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jaeger_10_20230926

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J<strong>jaeger</strong>magazin.de<br />

J<br />

Nr. <strong>10</strong><br />

Oktober 2023<br />

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Magazin für<br />

das Jagdrevier<br />

Damwildjagd<br />

Kapitale Schaufler<br />

in der Brunftkuhle<br />

Kahlwildabschuss<br />

Störungsarm<br />

zum Erfolg<br />

Jungjäger<br />

Masse statt<br />

Klasse?<br />

Brunftbetrieb<br />

Herbstzuchtprüfung<br />

Herausforderung für<br />

Hund & Halter<br />

Ein Interview mit<br />

dem Hundeführer<br />

Die Gartenteichaffäre<br />

Drückjagd-<br />

Knigge<br />

Mit Anstand<br />

gemeinsam jagen<br />

Mit kalter<br />

Waffe<br />

Richtig abfangen<br />

mit Chris Balke


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EDITORIAL<br />

Oktober 2023<br />

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Wildkammer als Komplettlösung.<br />

Dr. Stefan Birka<br />

Redakteur JÄGER<br />

Fachkräftemangel?!<br />

Das Basishaus nimmt<br />

in der Kühlung<br />

bis zu <strong>10</strong> Stücken<br />

Schwarzwild auf.<br />

Versetzbar durch Gabelstaplerschuhe.<br />

Liebe Leserinnen und Leser,<br />

haben Sie sich angesichts der aktuelle<br />

Jagdpolitik mal gefragt, was uns alle<br />

vereint? Im Gewirr von Verbänden, Interessen<br />

und Jagdarten ist die Antwort nicht ganz<br />

einfach zu finden, aber eigentlich doch simpel:<br />

Wir haben alle irgendwann einmal mit<br />

der Jagd angefangen. Ob nun als junger oder<br />

schon reiferer Jungjäger, irgendwann fällt<br />

jeder in diese Rubrik. Wie war das bei Ihnen?<br />

Klassischer Kurs bei der regionalen Verbandsgruppe?<br />

Zeitlich abgespeckter Kurs<br />

bei einer überregionalen Jagdschule? Oder<br />

dann doch der schnelle Zwei-Wochen-Kurs?<br />

Am Ende gab es einen Jagdschein. Doch dieser<br />

macht noch lange keinen Jäger. Jagd ist<br />

Handwerk. Handwerk hat Standards.<br />

Der frisch gedruckte Jagdschein dann<br />

doch nur ein Dokument, das eine gewisse<br />

Ersttagskompetenz bescheinigen soll. In der<br />

Praxis lernen müssen am Ende alle. Hierfür<br />

braucht es aber auch Möglichkeiten und da<br />

scheinen wir in unseren Revieren langsam<br />

an die Grenzen zu kommen. Noch um die<br />

Jahrtausendwende war der Ruf nach neuen<br />

Jägern laut. Viele folgten und inzwischen<br />

nähern sich die Jägerzahlen neuen Höchstständen.<br />

Die Argumente, die wir über die<br />

Jahre verkündet haben, scheinen zu wirken.<br />

Aber verfangen sie vielleicht zu gut? Erst im<br />

Frühjahr saß ich als Prüfer in einer Jagdscheinprüfung.<br />

Ein gewisser Anteil der Prüflinge<br />

bestand die mündliche Prüfung nicht.<br />

Zu groß waren die Lücken bei Waffenkunde<br />

und Verbraucherschutz aber auch banaler<br />

Wildbiologie. Auf die Frage nach jagdlicher<br />

Praxis mussten viele der Prüflinge dies<br />

verneinen. Die Nachfrage nach den Motiven<br />

den Jagschein machen zu wollen, hätte<br />

ich mir an mancher Stelle lieber gespart.<br />

Wenn Ihnen ein Pärchen aus der Stadt er-<br />

zählt, dass der Hauptgrund für den Jagdschein<br />

„gemeinsame Aktivität in der Natur“<br />

sei, dann kommt man aus dem Kopfschütteln<br />

nicht mehr raus. Jagd als sonntägliches<br />

Familienevent? Die Jagdschüler schienen<br />

teilweise den Eindruck zu haben, dass man<br />

gerade sie unbedingt zum Erhalt der Natur<br />

und des Weidwerks brauche. Doch wie viele<br />

Reviere warten denn noch auf Jungjäger?<br />

Auch eines unserer besten Argumente –<br />

Wildfleisch – wurde oft genannt. Selbst geschossen<br />

muss es sein und somit auch günstiger.<br />

Leider auch zu kurz gedacht. Den eh<br />

der erste Braten auf dem Teller liegt, muss<br />

man viel Zeit und Geld investieren. Letztendlich<br />

hilft gegen Praxismangel aber nur<br />

Praxis selbst. Dazu müssen sich die etablierten<br />

Jäger öffnen, eine gewisse Frustrationstoleranz<br />

mitbringen und Wissen vermitteln<br />

wollen. Denn letztendlich ist es bei der Jagd<br />

wie mit vielen anderen Gewerken auch: Man<br />

muss sich die Zeit nehmen, die Neulinge gut<br />

aus- und weiterzubilden, nur so können wir<br />

gemeinsam dem Fachkräftemangel begegnen<br />

und das Jagdhandwerk kann als Ganzes<br />

weiter bestehen. Also wenn der nächste<br />

Jungjäger bei Ihnen anfragt, schauen Sie<br />

sich den Aspiranten doch mal genauer an.<br />

In diesem Sinne:<br />

Gemeinsam für die Jagd arbeiten.<br />

Weidmannsheil.<br />

Ihr Dr. Stefan Birka<br />

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INHALT<br />

Oktober 2023<br />

Foto: GettyImages/ Alan Tunnicliffe Foto: Rinat Mouatov/ Getty Images<br />

26<br />

Im Oktober geht es an den<br />

Brunftplätzen des Damwildes<br />

wieder heiß her.<br />

70<br />

Die Prüfungsfächer<br />

der HZP. Wir geben<br />

eine Übersicht.<br />

JÄGER WELT<br />

06 Autorenliste<br />

08 Aktuelles<br />

12 Bild des Monats<br />

14 Bundesländer<br />

16 Ausland aktuell<br />

18 Neues vom Wolf<br />

20 Leserbriefe<br />

22 Harlings Waidsicht<br />

24 Bockparade<br />

JÄGER THEMEN<br />

26 BRUNFTKUHLEN BEGEHRLICHKEIT<br />

Damwildbejagung zu Brunftzeiten<br />

32 KAHLWILDBEJAGUNG Effektiv und störungsarm<br />

38 DIE GARTENTEICHAFFÄRE Zweifelhafter Ruhm für<br />

einen Schweißhundeführer<br />

44 MASSE STATT KLASSE? Jäger bis zum Abwinken<br />

48 DRÜCKJAGD-KNIGGE Jagdgast mit Anstand<br />

TITELTHEMEN SIND ROT<br />

4<br />

JÄGER <strong>10</strong> / 2023<br />

www.<strong>jaeger</strong>magazin.de


32<br />

Tipps und Denkanstöße<br />

zur Kahlwildbejagung.<br />

62<br />

Drückjagdtraining<br />

fürs Wohnzimmer.<br />

Foto: Sven Erik-Arndt Beilagenmeldung: Der Aboauflage liegen Beilagen der Firmen Albrecht Kind GmbH, AskariSport GmbH und DiMaBay GmbH bei, wir bitten um freundliche Beachtung.<br />

Foto: Eike Mross Foto: GettyImages/ David & Micha Sheldon<br />

38<br />

Wie eine Nachsuche<br />

deutschlandweit<br />

bekannt wurde.<br />

JÄGER PRAXIS<br />

54 HERAUSFORDERUNG DRÜCKJAGD<br />

Vorbereitungen für den Jagdhund<br />

60 GEARTESTER FESTIVAL Testen, erleben, feiern<br />

62 GUT TRAINIERT IST HALB GETROFFEN<br />

Trockenübungen fürs Wohnzimmer<br />

66 MIT KALTER WAFFE Richtig abfangen<br />

70 HERBSTZUCHTPRÜFUNG Eine Übersicht<br />

72 KLETTERNDE WIEDERKÄUER<br />

Jagdfieber in den Bergen<br />

76 Wilde Nummer<br />

78 Prüfungsfragen<br />

80 Tipps & Tricks<br />

82 Expertenteam<br />

84 Kapital & Kurios<br />

86 Rätsel<br />

87 Jagdzeiten<br />

88 Impressum<br />

89 Anzeigen<br />

Foto: Eike Mross<br />

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JÄGER<br />

Oktober 2023<br />

JÄGER-Autoren<br />

Mit Kompetenz für Sie im Einsatz. Unsere Autoren sind gestandene Praktiker, Biologen, Förster,<br />

Tierärzte. In diesem Heft finden Sie Beiträge folgender Verfasser:<br />

Dr. Florian Asche<br />

ist seit 1979 Jäger, mit Jagdschein<br />

seit 1984. Der Rechtsanwalt ist<br />

Vorsitzender der Stiftung Wald<br />

und Wild in MV und Stiftungsrat<br />

der Jägerstiftung.<br />

Chris Balke<br />

seit 28 Jahren der einzige<br />

hauptberufliche Nachsuchenführer<br />

Deutschlands. Mit seinen Schweißhunden<br />

führt er rund 400<br />

Nachsuchen pro Jahr durch.<br />

Hubert Billiani<br />

ist Berufsjäger und Förster. Seit<br />

über 30 Jahren bewirtschaftet er im<br />

südlichen Bayern erfolgreich einen<br />

Wald mit Wild. In der Hege von<br />

Hochwild hat er sehr viel Erfahrung.<br />

Dr. Stefan Birka<br />

Der Tierarzt ist seit Kindesbeinen<br />

an mit der Jagd verbunden. Kleine<br />

Jagden mit Freunden, Hund,<br />

Büchse oder Flinte sind seine<br />

Leidenschaft.<br />

Patrik Bollrath<br />

Der studierte Förster bewirtschaftet<br />

ein großes Niederwildrevier in<br />

Schleswig Holstein und ist Experte<br />

für Lockjagd. Am liebsten bejagt er<br />

Reh- und Damwild.<br />

Florian Conzen<br />

Ein echter „Düsseldorfer Jung“.<br />

Nach Stationen in mehreren<br />

Spitzenrestaurants ist er seit 2014<br />

Gesellschafter und Küchenchef der<br />

„Brasserie Stadthaus“.<br />

Gert von Harling<br />

ist mit der Jagd aufgewachsen.<br />

Viele Jahre führte sie ihn ins<br />

Ausland und nach Übersee,<br />

wodurch er viel Know-How zurück<br />

nach Deutschland brachte.<br />

Eike Mross<br />

ist seit 15 Jahren passionierter<br />

Jäger, studierter Forstwirt,<br />

ausgebildeter Redakteur und auch<br />

begeisterter Fotograf. Sein<br />

Lieblingsmotiv: Wildtiere.<br />

Janet Nagel<br />

Prof. Janet Nagel ist seit 2019<br />

Jägerin. Hunde besitzt sie schon<br />

seit ihrer Kindheit. Die Tierphysiotherapeutin<br />

sorgt für die optimale<br />

Gesundheit von Arbeitshunden.<br />

Isabelle Nyari<br />

Seit 12 Jahren ist Isabelle begeisterte<br />

Jägerin. Ihre Leidenschaft ist<br />

die Jagdhundeausbildung. Bereits<br />

mehrere Hunderassen hat die<br />

Försterin erfolgreich geführt.<br />

Kim Trautmann<br />

Kim ist jagdlicher Allrounder mit<br />

einer hohen Affinität zu technischen<br />

Themen. Seine jagdliche<br />

Leidenschaft gilt dem Schwarzwild<br />

sowie der Niederwildhege.<br />

6<br />

JÄGER <strong>10</strong> / 2023<br />

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JÄGER WELT<br />

Aktuell<br />

Foto: Messe Dortmund<br />

Erneut regt sich Widerstand gegen die Messe in Dortmund.<br />

Messe Dortmund<br />

Tierrechtler gegen Messe<br />

Die Messe „Jagd und Hund“ wird immer wieder angegriffen. Gruppierungen unterschiedlichster<br />

Couleur versuchen die Jagd und die Austragung der Messe immer wieder aufs Neue zu verhindern.<br />

Letztes Jahr liefen die Dortmunder Stadt-Grünen im Stadtrat<br />

Sturm und wollten Werbung für die Auslandsjagd verbieten.<br />

Nun formiert sich eine neue kleine Gruppierung aus Dortmund<br />

und den umliegenden Nachbarstädten. Ihre Kritik: In einem<br />

älteren Ausstellerverzeichnis der Messe sind Anbieter gelistet, die<br />

Jagdreisen nach Russland und Belarus anbieten. Für die Gruppierung<br />

Grund genug, eine Petition zu starten und erneut gegen Europas<br />

größte Jagdmesse mobil zu machen. Wie die Messeleitung mitteilte,<br />

handle sich bei der kritisierten Liste um ein altes und zudem<br />

allgemeines Aussteller-Verzeichnis. Bereits im vergangenen Jahr<br />

habe man die Anbieter von Jagdreisen nach Russland bei der „Jagd<br />

und Hund“ aus dem Programm gestrichen. Da die Planungen für die<br />

Messe für das Jahr 2024 noch laufen, gebe es zudem noch gar keine<br />

aktuelle Liste der Jagdreise-Anbieter. kjt<br />

8<br />

JÄGER <strong>10</strong> / 2023<br />

www.<strong>jaeger</strong>magazin.de


Gesetzesentwurf<br />

Aufschrei gegen Jagdgesetz<br />

Ende August fand eine Sonderdelegiertentagung in Neuwied statt. Der Deutsche Jagdverband<br />

(DJV), Delegierte der Landesjagdverbände und Vertreter betroffener Landnutzerverbände verabschiedeten<br />

eine Resolution gegen den Regierungsentwurf für ein neues Landesjagdgesetz in RLP.<br />

Seit der Bekanntgabe des neuen Entwurfes<br />

zum Landesjagdgesetz in<br />

Rheinland-Pfalz werden immer mehr<br />

Stimmen dagegen laut. In den sozialen<br />

Netzwerken wird unter dem Slogan „Wer,<br />

wenn nicht wir“ auf die Rolle der Jägerschaft<br />

für das gesamte Ökosystem aufmerksam<br />

gemacht. Mit Streiks wurde das Problem<br />

medienwirksam in den Vordergrund<br />

gerückt. Unfallwild wurde wochenlang<br />

nicht mehr entsorgt. Gemeinsam mit dem<br />

Deutschen Jagdverband fordert der LJV die<br />

Regierung nun zum Umdenken auf. Mit der<br />

Tagung am Wochenende wurde klar: Die<br />

Jägerschaft hält auf allen Ebenen zusammen.<br />

Gemeinsam mit dem DJV forderte<br />

der LJV RLP die Landesregierung in Mainz<br />

auf, den Gesetzesentwurf zurückzuziehen<br />

und ist bereit, konstruktiv an einer Neufas-<br />

Foto: DJV / Kapuhs<br />

sung mitzuwirken. Über 400 Teilnehmer<br />

nahmen an der Versammlung teil, darunter<br />

Präsidiumsmitglieder aller Landesjagdverbände.<br />

Einstimmig wurde eine Resolution<br />

gegen den Entwurf verabschiedet. Der<br />

LJV übernimmt die Verantwortung für den<br />

„Wer, wenn<br />

nicht wir?“<br />

Der LJV RLP<br />

wehrt sich<br />

gegen den<br />

Gesetzesentwurf.<br />

Waldumbau, jedoch auf partnerschaftlicher<br />

Ebene mit einem Anreizsystem, statt mit<br />

Verstaatlichung und behördlichen Sanktionen.<br />

Der aktuelle Entwurf bevormundet Jäger,<br />

erschwert die Jagdausübung und „höhlt<br />

Tier- und Artenschutz aus“ (DJV). in<br />

Politik<br />

Appell an<br />

die Bundesregierung<br />

Niedersachsens Ministerpräsident<br />

Weil fordert die Bundesregierung<br />

auf, das Wolfsproblem zu lösen.<br />

Da der Koalitionsvertrag ein regional differenziertes<br />

Bestandsmanagement für den<br />

Wolf vorsieht, das auch europarechtskonform<br />

möglich ist, forderte Ministerpräsident Weil<br />

explizit dazu auf, ein solches zu ermöglichen. Nun<br />

sollen weitere Maßnahmen mit Bundesumweltministerin<br />

Steffi Lemke besprochen werden.<br />

Weil geht mittlerweile von rund 500 Wölfen<br />

in Niedersachsen aus, der Druck auf die Nutztierhalter<br />

sei enorm. Aufgrund des strengen Schutzes<br />

kann eine Ausnahmegenehmigung zur Jagd aber<br />

nur in seltenen Einzelfällen erteilt werden. kjt<br />

Wolfsbejagung<br />

Österreich handelt<br />

Durch eine neue Verordnung können bei unseren Nachbarn<br />

Wölfe nun deutlich einfacher entnommen werden.<br />

Österreich zeigt Flagge für seine<br />

Weidetierhalter. In drei<br />

Bundesländern kann mittels<br />

Verordnung das streng geschützte<br />

Raubtier zum Abschuss freigegeben<br />

werden. Immer öfter kommt es zu Angriffen<br />

und Rissen durch einzelne Wölfe<br />

und teilweise ganze Rudel. Herdenschutz<br />

wird mit den bisher bekannten<br />

Mitteln – wie beispielsweise Zäunung<br />

– als nicht machbar eingestuft. Dies<br />

gibt den Weg für den Abschuss frei.<br />

In Salzburg wurde eine Verordnung<br />

in Begutachtung geschickt, die<br />

die Entnahme von zwei Wölfen gestattet.<br />

Die Salzburger Jagd-Landesrätin<br />

Marlene Svazek (FPÖ) fordert, das Gesetz<br />

anzupassen und wolfsfreie Zonen<br />

in den Almgebieten zu erlassen. Der<br />

erste Wolf wurde bereits erlegt. Tierschutzorganisationen<br />

haben bereits<br />

angekündigt, rechtlich gegen die Abschüsse<br />

vorzugehen. Dies ist ihnen jedoch<br />

mit dem Instrument der Verordnung<br />

– im Gegensatz zum Bescheid<br />

– erschwert. Zwar können sie eine<br />

Stellungnahme abgeben, diese muss<br />

aber nicht berücksichtigt werden. Das<br />

Land Österreich muss jedoch erklären,<br />

ob für den Schutz der Herden alle<br />

Möglichkeiten ausgereizt wurden, um<br />

Wolfsrisse zu verhindern. Die Diskussionen,<br />

den Wolf in das Jagdgesetz zu<br />

überführen, werden auch hierzulande<br />

immer weiter angeheizt. Es bleibt<br />

zu hoffen, dass Deutschland es seinem<br />

Nachbarn gleichtut, damit ein schnelles<br />

Eingreifen beim Wolf möglich ist<br />

und der der hier oft lange Rechtsweg<br />

vereinfacht wird. in<br />

<strong>10</strong> / 2023 JÄGER 9<br />


JÄGER WELT<br />

Aktuell<br />

Sauen<br />

Saustrecken auf Rekordtief<br />

Die Schwarzwildstrecken brechen ein und das bundesweit. War anfangs noch von<br />

Einzelfällen, jährlichen Schwankungen und dergleichen die Rede, so zeichnet sich zunehmend<br />

ein Muster im gesamten Bundesgebiet ab.<br />

Die Sauenstrecke in Sachsen-Anhalt<br />

aus dem Jahr 2022/23 ist mit 26.527<br />

Schwarzkitteln auf einem historischen<br />

Tiefpunkt angelangt und auch in<br />

Rheinland-Pfalz zeigt die wahllose, scharfe<br />

Bejagung des Schwarzwildes Folgen.<br />

Hier wurden im letzten Jagdjahr lediglich<br />

45.<strong>10</strong>7 Sauen erlegt. Auch im Saarland<br />

ist ein deutlicher Rückgang zu beobachten.<br />

Mit nur 5050 Sauen liegt die Strecke<br />

im letzten Jagdjahr im Vergleich zum Vorjahreszeitraum<br />

bei knapp der Hälfte. Damals<br />

sind es noch ca. <strong>10</strong>.900 Borstenträger<br />

gewesen, wie der Geschäftsführer der Vereinigung<br />

der Jäger des Saarlandes, Johannes<br />

Schorr, gegenüber dpa mitteilte. Die<br />

Begründung sieht Schorr allerdings neben<br />

der extrem scharfen Bejagung auch im<br />

Dürresommer 2022, der dazu beigetragen<br />

habe, dass viele Frischlinge schlicht gestorben<br />

seien. Aktuell beobachte man aber wieder<br />

einen Bestandsanstieg. Inwiefern dieser<br />

sich im nächsten Jahr auch in höheren<br />

Strecken niederschlägt, bleibt abzuwarten.<br />

Während die Saustrecke extrem einbrach,<br />

wurden beim Reh-, Dam- und Rotwild noch<br />

vergleichsweise hohe Strecken erzielt. So<br />

kamen 12.200 Stück Rehwild, 566 Stück<br />

Damwild sowie 152 Stück Rotwild im Saarland<br />

zur Strecke. Hinzu kommen noch rund<br />

3000 Füchse, 270 Wildgänse,413 Enten,<br />

344 Dachse und <strong>10</strong>5 Nutria. kjt<br />

Alle gemeldeten<br />

Schwarzwildstrecken<br />

liegen weit hinter<br />

denen der Vorjahre.<br />

Foto: Damian Kuzdak/GettyImages<br />

<strong>10</strong><br />

JÄGER <strong>10</strong> / 2023<br />

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JÄGER WELT<br />

Bild des Monats<br />

Auf und davon<br />

Der Herbst naht und bald geht es wieder los: die Drückjagdsaison.<br />

Hundegeläut, Treiberlärm, entfernte Schüsse, durchs Laub<br />

rauschende Schwarzkittel, Hörnerklang...<br />

Jeder Jäger träumt von einem in dieser Kulisse herbeistürmenden<br />

Wildschwein. Mitschwingen, abdrücken und treffen.<br />

Foto: GettyImages/Mario Melletti<br />

12<br />

JÄGER <strong>10</strong> / 2023<br />

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<strong>10</strong> / 2023 JÄGER<br />

13


JÄGER WELT<br />

Bundesländer<br />

Sachsen<br />

Hat die Sauerei ein Ende?<br />

Bis vor Kurzem herrschte großer Unmut beim<br />

Sächsischen Landesjagdverband und seinen<br />

Mitgliedern. Der Grund: Der ASP- Tilgungsplan<br />

des Ministeriums für Soziales und Gesellschaftlichen<br />

Zusammenhalt.<br />

Ohne die Jägerschaft zu beteiligen, entwarf<br />

das Ministerium einen brutalen Plan, um der<br />

Afrikanischen Schweinepest Einhalt zu gebieten.<br />

Mit Hilfe von Drohnen und Wärmebildtechnik<br />

sollten die letzten Sauen in Sachsen<br />

eliminiert werden. Besorgniserregend hierbei<br />

war der Plan, die verbliebenen Schwarzkittel<br />

durch Dienstleister entnehmen zu lassen,<br />

sofern die Revierinhaber nicht innerhalb von<br />

acht Wochen den Bestand auf 0,2 Sauen pro<br />

<strong>10</strong>0 Hektar dezimieren.<br />

Ein Vorhaben, das der Landesjagdverband<br />

Sachsen zu verhindern wusste. Mit<br />

einem Brandbrief richtete sich der LJV-<br />

Vizepräsident Wilhelm Bernstein an Staatsministerin<br />

Köpping (SPD), die daraufhin die<br />

Allgemeinverfügung aussetzte und zum Gespräch<br />

einlud. Mittlerweile haben sich die<br />

Wogen geglättet. Gemeinsam haben das zuständige<br />

Sozialministerium und Vertreter<br />

des Landesjagdverbandes Sachsen die Umsetzung<br />

des Tilgungskonzeptes zur Reduzierung<br />

des Schwarzwildbestandes im östlichen<br />

Schutzkorridor besprochen.<br />

Dabei wurden Anmerkungen und Hinweise<br />

der Jägerschaft aufgegriffen, so Staatsministerin<br />

Köpping. Ziel sei es, ein weiteres Eindringen<br />

von infizierten Wildschweinen aus<br />

Polen nach Sachsen nahezu vollständig zu<br />

verhindern.<br />

Das Konzept ist in drei Stufen unterteilt:<br />

In Stufe eins haben die Revierinhaber acht<br />

Wochen Zeit, das Schwarzwild zu bejagen<br />

und erhalten 300 Euro Prämie für jedes entnommene<br />

Tier.<br />

In Stufe zwei werden die verbleibenden<br />

Schwarzwildbestände mit Hilfe von Drohnen<br />

ermittelt, um im Anschluss die dabei festgestellten<br />

Tiere noch zu entnehmen. Sollte der<br />

Revierinhaber nicht über die nötige Kapazität<br />

verfügen, kann die Bejagung im Einzelfall<br />

durch einen vom Freistaat finanzierten<br />

Dienstleister erfolgen.<br />

In Stufe drei erhält der Revierinhaber<br />

eine Flächenprämie für das dauerhafte Freihalten<br />

des Reviers von Schwarzwild.<br />

„Wir bauen auf die Unterstützung der<br />

Jägerinnen und Jäger. Mit ihrer Kooperation<br />

wird es uns gelingen, das ASP- Geschehen<br />

in der jetzigen Sperrzone zu beschränken<br />

und dort in Zukunft erfolgreich zu tilgen”,<br />

so Staatssekretär Sebastian Vogel (SPD), der<br />

den Krisenstab zur ASP-Bekämpfung leitet.<br />

LJV-Vize Wilhelm Bernstein unterstreicht,<br />

» dass wir die Möglichkeit genutzt haben,<br />

die betroffenen Zonen auf das notwendige<br />

Maß zu begrenzen und mit unseren Hinweisen<br />

zur praktischen Umsetzung des Konzeptes<br />

besondere Härten für die betroffenen<br />

Jagdausübungsberechtigten vermeiden<br />

konnten.« In<br />

In Sachsen drohten Killerkommandos,<br />

jetzt ist eine<br />

Einigung in Sicht.<br />

Foto: Kim Trautmann<br />

Niedersachsen<br />

Aus für Neozoen<br />

In der Gemeinde Harpstedt hat sich die Lage um die eingewanderten<br />

Nutria weiter zugespitzt. Die Zahl der Nager im sogenannten<br />

Burggraben ist so hoch, dass nun das Ordnungsamt die Entnahme<br />

der kompletten Population angeordnet hat. Die massiven Probleme<br />

durch die Nager waren bereits der Grund für die Entnahme von<br />

sechs bis sieben Tieren gewesen.<br />

Allerdings stellte sich dadurch nicht die gewünschte Vergrämung<br />

ein. Nun wurde die erneute Bejagung angeordnet. Die ist<br />

recht anspruchsvoll, da weder Spaziergänger noch Dritte durch diese<br />

Maßnahme gefährdet werden dürfen. Der Bürgermeister betonte,<br />

dass eine Entnahme der gesamten Population die einzige Möglichkeit<br />

sei, um weitere Schäden zu vermeiden. kjt<br />

Bayern<br />

Kranke Hirsche<br />

Der Nationalpark Bayerischer<br />

Wald, der sich im tschechischbayerischen<br />

Grenzgebiet auf beiden<br />

Staatsgebieten erstreckt, ist<br />

noch Rückzugsgebiet einer großen<br />

Rotwildpopulation. Unberührte<br />

Wälder auf beiden Seiten der<br />

Grenze und viel Ruhe haben dafür<br />

gesorgt, dass die Wildvorkommen<br />

dort noch gut sind.<br />

Allerdings droht dem Rotwild<br />

in der Region nun zunehmend ein<br />

gefährlicher Endoparasit. Immer<br />

mehr Stücke werden vom Amerikanischen<br />

Leberegel befallen. Untersuchungen<br />

auf der tschechischen<br />

Seite des Waldgebiets, dem<br />

Nationalpark Šumava, zeigen, dass<br />

dort bereits mehr als jedes vierte<br />

erwachsene Stück Rotwild infiziert<br />

ist. Neben den beiden Nationalparkverwaltungen<br />

beteiligt sich<br />

nun auch der Forstbetrieb Neureichenau<br />

an den Untersuchungen.<br />

Vorrangig soll herausgefunden<br />

werden, wie sich der Parasit verbreitet,<br />

aber man will auch ermit-<br />

14<br />

JÄGER <strong>10</strong> / 2023<br />

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Foto: Adobe / Iguna Plume<br />

