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stgeorg_01_20191218

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JANUAR 2020<br />

ÖSTERREICH 6,30 € SCHWEIZ 9,70 SFR ITALIEN € 7,50 SPANIEN € 7,50 BELGIEN 6,50 € LUXEMBURG 6,50 € FINNLAND 7,40 €<br />

DEUTSCHLANDS GROSSES PFERDEMAGAZIN<br />

www.st-georg.de<br />

Mitteilungen des Deutschen<br />

Reiter- und Fahrer-Verbandes<br />

SILVESTER-WAHNSINN<br />

So kommt Ihr<br />

Pferd unbeschadet<br />

ins Neue Jahr!<br />

Helen Langehanenberg<br />

auf Annabelle<br />

ES GEHT DOCH!<br />

Weltspitze ganz<br />

ohne Vitamin B<br />

SPECIAL:<br />

NACHHALTIGKEIT<br />

0 1<br />

4 1 9 0 6 0 5 8 0 5 5 0 9<br />

5,50 €<br />

TRAININGS-TIPPS<br />

DIE WICHTIGSTE<br />

BELOHNUNG<br />

12<br />

TIPPS<br />

für warme<br />

Füße<br />

MACH MAL PAUSE!


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BEMER Horse-Set<br />

Für das Wohl<br />

Ihres Pferdes<br />

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und schnellere Regeneration danach **<br />

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Internationales Festhallen<br />

Reitturnier Frankfurt<br />

19. bis 22. Dezember 2<strong>01</strong>9<br />

Festhalle Frankfurt<br />

Standnummer 75 - Ebene Patio<br />

gegenüber vom Infostand<br />

*<br />

Effects of BEMER physical vascular therapy in horses under training. A randomized, controlled double blind study. Francesca<br />

Daia, Emanuela Dalla Costaa, Alessia Giordanoa, c, Eugenio U.L. Heinzla, Piermario Giongob, Gracia Pagnozzi, Simona Cannasa,<br />

Giulietta Minozzia, Michela Mineroa, Dipartimento di Medicina Veterinaria, Universita di Milano (in publication)<br />

**<br />

Anwenderbeobachtung Pferdeklinik Mühlen, Dr. Genn 2<strong>01</strong>7


EDITORIAL<br />

JAN TÖNJES, Chefredakteur<br />

jan.toenjes@st-georg.de<br />

WAS FÜR EIN JAHR!<br />

Das Jahr 2<strong>01</strong>9 war in vielerlei Hinsicht<br />

bemerkenswert. Licht und Schatten<br />

– na klar! Sportlich top: die Europameisterschaften<br />

– drei deutsche<br />

Damen in der Kür alleine auf dem Podium<br />

ließen im vorolympischen Jahr Vorfreude<br />

aufkeimen. Dazu das Abschneiden der deutschen<br />

Springreiter, der Titel von Ingrid Klimke und die<br />

Goldmedaille des deutschen Vielseitigkeitsteams<br />

bieten Anlass zu Optimismus. Auch wenn der<br />

Umstand mitschwingt, dass die Deutsche Reiterliche<br />

Vereinigung (FN) bei der Kaderbesetzung<br />

kein Problem mit Athleten hat, die wegen des<br />

Missbrauchs Schutzbefohlener verurteilt worden<br />

sind. Ja, so war 2<strong>01</strong>9 eben leider auch.<br />

2020: ein olympisches Jahr! In Tokio erlebt der<br />

Sport im August seinen Siedepunkt, vermutlich<br />

sogar wortwörtlich. Klimatisch ist Tokio im<br />

Hochsommer eher unerquicklich. Der Marathon<br />

der Leichtathleten wurde schon verlegt, über den<br />

Geländekurs der Vielseitigkeit wird diskutiert.<br />

Die Frage, warum sportliche Großveranstaltungen<br />

nicht in Regionen stattfinden können,<br />

in denen alle Sportler angenehme<br />

Bedingungen vorfinden, wird vom<br />

Internationalen Olympischen Komitee<br />

(IOC) ungern gehört.<br />

Ähnlich ungeniert agiert auch der<br />

Weltreiterverband (FEI). Der Versuch,<br />

dem CHIO Aachen die Nationenpreise<br />

zu entziehen, weil Aachens<br />

Hauptsponsor der FEI nicht genehm<br />

ist, ist gescheitert (S. 18) – vorerst. Beim Geld<br />

trägt die FEI Scheuklappen. Das Weltcup-Finale<br />

Springen und Dressur wird 2024 in Riad stattfinden.<br />

Saudi Arabien! Ein heißes Wüstenland, in<br />

dem Frauen nahezu rechtelos sind, das Inhaftierte<br />

auspeitschen und steinigen lässt, als Gastgeber<br />

des Sports, in dem Frauen und Männer gleichberechtigt<br />

gegeneinander reiten? Befremdlich!<br />

Auch bei Personalentscheidungen zuckt man<br />

zusammen. Im FEI-Dressurkomitee, dessen<br />

Entscheidungen indirekt auch immer Einfluss<br />

auf den „nationalen“ Sport haben, ist Klaus<br />

Roeser turnusgemäß ausgeschieden. Damit gibt<br />

es nun keine deutsche Stimme mehr in diesem<br />

Gremium. An seiner Stelle sitzt nun Patrik Kittel.<br />

Der Mann dient dank blauer Zungen, blutender<br />

Klaus Balkenhol<br />

im Podcast<br />

Wo lang geht es im Jahr 2020?<br />

Mäuler und unschönem Abreiten nicht gerade als<br />

Aushängeschild, sollte man meinen. Er ist aber<br />

als Vertreter der Veranstalter (Roeser organisiert<br />

als Geschäftsführer der PST-Marketing u. a.<br />

das Turnier in Neumünster) nun mit im Boot.<br />

Kittel, der im Münsterland auf der ehemaligen<br />

Reitanlage von Pony-Bundestrainerin Cornelia<br />

Endres sein Domizil hat, als Turnierveranstalter?<br />

Ja! Denn für den Dressurteil des Stockholmer<br />

Turniers gilt er als Veranstalter.<br />

Doch wollen wir die schönen Dinge<br />

nicht vergessen. Deutschland hat ein<br />

neues Thema: Nachhaltigkeit! Dem<br />

haben wir unser Special (ab S. 56) gewidmet.<br />

In der Februar-Ausgabe machen<br />

wir weiter, mit Produkten zum<br />

Thema. Schließlich noch das: Ich hatte<br />

das Glück, mit Klaus Balkenhol kurz<br />

vor seinem 80. Geburtstag sprechen zu<br />

können. Das Ergebnis ist ein Podcast (auf www.<br />

st-georg.de), den zu hören ich Ihnen ans Herz<br />

legen möchte. Balkenhols Betrachtung des Sports<br />

und sein Plädoyer für einen fairen Umgang mit<br />

dem Pferd, nicht nur im Spitzensport, passen in<br />

die Zeit der Besinnung rund ums neue Jahr. Aber<br />

nicht nur dann.<br />

Für den anstehenden Jahreswechsel (Tipps<br />

dazu ab S. 80) wünschen wir alle vom St.GEORG-<br />

Team Ihnen und Ihren Pferden Glück und Gesundheit<br />

im Stall. Und fröhliche Weihnachten!<br />

Herzlichst Ihr<br />

Foto: www.toffi-images.de<br />

~<br />

Lucatoni<br />

Lancer II - Loutano - Reichsgraf<br />

Köranwärter a.d. 1. Jahrgang<br />

bis Grand Prix gefördert<br />

~<br />

Feldjunge<br />

Feldherr - Chamisso - Coriolan<br />

Hocherfolgreich über<br />

Bundeschampionat bis Dressurklasse S<br />

Dressurausbildung<br />

und Hengsthaltung<br />

Pferdewirtschaftsmeister<br />

Hartmut Rönnau<br />

Tel. <strong>01</strong>70-8110344<br />

Für 2020 viel Züchterglück


INHALT<br />

JANUAR 2020<br />

SPECIAL<br />

NACH-<br />

HALTIG-<br />

KEIT<br />

Foto: Slawik<br />

56<br />

Special: Nachhaltigkeit –<br />

gute Ideen für den Stallalltag<br />

36<br />

Trainings-Tipps:<br />

Die wichtigste Belohnung<br />

– mach mal Pause!<br />

Foto: Schupp Foto: Lafrentz<br />

Helen Langehanenberg<br />

und Damsey<br />

28<br />

Es geht doch! Weltspitze<br />

ganz ohne Vitamin B: Helen<br />

Langehanenberg, Kent Farrington<br />

und Jonelle Price<br />

86<br />

12 Tipps für warme Füße<br />

Foto: von Hardenberg<br />

Foto: Bronkhorst<br />

80<br />

Silvester-Wahnsinn:<br />

So kommt Ihr Pferd<br />

unbeschadet ins neue Jahr!<br />

4 1/2020


AKTUELLES<br />

PFERDE & LEUTE 9<br />

SPORT AKTUELL 10<br />

Pferd des Monats, Sieger des Monats<br />

DOSSIER 18<br />

Entscheidungen der FEI-Generalversammlung<br />

NAMEN DES MONATS 22<br />

ZUCHT AKTUELL 74<br />

REPORTAGE<br />

◆ WO EIN WILLE IST, DA IST AUCH EIN WEG! 28<br />

Helen Langehanenberg, Kent Farrington und Jonelle Price<br />

haben es geschafft – trotz schwieriger Voraussetzungen<br />

REITEN<br />

◆ MACH MAL PAUSE! 36<br />

Zum richtigen Zeitpunkt eine Pause einlegen – eine oft<br />

unterschätzte Methode im Training<br />

SPECIAL<br />

◆ DER GROSSE KREISLAUF 42<br />

Nachhaltigkeit im Reitsport: Wir geben Tipps für den Stallalltag<br />

und zeigen Vorreiter in puncto Klimaschutz<br />

ZUCHT<br />

PRÄMIENFLUT UND EIN 1,9 MILLIONEN-HENGST 70<br />

Großzügige Urteile bei der Körung in Westfalen<br />

HOCH HINAUS 72<br />

In Oldenburg sprangen einige Hengste auffällig<br />

RATGEBER<br />

PFERDE & PRAXIS 77<br />

FRAGEN & ANTWORTEN 78<br />

Galoppvolten, Kündigungsfristen, Fesselträgerprobleme<br />

◆ ALLE JAHRE WIEDER STRESS 80<br />

Das bringt die Silvesternacht für Pferdebesitzer<br />

◆ NIE MEHR KALTE FÜSSE 86<br />

Warm durch den Winter kommen<br />

LICHT, LUFT UND GUTE IDEEN 88<br />

Wettbewerb „Qualitätsbetrieben gehört die Zukunft“<br />

MEDIZINNEWS 91<br />

Studie zu Pellets, Kritik an engen Nasenriemen uvm.<br />

AKTUELL 92<br />

Pferde in Tschernobyl, Naturfotografen uvm.<br />

KOMBI ODER SUV? 94<br />

Reiterautos im Praxistest<br />

JEDEN MONAT<br />

EDITORIAL 3<br />

LESERBRIEFE 6<br />

DER MOMENT 24<br />

XENOPHON 75<br />

IMPRESSUM 93<br />

TIPPS&TRENDS 96<br />

GEORGIE 98<br />

VORSCHAU 112<br />

FUSSNOTE 114<br />

DRFV AKTUELL<br />

CHANCE FÜR EINEN NEUANFANG 45<br />

Rolf Schettler, Vorsitzender der Fachgruppe Fahren,<br />

über den Status quo im Fahrsport und das Bundeschampionat<br />

der Fahrpferde in Moritzburg<br />

ANNA FÄHRT 46<br />

Zu Besuch bei Anna Sandmann<br />

BBR- UND DRFV-NEWS 51<br />

u. a. Fortbildungen und News<br />

◆ Das sind unsere Titelthemen<br />

Helen Langehanenberg<br />

hat sich selbst kaum<br />

Pausen gegönnt, um es<br />

bis an die Weltspitze zu<br />

schaffen – ihren Pferden<br />

aber schon, so wie hier<br />

Stute Annabelle.<br />

Bild: www.equitaris.de<br />

Jahr Top Special Verlag GmbH & Co KG,<br />

Troplowitzstr. 5, 22529 Hamburg<br />

REDAKTION:<br />

Tel.: 040/38 906-1<strong>01</strong>,<br />

Fax: 040/38 906-308<br />

e-mail: redaktion@st-georg.de<br />

www.st-georg.de<br />

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ANZEIGENABTEILUNG:<br />

Janina Kwiedor-Jacobsen<br />

Tel.: 040/38 906-260, Fax: -3<strong>01</strong>,<br />

e-mail: janina.jacobsen@st-georg.de<br />

ABONNEMENT UND<br />

EINZELHEFTBESTELLUNGEN:<br />

Tel.: 040/38 906-880,<br />

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e-mail: service@st-georg.de<br />

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LESERBRIEFE<br />

BRIEF<br />

DES<br />

MONATS<br />

Ich blättere regelmäßig in Pferdezeitschriften, schaue mir die Inhalte<br />

an und kaufe dann fast immer St.GEORG. Diesmal habe ich mit großer<br />

Freude den Artikel über Vollblüter in der Zucht gelesen: ein besseres,<br />

klügeres Pferd als mein leider verstorbenes ,,Blüter“-Stütchen ist mir<br />

noch nicht wieder begegnet. Häufige Reaktionen bei Erstkontakt – sowohl<br />

des Schmiedes, als auch des Pferdedentisten – waren: ,,Oh, nein, das<br />

ist doch ein Blüter, oder!? Muss ich die sedieren?“ In der Folge waren sie dann<br />

durch das vernünftige Verhalten des Pferdes mehr als versöhnt. Der Nachfolger meiner<br />

Stute – ein über viele Generationen blutfreier Wallach, sicherlich auch ein gutes Pferd<br />

und besser ausgebildet – und ich haben nie richtig zueinander gefunden, weil mir der<br />

im Artikel beschriebene „schnelle Draht zum Hirn“ gefehlt hat. Martina Ihle per e-mail<br />

WIR VERLOSEN dieses<br />

Mal unter allen Leserbrief-<br />

Einsendern ein Paar Ariat<br />

„Devon Nitro“ Stiefeletten<br />

(in schwarz mit Reißverschluss<br />

oder Schnürung,<br />

oder in braun mit<br />

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229,90 Euro.<br />

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ZUM GLÜCK NICHT<br />

GEKÖRT<br />

St.GEORG 12/19, Editorial,<br />

S. 3, „Millionen-Macker“,<br />

kritischer Blick auf Körungen<br />

Ich freue mich immer,<br />

wenn ich endlich den neuen<br />

St.GEORG im Briefkasten<br />

habe. Zwei Stunden danach<br />

bin ich erst einmal nicht<br />

„erreichbar“... Verschlinge die<br />

Zeitschrift, trotz abonniertem<br />

Newsletter! Vielen Dank für<br />

Ihre gute Arbeit – weiter so!<br />

Ihr neues Editorial in der<br />

Dezember-Ausgabe spricht<br />

mir aus der Seele! Ich war<br />

dieses Jahr mit meiner Freundin,<br />

die selbst zum ersten Mal<br />

Hengst-Ausstellerin war, bei<br />

einer Körung. Je länger die<br />

Veranstaltung ging, desto<br />

mehr Zweifel schlichen sich in<br />

mein Gewissen. War das die<br />

richtige Veranstaltung für unser<br />

Pferd? Als mir dann auch<br />

noch ein Insider zuraunte,<br />

dass der ein oder andere Junghengst<br />

schon in den Genuss<br />

des Deckens gekommen ist,<br />

um ihn selbstbewusster und<br />

reifer erscheinen zu lassen, da<br />

wurde mein Herz schwer.<br />

Wo kommen wir hin, wenn<br />

eine johlende Zuschauermenge<br />

sich den Körsieger<br />

aussucht? Wenn Erziehung<br />

und artgerechte Haltung mit<br />

„Familienanschluss“ zu „nicht<br />

hengstig genug“ und „nicht gekört“<br />

führt? Ich wünsche mir:<br />

gestandene „Männer“ im Ring<br />

um den Besten des Zuchtgebietes,<br />

bei denen neben der<br />

Erscheinung vor allem das<br />

Interieur und die Rittigkeit<br />

bewertet werden kann.<br />

Foto: www.slawik.com<br />

Nicht für jeden Rentner ist die Haltung im Offenstall geeignet.<br />

Unser Pferd hat es zum<br />

Glück gut getroffen, er wird<br />

Wallach und bekommt ein<br />

gutes Zuhause... Mit Wiese<br />

im ambitionierten Amateurbereich<br />

– zum Glück wurde er<br />

nicht gekört!<br />

Sabine Mertens per e-mail<br />

VERTUSCHT<br />

www.st-georg.de, Blog vom 12.<br />

November, „Wenn der Pferdehalter<br />

auf den Wolf trifft …“, wie<br />

der Vorfall eines toten Fohlens<br />

durch einen Wolf in einem<br />

schleswig-holsteinischen Stall<br />

behandelt wurde (siehe auch<br />

Seite 16)<br />

Ich habe soeben Ihren<br />

Bericht gelesen – so ähnlich<br />

geschehen 2<strong>01</strong>8 in Neuwied.<br />

Hier fand ein Jäger in seinem<br />

Revier ein gerissenes Reh,<br />

welches zwei Kitze im Bauch<br />

hatte. Dem Jäger mit ca.<br />

30 Jahren Berufserfahrung<br />

war sofort klar, dass es sich<br />

hierbei um einen Wolf handeln<br />

musste. Der zuständige<br />

Wolfsbeauftragte musste fast<br />

nahezu genötigt werden, den<br />

Reh kadaver zwecks DNA-<br />

Tests abzuholen. Dieser wollte<br />

unbedingt glaubhaft machen,<br />

es handele sich um einen<br />

wildernden Hund. Der Wolfsbeauftragte<br />

fuhr mit dem,<br />

in einem blauen Müllbeutel<br />

verpackten Kadaver im Auto<br />

los und versuchte, diesen im<br />

Straßengraben zu entsorgen.<br />

Nur einer aufmerksamen<br />

Autofahrerin, welche an<br />

eine illegale Müllentsorgung<br />

dachte, war es zu verdanken,<br />

dass dies herauskam. Es ist<br />

ganz offensichtlich, dass hier<br />

von Seiten der Behörden die<br />

Ausmaße insgesamt vertuscht<br />

werden sollen.<br />

Name der Redaktion bekannt<br />

HILFREICH FÜR UNS<br />

St.GEORG 12/19, Medizinnews,<br />

S. 104, „Achtung Falle!“, Traktorund<br />

LKW-Reifen eignen sich<br />

nicht als Heuraufe<br />

Sehr interessant und<br />

hilfreich für mich finde ich<br />

den Artikel „Achtung Falle“<br />

LKW- oder Traktorreifen als<br />

Heuraufe! Bei uns im Stall<br />

wurde gerade genau über<br />

dieses Thema heiß diskutiert<br />

– ob diese Reifen als Heuraufe<br />

in Zukunft genutzt und<br />

angeschafft werden sollen.<br />

Uns Einstellern war nicht<br />

bewusst, dass diese Reifen so<br />

eine hohe Gefahrenquelle für<br />

Pferde darstellen. Vielen Dank<br />

für den Artikel, wir Einsteller<br />

werden uns jetzt nach anderen<br />

Alternativen umschauen, die<br />

nicht so gefährlich für unsere<br />

Fellnasen sind.<br />

Richarda Ziomek per e-mail<br />

ALTER KRACHER<br />

St.GEORG 12/19, Ratgeber,<br />

S. 86-93, „Fit durch den Winter“,<br />

alte Pferde gut durch die kalte<br />

Jahreszeit bringen<br />

Ihr hervorragender Oldie-<br />

Artikel reizt mich als langjährige<br />

Leserin erstmals zu einem<br />

Leserbrief. Die Rentnerweide<br />

muss kein Glücksfall für ein<br />

altes Pferd sein und käme für<br />

meinen alten Kracher auch<br />

nach aktiver Zeit nicht in<br />

Fra ge. Der 27-jährige, stark<br />

blutgeprägte westfälische Riese<br />

von Carte d‘or-Corde steht<br />

in einem Turnierstall in einer<br />

Paddockbox, ist fit, energiegeladen,<br />

wird noch regelmäßig<br />

leicht geritten und beschwert<br />

sich lautstark, wenn sein halb<br />

so alter Nachbar vor ihm aus<br />

der Box geholt wird. Auf einer<br />

Rentnerweide gäbe er sich mit<br />

Sicherheit ganz schnell auf.<br />

Hiltrud Oelschläger per e-mail<br />

SCHREIBEN SIE UNS<br />

Redaktion ST.GEORG,<br />

Troplowitzstr. 5, 22529 Hamburg,<br />

Fax: 040/38906-308 oder per<br />

e-mail: redaktion@st-georg.de<br />

Leserbriefe geben die per sönliche Meinung des Absenders, aber nicht un bedingt die Meinung der Redak tion wieder. Sie können von der Redak tion gekürzt werden.<br />

6 1/2020


Bayerns großes<br />

Fest des Pferdesports<br />

21. – 24. Nov. 2<strong>01</strong>9 · Olympiahalle<br />

Großer Preis der Deutschen Kreditbank AG: Triumph für Guido Klatte und Asagan M – Stefan Unterlandstättner, Vorstandsvorsitzender<br />

der Deutschen Kreditbank AG (r.) und Veranstalter Volker Wulff (l.) gratulierten dem strahlenden Sieger von München.<br />

Jean-François Pignon: Der Meister der<br />

Freiheitsdressur begeisterte das Publikum<br />

bei der MUNICH INDOORS Horse Gala<br />

mit seiner Show "Black & White".<br />

© EN GARDE Marketing GmbH | Fotos: Stefan Lafrentz, Thomas Hellmann | www.munich-indoors.de<br />

MEGGLE Champion of Honour 'over all':<br />

Christoph Koschel wurde als Gesamtsieger<br />

dieser Serie geehrt, die 'Dressur in<br />

Harmonie' in den Mittelpunkt rückt.<br />

J.J. Darboven Vereins-Initiative: Sönke<br />

Lauterbach von der FN (l.), Ute Lund (J.J.<br />

Darboven, 2.v.r.) und Volker Wulff (r.) mit<br />

Mitgliedern des RV Münchsmünster.<br />

Equipe Riders Lounge: Finja Bormann,<br />

Harm Lahde, Jens Baackmann und Felix<br />

Haßmann verfolgen das Geschehen am<br />

Rande des Parcours.<br />

Championat der Deutsche Vermögensberatung AG – DVAG: Mit<br />

seiner Erfolgsstute Queentina deklassierte Tobias Meyer die Konkurrenz<br />

im 4-Sterne-Hochkaräter am Samstagnachmittag.<br />

Deutsche Bank Preis: Die Britin Emma Hindle gewann mit<br />

der 13-jährigen Romy del Sol den Grand Prix Special am Sonntagmorgen<br />

und genoß die Ehrenrunde in der Olympiahalle.<br />

Finale Bayernchampionat 2<strong>01</strong>9: Der neue Bayernchampionat Hans-<br />

Peter Konle sowie Tobias Bachl (Platz 2) und Maximilian Ziegler (Platz 3)<br />

feierten die Rückkehr von Bayerns Besten zu den MUNICH INDOORS.<br />

IDEE KAFFEE Preis: Veranstalter Volker Wulff (EN GAR-<br />

DE) und Winfried Thaller (Sales Manager J.J. Darboven)<br />

gratulieren David Will und Spring Dark zum Sieg.<br />

MEGGLE Grand Prix Kür: Marina und Toni Meggle sowie Turnierchef<br />

Volker Wulff (r.) freuen sich mit Matthias Bouten und<br />

Meggle's Bosten über den Sieg in der Kür.<br />

Equiline Youngster Cup: Nisse Lüneburg (mit Look at me<br />

R) gewann die Serie für 8-jährige Springpferde. Gesamtsieger<br />

bei den 7-jährigen Youngstern wurde Holger Wulschner.


PFERDE LEUTE<br />

Nachrichten, Meldungen und Meinungen aus der Pferde-Welt<br />

Helden in<br />

Strumpfhosen<br />

MUNICH INDOORS Wie heißt das?<br />

Man muss es halt tragen können…<br />

Und nein, dies ist keine Neuauflage<br />

des Hollywood-Klassikers<br />

„Ein Pyjama für zwei“. Die beiden<br />

Herren, die sich hier einmal disziplinübergreifend<br />

betätigen, sind<br />

Guido Klatte jr. und Maximilian Lill.<br />

Sie übten sich beim Voltigieren.<br />

Offensichtlich eine gute Vorbereitung,<br />

denn Guido Klatte jr. und<br />

Asagan M siegten am nächsten<br />

Tag im Großen Preis (S. 16).<br />

Foto: sportfotos-lafrentz.de<br />

1/2020<br />

9


PFERDE LEUTE<br />

SIEGER DES<br />

MONATS<br />

PFERD<br />

DES<br />

MONATS<br />

Lisa Müller und<br />

Stand by me siegten<br />

im Grand Prix<br />

für den German<br />

Master 2<strong>01</strong>9.<br />

1<br />

BEN MAHER (GBR)<br />

Explosion W v. Chacco-Blue<br />

CSI5* GCL Play off<br />

Prag (CZE)<br />

2<br />

3<br />

4<br />

5<br />

GEWINNSUMME:<br />

300.000 Euro<br />

SIMON DELESTRE (FRA)<br />

Hermes Ryan v.<br />

Hugo Gesmeray<br />

CSI5* Grand Prix<br />

Paris (FRA)<br />

GEWINNSUMME:<br />

99.000 Euro<br />

PIETER DEVOS (BEL)<br />

Apart v. Larino<br />

CSI5* World Cup<br />

Stuttgart (GER)<br />

GEWINNSUMME:<br />

80.000 Euro<br />

Adrienne Sternlicht (USA)<br />

Just A Gamble v. Toulon<br />

CSI4* Grand Prix<br />

Wellington (USA)<br />

GEWINNSUMME:<br />

ca. 62.300 Euro<br />

MARCUS EHNING (GER)<br />

Pret A Tout v. Hiram<br />

Chambertin<br />

CSI5* World Cup<br />

Madrid (ESP)<br />

GEWINNSUMME:<br />

53.130 Euro<br />

Foto: FEI/Thomas Reiner Foto: ESP<br />

Foto: FEI Foto: EEM<br />

Foto: GC Playoffs/G<br />

Stedi – der, der immer will<br />

Bei der Platzierung des Grand Prix von Stuttgart rieb sich manch einer<br />

die Augen: Platz eins Lisa Müller, Platz zwei Ingrid Klimke, Platz drei<br />

Isabell Werth? Was war denn da los?<br />

Eeine Sternstunde in Stuttgart war da los. Nämlich<br />

die von Lisa Müller, die den zwölfjährigen<br />

Oldenburger STAND BY ME zu einem 75,913<br />

Prozent-Sieg im Grand Prix des German Dressage<br />

Master ritt und im Special Dritte wurde mit<br />

76,553 Prozent. Noch vor einigen Jahren wären<br />

das Ergebnisse gewesen, die auch in Deutschland<br />

für einen Teamplatz gereicht hätten. Stand by me,<br />

vollständig Gut Wettlkam’s Stand by Me OLD,<br />

kurz Stedi, ist ein Sohn des Stedinger aus einer<br />

De Niro-Mutter und seit gut drei Jahren bei Lisa<br />

Müller: „Ich persönlich sage, das ist ein sehr gutes<br />

Pferd! Ich muss noch besser werden, dann wird<br />

das was mit uns.“ Tatsächlich hat der Wallach<br />

keine Schwächen, punktet dafür insbesondere in<br />

der Piaffe-Passage -Arbeit – etwas, was nicht zuletzt<br />

auch mit seinem Charakter zusammenhängt,<br />

denn ein faules Pferd wird kaum je ausdrucksvoll<br />

piaffieren. Stand by me ist das Gegenteil von faul,<br />

bekräftigt Lisa Müller: „Er will immer! Ich brauche<br />

ihn nie zu bitten, er macht und nimmt mich<br />

mit.“ Wenn Fehler passierten, dann meistens,<br />

weil sie die Lektionen nicht gut genug vorbereitet<br />

habe oder weil es ihr nicht gelungen sei, Stedis<br />

Übereifer zu dosieren, so die 29-Jährige, deren<br />

Fußballer-Ehemann Thomas sich auch als Züchter<br />

einen Namen gemacht hat (s. S. 70/71). Übereifer<br />

ist ja eher ein Luxusproblem für den Reiter. Und<br />

Stedi hat nicht nur Go, er liebt auch den großen<br />

Auftritt. „Wenn geklatscht wird, schaut er sich um<br />

und genießt. Angst hat er keine und guckig ist er<br />

eigentlich auch nicht.“<br />

Ehe er zu Lisa Müller kam, ging Stedi unter<br />

Sandra Nuxoll, die ihn bis zur schweren Klasse<br />

ausgebildet hat. Das erste Gefühl auf ihm beim<br />

Ausprobieren war „Liebe auf den ersten Ritt“, so<br />

Müller. „Wir haben sofort zusammengepasst. Es<br />

war, als kannten wir uns schon ewig.“ Trotzdem<br />

hat sie sich viel Zeit gelassen. Im ersten Jahr konzentrierten<br />

sie sich aufs Kennenlernen in Prix St.<br />

Georges und Intermédiaire I. Parallel dazu lernte<br />

der Wallach schon mal Piaffe und Passage an der<br />

Hand. Die ersten Prüfungen in der Königsklasse<br />

ritt noch Lisa Müllers Trainerin Isabell Werth, ehe<br />

schließlich Müller selbst übernahm. 2<strong>01</strong>8 stellte<br />

sie ihn in den ersten nationalen Grand Prix-Prüfungen<br />

vor. Dieses Jahr starteten sie international<br />

durch. Und wie! Bei sämtlichen Auftritten erhielten<br />

sie 70 Prozent-Plus-Bewertungen, Tendenz<br />

steigend. So richtig ins Gespräch brachten sie<br />

sich mit ihren beiden zweiten Plätzen in Fritzens<br />

(AUT), jeweils hinter Trainerin Isabell Werth<br />

und vor Olympiareiterin Judy Reynolds. Stuttgart<br />

waren ihre bislang besten Ergebnisse. Und Lisa<br />

Müller ist sicher, da geht noch was: „Wir als Kombination<br />

sicherlich noch nicht, aber Stedi ist eines<br />

der besten Pferde des Landes.“<br />

DW<br />

Foto: Karl-Heinz Frieler<br />

10 1/2020


KOMMENTAR<br />

Immer diese Neider!<br />

Kaum war die Meldung vom Erfolg Lisa<br />

Müllers in Stuttgart online, kamen auf Facebook<br />

die ersten fiesen Kommentare mit dem<br />

Tenor „Ohne das Geld ihres Mannes würde sie da ja gar nicht<br />

mitreiten“. Es ist nun mal so, dass gute Pferde viel Geld kosten,<br />

keine Frage. Aber knapp 76 Prozent im Grand Prix kann man<br />

sich nicht erkaufen, dafür muss man reiten können. Lisa Müller<br />

ist vor neun Jahren noch L-Dressur geritten. So schnell an<br />

die Weltspitze schafft man es sicherlich nicht ohne finanzielle<br />

Unterstützung. Doch es gibt einige Reiter ihres Alters, die die<br />

gleichen Möglichkeiten haben, aber nicht halb so erfolgreich<br />

unterwegs sind. Also bitte lasst doch einfach dieses Gehate in<br />

den Sozialen Netzwerken! Dominique Wehrmann<br />

Die Queen tanzt<br />

STUTTGART Wie sagte JESSICA VON<br />

BREDOW -WERNDL neulich? „Wenn ich<br />

mit meinem Pferd tanzen will, muss<br />

ich ihm ein guter Tanzpartner<br />

sein.“ Dieser Gedanke nahm bei<br />

den Stuttgart German Masters<br />

Gestalt an, als sie und Dalera<br />

(„Queen Dalera“) mit 88,440 Prozent<br />

die Weltcup-Kür gewannen.<br />

So leicht und harmonisch und mit so<br />

viel offensichtlicher Freude am gemeinsamen<br />

Tun sieht man selten eine Prüfung! Für die<br />

Harmonie zwischen Reiter und Pferd<br />

gaben die Richter zweimal die 10, dreimal<br />

die 9,5. Das Nachsehen hatten die dreifachen<br />

Finalsieger ISABELL WERTH und<br />

Weihegold. Werth konnte sich im Grand<br />

Jessica von<br />

Bredow-Werndl<br />

und Dalera BB.<br />

Der Gott auf dem Bock<br />

FAHRSPORT Der<br />

in den Niederlanden<br />

beheimatete<br />

Australier Boyd<br />

Exell ist seit April<br />

zwölf Prüfungen<br />

gefahren und hat alle<br />

gewonnen (bis auf<br />

das Jump and Drive<br />

in Aachen, wo er in<br />

der Staffel fuhr) –<br />

inklusive sämtlicher<br />

Weltcup-Stationen:<br />

Lyon, Maastricht,<br />

Stuttgart und zuletzt<br />

Stockholm.<br />

Foto: Karl-Heinz Frieler<br />

Boyd Exell bei<br />

seinem Sieg in<br />

Stockholm<br />

Foto: ROLAND THUNHOLM<br />

Dieselbe Ehrung wurde auch BENJAMIN<br />

WERNDL für Famoso zuteil. Das Piaff<br />

Förderpreis-Finale ging an die<br />

Deutsche Bank Reitsport-Akademistin<br />

BIANCA NOWAG<br />

mit Sir Hohenstein. German<br />

Master im Parcours wurde<br />

MARTIN FUCHS auf Tam Tam<br />

du Valon. Im Weltcup-Springen<br />

waren Mannschaftseuropameister<br />

PIETER DEVOS (BEL) und Apart<br />

wie schon 2<strong>01</strong>8 nicht zu schlagen.<br />

German<br />

Master im<br />

Parcours:<br />

Martin<br />

Fuchs und<br />

Tam Tam<br />

du Valon.<br />

Foto: Karl-Heinz Frieler<br />

Sieg im Piaff<br />

Förder-Preis<br />

Bianca Nowag und<br />

Sir Hohenstein<br />

Prix Special trösten als sie zum 15. Mal (!)<br />

den German Master-Titel holte und zum<br />

vierten Mal in Folge mit Emilio. Zweiter<br />

war mit persönlicher Bestleistung von<br />

77,936 Prozent HUBERTUS SCHMIDT<br />

auf Escolar, gefolgt von Lisa Müller und<br />

Stand by me (siehe S. 10). Reitmeister<br />

Schmidt hatte noch einen weiteren Grund<br />

zur Freude, als ihm der Otto-Lörke-Preis<br />

für die Ausbildung des besten Nachwuchs-<br />

Grand Prix-Pferdes verliehen wurde.<br />

Foto: Karl-Heinz Frieler


SPORT AKTUELL<br />

NOTIZEN<br />

SPORT<br />

Frauenpower<br />

Beim Weltcup-Springen<br />

in Poznan (POL) wurde<br />

JANI NE RIJKENS (29)<br />

mit C Vier Vierte und<br />

ZOE OSTERHOFF (20)<br />

auf Chacenny Siebte. Die<br />

Rheinländerin LOUISA<br />

MÜLLER und Salitos<br />

wurden Fünfte im Großen<br />

Preis von Rouen (CSI4*).<br />

Viele gute Ideen<br />

Beim ersten FN-FORUM<br />

ZUR ZUKUNFT DES<br />

TURNIERSPORTS<br />

wurden viele gute Ideen<br />

vorgestellt, manche schon<br />

bewährt, andere neu:<br />

Sieger ehrungen ohne<br />

Pferd, die Möglichkeit,<br />

spontan nachzunennen,<br />

Teilung nach Leistungsklassen,<br />

Nachwuchs -<br />

prüfungen, in denen zwei<br />

Pferde auf dem Viereck<br />

sind, damit eines sich<br />

parallel an die Umgebung<br />

gewöhnen kann … Aber<br />

noch sind viele Fragen<br />

offen – Fortsetzung folgt.<br />

Badminton ohne<br />

Sponsor?<br />

Sehr wahrscheinlich findet<br />

der CCI5* Badminton 2020<br />

ohne Titelsponsor statt.<br />

Mitsubishi Motors hat sich<br />

nach 28 Jahren zurückgezogen.<br />

Gleichzeitig gibt<br />

es zwei neue „bedeutende“<br />

Unterstützer: Mars<br />

Equestrian und Science<br />

Supplements.<br />

Foto: Crawford Foto: Toffi<br />

Foto: FEI/Daniel Kaiser<br />

Isabell Werth und Emilio<br />

Aktuelle Meldungen finden Sie auf www.st-georg.de<br />

Isabells Sieg & Bennis Best<br />

Die Stars von morgen<br />

in Aachen<br />

Bei den Aachen Youngstars des Salut Festivals<br />

hieß es für die besten deutschen Nachwuchsspringreiter<br />

kurz vor Ende des Jahres noch<br />

einmal ein Zeichen setzen. Denn viele, die einst<br />

beim Salut Festival antraten, reiten inzwischen<br />

im internationalen Spitzensport mit. Die<br />

CHAMPIONS 2<strong>01</strong>9 beim „kleinen Aachen“<br />

wurden in vier Altersklassen gekürt.<br />

Bei der Siegerehrung galoppierten Charlotte<br />

Stuppi und Asterix bei den Children und Lara<br />

Tönnissen mit Clarissa im Bereich der Ponys<br />

an der Spitze der Ehrenrunde. Beste Juniorin<br />

war Alina Sparwel auf Ma Petite, beste Junge<br />

Reiterin Mylen Kruse mit Chaccmo.<br />

Wichtige Weltcup-Punkte gab es für die Dressurreiter<br />

bei den Amadeus Horse Indoors in Salzburg.<br />

Die meisten davon sicherte sich ISABELL<br />

WERTH auf Emilio. Die beiden waren weder im<br />

Grand Prix (78,957 Prozent) noch in der entscheidenden<br />

Kür (85,906) zu schlagen. BENJAMIN<br />

WERNDL stellte mit Daily Mirror gleich zweimal<br />

ein persönliches Bestergebnis auf: im Grand Prix<br />

mit 77,717 Prozent und in der Kür mit 84,705<br />

Prozent, Platz zwei. Da Werth als Vorjahressiegerin<br />

bereits für das Finale in Las Vegas im<br />

April 2020 qualifiziert ist, führt Benjamin Werndl<br />

das Zwischenranking der Westeuropa-Liga nach<br />

den ersten fünf Etappen nun vorläufig an. Zweite<br />

ist momentan HELEN LANGEHANENBERG,<br />

die mit Annabelle, „Mausi“, in Salzburg Platz vier<br />

belegte (78,15) – für die elfjährige Holsteiner Stute<br />

war es erst die zweite internationale Kür ihrer<br />

Karriere. Das Paar landete hinter VICTORIA<br />

MAX-THEURER auf Benaglio (78,525), die außerdem<br />

den Grand Special auf Rockability für sich<br />

entscheiden konnte (72,149).<br />

Der Sieg im Großen Preis ging an den US-<br />

Amerikaner ANDREW KOCHER auf Squirt Gun<br />

(0 Fehler/39,54 Sekunden). Platz zwei sicherte sich<br />

der Belgier Wilm Vermeir mit Jacqmotte (0/41,26)<br />

vor Alexandra Thornton (GBR) mit Cornetto<br />

K (0/43,30). Einzige deutsche Teilnehmer am<br />

Stechen waren FELIX HASSMANN und Cayenne,<br />

die nach zwei Abwürfen Sechste wurden. Das<br />

Finale des European Youngster Cup dominierte<br />

TERESA JURK aus Bayern auf Waikadia.<br />

40. PSI Auktion mit<br />

Rekordergebnis<br />

Die PSI-Auktion in Ankum avancierte zur<br />

erfolgreichsten in ihrer 40-jährigen Geschichte.<br />

Dressurspitze wurde V-PLUS GOLD v. Vivaldi,<br />

der für 1,3 Millionen Euro nach Luxemburg in<br />

den Stall Dressage Grand-Ducal ging und weiter<br />

von seinem Reiter Frederic Wandres ausgebildet<br />

werden soll. Teuerstes Springpferd war Chacco‘s<br />

Lando v. Chacco-Blue. Er wurde für 1,25 Millionen<br />

Euro verkauft. Die Auktion mit 49 Pferden<br />

lieferte den bisher höchsten Gesamterlös: 19,15<br />

Millionen Euro. Die Dressurkollektion brachte<br />

insgesamt 9,59 Million Euro (Durchschnittspreis:<br />

383.960 Euro). Die Springpferde brachten 9,56<br />

Million Euro (Durchschnittspreis: 398.333 Euro).<br />

12 1/2020


Exklusives über Explosion W<br />

Der erst zehnjährige KWPN-Wallach EXPLOSION W springt<br />

nicht, er fliegt. Wissenswertes über Ben Mahers Wunderpferd<br />

● Explosion W ist im November 2<strong>01</strong>9 an zwei Britinnen verkauft worden, bleibt aber<br />

im Beritt von Ben Maher. Das war Bedingung der Vorbesitzer, der Familie Moffitt.<br />

● Geboren 2009, Züchter ist Willy Wijnen, Grundausbildung in den Niederlanden<br />

von Marielle de Veer. Züchter Wijnen: „In dieser Zeit erhielt ich 150 Anrufe aus der<br />

ganzen Welt, ob ich das Pferd verkaufen will.“ Aber er hatte bestimmte Reiter im<br />

Kopf, die passen könnten, darunter Ben Maher.<br />

● 2<strong>01</strong>6 erster internationaler Start unter Ben Maher.<br />

● Erster Nationenpreis 2<strong>01</strong>8 mit Emily Mason, ehemals Stallreiterin der Poden Farms<br />

(Familie Moffit): Sieg mit zwei Null-Fehler-Runden. Danach übernimmt Ben Maher.<br />

● Sechs Global Champions Tour Grand Prix-Siege in zwei Saisons.<br />

● Jüngstes Pferd, das je die Global Champions Tour-Gesamtwertung gewann.<br />

● Bisherige Lebensgewinnsumme: rund 1,67 Millionen Euro.<br />

SAISON 2<strong>01</strong>9<br />

● CHIO Aachen: Sieger im Preis von Europa, Dritter im Großen Preis.<br />

● EM Rotterdam: Team-Bronze, Silber in der Einzelwertung.<br />

● Global Champions Tour und -League-Finale: zweiter Gesamtsieg in Folge.<br />

● Global Champions Tour Super Grand Prix: Sieg!<br />

STATISTIK<br />

● 2<strong>01</strong>8: 63 Parcours, 46 ohne Fehler<br />

● 2<strong>01</strong>9: 56 Parcours, 45 ohne Fehler<br />

Atlantic Turnout<br />

www.bucas.com


SPORT AKTUELL<br />

NOTIZEN<br />

LEBENSLAUF<br />

GEWINN-<br />

SPIEL<br />

Baden Classics 2020 –<br />

Karten zu gewinnen!<br />

Vom 30. Januar bis 2. Februar<br />

blickt die Pferdewelt<br />

nach Offenburg zum CSI<br />

BADEN CLASSICS mit<br />

Voltigierprüfungen. Wir<br />

verlosen 3 x 2 Eintrittskarten<br />

für einen Tag Ihrer<br />

Wahl. Die Zeiteinteilung<br />

finden Sie unter www.<br />

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geworden? Dann schnell<br />

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gewinn/baden-classics-2020<br />

gehen und<br />

mitmachen! Viel Glück!<br />

Olympia-Aus für<br />

Kanada?<br />

Bei der kanadischen<br />

Springreiterin NICOLE<br />

WALKER wurde im<br />

Rahmen der Pan-Amerikanischen<br />

Spiele bei einer<br />

Dopingprobe ein Kokain-<br />

Abbauprodukt im Organismus<br />

gefunden. Walker<br />

ist vorläufig gesperrt. Was<br />

noch schwerer wiegt: Sollte<br />

Walker vom FEI-Tribunal<br />

schuldig gesprochen<br />

werden, bedeutet dies das<br />

Olympia-Aus für Kanada,<br />

da die Mannschaft sich bei<br />

den Pan-Am-Games für<br />

Tokio qualifiziert hatte und<br />

Walkers Ergebnis gestrichen<br />

werden würde.<br />

Carlos kann‘s<br />

Mit Pony-Hengst Carlos<br />

WE gewann JULIE SOFIE<br />

SCHMITZ-HEINEN (12,<br />

s. S. 1<strong>01</strong>) das Bundesnachwuchschampionat<br />

der Ponydressurreiter.<br />

Bundestrainerin Cornelia<br />

Endres: „Julie Sofie ist ein<br />

tolles Talent!“<br />

Foto: Baden Classics<br />

Er war das letzte Zuchtprodukt von Friedrich Butt, dessen Pferde das Geschehen im<br />

Vielseitigkeitssport über Jahre prägten. Die Rede ist von BUTTS AVEDON, den Andreas<br />

Dibowski nun aus dem großen Sport verabschiedete. „Ave“ wird jetzt Lehrmeister<br />

Als letzter deutscher Reiter musste<br />

Andreas Dibowski mit Leon, der<br />

ebenso wie Abraxxas aus der Zucht<br />

des verstorbenen Friedrich Butt<br />

stammt, ins Viereck. Auch er zeigte<br />

sich seit Luhmühlen und Aachen<br />

stark verbessert. „Ihm hat gut<br />

getan, dass ich mich in Warendorf<br />

und hier in Hongkong nur um ihn<br />

gekümmert habe“, meinte Andreas<br />

Dibowski, der mehr als zufrieden<br />

mit seinen 39,6 Punkten war. Auch<br />

er hatte noch nie so oft diese Aufgabe<br />

geritten.<br />

2003<br />

Ein Hengstfohlen<br />

v. Heraldik<br />

xx erblickt bei<br />

Friedrich Butt<br />

im niedersächsischen<br />

Bülkau<br />

das Licht der Welt: Butts Avedon. Seine<br />

Mutter Andora (Bild links) verhalf<br />

Vielseitigkeitsreiter Andreas Dibowski<br />

054_062_STG_0908 Olympia_VS.qxp:Layout 1 21.08.2008 12:52 Uhr Seite 6<br />

2009<br />

galoppiert Butts<br />

Avedon bei den Weltmeisterschaften<br />

der<br />

jungen Vielseitigkeitspferde<br />

auf Rang neun<br />

bei den Sechsjährigen.<br />

Im Sattel wie immer:<br />

Andreas Dibowski.<br />

Der Geländekurs<br />

„Wir hatten hier ein sehr heterogenes<br />

Feld“, stellte Chefrichter Martin<br />

Plewa nach der ersten Teilprüfung<br />

fest. „Die Topreiter ritten auf sehr<br />

hohen Niveau, wir hatten elf Pferde<br />

mit weniger als 40 Strafpunkten<br />

in der Dressur. Das ist schon sehr<br />

erfreulich.“<br />

Der vom Briten Mike Etherington-Smith<br />

erdachte Geländekurs<br />

58 ST.GEORG 9/2008<br />

Hongkong 2008 Hongkong 2008 Hongkong 2008<br />

Abb 09_2008_neu.indd 2 02.12.19 16:54<br />

im Golf- und Country-Club von<br />

Beas River war deutlich schwerer<br />

als der bei den Olympischen Spielen<br />

in Athen. Dort hatte die Vielseitigkeit<br />

erstmals im neuen Prüfungsformat<br />

ohne Rennbahn und<br />

Wegestrecken stattgefunden. „Weil<br />

man keine richtigen Erfahrungswerte<br />

hatte, musste man sich in<br />

Athen erst einmal an die Formel<br />

herantasten“, so Rüdiger Schwarz,<br />

der bei den Weltreiterspielen in<br />

Aachen für den Geländeaufbau zuständig<br />

war. 29 Hindernisse mit<br />

insgesamt 39 „jumping-efforts“, also<br />

Sprüngen, standen auf dem<br />

4560 Meter langen Kurs, der deutlich<br />

um zwei Minuten verkürzt<br />

worden war. „Wir mussten mit großer<br />

Hitze rechnen und können<br />

dem Herrgott danken, dass es an<br />

diesem Tag bewölkt war“, so Mike<br />

Ethe rington-Smith später. „Wir reiten<br />

hier ein Stechen über 4560 Meter“,<br />

meinte Andreas Dibowski angesichts<br />

der Schlag auf Schlag folgenden<br />

Hindernisse. Lange Galoppstrecken<br />

suchte man ver geblich,<br />

die Pferde hatten es daher<br />

schwer, auf dem kringeligen Kurs<br />

ihren Rhythmus zu finden. So hätte<br />

man sich vor allem im ersten<br />

Viertel eine motivierende Linienführung<br />

gewünscht. Bereits das<br />

erste Hindernis war schräg zu<br />

springen und nicht gerade anzureiten.<br />

Das zog sich durch den ganzen<br />

Kurs, auch in den Kombinationen,<br />

hindurch. Die deutschen<br />

Reiter sind ihn bis zu sechs Mal<br />

abgegangen, um genau den richtigen<br />

Wendepunkt, das richtige Timing<br />

für das Aufnehmen der Pferde<br />

zu finden. Es gab viele Aufgaben,<br />

die zum Standardprogramm<br />

eines Geländekurses ge hören, wie<br />

z.B. die beiden schräg stehenden<br />

Häuschen im ersten Wasser oder<br />

Sprung 9 a,b und c – ein Tiefsprung<br />

mit schmalen Elementen<br />

dahinter. Einen Coffin oder eine<br />

Sunken Road hingegen suchte man<br />

vergeblich. Auf Anweisung von<br />

FEI Präsidentin Prinzessin Haya<br />

2<strong>01</strong>7<br />

Der Einschnitt in der<br />

Karriere von Butts Avedon.<br />

Beim abschließenden<br />

Springen des CCI4* in<br />

Luhmühlen verletzt er sich<br />

schwer, fällt lange aus.<br />

2<strong>01</strong>8<br />

kehrt Avedon<br />

zurück in den<br />

Sport und ist als<br />

Reservist für die WM in<br />

Tryon vorgesehen. Dort<br />

geht Corrida, während<br />

der Rest der Saison für<br />

Ave „eine Achterbahn der<br />

Gefühle“ ist, wie Dibo beschreibt:<br />

Sturz in Burghley,<br />

Verweigerung in Pau.<br />

Reiter ohne Hindernisfehler: 45<br />

Verweigerungen insgesamt: 30<br />

Stürze von Pferd und/oder<br />

Reiter: 4<br />

Prüfung beendet: 57 Paare<br />

musste Aufbauer Mike Etherington-Smith<br />

am Tag vor dem Geländeritt<br />

am Einsprung zum Hinderniskomplex<br />

18 eine „kosmetische“<br />

Änderung vornehmen. Anstelle<br />

von Steinen als Absprunghilfe<br />

mussten Hecken gepflanzt werden.<br />

Die Ground Jury erfuhr von dem<br />

Umbau erst, so Chefrichter Martin<br />

Plewa, als er fertig geste lt war. Diese<br />

ungewöhnliche und nicht regelkonforme<br />

Änderung sorgte für allerlei<br />

Diskussionen (siehe Seite 66).<br />

Es war ein „Geschenk des Himmels“,<br />

dass der zweifache Olympiasieger<br />

von 1984 und 1988, Mark<br />

Todd, als „Pfadfinder“ (erster Reiter)<br />

auf die Strecke ging. Er kam sicher<br />

und ohne Hindernisfehler ins<br />

der blut iden ti sche<br />

Butts Abraxxas (li.,<br />

die Mütter waren<br />

Schwestern) mit<br />

Ingrid Klimke Teil<br />

der Gold-Equipe<br />

bei den Olympischen<br />

Spielen in<br />

Hongkong.<br />

2<strong>01</strong>0<br />

wird der Rappwallach<br />

unter<br />

Dibo Zweiter<br />

der Weltmeisterschaft<br />

der<br />

siebenjährigen<br />

Vielseitigkeitspferde.<br />

2<strong>01</strong>1<br />

gewinnt Butts<br />

Avedon den CCI3* in<br />

Boekelo – für Dibo die<br />

Antwort darauf, dass<br />

sie nur als Reservisten<br />

für die Europameisterschaft<br />

in Luhmühlen<br />

vorgesehen waren.<br />

2<strong>01</strong>3<br />

ist das Jahr der Europameisterschaft<br />

in Malmö<br />

(SWE), das erste und einzige<br />

Senioren-Championat, das<br />

Andreas Dibowski und „Ave“<br />

bestreiten. Sie holen Mannschaftsgold<br />

und platzieren<br />

sich in der Einzelwertung<br />

auf Platz 16.<br />

2<strong>01</strong>9<br />

läuft‘s – Platz drei beim CCI4*-S in Kronenberg,<br />

Sieg beim CCI4*-S in Strzegom<br />

und die Krönung: Rang acht beim CCI5*-L<br />

in Pau. Wenn‘s am schönsten ist, soll man<br />

aufhören. Dibo: „Es gibt Pferde, mit denen<br />

ist alles anders. Mit ihnen ist alles besonders.<br />

Es gibt Avedon.“ Der wird nun Schulmeister<br />

für die Enkelin seines Besitzers, Dr.<br />

Manfred Giensch. Alles Gute, Avedon!<br />

1997 bei der EM in Burghley<br />

zum internationalen Durchbruch.<br />

Großmutter Anatevka<br />

(re.) v. Wiesenbaum xx ist<br />

die Stammstute der Zucht<br />

von Friedrich Butt. Er ritt<br />

Anatevka selbst Vielseitigkeit,<br />

Springen und Dressur,<br />

nachdem sie zuvor bereits<br />

23 Rennen gegangen war.<br />

2008<br />

Butts Avedon wird<br />

Bundeschampion<br />

der fünfjährigen<br />

Vielseitigkeitspferden<br />

mit Andreas<br />

Dibowski.<br />

Wertnote im<br />

Gelände: 9,5. Im<br />

selben Jahr ist<br />

2<strong>01</strong>2<br />

werden Andreas<br />

Dibowski und<br />

Butts Avedon<br />

Dritte beim CCI4*<br />

in Luhmühlen,<br />

dem, was heute<br />

der CCI5*-L ist,<br />

sozusagen ihrem<br />

Heimturnier.<br />

Fotos: Toffi, Hogrebe, Rau (3), Archiv St.GEORG, Privat<br />

14 1/2020


„Er ist zweifelsohne<br />

ein abnormal<br />

gutes Pferd!“<br />

Christian Ahlmann über Dominator<br />

2000 Z<br />

Foto: FEI/Thomas Reiner<br />

Christian Ahlmann braucht sich mit Dominator 2000 Z um die Zukunft keine Sorgen zu machen.<br />

