von 22 Werkstücken à 175 mm bis hin zu<br />

385 Werkstücken à 10 mm Höhe variieren.<br />

Je nach Funktion sind die Roboter mit einem<br />

pneumatisch angetriebenen 2- oder<br />

3-Finger-Greifersystem ausgestattet (2 zum<br />

Fräsen und 3 zum Drehen). Da dieses System<br />

mit einer pneumatischen Verriegelung<br />

ausgestattet ist, wird das Werkstück bei fallendem<br />

Luftdruck gehalten. Wenn dieser<br />

wiederhergestellt ist, wird die Arbeit wieder<br />

aufgenommen.<br />

■<br />

Halter CNC Automation BV<br />

www.haltercncautomation.com<br />

Einfach bedienbare Roboterzelle für das<br />

Be- und Entladen von Werkzeugmaschinen:<br />

der Halter Load Assistant. Bild: Halter<br />

Ihr Nutzen<br />

+ Erhöht Ihre Produktivität.<br />

+ Passt sich Veränderungen an.<br />

+ Stabil und präzis bearbeiten.<br />

+ Freie Maschinenwahl.<br />

+ Schnell lieferbar.<br />

+ Interessanter Preis.<br />

+ Guter Service.<br />

Taktil und optisch messen mit EA-507.<br />

...für viele Anwendungen<br />

+ Fräsen / Bohren.<br />

+ Schleifen.<br />

+ Gravieren.<br />

+ Laserbearbeiten.<br />

+ Wasserstrahlbohren.<br />

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Modularer<br />

Baukasten.<br />

Für hunderte<br />

von Lösungen.<br />

April 2018 www.lehmann-rotary-tables.com 103


04Qualitätssicherung<br />

Frei konfigurierbares Messsystem auch für höchste Anforderungen<br />

In-Prozess-Messen<br />

auf Schleifmaschinen<br />

Ein neues Messsystem MP250 mit Dehnmessstreifen für<br />

Schleifmaschinen hat Renishaw vorgestellt. Es ist frei<br />

konfigurierbar und für höchste Anforderungen auch im<br />

Prozess einsetzbar.<br />

Messung der Schleifwerkzeugläne. Bild: Renishaw<br />

■■■■■■ Aufbauend auf der leistungsfähigen<br />

und bewährten Konstruktion des ursprünglichen<br />

MP250 Messtasters bietet die<br />

weiterentwickelte Version verbesserte Konfigurationsmöglichkeiten,<br />

so dass Anwender<br />

jetzt – je nach Anwendungsanforderungen –<br />

zwei weitere Betriebsmodi für hohe Widerstandsfähigkeit<br />

bzw. kurze Latenzzeit auswählen<br />

können.<br />

Das System, das den weiterentwickelten<br />

MP250 Messtaster mit Dehnmessstreifen<br />

und das neue HSI-C Interface umfasst, bietet<br />

eine schnelle, hochpräzise, berührend<br />

schaltende Lösung für die Bestimmung der<br />

Werkstückgeometrie.<br />

Dank Rengage-Technologie bietet das<br />

System unschlagbare 3D-Genauigkeit und<br />

Wiederholgenauigkeit und ermöglicht damit<br />

eine zuverlässige Messung auf der Maschine.<br />

Durch die sehr niedrige Antastkraft<br />

des Messtasters lassen sich Oberflächenund<br />

Formschäden vermeiden, wodurch er<br />

für die Prüfung empfindlicher Werkstücke<br />

ideal geeignet ist. Außerdem eignet sich der<br />

für raue Umgebungen ausgelegte Messtaster<br />

aufgrund seiner kleinen Bauform und robusten<br />

Konstruktion optimal für Werkzeugschleifanwendungen.<br />

Anwendungsorientierte Konfigurationen<br />

Die Weiterentwicklung des Messsystems<br />

zielt auf eine Leistungsverbesserung durch<br />

eine flexible Auswahl zwischen drei verschiedenen<br />

Messtaster-Betriebsmodi ab. Zur<br />

Verfügung stehen eine hoch vibrationsbeständige<br />

Konfiguration, eine Konfiguration<br />

mit kurzer Latenzzeit, falls eine schnelle<br />

Messtasterreaktion erforderlich ist, sowie<br />

MP250 integriert in der Schleifmaschine. Bild: Renishaw<br />

eine Standardkonfiguration zur allgemeinen<br />

Verwendung.<br />

Mithilfe eines M-Codes können Anwender<br />

den Messtaster zeitweilig auf die hoch<br />

vibrationsbeständige Konfiguration einstellen<br />

– was bei der Bewegung um das Maschinenvolumen<br />

mit schnellen Vorschubgeschwindigkeiten<br />

und langen oder schweren<br />

Tastereinsatzkonfigurationen extrem nützlich<br />

ist – und anschließend wieder auf die<br />

Konfiguration mit kurzer Latenzzeit für eine<br />

bemerkenswert genaue Werkstückmessung<br />

mit kurzen Anfahrwegen (oder aber<br />

auf die Standardkonfiguration zur allgemeinen<br />

Verwendung) zurückstellen.<br />

Kürzere Installationszeit<br />

Die Benutzerkonfiguration wird durch ein<br />

neues Maschineninterface, das HSI-C, ermöglicht.<br />

Dank des eigens entwickelten<br />

Elektronikgehäuses lässt sich dieses leicht<br />

auf einer DIN-Schiene im Schaltschrank installieren,<br />

was Installationszeit und -aufwand<br />

erheblich reduziert.<br />

■<br />

Renishaw GmbH<br />

www.renishaw.de<br />

104 April 2018


Neues System für die Zweiflankenwälzprüfung<br />

Große Zahnräder und<br />

Wellen messen<br />

■■■■■■ Mit dem neuen<br />

Zweiflankenwälzprüfgerät<br />

ZWP30 für Räder, Wellen und<br />

Schnecken, erweitert Frenco<br />

sein Produktportfolio in der<br />

Zweiflankenwälzprüfung. Das<br />

neue Messgerät wurde auf<br />

mehrfachen Kundenwunsch hin<br />

speziell für große und schwere<br />

Werkstücke konzipiert. Zahnräder<br />

mit einem maximalen Teilkreis-Durchmesser<br />

von 500 mm<br />

und Wellen mit einer Länge von<br />

bis zu 750 mm werden auf ihm<br />

aufgenommen.<br />

Die Konstruktion ist sehr robust<br />

und für den Einsatz direkt<br />

in der Fertigung optimiert. Die<br />

ausgedehnten Dimensionen und<br />

das hohe Gewicht der Werkstücke<br />

erfordern besondere Komponenten<br />

im Einbau. Als Basis<br />

dient ein hochgenaues Granitbett,<br />

auf diesem sind der Messschlitten,<br />

die Lehrzahnrad- und<br />

die Werkstückaufnahmen aufgebaut.<br />

Der Messschlitten ist so konzipiert,<br />

dass er sich spielfrei und<br />

gleichmäßig auch unter größeren<br />

Gewichtsbelastungen bewegt.<br />

Dies wird durch eine doppelte<br />

Anordnung der Linearfüh-<br />

rungen erreicht und ist notwendig,<br />

um den Zweiflankenwälzfehler<br />

exakt zu ermitteln.<br />

Weiterhin legt der Hersteller<br />

sein Augenmerk auf eine einfache<br />

und flexible Handhabbarkeit<br />

der Geräte. Die untere<br />

Werkstückaufnahme ist über eine<br />

Handkurbel höhenverstellbar<br />

und erleichtert das Umrüsten<br />

auf verschiedene Werkstücke<br />

auch über einen erweiterten<br />

Höhenversatz zum Messschlitten.<br />

Das ZWP30 kann je nach<br />

Kundenanforderung für manuelle<br />

oder motorische Messung<br />

geliefert werden. Bei motorischem<br />

Antrieb erfolgt die Auswertung<br />

mit der bewährten<br />

Zweiflankenwälzprüfsoftware<br />

„FGI pro“. Die Messelektronik<br />

MEG32 ist dabei platzsparend<br />

in der Maschine integriert. Die<br />

Bedienung des ZWP30 erfolgt<br />

ergonomisch über ein Bedienpanel.<br />

■<br />

Frenco GmbH<br />

www.frenco.de<br />

Seien Sie dabei,<br />

wenn neue Maßstäbe<br />

in der Fertigungsmesstechnik<br />

gesetzt werden!<br />

Ein neues optisches Fokus-Variationsmessgerät von Alicona<br />

verändert die Mikrokoordinatenmesstechnik. Überzeugen<br />

Sie sich von den Möglichkeiten, mit nur einem Sensor Maß,<br />

Lage, Form und Rauheit hochgenau zu messen!<br />

Halle 5, Stand 5406<br />

Mit dem ZWP30 erweitert<br />

Frenco die<br />

Messspanne der<br />

hauseigenen Zwei -<br />

flankenwälzprüf -<br />

geräte auf Laufverzahnungen<br />

mit Teilkreis-Durchmessern<br />

zwischen 5 und 500<br />

mm. Bild: Frenco<br />

That‘s metrology!<br />

April 2018 105


04Qualitätssicherung<br />

Schnelles KMG mit parametrisierter Software spart Zeit bei Abnahme und Serienprüfung<br />

Kurbelwellen und Pleuel<br />

fix geprüft<br />

Beim hochpräzisen Messen im Dreischichtbetrieb strapazieren<br />

langsame Abläufe sowie aufwändige konventionelle Messtechnik<br />

Geduld, Effektivität und Effizienz. Mit einem messtechnischen<br />

Quantensprung hat Stihl jetzt die Qualitätsprüfung von Kurbelwellen<br />

und Pleueln im Stammwerk Waiblingen signifikant beschleunigt.<br />

Zum Einsatz kommen das 3D-Koordinatenmessgerät Leitz<br />

PMM-C und eine stark parametrisierte Software, die eine Werkerselbstprüfung<br />