teln, welche Gefahren für das Rotwild<br />

und das gesamte Ökosystem<br />

im Böhmerwald bestehen.<br />

Der Amerikanische Leberegel<br />

ist insbesondere eine Gefahr für<br />

das Rotwild, er befällt jedoch auch<br />

Rehwild. Eingeschleppt wurde der<br />

Parasit im frühen 20. Jahrhundert<br />

Im Bayerischen Wald<br />

breitet sich ein Parasit aus.<br />

durch den Import amerikanischer<br />

Hirsche. Der Leberegel benötigt<br />

Wasserschnecken als Zwischenwirte,<br />

erst über sie erreicht er seinen<br />

Endwirt.<br />

Die Länge der Parasiten beträgt<br />

bis zu <strong>10</strong> Zentimeter, ihr<br />

Durchmesser maximal 35 Millimeter.<br />

Das Rotwild wird bei einem<br />

Befall meist nicht so stark betroffen,<br />

wie das wesentlich kleinere<br />

Rehwild. Die Symptome sind hier<br />

wesentlich stärker. Selbst ein moderater<br />

Befall kann beim Rehwild<br />

bereits tödlich sein. Neu ist das<br />

Vorkommen, vor allem in Tschechien,<br />

nicht. Bereits 2019 wurden<br />

im Böhmerwald Amerikanische Leberegel<br />

bei einem Stück Rotwild<br />

entdeckt.<br />

Die Infektionsrate liegt im<br />

tschechischen Teil des Nationalparks<br />

bei 27 Prozent, im deutschen<br />

Teil auf bayerischer Seite jedoch<br />

nur bei rund 20 Prozent. Allerdings<br />

ist auffällig, dass nur ein einziges<br />

Stück Rehwild im beprobten Gebiet<br />

einen Befall aufwies.<br />

Da sich der Parasit im Bestand<br />

rasch weiterverbreitet, wollen Experten<br />

nun versuchen, die Infektion<br />

gezielt einzudämmen. Dazu<br />

sollen Rotwild-Wintergatter beispielsweise<br />

im Sommer geschlossen<br />

werden, da sie einen Infektionshotspot<br />

bilden können.<br />

Über die Losung der gefütterten<br />

Tiere gelangen die Eier des<br />

Egels auf den Boden und überleben<br />

dort den Frost, sodass im<br />

Frühjahr wieder neue Parasitenlarven<br />

schlüpfen und aufgenommen<br />

werden können. Kjt<br />

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JÄGER WELT<br />

Ausland Aktuell<br />

Estland<br />

Bärenjagd<br />

in Osteuropa<br />

Außerordentlich großes<br />

Raubwild wird seit 01.08<br />

in Estland bejagt.<br />

Am 1. August begann in Estland<br />

die Jagdsaison für Bären und bereits<br />

bis zum 9. August ist mit 31<br />

Tiere etwa ein Drittel des erlaubten<br />

Kontingents erlegt worden. In<br />

diesem Jahr sind 96 Bären zum<br />

Abschuss freigegeben. Die erlaubte<br />

Quote entspricht etwa <strong>10</strong> Prozent<br />

der Bärenpopulation im Land<br />

und entspricht dem jährlichen Zuwachs.<br />

Die Jagd auf Bären ist nur<br />

mit Sondergenehmigung erlaubt.<br />

Laut Umweltbehörde gibt es in<br />

Estland etwa 900 bis 950 Bären<br />

und die Population nimmt seit den<br />

letzten 15 Jahren konstant zu.<br />

Dies geht jedoch mit einigen<br />

Herausforderungen einher. Bären<br />

verursachen Schäden bei Imkern<br />

und Landwirten und auch die<br />

Begegnungen mit Menschen haben<br />

deutlich zugenommen. Jungtiere<br />

streifen vermehrt in Siedlungen<br />

herum. Bären sind eine streng<br />

geschützte Art und ihre Jagd ist<br />

nur im Ausnahmefall erlaubt, um<br />

Schäden zu verhindern und die<br />

Sicherheit zu gewährleisten, sofern<br />

es keine alternativen Lösungen gibt<br />

und der günstige Status der Population<br />

erhalten bleibt. Kontrollierte<br />

Jagd gilt als notwendig, um<br />

Schäden durch eine zu große Bärenpopulation<br />

zu verhindern. Die<br />

Umweltbehörde legt die Abschussquoten<br />

für die Bärenjagd auf der<br />

Grundlage der Population und des<br />

Schutz- und Managementplans für<br />

große Raubtiere fest. Letzterer besagt,<br />

dass die Anzahl Jungtierwürfe<br />

mindestens 70 betragen muss.<br />

Im Jahr 2022 gab es 96 Würfe, die<br />

höchste Anzahl in den letzten 20<br />

Jahren. Die Jagdzeit für Bären endet<br />

in Estland im Oktober. fb<br />

Foto: gettyimages/nikpal<br />

USA<br />

Jagdgewinnspiel finanziert Naturschutz<br />

Das Texas Parks and Wildlife Department (TPWD)<br />

verlost in dieser Saison wieder zehn von Profis<br />

geführte Jagdreisen im Rahmen des Big Time Texas<br />

Hunts-Programms.<br />

Seit 26 Jahren haben Teilnehmer durch den<br />

Kauf von Losen für den Big Time Texas Hunt<br />

(BTTH) dazu beigetragen, dass mehr als 19,5<br />

Millionen US-Dollar gespendet werden konnten.<br />

Dieses Geld wird für die Finanzierung von Wildtierforschung,<br />

Lebensraumschutz und die Erhaltung<br />

öffentlicher Jagdreviere genutzt. Die Jagdsaison<br />

2022/23 markierte mit über 1,4 Millionen<br />

US-Dollar Spenden das erfolgreichste Jahr für<br />

das „Lotterie“-Programm.<br />

BTTH finanziert vielfältige Naturschutzprojekte,<br />

darunter die Wiederansiedlung von Wüstendickhornschafen<br />

in West-Texas, Landschaftspflegearbeiten<br />

im ganzen Bundesstaat für Arten<br />

wie Maultierhirsche, Pronghorns und Wachteln<br />

sowie den Erhalt und die Wiederherstellung von<br />

Graslandschaften.<br />

Regionale Jagdverbände betonten: “Die<br />

Einnahmen aus dem Verkauf von BTTH-Einträgen<br />

decken nicht nur die Kosten für die Jagden<br />

des nächsten Jahres ab, sondern tragen auch<br />

zur Finanzierung von Wildtierlebensraumarbeiten<br />

im ganzen Bundesstaat Texas bei.” fb<br />

Foto: Flavio Cohelo /gettyimages<br />

Für neun US-Dollar pro Los kann an der Verlosung teilgenommen werden.<br />

1,4<br />

Millionen US-Dollar Spenden<br />

konnten in der Jagdsaison 2022/23<br />

generiert werden.<br />

16<br />

JÄGER <strong>10</strong> / 2023<br />

www.<strong>jaeger</strong>magazin.de


USA<br />

Notfallschließung der Schafjagd<br />

Kurz vor dem Beginn der Dall-Schaf-Saison in Alaska am <strong>10</strong>. August entbrannte<br />

eine hitzige Debatte über die Schließung weiterer öffentlicher<br />

Gebiete für Schafjäger. Die Bundesbehörden beabsichtigten, entgegen<br />

der Meinung des Alaska Fisch- und Wildtier-Departments, zwei weitere<br />

Nationalparksektionen (25C und 20E) für die komplett Schafjagd zu sperren.<br />

Am 28. Juli hatte das Büro des Yukon-Charlie National Preserve einen<br />

Antrag gestellt, der die „Notfallschließung“ der Schafjagd innerhalb<br />

des Yukon-Charlie Preserve fordert. Aufgrund eines angeblichen „Notfalls“<br />

bedürfe es angeblich keiner öffentlichen Anhörung oder allgemeiner<br />

Zustimmung. Viele Einwohner Alaskas sehen darin einen übermäßigen<br />

Eingriff der Bundesbehörden. Bereits 2022 wurden große Gebiete im<br />

der zentralen Brooks Range aufgrund einer einzelnen Anfrage für Schafjäger<br />

gesperrt und erst kurz vorher wurden nicht ansässige Karibu- und<br />

Elchjäger auf fast 30 Millionen Hektar Jagdgebiet ausgeschlossen.<br />

Die aktuelle Anfrage stößt auf besondere Kritik, da sie ohne die üblichen<br />

Möglichkeiten zur öffentlichen Beteiligung entschieden wurde und<br />

dies nur wenige Tage vor dem Beginn der Schafsaison. Der Deputy Commissioner<br />

des Alaska Fisch- und Wildtier-Departments, Ben Mulligan,<br />

lehnt die vorgeschlagene Schließung rundweg ab und argumentiert, dass<br />

sie nicht auf wissenschaftlichen Beweisen oder Studien beruht. Zudem<br />

wurden die Institutionen, die für die Verwaltung der Schafpopulationen<br />

in der Region zuständig ist, vor Einreichung des Antrags nicht konsultiert.<br />

Seinen Widerspruch begründet das Departement mit der langjährigen<br />

Verwendung der „Full-Curl“-Bejagungsstrategie, bei der nur Widder<br />

mit einer kompletten Schneckendrehung entnommen werden. So<br />

kann ein ausreichend hohes Alter von etwa acht Jahren gesichert und ein<br />

nachhaltiger Bestand gewährleistet werden. Trotz dieser deutlichen Vorgaben<br />

scheinen die Einwände gegen die Jagd auch in den USA bei gewissen<br />

Behörden immer noch viel Gewicht zu haben. fb<br />

Alaska<br />

25C<br />

20E<br />

In diesen beiden<br />

Regionen Alaskas wird<br />

neuerdings die Bejagung<br />

der Dall-Schafe untersagt.<br />

Erstellt: Redaktion<br />

Foto: Suriyapong Thongsawang/gettyimages<br />

Weltweit<br />

Blinde Passagiere<br />

Ornithologen beobachten schon lange, dass Zugvögel bei der Migration<br />

zu ihren Winterquartieren und zurück gezielt Schiffe nutzen. Mithilfe von<br />

GPS entdeckten Wissenschaftler mehrere blinde Passagiere: Auf einem<br />

Schiff reiste eine Wiesenweihe von Albanien nach Lybien, ein Schreiadler<br />

fuhr von Griechenland nach Ägypten. Ein Löffler ging in Italien an Bord<br />

und blieb dort bis Brasilien, was allerdings außerhalb seiner gewöhnlichen<br />

Reiseroute lag.<br />

Wissenschaftler dokumentierten 55 Vogelarten, die Bootsüberfahrten<br />

für ihren Zug nutzten. Dieses Verhalten der Zugvögel könnte auf eine<br />

moderne Überlebensstrategie hindeuten sowie eine Reaktion der Vögel<br />

auf die geänderten Lebensbedingungen darstellen. ros<br />

Monatelang fahren<br />

die Vögel auf<br />

Schiffen über<br />

die Weltmeere.<br />

KURZ NOTIERT<br />

Bärenjagd im kanadischen Frühjahr<br />

In British Columbia wird aktuell über eine Wiedereinführung der<br />

frühjährlichen Bärenjagd diskutiert. Vor fünf Jahren war sie ohne<br />

wissenschaftliche Belege nur aufgrund moralischer Bedenken verboten<br />

worden. fb<br />

Schuppiger Sarg<br />

Ein 60-Jähriger Fischer aus einem kleinen Dorf auf Borneo<br />

(Malaysia) wurde vermisst und erst nach viertägiger Suche gefunden.<br />

Er war von einem 4,29 Meter langen, rund 800 Kilogramm<br />

schweren männlichen Leistenkrokodil gefressen worden.<br />

Als Ranger das Krokodil aufschnitten, fanden sie die sterblichen<br />

Überreste des Mannes. gvh<br />

70.000 Pelztiere keulen<br />

In Finnland breitet sich auf Pelztierfarmen die Vogelgrippe weiter<br />

aus. Laut der finnischen Gesundheitsbehörde THL wurde sie auf 21<br />

Farmen festgestellt. Auf zwei Farmen wurden Viren mit Mutationen<br />

entdeckt, die offenbar die Vervielfältigung des Virus in Säugetierzellen<br />

fördern. Die finnische Lebensmittelbehörde hat veranlasst,<br />

dass alle Nerze auf Farmen getötet werden, auf denen Grippeinfektionen<br />

festgestellt wurden. Der finnische Rundfunk sprach von<br />

rund 30.000 Nerzen und 40.000 Füchsen. gvh<br />

<strong>10</strong> / 2023 JÄGER<br />

17


JÄGER WELT<br />

Neues vom Wolf<br />

Wendehals<br />

Grüner Minister in<br />

Brandenburg denkt um<br />

Foto: Gettyimages / John Conrad<br />

Die Wolfsschäden in Brandenburg verdoppeln sich nahezu jährlich.<br />

Nach dem überraschenden Einlenken seines Amtskollegen aus Niedersachsen<br />

strebt nun auch der brandenburgische Umweltminister Axel Vogel<br />

(B90/Grüne) ein Umdenken im Umgang mit dem Wolf an.<br />

In Brandenburg leben im Vergleich zu den anderen Bundesländern<br />

mit Abstand die meisten Wölfe, 47 Rudel und 16 Paare sind im Land bestätigt.<br />

Allein im Jahr 2022 fielen in Brandenburg mehr als <strong>10</strong>00 Schafe<br />