Deutscher Dreifach-Erfolg<br />

MADRID Dorothee Schneider und Sammy<br />

Davis Jr. waren das Maß der Dinge auf dem<br />

Dressurviereck der Weltcup-Etappe von Madrid.<br />

Marcus Ehning gewann mit Pret a Tout<br />

(„Er hat viel Erfahrung und ich ja auch ein<br />

bisschen …“) das Weltcup-Springen. Christian<br />

Ahlmann wurde „nur“ Zweiter, aber<br />

angesichts dessen, dass es die erste Weltcup-<br />

Etappe für den erst neunjährigen Dominator<br />

Z war, war das so wertvoll wie ein Sieg.<br />

gesund<br />

bleiben.<br />

Pferde-<br />

Krankenversicherung<br />

inklusive OP-Versicherung<br />

15 MINUTEN MIT …<br />

… MEREDITH MICHAELS BEERBAUM, deren vier<br />

Pferde Calle, Cool Hand Luke, La Caramba und<br />

Carlito’s Way gerade zu Rodrigo Pessoa gegangen<br />

sind, der wie sie von den Artemis Farms unterstützt<br />

wird und von der Olympiateilnahme 2020 träumt<br />

Frau Michaels-Beerbaum, was bedeutet<br />

der Verlust der Pferde für Sie?<br />

Wir sind sehr traurig darüber! Mit<br />

z. B. Cool Hand Luke ist Markus<br />

Nationen preise geritten, mit Calle<br />

siegte er in Nörten-Hardenberg. Mit La<br />

Caramba habe ich gerade den Großen<br />

Preis von Riesenbeck gewonnen. Aber<br />

wir sind auch sehr dankbar für die<br />

langjährige Unterstützung, etwa mit<br />

Fibo nacci, mit dem ich Bronze in Rio<br />

gewonnen habe.<br />

Was ist eigentlich mit Charmed? Und haben<br />

Sie noch weitere Nachwuchspfer de?<br />

Charmed gehört ja uns. Sie war verletzt,<br />

aber befindet sich nun wieder im<br />

Aufbautraining. Ich habe außerdem noch<br />

einen sehr guten Sechsjährigen: I’m Blue.<br />

Wie sehen Sie Ihre Zukunft?<br />

Ich würde gerne weiterreiten, auch gerne<br />

für Deutschland, wenn ich das richtige<br />

Pferd habe. Ich suche immer noch das<br />

Superpferd. Aber ich bin auch froh,<br />

jetzt mehr zuhause zu sein und Zeit für<br />

andere Dinge zu haben wie für meine<br />

Charity-Aktivitäten, z. B. für das Kinderhospiz<br />

Löwenherz oder die Special<br />

Olympics, für Lehrgänge, Training usw.<br />

Das Gespräch führte<br />

Dominique Wehrmann<br />

Foto: Toffi<br />

Erstattungen<br />

Pferde faszinieren und<br />

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SPORT AKTUELL<br />

NOTIZEN<br />

SPORT<br />

Vielseitigkeitskader<br />

2020<br />

Das DOKR hat die Kaderbesetzungen<br />

der Vielseitigkeitsreiter<br />

festgelegt. Im<br />

Championatskader reiten<br />

im Olympiajahr SANDRA<br />

AUFFARTH mit Viamant<br />

du Matz und Let’s Dance,<br />

ANDREAS DIBOWSKI<br />

mit Corrida, MICHAEL<br />

JUNG mit Chipmunk und<br />

Rocana sowie INGRID<br />

KLIMKE mit Hale Bob<br />

und Asha P.<br />

Miss Adelaide<br />

HAZEL SHANNON (27)<br />

und Clifford sind die Stars<br />

des CCI5*-L in Adelaide/<br />

AUS. 2<strong>01</strong>9 holten sie hier<br />

ihren dritten Sieg.<br />

Estermann aus dem<br />

Kader<br />

Nachdem er auch in zweiter<br />

Instanz wegen Tierquälerei<br />

verurteilt wurde, hat<br />

der Schweizer Springreiter<br />

PAUL ESTERMANN<br />

sich aus dem Championatskader<br />

des Landes<br />

zurückgezogen. Er wägt<br />

noch ab, ob er in Berufung<br />

geht. Sein Verband steht<br />

noch hinter ihm: Er sieht<br />

„aufgrund der Unschuldsvermutung<br />

zum jetzigen<br />

Zeitpunkt von verbandsinternen<br />

Sanktionen ab“.<br />

Foto: Toffi Foto: FEI<br />

Foto: FEI/Law<br />

Foto: Stockholm Horse Show<br />

Aktuelle Meldungen finden Sie auf www.st-georg.de<br />

Top Ten-Dreamteam<br />

Seit Juniorentagen<br />

ein eingeschworenes<br />

Team: Cathrine<br />

Dufour und<br />

Cassidy.<br />

Der Klatte-Coup<br />

MÜNCHEN U25-Springreiter GUIDO KLATTE JR. ist<br />

ja spätestens seit seinem sechsten Platz beim Weltcup-<br />

Finale in Omaha kein Geheimtipp mehr. Aber die Art,<br />

wie er in München den Großen Preis mit Asagan M<br />

gewann, das hatte was! „Guido war nicht zu holen“,<br />

brachte der mit Cornet Kalua zweitplatzierte Max Kühner<br />

(AUT) es auf den Punkt. Den Grand Prix sicherte<br />

sich Frederic Wandres auf Westminster. In der Kür<br />

hatte Matthias Bouten mit Boston die Nase vorn und im<br />

Special Emma Hindle (GBR) auf Romy del Sol.<br />

JEDEN DIENSTAG AUF WWW.ST-GEORG.DE<br />

STOCKHOLM „Als ich heute morgen<br />

aufgewacht bin, musste ich mich<br />

erstmal kneifen und in mein iPhone<br />

schauen, um sicherzugehen, dass ich<br />

den Tag gestern nicht geträumt habe“,<br />

schreibt Dänemarks CATHRINE<br />

DUFOUR auf Facebook. „Gestern“<br />

hatte sie beim Top Ten-Finale in Stockholm<br />

sensationell Isabell Werth und<br />

Weihegold geschlagen. Mit fast 89,445<br />

Prozent in der Kür. Eine persönliche<br />

Bestleistung, nach der sie nun Fünfte<br />

der Weltrangliste sind. Den Großen<br />

Preis gewann Jessica Springsteen auf<br />

Volage du Val Henry.<br />

Guido Klatte Jr.<br />

und Asagan M<br />

Pferdemensch trifft Wolf<br />

Als der Holsteiner Deckstellenleiter Gunnar<br />

Mohr aus Haselau sein Fohlen tot auf der<br />

Weide fand, wies dieses „erhebliche Rissverletzungen“<br />

auf. Es muss „ein ziemlich großes<br />

Raubtier“ gewesen sein, mutmaßte Mohr.<br />

Klarheit sollte eine DNA-Untersuchung bringen.<br />

Mohr informierte die „Wolfshotline“, es<br />

kam jemand vom „Wolfsinformationszentrum<br />

Schleswig-Holstein“, der nahm das tote Fohlen<br />

zwecks Untersuchung mit. In drei Wochen werde<br />

man das Ergebnis haben, ob es wirklich ein<br />

Wolf war, der das Fohlen tot gebissen hatte oder<br />

womöglich doch ein wildernder Hund, wurde<br />

Mohr gesagt. Das war vor vier Monaten. Er<br />

wartet bis heute und ist frustriert. Mohrs Nachfragen<br />

verliefen im Sande, es müssten weitere<br />

Untersuchungen angestellt werden, wurde er<br />

vertröstet, es müsse erst von einer Universität<br />

ein Wolfsgutachten eingeholt werden. Und das<br />

dauert halt. So lange, dass Zweifel angebracht<br />

sind, ob das Interesse, einen Wolf als Täter<br />

nachzuweisen, besonders groß ist. Handelte es<br />

sich eindeutig um einen Hundebiss, so mutmaße<br />

ich mal, läge das Ergebnis längst vor.<br />

Foto: Schreiner<br />

16 1/2020


PFERDE & LEUTE<br />

Quer durch die Mongolei<br />

für ein Lächeln<br />

MENSCH<br />

DES<br />

MONATS<br />

Klein, aber zäh und ausdauernd<br />

sind die Pferde der Mongolei, auf denen<br />

es im Juli 3000 Kilometer durch die Wüste geht.<br />

Ein 3000 Kilometer-Ritt quer durch die Mongolei, 50 Kilometer<br />

pro Tag – klingt anstrengend, ist es auch. Aber es ist auch das<br />

ultimative Abenteuer! Und es dient einem guten Zweck<br />

Misheel“ ist mongolisch und bedeutet<br />

Lächeln. Die Schweizer Dentalhygienikerin<br />

Gabriella Schmidt-Corsitto<br />

hat vor drei Jahren die „Misheel Kids<br />

Foundation“ ins Leben gerufen, die es sich<br />

zur Aufgabe gemacht hat, sozial benachteiligten<br />

Kindern in der Mongolei ein schönes<br />

Lächeln zu schenken. Schmidt-Corsitto<br />

organisiert die zahnmedizinische Versorgung<br />

der Kinder durch<br />

nahegelegene Praxen. Dafür<br />

sammelt sie Spenden,<br />

um die Zahnärzte entlohnen<br />

zu können. „Das<br />

ist eigentlich nicht mein<br />

Spezialgebiet“, schmunzelt<br />

die gebürtige Schweizerin.<br />

„Aber man wächst ja mit<br />

seinen Aufgaben!“ Da sie schon immer eine<br />

begeisterte Reiterin war, kam ihr die Idee,<br />

einen Charity-Ritt zu veranstalten, bei dem<br />

Geld für die Misheel Kids Foundation gesammelt<br />

werden sollte. Am 20. Juli 2020 ist<br />

es nun so weit: „The Great Mongolian Ride“<br />

startet. Zehn Wochen lang geht es für Reiter<br />

und Pferde vom Altai Gebirge im Westen<br />

bis in die Provinz Dornod an der Grenze<br />

zu China. Auch wenn die Betreuung von<br />

Mensch und Tier gewährleistet ist, die 3000<br />

Kilometer sind ein Test auf Herz und Nieren<br />

für Reiter und Pferde! Aber man kann auch<br />

eine verkürzte Version mitreiten und nur<br />

zehn Tage dabei sein. Wer sich fragt, wie die<br />

kleinen mongolischen Pferde es aushalten,<br />

Erwachsene über Wochen quer durchs Land<br />

zu tragen, dem versichert Schmidt-Cositto:<br />

„Das sind die zähesten Pferde, die ich je gesehen<br />

habe! Sie sind unermüdlich, egal, ob<br />

„Es ist der längste<br />

Charity-Ritt der<br />

Welt, ein einmaliges<br />

Abenteuer!“<br />

es durch Wälder, die Wüste oder reißende<br />

Flüsse geht.“ Kleiner Vorgeschmack darauf,<br />

was die Teilnehmer geographisch erwartet<br />

bei dem Ritt …<br />

Gabriella Schmidt-Corsitto selbst setzt<br />

sich schon seit mehr als 30 Jahren für die<br />

medizinische Versorgung der Menschen in<br />

fremden Ländern ein. Begonnen hat alles<br />

1988 als sie sich freiwillig für ein zahnmedizinisches<br />

Projekt in<br />

Lambarene in Gabun<br />

bewarb. Dort lernte sie<br />

ihren Mann kennen,<br />

der für die „Deutsche<br />

Gesellschaft für Internationale<br />

Zusammenarbeit“,<br />

kurz GIZ, arbeitet.<br />

Fortan bereisten sie<br />

zusammen die Welt, gemeinsam mit ihren<br />

zwei Kindern. Ihr Weg führte sie auch in<br />

die Mongolei, wo Schmidt-Corsitto von der<br />

Zahnklinik in Ulan-Bator gebeten wurde,<br />

Studenten in Sachen Zahnhygiene und<br />

Prophylaxe zu unterrichten. Dafür ging<br />

sie mit den Studenten in Waisenhäuser –<br />

und war geschockt, wie schlecht es um die<br />

Zahngesundheit der Kinder bestellt war.<br />

„Das war eine Katastrophe“, bringt sie es<br />

auf den Punkt. So kam sie auf die Idee, die<br />

Misheel Kids Foundation zu gründen, die<br />

nun im ganzen Land im Dienste gesunder<br />

Kinderzähne unterwegs ist. Bereits rund 600<br />

Kindern konnte sie helfen. Wer Lust hat,<br />

das Projekt zu unterstützen und dabei auch<br />

noch ein unvergessliches Abenteuer zu erleben,<br />

der sollte sich anmelden für „The Great<br />

Mongolian Ride 2020“. Alle Infos: ◆ www.<br />

saraas-horse-trek-mongolia.com.<br />

Gabriella<br />

Schmidt-<br />

Corsitto<br />

ZUR PERSON<br />

GABRIELLA<br />

SCHMIDT-CORSITTO<br />

Seit 2<strong>01</strong>3 lebt die gebürtige Schweizerin<br />

Gabriella Schmidt-Corsitto mehr<br />

oder weniger ständig in der Mongolei.<br />

Zuvor war sie mit ihrem Mann und<br />

ihren zwei Kindern aber auch schon<br />

in anderen Ländern im Einsatz. Unter<br />

anderem hat sie schon in Afrika für<br />

gesündere Zähne gesorgt. Ihre Leidenschaft<br />

für Pferde brachte sie auf die<br />

Idee für den längsten Charity-Ritt der<br />

Welt, dessen Erlöse sämtlich der von<br />

Schmidt-Corsitto ins Leben gerufenen<br />

„Misheel Kids Foundation“ zu Gute<br />

kommen. Infos hierüber:<br />

◆ www.misheel-kids-foundation.com<br />

1/2020<br />

17


PFERDE LEUTE<br />

DOSSIER<br />

Entscheidungen der<br />

FEI-Generalversammlung<br />

Bei der FEI GENERALVERSAMMLUNG in Moskau stand der CHIO Aachen im Fokus. Und es wurde<br />

diskutiert in Sachen Doping, Reining, Distanz und Ponys. Die Ergebnisse<br />

Zukünftig kein<br />

Nationenpreis<br />

mehr beim CHIO<br />

Aachen?<br />

Foto: www.ludwiga-von-korff.de<br />

Die wichtigste Entscheidung<br />

bei der FEI<br />

Generalversammlung fiel<br />

nicht, weil der Antrag schon am<br />

Vortag zurückgezogen wurde.<br />

Es ging vordergründig um das<br />

große „O“, also um sogenannte<br />

„Offizielle“ Turniere in Verbindung<br />

mit einem Nationenpreis,<br />

von denen jedes Land in jeder<br />

Disziplin nur eines im Jahr<br />

ausrichten darf. In Deutschland<br />

sind beim CHIO Aachen gleich<br />

fünf „Os“ zu Hause: Springen,<br />

Dressur, Vielseitigkeit, Fahren<br />

und Voltigieren. Es obliegt<br />

dem nationalen Verband, in<br />

Deutschland also der Deutschen<br />

Reiterlichen Vereinigung<br />

(FN), den Veranstalter auszuwählen.<br />

Das ist so seit 110 Jahren,<br />

1909 wurde um den ersten<br />

Springreiter-Nationenpreis<br />

geritten. Der CHIO wird seit<br />

vielen Jahren, mit nur wenigen<br />

Unterbrechungen, in Aachen<br />

ausgetragen. Keine Pferdesportveranstaltung<br />

weltweit verfügt<br />

über eine derartige großzügige<br />

Anlage, in der im Übrigen viele<br />

Steuermillionen stecken, und<br />

über so viel Rückhalt in der Bevölkerung.<br />

Das Selbstbewusstsein<br />

der CHIO-Macher, manche<br />

nennen es auch Arroganz, muss<br />

nicht jedem gefallen, aber es hat<br />

eine solide Basis. Im Laufe der<br />

Jahrzehnte gab es immer mal<br />

andere Sponsoren, mal hieß der<br />

Nationenpreis „Prince Philipp<br />

Trophy“ nach dem damaligen<br />

FEI-Präsidenten, mal waren es<br />

Meydan, Samsung oder Furusiyya,<br />

die ihren Namen (und ihr<br />

Geld) gaben. Seit 2<strong>01</strong>8 ist der<br />

Luxusuhrenhersteller Longines<br />

offizieller FEI-Sponsor, und<br />

auch der Nationenpreisserie,<br />

und damit fingen die Probleme<br />

an. Einige CSIO wie Calgary,<br />

Rom und Aachen werden seit<br />

vielen Jahren von Longines’<br />

Konkurrent Rolex gesponsert,<br />

Calgary und Aachen sind auch<br />

Stationen des Zwei-Millionen-<br />

Jackpots namens „Rolex Grand<br />

Slam“. Der Aachen-Laurensberger<br />

Rennverein (ALRV)<br />

weigerte sich, Rolex rauszukicken<br />

und durch den offiziellen<br />

FEI-Sponsor zu ersetzen.<br />

Aachen wurde daraufhin<br />

abgestraft, gehört nicht mehr<br />

zur ersten Nationenpreisliga<br />

„Wir sind Rolex seit vielen<br />

Jahren verbunden und werden<br />

es auch weiterhin bleiben“, sagt<br />

Turnierleiter Frank Kemperman.<br />

Der Niederländer trug in<br />

Moskau gleich drei Hüte: als<br />

Veranstalter, als Vorsitzender<br />

des Dressurkomitees und als<br />

18 1/2020


DISTANZREITEN: MEHR<br />

TIERSCHUTZ<br />

PONYS: NUR EINMAL IM<br />

LEBEN AN DIE MESSLATTE<br />

Für die<br />

Distanzreiter<br />

gibt es ein<br />

neues Regelwerk.<br />

Die skandalgeschüttelte<br />

Disziplin Distanzreiten muss<br />

sich auf strengere Regeln<br />

zum Schutz der Pferde einstellen.<br />

Ein neues Regelwerk<br />

war von einem eigens dafür<br />

einberufenen Komitee erarbeitet<br />

und im Frühjahr beim<br />

FEI-Sportforum vorgestellt<br />

worden (SG berichtete). Es<br />

wurde jetzt nach erneuter<br />

Diskussion mit großer Mehrheit,<br />

94:19 Stimmen, von der<br />

Vollversammlung angenommen.<br />

Es sieht schärfere<br />

Kontrollen bei Verletzungen<br />

und Todesfällen vor, längere<br />

Ruhezeiten zwischen den<br />

Ritten für die Pferde und ein<br />

Qualifikations system, das<br />

sicherstellen soll, dass nur<br />

Reiter und Pferde an Langstreckenritten<br />

teilnehmen,<br />

die der Aufgabe gewachsen<br />

sind. Hier gab es noch einige<br />

Änderungen, auch wurde<br />

sogenannten „Elitereitern“<br />

gestattet, mit Pferden zu<br />

starten, die ihre Qualifikation<br />

unter anderen Reitern erlangt<br />

haben. Es ist für einige<br />

Auserwählte also nach wie<br />

vor möglich, auf einem Pferd<br />

in einem Championat loszureiten,<br />

auf dem sie noch nie<br />

vorher gesessen haben. Die<br />

19 Nein-Stimmen zum neuen<br />

Reglement kamen vorwiegend<br />

aus den arabischen<br />

und einigen asiatischen Ländern.<br />

Das neue Regelwerk<br />

gilt ab 1. Januar.<br />

Foto: www.toffi-images.de<br />

Ponys werden künftig nicht<br />

mehr auf Turnieren gemessen,<br />

sondern bei besonderen<br />

Sammelterminen, die Anfang<br />

des Jahres bekannt gegeben<br />

werden. Da sich die meisten<br />

Ponys am oberen erlaubten<br />

Limit (1,48 Meter Widerristhöhe,<br />

mit Eisen 1,49) bzw.<br />

knapp darüber befinden, kam<br />

es immer wieder zu stressigen<br />

Situationen mit Reitern, Eltern<br />

und messenden Tierärzten.<br />

Und immer wieder tauchen<br />

bis heute Ponys auf Turnieren<br />

auf, die eindeutig deutlich<br />

größer sind. „Das ist der<br />

richtige Ansatz, den wir voll<br />

unterstützen, auch wenn das<br />

neue Modell für die Verbände<br />

mehr Aufwand bedeutet“, sagte<br />

FN-Generalsekretär Soenke<br />

Günstiger<br />

Einstieg.<br />

Diskussion:<br />

Stockmaß<br />

von Ponys<br />

Lauterbach, als Delegierter<br />

in Moskau vor Ort. Dem<br />

deutschen Vorschlag, das<br />

Ponymaß um einen Zentimeter<br />

anzuheben, weil die Kinder<br />

heute größer als vor 30 Jahren<br />

seien, folgte keine andere<br />

Nation. Für ältere Ponys, die<br />

bereits „eingemessen sind“<br />

gilt eine Art Bestandsschutz.<br />

Im Prinzip wird jedes Pony<br />

jetzt nur noch einmal im Erwachsenenalter<br />

gemessen.<br />

ab 4.790,-<br />

+ Frachtkosten/Fahrzeugpapiere<br />

Foto: www.ludwiga-von-korff.de<br />

„Board“-Mitglied. „Die Reiter<br />

gehen dahin, wo es Geld gibt“,<br />

sagt er ungerührt und das ist in<br />

Aachen nicht wenig, 330.000<br />

Euro für den Sieger im großen<br />

Preis, plus Grand Slam-Chance.<br />

Jetzt unternahm die FEI-<br />

Führung einen weiteren<br />

Versuch, das „Weltfest des<br />

Pferdesports“ zu disziplinieren.<br />

Der Weltverband sollte künftig<br />

das letzte Wort haben, wer ein<br />

O-Turnier ausrichten darf. Also<br />

wenn Aachen den falschen<br />

Sponsor hat, bekommt halt<br />

irgendein anderer den Zuschlag<br />

für Deutschland. Nicht mal das<br />

Wort „Nationenpreis“ sollte<br />

verwendet werden dürfen, nur<br />

die Bezeichnung „International<br />

Team Competition“. Alle westeuropäischen<br />

Nationen, der<br />

Europaverband EEF, Kanada<br />

und USA lehnten das Ansinnen<br />

am Vortag der Generalversammlung<br />

so energisch ab, dass<br />

FEI-Präsident Ingmar de Vos<br />

zurückrudern musste und den<br />

Antrag fallen ließ, bevor er zur<br />

Abstimmung kam. Vom Tisch<br />

ist das Thema deswegen noch<br />

nicht, Ingmar de Vos will weiter<br />

zusammen mit Longines versuchen,<br />

die Nationenpreisserie<br />

„aufzuwerten“.<br />

Gabriele Pochhammer<br />

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PFERDE LEUTE<br />

„SAUBERER SPORT“ –<br />

EIN DAUERTHEMA<br />

Nervenschnitt<br />

bald nachweisbar?<br />

Während der FEI-Generalversammlung<br />

wurde eine<br />

Methode vorgestellt, mit der<br />

Nervenschnitte nachgewiesen<br />

werden können. Untersucht<br />

wurden Distanzpferde. Hier<br />

wirken sich Nervenschnitte,<br />

mit denen der untere Teil des<br />

Beines durch Durchtrennung<br />

eines Nervs empfindungslos<br />

gemacht werden kann,<br />

besonders verhängnisvoll aus.<br />

Verletzungen und Verschleißerscheinungen<br />

sind dann<br />

nicht mehr schmerzhaft, aber<br />

die Gefahr, dass es zu spontanen<br />

Brüchen kommt, ist groß.<br />

Zur Überprüfung wird dem<br />

Pferd eine Manschette an der<br />

Fessel angelegt, es wird ein<br />

gewisser Luftdruck eingeleitet.<br />

Wenn das Pferd nicht oder<br />

nur verzögert reagiert, ist das<br />

nach Ansicht der Forscher ein<br />

sicheres Zeichen für Hyposensibilität<br />

(das Gegenteil von<br />

Hypersensibilität), also eine<br />

gestörte Empfindsamkeit, die<br />

auf einen unzulässigen Eingriff<br />

schließen lässt. Das Verfahren<br />

soll noch weiter erprobt werden,<br />

bevor es ins Regelwerk<br />

aufgenommen wird.<br />

Die Pferdebeine sollen<br />

zukünftig verstärkt<br />

kontrolliert werden.<br />

Speichel- und Haartests:<br />

Um seltenen Dopingsubstanzen<br />

auch in geringen Mengen<br />

auf die Spur zu kommen, sollen<br />

Haartests eingeführt und<br />

ein Speicheltest entwickelt<br />

werden.<br />

• Trainingskontrollen: Mit Hilfe<br />

eines elektronischen Systems<br />

sollen Trainingskontrollen<br />

auf Dopingsubstanzen<br />

ermöglicht werden. Deutsche<br />

Kaderpferde werden bereits<br />

seit einigen Jahren durch die<br />

nationale Doping-Agentur<br />

NADA auch im Training kontrolliert.<br />

• Die Empfindlichkeit der<br />

Beine – sowohl Überempfindlichkeit<br />

als auch mangelnde<br />

Empfindlichkeit – soll verstärkt<br />

kontrolliert werden.<br />

• Beschränkungen beim<br />

Scheren der Beine werden<br />

im überarbeiteten Veterinärreglement<br />

festgelegt: Die<br />

Gliedmaßen dürfen nur bis zu<br />

drei Tage vor Turnierbeginn<br />

geschoren werden und nur<br />

mit einer Klinge, die mindestens<br />

zwei Millimeter Haar<br />

stehen lässt. (Extrem kurz geschorene<br />

Vorderbeine sollen<br />

ein Springpferd „vorsichtiger“<br />

machen.)<br />

Foto: Rau<br />

REINING BLEIBT – VORERST<br />

Die Disziplin Reining<br />

(Westerndressur) bleibt Teil<br />

der FEI. Das stand zuletzt auf<br />

der Kippe, weil die FEI und der<br />

Dachverband der Westernreiter,<br />

NRHA (National Reining<br />

Horse Association), sich in wesentlichen<br />

Punkten uneins waren.<br />

Das betraf vor allem den<br />

Pferdeschutz, wie Dopingkontrollen<br />

und das Alter der<br />

in Wettkämpfen eingesetzten<br />

Pferde. Laut FEI muss ein Pferd<br />

mindestens siebenjährig<br />

sein für das höchste Level.<br />

Die NRHA hingegen erlaubt<br />

bereits Vierjährige und veranstaltete<br />

Turniere nach eigenen<br />

Regeln, deren Datum nicht<br />

im FEI-Kalender veröffentlicht<br />

wurden („wilde Turniere“). Die<br />

Teilnahme an solchen Veranstaltungen<br />

konnte eine Sperre<br />

von bis zu sechs Monaten<br />

nach sich ziehen. Man einigte<br />

sich: Alle Turniere, an denen<br />

mindestens vier Nationen teilnehmen,<br />

sind FEI-Events, bei<br />

denen die FEI-Regeln gelten.<br />

Daneben gibt es jetzt sog.<br />

„Joint Events“, die zur selben<br />

PATRIK KITTEL<br />

Patrik Kittel<br />

folgt auf Klaus<br />

Roeser, dem<br />

Vorsitzenden<br />

des Dressurausschusses<br />

im DOKR,<br />

der turnusmäßig nach vier<br />

Jahren aus dem FEI-Dressurausschuss<br />

ausschied.<br />

Marc Koene<br />

ersetzt Jan Swagemakers,<br />

der<br />

turnusmäßig<br />

ausschied als<br />

Mitglied im FEI<br />

Veterinär-Komitee.<br />

Beide Tierärzte betreiben<br />

die Pferdeklinik Lüsche und<br />

betreuen die deutschen<br />

MARC KOENE<br />

IN KÜRZE<br />

Zeit am selben Ort, von NRHA<br />

und FEI ausgetragen werden,<br />

auch hier gilt uneingeschränkt<br />

das FEI-Recht. Außerdem<br />

wollen beide Seiten die Zahl<br />

der Reiter in den nächsten vier<br />

Jahren um bis zu 75 Prozent<br />

erhöhen. Die Vereinbarung<br />

gilt zunächst für vier Jahre,<br />

Die Reiner bleiben<br />

„auf Bewährung“<br />

in der FEI.<br />

eine „Bewährungszeit“, in der<br />

die Disziplin innerhalb der<br />

FEI wachsen und die Angebote<br />

für Jugendliche erhöht<br />

werden sollen. Die gleiche<br />

Vereinbarung soll mit dem<br />

anderen Westernreitverband,<br />

der AQHA (American Quarter<br />

Horse Association) getroffen<br />

werden.<br />

Dressur- und Springreiter als<br />

Mannschaftstierärzte.<br />

Keinen Volti-Weltcup wird<br />

es in der Saison 2<strong>01</strong>9/2020<br />

geben. Der Grund: Zu wenige<br />

Veranstalter zeigten Interesse.<br />

Für die Top Ten der Welt<br />

wird stattdessen in Wien und<br />

Leipzig eine „CVI Masterclass“<br />

ausgetragen.<br />

Leipzig erhielt den Zuschlag<br />

für das Weltcup-Finale 2022<br />

(6.-10. April) und zwar in vier<br />

Disziplinen: Dressur, Springen,<br />

Fahren und Voltigieren.<br />

In Schildau wird die WM 2022<br />

im Para-Einspänner-Fahren<br />

ausgetragen (6.-9. August).<br />

Foto: Rau<br />

20 1/2020


PFERDE LEUTE<br />

PRO & CONTRA<br />

ADIEU ZYLINDER<br />

Der Weltreiterverband (FEI) hat beschlossen, dass ab 2021<br />

in Dressurprüfungen der Helm Pflicht wird.<br />

Das ist das Ende des Zylinders im Dressursport, ist das richtig?<br />

Dream<br />

Team<br />

JA<br />

INGRID KLIMKE<br />

Reitmeisterin,<br />

Europameisterin 2<strong>01</strong>9<br />

NEIN<br />

ISABELL WERTH<br />

mehrfache<br />

Olympiasiegerin<br />

PFIFF Reithose<br />

„Tiara“ Damen Grip<br />

Art.-Nr. 102825 //<br />

UVP € 89,95 (Stk.)<br />

Egal wie talentiert oder<br />

sattelfest ein Reiter ist,<br />

jeder kann stürzen, egal von<br />

welchem Pferd. Allein diese Tatsache<br />

sollte doch eigentlich ausreichen, um<br />

sich für einen Helm zu entscheiden,<br />

wann auch immer man aufs Pferd steigt.<br />

Die Entwicklung von Reithelmen hat<br />

in den letzten zwei Jahrzehnten einen<br />

Quantensprung gemacht: Passform,<br />

Belüftung, Leichtigkeit – alles ist heute<br />

so optimiert, dass man oft vergisst, dass<br />

man überhaupt einen Helm trägt. Es gibt<br />

sie mittlerweile in den unterschiedlichsten<br />

Formen und Farben – ausgefallen,<br />

schlicht, modern, klassisch, für jeden<br />

Geschmack etwas.<br />

„HELME STEHEN ZY-<br />

LINDERN VOM STYLE-<br />

FAKTOR HER LÄNGST<br />

IN NICHTS NACH.”<br />

Der Helm hat seine absolute<br />

Berechtigung in allen Prüfungen<br />

mit jungen Reitern<br />

oder jungen Pferden. Ich selbst war eine<br />

der ersten, die mit Helm Grand Prix<br />

geritten ist. Ich habe dann aber auch<br />

festgestellt, dass die gesamte Eleganz des<br />

Dressursports leidet. Frack und Zylinder<br />

gehören einfach zusammen! Wenn man<br />

sich Fotos anschaut, sieht man: Unter<br />

dem Helm kann man die einzelnen<br />

Reiter kaum wiedererkennen. Bei Siegerehrungen<br />

kann ja jeder mit Helm reiten,<br />

wenn ihm danach ist. Was ich fordere,<br />

ist eine Wahlfreiheit: Wer möchte, kann<br />

gerne mit Helm reiten. Aber der Zylinder<br />

muss weiterhin auch erlaubt bleiben.<br />

„ICH MÖCHTE MIR<br />

DEN HELM NICHT<br />

AUFZWINGEN<br />

LASSEN.”<br />

elastischer<br />

Beinabschluss<br />

PFIFF Lederstiefelette<br />

„Cosmo“<br />

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passend<br />

abgesetzter<br />

Million Dollar in<br />

den Niederlanden<br />

NIEDERLANDE/HOLSTEIN Der Holsteiner<br />

Verband hat einen seiner begehrtesten<br />

Hengste zur weiteren Ausbildung in den<br />

Stall von Jos Lansink gestellt: Million<br />

Dollar. Der Niederländer Frank Schuttert<br />

soll den Plot Blue-Sohn reiten – sehr<br />

zum Unmut von unter anderem Bundestrainer<br />

Otto Becker, der das Talent lieber<br />

unter einem deutschen Reiter gesehen<br />

hätte. Nun hat ihm der Verband angeboten,<br />

künftig einmal jährlich zur Talentsichtung<br />

vorbeizukommen, damit die<br />

besten Hengste im Land bleiben.<br />

George Morris<br />

bleibt gesperrt<br />

USA Die Organisation SafeSport kämpft<br />

gegen Missbrauch im Sport. Vor einigen<br />

Monaten waren sexuelle Vergehen des<br />

berühmten Springtrainers George Morris<br />

ans Licht gekommen. SafeSport hat<br />

Morris gesperrt, der legte Widerspruch<br />

ein. Erfolglos. Die Sperre bleibt bestehen,<br />

Morris darf keine Turniere besuchen.<br />

Von Seiten der Organisation heißt es in<br />

einem Statement: „Niemand steht über<br />

dem Gesetz, egal, wie wichtig er in seinem<br />

Sport ist oder wie alt die Vorwürfe<br />

sind. (…)“<br />

„Meine Marke“<br />

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PFERDE LEUTE<br />

NAMEN DES MONATS<br />

Was war los? Wer war wo? Wer hat was gesagt? St◆GEORG weiß es …<br />

Nach 16 Jahren ist<br />

Felix Haßmanns<br />

Balzaci aus Lienen<br />

aufs Gestüt Bonhomme<br />

gezogen.<br />

Foto: Instagram<br />

80 JAHRE KLASSIK-KLAUS<br />

Nicht ohne unsere<br />

Hunde! Judith und<br />

Klaus Balkenhol<br />

feierten auf Sylt<br />

u. a. mit Flo Klaus‘<br />

80. Geburtstag.<br />

Wenn es einen Namen gibt, den man mit klassischer<br />

Dressurreiterei in Verbindung bringt, dann diesen: KLAUS<br />

BALKENHOL. Ob in Polizeigrün mit Streifenpferd Goldstern<br />

auf olympischem Viereck, als Trainer der deutschen<br />

Dressurreiter oder der US-Amerikaner, Reitmeister Balkenhol<br />

war und ist stets ein Herr mit Haltung. Freundlich,<br />

höflich, aber klar und geradeaus, wenn es darum geht,<br />

unschöne Wahrheiten anzusprechen. Das brachte ihm<br />

nicht nur Freunde ein. Aber das gute Gefühl, stets in den<br />

Spiegel schauen zu können. Wer ihn einmal mit Pferden<br />

erlebt hat, der weiß: Die Liebe zu ihnen ist nicht nur ein<br />

Lippenbekenntnis, sondern prägt sein ganzes Leben. Und<br />

das seiner Frau Judith, die ihren Klaus als Mädchen im<br />

Stall kennen- und lieben lernte. Nun hat er am Nikolaustag<br />

(daher der Name Klaus) seinen 80. Geburtstag gefeiert. Wir<br />

gratulieren von Herzen!<br />

Foto: Toffi<br />

BALZACI BALZT<br />

AUF BONHOMME<br />

13 Jahre lang waren FELIX HASSMANN und der Westfalen-<br />

Hengst Balzaci ein Team, das durch dick und dünn ging. Bereits<br />

als Fohlen kam der hübsche Fuchs zur Familie Haßmann. Unzählige<br />

Schleifen hat er gewonnen. Wie Felix Haßmann sagt: „Er<br />

ist ein absoluter Kämpfer und Freund!“ Nun sei es an der Zeit,<br />

den bald 17-jährigen Hengst fit wie er ist aus dem Sport und in<br />

die Zucht zu verabschieden. Er hat sein neues Zuhause schon bezogen.<br />

Auf Gestüt Bonhomme bei Potsdam hat man versichert:<br />

„Lieber Felix, wir versprechen Dir, Balzaci das schönstmögliche<br />

Leben bei uns zu bereiten!“<br />

Hello Sanctos<br />

wird Tschüss<br />

Sanctos<br />

Als mehrfacher Millionär kann sich<br />

SCOTT BRASHs 17-jähriger Rolex<br />

Grand Slam-Sieger Hello Sanctos<br />

nun getrost zur Ruhe setzen. Der<br />

belgische Wallach verhalf seinem<br />

Reiter zu olympischem Mannschaftsgold<br />

(was den besonders<br />

freute, weil er meinte, die Mädels<br />

fliegen bestimmt auf einen Olympiasieger)<br />

sowie dem EM-Titel<br />

mit der Mannschaft und Bronze<br />

in der Einzelwertung in Herning<br />

2<strong>01</strong>3. Und er machte ihn<br />

zum ersten und bislang einzigen<br />

Sieger des Rolex Grand Slam of<br />

Showjumping, nachdem sie gemiensam<br />

die Großen Preise von<br />

Genf, Aachen und Spruce<br />

Meadows 2<strong>01</strong>5 gewannen.<br />

Scott Brash: „Ich habe davon<br />

geträumt, ein Pferd wie Baloubet<br />

du Rouet oder Milton zu<br />

haben. Dank Sanctos hatte ich<br />

ein unglaubliches Leben.“<br />

Ein wahrer Champion: Hello Sanctos<br />

Foto: Caremans<br />

22 1/2020


Verdienter<br />

Sachse<br />

GEWINNER<br />

30 Jahre lang war DR.<br />

MATTHIAS GÖRBERT als<br />

Landstallmeister in Moritzburg<br />

Herr der Hengste und später<br />

Leiter der Sächsischen Gestütsverwaltung.<br />

Er hat das Landgestüt<br />

Moritzburg zu DDR-<br />

Zeiten am Laufen gehalten und<br />

nach der Wende den Weg in die<br />

Zukunft geebnet. Für seine Verdienste<br />

erhielt er nun aus der<br />

Hand des Ministerpräsidenten<br />

Michael Kretschmer die größte<br />

Auszeichnung der Sächsischen<br />

Staatsregierung: den Sächsischen<br />

Verdienstorden.<br />

GLITZER &<br />

GLAMOUR<br />

Gleich zwei deutsche Reiterinnen<br />

wurden dieses Jahr mit FEI-Awards<br />

ausgezeichnet, über deren Vergabe<br />

zu je 50 Prozent eine Jury und das Publikum<br />

entscheiden: INGRID KLIM-<br />

KE und SEMMIEKE ROTHENBER-<br />

GER. Klimke, zum zweiten Mal in<br />

Folge Vielseitigkeits-Europameisterin,<br />

ist „Athlete of the<br />

Year“. Semmieke<br />

Rothenberger,<br />

die<br />

bei den<br />

Dressur-<br />

Europameisterschaften<br />

der<br />

Jungen<br />

Reiter gewonnen<br />

hat, was<br />

man gewinnen<br />

kann,<br />

ist „FEI<br />

Rising<br />

Star“.<br />

Fotos: FEI/Gregg<br />

Foto: Philipp Eggers<br />

Foto: Toffi<br />

Michael Kretschmer<br />

überreichte Dr. Matthias<br />

Görbert den Sächsischen<br />

Verdienstorden.<br />

Das ist ja die<br />

Krönckung!<br />

Nun auch vor Gott –<br />

KATHLEEN KELLER und<br />

NIKOLAS KRÖNCKE,<br />

der schon zu Ponyzeiten<br />

bei Kathleens Reitmeister-<br />

Papa Dolf-Dietram Keller<br />

trainiert hat, haben sich<br />

kirchlich getraut. Besonderes<br />

Highlight: Die Hamburger<br />

Reitsportmanufaktur<br />

Anna Klose, Sponsorin<br />

von „Kathi“, entwarf extra<br />

eine weiße Pferdedecke<br />

und Turnierhaube, an der<br />

dieselbe Spitze verwendet<br />

wurde, wie beim Hochzeitskleid.<br />

ADIEU<br />

DRESSUR­<br />

ARENEN<br />

In Stuttgart wurde ein<br />

verdienter deutscher 5*-Richter<br />

verabschiedet: DR. DIETRICH<br />

PLEWA. Der 72-jährige Jurist will sich in Zukunft<br />

mehr als natio naler Richter betätigen und der Beurteilung<br />

junger Pferde widmen.<br />

Foto: Sosnowski<br />

Das Landgestüt Warendorf<br />

hat dem 18-jährigen<br />

CALVIN BÖCKMANN<br />

den international mit<br />

Marcus Ehning und später<br />

Kendra Claricia Brinkop<br />

erfolgreichen Landbeschäler<br />

Cordynox v.<br />

Cornado anvertraut. Calvin<br />

Böckmann ist sowohl im<br />

Vielseitigkeits- als auch im<br />

Springsport zuhause und<br />

zählt zu den erfolgreichsten<br />

Nachwuchsreitern Europas<br />

mit diversen Medaillen in<br />

beiden Disziplinen.<br />

VERLIERER<br />

Foto: Pauline von Hardenberg<br />

Foto: Facebook<br />

Pechvogel des Monats<br />

Aua! Gerade erst hatte<br />

STELLA-CHARLOTT<br />

ROTH ihren 30. Geburtstag<br />

gefeiert, da stürzte sie<br />

im Training („ausgerechnet<br />

von meinem größten<br />

Pferd“) und zog sich einen<br />

dreifachen Beckenbruch<br />

zu. Nun muss sie erst<br />

einmal Reitpause einlegen,<br />

konnte aber schon wieder<br />

erste Gehversuche an<br />

Krücken unternehmen. Wir<br />

wünschen der Dressurreiterin<br />

gute Besserung!<br />

1/2020<br />

23


DER MOMENT<br />

24 1/2020


Jagd im<br />

Flugmodus<br />

127 neue Likes auf Instagram,<br />

sechs neue Nachrichten auf<br />

WhatsApp und der Facebook<br />

Messenger brummt. In digitalen<br />

Zeiten ist es der Klick,<br />

der kickt. Vielleicht ist es aber<br />

auch nur ein INFLUENCER,<br />

der seinen Followern in<br />

Echtzeit die Faszination des<br />

Jagdreitens näherbringt.<br />

#abervorbildlichistesnicht<br />

#daskanninsaugegehen<br />

#imflugmoduskannmannixposten<br />

#alleshalalioderwas<br />

Foto: Thomas Ix<br />

1/2020<br />

25


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einzuziehen. Zugleich weise ich mein Kreditinstitut an, die vom DPV Deutscher Pressevertrieb GmbH auf mein Konto gezogenen<br />