auch bei komplexen Messungen erlaubt.<br />

Dank der einfachen<br />

Bedienerführung<br />

kommen auch Fertigungsmitarbeiter<br />

in<br />

der Werkerselbstprüfung<br />

problemlos mit<br />

dem System zurecht.<br />

Bild: Hexagon<br />

Wirtschaftlichkeit, Wirksamkeit und Zukunftssicherheit<br />

getätigt.<br />

So auch im Werk 1 am Firmenstammsitz<br />

in Waiblingen. Hier krönte die Qualitätssicherung<br />

im Center Kurbeltrieb das Stihl-Erfolgsjahr<br />

2015 mit einem Quantensprung in<br />

der messtechnischen Ausstattung: dem Austausch<br />

des bisherigen Equipments gegen ein<br />

3D-Koordinatenmessgerät der Ultra-Hochgenauigkeitsklasse.<br />

Im Center Kurbeltrieb entstehen die<br />

Herzstücke der motorbetriebenen Stihl-Geräte:<br />

die Kurbelwellen und Pleuel. Ihr perfekter<br />

Lauf ist die Basis für die optimale<br />

Leistung und Vibrationsarmut sowie die legendäre<br />

Langlebigkeit eines jeden Stihl-Motors.<br />

„Was wir hier fertigen, sind zentrale<br />

Präzisionsteile mit engsten, im Mikrometer-<br />

Bereich liegenden Toleranzen“, erklärt Stefan<br />

Baumert, Referent Qualitätsplanung<br />

Kurbeltrieb im Werk 1 von Stihl in Waiblingen.<br />

Erhöhter Aufwand durch mehrfachen<br />

Gerätewechsel<br />

■■■■■■ Ob als Arbeitstier beim Baumfällen,<br />

als Mannessymbol beim Heimwerken,<br />

als Multifunktionstool im Handwerk,<br />

bei der Bundeswehr und der Polizei oder als<br />

Lebensretter bei Feuerwehr und Katastrophenschutz:<br />

Motorsägen von Stihl sind begehrt.<br />

Die weltweite Nummer 1 unter den<br />

Kettensägen-Herstellern kann aber noch<br />

mehr: Die Stihl-Gruppe entwickelt, fertigt<br />

und vertreibt zahlreiche motorbetriebene<br />

Geräte für die Forst- und Landwirtschaft<br />

die Landschaftspflege, die Bauwirtschaft<br />

und den anspruchsvollen Privatanwender.<br />

Das 1926 gegründete schwäbische Familienunternehmen<br />

mit Hauptsitz in Waiblingen-Neustadt<br />

beschäftigt gegenwärtig weltweit<br />

rund 15 000 Mitarbeiter und überschritt<br />

im Jahr 2015 die Umsatzmarke von<br />

drei Milliarden Euro deutlich. Gleichzeitig<br />

erreichten die weltweiten Investitionen mit<br />

235 Millionen Euro im Jahr 2015 den bis<br />

dahin höchsten Wert der Unternehmensgeschichte.<br />

Dabei wurden – guter schwäbischer<br />

Unternehmergeist – alle Investitionen<br />

grundsätzlich aus eigenen Mitteln finanziert.<br />

Und nur nach reiflicher Überlegung zu<br />

„Grundsätzlich fahren wir hier sowohl serienbegleitende<br />

als auch Abnahmeprüfungen“,<br />

so der Diplom-Ingenieur weiter. In<br />

erster Linie handelt es sich dabei um Formund<br />

Lagemessungen, also die Prüfung von<br />

Rundheit, Parallelität und Zylinderform –<br />

um die wichtigsten Merkmale zu nennen.<br />

Dazu wird viel Fingerfertigkeit und Geduld<br />

benötigt und genau das war die Herausforderung,<br />

vor allem bei der serienbegleitenden<br />

Prüfung.<br />

Da sie zu komplex für eine Werkerselbstprüfung<br />

in der Fertigung sind, mussten auch<br />

die serienbegleitenden Messungen – zusätz-<br />

106 April 2018


EXTREM<br />

lich zu den Abnahmeprüfungen – durch QS-<br />

Fachkräfte im Feinmessraum durchgeführt<br />

werden. Schließlich ging es um Messverfahren,<br />

die ein gewisses Maß an Erfahrung und<br />

Anwender-Knowhow voraussetzen. Es galt,<br />

den gesamten Ablauf schneller, effektiver<br />

und wirtschaftlicher zu gestalten. „Uns<br />

standen dafür verschiedene Messgeräte zur<br />

Verfügung, zum Beispiel Formmessgeräte“,<br />

erinnert sich Baumert an die ursprüngliche<br />

Ausstattung. „Mehrere Systeme hieß aber<br />

auch mehrfacher Aufwand – allein für das<br />

fahrensten QS-Verantwortlichen heraus.<br />

„Wenn dann auch noch Höchstforderungen<br />

an die Dokumentation und Reproduzierbarkeit<br />

der Messergebnisse zu erfüllen sind,<br />

kommt man schnell an die Grenze des<br />

Machbaren“, so der Qualitätsplaner.<br />

Der Handlungsbedarf war also überdeutlich<br />

– zumal sich nach und nach auch Probleme<br />

mit der Ersatzteilbeschaffung und<br />

Softwareaktualisierung für das vorhandene<br />

Messequipment einstellten. „Es galt, den gesamten<br />

Ablauf schneller, effektiver und wirtschaftlicher<br />

zu gestalten, weniger<br />

Bedienereinfluss im Messvorgang<br />

zu haben und dabei reproduzierbare<br />

Ergebnisse zu erhalten“,<br />

so Baumert.<br />

Hohe Erwartungen an die<br />

Genauigkeit<br />

Motorsägen von Stihl sind weltweit gefragt. Bild: Stihl<br />

immer wieder neue Aufspannen des Prüfteils<br />

für jedes einzelne Messverfahren. Und<br />

erhöhter Aufwand ist nichts anderes als verschenkte<br />

Zeit.“<br />

Schwierig wurde es, als der Feinmessraum<br />

mit seiner personellen Kapazität den<br />

24/6-Betrieb kaum mehr abbilden konnte.<br />

„Um diesen Engpass zu beseitigen, mussten<br />

wir zunehmend Mitarbeiter aus der Fertigung<br />

für die Prüfungen im Feinmessraum<br />

heranziehen“, schildert Baumert die Situa -<br />

tion. Dazu waren aufwendige Einweisungen,<br />

Qualifizierungen und anschließende<br />

Betreuung der Fertigungsmitarbeiter erforderlich.<br />

Hinzu kam der Einfluss durch den<br />

Bediener: Die Geräte waren zwar sehr genau,<br />

büßten allerdings auf Benutzerseite<br />

wieder einiges an Messpräzision ein – zum<br />

Beispiel bei der manuellen Ausrichtung der<br />

Kurbelwellen beim Aufzeichnen von Linienschrieben.<br />

Engste Toleranzen, knappe Zeit und erhöhter<br />

Messdurchsatz fordern selbst den er-<br />

Nach intensiver Marktsichtung<br />

und einem kritischen Auswahlprozess<br />

entschied sich Stihl für<br />

die Lösungskompetenz von Hexagon<br />

Manufacturing Intelligence<br />

und die mit ihr verbundene<br />

Koordinatenmesstechnik von Leitz. „Die<br />

Spezialisten von Hexagon waren diejenigen,<br />

die mir am besten und überzeugendsten erklären<br />

konnten, wie unsere Anforderungen<br />

umzusetzen seien – auch, was den Funktionsumfang<br />

der Software angeht. Und das<br />

Vertrauen war direkt da“, versichert Baumert.<br />

„Dass wir mit dem ausgewählten ultrahochgenauen<br />

Koordinatenmessgerät Leitz<br />

PMM-C die Genauigkeitsvorgaben des<br />

Kunden im Mikrometerbereich erfüllen<br />

können, konnten wir anhand von Messversuchen<br />

gemeinsam mit dem Kunden an seinen<br />

Bauteilen in Wetzlar beweisen“, erklärt<br />

Gerhard Ehling, regionaler Sales Support<br />

Manager bei Hexagon und Koordinator des<br />

Stihl-Projekts. „Gleichermaßen wichtig war<br />

der Nachweis einer entsprechenden Fähigkeitsanalyse<br />

zur Wiederholpräzision. Mit einem<br />

Cg-Wert von 1,33 bringen wir Stihl<br />

auch hier auf die ganz sichere Seite.“<br />

Die Leitz PMM-C ist ein 3D-Koordinatenmessgerät<br />

in Portalbauweise mit feststehendem<br />

Portal. Es kombiniert höchste Genauigkeit<br />

mit einer außerordentlichen<br />

Schnelligkeit und garantiert somit größten<br />

Messdurchsatz. Dabei bewältigt das Gerät<br />

schnell und wirtschaftlich jede noch so<br />

… robust, genau<br />

und zuverlässig<br />

ABSOLUTE LÄNGEN-<br />

UND WINKELMESSSYSTEME<br />

Höchste Genauigkeit und Zuverlässigkeit<br />

durch magnetisches Funktionsprinzip<br />

Perfekt geeignet für Werkzeugmaschinen<br />

mit Siemens, Fanuc oder Mitsubishi CNC<br />

Thermisches Verhalten wie Stahl zur<br />

Verringerung von Temperatureinflüssen<br />

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April 2018 107


04Qualitätssicherung<br />

nem Leitz-Tastkopf mit integriertem High-<br />

Speed-Scanning zeichnet sich die Messmaschine<br />

durch das Erfassen auch großer<br />

Punktmengen aus und ist damit – wie bei<br />

Stihl in Waiblingen – auch zur schnellen<br />

Formmessung geeignet. Variables High-<br />

Speed-Scanning sorgt für eine optimale<br />

Messgeschwindigkeit in Abhängigkeit von<br />

Toleranzen und Geometriebeschaffenheit.<br />