und Ziegen den Wölfen zum Opfer und diese Zahl verdoppelt sich nahezu<br />

in jedem Jahr. „Wenn ein Wolf in einer geschützten Schafherde ist, muss<br />

er geschossen werden können – innerhalb eines bestimmten Gebietes<br />

und Zeitraumes muss der Abschuss genehmigt werden“, so der grüne<br />

Minister. Bislang darf ein Wolf erst dann entnommen werden, wenn<br />

er zweimal eine Herde angegriffen hat und die DNA im Labor bestätigt<br />

wurde. Dieser Nachweis dauert oft viele Wochen, in Brandenburg wurden<br />

bislang erst drei Abschüsse genehmigt. Das Ganze sei ein „bürokratisches<br />

Monster-Verfahren“, so Vogel.<br />

Ausschlaggebend für das plötzliche Umdenken Vogels in der Wolfspolitik<br />

könnten die Forderungen von Jägern, Bauern und Nutztierhaltern<br />

sein, den Wolf europaweit mit festgelegten Quoten zu bejagen.<br />

Dies hält der grüne Minister für „Unfug“. Vogel musste allerdings seinen<br />

vor kurzem vorgestellten Reformentwurf für ein neues Jagdgesetz in<br />

Brandenburg auf Druck der oben genannten Interessengruppen schon<br />

deutlich einkürzen. clz<br />

Kostentreiber<br />

Teurer Wolf<br />

Nach Angaben des Deutschen<br />

Bundestages sind die Kosten im<br />

Zusammenhang mit dem Wolf im<br />

Laufe der vergangenen Dekade<br />

beinahe um das Zwanzigfache gestiegen.<br />

Dies geht aus einer kleinen<br />

Anfrage der AfD-Fraktion im<br />

Bundestag hervor.<br />

Für „Maßnahmen im Bereich<br />

Wolf“ wurden im laufenden Haushaltsjahr<br />

2023 (Stand 6/23) bereits<br />

Bundesmittel in Höhe von rund<br />

565,5 Millionen Euro ausgegeben.<br />

Zum Vergleich: Im Haushaltsjahr<br />

2013 waren es lediglich 29,5 Millionen<br />

Euro. Im Jahr 2019 gab es<br />

929,5 Millionen Euro die höchs-<br />

18<br />

565,5<br />

Mio. Euro wurden im<br />

laufenden Jahr bereits für<br />

„Maßnahmen im Bereich<br />

Wolf“ aus Bundesmitteln<br />

ausgegeben.<br />

JÄGER <strong>10</strong> / 2023<br />

ten Ausgaben rund um den Wolf.<br />

Die Kosten beinhalten auch die<br />

Unterhaltung der Dokumentations-<br />

und Beratungsstelle des Bundes<br />

zum Thema Wolf (DBBW). Laut<br />

Bundesregierung entstanden hierfür<br />

im Zeitraum von 2020 bis 2022<br />

Kosten in Höhe von etwa 200.000<br />

Euro pro Jahr.<br />

Darüber hinaus beinhaltete die<br />

Anfrage auch die Höhe der Ausgleichszahlungen<br />

und der Kosten<br />

für den Herdenschutz. Nach Angaben<br />

der DBBW übertreffen die<br />

Ausgaben für Herdenschutzmaßnahmen<br />

mit rund 18,4 Millionen<br />

Euro die der Ausgleichszahlungen<br />

in Höhe von 616.400 Euro um das<br />

Dreißigfache. Bayern (ca. 4,9 Millionen<br />

Euro), Niedersachsen (ca. 4<br />

Millionen Euro) und Baden-Württemberg<br />

ca. 3,5 Millionen Euro)<br />

erhielten die höchsten Zuschüsse<br />

für den Herdenschutz. In Brandenburg<br />

waren es ca. 2,3 Millionen<br />

Euro. Die höchsten Ausgleichszahlungen<br />

für Wolfsschäden gingen<br />

mit ca. 212.000 Euro nach Niedersachsen,<br />

es folgen Brandenburg<br />

(ca. 143.000 Euro) und Sachsen<br />

(ca. 132.000 Euro). clz<br />

Nutztierschäden durch Wölfe 2022*<br />

60<br />

0<br />

141<br />

5<br />

26<br />

43<br />

190<br />

<strong>10</strong>98<br />

74<br />

340<br />

77<br />

394<br />

1115<br />

803<br />

2022 fielen in<br />

Brandenburg die<br />

meisten Nutztiere<br />

dem Wolf zum Opfer.<br />

*vermisste, verletzte oder gerissene Nutztiere<br />

Quelle: DBBW


Gruppendynamik<br />

Stabiler<br />

Herdenverband<br />

schützt Pferde<br />

Laut Studie kann ein<br />

stabiler, mittelgroßer<br />

Herdenverband Pferde<br />

vor dem Wolf schützen.<br />

Eine Studie des Instituts für Pferdeökonomie<br />

an der Hochschule in<br />

Nürtingen hat mit Unterstützung<br />

des Vereins zur Förderung der Forschung<br />

an Pferden und Wölfen aus<br />

Verden die Auswirkungen eines<br />

festen Herdenverbandes im Zusammenhang<br />

mit einem Wolfsangriff<br />

beleuchtet.<br />

Der „Arbeitskreis Pferd und<br />

Wolf“ in Niedersachsen hat zu diesem<br />

Thema diese Studie in Auftrag<br />

gegeben. Zwischen Januar 2015<br />

und Juli 2022 wurden insgesamt 13<br />

Pferde in zwei Herden untersucht.<br />

Sie standen auf zwei Weiden auf<br />

einer Gesamtfläche von insgesamt<br />

35 Hektar in Sachsen im Revier des<br />

Knappenrode-Seenland-Wolfsrudels.<br />

Beide Weiden waren konventionell<br />

mit Elektrodraht eingezäunt.<br />

Auf der ersten Weide waren<br />

es drei Drähte, die in 40, 70 und<br />

120 Zentimetern Höhe über dem<br />

Boden verliefen. Dort standen vier<br />

Stuten und ein Wallach. Die zweite<br />

Weide war mit vier Drähten umzäunt,<br />

die 40, 70, <strong>10</strong>0 und 130<br />

Zentimeter hoch gespannt waren,<br />

hier grasten acht schwere Pferde,<br />

drei Stuten und fünf schwere Wallache.<br />

Die Pferde wurden ebenso<br />

wie die nähere Umgebung mit<br />

Kameras beobachtet. Diese hielten<br />

in dem Beobachtungszeitraum<br />

984 mal Wölfe fest und es<br />

gab 3151 Aufnahmen von anderen<br />

Wildtieren auf oder nahe der Weiden.<br />

Es gab keinen Angriff während<br />

der Beobachtungszeit und die<br />

Pferde ließen sich laut Studienbericht<br />

auch kaum durch die Tiere<br />

beunruhigen. Zwischen Januar<br />

bis März 2022 war auf der zweiten<br />

Weide kein Wolf auf den Kameras<br />

zu sehen, sondern mehrfach Wildschweine,<br />

während es auf der ersten<br />

Weide 89 mal Wölfe undsonst<br />

meist nur Hasen waren. Es ist unklar,<br />

ob die Wölfe die zweite Weide<br />

wegen der Sauen gemieden haben<br />

oder ob der große Verband<br />

der schwereren Pferde sie eher<br />

abgeschreckt hat. Die Forscher<br />

gehen ab er davon aus, dass die<br />

Wölfe die fünf Wallache gemieden<br />

haben, weil diese in der Lage gewesen<br />

wären, den Rest der Herde<br />

gut zu verteidigen. Pferde bilden<br />

stabile soziale Beziehungen, damit<br />

sind sie gut gegen Angriffe geschützt.<br />

Die besten Voraussetzungen<br />

für den Raubtierschutz könnte<br />

daher mittelgroßen, stabilen Pferdegruppen<br />

gegeben sein, so die<br />

Einschätzung der Forscher. Ebenso<br />

könnten die zahlreichen anderen<br />

Wildtiere dafür verantwortlich<br />

sein, dass kein Pferd angegriffen<br />

wurde.<br />

„Dies deutet darauf hin, dass<br />

Wölfe es vorziehen, leicht zugängliche<br />

Wildtiere in der Nähe und auf<br />

Pferdeweiden zu jagen, und dass<br />

sich mitteleuropäische Pferde an<br />

die Anwesenheit von nicht jagenden<br />

Wölfen gewöhnen“, so heißt<br />

es in der Studie. clz<br />

Foto: Gettyimages /anakondaN<br />

Wolfswelpen gefunden<br />

Waldarbeiter haben in der Dresdner Heide<br />

(Sachsen) drei Wolfswelpen gefunden. Wie<br />

das Umweltministerium berichtete, flüchteten<br />

zwei von ihnen, der dritte, männliche,<br />

wurde zur Untersuchung zu einem Tierarzt<br />

gebracht, wo er kurz darauf einging. Unklar<br />

ist, was mit den anderen beiden Welpen und<br />

den Elterntieren geschah. gvh<br />

KURZ NOTIERT<br />

Zahl der Übergriffe steigt an<br />

Die Dokumentations- und Beratungsstelle<br />

des Bundes zum Thema Wolf hat für 2022 die<br />

Zahl von 4.366 vermissten, verletzten oder<br />

gerissenen Nutztieren offiziell bestätigt (Vorjahr:<br />

3.374). Sie belegen ein Scheitern der<br />

Wolfspolitik, die nur auf vermeintlichen Herdenschutz<br />

setzt, so der Präsident des Bauern-<br />

und Winzerverbandes Rheinland-Pfalz<br />

Süd und Umweltbeauftragte des Deutschen<br />

Bauernverbandes.<br />

„Trotz Herdenschutzes und finanzieller<br />

Förderung ist offensichtlich, dass eine Koexistenz<br />

zwischen Wolfsansiedlung und Weidetierhaltung<br />

nur mit einem Bestandsmanagement,<br />

von Problemwölfen bis hin zu<br />

ganzen Rudeln, gelingen kann“.<br />

Die Anzahl der Übergriffe ist von 975 im<br />

Vorjahr auf 1.136 gestiegen. gvh<br />

Abschussgenehmigung<br />

in Italien erteilt<br />

Erstmals dürfen auf italienischem Territorium<br />

wieder Wölfe geschossen werden.<br />

Den Erlass zum Abschuss zweier Wölfe begründete<br />

der Provinzpräsident im Trentino<br />

mit einem Gutachten der Höheren Anstalt für<br />

Umweltschutz und Forschung (ISPRA).<br />

Die Wölfe hatten zuvor insgesamt 16 Kälber<br />

und zwei Esel gerissen. Im Trentino sind<br />

aktuell mindestens 28 Wolfsrudel registriert.<br />

gvh<br />

Haben Sie etwas gehört?<br />

Neues, Kurioses, ernst zu<br />

nehmende Gerüchte? Was<br />

auch immer Sie vom Wolf<br />

vernehmen, schreiben Sie uns:<br />

info@<strong>jaeger</strong>magazin.de<br />

www.<strong>jaeger</strong>magazin.de <strong>10</strong> / 2023 JÄGER 19


JÄGER WELT<br />

Leserbriefe<br />

Realitätsferne<br />

Politik<br />

Die Jagd auf Schwarzbüffel<br />

ist eine der spannensten und<br />

gefährlichsten weltweit.<br />

Jäger 09/2023<br />

S. 48 „ Jagdideologie in RLP“<br />

Bravo Herr Dr. Asche! Sie haben<br />

mal wieder den Finger so richtig<br />

in die Wunde gelegt und in<br />

klarer, realistischer und beeindruckender<br />

Weise geschildert,<br />

welch einen Unfug die Landesregierung<br />

in Rheinland-Pfalz<br />

in ihrem Landesjagdgesetz<br />

beabsichtigt.<br />

Nicht nur in Rheinland-<br />

Pfalz, auch in anderen Bundesländern<br />

werden die Jäger<br />

mit beabsichtigten oder auch<br />

mit schon durchzuführenden<br />

Maßnahmen konfrontiert.<br />

Ich jage in Baden-Württemberg<br />

und möchte hier nur auf<br />

Änderungen hinweisen, die das<br />

sogenannte Jagd- und Wildtiermanagementgesetz<br />

uns Jägern<br />

aufgebürdet hat. Verkürzung<br />

der Jagdzeit auf den Fuchs auf<br />

Mitte Februar, Jagdzeit auf<br />

den Fuchs erst ab Anfang Juli¸<br />

Jungfuchsbejagung erst möglich<br />

mit der Gründung einer Hegegemeinschaft,<br />

keine Totschlagfallen<br />

mehr und die Regelung<br />

des Wilderns von freilaufenden<br />

Hunden und Katzen.<br />

In vielen Bereichen und<br />

eben ganz besonders in jagdlichen<br />

Angelegenheiten geht<br />

die Politik völlig an der Realität<br />

vorbei, erschwert uns Jägern<br />

die Jagd und gießt noch Wasser<br />

auf die Mühlen der Jagdgegner.<br />

Herr Dr. Asche prangert das<br />

alles zu Recht an und klagt ganz<br />

vehement an, dass Politiker<br />

mit Verantwortungsbereichen<br />

betraut werden, von denen sie<br />

keine Ahnung haben. Wie sollte<br />

man denn sonst die Absichten<br />

der Landesregierung in Rheinland-Pfalz<br />

verstehen können?<br />

Es ist also höchste Eisenbahn,<br />

dass hier geeignete Gegenmaßnahmen<br />

ergriffen werden,<br />

um diesem Unfug ein Ende zu<br />

bereiten. Die nächsten Wahlen<br />

kommen bald und wir Jäger<br />

sollten mal ganz genau die Sachlage<br />

prüfen, wem wir unsere<br />

Stimme geben. Roland Braun<br />

Wildreiches Namibia<br />

Jäger 08/2023<br />

S. 40 „Artenschutzsponsor Trophäenjagd“<br />

Mit großem Interesse habe ich den Artikel von<br />

Finn Boxhammer zur Trophäenjagd in Namibia<br />

gelesen. Die Diskussion über diese Thematik<br />

findet ja in vielen gesellschaftlichen Kreisen<br />

statt. Die meist unbedarfte, urbane Bevölkerung<br />

geht häufig den gleichen Weg wie unsere<br />

politischen Begleiter von den GRÜNEN und der<br />

SPD. Sie haben kein Verständnis für die Jagd und<br />

verurteilen „Trophy Hunting“. Auch ich habe<br />

während meines Namibia-Aufenthaltes vor wenigen<br />

Jahren die gleiche Beobachtung gemacht:<br />

Wildreichtum vom Elefanten über Antilopen bis<br />

hin zum Leoparden.<br />

Ich hätte einen Vorschlag: Können Sie nicht<br />

einmal einen Sonderdruck zu dieser Thematik<br />

machen, in dem der große Nutzen der kommerziellen<br />

Trophäenjagd untermauert dargestellt<br />

wird? Das könnte die Diskussion mit positiven<br />

Fakten unterstützen. Dr. Hermann Stübler<br />

Foto: Getty Images/ Staffan Widstrand<br />

20<br />

JÄGER <strong>10</strong> / 2023<br />

www.<strong>jaeger</strong>magazin.de


Jagdpolitik<br />

Jäger 07/23<br />

S. 3 „Editorial“<br />

Bei mir ist seit 2017 aus<br />

gesundheitlichen Gründen<br />

Hahn in Ruh. Ich kaufe mir<br />

aber noch die eine oder andere<br />

Jagdzeitschrift, um noch<br />

etwas am Puls der Jägerei zu<br />

sein. Die Juli-Ausgabe hat mir<br />

ein guter Freund vor kurzem<br />

in den Briefkasten gesteckt.<br />

Frau Lindhorst, Sprüche wie<br />

in ihrem Editorial haben wir<br />

Jäger und Angler uns schon<br />

vor über 50 Jahren anhören<br />

müssen. Nur war damals das<br />

Wort Tiermörder schon High<br />

End. Ein fairer Austausch und<br />

Dialog ist auch heute fast nicht<br />

möglich. Aber da haben sich<br />

Jäger und Angler auch nicht<br />

mit Ruhm bekleckert.<br />

Ich erinnere nur an eine<br />

Demo von Anglern und Jägern<br />

in Wiesbaden. Es ging um die<br />

Novellierung von Jagd- und<br />

Angelgesetzen. Die Parteien<br />

CDU und Grüne wollten Ihre<br />

Ideen kundtun um danach<br />

über Vor- und Nachteile zu<br />

diskutieren. So das Angebot.<br />

Eigentlich eine sehr gute Basis<br />

für einen Austausch. Aber<br />

kaum hatten sie die Bühne<br />

betreten, wurde mit Trillerpfeifen<br />

alles niedergemacht.<br />

Meine Frau fragte: „Macht ihr<br />

das immer so?“. Nach einige<br />

Minuten gingen die Abgeordneten<br />

von der Bühne. Wer<br />

könnte es ihnen verdenken?<br />

Aber sie mischten sich noch<br />

unters Volk, um wenigstens<br />

etwas zu kommunizieren.<br />

Jäger waren keine dabei! Nur<br />

Angler. Großes Thema war<br />

der Zander. Er sei invasiv und<br />

gehöre somit nicht in unsere<br />

Gewässer. Ich wollte hingegen<br />

mit plausiblen Mitteln<br />

aufzeigen, dass es ihn bereits<br />

über 500 Jahre hier gibt.<br />

Meine Frau sagte nur: „Wir<br />

gehen jetzt lieber, bevor die<br />

noch einen Scheiterhaufen<br />

errichten.“ Schade, ich gehe<br />

sonst keinem Disput aus dem<br />

Wege, wenn er sachlich und<br />

fair ist. Aber nun geht`s weiter.<br />

Wenige Wochen später, am<br />

Rand unseres Marktes, war ein<br />

Stand von einer Partei aufgebaut.<br />

Davor verteilte ein Mann<br />

Werbegeschenke. Ich erkannte<br />

ihn von der Demo. An seinem<br />

Revers steckte ein Pin vom<br />

DJV. Der kam mir grad recht.<br />

Ich fragte ihn warum so wenig<br />

für die Jäger und Angler getan<br />

wird. Gerade im Hinblick auf<br />

den Zander. Antwort: „Wir<br />

haben wichtigere Sachen zu<br />

tun, als uns um Fische zu<br />

kümmern.“ Ich sagte: „Das<br />

kommt doch von den Grünen.<br />

Warum sagt die CDU nichts<br />

dagegen?“ Gegenantwort: “Es<br />

gibt wichtigeres und wenn<br />

die knurren, was macht man<br />

mit einem Hund, der knurrt?<br />

Einen Knochen hinwerfen und<br />

schon ist Ruhe.” Ich habe mich<br />

mit dem Hinweis bedankt, das<br />

ich nun genau weiß wer mein<br />

Kreuz nicht bei der anstehenden<br />

Wahl bekommt.<br />

Ich frage mich oft, wo sind<br />

die Medien? Die Jagd- und<br />

Angelzeitschriften. Wo sind<br />

unsere Leute? Wir haben doch<br />

Fachkräfte. Es sind nur viel<br />

zu wenige, die “Big Balls “ in<br />

der Hose haben. Spreubläser<br />

am Tresen sind genug da.<br />

Wenn man die mal fragt, wie<br />

viele Benjeshecken sie gesetzt<br />

hätten und wieviele <strong>10</strong>0 Meter<br />

Bachlauf sie denn schon renaturiert<br />

hätten, ist Ruhe im<br />

Karton. Und egal, ob Jäger<br />

oder Angler, ich habe oft den<br />

Eindruck, dass die Evolution<br />

bei diesen Menschen mal eine<br />

Pause gemacht hat.<br />

Nur eines noch: Wenn<br />

wieder mal eine Hassnachricht<br />

kommt, halten Sie es wie<br />

Gottfried Bürger. “Wenn dich<br />

die Lästerzunge sticht, so laß<br />

dir dies zum Troste sagen: Die<br />

schlechtesten Früchte sind<br />

es nicht, woran die Wespen<br />

nagen.” Auch wenn man gern<br />

mal die Faust in der Tasche<br />

ballt und hinterm Rücken das<br />

Messer aufmachen will, es sind<br />

nur Menschen, die in der Irre<br />

unterwegs sind. In diesem Sinne,<br />

machen Sie weiter so. Für<br />

unsere Passion lohnt es sich!<br />

Peter Surmann<br />

Sofortiges Aufbrechen<br />

Jäger 08/2023<br />

S. 21 „Leserbriefe – Schweiß für Prüfung“<br />

Gerade im Sommer ist es wichtig, beim Aufbrechen nicht zu viel Zeit<br />

verstreichen zu lassen.<br />

Foto: Sebastian Grell<br />

Waidmannsheil Herr Heidemann, sofortiges Aufbrechen<br />

im Wald ist sehr wichtig. Jede Minute zählt.<br />

Hygiene beginnt beim Schuss. Ein Kammerschuss<br />

wäre das Beste, der natürlich nicht immer gelingt,<br />

darum bin ich ein Gegner von Schüssen über 200 m.<br />

Die Technik kann fast alles, aber das „Gfrast“ , wie wir<br />

in Österreich sagen, ist hinter dem Schaft.<br />

Das Aufbrechen im Hängen an Baum oder AHK<br />

(Siehe Heft Juli 2023 Johann Haslauer) ist wichtig,<br />

damit das Wild nach einem guten Schuss perfekt ausschweißen<br />

und abkühlen kann. Wenn möglich, sollte<br />

man Wasser wegen den Bakterien vermeiden.<br />

Johann Haslauer<br />

Sagen Sie uns Ihre Meinung:<br />

info@<strong>jaeger</strong>magazin.de<br />

<strong>10</strong> / 2023 JÄGER<br />

21


JÄGER THEMEN<br />

Harlings Waidsicht<br />

Achtung,<br />

Kitzrettung!<br />

GERT VON HARLING befasst sich mit den dramatischen Folgen<br />

fehlgeschlagener und nicht durchgeführter Kitzsuche.<br />

Foto: Dieter Hopf<br />

Wenn es dumm läuft, könnten Jäger bald für die Tierschutzvergehen der Landwirte aufkommen müssen.<br />

22<br />

JÄGER <strong>10</strong> / 2023<br />

www.<strong>jaeger</strong>magazin.de


Die diversen bestehenden Urteile<br />

zum Thema „Mähtod“ bewegen<br />

sich zwischen Freispruch über<br />

Geldstrafen von 1.000 bis 4.200<br />

Euro bis hin zu Freiheitsstrafen<br />

von einem Jahr auf Bewährung.<br />

Natürlich hat kein Landwirt die Absicht,<br />

ein Tier bei der Mahd zu töten. Für eine billigende<br />

Inkaufnahme reicht allerdings nach<br />

einschlägiger Rechtsprechung bereits, wenn<br />

keine vorsorglichen Maßnahmen getroffen<br />

wurden, um Jungtiere vor dem Tod zu bewahren.<br />

Wurde ein Kitz getötet oder verletzt,<br />

muss das Mähen der Fläche unterbrochen<br />

und Vorsorge getroffen werden, um<br />

Rechtssicherheit zu erhalten.<br />

Gründe, weswegen Rehkitze bei der<br />

Mahd verstümmelt werden oder umkommen<br />

können sein: Unwissenheit, Zeitnot,<br />

Gleichgültigkeit, fehlende Hunde, Unfähigkeit<br />

oder mangelnde Kooperation beziehungsweise<br />

Absprache zwischen Jägern und<br />

Landwirten.<br />

Wundermittel Luftwaffe<br />

Neuerdings vergeht aber kaum eine Woche,<br />

in der ich nicht öffentlichkeitswirksame<br />

Meldungen über Einsätze von Drohnen<br />

bekomme, mit deren Hilfe Jäger landwirtschaftliche<br />

Flächen absuchen, um Kitze zu<br />

finden und vor dem Tod unter dem Kreiselmäher<br />

in Sicherheit zu bringen.<br />

Manch einer ist gerührt von der Selbstlosigkeit<br />

der wackeren Waidmänner. „Jägerschaft<br />

Hubertusburg wieder erfolgreich<br />

zwölf Rehkitze gerettet“ und „Kreisjägermeister<br />

stolz: 21 kleine Rehe vor dem Verstümmeln<br />

bewahrt“ oder „Jäger schießen<br />

nicht nur, sie helfen auch hilflosen Rehbabys“,<br />

heißt es dann.<br />

In gleichem Maße werden Landwirte,<br />

die nicht genügend Vorkehrungen getroffen<br />

haben, um den Tod von Jungwild durch<br />

Mähmaschinen zu vermeiden, in Strafverfahren<br />

von Gerichten verurteilt. Dass sie zunehmend<br />

versuchen, sich davor zu schützen,<br />

ist verständlich und hier droht uns ein Problem:<br />

Aufgrund der unsicheren Wetterlage<br />

können Bauern den Jagdausübungsberechtigten<br />

mitunter erst sehr kurzfristig verständigen.<br />

„Morgen früh will ich die und die<br />

Fläche mähen oder mulchen, aber nur, wenn<br />

das Wetter so bleibt“, heißt es dann, und „der<br />

Jäger möge sich darum kümmern, dass dort<br />

keine Kitze liegen“. Zeitlich und personell<br />

ist das für viele Jäger oft nicht zu bewerkstelligen,<br />

zumal, wenn man weit entfernt<br />

vom Revier wohnt. Das Dilemma: Im Falle<br />

eines „Unglücks“ kann der Jäger anstelle<br />

des Landwirts ebenfalls strafrechtlich zur<br />

Verantwortung gezogen werden. Die Landwirte<br />

wiederum könnten sich ihrer Verantwortung<br />

entziehen und nach dem Tierschutzgesetz<br />

sämtliche Schutzmaßnahmen<br />

künftig über den Jagdpachtvertrag auch<br />

dem Jagdpächter aufdrücken.<br />

Sensible Angelegenheit<br />

Tierschutz, laut Art. 20a GG Staatsziel, bedingt,<br />

dass vor der Mahd Maßnahmen für<br />

die Rettung von Jungwild getroffen werden<br />

müssen, und nach § 3 BJagdG der Eigentümer,<br />

dem das Jagdrecht auf seinem Grund<br />

und Boden zusteht, also meist der Landwirt,<br />

zur Hege verpflichtet ist. § 1 des Tierschutzgesetzes<br />

bestimmt zudem, dass niemand<br />

ohne vernünftigen Grund Tieren Leiden<br />

und Schmerzen zufügen darf. Und Nach §<br />

39 Abs. 1 BNatSchG ist außerdem verboten,<br />

wildlebende Tiere mutwillig zu beunruhigen<br />

oder ohne vernünftigen Grund zu verletzen<br />

oder zu töten.<br />

„Zeitlich und<br />

personell ist das<br />

für viele Jäger<br />

kaum zu<br />

bewerkstelligen.“<br />

Das Mähen ohne Schutzmaßnahme ist noch<br />

kein vernünftiger Grund, ein Tier zu verletzen<br />

oder zu töten. Nach dem Verursacherprinzip<br />

sind aber primär der Landwirt und<br />

der Fahrer oder Maschinenführer für das<br />

Absuchen der Flächen verantwortlich. Der<br />

Jagdausübungsberechtigte hat zwar eine<br />

Mitwirkungspflicht (vgl. § 1. BJagdG – Hegepflicht),<br />

allerdings ist es der Landwirt, der<br />

durch die Mähmaßnahmen eine Gefahr für<br />

die Tiere setzt.<br />

Überdies trifft auch Bauern (Grundeigentümer<br />

oder Pächter) eine Verpflichtung<br />

– die Hege eines gesunden, artenreichen<br />

Wildbestandes ist schließlich eine gesamtgesellschaftliche<br />

Aufgabe, - Vorsorgemaßnahmen<br />

zu treffen, um den Tod von Kitzen<br />

zu vermeiden. Die Beauftragung eines Lohnunternehmers<br />

entbindet sie nicht davon.<br />

Nach diesem juristischen<br />

Exkurs in die raue Praxis:<br />

Wegen klimatischer Veränderungen und<br />

entsprechendem Äsungsangebot setzen Ri-<br />

cken jedes Jahr früher und der Anteil der<br />

Ökolandwirtschaft wächst. Damit nimmt<br />

der Zwischenfruchtanbau (anstelle von<br />

Dünger) mit Gefährdungscharakter zur<br />

Setzzeit zu.<br />

Weitergedacht: Für BUND, NABU etc.<br />

könnte es sehr werbewirksam sein, sich in<br />

die Kitzrettung einzuschalten, das Bundesministerium<br />

für Ernährung und Landwirtschaft<br />

(BMEL) fördert schließlich die Anschaffung<br />

von Drohnen zur Wildtierrettung.<br />

Es wäre für viele Naturschutzverbände eine<br />

Möglichkeit, um an den Fördermitteln teilzuhaben,<br />

gleichzeitig die Bevölkerung von<br />

der Sinnhaftigkeit und dem Goodwill ihrer<br />

Organisation zu überzeugen und weitere<br />

Spenden zu generieren. Rehkitze sind süß<br />

und lassen sich, wie junge Seehunde, sehr<br />

gut vermarkten, mit anderen Worten: Das<br />

Geschäft mit Rehkitzen würde blühen.<br />

Mancher Jagdgenosse liebäugelt vielleicht<br />

schon damit, dem nörgelnden Jagdpächter<br />

aus der Stadt eins auszuwischen,<br />

und jemanden aus dem befreundeten Tierschutzverein<br />

vor Ort mit der Kitzrettung<br />

zu beauftragen. Schließlich weiß doch jedes<br />

Kind: Tierschutz- Tierrettungs- und<br />

Tierrechtsorganisationen sind die Fachleute<br />

fürs Retten, die Domäne der Jäger ist das<br />

Totschießen.<br />

Mit einem eigenen Konzept der Jägerschaft,<br />

des Bauernverbands und sonstiger<br />

wirklicher Autoritäten in diesem Bereich<br />

und Fachleute ließe sich gewiss ein sinnvolles<br />

Miteinander mit Landwirten und anderen<br />

Tierschützern erzielen. Man sollte hier<br />

schnell sein, bevor andere dieses lukrative<br />

Geschäftsfeld für sich entdecken und weitere<br />

Gutmenschen und Ideologen ihr Unwesen<br />

in unseren Revieren treiben dürfen -<br />

wenn nicht, gute Nacht!<br />

Die Kitzrettung sollte Jägersache sein.<br />

Foto: Catharina Loszynski<br />

<strong>10</strong> / 2023 JÄGER<br />

23


•<br />

KAPITALE & ABNORME •<br />

Bockparade<br />

JÄGER WELT<br />

Gewinnspiel<br />

Bockparade<br />

26. JÄGER BOCKPARADE!<br />

Wir suchen die stärksten und abnormsten Gehörne des<br />

deutschsprachigen Raums. Nehmen Sie Teil und gewinnen<br />

Sie mit etwas Glück einen der ausgelobten Preise.<br />

UND SO MACHEN SIE MIT:<br />

Sollten Sie in diesem Jahr im deutschsprachigen<br />

Raum einen starken oder abnormen<br />

Bock erlegen – was Ihnen zu wünschen<br />

wäre – dann halten Sie diesen Moment fest!<br />

Fotografieren Sie Ihren Bock im Hochformat,<br />

sodass sein Gehörn gut zur Geltung kommt.<br />

Je besser die Bilder, desto größer die Chance<br />

auf einen Abdruck in der Kategorie „Abnorm“.<br />

Bei den „Kapitalen“ werten wir nach dem<br />

Gehörngewicht (bei abgekochtem, ganzem<br />

Schädel bitte 90 Gramm abziehen).<br />

Dazu nennen Sie uns das geschätzte Alter,<br />

Erlegungsdatum, Uhrzeit und Ort (mit Bundesland<br />

und Kreis) sowie Ihre vollständige<br />

Anschrift. Nur so können wir sie im Anschluss<br />

an die Bockparade kontaktieren.<br />

Als Gewinn für die drei Erstplatzierten der<br />

beiden Kategorien jeder Ausgabe des JÄGER<br />

gibt es eine Medaille. Unter allen Einsendungen<br />

werden die drei aufgeführten Preise<br />

verlost: Die Savage Impulse, das Noblex Inception<br />

Zielfernrohr, sowie ein hochwertiges<br />

Messer aus unserer JÄGER-Collection.<br />

Ihre Bilder und die Angaben zur<br />

Trophäe schicken Sie bitte per Mail an:<br />

info@<strong>jaeger</strong>magazin.de,<br />

oder im Internet:<br />

www.<strong>jaeger</strong>magazin.de/bockparade.<br />

Einsendeschluss ist der 1. Oktober 2023.<br />

1 2<br />

3<br />

KAPITAL<br />

08.05.2023: Hans Cosack<br />

Ort: Neu Krüssow, BRB<br />

Gehörngewicht: 565 Gramm<br />

16.07.2023: Rolf Jacobi<br />

Ort: Oberwallmenach, RLP<br />

Gehörngewicht: 460 Gramm<br />

19.05.2023: Jan-Peter Garve<br />

Ort: Kummer, MV<br />

Gehörngewicht: 435 Gramm<br />

14.05.2023: Thomas Schickling<br />

Ort: Visbek, NDS<br />

Gehörngewicht: 418 Gramm<br />

05.<strong>10</strong>.2023: Malte Seemann<br />

Ort: Lütjenwestedt, SH<br />

Gehörngewicht: 382 Gramm<br />

04.07.2023: Bertram Sohm<br />

Ort: Buchenegg Prodel, BY<br />

Gehörngewicht: 340 Gramm<br />

11.07.2023: Harald Schmidt<br />

Ort: Bad Krozingen Hausen, BW<br />

Gehörngewicht: 330 Gramm<br />

22.07.2023: Jan Meybohm<br />

Ort: Hammah Mittelsdorf, NDS<br />

Gehörngewicht: 320 Gramm<br />

24<br />

JÄGER <strong>10</strong> / 2023<br />

www.<strong>jaeger</strong>magazin.de


Präsentiert von<br />

1. Preis<br />

Savage Impulse<br />

Blitzschnell schießen!<br />

Der Geradezugrepetierer wird von der<br />

Firma Hofmann zur Verfügung gestellt.<br />

Fotos: Helmut Hofmann GmbH, Noblex, Redaktion<br />

3. Preis<br />

Jagdmesser<br />

JÄGER-Collection<br />

Ideal zum Aufbrechen<br />

Ihrer Böcke.<br />

Hier geht es zur<br />

Savage Impulse<br />

der Firma Hofmann.<br />

2. Preis<br />

Noblex NZ8<br />

2,5-20x50 Inception<br />

Das NZ8 eignet sich nicht nur als Allrounder für die konventionelle<br />

Jagd auf <strong>10</strong>0 Meter. Durch die maximal 20-fache<br />

Vergrößerung ersetzt es oft auch ein Spektiv zur Ansprache<br />

des Wildes auf größere Distanzen.<br />

1 2 3<br />

Erleger: Andreas Schilling<br />

Datum: 11.06.2023<br />

Ort: Nerkewitz, THÜ<br />

Erleger: Torsten Intemann<br />

Datum: 23.06.2023<br />

Ort: Heeslingen Wense, NDS<br />

Erleger: Johannes Fischer<br />

Datum: 19.05.2023<br />

Ort: Uckermark, BRB<br />

Erleger: Sönke Bosholm<br />

Datum: 07.05.2023<br />

Ort: Osterrönfeld, SH<br />

ABNORM<br />

Erleger: Jennifer Lindel<br />

Datum: 02.05.2023<br />

Ort: Prezelle, NDS<br />

Erleger: Jörg Hoeland<br />

Datum: 16.05.2023<br />

Ort: Obere Landwüster, SN<br />

Erleger: Reinhard Puls<br />

Datum: 12.08.2023<br />

Ort: Grande, SH<br />

Erleger: Heinz Silkenböhmer<br />

Datum: 24.06.2023<br />

Ort: Selm, NRW<br />

<strong>10</strong> / 2023 JÄGER<br />

25


JÄGER THEMEN<br />

Damwildjagd<br />

Foto: Getty Images /Mike Powles<br />

26<br />

JÄGER <strong>10</strong> / 2023<br />

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Brunftkuhlen-<br />

Begehrlichkeit<br />

Die Damwildbrunft ist jedes Jahr wieder ein besonderes<br />

Ereignis. Worauf Sie beim Jagen in der Brunftzeit achten<br />

sollten, verrät Ihnen unser Autor PATRIK BOLLRATH.<br />

Ob zur Bejagung oder nur fürs<br />

Beobachten, Ansitze an der<br />

Brunftkuhle sind empfehlenswert. ›<br />

<strong>10</strong> / 2023 JÄGER<br />

27


Kräftiges Rülpsen ertönt aus dem<br />

Wald. Tagelang. Nur zeitweise von<br />

laut aufeinander krachenden Geweihstangen<br />

unterbrochen. Die<br />

Akustik macht klar: Es ist Damwildbrunft.<br />

Der Kampf, den sich die Schaufler<br />

in dieser Zeit liefern, ist brutal. Ihr Körper<br />

ist im absoluten Ausnahmezustand.<br />

Seit Wochen haben sie keine Äsung aufgenommen<br />

und bringen dennoch körperliche<br />

Höchstleistung. Ob im Kampf oder im Fortpflanzungsakt.<br />

Nicht selten werden Verliererhirsche zu<br />

Tode geforkelt. Um ihre Stellung im Brunftterritorium<br />

zu festigen, schlagen die Hirsche<br />

mit ihren Läufen eine Brunftkuhle. Anschließend<br />

nässen sie in diese Kuhle und<br />

suhlen sich darin, um ihren Geruch zu intensivieren<br />

und ihr Revier zu markieren.<br />

Junge und sehr alte Hirsche nehmen nur<br />

unscheinbar als Nebenbuhler, ohne eigenes<br />

Brunftterritorium, an der Brunft teil. Sie<br />

stehen am Rande der Brunftplätze oder ziehen<br />

unschlüssig umher.<br />

JÄGER THEMEN<br />

Damwildjagd<br />

Das Timing<br />

Die Hauptbrunftzeit findet, bei uns in Schleswig<br />

Holstein, in der Regel zwischen dem 20.<br />

und 30. Oktober statt. Natürlich gibt es jedes<br />

Jahr Veränderungen und sowohl die Region<br />

als auch das Wetter spielt eine entscheidende<br />

Rolle. Ist es zum Beispiel zu warm, mag<br />

die Brunft meist nicht richtig in Gang kommen.<br />

Auch wenn es nur regnet fällt sie oft etwas<br />

ruhiger aus. Kommen in der Nähe der<br />

Brunftplätze viele Erholungssuchende vor,<br />

verschiebt sich die Brunft in der Regel komplett<br />

in die Nachtstunden und tagsüber hört<br />

man nur selten einen Hirsch melden.<br />

„Gerade bei<br />

schnellen<br />

Entscheidungen<br />

ist meist der<br />

erste Eindruck<br />

der Richtige.“<br />

Lage, Lage, Lage<br />

Die Brunftplätze sind in jedem Revier andere,<br />

jedoch hat das Damwild doch ein spezielles<br />

Muster was die Gegebenheiten angeht.<br />

Gerade das Kahlwild hat auch in der Brunft<br />

ein ausgeprägtes Sicherheitsbedürfnis. Das<br />

bedeutet, es möchte potentielle Feinde frühzeitig<br />

erkennen und dabei selber nicht gesehen<br />

werden. Häufig werden dunkle, verborgene<br />

Stangenhölzer bevorzugt. In diesen<br />

kann das Wild sehr gut äugen, jedoch ist es<br />

selbst nur schwer zu erkennen. Auch sind etwas<br />

lichtere Regionen in Dickungen beliebte<br />

Stellen. Ausnahmen bestätigen jedoch<br />

die Regel. So kenne ich auch Brunftplätze<br />

im lichten Fichten- oder Eichenaltholz wie<br />

auch eine sehr alte und jedes Jahr wieder an-<br />

Foto: Sven-Erik Arndt<br />

Das bullige Haupt und die kräftig eingedrehten Schaufeln deuten auf ein gutes Alter hin.<br />

Tiefsitzende Rosen und ein tiefer Kehlkopf in Verbindung mit dem massigen Träger machen die Sache klar: Dieser Hirsch ist reif.<br />

28<br />

JÄGER <strong>10</strong> / 2023<br />

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Fettleber – schon gewusst?<br />

Da Damhirsche in der Brunft keine Äsung aufnehmen, lagern diese vor der<br />

Brunft viel Feist ein, um die kräftezehrende Brunft zu überstehen. Wird dieser<br />

Feist während der Brunft zu schnell mobilisiert, „überschwemmt“ das<br />

Fett die Leber. Die Leberzellen lagern davon ein, da sie es nicht abtransportieren<br />

können. Die Leber verfettet und kann ihren Stoffwechselaufgaben<br />

nicht gerecht werden. Die sehr aktiv an der Brunft teilnehmenden mittelalten<br />

bis älteren Schaufler sind besonders gefährdet. Bis zu 40 Prozent dieser<br />

erkrankten Hirsche verenden. Die Fettleber erkennt man an der gelblichblaßen<br />

Farbe und sehr brüchigen Konsistenz. stb<br />

genommene Brunftkuhle auf einer Wildwiese.<br />

Selbst wenn die Wildwiese für eine Neueinsaat<br />

umgepflügt wurde, ist im Herbst an<br />

derselben Stelle wieder eine Kuhle, in welcher<br />

ein Hirsch liegt. Es gilt nun noch zu unterscheiden,<br />

was eine echte Brunftkuhle ist<br />

und was nur Kratz- und Markierungsstellen<br />

der Hirsche sind. In der Nähe der Brunftkuhlen<br />

häufen sich die Kratzstellen und um<br />

die Brunftkuhlen selbst ist der Boden meist<br />

auf einer großen Fläche schwarz und aufgewühlt.<br />

In der Brunftkuhle sind meist Abdrücke<br />

des dort liegenden Hirsches zu finden<br />

und damit meine ich keine reinen Schalenabdrücke,<br />

sondern auch wirklich eine Stelle<br />

an welcher der Hirsch gelagert hat. Reine<br />

Kratzstellen findet man oft an Wegen und<br />

herabhängenden Ästen, die von den Hirschen<br />

bearbeitet werden.<br />

Hunt smart, not hard<br />

In der Regel werden die Brunftplätze von<br />

Hirschen zwischen dem 6. und 8. Kopf dominiert.<br />

Diese sind dann in ihrer körperlich<br />

besten Verfassung, auch das Geweih ist<br />

in dieser Zeit am größten, nicht jedoch am<br />

schwersten. Diese mittelalten Hirsche werden<br />

in den meisten Revieren nicht bejagt.<br />

Je nach Hochwildhegegemeinschaft variiert<br />

das Zielalter für Hirsche zwischen dem<br />

8. und dem <strong>10</strong>. Kopf oder älter. Diese Hirsche<br />

sind nicht mehr die stärksten und stehen<br />

daher auf kleinen, eigenen Brunftplätzen<br />

mit nur wenigen Stücken Kahlwild oder<br />

in den äußersten Randbereichen der großen<br />

Brunftplätze. Hier sollte man auch auf<br />

einen alten oder abnormen Hirsch jagen.<br />

Zum einen stört man das Brunftgeschehen<br />

an den großen Plätzen gar nicht oder nur<br />

minimal und zum anderen sind die Hirsche<br />

dort in der Regel zu jung.<br />

Das man in dieser Zeit nicht das Kahlwild<br />

auf den Brunftplätzen erlegt, sollte<br />

selbstverständlich sein. Auch wenn straff<br />

gejagt wird, sollte die Brunft ungestört<br />

stattfinden können. Es gibt davor und danach<br />

immer noch genügend Möglichkeiten,<br />

Strecke zu machen.<br />

Seltener Gast<br />

oder Dauermieter<br />

Im Damwildrevier ist die Brunft wohl die<br />

spannendste Zeit im ganzen Jagdjahr. In<br />

keiner anderen Jahreszeit ist das Damwild<br />

so gut „erlebbar“ wie zur Brunft. Egal<br />

ob man ein Revier hat, in dem Damwild lediglich<br />

als Wechselwild vorkommt oder ein<br />

Revier, in dem die Brunft stattfindet, Bewegung<br />

kommt in alle Reviere. Zunächst unterscheiden<br />

wir jedoch zwischen genau diesen<br />

zwei Reviertypen. In Revieren, in denen<br />

Damwild nur als Wechselwild vorkommt,<br />

ist die Brunftzeit eine der besten Zeiten um<br />

auch einen Hirsch zu strecken. Gerade gegen<br />

Ende der Brunft ziehen die Hirsche oft<br />

weitere Strecken, um noch an abgelegenen<br />

Brunftplätzen etliche Reviere weiter ein<br />

Stück Kahlwild zu beschlagen. In dieser Zeit<br />

wechseln die Hirsche mitunter am helllichten<br />

Tag zwischen den Brunftplätzen hin und<br />

her. Sicheres Ansprechen und Erlegen ist<br />

nun deutlich einfacher.<br />

Wissen um Wechsel<br />

Der Jäger, der um die Brunftplätze und ihre<br />

entsprechenden Fernwechsel weiß, hat sehr<br />

gute Chancen, hier seinen Hirsch zu erbeuten.<br />

Hier ist allerdings enormes Sitzfleisch<br />

gefragt. Kameras helfen, die Wechsel ausfindig<br />

zu machen, die am stärksten frequentiert<br />

werden. Dies kann auch von Jahr zu<br />

Jahr leicht variieren. Besonders, wenn sich<br />

die Umgebung häufig verändert und etwa ›<br />

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29


JÄGER THEMEN<br />

Damwildjagd<br />

Junge Hirsche<br />

nehmen oft ohne<br />

eigenen Brunftplatz<br />

nur als Nebenbuhler<br />

an der Brunft teil.<br />

und genügend Zeit investiert, macht die<br />

Jagd auf einen Hirsch zwar nicht planbar, jedoch<br />

deutlich realistischer.<br />

die Bewirtschaftung der Kulturlandschaft<br />

das Landschaftsbild verändert hat. An diesen<br />

Stellen sieht man die Hirsche meist nur<br />

einmal, daher gilt sitzen, sitzen, sitzen und<br />

wenn ein Hirsch anwechselt, sollte man eine<br />

schnelle Entscheidung treffen.<br />

Der erste Eindruck<br />

Gerade bei schnellen Entscheidungen ist<br />

meist der erste Eindruck der Richtige. Sollte<br />

der erste Eindruck sein, es hier mit einem<br />

alten und reifen Hirsch zu tun zu haben, der<br />

aufgrund von Habitus und Verhalten eben<br />

Sichtblenden vor dem Hochsitz sind wichtig, um auch am Tage ungesehen angehen zu können.<br />