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REPORTAGE<br />

WO EIN WILLE IST, DA<br />

IST AUCH EIN WEG!<br />

NACH GANZ OBEN kommt<br />

man im Reitsport nur mit Vitamin<br />

B und dem nötigen Kleingeld?<br />

Weit gefehlt! Dass es auch<br />

ganz anders geht, zeigen drei<br />

Weltklassereiter, denen Olympia<br />

nicht in die Wiege gelegt wurde<br />

TEXT: DOMINIQUE WEHRMANN<br />

Helen Lange hanenberg<br />

mit der Oldenburger<br />

Stute Candy,<br />

die bei ihr in den<br />

großen Sport<br />

hineinwächst.<br />

28 1/2020


Foto: Equitaris/Becker<br />

1/2020<br />

29


REPORTAGE<br />

London 2<strong>01</strong>2. Helen Langehanenberg,<br />

damals 30 Jahre jung, ist mit<br />

Damon Hill die Säule des deutschen<br />

Dressurteams der Olympischen<br />

Spiele. Etwas, was sie nie<br />

für möglich gehalten hätte. Und<br />

was ihr auch noch bis zum letzten Moment<br />

vollkommen unwirklich vorkommt.<br />

Bis sie vor Ort ist. „Auf einmal war ich da<br />

mutterseelen alleine im Stadion. Da habe ich<br />

erstmal geheult wie ein kleines Kind! Erst in<br />

diesem Moment wurde mir klar, dass sich<br />

hier gerade mein Kindheitstraum erfüllt.“<br />

Sie gewinnt Silber mit der Mannschaft<br />

und wird Vierte in der Einzelwertung.<br />

Nicht der einzige Erfolg,<br />

den sie mit dem wunderbaren<br />

Westfalen Damon Hill<br />

erringt, den sie fünfjährig<br />

schon zum Weltmeister<br />

der jungen Dressurpferde<br />

gemacht<br />

hatte. Doch der Weg<br />

dorthin war lang<br />

und alles andere als<br />

vorherbestimmt.<br />

Helen Langehanenberg<br />

stammt<br />

nicht aus einer<br />

Reiterfamilie. Zu<br />

den Pferden<br />

kommt sie schon<br />

in der Grundschule<br />

über eine Freundin.<br />

Die wohnt auf einem<br />

Ponyhof und Helen<br />

Langehanenberg ist<br />

schnell mit dem Pferdevirus<br />

infiziert. Zunächst reitet<br />

sie einmal pro Woche. Dann<br />

lernt sie in der fünften Klasse ein<br />

Mädchen kennen, deren Eltern sogar<br />

einen eigenen Ausbildungsstall haben.<br />

FLUMMI: INDIANER- UND DM-PONY<br />

„Wir sind noch immer beste Freundinnen“,<br />

so Helen heute. Hier ist sie oft auf dem Hof,<br />

darf auch reiten, träumt aber vor allem von<br />

einem eigenen Pony. „Ich war ständig da<br />

und irgendwann haben meine Eltern sich<br />

erbarmt.“ So kommt Flummi zu ihr, damals<br />

vierjährig. „Ich konnte nichts, er konnte<br />

nichts – das war alles andere als ideal!“ Aber<br />

leistungsorientiertes Reiten ist sowieso noch<br />

kein Thema, „mehr Indianer spielen“. Doch<br />

auch ein Indianer muss sein Pferd beherrschen<br />

und mit viel Hilfe seitens der Eltern<br />

ihrer Freundin und anderen Einstellern<br />

raufen Helen und Flummi sich zusammen.<br />

Dass sie sich für die Dressur entscheidet,<br />

liegt an Flummi. Der macht seinem Namen<br />

Foto: Toffi<br />

eigentlich alle Ehre und kann gut springen,<br />

aber „er war dermaßen glotzig, ich hatte<br />

keine Chance, ihn auf dem Turnier durch<br />

einen Parcours mit bunten Stangen zu bekommen“,<br />

erinnert Helen Langehanenberg<br />

sich an ihre Versuche mit Hindernissen.<br />

Dabei ist sie eigentlich gerne gesprungen.<br />

Aber dass man ein Pferd zu nichts zwingen<br />

kann, was es nicht will, das bringt Flummi<br />

ihr schon damals bei. „Irgendwann wollte<br />

Die 84,377 Prozent von Helen Langehanenberg<br />

und Damon Hill sicherten<br />

Deutschland Mannschaftsgold bei der<br />

Europameisterschaft 2<strong>01</strong>3.<br />

ich nicht mehr“ – der Anfang einer großen<br />

Dressurkarriere, die auf Flummi begonnen<br />

hat. „Ich war schon ehrgeizig. Wenn ich<br />

nur eine grüne oder eine braune Schleife<br />

bekam, wie es sie damals noch in Jugendreiterprüfungen<br />

gab, war ich frustriert.“<br />

Und ja, klammheimlich träumt sie auch<br />

von der großen Karriere: „Ich hätte mich<br />

nie getraut, das laut auszusprechen, aber<br />

ich habe von Olympia geträumt. Ich hätte<br />

allerdings nie gedacht, dass das klappt. Das<br />

war einfach ein Traum.“ Falsch gedacht!<br />

Mit Indianer pony Flummi nimmt Helen<br />

sogar an Deutschen Meisterschaften teil.<br />

Doch dann kommt der Moment, den jeder<br />

Ponyreiter fürchtet: der 16. Geburtstag.<br />

Wobei die Sache für Helen klar ist: „Flummi<br />

abzugeben, war indiskutabel und ich komme<br />

nicht aus einem reichen Elternhaus. Ein<br />

Großpferd war nicht drin.“ Also entscheidet<br />

sie, Flummi weiterzureiten, ihm fliegende<br />

Wechsel beizubringen und zu schauen, wie<br />

weit sie gemeinsam kommen. Doch ihr<br />

Umfeld sieht das anders: „Die haben alle<br />

auf mich eingeredet. Ich hätte doch Talent<br />

und ich müsste weitermachen. So habe ich<br />

mich überreden lassen.“ Flummi geht an<br />

ein anderes Mädchen, allerdings lässt Helen<br />

sich das Versprechen geben, dass er später<br />

zu ihr zurückkommt (was tatsächlich<br />

passiert ist). Flummis Nachfolger<br />

ist Princeton, ein Hannoveraner<br />

Prince Thatch xx-Sohn, der<br />

seine Vollblut-Vorfahren<br />

nicht leugnen kann.<br />

Pro blematisch war vor<br />

allem sein Temperament.<br />

„Dieses Pferd<br />

einem Ponyumsteiger<br />

zu verkaufen,<br />

war nicht korrekt“,<br />

sagt Helen unumwunden.<br />

„Er hat<br />

gebockt, wie eine<br />

Wildsau!“ Heruntergefallen<br />

ist sie<br />

nur ein einziges<br />

Mal von dem Wallach,<br />

aber sie hatte<br />

regelrecht Angst<br />

vor ihm. „Ich bin<br />

wirklich niemand, der<br />

Widerworte gibt beim<br />

Reiten. Aber manchmal,<br />

wenn ich Unterricht hatte<br />

und Ingrid (Klimke) mich<br />

aufforderte, dieses oder jenes zu<br />

machen, dann habe ich mich einfach<br />

nicht getraut. Ich wusste, wenn ich das<br />

versuche, wird er wieder bocken.“ Wo heute<br />

viele Eltern sagen würden, „der Bock muss<br />

weg“, muss Helen sich durchbeißen. „Er war<br />

kein Superstar, aber das, was wir uns leisten<br />

konnten“, so Helen. Ihr zur Seite steht Ingrid<br />

Klimke. Im Stützpunkttraining lernt Helen<br />

die spätere Reitmeisterin kennen, fasst sich<br />

ein Herz und fragt, ob sie häufiger kommen<br />

dürfe. Sie durfte. Mit Hilfe von Ingrid Klimke<br />

raufen sie und Princeton sich zusammen:<br />

„Irgendwann ging es ganz gut.“ Da stapelt<br />

Helen Langehanenberg tief. Sie bildet<br />

Princeton bis Grand Prix aus und nimmt<br />

mit ihm am Piaff Förderpreis teil. „Er hat<br />

alles gelernt. Nicht super, aber er ging alle<br />

Lektionen.“<br />

2003/2004 lernt sie Klaus Balkenhol kennen<br />

und die Stute Responsible. Sie kommt<br />

30 1/2020


„Zum Erfolg<br />

gehört auch<br />

Misserfolg!“<br />

Helen Langehanenberg hat sich durch<br />

Rückschläge nie entmutigen lassen.<br />

Helen Langehanenberg<br />

auf der Holsteiner Stute<br />

Annabelle.<br />

Foto: Equitaris/Grömping<br />

1/2020<br />

31


REPORTAGE<br />

KENT FARRINGTON – AUS DEM<br />

KUTSCHSTALL ZUR NUMMER EINS<br />

Danke, Gazelle!<br />

Mit ihr gewann<br />

Kent Farrington<br />

im Juli 2<strong>01</strong>9 den<br />

Großen Preis von<br />

Aachen.<br />

Foto: Libby Law<br />

Kent Farrington wächst in<br />

Chicago auf. Er ist acht<br />

Jahre alt, als er ein altes<br />

Foto von seiner Mutter auf dem<br />

Rücken eines Pferdes findet und<br />

daraufhin beschließt, er will reiten<br />

lernen. Die Gelegenheit bietet<br />

sich in einem Kutschstall in Chicago,<br />

wo er einmal die Woche<br />

Unterricht nimmt. Ziemlich<br />

rasch ist klar: Klein-Kent liebt<br />

Geschwindigkeit und hat vor<br />

nichts Angst. Er wird angesprochen,<br />

ob er nicht Lust hätte, Ponyrennen<br />

zu reiten. Aber sicher!<br />

Doch Jockey will er dann doch<br />

nicht werden. Er sieht eine Übertragung<br />

aus Spruce Meadows im<br />

Fernsehen. Von da an weiß er:<br />

Das ist genau sein Ding! Er ist<br />

damals elf oder zwölf Jahre alt,<br />

so genau weiß er das nicht mehr.<br />

Seine ersten Turniere sind „eher<br />

auf Kirmes-Niveau“, sagt er. Viel<br />

Geld hatte die Familie nicht.<br />

Kent Farringtons erstes Pferd<br />

wird gegen einen gebrauchten<br />

Computer eingetauscht. Doch<br />

der Junge hat Talent, und gute<br />

Reiter sind immer gefragt. So<br />

reitet er schon als Junior für<br />

Profiställe – eine hervorragende<br />

Schule. „Die Szene hat mich<br />

dahin gebracht, wo ich nun bin“,<br />

sagt er heute. Vieles habe er sich<br />

aber auch selbst beigebracht:<br />

„Ich habe jedes Jahr das Video<br />

vom Weltcup-Finale bekommen<br />

und stand dann vor dem<br />

Fern seher und habe so getan, als<br />

würde ich reiten und sei Nick<br />

Skelton oder Rodrigo Pessoa.“<br />

Und wann immer er Gelegenheit<br />

hat, schaut er bei großen Turnieren<br />

zu. Fragt man ihn danach,<br />

was er jungen Reitern mit auf<br />

den Weg geben würde, wäre das<br />

z. B. dies: sich von den Großen<br />

abschauen, wie es funktioniert.<br />

„Ich wollte alles wissen: Welches<br />

Equipment benutzen sie? Welche<br />

Gebisse? Wie gestalten sie das<br />

Abreiten? Benutzen sie Sporen?<br />

Oder eine Gerte? Wie kurz sind<br />

ihre Steigbügel? Schließen sie das<br />

Training mit einem Oxer oder<br />

Kent Farrington<br />

und Voyeur bei<br />

den Weltreiterspielen<br />

2<strong>01</strong>4.<br />

ZUR PERSON<br />

KENT<br />

FARRINGTON<br />

US-Amerikaner, Jahrgang<br />

1980, geboren und<br />

aufgewachsen in Chicago,<br />

heute hat er einen Stall in<br />

Wellington, Florida. Seit<br />

1999 Berufsreiter, größte<br />

Erfolge z. B. Platz fünf bei<br />

den Olympischen Spielen<br />

2<strong>01</strong>6 in Rio und Silber mit<br />

dem Team, WM-Bronze mit<br />

der Mannschaft 2<strong>01</strong>4.<br />

Foto: Toffi<br />

einem Steilsprung ab? Wieviele<br />

Sprünge machen sie?“ Für ihn<br />

sei das wie „Gratis-Training“<br />

gewesen. Allein dadurch habe<br />

er einen Großteil seines Wissens<br />

erlangt. Die Pferde, die Farrington<br />

zu reiten bekommt, werden<br />

immer besser, die Turniere<br />

immer wichtiger. Mit 18 gewinnt<br />

er den North American Young<br />

Riders International Competition.<br />

1999 macht Kent Farrington<br />

den Springsport zu seinem<br />

Beruf, arbeitet zunächst bei<br />

dem britischen Olympiareiter<br />

Tim Grubb und wechselt dann<br />

zu Leslie Howard. Schon in<br />

den ersten drei Jahren als Profi<br />

gewinnt Farrington mehr als<br />

eine Million Euro. Seinen ersten<br />

Fünf-Sterne-Sieg verdankt er<br />

der Stute Madison. Seine ersten<br />

großen Championate bestreitet<br />

er mit dem KWPN-Wallach<br />

Voyeur. Der trägt Farrington<br />

zu Mannschaftsbronze bei den<br />

Weltreiterspielen in Caen 2<strong>01</strong>4<br />

und Mannschaftssilber bei den<br />

32 1/2020


Olympischen Spielen 2<strong>01</strong>6. 2<strong>01</strong>7<br />

ist Farrington erstmals die Nummer<br />

eins der Welt und zudem<br />

FEI Athlete of the Year. Doch<br />

dann kommt ein Schicksalstag<br />

im Leben des Kent Farrington.<br />

In einem Trainingsspringen in<br />

Wellington stürzt er und bricht<br />

sich das rechte Schien- und Wadenbein.<br />

„Beide Knochen kamen<br />

aus dem Bein heraus“, beschreibt<br />

er. Das Pferd, von dem er fällt,<br />

ist übrigens der Oldenburger Lucifer<br />

V, der später Millionen mit<br />

dem Ägypter Nayel Nassar im<br />

Sattel verdient. Farrington, der<br />

Weltranglisten-Erste, hätte eine<br />

großartige Saison vor sich gehabt.<br />

Doch statt im Sattel findet<br />

er sich zwischen Monitoren und<br />

Infusionsständern im Krankenhaus<br />

wieder. Bitter! Die erste Zeit<br />

kann er vor Schmerzen kaum<br />

schlafen. Aber schon im Bett<br />

beginnt er, seine Beine zu beugen<br />

und zu strecken, immer wieder.<br />

Er setzt alles daran, so schnell<br />

wie möglich gesund zu werden.<br />

Nur drei Monate später ist er zurück.<br />

Heute sagt er: „Der Unfall<br />

hat mir aufgezeigt, dass das, was<br />

ich bislang für die Normalität<br />

hielt – reiten, mit den Pferden<br />

reisen, die Turniere – alles andere<br />

als normal ist. Der Unfall hat mir<br />

gezeigt, wie sehr ich die Arbeit<br />

mit den Pferden liebe und wie<br />

schön es ist, mit ihnen zu einem<br />

Team zusammenzuwachsen.“<br />

So, wie mit der gerade mal 1,55<br />

Meter kleinen Kashmir van<br />

Schuttershof-Tochter Gazelle.<br />

Ihr verdankt er den bislang<br />

größten Erfolg seiner Karriere:<br />

den Sieg im Großen Preis von<br />

Aachen. Kent Farrington hat<br />

alles erreicht. Sein Tipp: „Dies<br />

ist ein Sport, in dem jede Menge<br />

schiefläuft und in dem man viele<br />

Niederlagen einstecken muss.<br />

Wir alle kennen Gedanken wie:<br />

,Ich werde niemals die Pferde<br />

haben, um dort hin zu kommen,<br />

oder die Unterstützung. Ich<br />

werde es niemals schaffen.‘ Aber<br />

es ist wichtig zu wissen, dass<br />

ausnahmslos jeder diese Gedanken<br />

kennt, und dass sie einfach<br />

immer weiter gemacht haben. Es<br />

ist eine Frage des Wollens!“<br />

Mit „Resi“<br />

gelang Helen<br />

Langehanenberg<br />

der<br />

Durchbruch.<br />

ZUR PERSON<br />

HELEN<br />

LANGEHANENBERG<br />

Jahrgang 1982, Ausbildung zur Pferdewirtin<br />

bei Ingrid Klimke, schon währenddessen<br />

Erfolge bis Grand Prix und<br />

Weltmeisterin der jungen Dressurpferde<br />

mit Damon Hill. Danach lange Training<br />

mit Klaus Balkenhol. Seit Anfang 2<strong>01</strong>6 arbeitet<br />

sie mit dem Berufsreiter Christian<br />

Wendel zusammen, der damit großen<br />

Anteil an der Entwicklung von Helens<br />

aktuellem Erfolgspferd Damsey hat.<br />

Ende fünfjährig als Berittpferd zu ihr. Mit<br />

ihr schafft Helen Langehanenberg den<br />

Durchbruch in den Grand Prix-Sport.<br />

Berittpferd? Inzwischen ist Helen Langehanenberg<br />

Pferdewirtin. Die Ausbildung hat<br />

sie bei Ingrid Klimke gemacht. „Mir war<br />

klar, dass ich Pferdewirtin werden wollte,<br />

seitdem ich wusste, dass es diesen Beruf<br />

gibt“, so Helen. Ihre Eltern hingegen sind<br />

besorgt. Pferdewirtin? Ist das das Richtige<br />

für eine kleine zarte Frau? Der Kompromiss:<br />

Helen darf die Ausbildung machen, soll aber<br />

anschließend studieren. Sie entscheidet sich<br />

für Jura: „Ich wollte halt etwas, bei dem ich<br />

nebenbei noch reiten kann.“ Aber sie stellt<br />

schnell fest, dass Uni, Hörsaal und Studentenkneipen<br />

nicht ihre Welt sind. „Es war<br />

furchtbar für mich! Ich war ein paarmal mit<br />

denen abends weg, aber ich konnte mich<br />

damit überhaupt nicht identifizieren.“ Also<br />

wägt sie ab – zu Ende studieren, um am<br />

Ende einen Job zu machen, der ihr genauso<br />

wenig Spaß macht wie das Studium, oder<br />

Foto: Toffi<br />

Schon<br />

immer<br />

das<br />

Beste<br />

Helen Langehanenberg, Damsey<br />

www.stassek.com


REPORTAGE<br />

Fotos: Libby Law<br />

JONELLE PRICE –<br />

„BIZARRE PFERDEBESESSENHEIT“<br />

Jonelle Price und Classic<br />

Moet auf dem Weg zum Sieg<br />

im CCI4* Badminton 2<strong>01</strong>8.<br />

Jonelle und Tim Price sind<br />

heute in der Vielseitigkeit<br />

das, was einst Prinzessin<br />

Anne und Captain Mark<br />

Phillips waren – ein richtiges<br />

Power-Paar. 2<strong>01</strong>6 schrieben sie<br />

Geschichte als erstes Ehepaar,<br />

das gemeinsam in einem Team<br />

sein Land bei Olympischen<br />

Spielen vertrat (und Platz vier<br />

belegte). 2<strong>01</strong>8 gewann Jonelle<br />

in Badminton und Tim in<br />

Burghley – der Lohn für lange<br />

Jahre harter Arbeit.<br />

Die am 14. Oktober 1980<br />

geborene Jonelle Price wuchs<br />

in Motoueka, Neuseeland, auf.<br />

Pferdehintergrund? Fehlanzeige!<br />

„Meine Mutter hatte Angst<br />

vor Tieren und mein Vater hat<br />

sie gehasst“, bringt Jonelle es<br />

auf den Punkt. Sie selbst hatte<br />

allerdings von Kindesbeinen an<br />

eine geradezu „bizarre Pferdebesessenheit“.<br />

Und die Liebe<br />

zur Vielseitigkeit entwickelte<br />

sich bei ihr wie die zum Springreiten<br />

bei Kent Farrington: vor<br />

dem Fernseher. Wie gebannt<br />

saß sie vor dem Bildschirm<br />

und sah Mark Todd dabei zu,<br />

wie er durch den Cross von<br />

Badminton flog. Rund 30 Jahre<br />

später ritt sie nicht nur Seite an<br />

Seite mit der lebenden Legende,<br />

sondern schlug ihn auch noch<br />

aus dem Feld.<br />

Die erste Station auf dem<br />

Weg dorthin war der Ponyclub.<br />

Sie schaffte es immer zu reiten.<br />

Doch beruflich hätte sie eigentlich<br />

in Robe im Gerichtssaal<br />

Plädoyers halten sollen, statt<br />

in Reithosen durchs Gelände<br />

zu galoppieren. Sie begann<br />

ein Jura -Studium. Doch nach<br />

einem Jahr der Uni war der<br />

Wunsch, sich auf die Pferde und<br />

das Reiten zu konzentrieren,<br />

einfach übermächtig. Jonelle<br />

beschloss, sich ein Jahr Auszeit<br />

zu gönnen, zu reiten und zu<br />

schauen, wie es funktioniert.<br />

Es hat nie einen Weg zurück<br />

gegeben. Sie lebte davon, Pferde<br />

auszubilden und zu verkaufen.<br />

Dann lernte sie ihren Mann<br />

Tim kennen und 2005 zogen<br />

die beiden nach England, wo<br />

sie heute einen professionellen<br />

Vielseitigkeitsstall mit rund 30<br />

Pferden leiten. Sie sind ganz<br />

oben angekommen und auch<br />

Jonelle Price sagt, dass es „ein<br />

bisschen Talent und harte Arbeit“<br />

war, die dafür gesorgt ha-<br />

abbrechen, weiter reiten und riskieren, dass<br />

sie davon vielleicht nicht leben kann? Sie<br />

muss nicht lange überlegen. Ein neuer Deal<br />

mit ihren Eltern: Sie soll ein, zwei Jahre<br />

ausprobieren, wie es läuft. Heute würde<br />

man sagen: Läuft. Rückwärts und bergab,<br />

aber läuft. Denn tatsächlich hat Helen von<br />

Anfang an viel zu tun. Aber es war auch<br />

hart – jedes Wochenende Turnier mit zehn<br />

Pferden, keine Freizeit, dafür eine Menge<br />

auch körperlich harter Arbeit. Aber es<br />

macht Helen nichts aus. „Ich denke, wenn<br />

man etwas wirklich will, dann schafft man<br />

es auch!“ Eine Kämpferin ist sie bis heute.<br />

Sie erarbeitet sich einen Namen. Als Ingrid<br />

Klimke sich 2005 den Arm bricht, darf sie<br />

Damon Hill bei den Weltmeisterschaften der<br />

jungen Dressurpferde in Verden vorstellen.<br />

„Als Ingrid mir sagte, wir gehören zu den<br />

Favoriten, bin ich fast hintenübergekippt.<br />

Klar, Dami war für mich das Nonplusultra,<br />

aber der Jockey passte doch nicht. Ich hatte<br />

ja keinen Namen.“ Und doch wird sie Weltmeisterin.<br />

Einer der Schlüsselmomente ihrer<br />

Karriere. Obgleich sie damals noch gar nicht<br />

an das denkt, was später noch auf sie warten<br />

wird. „Mir hat das Turnierreiten immer Spaß<br />

gemacht. Aber ich habe nie ernsthaft über<br />

die Weltspitze nachgedacht. Das war ein<br />

Traum, ja, aber völlig unrealistisch.“ Responsible,<br />

Resi, belehrt sie eines Besseren. 2007<br />

ist ihr erstes Grand Prix-Jahr, 2008 sind<br />

sie Reservisten für die Olympischen<br />

Spiele in Hongkong. Ein Erfolg reiht<br />

sich an den anderen und Helen lernt<br />

dazu, nicht nur reiterlich, sondern<br />

auch mental. „Ich habe nie einen<br />

Mentalcoach gebraucht, ich bin mit<br />

mir im Reinen, ich habe mich selbst<br />

therapiert“, sagt sie. Aber auch das<br />

will erst einmal gelernt sein. Es<br />

kommen Phasen, in<br />

denen sie nicht<br />

weiterkommt,<br />

unzufrieden<br />

ist mit sich,<br />

weil sie das<br />

Gefühl hat,<br />

im Viereck<br />

nur 70 bis<br />

80 Prozent<br />

dessen<br />

abrufen zu<br />

können,<br />

wozu sie<br />

und ihr<br />

Pferd eigentlich<br />

in der<br />

Foto: Toffi<br />

Lage wären. „Ich habe mich zu doll unter<br />

Druck gesetzt. Ich wollte es zu gut machen.“<br />

Die Lösung ist ein Satz von Resis Züchterin<br />

und Besitzerin: „Du hast Geld bezahlt,<br />

dass Du hier sieben Minuten Prüfung<br />

reiten kannst, also genieß es auch!“ Das<br />

hat bei Helen Langehanenberg einen<br />

Schalter umgelegt. „Plötzlich war es<br />

mir nicht<br />

egal, aber<br />

egaler, was<br />

passiert.<br />

Und dann<br />

funktionierte<br />

es wieder.“<br />

2<strong>01</strong>0 wartet<br />

dann die Chance<br />

ihres Lebens auf<br />

Helen: Damon Hill.<br />

Besitzer Christian<br />

Becks vertraut ihr den<br />

von Ingrid Klimke bis<br />

Grand Prix ausgebildeten<br />

Hengst an. Die<br />

Vier Jahre lang<br />

gehörten Helen<br />

Langehanenberg<br />

und Damon Hill zur<br />

Dressur-Weltspitze.<br />

34 1/2020


Power-Paar: Die Vielseitigkeitsreiter<br />

Jonelle und Tim Price.<br />

ZUR PERSON<br />

JONELLE<br />

PRICE<br />

Jahrgang 1980, geboren<br />

und aufgewachsen<br />

in Neuseeland. Seit<br />

2005 mit Mann Tim in<br />

Großbritannien zuhause.<br />

Siegerin beim CCI4*<br />

Badminton 2<strong>01</strong>8,<br />

Mannschaftsbronze<br />

Olympia 2<strong>01</strong>2, Platz<br />

vier WM 2<strong>01</strong>4.<br />

ben, dass sie inzwischen Erfolge<br />

verbuchen konnten, die jenseits<br />

allem sind, was sie sich je erträumt<br />

haben. „Es zeigt, dass<br />

man am Ende alles erreichen<br />

kann, wenn man nur will.<br />

Es ist eine Ansammlung<br />

an Jahren, in denen man<br />

immer wieder an die Tür geklopft<br />

hat. Und wenn man nur<br />

lange genug klopft, dann öffnet<br />

sich die Tür langsam.“ Spätestens<br />

nach ihrem Badminton-<br />

Sieg hatten auch Jonelles Eltern<br />

realisiert, was ihre Tochter alles<br />

erreicht hat: „Für den Pferdesport<br />

ist es wie Wimbledon<br />

fürs Tennis. Ich bin sicher, über<br />

Jahre dachten sie: ,Was zur<br />

Hölle macht sie da eigentlich,<br />

wenn sie diesem verrückten<br />

Traum nachjagt?‘ Inzwischen<br />

ist bei ihnen angekommen, dass<br />

das etwas ziemlich Großes ist.“<br />

Fürwahr!<br />

Das Highlight am Freitagabend:<br />

Die Sparkassen Sport-Gala<br />

beiden sind Teil einer neuen Dressurbewegung,<br />

weg von der holländischen Brutalo-<br />

Reiterei hin zu Harmonie und Leichtigkeit,<br />

tanzen statt strampeln. Dami – oder „Mister<br />

Hill“ – trägt Helen zum ersten Aachen-Sieg,<br />

zum ersten Championat, zu den ersten<br />

Olympischen Spielen, zum Weltcup-Titel.<br />

2<strong>01</strong>4 knacken sie die 90 Prozent-Marke in<br />

der Grand Prix-Kür von Neumünster. Und<br />

wenn einer wie Carl Hester sagt, er bewundert,<br />

wie ein zartes Persönchen wie Helen<br />

Langehanenberg ihre Hengste motiviert,<br />

dann ist dem nicht viel hinzuzufügen. Ob sie<br />

einen Tipp hat für ehrgeizige junge Reiter?<br />

„Ich denke, man muss es wirklich wollen<br />

und sich dafür einsetzen! Glück gehört auch<br />

dazu, aber vor allem der Glaube daran, es<br />

schaffen zu können, dafür kämpfen und hart<br />

an sich arbeiten.“ Und last, but not least, sich<br />

nicht unterkriegen zu lassen, auch wenn der<br />

Frust noch so groß ist: „Zum Erfolg gehört<br />

auch Misserfolg. Aber am Ende wollte ich<br />

es immer und habe die Zähne zusammengebissen.“<br />

Das hat funktioniert. Aktuell ist<br />

Helen Langehanenberg mit Damsey Mitglied<br />

des Olympiakaders, die Nummer sechs der<br />

Weltrangliste und glücklich: „Ich wollte immer<br />

reiten und das ist es, was ich heute tue.<br />

Ich würde es immer wieder so machen.“<br />

16. – 19. JANUAR 2020<br />

Leipziger Messe<br />

Sparkassen-Cup<br />

Longines FEI Jumping World Cup <br />

FEI Driving World Cup <br />

FEI Top Indoor Vaulting Masters<br />

Expo mit über 250 Ausstellern<br />

Leipziger Pferdenacht<br />

Sparkassen Sport-Gala<br />

www.partner-pferd.de


REITEN<br />

MACH<br />

MAL<br />

PAUSE!<br />

Eine der effektivsten und<br />

dennoch wohl am meist<br />

unter schätztesten Trainingsmethoden<br />

ist die PAUSE zum<br />

rechten Zeitpunkt. Denn<br />

sie wirkt sich gleich dreifach<br />

positiv aufs Pferd aus<br />

TEXT: DOMINIQUE WEHRMANN<br />

Fotos: Toffi<br />

Anhalten, loben, stehen lassen und<br />

entspannen – ein großes Lob nach einer<br />

gelungenen Lektion und zugleich eine<br />

erzieherische Maßnahme.<br />

36 1/2020


KLAUS<br />

BALKENHOL<br />

DIE EXPERTEN<br />

ALOIS POLLMANN-<br />

SCHWECKHORST<br />

Einer der renommiertesten Dressurausbilder<br />

der Welt, ehemaliger<br />

Bundestrainer, Mannschaftsolympiasieger,<br />

Trainer von Weltmeistern und<br />

Olympiasiegern.<br />

Ehemaliger Weltklassespringreiter,<br />

der sich<br />

heute als Trainer und Ausbilder<br />

auf der ganzen Welt<br />

einen Namen gemacht hat.<br />

1/2020<br />

37


REITEN<br />

Reitmeister Klaus Balkenhol<br />

hat in seinem<br />

Leben schon unzählige<br />

Grand Prix-Pferde<br />

ausgebildet und<br />

von ihnen gelernt:<br />

Wenn sie Widerstand leisten<br />

beim Reiten, liegt es meistens<br />

daran, dass ihnen die Muskulatur<br />

weh tut. Sie können nicht mehr.<br />

Darum benutzt er auch nicht das<br />

Wort „Pause“, sondern nennt die<br />

Unterbrechung des Trainings<br />

„Erholungszeit“. Spätestens,<br />

wenn das Pferd unwillig wird<br />

und beginnt sich zu widersetzen,<br />

muss der Reiter aufhören. Doch<br />

eigentlich ist es dann schon zu<br />

spät. Die Unterbrechung muss<br />

kommen, noch ehe das Pferd so<br />

stark ermüdet, dass es sich wehrt.<br />

Wie Klaus Balkenhol sagt: „Der<br />

Reiter muss den Punkt erfühlen,<br />

an dem er aufhören muss, das<br />

Pferd zu fordern, noch ehe das<br />

Pferd fordert, aufzuhören! Das ist<br />

eine Frage des Horsemanship.“<br />

Reitet man über diesen Punkt<br />

hinweg, zieht das gleich mehrere<br />

Probleme nach sich. Das<br />

schwerwiegendste: Der Reiter<br />

fängt „Streit“ mit dem Pferd an,<br />

obwohl es körperlich gar nicht<br />

mehr in der Lage ist, seinen<br />

Wünschen Folge zu leisten. Auf<br />

Dauer verliert das Pferd so das<br />

Vertrauen. Klaus Balkenhol: „Ich<br />

erlebe es oft, dass ein Schüler<br />

sagt, er komme nicht weiter.<br />

Ich sage dann: ,Halt mal an und<br />

entspannt euch kurz!‘ Und siehe<br />

da, nach kurzer Zeit hat sich die<br />

Muskulatur des Pferdes erholt, ist<br />

wieder gut durchblutet und mit<br />

Sauerstoff versorgt. Was vorher<br />

nicht ging, klappt wieder.“<br />

Alois Pollmann-Schweckhorst<br />

bestätigt das und hat einen<br />

anschaulichen Vergleich: „Wenn<br />

ich im Fitnessstudio mit Gewichten<br />

arbeite, mache ich nach<br />

einer Einheit ja auch eine Pause,<br />

schüttele mich aus und setze<br />

dann erneut an.“ Beide sind sich<br />

einig, es geht nicht darum, dass<br />

Pferde nicht gefordert werden<br />

dürfen. Im Gegenteil, sie sollen<br />

sich anstrengen – aber nur so<br />

lange sie Kraft haben. Das ist ein<br />

schmaler Grat. Alois Pollmann-<br />

Schweckhorst: „Wenn ich spüre,<br />

dass ich mehr will, als das Pferd<br />

Foto: Rau<br />

In-Out Reihen sind<br />

pures Krafttraining<br />

fürs Pferd. Und wie im<br />

Fitnessstudio braucht es<br />

nach einer Einheit eine<br />

Erholungsphase.<br />

38 1/2020


in diesem Moment zu geben<br />

bereit ist, muss ich einen Gang<br />

zurückschalten. Das ist ein Gefühl,<br />

als stecke man fest.“ Diese<br />

Situationen kennt man als Reiter,<br />

der Moment, in dem man geneigt<br />

ist zu denken: „Da muss er<br />

jetzt mal durch!“ Das sei genau<br />

die falsche Denkweise, betont<br />

der Profi. Eine wichtige Lektion<br />

habe er von seiner Partnerin<br />

Pia Scheffer gelernt. Die habe<br />

nämlich ein Pferd, das „manchmal<br />

einen Käfer- und manchmal<br />

einen Porsche-Tag hat“, wie<br />

Pollmann-Schweckhorst es<br />

nennt. „An einem Porsche-Tag<br />

springt er ohne Probleme über<br />

einen S***-Parcours. An einem<br />

Käfer-Tag muss man ihn in Ruhe<br />

lassen.“ Das zu respektieren, war<br />

ein Schlüssel auf dem Weg zum<br />

Erfolg mit dem betreffenden<br />

Pferd.<br />

ERHOLUNG FÜR DEN KOPF<br />

Es ist nicht nur die Muskulatur<br />

des Pferdes, die sich zwischendurch<br />

immer wieder erholen<br />

muss, sondern auch der Kopf.<br />

Je ehrgeiziger und sensibler die<br />

Pferde sind, desto schneller geraten<br />

sie auch in Stress und dann<br />

unter Spannung. Erfolgspferd<br />

Dablino sei so ein Pferd gewesen,<br />

berichtet Klaus Balkenhol. Geholfen<br />

hat ein Tipp von Westernausbilder<br />

Peter Kreinberg: die<br />

Pferde einfach mal stehen lassen!<br />

Und zwar so lange, bis sie sich<br />

wirklich entspannen, tief ausatmen<br />

und zur Ruhe kommen.<br />

„Die Pferde finden ihre Ruhe<br />

und ihre Balance“, hat Balkenhol<br />

festgestellt. Das kommt dem<br />

Reiter auch im Dressurviereck<br />

zugute . Hat das Pferd gelernt,<br />

dass Halten Entspannung<br />

bedeutet, wird es bei den<br />

Grußaufstellungen<br />

nicht mehr herumzappeln.<br />

Auch Alois<br />

Pollmann -<br />

-Schweckhorst<br />

Alois<br />

Pollmann-<br />

Schweckhorst<br />

ist inzwischen<br />

als<br />

Trainer<br />

erfolgreich<br />

im Einsatz.<br />

Foto: Toffi<br />

weiß, bei sehr ehrgeizigen<br />

Kandidaten wirkt eine Unterbrechnung<br />

manchmal Wunder:<br />

„Die hoch im Blut stehenden<br />

Pferde heutzutage sind unglaublich<br />

motiviert und eifrig. Wenn<br />

sie eine Aufgabe noch nicht<br />

ganz verstanden haben, verunsichert<br />

sie das und sie wollen<br />

sie möglichst schnell hinter sich<br />

bringen. Sie brauchen dann Zeit,<br />

um herunterzukommen und<br />

das Neue erst einmal sacken<br />

zu lassen.“ Die Pause könnte<br />

dann eine Runde Schritt reiten<br />

sein, aber manchmal helfe<br />

auch schon eine Veränderung<br />

der Aufgabenstellung, um die<br />

Pferde wieder zu beruhigen.<br />

Vor allem, wenn es etwas ist,<br />

was dem Pferd vertraut ist, und<br />

was es gut kann. Das stärkt das<br />

Selbstbewusstsein und die Motivation.<br />

„Wenn die Pferde hek-<br />

NUR NICHT KALT WERDEN LASSEN!<br />

TIPP FÜR DIE<br />

SPRINGSTUNDE<br />

Als Springtrainer hat „Alo“ eine Maxime: Er unterrichtet<br />

höchstens drei Reiter gleichzeitig. Aus gutem<br />

Grund: „Wenn wir Parcours reiten, müssen die<br />

anderen Reiter ja warten. In dieser Zeit schalten<br />

die Pferde ab. Ich kann nicht verlangen, dass sie<br />

dann voll da sind, wenn sie an der Reihe sind.“<br />

Darum steht neben dem Parcours, wann immer<br />

es geht, auch ein kleines Kreuz in seiner Reithalle.<br />

„Ich fordere den jeweils nächsten Reiter<br />

dann schon mal auf, sich vorzubereiten, das<br />

Pferd zu traben, zu galoppieren und über<br />

das Kreuz springen zu lassen, damit es<br />

weiß, jetzt passiert gleich was.“<br />

Foto: von Hardenberg<br />

© collage © Foto Durand<br />

Klaus Balkenhol beim Training<br />

eines jungen Pferdes<br />

unter Tochter Anabel.<br />

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REITEN<br />

Entspannung nach einer Anstrengung ist eine große<br />

Belohnung fürs Pferd und damit eine Motivation.<br />

Das kann der Reiter sich zu Nutze machen.<br />

Foto: www.toffi-images.de<br />

DAS PFERD MOTIVIEREN<br />

PAUSE = LOB<br />

Die Pause ist für den Reiter<br />

auch ein Instrument, mit<br />

seinem Pferd zu kommunizieren.<br />

Jedes Pferd ist<br />

bestrebt, seine Situation<br />

zu verbessern. Das ist sein<br />

Antrieb. Und Entspannung<br />

nach einer Anstrengung ist<br />

eine enorme Verbesserung<br />

der aktuellen Situation. Für<br />

den Reiter heißt das, wenn<br />

er dem Pferd eine Pause<br />

gönnt, nachdem es sich<br />

besonders angestrengt hat,<br />

motiviert er das Pferd, sich<br />

beim nächsten Mal mindestens<br />

genauso viel Mühe zu<br />

geben, wenn nicht sogar<br />

noch mehr.<br />

tisch werden, ist das nicht böse<br />

gemeint“, betont Alois Pollmann-<br />

Schweckhorst. „Im Gegenteil!<br />

Sie wollen alles richtig machen,<br />

und dass es ihnen noch nicht voll<br />

gelingt, macht sie nervös.“ Umso<br />

wichtiger, dass der Reiter dann<br />

wieder Ruhe ins Pferd bringt.<br />

Wie sehr es Pferden körperlich<br />

und seelisch schadet, sie schon<br />

in jungen Jahren wie Achtjährige<br />

zu reiten, sei etwas, das man<br />

gar nicht sofort realisiere, warnt<br />

Klaus Balkenhol: „Aber irgendwann<br />

in ihrem Leben bekommen<br />

diese Pferde einen Knacks!“<br />

Denn die Gefahr der Überbelastung<br />

von Sehnen und Gelenken<br />

ist bei Pferden, die noch<br />

unausbalanciert sind und deren<br />

Muskulatur noch nicht ausgereift<br />

ist, besonders groß. Manche<br />

Pferde werden durch frühe<br />

Überforderung auch mental<br />

zerstört. Sie schalten ab, werden<br />

„sauer“, blockieren. So weit darf<br />

man es nicht kommen lassen! Es<br />

ist wesentlich schwieriger, wenn<br />

nicht gar unmöglich, einem<br />

Pferd das Vertrauen zum Reiter<br />

und den Spaß an der Arbeit<br />

zurückzugeben, als zu erhalten.<br />

Darum rät Klaus Balkenhol auch<br />

unbedingt dazu, mit allen Pferden,<br />

jungen wie „erwachsenen“,<br />

auch regelmäßig zu springen,<br />

auszureiten etc., damit sie nicht<br />

abstumpfen. „Abwechslung in<br />

der Ausbildung ist sehr wichtig!<br />

Sie erhält die Gehfreude und die<br />

Gesundheit des Pferdes“, betont<br />

der Reitmeister.<br />

PAUSE ALS MOTIVATOR<br />

Neben der Erholung haben<br />

Pausen noch einen weiteren positiven<br />

Effekt: Das Pferd nimmt<br />

sie wie ein Lob wahr. Gute<br />

Ausbilder wissen das für sich<br />

zu nutzen. Nicht umsonst heißt<br />

es, man soll aufhören, wenn<br />

es am schönsten ist. Beispiel<br />

Rückwärtsrichten – tritt das<br />

Pferd willig zurück, wird dann<br />

gelobt und darf sich entspannen,<br />

speichert es ab, dass es nicht<br />

mehr weiter rückwärts gehen<br />

muss, wenn es dem Wunsch des<br />

Reiters Folge geleistet hat. Das<br />

nächste Mal wird es sehr wahrscheinlich<br />

sofort rückwärts treten,<br />

sobald es aufgefordert wird.<br />

Das Prinzip „Druck – weichen<br />

– Druck wegnehmen“ ist das<br />

effektivste Mittel, um Tieren –<br />

nicht nur Pferden – etwas beizubringen.<br />

Denn eines muss man<br />

sich als Reiter vor Augen halten:<br />

Für Reiter gibt es viele Anreize,<br />

morgens aufzustehen und<br />

sich anzustrengen: Preisgelder,<br />

Medaillen etc. Für Pferde gibt es<br />

erst einmal keinen Anreiz, mit<br />

uns Menschen zu kooperieren.<br />

Aber sie tun es gerne und willig,<br />

wenn sie merken, sie haben<br />

etwas davon – zum Beispiel Entspannung<br />

und Lob. Wie Alois<br />

Pollman-Schweckhorst sagt:<br />

„Pferde denken nicht wie wir.<br />

Im Grunde ist es ihnen egal, ob<br />

sie Erster oder Letzter werden.<br />

Der Reiter muss sein Pferd also<br />

zum Mitmachen motivieren!“<br />

Dafür gibt es nur einen Weg,<br />

der auf Dauer zum Erfolg führt:<br />

Belohnung. Sich anzustrengen,<br />

muss sich rentieren. Und eine<br />

Pause im rechten Moment ist<br />

eine sehr große Belohnung.<br />

„Das ist als Anreiz alternativlos“,<br />

so Pollmann-Schweckhorst.<br />

Die Art, wie Pferde lernen,<br />

verlangt aber auch Sensibilität<br />

und vorausschauendes Handeln,<br />

denn wie Reitmeister Balkenhol<br />

sagt: „Die Entscheidungen,<br />

wann Pause gemacht wird,<br />

darf der Reiter nicht dem Pferd<br />

überlassen! Er muss das Pferd<br />

lesen können und aufhören, ehe<br />

das Pferd sich widersetzt. Der<br />

Ausbilder muss die Sprache des<br />

Pferdes verstehen.“ Schließlich<br />

soll es merken, dass sein Leben<br />

angenehmer wird, wenn es mit<br />

dem Menschen zusammenarbeitet.<br />

Darum: lieber zu früh<br />

Foto: Toffi<br />

als zu spät einen Gang zurück<br />

schalten! Es wird dennoch Situationen<br />

geben, in denen man<br />

diesen Moment verpasst. Dann<br />

ist es besser, auch mal Fünfe<br />

gerade sein zu lassen, statt sich<br />

auf einen Kampf einzulassen.<br />

Eine Pause zu machen, wenn<br />

man sich an einem Problem<br />

„festgebissen“ hat, hat nichts mit<br />

aufgeben zu tun, sondern damit,<br />

auf den Partner Pferd einzugehen.<br />

„Pferde merken nur, dass es<br />

gerade unangenehm wird. Wenn<br />

Wichtig:<br />

Auch beim<br />

Schritt reiten<br />

auf Fleiß<br />

achten!<br />

40 1/2020


ich dann immer weiter mache,<br />

baue ich immer härtere Fronten<br />

auf, statt die Situation aufzulösen“,<br />

weiß Alois Pollmann-<br />

Schweckhorst aus Erfahrung.<br />

ERHOLUNG – ABER WIE?<br />

Bei älteren Pferden gilt im Stall<br />

Balkenhol die Faustregel: spätestens<br />

alle 15 Minuten Erholungszeit<br />

einplanen. Klaus Balkenhol<br />

findet übrigens, dass die<br />

Erfindung des Handys für die<br />

Pferde ein Segen sein kann: „Da<br />

klingelt plötzlich das Telefon,<br />

der Reiter hält an, das Pferd hat<br />

Pause und danach geht plötzlich<br />

alles viel besser.“ Trotzdem gehört<br />

das Handy eigentlich nicht<br />

aufs Pferd!<br />

Gerade Remonten, die auch<br />

noch lernen müssen, einen<br />

Reiter auf ihrem Rücken auszubalancieren,<br />

ermüden schnell.<br />

Nicht nur körperlich, sondern<br />

auch psychisch. Darum muss<br />

man bei ihnen besonders gut<br />

aufpassen, ihnen rechtzeitig<br />

Erholung zu gönnen. Wie häufig<br />

das ist, hängt vor allem vom<br />

Temperament des Pferdes ab.<br />

Von Hause aus gehfreudige<br />

Pferde haben es leichter. Sie<br />

können schon länger am Stück<br />

traben und galoppieren. Pferde,<br />

die nicht so gehlustig sind, brauchen<br />

hingegen öfter eine Pause.<br />

Schrittpausen dienen grundsätzlich<br />

der Erholung. Doch<br />

um mit einem älteren Pferd die<br />

Lösungsphase abzuschließen<br />

und die Arbeitsphase einzuleiten,<br />

kann es sehr sinnvoll sein,<br />

es Schenkelweichen zu lassen<br />

oder Kurzkehrt zu reiten, um<br />

die Versammlung einzuleiten.<br />

Aber immer darauf achten, dass<br />

die Pferde anschließend wieder<br />

frei schreitend Schritt gehen und<br />

sich ans Gebiss herandehnen!<br />

Wenn man neue Lektionen<br />

übt oder besonders intensiv<br />

mit dem Pferd arbeitet, sollte<br />

eine Schrittpause allerdings<br />

eher nicht genutzt werden, um<br />

andere Lektionen zu reiten.<br />

Dann bedeutet Schritt Erholung<br />

für Körper und Geist und eine<br />

Belohnung für die geleisteten<br />

Anstrengungen. Ein weiterer<br />

positiver Effekt: An der Universität<br />

Göttingen konnte man<br />

inzwischen wissenschaftlich<br />

nachweisen, dass Schrittpausen<br />

dafür sorgen, dass sich Erlerntes<br />

setzt und festigt.<br />

Springausbilder Alois<br />

Pollmann-Schweckhorst sagt,<br />

in der Lösungsphase, wenn die<br />

Pferde körperlich und mental<br />

auf die kommenden Aufgaben<br />

vorbereitet werden sollen, sei es<br />

nicht nötig, aber wenn es an die<br />

kräftezehrende Versammlungsarbeit<br />

geht und die Pferde sich<br />

anstrengen müssen, sollte der<br />

Reiter nach ca. zehn Minuten<br />

eine Schrittpause einlegen. „Die<br />

Lösungsphase soll für das Pferd<br />

möglichst angenehm sein“, erklärt<br />

er. „Ich lasse dabei die Zügel<br />

aus der Hand kauen. Die Nase<br />

darf ruhig den Boden berühren“,<br />

so „Alo“. Allerdings sollte die<br />

Pause auch nicht zu lang sein.<br />

Eine Runde Schritt reiche aus,<br />

betont Pollmann-Schweckhorst:<br />

„Bei einer Pause, die länger als<br />

fünf Minuten dauert, fange ich<br />

sonst wieder von Null an.“<br />

Jedoch wehrt sich der Springprofi<br />

gegen Pauschalisierungen.<br />

„Es gibt keine allgemeingültigen<br />

Gebrauchsanweisungen. Pferde<br />

sind Individuen. Zu lernen, sie<br />

zu verstehen, jedes von ihnen<br />

lesen zu können, ist unsere<br />

wichtigste Aufgabe als Reiter.<br />

Wichtiger als alles Technische!<br />

Die Persönlichkeit eines Pferdes<br />

muss nicht ,geknackt‘, sondern<br />

verstanden werden!“ Was er<br />

damit meint: Manche Pferde<br />

brauchen Herausforderungen,<br />

anderen muss man Sicherheit<br />

geben, ihr Selbstbewusstsein<br />

stärken. Manchmal muss man<br />

etwas Druck machen bzw. Grenzen<br />

setzen, sei es nun unter dem<br />

Sattel oder im Umgang. Aber<br />

man muss eben auch wissen,<br />

wann es Zeit ist, den Druck herauszunehmen.<br />

Das gilt für jede<br />

einzelne Trainingsstunde wie<br />

auch für die Planung über die<br />

gesamte Saison. Der Reiter muss<br />

ein Gespür dafür entwickeln,<br />

was sein Pferd gerade braucht.<br />

Pollmann-Schweckhorst ist<br />

sicher, jedes Pferd ist bereit,<br />

seinem Reiter alles zu geben,<br />

wenn man es nur zu nehmen<br />

weiß. Es geht darum, die Pferde<br />

„abzuholen“.<br />

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hinnehmen.<br />

Die Entscheidung, ihren Anhänger<br />

gegen einen Transporter<br />

einzutauschen, fasste Marion<br />

Hagedorn im Frühjahr 2<strong>01</strong>7.<br />

Wir treffen sie in dem Casino<br />

der Reitanlage, unweit von<br />

Münster, auf der sie zwei Boxen für ihre<br />

Dressurpferde angemietet hat. „Mein Anhänger<br />

war spitze“, erinnert sich Hagedorn, „aber<br />

ständig roch mein Auto nach Pferd und das<br />

Rückwärtsfahren war ich leid. Ich dachte mir:<br />

dass was du hier machst ist dein Hobby; soll<br />

Spaß bringen.“<br />

Sie macht sich daraufhin auf die Suche nach<br />

einem Transporter für ihre Pferde. Im Internet,<br />

auf Turnieren: Hagedorn arbeitet sich in<br />

das Thema ein. Schnell tat sich die Frage auf:<br />

Kann ich so einen LKW überhaupt bedienen?<br />

Wie sieht es mit der Zuladung aus? Offizielle<br />

Angaben gibt es dazu wenig. Weil sie mit<br />

ihrem Pferdeanhänger gute Erfahrungen<br />

gemacht hat, kontaktiert sie den Hersteller<br />

der, wie Marion weiß, auch Pferdetransporter<br />

produziert. Sie erkundigt sich nach Mietoptionen,<br />

zum Ausprobieren.<br />

„Das ging super,“ erzählt Hagedorn und<br />

nippt an ihrem Kaffee. „Die hatten eine Art<br />

Schnuppermiete mit Pauschalpreis. Das war<br />

perfekt für den Praxis-Test.“<br />

Bei der Übergabe am Werk betont der Mitarbeiter<br />

die Mehrwerte des eigenen Fabrikats:<br />

keine scharfen Kanten, Vollaluminium-Aufbau,<br />

gerade Rampe, Garantie, und so weiter.<br />

Worauf Sie achten müsse: das Gesamtgewicht.<br />

Das Mietfahrzeug war auf 4,25 t<br />

zugelassen. Damit hatte es eine Zuladung von<br />

1,45 t, da es im unbeladenen Zustand 2,80 t<br />

wog. Mit dieser Zulassung gilt Tempolimit 80<br />

km/h. „Mit meinem Anhänger bin ich auch<br />

nie schneller gefahren“, sagt Hagedorn. „Ich<br />

meine, man transportiert immerhin zwei<br />

Pferde.“<br />

Diese Art der Offenheit ist, wie sich zeigen<br />

wird, unter Verkäufern in der Branche eher<br />

ungewöhnlich.<br />

DIE FRAGE DER NUTZLAST<br />

Marion Hagedorn ist nach dem Test so<br />

überzeugt, dass Sie die Kaufentscheidung<br />

trifft. Das getestete Modell erscheint ihr aber<br />

zu teuer. „Auch wenn die Beratung top war,“<br />

erzählt sie, „mir war klar, dass es günstigere<br />

Alternativen gibt.“ Hagedorn verabredet sich<br />

auf einem Reitturnier.<br />

Während des Verkaufsgesprächs am Stand<br />

des Verkäufers geht es hauptsächlich um die<br />

Frage der Zulassung. Es wird ihr erklärt, sie<br />

42 1/2020


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könne das Fahrzeug ohne Weiteres auf 3,5<br />

t zulassen, wie ein normales Auto. Anmeldung<br />

und Versicherung wären damit auch<br />

viel einfacher zu organisieren und Tempolimits<br />

sowieso kein Thema mehr. Produktfeatures?<br />

Seien alle ähnlich. Auch dass der<br />

Pferdestandsbereich im Vergleich zu ihrem<br />

Mietfahrzeug insgesamt kleiner ausfällt, wäre<br />

unbedenklich. Immerhin würden ja viele<br />

Fahrzeuge der Marke im Straßenverkehr unterwegs<br />

sein. Der Transport von zwei Pferden<br />

wäre kein Problem.<br />

Hagedorn unterschreibt die Auftragsbestätigung<br />

noch am selben Tag. Was sie zu dem<br />

Zeitpunkt noch nicht weiß: Ihr neuerworbenes<br />

Fahrzeug verfügt über eine Zuladung von<br />

weniger als 700 kg.<br />

Die Selbstfahrer haben in den letzten Jahren<br />

einen rasanten Zuwachs erlebt. Wer an den<br />

Parkwiesen von ländlichen oder großen Turnieren<br />

vorbeifährt bemerkt, dass mehr und<br />

mehr Reiterinnen und Reiter—oder deren Eltern—die<br />

Einschätzung von Hagedorn teilen:<br />

Der Komfort eines Zwei-Pferde-Transporters<br />

ist größer. Besonders dann, so scheint es,<br />

wenn das Fahrzeug mit dem „normalen Autoführerschein“<br />

der Klasse B geführt werden<br />

kann. Dafür muss der Transporter über ein<br />

zulässiges Gesamtgewicht (zGG) von bis zu<br />

3,5 t verfügen.<br />

Viele Aufbau-Hersteller haben dies verstanden<br />

und sich den Bedarf für leichte Fahrzeuge<br />

zunutze gemacht. Es wird mit Slogans<br />

wie „der echte 3,5 Tonner“, „superlight“ oder<br />

„ohne Tempolimit“ geworben. Mit Erfolg:<br />

Ein Großteil dieser Fahrzeuge wird als PKW<br />

zugelassen. Nur wirklich ausreichend ist die<br />

dafür benötigte Nutzlast in den wenigsten<br />

Fällen.<br />

100 KG FÜR DEN AUFBAU?<br />

Manche Hersteller gehen sogar soweit,<br />

dass sie Gewichtsangaben in den Papieren<br />

anpassen. Bewegliche Teile werden vor der<br />

Wiegung kurzerhand ausgebaut, das Gewicht<br />

des Fahrers wird in den Angaben nicht<br />

berücksichtigt, und die Tankfüllung herausgerechnet.<br />

Legal ist das nicht. Die Leermasse<br />

im Feld G des Fahrzeugscheins, der Zulassungsbescheinigung<br />

Teil 1, ist in §42, Abs. (3)<br />

der StVZO klar definiert:<br />

„Das Leergewicht ist das Gewicht des<br />

betriebsfertigen Fahrzeugs […] mit zu 90%<br />

gefüllten eingebauten Kraftstoffbehältern […]<br />

einschließlich des Gewichts aller im Betrieb<br />

mitgeführten Ausrüstungsteile […] zuzüglich<br />

75 kg als Fahrergewicht […].<br />

Der Schwindel fällt oftmals erst auf, wenn es<br />

zu spät ist: während der Polizei-Kontrolle.<br />

In dem Casino schenkt Marion Hagedorn<br />

die zweite Runde Kaffee aus. „Ich dachte<br />

wirklich, dass ein paar extra Kilos weiter<br />

nichts ausmachen. Der Eindruck wurde mir<br />

zumindest vermittelt“, sagt sie. „Das hätte<br />

wirklich böse enden können.“ Ihre Einschätzung<br />

trifft zu, nur gesprochen wird darüber<br />

wenig. Überladung ist kein Kavaliersdelikt.<br />

Einen Grund für die Achtlosigkeit liefert<br />

möglicherweise der Bundeseinheitliche<br />

Tatbestandskatalog selbst. Auf den ersten<br />

Blick wird erst eine Gewichtsüberschreitung<br />

von mehr als 20% des zGG mit Punkten<br />

geahndet. Bei 3,5 t immerhin 700 kg. Was<br />

übersehen wird: es ist immer ein Verstoß und<br />

kann auch bei geringerer Überladung mit<br />

Verwarnungsgeldern bestraft werden. Doch<br />

selbst dies erwähnen die wenigsten Verkäufer.<br />

Im Gegenteil. Ein Hersteller spricht sogar von<br />

einer ‚internationalen Wiegetoleranz‘. Eine<br />

Verkaufsmasche. Fakt ist, wie das Verkehrsministerium<br />

auf Nachfrage klarstellt, dass<br />

„sofern das tatsächliche Gewicht des Kraftfahrzeuges<br />

[...] deutlich über dem zulässigen<br />

Gesamtgewicht liegt, ist schon aus technischen<br />

Gründen eine Gefährdung von Verkehrsteilnehmern<br />

zu erwarten. Damit ist nach § 19,<br />

Absatz 2 der Straßenverkehrs-Zulassungs-<br />

Ordnung die Betriebserlaubnis erloschen und<br />

ein Weiterbetrieb unzulässig.“<br />

Es drängt sich die Erkenntnis auf, dass viele<br />

Reiterinnen und Reiter — oder deren Eltern<br />

— dem Risiko mit Gleichgültigkeit begegnen,<br />

oder um die potentielle Gefährdung<br />

von Mensch und Tier schlichtweg nicht<br />

wissen. Technisch ausgelegt sind die meisten<br />

3,5 t Fahrzeuge für die Belastung mit zwei<br />

Großpferden nicht. Verwunderlich ist auch<br />

der Kompromiss, der in Sachen Verarbeitung,<br />

Qualität und Stabilität für ein möglichst<br />

geringes Gewicht scheinbar willens in Kauf<br />

genommen wird.<br />

Geschätzt wiegt ein Fahrgestell, ganz gleich<br />

von welchem Hersteller, ca. 1.700 kg, zwei<br />

Pferde 1.200 kg, der Boden mit Gummibelag<br />

210 kg, Fahrer und Beifahrer zusammen 150<br />

kg, Diesel 90 kg und Equipment 50 kg. Bei<br />

einer 3,5 t Zulassung verbleiben damit 100<br />

kg für den Aufbau. Das ist nicht viel. Zum<br />

Vergleich: Ein einfacher Anhänger aus Holz<br />

wiegt zwischen 800 und 900 kg.<br />

HOHES RISIKO<br />

Und dennoch: Anders als bei Anhängern,<br />

die durch Sicherheit aufgrund von stabilen<br />

Baustoffen wie Aluminium überzeugen, ist<br />

Leichtbau bei Pferdetransportern marktfähig.<br />

Kosten soll das Fahrzeug letztlich auch nicht<br />

viel. Kann es bei einem 100 kg schweren Aufbau<br />

dann auch nicht. Aber das Risiko steigt.<br />

Wie dies enden kann, hat Marion Hagedorn<br />

erlebt. Sie führt aus, wie sie zwei Monate nach<br />

Abschluss des Kaufs mit ihrem Transporter<br />

in einen Unfall verwickelt war. „Zum Glück<br />

war es nichts Schlimmes“, sagt sie. Auf der<br />

Rückreise von einem Dressurturnier nahm<br />

ihr ein Verkehrsteilnehmer die Vorfahrt und<br />

fuhr in die Seite des beladenen Fahrzeugs.<br />

Die Polizei nimmt den Fall noch an der<br />

Unfallstelle auf, die Sachlage scheint klar.<br />

Reiterin und Pferde kommen mit einem<br />

Schrecken davon.<br />

„Ich war nur froh, dass der nicht schneller<br />

gefahren ist“, sagt Hagedorn und lehnt sich<br />

zurück in den Sessel. „Die Seitenwand war<br />

ja so schon hinüber.“ Lachend fügt sie an:<br />

„Zum Glück ist Bella nicht so groß. Aber im<br />

Ernst, mehr Schwung und ich würde nicht<br />

mehr lachen.“<br />

KEIN VERSICHERUNGSSCHUTZ?<br />

Hagedorn gibt die Reparatur ihres Transporters<br />

in Auftrag. Dass sie am Unfallhergang<br />

unbeteiligt ist, bestätigt der Bericht<br />

der Polizei. „Ich dachte natürlich, dass die<br />

Versicherung zahlt“, sagt Hagedorn. „Dafür<br />

hab‘ ich sie ja.“ Doch das tat sie nicht. Denn<br />

aus dem Bericht ging ebenfalls hervor, dass<br />

zwei Pferde während des Unfalls geladen<br />

waren. „Das haben die mit dem Leergewicht<br />

verglichen“, erklärt Hagedorn, „und dann haben<br />

sie festgestellt, dass ich zu dem Zeitpunkt<br />

klar überladen war. Deshalb würden sie nicht<br />

zahlen.“<br />

Das scheint für die meisten Versicherer zu<br />

gelten. In einer offiziellen Stellungnahme<br />

erklärt die Öffentliche Versicherung auf<br />

Anfrage, dass<br />

„eine Überladung der Fahrzeuge eine Obliegenheitsverletzung<br />

[…] darstellt. Das erhöhte<br />

Risiko führt zu Leistungsminderung oder sogar<br />

Leistungsfreiheit im Schadenfall. […]“<br />

Damit wird klar, dass jeder, der die Überladung<br />

durch seine Pferde akzeptiert, neben<br />

Verwarnungsgeld, Punkten oder dem<br />

Abladen am Straßenrand auch den Verlust<br />

des Verssicherungsschutzes riskiert. Kämen<br />

andere Verkehrsteilnehmer oder die Tiere zu<br />

Schaden, wären die möglichen Folgen fatal.<br />

Es ist fraglich, in welchem Verhältnis dieses<br />

Risiko zu dem Entfall eines Tempolimits oder<br />

Erwerb eines zusätzlichen Führerscheins<br />

stehen kann. Oder zu dem Verantwortungsbewusstsein<br />

von Teilnehmern einer Sportart,<br />

die ihre Pferde und sich durch moderne Gamaschen,<br />

Schutzbandagen, Reithelme oder<br />

Sicherheitswesten schützen.<br />

Marion Hagedorn hat sich entschieden. Sie<br />

fährt heute ihren damaligen Miettransporter,<br />

den sie als Gebrauchtfahrzeug erworben hat.<br />

Zugelassen hat sie das Fahrzeug auf 4,25 t.<br />

1/2020<br />

43


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Hamburg, Gläubiger-Identifikationsnummer DE77ZZZ00000004985, wiederkehrende Zahlungen von meinem<br />

Konto mittels Lastschrift einzuziehen. Zugleich weise ich mein Kreditinstitut an, die vom DPV Deutscher<br />

Pressevertrieb GmbH auf mein Konto gezogenen Lastschriften einzulösen. Die Mandatsreferenz wird mir<br />