Schwache Krümmungen und Geraden<br />

durchfährt der Sensor schnell. Bei starken<br />

Krümmungen oder engen Toleranzen reduziert<br />

das System seine Geschwindigkeit.<br />

Die Leitz PMM-C ist ein Koordinatenmessgerät in<br />

Portalbauweise mit feststehendem Portal. Bild: Hexagon<br />

Ausgerüstet mit einem Leitz-Tastkopf mit integriertem<br />

High-Speed-Scanning, ist die Leitz PMM-C<br />

auch zur schnellen Formmessung geeignet. Bild: Hexagon<br />

komplexe Messaufgabe – und kann sogar<br />

als Verzahnungsmesszentrum eingesetzt<br />

werden. Die Portalbauweise mit feststehendem<br />

Portal aus Guss und Granit-Grundbett<br />

garantiert die Langzeitstabilität, die hohe<br />

Steifigkeit der Messachsen und die gleichbleibende<br />

Genauigkeit im gesamten Messvolumen.<br />

Die hohe Messgeschwindigkeit ermöglicht<br />

der Servoantrieb mit Kugelumlaufspindeln,<br />

der auch auf kurzen Strecken sehr<br />

schnell beschleunigt, wobei die Positionsbestimmung<br />

trotzdem extrem sicher bleibt.<br />

Entkoppelte X- und Y-Achsen sorgen für<br />

schnelle Korrekturmöglichkeiten und rasche<br />

Wiederinbetriebnahme. Ausgerüstet mit ei-<br />

Zeitgewinn bei Abnahme- und<br />

Serienprüfung<br />

„Unser Zeitgewinn bei der Abnahmeprüfung<br />

mit der Leitz PMM-C ist signifikant“,<br />

zeigt sich Baumert zufrieden. „Benötigten<br />

wir mit dem vorherigen Equipment – auch<br />

bedingt durch das häufige Umspannen – gut<br />

30 Minuten für einen kompletten Messdurchlauf<br />

einer Kurbelwelle, so erledigen<br />

wir den heute in knapp 7 Minuten. Wohlgemerkt<br />

bei höchster Genauigkeit und absoluter<br />

Wiederholpräzision.“<br />

Wesentlichen Anteil am Zeitgewinn hat<br />

die auf Stihl-Erfordernisse angepasste, benutzerspezifische<br />

Bedienoberfläche auf Basis<br />

der Messsoftware Quidos von Hexagon.<br />

„Dank der klaren Bedienerführung und<br />

weitgehenden Parametrisierung der Messprogramme<br />

kommen auch unsere Mitarbeiter<br />

in der Werkerselbstprüfung problemlos<br />

mit dem System zurecht. Sie können bereits<br />

nach einer einzigen Einarbeitungs-Schicht<br />

absolut zuverlässig und präzise messen“, bestätigt<br />

Baumert.<br />

„Hinzu kommt, dass der Bedienereinfluss<br />

praktisch ausgeschlossen ist und die<br />

Software im Zusammenspiel mit der Maschine<br />

die optimalen Messergebnisse nahezu<br />

automatisch liefert“, ergänzt Hexagon-Support<br />

Manager Ehling. Das gilt selbst dann,<br />

wenn die Prüfung unterschiedlicher Bauteile<br />

ansteht. Die parametrisierten Quindos-<br />

Messprogramme der einzelnen Produktfamilien<br />

sorgen im Zusammenspiel mit einer<br />

passenden Produkt-Eingabemaske dafür,<br />

dass die Messabläufe immer gleich sind und<br />

der Bediener lediglich die spezifischen Teiledaten<br />

eingeben muss.<br />

Zusatznutzen Prüfmittelkalibrierung<br />

Bei Stihl hat man aber noch einen weiteren<br />

Nutzen der Leitz PMM-C entdeckt: Seit<br />

Mitte 2016 setzt man das Koordinatenmessgerät<br />

auch zur Kalibrierung der Prüfmittel<br />

im Center Kurbeltrieb ein, etwa von<br />

Lehren. Eigens dafür hat das Unternehmen<br />

eine Vorrichtung realisiert, auf der bis zu 40<br />

Prüfmittel aufgespannt und in einem Messablauf<br />

bewertet werden können. Das Messprogramm<br />

dafür hat wiederum Hexagon<br />

erstellt.<br />

■<br />

Hexagon Metrology GmbH<br />

www.hexagonmi.com<br />

DER ZEITGEWINN<br />

BEI DER ABNAHMEPRÜFUNG MIT DER LEITZ PMM-C IST SIGNIFIKANT. BENÖTIGTEN WIR MIT<br />

DEM VORHERIGEN EQUIPMENT GUT 30 MINUTEN FÜR EINEN KOMPLETTEN MESSDURCHLAUF<br />

EINER KURBELWELLE, SO ERLEDIGEN WIR DEN HEUTE IN KNAPP 7 MINUTEN.“<br />

Stefan Baumert, Referent Qualitätsplanung Kurbeltrieb, Stihl<br />

108 April 2018


MARPOSS 4.0<br />

THE SMART FACTORY TOGETHER<br />

Neue Inspektionslösungen für Schleifanwender<br />

Effizienter messen<br />

PROZESS-<br />

OPTIMIERUNG<br />

SELBSTEINSTELLEND<br />

UNIVERSELLE<br />

KONNEKTIVITÄT<br />

BIG DATA-<br />

ANALYSE<br />

Neue Messsysteme, zusätzliche Schnittstellen und Lösungen<br />

zur Effizienzsteigerung für Schleifbetriebe hat<br />

Zoller auf der Grindtec in Augsburg präsentiert.<br />

■■■■■■ Mit dem neuen Inspektionsgerät<br />

mμ-Focus ist es nun möglich, die Rauheit<br />

und die Schneidkantenpräparation von<br />

Werkzeugen auf einem Gerät zu vermessen.<br />

Hochqualitative Komponenten wie zum<br />

Beispiel der skp-Premium-Messsensor ermöglichen<br />

3D-Messungen und höchste Präzision<br />

und Zuverlässigkeit, insbesondere bei<br />

der Vermessung von Mikrogeometrien und<br />

profilbasierter Rauheit.<br />

Die Messtechnik dieses Geräts eignet sich<br />

laut Hersteller insbesondere für sehr glatte<br />

und damit für metallische Oberflächen und<br />

ermöglicht gleichzeitig einen breiten Einsatzbereich<br />

für unterschiedlichste Messaufgaben.<br />

Das Inspektionsgerät pom-Basic ist ab<br />

sofort mit einer neuen, effizienten Funktionalität<br />

erhältlich, um die gleichen Messabläufe<br />

für ein spezielles Werkzeug jederzeit<br />

automatisiert zu wiederholen. So können<br />

Messmakros in der Messgerätesoftware<br />

pom-Soft erstellt und der entsprechenden<br />

Werkzeug-ID zugewiesen werden. Es muss<br />

lediglich ein Code gescannt werden, um die<br />

Werkzeug-ID aufzurufen.<br />

Das gespeicherte Werkzeugbild hilft dabei,<br />

das Werkzeug bei jedem wiederholten<br />

Messvorgang identisch zu positionieren.<br />

Auf diesem Weg weiß jeder Anwender, welches<br />

Werkzeug wie vermessen werden soll<br />

und spart dabei viel Zeit.<br />

Schnittstellen schaffen Prozesssicherheit<br />

Um auch den Datenübertragungsweg von<br />

der Werkzeug-Messmaschine an die Schleifmaschine<br />

so effizient wie möglich zu gestalten,<br />

bietet Zoller zahlreiche Schnittstellen.<br />

Sie bilden die Basis für reibungslose Abläufe<br />

und eröffnen große Einsparungspotenziale.<br />

mμ-Fokus misst Schneidkantenpräparation und<br />

die Rauheit von Werkzeugen und Schneidplatten.<br />

Bild: Zoller<br />

Die Anwender sparen Zeit und Kosten –<br />

und vermeiden außerdem Fehler bei der Dateneingabe<br />

sowie der Erstellung eines neuen<br />

Schleifprogramms. Auf der Grindtec hat<br />

Zoller die neuen, massiv erweiterten<br />

Schnittstellen GDX2.0/GDX2.1 sowie zu<br />

NUM gezeigt.<br />

■<br />

E. Zoller GmbH & Co. KG<br />

www.zoller.info<br />

<br />

PROZESSÜBERWACHUNG<br />

Genior Modular für die Prozessüberwachung in<br />

Echtzeit und die Qualitätssicherung – vom Rohteil bis<br />

zum Fertigteil. Informationen von Sensoren und der<br />

Steuerung dienen der Optimierung und Absicherung<br />

der Fertigungsprozesse.<br />

Von der Vision zur funktionierenden Realität: Marposs<br />

Ihr Partner für Industrie 4.0<br />

I H R G L O B A L E R<br />

P A R T N E R F Ü R<br />

<br />

April 2018 109<br />

MARPOSS HALLE 3/3302 & HALLE 6/6112


04Qualitätssicherung<br />

RFID-Sensor erfasst Temperatur und Verformungen an Wellen und Spindeln<br />

Drahtlose Prozessüberwachung<br />

an Werkzeugmaschinen<br />

Einen draht- und batterielosen RFID-Sensor, der Temperatur<br />

und Verformungen an metallischen rotierenden Bauteilen<br />

wie Wellen oder Spindeln überwachen kann, haben Forscher<br />

am Fraunhofer IPMS in Dresden entwickelt. Eine intelligente<br />

Software sorgt dafür, dass sich das Prozessüberwachungssystem<br />

einfach in bestehende Produktionsumgebungen<br />

und Leitsysteme integrieren lässt.<br />

reflektiert und die notwendige Energie so<br />

nicht am Sensor ankommt“, erklärt Weder.<br />

„Durch eine spezielle Antennengeometrie,<br />

konnten wir diesen Effekt ausgleichen.<br />

Gleichzeitig haben wir den Sensortransponder<br />

an die Bauform der Welle angepasst.“<br />

Einfache Integration<br />

Forscher am Fraunhofer IPMS haben einen draht- und batterielosen RFID-Sensor<br />