Foto: Michael Breuer<br />

dieses Alter vermittelt, so ist die Entscheidung<br />

in 95 Prozent der Fälle richtig. Wenn<br />

der erste Eindruck beim Erscheinen des<br />

Hirsches einem jedoch sagt, dass man es mit<br />

einem mittelalten Hirsch zu tun zu hat, sollte<br />

man dabei bleiben.<br />

Sich einen Hirsch älter oder abschusswürdiger<br />

zu reden oder zu denken, entsteht<br />

meist aus einem Wunsch und nicht aus der<br />

Realität. Im Wechselwildrevier sind die Begegnungen<br />

zufällig, dessen sollte man sich<br />

bewusst sein. Wer sich jedoch hier gut vorbereitet,<br />

die Wechsel kennt, die Ansitzeinrichtungen<br />

dementsprechend platziert hat<br />

Grafik: Finn Boxhammer<br />

Früher Vogel fängt den Wurm<br />

In den Feisthirschrevieren gilt es unmittelbar<br />

mit Beginn der Jagdzeit auf die Hirsche<br />

zu jagen, da diese sonst abwandern und dann<br />

erst Mitte Dezember oder Anfang Januar<br />

wiederkommen. Bis dahin kann viel passieren.<br />

Einige werden erlegt, einige fallen dem<br />

Verkehr oder der Brunft zum Opfer.<br />

Es gilt sich also ranzuhalten, möchte<br />

man etwas von dem Kuchen abbekommen.<br />

In den Kahlwildrevieren findet meist auch<br />

die Brunft statt. Auch wenn das Kahlwild<br />

unmittelbar zu den Hirschen zieht, ziehen<br />

die Hirsche als erstes in die Reviere, wo das<br />

Kahlwild steht. Hier besteht dann die Gelegenheit,<br />

an den Brunftplätzen zu jagen und<br />

dieses einmalige Schauspiel zu erleben. In<br />

den Morgen- und Abendstunden oder auch<br />

den ganzen Tag über können nun die Hirsche<br />

beobachtet und bei meist gutem Licht<br />

sicher angesprochen werden.<br />

Die Brunftplätze sollten mit Ansitzeinrichtungen<br />

für die beiden Hauptwindrichtungen<br />

versehen sein und der Weg zu diesen<br />

muss sowohl bei Dunkelheit als auch bei<br />

Tageslicht so angelegt sein, dass einen das<br />

Damwild, insbesondere die Alttiere, nicht<br />

eräugen können, ansonsten stört man so<br />

das Brunftgeschehen nur. Es ist jederzeit<br />

sehr penibel auf den Wind zu achten. Auch<br />

ist bei einem Schuss genau darauf zu achten,<br />

dass das Stück freisteht und der Hintergrund<br />

ebenfalls frei von anderen Stücken ist.<br />

Da der Hirsch mit dem Kahlwild ständig in<br />

Bewegung ist, kann dies nervenaufreibende<br />

Spiel sich auch über Stunden ziehen. Es<br />

herrscht oft ein Kommen und Gehen.<br />

Nach dem Schuss gilt es, den Hirsch so<br />

schnell wie möglich und ohne viel Aufsehen<br />

vom Brunftplatz zu holen. Häufig geht<br />

das Brunftgeschehen keine Stunde nach<br />

dem Schuss wieder ganz normal weiter. Die<br />

Jagd auf den Brunftschaufler kann sehr einfach<br />

aber auch sehr schwer sein. Wie es wird<br />

und was für ein Hirsch neben den bekannten<br />

noch in Anblick kommen wird, ist jeden Tag<br />

aufs Neue ein spannendes Erlebnis.<br />

30<br />

JÄGER <strong>10</strong> / 2023<br />

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JÄGER THEMEN<br />

Kahlwildjagd<br />

Kahlwild<br />

mit Strategie<br />

Die richtige Bejagung des Kahlwildes ist beim Rotwild<br />

der Schlüssel für einen starken und doch dem Biotop<br />

angepassten Rotwildbestand. HUBERT BILLIANI verrät im<br />

Interview, wie er sein Hegeziel erreicht.<br />

Foto: Szymon Bartosz/ istock<br />

32<br />

JÄGER <strong>10</strong> / 2023<br />

www.<strong>jaeger</strong>magazin.de


In sehr seltenen Fällen<br />

kann ein Alttier auch<br />

zwei Kälber setzen.<br />

›<br />

<strong>10</strong> / 2023 JÄGER<br />

33


JÄGER THEMEN<br />

Kahlwildjagd<br />

Rotwild ist eine faszinierende Wildart<br />

und eigentlich möchte jeder<br />

Jäger es in seinem Revier haben.<br />

Doch bejagt man die „großen Roten“<br />

falsch, kann Rotwild sehr<br />

schnell zur Problemwildart werden. Besonders<br />

die Leittiere der Rudel reagieren mit sofortiger<br />

Anpassung an zu hohen Jagddruck.<br />

Der Weg zum Erfolg hat viel mit jagdlicher<br />

Enthaltsamkeit zu tun und der Abschuss<br />

muss zur rechten Zeit erfüllt werden.<br />

Redaktion: Herr Billiani, viele trauen<br />

sich nicht ans weibliche Rotwild heran.<br />

Wie wichtig ist die konsequente<br />

Kahlwildbejagung für dem Bestand?<br />

Hubert Billiani: Für einen ausgeglichenen<br />

Wildbestand ist die Kahlwildbejagung<br />

enorm wichtig. Wenn ich hier nicht eingreife,<br />

explodiert mir der Bestand, doch viele haben<br />

bei dem Thema Angst. Wenn manche<br />

Jäger am 1. Juni rausgehen und nur Schmalspießer<br />

schießen, weil sie ein Schmaltier<br />

nicht ansprechen können, verschenken sie<br />

viel. So nimmt das Kahlwild überhand und<br />

die Hirsche werden immer weniger. Es vermehren<br />

sich die Zuwachsträger.<br />

Wie sollte das Geschlechterverhältnis<br />

im Rudel aussehen?<br />

Das hängt immer davon ab, wie mein Wildbestand<br />

aussieht. In einem optimalen Bestand<br />

ist das Verhältnis 1:1. Schaut man sich<br />

die deutschen Bestände an, stellt man aber<br />

fest, dass es meist zu viel Kahlwild gibt und<br />

eher Verhältnisse von 1:2 oder sogar 1:3 gibt,<br />

das ist natürlich ganz schlecht. Dann aber<br />

einfach irgendwie das Kahlwild zu schießen,<br />

ist nicht die richtige Lösung. Es lernt schnell<br />

und wird nur noch scheuer. Das Kahlwild<br />

zieht sich dann stärker zurück und verursacht<br />

in der Kulturlandschaft nur noch mehr<br />

Schäden. Das Problem ist also hausgemacht.<br />

Was ist denn die beste, effektivste und vor<br />

allem störungsärmste Bejagungsstrategie?<br />

Die eine optimale Strategie gibt es nicht. Jedes<br />

Revier hat andere Bedingungen und je-<br />

34<br />

JÄGER <strong>10</strong> / 2023<br />

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Foto: Horst Jegen/ Getty Images<br />

„Der größte Fehler,<br />

den die Leute<br />

machen, ist, direkt<br />

nach dem Erlegen<br />

zum Stück<br />

zu gehen.“<br />

Die Bindung von<br />

Alttier und Kalb ist<br />

beim Rotwild<br />

besonders stark.<br />

der Jäger verschiedene Möglichkeiten. Einige<br />

jagen vielleicht lieber im Sommer und<br />

andere lieber im Herbst. Eine gut funktionierende<br />

Möglichkeit ist – und so hege ich<br />

mein Kahlwild – das Rotwild den ganzen<br />

Sommer über nicht zu bejagen. So wird es<br />

vertraut und tritt auch bei Tageslicht auf die<br />

Äsungsflächen. Im Herbst versuche ich, so<br />

weit möglich, nur Doubletten zu schießen,<br />

also immer Kalb und Alttier.<br />

Doubletten sind ja nun eine schwierige<br />

Angelegenheit. Haben Sie da einen Tipp?<br />

Dafür muss ich mit einem Freund auf die<br />

Jagd gehen und solche Doppelabschüsse<br />

sollten auch vorher auf dem Schießstand<br />

trainiert werden.<br />

Die restlichen Stücke interessiert der<br />

Schuss dann gar nicht. Wenn ich nur das<br />

Kalb erlege, ist das Alttier meist schon weg<br />

und kommt auch nicht wieder zurück. Ein<br />

Negativerlebnis hat es aber trotzdem gehabt.<br />

Wichtig ist hier auch, die schwachen<br />

Stücke herauszuselektieren.<br />

Man sollte nicht auf das erste austretende<br />

Stück und sein Kalb schießen, sondern<br />

der Stärke nach selektieren. Wenn ich ein<br />

starkes Kalb und ein starkes Alttier schieße,<br />

die den Winter sicher überlebt hätten und<br />

dafür ein schwaches Kalb und schwaches<br />

Alttier leben lasse, die dann eventuell beide<br />

im Winter aufgrund schlechter Vitalität verenden,<br />

habe ich gar nichts gewonnen.<br />

Das Kahlwild muss genauso selektiert<br />

werden, wie die Hirsche. Rotwild muss mit<br />

Hirn bejagt werden. Deswegen haben wir ja<br />

die starken Zunahmen der Rotwildschäden,<br />

weil es einfach falsch bejagt wird.<br />

Der Gesetzesentwurf aus RLP schlägt vor,<br />

Alttiere auch vor ihren Kälbern zu erlegen.<br />

Was halten Sie als Fachmann davon?<br />

Die Bindung von Alttier und Kalb ist beim<br />

Rotwild sehr stark.<br />

Erlegt man das Alttier, nimmt man dem<br />

Kalb seine Führung. Es explodieren nicht<br />

nur die Schäden, weil das führungslose Kalb<br />

sich eventuell anderer Äsung bedient, sondern<br />

es mindert auch die Überlebenschance<br />

des Kalbes generell.<br />

Das Führen zu den einzelnen Winteräsungsflächen<br />

und Fütterungen ist eine<br />

wichtige Aufgabe der Alttiere, die gerade in<br />

einem Wald mit Wild eine hohe Priorität haben<br />

sollte. Dieser Gesetzesentwurf ist absolut<br />

kontraproduktiv.<br />

Ist es möglich, viel Rotwild und<br />

trotzdem wenig Verbiss zu haben?<br />

Sicher! Wenn man es richtig lenkt, dann ja.<br />

Gerade hierfür sind die Alttiere wichtig. Mit<br />

ausreichend Äsungsflächen und Jagdruhen<br />

ist es gut möglich, beim Rotwild wieder eine<br />

Tagaktivität zu erreichen. Wenn es richtig<br />

bejagt wird, hat Rotwild vor dem Menschen<br />

wenig Scheu, dafür muss man sich nur die<br />

Rotwildbestände auf Truppenübungsplätzen<br />

wie in Grafenwöhr anschauen. Wenn ich<br />

durchs Revier fahre, dann bleibt das Rotwild<br />

stehen und flüchtet nicht.<br />

Also sollte man gerade bei Rotwild<br />

besonders darauf achten, als Jäger nicht<br />

sichtbar zu werden?<br />

Absolut, Schüsse vom Auto etwa sollten auf<br />

jeden Fall vermieden werden, sonst verbindet<br />

das Rotwild Autos und Mensch mit der<br />

Bejagung und zieht sich zurück, sobald ein<br />

Auto durchs Revier fährt, was ja häufig der<br />

Fall ist. Wenn ich mit dem Auto durch mein<br />

Revier fahre und ein Stück Rotwild sehe, das<br />

ich erlegen möchte, dann fahre ich erst einmal<br />

daran vorbei. Anschließend pirsche ich<br />

zurück und erlege das Stück. Dann gehe ich<br />

zurück zum Auto und erst, wenn sich das<br />

Rudel von selbst verzogen hat, was meist so<br />

nach einer bis anderthalb Stunden passiert,<br />

berge ich es. Der größte Fehler, den die Leute<br />

machen, ist, direkt nach dem Erlegen zum<br />

Stück zu gehen. Das Rotwild darf auf keinen<br />

Fall den Menschen oder das Auto mit der Bejagung<br />

verbinden.<br />

Was ist Ihre favorisierte Jagdart:<br />

Morgen- oder Abendansitz?<br />

Es spielt eigentlich keine Rolle, man sollte<br />

nur nichts im letzten Schusslicht erlegen.<br />

Erst recht nicht, wenn man das Stück<br />

noch eine Stunde liegen lässt vor der Bergung.<br />

Auch sollte man nicht sitzen, bis es<br />

stockfinster ist, denn das Rotwild steht auch<br />

in der Dunkelheit irgendwo in der Warteschleife.<br />

Besser sollte man verschwinden,<br />

solange es noch ein wenig hell ist. Nur weil<br />

wir das Rotwild nicht mehr wahrnehmen,<br />

heißt das nicht, dass das andersrum genauso<br />

ist. Es äugt und vernimmt hervorragend.<br />

Bis wann sollte man mit seinem<br />

Kahlwildabschuss fertig sein?<br />

Unseren Kahlwildabschuss haben wir bis<br />

Weihnachten erledigt. Wir schießen von Oktober<br />

bis Weihnachten etwa 45-50 Stücke<br />

Kahlwild. Ein großes Problem sind aber die<br />

endlosen Kirrungen, man müsste vor Weihnachten<br />

mit dem Kirren aufhören, damit das<br />

Rotwild sich auf die Notzeit einstellen kann.<br />

Oft wird gekirrt bis zum letzten Schusstag<br />

und dann wird plötzlich aufgehört. Dann<br />

›<br />

<strong>10</strong> / 2023 JÄGER<br />

35


JÄGER THEMEN<br />

Kahlwildjagd<br />

Foto: Hubert Billiani<br />

kommt das Wild noch drei bis vier Tage an<br />

die Kirrung zum Schauen und fängt dann an,<br />

Schäden zu verursachen.<br />

Welche Rolle spielt die Fütterung und<br />

was sind die favorisierten Futtermittel?<br />

Meine favorisierten Futtermittel sind Heu,<br />

Maissilage, Grünsilage und für das Frühjahr<br />

etwas Biertreber, um das Wild noch etwas<br />

länger noch an die Fütterung zu binden.<br />

Man muss die Winterfütterung langsam ausschleichen.<br />

Das Wild verlässt die Fütterung,<br />

sobald woanders bessere Äsung wächst. Da<br />

wir kein Wintergatter haben, steht es dem<br />

Wild frei, zu gehen. Ich habe mich schon immer<br />

dagegen gewehrt, das Wild einzusperren.<br />

Die Fütterung spielt eine wichtige Rolle,<br />

um das Wild lenken zu können. Füttern wir<br />

nicht, steigt der Verbiss.<br />

Warum sehen Sie die Wintergatter kritisch?<br />

Da unser Wild sich sowieso schon nicht<br />

mehr frei bewegen kann, müssen wir es nicht<br />

auch noch einsperren. Besser wäre eine freie<br />

Fütterung, an der man mit so gutem Futter<br />

überzeugt, dass das Wild von selbst bleibt.<br />

Wir müssen unserem Wild diesen Freiraum<br />

zugestehen.<br />

Was halten Sie von Drückjagden auf Kahlwild,<br />

um die Abschusspläne zu erfüllen?<br />

Ich bin kein Gegner von Drückjagden, aber<br />

ich sage auch ganz ehrlich: Ich habe noch<br />

nie eine Drückjagd gemacht. Häufig sehe ich<br />

das Problem, dass einfach Wild erlegt wird,<br />

das gerade daherkommt und dass viele Jäger<br />

dabei sind, die auch nicht ordentlich Rotwild<br />

ansprechen können. Dem Selektionsabschuss<br />

widerspricht das ganze Konzept<br />

schon sehr.<br />

Außerdem hat das Rotwild nach vielleicht<br />

drei bis vier Drückjagden dazu gelernt<br />

und ist am Ende weder am Streckenplatz<br />

noch im Revier zu sehen.<br />

Bei Drückjagden fällt ja auch nicht selten<br />

das Leittier eines Rudels, was meinen Sie?<br />

Wie wichtig ist es wirklich?<br />

Ein Leittier hat viele wichtige Funktionen<br />

im Rudel. Wird es erlegt, dauert es aber nicht<br />

sonderlich lange bis die Position von einem<br />

anderen Tier übernommen wird. Das gibt<br />

Das Schaffen von<br />

ausreichend Äsungsflächen<br />

ist das A und O der<br />

Rotwildhege.<br />

die Natur vor, das Rudel braucht einen Anführer.<br />

Außerdem glaube ich, dass manche<br />

Jäger gar nicht wissen, wann sie ein Leittier<br />

erlegt haben.<br />

Was sind Ihre fünf wichtigsten<br />

Punkte der Rotwildhege?<br />

Das allerwichtigste sind die Äsungsflächen.<br />

Das Rotwild braucht genügend davon im<br />

ganzen Revier. Ich spreche hier nicht von<br />

zwei großen Flächen, sondern vielen kleineren<br />

Bereichen, sodass auch größere Rudel<br />

sich aufteilen können und in kleineren<br />

unterwegs sind. Der nächste Punkt ist die<br />

richtige Bejagung, gefolgt von der richtigen<br />

Fütterung. Außerdem sind Ruhezonen sehr<br />

wichtig, also Bereiche, in denen ganzjährig<br />

Jagdruhe herrscht. Der letzte Punkt ist die<br />

richtige Auswahl der Abschüsse, also sauberes<br />

Ansprechen und Erlegen.<br />

Das Interview führte Dr. Stefan Birka. <br />

36<br />

JÄGER <strong>10</strong> / 2023<br />

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JÄGER THEMEN<br />

Nachsuche<br />

Fotos: Privat<br />

Dieses Video wurde anfangs vor allem in diversen Jagdgruppen geteilt, bis es einige Tage<br />

später auch Nichtjäger und Nachrichtensender mitbekamen und veröffentlichten.<br />

Die Gartenteichaffäre<br />

Anfang Januar erlangte ein Video innerhalb weniger<br />

Tage große Bekanntheit. Ein Hirsch wird in einem<br />

Gartenteich mit der blanken Waffe abgefangen.<br />

Wir haben für euch mit dem Nachsuchenführer<br />

SEBASTIAN LERCH gesprochen.<br />

38<br />

JÄGER <strong>10</strong> / 2023<br />

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Nachdem sich die Lage nun etwas<br />