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DRFVAktuell<br />

Mitteilungen des Deutschen Reiter- und Fahrer-Verbandes<br />

Seit diesem Jahr finden alle Bundeschampionate der Fahrpferde<br />

und -ponys im Land gestüt Moritzburg statt.<br />

Inhalt<br />

Januar<br />

Chance für einen<br />

Neuanfang<br />

Rolf Schettler über<br />

die Entwicklung im<br />

Fahrsport 45<br />

Anna fährt<br />

Zu Besuch bei der<br />

Vierspänner-Fahrerin<br />

Anna Sandmann 46<br />

Foto: Schettler<br />

Rolf Schettler<br />

ist Vorsitzender<br />

der Fachgruppe<br />

Fahren<br />

DAS IST UNS WICHTIG!<br />

Chance für einen Neuanfang<br />

Die Verlegung des Fahr-Bundeschampionats nach Moritzburg bringt<br />

viel Positives mit sich, betont Rolf Schettler, Vorsitzender der Fahrer.<br />

Trotzdem muss der Fahrsport weiter vorangebracht werden<br />

Das Fahrpferde-Bundeschampionat war seit<br />

1991 Bestandteil des großen Schaufensters<br />

der deutschen Pferdezucht. Während die<br />

Fahrponys ihre Champions von Anfang an im<br />

Landgestüt Moritzburg ermittelten, kürten die<br />

vier- bis siebenjährigen Fahrpferde der Rassegruppe<br />

Deutsches Reitpferd bis 2<strong>01</strong>8 die Besten in Warendorf.<br />

Aber drastisch gesunkene Starterzahlen<br />

zwangen zum Umdenken und zur Entscheidung,<br />

ab 2<strong>01</strong>9 alle Fahrpferde- und Fahrpony-Championate<br />

gemeinsam in Moritzburg durchzuführen.<br />

Dass damit die über die Jahre sehr wirkungsvolle<br />

Präsentation des Fahrsports als eines denselben<br />

Prinzipien klassischer Ausbildung, derselben Ausbildungsskala<br />

und denselben Beurteilungskriterien<br />

folgenden Zweiges des modernen Pferdesports<br />

– sozusagen der Beweis für die Einheitlichkeit der<br />

Lehre – wegfiel, war und ist ein Wermutstropfen.<br />

Ein Sieg der Spezialisierung gegenüber der pferdesportlichen<br />

Vielfalt. Per Saldo überwogen die<br />

Vorteile des Standortwechsels für Fahrer, Züchter,<br />

Veranstalter und letztlich sogar für die Zuschauer.<br />

Aber der Wechsel der Örtlichkeit ist für sich allein<br />

genommen noch keine Lösung des Problems,<br />

dass zu wenige junge Pferde mit der Arbeit im<br />

Geschirr vertraut gemacht werden und frühzeitig<br />

den Weg in den Fahrsport finden, obwohl<br />

die Eignungs prüfung für Fahrpferde eine ideale<br />

und unkomplizierte Ergänzung der vielseitigen<br />

Grundausbildung ist. Die Erfahrung hat gezeigt,<br />

dass über 50 Prozent der Fahrpferde im großen<br />

Sport auf dem „Zweiten Bildungsweg“ in den<br />

Fahrsport gefunden haben, nach einer mehr oder<br />

weniger unglücklichen Karriere im Dressur- oder<br />

Springsport. 30 Prozent entstammen spezialisierten<br />

Fahrpferdezuchten (Schweres Warmblut bzw.<br />

Tuigpaarden und Gelderländer aus Holland). Nur<br />

zehn Prozent haben eine kontinuierliche sport liche<br />

Entwicklung im Fahrsport hinter sich, obwohl<br />

fast alle Toppferde des Fahrpferde-Championats<br />

ihren frühen Ruhm im mittleren und großen Sport<br />

bestätigen konnten. Dass Fahrpferde deutlich<br />

schlechter bezahlt werden als gute Reitpferde, ist<br />

eben nicht unbedingt ein Anreiz. „Fahren schadet<br />

nicht!“ – diese Devise muss weiterhin offensiv und<br />

glaubwürdig vertreten werden, denn der Fahrsport<br />

braucht gute Nachwuchspferde. Nicht zu vergessen<br />

das große Potenzial unserer älter werdenden<br />

Gesellschaft, in der eine nicht zu unterschätzende<br />

Zahl von Menschen als Wieder- oder Neueinsteiger<br />

über den Fahrsport einen wunderbaren Start<br />

in den Umgang mit dem Pferd finden könnte.<br />

Anna Sandmann im<br />

Marathon-Wettkampf<br />

BBR News<br />

Azubitagung, EM-<br />

Bewegungstrainer,<br />

Versicherungsblog 51<br />

Westfalen hat die<br />

besten Azubis<br />

Ergebnisse des Bundesberufswettbewerbs<br />

2<strong>01</strong>9 für angehende<br />

Pferdewirte 52<br />

Das Team Westfalen<br />

siegte in Warendorf.<br />

DRFV-News<br />

Berichte aus den DRFV-<br />

Fachgruppen 54<br />

Foto: Toffi<br />

Foto: Frerich<br />

1/2020<br />

45


Berufsreiter aktuell<br />

Könnerin an den Leinen: Anna<br />

Sandmann saß das erste Mal mit<br />

vier Jahren auf einem Kutsch bock,<br />

seit 2<strong>01</strong>6 fährt sie vierspännig.<br />

ZU BESUCH BEI ANNA SANDMANN<br />

Anna fährt<br />

Sie ist 24 Jahre jung und behauptet sich<br />

erfolgreich im männerdominierten Fahrsport:<br />

Anna Sandmann. Stippvisite bei einer<br />

zupackenden Emsländerin, die dieses Jahr<br />

Team-Europameisterin geworden ist<br />

TEXT: CHRISTINE MEYER ZU HARTUM<br />

FOTOS: JACQUES TOFFI<br />

Fahren wir zweispännig oder vierspännig?“,<br />

fragt Anna Sandmann, als wir<br />

sie an einem goldenen Herbsttag zu<br />

Hause in Lähden besuchen. „Mir ist es egal“,<br />

sagt sie. In beiden Anspannungs arten fährt<br />

die Emsländerin erfolgreich bei Championaten,<br />

ist ganz oben angekommen. Die Wahl<br />

für das Training bei dem wir zuschauen<br />

dürfen, fällt an diesem Tag auf den Vierspänner.<br />

Die beiden Jack Russels Jacky und<br />

Pita sind bei jeder Trainingsfahrt dabei. Sie<br />

haben sichtlich Spaß, als Fredie, Harley,<br />

Fantast und Glenn locker auf dem riesigen<br />

Grasplatz traben. Noch besser gefallen<br />

ihnen die Hindernisdurchfahrten. Anna<br />

Sandmann entspricht in vielerlei Hinsicht<br />

so gar nicht dem Klischee des Fahrsportlers.<br />

Dessen Bild wurde über Jahrzehnte bei den<br />

Zwei-, besonders aber bei den Vierspännern<br />

geprägt von gestandenen Männern, die auch<br />

den Spitzensport mehr oder weniger robust<br />

ausübten. Und obwohl inzwischen auch<br />

etliche junge Männer große Erfolge feiern,<br />

bleibt Anna Sandmann als eine der wenigen<br />

Frauen ein echter „Hingucker“. Nicht nur<br />

wenn sie im knappen Blazer und mit elegantem<br />

Hut in der Dressurprüfung an den<br />

Start geht, macht sie Bella Figura. Sportlich<br />

chic in Jeans und Turnschuhen ist sie nicht<br />

minder attraktiv, das Rot der Fingernägel ist<br />

perfekt abgestimmt auf die Farbe der Turnschuhe.<br />

Wie auch immer das Outfit, ob mit<br />

fröhlich wippendem Pferde schwanz oder<br />

die langen blonden Haare offen getragen, sie<br />

kann richtig zupacken, wenn es darauf ankommt.<br />

Damit hat die 24-Jährige schon vor<br />

zwanzig Jahren begonnen, als sie mit den<br />

Ponys Rocket und Blitze nachmittags über<br />

den Trainingsplatz kurvte, immer begleitet<br />

von Opa Johannes Sandmann, Papa Christoph<br />

hatte ja keine Zeit. Sechs Jahre jung<br />

war sie bei ihrem ersten Turnierstart mit<br />

den schwarzen Welsh A-Ponys, die übrigens<br />

immer noch fit sind und ihr Rentnerdasein<br />

bei Freunden auf der Weide genießen.<br />

Das Training mit dem Großvater war<br />

erfolgreich, bald durfte Anna die erfahrenen<br />

Pferde ihres Vaters Christoph fahren, auch<br />

Turniere. So ganz konnte und wollte sie sich<br />

aber vom Ponysport nicht lossagen, sie begann<br />

parallel eine Karriere im Spring sattel,<br />

startete mit ihren Ponys durch bis zu internationalen<br />

Erfolgen. Annas Leidenschaft<br />

war und blieb aber weiterhin der Fahrsport,<br />

und so hängt schon seit acht Jahren der<br />

Springsattel an der Wand.<br />

STARTSCHUSS CHAMPIONATSKARRIERE<br />

Sie war erst 15 Jahre alt, da wurde sie aufgefordert,<br />

an den Sichtungsterminen für die<br />

Weltmeisterschaften der Zweispänner teilzunehmen.<br />

Als die Ergebnisse des Teenagers<br />

dann eine Teilnahme an dem Championat<br />

rechtfertigten, musste erstmal die Genehmigung<br />

eingeholt werden, dass eine noch<br />

15-Jährige gegen „die Großen“ antreten<br />

46 1/2020


ZUR PERSON<br />

ANNA<br />

SANDMANN<br />

Geboren 1995, ist 2<strong>01</strong>1 bei ihrem<br />

ersten internationalen Fahrwettbewerb<br />

an den Start gegangen. Ihr Vater<br />

Christoph Sandmann gehört seit Jahren<br />

zu den deutschen Spitzen-Fahrern. Anna<br />

Sandmann ist wie ihr Vater Mitglied im<br />

Championatskader der Vierspänner.<br />

Ebenso gehört sie zum Championatskader<br />

der Zweispänner.<br />

Ihre größten Erfolge: Team-Gold bei der<br />

Vierspänner-EM 2<strong>01</strong>9, Team-Bronze bei<br />

der Zweispänner-WM 2<strong>01</strong>5, Siebte bzw.<br />

Sechste im Einzel bei der Zwei spänner-<br />

WM 2<strong>01</strong>7 und 2<strong>01</strong>9.<br />

darf, das ist nach dem Reglement erst ab 16<br />

Jahren erlaubt. Analog zu den Regularien<br />

im Reitsport darf starten, wer in demselben<br />

Jahr noch 16 Jahre alt wird. Anna bekam<br />

die Genehmigung. Gemeinsam mit Carola<br />

Diener, zu dem Zeitpunkt Stallmeisterin im<br />

Pferdebetrieb Sandmann, fuhren die beiden<br />

nach Conty in Frankreich. Carola Diener<br />

wurde Weltmeisterin, Anna fuhr auf einen<br />

respektablen 18. Platz.<br />

Auf der Anlage der<br />

Familie Sandmann<br />

gibt es viele Fahr-<br />

Trainingsmöglichkeiten.<br />

Nach zahlreichen Erfolgen im Jugendbereich<br />

folgte 2<strong>01</strong>4 der erste große Erfolg<br />

mit dem Gewinn der Silbermedaille bei den<br />

Deutschen Meisterschaften in Drebkau.<br />

Diesen Platz verteidigte sie 2<strong>01</strong>5 bei der DM<br />

in Lähden, 2<strong>01</strong>6 in Schwaiganger reichte es<br />

zu Bronze. Ab 2<strong>01</strong>6 griff Anna Sandmann<br />

auch bei den Vierspännern an. Eher zufällig,<br />

wie sie erzählt. Boyd Exell war auf dem Hof<br />

Sandmann, um mit Christoph Sandmann<br />

zu trainieren, als Anna zu ihren Zweispännern<br />

ein junges und ein erfahrenes Pferd<br />

aus dem Gespann ihres Vaters anspannte,<br />

damals noch ohne den Plan, auch in dieser<br />

Anspannungsart Turniere zu fahren. Das<br />

Training klappte so gut, dass sie bereits zwei<br />

Wochen später ihr erstes Turnier mit dem<br />

Vierspänner bestritt, „noch ganz vorsichtig<br />

im Gelände, aber es hat total Spaß gemacht“,<br />

erinnert sie sich. 2<strong>01</strong>7 stand wieder der<br />

Zweispänner im Fokus, es ging um die Weltmeisterschaft.<br />

Und wenn Vater Christoph<br />

sich nicht im April 2<strong>01</strong>8 beim Hindernisbau<br />

verletzt hätte, wäre sie heute nicht<br />

Team-Europameisterin, denn vierspännig<br />

fahren stand zu dem Zeitpunkt nicht auf der<br />

Agenda. So aber mussten die Pferde in Gang<br />

gehalten werden, Anna trainierte nicht nur,<br />

sie fuhr auch Turniere. „Ich war erst nicht<br />

sicher, ob ich die schweren Marathonfahrten<br />

auch hinkriege, aber Papa hat gesagt: Das<br />

schaffst Du schon! Also habe ich weiter-<br />

1/2020<br />

47


Berufsreiter aktuell<br />

Kraft, Tempo und Geschwindigkeit:<br />

Beim Marathon eines Fahr-<br />

Wettkampfes ist Action angesagt.<br />

gemacht. Und als ich dann in Lähden und<br />

Riesenbeck gut abgeschnitten habe, kam die<br />

Einladung nach Aachen.“ Das war wie ein<br />

Ritterschlag! Als junge Einzelfahrerin durfte<br />

sie sich mit den Besten der Welt messen. Mit<br />

einem ausgezeichneten neunten Platz rechtfertigte<br />

sie die Einladung, seitdem fährt sie<br />

auch mit dem Vierspänner ganz oben mit.<br />

WAS FÜR EIN JAHR!<br />

2<strong>01</strong>9 wurde zum Erfolgsjahr: Gold, Silber<br />

und Bronze liegen im Trophäenschrank.<br />

Bronze gab es bei der Deutschen Meisterschaft<br />

der Vierspänner in Riesenbeck,<br />

Silber bei der Deutschen Meisterschaft der<br />

Zweispänner in Zeiskam und als Höhepunkt<br />

die Goldmedaille mit dem Team bei der<br />

Europameisterschaft der Vierspänner in<br />

Donaueschingen. „Beide Medaillen mit dem<br />

Vierspänner habe ich eigentlich Mareike<br />

Harm zu verdanken. In Riesenbeck hatte<br />

sie eigentlich die Bronzemedaille schon<br />

sicher, als ihr im Kegelparcours ein großer<br />

Patzer unterlief und sie viele Strafpunkte<br />

kassierte. Und in Donaueschingen fiel eines<br />

ihrer Pferde aus, dadurch kam ich in die<br />

Mannschaft“, berichtet die Glücklichere der<br />

beiden deutschen Vierspänner-Fahrerinnen,<br />

voller Anteilnahme für Mareike Harm. Sie<br />

war die erste Frau, die für ein deutsches<br />

Team an Championaten teilgenommen<br />

hat. Anna Sandmann punktet derzeit mehr<br />

auf dem Viereck, am meisten jedoch im<br />

Kegel parcours. U. a. konnte sie sich bei der<br />

diesjährigen WM in Drebkau mit einer<br />

guten Fahrt durch den Kegelparcours noch<br />

um zwei Plätze verbessern, beendete das<br />

Championat auf dem sechsten Platz. Bei<br />

aller Freude über den persönlichen Erfolg<br />

kommt bei dem Gespräch über die WM in<br />

Brandenburg eine Menge Frust hoch. „Ich<br />

war fest davon ausgegangen, dort für die<br />

Mannschaft zu fahren, meine Enttäuschung<br />

war und ist riesengroß.“ Anna ist immer<br />

noch nicht darüber hinweg. Vater Christoph<br />

nimmt kein Blatt vor den Mund: „Ganz<br />

klar haben sie dem Mädchen eine Medaille<br />

geklaut! Nach den Vorleistungen hätte Anna<br />

ins Team gehört, ich verstehe bis heute<br />

nicht, warum das nicht geschehen ist. Mit<br />

ihr hätten die Deutschen Team-Silber gehabt,<br />

so mussten sie froh sein, dass es noch<br />

mit Bronze geklappt hat.“<br />

Gefragt nach ihrer Lieblingsdisziplin<br />

muss Anna gar nicht nachdenken. „Ich<br />

fahre eigentlich alle drei Disziplinen gleich<br />

gern. Am meisten trainiere ich Dressur, sie<br />

48 1/2020


Foto: www.toffi-images.de<br />

ist die Grundlage allen guten Fahrens. Am<br />

erfolgreichsten war ich im letzten Jahr im<br />

Kegelparcours unterwegs, aber auch der<br />

Marathon macht mir Riesenspaß“, sagt sie<br />

fröhlich. Sie muss auch dafür kein Krafttraining<br />

machen, in kein Fitnessstudio gehen.<br />

„Wenn man so viel fährt wie ich, wird man<br />

allein dadurch immer stärker. Am Anfang<br />

war das nicht so, inzwischen ist es auch im<br />

Gelände kein Thema mehr. Ich kann mich<br />

spontan an keine Situation erinnern, bei der<br />

etwas schiefgegangen ist, weil mir die Kraft<br />

ausgegangen wäre.“ Damit hat sie auch die<br />

Vorbehalte ihres Vaters ausgeräumt, der<br />

noch „vor zwei bis drei Jahren Bedenken<br />

hatte, ob Frauen mit dem Vierspänner<br />

genauso erfolgreich durchs Gelände fahren<br />

können wie Männer. Aber Mareike Harms<br />

hat es ja vorgemacht, und als Anna im vorigen<br />

Jahr in Aachen einen so tollen Marathon<br />

gefahren hat, war ich davon überzeugt,<br />

dass es geht. Die beiden Frauen haben es<br />

bewiesen, sie können mithalten. Nächstes<br />

Jahr sind wieder Weltmeisterschaften für die<br />

Vierspänner, da wird Anna sicher versuchen,<br />

dabei zu sein“. Dafür trainiert sie mit<br />

dem Weltmeister Boyd Exell.<br />

WIE DER VATER, SO DIE TOCHTER<br />

Nun ist ja so eine Marathonfahrt beileibe<br />

keine Kaffeefahrt – das weiß niemand besser<br />

als Christoph Sandmann, der seit 1990 im<br />

internationalen Fahrsport unterwegs ist<br />

und mit besonders starken Geländefahrten<br />

seine größten Erfolge verbuchte. „Da muss<br />

man unterwegs auch schon mal richtig<br />

zufassen, das ist unvermeidlich. Hinterher<br />

bin ich total nassgeschwitzt und fertig. Und<br />

ja: Ich habe Angst, wenn Anna unterwegs<br />

ist. Nicht mit dem Zweispänner, das ist<br />

kein Problem, aber mit dem Vierspänner.<br />

Ich kenne die Risiken sehr genau, weiß wie<br />

schnell etwas passieren kann. Manchmal<br />

geschieht etwas ganz ohne Fahrfehler, wie<br />

zum Beispiel der Sturz meiner Stute Wanita<br />

bei den Weltreiter spielen in Tryon. Verletzt<br />

war am Ende glücklicherweise niemand,<br />

auch das Pferd nicht – es hatte sich nur in<br />

dem Lederzeug des Vorderpferdes verheddert,<br />

war wohl unter Schock und stand nicht<br />

auf. Aber der Schreck war erstmal groß.“<br />

Früher ist er als Groom bei seiner Tochter<br />

mitgefahren, das macht heute Annas Freund<br />

Patryk Szymczak, mit dem sie in einer Wohnung<br />

in unmittelbarer Nähe zu den Pferden<br />

wohnt. „Wenn Anna und ich gleichzeitig<br />

im Gelände unterwegs sind, muss einer<br />

meiner Grooms immer Handy-Kontakt zu<br />

ihrem Groom halten, damit ich weiß wie es<br />

ihr ergeht. Es ist mir total wichtig, sauber<br />

zu fahren, das macht Anna gut. Manchmal<br />

fährt sie etwas längere Wege, aber bleibt<br />

dann im Fluss und hat ganz gute Zeiten“,<br />

gibt der Vater zu.<br />

Zehn bis zwölf Turniere stehen pro Saison<br />

an, das sind für Reiter nicht viele, für Fahrer<br />

schon. Und wenn man gerade so im Flow<br />

ist, locken dann nicht die Weltcup-Turniere<br />

Annas Freund Patryk Szymczak ist als<br />

Groom immer mit dabei – so wie die Jack<br />

Russels Jacky und Pita.<br />

in der Halle? „Ist für uns kein Thema“,<br />

antworten Vater und Tochter spontan.<br />

„Heutzutage braucht man dafür ein Extra-<br />

Gespann, dann sind da auch nur noch Profis<br />

unterwegs. Und der Aufwand ist riesengroß<br />

für eine Zweiminutenfahrt nachts in irgendeiner<br />

Halle“. Die Turnierpferde des Stalles<br />

Sandmann bekommen Pause von September<br />

bis Februar. In der Zeit kommen sie<br />

auf die Weide, werden nur ein- bis zweimal<br />

wöchentlich angespannt und leicht gefahren<br />

ohne zu arbeiten. Der Schwerpunkt liegt in<br />

dieser Zeit auf der Ausbildung der jungen<br />

Pferde. Die leistet neben Christoph und<br />

Anna auch Patryk Szymczak. Im Winter<br />

steht dann mehr Büroarbeit an, die während<br />

der Saison häufig aufgeschoben werden<br />

muss. 230 Mitarbeiter sind in der Spedition<br />

beschäftigt, allein 50 im Büro. Zwei ständige<br />

Mitarbeiter kümmern sich um die zwanzig<br />

Pferde, Praktikanten (wie in den meisten<br />

Pferdeställen meist Praktikantinnen) sind<br />

häufig zur Unterstützung dabei. Um die<br />

Anlage so tadellos sauber zu halten, Hof<br />

und Wege blitzblank gefegt, den Rasenfahrplatz<br />

kurz gemäht, den 40 mal 100 Meter<br />

großen Sandplatz (mit Flutlicht ausgestattet)<br />

gepflegt, die Fahrhindernisse und die Zäune<br />

rund um den Betrieb in Schuss zu haben,<br />

müssen schon alle mächtig fleißig sein.<br />

„Hier standen früher die LKW in Reih‘ und<br />

Glied“, erzählt Anna Sandmann, als wir mit<br />

dem Vierspänner vom Stall Richtung Fahrplatz<br />

unterwegs sind. „Vor 23 Jahren haben<br />

meine Eltern hier angefangen, die Spedition<br />

aufgebaut und auch den ersten Pferdestall<br />

errichtet.“ Mittlerweile stehen die LKW auf<br />

dem Grundstück nebenan, daneben ein<br />

modernes, zweckmäßiges Bürogebäude,<br />

das erst im vorigen Jahr bezogen wurde.<br />

„Bis dahin waren wir mit unseren Büros<br />

in Containern untergebracht, nachdem<br />

der Keller unseres Hauses zu klein wurde.“<br />

Jetzt sind Spedition und Pferdebetrieb eng<br />

beieinander, aber räumlich getrennt. Ideale<br />

Voraussetzungen für Amateure, die im<br />

Hochleistungssport unterwegs sind und<br />

keine Zeit mit langen Wegen verschwenden<br />

dürfen. Für die zwanzig eigenen Pferde,


Berufsreiter aktuell<br />

Anna und ihre<br />

Holländer – die<br />

Fahrpferde der<br />

Familie kommen<br />

ausnahmslos aus<br />

dem<br />

Nachbarland.<br />

eine Führanlage, eine große Remise für die<br />

zahlreichen Kutschen und einen verpachteten<br />

Stalltrakt ist viel Platz. Zum jährlichen<br />

Hausturnier helfen Freunde und Fans aus<br />

dem Dorf mit, „da haben wir ein ganz gutes<br />

Team“, sagt Christoph Sandmann. Wie<br />

überhaupt der Teamgedanke ganz groß<br />

geschrieben wird. „Es ist immer ein großer<br />

Aufwand, wenn wir beide zum Turnier<br />

fahren. Wir leisten uns den Luxus und<br />

nehmen drei Pflegerinnen mit, wir haben<br />

ein gutes Team an Freiwilligen, die immer<br />

mitfahren. Bei mir fährt seit vielen Jahren<br />

Rob Olders, ein Freund aus Holland, auf<br />

der Kutsche mit. Eine große Stütze ist auch<br />

mein Schwager Adolf Fischer, der eigentlich<br />

immer dabei ist. Das macht ja auch unseren<br />

Sport aus: Unterm Strich ist es immer die<br />

Teamleistung, die entscheidet. Doch wir<br />

können nicht nur feste arbeiten, wir können<br />

auch Feste feiern. Im Fahrerlager machen<br />

wir gern Party, das genießen alle, essen und<br />

trinken zusammen. Einer meiner Freunde<br />

ist Koch, der hat immer einen fertigen<br />

Essensplan und verpflegt uns alle.“ Auf dem<br />

Turnier kommt auch Anna mal zum Feiern,<br />

zuhause „ist nicht viel mit Disco oder so.<br />

Wir können schon mal abends etwas unternehmen,<br />

das ist aber die Ausnahme. Allerdings<br />

machen wir immer Winterurlaub und<br />

fahren Ski, das ist ein schöner Ausgleich.“<br />

Mutter Karin Sandmann ist immer dabei,<br />

wenn es zum Turnier geht, Anna kannte<br />

schon als Baby alle Turnierplätze. Als sie<br />

eingeschult war und nicht mehr mitfahren<br />

konnte, zu Hause bei den Großeltern bleiben<br />

musste, gab es Tränen. Auch ihr zwei Jahre<br />

jüngerer Bruder Jan vergoss Tränen, aber<br />

nicht weil er zu Hause bleiben, sondern weil<br />

er mit zum Turnier fahren musste. Bis heute<br />

hat der Sohn kein Interesse am Sport des<br />

Vaters und der großen Schwester. Paula, die<br />

17-jährige Schwester, ist da nicht ganz so<br />

strikt. „Ihr Interesse am Sport ist auch nicht<br />

so groß, aber wenn es ein schönes Turnier<br />

ist und auch noch eine Party in Aussicht<br />

steht, fährt sie mit“, schmunzelt der Vater.<br />

FAIBLE FÜR HOLLÄNDER<br />

Sie sind Amateure, aber den Fahrsport<br />

betreiben Vater und Tochter Sandmann<br />

hochprofessionell. Im Stall stehen nur<br />

Championatskader im Doppelpack: Anna<br />

Sandmann mit Vater Christoph.<br />

KWPN-Pferde, ohne Ausnahme drei- und<br />

vierjährig in Holland gekauft. Beim Kauf<br />

wird vor allem auf das Gangwerk geachtet.<br />

Alle Pferde werden selbst ausgebildet. „Für<br />

mich sind die Tuigpaarden die Besten, ich<br />

will keine anderen haben. Zwar ist es bei<br />

ihnen häufig ein schmaler Grat zwischen<br />

Genie und Wahnsinn, aber sie haben den<br />

richtigen Geist. Trotzdem ist es verdammt<br />

schwer, zwei ganz gute Vierspänner, wie wir<br />

sie gern haben möchten, aufzustellen. Wir<br />

haben dieses Jahr viel Zeit und auch Geld<br />

investiert, es hat dennoch nicht geklappt“,<br />

so Sandmanns Erklärung für seine eigene,<br />

weniger erfolgreiche Saison mit dem neuen<br />

Gespann. Sein Lieblingspferd Wierd hat<br />

er an die Tochter abgegeben. „Der Wallach<br />

ist der Dienstälteste, ein ganz tolles Pferd.<br />

Der hat auch in einem langen Marathon<br />

nach dem achten Hindernis noch Geist,<br />

gibt niemals auf. Alle meine Siege im<br />

Gelände hat eigentlich Wierd für mich<br />

errungen, er ist ein absolutes Ausnahmepferd“,<br />

schwärmt er, der von Hause aus<br />

auch bei Gesprächen über Pferde nicht zu<br />

großen Emotionen neigt. Anna war es klar,<br />

dass Wierd bei ihrem Vater hoch im Kurs<br />

steht. „Bei mir ist es Fredie, den mögen aber<br />

alle, er ist ein richtiges Mädchenpferd“. Ein<br />

Herzenspferd hat sie verloren. „Das war<br />

Andy. Ich hatte ihn selbst ausprobiert, selbst<br />

ausgebildet, auf ihm ruhten alle meine Hoffnungen.<br />

Dann lag er eines Tages tot auf der<br />

Weide. Ich war supertraurig, meine Mutter<br />

hat schon befürchtet, dass ich aufhöre zu<br />

fahren“. Gut, dass Fredie diese Lücke ausfüllen<br />

konnte. Auch wenn vier Pferde eine<br />

Kutsche ziehen, hat auch bei Fahrern eines<br />

einen besonders großen Platz im Herzen.<br />

50 1/2020


Gut versichert<br />

REITBETEILIGUNGEN<br />

Fremdreiter – ein Problem?<br />

Mit Reitbeteiligungen können Kosten gesenkt und Reitpferden möglichst oft Bewegung<br />

verschafft werden. Reitbeteiligungen sind regelmäßige Fremdreiter, die sich oft<br />

an den Pferde-Unterhaltskosten beteiligen. Das Urteil des Oberlandesgerichts Nürnberg<br />

(4.10.2<strong>01</strong>7) „Pferdehalterin haftet bei Unfall von Reitbeteiligung mit“ sorgte unter<br />

Pferdehaltern für große Unsicherheit bzgl. des Versicherungsschutzes innerhalb der<br />

Pferde-Haftpflichtversicherung. Ein Beispiel: Ihre Reitbeteiligung fällt von Ihrem Pferd<br />

und verletzt sich schwer. Im Krankenhaus wird der Unfallhergang aufgenommen, die<br />

Krankenkasse Ihrer verletzten Reitbeteiligung wird bei Ihnen als Pferdehalter Regressansprüche<br />

für die Behandlungskosten stellen. Zusätzlich macht Ihre Reitbeteiligung<br />

weitere Ansprüche wie Schmerzensgeld und Verdienstausfall etc. bei Ihnen geltend.<br />

Wenn Sie jetzt nicht die richtige Pferde-Haftpflichtversicherung haben, kann Sie dieser<br />

Schaden u.U. Ihre finanzielle Unabhängigkeit kosten! Viele ältere Pferde-Haftpflichtversicherungen<br />

bieten nicht automatisch Versicherungsschutz für den Pferdehalter.<br />

Teilweise musste eine Reitbeteiligung namentlich bei der Haftpflichtversicherung für<br />

den Versicherungsschutz angemeldet werden. Unser Tipp: Fragen Sie nach, ob auch<br />

Schadenersatzansprüche Ihrer Reitbeteiligungen gegen Sie mit abgesichert sind!<br />

Alle Kunden, die über Schütz & Thies Versicherungskontor KG eine Pferde-Haftpflichtversicherung<br />

haben, genießen auch Versicherungsschutz für Ansprüche von Reitbeteiligungen<br />

gegenüber dem Pferde halter. Hierbei muss eine Reitbeteiligung nicht<br />

namentlich genannt werden und es dürfen auch Kostenbeteiligungen fließen.<br />

Ansprechpartner in Versicherungsfragen für DRFV-Mitglieder:<br />

Schütz & Thies Versicherungskontor KG, Tel.: 0421/33111200<br />

◆ www.berufsreiter-versicherungen.de<br />

DRESSUR<br />

Lehrgangsoffensive<br />

Dressurexperte, Reitmeister und Grand Prix-<br />

Ausbilder Dolf-Dietram Keller geht im Januar<br />

und Februar für die BBR auf „Lehrgangsreise“,<br />

um seine Expertise im Dressurviereck weiterzugeben.<br />

Die Termine: am 26. + 27.1. in Ansbach<br />

(Bayern), am 2. + 3.2. in NRW sowie am 9. +<br />

10.2. in Nieder sachsen (genaue Orte werden<br />

noch bekannt gegeben). Weitere Infos und<br />

Anmeldung: ◆ www.berufsreiter.com<br />

Versicherungsschutz auch für die<br />

Reitbeteiligung? Prüfen Sie<br />

Ihre Haftpflichtversicherung.<br />

Nicht<br />

vergessen!<br />

Bundesberufsreitertag<br />

„Spitzenzucht und -sport“<br />

am 21. und 22. März<br />

auf dem Gestüt Fohlenhof<br />

in Haßloch mit Dorothee<br />

Schneider und Dirk<br />

Ahlmann<br />

Foto: www.slawik.com<br />

Foto: www.slawik.com<br />

FORTBILDUNG<br />

EM Bewegungstrainer<br />

werden<br />

Im Islandpferdezentrum Wiesenhof im baden-württembergischen<br />

Marxzell-Burbach<br />

gibt es 2020 für Berufsausbilder („Klassische<br />

Reitausbildung“ und „Spezialreitweisen“) die<br />

Möglichkeit, sich zum EM Bewegungstrainer<br />

fortbilden zu lassen. Geleitet wird der Kurs<br />

von Gabriele Nimsky-Magnussen. Er startet<br />

mit einer Eingangsklausur Mitte Februar<br />

und geht über drei Wochenend-Module im<br />

Mai, Oktober und November. Neben den<br />

Bewegungslehre in allen Sätteln – darum<br />

geht es bei einer Fortbildung zum EM-<br />

Bewegungstrainer auf dem Wiesenhof.<br />

Pferdewirten und Pferdewirtschaftsmeistern<br />

gibt es für dieses Pilotprojekt letztmalig eine<br />

offene Zulassung für Trainer „Gangreiten“,<br />

die Mitglied der BBR sind. Infos und Anmeldung:<br />

◆ www.berufsreiter.com<br />

GOLDENE STENSBECKPLAKETTE<br />

Single geehrt<br />

Für sein Lebenswerk wurde Karl Single,<br />

ehemaliger Ausbildungsleiter des Baden-<br />

Württembergischen Haupt- und Landgestütes<br />

Marbach, mit der<br />

Stensbeck-Plakette<br />

in Gold geehrt. Single<br />

hat in 48 Dienstjahren<br />

520 Auszubildende<br />

betreut.<br />

Zudem engagiert er<br />

sich ehrenamtlich<br />

für die Berufsausbildung.<br />

Bis heute<br />

ist er Mitglied der<br />

Prüfungskommission<br />

für<br />

Karl Single<br />

Pferdewirte.<br />

Foto: Busse<br />

1/2020<br />

51


Berufsreiter aktuell<br />

Prüfungsfach<br />

Unterrichtserteilung<br />

– darauf können sich<br />

Azubis in Warendorf<br />

vorbereiten.<br />

SCHULUNGMASSNAHMEN<br />

Optimal<br />

unterrichten<br />

Auszubildende der Fachrichtung „Klassische<br />

Reitausbildung“ aufgepasst: Als<br />

Vorbereitung auf die Abschlussprüfung<br />

gibt es im Februar zweimal die Möglichkeit,<br />

sich in Warendorf Tipps in Theorie<br />

und Praxis zu holen. Am 3. und 4. Februar<br />

sowie am 5. und 6. Februar liegt der<br />

Fokus auf dem Bereich Unterrichtserteilung.<br />

In der Theorie wird die Struktur<br />

einer Lehrprobe und eines Prüfungsgesprächs<br />

erläutert, in der Praxis geht<br />

es um Exterieurbeurteilung sowie das<br />

Arbeiten von Dressur- und Springpferden<br />

und parallel um das Üben und die<br />

Analyse des Prüfungsgesprächs. Hannes<br />

Müller hat die Leitung der Fortbildungen<br />

inne. Weitere Infos und Anmeldung:<br />

◆ www.berufsreiter.com<br />

Foto: HIM/Brandel<br />

BUNDESBERUFSWETTBEWERB<br />

Westfalen hat die<br />

besten Azubis<br />

Die angehenden Pferdewirte aus Westfalen<br />

haben den Bundesberufswettbewerb<br />

2<strong>01</strong>9 der Fachrichtungen<br />

„Pferdehaltung & Service“ sowie<br />

„Pferdezucht“ in Warendorf<br />

gewonnen. Mit 717 Punkten<br />

insgesamt setzte sich das Team<br />

Westfalen (Laura Schwarz, Kristina<br />

Speer, Ann-Sophie Holtmann)<br />

vor Weser-Ems (Jana Böhmann,<br />

Franziska Mensink, Moritz<br />

Friemelt, 678) und Berlin-Brandenburg<br />

(Franziska Früh, Silas<br />

Prokisch, Gabriel Lucano, 676).<br />

Bei der „Deutschen Meisterschaft<br />

der Auszubildenden“<br />

traten elf Mannschaften und 33<br />

angehende Pferdewirte in Theorie<br />

und Praxis an. Die Azubis der<br />

Foto: Frerich<br />

Laura Schwarz hat die Einzelwertung<br />

„Pferdehaltung & Service“ gewonnen.<br />

Einzelsieg<br />

„Pferdezucht“ für<br />

Gabriel Lucano<br />

Fotos: Frerich<br />

Das Team Westfalen blieb ungeschlagen:<br />

Laura Schwarz, Kristina<br />

Speer und Ann-Sophie Holtmann.<br />

Fachrichtung „Pferdehaltung &<br />

Service“ bestritten eine Dressurprüfung<br />

auf A-Niveau. In<br />

der Fachrichtung „Pferdezucht“<br />

mussten die Teilnehmer ein Pferd<br />

auf der Dreiecksbahn vormustern.<br />

Anschließend mussten alle<br />

ein Pferd beurteilen und ein<br />

zugelostes Thema theoretisch<br />

präsentieren. Die drei besten Teilnehmer<br />

jeder Fachrichtung zogen<br />

dann ins Einzelfinale ein. In der<br />

Fachrichtung „Pferdehaltung &<br />

Service“ mussten die Teilnehmer<br />

ein Pferd longieren und in einem<br />

Kundengespräch die Eindrücke schildern<br />

und ihn beraten. Am besten gelang das<br />

Laura Schwarz, die am NRW-Landgestüt ihre<br />

Lehre absolviert (8,0). Zweite wurde Natalie<br />

Grüneisl (7,7/Reitanlage Grüneisl, Bayern)<br />

vor Ann-Sophie Holtmann (7,5/Warendorf).<br />

In der Fachrichtung „Pferdezucht“ ging es<br />

darum, aus drei verschiedenen Hengsten<br />

den passenden Kandidaten für eine Stute<br />

auszuwählen und dies zu begründen.<br />

Gabriel Lucano vom Trakehner-Gestüt Staffelde<br />

tat sich hier hervor (8,5/Berlin-Brandenburg).<br />

Julia Wilk (Sportpferde Brähler,<br />

Hessen) wurde Zweite (8,3) vor Adriana De<br />

Peppe (8,1/Joachim Wahlers, Hannover).<br />

Wir gratulieren:<br />

95 Jahre<br />

Maria Günther, Hamburg (30.1.)<br />

85 Jahre<br />

Hans-Dieter Hornung,<br />

Freiburg (1.1.)<br />

80 Jahre<br />

Hans-Georg Gerlach,<br />

Schloß Holte Stukenbrock (1.1.)<br />

Jutta Groven, Pulheim (11.1.)<br />

Neue Mitglieder<br />

75 Jahre<br />

Franz Martin Stankus,<br />

Kirchnüchel (8.1.)<br />

Eckhardt Meyer, Hermannsburg<br />

(29.1.)<br />

70 Jahre<br />

Hans Tegelmann, Ladbergen (4.1.)<br />

Richard Otto Klaassen, Melle (6.1.)<br />

Hannelore Heintz, Nutha (7.1.)<br />

Friedrich Günther, Radeburg (13.1.)<br />

Esther Pavie-Klein, Nalbach-<br />

Piesbach (19.1.)<br />

Gabriele Disterer, Neunkirchen (21.1.)<br />

65 Jahre<br />

Renate Hoffarth, Jülich (3.1.)<br />

Dr. vet. Gerit Matthesen,<br />

Grävenwiesbach (17.1.)<br />

Christian J. Gabrielse,<br />

Dinslaken (28.1.)<br />

60 Jahre<br />

Susanne Ridderbusch, Bochum<br />

(11.1.)<br />

Judith Eberhard, Konstanz-<br />

Dingelsdorf (12.1.)<br />

Carmen Hanken, Filsum (12.1.)<br />

Conrad Beck, Altenkirchen (13.1.)<br />

Reinhard Heikamp, Duisburg (14.1.)<br />

Holger Hetzel, Goch-Pfalzdorf<br />

(16.1.)<br />

Hubert Brinkmann, Lüdinghausen<br />

(19.1.)<br />

Gerhard Pietsch, Rödermark (24.1.)<br />

Anke Gumper, Belzig-Bergholz<br />

(27.1.)<br />

Wir trauern um<br />

Paul Kühler, Helstedt (geb. 28.3.<br />

1940, verst. 17.11. 2<strong>01</strong>9)<br />

A. Bauer, Bolanden; A.-L. Boehmer, Wuppertal; D. Buddenberg, Melle; schmitt, Offenbach; V. Leis, Aurach; F. Merkel, Bermatingen; M. Ohlemeyer,<br />

Minden; C. Peiker, Königstein; F. Schmidt, Lauenau; A. Schweg-<br />

A. Drütschel, Scheßlitz; A. Fano, Ehrenburg; P. Gietenbruch, Wuppertal;<br />

A. Goldbeck, Menslage; J. Grabow, Vechta; Reitmeister S. Holzmayr, Karl-Heinz Finsing; S. Klein-<br />

Streng (ganz mann, rechts) Neuenkirchen; mit F. Seemüller, Langenhahn; J. Weschke, Düren<br />

den „Vorreitern“ des Berufsreitertages in Moritz<br />

52 1/2020


Erstmals hat die BBR eingeladen zur<br />

Azubi-Tagung in Warendorf.<br />

Unser Büro ist<br />

vom 23.12.2<strong>01</strong>9 bis zum<br />

3.1.2020 geschlossen.<br />

Ab<br />

dem 6.1.2020<br />

sind wir wieder<br />

für Sie da.<br />

Wir wünschen allen<br />

schöne Weihnachtstage<br />

und einen<br />

guten Rutsch<br />

ins Jahr 2020.<br />

AUSZUBILDENDEN-TAGUNG<br />

Gut vorbereitet auf den<br />

Pferdewirt-Beruf<br />

Die Azubis standen im Mittelpunkt bei der<br />

Premiere der „Tagung der Auszubildenden<br />

im Beruf Pferdewirt“ in Warendorf. Bei der<br />

Tagung konnten sich Auszubildende, die am<br />

Anfang ihrer Lehrzeit stehen, über alles rund<br />

um den Beruf des Pferdewirts informieren. Im<br />

theoretischen Teil ging Tagungsleiter Hannes<br />

Müller zunächst auf das Berufsbild und die<br />

geforderten Kompetenzen ein und er gab<br />

Einblicke in die Prüfungsmodalitäten, welche<br />

Aufgabenbereiche wie geprüft werden und auf<br />

welche Kernkompetenzen es in den verschiedenen<br />

Fachrichtungen ankommt. Um einen<br />

„Azubi-Knigge“ ging es in dem Vortrag von<br />

Dr. Birthe Gärke, die demonstrierte, wie der<br />

richtige Umgang mit Vorgesetzten, Kunden und<br />

Kollegen funktioniert, wie man kommuniziert –<br />

angefangen bei der richtigen Begrüßung – und<br />

worauf gutes Benehmen basiert. Friederieke<br />

Rohlfing sprach über mentale Strategien in<br />

schwierigen Situationen und über Stress in der<br />

Ausbildung – was<br />

Stress bedeutet, wie<br />

er verursacht wird und wie man ihn bewältigen<br />

kann. Instagram, Facebook & Co. waren<br />

Themen des Vortrags von Frederieke Wenning<br />

von e-horses. Der praktische Teil wurde dem<br />

korrekten Longieren eines Pferdes gewidmet<br />

und die Teilnehmer konnten selbst in den Sattel<br />

steigen und ihren Sitz schulen lassen. Außerdem<br />

wurde das Reiten in der Abschlussprüfung<br />

der Fachrichtung Pferdehaltung und Service<br />

thematisiert und die Teilnehmer konnten<br />

ihre Fragen loswerden. Teilgenommen haben<br />

Auszubildende der Fachrichtungen Klassische<br />

Reitausbildung, Pferdehaltung und Service sowie<br />

Zucht – eine davon war Sina Bänfer, Azubi<br />

am Landgestüt Dillenburg: „Ich fand die Tagung<br />

sehr informativ und wir haben ein gutes<br />

Rüstzeug für Situationen im Alltag an die Hand<br />

bekommen.“ Das Pilotprojekt soll in nächstem<br />

Jahr fortgeführt werden.<br />

SIE WOLLEN MITGLIED WERDEN?<br />

Der Deutsche Reiter- und Fahrer-Verband ist ein Zusammenschluss aktiver Reiter und Freunde des<br />

Reit sports in ingesamt acht Fachgruppen, wobei die Bundesvereinigung der Berufsreiter die größte<br />

Fachgruppe ist. Nutzen Sie die Vorteile der Mitgliedschaft, profitieren Sie von tollen Fortbildungsangeboten<br />

und Seminaren! Infos:<br />

www.drfv.de<br />

www.berufsreiter.com<br />

Foto: BBR<br />

Berufsreiter tag<br />

Hessen auf dem<br />

Kronen hof in Bad Homburg<br />

am 19. Januar<br />

in Zusammenarbeit mit der LK<br />

Hessen zum Thema „Kür“ mit<br />

Dolf-Dietram Keller, Richter<br />

Knut Danzberg und<br />

Michael Erdmann.<br />

JETZT SCHON VORMERKEN!<br />

TERMINE<br />

15.2. Infoveranstaltung über<br />

den Beruf des Pferdewirt in<br />

Langenfeld<br />

17.2. Bewegungstrainer EM<br />

Spezialreitweisen in Marxzell<br />

4.–6.5. Modul 1<br />

12.–14.10. Modul 2<br />

23.–25.11. Modul 3<br />

21.-24.1. vlf-Bundesseminar für<br />

Pensionspferdehalter 2020 in<br />

Warendorf<br />

3.+ 4.2. sowie 5.+ 6.2.<br />

Schulungsmaßnahmen in<br />

Warendorf für Auszubildende<br />

in Hinblick auf die Abschlussprüfung<br />

für die Fachrichtung<br />

„Klassische Reitausbildung“<br />

26. + 27.1. Dressurlehrgang mit<br />

Dolf Keller in Ansbach<br />

2. + 3.2. Dressurlehrgang mit<br />

Dolf Keller in NRW<br />

9. + 10.2. Dressurlehrgang mit<br />

Dolf Keller in Niedersachsen<br />

◆ www.berufsreiter.com<br />

INFOVERANSTALTUNG<br />

Kann ich<br />

Pferdewirt?<br />

Wer sich für den Beruf des<br />

Pferde wirts interessiert, ist bei<br />

der Infoveranstaltung am 15.<br />

Februar in der Landes-Reitund<br />

Fahrschule Rheinland in<br />

Langenfeld genau richtig. Dort<br />

informiert die BBR über das<br />

Berufsbild, persönliche Voraussetzungen,<br />

Arbeitsalltag, Ausbildungsbetriebe<br />

und Berufsaussichten.<br />

Wer möchte, kann vor<br />

einer Testkommission vorreiten<br />

(Reithelm und -kleidung nicht<br />

vergessen!). Weitere Infos:<br />

◆ www.berufsreiter.com<br />

1/2020<br />

53


Deutscher Reiter- und Fahrer-Verband<br />

Der „Formel 1-Wagen unter den Gespannen“: die Quadriga, eine in der<br />

Antike olympische Renn-, Jagd- und Kriegsanspannung.<br />

Foto: DRFV/Schettler<br />

FACHGRUPPE FAHREN<br />

Formel 1 mit vier PS<br />

Selten war ein Lehrgang der<br />

FG Fahren so gefragt wie das<br />

Praxisseminar „Sonderanspannungen“,<br />

das am letzten<br />

September-Wochenende<br />

gemeinsam mit der Deutschen<br />

Reitschule im NRW-Landgestüt<br />

Warendorf durchgeführt wurde.<br />

Obersattelmeister Christian<br />

Koller, Leiter des Fahrstalles im<br />

Landgestüt, bot zum Anfassen<br />

und Selbstfahren an, was man<br />

sonst allenfalls auf Hengstparaden<br />

oder in Schaubildern<br />

zu sehen bekommt: Römische<br />

Kampfwagen, Einhorn, Ungarische<br />

Fünfspänner und Random.<br />

Welches Equipment für diese<br />

Sonderanspannungen benötigt<br />

wird, welche Leinen, vor allem<br />

welche Grifftechniken und wie<br />

man Pferde darauf vorbereitet,<br />

das war Thema dieses tagfüllenden<br />

Lehrgangs. Aber auch<br />

der theoretische Background<br />

zum Ursprung und zur praktischen<br />

Bedeutung der speziellen<br />

Anspannungsarten kam nicht<br />

zu kurz. Welche Anspannungsart<br />

am meisten faszinierte? Die<br />

in der griechischen Antike einst<br />

olympische Renn-, Jagd- und<br />

Kriegsanspannung Quadriga,<br />

der „Formel 1-Wagen“ unter<br />

den Gespannen: vier Pferde<br />

nebeneinander vor einem ungefederten,<br />

stehend zu fahrenden<br />

zweirädrigen Wagen. RS<br />

Zur Jahrestagung ihrer Fachgruppe trafen sich die Fahrer in Greiz. Unter anderem<br />

ging es um die Ausbildung von der Remonte bis zum Championatssieger.<br />

Foto: DRFV/Schwarzl<br />

FACHGRUPPE FAHREN: JAHRESTAGUNG<br />

Wie macht man Champions?<br />

Es hätte kaum einen besseren Ort geben<br />

können zur Durchführung der Jahrestagung<br />

2<strong>01</strong>9 der Fachgruppe Fahren als das<br />

Gestüt Bretmühle im thüringischen Greiz.<br />

Hanno Strauß und Bettina Winkler betreiben<br />

dort gemeinsam eine erfolgreiche Pferdezucht<br />

und einen nicht minder erfolgreichen<br />

Ausbildungsstall, der inzwischen mit<br />

elf Bundes championatstiteln und zwei FEI-<br />

Weltmeisterschärpen für Junge Fahrpferde<br />

geadelt wurde. So konnte das Ausbildungsprogramm<br />

von der Remonte bis zum Championatssieger<br />

in allen Schritten demonstriert<br />

werden und brachte zudem noch die Erkenntnis<br />

zutage, wie gut auch späteren Reitpferden<br />

die Arbeit im Geschirr bekommt. Ob<br />

das Einfahren mit oder ohne Scheuklappen,<br />

im Ein- oder Zweispänner besser ist, war<br />

ausgiebiges Diskussions thema. Im Seminarteil<br />

der Tagung ließ Hanno Strauß, gelernter<br />

Redefiner Gestüts wärter und Diplom-<br />

Landwirt die Entwicklung des Fahrsports in<br />

der DDR und nach der Wende Revue passieren,<br />

überaus passend zum 30-jährigen<br />

Jubilä um der Deutschen Einheit. Dr. Matthias<br />

Görbert, pensionierter Landstallmeister<br />

und Leiter der Sächsischen Gestütsverwaltung,<br />

präsentierte seine Überlegungen<br />

zur Marktchance deutscher Fahrpferde gegenüber<br />

der Konkurrenz aus Holland und<br />

Polen. Rudolf Temporini, Vorsitzender des<br />

DOKR-Fahrausschusses, bilanzierte die erfreulichen,<br />

teilweise sogar ganz unerwarteten<br />

Medaillen deutscher Fahrer bei den internationalen<br />

Championaten. Dass auch das<br />

FEI-Weltchampionat der Jungen Fahrpferde<br />

unbedingt mehr in die Mitte Europas gehört<br />

(statt an den östlichen Rand Ungarns),<br />

war die einhellige Meinung der Teilnehmer.<br />

Einige denkbare deutsche Veranstalter sollen<br />

hier für eine aussagekräftige Bewerbung<br />

angesprochen werden. Eine sehr lebhafte<br />

Podiumsdiskussion befasste sich mit den<br />

Perspektiven des Fahrpferde-Bundeschampionats,<br />

dass 2<strong>01</strong>9 erstmals komplett für<br />

Deutsche Reitpferde, Schweres Warmblut<br />

und Ponys in Moritzburg stattgefunden hat.<br />

<br />

Rolf Schettler<br />

54 1/2020


NICHT VERPASSEN!<br />

Amateurausbilder:<br />

Jahrestagung 2020<br />

Die Fachgruppe der Amateurausbilder lädt ein zur Jahrestagung am 18. und<br />

19. Januar im Hotel Waldhütte in Telgte sowie in der Westfälischen Reit- und<br />

Fahrschule in Münster. Die Teilnehmer erwartet ein umfangreiches und interessantes<br />

Programm – theoretisch wie auch praktisch. Am Samstag wird DOKR-<br />

Mannschaftstierarzt Dr. Sebastian Bartke über „Lahmheitsursachen beim Pferd“<br />

referieren, gefolgt vom Vorsitzenden Uwe Spenlen mit einem Vortrag zum<br />

„Pferdegerechten Reiten und Ausbilden“. Anschließend werden Klaus und Anabel<br />

Balkenhol demonstrieren, wie die „Dressurausbildung gestern und heute“<br />

aussieht. Es stehen Neuwahlen für den Vorsitz an und es wird einen festlichen<br />

Empfang geben. Der Sonntag steht dann ganz im Zeichen der Pferdebeurteilung<br />

(Martin Stammkötter) sowie der Springausbildung von Klasse A bis L<br />

(Martin Plewa). Weitere Infos und Anmeldung: www.drfv.de<br />

NEUE PERSONALIEN<br />

SAVE<br />

THE DATE<br />

CDV-Ball<br />

in Sudermühlen<br />

am 15. Februar<br />

2020<br />

Die Springausbildung von Klasse A bis L – nur eines der Themen der Jahrestagung<br />

der Amateurausbilder am 18. und 19. Januar in Münster und Telgte.<br />

Uwe Spenlen<br />

Foto: privat<br />

Wolfgang Egbers und Uwe<br />

Spenlen mit neuen Aufgaben<br />

Im DRFV wurden zwei Posten<br />

neu vergeben. Uwe Spenlen, der<br />

über 20 Jahre lang als FEI-Richter<br />

Dressur tätig war und Träger<br />

des Deutschen Reiterkreuzes<br />

in Silber ist, übernimmt zum<br />

Jahreswechsel den Posten des<br />

DRFV-Geschäftsführers. Er folgt<br />

damit auf Carolin Lux, die dieses<br />

Amt seit 2<strong>01</strong>4 inne hatte, und<br />

sich als Geschäftsführerin um<br />

die Belange der BBR kümmert.<br />

Grand Prix-Ausbilder Wolfgang<br />

Foto: St.GEORG<br />

DEUTSCHE SCHLEPPJAGDVEREINIGUNG<br />

Ritt der Sieben<br />

Kostbarkeiten<br />

Im Wald von Wietzetze wachsen Austern. Aber nur<br />

an einem einzigen Tag im Jahr – wenn der Schleppjagdverein<br />

Warendorfer Meute zum „Ritt der Sieben<br />

Kostbarkeiten“ aufruft. Dann können Jagdreiter auch<br />

Schritt reiten, durch die herrliche Herbstlandschaft<br />

der Göhrde, mit entspannten Pferden und dem<br />

Anlass entsprechend adrett gewandet plaudernd<br />

durch Wald und Heide. Wie hingezaubert steht dann<br />

auf einer Lichtung eine festliche Tafel, wo Meisterkoch<br />

Max Schulze und sein Team vom Hotel Pferdeschulze<br />

Gastlichkeit in Hochform zelebrieren: mehrarmige<br />

Kerzenleuchter, feine Tischwäsche, herbstliche Dekoration.<br />

Und an einer der Stationen eben auch Austern<br />

mit Chablis, dazu klassische Musik „aus der Dose“<br />

in einer Astgabel. Seit zwanzig Jahren gibt es diese<br />

gastronomische – und logistische! – Meisterleistung<br />

als Kontrapunkt zu vier sportlichen Schleppjagden im<br />

Rahmen der Jagdwoche. Petra Schlemm<br />

Ein „Wald-Dinner deluxe“ gibt es für Jagdreiter beim<br />

„Ritt der Sieben Kostbarkeiten“.<br />

Egbers, der den Vechtehof in<br />

Niedersachsen betreibt, wurde<br />

einstimmig zum Vorsitzenden<br />

der Fachgruppe Dressur<br />

gewählt. Egbers ist Pferdewirtschaftsmeister,<br />

Richter Dressur<br />

bis Klasse S, BBR-Delegierter und<br />

im DOKR-Vorstand im Bereich<br />

Ausbildung und Wirtschaft sowie<br />

im FN-Vorstand Sport. Außerdem<br />

gehört er zur Prüfungskommission<br />

für Pferdewirte/Pferdewirtschaftsmeister.<br />

Wolfgang Egbers<br />

Foto: Schröder Foto: Schlemm<br />

1/2020<br />

55


SPECIAL NACHHALTIGKEIT<br />

DER GROSSE<br />

KREISLAUF<br />

Hand aufs Herz: Wie halten Sie es mit der Klimakrise? Sind Sie eher<br />

Team „Dafür-hab-ich-keine-Zeit“ oder ist NACHHALTIGKEIT schon<br />

ein Thema auf Ihrer Stallgasse? Ja, der ökologische Hufabdruck des<br />

Pferdes ist ziemlich groß. Ein Grund mehr, um etwas zu ändern!<br />

TEXT: JANA HERRMANN, KERSTIN WACKERMANN<br />

SPECIAL<br />

INHALT<br />

DER ÖKOLOGISCHE HUFABDRUCK<br />

Was bedeutet eigentlich Nachhaltigkeit? S. 58<br />

LOS GEHT‘S!<br />

Umdenken im Stall, Mülltrennung S.60<br />

Foto: www.slawik.com, Adobe Stock<br />

DIE VORREITER<br />

Mit gutem Beispiel voran S.61<br />

„GRÜNE“ PFERDEHALTUNG<br />

Tipps für Pferdebetriebe S. 64<br />

WIR BRAUCHEN WEIDE<br />

So geht nachhaltiges Weidemanagement<br />

S.68<br />

56 1/2020


Einfach im Müll versinken? Das ist<br />

keine Option, finden wir. Auch der<br />

Reitsport muss nachhaltiger<br />

werden – Schritt für Schritt.<br />

1/2020<br />

57


SPECIAL NACHHALTIGKEIT<br />

Foto: Adobe Stock<br />

Der ökologische Fuß- bzw.<br />

Hufabdruck umschreibt<br />

unsere Ökobilanz.<br />

58 1/2020


DER ÖKOLOGISCHE<br />

HUFABDRUCK<br />

Ein Wort ist momentan in aller Munde: Nachhaltigkeit! Aber was verbirgt sich eigentlich hinter<br />

dem Begriff, an dem wir spätestens seit Greta Thunberg und der Fridays for Future-Bewegung<br />

nicht mehr vorbeikommen? Und vor allem: Was können wir Reiter tun?<br />

Es ist Dienstagabend, 18 Uhr, Feierabend<br />

für Karla Klima. Ein ungemütlicher<br />

Nieselregen begrüßt sie, als sie das Büro<br />

verlässt und sich auf ihr Fahrrad schwingt.<br />

Auf dem Weg zum Reitstall gerät Karla ordentlich<br />

ins Schwitzen und muss mehrmals<br />

anhalten, weil der Sack Möhren auf dem<br />

Gepäckträger gefährlich ins Rutschen gerät.<br />

Immerhin kommt sie trotzdem nah an ihre<br />

Bestzeit heran – eine Stunde und 4 Minuten<br />

für die knapp 20 Kilometer zum Stall.<br />

Beim Umziehen gibt der Reißverschluss der<br />

Reithose seinen Geist auf – ärgerlich, aber ist<br />

eben SecondhandWare. Der Putzbeutel aus<br />

Jute ist leider auch klatschnass, den hat die<br />

Reitbeteiligung gestern draußen vergessen<br />

… Sie ahnen schon, worauf dieses kleine<br />

Gedankenspiel hinausläuft: Nachhaltigkeit<br />

kann unbequem sein – zumindest wenn<br />

man alles auf einmal ändern möchte. Führt<br />

man sich vor Augen, wie viel Müll, Abgase<br />

und CO2 rund um das Pferd produziert<br />

werden, müsste man den Reitsport sogar<br />

genau genommen ganz an den Nagel hängen.<br />

Keine Option? Finden wir auch! Umso<br />

wichtiger ist es, jetzt schnellstmöglich die<br />

Reißleine zu ziehen, um unseren schönen<br />

Sport so zu betreiben, dass es uns zukünftige<br />

Generationen nicht übel nehmen werden.<br />

WAS IST NACHHALTIGKEIT?<br />

Der Duden definiert Nachhaltigkeit als<br />

„Prinzip, nach dem nicht mehr verbraucht<br />

werden darf, als jeweils nachwachsen,<br />

sich regenerieren oder künftig<br />

wieder bereitgestellt werden kann“. Es<br />

geht also vor allem darum, verantwortungsvoll<br />

mit der Natur umzugehen und<br />

Ressourcen so zu nutzen, dass auch unsere<br />

Kinder und Kindeskinder ein gutes Leben<br />

auf der Erde führen können. Oft ist auch die<br />

Rede vom „ökologischen Fußabdruck“, der<br />

– so das Ziel einer nachhaltigen Lebensweise<br />

– möglichst klein gehalten werden<br />

sollte. Dieser Fußabdruck errechnet sich<br />

aus den Rohstoffen und der Energie, die<br />

wir verbrauchen, sowie aus dem Abfall und<br />

den Abgasen, die wir produzieren. Wie<br />

wohne ich? Wie ernähre ich mich? Trenne<br />

ich meinen Müll? Was konsumiere ich? Wie<br />

bewege ich mich fort? Aus den Antworten<br />

auf diese Fragen lässt sich der individuelle<br />

ökologische Fußabruck errechnen. Wer es<br />

genau wissen möchte, kann beispielsweise<br />

auf www.fussabdruck.de einen kostenlosen<br />

Online-Test machen.<br />

Anfang 2<strong>01</strong>9 fand sich das Pferd plötzlich<br />

als großer Klimasünder in den Medien wieder.<br />

ESU-Services, ein Schweizer Unternehmen,<br />

hatte die Ökobilanzen verschiedener<br />

Haustiere untersucht und kam zu dem<br />

Ergebnis, dass die Pferdehaltung pro Jahr<br />

ungefähr einer 21.500 Kilometer langen<br />

Autofahrt entspricht. Zum Vergleich: Im<br />

Durchschnitt legt ein Auto in Deutschland<br />

etwa 13.000 Kilometer pro Jahr zurück.<br />

ANJA SCHMITZ<br />

Promovierte Pferdewissenschaftlerin<br />

und Ökologin, die<br />

an der Schnittstelle zwischen<br />

Pferd und Umwelt forscht.<br />

Sie ist wissenschaftliche<br />

Mitarbeiterin in der Abteilung<br />

Graslandwissenschaft an der Universität<br />

Göttingen und befasst sich u. a. mit<br />

nachhaltigem Weidemanagement (s. S. 68).<br />

UNSERE EXPERTEN<br />

Damit kommt das Pferd mit Abstand<br />

schlechter weg als Hund (3700 Kilometer)<br />

oder Katze (1400 Kilometer). Je größer das<br />

Haustier, umso größer die Umweltbelastung<br />

– so lautet die logische Folgerung. Deswegen<br />

heißt es gerade für Pferdehalter, an den<br />

Stellen zu handeln, die sich beeinflussen<br />

lassen: Das fängt bei der Mülltrennung an<br />

(S. 60) und hört beim Weidemanagement<br />

(S. 68) noch lange nicht auf … Die Studie<br />

zeigt auch, dass Haltung und Fütterung<br />

einen großen Einfluss auf die Umweltbelastung<br />

haben können. „Es ist zwar nicht<br />

zu erwarten, dass ein Pferd bei optimal<br />

umweltfreundlicher Haltung auf das Niveau<br />

eines Hundes kommt, aber werden anstelle<br />

von Stroh bspw. lokale Hobelspäne als Einstreu<br />

verwendet, sinkt die Umweltbelastung<br />

immerhin um fast 30 Prozent“, so heißt es<br />

in der Studie. Dass bereits viel in Bewegung<br />

geraten ist, zeigen positive Beispiele aus dem<br />

Reitsport (S. 61). Und bei all der Schwarzmalerei<br />

darf natürlich auch eines nicht<br />

vergessen werden: Pferde machen gesund<br />

und glücklich!<br />

GEORG W. FINK<br />

Gründer und Inhaber des<br />

Ingenieurbüros Fink Reitanlagen,<br />

berät seit über<br />

45 Jahren bei der Planung<br />

und dem Bau von Reitanlagen<br />

im In- und Ausland.<br />

Reitet selbst, ist FN-Amateurreitlehrer,<br />

Richter und Parcourschef.<br />

www.fink-reitanlagen.de<br />

1/2020<br />

59


SPECIAL NACHHALTIGKEIT<br />

LOS GEHT’S!<br />

Der gute Wille ist da, aber wo anfangen? Wir haben positive<br />

Beispiele für Nachhaltigkeit im Reitsport gesammelt und zeigen<br />

auf, in welchen Bereichen ein Umdenken möglich und nötig ist<br />

Weniger Plastik, weniger Konsum,<br />

weniger Abfall … Beim Thema<br />

Nachhaltigkeit scheint es oft in<br />

erster Linie um Verzicht zu gehen. Dabei<br />

kann Nachhaltigeit richtig Spaß machen!<br />

Die Plastik-Putzbox durch eine langlebigere<br />

Alternative aus Metall oder Holz ersetzen?<br />

Klingt gar nicht so furchtbar! Auf dem<br />

Reiter-Flohmarkt endlich die Schabracke<br />

finden, auf die man schon ewig scharf ist –<br />

und sich diese sogar leisten können? Super!<br />

Statt alles in der Restmülltone zu versenken,<br />

drei Sekunden darüber nachdenken, ob der<br />

gelbe Sack vielleicht die bessere Wahl wäre?<br />

Ist machbar! Nachhaltiger zu leben, heißt<br />

auch bewusster zu leben. Ein erster Schritt ist<br />

es daher, erst einmal eine Art Bestandsaufnahme<br />

zu machen. Welche Produkte nutze<br />

ich im Stall, gibt es vielleicht umweltfreundlichere<br />

Alternativen – und brauche ich die<br />

alle? Muss ich jeden<br />

Tag mit dem<br />

Auto zum Stall<br />

fahren oder<br />

darf es auch<br />

mal das Fahrrad<br />

sein? Kann<br />

ich vielleicht<br />

Fahrgemeinschaften<br />

bilden?<br />

AB IN DIE TONNE<br />

Gehört die alte Abschwitzdecke wirklich in<br />

den Müll oder kann ich damit vielleicht noch<br />

den Schulpferden im Reitverein etwas Gutes<br />

tun? Bei Futter- und Pflegeprodukten geht es<br />

häufig darum, wie diese verpackt sind. Einige<br />

Hersteller setzen bereits auf nachhaltigere<br />

Materialien, eine kleine Recherche lohnt<br />

sich. Und auch nachfüllen statt neu kaufen<br />

ist eine gute Option! Für viele Produkte gibt<br />

es Nachfüllpackungen, die mehr Inhalt und<br />

weniger Müll liefern. Apropos: Die sorgfältige<br />

Mülltrennung ist ein ganz zentraler Punkt,<br />

auch im Reitstall. Denn ohne die<br />

kein Recycling, keine Schonung<br />

von natürlichen<br />

Ressourcen<br />

– und<br />

vielleicht keine<br />

Zukunft. Wer<br />

Aller Anfang ist<br />

schwer? Nicht<br />

unbedingt!<br />

sich unsicher<br />

ist, was wo<br />

hinein gehört:<br />

siehe unten.<br />

Fotos: www.slawik.com<br />

Restmüll<br />

Pflegeprodukte<br />

(Huffet & Co.)<br />

Verpackungen,<br />

die noch nicht leer<br />

sind, gehören in die<br />

schwarze Tonne.<br />

(Achtung: Medizinische<br />

Produkte<br />

kommen in den<br />

Sondermüll!<br />

Müslisäcke<br />

✗<br />

Futtereimer<br />

Der richtige Platz<br />

für mehrfach verwendete<br />

oder fest<br />

installierte Futtereimer,<br />

da diese nicht<br />

als Verpackung<br />

gelten. Noch besser<br />

wäre allerdings die<br />

Wertstofftonne.<br />

Pferdedecken,<br />

Gamaschen & Co.<br />

Hier sind wir<br />

richtig!<br />

Sättel<br />

Ab in die schwarze<br />

Tonne … Noch<br />

besser wäre allerdings<br />

ein zweites<br />

Leben als kreative<br />

Dekoration oder<br />

Kinderspielzeug …<br />

Reitbekleidung<br />

Lumpen und sehr<br />

stark verschmutzte<br />

Kleidung (z. B. mit<br />

Öl oder Farbe) sind<br />

hier richtig. Der<br />

Rest gehört in die<br />

Alttextilsammlung!<br />

Gelbe Tonne<br />

Leere Verpackungen<br />

kommen hier<br />

rein! Vorausgesetzt,<br />

sie sind nicht aus<br />

Papier oder Glas.<br />

Wenn der Sack<br />

innen mit Plastik<br />

ausgekleidet ist: Ab<br />

dafür!<br />

Stichwort Verpackung!<br />

War etwas<br />

darin eingepackt,<br />

gehören Futtereimer<br />

hier hin. Bei<br />

Papieretiketten<br />

usw. die einzelnen<br />

Bestandteile möglichst<br />

trennen.<br />

✗<br />

✗<br />

✗<br />

✗<br />

Verpackungen mit<br />

einem geringeren<br />

Kunststoffanteil<br />

als fünf Prozent<br />

dürfen bzw. sollen<br />

in der Papiertonne<br />

entsorgt werden.<br />

Das wäre dann der<br />

richtige Platz für die<br />

Papieretiketten …<br />

✗<br />

✗<br />

✗<br />

Papiertonne<br />

ÜBRIGENS: Für Silofolien und weitere Kunststoffe, die in der<br />

Landwirtschaft bei der Ernte anfallen, haben die Mitglieder<br />

der IK Industrievereinigung Kunststoffverpackungen e.V. ein<br />

Rücknahmesystem aufgebaut, mehr Informationen finden Sie<br />

unter: www.erde-recycling.de/rund-um-die-abgabe/erntekunststoffe-abgeben.html<br />

60 1/2020


DIE VORREITER<br />

VIELE<br />

ANSÄTZE<br />

ENERGIE AUS<br />

PFERDEMIST<br />

Wie nachhaltig denkt<br />

und handelt die Deutsche<br />

Reiterliche Vereinigung (FN)? Wir haben Pressesprecherin<br />

Julia Basic gefragt:<br />

„Die FN beschäftigt sich seit vielen Jahren mit<br />

den Themen Nachhaltigkeit und Klimawandel.<br />

Auf den Stallungen und Reithallen am<br />

Bundestützpunkt sowie weiteren Gebäuden<br />

sind Solar-Panele installiert, die Strom produzieren.<br />

Auf unseren Turnieren verwenden<br />

wir in der eigenen Gastronomie nur Mehrweggeschirr<br />

und haben darauf verzichtet, auf<br />

dem Turniergelände feste Wege anzulegen,<br />

sondern nutzen dafür Hackschnitzel, die hinterher<br />

wiederverwendet<br />

werden können und am<br />

Ende in einer Biogasanlage<br />

verwertet werden.<br />

Mit der Initiative „Pferde<br />

fördern Vielfalt“ wollen<br />

wir Vereine und Betriebe<br />

dazu animieren, ihre<br />

Stall- und Grünanlagen<br />

so zu gestalten, dass<br />

sich möglichst viele Tierund<br />

Pflanzenarten dort<br />

ansiedeln können und vor allem erhalten<br />

bleiben. In dem Buch „Pferdehaltung, Ställe &<br />

Reitanlagen – Orientierungshilfen für Bau und<br />

Modernisierung“ von Gerlinde Hoffmann (FN-<br />

Verlag) geben wir u. a. Tipps zur Nachhaltigkeit,<br />

erneuerbaren Energien und Klimaschutz.<br />

Wir empfehlen Vereinen und Betrieben auch<br />

den Öko-Check, den wir selbst vor einigen<br />

Jahren am Bundestützpunkt haben durchführen<br />

lassen. Viele Landessportbünde bieten<br />

Programme an, die helfen, Sportstätten klima-freundlich<br />

zu sanieren. Ansprechpartner<br />

für Nachhaltigkeit ist bei uns<br />

THOMAS UNGRUHE<br />

Foto: Schrsgfsdfg sdfg<br />

Thomas Ungruhe, Leiter<br />

der Abteilung Vereine,<br />

Umwelt, Breitensport<br />

und Betriebe. Natürlich<br />

würden wir es<br />

unterstützen, wenn<br />

Modelle wie Helsinki<br />

(siehe rechts) auch auf<br />

deutschen Turnieren<br />

Schule machen würden. Die<br />

Verbrennung von Pferdemist ist hierzulande<br />

bislang noch nicht verbreitet, aber wir stehen<br />

mit der Politik in Berlin in Kontakt.“<br />

Die Helsinki International Horse Show<br />

in Finnland setzt seit fünf Jahren auf eine<br />

besonders nachhaltige Energiequelle:<br />

Pferdemist. Sämtliche Elektrizität für das<br />

Weltcup-Turnier wird aus dem Mist gewonnen,<br />

den die vierbeinigen Athleten während<br />

des Events produzieren. 2<strong>01</strong>9 kamen an vier<br />

Turniertagen insgesamt 100 Tonnen Mist zusammen<br />

– macht umgerechnet mehr als 150<br />

Megawattstunden. Damit konnte nicht nur<br />

die Energie für die gesamte Beleuchtung und<br />

die Anzeigetafeln bereitgestellt, sondern auch<br />

Haushalte in der Umgebung geheizt werden.<br />

Zum Vergleich: Mit dem Mist, den zwei Pferde<br />

pro Tag produzieren, könnte ein Einfamilienhaus<br />

ein ganzes Jahr lang beheizt werden.<br />

Hinter dem Projekt steht der Energieversorger<br />

Fortum. 2<strong>01</strong>4 am Schreibtisch entworfen,<br />

zeigt das „Modell Helsinki“, wie Pferdemist als<br />

erneuerbare Energie genutzt werden kann.<br />

„Das Mist-zu-<br />

Energie System hat<br />

enormes Potenzial<br />

für Länder mit<br />

großen Pferdepopulationen<br />

und es<br />

hat gezeigt, dass<br />

neue Lösungen<br />

gebraucht werden,<br />

wenn wir uns<br />

nicht länger auf<br />

fossile Brennstoffe<br />

verlassen wollen“,<br />

so Anssi Paalanen,<br />

Vize-Präsident des<br />

Unternehmens.<br />

Und so funktioniert<br />

das Ganze:<br />

Fortum versorgt<br />

Ställe mit Einstreu,<br />

aus nachhaltigen<br />

Sägespänen, die<br />

aus der finnischen<br />

Forstwirtschaft<br />

stammen. Der<br />

Pferdemist, der<br />

Sägespäne und Pferdemist<br />

werden in Finnland<br />

in erneuerbare Ernergien<br />

umgewandelt.<br />

in diesen Ställen anfällt, wird an Kraftwerke<br />

in ganz Finnland geliefert, wo er als Rohstoff<br />

genutzt wird, um saubere und umweltfreundliche<br />

Energie zu produzieren. Seit 2<strong>01</strong>5 sind<br />

so schon mehr als 70.000 Tonnen Pferdemist<br />

weiterverarbeitet worden.<br />

Fotos: www.slawik.com<br />

nachhaltige<br />

nachhaltige<br />

Pferdepflege<br />

Pferdepflege<br />

auch<br />

auch<br />

nachhaltige bei Hautproblemen<br />

bei Hautproblemen<br />

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SPECIAL NACHHALTIGKEIT<br />