entwickelt, der Temperatur und Verformungen an metallischen rotierenden<br />

Bauteilen wie Wellen oder Spindeln überwachen kann. Bild:Fraunhofer IPMS<br />

■■■■■■ Betreiber hoch automatisierter<br />

Produktionsanlagen tun gut daran, den Zustand<br />

ihrer Anlagen und Maschinen stets genau<br />

im Blick zu haben. Wer fehlerhafte Prozesse<br />

oder einen vorzeitigen Verschleiß an<br />

Werkzeugen frühzeitig feststellt, kann Schäden<br />

an Maschinen und Produktionsausfälle<br />

vermeiden und betriebliche Abläufe optimieren.<br />

Allerdings ist die Integration von Sensoren<br />

an Wellen oder Spindeln von Werkzeugmaschinen<br />

in der Praxis häufig schwierig.<br />

„Kabel oder Batterien sind an rotierenden<br />

Bauteilen nur mit viel Aufwand integrierbar,<br />

daher eignen sich drahtlose Sensorsysteme<br />

meist besser“, erklärt Dr. Andreas Weder,<br />

Entwicklungsleiter am Fraunhofer-Institut<br />

für Photonische Mikrosysteme (IPMS).<br />

RFID-Sensoren zählen zu solchen drahtlosen<br />

Sensor-Systemen. Hier wird die aus<br />

der RFID-Technologie bekannte drahtlose<br />

Daten- und Energieübertragungstechnik<br />

von Lesegerät zu Sensor ausgenutzt. Das Lesegerät<br />

speist den Sensor mit Energie, um<br />

die Messung durchzuführen und anschließend<br />

die Messwerte zu übertragen.<br />

„Wer die Auto-ID-Technologie RFID<br />

kennt, weiß, dass die drahtlose Übertragung<br />

von Sensortransponder zu Lesegerät in metallischen<br />

Umgebungen eine besondere Herausforderung<br />

ist, da Metall elektromagnetische<br />

Wellen teilweise in ungewollter Weise<br />

Mit intelligenten Softwarelösungen ist auch<br />

die Integration in bestehende Produktionsumgebungen<br />

und die Anbindung an vorhandene<br />

Leitsysteme einfach zu realisieren.<br />

„Für die erfolgreiche Systemintegration von<br />

drahtlosen RFID-Sensor-Systemen ist oft<br />

umfängliches Knowhow von Asic- und Antennendesign<br />

über die Sensortag-Entwicklung<br />

bis hin zur Sensor-, System- und<br />

Cloud-Integration notwendig“, erläutert<br />

Weder.<br />

„Eine Middleware, der sogenannte<br />

RFID-OPC-UA-Auto-ID-Server (ROAD-<br />

Server), setzt die OPC-UA Auto-ID-Companion-Spezifikation<br />

entsprechend für RFID-<br />

Sensor-Komponenten um und ermöglicht<br />

damit eine herstellerunabhängige, standardkonforme<br />

Kommunikation für die industrielle<br />

Automatisierung. So lassen sich beliebige<br />

Lesegeräte, Identifikations- und Sensor-<br />

Transponder in den verschiedenen Frequenzbereichen<br />

(LF, HF, UHF und NFC)<br />

und von verschiedenen Herstellern einheitlich<br />

ansprechen.“<br />

■<br />

Fraunhofer-Institut für Photonische<br />

Mikrosysteme IPMS<br />

www.ipms.fraunhofer.de<br />

110 April 2018


Messtechnik entlang der Fertigungskette<br />

Qualitätssicherung goes digital<br />

■■■■■■ Ein breites Messtechnik-<br />

Portfolio zeigt Marposs auf der<br />

Control in Stuttgart. Zum einen<br />

werden die vielseitigen Einsatzmöglichkeiten<br />

des Leckagetests dargestellt,<br />

zum anderen sind Handmessmittel,<br />

optische Messtechnik sowie<br />

Lösungen für die sichere Bedienerführung<br />

zu sehen. Dieses Thema<br />

wird zunehmend mit digitalen Angeboten<br />

abgedeckt, was zur Komplexität<br />

aktueller und künftiger Industrie-4.0-Anwendungen<br />

passt.<br />

Ein zentrales Thema bei Marposs<br />

ist die optische Messtechnik. So vermisst<br />

das Messgerät Optoflash dank neuer<br />

Technologie wellenförmige Bauteile besonders<br />

schnell. Eine 2D-Flächenkamera erfasst<br />

in nur zwei Sekunden bis zu 100 Prüfmerkmale<br />

wie z. B. Durchmesser, Abstände oder<br />

Radien. Neben der manuellen Beladung<br />

wird auch die Beladung von zwei Optoflash-Geräten<br />

mit einem Roboter gezeigt.<br />

Das Angebot an manueller Messtechnik<br />

reicht von Messdornen über Funkmessmittel<br />

bis zu komplexen Systemen – quasi auf<br />

jedem Level von 0 bis 100. Animierte Werkstückbilder<br />

sind ein Beispiel für die softwarebasierte<br />

Bedienerunterstützung, die im<br />

Trend der unter Industrie 4.0 zusammengefassten<br />

Digitalisierung liegt. Ein Laser zeigt<br />

dem Bediener auf dem Werkstück genau die<br />

Reihenfolge der Arbeitsschritte und das jeweils<br />

zugehörige Messmittel an. Auch der<br />

Schritt hin zur erweiterten Realität (Aug-<br />

Marposs Merlin Plus mit optimierter Benutzerführung<br />

durch ein animiertes Werkstückbild.<br />

Bild: Marposs<br />

mented Reality) wird anhand eines<br />

Messablaufes dargestellt.<br />

Ein weiterer Schwerpunkt, den<br />

Marposs an einem eigenen Stand<br />

präsentiert, ist die Dichtheitsprüfung.<br />

Leckage-Tests können mittels<br />

Druck- oder Durchflussprüfung oder<br />

mit einem Massenspektrometer unter<br />

Verwendung von Helium als Testgas<br />

durchgeführt werden. Die Anlagen<br />

werden in unterschiedlichsten Branchen,<br />

z. B. an Fahrzeugteilen, bei weißer Ware,<br />

an Wärmetauschern, in der E-Mobilität<br />

oder in der Medizintechnik eingesetzt. Mit<br />

Leckagetests lassen sich beispielsweise<br />

Guss-, Bearbeitungs- oder Montagefehler<br />

rechtzeitig feststellen und beheben. ■<br />

Marposs GmbH<br />

www.marposs.com<br />

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Werkzeugen<br />

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Komponenten in der richtigen Reihenfolge<br />

• Kostensenkung durch die Einsparung von physischen<br />

Vorlagen und Werkzeugen<br />

• Reduzierung von Fehlern,<br />

Ausschuss und Nacharbeit;<br />

Verbesserung der Qualität<br />

und des Durchsatzes<br />

April 2018 111<br />

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05Software<br />

Maschinenbauer verkürzt Rüstzeiten mit cleverer CAM-Software<br />

Komplexe Teile schnell<br />

programmiert<br />

Um Rüstzeiten zu reduzieren, hat der Maschinenbauer MTS die<br />

CAM-Software Edgecam eingeführt. Dadurch wurden Programmierzeiten<br />

drastisch verkürzt und Fehlerquellen ausgeschlossen.<br />

Auch die Mitarbeiter konnten für das neue Programmiersystem begeistert<br />

werden.<br />

■■■■■■ Die MTS Maschinenbau GmbH mit ihrem<br />

Hauptsitz in Mengen steht seit 1996 für hohe Qualität<br />

und innovative Produkte. Gesteigerte Verkaufserfolge<br />

und der hohe Einsatz erlaubten es, in neue Technologien<br />

zu investieren und zu expandieren. Binnen kürzester<br />

Zeit nahm der Stapelsäulen-Lieferant die Produktion<br />

von kompletten Ladungsträgersystemen als auch LCA-<br />

Systemen für die Automobilindustrie, die sowohl manuell<br />

als auch automatisch von dem Roboter be- und entladen<br />

werden können, mit auf. Im Jahre 2003 erweiterte<br />

MTS das Portfolio mit Textilmaschinen für Flächengewebe<br />

sowie im Jahr 2007 mit Textilmaschinen für Spitzentechnologie.<br />

Zugleich entstand der Bereich des Sondermaschinenbaus,<br />

welcher Produkte je nach Kundenwunsch<br />

anfertigt.<br />

Mit ca. 80 Beschäftigten in Deutschland und über 30<br />

Mitarbeitern in den USA, baut MTS ein stetig wachsendes<br />

globales Netz im Bereich der Ladungsträger- als<br />

auch Textilmaschinenbranche auf. Um kommende Herausforderungen<br />

annehmen und bestehen zu können,<br />

wurde die Produktion bis hin zur Fertigung hinterfragt<br />

und nach Verbesserungspotenzialen untersucht.<br />

Programmierung bot viel Optimierungspotenzial<br />

Im Zuge der Optimierung lag ein wesentliches Potenzial<br />

in der Programmierung der Maschinen, um im Zusammenhang<br />

dazu die Rüstkosten zu minimieren. Wo vorher<br />

noch manuell an der Maschine direkt programmiert<br />

wurde, kam nun ein CAM-System für die Zerspanung<br />

zum Einsatz. MTS hat sich dabei entschieden, in enger<br />

Zusammenarbeit mit der 3D Concepts GmbH, die<br />

CAD/CAM-Software Edgecam einzuführen und entsprechend<br />

zu schulen. Hintergrund war, dass schon Geschäftsbeziehungen<br />

zur 3D Concepts bestanden. So war<br />

bereits 2015 die CAD/CAM/MRP-Software Radan eingeführt<br />

worden, die bei MTS die Nukon-Lasermaschine<br />

ansteuert. Sowohl Edgecam als auch Radan sind Softwarelösungen<br />

der Vero Software.<br />

Nikolaj Diener, Leiter<br />

Arbeitsvorbereitung bei<br />

MTS, mit Timo Maier<br />

und Dimitri Schütz,<br />

zwei interessierten Maschinenbedienern<br />

(v.l.).<br />

Bild: 3D Concepts/MTS<br />

112 April 2018


DIE MITARBEITER<br />

SIND STOLZ, WENN SIE ETWAS MIT EDGECAM ZUM LAUFEN BEKOMMEN. ES IST EIN<br />

RICHTIGES MÄNNERSPIELZEUG.“<br />

Nikolaj Diener, Leiter Arbeitsvorbereitung, Produktionsplanung und -steuerung, MTS<br />