beruhigt hat, spricht Sebastian<br />

Lerch mit Eike Mross. Trotz<br />

langjähriger Nachsuchenerfahrung<br />

hat Sebastian viel über unsere<br />

Gesellschaft gelernt. Besonders die<br />

Stimmen aus den eigenen Reihen der Jäger<br />

schockierten ihn dennoch.<br />

Mross: Moin Sebastian, du wurdest im<br />

Januar mit der Abfangsszene im<br />

Gartenteich ja schnell ziemlich bekannt.<br />

Aber wer bist du eigentlich?<br />

Lerch: Moin Eike, mein Name ist Sebastian<br />

Lerch ich bin 39 Jahre alt, gelernter Berufsjäger<br />

und führe Schweißhunde seit meinem<br />

zwölften Lebensjahr. Aktuell haben wir fünf<br />

Schweißhunde bei uns zuhause, im letzten<br />

Jahr hatte ich einen eigenen Wurf.<br />

Die Nachsuchenarbeit ist also nichts,<br />

was du so nebenbei machst, sondern ein<br />

großer und wichtiger Teil deines Lebens,<br />

kann man das so sagen?<br />

Ja das ist so. Die Schweißarbeit hat seit<br />

frühster Jugend mein Leben bestimmt.<br />

Jetzt hast du in der vergangenen Jagdsaison<br />

eine Nachsuche erlebt, die nicht alltäglich<br />

für dich, aber auch nicht komplett<br />

außergewöhnlich war. Ein Video von dem<br />

Ende der Nachsuche in einem Gartenteich<br />

hat aber für viel Aufmerksamkeit gesorgt.<br />

Kannst du mal erzählen, was da passiert ist?<br />

Wir wurden am 7. Januar für eine Nachsuche<br />

angerufen, bei der ein gegen Mittag vom<br />

Einzelansitz beschossener Hirsch gesucht<br />

wurde. Der Hirsch zeichnete nach Angaben<br />

des Schützen deutlich und trennte sich<br />

vom Rudel. Pirschzeichen konnten nicht gefunden<br />

werden, weshalb man mich anrief.<br />

Ich sicherte eine Nachsuche für den Folgetag,<br />

den 8. Januar, zu. Wir kamen morgens<br />

früh im Revier an, Schütze und Revierinhaber<br />

waren beide vor Ort. Wir haben eine Einweisung<br />

erhalten und wurden darüber aufgeklärt,<br />

was andere Hunde bis dato schon<br />

gemacht hatten. Anschließend führten wir<br />

meinen Hund zum vermeintlichen Anschuss<br />

und er hat, trotz fehlender Pirschzeichen,<br />

schnell Witterung aufgenommen und eine-<br />

Fährte gefunden. Die Nachsuche ging dann<br />

über vier Kilometer, wir hatten nur zweimalige<br />

Bestätigung, bis wir in einem verlandeten<br />

Torfstich an den Hirsch rankamen. Als<br />

er uns entdeckte und hochging, schnallten<br />

wir zwei Hunde. Leider ging nun eine kilometerlange<br />

Hetze bis in die entsprechende<br />

Ortschaft hinein. Der Hirsch überwand<br />

dann mit den Hunden noch einen zwei Meter<br />

hohen Wildzaun, um auf das Grundstück<br />

mit dem Teich zu gelangen.<br />

Also der Hirsch wurde im Teich<br />

von den Hunden gestellt?<br />

Ja genau. Ich fand dann den Hirsch so in diesem<br />

Gartenteich verschanzt vor, als ich ankam.<br />

Ich ging die ganze Strecke zu Fuß, meine<br />

Begleitung und der Schütze fuhren mit<br />

dem Auto dem GPS Sender nach und waren<br />

etwas schneller vor Ort.<br />

Und das Gebiet war ringsum bebaut<br />

oder wie kann man sich das vorstellen?<br />

Es war mitten im Dorf sozusagen, man sieht<br />

in dem Video ja auch die Wintergartenfront<br />

und die Hausfront. Ringsherum war alles gepflastert.<br />

Was man nicht sieht, ist der zwei<br />

Meter hohe Wildzaun, über den der Hirsch<br />

nach diesem Stress sicherlich kein zweites<br />

mal gekommen wäre.<br />

In dem Video sieht man deutlich, wie du<br />

versuchst, über das weitere Vorgehen zu<br />

entscheiden. Kannst du sagen, was man in<br />

so einer Situation alles bedenken muss?<br />

Vorweg möchte ich klarstellen, dass vor diesem<br />

Video bereits 2,5 Stunden vergangen<br />

waren, die keiner kennt, das wird oft vergessen.<br />

Wenn man also dann ankommt und eine<br />

derartige Situation vorfindet, muss man innerhalb<br />

von Sekundenbruchteilen entscheiden:<br />

Was mache ich jetzt? Wartet man auf<br />

die Polizei und weitere Institutionen, um<br />

sich abzusichern, steht schnell das ganze<br />

Dorf am Zaun. Sollte der Hirsch außerdem<br />

doch irgendwie den Gartenteich verlassen<br />

können, weißt du, er kann nur die Dorfstraße<br />

runter und unten auf die stark befahrene<br />

Bundesstraße laufen. Das alles sind Umstände,<br />

die du als Schweißhundeführer sehr<br />

schnell bedenken, abwägen und entscheiden<br />

musste, auch um das Leid des Wildes zu minimieren.<br />

In dem Video sieht man, dass der Hirsch<br />

nicht sofort nach Einsatz der blanken<br />

Waffe verendete, woran lag das?<br />

Der Schuss ist natürlich immer die schnellste<br />

Möglichkeit, das Wild zu erlösen. Man<br />

muss sich aber auch über das Gefahrenpotenzial<br />

bewusst sein. Auf der anderen Seite<br />

ist der Einsatz der blanken Waffe an einem<br />

Hirsch wirklich auch sehr gefährlich. Der<br />

Hirsch im Gartenteich verendete nun leider<br />

auch noch deutlich langsamer als gewohnt.<br />

Da die Lunge keine Luft, sondern nur Wasser<br />

ziehen konnte, ist sie nicht sofort kollabiert.<br />

Dadurch hat es wirklich lang gedauert, mir<br />

kam es vor wie Stunden und ich dachte, es<br />

endet nie. Das Wasser hatte 4°C zu dem Zeitpunkt<br />

und danach hatte ich auch eine starke<br />

Lungenentzündung. Das ganze Vorhaben<br />

war nicht ungefährlich. Ich habe mich da<br />

bewusst in Lebensgefahr begeben. Das Geweih<br />

des Hirsches ist seine Waffe, auch oder<br />

besonders in den letzten Atemzügen hat er<br />

eine unglaubliche Kraft. Auch wenn einige<br />

vermuten, dass ich den Hirsch ertränken<br />

wollte, es ging mir hauptsächlich darum, die<br />

Stangen von meinem Körper wegzuhalten.<br />

Der Hirsch hatte etwa 140 Kilogramm Lebensgewicht.<br />

An Land könnte kein Mensch<br />

dieser Kraft standhalten und das Tier am<br />

Geweih festhalten.<br />

Wo lag denn jetzt der vom Schützen<br />

angetragene Schuss?<br />

Die Verletzung ist auf dem Video kaum zu<br />

sehen. Als wir das Tier aus dem Wasser geholt<br />

haben, konnten wir einen hohen Hinterlauf-Schuss<br />

feststellen. Hinten hoch<br />

rechts war der Knochen durchschossen und<br />

der Lauf hing nur noch an Fetzen.<br />

„Niemals sollten<br />

diese Aufnahmen<br />

an die Öffentlichkeit,<br />

es war reiner<br />

Selbstschutz.“<br />

Es war also, anders als von einigen<br />

vermutet, kein ausheilbarer Treffer?<br />

Korrekt, unsere Pflicht ist es dann, diese Tiere<br />

von ihren Schmerzen zu erlösen. Dafür<br />

kommt kein Tierarzt und es gibt auch keine<br />

Prothese.<br />

Warum war es dir denn wichtig, die Szene<br />

zu filmen? Hat das eine Vorgeschichte?<br />

In jüngster Vergangenheit haben wir schon<br />

öfter solche Erfahrungen machen müssen,<br />

dass bei der Nachsuche gehetztes Wild<br />

in befriedete Bezirke eingedrungen ist und<br />

wir es dort eben auch erlösen mussten.<br />

Schon mehrfach habe ich Anzeigen wegen<br />

bewaffneten Hausfriedensbruch und Tierquälerei<br />

erhalten. Damals hatten wir keine<br />

Videos gemacht und einfach Glück gehabt,<br />

dass die Sache glimpflich ausging. Nur<br />

deshalb war es mir wichtig, diese Szenen zu<br />

filmen. Niemals sollten diese Aufnahmen<br />

an die Öffentlichkeit. Es war reiner Selbstschutz,<br />

damit am Ende nicht einfach Aussage<br />

gegen Aussage steht.<br />

›<br />

<strong>10</strong> / 2023 JÄGER<br />

39


Aber wie ist es denn dazu gekommen,<br />

dass es dann doch veröffentlicht wurde?<br />

Das ist ja trotzdem passiert.<br />

Wo der Startpunkt der Veröffentlichung<br />

liegt, ist für uns nicht rekonstruierbar. Wir,<br />

meine Begleitung und ich, haben es lediglich<br />

dem Schützen und dem Grundstückseigentümer<br />

zukommen lassen.<br />

Dann ist das Video viral gegangen und<br />

die Misere ging für dich erst richtig los.<br />

Was genau ist dann passiert?<br />

Also das war wirklich ein unschöner Gänsehaut-Moment.<br />

Ich habe innerhalb weniger<br />

Tage Drohungen und Post aus aller Welt<br />

bekommen, die keinen Absender hatte. In<br />

JÄGER THEMEN<br />

Nachsuche<br />

einigen Briefen wurde meiner Familie Gewalt<br />

angedroht oder sogar klargemacht, dass<br />

man meine Kinder und deren tägliche Aufenthaltsorte<br />

gut kenne.<br />

Kannst du sagen, welche Personengruppe<br />

dich am meisten bedroht hat?<br />

Ja, das kann ich und darüber bin ich bis heute<br />

schwer erschüttert und erschrocken. Die<br />

meisten Drohungen und Beschimpfungen<br />

kamen aus den eigenen Reihen. Von Jägern<br />

und Schweißhundeführern. Was sich da für<br />

Texte ausgedacht wurden, ist wirklich krass.<br />

Was denkst du,was deren Motivation war?<br />

Vielleicht ist da mehr vermeintliche Fachkenntnis<br />

oder Unverständnis in der Jägerschaft.<br />

Wieviele Jäger haben schließlich<br />

schonmal eine „richtige“ Nachsuche mitgemacht<br />

und können sich in so eine Situation<br />

versetzen? Ich rede hier nicht von einer<br />

200 Meter Totsuche, sondern von kilometerlanger<br />

Ungewissheit, was mit dem Stück<br />

eigentlich los ist. Als weiteren Grund könnte<br />

ich mir meine regionalen Bekanntheit vorstellen.<br />

Ich mache sehr viele Nachsuchen im<br />

Jahr, bestimmt gibt es Menschen denen das<br />

nicht gefällt. Schweißhundeführer-„Kollegen“<br />

hatten das Video übrigens auch an diverse<br />

Tierschutzorganisation geschickt, um<br />

sie darauf aufmerksam zu machen. Das können<br />

wir nachzuweisen.<br />

Bereits seit früher Jugend<br />

prägten Schweißhunde sein<br />

Leben. Aktuell führt<br />

Sebastian Lerch fünf BGS.<br />

Foto: Eike Mross<br />

40<br />

JÄGER <strong>10</strong> / 2023<br />

www.<strong>jaeger</strong>magazin.de


Über mehrere<br />

Kilometer verfolgten<br />

die Schweißhunde<br />

den beschossenen<br />

Hirsch bis ins Dorf.<br />

Foto: Eike Mross<br />

Letztendlich wurde festgestellt, dass<br />

dir nichts vorzuwerfen ist. Würdest du im<br />

Nachhinein etwas anders machen?<br />

Nach so einer Geschichte hat man immer<br />

eine umfangreiche Selbstreflektion. Vor allem<br />

nach nicht gefundenen Stücken suchen<br />

wir Schweißhundeführer oft nach den gemachten<br />

Fehlern. Ich bin bei sowas wirklich<br />

akribisch, deswegen bin ich vielleicht auch<br />

oft erfolgreich. Trotzdem würde ich bei der<br />

Gartenteich-Situation alles genauso wieder<br />

tun, es gab keine andere Möglichkeit, es zu<br />

beenden und es musste beendet werden.<br />

Wie stehst du allgemein zur Veröffentlichung<br />

von Nachsuchen-Material?<br />

Grundsätzlich bin ich schon der Meinung,<br />

dass man die Bevölkerung und auch die Jäger<br />

viel mehr sensibilisieren müsste, dass<br />

Nachsuchen eben auch eine Medaillenseite<br />

der Jagd sind. Also sollte man nicht nur die<br />

schönen Erlegerbilder zeigen, sondern auch<br />

Bilder von den oft im verborgenen stattfindenden<br />

Nachsuchen . Eben zeigen wenn mal<br />

nicht alles glatt lief, um einfach zu normalisieren,<br />

dass es ein wichtiger Teil der Jagd ist.<br />

Zum Glück haben wir solche Jäger, die Tag<br />

und Nacht mit ihrem Hund bereit stehen,<br />

ihre Freizeit zu opfern und ihre Familien zuhause<br />

zu lassen. Das ist kein Hobby mehr,<br />

das ist eine Lebenseinstellung.<br />

Wird die Situation etwas an deiner<br />

Einstellung zum Nachsuchen ändern?<br />

Nein, den Fährtenwillen, den ich bei der<br />

Nachsuche an den Tag lege, den lebe ich<br />

auch und wenn ich etwas angehe wird das<br />

bis zum Ende durchgezogen. Ich lasse mich<br />

von diesem kleinen Gewitter sicher nicht<br />

zurückhalten, im Gegenteil. <br />

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JÄGER THEMEN<br />

Jungjäger<br />

Den Wald vor lauter Selfies<br />

nicht sehen – viele Jungjäger<br />

messen heute der Selbstdarstellung<br />

mehr Bedeutung<br />

bei als dem Waidwerk.<br />

44 JÄGER <strong>10</strong> / 2023 www.<strong>jaeger</strong>magazin.de


Jagdlicher<br />

Fachkräftemangel?<br />

Foto: Getty Images / yorkfoto<br />

Nur noch Masse statt Klasse?<br />

Unser Autor DR. FLORIAN ASCHE steht der Jagdausbildung<br />

im Akkord kritisch gegenüber.<br />

<strong>10</strong> / 2023 JÄGER 45<br />


Invasion der<br />

Narzissten: Wird bald<br />

nur noch für Social-<br />

Media-Inhalte gejagt?<br />

Kopfschüttelnd steht die Jagdherrin<br />

vor ihrem jungen Gast. Vor 23 Jahren<br />

hat Marion das Hochwildrevier<br />

in der Müritz mit ihrem Mann<br />

zusammen gepachtet. Für beide<br />

war es das Paradies einer gemeinsamen Passion.<br />

Nach dem Tod ihres Mannes kümmert<br />

sich Marion nun vermehrt um den jagdlichen<br />

Nachwuchs. Deshalb lädt sie zu den Intervallansitzen<br />

auch immer ein oder zwei<br />

jagdliche Neulinge ein. Begleitung auf dem<br />

Weg in die jagdliche Praxis.<br />

Auch an diesem Freitagabend stehen<br />

zwei Anfänger auf dem Forsthof, Absolventen<br />

einer bekannten Jagdschule. Noch vor<br />

einigen Wochen haben sie dort über den<br />

Prüfungsfragen geschwitzt. Heute aber soll<br />

es hinausgehen ins Revier, selbst schauen<br />

und hoffen, eigene Beute machen. „Grau, lieber<br />

Freund, ist alle Theorie und grün ist des<br />

Lebens goldener Baum“, denkt sich Marion.<br />

Ihr machen diese Erlebnisse mit jungen<br />

Menschen unendlich viel Freude. Schließlich<br />

ist die eigene Lebensstrecke so groß,<br />

dass Teilen zur Freude wird. Und nichts ist<br />

so spannend, wie die ersten Schritte junger<br />

Menschen in Richtung grüne Praxis. Doch<br />

einiges hat sich in den letzten Jahren geändert.<br />

Inoffiziell schon lange Jäger<br />

Früher waren ihre Gäste meistens selbst Jägerkinder.<br />

Sie hatten mit den Eltern und<br />

durch eigene, verbotene Jagderlebnisse das<br />

Handwerk schon kennengelernt. Rattenjagd<br />

in der Scheune, das Kaninchen vom Ansitz<br />

oder die Taube auf der Stoppel hatten vor<br />

der Zeit Jäger aus ihnen gemacht. Nur der<br />

grüne Schein fehlte.<br />

Diese Gruppe junger Praktiker wird immer<br />

kleiner. Heute sind die ersten Gäste<br />

meist Absolventen von Intensivkursen aus<br />

der Stadt. Häufig möchten sie „Biofleisch“<br />

nach Hause bringen oder etwas Sinnstiftendes<br />

in der Freizeit unternehmen. Deshalb<br />

haben sie die Prüfung gemacht. Die Motive<br />

sind vielfältig und wer sich die Jagd aneignen<br />

will, der ist bei Marion herzlich willkommen.<br />

Doch soll man sich keine falschen<br />

Vorstellungen machen, die Jagdherrin ist<br />

streng. So gilt der erste Blick der Ausrüstung.<br />

Welche Jacke, welche Büchse, welches<br />

Messer? Wer betritt heute das Revier? Und<br />

da weiten sich die Augen: Alles ist heute vom<br />

Feinsten. Man trägt Funktionswäsche in<br />

Camouflage und führt natürlich den Geradezug-Repetierer.<br />

Auf dem Lauf mit Silencer<br />

sitzt ein weiteres Riesenrohr, die unvermeidliche<br />

Nachtzieltechnik.<br />

Marion hat ihren ersten Bock, natürlich<br />

einen Knopfer, noch mit dem klapprigen<br />

98er von Opa Bruno geschossen. Mit vierfachem<br />

Glas und dem schrecklichen Absehen<br />

1. Sie hat ihr durchgeschwitztes Kinderhütchen<br />

getragen und den abgelegten Lodenmantel<br />

von Onkel Michael. Ihr erster Dackel<br />

Anton hat sie begleitet. Allein war sie vor Tagesanbruch<br />

rausgefahren, hatte gebibbert<br />

vor Passion und war dann, nach allerlei Versuchen,<br />

so stolz! Aufgebrochen, verblendet<br />

und mit dem Vater dann den Bock geholt.<br />

„Sag mal,<br />

mein Lieber,<br />

hast Du denn<br />

überhaupt kein<br />

Fernglas dabei?“<br />

Fernglas und Zielfernrohr?<br />

Doch Marion ist ein freier Geist und schließlich<br />

soll man nicht von der Kleidung auf den<br />

Menschen schließen. Vorsichtshalber fragt<br />

sie, was bei ihren jungen Freunden so aus<br />

den Gewehrläufen fliegt. „300 Win Mag! Damit<br />

kann man alles schießen, haben sie uns<br />

gesagt.“ Marions Stirn runzelt sich. „Dir ist<br />

aber schon klar, dass wir hier auf Rehwild<br />

und Schmaltiere jagen oder? Die möchte ich<br />

nachher noch essen können.“<br />

Marion kassiert die Artillerie prompt ein<br />

und kommt mit ihrer alten Kipplaufbüchse<br />

im Kaliber 7 x 57R zurück. „So, das sollte<br />

für heute reichen.“ Sie lässt ihren Adlatus<br />

ein paar Mal den Abzug abschlagen und fragt<br />

dann nach seinem Fernglas. „Reicht denn<br />

das Zielfernrohr nicht?“. Marions Stirn runzelt<br />

sich wieder. „Ohne vernünftiges Fernglas<br />

entgeht Dir doch so vieles. Willst Du immer<br />

über den Gewehrlauf schauen, um die<br />

Natur zu beobachten? Du willst doch auch<br />

Piepmätze sehen. Na, wir teilen uns mein<br />

Fernglas. Los, es wird Zeit.“<br />

Mysteriöses braunes Tier<br />

Drei Stunden später steht die Truppe wieder<br />

vor dem Jagdhaus. Ein Gast erzählt, er habe<br />

ein kleines braunes Tier gesehen. Was für eines?<br />

Er schaut etwas betroffen. Marion einigt<br />

sich mit ihm nach langem Fragen auf einen<br />

Baummarder.<br />

Zwei Freunde haben die ihnen zugedachten<br />

Rehböcke geschossen und einer hat<br />

ein Damschmaltier nach Hause gebracht. Es<br />

wird zentral aufgebrochen, damit die Jungjägerschar<br />

Praxis bekommt. Marion erklärt<br />

und hilft überall. Doch sie merkt deutlich,<br />

wie weit entfernt ihre Schützlinge doch von<br />

dem sind, was für sie schon in der Kindheit<br />

selbstverständlich war. Wo sitzt die Leber?<br />

Wo bricht man das Schloss? Häufig herrscht<br />

große Ratlosigkeit. Dabei hatte ein junger<br />

Gast doch beim Kaffee von seinen ersten<br />

Drückjagderfolgen im letzten Jahr berichtet.<br />

„Du hast doch gesagt, dass Du fünf Sauen<br />

geschossen hast. Warum tust Du Dich denn<br />

jetzt so schwer?“. Doch Drückjagd ist heute<br />

nicht mehr Praxis, sondern Event. „Da wurde<br />

doch immer zentral aufgebrochen und<br />

es waren Metzger dabei. Da wollte ich mich<br />

nicht dazwischendrängen.“ Als schließlich<br />

die Brüche überreicht werden, muss sich ein<br />

glücklicher Schütze den Hut seines Nachbarn<br />

leihen. Stolz prangt das Zweiglein an<br />

der Tarnkappe.<br />

Überladene Jugend<br />

Vom Harvard-Politologen Samuel Huntington<br />

stammt der Begriff des „clash of cultures“,<br />

des Zivilisationskonflikts. Doch was<br />

der Wissenschaftler als Phänomen zwischen<br />

geografisch/kulturellen Räumen beschreibt,<br />

das zieht sich mitten durch unsere Gesellschaft.<br />

Es erreicht unsere Wälder und unsere<br />

Jagd. Junge Menschen fühlen sich heute<br />

einer derartigen Vielzahl an Informationen<br />

und Lebensgestaltungen ausgesetzt, dass es<br />

immer schwerer fällt, auszuwählen und spezifische<br />

Expertise zu schaffen. Was früher<br />

Mangel war, das bedeutete zwangsläufig, das<br />

46<br />

JÄGER <strong>10</strong> / 2023<br />

www.<strong>jaeger</strong>magazin.de


wenige Vorhandene auch zu beherrschen.<br />

Heute verändern Sportclub, Auslandsjahr,<br />

Fernreisen, Internet, soziale Netzwerke<br />

usw. unseren Blick auf die Welt. Dabei wird<br />

die Aufmerksamkeitskurve immer kürzer.<br />

Alles soll im TikTok-Tempo vermittelt werden.<br />

Dementsprechend kurz sind auch die<br />

Intensivkurse unserer Jagdschulen.<br />

Diese Institute haben durchaus eine Daseinsberechtigung.<br />

Allerdings kann man von<br />

niemandem verlangen, innerhalb von Wochenfristen<br />

zum Jäger zu werden. Dazu bedarf<br />

es einer großen Praxis, eines Vor- und<br />

Nachreifens des Erlernten. Doch das gibt es<br />

immer seltener. Denn wer hat das Glück, im<br />

Heckwasser eines Lehrprinzen zu schwimmen?<br />

Wer läuft in einem Revier mit und hat<br />

sich dort noch für seine Fehler zu verantworten?<br />

Wer erlebt noch eine echte Dramaturgie<br />

der Jagd, die mit der kleinen Beute<br />

beginnt und nach Jahren beim Hirsch endet?<br />

In Namibia erlebte ich eine Familie, deren<br />

jüngster Sohn als erstes Stück Wild seines<br />

Lebens einen Oryx nach Hause brachte.<br />

Er war 14 Jahre alt. Was soll eigentlich noch<br />

in diesem Leben kommen?<br />

Inhaltslose Influencer<br />

Und wer liest heute noch Jagdliteratur? Von<br />

mittlerweile 400.000 Jagdscheininhabern<br />

schaut höchstens die Hälfte noch regelmäßig<br />

in eine Jagdzeitung. Insbesondere junge<br />

Menschen surfen eher im Internet. Dagegen<br />

ist grundsätzlich nichts einzuwenden, doch<br />

was wird dort geboten? Der riesige Haufen<br />

von „Influencern“ vermittelt meistens keine<br />

Inhalte, sondern beschränkt sich auf pornografisch<br />

angehauchte „Jagderlebnisse“ im<br />

Totschieß-Modus. Wir erfahren nichts über<br />

Biotopgestaltung, Wildtierschutz, nichtjagdbare<br />

Arten und jagdpolitische Probleme.<br />

Solche Themen belasten die Klickraten<br />

zu sehr und schrecken die Sponsoren ab.<br />

Peng-Knall-Puff läuft einfach besser. Dazu<br />

kommt noch ein Bild der eigenen Großartigkeit.<br />

Rehbock mit Blütensträußchen und<br />

dahinter die Erlegerin mit Duckface oder<br />

der Schütze mit modernster Artillerie. So<br />

wird die Beute zum Teil der Eigenkosmetik.<br />

Wer heute die Jägerei lernen möchte,<br />

der ist verdammt einsam in der Kakophonie<br />

des Internets. Heraus kommt eine Form<br />

des jagdlichen Vulgärlateins mit Hightech-<br />

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gleitet das jagdliche Handwerk<br />

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JÄGER THEMEN<br />

Jungjäger<br />

Ausrüstung. Unsere Fachsprache wird nicht<br />

mehr beherrscht („und dann lief der Bock<br />

einfach weg!“). Und das Aufarbeiten des Wildes<br />

gerät zum Gemetzel. Auf einer Drückjagd<br />

wurden die Schützen einmal gebeten,<br />

das Wild „zu lüften“. Als wir einen Jungjäger<br />

dann von seinem Stand abholten, da hatte er<br />

seinem Frischling die Keulen und Blätter abgeschärft,<br />

der Bauch aber blähte sich.<br />

Die Technik ersetzt alles, was uns verloren<br />

gegangen ist. Oder geht es uns nicht vielmehr<br />

verloren, weil wir der Technik hinterherlaufen?<br />

Da machen die ersten „Jäger“<br />

ihre Nachsuchen mit WBG und Drohne. Einen<br />

Hund führen sie nicht mehr ab. Zu wenig<br />

Zeit. Zu viel Technik.<br />

Des alten Mannes Klage<br />

Die Jagd ist keine Insel. Sie teilt die gesamten<br />

Probleme des Bildungsstandortes<br />

Deutschland. Vor 30 Jahren war ein Hauptschüler<br />

ohne weiteres in der Lage, eine<br />

handwerkliche Lehre zu beginnen und abzuschließen.<br />

Realschüler konnten vollständig<br />

sicher schreiben und formulieren und<br />

Gymnasiasten hatten einen Überblick über<br />

die deutsche Literatur. Mittlerweile hat sich<br />

der Anteil der Abiturienten verdoppelt. Das<br />

rechtfertigt die Frage, ob wir auch doppelt<br />

so intelligent geworden sind. Oder kann es<br />

sein, dass unsere Bildungsstandards gesenkt<br />

wurden? Anders lässt es sich nicht erklären,<br />

dass immer mehr Ausbildungsbetriebe und<br />

Universitäten die Frage stellen, ob die neue<br />

Generation studien- und ausbildungsfähig<br />

ist. Zugleich werden heute unsere Schulkinder<br />

mit Beifall und Bestnoten überschüttet.<br />

So brachte ein Drittel aller Hamburger Abiturienten<br />

2021 einen Einserschnitt nach<br />

Hause. Das entspricht ungefähr 17 Prozent<br />

aller Schulabgänger.<br />

Regelmäßiges Atmen und ganze Sätze<br />

sprechen in Deutschland mittlerweile<br />

für Hochbegabung. Zugleich sind knapp 24<br />

Prozent unserer Viertklässler nicht in der<br />

Lage, mathematische Mindestleistungen<br />

zu erbringen. Die Qualität spaltet sich, auf<br />

der einen Seite stehen immer weniger echte<br />

Leistungsträger und auf der anderen immer<br />

mehr bildungsferne Freizeitoptimierer.<br />

Nichts anderes gilt für die Jagd. Sie teilt<br />

die allgemeine Entwicklung unserer Gesellschaft,<br />

wird unkonzentrierter, unbedachter<br />

und ausgerichtet auf schnelle Erfolge. Doch<br />

ist das unser Schicksal? Wenn wir uns entschließen<br />

könnten, statt seelenloser Fragenkataloge<br />

einen praktisch-ethischen Ausbildungsteil<br />

zumindest als Folgeausbildung zur<br />

Jungjägerausbildung anzubieten, dann wäre<br />

das ein echter Fortschritt gegenüber einer<br />

Tendenz zum Schmalspurhobbyisten.<br />

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JÄGER THEMEN<br />

Jagdlicher Anstand<br />

Drückjagd-Knigge<br />

Umgangsformen sind wichtig. Wie Sie einen guten Eindruck als<br />

Jagdgast bei einer Gesellschaftsjagd hinterlassen, verraten Ihnen<br />

die JÄGER-Redakteure ISABELLE NYARI und DR. STEFAN BIRKA.<br />

Alle Schützen sind auf den<br />

Ständen, die Hundeführer<br />

treffen letzte Absprachen.<br />

Ein Moment, in dem vom<br />

Jagdleiter eine Menge<br />

Stress abfällt.<br />

Foto: Sven-Erik Arndt<br />

48<br />

JÄGER <strong>10</strong> / 2023<br />

www.<strong>jaeger</strong>magazin.de


Vom Stände freischneiden, neue Drückjagdböcke bauen, Treiber anwerben<br />

bis zu Jagdhornbläser organisieren – eine Drückjagd wird oft aufwendig<br />

Wochen und Monate im Voraus geplant. Es werden Einladungen<br />

verschickt, Zusagen gesammelt, Ansteller eingewiesen und die<br />

Hundeführerstände sinnvoll im Revier verteilt. Das alles ist mit einem<br />

hohen organisatorischen Aufwand verbunden. Und zwischendrin hat man immer<br />

wieder „Störfeuer“: Absagen hier, eine kaputte Leitersprosse dort oder der Nachbar<br />

will jetzt doch die Grenze absetzen.<br />

Am Tag der Drückjagd stehen der Revierchef und seine Leute unter Strom. Als<br />

eingeladener Jäger hat man oft nur eine Art bessere „Zaungastrolle“, aber trotzdem<br />