Fotos: ABZ Lambach<br />

IM UNTERRICHT<br />

Die Jugend geht nicht nur auf die Straße, sie arbeitet auch aktiv<br />

an Lösungen für den Klimaschutz. Ein tolles Beispiel dafür sind<br />

die Schüler des Agrarbildungszentrums Lambach in Österreich,<br />

an dem auch Pferdewirtschaft unterrichtet wird. Der Praxisunterricht<br />

findet im benachbarten Pferdezentrum Stadl-Paura statt, wo<br />

regelmäßig internationale Turniere und große Pferdeveranstaltungen<br />

ausgetragen werden. „Wir stoßen dort immer wieder auf<br />

die Leichtsinnigkeit vieler Pferdeliebhaber, die achtlos ihren Müll<br />

hinterlassen“, erzählen die Jugendlichen.<br />

Daher haben die höheren Klassen<br />

an einem Projekt zur Mülltrennung<br />

gearbeitet. Dafür haben die<br />

Schüler im gesamten Pferdezentrum<br />

Stadl-Paura selbstgestaltete Hinweisschilder<br />

aufgestellt. Außerdem<br />

kommen jedes Jahr neue Schüler an<br />

die Schule, die ein eigenes Putzset<br />

für den Praxisunterricht benötigen.<br />

Viele müssen die Putzsachen neu<br />

kaufen, allerdings bestehen diese<br />

zum größten Teil aus Plastik. Daher<br />

sind die Schüler auf die Idee gekommen,<br />

ein umweltfreundlicheres<br />

Putzset zu entwickeln. Das Ergebnis:<br />

ein selbstgenähter Stoffbeutel aus<br />

Vom nachhaltigen Putzbeutel<br />

bis hin zur richtigen<br />

Mülltrennung – die Schüler<br />

beschäftigen sich aktiv mit<br />

dem Thema Nachhaltigkeit.<br />

Bio-Baumwolle, gefüllt mit Tierhaar-<br />

Holzbürsten und einem selbstgeschmiedeten<br />

Hufauskratzer mit<br />

Holzgriff. www.abzlambach.at<br />

RIDERS<br />

FOR FUTURE<br />

Emily Thümmel ist 14 Jahre alt, wohnt mit ihren Eltern auf<br />

einem Pferdehof in Niedersachsen – und möchte die (Reiter-)<br />

Welt zukünftig ein bisschen „grüner“ machen. Deswegen hat<br />

die Schülerin das<br />

Projekt „Riders For<br />

Future“ (RFF) ins Leben<br />

gerufen. Selbst<br />

im Ponyspringsport<br />

erfolgreich, kam<br />

Emily zunächst auf<br />

die Idee, einen Großteil<br />

ihrer Preisgelder<br />

an „Plant for the<br />

Planet“ zu spenden.<br />

Die Non-Profit-<br />

Organisation pflanzt<br />

Riders For Future will ein Zeichen setzen.<br />

Bäume und setzt sich für die weltweite Aufforstung ein. „Da viele<br />

Turnierreiter freitags schon auf den Turnierplätzen sind und eher<br />

nicht bei Demonstrationen anwesend sein können, kam mir eine<br />

weitere Idee. Warum nicht auf dem Pferderücken ein Zeichen<br />

setzen?“, schreibt Emily. Gemeinsam mit ihren Eltern hat sie eine<br />

Webseite erstellt, die als Anlaufstelle für alle interessierten Reiter<br />

dienen soll. In dem dazugehörigen Online-Shop werden zukünftig<br />

nachhaltig und umweltfreundlich produzierte Reitsportartikel<br />

verkauft, die aus fairen Arbeitsbedingungen stammen und mit<br />

dem RFF-Logo versehen sind. Der Erlös aus dem Verkauf der<br />

Produkte soll an Plant for the Planet gespendet werden.<br />

www.ridersforfuture.com<br />

Fotos: Riders For Future<br />

DEN GUTEN WILLEN BESIEGELN<br />

Wer nachhaltiger konsumieren möchte, trifft auf verschiedene Siegel und Label. Diese sind (noch) nicht speziell auf den Reitsport gemünzt,<br />

dennoch werden Sie Ihnen vielleicht auch rund ums Pferd früher oder später begegnen. Bei den Nachhaltigkeitssiegeln werden ökologische<br />

und soziale Aspekte und die ökonomische Tragfähigkeit für zukünftige Generationen berücksichtigt. Stiftung Warentest hat fünf dieser Label<br />

genauer unter die Lupe genommen. Ein kleiner Guide für die nächste Einkaufstour:<br />

Naturland Fair will<br />

ökologischen Landbau,<br />

soziale Verantwortung<br />

und fairen Handel<br />

regional und weltweit<br />

vereinen. Die Situation<br />

der Bauern soll langfristig<br />

verbessert werden.<br />

Bei Stiftung Warentest<br />

schnitt das Siegel am<br />

besten ab, ist aber noch<br />

nicht so weit verbreitet.<br />

Das Fairtrade-Siegel<br />

soll die Handelsbedingungen<br />

für benachteiligte<br />

landwirtschaftliche<br />

Produzenten und<br />

Arbeiter in Entwicklungsländern<br />

verbessern.<br />

Stichwort: faire<br />

Preise und langfristige<br />

Handelsbeziehungen.<br />

Bei Stiftung Warentest<br />

auf Platz zwei.<br />

Das Hand in Hand-<br />

Siegel von Rapunzel<br />

Naturkost zeichnet<br />

Produkte aus, die zum<br />

größten Teil aus fair<br />

produzierten Rohstoffen<br />

bestehen. Wie auch<br />

Fairtrade und Naturland<br />

Fair garantiert Hand in<br />

Hand Mindestpreise<br />

und Prämien für die<br />

Produzenten.<br />

UTZ Certified ist global<br />

weit verbreitet. Das<br />

Versprechen: nachhaltige<br />

Anbaumethoden und<br />

gerechte Arbeitsbedingungen.<br />

Laut Stiftung<br />

Warentest sind die Kriterien<br />

für die Vergabe aber<br />

weniger anspruchsvoll.<br />

Produzenten erhalten<br />

zudem keine Mindestpreise<br />

für ihre Ware.<br />

Das Rainforest<br />

Alliance-Siegel will<br />

die biologische Vielfalt<br />

in den Tropen erhalten.<br />

Bei Stiftung Warentest<br />

schnitt es am schlechtesten<br />

ab. Es will den<br />

nachhaltigen Anbau<br />

fördern, setzt aber auf<br />

Produktionssteigerung.<br />

Mindestpreise für die<br />

Bauern? Fehlanzeige!<br />

62 1/2020


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Eine Wiese mit Obstbäumen – so kann man zum<br />

Beispiel kompensieren, dass Flächen für Wege<br />

oder Parkplätze versiegelt werden mussten.<br />

Auch im Bereich Stallbau und<br />

Pferdehaltung können wir<br />

einiges tun, um nachhaltiger<br />

zu agieren.Wie das geht, hat<br />

Stallbau-Experte Georg W.<br />

Fink zusammengetragen<br />

„GRÜNE“<br />

PFERDEHALTUNG<br />

Die Medien überschlagen sich, die<br />

Politik reagiert statt zu agieren, die<br />

Gesellschaft spaltet sich in Umweltschützer<br />

und solche, die andere Themen für<br />

wichtiger erachten. Ist die Studie darüber,<br />

dass Pferde den größten ökologischen Fußabdruck<br />

aller Haustiere haben, Anlass für<br />

Empörung oder ist sie ein guter Ansatz, um<br />

über die Auswirkungen der Pferdehaltung<br />

auf unsere Umwelt nachzudenken?<br />

FLÄCHENVERBRAUCH<br />

Ob Neuplanung oder traditioneller Bestandsbetrieb<br />

– stets werden mehr oder weniger<br />

große Flächen überbaut. Stall gebäude,<br />

Lager für Betriebsmittel, Maschinen und<br />

Geräte, Reithallen bis hin zu Park- und<br />

Wege flächen, Reitflächen, Ausläufe und<br />

Grünbereiche. Für viele Baumaßnahmen<br />

gibt es konkrete Flächenvorgaben, z. B.<br />

durch die „Leitlinien zur Beurteilung<br />

von Pferdehaltungen unter Tierschutzgesichtspunkten“.<br />

Die Größe der Reit flächen<br />

werden vorgegeben durch die Leistungsprüfungsordnung<br />

der FN, der IPO bei den<br />

Islandpferden und den EWU-Vorschriften<br />

im Westernsport. Hinzu kommen die länderspezifischen<br />

Anforderungen an Weideflächen<br />

und in der landwirtschaftlichen<br />

Pferdehaltung an Futterflächen. Da kommen<br />

schnell einige Hektar (ha) an Flächenverbrauch<br />

zusammen, je nach Art und Größe<br />

des Betriebs. Die Bundesregierung will den<br />

Flächenverbrauch jedoch bremsen: Bundesweit<br />

soll er bis 2020 auf maximal 30 ha und<br />

ab 2030 auf 20 ha pro Tag reduziert werden!<br />

Da<br />

müssen<br />

gerade<br />

neu geplante<br />

Pferdebetriebe<br />

den „Gürtel enger<br />

schnallen“!<br />

VERSIEGELTE FLÄCHEN<br />

Problematisch sind die überbauten, das<br />

heißt ganz oder teilweise versiegelten<br />

Flächen. Hier spielen der Eingriff in die ursprüngliche<br />

Fläche und die Entsorgung des<br />

Niederschlagswassers eine große Rolle. Der<br />

Eingriff muss nach der Kompensations-Verordnung<br />

durch entsprechende Maßnahmen<br />

ausgeglichen werden: Dies können Streuobstwiesen,<br />

Waldrandvorpflanzungen oder<br />

sonstige Natur-verbessernde Maßnahmen<br />

sein. Auch besteht die Möglichkeit, Ökopunkte<br />

durch Zahlung zu erwerben. Das<br />

anfallende Niederschlagswasser sollte dort<br />

entsorgt werden, wo es anfällt, zum Beispiel<br />

durch Versickerung.<br />

In den vergangenen Jahrzehnten wurden<br />

aus arbeitswirtschaftlichen Gründen nur<br />

noch wenige Gebäude mit Obergeschoss in<br />

der Pferde haltung gebaut. Heute sollten wir<br />

über genau solche Lösungen nachdenken.<br />

Mit entsprechender Technik können durchaus<br />

deckenlastige Lagerungen für Betriebsmittel<br />

errichtet werden. Auch Nebenräume<br />

können oft in einen ersten Stock posi tioniert<br />

werden. Es gibt viele Ansätze, die<br />

weniger Flächen verbrauchen und weniger<br />

Böden versiegeln.<br />

Foto: Fink<br />

NATÜRLICHE BAUSTOFFE<br />

Eine ökologisch sehr große Rolle spielen<br />

eingesetzte Baustoffe. Nachhaltigkeit, das<br />

heißt der behutsame Umgang mit natürlichen<br />

Ressourcen, muss in Zukunft viel<br />

mehr beachtet werden. So können bei vie-<br />

Stroh und Heu über den<br />

Stallungen lagern – das<br />

spart Flächen ein.<br />

64 1/2020


len, vor allem kleineren Bauten statt<br />

Betonfundamenten auch Schraubfundamente<br />

verwendet werden,<br />

die sogar öfters eingesetzt werden<br />

können. Holz eignet sich besonders<br />

im Stallbau bestens. Es<br />

speichert im Wachstum CO2,<br />

hat hervorragende stallklimatische<br />

Eigenschaften<br />

und kann – sofern es nicht<br />

chemisch behandelt ist –<br />

sehr gut recycelt werden.<br />

Es ist ein nachwachsender<br />

Rohstoff, mit hoher<br />

Tragfähigkeit und besten<br />

Umwelteigenschaften. In<br />

den südlichen Ländern wird<br />

oft Lehm statt Ziegelmaterial<br />

eingesetzt. Lehm hat, richtig<br />

verarbeitet, wie Holz sehr gute<br />

raumklimatische Eigenschaften<br />

und lässt sich ebenfalls sehr<br />

gut recyceln. Auch in unserer<br />

Klimazone lässt sich Lehm sehr<br />

gut einsetzen – in punkto Umweltfreundlichkeit<br />

eine gute Wahl, die es<br />

zu prüfen gilt. Wer neue Gebäude für die<br />

Pferdehaltung plant, sollte unbedingt über<br />

solche Lösungen nachdenken!<br />

Verbundbaustoffe, in denen mehrere<br />

verschiedene Materialien durch Kleber oder<br />

Hitze verbunden werden, sind zu vermeiden,<br />

da sie nur schwer wieder verwertet<br />

oder zumindest umweltfreundlich entsorgt<br />

werden können. Bereits beim Bau an die<br />

CO2-Bilanz der Baustoffe, den Energieaufwand<br />

und an die Entsorgung denken – das<br />

ist nachhaltig!<br />

Fotos: www.slawik.com<br />

REITBÖDEN – BELASTEND?<br />

Besonders Reitböden stehen aktuell in der<br />

Kritik der Umweltschützer. Vor allem die in<br />

den Tretschichten eingesetzten Zuschlagstoffe<br />

aus Vliesflocken, Fasern, Gelen und<br />

Wachsen aber auch Tretbeläge aus reinen<br />

Teppich schnitzeln gelten als umweltbelastend.<br />

Hier sollte nicht hysterisch reagiert<br />

werden. Vielmehr erfordert dieses Thema<br />

eine fachlich fundierte und sorgfältig abgewogene<br />

Behandlung. Außenplätze müssen<br />

stets so feucht gehalten werden, dass die<br />

Tretschicht nicht staubt und die Zuschlagstoffe<br />

nicht durch Wind verfrachtet werden.<br />

Hecken oder niedrige Windschutznetze<br />

(etwa einen Meter hoch) um Reitplätze herum<br />

verhindern in der Regel die ungewollte<br />

Verbreitung von Flocken und Fasern.<br />

Auswaschungen, die das Grundwasser<br />

belasten, sind zwar theoretisch vorstellbar,<br />

aber bis heute noch nicht wissenschaftlich<br />

nachgewiesen. Die Filterwirkung der zwischen<br />

Reitboden und Grundwasser liegenden<br />

Baugrundschichten ist in der Regel voll<br />

ausreichend, das Grundwasser zu schützen.<br />

Sind Tretbeläge mit synthetischen<br />

Zuschlagstoffen verbraucht, so werden sie<br />

bereits heute durch große Siebanlagen in die<br />

einzelnen Bestandteile getrennt. Die ausgesiebten<br />

Flocken werden der thermischen<br />

Verwertung, die Sande dem Landschaftsbau<br />

oder dem Neubau von Reitplätzen zugeführt.<br />

Aber: Augen auf bei der Baustoffwahl<br />

für Reitböden! Es lassen sich auch sehr<br />

gute Böden aus reinem Sand oder aus Sand<br />

und organischen Zuschlagstoffen (Holz,<br />

Bambus fasern, Baumwolle etc.) bauen. Und<br />

stets die Entsorgung vor der Kaufentscheidung<br />

mit der zuständigen Behörde prüfen!<br />

Vor dem Kauf eines<br />

neuen Bodens<br />

stets prüfen, wie<br />

er später entsorgt<br />

werden kann.<br />

VON FUTTER BIS FROSTSCHUTZ<br />

Jeder Pferdebetrieb benötigt eine Reihe von<br />

Betriebsmitteln wie Rau- und Kraftfutter,<br />

Einstreu, Frostschutz für Reitböden oder<br />

Auftausalze für Wegeflächen. Diese sollten<br />

regelmäßig auf Umweltaspekte geprüft werden.<br />

Hierbei spielen Transportentfernungen,<br />

Verpackungen und Produktionsverfahren eine<br />

große Rolle. Unsere heimische Landwirtschaft<br />

produziert nachhaltig alle für die Pferdehaltung<br />

benötigten Betriebsmittel. Da müssen<br />

keine Spezialprodukte aus fernen Ländern importiert<br />

werden. Es fallen jedes Jahr tausende<br />

Tonnen an Silofolien und Verpackungen an,<br />

die durch intelligenten Einkauf und geeignete<br />

Lagermöglichkeiten im eigenen Betrieb vermieden<br />

oder in der Menge reduziert werden<br />

können. Denken Sie an losen Bezug statt<br />

Sackware für Kraftfutter, an gemeinsamen<br />

Möhreneinkauf in Bigpacks statt in einzelnen<br />

Verpackungseinheiten.<br />

GRÜNE DÄCHER UND WÄNDE<br />

In bestehenden Betrieben können zahlreiche<br />

Fassaden mit Spalieren oder Begrünungen in<br />

einen Lebensraum für Bienen und andere Insekten<br />

und Vögel umgewandelt werden. Hin­<br />

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SPECIAL NACHHALTIGKEIT<br />

Begrünte Dächer bieten Insekten<br />

einen Lebensraum.<br />

zu kommt ein ausgesprochen positiver Einfluss<br />

auf das Stallklima. Noch mehr Wirkung<br />

zeigen begrünte Dächer. Auch auf Bestandsdächern<br />

können durchaus Grün dächer mit<br />

Blühwiesen für Insekten aufgebracht werden.<br />

Der Effekt ist so groß, dass manche Betriebe<br />

dadurch eigene Bienenvölker halten können!<br />

Bei Neubauten reduzieren Grün dächer die<br />

zu entsorgende Menge an Niederschlagswasser,<br />

gelten als Ausgleichsmaßnahmen für<br />

die baulichen Eingriffe und sorgen für beste<br />

Klimaverhältnisse in den Stallungen.<br />

KOPPELN UND AUSLÄUFE<br />

Alle Zielgruppen, vom Freizeitreiter bis<br />

zum Turnierreiter der höchsten Klassen,<br />

verlangen regelmäßigen Koppelgang für<br />

ihre Pferde. Die gesundheitliche Wirkung ist<br />

unbestritten: Koppelgang dient vollumfänglich<br />

dem Tierwohl. Turnierpferde werden<br />

entgegen allen Vorurteilen auch nicht müde<br />

und matt, sondern fit und leistungsbereit.<br />

Daher müssen Grünflächen sorgfältig<br />

gepflegt und möglichst über viele Monate<br />

nutzbar sein. Die Leitlinien Pferdehaltung<br />

fordern täglich mindestens zwei, besser mehr<br />

Stunden freie Bewegung, wenn möglich<br />

im Freien. Gerade die Umweltreize Sonne,<br />

Wind, Regen und Aktivitäten auf dem Hof<br />

fördern die Thermoregulation und das<br />

Wohlbefinden. Daher sollten Ausläufe so<br />

groß sein, dass die Pferde auch traben und<br />

galoppieren können. Zudem benötigen sie einen<br />

stabilen Bodenaufbau, der gut zu pflegen<br />

ist. Matschkoppeln sind weder für die Pferde<br />

noch für den Bodenhaushalt gut. Sie sollten<br />

daher zunehmend weniger entstehen. In<br />

manchen Regionen Deutschlands sind sie<br />

bereits verboten.<br />

ENERGIE- UND WASSERKONZEPT<br />

Je nach technischer Ausstattung und<br />

Be triebs management haben Pferdebetriebe<br />

einen hohen Verbrauch an Energie (Strom,<br />

Heizung) und Trinkwasser. Der Einsatz<br />

stromsparender Technologien, z. B. LED-<br />

Lampen, Helligkeitssteuerungen und gute<br />

Gebäudeisolierungen in beheizten Bereichen,<br />

tragen zu erheblichen Energie- und<br />

damit Kosteneinsparungen bei. Auch der<br />

Trinkwasserverbrauch lässt sich durch den<br />

Einsatz von gesammeltem Regenwasser<br />

erheblich reduzieren (s. rechts unten). All<br />

diese Maßnahmen tragen zu einer Verbesserung<br />

der CO2-Bilanz und der Wirtschaftlichkeit<br />

bei.<br />

FAHRGEMEINSCHAFTEN<br />

Gerade Pensionsbetriebe verursachen in der<br />

Summe erhebliche Verkehrsbewegungen.<br />

Viele Pferdebesitzer fahren alleine zum Stall<br />

– man „braucht auf niemanden Rücksicht zu<br />

nehmen und hat stets alles dabei“. Doch oft<br />

ließen sich Fahrgemeinschaften organisieren,<br />

die Kosten sparen und das Verkehrsaufkommen<br />

reduzieren. Kinderreitschulen organisieren<br />

Shuttlebusse oder setzen sogar große<br />

Planwagen ein, die die Kinder von und zur<br />

nächsten Bahn- oder Bushaltestelle transportieren.<br />

Hier sollten Betriebsleiter informieren<br />

und auf ihre Kunden einwirken.<br />

Jedes Kind einzeln in den Stall fahren? Eltern<br />

können eine Fahrgemeinschaft bilden oder<br />

Reitschul inhaber einen Shuttlebus vom<br />

nächst gelegenen Bus oder Bahnhof anbieten.<br />

Foto: www.slawik.com Foto: Fink<br />

66 1/2020


MÜLLMANAGEMENT<br />

Es gibt Pferdebetriebe, die haben ein vorbildliches<br />

Müllmanagement. Was ein Pferdebe<br />

sitzer mitbringt, ob Medikamentenverpackung,<br />

Möhrennetze oder Papiersäcke für Zusatzfutter<br />

– alles muss wieder mit genommen<br />

werden. (s. S. 60) Für die anfallenden Folien<br />

gibt es Sammelbehälter, in Kooperation mit<br />

anderen Betrieben sogar Pressen, die den<br />

gesammelten Plastikmüll zu Ballen pressen.<br />

Diese werden zur weiteren Verarbeitung zu<br />

den Recyclingbetrieben gefahren.<br />

WOHIN MIT DEM MIST?<br />

Ein bundesweites Problem ist die Entsorgung<br />

von Pferdemist. Obwohl darin wertvolle<br />

Nährstoffe stecken, viel CO2 gebunden ist<br />

und es zahlreiche Verwertungsvarianten gibt,<br />

gilt Pferdemist vor allem in gewerblichen<br />

Betrieben als Abfall. Der Landwirt denkt an<br />

den wertvollen organischen Dünger, mit dem<br />

er Nährstoffe dem Boden zurückgibt, die<br />

durch die Futterproduktion oder Beweidung<br />

entnommen werden (s. a. S. 68). Mit geeigneten<br />

Maßnahmen, z. B. einer Kompostierung,<br />

können die befürchteten parasitologischen<br />

Probleme voll vermieden werden. Trotzdem<br />

sperren sich viele Behörden gegen diese sehr<br />

sinnvolle Verwertungsmöglichkeit. Gleiches<br />

gilt für die Mistverbrennung, die schon einen<br />

hohen technischen Standard hat. Statt Mülldeponien<br />

mit Pferdemist zu belasten, wären<br />

Kompostierung oder thermische Verwertung<br />

umweltfreundlich und für die Betriebe sehr<br />

wirtschaftlich. Eine Dissertation 2<strong>01</strong>7 kommt<br />

Wie Mist sinnvoll entsorgt bzw. genutzt werden<br />

kann, darüber wird noch viel diskutiert.<br />

zu dem Ergebnis, dass Pferde mist durchaus in<br />

Biomassekraftwerken als Brennstoff sinnvoll<br />

eingesetzt werden kann. Hier ist die Politik<br />

gefragt, praxistaugliche und umweltfreundliche<br />

Lösungen zuzulassen!<br />

PRO PFERD EIN BAUM<br />

Eine tolle Idee hatte der Laufstall Pionier<br />

Hanns Ullstein junior. Er schlägt vor, dass<br />

jeder Pferdebesitzer pro Pferd einen Baum<br />

pflanzen soll. Das kostet nicht viel, bewirkt<br />

aber pro Jahr weit über eine Million neue<br />

Bäume! Das ist praktizierter Umweltschutz,<br />

kommt den Insekten, Vögeln aber auch den<br />

Pferden auf den Weiden zugute und stellt<br />

einen wertvollen Beitrag zum Erhalt unseres<br />

Lebensraumes dar!<br />

Foto: www.galoppfoto.de<br />

CO<br />

CO 2<br />

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Produktion CO2 neutrale durch<br />

Kraftwärmekopplungssystem<br />

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Organismus<br />

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zum Grüne Wohle Dächer der Natur<br />

zum und der Wohle Umgebung der Natur<br />

und der Umgebung<br />

Hochwertige, nachhaltig<br />

gewonnene Rohstoffe<br />

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vorwiegend aus<br />

gewonnene Rohstoffe<br />

regionalem<br />

vorwiegend aus<br />

Vertragsanbau<br />

regionalem<br />

Vertragsanbau<br />

REGENWASSER SINNVOLL NUTZEN<br />

Josef und<br />

Sabine Eders<br />

„Grand River<br />

Ranch“ erhielt<br />

eine Auszeichnung<br />

(s. S. 88).<br />

Sabine und Josef Eder von der<br />

Grand River Ranch im bayerischen<br />

Tuntenhausen haben sich für ihre<br />

Anlage etwas besonderes einfallen<br />

lassen, um Wasser zu sparen! Neben<br />

einer Halle stecken unter der Erde<br />

zwei Tanks, die ursprünglich von einer<br />

Tankstelle stammen. Diese wurden<br />

ausgebaut, gründlich gereinigt und<br />

beim Bau der Reitanlage in der Erde<br />

versenkt. Nun wird in den Tanks Regenwasser<br />

gesammelt und überwiegend<br />

zum Bewässern des Reithallenbodens<br />

genutzt. Etwa 160.000 Liter<br />

fassen die Tanks, das entspricht etwa 800 gefüllten Badewannen. Die Grand River Ranch<br />

hat sich aufs Westernreiten spezialisiert. „Die Reitböden für diese Disziplin werden am<br />

besten nicht über eine Beregnungsanlage an der Decke bewässert“, erklärt Sabine Eder.<br />

Stattdessen wird das Wasser aus einem Behälter auf dem Abziehgerät ausgebracht – und<br />

dieses stammt aus den unterirdischen Tanks. Im Sommer 2<strong>01</strong>8 leistete das gebrauchte<br />

Wasser auch noch weitere gute Dienste. „Als es letztes Jahr so heiß war, haben wir die<br />

Reit halle, den Außenplatz und die Weiden damit gewässert“, erzählt Sabine Eder. „Und<br />

falls es tatsächlich mal bei uns brennen sollte, hat die Feuerwehr einen Wasservorrat.“<br />

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der Futtermittel<br />

Natürliche durch Kräuter, Konservierung<br />

Essigspezialiäten<br />

der Futtermittel<br />

durch und Öle Kräuter,<br />

Essigspezialiäten<br />

und Öle


SPECIAL NACHHALTIGKEIT<br />

WIR BRAUCHEN WEIDE!<br />

Weide ist nicht gleich Weide, Pferd ist nicht gleich Pferd – und vor allem: Pferd ist nicht gleich<br />

Kuh. Die Pferdewissenschaftlerin und Ökologin Anja Schmitz beschäftigt sich mit nachhaltigem<br />

Weidemanagement. Ihr Grundsatz: Wer viel weiß, hat schon halb gewonnen<br />

Seit den 1950er-Jahren ist die Zahl<br />

der Grünlandflächen in Europa stark<br />

zurückgegangen. „Besonders extrem<br />

war diese Entwicklung in Deutschland“, sagt<br />

Anja Schmitz von der Universität Göttingen.<br />

Ein Grund hierfür liegt in der Leistungssteigerung<br />

unserer modernen Milchkühe.<br />

Um mehr Milch zu geben, brauchen Kühe<br />

besonders energiereiches Grünfutter. Wenn<br />

Weiden entsprechend kultiviert werden,<br />

verlieren sie an Artenreichtum. Die Ökologen<br />

sprechen von einer „Intensivierung des<br />

Grünlands“. Dieser Prozess erreichte in den<br />

1990er-Jahren einen Höhepunkt. Etwa zur<br />

gleichen Zeit wünschten sich immer mehr<br />

Pferdehalter eine artgerechtere Haltung und<br />

Weidegang für ihre Tiere. Viele ehemalige<br />

Rinderweiden werden heute für die Pferdehaltung<br />

genutzt. Das Problem dabei: Pferde<br />

und Kühe haben unterschiedliche Ansprüche<br />

an ihr Futter. „Stelle ich ein Pferd auf<br />

eine für das Milchvieh kultivierte Weide, ist<br />

das so, als ob ein Mensch den ganzen Tag<br />

Schokoriegel isst“, beschreibt Schmitz. Die<br />

falsche Weide kann ein Pferd krank machen,<br />

Stoffwechselerkrankungen sind die Folge.<br />

Denn im Gegensatz zu Kühen brauchen<br />

Pferde Grundfutter mit höherem Rohfaseranteil.<br />

Gerade das artenreichere Grünland<br />

erfüllt diesen Anspruch. Und darin sieht<br />

Anja Schmitz eine große Chance: „Nachhaltiges<br />

Weidemanagement ist deshalb so wichtig,<br />

weil das Grünland aus landwirtschaftlicher<br />

Sicht die wichtigste Ressource für den<br />

Erhalt von Biodiversität ist.“ Und wenn die<br />

biologische Vielfalt geschützt werden kann,<br />

hat das einen posi tiven Nebeneffekt: Artenreichere<br />

Systeme sind widerstandsfähiger<br />

gegen Umwelteinflüsse und kommen zudem<br />

besser mit Klimaschwankungen zurecht.<br />

VORHANDENES SCHÜTZEN<br />

Aber was genau verbirgt sich nun hinter dem<br />

Konzept des nachhaltigen Weidemanagements?<br />

Schmitz findet folgende Definition:<br />

„Nachhaltiges Weidemanagement überfordert<br />

nie die Ertragsleistung einer Fläche über<br />

einen längeren Zeitraum. Die Nutzung des<br />

Grünlands richtet sich nach der Wüchsigkeit<br />

Als Leuchtturmprojekt<br />

wurde der Biolandbetrieb<br />

Hofgut Ashege von<br />

Christiane Spahn-Rempen<br />

und Prof. Thomas Rempen<br />

im nordrhein-westfälischen<br />

Drensteinfurt-Rinkerode<br />

beim Wettbewerb „Qualitätsbetrieben<br />

gehört die<br />

Zukunft“ bezeichnet (s. S.<br />

88). Ökologie, behutsames<br />

Wirtschaften und regenerative<br />

Landwirtschaft werden<br />

auf dem Betrieb groß geschrieben,<br />

auf dem aktuell<br />

15 Pferde zuhause sind.<br />

Dazu kommen 35 Schafe,<br />

neun Rinder und 13 Hühner,<br />

die zu den vom Aussterben<br />

bedrohten Haustierrassen<br />

gehören. Für Familie<br />

Rempen ist der nachhaltige<br />

Umgang mit der Ressource<br />

Boden elementar – denn<br />

nur von einem fruchtbaren,<br />

aktiven Boden kann<br />

qualitativ hochwertiges,<br />

nährstoffreiches Futter für<br />

die Pferde geerntet werden.<br />

„Unsere grundsätzliche Herangehensweise<br />

ist die der<br />

eines Standortes, den individuellen Möglichkeiten<br />

eines Betriebes und den Ansprüchen<br />

der Pferde, die es ernähren soll, ohne dabei<br />

langfristige Schäden an Böden oder Vegetation<br />

zu verursachen.“ Studien belegen,<br />

dass auf Pferdeweiden in der Regel mehr<br />

Artenvielfalt herrscht, als auf Rinderweiden.<br />

Das liegt unter anderem daran, dass Pferde<br />

selektiver grasen und die Nährstoffe im Boden<br />

anders umverteilen. Ökologen sprechen<br />

vom „spezifischen Weideeffekt“ des Pferdes,<br />

Landwirte von „schwierigen Weidetieren“.<br />

Gemeint sind damit unter anderem die<br />

Fraß- und Geil stellen, die häufig auf Pferdeweiden<br />

entstehen. Auch ist bewiesen, dass<br />

Pferde die Grasnarbe stärker beanspruchen<br />

als andere Weidetiere und diese – vor allem<br />

bei Überbelegung – dauerhaft schädigen<br />

können. Wo das Pferd mit Vorliebe seine<br />

Äpfelhaufen hinterlässt, an den sogenannten<br />

Geilstellen, wird der Boden vermehrt mit<br />

Nährstoffen versorgt. „Dort wächst das Gras<br />

höher, oft findet man an den Geilstellen<br />

weniger schmackhafte Pflanzen wie Ampfer,<br />

Disteln und Brennnesseln. Pferde meiden<br />

diese Bereiche“, erklärt Schmitz. Hat das<br />

Pferd die Wahl, frisst es lieber die jüngere<br />

Vegetation, also das neu gewachsene, kurze<br />

BEST PRACTICE – AKTIVSTALL ASHEGE<br />

ursprünglichen Landwirtschaft.<br />

Wir müssen Humus<br />

aufbauen und wieder<br />

Vielfalt in unsere Pferdeweiden<br />

hereinbringen, das<br />

Wachstum gesunder Kräuter<br />

anregen“, so die Hofbetreiberin.<br />

„Wir betreiben die<br />

Gemischtweidehaltung, da<br />

bei jeder Art der Weidevertritt,<br />

der Verbiss und<br />

die Parasitenverbreitung<br />

anders ist. Die Pferde grasen<br />

kurzfristig kleine Portionsweiden<br />

ab und ziehen nach<br />

kurzer Zeit auf das nächste<br />

Stück. Die Rinder und die<br />

Schafe beweiden zusätzlich<br />

dieses Weidestück, da sie<br />

die Gräser fressen, die von<br />

Pferden verschmäht werden<br />

(Geilstellen). Danach werden<br />

die Flächen mit Plocher<br />

eingesprüht, was eine<br />

schnellere Rotte fördert. Der<br />

Kot bleibt als kostbarer hofinterner<br />

Dünger mit wenig<br />

Aufwand auf den Flächen.<br />

Dank dieses ganzheitlichen<br />

Weidemanagements ist der<br />

Parasitendruck geringgradig.<br />

„Wir hatten in den<br />

vielen Jahren bisher nur<br />

vereinzelt Probleme mit<br />

pathologischen Wurmbelastungen.<br />

Entwurmt wird<br />

selektiv, mit Kotproben und<br />

in Augenscheinnahme der<br />

Tiere und in einem engen<br />

Austausch mit den Einstallern.“<br />

Zusätzlich werden auf<br />

dem Biolandbetrieb Hofgut<br />

Ashege u. a. mit Lamm- und<br />

Rindfleisch hochwertige Lebensmittel<br />

produziert. Auch<br />

der Mist auf Hofgut Ashege<br />

wird sinnvoll kompostiert:<br />

„Wir arbeiten mit dem<br />

Konzept der Kreislaufwirtschaft<br />

und setzen bereits<br />

der Stalleinstreu Plocher zu,<br />

unser Mist rottet danach ca.<br />

sechs bis acht Monate. In<br />

dieser Zeit wird er regelmäßig<br />

gepflegt und vorsichtig<br />

gewendet, damit er gut<br />

belüftet wird. So erhalten<br />

wir hochwertigen Kompost<br />

für unsere Flächen.“ Wer Interesse<br />

hat oder sich ein Bild<br />

vor Ort machen möchte:<br />

www.aktivstall-ashege.de<br />

Foto: www.slawik.com<br />

68 1/2020


Gras – es bilden sich Fraßstellen. Eben diese<br />

verschiedenen Mikrohabitate sind der Grund<br />

dafür, warum Pferdeweiden weitaus mehr<br />

Artenreichtum aufweisen.<br />

WAS KANN ICH TUN?<br />

Schmitz hat in einer Studie 700 deutsche<br />

Pferdebetriebe befragt, um mehr über deren<br />

Weidemanagement zu erfahren. 70 Prozent<br />

gaben an, die Pferde zum reinen Vergnügen<br />

zu halten, also ohne wirtschaftliches Interesse.<br />

Gerade in diesen Hobbyhaltern sieht<br />

Schmitz großes Potenzial in punkto Nachhaltigkeit:<br />

„Pauschale Tipps sind nicht immer<br />

zielführend, denn jeder Betrieb ist anders,<br />

jedes Grünland ist anders und jedes Pferd ist<br />

anders, es gibt sehr viele Variablen. Aber viele<br />

Hobbyhalter bewirtschaften kleinere Flächen<br />

– und gerade die sind für uns Ökologen<br />

interessant.“ Denn die kleinen Flächen lassen<br />

sich für Landwirte meist schlechter bearbeiten.<br />

„Dadurch sind sie aber auch meist noch<br />

artenreicher, wenn sie von Hobbyhaltern<br />

übernommen werden“, so Schmitz.<br />

Etwas gilt dann aber doch für alle Pferdebesitzer<br />

gleichermaßen, egal ob Profi oder<br />

Liebhaber: Wer nachhaltiges Weidemanagement<br />

betreiben möchte, sollte die Vegetation<br />

auf seiner Weide genau kennen. „Ich muss<br />

kein Botaniker sein, aber ich sollte wissen,<br />

welche Arten auf meiner Weide zu finden<br />

sind, wie deren Futterwert aussieht und auch<br />

wie die Pflanzen über das Jahr verteilt wachsen“,<br />

fasst Schmitz zusammen. Wer sich das<br />

selbst nicht zutraut, kann sich Hilfe holen,<br />

beispielsweise bei den Landwirtschaftskammern<br />

oder auch von Umwelt- und Naturschutzberatern.<br />

„Zudem muss ich natürlich<br />

berücksichtigen, dass eine laktierende<br />

Oldenburger Zuchtstute andere Ansprüche<br />

an eine Weide hat, als ein rehegefährdeter<br />

Isländer. Ich sage oft:<br />

Gutes Weidemanagement<br />

ist genauso wichtig wie der Tierarzt“, betont<br />

Schmitz. „Außerdem rate ich Pferdehaltern<br />

dazu, ruhig etwas Unordnung auf der Weide<br />

zu erlauben, auch mal einen Busch stehen zu<br />

lassen.“ Aber nicht nur die Vegetation gilt es<br />

laut der Pferdewissenschaftlerin zu schützen,<br />

die Fruchtbarkeit des Bodens sollte ebenso<br />

erhalten bleiben. Die bereits erwähnte Studie<br />

ergab auch, dass Hobbyhalter vor allem<br />

auf mineralischen Dünger (Kunstdünger)<br />

zurückgreifen – und damit automatisch weniger<br />

nachhaltig agieren. Denn im Gegensatz<br />

zu ökologischem Dünger, wie Mist oder<br />

Gülle, fällt dieser nicht im Betriebs ablauf<br />

an und muss zugekauft werden. Zudem<br />

werden die organischen Substanzen nicht<br />

zurück in den Boden geführt, was wiederum<br />

die Kreislaufwirtschaft unterbricht und die<br />

Artenvielfalt reduziert. Wer wirklich sinnvoll<br />

(und nachhaltig!) düngen möchte, sollte<br />

alle zwei bis drei Jahre eine Bodenprobe von<br />

seiner Weide untersuchen lassen. Die Kosten<br />

hierfür liegen je nach Labor bei etwa 25 Euro.<br />

Bei der Untersuchung der Grundnährstoffe<br />

werden die Nährstoffgehalte einer Probe<br />

(auch in Abhängigkeit von der Bodenart) in<br />

die Klassen A bis E eingeordnet. „Die Empfehlungen<br />

zielen auf die Gehaltsklasse C ab.<br />

In der Pferdehaltung ist aber auch Gehaltsklasse<br />

B noch vollkommen in Ordnung, um<br />

eine dem Pferd zuträgliche Futterproduktion<br />

zu gewährleisten“, erklärt Schmitz.<br />

Mehr als 90 Prozent der befragten Pferdehalter<br />

gaben übrigens an, dass sie ihr Wissen<br />

zum nachhaltigen Weidemanagement verbessern<br />

möchten. Entsprechende Workshops<br />

werden zum Teil schon von den Landwirtschaftskammern<br />

angeboten, auch die Forschung<br />

arbeitet daran, ihr Wissen zukünftig<br />

für die breite Masse zugänglich zu machen.<br />

Und wie heißt es doch so schön? Wo ein<br />

Wille ist, da ist auch ein Weg!<br />

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GESUNDHEIT<br />

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kalte Jahreszeit!<br />

Nachhaltiges Weidemanagement<br />

setzt umfangreiches Wissen auf<br />

Seiten der Pferdehalter voraus.<br />

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ZUCHT KÖRUNGEN<br />

PRÄMIENFLUT UND EIN<br />

1,9 MILLIONEN-HENGST<br />

KÖRSTATISTIK<br />

WESTFALEN<br />

35 Dressur- und 15 Springhengste<br />

wurden in Münster-<br />

Handorf gekört, 18 prämiert. Von 7<br />

Sattelkörungskandidaten erhielten<br />

6 die Zuchterlaubnis. 37 gekörte<br />

Hengste kosteten im Durchschnitt<br />

123.486 Euro. Für die 14 nicht<br />

gekörten Hengste mussten im<br />

Durchschnitt 22.393 Euro<br />

angelegt werden.<br />

76 Hengste, 15 gekört, 18 prämiert – in WESTFALEN<br />

war man großzügig! Und setzte auf Altbewährtes<br />

Niederländisches Blut<br />

ist in Westfalen stets<br />

gefragt. Das war dieses<br />

Jahr nicht anders. Allein acht der<br />

gekörten Dressurhengste gehen<br />

auf Vivaldi zurück, darunter der<br />

Sieger über seinen Vater Dream<br />

Boy, dem WM- und EM-Partner<br />

von Hans Peter Minderhoud.<br />

Der bildschöne Braune wechselte<br />

für in Münster nie dagewesene<br />

1,9 Millionen Euro zu Andreas<br />

Helgstrand und Familie<br />

Kasprzak nach Dänemark.<br />

In aller Munde war noch ein<br />

anderer der 18 (!) prämierten<br />

Jünglinge: Katalog nummer 59,<br />

Raven, einer der ersten Nachkommen<br />

der 2<strong>01</strong>5er Sensation<br />

des Hannoveraner Hengstmarkts,<br />

Revolution, der hier auf<br />

eine Christ-Mutter traf, die einen<br />

hoch erfolgreichen Springstamm<br />

vertritt. Im Gegensatz zum<br />

Siegerhengst war er allerdings<br />

nicht zu verkaufen – sehr zum<br />

SCHÖN UND GUT<br />

Der in den Niederlanden gezogene<br />

westfälische Siegerhengst<br />

v. Dream Boy-Sir Donnerhall-<br />

Arpeggio-Weinberg, der bei der Mitbesitzer-Familie<br />

Gießelmann vorbereitet<br />

wurde, brachte Westfalens Interimszuchtleiter<br />

Thomas Münch ins Schwärmen:<br />

„Westfälisches Ur-Blut, angepaart<br />

an die Moderne. Langbeinig, genügend<br />

gewinkelt und die Versammlungsmomente<br />

schon an der Hand<br />

lassen Größeres erahnen.“ Er brachte<br />

einen neuen Körungs- Rekordpreis: 1,9<br />

Millionen Euro. Verbleib: Dänemark im<br />

Gemeinschaftsbesitz von Helgstrand<br />

Dressage und Familie Kasprzak.<br />

70 1/2020


Alles Müller, oder was? Thomas Müller kann nicht nur<br />

Tore schießen, er landet auch züchterische Volltreffer.<br />

Ein solcher ist der Spring-Reservesieger v. Cornet<br />

Obolensky-Gaillard de la Pomme, der einst bei der<br />

Global Jumping-Fohlenauktion in Berlin für 31.000<br />

Euro nach Hamburg verkauft wurde und nun für<br />

87.000 Euro in den Stall von Dressurolympiasiegerin<br />

Sissy Max-Theurer wechselte.<br />

Starker Antritt – einer von zehn Prämienhengsten<br />

zusätzlich zu den acht Kandidaten auf dem Endring:<br />

Raven v. Revolution-Christ (Z.: ZG Wehrs, Lehrte). Er<br />

stand – sehr zum Bedauern von Helgstrand & Co. –<br />

nicht zum Verkauf, kommt zunächst auf der Station<br />

der Familie Tebbel zum Einsatz und wechselt 2021<br />

zu seinen Besitzern vom Gut Schönweide, wo derzeit<br />

eine EU-Besamungsstation entsteht.<br />

Internationales Hallen-Springturnier<br />

Bedauern gewisser Einkäufer. Besitzer ist das<br />

Gut Schönweide der Familie Gasser, die ihn im<br />

Frühjahr entdeckt und zugeschlagen hatten. Alexandra<br />

Gasser: „Wir wurden von diversen Seiten<br />

angesprochen, auch von Andreas Helgstrand. Aber<br />

wir haben ihn für unsere eigene Station erworben.“<br />

Die soll 2021 eröffnen, wo Raven dann neben<br />

Follow Him und Fürst Fabrice in den Deckeinsatz<br />

geht. So lange steht er auf der Station Tebbel.<br />

Bei den Springern war das Furioso II-Blut sehr<br />

präsent, zum einen durch den Sieger über seinen<br />

Vater Kannan und zum anderen über den zweiten<br />

Reservesieger v. For Pleasure. Dessen Auftritt war<br />

mit Spannung erwartet worden, ist doch nicht nur<br />

sein Vater eine Ausnahmeerscheinung, sondern<br />

auch die Mutter. Das ist nämlich Katrin Eckermanns<br />

Bundeschampionesse 2<strong>01</strong>8 und Weltmeisterin<br />

2<strong>01</strong>9, Chao Lee v. Comme il faut. Der Youngster<br />

aus der Zucht der Familie Eckermann war teuerster<br />

Springer mit 240.000 Euro. Für seine sportliche<br />

Zukunft ist nun der Stall Beerbaum verantwortlich.<br />

DW<br />

Kannan-Chin Chin lautet die Abstammung<br />

von Westfalens Springsieger<br />

2<strong>01</strong>9, einem KWPN-Hengst (Z. u. B.: S.<br />

Wichers, A.: BG Beckmann, Kohlenbrenner),<br />

der für 95.000 Euro zugeschlagen<br />

wurde und künftig unter<br />

dem Namen Kanzone im Landgestüt<br />

Moritzburg wirkt.<br />

Fotos: Beelitz<br />

Olympiasieger x Weltmeisterin – da hüpft ja<br />

schon das Papier aus der Schublade! Der zweite<br />

Reservesieger, den Otmar Eckermann von<br />

Olympia sieger For Pleasure aus seiner Weltmeisterin<br />

Chao Lee gezogen hat, war teuerster<br />

Springer und gehört nun anteilig der Familie<br />

Eckermann und Ludger Beerbaum. Unter dem<br />

Namen Forlee geht er in Riesenbeck auf Station.<br />

30. Jan. - 2. Feb.<br />

MESSE OFFENBURG<br />

1/2020<br />

71


1<br />

2<br />

HOCH HINAUS<br />

Sehr<br />

Bei der Körung in OLDENBURG sprangen<br />

die Springpferde auffällig. In der<br />

Dressur gab es sechs Prämienhengste<br />

mit einem Sieger v. Bon Coeur<br />

DIE SPITZE<br />

Bellany wurde der Siegerhengst v. Bon<br />

Coeur (Z.: Sigrid Schmidt) getauft. Der<br />

Fuchs, zukünftig in Lodbergen beheimatet,<br />

bewegte sich in jeder Phase<br />

kraftvoll und bergauf. Seine Familie<br />

hat mit u .a. Quantensprung,<br />

Hohenstaufen und Ramiro‘s<br />

Bube sport- und zuchterfolgreiche<br />

Hengste<br />

hervorgebracht. Auf<br />

den Plätzen zwei und<br />

drei folgten ein großer<br />

Schwarzbrauner<br />

v. Sezuan und ein<br />

charakterstarker<br />

Morricone-Sohn. Die<br />

beiden weiteren Prämienhengste<br />

hatten For Romance II<br />

und Bon Coeur als Väter.<br />

KÖRSTATISTIK<br />

OLDENBURGER<br />

Beim Oldenburger Verband<br />

wurden 24 Dressurhengste gekört<br />

und 6 prämiert. Der Siegerhengst v.<br />

Bon Coeur wurde für 660.000 Euro an<br />

das Dressurpferde leistungszentrum<br />

Lodbergen verkauft (Durchschnittspreis<br />

der 11 gekörten Hengste: 129.364 Euro).<br />

22 positive Körurteile gab es beim<br />

Springpferdezuchtverband Oldenburg<br />

International und 5 Prämien. Der<br />

teuerste Hengst, ein Don Diarado-<br />

Sohn, kostete 300.000 Euro. 17<br />

Hengste erzielten durchschnittlich<br />

85.765<br />

Euro.<br />

hoch, viele meinten zu hoch, sprangen viele der<br />

38 Hengste, die sich beim Springpferdezuchtverband<br />

Oldenburg International um die Zuchtzulassung bewarben.<br />

Wer weniger als 30 Zentimeter Luft zwischen<br />

Stange und Vorderbein hatte, wirkte schon beinahe „normal“.<br />

Die Körkommission schickte einen der sich extrem<br />

überspringenden Hengste aus der<br />

Arena. „Wir sehen uns nicht in<br />

der Lage, dieses Pferd heute<br />

objektiv zu bewerten“,<br />

so Zuchtleiter<br />

Dr. Wolfgang<br />

3<br />

72 1/2020


4<br />

329. Leonberger<br />

Pferdemarkt<br />

7.-11. 2. 2020<br />

5<br />

1 | Der Reservesieger der Springpferde<br />

v. Heartbreaker-Voltaire<br />

vertrat internationale Genetik<br />

wie viele andere Hengste auch.<br />

2 | Eine Besonderheit: Der Fuchs<br />

v. Kannan, der „kleine Bruder“<br />

von Olympiasieger Nino des<br />

Buissonnets, wurde gekört, fand<br />

aber keine neuen Besitzer.<br />

3 | Maximal vermögend: Siegerhengst<br />

v. Conthargos aus der<br />

Familie von Chacco‘s Son I und II.<br />

4 | Unverkäuflich war der<br />

HAUPTPRÄMIEN<br />

Reservesiegerhengst v. Sezuan-<br />

Sir Donnerhall. An ihm hält<br />

Helgstrand Dressage Anteile.<br />

5 | Auf der Station Sosath wird<br />

der formschöne Prämienhengst<br />

Moreno v. Morricone sein Zuchtdebüt<br />

geben.<br />

6 | Erstmals<br />

versteigerte<br />

Thorsten<br />

Castle<br />

Pferde in<br />

6<br />

Oldenburg.<br />

Schulze-Schleppinghoff. Ein anderer Hengst übersprang sich hinten<br />

derart, dass er sich nicht balancieren konnte und mit der Nase<br />

dicht am Boden landete – „nicht gekört“, lautete das Urteil. Der<br />

Siegerhengst v. Conthargos zeigte mächtige Sätze, blieb dabei aber<br />

unverkrampft so wie andere Hengste auch. Der typstarke Braune<br />

wurde von Paul Schockemöhle für 230.000 Euro ersteigert.<br />

Bei den Dressurpferden ging das Gros der Hengste auf Furioso<br />

II zurück, vor allem über Florestan. Hengste mit einem sicheren<br />

„8er“ oder gar „9er“ Schritt waren rar gesät. JT<br />

Foto: große Feldhaus<br />

In Oldenburg werden nach Talentschwerpunkt jährlich zwei<br />

„Hauptprämiensieger“ gekürt. Den Titel erhält der Hengst, der<br />

sich gut weiterentwickelt hat und u. a. bei der Leistungsprüfung<br />

überzeugen konnte. Entscheidend<br />

ist auch die Qualität<br />

des ersten Fohlenjahrgangs.<br />

Diesmal standen Armison v.<br />

Armitage beim OS-Verband (li.)<br />

und Follow Him Schönweide<br />

v. Follow Me (re.) in puncto<br />

Dressur vererbung vorne.<br />

Fotos: Beelitz<br />

Fachtagungen und<br />

Pferdeveranstaltungen<br />

Freitag, 7. 2., 9.30-14 Uhr<br />

Reiterzentrum Tilgshäusle<br />

Seminar für Therapeutisches Reiten<br />

Marion Hoffmann<br />

»Angst« – ein Tabuthema unter Reitern?<br />

Lösungen und neue Wege<br />

Samstag, 8. 2., 14 Uhr<br />

Reiterzentrum Tilgshäusle<br />

Schaureiten<br />

Sonntag, 9. 2., ab 11.15 Uhr<br />

Reiterstadion an der Fichtestraße<br />

Gespannwettbewerb und Prämierung der Kleinpferde<br />

Ca. 13 Uhr Showprogramm Teil 1<br />

mit dem Islandpferdereiter Lixhof e.V., Prämierung Siegerpferde<br />

und Schaunummer des Vereins »Deutscher Club für Leonberger<br />

Hunde«.<br />

Ca. 16 Uhr Showprogramm Teil 2<br />

Überraschungsshow mit dem Ponyhof Müller.<br />

Ca. 11 Uhr Ponyreiten<br />

Montag, 10. 2., 9.30-12.30 Uhr<br />

Reiterzentrum Tilgshäusle<br />

Seminar für Reitlehrer – Training im Springreiten<br />

Eva Bitter, mehrfache Deutsche Meisterin<br />

»Der Weg zum rhythmischen Reiten« (Praxisteil)<br />

14 Uhr, Stadthalle Leonberg<br />

Vorträge bei der<br />

Hippologischen Fachtagung<br />

Eva Bitter, mehrfache Deutsche Meisterin<br />

»Die Ausbildung vom jungen Pferd bis zur schweren Klasse«<br />

Prof. Dr. Michael Röcken und Dr. Dietrich Plewa<br />

»Pferdeankauf und -verkauf aus juristischer und<br />

medizinischer Sicht«<br />

Dienstag 11. 2. (Haupttag)<br />

Pferdehandel, Prämierung der Großpferde, Gespannwettbewerb,<br />

Krämermarkt, Vergnügungspark, Schau der Leonberger<br />

Hunde, Festumzug<br />

Alle Veranstaltungen sind kostenfrei. Karten für die Fachtagungen<br />

können über die Stadtverwaltung vorbestellt werden.<br />

Tel. 07152 990-1410, Fax 990-1490,<br />

E-Mail: pferdemarkt@leonberg.de<br />

www.leonberg.de


ZUCHT AKTUELL<br />

NOTIZEN<br />

Escolar ganz<br />

frisch<br />

Nachdem<br />

2<strong>01</strong>9 das<br />

Deckgeschäft<br />

zugunsten<br />

des<br />

Sports<br />

zurückstehen<br />

Escolar mit<br />

Hu ber tus Schmidt<br />

musste,<br />

ist Gestüt Gut Neuenhofs<br />

Grand Prix-Sieger<br />

ESCOLAR 2020 wieder<br />

über Frischsamen verfügbar.<br />

Hubertus Schmidt, der<br />

den Estobar-Sohn ausgebildet<br />

hat, ist sicher, dass<br />

Escolar die Doppelbelastung<br />

mit Zucht und Sport<br />

gut wegstecken wird.<br />

Foto: Toffi<br />

Das ist ja ganz was Neues!<br />

Online-Auktion macht ja inzwischen<br />

jeder. Die Hengsthaltung<br />

Kemper aus Heide<br />

hat nun eine für ein einziges<br />

Pferd veranstaltet. Für 68.500<br />

Euro fand die Deutsche<br />

Stutenchampionesse und<br />

Hannoveraner Siegerstute<br />

STARENA v. Stalypso per<br />

Mausklick ein neues Zuhause<br />

in Luxemburg.<br />

HLP ab 2020 ohne<br />

Mindestleistung<br />

Bislang mussten die Hengste<br />

einen bestimmten Notendurchschnitt<br />

bei ihren<br />

HENGSTLEISTUNGSPRÜ-<br />

FUNGEN erreichen, um ins<br />

Hengstbuch I eingetragen<br />

werden zu können. Ab 2020<br />

brauchen sie zwar eine Prüfung,<br />

aber die Note ist egal.<br />

Das hat der FN-Beirat Zucht<br />

entschieden. Auch war man<br />

sich einig, dass Hinterhandgamaschen<br />

in sämtlichen<br />

HLP verboten werden und<br />

dass Hengsthalter ihre<br />

Pferde auf eigenen Wunsch<br />

von begonnenen Prüfungen<br />

zurückziehen können.<br />

Außerdem wird es neue<br />

Standardparcours geben.<br />

Foto: Westf. Pferdestammbuch<br />

HLP In Schlieckau, Neustadt (Dosse) und Adelheidsdorf<br />

gingen die 50 Tage-Tests 2<strong>01</strong>9 zu Ende.<br />

Hengste, die hier eine Wertnote von 7,8 und besser<br />

erhalten, werden endgültig ins Hengstbuch I<br />

ihrer Verbände aufgenommen und haben damit<br />

unbeschränkte Deckerlaubnis. Brillieren konnte<br />

in Schlieckau einmal mehr Bundeschampion<br />

DAMASCHINO v. Danone mit einer Endnote<br />

von 9,35, Gesamteindruck: 10,0. In Neustadt<br />

(Dosse) lieferte der vierjährige Holsteiner<br />

CASALINOS v. Casall fürs Landgestüt Celle das<br />

beste Ergebnis: 8,66. Und schließlich wurde auch<br />

in Adelheidsdorf geprüft. Hier konnte sich der<br />

Philipp Klingbeil nun<br />

Zuchtleiter in Westfalen<br />

Foto: Toffi<br />

ZUCHT<br />

Aktuelle Meldungen finden Sie auf www.st-georg.de<br />

50 Tage für das HB I<br />

WESTFALEN Die Frage, wer Nachfolger<br />

von Wilken Treu als Zuchtleiter<br />

des Westfälischen Pferdestammbuchs<br />

wird, ist beantwortet: PHILIPP<br />

KLINGBEIL. Der 31-Jährige war Assistent<br />

der Gestütsverwaltung am sächsischen<br />

Hauptgestüt Graditz und wurde<br />

Philipp Klingbeil<br />

als künftiger Leiter gehandelt. Diese<br />

Stelle ist nun neu ausgeschrieben. Klingbeil fängt am 1.<br />

Januar in Münster-Handorf an, Seite an Seite mit Carsten<br />

Rotermund als Geschäftsführer und Thomas Münch als<br />

Vermarktungsleiter. Bernd Richter geht in Rente.<br />

Zuchtwertschätzungen<br />

2<strong>01</strong>9 umfassender<br />

FN Die FN hat<br />

die ZUCHTWERT-<br />

SCHÄTZUNGEN<br />

2<strong>01</strong>9 veröffentlicht<br />

– erstmals mit einer<br />

Rubrik, in der<br />

die internationalen<br />

Ergebnisse deutscher<br />

Pferde erfasst<br />

Cumano unter Jos Lansink<br />

werden. Bester<br />

Dressurvererber war hier der KWPN-Hengst<br />

Jazz. Bei den Springern steht der Holsteiner Cumano<br />

an der Spitze. National dominieren Damon<br />

Hill und Heartbreaker. Im Bereich Jungpferde<br />

sind Escolar und Diacontinus top.<br />

Foto: Equitaris/Grömping<br />

Damaschino mit<br />

Hannah Laser beim<br />

Bundeschampionat.<br />

KWPN-Hengst KARAT DU PLESSIS in Szene<br />

setzen. Der Redefinder Landbeschäler v. Paddock<br />

du Plessis kam auf eine Gesamtnote von 8,96.<br />

1. Winter-Chance<br />

HOLSTEIN 130.000 Euro kostete der<br />

mit Rolf-Göran Bengtsson international<br />

erfolgreiche CASALTINO v. Casall bei<br />

der 1. Holsteiner Winter-Chance, einer<br />

neuen Zwischenauktion<br />

des Verbandes.<br />

Casall auf der<br />

Mutterseite hatte der<br />

teuerste Zweijährige,<br />

ein Diarado-Sohn,<br />

der 35.000 Euro<br />

brachte. Im Durchschnitt<br />

kosteten 70<br />

Pferde 16.264 Euro.<br />

Helgstrand-Hegemonie<br />

HLP In Dänemark ging<br />

für die Nachwuchsvererber<br />

der 35-Tage-Test<br />

zu Ende. Mit dabei:<br />

zahlreiche prominente<br />

Youngster aus Deutschland,<br />

die alle für den<br />

Stall Helgstrand antraten.<br />

So wurde der Siegerhengst<br />

der 2<strong>01</strong>8er Westfalen-Körung,<br />

DANCIERO v. Dancier, zweitbester Hengst hinter<br />

dem „Cassidy-Neffen“ ATTERUP GAARDS BAR-<br />

CELO v. Bon Coeur (ebenfalls Helgstrand). Der<br />

Oldenburger Siegerhengst GLOBAL PLAYER v.<br />

Grand Galaxy Win wurde Dritter und der 2,<strong>01</strong><br />

Millionen-Hengst der Hannoveraner Körung,<br />

VIVINO v. Vivaldi, belegte Platz vier.<br />

Foto: Bugtrup<br />

Foto: Tammo Ernst<br />

74 1/2020


XENOPHON AKTUELL<br />

„RICHTIG REITEN REICHT!“<br />

Der Verein XENOPHON hat sich<br />

benannt nach dem altgriechischen<br />

Philosophen, Feldherren<br />

und Schriftsteller Xenophon, dem<br />

Autor der ältesten schriftlichen<br />

Reitlehre: „Über die Reitkunst“.<br />

XENOPHON e.V. setzt sich<br />

nachdrücklich für den Erhalt der<br />

klassischen Reitkunst ein – zum<br />

Wohle der Pferde und zur Freude<br />

ihrer Reiter. Weitere Infos:<br />

www.xenophon-klassisch.org<br />

Xenophon setzt sich ein für den Erhalt der klassischen Reitkultur<br />

Spaß statt Frust –<br />

Gedanken zum neuen Jahr<br />

Winterzeit – Hallenzeit.<br />

Da können 20 x 60<br />

Meter schon mal zum<br />

Kriegsschauplatz werden, wenn<br />

nach Feierabend so ca. zehn<br />

bis zwölf gestresste Reiter noch<br />

ihre Pferde bewegen wollen.<br />

Und wenn es dann auch noch<br />

mit dem vierbeinigen Partner<br />

nicht so läuft, wie man es gerne<br />

hätte, dann liegt Dynamit in<br />

der Luft. An dieser Stelle ist es<br />

Zeit, Stopp zu sagen! Situationen<br />

wie diese kennt jeder<br />

Reiter. Aber wahrscheinlich<br />

hat auch jeder schon feststellen<br />

können, dass es rein gar nichts<br />

bringt, sich in einer solchen<br />

Situation auf Streit mit dem<br />

Pferd einzulassen. Man mag es<br />

für das „Gesetz von Murphy“<br />

halten, dass ausgerechnet an<br />

einem solchen Tag gar nichts<br />

klappt im Sattel. Tatsächlich<br />

ist es wohl weniger höhere<br />

Gewalt, die hier ihre Finger im<br />

Spiel hat, sondern vielmehr das<br />

sensible Gespür des Pferdes<br />

für die Stimmungen seines<br />

Reiters. Ist der gestresst, ist es<br />

auch das Pferd – keine guten<br />

Voraussetzungen für konstruktive<br />

Zusammenarbeit. Besser:<br />

An einem solchen Tag nur<br />

longieren (wenn möglich), laufen<br />

lassen (auch im Winter ist<br />

freie Bewegung unverzichtbar!)<br />

Ist der Reiter entspannt, ist es meist auch das Pferd. Und wenn nicht, hilft die richtige Einstellung des<br />