waren. Schlimmstenfalls hätte es einen „Crash“ gegeben,<br />

welcher mit Edgecam nun nicht mehr passieren<br />

kann.<br />

Maschinenbediener aufgewertet<br />

MTS stellt u. a. Lagersysteme für die Automobilindustrie<br />

her – hier ein Transportbehälter für horizontale<br />

Teilelagerung. Bild: 3D Concpets/MTS<br />

Mit Edgecam soll nun Stück für Stück von der 2Dauf<br />

3D-Bearbeitung aufgestockt werden, um auch komplexere<br />

Teile mit geringerem Programmieraufwand bearbeiten<br />

zu können. „Es ist sehr wichtig, die Steigerung<br />

in kleinen Schritten zu tätigen, damit auch die Mitarbeiter<br />

sich mit dem Produkt anfreunden und volle Leistung<br />

erbringen können“, erläutert MTS-Geschäftsführer<br />

Gustav Strobel.<br />

„Die Mitarbeiter sind stolz, wenn sie etwas mit<br />

Edgecam zum Laufen bekommen“, ergänzt Nikolaj<br />

Diener, Leiter der Arbeitsvorbereitung, Produktionsplanung<br />

und -steuerung. „Es ist ein richtiges Männerspielzeug.<br />

Man kann das Bauteil drehen, programmieren<br />

und ziehen. Mitarbeiter, die schon mit EDV zu tun gehabt<br />

haben, experimentieren gerne damit. Durch das<br />

Experimentieren mit der Simulation sammeln die Mitarbeiter<br />

Erfahrungen, die für die spätere Programmierung<br />

sehr nützlich sind.“ Im Vergleich dazu hätten zuvor keinerlei<br />

Sicherheiten bestanden, ob die Eingaben korrekt<br />

Es wurde nicht nur ein Arbeitsplatz aufgebaut und eine<br />

Fachkraft eingesetzt, sondern die Maschinenbediener,<br />

welche bisher die CNC-Programme an der Maschine erstellt<br />

hatten, wurden mit Edgecam geschult und qualifiziert<br />

eingelernt. Dadurch haben sie eine Aufwertung erfahren.<br />

Das Resultat ist eine höhere Einsatzbereitschaft<br />

seitens des Mitarbeiters, der die Fortbildung zu schätzen<br />

weiß. Auf lange Sicht hin identifizieren sich die Mitarbeiter<br />

mit dem Programm, der Maschine und den Bauteilen.<br />

Daraus resultiert eine Höherqualifizierung der<br />

Facharbeiter, welche dann eine Zeit- und Kostenersparnis<br />

für das Unternehmen mit sich bringt. Und dies wiederum<br />

führt zu mehr Erfolg.<br />

Doch auch die Mitarbeiter sehen den großen Vorteil<br />

von Edgecam. Ein sehr wichtiges Kriterium sei die Vermeidung<br />

von Fehler-Programmierungen. „Ein weiterer<br />

Vorteil von Edgecam im Speziellen ist die Entlastung der<br />

Konstruktion“, so Diener. „Wir müssen fehlenden Fertigungs-<br />

oder Zeichnungskonformen Daten nicht mehr<br />

hinterher rennen. Diese Dateien sind meistens schon in<br />

der vorhandenen Step-Datei hinterlegt. Die Fehlerquellen<br />

sind dank Edgecam komplett erschlagen.“<br />

Komplexere Teile mit bis zu 120 Gewindebohrungen<br />

sind mit Edgecam nun leicht zu programmieren.<br />

2D-Platten werden innerhalb von 2 bis 3 Minuten fehlerfrei<br />

erstellt. Die Konsequenz ist die Einsparung von<br />

Ressourcen und die Verringerung des Zeitaufwandes.<br />

Daraus erfolgt eine höhere Wirtschaftlichkeit des Unternehmens.<br />

Einer der bedeutendsten Vorteile der CAM-Software<br />

ist der Strategiemanager. Hier kommt die jahrelange Erfahrung<br />

der Mitarbeiter zum Tragen. Mit der Software<br />

wird nicht nur nach Vorgabe gearbeitet, sondern die Erfahrung<br />

jedes einzelnen Mitarbeiters kann im System<br />

hinterlegt werden und führt zu einer flexiblen Be -<br />

April 2018 113


05Software<br />

Eine weitere Zielbranche<br />

von MTS ist die<br />

Textilindustrie. Das Bild<br />

zeigt eine Warenschaumaschine<br />

für Flächengewebe.<br />

Bild: 3D Concpets/MTS<br />

spezifischere Angebote erstellt und abgegeben werden.<br />

Durch die Simulation kann vorher überprüft werden,<br />

ob das entsprechende Teil sich so fertigen lässt. Es muss<br />

nicht mehr wie früher erst an der Maschine getestet<br />

werden, was zusätzlich zur Kostenersparnis beiträgt.<br />

„Nachdem wir nun Edgecam testen konnten, würden<br />

wir nie wieder darauf verzichten wollen“, so Strobel.<br />

„Einmal mit Edgecam und nie wieder ohne. Edgecam<br />

hat sehr viele Vorzüge und bringt somit auch viele<br />

Vorteile für unsere Produktion mit. Die Lohnfertigung<br />

ist der nächste Schritt, wo wir in naher Zukunft Edgecam<br />

ebenfalls mit einbinden werden“.<br />

Auch in der Qualitätssicherung hat sich etwas getan.<br />

So wurde zu den bestehenden Koordinaten Messarmen<br />

ein weiterer Messarm der Firma Hexagon auf Empfehlung<br />

von 3D Concepts ergänzt. Dies lag nahe, gehört<br />

doch der Softwarelieferant Vero zu dem Messtechnikkonzern.<br />

■<br />

arbeitung nach eigenen Vorstellungen. Die eigenen<br />

Wünsche werden bei der Programmierung berücksichtigt.<br />

Somit profitiert jeder Mitarbeiter von den Erfahrungen<br />

des anderen.<br />

Zudem waren Angebote vorher lediglich grob berechnet<br />

worden, da die exakte Durchlaufzeit nicht festgelegt<br />

werden konnte. Dank Edgecam können nun<br />

3D Concepts GmbH<br />

www.3dconcepts.de<br />

MTS Maschinenbau GmbH<br />

www.mts-mengen.de<br />

Kommunikations- und Informationsfluss optimiert<br />

Instandhaltung 4.0<br />

■■■■■■ Mit der Softwareplattform Werkbliq stellt die gleichnamige<br />

Bielefelder Firma, die im Herbst 2017 von DMG Mori übernommen<br />

wurde, Fertigungsunternehmen ein umfangreiches Werkzeug<br />

bereit, um den gesamten Instandhaltungsprozess effizienter<br />

und einfacher zu gestalten. Neben der Abbildung individueller interner<br />

Prozesse bietet die Lösung die Kommunikation mit Geschäftspartnern<br />

sowie denen, die es noch werden möchten. Heute befinden<br />

sich mehr als 220 Nutzer und über 150 Maschinen mit insgesamt<br />

5132 terminierten Wartungen auf der Plattform.<br />

„Der über die Werkbliq-Plattform digitalisierte Wartungs- und<br />

Instandhaltungsprozess beschleunigt und optimiert den gesamten<br />

Kommunikations- und Informationsfluss“, verspricht Geschäftsführer<br />

Dr. Tim Busse. Angefangen bei durchgängigen Überwachungs-<br />

und Kontrollroutinen über die Planung, Organisation und<br />

Durchführung aller technischen und administrativen Abläufe bis<br />

zur Inspektion, Wartung, Instandsetzung und Verbesserung von<br />

Produktionssystemen.<br />

Mithilfe sogenannter Dashboards gelingt Mitarbeitern auf Anhieb die ideale<br />

Strukturierung wichtiger Informationen und Kennziffern auf der Werkbliq-Benutzeroberfläche.<br />

Bild: DMG Mori<br />

Zu Beginn werden lediglich ein handelsübliches Tablet, ein aktueller<br />

Browser und ein Internetzugang benötigt. Auf den DMG Mori<br />

Maschinen mit Celos V5.0 ist Werkbliq bereits als App verfügbar.<br />

Der Bediener hat so die digitale Schaltzentrale des Instandhaltungsprozesses<br />

direkt an seiner Maschine.<br />

■<br />

DMG Mori AG<br />

https://de.dmgmori.com<br />

114 April 2018


Online-Plattform informiert zentral über alle branchenrelevanten Messen und Veranstaltungen<br />

CNC-Datenbank um<br />

Eventkalender erweitert<br />

Mit interaktiven Tools und Features für mehr Information<br />

und Servicequalität baut Orderfox seine im vergangenen<br />

Jahr gestartete Online-Plattform Orderfox.com aus. Neuestes<br />

Website-Feature in der Rubrik Kundenservice ist<br />

der Messe- und Eventkalender, der alle fachspezifischen<br />

Messen und Veranstaltungen enthalten soll und auch direkt<br />

von der Community erweitert und aktuell gehalten<br />

wird.<br />

Die<br />

Online-<br />

CNC-Daten-<br />

Ordefox.<br />

bank<br />

com<br />

bietet jetzt<br />

eine umfassende<br />

Messe- und<br />

Eventkalender-<br />

funktion.<br />

Bild: Orderfox<br />

■■■■■■ Nach dem erfolgreichen Messeauftritt<br />

auf der EMO in Hannover sind<br />

mittlerweile 270 000 CNC-Fertiger und<br />

Einkäufer aus 64 Ländern Teil von Orderfox.com.<br />

Mehr als 320 000 ausgeschriebene<br />

und auch bereits produzierte CNC-Teile<br />

machen die Plattform laut Anbieter zur aktuell<br />

größten Suchmaschine der CNC-Branche.<br />

Der neue „Messe- und Eventkalender“<br />

beinhaltet alle relevanten Branchentermine<br />

der metallverarbeitenden Industrie weltweit.<br />

Damit wollen die Liechtensteiner mehr<br />

Transparenz und eine bessere Planbarkeit<br />

innerhalb der Branche schaffen. Im Veranstaltungskalender<br />

werden neben den zentral<br />

eingepflegten, internationalen und nationalen<br />

Leitmessen auch Firmenevents wie<br />

Hausmessen, Ausstellungen, Produktpräsentationen,<br />

Händlertage, Roadshows, Jubiläumsfeiern<br />

oder Open-House-Feste von der<br />

Community direkt eingepflegt.<br />

„Event anlegen“<br />

Die Erfassung und der Upload eines Events<br />

erfolgen intuitiv geführt in wenigen und ein-<br />

Die Erfassung und der<br />

Upload eines Events erfolgen<br />

intuitiv geführt in<br />

wenigen und einfachen<br />

Schritten. Bild: Orderfox<br />

fachen Schritten. Ebenfalls integriert ist eine<br />

Exportfunktion der Termine in den eigenen<br />

Kalender – egal ob Google, iCal oder Outlook.<br />

Derzeit arbeiten die Plattformexperten<br />

von Orderfox.com an der Erweiterung um<br />

Travel-Management-Funktionen. In Zukunft<br />

können dann Mitglieder bei Bedarf<br />

direkt auf der Plattform nach Flügen, Unterkünften<br />

und auch Mietwagen an den Veranstaltungsorten<br />

suchen und buchen.<br />

Ein solch umfangreicher und zentral einsehbarer<br />

Kalender sei einzigartig innerhalb<br />

der CNC-Branche, so Orderfox. Er biete<br />

Planungssicherheit und die Chance auf viele<br />

neue Geschäftskontakte. Die Registrierung<br />

und Nutzung der Plattform sowie die Nutzung<br />

sämtlicher Features ist kostenfrei. ■<br />

Orderfox AG<br />

www.orderfox.com<br />

Telefon +49 70 42 83 21- 0<br />

E-Mail info@romai.de<br />

Angetriebene Werkzeuge Winkelköpfe Mehrspindelköpfe Schnell-Lauf-Spindeln<br />

April 2018 115


06Anlagen, Verfahren<br />

Werkzeugmaschinenbauer konsolidiert Hydrauliksysteme mit frequenzgesteuertem Aggregat<br />