kann man mithelfen gemeinsam einen schönen Jagdtag zu verleben.<br />

›<br />

<strong>10</strong> / 2023 JÄGER<br />

49


JÄGER THEMEN<br />

Jagdlicher Anstand<br />

1<br />

Zuverlässigkeit<br />

Wer einen Termin zugesagt hat, der sollte ihn auch<br />

einhalten. Natürlich können Ereignisse dazwischenkommen,<br />

durch die eine Jagdteilnahme nicht mehr möglich<br />

ist. Komischerweise häufen sich sehr kurzfristige Absagen<br />

immer, wenn am Jagdtag schlechtes Wetter herrscht.<br />

Oft bleiben dann Stände unbesetzt, auf denen gut Strecke<br />

hätte gemacht werden können. Fällt zudem noch ein Hundeführer<br />

aus, fehlt nicht nur der Schütze, sondern auch<br />

der Vierbeiner in der Planung. Ersatz steht so kurzfristig oft<br />

nicht zur Verfügung. Daher: Zusagen halten ist Ehrensache.<br />

2<br />

Gute Vorbereitung<br />

Nicht erst am Morgen der Drückjagd anfangen alles<br />

schnell zu suchen. Oft bleiben dann die simplen<br />

Sachen auf der Strecke. Nichts ist peinlicher als mit gequältem<br />

Blick eingestehen zu müssen, dass man den Jagdschein<br />

vergessen hat. Klar, man kennt sich vielleicht gut, aber ein<br />

gewisses Unbehagen bleibt beim Jagdveranstalter, wenn das<br />

amtliche Jagddokument nicht vorliegt. Auch vergessene<br />

Munition hinterlässt einen ganz schlechten Eindruck und am<br />

Ende hat man gerade dann den besten Anlauf.<br />

Foto: Naturfotografie Schilling<br />

3<br />

Pünktlichkeit<br />

Wer nicht pünktlich am Treffpunkt erscheint,<br />

verzögert den Jagdablauf. Allein mit der physischen<br />

Anwesenheit am Sammelplatz ist es oft nicht<br />

getan. Der Jagdschein wird kontrolliert, das Standgeld<br />

gezahlt sowie die Ansprache, Sicherheitsbelehrung und<br />

die Gruppeneinteilung sollten nicht verpasst werden.<br />

Gerade diese wichtigen organisatorischen Informationen<br />

sind essenziell für einen sicheren Jagdtag. Lieber 30<br />

Minuten zu früh da sein und mit den Mitjägern einen<br />

Kaffee trinken, als abgehetzt nur noch die letzten Worte<br />

der Ansprache aufschnappen.<br />

Bei Sicherheitsbelehrung und Freigabe<br />

heißt es nicht nur Zuhören, sondern auch<br />

rechtzeitig da sein.<br />

4<br />

Fahrgemeinschaften bilden<br />

Wer kann, sollte mit einem Autos im Wald besser und die Parkplatzsituation<br />

am Streckenplatz ent-<br />

Mitjäger zur Jagd anreisen.<br />

Weiß der Jagdherr dies rechtzeitig, spannter. Auch in den zugeteilten<br />

kann er auch die Stände entsprechend<br />

zuordnen. Vor allem in Rotgemeinschaften<br />

bilden und lernt so<br />

Anstellergruppen kann man Fahrwildrevieren<br />

sind weniger störende gleich noch seine Mitjäger kennen.<br />

5<br />

Waffe besser im Auto<br />

Früher war es Sitte mit<br />

gebrochener Waffe der morgendlichen<br />

Ansprache zu lauschen.<br />

Der geschulterte Repetierer bei der<br />

morgendlichen Ansprache irritiert<br />

heutzutage doch eher. Am Ende legt<br />

man die Waffe vor dem Ausfahren<br />

zu den Ständen eh wieder ins<br />

Futteral zurück. Lassen Sie die<br />

Waffe lieber gleich im Fahrzeug.<br />

50<br />

JÄGER <strong>10</strong> / 2023<br />

www.<strong>jaeger</strong>magazin.de


6<br />

Standruhe<br />

Sicherheit immer zuerst. Der<br />

Ansteller weist den Schützen<br />

ein. Seinen Vorgaben ist Folge zu<br />

leisten. Während der Jagd wird der<br />

Stand nicht verlassen. Immer wieder<br />

kommt es leider vor, dass der Schütze<br />

nach seinem beschossenen Wild<br />

sucht. Oft nur um sicherzugehen,<br />

dass er richtig getroffen hat und das<br />

Stück liegt. Trotzdem ein absolutes<br />

Unding. Nach der Jagd ist dem Ansteller<br />

unbedingt alles zu berichten.<br />

Einerseits sind die Erkenntnisse über<br />

Wildbewegung wichtig für die nächste<br />

Drückjagdplanung, andererseits<br />

können Infos über gesichtetes oder<br />

erlegtes krankes Wild aufwendige<br />

Nachsuchen abkürzen.<br />

7 8<br />

Strecke machen<br />

Drück- und Treibjagden sind<br />

für viele Jäger auch ein gesellschaftliches<br />

Event. Für den Jagdherren<br />

sicherlich auch, aber er hat<br />

ebenso die Strecke im Blick. Was der<br />

Jagdleiter freigibt, sollte auch erlegt<br />

werden, wenn ein sicherer Schuss<br />

möglich ist. Wenn man das Bockkitz<br />

im eigenen Revier vielleicht auch nicht<br />

erlegen würde, so sollte es zur Drückjagd<br />

bei entsprechender Freigabe<br />

dann doch fallen.<br />

Wenn das Stück nicht liegt<br />

Wer ein Stück beschossen hat,<br />

das nicht liegt, der verbricht den<br />

Anschuss. Dafür sollte man im besten Fall<br />

Markierungsband nehmen. Hat man keins<br />

dabei, dann reicht auch ein Taschentuch.<br />

Weniger hilfreich ist ein Fichtenzweig in<br />

einer Fichtendickung.<br />

Zudem meldet man dem Ansteller die<br />

Nachsuche und gibt zusätzlich die Fluchtrichtung<br />

an. Auf keinen Fall läuft man<br />

selbst hinterher. Auch wenn am Anschuss<br />

Schweiß deutlich zu erkennen ist – man<br />

erschwert dem Nachsuchengespann die<br />

Arbeit erheblich, wenn man die Fährte<br />

vertritt. Sollte man selber einen Hund<br />

haben, darf dieser nicht automatisch<br />

sofort nachsuchen. Die Organisation der<br />

Nachsuchen übernimmt die Jagdleitung.<br />

Foto: Isabelle Nyari<br />

9<br />

Respekt für Treiber<br />

Die Treiber – egal ob die zwei- oder vierbeinigen<br />

Version – sind während der Jagd die wichtigsten<br />

Akteure. Ohne sie, keine Wildbewegung. Auch wenn sie sich<br />

mal auf dem Weg vor dem eigenen Stand sammeln und<br />

etwas verweilen: freundlich bleiben. Ein „Danke“ für vorgeliefertes<br />

Wild tut auch einem Standschützen nicht weh.<br />

Wer in seiner Jagdausbildung selber bei Nassschnee durch<br />

Dickungen gekrochen ist, weiß, was die Treiber leisten.<br />

Am Ende der Jagd hat ein<br />

abgekämpfter Hund sich<br />

immer eine Fahrt zum<br />

Streckenplatz verdient.<br />

<strong>10</strong><br />

Jagdhunde einsammeln<br />

Jagen ohne Hund ist Schund –<br />

dieser Satz hat immer Gültigkeit.<br />

Gerade in Zeiten von riesigen Windwurf und<br />

Käferflächen, werden gute Hunde immer<br />

gebraucht. Von daher ist es selbstverständlich,<br />

dass man die Vierbeiner nach den Jagden<br />

einsammelt. Auch fünf Minuten vor Hahn in<br />

Ruh´ kann ein Hund an den Strick. Ein jeder<br />

Hundeführer freut sich, wenn er weiß, dass<br />

sein vierbeiniger Helfer zum Streckenplatz<br />

gebracht wird. Dem Hund erspart man mitunter<br />

einen gefährlichen Rückweg über eine<br />

Straße oder verhindert, dass er nach der Jagd<br />

noch zufällig an krankes Wild gerät. Hat man<br />

einen Jagdhund eingesammelt, setzt man den<br />

Besitzer sofort in Kenntnis oder informiert die<br />

Jagdleitung.<br />

Jeder Jagdhund trägt üblicherweise<br />

eine Telefonnummer auf Halsung oder Weste.<br />

Und wer für den Vierbeiner keinen Platz im<br />

sauberen Kofferraum des SUV hat: die Jagdhelfer<br />

fahren auch sehr gerne im Fußraum mit<br />

– die Fußraumheizung ist nach der Jagd sehr<br />

beliebt.<br />

<strong>10</strong> / 2023 JÄGER<br />

51


JÄGER THEMEN<br />

Jagdlicher Anstand<br />

11 12<br />

Der Wald ist keine Autobahn<br />

Die Jagd ist vorbei und man kann die Füße kaum noch<br />

spüren. Da möchte man natürlich schnell an das wärmende<br />

Feuer und sich ein heißes Getränk am Streckenplatz gönnen. Doch<br />

oft wird vergessen, dass viele unserer Jagdhunde nicht pünktlich zu<br />

Hahn in Ruh´am Strick sind. Viele Hunde jagen noch oder sind auf<br />

dem Rückweg zu ihrem Führer. Schon öfter wurden Hunde nach einer<br />

Drückjagd im Wald überfahren. Es ist also selbstverständlich, dass<br />

man mit gedrosseltem Tempo die Waldwege entlangfährt und gegebenenfalls<br />

herrenlose Hunde einsammelt. Und auch wenn das Treiben<br />

durch ist: nach der Jagd kann trotzdem immer noch Wild über<br />

die Wege flüchten.<br />

Anpacken<br />

Gerade am Streckenplatz gibt es<br />

immer etwas zu tun. Der erste Ansteller<br />

kommt mit einem vollen Heckträger,<br />

muss aber gleich nochmal zurück ins Revier?<br />

Helfen Sie beim Abladen. Ein Treiber hat sich<br />

verlaufen? Bieten Sie an ihn abzuholen. Nicht<br />

nur der Jagdherr, auch der Treiber wird dankbar<br />

sein. Logistische Unterstützung ist immer<br />

gern gesehen. Es sind die kleinen Hilfen, die am<br />

meisten entlasten.<br />

Foto: Adolf Schilling<br />

13<br />

Nachsuchen begleiten<br />

Während sich die Jäger nach der Jagd am<br />

Feuer warmes Essen und Kaffee schmecken<br />

lassen, beginnt für die Nachsuchengespanne die Arbeit.<br />

Selber eine Nachsuche verursacht? Ein echter Waidmann<br />

zeigt Größe, wenn er dem Nachsuchenführer seine Hilfe<br />

anbietet. Manche sind froh über Begleitung und lassen<br />

sich gerne direkt vom Schützen einweisen. Andere arbeiten<br />

lieber alleine oder ausschließlich mit ihnen bekannten<br />

Jägern. So oder so – Nachfragen kostet nichts und zeigt,<br />

dass man für seine Fehler auch geradesteht.<br />

Auch beim Streckelegen<br />

sind helfende Hände<br />

gern gesehen.<br />

14<br />

Schlechte Schüsse<br />

Es kann gerade auf einer<br />

Drückjagd immer passieren,<br />

dass man einen schlechten Schuss<br />

anträgt. Wer den Rücken zerschossen<br />

hat oder den Frischling dreimal beschießen<br />

musste, der sollte auch den nötigen<br />

Schneid besitzen, das Stück selbst zu erwerben.<br />

Schlecht geschossenes Wild<br />

lässt sich für den Jagdleiter schwierig<br />

vermarkten und verursacht nur nervige<br />

Mehrarbeit.<br />

15<br />

Wenn der Hut kreist<br />

Wir alle profitieren bei unseren<br />

Jagden von guter<br />

Hundearbeit. Die Ausbildung und Haltung<br />

unserer Jagdhunde kostet viel Zeit<br />

und Geld. Es ist also selbstverständlich,<br />

dass man im Schadensfall den Führer eines<br />

geschlagenen Hundes hilft, um die<br />

Tierarztkosten und Pflege des verletzten<br />

vierbeinigen Jagdkameraden abzupuffern.<br />

Wichtig ist nicht, dass man große<br />

Scheine in den Hut wirft. Ein jeder gibt,<br />

was er kann. Ja, es gibt Tierkrankenversicherungen<br />

und Ausgleichsfonds, diese<br />

kommen aber oft nur für die unmittelbaren<br />

Tierarztkosten auf.<br />

Wie sollte sich ein guter Jagdgast<br />

verhalten? Was ist Ihnen vielleicht bei<br />

den letzten Jagden aufgefallen?<br />

Schreiben Sie uns an:<br />

info@<strong>jaeger</strong>magazin.de<br />

52<br />

JÄGER <strong>10</strong> / 2023<br />

www.<strong>jaeger</strong>magazin.de


LEISTUNGSSPORTLER HUND<br />

Herausforderung<br />

Drückjagd<br />

Die Drückjagdsaison fordert unseren Hunden eine Menge<br />

ab. Was Ihren Vierbeiner in dieser anstrengenden Zeit<br />

erwartet und wie sie ihn darauf vorbereiten können,<br />

erklärt unsere Autorin JANET NAGEL.<br />

Unsere Jagdhunde werden meist<br />

schon als Welpen auf ihre zukünftigen<br />

jagdlichen Aufgaben<br />

vorbereitet. Begonnen wird<br />

mit dem Fördern der jagdlichen<br />

Anlagen und des Gehorsams. Die physische<br />

und psychische Fitness spielen für den<br />

jagdlichen Einsatz ebenfalls eine wichtige<br />

Rolle. Insbesondere bei Drückjagden sind<br />

unsere vierbeinigen Freunde starken Belastungen<br />

ausgesetzt, hier müssen sie schnell<br />

und langausdauernd laufen. Die Hunde machen<br />

dabei Drehbewegungen aus vollem<br />

Lauf oder sie stoppen abrupt. Auch muss<br />

manchmal erlegtes Wild über eine längere<br />

Distanz durch das Revier apportiert werden.<br />

Wenn dabei auch noch höhere Hindernisse<br />

überwunden werden müssen, ist dies insbesondere<br />

für die Hals- und Rückenmuskulatur<br />

sehr belastend: Ein Fuchs mit einem Gewicht<br />

von bis zu 8 Kilogramm kann an die 30<br />

Prozent des Körpergewichtes des Hundes<br />

ausmachen. Ist er dafür nicht ausreichend<br />

trainiert, kommt es zu einer Überbeanspruchung.<br />

Auf die Dauer können sich so Veränderungen<br />

an Muskeln, Sehnen, Bändern,<br />

Knochen und Gelenken bilden.<br />

Besonderheiten<br />

bei der Drückjagd<br />

Einer der Höhepunkte des Jagdjahres ist die<br />

Drückjagdsaison. Hier sind meistens mehrere<br />

Hunde mit ihren Führern zu Fuß unterwegs.<br />

Die viele Bewegung im Wald durch<br />

die Jäger und das flüchtende Wild, insbesondere<br />

aber die Zusammenarbeit mit den<br />

anderen Hunden fordern dem Jagdhund<br />

Höchstleistungen ab. Vor allem der Konkurrenzkampf<br />

mit anderen Hunden - denn jeder<br />

möchte Beute machen - treibt die Vierbeiner<br />

zu noch mehr Leistungen an. Ist der<br />

Jagdgehilfe nicht optimal auf diesen Einsatz<br />

vorbereitet, kann im Laufe des Jagdgeschehens<br />

die Leistungsfähigkeit schwinden und<br />

die Konzentrationsfähigkeit sinken. Dies<br />

kann zu Fehlern führen, wie beispielsweise<br />

falsches Einschätzen einer Distanz oder das<br />

Übersehen eines Erdloches. Auch im Kontakt<br />

mit wehrhaftem Schwarzwild können<br />

so Fehler passieren.<br />

Verletzungen erkennen<br />

Verletzt sich der Hund beispielsweise am<br />

Hinterlauf, wird er dies während der Jagd<br />

nach Möglichkeit nicht zeigen. Vielleicht<br />

jault er kurz auf oder knickt mit einem Lauf<br />

ein, aber wenn er kann, wird er die Jagd<br />

ohne sichtbare Schmerzanzeichen fortsetzen<br />

wollen.<br />

Starke Erregung, hoher Stress und der<br />

Ausstoß von Adrenalin während der Jagd<br />

lassen das Schmerzempfinden in den Hintergrund<br />

treten, man nennt das die stressinduzierte<br />

Analgesie (Schmerzausschaltung).<br />

Kommt der Hund im Anschluss zur<br />

Ruhe, sinkt der Stresspegel und das Adrenalin<br />

wird abgebaut, werden die Schmerzen<br />

langsam deutlicher und der Hund fängt an<br />

zu lahmen. Bei einer ersten Untersuchung<br />

durch den Hundehalter kann durch Druck,<br />

Loslassen oder Beklopfen die genauere Stelle<br />

des Schmerzes eingegrenzt werden.<br />

Foto: Reiner Bernhard<br />

Der Bewegungsapparat<br />

des Hundes<br />

Der Körperbau des Jagdhundes ist für seine<br />

besonderen Aufgaben ausgelegt. Der Schub<br />

für die Vorwärtsbewegung kommt aus der<br />

Hinterhand. Über die Pfoten wird die Kraft<br />

auf das Hüftgelenk, das Iliosakralgelenk und<br />

54<br />

JÄGER <strong>10</strong> / 2023<br />

www.<strong>jaeger</strong>magazin.de


PRAXIS<br />

Der Einsatz auf Drückjagden<br />

verlangt unseren Hunden einiges<br />

ab, ohne Vorbereitung gelangen<br />

sie schnell an ihre Grenzen.<br />

die Wirbelsäule übertragen, wodurch der<br />

Körper nach vorne geschoben wird.<br />

Das Iliosakralgelenk übernimmt im<br />

Körper die Funktion eines Stoßdämpfers,<br />

der Schwingungen abfängt, was Kräfte<br />

spart. Über die Vordergliedmaßen wird der<br />

Schub gelenkt sowie gebremst und es werden<br />

gleichzeitig Unebenheiten ausgeglichen.<br />

Dazu ist die Vordergliedmaße über das<br />

Schulterblatt rein muskulär mit dem Rumpf<br />

verbunden. Schnelle Richtungswechsel aus<br />

vollem Lauf wie auch abrupte Stopps, die<br />

eine extrem große Krafteinwirkung verursachen,<br />

sind so für den Hund problemlos möglich.<br />

Gerade auf der Drückjagd kommt den<br />

Pfoten eine große Bedeutung zu, denn sie<br />

müssen bei höchster Stabilität gleichzeitig<br />

eine maximale Beweglichkeit aufweisen, um<br />

unebenen Untergrund auszugleichen.<br />

Im normalen Zustand kann der Hund<br />

ohne sich zu verletzen in voller Geschwindigkeit<br />

über Wald- und Wiesenboden rennen,<br />

über Äste springen und abrupt vor Hindernissen<br />

abbremsen und ausweichen. ›<br />

<strong>10</strong> / 2023 JÄGER<br />

55


LEISTUNGSSPORTLER HUND<br />

Übungen zur Vorbereitung<br />

Foto: Janet Nagel<br />

Bei der Drückjagd agiert der Hund wie ein<br />

Leistungssportler, der seinem Körper eine Vielzahl<br />

an Leistungen abverlangt:<br />

Kraft<br />

• Schnelligkeit<br />

• Beweglichkeit<br />

• Koordination/Propriozeption (Eigenwahrnehmung<br />

von Körperlage und Körperbewegung im Raum)<br />

• Ausdauer<br />

Diese Leistungsmerkmale können durch spezielle Übungen gezielt<br />

trainiert werden:<br />

Kraft und Schnelligkeit im Galoppsprung<br />

Bei der Drückjagd, beim Rennen über Stock und Stein, braucht der<br />

Hund für jeden Galoppsprung eine gute Sprungkraft, was unter dem<br />

Leistungsmerkmal Kraft definiert wird.<br />

Zur Förderung der Kraft eignen sich Sitz-Steh-, Sitz-Platz- oder<br />

Platz-Steh-Übungen. Dabei soll sich der Hund jeweils kraftvoll mit den<br />

Vorder- beziehungsweise Hinterläufen vom Boden hochdrücken.<br />

Schnelligkeit benötigt der Jagdhund ebenfalls, um eine große<br />

Waldfläche in kürzester Zeit abarbeiten zu können. Unterstützt wird er<br />

hierbei von seinem Jagdtrieb, jedoch ist Schnelligkeit eher genetisch<br />

verankert, weshalb sie sich nicht gut trainieren lässt. Trainierbar ist<br />

die Antrittsschnelligkeit, die durch Motivation und Leistungsbereitschaft<br />

gefördert wird. Eine Trainings-Methode wäre, den Hund festzuhalten<br />

und sein Lieblingsspielzeug von ihm wegzuwerfen. Sobald es<br />

gelandet ist, lässt man den Hund los und er wird nun versuchen, mit<br />

schnellstmöglichem Antritt sein Spielzeug zu erbeuten.<br />

Beweglichkeit der Gelenke<br />

Für ein gutes Körpergefühl ist Beweglichkeit unerlässlich. Doch bei<br />

manchen Hunden weisen die Gelenke eine zu hohe Beweglichkeit (Hypermobilität)<br />

auf. Hier sind die Strukturen, wie Gelenkkapsel und<br />

Bänder, zu weich und geben den beiden Gelenkpartnern nicht ausreichend<br />

Führung. Dies kann zu Verletzungen insbesondere auf der<br />

Drückjagd führen. Durch Kräftigung der kleinen Muskulatur nahe am<br />

Gelenk mit isometrischen Übungen kann man diesem Zustand entgegengewirken.<br />

Der Hund soll hierbei seine Muskeln anspannen, ohne<br />

sich dabei zu bewegen. Man erreicht dies, indem man den Hund zum<br />

Beispiel auf ein Trampolin stellt und sich mit ihm dort hin- und herbewegt,<br />

so dass er sein Gewicht entsprechend verlagern muss.<br />

Bei der Übung<br />

auf dem Trampolin<br />

wird das Gewicht<br />

verschoben, damit<br />

der Hund entsprechend<br />

seine Muskeln<br />

anspannen muss.<br />

Koordination/Propriozeption des Körpers<br />

Der Hund muss seine Gliedmaßen genau koordinieren, um eine Bewegung<br />

durchführen zu können. Die Beine werden beim Laufen in einer<br />

ganz bestimmten Reihenfolge angehoben und abgesetzt. Diese Koordinationsaufgaben<br />

werden über das Gehirn und das zentrale Nervensystem<br />

ausgeführt.<br />

Eine Möglichkeit, die Koordinationsfähigkeit zu trainieren ist das<br />

Laufen über Cavaletti. Diese werden in einer bestimmten Höhe und<br />

einem bestimmten Abstand auf den Boden gestellt. Der Hund muss<br />

beim Übersteigen der Cavaletti jedes Bein gezielt ansteuern und über<br />

die Stangen heben, um nicht zu stolpern. Schrittlänge und Gliedmaßenwinkelung<br />

müssen genau abgepasst werden, das sieht einfach aus,<br />

bedarf aber einer hohen Leistungsfähigkeit des Körpers. Darüber hinaus<br />

ist für den Hund wichtig zu wissen, in welcher Stellung und in<br />

welcher Lage im Raum sich eine Gliedmaße befindet. Hinzu kommen<br />

Informationen für die Veränderung einer Bewegung und das eigene<br />

Empfinden über die Schwere einer Bewegung. Die Spannung und Kraft<br />

der Muskeln sowie die Geschwindigkeit, in der sich bewegt wird sind<br />

hier für den Hund von Bedeutung. Diese Wahrnehmung wird als Propriozeption<br />

bezeichnet. Es handelt sich dabei um eine Tiefensensibilität,<br />

bei der auch das Vestibularorgan (Innenohr), also der Gleichgewichtssinn,<br />

beteiligt ist.<br />

Die Propriozeption kann über isometrische Übungen, wie das „Gegendrücken“<br />

trainiert werden. Dabei wird mit einer Hand auf dem<br />

Oberschenkel des Hundes zur Hand auf der anderen Seite des Oberschenkels<br />

des Hundes gedrückt. Der Hund wird, damit er in Balance<br />

stehen bleiben kann, seine Muskeln anspannen und gegendrücken.<br />

Diese Übung kann auch auf weichen Untergrund, wie einer Matratze,<br />

durchgeführt werden. Hier wird der Trainingseffekt noch gesteigert.<br />

Wenn der Hund seine Gliedmaßen richtig koordinieren kann, funktioniert<br />

die Propriozeption. Dann kann er Verletzungen vorbeugen und<br />

auch Energie sparen. Jede unkoordinierte Bewegung kostet den Körper<br />

Energie, da sie über Ausgleichbewegungen anderer Strukturen am<br />

Körper ausgeglichen werden muss. Mit der gesparten Energie ist der<br />

Hund in der Lage, sich über einen längeren Zeitraum auf seine jagdlichen<br />

Aufgaben zu konzentrieren und auch den Lernprozess aufrechtzuerhalten.<br />

Das Lernen erfolgt beim Hund dauerhaft und in jeder Situation<br />

ohne, dass wir Menschen es unmittelbar bemerken.<br />

Ausdauer beim Rennen<br />

Während einer Drückjagd rennt der Hund über die gesamte Dauer<br />

der Jagd oft ohne Pausen und er bewegt sich dabei bis an seine Leistungsgrenze.<br />

Kommt es zu einem Nachlassen der Kräfte oder gar zu<br />

einem Erschöpfungszustand, nimmt unter anderem die Konzentrationsfähigkeit<br />

des Hundes ab und damit die Verletzungsgefahr zu.<br />

Ebenso verringert sich die Koordinationsfähigkeit, was ebenso schnell<br />

zu Verletzungen führen kann.<br />

Um die Ausdauer des Vierbeiners zu trainieren, bietet es sich an,<br />

am Fahrrad gezielt in definierten Geschwindigkeiten ein Lauftraining<br />

zu absolvieren. Trainiert wird hier in der Dauermethode, bei der der<br />

Hund über einen längeren Zeitraum kontinuierlich ohne Pausen neben<br />

dem Fahrrad herlaufen soll. Über die Regulierung der Geschwindigkeit<br />

wie auch über die Distanz kann die Ausdauer des Vierbeiners in<br />

unterschiedlichem Maße aufbauend trainiert werden.<br />

56<br />

JÄGER <strong>10</strong> / 2023<br />

www.<strong>jaeger</strong>magazin.de


Foto: Janet Nagel<br />

Durch leichten Druck auf die ganze Pfote oder auf die einzelnen Zehengelenke kann der<br />

Schmerz lokalisiert werden.<br />

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sind beim<br />

Hund fest verbunden<br />

(1), anders als<br />

das Hüftgelenk (2)<br />

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Besondere Momente, wie zum Beispiel Ablenkung<br />