Reiters bei der Suche nach konstruktiven Lösungen für Probleme beim Reiten.<br />

oder nur leichttraben, auf jeden<br />

Fall aber ein bis drei Gänge<br />

zurückschalten. Denn: Viele<br />

Probleme beim Reiten sind das<br />

Ergebnis zu hoher Erwartungen<br />

und damit verbundener<br />

Überforderung, sowohl des<br />

Reiters als auch des Pferdes.<br />

Die meisten Pferde sind gutmütig<br />

und bemühen sich, den<br />

Wünschen ihres Reiters Folge<br />

zu leisten. Aber man verscherzt<br />

es sich früher oder später mit<br />

dem Vierbeiner, wenn man ihn<br />

überfordert und/oder ungerecht<br />

behandelt. Der Beginn<br />

eines Teufelskreises. Die Pferde<br />

werden, je nach Temperament,<br />

widersetzlich oder resignieren,<br />

der Reiter greift zu immer drastischeren<br />

Maßnahmen, reitet<br />

immer aggressiver. Irgendwann<br />

geht nichts mehr.<br />

Was wir uns wünschen würden:<br />

Reiter, die sich selbst mehr<br />

hinterfragen, die kritischer in<br />

sich hineinhorchen und sich<br />

mehr Mühe geben, ihre Pferde<br />

zu verstehen. Es geht darum,<br />

sich kleine Ziele zu setzen, kleine<br />

Erfolge zu honorieren. Jedes<br />

Lob, jeder Schritt in die richtige<br />

Richtung trägt dazu bei, aus<br />

dem Teufelskreis auszubrechen,<br />

ja, ihn sogar in das Gegenteil zu<br />

verkehren. Lob motiviert, das<br />

Pferd strengt sich mehr an, um<br />

wieder gelobt zu werden. Um<br />

es mit Paul Stecken zu sagen:<br />

„Pferde gehen gerne richtig.“<br />

Beide Seiten bekommen wieder<br />

Freude am gemeinsamen Tun.<br />

Voraussetzung: Selbstreflektion<br />

des Reiters, ein Konzept beim<br />

Training, realistische Ziele und<br />

Einfühlungsvermögen für die<br />

Situation des Pferdes. Das wäre<br />

doch mal ein schöner Vorsatz<br />

fürs neue Jahr! In diesem Sinne<br />

wünschen wir viel Freude im<br />

Stall und mit den Pferden!<br />

Foto: www.galoppfoto.de<br />

Lehrgangstermine und aktuelle Neuigkeiten von Xenophon finden Sie unter ◆ www.xenophon-klassisch.org<br />

1/2020<br />

75


PFERDEMARKT<br />

Hengst von Askari / Kolibri<br />

Geb.: 2<strong>01</strong>7<br />

Vater: Askari<br />

Stckm.: L<br />

Mutter: v. Kolibri<br />

Farbe: Schimmel<br />

Dressur Vielseitigkeit Fahren Zucht<br />

Springen Freizeit Sonstiges<br />

Tür an Tür mit DSP Alice: Springgenetik vom Feinsten!<br />

Hengst von Chacoon Blue / Balou du Rouet<br />

Geb.: 2<strong>01</strong>7<br />

Vater: Chacoon Blue<br />

Stckm.: L<br />

Mutter: v. Balou du Rouet<br />

Farbe: Dunkelfuchs<br />

Dressur Vielseitigkeit Fahren Zucht<br />

Springen Freizeit Sonstiges<br />

Vermögendes Springen in Idealmanier!<br />

Hengst von Diarado / Caretino<br />

Geb.: 2<strong>01</strong>7<br />

Vater: Diarado<br />

Stckm.: L<br />

Mutter: v. Caretino<br />

Farbe: braun<br />

Dressur Vielseitigkeit Fahren Zucht<br />

Springen Freizeit Sonstiges<br />

Kompletter Hengst aus S-erfolgreicher Mutter.<br />

PLZ:<br />

Web: www.deutsches-sportpferd.de<br />

Preis: Auktion Tel.: +49 (0) 1525 / 2 71 78 88<br />

PLZ:<br />

Web: www.deutsches-sportpferd.de<br />

Preis: Auktion Tel.: +49 (0) 1525 / 2 71 78 88<br />

PLZ:<br />

Web: www.deutsches-sportpferd.de<br />

Preis: Auktion Tel.: +49 (0) 1525 / 2 71 78 88<br />

17. DSP-Hengsttage<br />

Körung<br />

DSP-Hengst-Gala<br />

Auktion<br />

Fotos: Krenz, Schroeder Fischer<br />

Hengst von Cornet Obolensky / Casall<br />

Geb.: 2<strong>01</strong>7<br />

Vater: Cornet Obolensky<br />

Stckm.: L<br />

Mutter: v. Casall<br />

Farbe: Schimmel<br />

Dressur Vielseitigkeit Fahren Zucht<br />

Springen Freizeit Sonstiges<br />

Geniale Genetik und beeindruckende Sportlichkeit.<br />

22.–25. Januar 2020<br />

Olympia-Reitanlage<br />

München-Riem<br />

Karten, Kataloge<br />

Tel. +49 (0) 1 51/54 77 99 86<br />

Die 75 Hengste mit Videoclips<br />

www.deutsches-sportpferd.de<br />

Hengst von Baccardi / Millennium<br />

Geb.: 2<strong>01</strong>7<br />

Vater: Baccardi<br />

Stckm.: M<br />

Mutter: v. Millennium<br />

Farbe: Fuchs<br />

Dressur Vielseitigkeit Fahren Zucht<br />

Springen Freizeit Sonstiges<br />

Tanzmeister der Extraklasse für das große Viereck<br />

prädestiniert.<br />

PLZ:<br />

Web: www.deutsches-sportpferd.de<br />

Preis: Auktion Tel.: +49 (0) 1525 / 2 71 78 88<br />

Süddeutsche Pferdezuchtverbände<br />

Vermarktungs GmbH<br />

Wiedersbach 10–12 – 91578 Leutershausen<br />

PLZ:<br />

Web: www.deutsches-sportpferd.de<br />

Preis: Auktion Tel.: +49 (0) 1525 / 2 71 78 88<br />

Hengst von Fürst William / Sir Donnerhall<br />

Geb.: 2<strong>01</strong>7<br />

Vater: Fürst William<br />

Stckm.: L<br />

Mutter: v. Sir Donnerhall<br />

Farbe: braun<br />

Dressur Vielseitigkeit Fahren Zucht<br />

Springen Freizeit Sonstiges<br />

Eine ganz besondere Offerte mit überragender<br />

Bewegungsqualität.<br />

Hengst von Dante Weltino / Stedinger<br />

Geb.: 2<strong>01</strong>7<br />

Vater: Fürst William<br />

Stckm.: M<br />

Mutter: v. Sir Donnerhall<br />

Farbe: dunkelbraun<br />

Dressur Vielseitigkeit Fahren Zucht<br />

Springen Freizeit Sonstiges<br />

Weltmeisterlicher Dressuraspirant mit maximaler<br />

Trabdynamik.<br />

Hengst von Vitalis / Fürst Piccolo<br />

Geb.: 2<strong>01</strong>7<br />

Vater: Vitalis<br />

Stckm.: L<br />

Mutter: v. Fürst Piccolo<br />

Farbe: Fuchs<br />

Dressur Vielseitigkeit Fahren Zucht<br />

Springen Freizeit Sonstiges<br />

Drei hervorragende Grundgangarten und ein<br />

Top-Mutterstamm.<br />

76<br />

PLZ:<br />

Web: www.deutsches-sportpferd.de<br />

76 Preis: Auktion Tel.: +49 / (0) 1525 / 2 71 78 88<br />

PLZ:<br />

Web: www.deutsches-sportpferd.de<br />

Preis: Auktion Tel.: +49 (0) 1525 / 2 71 78 88<br />

PLZ:<br />

Web: www.deutsches-sportpferd.de<br />

Preis: Auktion Tel.: +49 (0) 1525 / 2 71 78 88


PFERDE PRAXIS<br />

Beratung, Tipps und Lösungen von unserem Experten-Team<br />

SILVESTER-FEUERWERK<br />

„Happy“ new year<br />

Ohrenbetäubender Lärm, enorme<br />

Feinstaubbelastung – Feuerwerke zu<br />

Silvester stehen stark in der Kritik. Was<br />

Pferdebesitzer erlebt haben und wie<br />

man dem Silvester-Stress vorbeugen<br />

kann SEITE 80<br />

AUSSERDEM<br />

FRAGEN & ANTWORTEN<br />

Galoppvolten, fristlose<br />

Kündigung u.m. S.78<br />

NIE MEHR KALTE FÜSSE<br />

Diese zwölf Produkte und<br />

Tipps helfen S.86<br />

MEDIZINNEWS<br />

Gesündere Pellets, zu enge<br />

Nasenriemen u.m. S.88<br />

AKTUELL<br />

News rund ums Pferd S.92<br />

BESSERE HALTUNG<br />

Gute Ideen beim Wettbewerb<br />

„Qualitätsbetrieben<br />

gehört die Zukunft“ S.94<br />

Foto: www.slawik.com<br />

TIPPS UND TRENDS<br />

Schickes und Praktisches<br />

fürs neue Jahr S.96<br />

1/2020<br />

77


PFERDE PRAXIS<br />

FRAGE & ANTWORT<br />

Unser Expertenteam weiß Rat<br />

in (fast) allen Lebenslagen.<br />

DRESSUR<br />

HUBERTUS SCHMIDT<br />

Reitmeister, Vize-Europameister,<br />

Mann schafts-Olym pia sieger und<br />

Deutscher Meister der Dressurprofis<br />

weiß Rat in Sachen Dressur.<br />

SPRINGEN<br />

KARSTEN HUCK <br />

Olympia-Dritter 1988, Reitmeister<br />

und erfolgreicher Springtrainer;<br />

Kursangebote unter<br />

www.karstenhuck.de.<br />

PROBLEME RUND UMS PFERD<br />

CHRISTINE MEYER<br />

ZU HARTUM<br />

Aktive Züchterin und Reitwartin,<br />

beantwortet alle Fragen zur<br />

Haltung und Grundausbildung.<br />

HALTUNG & STALLBAU<br />

GEORG W. FINK<br />

Fachmann auf den Gebieten<br />

Pferdehaltung und Stallbau.<br />

Er baute zahlreiche Anlagen<br />

im In- und Ausland.<br />

MEDIZIN<br />

DR. ANNETTE WYRWOLL<br />

Fachtierärztin für Pferde, Pferdewirtschaftsmeisterin,<br />

Züchterin;<br />

belegte u.a. bei den Olympischen<br />

Spielen 2000 Platz 19 im Busch.<br />

PHYSIOTHERAPIE<br />

HELLE KLEVEN<br />

Ausgebildete Physiotherapeutin<br />

für Pferde und Menschen, gibt<br />

Ratschläge bei Knochen-, Gelenkund<br />

Muskelproblemen.<br />

HUFE & BESCHLAG<br />

DIETER KRÖHNERT<br />

Hufschmiedemeister, betreute<br />

mehrfach die deutschen Championatspferde.<br />

Er kümmert sich um<br />

ihre Huf- und Beschlagsprobleme.<br />

FÜTTERUNG<br />

OTFRIED LENGWENAT<br />

Dipl.-Ing. agr. und Ausbilder<br />

an berufsbildenden Schulen,<br />

Fachautor, gilt als erste Adresse<br />

in Sachen Fütterung.<br />

RECHT<br />

CHRISTIAN WEISS<br />

Bundesweit tätiger Anwalt,<br />

aktiver Reiter und<br />

Herausgeber eines Buches zum<br />

Pferderecht.<br />

SO GEHT’S: ◆ Schreiben Sie (bitte Telefon-<br />

Nr. dazu und maximal eine halbe DIN-A4 Seite) an:<br />

Redaktion St. GEORG, Kennwort: Leserfragen,<br />

Troplowitzstraße 5, 22529 Hamburg ◆ Fax: 040/<br />

38906-308 ◆ e-mail: leserfragen@st-georg.de<br />

Foto: www.toffi-images.de<br />

FRAGE<br />

DES<br />

MONATS<br />

Bei Problemen in den<br />

Galoppvolten sollte man die<br />

Volte zunächst größer anlegen.<br />

FRAGEN &<br />

Korrekte Galoppvolte<br />

FRAGE: Mit meinem zehnjährigen Wallach,<br />

der dressurmäßig bis zur Klasse S ausgebildet<br />

ist, habe ich Probleme in den<br />

Galoppvolten. Wenn ich im Arbeitsgalopp<br />

auf dem Zirkel bin und die Galoppsprünge<br />

und den Zirkel verkleinern möchte, gelingt<br />

es mir nicht, die Hinterhand des Pferdes vor<br />

der Vorhand zu halten. Der Galoppsprung<br />

verliert dabei auch immer mehr an Qualität<br />

und Takt. Der Wallach macht sich dabei<br />

extrem hohl. Haben Sie einen Rat?<br />

Gloria Müller<br />

HUBERTUS SCHMIDT: Ganz gleich ob Sie<br />

auf dem Zirkel oder eine Volte reiten: Die<br />

Vorhand des Pferdes bleibt stets der Hinterhand<br />

vorausgerichtet.<br />

Ihr Pferd tut sich damit schwer, schreiben<br />

Sie, der Wallach läuft also über die Schulter<br />

nach außen. Zur Korrektur verlangen Sie zunächst<br />

ganz wenig Längsbiegung, lediglich<br />

die Stellung im Genick. Sie wenden nur am<br />

äußeren Zügel, der innere Zügel gibt lediglich<br />

leicht die Stellung. Vielleicht müssen Sie<br />

zunächst ganz auf die Biegung verzichten.<br />

Dabei treibt der innere Schenkel energisch<br />

an den äußeren Zügel, die Schulter des<br />

Pferdes muss nach innen. Sie dürfen dabei<br />

an Schenkelweichen denken, dann haben<br />

Sie die richtige Vorstellung, wie Sie treiben<br />

müssen.<br />

Ist das alles auf der gebogenen Linie noch<br />

zu mühsam und wenig erfolgreich, reiten<br />

Sie zunächst wieder die lange Seite, mit<br />

ganz leichter Stellung, aber natürlich ohne<br />

Biegung. Oberstes Prinzip: Die Vorhand des<br />

Pferdes hineinholen, also ohne Kompromiss<br />

vor die Hinterhand. Besonders gut schulen<br />

Sie den Wallach, wenn die Vorhand eine<br />

Handbreit in der Bahn ist. Dabei dürfen Sie<br />

am Ende auch auf dem zweiten Hufschlag<br />

angekommen sein. Wichtig ist, dass der<br />

Wallach sich nicht hohl macht und nicht mit<br />

der Hinterhand in die Bahn kommt.<br />

Die gebogene Linie reiten Sie zunächst auf<br />

dem Zirkel, dann auf großen Volten. Ganz<br />

wichtig ist und bleibt der äußere Zügel, den<br />

Sie unter gar keinen Umständen vernachlässigen<br />

dürfen. Stets diagonal treiben: innerer<br />

Schenkel – äußerer Zügel. Kein falscher<br />

Ehrgeiz auf zu kleinen Volten, lieber die<br />

größere Volte korrekt reiten, als zu früh den<br />

Galoppsprung zu klein zu machen und in<br />

den alten Fehler zurückzufallen.<br />

78 1/2020


ANTWORTEN<br />

Fristlose Kündigung<br />

Fesselträgerproblem<br />

FRAGE: Mein Pferd hatte vor einem<br />

Jahr Probleme mit dem Knochen am<br />

Fesselträgerursprung. Da es mittlerweile<br />

leichte Gallen oberhalb der<br />

Fesselgelenke hat und eine leicht<br />

angelaufene Fesselbeuge-Sehnenscheide,<br />

riet mir die Tierärztin zu einem<br />

Beschlag mit Breitschenkel eisen<br />

mit verlängerten Schenkelenden.<br />

Eventuell wäre auch ein Ringeisen<br />

eine Alternative. Was halten Sie für<br />

sinnvoll?<br />

Name der Redaktion bekannt<br />

FRAGE: Unser Stallbesitzer<br />

bietet ab übernächstem Monat<br />

(November) nicht mehr<br />

den Dienst an, die Pferde<br />

auf die Winterpaddocks zu<br />

führen. Die Info darüber<br />

bekamen wir fünf Wochen<br />

vor der Abstellung dieses<br />

Dienstes. In Zukunft würde<br />

man die Pferde einfach<br />

hinlaufen lassen, was uns zu<br />

gefährlich erscheint. Deswegen<br />

haben wir den Stall<br />

fristlos verlassen, etwa eine<br />

Woche, nachdem wir die Info<br />

erhalten haben. Nun möchte<br />

der Stallbesitzer die restliche<br />

Miete für den Monat, in dem<br />

der Dienst noch angeboten<br />

wird. Ist das rechtens?<br />

Name der Redaktion<br />

bekannt<br />

CHRISTIAN WEISS: Vorbehaltlich<br />

der Prüfung eines<br />

eventuell schriftlichen Vertrages<br />

zwischen Ihnen und<br />

dem Stallbetreiber scheint<br />

mir viel dafür zu sprechen,<br />

dass das Recht in diesem<br />

Wer den Stall fristlos<br />

verlässt, sollte vorher<br />

prüfen, ob und wie lange<br />

er noch Boxenmiete<br />

zahlen muss.<br />

Fall auf seiner Seite ist: Die<br />

Kündigungsfrist endet nach<br />

Ihren Schilderungen nunmal<br />

zu November. Und so<br />

lange ist der Einstallvertrag<br />

auch was die Boxenmiete<br />

betrifft in Geltung – und<br />

zwar meines Ermessens in<br />

voller Höhe (schon aufgrund<br />

eines ‚entgangenen<br />

Gewinns‘). Ein Entgegenkommen<br />

des Betreibers<br />

was Futter oder ähnliches<br />

betrifft, dürfte allenfalls<br />

Verhandlungssache sein.<br />

Foto: www.toffi-images.de<br />

DIETER KRÖHNERT: Ich würde Ihnen<br />

zu einem Hufeisen raten, das dem<br />

Pferd das Abrollen erleichtert – zum<br />

Beispiel ein Equilibrium-Hintereisen.<br />

Von einem Rundeisen würde ich<br />

Bei Fesselträgerproblemen<br />

sollte das<br />

Abrollen des<br />

Hufes<br />

erleichtert<br />

werden.<br />

Foto: www.slawik.com<br />

Ein Hamburger Reitsportverein wollte im<br />

März Turniere und Schleppjagden in Niedersachsen<br />

veranstalten und meldete dies bei<br />

der zuständigen Behörde an. Diese ordnete<br />

an, dass der Verein detaillierte Veranstaltungspläne<br />

und Teilnehmer listen erstellen<br />

müsse, um die Verbreitung von Tierseuchen,<br />

inbesondere Infektiöse Anämie (EIA)<br />

und Rotz zu verhindern. Dagegen klagte der<br />

Verein, denn eine solche Maßnahme belaste<br />

die ehrenamtlich organisierten Veranstaltungen<br />

mit riesigem Verwaltungsaufwand.<br />

§ RECHTS-URTEIL §<br />

Zudem seien diese Infektionen nur vereinzelt<br />

in Deutschland aufgetreten und für die<br />

Insekten, die die EIA übertragen, sei es im<br />

März auch zu kalt. Das Verwaltungsgericht<br />

Lüneburg stimmte diesen Punkten zu, gab<br />

dem Reitverein Recht (6 B 17/19) und kippte<br />

die Anordnung. Um eine Seuche einzugrenzen,<br />

würden diese Maßnahmen nichts<br />

taugen, man könne allenfalls nachträglich<br />

die Infektionswege besser feststellen.<br />

Quelle: OnlineUrteile.de – Wir machen Urteile<br />

verständlich!<br />

allerdings abraten, da<br />

dadurch der Zug auf<br />

den Fesselträger erhöht<br />

wird. Gegen die gefüllten<br />

Sehnen scheiden kann man<br />

über den Beschlag nicht<br />

viel ausrichten. Ich habe die<br />

Erfahrung gemacht, dass<br />

Einreibungen mit Absorbine<br />

ein wenig helfen<br />

können.<br />

Der Fesselträger (rot)<br />

wird belas tet,<br />

wenn die Hufspitze<br />

nach<br />

unten geht.<br />

1/2020<br />

79


PFERDE PRAXIS<br />

SILVESTER<br />

Fotomontage: www.arnd.nl, Fotolia<br />

Panik zu Silvester – Feuerwerke<br />

setzen das Fluchttier<br />

Pferd unter Stress.<br />

Alle Jahre wieder Stress<br />

Jedes Jahr erneut steht das Feuerwerk an SILVESTER in der Kritik: Enorme Feinstaubbelastung,<br />

tonnenweise Müll, zu viel Geld in die Luft geböllert und zu viele Risiken für<br />

Mensch, Umwelt und Tier. Nun appelliert auch die tierärztliche Vereinigung an Gesetzgeber,<br />

Feuerwerke einzuschränken<br />

Eine Zahl, die sprachlos<br />

macht: Über 100 Millionen<br />

Euro werden in Deutschland<br />

an Silvester für Raketen<br />

und Böller ausgegeben. Was<br />

für dieses Geld alles Gutes<br />

getan werden könnte? Die<br />

Diskussion ist wohl endlos und<br />

führt dennoch nicht zu einem<br />

Umdenken. Genauso wenig<br />

wie die zahlreichen Unfallund<br />

Schreckensmeldungen,<br />

die nach Silvester jährlich aufs<br />

Neue die Zeitungen füllen.<br />

Leid, Schmerz, Verletzungen<br />

und Tote – was im Tierreich<br />

passiert, schafft es seltener in<br />

die Medien.<br />

FEUER IN ZWEI STÄLLEN<br />

Besonders gefährlich: Raketen,<br />

die in Stroh und Heu<br />

landen und einen ganzen Stall<br />

abfackeln können oder durch<br />

laute Böller panische Pferde,<br />

die durch den Zaun gehen. In<br />

der Berliner Stadtrandsiedlung<br />

Malchow brannten zum letzten<br />

Jahreswechsel zwei Ställe ab,<br />

wobei ein elf- und ein 14-jähriges<br />

Pferd starben. Die Polizei<br />

ermittelte wegen des Verdachts<br />

auf Brandstiftung durch Silvesterböller.<br />

Den Tod von gleich<br />

zwei Pferden musste Janett<br />

Wittig-Kretzulesco, Inhaberin<br />

eines kleinen Reitstalls am Berliner<br />

Stadtrand, verschmerzen:<br />

Zum Jahreswechsel 2<strong>01</strong>7/2<strong>01</strong>8<br />

geriet ihre rund zehnköpfige<br />

Herde bei der Detonation einer<br />

extrem lauten Rakete in Panik,<br />

ein Friesenwallach stürzte,<br />

wurde niedergetrampelt, brach<br />

sich das Röhrbein und musste<br />

eingeschläfert werden. Auch<br />

den letzten Jahres wechsel<br />

2<strong>01</strong>8/2<strong>01</strong>9 erlebte sie als<br />

Albtraum: Ein Hengstfohlen<br />

begann stark zu koliken, musste<br />

zu viert in den Pferdeanhänger<br />

getragen werden, um in die<br />

80 1/2020


GESETZLICHE REGELN<br />

FEUERWERK<br />

ERLAUBT?<br />

Foto: Wreide<br />

Uniklinik transportiert zu<br />

werden. Der Weg dorthin: „Wie<br />

im Krieg. Unfassbar, es wurden<br />

Raketen und Böller direkt vor<br />

unser Auto und auf den Hänger<br />

geworfen, wäre hinten die Plane<br />

nicht zu gewesen, wären sie<br />

auch dorthinein geschossen<br />

worden“, so die Reitlehrerin. In<br />

der Klinik angekommen, hätte<br />

nur eine Operation das Leben<br />

des Fohlens retten können,<br />

doch die Narkose-Einleitung<br />

überlebte es nicht. „Durch den<br />

Stress des Feuerwerks und des<br />

damit verbundenen rastlosen<br />

Hin- und Herlaufens war das<br />

Fohlen stark dehydriert, dazu<br />

kam die Stresskolik. Für mich<br />

besonders bitter: Ich habe vor<br />

Silvester das Gespräch mit den<br />

Nachbarn gesucht, ihnen von<br />

dem Tod des Friesens erzählt<br />

und es wurde keine Rücksicht<br />

genommen.“<br />

ZITTERN VOR SILVESTER<br />

Vor dem nun anstehenden<br />

Jahres wechsel hat die Berlinerin<br />

zwei neue Boxen gebaut,<br />

dennoch reicht der Platz nicht,<br />

um alle Pferde aus der Gruppe<br />

einzeln aufzustallen und so<br />

müssen drei Pferde in einen<br />

anderen Stall gebracht werden.<br />

„Wir lassen rund um Silvester<br />

kein Pferd mehr draußen. Noch<br />

vor einigen Jahren war das<br />

kein Problem. Heute ist es ein<br />

Zittern, wie die Nacht verläuft.“<br />

Für die Berlinerin ist<br />

eindeutig: „Ich bin ganz klar<br />

für ein Verbot von privatem<br />

Feuerwerk. Leider scheinen die<br />

Menschen immer verrückter<br />

zu werden und können damit<br />

nicht vernünftig umgehen. Ein<br />

Feuerwerk bei uns in Berlin<br />

hat nichts mehr mit kleinen<br />

Böllern und fröhlichen Feiern<br />

zu tun, da werden teils illegal<br />

beschaffte „Polen-Böller“ abgefeuert,<br />

die extreme Detonationen<br />

hervorrufen und durch<br />

Mark und Bein gehen. Die<br />

Gefahr für Mensch und Tier<br />

ist einfach zu groß geworden,<br />

so dass von Seiten der Regierung<br />

gehandelt werden muss“,<br />

fordert die Reitlehrerin.<br />

VERBOTE AUSWEITEN<br />

Stimmen gegen private Feuerwerke<br />

werden immer lauter.<br />

Auch die tierärztliche Vereinigung<br />

für Tierschutz (TVT),<br />

der rund 1.300 Tierärzte<br />

angehören, hat jüngst einen<br />

Appell veröffentlicht. In ihrer<br />

Nachricht führen sie nicht nur<br />

die Brandgefahr von Feuerwerkskörpern<br />

in Stall-Nähe<br />

auf, sondern auch die Folgen<br />

für die Tierwelt: „Pferde sind<br />

Fluchttiere und werden durch<br />

Feuerwerke in Stress und<br />

Panik versetzt. Dabei kommt<br />

es schnell zu Verletzungen bei<br />

Raketen, die im Stroh landen, können<br />

einen Stall abfackeln – so geschehen<br />

beim letzten Jahreswechsel in Berlin.<br />

den Tieren, wenn die Pferde in<br />

Panik versuchen, Zäune oder<br />

Boxenabtrennungen zu durchbrechen<br />

und zu fliehen. Freilaufende<br />

Pferde sind wiederum<br />

eine Gefahr für den Straßenverkehr<br />

und verursachen häufig<br />

Unfälle.“ Auch die Problematik<br />

bei Wild-und Heimtieren wird<br />

im Appell des TVT aufgeführt.<br />

Sie fordert den Gesetzgeber auf,<br />

das Verbot des Abbrennens pyrotechnischer<br />

Gegenstände von<br />

der derzeitigen Geltung (Verbot<br />

in der Nähe von Kirchen,<br />

Krankenhäusern, Kinder- und<br />

Altersheimen sowie besonders<br />

brandempfindlichen Gebäuden<br />

und Anlagen) auszuweiten:<br />

„Die TVT appelliert diesbezüglich<br />

an den Gesetzgeber,<br />

Nutztier-und Pferdeställe<br />

ebenso wie Tierparks und die<br />

Umgebung von Naturschutzund<br />

Landschaftsschutzgebieten<br />

explizit aufzuführen.“ Sprich:<br />

Auch dort sollte das Abfeuern<br />

von Pyrotechnik verboten sein.<br />

Der Pferdesportverband<br />

Hannover hat einen Appell<br />

zum Böllerverbot, verfasst von<br />

Marco Warstat von der Colorful<br />

Horse Ranch Dangersen,<br />

veröffentlicht. Er hält mit seiner<br />

Familie privat vier Pferde und<br />

fordert das Verbot der Silvesterknallerei<br />

in der Nähe von<br />

Reitställen und Pferdeweiden<br />

und ein generelles Böllerverbot<br />

Deutschland erlaubt das<br />

Abbrennen von Silvester-<br />

Feuerwerkskörpern vom<br />

31. Dezember, 24 Uhr bis<br />

zum 1. Januar, 24 Uhr.<br />

Verbote gelten in Naturschutzgebieten<br />

wie dem<br />

Harz, dem Wattenmeer<br />

mit Ruhezonen, EU-Vogelschutzgebieten<br />

sowie in der<br />

Nähe von Kirchen, Krankenhäusern,<br />

Kinder- und Altenheimen<br />

und Reetdach- und<br />

Fachwerkhäusern. In<br />

einigen Städten ist zudem<br />

das Böllern in der Innenstadt<br />

wegen Brandgefahr<br />

untersagt – unter anderem<br />

in Göttingen, Lüneburg,<br />

Goslar, Osterode, Northeim,<br />

Hannover. Zudem<br />

haben manche Städte wie<br />

Berlin in einigen Stadtteilen<br />

Verbotszonen eingerichtet.<br />

Verkauft werden dürfen Silvesterböller<br />

nur an Silvester<br />

sowie zwei Werktage zuvor.<br />

In der Europäischen Union<br />

kann jedes Land selbst<br />

über Feuerwerke entscheiden<br />

(Richtlinie 2<strong>01</strong>3/29/<br />

EU). In Brüssel, Wien, Paris,<br />

Dublin und Prag ist Böllern<br />

verboten. In Frankreich und<br />

Griechenland sind private<br />

Feuerwerke unüblich und<br />

vielerorts verboten, in<br />

Italien ist es in rund 850<br />

Städten eingeschränkt oder<br />

ganz verboten. In Schweden<br />

dürfen Raketen nur an<br />

Personen mit Sondergenehmigung<br />

verkauft werden, in<br />

Irland sind nur Feuerwerke<br />

der Kategorie 1 erlaubt<br />

(Tischbomben, Wunderkerzen)<br />

und in Großbritannien<br />

darf nur bis 1 Uhr geböllert<br />

werden, wobei auch<br />

dort die Verkaufsbeschränkungen<br />

verschärft<br />

wurden.<br />

Foto: Adobe


PFERDE PRAXIS<br />

SILVESTER<br />

Stress schlägt Pferden<br />

auf den Magen, Koliken<br />

können die Folge sein.<br />

Foto: www.galoppfoto.de<br />

FAKTEN ZU SILVESTER<br />

Über 1.200 Jahre reicht die Geschichte<br />

des Feuerwerks zurück. Taoistische<br />

Mönche in China hatten das explosive<br />

Schwarzpulver – eine Mischung aus Kohle,<br />

Schwefel und Salpeter – im Auftrag des<br />

chinesischen Kaisers auf der Suche nach<br />

einem Elixier für die Unsterblichkeit gefunden.<br />

Diente es damals kriegerischen<br />

Zwecken und dem Austreiben böser<br />

Geister, brachten arabische Händler<br />

das Feuerwerk im 14. Jahrhundert nach<br />

Europa, wo es sich besonders zu Zeiten<br />

des vergnügungsaffinen Barock an den<br />

europäischen Höfen stark verbreitete. Im<br />

19. Jahrhundert begeisterten öffentliche<br />

Feuerwerks-Vorführungen zu Silvester<br />

und besonderen Anlässen die Menschen,<br />

zu Beginn des 20. Jahrhunderts wurden<br />

erstmals Feuerwerkskörper frei verkauft.<br />

Übrigens ist China noch heute der weltgrößte<br />

Produzent und Exporteur von<br />

Feuer werkskörpern.<br />

FARBEN<br />

Alles Chemie – neben dem explosiven<br />

Schwarzpulver enthalten Feuerwerks körper<br />

unterschiedliche chemische Zu sätze, die für<br />

bunte Farben und Pfeif-Effekte sorgen. Für<br />

Rot ist Strontium verantwortlich, blau wird<br />

es durch Kupfer, Barium macht grün und<br />

Calcium orange-gelb.<br />

4000 TONNEN FEINSTAUB<br />

KATEGORIEN<br />

Es gibt vier Kategorien von Feuerwerkskörpern:<br />

F1 umfasst das ganzjährig erhältliche<br />

Tischfeuerwerk, F2 beinhaltet Böller<br />

und Raketen zur Nutzung im Freien und<br />

darf ab 18 Jahre gezündet werden. F3-<br />

und F4-Feuerwerke dürfen nur mit Befähigungsschein<br />

gezündet werden.<br />

LÄRM<br />

Feuerwerkskörper der Kategorie II dürfen<br />

in einer acht Meter betragenden Entfernung<br />

nicht lauter als 120 Dezibel sein<br />

– doch die Schallenergie erhöht sich bei<br />

kleiner Entfernung drastisch: Bei zwei Metern<br />

Distanz ist sie zehnmal höher als bei<br />

acht Metern. Ein Knalltrauma kann in zwei<br />

Millisekunden entstehen: Explodiert ein<br />

Böller oder eine Rakete in unmittelbarer<br />

Ohr-Nähe, ruft der Schalldruck von 140<br />

Dezibel und mehr Schäden im Innenohr<br />

hervor, die dauerhaft sein können. Bei<br />

anhaltendem Taubheitsgefühl, Schwindel,<br />

Ohrenschmerzen und -summen muss ein<br />

Etwa 15 Prozent der jährlichen<br />

Staubbelastung macht das<br />

Silvester-Feuerwerk aus.<br />

Arzt aufgesucht werden, der gegebenenfalls<br />

Kortison-Infusionen verschreibt.<br />

FEINSTAUB<br />

Rund 4.000 Tonnen Feinstaub entstehen<br />

in der Silvesternacht in Deutschland – das<br />

entspricht rund 15 Prozent der jährlichen<br />

Feinstaub-Menge aus dem Straßenverkehr.<br />

Die Luftbelastung ist vor allem in den<br />

Städten an Silvester so hoch wie sonst im<br />

ganzen Jahr nicht.<br />

Das Gefährliche: Winzige Feinstaubpartikel<br />

reizen die Atemwege und können besonders<br />

für Asthmatiker gefährlich werden.<br />

MÜLL<br />

2<strong>01</strong>8 meldete München rund 60 Tonnen<br />

Böllermüll, in Köln waren es rund 50 Tonnen.<br />

Rund 600 Mitarbeiter waren allein in<br />

Berlin mit 150 Fahrzeugen am Werk, um<br />

die Stadt anschließend zu reinigen.<br />

Foto: Adobe<br />

82 1/2020


auf allen Gebieten mit Weidetierhaltung.<br />

„Ich habe Anfang<br />

Januar an Reitstall-Betreiber,<br />

Reitvereine und Pferdebesitzer<br />

in unserer Region rund<br />

um Buchholz appelliert, ihre<br />

Bürgermeister oder zuständigen<br />

Behörden zu diesem Verbot<br />

aufzufordern. Es gab einiges an<br />

überwiegend positiver Resonanz,<br />

aber eine Umsetzung<br />

von der Politik ist uns bisher<br />

nicht bekannt“, so Warstat. Er<br />

gibt den Kampf nicht auf. „Die<br />

Kommunalpolitiker können Anträge<br />

stellen, um weitere örtliche<br />

Böllerverbotszonen einzurichten.<br />

Dies geschieht bereits in<br />

vielen Städten. Hierfür bedarf es<br />

allerdings Mehrheiten und für<br />

Mehrheiten benötigen wir meist<br />

eine starke Lobby und daran<br />

kann jeder aktiv mitwirken.“<br />

Denken Sie beim Rausstellen der Pferde daran, dass manchmal schon<br />

am Nachmittag des 31.12. und noch tagsüber am 1.1. geböllert wird.<br />

EINE PETITION STARTEN<br />

Wer selbst für ein Böller-Verbot<br />

aktiv werden möchte, sollte<br />

in seiner Region Stimmen<br />

sammeln und sich an die Kommunalpolitik<br />

werden. Online<br />

gibt es mehrere Petitionen,<br />

denen man sich anschließen<br />

kann. Laut einer Online-Meinungsumfrage<br />

(Portal YouGov)<br />

sind 61 Prozent der Deutschen<br />

dafür, Silvesterknaller in<br />

Innenstädten zu verbieten. 60<br />

Prozent wären dafür, dass in<br />

großen Städten nur offizielle<br />

Feuerwerke erlaubt sind und 43<br />

Prozent sind für ein gänzliches<br />

Feuerwerk-Verbot. Auf dem<br />

Petitions-Portal Change.org<br />

(www.change.org) wurden im<br />

August 100.000 Unterschriften<br />

für die Beschränkung privater<br />

Feuerwerke an den Deutschen<br />

Städtetag übergeben. Auch<br />

aktuell werden dort Stimmen<br />

gesammelt.<br />

WIE ÜBERSTEHT DAS PFERD<br />

SILVESTER AM BESTEN?<br />

Erste Regel: Rein in den Stall.<br />

Denn nur dort steht ein Pferd<br />

– sicher gebaute Stallungen vorausgesetzt<br />

– ausbruchsfest. Eine<br />

Foto: www.galoppfoto.de<br />

noch so gut eingezäunte Weide<br />

kann ein Pferd, das in Panik<br />

gerät, nicht aufhalten: So geschehen<br />

bei zwei Pferden 2<strong>01</strong>6<br />

in Wesel-Bislich, von deren<br />

Weide keine 200 Meter entfernt<br />

nachts ein Feuerwerk abgefeuert<br />

wurde. „Die Pferde durchbrachen<br />

zunächst die durchaus<br />

pferdegerechte Einzäunung<br />

ihres Offenstallgeländes und<br />

verschwanden in die Nacht,<br />

wobei einer der beiden sich<br />

rund acht Kilometer vom Stall<br />

entfernte und dabei mehrere<br />

Bundesstraßen überquerte“, berichtet<br />

Pferde-Fachtierarzt Dr.<br />

Ulrich Mengeler aus Hamminkeln.<br />

„Aufgrund seiner vielen<br />

massiven unterwegs entstandenen<br />

Verletzungen endete für<br />

Frisco die panikartige Flucht<br />

leider tödlich.“ Er konnte,<br />

nachdem er mit Unterstützung<br />

von Polizei, Nachbarn und weiteren<br />

Helfern endlich gefunden<br />

wurde, nur noch eingeschläfert<br />

werden. Sein Stallgenosse<br />

reagierte trotz des gleichen<br />

VERBOT PRIVATER FEUERWERKE<br />

DIE DEUTSCHE UMWELTHILFE<br />

Sie fordert in bundesweit<br />

98 Städten, in denen die Luft<br />

im Jahresmittel mit über<br />

20 Mikrogramm Feinstaubpartikeln<br />

je Kubikmeter<br />

belastet ist, ein Verbot<br />

privater Silvesterfeuerwerke.<br />

Die Deutsche Umwelthilfe<br />

kritisiert neben der Feinstaubbelastung<br />

die durch<br />

Pyrotechnik entstehende<br />

Verschmutzung. Zudem<br />

argumentiert sie neben Umwelt-<br />

und Sicherheitsaspekten<br />

auch mit dem Tierwohl<br />

und nennt als Vorbild für ein<br />

zukunftsfähiges Silvester die<br />

bayerische Stadt Landshut:<br />

Dort gibt es anstelle von<br />

Böllern eine Lasershow mit<br />

Musik. Die Problematik:<br />

„Die DUH empfiehlt, die<br />

Knallerei an die Randgebiete<br />

zu ver lagern, raus aus der<br />

Stadt. Das halte ich für sehr<br />

unüberlegt, denn so leiden<br />

die Tiere am meisten“, so<br />

Marco Warstat, der sich für<br />

ein Böllerverbot in der Nähe<br />

von Reitställen und Weidetierhaltung<br />

stark macht.<br />

Die Deutsche Umwelthilfe<br />

hat ein Rechtsgutachten<br />

vorgelegt, das nach ihren<br />

Angaben Möglichkeiten<br />

für entsprechende Verbotsregelungen<br />

durch Kommunen<br />

aufzeigt. Jedoch hält<br />

der Verband der pyrotechnischen<br />

Industrie ein<br />

Rechtsgutachten dagegen,<br />

wonach Feuerwerksverbote<br />

in Kommunen nicht zulässig<br />

seien, sondern nur das<br />

Verbot von Knall körpern<br />

umfassen könne.<br />

DERBY – DER NEUE REITSTIEFEL<br />

AUS DEM HAUSE MUCK BOOT.<br />

PERFEKT FÜR ALLE REITERINNEN!<br />

Reitsportbegeisterte wissen um die Bedeutung eines komfortablen und<br />

wintertauglichen Stiefels, sei es für den Ausritt oder für die Stallarbeit. Der<br />

neue Derby von The Original Muck Boot Company wurden daher so konzipiert,<br />

dass er ein Maximum an Komfort und Kälteschutz bietet. Möglich ist dies durch<br />

die durchdachte Kombination aus Kautschuk und strapazierfähigem sowie<br />

atmungsaktivem Neopren, wodurch der Stiefel zu 100% wasserdicht ist.<br />

Weitere Informationen finden Sie unter<br />

www.muckbootcompany.de


PFERDE PRAXIS<br />

SILVESTER<br />

Foto: www.arnd.nl<br />

Pferde in den Stall, Fenster zu und Licht anlassen – die wichtigsten Maßnahmen, um Stress vorzubeugen.<br />

Auslösers weniger panisch und<br />

wurde später in der Nacht nur<br />

wenige hundert Meter vom<br />

Stall entfernt unversehrt auf<br />

einer Wiese gefunden.<br />

Dr. Mengeler kann in seiner<br />

Praxis an Silvester und Neujahr<br />

jedoch kein grundsätzlich<br />

höheres Aufkommen von<br />

Verletzungen und Koliken<br />

verzeichnen. „Es gibt grob<br />

gesehen zwei verschiedenen<br />

Pferde-Typen und natürlich<br />

Nuancen dazwischen: Den<br />

Phlegmatiker, der kurz aufguckt<br />

und sich wundert, wenn es<br />

draußen knallt und zischt, und<br />

den Angsthasen, der sich je<br />

nach Stresslevel in seine Angst<br />

hineinsteigern kann“, so der<br />

Tierarzt. „Pferde sind Augenund<br />

Ohrentiere und wie stark<br />

sie in ihrem Reizspektrum auf<br />

visuelle und akustische Reize<br />

reagieren, hängt von ihrem individuellen<br />

Typ ab.“ Dr. Mengeler<br />

rät, sich als Pferdebesitzer<br />

darüber Gedanken zu machen<br />

und entsprechend zu reagieren.<br />

„Ängstlichen Pferden kann es<br />

helfen, dass eine Vertrauensperson<br />

vor Ort ist und beruhigend<br />

einwirken kann.“ Generell<br />

gibt es jedoch eine ganze Reihe<br />

an Maßnahmen, die dazu beitragen,<br />

die Silvesterzeit weniger<br />

stressig zu gestalten (siehe<br />

Kasten rechts).<br />

Vorsicht: Auch rund um<br />

Silvester und Neujahr werden<br />

vereinzelt Böller gezündet – je<br />

nach Lage Weide-/Paddockgang<br />

und Ausritte überdenken!<br />

Julia Kathmann<br />

NATÜRLICH BERUHIGEN<br />

HOMÖOPATHIE GEGEN STRESS<br />

Um auf individuelle Verhaltensauffälligkeiten<br />

eines Pferdes einzugehen,<br />

sollte ein Heilpraktiker konsultiert werden,<br />

der passende homöopathische Präparate<br />

zusammenstellt. Jedoch gibt es einige<br />

Präparate, die auch ohne besondere<br />

Therapie- Anweisung prophylaktisch<br />

ge geben werden können:<br />

• Aconitum C 30 (Furcht/Schock): Fünf<br />

Globuli gegen 23 Uhr ins Maul geben,<br />

danach beim Feuerwerk alle 15 bis 30<br />

Minuten je fünf Globuli in 100 ml Wasser<br />

auflösen, mit Plastiklöffel verrühren (kein<br />

Metall-Löffel!) und dem Pferd aufs Futter<br />

geben oder per Maulspritze verabreichen.<br />

• Bachblüten Rescue Tropfen sollen<br />

ebenfalls stresslindernd wirken und können<br />

Einige homöopathische Präparate können<br />

vorbeugend gegeben werden.<br />

Foto: Fotolia<br />

ab dem Silvestermorgen alle zwei bis<br />

drei Stunden in einer Dosis von 10 bis<br />

15 Tropfen verabreicht werden.<br />

• Arnica kann an Silvester zweimal<br />

verabreicht werden.<br />

• Phosporus C 30 (große Angst/<br />

Unruhe) zwei Tage vorher beginnen<br />

mit zweimal täglich je fünf Globuli.<br />

• Borax C 30 (Angst vor Knallgeräuschen/<br />

Zittern) Bereits zwei Tage<br />

vor Silvester beginnen, zwei- bis dreimal<br />

täglich fünf Globuli geben.<br />

• Auch pflanzliche Stoffe wie<br />

Baldrian, Hopfen, Melisse sollen<br />

beruhigend wirken, ebenso können<br />

Magnesium und B-Vitamine das<br />

Nervensystem entspannen.<br />

84 1/2020


CHECKLISTE<br />

GUT VORBEREITET FÜR DIE SILVESTERNACHT?<br />

In der Nacht sollte eine<br />

Person Stallwache halten.<br />

Foto: www.slawik.com<br />

• Liegt der Stall in einer Siedlung: mit den<br />

Anwohnern sprechen und sie bitten, ihr<br />

Feuerwerk nicht zum Stall auszurichten<br />

(auf Brandgefahr durch Stroh und Heu<br />

hinweisen, interessierten Personen die<br />

Schreckhaftigkeit der Pferde und die damit<br />

verbundenen Gefahren verdeutlichen).<br />

• Licht im Stall anlassen! „So werden<br />

die visuellen Reize durch das Feuerwerk<br />

gemindert, da das Pferd sie weniger stark<br />

wahrnimmt als in der Dunkelheit“, betont<br />

Dr. Mengeler.<br />

• Alle Außenfenster schließen,<br />

wodurch die Geräuschbelastung<br />

etwas verringert und das Risiko,<br />

dass Feuerwerkskörper in die Boxen<br />

fliegen, ausgeschlossen wird.<br />

• Gegebenenfalls Außenfenster<br />

verdunkeln, so dass die optischen<br />

Reize von außen vom Pferd kaum<br />

wahrgenommen werden können –<br />

Fenster können auch mit Pferdedecken<br />

zugehängt werden.<br />

• Radio in der Stallgasse laut<br />

anstellen, um Geräusche von außen<br />

zu übertönen – manche Reiter<br />

schwören dabei auf klassische<br />

Musik, die zusätzlich beruhigend<br />

wirken soll.<br />

• Rund eine halbe Stunde vor Mitternacht<br />

nochmal Heu füttern,<br />

damit die Pferde abgelenkt sind<br />

und sich durch das Fressen beruhigen<br />

können. Beim Fressen wird der<br />

Parasympathikus angesprochen<br />

– der Teil des vegetativen Nervensystems,<br />

der für Beruhigung sorgt. Beim Feuerwerk<br />

selbst kann eine Leckerei wie Möhren<br />

zusätzlich für Ablenkung sorgen. Vorsicht:<br />

Bei sehr aufgeregten Pferden besteht beim<br />

Fressen die Gefahr des Verschluckens, was<br />

eine Schlundverstopfung nach sich ziehen<br />

kann. Im Zweifelsfall auf geraspelte Möhren<br />

zurückgreifen. „Pferdebesitzer lernen ihre<br />

Pferde über die Jahre immer besser kennen<br />

und auch die Pferde selbst haben je nach<br />

Alter ja schon etliche Silvester erlebt und<br />

Ausreichend<br />

Heu kann<br />

die Pferde<br />

ablenken.<br />

lernen daraus auch“, berichtet Dr. Mengeler.<br />

„Wenn wir an Mitternacht in den Stall gehen<br />

und die Pferde beobachten, stehen sie<br />

meist kurze Zeit aufmerksam mit gespitzten<br />

Ohren am Fenster. Panisch reagiert aber<br />

keines. Aus meinem Praxis-Alltag, der auch<br />

dicht besiedelte Ruhrgebietsstädte wie<br />

Bottrop, Gelsenkirchen und Oberhausen<br />

umfasst, kann ich nicht über eine Häufung<br />

von Verletzungen oder Koliken berichten.“<br />

• Den Stall und die Pferde kontrollieren.<br />

„Eine Vertrauensperson sollte<br />

anwesend sein und die Pferde<br />

kontrollieren“, rät der Tierarzt. Ist<br />

der Stallbesitzer nicht vor Ort,<br />

können die Einstaller untereinander<br />

organisieren, wer „Stallwache“<br />

hält. Das Thema ist umso wichtiger,<br />

je näher die Stallungen sowie Heuund<br />

Strohlager an Siedlungen<br />

liegen – Brandgefahr unbedingt<br />

beachten!<br />

• Stallplan überdenken – stehen<br />

zwei extrem stressanfällige Pferde<br />

nebeneinander, besser die Pferde<br />

ein paar Tage vor Silvester so umstellen,<br />

dass ein ruhiger Vertreter<br />

neben einem ängstlichen Kandidaten<br />

steht und panische Pferde<br />

von der Außen- in eine Innenbox<br />

wechseln.<br />

• Wer sich Sorgen macht, dass<br />

sein Pferd in der Box herumspringt<br />

und sich dabei verletzt, kann alle<br />

vier Beine einbandagieren.<br />

Foto: www.slawik.com<br />

1/2020<br />

85


Fotos: Adobe Stock, www.paulinevonhardenberg.com<br />

PFERDE PRAXIS<br />

1<br />

WARME FÜSSE<br />

HEISSE<br />

SOHLEN…<br />

…gibt es in den unterschiedlichsten Varianten.<br />

Ein kleines Wunderwerk sind die Thermo-Soles.<br />

Sie sind die ersten kabelfreien und wieder aufladbaren<br />

Heizsohlen, die mit Thermostatsensoren<br />

ausgestattet sind. Diese messen die aktuelle<br />

Fußtemperatur und geben dann entsprechend<br />

Wärme ab. Bei weniger als 31 Grad werden sie<br />

automatisch aktiviert, bei über 41 Grad schalten<br />

sie ab. Die Wärme wird je nach Außentemperatur<br />

und Schuhen zwischen zwei und acht Stunden<br />

lang abgegeben. Die Sohlen sind ergonomisch<br />

geformt, haben kein störendes Kabel und der integrierte<br />

Hochleistungsakku wird über USB geladen.<br />

Die Sohlen sind in den Größen 36 bis 47 (jeweils<br />

in Zweier-Schrittgrößen) erhältlich und<br />

kosten 99 Euro. www.thermosoles.eu<br />

ESSEN FÜR<br />

2<br />

KALTE TAGE<br />

Ihnen steht ein langer Tag in der Kälte<br />

bevor? Dann essen Sie doch Ihre Füße warm!<br />

Energiereiches Essen kann dazu beitragen, dass der<br />

Körper seine Temperatur besser halten kann. Optimal<br />

ist eine Mischung aus Kohlenhydraten, Proteinen und<br />

Fett. Der Hüttenklassiker beim Skifahren, Spaghetti<br />

Bolognese, kann also auch für Reiter im wahrsten Sinne<br />

der „Burner“ sein.<br />

3<br />

RAUS<br />

AUS DEN<br />

BÜGELN<br />

Bewegen Sie immer wieder<br />

Ihre Zehen im Schuh, um<br />

die Durchblutung anzu regen.<br />

So gelangt wärmendes<br />

Blut auch in die Füße.<br />

Beim Reiten immer wieder<br />

Schrittpausen einlegen, die<br />

Füße aus den Steigbügeln<br />

nehmen und die Zehen<br />

bewegen.<br />

4<br />

WARM DURCH<br />

DEN STALL<br />

Ein guter Allrounder ist der Pfiff<br />

Thermoschuh, der zum einen warm<br />

und zudem auch im unteren Schuhbereich<br />

wasserfest ist. Einfach schnell<br />

hineinschlüpfen und trockenen Fußes<br />

die Pferde vom Paddock holen oder misten.<br />

Erhältlich beim Fachhändler für 32,95 Euro.<br />

www.pfiff.com<br />

Wer seine Stallstiefel gerne etwas<br />

höher geschnitten mag und die<br />

Schuhe etwa auch zum Gassi<br />

gehen durch den tiefen Schnee<br />

nutzen möchte, sollte einen Blick<br />

auf die Thermo Outdoorstiefel<br />

Bergen von Covalliero werfen.<br />

Der modische Schnür-Kurzstiefel<br />

ist mit festem Warmfutter<br />

ausgestattet, hat einen Webpelz-<br />

Kragen und ein wasserdichtes<br />

Fußteil mit rutschhemmender<br />

Sohle. Im Fachhandel erhältlich für<br />

49,99 Euro. www.covalliero.de<br />

5<br />

Nie mehr<br />

… das wünschen sich<br />

viele Reiter im Winter.<br />

Mit diesen 12 heißen<br />

Helfern und Tipps wird<br />

dieser Wunsch wahr<br />

BEWEGUNGSFREIHEIT<br />

Damit Ihre Füße im Stall nicht kalt werden, sollte Ihr Fuß genug<br />

Bewegungsfreiheit im Schuh haben – so kann sich ein Luft polster<br />

bilden, das gegen die Kälte isolierend wirkt.<br />

6<br />

SCHÖN<br />

TROCKEN<br />

Wer zu schwitzenden Füßen neigt,<br />

sollte einen Sportstrumpf tragen, der<br />

die Feuchtigkeit vom Fuß wegleitet<br />

und abtransportiert. Denn Feuchtigkeit<br />

leitet Kälte und der Fuß kühlt<br />

noch schneller aus. Aus diesem<br />

Grund sollten Sie auch immer darauf<br />

achten, dass Sie wasserdichte Schuhe<br />

tragen, etwa wenn Sie die Pferde<br />

vom Paddock holen, und dass Ihre<br />

Reitstiefel nach der Benutzung gut<br />

trocknen können.<br />

86 1/2020


7<br />

SOCKEN AUS<br />

8<br />

WARM UND GEFÜHL-<br />

VOLL IM SATTEL<br />

Kein Gefühl in den Füßen, weil sie zu kalt<br />

geworden sind oder der Winterstiefel<br />

zu klobig ist? Das war einmal. Für jeden<br />

Geschmack und jede Preisklasse gibt es<br />

nun Modelle, in denen der Kontakt zum<br />

Pferdebauch erhalten bleibt:<br />

Busse bietet mit seinem Thermostiefel<br />

Trondheim einen günstigen Klassiker an,<br />

der viele Vorteile bietet: Der Schaft besteht<br />

aus synthetischem Kautschuk, so dass sich<br />

der warm gefütterte Stiefel optimal an<br />

9<br />

die Wade anpasst. Zusätzlich ist<br />

der Schuh im Fußteil wasserdicht.<br />

Schmale Reflektoren<br />

entlang des Reißverschlusses sorgen auch im<br />

Dunkeln für gute Sichtbarkeit. Für 79 Euro im Fachhandel<br />

erhältlich. www.busse-reitsport.de<br />

KERAMIKFASERN<br />

Keramikfasern steigern die Durchblutung und halten<br />

somit die Füße auch im Winter schön warm. Die<br />

Socken von Cera Tex sind außerdem so gestrickt,<br />

dass sie keine drückende Kettelnaht haben<br />

und ihr Bündchen ist elastisch – so wird die<br />

Durchblutung nicht abgeschnürt und der Fuß<br />

nicht kalt. Die Socken können bei 30 bis 40 Grad<br />

gewaschen werden und sind in drei Größen erhältlich (S= bis 39, M=<br />

40-43 und L= ab 43), Preis: 35,90 Euro. www.ceratex.de<br />

ALLROUNDER<br />

FÜR STALL<br />

UND SATTEL<br />

Wer vor dem Reiten ungern noch in<br />

andere, vielleicht kalte Schuhe schlüpfen<br />

möchte und lieber mit Chaps aufs Pferd<br />

steigt, für den könnten die Stiefeletten<br />

Stockholm von USG genau das Richtige sein.<br />

Die weiche Schaffell-Fütterung hält den Fuß<br />

schön warm, der seitliche Reißverschluss erleichtert<br />

gerade mit dicken Socken das An- und Ausziehen. Für<br />

133,95 Euro erhältlich.<br />

www.usg-reitsport.de<br />

kalte Füße<br />

Mit seinem Lammfell-Innenfutter im Fuß- und<br />

Schaftbereich hält der Winter-Reitstiefel<br />

Lappland von Loesdau auch bei niedrigen<br />

Temperaturen schön warm. Der Schuh ist<br />

aus weichem, gewachsten Nubukleder<br />

gefertigt. Der lange, lederverdeckte Reißverschluss<br />

an der Schaftaußenseite erlaubt ein<br />

schnelles und einfaches An- und Ausziehen.<br />

Für 169,95 Euro erhältlich.<br />

www.loesdau.de<br />

10<br />

DER ZWIEBELLOOK<br />

Mehrere Strümpfe übereinander wirken isolierend –<br />

aber Achtung: Der Fuß darf dabei nicht eingeschnürt<br />

werden bzw. die Strümpfe dürfen nicht auf den Fuß drücken. Das<br />

behindert die Durchblutung, der Fuß wird kalt. Hochwertige<br />

Wollstrümpfe wärmen besonders gut.<br />

11<br />

TRIBÜNEN-TRETER<br />

Kalte Füße beim Zuschauen – ein Graus. Die<br />

neuen Allwetterstiefel<br />

Davos von HKM ähneln<br />

von der Optik her UGG-Schuhen,<br />

kosten aber wesentlich<br />

weniger. Für 39,95 sind die<br />

wasserdichten Schuhe mit Teddy-<br />

Innenfutter erhältlich bei<br />

www.hkmsport.de<br />

Ein schickes Modell, das<br />

auch in verschiedenen Schaftweiten erhältlich<br />

ist, kommt aus dem Hause Krämer. Der sportliche<br />

Winterstiefel Roma aus italienischem,<br />

vollnarbigem Rindsleder ist mit echtem Lammfell<br />

gefüttert und passt sich an die Wade an –<br />

zum einen wegen der individuellen Schaftweite,<br />

zum anderen wegen eines Elastikeinsatzes neben<br />

dem Reißverschluss an der Außenseite des<br />

Stiefels. Auch von unten hält der Schuh<br />

gut warm: Das Fußbett ist mehrlagig. Für<br />

339,00 Euro erhältlich bei www.kraemer.de<br />

12<br />

RUTSCHFESTE UND<br />

WARME GUMMISTIEFEL<br />

Trockene, warme Füße, auch wenn man gerade die<br />

Pferde vom Matschpaddock holt: das garantiert der<br />

Muckboot Arctic Ice. Die Schuhe haben einen Innenstiefel<br />

aus acht Millimeter dickem Neopren und warmem<br />

Fleecefutter für eine super Wärmeisolierung. Der obere<br />

Teil des Stiefels besteht aus Stretch-Fit-Material, so dass<br />

der Stiefel gut anliegt und warme Luft nicht entweichen<br />

kann. Die Laufsohle ist mit einer speziellen Technologie<br />

(Vibram Arctic Grip) ausgestattet, die selbst auf<br />

eisigen Wegen einen sicheren Tritt ermöglichen<br />

soll. Erhältlich für 215 Euro unter<br />

www.muckbootcompany.de<br />

1/2020<br />

87


PFERDE PRAXIS<br />

HALTUNG<br />

Ein Paradies, in<br />

dem sich Western -<br />

und Polizeireiter<br />

die Klinke in die<br />

Hand geben: die<br />

Grand River Ranch<br />

bei Rosenheim.<br />

Foto: Grand River Ranch<br />

Licht, Luft und gute Ideen<br />

Sieben Reitställe hatten es ins Finale beim Wettbewerb QUALITÄTSBETRIEBEN GEHÖRT<br />