Smart Manufacturing mit<br />

kompakter Hydraulik<br />

Zur Vereinheitlichung der Maschinenhydraulik stattet Zuse Hüller<br />

Hille seine horizontalen Bearbeitungszentren mit einem frequenzgesteuerten<br />

Kompaktaggregat Cytropac von Bosch Rexroth aus. Es<br />

verringert Energieverbrauch und Platzbedarf der Werkzeugmaschinen,<br />

verkürzt die Time-to-Market und liefert die nötige Intelligenz<br />

für künftige Industrie-4.0-Anwendungen.<br />

■■■■■■ Der Name Zuse Hüller Hille steht für deutsche<br />

Ingenieurskunst aus Tradition. Bereits seit 1947<br />

werden am Neckar-Standort Mosbach-Diedesheim<br />

Werkzeugmaschinen in Premium-Qualität gefertigt.<br />

Heute entstehen hier vor allem hochwertige horizontale<br />

Bearbeitungszentren, deren Spektrum von der Einzelmaschine<br />

bis hin zur Lösung für High-End-Anwendungen<br />

in Automotive und Aerospace reicht. Im Bestreben,<br />

den Energieverbrauch der hochwertigen Werkzeugmaschinen<br />

zu optimieren und sie durchgängig fit für Industrie<br />

4.0 zu machen, geht der Maschinenbauer auch bei<br />

der Hydraulik neue Wege.<br />

Die horizontalen 4- und 5-Achs-Bearbeitungszentren<br />

der neuen NBH-Serie zeichnen sich durch eine hohe Genauigkeit<br />

und Zerspanleistung aus. Für die exakte und<br />

schnelle Bearbeitung von Fahrzeug-, Flugzeug- oder<br />

Maschinenteilen rotieren High-Speed-Motorspindeln je<br />

nach Anforderung mit bis zu 16 000 U/min, Hochleistungsgetriebespindeln<br />

entfesseln bis zu 80 kW Antriebsleistung<br />

und 2600 Nm Drehmoment.<br />

Für die hydraulischen Funktionen setzte der Maschinenbauer<br />

bislang auf eine Zwei-Pumpen-Lösung für<br />

Hoch- und Niederdruckaufgaben. Einfache Aufgaben<br />

wie Palettenwechsel oder Werkzeugschwenken beim<br />

Kassettenmagazin werden mit dem Systemdruck von 75<br />

bar ausgeführt, während beispielsweise das Klemmen<br />

von Werkzeugen 240 bar erfordert. Mit Blick auf neue<br />

Energierichtlinien und Industrie 4.0 suchte Zuse Hüller<br />

Hille nach einem wirtschaftlichen Weg, um beide<br />

Druckbereiche über ein System abzubilden. Eine frequenzgesteuerte<br />

Lösung war bislang aber an hohen Investitionskosten<br />

gescheitert.<br />

Die Vorzeichen für die gewünschte Optimierungsmaßnahme<br />

änderten sich Ende 2016, als Hydraulikpartner<br />

Bosch Rexroth ein neu entwickeltes Kompaktaggregat<br />

vorstellte, das sowohl über einen Frequenzumrichter<br />

mit voll verdrahteter Sensorik als auch über eine<br />

Industrie-4.0-Schnittstelle verfügt. „Bosch Rexroth war<br />

uns als Lieferant für hochwertige Ventile und Zylinder<br />

vertraut und berichtete uns bei gemeinsamen Überlegungen<br />

zu Industrie 4.0 von einer Neuentwicklung“,<br />

berichtet Georg Lörch, Teamleiter Hardware/Fluid bei<br />

Zuse Hüller Hille. „Wir hatten zuvor bereits einige Vorversuche<br />

mit frequenzgesteuerten Aggregaten unternommen<br />

und waren gespannt auf die Leistungsfähigkeit<br />

und Wirtschaftlichkeit dieser Lösung.“ Das Design eignet<br />

sich ideal für Werkzeugmaschinen, da es nur über 50<br />

Prozent Bauraum gegenüber vergleichbaren Aggregaten<br />

benötigt, alles in einem Gehäuse vereint.<br />

Kompakt gebaut und intelligent<br />

Das von Zuse Hüller Hille evaluierte Cytropac konzentriert<br />

auf kleinstem Raum einen drehzahlvariablen Sytronix-Pumpenantrieb<br />

mit Frequenzumrichter, Sensorik<br />

und Datenschnittstelle zu einem schaltschranklosen<br />

Kompaktaggregat. Dank der bedarfsgerechten Dreh-<br />

DIE ANZAHL<br />

UNTERSCHIEDLICHER KOMPONENTEN HAT SICH AUF DREI BAUGRUPPEN REDU-<br />

ZIERT. NEBEN DEM CYTROPAC BENÖTIGEN WIR NUR ZWEI UNTERSCHIEDLICHE<br />

VERTEILERPLATTEN.“<br />

Georg Lörch, Teamleiter Hardware/Fluid, Zuse Hüller Hille<br />

116 April 2018


zahlregelung kann der Energiebedarf im Vergleich zu<br />

konventionellen Aggregaten um bis zu 80 Prozent gesenkt<br />

werden. Dies erleichtert dem Maschinenbauer die<br />

Einhaltung der Europäischen Ökodesign-Richtlinie<br />

2009/125/EC und der teils noch schärferen Vorgaben<br />

der Automotive-Industrie.<br />

Beim Ölvolumen spart das Cytropac bis zu 53 Prozent<br />

ein. Die verbleibenden 20 Liter werden von einem<br />

hocheffektiven Heat-Pipe-System gekühlt. Ebenfalls integriert<br />

ist ein entgasungsoptimierter Tank. Zur Steuerung<br />

und Überwachung kann die integrierte Sensorik<br />

alle relevanten Daten wie Druck, Temperatur, Füllstand,<br />

Verschmutzung und Volumenstrom sammeln, ehe sie<br />

mittels Sercos oder Multi-Ethernet-Schnittstelle in Echtzeit<br />

an die Maschinensteuerung weitergeleitet werden.<br />

Ferner sind alle elektrischen Schnittstellen steckbar, so<br />

dass keine Verdrahtung notwendig ist.<br />

Zahlreiche Standardisierungseffekte<br />

Weil das IP 54 geschützte Kompaktaggregat nach dem<br />

Anschluss von Strom, Fluid und Datenschnittstelle lediglich<br />

parametriert werden muss, profitiert der Maschinenbauer<br />

außerdem von einer beschleunigten Inbetriebnahme.<br />

Nachdem diese Vorteile in ausführlichen<br />

Tests überprüft wurden, führte der Maschinenbauer das<br />

Kompaktaggregat in alle horizontalen Bearbeitungszentren<br />

der Baureihen 5 bis 1000 ein. Durch eine im Aggregat<br />

integrierte Druckumschaltung lassen sich Systemund<br />

Spanndruck autark von der Werkzeugmaschinensteuerung<br />

bedarfsgerecht erzeugen und nutzen.<br />

„Mit der vereinheitlichten Hydraulikplattform stellen<br />

sich zahlreiche Standardisierungseffekte ein“, freut<br />

sich Lörch. „Die Anzahl unterschiedlicher Komponenten<br />

hat sich auf drei Baugruppen reduziert – neben dem<br />

Cytropac benötigen wir nur zwei unterschiedliche Verteilerplatten.<br />

Da Aggregat und Verteilerblock getrennt<br />

bestellt und im Plug-and-play-Verfahren ausgetauscht<br />

werden können, wird die Wartung einfacher, die Anlagenverfügbarkeit<br />

steigt.“<br />

Die ersten 25 Maschinen mit der neuen Hydrauliklösung<br />

sind unter anderem bei einem großen deutschen<br />

Automobilhersteller in Betrieb gegangen. Laut Lörch<br />

fiel dort unter anderem die geringe Grundschallemission<br />

des Cytropac auf, die in der normalen Geräuschkulisse<br />

der Fertigungshalle kaum noch hörbar war. Außerdem<br />

profitiert Zuse Hüller Hille derzeit vor allem von<br />

Effekten, die die Time-to-Market verkürzen. Bei Engineering,<br />

Komponentenverfügbarkeit und Montage ist<br />

das Unternehmen jetzt deutlich schneller. „Die zuvor<br />

verwendeten großen Druckspeicher mit Länderkennung<br />

verursachten einschließlich Prüfung und Dokumentation<br />

einen mehrwöchigen Zeitaufwand, der nun komplett<br />

entfällt“, erklärt Georg Lörch. „Wir gewinnen dadurch<br />

viel Kapazität zurück und können sehr flexibel disponieren.“<br />

Schritt in Richtung autonome Maschine<br />

Mithilfe des Cytropac ist es dem Maschinenbauer gelungen,<br />

in kurzer Zeit eine zukunftsweisende Hydrau-<br />

Die horizontalen 4- und 5-Achs-Bearbeitungszentren<br />

der neuen NBH-Serie von Zuse Hüller Hille<br />

zeichnen sich durch eine hohe Genauigkeit und Zerspanleistung<br />

aus. Bild: Bosch Rexroth<br />

April 2018 117


06Anlagen, Verfahren<br />

Zur Steuerung und Überwachung sammelt die im<br />

Cytropac integrierte Sensorik alle relevanten Daten<br />

wie Druck, Temperatur, Füllstand, Verschmutzung<br />

und Volumenstrom, ehe sie mittels Sercos oder Multi-Ethernet-Schnittstelle<br />

in Echtzeit an die Maschinensteuerung<br />

weitergeleitet werden. Bild: Bosch Rexroth<br />

Schaltschrankloses Kompaktaggregat bis 4 kW:<br />

Cytropac kombiniert auf kleinstem Raum einen<br />

drehzahlvariablen Sytronix-Antrieb mit Frequenzumrichter,<br />

Heatpipe-Kühlung und Industrie-4.0-Schnittstelle.<br />

Bild: Bosch Rexroth<br />

liklösung zu implementieren und zahlreiche Prozessschritte<br />

in Engineering und Logistik zu verschlanken.<br />

Im nächsten Schritt möchte der Hersteller ein Condition<br />

Monitoring realisieren. Mit der integrierten Industrie-4.0-Schnittstelle<br />

sollen Daten wie Energieverbrauch<br />

und die Druckverläufe erfasst und zur Analyse an ein<br />

übergeordnetes IT-System übertragen werden, um sinnvolle<br />

Handlungsempfehlungen abzuleiten. „Dank der<br />

Unterstützung durch Bosch Rexroth sind wir einen großen<br />

Schritt weitergekommen“, resümiert Lörch. „Das<br />

gilt auch im Hinblick auf unsere Vision von der autonomen<br />

Maschine, an der wir kontinuierlich arbeiten. Intelligenz,<br />

Konnektivität und Parametrierfähigkeit bilden<br />

hierfür wichtige Schlüsselkomponenten.“<br />

■<br />

Bosch Rexroth AG<br />

www.boschrexroth.com<br />

Zuse Hüller Hille Werkzeugmaschinen<br />

www.zuse-hueller-hille.com<br />

Filterelemente mit aufgeschrumpftem Außenmantel<br />

Leistungsfähige Fluidfilter<br />

Die Pulseshield-Filterelemente<br />

bieten<br />

hohe Abscheide -<br />

leistung auch bei<br />

Druckschwankungen<br />

im Fluidsystem.<br />

Bild: Filtration Group<br />

■■■■■■ Zukunftsorientierte Glasfaser-<br />

Filtertechnologie mit einem neuen aufgeschrumpften<br />

Außenmantel kennzeichnet die<br />

neue Generation von Fluidfilterelementen<br />

der Pulseshield-Baureihe. Laut Hersteller<br />

Filtration Group erreichen sie erstklassige<br />

Filtrationsergebnisse bei deutlich reduziertem<br />