durch Wild oder andere Hunde oder<br />

Unachtsamkeit durch Überanstrengung<br />

können zu Verletzungen am Bewegungsapparat<br />

führen. Ein gut trainierter Hund, der<br />

seine Konzentration ausdauernd aufrechthalten<br />

kann, läuft also deutlich weniger Gefahr,<br />

sich zu verletzen.<br />

Verletzungen bei der Jagd<br />

Im jagdlichen Einsatz können sich Hunde<br />

die unterschiedlichsten Verletzungen an<br />

den knöchernen Strukturen, den Sehnen,<br />

Bändern und Gelenkkapseln sowie den Nerven<br />

und Muskeln zuziehen.<br />

Die Verletzungen reichen von Frakturen<br />

bis zu Reizungen beispielsweise am Ellbogengelenk<br />

durch die Bizepssehne oder eine<br />

Beugesehne der Pfote. Weiterhin kann ein<br />

Muskel beziehungsweise eine Muskelfaser<br />

durch Überanstrengung oder ein äußeres<br />

Trauma, wie einen Sturz, reißen. Auch Nerven<br />

können durch ein äußeres Trauma, zum<br />

Beispiel durch den Stoß einer Sau gegen das<br />

Schulterblatt, betroffen sein. Hier sitzt ein<br />

wichtiges Nervengeflecht, der Plexus brachialis.<br />

Vorbereitung auf den<br />

jagdlichen Einsatz<br />

Hunde, die täglich im jagdlichen Einsatz<br />

sind, bauen idealerweise schon ab dem Wel-<br />

penalter ihre körperliche und geistige Fitness<br />

auf, doch viele Jagdhunde werden eben<br />

nicht täglich im Jagdbetrieb eingesetzt.<br />

Ein gezieltes Training in längeren Ruhephasen<br />

kann daher dazu beitragen, die Leistungsfähigkeit<br />

zu erhalten oder weiter zu<br />

steigern. Damit sind die Hunde fit für den<br />

Einsatz und können den Jäger bei der Jagd<br />

besser unterstützen. Sind die Hunde nicht<br />

gut vorbereitet, müssen sie möglicherweise<br />

verletzt oder erschöpft die Jagd frühzeitig<br />

verlassen.<br />

Fazit<br />

Alle im Kasten auf der linken Seite aufgeführten<br />

Merkmale sind für unseren Jagdhund<br />

bei der Ausübung seiner vielfältigen<br />

jagdlichen Aufgaben von enormer Wichtigkeit.<br />

Er wird hier gefordert wie ein Leistungssportler,<br />

immer am oberen Limit mit<br />

höchstem Einsatz.<br />

Ist der Hund gesund und gut trainiert,<br />

sieht alles ganz einfach, geschmeidig und<br />

leicht aus. Dahinter versteckt sich aber für<br />

den Vierbeiner Tag für Tag ein hartes Training,<br />

was für uns im Alltag gar nicht sichtbar<br />

ist. Wir können unseren Jagdpartner allerdings<br />

über kleine tägliche Übungen unterstützen<br />

und ihn auf seine komplexen physischen<br />

Aufgaben bestens vorbereiten. Dann<br />

bleibt unser treuer Partner fit, gesund und<br />

schmerzfrei und über ein hoffentlich langes<br />

Leben an unserer Seite.<br />

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GEARTESTER FESTIVAL<br />

Foto: Redaktion<br />

Aus der Praxis,<br />

Testen, fachsimpeln,<br />

feiern, beim Festival war<br />

für alle etwas dabei.<br />

für die Praxis!<br />

Messen finden immer in großen Hallen statt? Nicht immer. Man kann auch<br />

Messe und Festival kombinieren. Wir berichten vom Geartester Festival.<br />

60<br />

JÄGER <strong>10</strong> / 2023<br />

www.<strong>jaeger</strong>magazin.de


Ein perfektes Wochenende?<br />

Ein Schießstand, ein Camp, viele namenhafte<br />

Aussteller, zahlreiche Challenges, Jagdpraktiker<br />

aus ganz Deutschland und grenzenlose Begeisterung<br />

für die Sache: Vom 11. bis 13. August<br />

öffnete auf dem Schießstand in Coesfeld das<br />

Geartester Festival erstmals seine Tore für die<br />

interessierte Fachpresse und zahlreiche Besucher.<br />

Ein gutes Konzept, wie sich herausstellte.<br />

Das ganze Wochenende lang hatten die<br />

zahlreichen Teilnehmer die Möglichkeit, sämtliche<br />

Ausrüstung in vielen jagdlichen Szenarien<br />

einzusetzen und auf Herz und Nieren (inklusive<br />

Regenwetter) zu testen. Dabei bot das Geartester<br />

Festival auch viele praxisbezogene Szenarien<br />

für den realen Revieralltag. Angefangen vom<br />

schnellen Anbacken, Mitfahren und Treffen von<br />

Tontauben aus der Gänseliege, über den richtigen<br />

Einsatz der Kurzwaffe, bis hin zum Schuss<br />

mit Vorsatztechnik, war für jeden jagdlichen<br />

Schwerpunkt etwas dabei.<br />

Geballte Kompetenz<br />

Gäste, Aussteller und die Organisatoren vom<br />

Geartester-Team sorgten für eine tolle Atmosphäre.<br />

Die Stimmung war trotz des Regens<br />

ausgezeichnet und es fand ein guter fachlicher<br />

Austausch statt. Auf den Schießbahnen konnten<br />

auch zwei vergleichsweise neue Kaliber<br />

getestet werden: die 6,5 Creedmoor und die<br />

8,5x55 Blaser. Auf den Tontaubenständen präsentierten<br />

unter anderem Blaser und Krieghoff<br />

ihre Waffen für den Jagd- und Sportbereich.<br />

Das war geboten!<br />

Foto: Robin Maas<br />

Dank Laserpatrone mit Originalwaffen üben.<br />

Foto: Robin Maas<br />

Das Fazit vieler Teilnehmer lautete am Sonntag:<br />

„Wie eine Messe, nur viel besser“. Fernab stickiger<br />

Messehallen und Gedränge auf den Gängen,<br />

wurde allen Wetterkapriolen zum Trotz<br />

getestet. Wann kann man schon einmal ausprobieren,<br />

ob der Geradezug nach dem fünften<br />

Schuss noch glatt läuft? Wie gut sich die Gänseliege<br />

mit Waffe öffnen lässt und wie es sich<br />

freihändig mit Vorsatztechnik schießt?<br />

Hinzu kamen am ganzen Wochenende noch<br />

verschiedene Vorträge, bei denen unter anderem<br />

unser Redakteur Dr. Birka zum Thema<br />

Wildbrethygiene referierte und seine Tricks für<br />

den Bau einer preisgünstigen Wildkammer verriet.<br />

Auch um die Arbeit nach dem Schuss ging<br />

es auf der Bühne. Die beiden Nachsuchenprofis<br />

Daniela und Stefan Mayer aus dem Schwarzwald<br />

sprachen über den präzisen Schuss sowie<br />

die Nachsuchearbeit. Aber auch andere<br />

Themen wie Lockjagd auf Federwild und Weizenschweinpirsch<br />

wurden auf der Bühne präsentiert.<br />

Zur Festivalparty am Samstagabend<br />

wurde auch etwas für den wohltätigen Zweck<br />

getan: Die Firma Hartmann Tresore spendete<br />

einen klimafreundlich produzierten Waffentresor<br />

für eine Versteigerung. Begünstigter war die<br />

Galgo-Hilfe e.V., die sich um ausgesetzte spanische<br />

Jagdhunde kümmert. Nächstes Jahr geht<br />

es dann in die zweite Runde: Das Festival soll<br />

vom 23.-25.August 2024 stattfinden.<br />

Mal was anderes: laufender Keiler mit<br />

Wärmebildvorsatzgerät der Firma Hikmicro.<br />

PRAXIS<br />

Foto: Robin Maas<br />

Action pur: Aus der Gänseliege auf<br />

einfliegende Tontauben beschießen,<br />

war für viele eine neue Erfahrung.<br />

<strong>10</strong> / 2023 JÄGER<br />

61


SCHIESSTRAINING<br />

Gut trainiert<br />

ist halb getroffen<br />

Der Schuss auf bewegtes Wild muss geübt<br />

werden. EIKE MROSS gibt Tipps, wie ein Training<br />

für die Drückjagden aussehen kann.<br />

Die Grundlage eines sicheren<br />

Schusses ist die Vertrautheit mit<br />

der eigenen Ausrüstung. Selbstverständlich<br />

kann man auch<br />

seine Jagdausrüstung für die Bewegungsjagd<br />

optimieren, doch nichts überbietet<br />

den geübten Umgang mit der eigenen<br />

Waffe. So gibt es hervorragende Drückjagdschützen,<br />

die mit einem alten Hensoldt 6x42<br />

auf der Drückjagd schießen wie ein junger<br />

Gott. Der erste Schritt ist also, sich seine<br />

Drückjagdwaffe zusammen zu stellen und<br />

mit dieser zu einer Einheit zu verschmelzen.<br />

Die Ausrüstung muss im Schlaf und unter<br />

Stress bedient werden können. Dabei geht<br />

es nicht nur darum, dass man weiß wo die<br />

Sicherung ist. Es geht darum, ein Gefühl für<br />

den Abzug zu haben, repetieren zu können,<br />

ohne die Waffe aus der Schulter nehmen zu<br />

müssen und das Magazin zu wechseln, ohne<br />

hinschauen zu müssen.<br />

Drückjagd in den<br />

eigenen vier Wänden<br />

Dafür muss die Waffe nicht zwangsläufig<br />

geschossen werden. All das kann man im<br />

Wohnzimmer üben. Ob mit Pufferpatronen<br />

oder einfach leer (die meisten modernen<br />

Waffen halten sowas aus), das Abzugsgefühl<br />

kommt nicht über Nacht. Zeitgleich<br />

62<br />

JÄGER <strong>10</strong> / 2023<br />

www.<strong>jaeger</strong>magazin.de


Mit Trockentraining<br />

holt man sich die<br />

Sicherheit für die<br />

entscheidenden<br />

Drückjagdmomente.<br />

Foto: Eike Mross<br />

PRAXIS<br />

›<br />

<strong>10</strong> / 2023 JÄGER<br />

63


SCHIESSTRAINING<br />

lässt sich dabei der Anschlag üben. Dieser<br />

entscheidet ganz wesentlich darüber, ob<br />

Treffer oder eben nicht. Dafür sind hunderte<br />

Anschläge nötig. Und diese nicht im T-Shirt<br />

auf der Terrasse, sondern in der Jacke, die<br />

auch zur Drückjagd getragen wird. Es bringt<br />

nichts, den Anschlag im dünnen Hemd perfekt<br />

zu beherrschen und dann steht man mit<br />

einer dicken Daunenjacke auf dem Sitz oder<br />

bleibt immer an einer Tasche hängen. Ein<br />

Tipp dazu: nicht zu dick anziehen. Wichtig<br />

sind Wind- und Regenschutz.. Zu dick angezogen,<br />

ist man nicht so mobil, wie man es<br />

sein sollte.<br />

Blind in den Anschlag<br />

Um festzustellen, ob die Waffe und Optik gut<br />

für den eigenen Anschlag eingestellt sind,<br />

macht Anschläge mit geschlossenen Au-<br />

gen. Augen schließen, in den Anschlag gehen<br />

und Augen wieder öffnen. Schaut man dann<br />

nicht gut durch die Optik, braucht es vielleicht<br />

eine Schaftbackenerhöhung oder das<br />

Glas ist nicht im richtigen Abstand montiert.<br />

Für die Übung des Anschlages, kann man<br />

sich einen Punkt (z.B. Baumstumpf ) in etwa<br />

30 Meter Entfernung aussuchen. Stellen Sie<br />

sich dafür ruhig auf einen Drückjagdbock im<br />

Revier. Dann versuchen Sie die Waffe in den<br />

Anschlag zu bringen, ohne den Punkt aus<br />

den Augen zu verlieren. Läuft dies gut, können<br />

Sie das in den Anschlag gehen mit dem<br />

Abdrücken und Repetieren verbinden. Erst<br />

wenn das flüssig läuft, kann man mit dem<br />

Schuss auf bewegte Ziele beginnen. Auch<br />

da lässt sich einiges schon im Wohnzimmer<br />

üben. Dafür braucht es nur etwas Abstand<br />

zur Wand und eine gerade Linie (z.B.<br />

Gardinenstange). Haben Sie keine solche<br />

Gespannt erwartet der<br />

Schütze im Voranschlag<br />

das Wild. Das Training<br />

zahlt sich in solchen<br />

Situationen definitiv aus.<br />

Foto: Eike Mross<br />

Linie, kann man sich für diesen Zweck auch<br />

ein Seil spannen. Man stellt sich mit Waffe<br />

drei bis fünf Meter entfernt von der Linie in<br />

den Voranschlag. Waffe hochnehmen, Linie<br />

entlang fahren und im letzten Fünftel abdrücken<br />

(die Waffe ist natürlich leer!). Das kann<br />

man in beide Richtungen üben. Denn für einen<br />

Rechtsschützen ist es deutlich schwerer<br />

ein sich von links nach rechts bewegendes<br />

Ziel zu treffen als umgekehrt. Für diese<br />

Übung ist man am besten alleine zu Hause.<br />

Es sieht nicht nur ein wenig albern aus, es<br />

macht auch einen komischen Eindruck den<br />

Abzug zu betätigen, wenn man im Haus ist<br />

und andere Personen laufen drinnen herum.<br />

Der Keiler läuft!<br />

Es gibt also eine Menge Trockenübungen,<br />

die zu Hause absolviert werden können.<br />

Das spart Zeit und Geld und hilft<br />

trotzdem ungemein. Mit scharfer Munition,<br />

gibt es unterschiedliche Disziplinen die<br />

helfen können. Sehr gut ist der laufende Keiler.<br />

In moderneren Schießanlagen lässt sich<br />

die Geschwindigkeit des Keilers einstellen.<br />

Dies hilft gerade am Anfang. Einige Anlagen<br />

können sowohl nach links als auch nach<br />

rechts fahrend beschossen werden. Wenn<br />

dies möglich ist, sollte beides geübt werden.<br />

Es gilt: beim Schuss muss ganz klar sein wo<br />

man abdrückt. Oft hat man mehr Zeit als<br />

man denkt und viele überhasten den Schuss.<br />

Zeit lassen! In Anschlag gehen, dem Ziel<br />

hinterher fahren, die Zehn mittig überholen<br />

und abdrücken.<br />

Das genaue Vorhaltemaß ist stark von<br />

der Waffe und Munition abhängig, deswegen<br />

lässt sich dazu keine allgemeingültige Regel<br />

aufschreiben. Hier hilft nur ausprobieren<br />

und austesten. Am Anfang auf der DJV<br />

Keilerscheibe auf der Zehn abdrücken. Sitzt<br />

der Treffer nicht in der Zehn, beim nächsten<br />

Schuss etwas weiter vorn anhalten. Weiter<br />

als bis zu den Lichtern muss man aber<br />

mit den gängigen Kalibern nicht gehen. Die<br />

Zehn bei der DJV-Scheibe sitzt für einen<br />

Blatttreffer recht weit hinten. Optimal wäre<br />

auf der Drückjagd ein Schuss voll auf dem<br />

Blatt. Also eine Acht bis Neun vorne. Lässt<br />

sich die Scheibe auch mittig anhalten, ist<br />

auch das eine gute Übung. Stehend freihändig<br />

auf 50m die Sau gut zu treffen, ist schwerer<br />

als es sich anhört. Es gehört zu einem<br />

umfänglichen Drückjagdtraining aber dazu.<br />

Trügerisches Schießkino<br />

Viele glauben mit einem Termin im Schießkino<br />

und ein bis zwei Packungen Übungsmunition<br />

wäre es getan. Dem ist nicht so! Je<br />

nachdem wie gut das Schießkino ist, kann es<br />

64<br />

JÄGER <strong>10</strong> / 2023<br />

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schwer sein das richtige Vorhaltemaß zu finden.<br />

So gibt es Schießstände bei denen eine<br />

schnelle Sau um 1,5 Meter vorgehalten werden<br />

muss, um sie gut zu treffen. Das stimmt<br />

in der Praxis absolut nicht. Erst auf größere<br />

Entfernungen, auf denen auf der Drückjagd<br />

nicht mehr geschossen werden sollte,<br />

liegt der Haltepunkt außerhalb des Stücks.<br />

Doch auch wenn die Schießkinoeinstellung<br />

stimmt, bringt es nichts einfach die Munition<br />

in den Sand zu jagen und gut ist. Ganz<br />

bewusstes Schießen und eine Trefferanalyse<br />

sind der Schlüssel, um bessere Schüsse<br />

anbringen zu können. Wenn man einfach<br />

mit ein paar Freunden Löcher in die Leinwand<br />

schießen möchte, macht das definitiv<br />

eine Menge Spaß, der Übungsfaktor ist allerdings<br />

gering. Wenn die Mitarbeiter des<br />

Schießkinos nett sind, können diese auch<br />

ausschalten, dass das Bild nach dem Schuss<br />

stoppt. So läuft die Sequenz durch und die<br />

Treffer werden im Nachhinein angezeigt.<br />

Auch das übt mehr als in der Treffer-Pause<br />

zu Repetieren und sich für den nächsten<br />

Schuss bereit zu machen. Nach dem Schießstandbesuch<br />

muss man sich bewusst sein,<br />

dass viele Schuss mit einer Übungsmunition<br />

gemacht wurden, die einen anderen Mantel<br />

hat als die Jagdmunition. Eine ordentliche<br />

Laufreinigung und ein Überprüfen der Trefferlage<br />

ist nach ausgiebigem Verschießen<br />

der Übungsmunition sehr zu empfehlen.<br />

„Viele glauben mit<br />

einem Termin im Schießkino<br />

und ein bis zwei Packungen<br />

Übungsmunition wäre<br />

es getan.“<br />

Jagdfieber-Simulation<br />

Wer es praxisnah will, kann vor den Schüssen<br />

auf dem Schießstand Liegestütze machen<br />

und so einen höheren Puls zu haben<br />

und sich selbst das Zielen etwas zu erschweren.<br />

Denn die Aufregung der Drückjagd<br />

kann zu einem hohen Herzschlag führen und<br />

so zu anderen Trefferbildern. Je nach Fitness<br />

5 bis <strong>10</strong> Liegestütze und dann sofort auf den<br />

laufenden Keiler schießen, simuliert auch<br />

für Hundeführer ganz gut den Schuss unter<br />

Stress und Adrenalin.<br />

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66<br />

JÄGER <strong>10</strong> / 2023<br />

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ABFANGEN MIT DEM RÜDEMEISTER<br />

PRAXIS<br />

Mit kalter Waffe<br />

Das Abfangen von Wild will gekonnt sein und die<br />

Eigensicherung spielt ein große Rolle. CHRIS BALKE verrät im<br />

Interview, worauf es beim Einsatz des Messers ankommt.<br />

d<br />

Foto: Eike Mross<br />

Nichts für Angsthasen, aber<br />

auch nichts für Draufgänger.<br />

Nur wer es auch kann, sollte<br />

mit dem Messer abfangen.<br />

›<br />

<strong>10</strong> / 2023 JÄGER<br />

67


ABFANGEN MIT DEM RÜDEMEISTER<br />

Das Abfangen von krankem Wild<br />

kommt in der Jagdpraxis immer<br />

wieder vor. Manchmal ist bei einer<br />

Drückjagd ein Stück durch<br />

Hunde gedeckt oder bei einem<br />

Verkehrsunfall ist ein Fangschuss aus Sicherheitsgründen<br />

nicht zu verantworten.<br />

Im Spannungsfeld von Tierschutz und Eigensicherung<br />

gilt es sicher zu agieren.<br />

Redaktion: Chris, was sagst du als Profi:<br />

Wann sollte man die kalte Waffe wirklich<br />

einsetzen?<br />

Chris Balke: Grundsätzlich ist oberstes Gebot,<br />

wann immer möglich mit der Langwaffe<br />

zu arbeiten. Jede Annäherung an das kranke<br />

Stück bedeutet zusätzlichen Stress für<br />

das Tier. Sind die Hunde außerhalb des Gefahrenbereichs<br />

und ist ein sicherer Schuss<br />

möglich, so ist dieser stets die beste Wahl.<br />

Falsch verstandenes Heldentum ist hier fehl<br />

am Platz.<br />

Wie geht man am besten vor?<br />

Ruhe zu bewahren und die Situation einzuschätzen,<br />

ist extrem wichtig. Oft heißt es,<br />

man solle von hinten an das Stück herantreten.<br />

Grundsätzlich ist das richtig, allerdings<br />

lassen es kranke Stücke in der Praxis nicht<br />

zu, dass man sich von hinten annähert. Gerade<br />

Sauen drehen sich mit dem Haupt meist<br />

zum Hundeführer oder hinzukommenden<br />

Hunden. Man muss also immer damit rech-<br />

Das Messer wird im<br />

steilen Winkel hoch hinter<br />

dem Blatt eingestochen.<br />

Die Klinge wird bis fast zum<br />

Heft eingestoßen und dann ein<br />

langer,tiefer Schnitt Richtung<br />

Brustbein geführt.<br />

Lunge<br />

nen, auszuweichen und nicht nach Plan von<br />

hinten an das Stück herantreten zu können.<br />

Wie sollte das Messer angesetzt werden?<br />

Wichtig ist, dass man das Messer beim Herantreten<br />

hochhält, hoch hinter dem Blatt<br />

ansetzt, zusticht und nach unten wegzieht.<br />

Der Versuch, auf dem Blatt herumzustochern<br />

oder das Herz zu treffen, führt nicht<br />

zum Ziel.<br />

Sollte jeder Jäger abfangen?<br />

Abfangen ist nicht jedermanns Sache, aber<br />

gerade auf der Drückjagd gibt es Situationen,<br />

in denen man nicht umhinkann, selbst<br />

abzufangen. Sind die Hunde an einem kranken<br />

Stück, so sollte jeder ein passendes Messer<br />

haben und auch bereit sein ein Stück zu<br />

erlösen.<br />

Was muss ein gutes<br />

Abfangmesser mitbringen?<br />

Beidseitige Klinge und eine ausreichende<br />

Länge. Die meisten Messer ab 16 Zentimeter<br />

sind geeignet. Bei entsprechender Klingenbreite<br />

muss man das Messer nicht einmal<br />

Grafik: Finn Boxhammer<br />

Foto: Eike Mross<br />

Gefährlicher Mix:<br />

zwei Jäger, ein<br />

packender Hund,<br />

die verletzte Sau<br />

und ein scharfes<br />

Abfangmesser.<br />

68<br />

JÄGER <strong>10</strong> / 2023<br />

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zwingend nach unten ziehen nachdem man<br />

eingestochen hat.<br />

Wo liegen die größten Schwierigkeiten?<br />

Oft entsteht die größte Gefahr beim Einsatz<br />

mehrerer Hunde. Die Hunde stacheln<br />

sich dabei gegenseitig an. Die Gefahr für alle<br />

Beteiligten steigt und auch die Risiken für<br />

Hund und Führer. Man hat auch Probleme,<br />

das Messer gefahrlos anzusetzen, wenn der<br />

Bail aus dem Ruder läuft.<br />

„Falsch<br />

verstandenes<br />

Heldentum ist hier fehl<br />

am Platz.“<br />

Welche Fehler beobachtest du häufig?<br />

Oft sieht man, dass die Leute versuchen mit<br />

dem Messer auf dem Blatt abzufangen und<br />

dabei scheitern. Teilweise wird auch deutlich<br />

zu weit hinten angesetzt, sodass die Stücke<br />

weich verletzt werden. Dass das nicht<br />

tierschutzgerecht ist und das Stück dadurch<br />

nicht getötet wird, liegt auf der Hand.<br />

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Handgehaltenes Wärmebild-Monokular<br />

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Gibt es beim Abfangen von<br />

Hirschen Besonderheiten?<br />

Hirsch und Keiler sind beim Abfangen mit<br />

der blanken Waffe grundsätzlich ähnlich gefährlich.<br />

Die Besonderheit beim Hirsch ist,<br />

dass vom Geweih eine große Gefahr ausgeht.<br />

Darum halte ich dieses entweder fest oder<br />

trete mit dem Fuß ins Geweih, um das Stück<br />

zu fixieren. Hier gilt es ebenfalls von hinten<br />

heranzutreten und mit der nötigen Vorsicht<br />

vorzugehen.<br />

Was war dein bisher riskantestes<br />

Abfangerlebnis?<br />

Ein fünf bis sechsjähriger Keiler, der sich gedreht<br />

hatte, vom Hund gestellt wurde, aber<br />

mir bereits beim ersten Herantreten den<br />

Schuh aufschnitt. Ein dicker Lederstiefel<br />

und der Keiler hat mir längs am Fuß hoch einen<br />

Schnitt verpasst. Darunter war nur ein<br />

langer, roter Streifen zu sehen. Allerdings<br />

sollte man auch andere Wildarten nicht unterschätzen.<br />

Schlegelnde Hirsche mit ihren<br />

Läufen sind sehr gefährlich beim Annähern<br />

und selbst das vergleichsweise kleine Rehwild<br />

kann mit seinen Schalen erhebliche<br />

Verletzungen hervorrufen.<br />

Display<br />

Display<br />

Detektor Auflösung<br />

Detektor Auflösung<br />

Brennweite<br />

Brennweite<br />

Erfassungsbereich<br />

Erfassungsbereich<br />

Bildfrequenz<br />

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Lagertemperatur<br />

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0,23" OLED 640×400<br />

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384×288, 12μm<br />

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19mm/25mm/35mm<br />

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800m/<strong>10</strong>00m/1400m<br />

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50Hz<br />

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-30 °C bis 60 °C<br />

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Das Interview führte Kim Trautmann.<br />

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enquiry@guide-infrared.com Ltd.<br />

enquiry@guide-infrared.com<br />

<strong>10</strong> / 2023 JÄGER 69<br />

@GuideSensmart<br />

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HUNDEAUSBILDUNG<br />

Die Herbstzuchtprüfung<br />

Für die Vorstehhunde steht der nächste Schritt in der Ausbildung an. Unsere<br />

Redakteurin ISABELLE NYARI zeigt auf, was die vierbeinigen Jagdhelfer erwartet.<br />

Verlorensuche im<br />

deckungsreichen Gewässer<br />

Bei der Verlorensuche wird für den Hund<br />

eine erlegte Ente nicht sichtig in der Deckung<br />

ausgelegt und zwar so, dass man den<br />

Hund über eine freie Wasserfläche schicken<br />

muss. Er soll sich sich von seinem Hundeführer<br />

in das Schilf schicken lassen und dort<br />

eigenständig die Ente suchen, finden und sie<br />

apportieren. Eine jagdnahe Unterstützung<br />

ist hier erlaubt, ständiges Einwirken durch<br />

den Hundeführer führt aber zu Punktabzug.<br />

Die Wasserarbeit<br />

an der Ente wird in<br />

den Bundesländern<br />

unterschiedlich<br />

gehandhabt.<br />

Für die einjährigen Vorstehhunde<br />

steht jetzt die zweite Anlagenprüfung<br />

vor der Tür. Nachdem im Frühjahr<br />

schon die Feldanlagen bei der<br />

Verbandsjungendprüfung getestet<br />

wurden, werden bei der HZP diese und zusätzlich<br />

noch Wasserarbeit und Abrichtefächer<br />

überprüft. Neben der Vorbereitung und<br />

Einarbeitung für den praktischen Jagdeinsatz<br />

haben die VJP und HZP einen wichtigen<br />

Informationswert für die Zuchtlenkung. Natürliche<br />

Anlagen wie Laut, Wesen sowie Eigenschaften<br />

bei der Feld-und Wasserarbeit<br />

werden bewertet und geben den Züchtern<br />

grundlegende Rückmeldungen über ihre<br />

Hunde. Für die Hundeführer ist die HZP ein<br />

weiterer wichtiger Schritt hin zu einem fertig<br />

ausgebildeten Gebrauchshund. Nach der<br />

HZP folgt dann die Verbandsgebrauchsprüfung<br />

(VGP), die eigentliche Meisterprüfung<br />

für den Vollgebrauchshund.<br />

Prüfungsfächer<br />

Neben den Anlagefächern im Feld und Wasser<br />

werden bei der HZP auch einige Abrichtefächer<br />

wie Schleppen und Verlorenbringen<br />

geprüft. Während des gesamten<br />

Wasserarbeit<br />

Prüfungsverlaufs wird die Arbeitsfreude<br />

und die Führigkeit des Hundes beurteilt.<br />

Außerdem werden Wesensfeststellungen<br />

und der gezeigte Laut auf dem Prüfungszeugnis<br />

dokumentiert.<br />

1. DIE WASSERARBEIT<br />

Schussfestigkeit Wasser<br />

Zu Beginn wird die Schussfestigkeit am<br />

Wasser festgestellt. Dabei wird eine erlegte<br />

Ente für den Hund sichtig auf die offene<br />

Wasserfläche geworfen, der Hund wird<br />

dann zum Apport geschickt und während<br />

er schwimmt, wird ein Schrotschuss auf das<br />

Wasser in Richtung Ente abgegeben.<br />

Zeigt sich der Hund von dem Knall beeindruckt<br />

und verweigert den Apport, wird<br />

er von der weiteren Prüfung ausgeschlossen.<br />

Es wird vom Hund erwartet, dass er die Ente<br />

seinem Hundeführer bringt und sie dort erst<br />

auf Kommando ausgibt.<br />

Foto: Getty Images / Rinat Mouratov<br />

Stöbern mit Ente im<br />

deckungsreichen Gewässer<br />

Dieses Fach wird lediglich in Bundesländern<br />

geprüft, in denen die Arbeit an der vorübergehend<br />

flugunfähig gemachten Ente<br />

(Müller-Ente) zulässig ist. In allen anderen<br />

Bundesländern muss dieses Fach entfallen.<br />

Gearbeitet wird dabei an einer lebenden<br />

Ente, die mittels einer Papiermanschette vorübergehend<br />

flugunfähig gemacht wird. Dieses<br />

Vorgehen simuliert das Verhalten einer<br />

kranken Ente im Jagdbetrieb. Die präparierte<br />

Ente wird für den Hund nicht sichtbar im<br />

Schilf ausgesetzt. Er soll die Ente durch freies<br />

Stöbern finden, sie auf der Schwimmspur<br />

verfolgen und möglichst aus der Deckung<br />

drücken, damit sie erlegt und gebracht werden<br />

kann.<br />

Art des Bringens<br />

Bei der Wasserarbeit werden alle Bringleistungen<br />

zu einer Zensur gemittelt. Aus dieser<br />

Zensur sowie den Bringleistungen von<br />

der Haar- und der Federwildschleppe, erhält<br />

man die Benotung des Faches „Art des Bringens“<br />

auf der HZP.<br />

Bei allen Apportierarbeiten wird bewertet,<br />

mit welchem Griff der Hund zuträgt.<br />

Auch die Art wie er sich vor seinen Führer<br />

setzt und erst nach Kommando ausgibt<br />

fließt in die BEwertung ein. Griffverbesserungen<br />

sind zulässig. Wenn der Hund jedoch<br />

die Ente ablegt, um sich das Wasser aus dem<br />

fell zu schütteln, gibt es dafür Punktabzug.<br />

Ein Hund, der das Wild knautscht, also darauf<br />

herumkaut, frisst (Anschneider) oder<br />

vergräbt (Totengräber), kann die Prüfung<br />

nicht bestehen. Bei allen Bringfächern darf,<br />

im Gegensatz zur VGP, bei Fehlverhalten<br />

je zwei Mal durch den Hundeführer eingewirkt<br />

werden.<br />

70<br />

JÄGER <strong>10</strong> / 2023<br />

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Wasserarbeit<br />

Der Hund darf das<br />

apportierte Wild<br />

weder anschneiden<br />

noch knautschen<br />

oder vergraben.<br />

PRAXIS<br />

Foto: Getty Images / jimkruger<br />

Feldarbeit<br />

2. DIE FELDARBEIT<br />

Suche, Nasengebrauch<br />

Bei der Suche soll der Hund systematisch,<br />

zügig, fleißig und ausdauernd das ihm zugewiesene<br />

Areal absuchen und sich auf verschiedene<br />

Bewuchshöhen in seiner Geschwindigkeit<br />

einstellen. Dabei soll er den<br />

Kontakt zu seinem Führer immer halten.<br />

Durch Ausnutzen des Windes soll er seine<br />

Nase so gebrauchen, dass er möglichst alles<br />

Wild findet. Dieses sollte er idealerweise<br />

durch Nachziehen festmachen und so lange<br />

vorstehen, bis sein Führer herantritt und<br />

das Wild aus der Deckung heraustritt.<br />

Verlorenbringen<br />

Federwildschleppe<br />

Hierbei wird in der Regel mit einer erlegten<br />

Ente eine Schleppe mit Rückenwind gezogen.<br />

Die Schleppe muss mindestens 200<br />

Meter lang sein und zwei stumpfwinklige<br />

Haken aufweisen. Der Hund wird am markierten<br />

Anfang angesetzt und arbeitet die<br />

Schleppe frei aus. Am Stück angekommen,<br />

muss er dieses aufnehmen und apportieren.<br />

Haarwildschleppe<br />

Die Haarwildschleppe erfolgt nach den gleichen<br />

Regularien wie die Federwildschleppe.<br />

Dabei wird eine Schleppe von 300 Metern<br />

mit einem erlegten Hasen oder Kaninchen<br />

gezogen. Auch hier wird der Hund angesetzt,<br />

muss frei zu dem Stück kommen und es dem<br />

Hundeführer sicher apportieren. Bei den<br />

Schleppen wird der eigentliche Hinweg zum<br />

„Verweigert der Hund<br />

den Apport, wird er<br />

von der Prüfung<br />

ausgeschlossen.“<br />

Stück bewertet sowie gesondert das Bringen<br />

auf den Schleppen.<br />

Schussfestigkeit<br />

Während eines Suchenganges wird zusätzlich<br />

noch die Schussfestigkeit im Feld geprüft.<br />

Der Hund wird dabei zur Feldsuche<br />

geschickt und der Hundeführer gibt auf das<br />

Kommando der Richter hin zwei Schüsse ab.<br />

Der Hund soll sich während der Suche unbeeindruckt<br />

zeigen und seine Suchenarbeit<br />

konzentriert fortsetzen.<br />

Gehorsam – Führigkeit<br />

Während der gesamten Prüfung werden<br />

auch Gehorsam und Führigkeit des Hundes<br />

bewertet. Er soll sich auf seinen Hundeführer<br />

einstellen, sich lenken lassen, auf Pfiff<br />

und Kommando reagieren und stetig den<br />

Kontakt zu ihm suchen. Hunde, die sich stetig<br />

der Einwirkung entziehen, können die<br />

Prüfung gegebenenfalls nicht bestehen.<br />

<strong>10</strong> / 2023 JÄGER<br />

71


GAMSJAGD<br />

Ein guter Überblick geht<br />

oft auch mit großen<br />

Schussdistanzen einher.<br />

Foto: Isabelle Nyari<br />

72<br />

JÄGER <strong>10</strong> / 2023<br />

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Kletternde Wiederkäuer<br />

