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Komplement und Verstaerker Amplifier and Compliment

ISBN 978-3-86859-578-9 https://www.jovis.de/de/buecher/product/komplement-und-verstaerker.html

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Isabel Maria Finkenberger if, Eva-Maria Baumeister emb,<br />

Christian Koch ck<br />

<strong>Komplement</strong> <strong>und</strong> Verstärker.<br />

W<strong>and</strong>el gestalten durch neue Allianzen<br />

In welchem Verhältnis stehen Stadtentwicklungsprozesse, die jeweils spezifischen<br />

Kontexte <strong>und</strong> die daran beteiligten Akteure zuein<strong>and</strong>er? Wo <strong>und</strong> wie<br />

begegnet man sich? Wer kann welche Themen wie setzen <strong>und</strong> bearbeiten? Wo<br />

entstehen Synergien, wo Reibungen? Welche Strategien vereinbart man gemeinsam?<br />

Sprich: Wie kann man sich gegenseitig verstärken? Oder liegt gerade in<br />

der Gegensätzlichkeit beziehungsweise im Nebenein<strong>and</strong>er unterschiedlicher<br />

Ansätze <strong>und</strong> Interessen die Chance, alternative H<strong>and</strong>lungspraktiken zu erproben<br />

<strong>und</strong> kollektive Orte zu entwickeln? Und zu guter Letzt: Wie kommt man<br />

gemeinsam in einen fruchtbaren Diskurs, um den komplexen Herausforderungen<br />

unserer heutigen <strong>und</strong> einer zukünftigen Stadtgesellschaft zu begegnen?<br />

<strong>Komplement</strong> <strong>und</strong> Verstärker versammelt Positionen unterschiedlicher<br />

Disziplinen, die einen Beitrag zur Debatte um innovative Prozesse <strong>und</strong> Methoden<br />

in der Stadtentwicklung leisten. Sie reflektieren eine sich verändernde<br />

urbane Praxis <strong>und</strong> sich immer wieder neu justierende Hierarchien <strong>und</strong> Machtverhältnisse,<br />

begreifen die allgegenwärtige Komplexität als Voraussetzung <strong>und</strong><br />

Chance, um neu über Orte, (institutionelle) Strukturen <strong>und</strong> Akteure, Organisations-<br />

<strong>und</strong> H<strong>and</strong>lungsformen nachzudenken. In diesem Sinne führt <strong>Komplement</strong><br />

<strong>und</strong> Verstärker die Ausein<strong>and</strong>ersetzung um Forschungsfragen <strong>und</strong> eine<br />

intervenierende Praxis fort, die sich im Rahmen des zweijährigen Pilotprojektes<br />

der Nationalen Stadtentwicklungspolitik des B<strong>und</strong>es Die Stadt von der <strong>and</strong>eren<br />

Seite sehen 1 am Schauspiel Köln herauskristallisiert hat.<br />

Hintergr<strong>und</strong><br />

Das Erforschen innovativer Praktiken in der Stadtentwicklung <strong>und</strong> neuer Formen<br />

des Stadtmachens ist nichts Neues – vielmehr trifft diese Debatte derzeit einen<br />

Nerv auf ganz unterschiedlichen Ebenen <strong>und</strong> in verschiedenen Disziplinen.<br />

Mit dem Rückzug des Wohlfahrtsstaates <strong>und</strong> der sich seit einigen Jahren<br />

abzeichnenden Wohnungsnot sind die Herausforderungen an Politik <strong>und</strong><br />

Verwaltung insbesondere in wachsenden Regionen gestiegen. Infrastrukturelle,<br />

sozialökonomische <strong>und</strong> ökologische Bedarfe verstärken die Dringlichkeit<br />

einer zukunftsfähigen Stadttransformation auf vielen Maßstabsebenen.<br />

Anstelle einer vorausschauenden Planung wird jedoch von defizitär besetzten<br />

Planungsstellen oft nur nachgebessert. Kleinere <strong>und</strong> komplexe Projekte treten<br />

in den Hintergr<strong>und</strong>, Streitigkeiten zwischen den unterschiedlichen Fachbereichen,<br />

unter <strong>and</strong>erem um die Mangelware Boden, sind an der Tagesordnung. In<br />

schrumpfenden oder stagnierenden Regionen hingegen stehen die Kommunen<br />

vor <strong>and</strong>eren Herausforderungen. Der Spirale aus fehlenden finanziellen Mitteln,<br />

den Folgen des demografischen W<strong>and</strong>els, dem Mangel an potenten Akteuren<br />

zur Ausbildung einer kritischen Masse für innovative Transformationsprozesse,<br />

einer zu Lasten des Gemeinwohls gepflegten Kirchturmpolitik <strong>und</strong> oftmals nur<br />

schwach ausgeprägten Kommunikationsstrukturen ist nur schwer im Alleingang<br />

entgegenzusteuern.<br />

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