Energieverbrauch. Die Anwendungsbereiche<br />

sind Hydrauliksysteme mit Druckschwankungen,<br />

Spritzgussmaschinen, Arbeitshydraulik<br />

von mobilen Maschinen,<br />

Schutz von hochwertigem Equipment.<br />

Der aufgeschrumpfte Außenmantel fixiert<br />

den plissierten Faltenstern dicht an der<br />

Innenzarge und garantiert so eine gleichmäßig<br />

hohe Abscheideleistung über die gesamte<br />

Lebensdauer des Filterelements. Dies ermöglicht<br />

ideale Filtrationsergebnisse, auch<br />

wenn im Flüssigkeitssystem Druckpulsationen<br />

auftreten, die durch sich ändernde Volumenströme<br />

ausgelöst werden.<br />

■<br />

Filtration Group GmbH<br />

www.filtrationgroup.com<br />

118 April 2018


Flexibles Reinigungssystem sorgt für Kosteneffizienz<br />

Sichere Sauberkeit<br />

für Getriebeteile<br />

Ein spanischer Zulieferer für einen großen deutschen Getriebehersteller<br />

benötigte für ein Neuprojekt eine weitere<br />

Reinigungsanlage. Die Reinheitsanforderungen für die<br />

sechs verschiedenen komplexen Aluminium-Druckgussteile<br />

aus dem Automobilbereich sind sehr anspruchsvoll. Aufgrund<br />

positiver Erfahrungen wurde auch dieses Projekt mit<br />

BVL sowie dem spanischen Partner Edeltec umgesetzt.<br />

Internationale Fachmesse<br />

für Qualitätssicherung<br />

24. – 27. 04. 2018<br />

STUTTGART<br />

■■■■■■ Die Basis für die neue Reinigungslösung<br />

stellt eine BVL-Korbwaschanlage<br />

Niagara DFS dar, die mit einem speziell<br />

konstruierten Niederhalter in der Korbaufnahme<br />

ausgestattet wurde. Dieses universelle<br />

System ermöglicht ein individuelles Teilehandling<br />

ohne zusätzlichen Rüstaufwand.<br />

Durch die Produktion von sechs unterschiedlichen<br />

Werkstückträgern im Hause<br />

BVL bietet die Korbaufnahme eine absolute<br />

Pass-Genauigkeit für die verschiedenen<br />

Druckguss-Bauteile. Auch ein Austausch der<br />

Werkstückträger und Bauteile, mit denen<br />

der zuvor gelieferten ersten Anlage, ist mit<br />

geringem Rüstaufwand möglich.<br />

Zuverlässige Reinigung für unterschiedliche<br />

Bauteile<br />

Nach der automatischen Beladung und Zuführung<br />

der Bauteile über eine Rollenbahn<br />

wird der bestückte Werkstückträger in die<br />

Reinigungskammer eingefahren. Eine Kombination<br />

aus Spritz-, Flut- und Ultraschallverfahren<br />

sorgt für einen gründlichen<br />

Wasch- und Spülvorgang gemäß der voreingestellten<br />

Parameter.<br />

Durch die Badüberwachung Libelle<br />

Cleaner Control in Verbindung mit der<br />

Smart Cleaning-Funktion Reinigermanagement<br />

wird die Reinigerkonzentration geprüft<br />

und automatisch nachdosiert. Auf diese<br />

Weise befindet sich das Bad stets in der<br />

richtigen Qualität und der Prozess wird permanent<br />

überwacht. Mit Hilfe der Libelle<br />

Data Control erfolgt zudem die dauerhafte<br />

Dokumentation der Prozesswerte, um jegliche<br />

Veränderung nachvollziehen zu können.<br />

Nach dem Reinigungsvorgang werden<br />

die bestückten Werkstückträger ausgefahren<br />

und in den externen Vakuumtrockner Nevada<br />

transportiert. Hierdurch entsteht ein effizienter<br />

Reinigungs- und Trockenvorgang<br />

mit kurzen Taktzeiten.<br />

■<br />

BvL Oberflächentechnik GmbH<br />

www.bvl-group.de<br />

Qualität macht<br />

den Unterschied.<br />

Als Weltleitmesse für Qualitätssicherung<br />

führt die 32. Control die internationalen<br />

Marktführer und innovativen Anbieter aller<br />

QS-relevanten Technologien, Produkte,<br />

Subsysteme sowie Komplettlösungen in<br />

Hard- und Software mit den Anwendern<br />

aus aller Welt zusammen.<br />

Messtechnik<br />

Werkstoffprüfung<br />

Analysegeräte<br />

Optoelektronik<br />

QS-Systeme / Service<br />

Die Korbwaschanlage<br />

Niagara DFS mit dem<br />

externen Vakuumtrockner<br />

Nevada ermöglicht<br />

eine zuverlässige Sauberkeit<br />

unterschiedlichster<br />

Getriebeteile bei kurzen<br />

Taktzeiten. Bild: BVL<br />

www.control-messe.de<br />

Veranstalter: P. E. SCHALL GmbH & Co. KG<br />

+49 (0) 7025 9206-0<br />

April 2018 control@schall-messen.de 119


06Anlagen, Verfahren<br />

Bei der Fertigung von Reibahlen nutzt<br />

Urbschat-Tools die Beschichtung Baliq<br />

von Oerlikon Balters.<br />

Bild: Oerlikon Balzers<br />

Reibahlen-Hersteller nutzt Beschichtung für spezielle Fälle<br />

Das μ führt die Regie<br />

Bei der Herstellung von Reibahlen zählen für Urbschat-Tools drei<br />

Dinge: Präzision, Liefertempo – und eine Beschichtung für spezielle<br />

Fälle. Dabei schwört der Werkzeugspezialist auf Baliq: Die Schichtfamilie<br />

von Oerlikon Balzers unterstützt mikrometergenaue Maßhaltigkeit<br />

und sorgt für deutlich mehr Prozesssicherheit wie auch<br />

Standzeit.<br />

Hat lange nach einem Beschichtungspartner<br />

gesucht, der seine Präzision<br />

mitträgt: Urbschat-Inhaber<br />

Stephan Arendt (links), hier mit<br />

Berater Klaus Springer von Oerlikon<br />

Balzers. Bild: Oerlikon Balzers<br />

■■■■■■ Im Werk von Urbschat-Tools in Ennepetal,<br />

am südlichen Rand des Ruhrgebiets, gilt ein aufschlussreiches<br />

Gebot: Tür zu bei Messprozessen! Diese könnten<br />

sonst von einem Luftzug oder Temperaturschwankungen<br />

beeinträchtigt werden. Denn bei der Produktion<br />

von hochpräzisen Maschinenreibahlen führen Fertigungstoleranzen<br />

von bis zu 1 Mikrometer (μ) Regie –<br />

nach dem Motto: Je kleiner der Durchmesser, desto geringer<br />

die Toleranz. Viele Messmaschinen müssen hier<br />

kapitulieren, denn ihre Genauigkeit reicht oft nicht aus.<br />

Höchstmögliche Präzision geht Stephan Arendt jedoch<br />

über alles – und der Betriebsinhaber weiß, wie er<br />

diese erreicht: „Wir optimieren unsere Prozesse laufend<br />

und bieten unseren Mitarbeitern ein vernünftiges Arbeitsumfeld.“<br />

Dahinter stehen 100-prozentige Aufmerksamkeit,<br />

feinfühliges Arbeiten, weitgehend standardisierte<br />

Abläufe, mehrfache Qualitätskontrollen<br />

durch verschiedene Personen sowie erstklassige Fertigungs-<br />

und Messtechnik wie etwa Maschinen von Rollomatic<br />

und Studer sowie Lasermesstechnik von<br />

Z-Mike.<br />

Diese absolute Sorgfalt ist nötig, weil Reibahlen sozusagen<br />

das i-Tüpfelchen auf jede Präzisionsbohrung setzen.<br />

Als letzter spanender Arbeitsschritt reiben sie in einer<br />

Bohrung wenig Material mikrometergenau ab und sichern<br />

so die höchste geforderte Qualität und Oberflächengüte.<br />

Schlägt ihr finaler Einsatz fehl, ist der gesamte<br />

Aufwand für das gefertigte Werkstück in der Regel dahin.<br />

Extrem maßhaltig und prozesssicher<br />

Darum setzt Urbschat für schwer zerspanbare Materialien<br />

bzw. zur Hartbearbeitung (ab 58 HRC) auch Beschichtungen<br />

von Oerlikon Balzers ein – und schwört<br />

120 April 2018


inzwischen auf Baliq Alcronos: „Sie bietet die geringsten<br />

Maßschwankungen, und wir können unsere Prozesse<br />

am besten darauf abstimmen“, urteilt Arendt. Diese<br />

Vorteile ermöglicht die innovative Beschichtungstechnologie<br />

S3p (Scalable Pulsed Power Plasma): Damit lassen<br />

sich mikrometerdünne Schichten besonders gleichmäßig<br />

auch um scharfe Werkzeugkanten legen. Die reproduzierbare<br />

Schichtdicke ist für Urbschat ein entscheidendes<br />

Plus: „Wir haben lange nach einem Beschichtungspartner<br />

gesucht, der unsere Präzision mitträgt“,<br />

sagt Arendt, der auch Balinit-Beschichtungen<br />

von Oerlikon Balzers einsetzt.<br />

Neben der Maßtreue überzeugt den Firmenchef auch<br />

die Leistungsstärke der sehr harten, gut haftenden Baliq-Schichten,<br />

die eine extrem glatte, defektfreie Oberfläche<br />

mitbringen. Nach seinen Informationen konnten<br />

Anwender damit ihre Standmengen in manchen Fällen<br />

schon mindestens verdoppeln. Dazu ist zu sagen: Urbschat<br />

beliefert ausschließlich Fachhändler, deren Endkunden<br />

aus Automobilindustrie, Werkzeug- und Formenbau,<br />

der Automatendrehtechnik oder Medizintechnik<br />

kommen.<br />

Die Anforderungen dieser Klientel gelten natürlich<br />

auch für den Werkzeugspezialisten, der mit kürzesten<br />

Lieferzeiten von 24 Stunden für sein Lagersortiment<br />

Nur mit Lasermessung ist die<br />

Mikrometergenauigkeit bei<br />

Urbschat-Tools gesichert. Bild:<br />

Oerlikon Balzers<br />

wirbt: „Wir sind nicht der größte, aber der schnellste<br />

Reibahlenlieferant“, so Arendt. Ein Lieferant, der Mikromaße<br />

zur Firmenphilosophie macht: Die kleinste<br />

Reibahle im Sortiment hat einen Durchmesser von<br />

0,1 Millimeter. Fertigen kann Urbschat jedoch schon<br />

Durchmesser von 0,05 Millimeter – etwa so dünn wie<br />

ein Haar.<br />

■<br />

Oerlikon Balzers<br />

www.oerlikon.com/balzers/de<br />

Urbschat-Tools GmbH<br />

www.urbschat-tools.de<br />

Mobile und leistungsfähige Filteranlagen<br />

Feinstfiltration im Nebenstrom<br />

■■■■■■ Abriebe oder Späne im Kühlschmiermittel<br />

reduzieren im Schleifprozess<br />

die Oberflächengüte des Endprodukts.<br />

Gleichzeitig tragen sie wesentlich zum Verschleiß<br />

der Maschinen bei. Auf der Grindtec<br />

hat Graushaar erstmals ein komplettes Sortiment<br />

an kompakten Nebenstromfiltern<br />

von Diedron vorgestellt. Mit den leistungsfähigen<br />

Filteranlagen lassen sich Partikel bis<br />

hinunter auf 3 Mikrometer aus dem Kühlschmierstoff<br />