DIE ZUKUNFT geschafft. Von allen kann man etwas lernen<br />

Mit viel Geld lassen sich<br />

viele Dinge einfach<br />

realisieren. Das weiß<br />

auch Familie Rempen, die sich<br />

ihren Traum vom eigenen (Bio!)<br />

Betrieb unweit von Münster<br />

realisiert hat. Deren Hofgut<br />

Ashege war einer von zwei<br />

Sieger betrieben. Auch die Grand<br />

River Ranch im bayerischen<br />

Tuntenhausen, ein weiterer<br />

Neubau, überzeugte die Jury.<br />

Doch Design-Professor Rempen<br />

aus Düsseldorf sagt auch: „Ich<br />

habe so viel Neues und Interessantes<br />

von den anderen<br />

prämierten Betrieben gelernt.“<br />

Und darunter waren viele<br />

Betriebe, deren Erfolgs rezept in<br />

etwa so aussieht: „Man nehme<br />

viel Idealismus, Eigeninitiative<br />

und handwerkliches Geschick<br />

und mische das mit jeder Menge<br />

Liebe fürs Pferd – fertig!“ Über<br />

30 Betriebe hatten sich beworben,<br />

die Jury, die Tierärzte Petra<br />

Mehn und Dr. Marc Lämmer,<br />

hatten ein straffes Besuchsprogramm.<br />

Bei diesem Wettbewerb<br />

geht es weniger um Optik, sondern<br />

um Fragen des praktischen<br />

Managements: Gesundheitsvorsorge,<br />

Wurmprophylaxe, wie<br />

wird das Futter gelagert? Wie<br />

sieht das Weidemanagement<br />

aus? Kurzum: Was ist von essenzieller<br />

Bedeutung fürs Pferd<br />

– und was wird auf dem Betrieb<br />

dafür getan?<br />

ZWEI SIEGER<br />

Der Fragenkatalog ist lang und<br />

eigentlich kann nur einer gewinnen.<br />

Da ist „Qualitätsbetrieben<br />

gehört die Zukunft“ ein bisschen<br />

wie Germany’s Next Topmodel.<br />

Doch dieses Jahr siegten eben<br />

zwei Betriebe.<br />

Auf dem Hofgut Ashege sind<br />

nicht nur Pferde zu Hause,<br />

sondern auch Coburger<br />

Fuchsschafe und rotes Höhenvieh<br />

– beide ideal zum Nachweiden<br />

der Weideflächen,<br />

wenn die Pferde die Parzellen<br />

wählerisch abgegrast haben. 40<br />

Hektar Land, plus zehn weitere<br />

Hektar hinzugepachtete Weiden<br />

und Paddocks, dazu eine 2,5<br />

Kilometer lange Rennbahn<br />

inmitten eines Landschafts- und<br />

Naturschutzgebiets – das ist der<br />

Bioland-Betrieb<br />

inklusive Aktivstall.<br />

Eingestreut<br />

werden<br />

Liegeflächen mit<br />

Miscanthus-Einstreu.<br />

Alle drei<br />

Monate werden<br />

Kotproben jedes<br />

einzelnen Pferdes<br />

auf Wurmbefall<br />

untersucht.<br />

Entwurmt wird<br />

dann gezielt.<br />

Übrigens<br />

mit gängigen<br />

Wurmkuren – das ist auch auf<br />

einem Bioland-Betrieb kein<br />

Problem. Die Pferde werden<br />

nach Geschlechtern getrennt in<br />

Gruppen gehalten.<br />

MIT ALPENPANORAMA<br />

Auf der Grand River Ranch ist<br />

ebenfalls Vielfalt Trumpf: Viele<br />

Western-, aber auch Sportpferde<br />

Das Stroh in der „Pferdetoilette“ animiert zum Urinieren,<br />

ein Gully darunter dient der Entsorgung.<br />

Foto: Pferdeland Am Elm<br />

88 1/2020


1 2<br />

4 5<br />

Fotos: Flurhof Fischer, Der Lindenhof, Pferdeland Elm<br />

3<br />

1 ❘ Der Aktivtrail auf dem Flurhof<br />

Fischer bietet den Pferden<br />

Abwechslung – mal Sand, mal<br />

Steine, mal Gras oder Stufen.<br />

2 ❘ Gute Belüftung und viel<br />

natürliches Licht standen im<br />

Mittelpunkt der Stallplanung auf<br />

der Grand River Ranch.<br />

3 ❘ Wer hätte das gedacht? Pferde<br />

ziehen zum Liegen auf dem<br />

Lindenhof den (trockenen) Kies<br />

dem Sand vor.<br />

4 ❘ Auf dem Lindenhof wird<br />

individuell nach Parelli gefüttert.<br />

5 ❘ Tiefer Sand, separat abgeteilt<br />

– der Nachtschlafplatz im<br />

Pferdeland Elm.<br />

und Spanier sind hier beheimatet.<br />

Sabine Eder, die die Anlage<br />

mit ihrem Mann Josef betreibt,<br />

ist Westernreiterin. Auch die<br />

Rosenheim Cops, die Polizeireiter<br />

aus der benachbarten Kreisstadt,<br />

haben ihre Pferde auf der<br />

Reitanlage untergestellt. Zwölf<br />

Jahre wurde geplant. Herausgekommen<br />

ist eine Anlage mit<br />

Hallen, die den internationalen<br />

Maßen für den Reiningsport,<br />

30 mal 70 Meter, entsprechen.<br />

56 Pferde haben hier Platz. 46<br />

residieren in Paddockboxen (16<br />

Quadratmeter) mit 25 Quadratmeter<br />

großen Ausläufen. Beim<br />

Bau ist viel Glas verwendet worden.<br />

Das spart Energie, weil das<br />

Licht seltener angeschaltet wird.<br />

In einem 200.000 Liter-Tank<br />

wird Regenwasser aufgefangen,<br />

das auf dem Hof dort zum Einsatz<br />

kommt, wo kein Trinkwasser<br />

vonnöten ist. Geheizt wird<br />

mit einer Hackschnitzelheizung.<br />

Der Rohstoff wächst im zur<br />

Ranch gehörenden Wald nach.<br />

Besonders geachtet wurde auf<br />

die Auswahl der Böden. Es gibt<br />

Kiesbereiche auf den Paddocks,<br />

Pflastersteine in der Führanlage<br />

und wo Sand zum Einsatz<br />

gekommen ist, wurde schnell<br />

trocknendes Material gewählt<br />

und so verbaut, dass die oberste<br />

Schicht nie nass ist. Die Alpen<br />

sind nicht weit, der Winter hart.<br />

PRÄMIERTE BETRIEBE<br />

Das Bioland-Siegel prangt auch<br />

über dem Flurhof Fischer von<br />

Ina und Martin Fischer im<br />

Westerwald. Er liegt 465 Meter<br />

über dem Meeresspiegel. Regen<br />

gibt es reichlich. 2<strong>01</strong>6 wurde<br />

umgebaut. Aus dem Offen- wurde<br />

ein Aktivstall. Fischers setzen<br />

auf geschlechter-gemischte<br />

Herden und haben damit gute<br />

Erfahrungen gemacht. In dem<br />

reinen Barhufstall sind die Pferde<br />

gefordert. Es gibt einen Aktivtrail:<br />

Um Futter und Wasser zu<br />

erreichen, geht es buchstäblich<br />

über Stock und Stein. Damit die<br />

Pferde ihre Figur halten, kommt<br />

zweimal im Jahr die Pferdewaage.<br />

Bio-Mineralfutter ist eine<br />

Selbstverständlichkeit. Martin<br />

Fischer verrät einen Tipp für die<br />

Heuraufe: „Wir haben drei Netz<br />

übereinander, so sind die Pferde<br />

gut beschäftigt, wir sparen Futter<br />

und weil nichts herumfliegt, ist<br />

auch die Säuberung der Bereiche<br />

weniger zeitintensiv.“ Schafe<br />

sorgen dafür, dass die Weiden<br />

natürlich in Schuss gehalten<br />

werden. Und das Heu wird nicht<br />

nur selbst angebaut, dank einer<br />

Heutrocknungs-Anlage ist es<br />

auch von bester Qualität.<br />

DEN TRAUM LEBEN<br />

Vornehmlich Westernpferde<br />

finden sich bei Kathleen<br />

Ullrich-Metzner. Sie hat sich im<br />

Erzgebirge einen Herzenswunsch<br />

erfüllt. Ein alter Rinderbetrieb<br />

wurde zur Silver Rock Ranch:<br />

50 Pferde, 35 davon Einstaller,<br />

Reithalle plus drei Außenplätze.<br />

Fortbildungen haben Chefin<br />

„Lene“ selbst vorangebracht, und<br />

das ist ihr auch wichtig: Während<br />

die Pferde es im Laufstall<br />

– 1200 Quadratmeter Fläche<br />

– gut haben, können die Reiter<br />

sich fortbilden. Vor allem die<br />

Jüngsten schätzen die Angebote<br />

der Ranch. Das HIPPOLINI-<br />

Konzept versorgt Kinder mit<br />

Basiswissen. 130 Reitschüler pro<br />

Wochen kommen auf die Silver<br />

Rock Ranch.<br />

Wir denken nicht<br />

in Jahren –<br />

Wir denken<br />

in Generationen.<br />

PFERDEBOXEN<br />

H.-J. Döring<br />

GmbH + Co KG<br />

Zechenstraße 17-25<br />

45772 Marl<br />

Deutschland<br />

Telefon: +49 2365 - 9 66 91-0<br />

Fax: +49 2365 - 9 66 91 22<br />

@-mail: info@doeringmarl.de<br />

www.doeringmarl.de<br />

1/2020<br />

89


1 ❘ Mehr als 100 Kinder aus der<br />

Region bevölkern dank des<br />

HIPPOLINI-Konzepts wöchentlich<br />

die Silver Rock Ranch im<br />

Erzgebirge.<br />

1<br />

3 4<br />

2<br />

Fotos: Silver Rock Ranch, Flurhof Fischer, Horses Home, Hofgut Ashege<br />

2 ❘ Nicht nur traute Zweisamkeit,<br />

sondern sogar die Konstellation<br />

Mutter, Kind plus Vater findet sich<br />

in Horse Home in Syke bei<br />

Bremen.<br />

3 ❘ Exzellentes Heu will gut<br />

geerntet und vor allem gut<br />

getrocknet sein! Um möglichst<br />

ideales Grundfutter zu erhalten,<br />

kommt auf dem Flurhof Fischer<br />

eine Heutrocknungsanlage zum<br />

Einsatz. So entsteht bestes<br />

Bio-Heu.<br />

4 ❘ Gute Erfahrungen mit<br />

Miscanthus-Einstreu – auch als<br />

„Elefantengras“ bekannt – hat das<br />

Team auf dem Hofgut Ashege im<br />

Münsterland gemacht, vor allem<br />

in den Ruhebereichen.<br />

Cowboyhüte kann man auch<br />

auf dem Betrieb „Der Lindenhof<br />

“ in Gackenbach im Westerwald<br />

antreffen. Elena Bader,<br />

die den Hof mit ihrem Mann<br />

führt, ist Parelli-Instruktorin<br />

und Tierkommunikatorin. Hier<br />

wird sogar nach Parelli gefüttert.<br />

Der Rangfolge entsprechend<br />

bekommen die Pferde ihre<br />

Fress eimer – und das funktioniert!<br />

„Chef “ Stefan Heberlein-<br />

Bader ist Hufheilpraktiker. Die<br />

Pferde trainieren ihre Beine<br />

schon im Alltag. Dafür sorgen<br />

unterschiedliche Untergründe.<br />

Mal Rundkies, mal Pflastersteine,<br />

Erdflächen, Sand oder<br />

Schotter. Der Kies ist auch im<br />

Winter trocken. Die Gruppen<br />

werden nach Geschlechtern<br />

getrennt. Wie sinnvoll die „selektive<br />

Entwurmung“ ist, zeigt<br />

die Statistik des Lindenhofs. Von<br />

28 Pferden mussten nur sechs<br />

entwurmt werden. Reiter finden<br />

unterschiedliche Betätigungsfelder.<br />

Die Hälfte des benötigten<br />

Heus werden auf den Wiesen im<br />

Westerwald selbst gewonnen.<br />

Bereits 26 Jahre Laufstallerfahrung<br />

kennzeichnen „Horses<br />

Home“ in Syke bei Bremen<br />

aus. Der Betrieb, der zunächst<br />

für zwei Fjordstuten der Familie<br />

Kuhne geplant war, hat sich<br />

über die Jahre immer weiterentwickelt.<br />

Dieser HIT-Aktivstall<br />

bietet eine besondere Haltungsform<br />

an: Familie, Hengst, Stute<br />

und Fohlen in einem eigenen<br />

Areal. Optimiert wird der<br />

Betrieb ständig. Eine energiesparende<br />

LED-Beleuchtung<br />

wird kommen. Geheizt wird<br />

mittlerweile mit Pferdemist.<br />

Organisiert wird alles über eine<br />

webbasierte Anwendung.<br />

Pferdwirtin war Kerstin Köchy<br />

schon länger, als sie sich 2<strong>01</strong>4<br />

in der Nähe von Wolfenbüttel<br />

selbstständig gemacht hat: Das<br />

„Pferdeland am Elm“ entstand.<br />

32 Milchkühe verließen den<br />

Hof, 20 Pferde zogen ein. Dazu<br />

zwischen zehn und zwölf Ponys.<br />

Im Laufstall wird alles aufgezeichnet.<br />

Die computergesteuerte<br />

Fütterung ist so eingestellt,<br />

dass die Pferde tagsüber eine<br />

Stunde fressen können, dann<br />

folgt eine einstündige Fresspause<br />

an den Heuraufen. „Sonst<br />

wurden die einfach alle zu dick“,<br />

sagt die Betriebsleiterin. Nachts<br />

gibt es die Möglichkeit auf einen<br />

Snack 30 Minuten lang, danach<br />

ist eineinhalb Stunde Nulldiät<br />

angesagt. Rehepferde können<br />

individuell gefüttert werden.<br />

Tolle Ideen zum Nachbauen finden<br />

sich im Pferdeland am Elm:<br />

Eine „Toilette“, ein mit Baumstämmen<br />

eingegrenzter Bereich,<br />

der mit Stroh eingestreut wird<br />

und unter dem Urin in einem<br />

Gully ablaufen kann, wird gut<br />

angenommen. Ca. 60 Prozent<br />

der Pferde seien „stubenrein“, so<br />

die Erfahrung. Auch der Außenschlafplatz,<br />

ein eingefriedetes<br />

Terrain mit deutlich mehr Sand<br />

als in den sonstigen Paddockbereichen,<br />

wird gern genutzt. JT<br />

DEUTSCHLAND SUCHT DEN SUPERSTALL<br />

QUALITÄTS BETRIEBEN GEHÖRT DIE ZUKUNFT 2<strong>01</strong>9<br />

SIEGER<br />

• Hofgut Ashege, NRW<br />

www.aktivstall-ashege.de<br />

• Grand River Ranch, Bayern<br />

www.grand-river-ranch.com<br />

PRÄMIERT<br />

• Der Lindenhof, Rheinland-Pfalz<br />

www.der-lindenhof.de<br />

• Flurhof Fischer, Rheinland-Pfalz<br />

www.aktivstall-westerwald.de<br />

• Horses Home, Niedersachsen<br />

www.horseconsulting-kuhne.de<br />

• Silver Rock Ranch, Sachsen<br />

www.silver-rock-ranch.com<br />

• Pferdeland am Elm, Niedersachsen<br />

www.pferdeland-am-elm.info<br />

90 1/2020


PFERDE PRAXIS<br />

GESUNDHEIT<br />

Normal große Pellets werden<br />

wenig gekaut, so dass das Pferd<br />

auch wenig „magen schützenden“<br />

Speichel produziert.<br />

NOTIZEN<br />

Foto: Schnell<br />

Foto: Lenz<br />

Größere Pellets<br />

sind gesünder<br />

FÜTTERUNG Kleine Veränderungen können<br />

große Wirkung haben – und Kraftfutter zu<br />

einer besser verdaulichen Futterquelle machen.<br />

Dr. Mandy Bochnia vom Institut für Agrar- und<br />

Ernährungswissenschaften der Martin-Luther-<br />

Universität Halle-Wittenberg und ihr Team<br />

haben in einem Forschungs projekt herausgefunden,<br />

dass größere und härtere Pellets länger<br />

gekaut werden und damit einen riesengroßen<br />

Vorteil bieten: Das Pferd frisst langsamer,<br />

intensiver und produziert mehr Speichel, so dass<br />

Magengeschwüren vorgebeugt werden kann.<br />

Denn eine hohe Speichelproduktion ist wichtig,<br />

um die Magensäure zu neutralisieren. Gerade<br />

für Sportpferde, denen oft große Mengen an<br />

Kraftfutter gegeben wird, wäre dies eine sinnvolle<br />

Variante, um das Risiko für Magengeschwüre<br />

zu verringern. Die Wissenschaftler vermuten zudem,<br />

dass die Zähne durch die härteren Pellets<br />

besser und gleichmäßiger abgenutzt werden.<br />

Für den Test wurden beide Pellets, die kleinen<br />

und die großen, extra hergestellt und zwar aus<br />

dem gleichen Grundfutter. Die großen Pellets<br />

waren sechsmal härter als übliche Pellets, hatten<br />

eine Länge von 54 mm und einen Durchmesser<br />

von ca. 15 mm – die kleinen Pellets waren ca.<br />

22 mm lang und 5 mm dick.<br />

◆ www.landw.uni-halle.de<br />

Zu enge Nasenriemen – Kritik an der FEI<br />

Die Internationale<br />

Gesellschaft für<br />

Pferdewissenschaft<br />

fordert eine bessere<br />

Über wachung der<br />

Verschnallung des<br />

Nasenriemens.<br />

ISES Die internationale Gesellschaft<br />

für Pferdewissenschaft (ISES) kritisiert<br />

erneut, dass viele Pferde mit zu engen<br />

Nasen riemen geritten werden. ISES<br />

hat ein neues Positionspapier herausgegeben,<br />

das sich vor allem an die<br />

Internationale Reiterliche Vereinigung<br />

(FEI) richtet, die nach Ansicht der<br />

Gesellschaft die Verschnallung des Nasenriemens<br />

zu wenig überprüft – neue<br />

wissenschaft liche Studien zeigen jedoch,<br />

wie negativ sich zu enge Nasen riemen<br />

auswirken. Unter anderem setzen sie<br />

das Pferd unter Stress, sie verringern die<br />

Fähigkeit des Pferdes, frei zu schlucken,<br />

zu kauen oder zu gähnen und üben<br />

hohen Druck auf empfindliche Gewebeteile<br />

am Kopf aus. Auch Maulverletzungen<br />

werden bei engen Nasenriemen<br />

häufiger beobachtet.<br />

◆ www.equitationscience.de<br />

Foto: www.arnd.nl<br />

Eisengehalt bei<br />

Cushing-Pferden<br />

Amerikanische Forscher<br />

der „Equine Cushing’s and<br />

Insulin Resistance Group“<br />

haben die Daten von 33<br />

Pferden mit zu hoher Insulinkonzentration<br />

(Hyperinsulinämie)<br />

untersucht und<br />

herausgefunden, dass bei<br />

allen Pferden die Eisenwerte<br />

(Serumferritin) über dem<br />

Referenzbereich lagen. Ein<br />

hoher Eisengehalt allein ist<br />

aber nicht zwingend nur<br />

ein Indiz für Insulinprobleme,<br />

auch bei Bewegung,<br />

anderen Krankheiten oder<br />

Verletzung kann der Wert<br />

ansteigen. Dennoch sind<br />

sich die Forscher einig, dass<br />

dieser Faktor eine weitere<br />

Untersuchung wert ist und<br />

bei hyperinsulinämischen<br />

Pferden berücksichtigt werden<br />

sollte. Denn erhöhte<br />

Eisenspeicher seien ein<br />

Risikofaktor für die Insulinresistenz,<br />

was wiederum<br />

gefährlich für Cushing und<br />

Hufrehe ist.<br />

◆ www.ecirhorse.org<br />

Hormon verboten<br />

Pferde, die ab dem 1. Dezem<br />

ber 2<strong>01</strong>9 an Veranstaltungen<br />

der United States<br />

Equestrian Federation<br />

(USEF) teilnehmen, dürfen<br />

das synthetische Hormon<br />

Medroxyprogesteronacetat<br />

(MPA) nicht erhalten.<br />

Die USEF hatte das<br />

Hormon, das Sport stuten<br />

verabreicht wird, um die<br />

Rosse zu unter drücken,<br />

verboten, nachdem einige<br />

Todesfälle von Pferden<br />

aufgetreten waren.<br />

◆ www.usef.org<br />

1/2020<br />

91


PFERDE PRAXIS AKTUELL<br />

NOTIZEN<br />

Foto: YV-PHOTO-ART<br />

Für sein Bild „Ein Augenblick<br />

von Leben und Tod“ wurde<br />

Yongqing Bao als Naturfotograf<br />

des Jahres 2<strong>01</strong>9<br />

ausgezeichnet.<br />

Stil im Stall<br />

„Eine Marke von Reitern<br />

für Reitern“ haben die<br />

Schwestern Charlott und<br />

Johanna Schürmann unter<br />

dem Namen SAYA. gegründet.<br />

Die gepolsterten<br />

Helm- und Stiefeltaschen<br />

sollen Funktionalität<br />

und Design kombinieren,<br />

zukünftig sind noch<br />

weitere Accessoires für<br />

modebewusste Reiter<br />

geplant. Während Charlott<br />

selbst bis Grand Prix im<br />

Dressursattel erfolgreich<br />

ist, hat Schwester Johanna<br />

vor ihrem BWL-Studium<br />

das Schneiderhandwerk<br />

von der Pike auf gelernt.<br />

Erfahrungen haben die<br />

beiden Gründerinnen<br />

auch im eigenen Betrieb<br />

der Familie Schürmann<br />

gesammelt, der Kleidung<br />

für Menschen mit Behinderungen<br />

herstellt.<br />

◆ www.saya-shop.com<br />

Hippomanie<br />

Ställe, Pferdeschwemmen,<br />

Reitplätze<br />

– historische<br />

Schlossanlagen<br />

zeugen<br />

bis heute<br />

davon, dass<br />

der Umgang<br />

mit Pferden ein zentraler<br />

Bestandteil der höfischen<br />

Kultur war. Unter dem<br />

Titel „Hippomanie am<br />

Hofe“ hat die Stiftung<br />

Thüringer Schlösser und<br />

Gärten einen Sammelband<br />

veröffentlicht. Das<br />

Buch mit 240 Seiten kostet<br />

34,90 Euro. ◆ www.<br />

thueringerschloesser.de<br />

Fotos: University of Georgia<br />

Ganz nah dran<br />

FOTOGRAFIE Der Wettbewerb „Wildlife Photographer<br />

of the Year“ ist quasi die Weltmeisterschaft<br />

der Naturfotografen. Seit 1965 kürt das<br />

renommierte Natural History Museum in London<br />

die außergewöhnlichsten Bilder. Zum einen, um<br />

die Arbeit von Naturfotografen zu fördern, zum<br />

anderen um das öffentliche Interesse für den<br />

Tier- und Naturschutz zu stärken. Das Besondere:<br />

An dem Wettbewerb kann jeder teilnehmen,<br />

Profis und Amateure, gestandene und sehr junge<br />

Fotografen. Nach der feierlichen Preisverleihung<br />

Ende Oktober reisen die hundert ausgezeichneten<br />

Bilder als große Ausstellung um die ganze Welt.<br />

FORSCHUNG Vor 15 Jahren starteten Forscher<br />

den Versuch die vom Aussterben bedrohten<br />

Przewalski-Pferde in Tschernobyl anzusiedeln.<br />

Mit Erfolg, wie nun aktuelle Aufnahmen der<br />

University of Georgia beweisen. Kameras mit<br />

Bewegungsmeldern haben im weißrussischen Teil<br />

der Sperrzone mehr als 11.000 Fotos der seltenen<br />

Rasse aufgenommen. Diese zeigen auch: Die Tiere<br />

suchen Unterschlupf in verlassenen Gebäuden<br />

und kehren regelmäßig an diese Orte zurück,<br />

um dort zu schlafen oder sich fortzupflanzen.<br />

Die Deutschlandpremiere findet in diesem Jahr<br />

erneut im Westfälischen Pferdemuseum statt,<br />

wo die Ausstellung seit dem 30. November 2<strong>01</strong>9<br />

bis zum 5. April 2020 exklusiv in Nordrhein-<br />

Westfalen zu sehen ist. Gesamtsieger und „Wildlife<br />

Photographer of the Year 2<strong>01</strong>9“ wurde der Chinese<br />

Yongqing Bao für seine Action-Aufnahme mit<br />

dem Titel „Ein Augenblick von Leben und Tod“.<br />

Das Bild entstand im Hochland von Tibet und<br />

zeigt das spektakuläre Aufeinandertreffen eines<br />

Tibetfuchses mit einem Murmeltier. Kleiner Spoiler:<br />

Das Murmeltier zog am Ende den Kürzeren.<br />

◆ www.pferdemuseum.de<br />

Neue Heimat in der Sperrzone<br />

Die Przewaslki-Pferde scheinen sich in der<br />

Sperrzone von Tschernobyl wohl zu fühlen.<br />

In den Gebäuden suchen die Pferde Schutz.<br />

Ursprünglich waren 36 Tiere im ukrainischen<br />

Teil der menschenleeren Sperrzone ausgewildert<br />

worden, inzwischen hat sich die Herde verdoppelt.<br />

Die Forscher hoffen, dass sie zukünftig auch im<br />

ukrainischen Teil der Zone Kameras installieren<br />

dürfen, die insgesamt etwa so groß wie Luxemburg<br />

ist. Die Przewalski-Pferd galten lange als die<br />

letzten Wildpferde der Welt. Neue DNA-Tests<br />

haben allerdings ergeben, dass auch sie nur verwildert<br />

sind, ähnlich wie die Mustangs in den USA.<br />

Foto: Yongqing Bao<br />

92 1/2020


Foto: Presse<br />

Für Schönwetter-Reiter<br />

DIGITAL Der tollste<br />

Ausritt kann buchstäblich<br />

ins Wasser<br />

fallen, wenn sich ein<br />

Wolkenbruch über<br />

Reiter und Pferd<br />

entlädt. Abhilfe<br />

schafft wetteronline<br />

home, eine neue<br />

Ein Ausritt-Planer für den Reitstall.<br />

WLAN-Wetterstation.<br />

Einmal mit dem Internet verbunden, findet sie<br />

automatisch ihren Standort, kann aber auch auf Wunsch<br />

das Wetter jedes beliebigen Standorts in Deutschland und<br />

Österreich anzeigen. Auf der großen Wetter-radarkarte<br />

lassen sich die Bewegungen von Regenfronten, Wolken<br />

oder Sonnenschein beobachten. Dazu kommen eine<br />

aktuelle Wettervorhersage, Unwetter- und Sturmwarnungen.<br />

Auf Wunsch informiert die Wetterstation auch über<br />

Pollenflug, Windgeschwindigkeit oder Sonnenauf- und<br />

Sonnenuntergang. ◆ www.wetteronline.de<br />

TRADITION IM ALLTAG<br />

LITERATUR Jana Harder zählt zu den populärsten<br />

Pferdemalerinnen der Gegenwart. Dass die gebürtige<br />

Berlinerin nicht nur gut mit Stift und Pinsel<br />

umgehen kann, sondern auch mit der Fotokamera,<br />

beweist sie in ihrem neuen Bildband „Edle Pferde<br />

an der Dosse“. Auf fast 300 Seiten gewährt sie einen<br />

Blick hinter die Kulissen des traditionsreichen Brandenburgischen<br />

Haupt- und Landgestüts Neustadt<br />

(Dosse). Harder fängt herzerwärmende Momente<br />

genauso ein, wie Situationen, die den Betrachter<br />

schmunzeln lassen, aber auch die tägliche Arbeit im<br />

Gestüt zeigen. Der Bildband ist für 25 Euro unter<br />

www.freunde-neustaedter-gestuete.de oder info@<br />

neustaedter-gestuete.de erhältlich. Herausgeber ist<br />

der Verein der Freunde und Förderer des Brandenburgischen<br />

Haupt- und Landgestüts Neustadt<br />

(Dosse). ◆ www.harder-pferdebilder.de<br />

V 06<br />

St. Georg erscheint monatlich in der<br />

JAHR TOP SPECIAL VERLAG GMBH & CO. KG<br />

Troplowitzstraße 5, 22529 Hamburg<br />

IMPRESSUM<br />

GESCHÄFTSFÜHRUNG<br />

Alexandra Jahr<br />

HERAUSGEBERIN<br />

Gabriele Pochhammer<br />

REDAKTION<br />

CHEFREDAKTEUR: Jan Tönjes<br />

REDAKTION: Gloria Alter, Laura Becker, Jana<br />

Herrmann, Alexandra Jahr, Gabriele Pochhammer,<br />

Kerstin Wackermann, Dominique<br />

Wehrmann<br />

MITARBEITER DIESER AUSGABE: Dr. Tanja<br />

Becker, Arnd Bronkhorst, Sabine Brose,<br />

Ulrike Beelitz, Janne Bugtrup, Tammo Ernst,<br />

Georg W. Fink, Karl-Heinz Frieler, Pauline<br />

von Hardenberg, Thomas Hartig, Tomas<br />

Holcbecher, Karsten Huck, Helle K. Kleven,<br />

Ludwiga von Korff, Dieter Kröhnert, Stefan<br />

Lafrentz, Otfried Lengwenat, Mirka Nilkens,<br />

Kerstin Niemann, Julia Rau, Jan Reumann,<br />

Bente Rudat, Petra Schlemm-Poellein,<br />

Barbara Schnell, Hubertus Schmidt,<br />

Maximilian Schreiner, Christiane Slawik,<br />

Frank Sorge, Jacques Toffi, Christian Weiss,<br />

Dr. Annette Wyrwoll<br />

INTERNET<br />

www.st-georg.de<br />

MARKETING/KOOPERATION<br />

Jellina Mey, Tel: 040 38906-152<br />

E-Mail: linda.weller@jahr-tsv.de<br />

PRODUKTION<br />

PRODUKTIONSMANAGEMENT:<br />

Hauke Rieffel (Ltg.), Ilja Badekow,<br />

Sybille Hagen, Andreas Meyer,<br />

LITHOGRAPHIE UND GRAFIK:<br />

Gass Medienservice, Hamburg<br />

DRUCK: NEEF+STUMME GmbH, Schillerstr. 2,<br />

29378 Wittingen<br />

VERTRIEB<br />

DPV Deutscher Pressevertrieb GmbH,<br />

Am Sandtorkai 74, 20457 Hamburg,<br />

www.dpv.de<br />

VERKAUFSPREIS EINZELHEFT: 5,50 €<br />

Die Auslieferung in Österreich erfolgt<br />

durch die Firma Morawa & Co., Presse<br />

Großvertrieb, Wollzeile 11, A-1<strong>01</strong>1 Wien,<br />

Telefon: Österreich 0222 51562, Fax:<br />

0222 5125778<br />

RECHTE<br />

© St.GEORG, soweit nicht anders<br />

angegeben. Keine Haftung für unverlangt<br />

eingesandte Manuskripte, Bilder, Dateien<br />

und Datenträger. Kürzung und Bearbeitung<br />

von Beiträgen und Leserbriefen bleiben<br />

vorbehalten.<br />

ISSN 0944-5854<br />

Zuschriften und Bilder können ohne<br />

ausdrücklichen Vorbehalt veröffentlicht<br />

werden.<br />

ANZEIGENLEITUNG St.GEORG:<br />

Janina Jacobsen, Tel: 040 38906-260<br />

E-Mail: janina.jacobsen@st-georg.de<br />

ANZEIGENBERATUNG:<br />

Agnes Dethloff, Tel: 040 38906-283<br />

E-Mail: agnes.dethloff@st-georg.de<br />

Annalena Lüder, Tel: 040 38906-472<br />

E-Mail: annalena.lueder@st-georg.de<br />

ANZEIGENPREISLISTE:<br />

Nr. 62 vom 1. Januar 2<strong>01</strong>9<br />

ANZEIGENVERTRETUNGEN<br />

NIELSEN II, IIIa: Ralf Vogel<br />

Tel: 040 38906-151,<br />

E-Mail: ralf.vogel@jahr-tsv.de<br />

NIELSEN IV: MAV Media Anzeigen-Verkaufs<br />

GmbH, Tel: 089 7450830,<br />

E-Mail: info@mav-muenchen.com<br />

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Tel: 0721 9638-880<br />

PREISE<br />

ABONNENTENPREIS: 12 Hefte,<br />

Inland: 66,00 € inkl. Versandgebühr,<br />

Österreich: 75,60 €, Schweiz: 116,40 sFr,<br />

übriges europäisches Ausland: 91,20 €,<br />

außereuropäisches Ausland: 133,20 €<br />

Preis inkl. 67,20 € Luftpostgebühren.<br />

Für persönliche Mitglieder der Deutschen<br />

Reiterlichen Vereinigung (FN) gilt der<br />

ermäßigte Bezugspreis von 51,05 €.<br />

Für Mitglieder des DRFV ist der Bezug im<br />

Mitgliedsbeitrag enthalten.<br />

Die Mitglieder des Xenophon e.V. erhalten<br />

St.GEORG im Rahmen ihrer Mitgliedschaft.<br />

Bestellung von Einzelheften:<br />

Nur gegen Bank- oder Kreditkarten-Abbuchung,<br />

(Gesamtpreis: Anzahl der Hefte<br />

mal Heftpreis von 5,50 € zuzüglich Versandkosten)<br />

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oder E-Mail: abo@st-georg.de, Internet:<br />

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ST.GEORG ist das offizielle Organ des<br />

Deutschen Reiter- und Fahrer-Verbandes<br />

(DRFV). Geschäftsstelle: Münsterweg 57,<br />

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LESERSERVICE: 040 - 389 06-880<br />

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Redaktion St.Georg,<br />

Troplowitzstr. 5,<br />

22529 Hamburg<br />

Tel: 040 38906-223<br />

E-Mail: redaktion@st-georg.de<br />

DIE<br />

SCHÖNSTEN<br />

SEITEN<br />

DES LEBENS.<br />

aktuell<br />

www.jahr-tsv.de


PFERDE PRAXIS<br />

RATGEBER<br />

Kombi – Passat Alltrack –<br />

oder …<br />

… doch ein SUV wie der<br />

Touareg?<br />

Kombi oder SUV?<br />

Welches ist das bessere Reiterauto, der Kombi oder der SUV?<br />

Im PRAXISTEST haben wir zwei Modelle verglichen<br />

Autos sind ein bisschen wie<br />

Pferde, nicht nur weil ihre<br />

Leistung in Pferdestärken<br />

gemessen wird. Man mag sie in<br />

allen Formen und Farben. Alles<br />

eine Frage der Geschmackssache.<br />

Für den St.GEORG-Test<br />

haben mehrere Reiterinnen und<br />

Reiter einen SUV, den Touareg<br />

3,0 l V6 TDI SCR 4MOTION,<br />

und einen Kombi, den Passat<br />

Alltrack 2,0 l TSI OPF 4MOTI-<br />

ON, im Dauereinsatz getestet.<br />

Was brauchen Pferdeleute?<br />

So viel schon mal vorab: Die<br />

Geschichte mit den unterschiedlichen<br />

Geschmäckern<br />

bewahrheitete sich auch hier.<br />

Jeder hat so seine Schwerpunkte.<br />

So wurde geguckt, wie viel<br />

Stauraum die Autos haben – mit<br />

Pferde utensilien, auf Reisen und<br />

bei Turnierstarts – aber auch<br />

im Alltag. Die berühmte Kiste<br />

Mineralwasser, der Einkauf …<br />

Wie kommt man mit dem<br />

Auto im Stadtverkehr zurecht?<br />

Wie verhält es sich auf<br />

der Autobahn? Komfort im<br />

Innenbereich, die Bedienbarkeit,<br />

auch und gerade beim<br />

Anhängen waren weitere<br />

Kriterien. Schlussendlich stand<br />

über allem sobald man mit<br />

Pferdeanhänger und Ladung<br />

unterwegs war die Frage: Was<br />

sagen unsere vierbeinigen Testkandidaten?<br />

Bei allen Fahrten<br />

standen die Pferde ruhig.<br />

DER VERGLEICH<br />

Erster Eindruck beim Passat<br />

Alltrack 2,0 l TSI OPF 4MOTI-<br />

ON: Irgendwie wie ein Passat,<br />

aber irgendwie auch anders.<br />

Vor allem die Einstiegshöhe<br />

unterscheidet sich. Wobei sie im<br />

Vergleich zum Touareg immer<br />

noch deutlich niedriger ist.<br />

Trotzdem sitzt man höher als im<br />

Standard-Kombi. Das ist komfortabel,<br />

gerade bei längeren<br />

Fahrten auf der Autobahn. Man<br />

hat mehr Überblick. Diesbezüglich<br />

bietet der Touareg aufgrund<br />

seiner Dimensionen noch mehr<br />

– der Punkt geht an den SUV.<br />

Wobei das Einsteigen auf die<br />

Hinterbank des Touareg mit<br />

einer noch größeren Hintertür<br />

vermutlich noch etwas angenehmer<br />

wäre.<br />

Schlüssel rein und los – das war<br />

gestern. Also den Startknopf<br />

gedrückt und angefahren. Im<br />

Alltrack findet man sich als Otto<br />

bzw. Ottilie Normalautofahrer<br />

auf Anhieb gut zurecht. Der<br />

Touareg mit seinem gewölbten<br />

Display hat etwas von Heimkino<br />

und es braucht etwas Zeit, bis<br />

man die Orientierung hat. Diese<br />

Version des Touareg wartete<br />

mit vielen raffinierten Ideen<br />

im Innenraum auf: beheizbare<br />

Rücksitze, Massageprogramm<br />

für Fahrer und Beifahrer<br />

und eine LED-Ambiente-<br />

Innenbeleuchtung. Letztere ist<br />

gewöhnungsbedürftig, gerade<br />

beim Blick in die Außenspiegel<br />

kann sie, je nach selbstgewählter<br />

Farbe, etwas blenden.<br />

Akustisch gab es für beide<br />

Modelle ein „Daumen hoch“.<br />

Das Innengeräusch war selbst<br />

im Kombi eher ein Surren, trotz<br />

des zur Ladefläche hin offenen<br />

Innenraums – unentschieden.<br />

Die PS-starken Modelle, die<br />

zum Test zur Verfügung standen,<br />

waren beide spritzig. Den<br />

mit zwei großen Pferden beladenen<br />

Anhänger spürte man<br />

zwar, ein Problem war das aber<br />

für die beiden Autos nicht. Beim<br />

Anhängen zeigte sich, dass der<br />

hohe Radstand des Alltrack mit<br />

älteren Anhängern ein Problem<br />

hat. Die Deichseln mussten bis<br />

zum Anschlag hochgekurbelt<br />

werden. Dann erst fanden<br />

Kugelkupplung und Kopf der<br />

Anhängerkupplung zusammen.<br />

Der Blick in die Gebrauchsanweisung<br />

zeigte aber: Der Wagen<br />

lässt sich hinten absenken,<br />

dann passt zusammen, was<br />

94 1/2020


zusammengehört. Der Touareg,<br />

deutlich höher in allem, lässt sich<br />

sowieso einfach absenken. Und<br />

wenn wir gerade im hinteren Bereich<br />

sind: Der Alltrack erschien<br />

uns etwas geräumiger als der<br />

Touareg in Sachen Kofferraum,<br />

ein Plus für den Kombi.<br />

RICHTIG REISEN REICHT<br />

Insgesamt war der Alltrack etwas<br />

sportlicher gefedert, es gab beim<br />

Fahren mehr Feedback vom<br />

Straßenbelag als beim SUV. Auch<br />

dies eine Frage der Einstellung.<br />

Die lässt sich beim Touareg<br />

bequem per Drehknopf an der<br />

Mittelkonsole verändern, „Sport“<br />

für die, die es etwas härter mögen.<br />

Für den Pferdetransport war<br />

das nicht unser Favorit.<br />

Insgesamt war das Fahren<br />

trotz Anhänger und Pferden<br />

eher ein Gleiten. Der Alltrack<br />

war gut, der Touareg ein Traum.<br />

Hier hatte der SUV die Nase<br />

vorn.<br />

In Sachen Wendekreis<br />

machen sich die Unterschiede<br />

weniger beim Rangieren im<br />

Pferdebereich bemerkbar. Aber<br />

Hamburgs Parkhäuser mit<br />

ihren engen Kurven sind konzipiert<br />

worden, als noch niemand<br />

wusste, dass man Geländewagen<br />

für die Verwendung in<br />

der Innenstadt zu bauen hat.<br />

Punkt für den Alltrack. Wobei<br />

sich der Wendekreis der beiden<br />

Testwagen um gerade einmal 50<br />

Zentimeter unterscheid. Aber<br />

ein halber Meter macht schon<br />

etwas aus, gerade im Parkhaus.<br />

Der Anhängerrangierassistent<br />

„Trailer Assist“ und auch die<br />

Einparkhilfe sind gewöhungsbedürftig.<br />

Aber hat man sich<br />

erst einmal „eingefuchst“, leisten<br />

sie wertvolle Dienste. Die<br />

Rückfahrkamera des Touareg<br />

will man schnell nicht mehr<br />

missen.<br />

FAZIT<br />

Kein Sieger, aber beileibe auch<br />

kein Verlierer. Wie gesagt, es ist<br />

eine Geschmacksfrage. Wie mit<br />

den Pferden. Der eine mag den<br />

kompakten Kraftprotz, der andere<br />

bevorzugt die etwas leichtere<br />

Version mit längeren Linien. Wer<br />

aber durch wirklich tiefe Böden,<br />

Wasser und Schlamm fahren<br />

muss, ist mit dem Touareg besser<br />

bedient.<br />

Aber wer will das schon …? JT<br />

Der Passat Alltrack hat<br />

viel Platz. Selbst wenn<br />

das Equipment für zwei<br />

Pferde verstaut ist, könnte<br />

man auch noch den<br />

Wochenendeinkauf für<br />

die fünfköpfige Familie<br />

unterbringen.<br />

DER KOMBI<br />

PASSAT ALLTRACK 2,0 L TSI OPF 4MOTION*<br />

Fotos: st-georg.de, Volkswagen AG<br />

Grundpreis<br />

49.925 Euro<br />

Außenmaße<br />

4,78 x 1,85 x 1,52 m<br />

Kofferraumvolumen<br />

639 bis 1769 l<br />

Hubraum/Motor<br />

1.984 cm³ / 4 Zylinder<br />

Leistung<br />

200 kW<br />

Höchstgeschwindigkeit<br />

250 km/h<br />

Verbrauch (kombiniert)<br />

7,1 l/100 km<br />

Zul. Anhängelast gebremst bei 12% 2.200 kg<br />

*Herstellerangaben<br />

DER SUV<br />

Touareg – tolles<br />

Turnierauto!<br />

TOUAREG 3,0 L V6 TDI SCR 4MOTION*<br />

Multimedia dominiert das<br />

Cockpit des Touareg.<br />

Grundpreis<br />

57.975 Euro<br />

Außenmaße<br />

4,88 x 1,98 x 1,72 m<br />

Kofferraumvolumen<br />

810 bis 1800 l<br />

Hubraum/Motor<br />

2967 cm³<br />

Leistung<br />

170 kW<br />

Höchstgeschwindigkeit<br />

218 km/h<br />

Verbrauch (kombiniert)<br />

6,6 l/100 km<br />

Zul. Anhängelast gebremst bei 12% 3.500 kg<br />

*Herstellerangaben


PFERDE PRAXIS<br />

TIPPS & TRENDS<br />

„Schneeflöckchen,<br />

TIPPS &<br />

TRENDS<br />

VOLLE MÖHRE!<br />

Ob Karotte, Möhre, Mohrrübe,<br />

Riebli oder Wurzel – ganz egal, wie<br />

man es nennt: Zu dem knackigen<br />

Gemüse sagt eigentlich kein Pferd<br />

nein. Daher gibt es ab Dezember<br />

von LEXA Pferdefutter ein neues<br />

Karotten Mash, das mit Rote Beete<br />

verfeinert wird und für Abwechslung<br />

im Trog sorgen soll. Komplett<br />

getreide frei und zuckerarm, ist das<br />

Mash für alle Pferde schmackhaft<br />

und leicht bekömmlich. Der 15<br />

Kilogramm-Sack kostet 26,20 Euro.<br />

◆ www.lexa-pferdefutter.de<br />

GUT KOMBINIERT<br />

Sattelzeug putzen gehört für viele Reiter nicht<br />

unbedingt zu ihren Lieblingsbeschäftigungen<br />

– umso besser, wenn es schnell geht! Das<br />

neue Leder Ruck Zuck von leovet kombiniert<br />

Sattelseife und Lederfett und ermöglicht so<br />

eine effektive und einfache Lederpflege, frei<br />

von Mineralölen. Das Leder wird aufgefrischt,<br />

geschützt und erhält einen natürlichen Glanz.<br />

Die 250 Milliliter Sprühflasche kostet im<br />

Reitsport-Fachhandel 7,95 Euro.<br />

◆ www.leovet.de<br />

Hallo Winter!<br />

Weißröckchen, wann kommst du geschneit? Ist<br />

mir doch egal, denn ich bin gefeit!“ So oder so ähnlich könnte der<br />

Slogan zum neuen Parka Alania aus der PIKEUR Prime Kollektion<br />

lauten. Wind- und wasserdicht sowie mit einer wärmenden Fütterung<br />

in Rumpf und Ärmeln versehen, hält der Mantel zuverlässig<br />

warm. Die Kapuze mit Faux Fur-Rand ist abnehmbar, eine innenliegende<br />

Kordel an der Taille sorgt für eine gute Passform. In glänzendem<br />

Nightblue und den Größen 34 bis 46 verfügbar, kostet der<br />

Parka 349,95 Euro. ◆ www.pikeur-shop.de<br />

wohlig-warm<br />

Sich warm einkuscheln kann<br />

sich Pferd mit der THERMO<br />

Master Winter-Stalldecke<br />

Angoon von Krämer. Die<br />

atmungsaktive Stalldecke<br />

im klassischen Karomuster<br />

eignet sich dank 300 Gramm<br />

Füllung gut für eisige Tage.<br />

Ein wärmender Fleecekragen<br />

und das glatte Innenfutter<br />

sollen zusätzlich Komfort<br />

bieten. Die Stalldecke ist in<br />

den Größen 125 bis 165 Zentimeter<br />

für 84,90 Euro erhältlich.<br />

◆ www.kraemer.de<br />

Ganz schön geschützt<br />

Optimaler Schutz für die empfindlichen Pferdebeine, so lautet<br />

das Versprechen der Leder-Gamaschen Vermont von Hillbury. Da<br />

auch die Außenseite des Fesselgelenks nicht komplett eingeschlossen<br />

wird, bieten die anschmiegsamen Gamaschen viel<br />

Bewegungsfreiheit. Das echte Lammfell ist temperaturausgleichend,<br />

besitzt eine hohe Selbstreinigungskraft sowie medizinische<br />

Eigenschaften. Die Gamaschen<br />

eignen sich für alle Disziplinen,<br />

sind für Vollblüter und Warmblüter<br />

in den Farben Schwarz<br />

oder Havanna erhältlich und<br />

kosten pro Paar 99 Euro.<br />

◆ www.hillbury.de<br />

96 1/2020


AUF DEN<br />

KNOTEN<br />

GEKOMMEN …<br />

… ist PFIFF mit dem neuen<br />

Knotenhalfter-Set. Bestehend<br />

aus einem aufwendig gearbeiteten<br />

Knotenhalfter und einem<br />

farblich darauf abgestimmten, vier<br />

Meter langen Seil mit Karabinerhaken,<br />

eignet sich das Set bestens<br />

für die Bodenarbeit. Das Halfter<br />

aus Polypropylen ist variabel verstellbar und passt somit auf alle<br />

Pferdeköpfe. Erhältlich ist das Set in den Farben blau-grün, blaupink,<br />

grau-orange und den Größen Shetty, Pony, Cob, Full oder<br />

XFull für 18,95 Euro. ◆ www.pfiff.com<br />

VOLL IM FLOW<br />

Wer bei der Bewässerung seiner Reitböden nachhaltig agieren<br />

möchte, kann auf AquaFlow von der PHG International GmbH<br />

setzen. Das Reitplatzsystem verwendet überschüssiges Wasser<br />

(z. B. Regen) wieder, ist wartungsarm und kann je nach Wunsch<br />

manuell oder vollautomatisch betrieben werden. Praktisch ist auch<br />

die Reinigungsfunktion: Der Platz flutet sich, befördert so den<br />

Dreck an die Oberfläche und lässt den Sand dann durch Ablassen<br />

des Wassers wieder auf eine ebene Fläche absinken. Ab 19 Euro<br />

pro Quadratmeter. ◆ www.phg-international.com<br />

HEIZUNG FÜR DIE HÄNDE<br />

„Kalte Finger ade!“ heißt es mit den beheizbaren Reithandschuhen<br />

Thermo-Gloves, die über Loesdau erhältlich sind. Ohne Kabel,<br />

dafür mit einem austauschbaren Akku versehen, wärmen die<br />

Handschuhe bis zu fünf Stunden. Dank dreistufiger Temperatureinstellung<br />

und dünnem, elastischen<br />

Material eignen sie<br />

sich sowohl für drinnen,<br />

als auch für draußen.<br />

Inklusive Adapter, Y-Kabel,<br />

zwei Akkus und praktischer<br />

Tragetasche kostet das Paar<br />

129 Euro. ◆ www.loesdau.de<br />

Für<br />

Warmduscher<br />

GEWINN-<br />

SPIEL<br />

Auch die kalte Jahreszeit schützt nicht vor<br />

Schweiß und Schmutz. Wer seinem Pferd im<br />

Winter etwas Gutes tun möchte, kann auf NAF<br />

Warming Wash zurückgreifen. Wir verlosen zehn<br />

Flaschen: www.st-georg.de/gewinn/warmingwash.<br />

Dank Ingwer und Salbei hat das Shampoo<br />

einen reinigenden und wärmenden Effekt und<br />

muss zudem nicht ausgespült werden. Einfach<br />

einige Tropfen in warmes Wasser geben und mit<br />

dem Schwamm verteilen – fertig! 500 Milliliter<br />

kosten 14,95 Euro. ◆ www.naf-equine.eu<br />

Langeweile-Killer<br />

Für mehr Schwung<br />

im Stallalltag möchte<br />

der neue Mühldorfer<br />

HeuGaudi sorgen. Wobei<br />

das mit dem Schwung<br />

durchaus wörtlich zu<br />

nehmen ist, denn der<br />

getreidefreie Knabberspaß<br />

in den Geschmacksrichtungen<br />

Karotte, Apfel<br />

oder Natur soll am besten<br />

freischwingend aufgehängt<br />

werden. Reich an Pflanzenfasern, mit 100 Prozent natürlichen<br />

Zutaten und ohne zugesetzten Zucker oder Melasse, können auch<br />

stoffwechselempfindliche Pferde ihren Spaß haben. Den HeuGaudi<br />

gibt‘s für 12,90 Euro, das Aufhängeseil für 6,90 Euro.<br />

◆ www.muehldorfer-pferdefutter.de<br />

GUTES KLIMA IM STALL<br />

Beim Stallbau müssen<br />

individuelle<br />

Wünsche, Bauvorschriften<br />

sowie die<br />

Bedürfnisse von<br />

Mensch und Pferd<br />

unter einen Hut<br />

gebracht werden.<br />

Architektonisch<br />

ansprechende<br />

Lösungen, von der<br />

ersten Beratung bis hin zur Montage, bietet Römmelt Hallenbau.<br />

Da der Trend immer mehr zu natürlicheren und artgerechten<br />

Pferdestallungen geht, setzt Römmelt auf Licht- und Luftfirste<br />

sowie Vollholzdecken oder -wände für ein helles und angenehmes<br />

Stallklima. ◆ www.roemmelt-hallenbau.de<br />

1/2020<br />

97


FÜR JUNGE PFERDEFANS!<br />

HALLO<br />

GEORGIE-LESER!<br />

Bei uns in der St.GEORG-<br />

Redaktion haben wir oft<br />

Schülerpraktikanten, die<br />

in den Beruf als Journalist<br />

einmal hineinschnuppern<br />

wollen. Das hat dieses<br />

Jahr auch Anna aus<br />

Hamburg getan. Allerdings<br />

war es mit Anna<br />

ein bisschen anders als<br />

sonst, denn sie ist gehörlos.<br />

Das hindert sie aber<br />

zum Beispiel nicht daran,<br />

ihre Reitabzeichen zu<br />

machen. Anna ist leidenschaftliche<br />

Reiterin und<br />

hat ihre Geschichte mit<br />

den Pferden für euch aufgeschrieben.<br />

Außerdem<br />

könnt ihr im Treffpunkt<br />

einen tierisch schicken<br />

Reithelm gewinnen!<br />

EURE JANA<br />

Anna und die Pferde<br />

Moin ihr alle! Ich bin<br />

Anna, gerade 14 Jahre<br />

alt geworden und gehe<br />

in die neunte Klasse einer<br />

Gehörlosenschule in Hamburg.<br />

Schon mit sechs Monaten<br />

durfte ich das erste Mal auf<br />

dem Pferderücken sitzen. Kein<br />

Wunder, ich komme aus einer<br />

richtigen Pferdefamilie: Mein<br />

Urgroßvater züchtete Holsteiner<br />

und besaß einige Zuchtstuten.<br />

Auch mein Großonkel,<br />

meine Oma und meine Mutter<br />

hatten immer Pferde und<br />

Ponys. Da war zum Beispiel<br />

Pünktchen, ein Appaloosa-Knabstrupper<br />

Mix,<br />

braun auf weiß gepunktet.<br />

Er war das Lieblingspferd<br />

meiner Mutter und unser<br />

letztes eigenes Pferd, ist<br />

aber leider schon vor einigen<br />

Jahren gestorben.<br />

Mit vier Jahren fing ich an<br />

das Reiten zu lernen und zu<br />

lieben. Als ich zum ersten<br />

Mal den Stall betrat, sah ich<br />

direkt ein kleines Schimmelpony.<br />

Ich schaute es an – und<br />

das Pony erwiderte meinen<br />

Blick. Es starrte mich rich-<br />

Pony Lanthano<br />

hat Anna ganz<br />

besonders ins Herz<br />

geschlossen.<br />

Anna liebt Pferde, reitet seit vielen Jahren und hat dieses Jahr beim St.GEORG<br />