oder dem Schmieröl filtern. Die<br />

hohen Durchflussleistungen zwischen 120<br />

und 400 Litern pro Minute gewährleisten<br />

eine konstante Filtration. Ein niedriger<br />

Druck der dafür genutzten Spezialpumpe<br />

sorgt gleichzeitig dafür, dass die Temperatur<br />

des Kühlschmierstoffs konstant bleibt. „Die<br />

einfache Bedienung und sofort sichtbare<br />

Leistung unserer Systeme in der Praxis überzeugen<br />

mehr wie jede Theorie“, erklärt<br />

Markus Graushaar. Aus diesem Grund setzt<br />

er auf Überzeugungsleistung durch Vor-Ort-<br />

Tests. Das Unternehmen bietet dazu eine attraktive<br />

Mietoption für Einsteiger: Interessenten<br />

mieten einen Nebenstromfilter für<br />

zwei Wochen zum günstigen Komplettpreis<br />

und entscheiden sich anschließend, ob sie<br />

das Gerät kaufen. Der Mietpreis wird ihnen<br />

beim Kauf des Filters voll angerechnet. Die<br />

Cleantower Serie umfasst verschiedene Produktvarianten,<br />

die sich im Wesentlichen<br />

durch die Filterfläche und die Durchflussleistung<br />

unterscheiden.<br />

■<br />

Graushaar UG<br />

www.graushaar.de<br />

Clean Tower – kompakte Nebenstromfilter<br />

von Diedron. Bild: Graushaar<br />

April 2018 121


Inserentenverzeichnis<br />

Alicona Imaging GmbH, AT-Raaba .................105<br />

CGTech Deutschland GmbH, Köln ....................2<br />

Mapal Präzisionswerkzeuge Dr. Kress KG,<br />

Aalen .................................................61<br />

MARPOSS GmbH, Weinstadt .......................109<br />

EMCO GmbH, AT-Hallein-Taxach ....................11<br />

EROWA AG, CH-Büron ...............................77<br />

Fagor Automation GmbH, Göppingen ...............39<br />

FARO Europe GmbH & Co. KG,<br />

Korntal-Münchingen ................................111<br />

FRENCO GmbH, Altdorf ..............................49<br />

Günter Effgen GmbH, Herrstein .............94, 82-83<br />

Haas Schleifmaschinen GmbH,<br />

Trossingen ...................................94, 84-85<br />

Haimer GmbH, Hollenbach ............................3<br />

Dr. Johannes Heidenhain GmbH, Traunreut .......124<br />

Heinz Fiege GmbH, Röllbach ........................94<br />

HURCO GmbH, Pliening ..............................15<br />

Index-Werke GmbH & Co. KG Hahn & Tessky,<br />

Esslingen .............................................51<br />

Ingersoll Werkzeuge GmbH, Haiger .................19<br />

ISBE GmbH, Stuttgart ............................91, 94<br />

Erwin Junker Maschinenfabrik GmbH,<br />

Nordrach .........................................87, 94<br />

KOMET Group GmbH, Besigheim .....................5<br />

Lanner Anlagenbau GmbH, Kippenheim ............95<br />

LASERPLUSS AG, Idar-Oberstein ....................94<br />

Peter Lehmann AG Werkzeug-u.Apparatebau,<br />

CH-Bärau I.E. .......................................103<br />

Leistritz AG, Nürnberg ................................95<br />

Magnescale Europe GmbH, Wernau ...............107<br />

Robert Maier GmbH Werkzeug- und Maschinenbau,<br />

Vaihingen ...........................................115<br />

Vorschau auf die nächste<br />

Röhm GmbH, Sontheim ..............................65<br />

Rösler Oberflächentechnik GmbH,<br />

Untermerzbach ..................................86, 95<br />

P.E. Schall GmbH und Co. KG,<br />

Frickenhausen ......................................119<br />

Schubert System Elektronik GmbH,<br />

Neuhausen ...........................................99<br />

Supfina Grieshaber GmbH & Co. KG,<br />

Wolfach ...........................................90,95<br />

SW Schwäbische Werkzeugmaschinen GmbH,<br />

Schramberg ..........................................43<br />

TUNGALOY GERMANY GmbH, Monheim ..........123<br />

Universal Robots (Germany) GmbH,<br />

München .....................................95, 88-89<br />

...........................................................<br />

WZL Achen GmbH, Aachen ..........................95<br />

E. Zoller GmbH & Co.KG Einstell- und Messgeräte,<br />

Pleidelsheim .................................95, 92-93<br />

Beilagenhinweis<br />

Einer Teilauflage dieser Ausgabe liegt ein Prospekt<br />

folgender Firma bei:<br />

Jörg Wappler Werkzeugmaschinen e.K.,<br />

Coswig<br />

Wir bitten unsere Leser um freundliche Beachtung.<br />

Jahr für Jahr steht bei rund 30 000 Unternehmen in Deutschland<br />

der Generationswechsel an. Doch nicht immer verläuft die Übergabe<br />

so wie geplant: Wo sich kein geeigneter Nachfolger finden<br />

lässt, droht die Stilllegung des Unternehmens. In unserem Trendbericht<br />

„Gründung und Nachfolge“ in der mav 05-2018, die am<br />

9. Mai erscheint, beleuchten wir dieses wichtige Thema aus unterschiedlichen<br />

Blickwinkeln.<br />

ISSN 0343–043X<br />

Herausgeberin: Katja Kohlhammer<br />

Verlag:<br />

Konradin-Verlag Robert Kohlhammer GmbH<br />

Ernst-Mey-Straße 8, 70771 Leinfelden-Echterdingen, Germany<br />

Geschäftsführer: Peter Dilger<br />

Verlagsleiter: Peter Dilger<br />

Chefredakteur:<br />

Dipl.-Ing. (FH) Holger Röhr (hr), Phone +49 711 7594–389<br />

Redaktion:<br />

Dr. Frank-Michael Kieß (fm), Phone +49 711 7594–241<br />

Frederick Rindle (fr), Phone +49 711 7594–539<br />

Redaktionsassistenz:<br />

Gabriele Rüdenauer, Phone +49 711 7594–257, Fax –1257,<br />

E-Mail: mav.redaktion@konradin.de<br />

Layout: Vera Müller, Phone +49 711 7594–422<br />

Anzeigenleitung:<br />

Dipl.-Oec. Peter Hamberger, Phone +49 711 7594–360<br />

Anzeigenverkauf:<br />

Cornelie Martin, Phone +49 711 7594–354<br />

Auftragsmanagement:<br />

Annemarie Olender, Phone +49 711 7594–319<br />

Zurzeit gilt Anzeigenpreisliste Nr. 58 vom 1.10.2017<br />

Leserservice: Ute Krämer, Phone +49 711 7594–5850<br />

Fax +49 711 7594–15850<br />

E-Mail: ute.kraemer@konradin.de<br />

Erscheinungsweise: monatlich (mit zwei Doppelnummern).<br />

Bestellungen beim Verlag oder beim Buchhandel.<br />

Bezugspreis Inland jährlich 160,00 € inkl. Versandkosten und MwSt.<br />

(Ausland 160,00 € inkl. Versandkosten);<br />

Einzelheft 18,00 € inkl. MwSt., zzgl.Versandkosten.<br />

Sofern die Lieferung nicht für einen bestimmten Zeitraum ausdrücklich<br />

bestellt war, läuft das Abonnement bis auf Widerruf.<br />

Bezugszeit: Das Abonnement kann erstmals vier Wochen zum Ende des<br />

ersten Bezugsjahres gekündigt werden. Nach Ablauf des ersten Jahres gilt<br />

eine Kündigungsfrist von jeweils vier Wochen zum Quartalsende.<br />

Bei Nichterscheinen aus technischen Gründen oder höherer Gewalt entsteht<br />

kein Anspruch auf Ersatz.<br />

Auslandsvertretungen:<br />

Großbritannien: Jens Smith Partnership, The Court, Long Sutton,<br />

Hook, Hampshire RG29 1TA,<br />

Phone 01256 862589, Fax 01256 862182,<br />

E-Mail: media@jens.demon.co.uk;<br />

Israel: Marcus Sheff, P.O. Box 42 48 15, Yakinton Street, Netanya 42141,<br />

Phone 09 8853687, Fax 09 8853689,<br />

E-Mail: tws@netvision.net.il<br />

Switzerland IFF media ag, Frank Stoll, Technoparkstrasse 3,<br />

CH-8406 Winterthur<br />

Tel: +41 52 633 08 88, Fax: +41 52 633 08 99,<br />

e-mail: f.stoll@iff-media.ch<br />

Japan: Mediahouse Inc., Teiko Homma,<br />

2-chome Building, 2–3–6, Kudankita, Chiyoda-ku, Tokyo 102,<br />

Phone 03 3234–2161, Fax 03 3234–1140;<br />

USA: D.A. Fox Advertising Sales, Inc.Detlef Fox<br />

5 Penn Plaza, 19th Floor, New York, NY 10001<br />

Phone +1 212 8963881, Fax +1 212 6293988;<br />

detleffox@comcast.net<br />

Gekennzeichnete Artikel stellen die Meinung des Autors, nicht unbedingt<br />

die der Redaktion dar. Für unverlangt eingesandte Manuskripte keine<br />

Gewähr. Alle in mav erscheinenden Beiträge sind urheberrechtlich geschützt.<br />

Alle Rechte, auch Übersetzungen, vorbehalten. Reproduktionen,<br />

gleich welcher Art, nur mit schriftlicher Genehmigung des Verlages.<br />

Erfüllungsort und Gerichtsstand ist Stuttgart.<br />

Druck: Konradin Druck GmbH, Leinfelden-Echterdingen<br />

Printed in Germany<br />

© 2018 by Konradin-Verlag Robert Kohlhammer GmbH,<br />

Leinfelden-Echterdingen<br />

Bild: contrastwerkstatt/Fotolia<br />

122 April 2018


Stechplatten mit<br />

4 Schneiden und<br />

einzigartigem<br />

Plattensitzdesign,<br />

für hochpräzise<br />

Ein- und Abstechbearbeitungen<br />

Stechplatten: TCS27.., TCM27..<br />

Stechbreite: 0.5 - 3.18 mm<br />

Stechtiefe: 1.0 - 6.4 mm max.<br />

Abstechdurchmesser: ø2.0 - ø12.8 mm max.<br />

Stechplatten: TCG18.., TCP18.., TCT18<br />

Stechbreite: 0.33 - 3.0 mm<br />

Stechtiefe: 0.8 - 3.5 mm max.<br />

TCT18.. für Gewinde 60º;<br />

Steigung = 0.8 - 3.0 mm, TPI = 32 - 8<br />

April 2018 123<br />

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Wie viel Zeit schenkt ein<br />

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Zeit ist unbezahlbar. Deshalb setzt HEIDENHAIN mit absoluten Längen- und Winkelmess geräten für Werkzeugmaschinen<br />

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Wiederanfahren von verketteten Anlagen eine zentrale Rolle. Und im Falle eines Falles senden unsere Messgeräte<br />

Warn signale, die Ihnen nicht nur eine rechtzeitige Reaktion, sondern auch eine bessere Planung ermöglichen.<br />

Damit schenken wir Ihnen und Ihren Maschinen etwas mehr Zeit.<br />

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124 April 2018

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