ein Schülerpraktikum gemacht. Das war auch für uns eine spannende Erfahrung,<br />

denn Anna ist seit ihrer Geburt gehörlos. Wie Annas Alltag mit den<br />

Pferden so aussieht? Gar nicht so anders!<br />

Anna und<br />

ihre Mutter<br />

auf Pünktchen<br />

im<br />

Jahr 2007.<br />

98 1/2020


Anna beim Reitabzeichen-Lehrgang auf dem Hof von Kai Rüder.<br />

tig an. Vielleicht war das so,<br />

weil ich nicht hören kann.<br />

Ich denke, das Pony hat das<br />

irgendwie gespürt. Auch meine<br />

Reitlehrerinnen wussten erst<br />

einmal nicht, wie sie mit mir<br />

kommunizieren sollen. Das war<br />

aber normal für mich, diese<br />

Situation kannte ich schon.<br />

Zum Glück wusste ich schon<br />

einiges aus Büchern, zum Beispiel<br />

wie man ein Pferd putzt<br />

oder führt. Aber natürlich war<br />

ich noch lange nicht perfekt –<br />

alles kann man aus Büchern<br />

dann doch nicht lernen. Ihr<br />

fragt euch vielleicht, wie mein<br />

Reitunterricht funktioniert?<br />

Ganz einfach: Meine Reitlehrerinnen<br />

geben mir Anweisungen<br />

per Handzeichen. Zeigefinger<br />

nach oben heißt zum Beispiel<br />

Schritt, zwei Finger hoch heißt<br />

Trab usw. … Wenn meine<br />

Reitlehrerinnen mich korrigieren<br />

wollen, machen sie das per<br />

Zeichen- oder Körpersprache.<br />

Kompliziertere Dinge schreiben<br />

Sie auf ein Notizblatt. So<br />

brauche ich bei den Reitstunden<br />

keinen Dolmetscher.<br />

Besondere Pferde<br />

Eines Tages kam ein neues<br />

Pony in den Stall, das nur ein<br />

Auge hatte. Es war Freundschaft<br />

auf den ersten Blick<br />

zwischen uns beiden. Der<br />

Wallach war anfangs sehr<br />

ängstlich, aber dann durfte ich<br />

ihn auch mal reiten. Und siehe<br />

da: Es klappte gut! Ich hatte<br />

nur ein bisschen Probleme mit<br />

dem Zaun, weil das Pony nicht<br />

auf beiden Seiten sehen konnte.<br />

Deswegen fürchtete es sich<br />

auch etwas vor den anderen<br />

Die Zeit mit den Pferden genießt<br />

Anna sehr!<br />

Ponys. Außerdem<br />

war der Wallach etwas hellhöriger<br />

und erschreckte sich bei<br />

jedem Geräusch. Eine sehr neue<br />

Erfahrung für mich, denn ich<br />

konnte all diese Geräusche ja<br />

selbst nicht hören.<br />

Ich bin in meinem Reitverein<br />

schon ziemlich viele verschiedene<br />

Pferde geritten. Manche<br />

von ihnen waren ganz anders,<br />

als ich es mir vorher ausgemalt<br />

hatte. Wie etwa eine Haflingerstute,<br />

die viel schneller<br />

lief, als ich es erwartet hatte<br />

und kaum zu bremsen war.<br />

Und dann kam mein geliebter<br />

Lanthano: Ein Norweger-Mix<br />

mit einem wunderhübschen<br />

Streifen auf dem Rücken, dem<br />

sogenannten Aalstrich. Lanthano<br />

stand schon eine ganze<br />

Weile in unserem Reitstall, ich<br />

hatte ihn aber bisher kaum beachtet.<br />

Eines Sommers bin ich<br />

dann aber doch einmal auf ihm<br />

geritten. Die Reitlehrerin veranstaltete<br />

kleine Wettspiele mit<br />

unserer Gruppe. Auch eines,<br />

bei dem mit Wasser gefüllte<br />

Plastikbecher mit dem Mund<br />

im Schritt oder Trab von der<br />

Bande eingesammelt werden<br />

mussten. Alle von meinen Mitreiterinnen<br />

schafften diese Aufgabe.<br />

Als ich dran war, trabte<br />

ich mit Lanthano los. Und siehe<br />

da: Gemeinsam gelang es uns,<br />

alle Becher einzusammeln und<br />

den Becher im Mund – heil und<br />

noch voll Wasser – ins Ziel zu<br />

bringen. Als ich über die Ziellinie<br />

trabte und dann anhielt,<br />

rutschte ich langsam aus dem<br />

Sattel und musste lachen. Das<br />

war eine sehr witzige Erfahrung.<br />

Und sie hat Lanthano<br />

und mich richtig zusammengeschweißt!<br />

Meine Reitlehrerin<br />

wusste, dass ich von da an<br />

eigentlich nur noch auf ihm<br />

im Unterricht reiten wollte.<br />

Lanthano gab mir immer ein<br />

unbeschreibliches und sicheres<br />

Gefühl. Wir waren eins. Inzwischen<br />

bin ich in einen anderen<br />

Reitverein gewechselt und reite<br />

ihn leider seit über einem Jahr<br />

nicht mehr.<br />

Mission Reitabzeichen<br />

Irgendwann fühlte ich mich auf<br />

dem Pferd auch sicher genug,<br />

um die Reitabzeichen (RA)<br />

in Angriff zu nehmen. In<br />

den letzten Jahren habe ich<br />

das RA 9, 8 und 7 abgelegt<br />

– mit Erfolg. In den<br />

Frühjahrsferien wollte ich<br />

dann mein RA 6 schaffen.<br />

Dafür habe ich einen<br />

viertägigen Lehrgang auf<br />

dem Gestüt von Vielseitigkeitsreiter<br />

Kai Rüder auf<br />

der Insel Fehmarn gemacht,<br />

um gut vorbereitet zu<br />

sein. Ich habe mit meinem<br />

Prüfungspferd Dressur<br />

geübt, bin gesprungen und<br />

Fotos: privat<br />

am Strand ausgeritten, um<br />

Vertrauen aufzubauen. Zuerst<br />

hatte ich die Theorieprüfung.<br />

Dort musste ich zum Beispiel<br />

die einzelnen Teile der Trense<br />

richtig benennen können – und<br />

das ist mir auch gelungen! Die<br />

Fragen in der Theorieprüfung<br />

habe ich schriftlich oder durch<br />

Zeigen beantwortet.<br />

Der Prüfungstag war einmalig:<br />

Ich musste nicht nur<br />

eine Dressuraufgabe reiten,<br />

sondern auch über ein Cavaletti<br />

springen. Das hatte ich in<br />

meinem ganzen Leben vorher<br />

vielleicht fünf Stunden trainiert,<br />

wenn überhaupt. Mein<br />

Herz ist fast stehengeblieben,<br />

als ich das Hindernis für die<br />

Prüfung sah. Weil ich ein<br />

großes Pferd geritten bin, war<br />

es ziemlich hoch. Ich versuchte<br />

trotzdem cool zu bleiben, aber<br />

innerlich war ich so nervös,<br />

dass ich den Sprung beim<br />

ersten Versuch vermasselte.<br />

Meine Beine haben so gezittert!<br />

Dank Kai Rüder durfte ich es<br />

aber noch einmal versuchen.<br />

Und was soll ich sagen? Ich bin<br />

echt drüber gesprungen! Ob<br />

der Sprung besonders gut war,<br />

weiß ich nicht. Aber diesen<br />

Moment werde ich auf jeden<br />

Fall für immer in Erinnerung<br />

behalten! Das Wichtigste: Ich<br />

habe tatsächlich mein Reitabzeichen<br />

bestanden. Und darauf<br />

bin ich wirklich unbeschreiblich<br />

gigantisch stolz. Mit der<br />

Urkunde für das RA 6 in der<br />

Tasche, freue ich mich jetzt auf<br />

meine nächsten Abenteuer mit<br />

den Pferden. Anna Deul<br />

In diesem<br />

Jahr hat<br />

Anna ihr<br />

Reitabzeichen<br />

6<br />

geschafft.<br />

1/2020<br />

99


Foto: Leipziger Messe/Schulze<br />

? ??<br />

Wisst ihr eigentlich …<br />

Alles rund<br />

ums Pferd<br />

GEWINNSPIEL<br />

Schreibt das Lösungswort auf<br />

eine Post karte und schickt<br />

diese an:<br />

Jahr Top Special Verlag,<br />

Re da k tion St.GEORG,<br />

Stichwort: GEORGIE-Rätsel,<br />

Troplowitzstr. 5,<br />

22529 Hamburg.<br />

Oder noch besser: Malt oder<br />

fotografiert die Lösung.<br />

Eure Bilder könnt ihr entweder<br />

per Post an die obige Adresse<br />

schicken oder per e-mail an:<br />

georgie@st-georg.de<br />

Einsendeschluss:<br />

15. Januar 2020<br />

Das Lösungswort aus<br />

Georgie 11/2<strong>01</strong>9: STEIGEN.<br />

Die tollen Pflegeprodukte von<br />

Soulhorse loves Bense & Eicke<br />

hat gewonnen: Felicitas Frühling.<br />

Herzlichen Glückwunsch!<br />

GEORGIE<br />

TIPP<br />

Der Wilde Westen, Stallführungen, eine<br />

Selfie-Station und viele andere tolle Attraktionen<br />

warten bei der PARTNER PFERD in<br />

Leipzig auf euch! Vom 16. bis 19. Januar<br />

2020 geht es auf der Messe nicht nur um<br />

Shopping, Sport und Show, sondern es wird<br />

auch wieder eine große Kinder-Erlebniswelt<br />

geben. Dort könnt ihr euch unter anderem<br />

schminken lassen, ein Steckenpferd basteln<br />

oder gemeinsam mit einem Sattlermeister<br />

Lederanhänger anfertigen. Und natürlich<br />

gibt es auch Gelegenheit zum Ponyreiten,<br />

striegeln und Mähne flechten! Alle Infos<br />

findet ihr hier: www.partner-pferd.de<br />

Von mir hat jedes Pferd ganz viele, deswegen ist meine Bezeichnung in der<br />

Mehrzahl gesucht. Wir wachsen vor allem am Pferdemaul und sorgen<br />

dafür, dass Pferde nicht aus Versehen etwas falsches fressen.<br />

LÖSUNG:<br />

Wenn ein Pferd sich beim Angurten wehrt und<br />

die Ohren anlegt, hat es Sattelzwang.<br />

… was Sattelzwang ist?<br />

Sattel rauf und los? Manchmal ist das<br />

nicht ganz so einfach! Zum Beispiel<br />

dann, wenn ein Pferd unter Sattelzwang<br />

leidet. Die Anzeichen dafür sind meist<br />

deutlich: Das Pferd legt beim Satteln<br />

die Ohren an, will nach dem Sattel<br />

oder dem Reiter beißen oder wird<br />

panisch. Bei manchen Pferden ist<br />

der Sattelzwang so schlimm, dass sie<br />

steigen, austreten oder sich hinschmeißen<br />

wollen. Die Ursachen sind ganz<br />

unterschiedlich, oft ist aber ein unpassender<br />

Sattel der Auslöser. Sattelzwang<br />

entsteht vor allem, wenn das Pferd<br />

im Bereich der Sattel- oder Gurtlage<br />

Schmerzen hat. Das Pferd erinnert sich<br />

dann immer wieder an dieses unangenehme<br />

Gefühl. Daher ist es nicht nur<br />

wichtig, dass der Sattel richtig passt,<br />

sondern man sollte beim Satteln auch<br />

vorsichtig vorgehen und den Gurt langsam<br />

nach und nach anziehen.<br />

➜ Ihr habt auch eine dringende Frage zum<br />

Thema Pferd? Dann schickt sie uns doch<br />

per E-Mail an: georgie@st-georg.de<br />

Was bin ich?<br />

Foto: www.galoppfoto.de<br />

Der Gewinn: Wow,<br />

dieser Reithelm ist<br />

wirklich tierisch<br />

schick! Wir<br />

verlosen<br />

diesmal den uvex exxential<br />

mit Zebraprint in der Farbe<br />

black mat. Der Helm ist<br />

ganz leicht, gut belüftet,<br />

größenverstellbar und für<br />

Freizeit oder Turnier super geeignet. Bitte gebt<br />

unbedingt eure Größe an: XXXS–S (52–55 Zentimeter),<br />

S–M (55–57 Zentimeter) oder M–L (57–59<br />

Zentimeter). www.uvex-sports.com<br />

Foto: Kathmann<br />

100 1/2020


Treffpunkt<br />

Habt ihr einen tollen Ausritt im<br />

Schnee gemacht? Oder zeichnet<br />

ihr gerne euer Lieblingspony?<br />

Dann schickt uns eure Bilder an:<br />

Redaktion St.GEORG,<br />

Troplowitzstr. 5,<br />

22529 Hamburg<br />

oder per E-Mail an:<br />

georgie@st-georg.de<br />

Felicitas hat das<br />

November-Lösungswort<br />

„Steigen“ gemalt …<br />

Steckbrief<br />

Julie Sofie Schmitz-Heinen<br />

und Carlos beim Bundesnachwuchschampionat<br />

der Ponydressurreiter<br />

2<strong>01</strong>9.<br />

Fotos: Grömping/Equitaris<br />

… genauso wie Mara.<br />

Name: Julie Sofie Schmitz-<br />

Heinen (12 Jahre)<br />

Disziplin: Dressur<br />

Lorena (6 Jahre) und ihr<br />

bester Freund Akito<br />

(19 Jahre). Wenn Lorena<br />

mal groß ist, möchte sie<br />

„Pferdeflüsterin“<br />

werden.<br />

Aus dem Ponyalltag<br />

Welsh-Pony Josie hat ein ziemlich<br />

abwechslungsreiches Ponyleben – und<br />

davon erzählt sie nun in ihrem eigenen<br />

Buch. Darin lernt man, wie Josie lebt,<br />

was sie besonders gerne mag und wovor<br />

sie ein bisschen Angst hat. Kleine<br />

Pferdefans erfahren alles über die<br />

Pferdepflege, das Satteln und Trensen<br />

und die Dressurstunde. Und warum<br />

qualmt es eigentlich, wenn der Hufschmied<br />

da ist? Josie weiß es!<br />

Verena Prym, Elisa Sieg: Josie und<br />

das Ponyleben, FNverlag, November<br />

2<strong>01</strong>9, 72 Seiten, ab 5 Jahren, 15 Euro<br />

Buchtipps<br />

Familiengeschichte<br />

Ein Brief stellt das Leben der 17-jährigen Sophia<br />

völlig auf den Kopf: Ihr Vater, der angeblich im<br />

Ausland lebte, hat in Wahrheit ein traumhaftes<br />

Gestüt auf Rügen geleitet … und es Sophia<br />

vererbt. Ein Besuch auf dem Gestüt Rosencarree,<br />

das Zusammentreffen mit ihrem Großvater sowie<br />

ein magischer Moment mit der besonderen Stute<br />

Finja und es ist klar: Sophia will auf Rosencarree<br />

bleiben. Doch warum will ihre Mutter alles verbieten,<br />

was Sophia glücklich macht?<br />

Antje Szillat: Lass frei, was du liebst, Kosmos Verlag,<br />

Oktober 2<strong>01</strong>9, 304 Seiten, ab 12 Jahren, 14,99 Euro<br />

Reiterliche Laufbahn:<br />

Julie kommt aus einer richtigen<br />

Pferdefamilie, ihre Eltern haben<br />

einen eigenen Stall am Haus.<br />

Mit vier Jahren bekam sie ihr<br />

erstes Pony, den kleinen Udo,<br />

der auch heute noch bei ihr ist. Übrigens: Auf ihrem<br />

zweiten Pony Versace ist Julie vor allem Springen geritten.<br />

Erst als dann letztes Jahr das Belgische Reit-pony<br />

Design du Jade (Jack) zu ihr kam, ist sie so richtig in die<br />

Dressur eingestiegen. Seit Anfang 2<strong>01</strong>9 reitet sie außerdem<br />

Carlos, der unter Paulina Holzknecht auch schon in<br />

S-Dressuren platziert ist.<br />

Lieblingspony: Da kann und möchte sich Julie<br />

nicht entscheiden. „Alle sind meine Lieblingsponys!“,<br />

sagt sie. Der elfjährige Dunkelfuchs Carlos, mit dem sie<br />

im November das Bundesnachwuchschampionat der<br />

Ponydressurreiter gewonnen hat, ist zum Beispiel „sehr<br />

schmusig, lieb und verfressen“.<br />

Größter Erfolg: Der Sieg im Bundesnachwuchschampionat,<br />

wo sie auch ein großes Lob von<br />

der Bundestrainerin bekam. In Ankum haben Julie und<br />

Carlos außerdem ein L-Dressur mit der Note 8,8 gewonnen,<br />

das war auch ein besonderer Moment für sie.<br />

Trainer: Julie trainiert hauptsächlich mit ihrer Mutter.<br />

Vorbild: „In der Dressur: meine Mama!“<br />

Hobbys: Nach der Schule geht Julie meist direkt zum<br />

Reiten, früher hat sie auch noch voltigiert.<br />

Ziel: „Ich möchte nächstes Jahr gerne in den Pony-<br />

FEI-Sport einsteigen und später vielleicht auch mal<br />

M- und S-Dressuren reiten.“<br />

@sh_julie07<br />

1/2020<br />

1<strong>01</strong>


PFERDEMARKT<br />

Rasse: Oldenburger Springpferd Alter: 6 Jahre<br />

Geschlecht: Wallach<br />

Stckm.: 176 cm<br />

Vater: Cellestial<br />

Kl./Ausb.: Springen M<br />

Mutter: v. Zeus<br />

Farbe: Fuchs<br />

Dressur Vielseitigkeit Fahren Zucht<br />

Springen Freizeit Sonstiges<br />

Zum Verkauf steht ein 6-jähriges Nachwuchspferd mit großer<br />

Galoppade und viel Vermögen am Sprung. Der Wallach ist<br />

bis M-Springen siegreich. Er ist gut in der Anlehnung und<br />

bequem zu sitzen. Röntgenaufnahmen liegen vor, Videos<br />

können per WhatsApp verschickt werden.<br />

PLZ: 23999 E-Mail: timmendorf@reitanlage-plath.de<br />

Preis: VHB Tel.: +49 163 / 8 59 34 00<br />

Rasse: Deutsches Sportpferd Alter: 6 Jahre<br />

Geschlecht: Stute<br />

Stckm.: 170 cm<br />

Vater: Laspari<br />

Kl./Ausb.: Springen A<br />

Mutter: v. Saccor<br />

Farbe: braun<br />

Dressur Vielseitigkeit Fahren Zucht<br />

Springen Freizeit Sonstiges<br />

Schöne rahmige Stute, einfach in der Anlehnung, bequem<br />

zu sitzen, am Sprung nicht guckig, ehrlich und zuverlässig.<br />

Springpferde A gewonnen u. platziert. Brav im Charakter<br />

und artig im Gelände. TÜV vorhanden, Videos können per<br />

WhatsApp verschickt werden. Ein Pferd für Sport u. Freizeit.<br />

PLZ: 23999 E-Mail: timmendorf@reitanlage-plath.de<br />

Preis: VHB Tel.: +49 163 / 8 59 34 00<br />

Rasse: Holsteiner<br />

Alter: 9 Jahre<br />

Geschlecht: Wallach<br />

Stckm.: 168 cm<br />

Vater: Larimar<br />

Kl./Ausb.: M* / M**<br />

Mutter: v. Lancer II<br />

Farbe: braun<br />

Dressur Vielseitigkeit Fahren Zucht<br />

Springen Freizeit Sonstiges<br />

Kompakter Wallach, der leicht zu reiten ist, sehr braver<br />

Charakter. Übersicht am Sprung, Einstellung und Zuverlässigkeit<br />

zeichnen ihn aus, erfolgreich bis zur Kl. M,<br />

von Amateur und Profi vorgestellt. TÜV vorhanden, Videos<br />

können verschickt werden.<br />

PLZ: 23999 E-Mail: timmendorf@reitanlage-plath.de<br />

Preis: VHB Tel.: +49 163 / 8 59 34 00<br />

Rasse: Hannoveraner Geb.: 2<strong>01</strong>4<br />

Geschlecht: Stute<br />

Stckm.: 170 cm<br />

Abstammung:<br />

Kl./Ausb.: DrPf. L<br />

Sir Winston Churchill - Brentano Farbe: Fuchs<br />

Dressur Vielseitigkeit Fahren Zucht<br />

Springen Freizeit Sonstiges<br />

Eine typvolle großrahmige Fuchsstute mit sehr guter<br />

Grundqualität und einem angenehmen Charakter. Santana<br />

hat inzwischen die Anwartschaft auf Staatsprämie erreicht.<br />

Direkt vom Züchter.<br />

Rasse: Hannoveraner Geb.: 2<strong>01</strong>4<br />

Geschlecht: Wallach<br />

Stckm.: 168 cm<br />

Abstammung:<br />

Kl./Ausb.: DrPf. L<br />

Sir Winston Churchill - Ginsberg Farbe: Fuchs<br />

Dressur Vielseitigkeit Fahren Zucht<br />

Springen Freizeit Sonstiges<br />

Ein elegantes geschlossenes Dressurpferd mit 3 sehr<br />

guten Grundgangarten. Toll zu reiten mit sehr freundlichem<br />

Wesen im Umgang. Direkt vom Aufzüchter.<br />

Web: www.johann-brunkhorst.de<br />

Preis auf Anfrage Tel.: <strong>01</strong> 72 / 4 20 88 72<br />

Web: www.johann-brunkhorst.de<br />

Preis auf Anfrage Tel.: <strong>01</strong> 72 / 4 20 88 72<br />

Rasse:<br />

Alter: 9 Jahre<br />

Geschlecht: Stute<br />

Stckm.:<br />

Vater: Catoki<br />

Kl./Ausb.: L / M<br />

Mutter: v. Werther<br />

Farbe: braun<br />

Dressur Vielseitigkeit Fahren Zucht<br />

Springen Freizeit Sonstiges<br />

Mit 13-j. mehrfach L gesiegt, M platziert.<br />

Traumhaftes Childrenpferd!<br />

Rasse:<br />

Alter: 10 Jahre<br />

Geschlecht: Stute<br />

Stckm.:<br />

Vater: Clarimo<br />

Kl./Ausb.: S**<br />

Mutter: v. Carolus<br />

Farbe: Schimmel<br />

Dressur Vielseitigkeit Fahren Zucht<br />

Springen Freizeit Sonstiges<br />

Absolutes Ausnahmepferd!<br />

Unter Jun. hocherfolgreich bis S**, akt. Landesmeister.<br />

Rasse:<br />

Alter: 11 Jahre<br />

Geschlecht: Stute<br />

Stckm.:<br />

Vater: Quidams Rubin<br />

Kl./Ausb.: S**<br />

Mutter: v. Argentinus<br />

Farbe: braun<br />

Dressur Vielseitigkeit Fahren Zucht<br />

Springen Freizeit Sonstiges<br />

Feines, bedienungsfreundliches Speedpferd mit Amateur<br />

M** und S* ges., S** platziert.<br />

Top Juniorenpferd!<br />

102<br />

Web: www.pferdeservice-karle.de Tel.: <strong>01</strong> 71 / 7 41 13 05<br />

Preis: VHB<br />

1/2020<br />

E-Mail: mail@saleshorses.com<br />

Web: www.pferdeservice-karle.de Tel.: <strong>01</strong> 71 / 7 41 13 05<br />

Preis: VHB<br />

E-Mail: mail@saleshorses.com<br />

Web: www.pferdeservice-karle.de Tel.: <strong>01</strong> 71 / 7 41 13 05<br />

Preis: VHB<br />

E-Mail: mail@saleshorses.com


Rasse: Belgisches Warmblut Geb.: 2<strong>01</strong>4<br />

Geschlecht: Wallach<br />

Stckm.: 170 cm<br />

Vater: Aragon (Argentinus)<br />

Kl./Ausb.:<br />

Mutter: Perle Fine VH Lambroeck Farbe: braun<br />

Dressur Vielseitigkeit Fahren Zucht<br />

Springen Freizeit Sonstiges<br />

Super Allrounder. Leichtrittiger Wallach, mit der nötigen<br />

Vorsicht ausgestattet für den Parcours. Turniermäßig<br />

vorgestellt. Auch für den schüchternen Reiter geeignet.<br />

PLZ: 48341<br />

E-Mail: info@schulzewierling.de<br />

Preis: VHB Tel.: 0 25 05 / 25 61 + <strong>01</strong> 71 / 4 33 88 10<br />

Rasse: Westfale Geb.: 2<strong>01</strong>5<br />

Geschlecht: Wallach<br />

Stckm.: 173 cm<br />

Vater: Franziskus<br />

Kl./Ausb.:<br />

Mutter: v. Rocky Lee<br />

Farbe: dunkelbraun<br />

Dressur Vielseitigkeit Fahren Zucht<br />

Springen Freizeit Sonstiges<br />

Top Nachwuchspferd! In wunderschöner Aufmachung<br />

besticht dieser typvolle Franziskus-Sohn mit perfekter<br />

Körperharmonie und Bewegungseleganz. Hierzu kommen<br />

drei top GGA.<br />

PLZ: 48341<br />

E-Mail: info@schulzewierling.de<br />

Preis: VHB Tel.: 0 25 05 / 25 61 + <strong>01</strong> 71 / 4 33 88 10<br />

Rasse: Westfale Geb.: 2<strong>01</strong>5<br />

Geschlecht: Wallach<br />

Stckm.: 166 cm<br />

Vater: Cayetano<br />

Kl./Ausb.:<br />

Mutter: v. Großadmiral<br />

Farbe: braun<br />

Dressur Vielseitigkeit Fahren Zucht<br />

Springen Freizeit Sonstiges<br />

Wunderschöner Nachkomme des Cayetano. Exzellenter<br />

Bewegungsablauf, leichtrittig und fein in der Handhabung.<br />

Ideales Damen- und Juniorenpferd.<br />

PLZ: 48341<br />

E-Mail: info@schulzewierling.de<br />

Preis: VHB Tel.: 0 25 05 / 25 61 + <strong>01</strong> 71 / 4 33 88 10<br />

Westenfeld 62<br />

48341 Altenberge, Tel.: 0 25 05 / 25 61<br />

www.schulzewierling.de<br />

Rasse: Westfale Geb.: 2<strong>01</strong>4<br />

Geschlecht: Stute<br />

Stckm.: 168 cm<br />

Vater: Cayetano<br />

Kl./Ausb.:<br />

Mutter: v. Cornet Obolensky Farbe: Schimmel<br />

Dressur Vielseitigkeit Fahren Zucht<br />

Springen Freizeit Sonstiges<br />

Eine besonders schöne Sportstute mit vielen Talenten.<br />

Als Spring- und auch Dressurpferd perfekt geeignet.<br />

Ein Pferd für allerhöchste Ansprüche.<br />

PLZ: 48341<br />

E-Mail: info@schulzewierling.de<br />

Preis: VHB Tel.: 0 25 05 / 25 61 + <strong>01</strong> 71 / 4 33 88 10<br />

Dressur- Spring- und Freizeitpferde<br />

Zucht · Solide Ausbildung<br />

Beratung · Verkauf<br />

Wir übernehmen gerne talentierte Pferde<br />

zwecks Vermarktung oder Turniervorstellung.<br />

Inzahlungnahme u. Transport möglich.<br />

Rasse: Westfale Geb.: 2<strong>01</strong>6<br />

Geschlecht: Stute<br />

Stckm.: 168 cm<br />

Vater: Chaman<br />

Kl./Ausb.:<br />

Mutter: v. Cordalme<br />

Farbe: Fuchs<br />

Dressur Vielseitigkeit Fahren Zucht<br />

Springen Freizeit Sonstiges<br />

Top Nachwuchspferd! Noch unerfahren, aber unschlagbar<br />

die hervorragende Grundqualität dieser Springstute. Ein<br />

Elite-Kandidat mit internationalem Pedigree und großer<br />

Zukunft.<br />

PLZ: 48341<br />

E-Mail: info@schulzewierling.de<br />

Preis: VHB Tel.: 0 25 05 / 25 61 + <strong>01</strong> 71 / 4 33 88 10<br />

Rasse: Westfale Geb.: 2<strong>01</strong>3<br />

Geschlecht: Wallach<br />

Stckm.: 168 cm<br />

Vater: Codex One<br />

Kl./Ausb.:<br />

Mutter: v. Raphael<br />

Farbe: Fuchs<br />

Dressur Vielseitigkeit Fahren Zucht<br />

Springen Freizeit Sonstiges<br />

Ein hoch interessanter, volljähriger Parcours-Kandidat, der<br />

bereits über hohe Erfolge verfügt. Absolut vorsichtiger und<br />

hoch vermögender Sportwallach mit großer Zukunft.<br />

PLZ: 48341<br />

E-Mail: info@schulzewierling.de<br />

Preis: VHB Tel.: 0 25 05 / 25 61 + <strong>01</strong> 71 / 4 33 88 10<br />

Rasse: Westfale Geb.: 2<strong>01</strong>4<br />

Geschlecht: Stute<br />

Stckm.: 166 cm<br />

Vater: Rock Forever<br />

Kl./Ausb.:<br />

Mutter: v. Cornet Obolensky Farbe: dunkelbraun<br />

Dressur Vielseitigkeit Fahren Zucht<br />

Springen Freizeit Sonstiges<br />

Leichtfüßige Stute mit der nötigen Vorsicht am Sprung.<br />

Ausgestattet mit drei guten Grundgangarten.<br />

Ein absoluter „Hingucker“!<br />

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Preis: VHB Tel.: 0 25 05 / 25 61 + <strong>01</strong> 71 / 4 33 88 10<br />

Rasse: Deutsches Reitpferd Geb.: 2<strong>01</strong>2<br />

Geschlecht: Wallach<br />

Stckm.: 170 cm<br />

Vater: Casper (Catox)<br />

Kl./Ausb.:<br />

Mutter: v. Großadmiral<br />

Farbe: dunkelbraun<br />

Dressur Vielseitigkeit Fahren Zucht<br />

Springen Freizeit Sonstiges<br />

Zuverlässiger, bereits hoch erfolgreich vorgestellter<br />

Springkandidat. Dressurmäßig bis Klasse M ausgebildet.<br />

Ein Top-Pferd mit ganz vielen Möglichkeiten in beiden<br />

Sparten.<br />

PLZ: 48341<br />

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Preis: VHB 1/2020 Tel.: 0 25 05 / 25 61 + <strong>01</strong> 71 / 4 33 88 10 103


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Rasse: Westfale Geb.: 2<strong>01</strong>3<br />

Geschlecht: Wallach<br />

Stckm.: 167 cm<br />

Vater: Contini<br />

Kl./Ausb.: M / L<br />

Mutter: v. Lord Caletto<br />

Farbe: braun<br />

Dressur Vielseitigkeit Fahren Zucht<br />

Springen Freizeit Sonstiges<br />

Wunderbar zu reitender, im Hengsttyp stehender Wallach mit Traum-<br />

Galoppade. SprPf. L gew., SprPf. M erfolgreich gestartet, DrPf. L hoch platz.<br />

Raumgreifender Schritt und ein guter Trab mit bester Rittigkeit machen<br />

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Handy: <strong>01</strong>75/207 53 95<br />

Facebook: Heinemannspferde<br />

Instagram: katrinkampf5<br />

Rasse: Mecklenburger<br />

Alter: 4 Jahre<br />

Geschlecht: Wallach<br />

Farbe: Fuchs<br />

Vater: Do It<br />

Mutter: v. Don Rubin<br />

Dressur Vielseitigkeit Fahren Zucht<br />

Springen Freizeit Reiten<br />

Ein toller Allrounder mit allen Möglichkeiten. Im Gespann mit<br />

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Preis auf Anfrage Web: www.gestuet-ganschow.de<br />

Rasse: Trakehner<br />

Alter: 3 Jahre<br />

Geschlecht: Hengst<br />

Farbe: Dunkelbraun<br />

Vater: EH Goldschmidt<br />

Mutter: v. EH Opernball<br />

Dressur Vielseitigkeit Fahren Zucht<br />

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Drei qualitätsvolle GGA sowie Übersicht und Manier am Sprung.<br />

Besonders angenehmes Interieur, im Umgang in sich ruhend, in der<br />

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der aufgrund seines Charakters auch Amateur geeignet ist.<br />

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Rasse: Hannoveraner Geb.: 2<strong>01</strong>1<br />

Geschlecht: Stute<br />

Stckm.: 162 cm<br />

Vater: Belissimo M<br />

Kl./Ausb.: A<br />

Mutter: v. Brentano II<br />

Farbe: braun<br />

Dressur Vielseitigkeit Fahren Zucht<br />

Springen Freizeit Sonstiges<br />

Heißgeliebte, schöne, hochbegabte Stute mit E- / A-Dressur-<br />

Siegen und- Platzierungen, sowie erste Springprüfung,<br />

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für drei Jahre ins Ausland geht. Die Stute ist sehr leistungsbereit<br />

mit viel Potential, umgänglich und verladefromm.<br />

PLZ: 34212<br />

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Preis: VHB 15.000,– Tel.: 0 56 61 / 31 66<br />

104<br />

Rasse: Deutsches Sportpferd Alter: 6 Jahre<br />

Geschlecht: Stute<br />

Stckm.: 168 cm<br />

Vater: Don Diamond<br />

Kl./Ausb.: L<br />

Mutter: Levina - Locksley II<br />

Farbe: Dunkelfuchs<br />

Dressur Vielseitigkeit Fahren Zucht<br />

Springen Freizeit Sonstiges<br />

Sehr ausgeglichene und zuverlässige Stute für den Turniersport.<br />

Dressupferde A platziert, SLP mit 8,5 gewonnen.<br />

AKU klinisch und röntgenologisch ohne Befund. Schmiedeund<br />

verladefromm. Verkauf aus persönlichen Gründen und<br />

nur in beste Hände. Video gerne auf Anfrage per E-Mail.<br />

PLZ: 97215 E-Mail: madelaine.craenenbrouck@yahoo.de<br />

Preis: VHB 28.000,– Tel.: 0 98 1/2020 42 / 7 09 02 54<br />

Rasse: Hannoveraner Geb.: 2<strong>01</strong>6<br />

Geschlecht: Stute<br />

Stckm.: z. Zt. 166 cm<br />

Vater: Dr. Watson<br />

Kl./Ausb.: gut anger.<br />

Mutter: v. Lochley II - Garibaldi II Farbe: dunkelbraun<br />

Dressur Vielseitigkeit Fahren Zucht<br />

Springen Freizeit Sonstiges<br />

Brave und umgängliche, doppelt veranlagte Stute im<br />

mittleren Rahmen stehend, direkt vom Züchter, sucht neue<br />

Lebensstellung. Am linken Sprunggelenk hat sie als kleinen<br />

Schönheitsfehler eine ganz geringgradige Piephacke. Weitere<br />

Verkaufspferde unter www.gestuet-muehlenberge.de<br />

Standort: LK Cuxhaven E-Mail: info@gestuet-muehlenberge.de<br />

Preis: VHB 9.900,– Tel.: 0 47 04 / 13 17 + <strong>01</strong>62 / 8 66 02 04<br />

Rasse: Hannoveraner Geb.: 2<strong>01</strong>6<br />

Geschlecht: Stute<br />

Stckm.: z. Zt. 174 cm<br />

Vater: Livaldon<br />

Kl./Ausb.: gut anger.<br />

M.: v. Lauries Crusador - Weltruhm Farbe: Fuchs<br />

Dressur Vielseitigkeit Fahren Zucht<br />

Springen Freizeit Sonstiges<br />

Livaldon´s Laurella. Liebenswerte, brave, großrahmige<br />

Stute mit besten Grundgangarten und Talent, immer<br />

bereit mitzuarbeiten. Weitere Verkaufspferde unter<br />

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Standort: LK Cuxhaven E-Mail: info@gestuet-muehlenberge.de<br />

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6-jähr. brauner Wallach, 1,72 Stm.,<br />

13-jähr. braune Stute, 1,71 Stm., aktuell bis Inter I gew.<br />

Siegerpferd, bis M erfolgreich<br />

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14-jähr. braune Stute, Westfale von<br />

Corner Obolensky x Salvano – Winterwald.<br />

Fohlt im März von<br />

Che Guevara – Concetto II.<br />

6.000,– €<br />

10-jähr. Rappstute, Westfale von<br />

San Schufro – Sandro Hit – Donnerball.<br />

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berufliche Orientierung suchen, bei der Sie weiterhin die Begeisterung für Pferde<br />

weiterleben können, dann bieten wir Ihnen an, Account Manager für unsere Marke<br />

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oder Verkauf<br />

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Spezifische Voraussetzungen:<br />

- Turniererfahrung als Amateur erwünscht (Springen oder Dressur oder Vielseitigkeit)<br />

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Die Deutsche Reiterliche Vereinigung e.V. (FN) ist der Dachverband aller<br />

Züchter, Reiter, Fahrer und Voltigierer in Deutschland. Der Verband setzt<br />

sich aus 17 Landesverbänden, 25 Zuchtverbänden, 59.000 Persönlichen<br />

Mitgliedern und neun Anschlussorganisationen zusammen. Die FN ist<br />

damit Interessenvertreter von 3.700 Mitgliedspferdebetrieben und 7.400<br />

Reitvereinen mit 687. Vereinsmitgliedern sowie rund 80.000 Züchtern.<br />

Dem Bereich Sport der Deutschen Reiterlichen Vereinigung e.V. (FN)<br />

gehört u.a. das Deutsche Olympiade-Komitee für Reiterei e.V. (DOKR) als<br />

Mitgliedsverband an.<br />

Im Rahmen einer Nachfolgeregelung suchen wir einen<br />

Geschäftsführer m/w/d<br />

für den Bereich Personal und Finanzen<br />

In dieser Funktion sind Sie Mitglied des Geschäftsführenden Vorstandes<br />

im Sinne des § 26 BGB der Deutschen Reiterlichen Vereinigung e.V., des<br />

Deutschen Olympiade-Komitees für Reiterei e.V. sowie Geschäftsführer<br />

in unserem Tochterunternehmen der FNverlags GmbH.<br />

Ihre Aufgaben:<br />

➢ Mitwirkung bei der strategischen Planung und Entwicklung des<br />

Gesamtverbandes.<br />

➢ Verantwortliche Personalsteuerung und -entwicklung (z. Z. 218 MA).<br />

➢ Verantwortliche Steuerung von Bau- und Unterhaltungsmaßnahmen.<br />

➢ Steuerung der allgemeinen Verwaltung (Beschaffungswesen,<br />

Versicherungen, Hausverwaltung, IT).<br />

➢ Finanzplanung u. –steuerung einschl. Bilanzierung.<br />

➢ Begleitung von Investitionen in den verschiedenen Abteilungen<br />

und Bereichen.<br />

➢ Ansprechpartner für Wirtschafts- u. Rechnungsprüfer, Bundesund<br />

Finanzbehörden.<br />

➢ Verantwortlich für die steuerlichen Belange der Unternehmen,<br />

insbesondere der Ansprechpartner zu Fragen der Gemeinnützigkeit.<br />

➢ Begleitung von Sponsorenengagements.<br />

Ihr Profil:<br />

➢ Abgeschlossenes kaufmännisches Studium.<br />

➢ Mehrjährige Berufserfahrung mit Personalverantwortung<br />

ist unabdingbar.<br />

➢ Kostenbewusstsein, kaufmännischer Spürsinn, Umsetzungsstärke<br />

und sehr gute Kommunikations-, Team- und Organisationsfähigkeit<br />

gepaart mit einer strategischen Denkweise.<br />

➢ Ausgeprägtes unternehmerisches Denken.<br />

➢ Motivierende und moderne Führungspersönlichkeit mit einem<br />

lösungsfokussierten und durchsetzungsstarken Charakter sowie<br />

Weitsicht und Verhandlungsgeschick.<br />

➢ Kenntnisse des Pferdesports.<br />

➢ Gute Kenntnisse des Gemeinnützigkeitsrechts sind von Vorteil.<br />

Wir bieten:<br />

➢ Eine der Verantwortung entsprechende leistungsgerechte Vergütung<br />

und sehr gute Nebenleistungen.<br />

➢ Anspruchsvolle Aufgaben mit täglich neuen Herausforderungen.<br />

➢ Ein kreatives und modernes Arbeitsumfeld in einem großen<br />

Sportverband.<br />

Wenn Sie sich angesprochen fühlen, freuen wir uns über Ihre<br />

vollständigen Bewerbungsunterlagen mit Ihren Gehaltsvorstellungen.<br />

Bitte senden Sie diese per E-Mail an Frau Walburga Topheide<br />

wtopheide@fn-dokr.de bis zum 15.<strong>01</strong>.2020.<br />

Für Fragen vorab steht Ihnen Herr Rainer Reisloh (derzeitiger<br />

Geschäftsführer für den Bereich Personal und Finanzen) unter<br />

der Rufnummer 02581/6362-161 zur Verfügung.<br />

Diskretion ist selbstverständlich.<br />

Deutsche Reiterliche Vereinigung e.V.<br />

Fédération Equestre Nationale (FN)<br />

Bundesverband für Pferdesport<br />

und Pferdezucht<br />

Freiherr-von-Langen-Str. 13<br />

48231 Warendorf<br />

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1/2020<br />

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erscheint am 22.<strong>01</strong>.2020<br />

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108 1/2020


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109


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Wir wünschen allen Lesern,<br />

Kunden und deren Familien<br />

ein schönes Weihnachtsfest<br />

und einen guten Rutsch<br />

ins Jahr 2020.<br />

Janina Jacobsen, Agnes Rhea Dethloff,<br />

Annalena Lüder<br />

110 1/2020


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mm, Höhe 3.100 mm. Das Leergewicht<br />

auf einer TÜV Waage betrug<br />

2.240 kg. Der Hersteller gab die Zuladung<br />

einschließlich der 3 %igen Wiegetoleranz<br />

korrekt mit 1.365 kg an. Mit<br />

dieser Nutzlast ist das Fahrzeug auch mit<br />

zwei schweren Pferden im grünen Bereich.<br />

Die Fahreindrücke: Ohne Pferde läuft<br />

der Stablehopper wie ein gut motorisierter<br />

PKW von 0 auf 100 in 9,8 Sek., von 100<br />

auf Null benötigt er 44 m. Die Höchstgeschwindigkeit<br />

des leeren Fahrzeugs:<br />

fahrstabile und geräuscharme 174 km/h.<br />

Doch nun zu den Fahreindrücken mit<br />

zugeladenen Pferden: sportliche Messungen<br />

von Bremsweg, Beschleunigung<br />

und Endgeschwindigkeit spielen hierbei<br />

natürlich keine Rolle. Das hohe Potenzial<br />

des Fahrzeugs in diesen Bereichen spiegelt<br />

sich aber sehr wohl im beladenen Zustand<br />

wieder: Der enorm stabile, selbsttragende<br />

MSG Aufbau trägt hier einen Großteil dazu<br />

bei. Das Fahrzeug liegt satt und wankfrei<br />

auf der Straße. Federung und Bremsanlage<br />

bewältigen das Gesamtgewicht von 3,5<br />

Tonnen völlig problemlos.<br />

Einhelliges Urteil zum Interieur des<br />

MSG: Besser kann ein Fahrzeug zum<br />

Transport von Pferden nicht konstruiert<br />

sein: Keinerlei scharfe Ecken und Kanten,<br />

ergonomische Polsterung und eine bis ins<br />

Detail durchdachte Funktionalität aller<br />

Bauteile.<br />

Pferde stehen im MSG um ein Vielfaches<br />

komfortabler und vor allem sicherer<br />

als in jedem marktgängigen Hänger, so<br />

der Hersteller. Auch das Be- und Entladen<br />

selbst schwieriger Pferde funktioniert<br />

reibungslos und risikofreier. Gerade in<br />

Gefahrensituationen bleibt der MSG<br />

Stablehopper leicht beherrschbar und<br />

spurstabil.<br />

Fazit<br />

Das Gesamtpaket MUSS stimmen!<br />

• Die Gesamtzuladung muss 1.200 bis<br />

1.400 kg betragen.<br />

• Der Pferderaum muss funktional und<br />

pferdegerecht sein.<br />

• Fahrgestell und Aufbau müssen die<br />

Fahreigenschaften moderner PKW<br />

garantieren.<br />

• Ein optimales Fahrzeug kann durchaus<br />

unter 50 Tsd Euro kosten.<br />

Der MSG Stablehopper erfüllt damit alle<br />

Anforderungen und demonstriert eindrucksvoll<br />

die sichere, komfortable und<br />

preisgünstige Art des Pferdetransports.<br />

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1/2020<br />

111


VORSCHAU<br />

DER<br />

NÄCHSTE<br />

ERSCHEINT AM<br />

Mittwoch,<br />

22. Januar<br />

Ohren auf!<br />

SPECIAL Schon Friedrich Nietzsche wusste: „Ohne Musik wäre das Leben ein Irrtum.“ Wir finden, da hat<br />

er recht! Und genau deswegen dreht sich bei uns in der nächsten Ausgabe auch alles um die Macht der<br />

Töne. Welche Auswirkung hat Musik auf das Pferd? Können die richtigen Songs den Reiter motivieren?<br />

Aktuelle Studien liefern Antworten. Außerdem Thema: Unsere Playlist für den Stall, Beats passend zu den<br />

Gangarten und Kürreiten. Wie haben Experten gefragt, worauf es bei der Musikauswahl ankommt.<br />

Foto: Sorge<br />

Foto: Ix<br />

Wenn der Hammer fällt …<br />

REPORTAGE Wertvolle Pferde aus vernachlässigter Haltung – so<br />

lautete der Anlass für eine Auktion, die zahlreiche Interessenten<br />

nach Schleswig-Holstein lockte. Immer auf der Suche nach dem<br />

großen Schnäppchen … Wir waren dabei, als knapp 60 verwahrloste<br />

Pferde aus besten Linien eine neue Heimat fanden.<br />

Ein Blick hinter die Kulissen einer Zwangsversteigerung.<br />

112 1/2020


Finalisten in Frankfurt<br />

SPORT Traditionell treffen sich<br />

kurz vor Weihnachten die besten<br />

deutschen Nachwuchsdressurpferde<br />

in der Frankfurter<br />

Festhalle. 2<strong>01</strong>8 waren Dorothee<br />

Schneider und First Romance unangefochtene<br />

Stars des Nürnberger<br />

Burg-Pokals. Dieses Jahr hat<br />

die Reitmeisterin mit Quantum<br />

Vis und Mister-C im Louisdor-<br />

Preis gleich zwei Eisen im Feuer.<br />

Foto: www.galoppfoto.de<br />

Vorsicht,<br />

Virus!<br />

GESUNDHEIT Ist ihr Pferd korrekt<br />

„durchgeimpft“? Vor allem jetzt,<br />

wo das West-Nil-Virus immer<br />

mehr auf dem Vormarsch ist,<br />

keine ganz unwichtige Frage!<br />

Alle aktuellen Fakten rund um<br />

das richtige Impfmanagement<br />

und das West-Nil-Virus finden<br />

Sie in der Februar-Ausgabe.<br />

Foto: Toffi<br />

AUSSERDEM<br />

HILFE FÜR DIE<br />

HUFE!<br />

Strahlfäule oder Hufkrebs<br />

– gerade im Winter<br />

lässt sich das oft<br />

nur schwer unterscheiden.<br />

Grund für uns,<br />

um beide Krankheiten<br />

einmal genauer unter<br />

die Lupe zu nehmen.<br />

Foto: Toffi<br />

Die nächste Ausgabe erscheint am 22. Januar und<br />

ist garantiert zu erhalten in folgenden Geschäften:<br />

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oder im Abonnement<br />

Bitte haben Sie Verständnis dafür, wenn wir<br />

aus aktuellen Gründen Themen austauschen.<br />

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Selbst lesen Bestellnummer: 1821367 Verschenken Bestellnummer: 1821368<br />

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SEPA-Lastschriftmandat: Ich ermächtige die DPV Deutscher Pressevertrieb GmbH, Am Sandtorkai 74, 20457 Hamburg, Gläubiger-<br />

Identifikationsnummer DE77ZZZ00000004985, wiederkehrende Zahlungen von meinem Konto mittels Lastschrift einzuziehen. Zugleich weise ich mein<br />

Kreditinstitut an, die von der DPV Deutscher Pressevertrieb GmbH auf mein Konto gezogenen Lastschriften einzulösen. Die Mandatsreferenz wird<br />

mir separat mitgeteilt. Hinweis: Ich kann innerhalb von 8 Wochen, beginnend mit dem Belastungsdatum, die Erstattung des belasteten Betrages<br />

verlangen. Es gelten dabei die mit meinem Kreditinstitut vereinbarten Bedingungen.<br />

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Widerrufsrecht: Sie können die Bestellung binnen 14 Tagen ohne Angabe von Gründen formlos widerrufen. Die Frist beginnt an dem Tag, an dem<br />

Sie die erste bestellte Ausgabe erhalten, nicht jedoch vor Erhalt einer Widerrufsbelehrung gemäß den Anforderungen von Art. 246a § 1 Abs. 2 Nr.<br />

1 EGBGB. Zur Wahrung der Frist genügt bereits das rechtzeitige Absenden Ihres eindeutig erklärten Entschlusses, die Bestellung zu widerrufen.<br />

Sie können hierzu das Widerrufs-Muster aus Anlage 2 zu Art. 246a EGBGB nutzen. Der Widerruf ist zu richten an: St.GEORG Abo-Service, 20080<br />

Hamburg, Telefon: 040-389 06 880, Telefax: 040-389 06 885, E-Mail: abo@st-georg.de.<br />

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FUSSNOTE<br />

Greta, meine Heldin<br />

Geschichten von DON HITMEYER und Co.<br />

Sie ist mutig, entschlossen und wenn sie in der Öffentlichkeit<br />

auftritt, dann nur eingeflochten – schon als ich Greta Thunberg<br />

das erste Mal gesehen habe, spürte ich diese tiefe innere Verbindung<br />

zu ihr. Die Parallelen unseres Seins und Handelns sind<br />

einfach zu zahlreich. Nicht nur die Zöpfe, auch die wilde Entschlossenheit<br />

gepaart mit einer bewundernswerten Beharrlichkeit,<br />

mit der wir uns alten weißen Männern in den Weg stellen, eint<br />

uns. Greta, du meine Schwester. Und deine Mission in Übersee<br />

– „make America Greta again!“ Toll! Und weißt du was, Greta?<br />

Ich werde jetzt auch CO2-neutral. Also zumindest versuche ich<br />

es. Das Problem dabei: Der Reitmensch versteht mal wieder die<br />

Zeichen der Zeit nicht. Hört er „fünf vor zwölf “, dann denkt er<br />

maximal ans Essen. Lecker Rindfleisch aus Argentinien,<br />

das unter Zuhilfenahme von Sojabohnen,<br />

angebaut auf brandgerodeten<br />

Urwaldflächen, von gehörnten<br />

Pups-Bomben produziert wurde.<br />

Wenn etwas noch größer ist als das<br />

Ozonloch, dann das Unverständnis<br />

meines Reitmenschens. Er<br />

fährt mit dem Geländewagen<br />

1,2 Kilometer zum Brötchen<br />

kaufen! Und die drei Kilometer<br />

in den Stall schafft er<br />

auch nicht mit dem Fahrrad.<br />

Ich glaube er hat gar keins.<br />

Stattdessen hat er ja mich, den<br />

klimaneutralen Don Hitmeyer.<br />

Greta, ich nehme die Herausforderung<br />

an!<br />

„How dare you“, habe ich ihm<br />

zu verstehen gegeben, als er neulich<br />

zum Turnier FAHREN wollte.<br />

Womöglich noch EIN Pferd<br />

auf einem ZWEIpferde-Anhänger.<br />

Oder gar EIN Pferd auf<br />

einem LKW. Das macht doch niemand!<br />

Nein, ab sofort geht es zu Fuß zum Turnier. Das Problem<br />

dabei: Mein Reitmensch hat eine einfache Nennungsstrategie.<br />

Großes Starterfeld, kleine Platzierungschance, vier Kilometer Anfahrt.<br />

So etwas wird nicht genannt. Mein Reitmensch bevorzugt<br />

das Turnier in Klein Kleckershausen, 28 Kilometer entfernt, kaum<br />

Abreitemöglichkeiten, der Parkplatz grenzt an ein Atomkraftwerk.<br />

Da will keiner hin, außer meinem Reitmenschen. Kleine Starterfelder<br />

= große Platzierungschance. Dafür muss er früh aufstehen,<br />

zieht sich noch zwei Tassen Kapselkaffee rein, fertig. Aber nicht<br />

mit mir. Wir reiten dahin, habe ich beschlossen. Bewegung an frischer<br />

Luft, die ja allein dank deines Einsatzes, liebe Greta, täglich<br />

frischer wird, ist gesund. Problem dabei: Der dämliche Reitmensch<br />

versteht die gute Absicht nicht. Dabei habe ich mich dem<br />

Anhänger ganz bewusst nicht genähert. Schon 30 Meter vorher<br />

habe ich die Bremse gezogen. Gezogen hat er dann auch. Erst ne,<br />

pardon, „blöde Fresse“, dann am Führstrick und letztendlich den<br />

Kürzeren. Was hat er geflucht! Akustische Umweltverschmutzung,<br />

Greta, da müssen wir auch noch ran! Dann hat er die lila Longierpeitsche<br />

geholt und tat, was die herrschende Klasse weltweit mit<br />

Umweltaktivisten wie uns beiden tut. Er hat Gewalt angewendet.<br />

Das war nicht angenehm, aber was hält man nicht alles aus für das<br />

Weltklima. Was mich aber echt ein Stück weit betroffen gemacht<br />

hat: Der Abrieb der Peitsche, die wieder und wieder daneben traf<br />

und somit Mutter Erde für etwas strafte, das sie doch gar nicht zu<br />

verantworten hatte. Was da an Teilchen abging. Mikroplastik –<br />

überall! Nein, Greta, kein Mitleid! Für größere Ziele müssen<br />

wir unseren individuellen Schmerz auch einmal<br />

dem Gemeinwohl unterstellen. Was hast du nicht<br />

alles auf dich genommen! Du bist durch<br />

den Atlantik in die USA geschwommen.<br />

In einem Juteeinteiler, der<br />

in einem Projekt für klimaneutral-Alleinerziehende<br />

im<br />

Kongo gewebt wurde und<br />

der dann per Kamel karawane<br />

und mit einem solarbetriebenen<br />

Fischerboot übers<br />

Mittelmeer und anschließend<br />

per Ochsenkarren (eine wenig<br />

pupsende Rasse, wie mir versichert<br />

wurde) über die Alpen<br />

bis nach Schweden seinen Weg<br />

genommen hat. Was sind da<br />

schon ein paar Peitschenschläge?<br />

Und noch was, Greta. Mein<br />

Engage ment bezieht sich nicht<br />

nur auf Turniereinsätze. Ich<br />

lebe jetzt in allem nach deinem<br />

Vorbild. Du plädierst doch<br />

auch für Kreislaufwirtschaft, für<br />

Nachlässigkeit, habe ich gehört. Nachlässig statt durchlässig! Das<br />

gefällt mir. Meine Skala der Ausbildung heißt jetzt Takt, Nachlässigkeit,<br />

Anlehnung. Und wenn wir es dann mal aufs Turnier<br />

schaffen und die reaktionären Richter den Trend der Zeit nicht<br />

erkennen und mich wegen der Nachlässigkeit nicht platzieren,<br />

dann ist das ja auch ein Zeichen! Eine Platzierung? Ne Rosette am<br />

Kopf, während die Sommer heißer werden und der Meeresspiegel<br />

steigt? In diesen Zeiten renn ich doch nicht mit Makroplastik am<br />

Kopf durch die Gegend! Ach Greta, eine Bitte: Wenn du mal nach<br />

Deutschland kommst, komm in unseren Stall. Ich muss Dich<br />

umarmen! Vielleicht an einem Freitag? Fridays for Knutscher?<br />

114 1/2020


Internationales Reitturnier der<br />

Volksbanken Raiffeisenbanken<br />

LA<br />

L<br />

SSICS<br />

NEUMUNSTER<br />

U<br />

·<br />

CLASSICS<br />

CLA<br />

NEUMUNSTER<br />

VR<br />

13.–16. FEBRUAR 2020


Klosterhof Medingen<br />

Borsalino<br />

Boston - Fidermark<br />

Cascadello<br />

Casall - Clearway<br />

Damaschino<br />

Danone I - Fidertanz<br />

Danone I<br />

De Niro - Weltmeyer<br />

Dante Alighieri<br />

Dante Weltino - Weltmeyer<br />

De Niro<br />

Donnerhall - Akzent II<br />

Dostojewski<br />

De Niro - Latimer<br />

Escalito<br />

Escolar - Conello<br />

Helium<br />

Millennium - Induc<br />

In My Mind<br />

Asgard‘s Ibiza - Fidermark<br />

Karajan<br />

Kannan - Verdi<br />

Quantensprung<br />

Quando-Quando - Donnerhall<br />

Q-Sieben<br />

Quantansprung - Fidertanz<br />

Valdiviani<br />

Veneno HC - Fidertanz<br />

Fotos: Ulrike Beelitz<br />

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Klosterhof Medingen · 29549 Bad Bevensen<br />

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