PRAXIS<br />

JÄGER-Redakteurin ISABELLE NYARI geht auf ihre erste Gamsjagd.<br />

Obwohl schon lange Jägerin, packt sie hier erneut das Jagdfieber.<br />

Es ist 4:30 Uhr irgendwo in Bayern.<br />

Die Hütte, auf der wir untergebracht<br />

sind, liegt mitten im Wald<br />

und bietet einen unvergleichlichen<br />

Ausblick. Doch um diese Uhrzeit<br />

ist es noch stockfinster. Die Gaslampe<br />

beleuchtet den kleinen Raum, während auf<br />

dem Herd das Wasser für den Kaffee kocht –<br />

denn den haben wir bitter nötig!<br />

Schnell sind die wichtigsten Sachen zusammengepackt<br />

und nach einer kurzen Katzenwäsche<br />

geht es den Trampelpfad entlang<br />

zum Auto. Auf der Fahrt sitzen wir schweigend<br />

nebeneinander, hängen unseren Gedanken<br />

nach und starren in die Dunkelheit.<br />

Wir genießen den Luxus, keinen weiten Aufstieg<br />

zum Sitz zu haben. Auf möglichst leisen<br />

Sohlen schleichen wir uns durch die Dunkelheit,<br />

sorgsam auf jeden Schritt achtend. Am<br />

Sitz angekommen richten wir uns ein und<br />

warten, lauschen in die Dunkelheit und glasen<br />

die Fläche vor uns mit der Wärmebildkamera<br />

ab. Unser Erdsitz steht im Wald und<br />

gibt den Blick auf einen Hang mit einzelnen<br />

Fichtenkomplexen frei.<br />

Verheißungsvoller Steinschlag<br />

Plötzlich hören wir Steinschlag – ein untrügliches<br />

Zeichen dafür, dass Wild über die Fläche<br />

wechselt. Die Wärmebildkamera zeigt<br />

einen großen, hellen Fleck, der auf 300 Metern<br />

von links nach rechts zieht. Ich nehme<br />

das Gewehr hoch und blicke durch das Glas:<br />

ein junger Hirsch. Ich erkenne ihn nur spärlich<br />

in der Dunkelheit. So schnell wie er gekommen<br />

ist, verschwindet er auch wieder im<br />

angrenzenden Wald.<br />

Es wird langsam dämmrig, als wir sehr<br />

weit oben im Fels Gamswild entdecken. Drei<br />

Stücke, vermutlich eine Geiß mit ihren Kitzen.<br />

Mich packt ein Gefühl von Freude und<br />

Aufregung, denn bisher hatte ich noch nie<br />

die Möglichkeit, Gamswild zu beobachten.<br />

Mit meinem Fernglas verfolge ich die drei<br />

auf ihrem Weg nach unten. Noch sind sie viel<br />

zu weit entfernt. Die Sonne steigt langsam<br />

höher, beleuchtet die Felswand vor uns und<br />

drückt den Nebel tief in den Wald. Ein Bild<br />

voller Kontraste, dessen Anblick allein mir<br />

ein Gefühl von tiefem Frieden vermittelt.<br />

Immer wieder hören wir die kleinen Stei-<br />

ne, die den Hang hinabrollen. Losgetreten<br />

von den drei Gämsen, die sich langsam ihren<br />

Weg nach unten suchen. Noch bin ich völlig<br />

entspannt und beobachte, wie sie geschickt<br />

und mit einer unfassbaren Leichtigkeit und<br />

Sicherheit über die Felsen wechseln.<br />

Rasender Puls<br />

Auf einmal hören wir erneut Steinschlag,<br />

diesmal links von uns. Ich blicke in die Richtung<br />

und sehe nur zwei kleine, braune Punkte,<br />

die durch den Hang huschen und dann in<br />

den Fichten verschwinden. Eindeutig Gamswild!<br />

Wenn es so weiterzieht wie wir vermuten,<br />

kommt es auf etwa 200 Metern Entfernung<br />

auf die Fläche. Mein Herz beginnt<br />

schneller zu schlagen, als ich das Gewehr<br />

in die Hand nehme und mich einrichte. Gespanntes<br />

Warten, Sekunden, die einem wie<br />

Minuten vorkommen und dann endlich: Sie<br />

treten aus den Fichten aus.<br />

Die schwarzen Krucken der Geis zeichnen<br />

sich deutlich vor dem weißen Felsen ab.<br />

Sie kommt mit zwei Kitzen, die völlig unbedarft<br />

aus der sicheren Deckung hüpfen.<br />

Mittlerweile rast mein Puls und ich beobachte<br />

die Drei durch das Zielfernrohr. Das<br />

Absehen hält nicht still und ich kann meine<br />

Aufregung kaum in Worte fassen. Seit<br />

fast zwölf Jahren gehe ich zur Jagd und immer,<br />

wenn Wild in Anblick kommt, erfasst<br />

mich Euphorie. Doch so eine unkontrollierte<br />

Atmung ist mir über die Jahre fremd geworden.<br />

Ich spüre leichte Verärgerung über<br />

mich selbst. Das Kitz, auf das ich ziele, steht<br />

ruhig, doch ich bin es nicht. Ich ermahne<br />

mich selber, schließe einmal kurz die Augen<br />

und atme tief ein und wieder aus. Ich spüre,<br />

wie ich ruhiger werde und konzentriere<br />

mich auf meine Atmung.<br />

Plötzlich macht das zweite Kitz einen<br />

Satz nach vorne und steht breit auf 220 Metern<br />

vor mir. Meine Erfahrung übernimmt<br />

nun die Kontrolle, drängt alles andere beiseite<br />

und lässt mich völlig ruhig auf das breit<br />

stehende Kitz anhalten. Nichts zittert mehr,<br />

die Umgebungsgeräusche werden vom Rauschen<br />

meines Blutes und meinen Atemgeräuschen<br />

geschluckt. Alles scheint wie in<br />

Watte gepackt und die Zeit steht scheinbar<br />

still, als ich die R8 spanne und den Finger an<br />

den Abzug lege. Millisekunden, die mir wie<br />

eine Ewigkeit vorkommen, vergehen, als ich<br />

den Druck auf den Abzug verstärke. Plötzlich<br />

bricht der Schuss und reißt mich aus<br />

diesem trance-ähnlichen Zustand. Durch<br />

die Swarovski-Optik erkenne ich, wie das<br />

Foto: Isabelle Nyari<br />

Obwohl “nur” ein Kitz,<br />

wird das Haupt als<br />

Trophäe und Erinnerung<br />

an eine außergewöhnliche<br />

Jagd von der<br />

Autorin aufbereitet.<br />

›<br />

<strong>10</strong> / 2023 JÄGER<br />

73


GAMSJAGD<br />

Kitz zu Boden geht. Es ist im Schuss zusammengebrochen.<br />

Den Kopf hat es noch erhoben<br />

und während sein Verstand noch nicht<br />

begreift, was für den Körper Gewissheit ist,<br />

verlassen es die Lebensgeister. Ich entspanne<br />

die Waffe, die ich noch im Anschlag repetiert<br />

hatte und stelle sie neben mich.<br />

Erwachen<br />

Erst jetzt realisiere ich, was gerade passiert<br />

ist: Ich habe meine erste Gams erlegt! Die<br />

Emotionen überrollen mich in einem mir<br />

seit Jahren unbekannten Ausmaß: Freude,<br />

Erleichterung, Dankbarkeit!<br />

Mich packt das Jagdfieber und mein Körper<br />

beginnt unkontrolliert zu zittern. Jede<br />

erlegte Kreatur, jeder Schuss, der bricht, ist<br />

für mich immer wieder spannend und aufregend.<br />

Doch schon lange hatte ich kein solch<br />

heftiges Jagdfieber mehr. Jetzt nehme ich<br />

die Umgebungsgeräusche wieder wahr. Die<br />

Geiß ist mit dem anderen Kitz abgesprungen.<br />

Man hört sie deutlich pfeifen. Die Vögel<br />

zwitschern, die Blätter rauschen leicht im<br />

Wind und ich bin überglücklich.<br />

„Jede erlegte Kreatur, jeder Schuss der<br />

bricht, ist für mich immer wieder spannend<br />

und aufregend. Doch schon lange hatte ich<br />

kein solch heftiges Jagdfieber mehr.“<br />

Erlegtes Wild zu bergen, entwickelt sich<br />

an solchen Steilhängen schnell zu einer<br />

schweißtreibenden Angelegenheit.<br />

Wildbergung am Steilhang<br />

Nach einigen Minuten baumen wir ab und<br />

bereiten uns auf die Bergung vor: Die warme<br />

Kleidung vom Ansitz wird ins Auto gelegt<br />

und mit dünnen Handschuhen, die vor<br />

den scharfkantigen Felsen schützen sollen,<br />

machen wir uns an den Aufstieg – den ich<br />

deutlich unterschätzt habe! Auf den größeren<br />

Steinen bergauf zu klettern, fällt relativ<br />

leicht. Doch dort, wo die Steine kleiner<br />

werden, geraten wir immer wieder ins Rutschen.<br />

Meter um Meter Weg müssen wir<br />

uns erkämpfen und schon bald bin ich völlig<br />

schweißgebadet.<br />

Nach 20 Minuten haben wir es endlich<br />

geschafft. Ich trete an mein Kitz heran<br />

und bin erneut überwältigt. Sacht bette<br />

ich den kleinen Kopf in meinen Händen<br />

und betrachte fasziniert das schwarzbraune<br />

Fell und die kleinen Kruckenspitzen, die<br />

sich bereits am Haupt abzeichnen. Ich hatte<br />

ein grobstrukturiertes Fell erwartet, doch<br />

es ist dick und unfassbar weich. Ich verabreiche<br />

ihm seinen letzten Bissen, dann sitzen<br />

wir noch eine Weile schweigend neben<br />

dem Kitz und blicken in die Berge. Schließlich<br />

machen wir uns an den Abstieg – der<br />

nicht weniger beschwerlich ist als der Aufstieg<br />

– und ich lasse es mir nicht nehmen,<br />

mein Kitz allein zu tragen. Immer wieder geraten<br />

wir ins Rutschen und müssen aufpassen,<br />

wo wir unsere Füße hinsetzen. Doch wir<br />

schaffen es, ohne große Komplikationen unten<br />

anzukommen und brechen am Auto auf.<br />

Das Haupt werde ich mir abkochen und auf<br />

einen Trophäenständer setzen. Auch wenn<br />

es kein starker Bock ist, auf den die meisten<br />

bei der Bergjagd wohl hoffen, bin ich überglücklich<br />

und dankbar.<br />

Foto: Isabelle Nyari<br />

Das Waidwerk der Bergjäger<br />

Es gibt viele Arten zu jagen und sie haben<br />

alle ihren Reiz. Doch mit der Jagd auf Gamswild<br />

in den Bergen hat sich für mich ein ganz<br />

besonderer Traum verwirklicht. Dort zählt<br />

nicht nur der Schuss oder die Trophäe – sondern<br />

Schweiß und Anstrengungen, die damit<br />

verbunden sind und alles zu einem unvergesslichen<br />

Erlebnis verschmelzen lassen.<br />

Für mich ist es etwas ganz Besonderes, auf<br />

diese Wildart jagen zu dürfen. Noch dazu<br />

habe ich zum ersten Mal auf so eine große<br />

Distanz ein Stück erlegt. Es lag im Schuss,<br />

musste nicht leiden. Es selbst zu bergen<br />

und das Haupt abzukochen hat für mich etwas<br />

mit Respekt zu tun. Egal, ob Fuchs, Kitz,<br />

Bock oder Lebenshirsch. Nur wer jeder Kreatur<br />

mit Respekt begegnet und sich demütig<br />

seines Privilegs bewusst ist, darf sich Jäger<br />

nennen. Denn: Wer das Kitz nicht ehrt, ist<br />

der Krucke nicht wert!<br />

74<br />

JÄGER <strong>10</strong> / 2023<br />

www.<strong>jaeger</strong>magazin.de


Wir fordern die vollständige Neufassung des<br />

Wir fordern die Waffengesetzes!<br />

vollständige Neufassung des<br />

Waffengesetzes!<br />

N E X T - G U N E R A T I O N . D E<br />

N E X T - G U N E R A T I O N . D E


JÄGERS WILDE NUMMER<br />

Wildes Schaf<br />

im Brotpelz<br />

Muffel sind in vielen Revieren rar geworden, daher serviert unser<br />

Spitzenkoch FLORIAN CONZEN sie Ihnen gut verpackt im Tramezzini-Mantel<br />

mit Mangold und Erbsenpüree.<br />

Zutaten für 4 Personen<br />

•<br />

Für das Filet<br />

640g Filet vom Muffel,<br />

entspricht ca. 8 Filets<br />

•250g Tramezzini, entspricht<br />

einer Packung<br />

•50g Hähnchenbrust für die<br />

Farce<br />

50g Sahne gekühlt<br />

•<br />

20g Petersilie, glatt<br />

2stk Knoblauchzehen<br />

•<br />

1 Zweig Rosmarin<br />

Salz, Pfeffer<br />

•300g Erbsen<br />

Für das Erbsenpüree<br />

(frisch oder tiefgekühlt)<br />

50g Zwiebel, gewürfelt<br />

<strong>10</strong>0g Sahne<br />

•<br />

50g Butter<br />

50g Brühe<br />

1 Zweig Thymian<br />

•<br />

1/2 Zeste einer Zitrone<br />

Salz, Pfeffer<br />

Bunter Mangold<br />

1,5kg Bunter Mangold<br />

1 Schalotte<br />

2 frische Knoblauchzehen<br />

•<br />

6cl Weißwein<br />

40g Butter<br />

40<br />

Minuten<br />

• 20g Brühe<br />

Fingermöhren<br />

6stk Fingermöhren<br />

50ml Brühe<br />

•<br />

50g Butter<br />

Salz, Pfeffer, Muskat<br />

76<br />

JÄGER <strong>10</strong> / 2023<br />

www.<strong>jaeger</strong>magazin.de


Foto: Sascha Perrone<br />

Zubereitung<br />

1Zur Herstellung der Farce die Hähnchenbrust<br />

in kleine Würfel schneiden, die<br />

Petersilie hacken und beides zusammen<br />

mit der kalten Sahne und einer guten<br />

Prise Salz in einer Moulinette fein pürieren.<br />

Dann bis zur Weiterverarbeitung<br />

zurück in den Kühlschrank stellen.<br />

2Die Filets kurz und sehr scharf in einer<br />

Pfanne mit Öl von allen Seiten anbraten.<br />

Dann beiseite stellen.<br />

3Das Tramezzini mit einem Nudelholz<br />

ausrollen. Dann auf Klarsichtfolie legen,<br />

damit es nachher besser gerollt<br />

werden kann.<br />

4Die Filets salzen und pfeffern. Das<br />

Tramezzini hauchdünn mit der Farce<br />

bestreichen und das Filet nun darauf<br />

legen. Mithilfe der Klarsichtfolie das<br />

Filet eng mit dem Tramezzini einrollen.<br />

Dann kalt stellen. Eine Scheibe Tramezzini<br />

sollte für zwei Filets reichen.<br />

Erbsenpüree<br />

1Sollten die Erbsen frisch sein, dann bitte<br />

erst pulen. Tiefgekühlte Erbsen können<br />

direkt verarbeitet werden.<br />

2Alle Bestandteile in einen Topf geben<br />

und kurz aufkochen. Hierbei darauf<br />

achten, dass die Erbsen nicht überkocht<br />

werden, sondern nur gerade so<br />

lange, bis sie weich sind, damit die<br />

schöne grüne Farbe nicht verloren geht.<br />

3Den Thymianzweig entnehmen und<br />

alle restlichen Zutaten mixen. Für eine<br />

noch perfektere Konsistenz alles mit<br />

einer Teigkarte durch ein feines Sieb<br />

streichen.<br />

Bunter Mangold<br />

1Den Mangold waschen und grob in<br />

Streifen schneiden. Die Schalotte und<br />

den Knoblauch fein würfeln.<br />

2Alles zusammen in einer Pfanne mit<br />

Butter anschwitzen und im Anschluss<br />

mit Brühe und Weißwein ablöschen.<br />

Dann mit Pfeffer, Salz und den Zesten<br />

abschmecken.<br />

Fingermöhren<br />

1 Die Möhren schälen und halbieren.<br />

2Diese dann mit Brühe und Butter<br />

auf- und etwas einkochen lassen, so<br />

dass eine Glacage ensteht. Für drei<br />

Minuten ziehen lassen. Mit Salz, Pfeffer<br />

und Muskat abschmecken.<br />

Vor dem Anrichten<br />

1Den Backofen auf 180 Grad (Umluft)<br />

vorheizen.<br />

2Das Filet im Tramezzini-Mantel in Öl<br />

anbraten, den Knoblauch, den<br />

Rosmarin und eine Flocke Butter<br />

hinzugeben. Sobald das Brot von allen<br />

Seiten goldbraun ist für circa 6 Minuten<br />

in den Ofen geben.<br />

3Das Gemüse auf dem Teller anrichten,<br />

das Filet aufschneiden und daneben<br />

drappieren.<br />

PRAXIS<br />

Platz für Ihre Notizen<br />

FLORIANS TIPPS<br />

Richtig rund schmeckt das Gericht mit einer<br />

feinen Wildjus. Diese kann aus Abschnitten und<br />

Knochen des Muffels angesetzt werden.<br />

Für besonders feinen Geschmack eignen sich<br />

Filets vom Muffellamm. Das vorherige Anbraten<br />

der Filets ist natürlich ein Mehraufwand, doch die<br />

zusätzlichen Röstaromen lohnen sich.<br />

<strong>10</strong> / 2023 JÄGER<br />

77


JÄGER WELT<br />

Prüfungsfragen<br />

Für eine neue<br />

Jäger-Generation<br />

Wildbiologie<br />

1. Wie werden das Fell, die Ohren und die Hoden des<br />

Schwarzwildes in der Weidmannssprache genannt?<br />

a.) Schwarte, Teller, Klötze/ Steine<br />

b.) Decke, Ohr, Hoden<br />

c.) Schwarte, Lauscher, Gekröse<br />

2. Wie sehen die Löffel des Hasen im Gegensatz<br />

zu den Löffeln des Kaninchens aus?<br />

a.) Kurz und grau<br />

b.) Braun mit schwarzer Löffelspitze<br />

c.) Lang und rotbraun<br />

3. Welche Zähne werden beim Fuchs<br />

auch „Haken“ genannt?<br />

a.) Die vier Eckzähne<br />

b.) Die vierten Prämolaren im Unter- und Oberkiefer<br />

c.) Die vier Schneidezähne im Unterkiefer<br />

4. Wann wirft der Rehbock das Gehörn ab?<br />

a.) Februar bis März<br />

b.) Juni bis August<br />

c.) Oktober bis Dezember<br />

5. Welchen mittelalten Rothirsch sollte<br />

der Jäger nicht erlegen?<br />

a.) Schwache Rothirsche mit beidseitiger<br />

Gabel im Geweih<br />

b.) Schwache Rothirsche mit beidseitigem Spieß<br />

c.) Körperlich starke Rothirsche mit beidseitiger<br />

Krone im Geweih<br />

Jagdbetrieb<br />

1. Wie zeichnet ein weidwund geschossenes<br />

Stück Rehwild?<br />

a.) es humpelt in die nächste Deckung<br />

b.) es fällt nach dem Schuss sofort um<br />

c.) Ausschlagen mit den Hinterläufen,<br />

zieht mit leicht gekrümmtem Rücken<br />

2. Welcher Jäger gilt als Erleger beim Schrotschuss?<br />

a.) der Jäger, der das Stück tödlich trifft<br />

b.) der erste Schütze<br />

c.) der Jäger, der das Stück schon krank<br />

geschossen hat<br />

3. Welche Fallen dürfen ausschließlich<br />

verwendet werden?<br />

a.) Tellereisen<br />

b.) Massenfänge<br />

c.) unversehrt fangende oder sofort tötende Fallen<br />

4. Welche Bedingungen erschweren die<br />

Schweißarbeit erheblich?<br />

a.) 5 cm hoher Neuschnee<br />

b.) Anhaltende, trockene Hitze<br />

c.) Gewitterregen<br />

5. Welche Falle gehört zu den Totschlagfallen?<br />

a.) Kastenfalle<br />

b.) Schwanenhals<br />

c.) Rohrfalle<br />

78 JÄGER <strong>10</strong> / 2023<br />

www.<strong>jaeger</strong>magazin.de


Jagdliches Wissen kommt nie aus der Mode. Egal ob alter<br />

Hase, Jungjäger oder Jagdschüler, testen Sie ihr Wissen<br />

und bleiben Sie mit uns am Ball. Das JÄGER Magazin und<br />

die Jagdschule Gut Grambow präsentieren Ihnen jeden<br />

Monat neue Fragen.<br />

Auflösung auf Seite 89<br />

Waffenkunde<br />

1. Darf der Jäger eine Waffe in der Bahn, Bus,<br />

U-Bahn, Straßenbahn transportieren?<br />

a.) Ja, auf eigene Gefahr<br />

b.) In keinem Fall<br />

c.) Nur nach Anmeldung der Waffe beim<br />

Verkehrsbetrieb<br />

2. Mit welchen Patronen darf der Jäger aus<br />

einer Flinte Schalenwild beschießen?<br />

a.) Mit Schrot<br />

b.) Mit Posten<br />

c.) Mit Flintenlaufgeschossen<br />

3. Wie erziele ich eine ausreichende Deckung<br />

von Schroten auf dem Wildkörper?<br />

a.) Durch die Verwendung unterschiedlicher<br />

Chokebohrungen in einer Bock- oder<br />

Doppelflinte und durch die Verwendung<br />

hochwertiger Schrotpatronen<br />

b.) Durch die Verwendung von einem Skeetchoke<br />

c.) Durch die Verwendung von einem Halbchoke<br />

in beiden Flintenläufen<br />

4. Welches ist die geeignetste Zielfernrohrvergrößerung<br />

zur Verwendung bei Drückjagden?<br />

a.) 12 fache Vergrößerung<br />

b.) 8 fache Vergrößerung<br />

c.) 1,25 – 4 fache Vergrößerung<br />

5. Womit wird in erster Linie die stabile Flugbahn<br />

eines Büchsengeschosses erreicht?<br />

a.) Durch die Drehbewegung des Geschosses<br />

um seine Längsachse<br />

b.) Durch die Verwendung gehämmerter<br />

Büchsenläufe<br />

c.) Durch einen möglichst weichen Geschossmantel<br />

Jagdrecht<br />

1. Dürfen Sie als Jagdausübungsberechtigter einen<br />

Fuchs mit einer Kurzwaffe töten, der sich in ihrem<br />

Revier im Winter in einer Kastenfalle gefangen hat?<br />

a.) Ja, wenn die Mündungsenergie des Geschosses<br />

mindestens 200 Joule beträgt<br />

b.) In jedem Fall<br />

c.) Nur mit besonderer Erlaubnis der Behörde<br />

2. Welche Pflicht ist mit dem Jagdrecht verbunden?<br />

a.) Die Pflicht zur Hege<br />

b.) Die Pflicht zum Abschließen einer<br />

Wildfolgevereinbarung<br />

c.) Die Pflicht zum Erwerb eines Jagdscheines<br />

3. Der Begriff Wild umfasst?<br />

a.) Alle wildlebenden Tiere<br />

b.) Alle wildlebenden Tiere mit Ausnahme der Tiere,<br />

die in Gehegen gehalten werden<br />

c.) Tiere, die dem Jagdrecht unterliegen<br />

4. Welche der angeführten Maßnahmen beinhaltet<br />

der Jagdschutz?<br />

a.) Schutz des Wildes vor Wilderern, Futternot,<br />

Wildseuchen, wildernden Hunden und Katzen<br />

b.) Aufstellen von Schutzvorrichtungen<br />

zur Wildschadensabwehr<br />

c.) Verwendung brauchbarer Jagdhunde<br />

5. Zur Wildschadensabwehr darf<br />

der Grundeigentümer...?<br />

a.) einen Elektrozaun errichten<br />

b.) Fallen stellen<br />

c.) Schalenwild notfalls erlegen<br />

<strong>10</strong> / 2023<br />

JÄGER<br />

79


TIPPS & TRICKS UNSERER LESER<br />

TIPP<br />

DES<br />

MONATS<br />

Von Auto- bis Fahrradschlauch:<br />

für jeden Zweck gibt es eine<br />

passende Größe.<br />

Foto: Wolfgang Krug<br />

Elastisch<br />

Fahrradschlauch – Gib Gummi<br />

Ich weiß nicht mehr, was der Auslöser war, aber ich brauchte einen kleinen<br />

Gummiring und hatte keinen. Also ging ich in die Werkstatt und schnitt ein<br />

Stück von einem kaputten Fahrradschlauch ab. Bei der Verwendung des Teils<br />

merkte ich, wie genial das Material ist. Die Haltbarkeit von Fahrradschläuchen<br />

kennt wohl jeder. Das erste jagdliche Einsatzgebiet war alle Gewehrriemen<br />

straff am Gewehr festzulegen. Zwei Schlingen am Lauf und den Riemen<br />

dazwischen, einfach zum Tragen rausziehen, am Ansitz wieder einklemmen,<br />

kein bammelnder Riemen. Der nächste Einsatz war bei Jagdreisen die Kleidung<br />

einrollen und mit einem Gummiband zu fixieren. Dann begann ich die einzelnen<br />

Ringe zu Ketten zu verknüpfen. Damit ließen sich im Jagdwagen Eimer und<br />

sonstiges fixieren, kein Klappern und Wackeln mehr. Ich besorgte mir weitere<br />

Schläuche von Motorrädern und Autos, womit die Einsatzgebiete noch größer<br />

wurden. Wolfgang Krug<br />

Gut fixiert sind die Gewehrriemen<br />

nicht im Weg, wenn man eine<br />

Waffe aus dem Tresor holt.<br />

Foto: Wolfgang Krug<br />

50<br />

EURO<br />

BELOHNUNG!<br />

Häufig sind es die Kleinigkeiten, die dem Jäger das<br />

Leben erleichtern und zum jagdlichem Erfolg verhelfen.<br />

Wenn auch Sie mit einem praxisbewährten Tipp<br />

aufwarten können, so lassen Sie es uns wissen. Für<br />

jeden veröffentlichten Praxis-Tipp mit Foto erhalten<br />

Sie eine Belohnung von 50 Euro. Für veröffentlichte Praxis-Tipps<br />

ohne Foto gibt es immerhin noch 20 Euro.<br />

Und für den Tipp des Monats gibt es sogar <strong>10</strong>0 Euro!<br />

Das Ganze rasch an:<br />

E-Mail: info@<strong>jaeger</strong>magazin.de<br />

Sauber<br />

Sägenkiste – Sicher<br />

weggepackt<br />

Wer wie ich jagt und auch noch Holz für<br />

den Kamin besorgen muss, besitzt in der<br />

Regel auch eine oder mehrere Motorsägen.<br />

Meine Sägen sind alle in einer Fleischkiste<br />

verpackt. Diese roten Kisten findet man<br />

im Internet für rund zehn Euro (E2 Fleischkiste)<br />

oder man fragt beim Fleischer seines<br />

Vertrauens nach. Mit der Stichsäge wird ein<br />

Schlitz an der Stirnseite der Kiste gesägt,<br />

so dass man das Schwert der Säge inklusive<br />

Schutz durchstecken kann.<br />

Jede Säge hat ihre eigene Kiste mit entsprechendem<br />

Werkzeug und Ersatzketten.<br />

Der Kombikanister passt auch noch mit rein<br />

und kann ohne schmierige Ölflecken im Kofferraum<br />

mitgenommen werden. Selbst zwei<br />

Sägen bekommt man in den Kanister und hat<br />

imme rnoch etwas Platz für einen Kanister.<br />

Klaus-Peter Mack<br />

Keine Ölflecken mehr im Kofferraum.<br />

Foto: Klaus-Peter Mack<br />

80<br />

JÄGER <strong>10</strong> / 2023<br />

www.<strong>jaeger</strong>magazin.de


PRAXIS<br />

Standfest<br />

Drückjagdbock –<br />

Schräge<br />

Angelegenheit<br />

Foto: Jörg Schmidtke<br />

Dreibeinige Drückjagdböcke<br />

werden in der Regel mit geraden<br />

Beinen gebaut. Ausgestellte<br />

Beine – wie hier – vereinen die<br />

Vorteile Standfestigkeit, großer<br />

Fußraum und – wegen der<br />

Verjüngung nach oben – eine<br />

ringsum gut erreichbare Armauflage,<br />

wenn man noch einen<br />

Drehhocker in die Mitte stellt.<br />

Prof. Dr. Jörg Schmidtke<br />

Durch die ausgestellten<br />

Beine ist der Drückjagdbock<br />

noch standfester.<br />

Aufladbar<br />

Knicklichter –<br />

Kannste knicken<br />

Foto: Kai Zimmermann<br />

Die LED-Lampen sind wiederaufladbar und<br />

produzieren weniger Müll.<br />

Von den Knicklichtern zur Markierung<br />

des Rückweges beim Bergen bin ich<br />

schon länger weg: Leuchtstärke und<br />

Lagerfähigkeit lassen zu wünschen<br />

übrig, Platzverbrauch und Müllenstehung<br />

sind weitere Minusfaktoren.<br />

Mein Tipp: USB-LEDs zum Beispiel für<br />

Fahrrad oder Roller/E-Scooter.<br />

Vorteile: wiederverwendbar, hohe<br />

Leuchtkraft und -weite, auch auf<br />

Wiese oder auf Stoppeln, Blinkfunktion,<br />

wasserdicht, passt in jede Tasche.<br />

Im Netz für kleines Geld in verschiedensten<br />

Ausführungen erhältlich<br />

und den Knicklichtern weit überlegen.<br />

Macht das Wiederfinden von Wild auf<br />

Feld, in Wald und Wiese zeitsparend<br />

und effizient. Bei Nachtsicht-, Wärmebild-<br />

und sonstigen Akkuhelferlein der<br />

heutigen Jagd ist auch immer noch ein<br />

USB-Stecker frei.<br />

Kai Zimmermann


EXPERTENRUNDE<br />

Die Experten<br />

Ausrüstung<br />

Frank Heil<br />

Jagdwaffen und<br />

-munition, Jagdoptik<br />

und -messer<br />

– alles Steckenpferde<br />

des Waffensachverständigen<br />

und Produkt-Testers.<br />

Somit wird es zur jagdlichen<br />

Ausrüstung kaum eine Frage geben,<br />

auf die er Ihnen nicht antworten<br />

kann.<br />

Hundewesen<br />

Lara Köster<br />

Ist als selbstständige<br />

Hundetrainerin<br />

tätig. Zudem ist<br />

sie Sachverständige<br />

für die Stadt<br />

Hamburg. Sie bildet<br />

verschiedene<br />

Jagdhunderassen aus, die sie<br />

selbst auf Prüfungen führt. Als anerkannte<br />

JGHV-Richterin richtet<br />

sie zudem auch Schweiß.<br />

Jagdrecht<br />

Dr. Wolfgang Lipps<br />

Als jagender<br />

Rechtsanwalt<br />

i.R. versteht es<br />

sich von selbst,<br />

über jagdrechtliche<br />

Angelegenheiten<br />

wie Wildschaden<br />

oder Pacht Bescheid zu<br />

wissen. In diesem Themenbereich<br />

wird er Ihnen keine Antwort<br />

schuldig bleiben.<br />

Wildbiologie<br />

Prof. Dr. Christoph Stubbe<br />

Das Ehrenmitglied<br />

der Gesellschaft<br />

für Wildtier- und<br />

Jagdforschung<br />

war bis zum Jahr<br />

2000 Leiter des<br />

Fachbereichs<br />

Wildtierökologie in Eberswalde.<br />

Egal zu welcher Wildart – er<br />

beantwortet Ihre wildbiologischen<br />

Fragen.<br />

Fragen Sie die Profis!<br />

Sie haben jagdliche Fragen?<br />

Das Jäger-Expertenteam antwortet Ihnen.<br />

Immunität durch Zeckenbisse?<br />

Frage: Für mich als Jäger mit<br />

fast 40 Jahresjagdscheinen<br />

war es leider unvermeidlich,<br />

dass ich in meinem Leben<br />

bislang ca. 700 Zeckenbisse<br />

hatte – bisher jedoch ohne<br />

nennenswerte negative Folgen.<br />

Im Hinblick auf die Gefahr<br />

der FSME- bzw. Borreliose-Infektion<br />

daher meine<br />

Frage, ob auf diese Weise früher<br />

oder später eine natürliche<br />

Immunität erworben<br />

werden kann.<br />

Uwe Szymborski<br />

Antwort Prof. Dr. Stubbe:<br />

Die Lyme-Borreliose ist tückisch, spätestens<br />

acht Jahre nach einer Infektion bricht die<br />

Krankheit aus. Eine Spontanheilung gibt es<br />

nicht, eine überstandene Borreliose macht<br />

nicht immun. Eine erneute Infektion muss<br />

wieder durch Impfungen behandelt werden.<br />

Gegen einen Befall mit FSME kann man sich<br />

prophylaktisch impfen lassen. In der Regel<br />

Kaliberwechsel – Lauf aufreiben<br />

Frage: Inwieweit kann man<br />

Büchsenläufe aufziehen (ab<br />

welcher Restlaufstärke wird es<br />

kritisch und gibt es andere Ausschlusskriterien).<br />

Und kann man auch Schrotkaliber<br />

z.B. von 20/65 auf 20/70<br />

oder gar 20/76 ändern?<br />

Bernd Boll<br />

Antwort Frank Heil: Soll das<br />

Kaliber eines vorhandenen<br />

Laufes gewechselt werden,<br />

sind mehrere Faktoren zu berücksichtigen,<br />

zum Beispiel<br />

Waffentyp, vorhandenes Kaliber,<br />

Laufdurchmesser außen,<br />

Laufwanddicke, Qualität des<br />

Laufstahls, Stabilität des Verschlusses.<br />

Demgegenüber<br />

Viele Bisse verhelfen<br />

nicht zur<br />

Immunität gegen<br />

durch Zecken<br />

übertragbare<br />

Krankheiten.<br />

stehen neues Laufkaliber und<br />

– wichtig – dessen maximal<br />

zulässiger Gasdruck. Bleibt<br />

beim Wechsel der Durchmesser<br />

des Innenlaufes gleich,<br />

die neue Patrone würde jedoch<br />

eine wesentlich höhere<br />

Geschwindigkeit erreichen,<br />

kommt auch der Dralllänge<br />

Beachtung zu.<br />

Grundsätzlich sind Kaliberänderungen<br />

eher für<br />

Kipplaufwaffen bedeutsam.<br />

Es muss, da leicht abzunehmen,<br />

kein Lauf ausgebaut<br />

werden, eine Magazineinrichtung<br />

gibt es nicht und die<br />

Patronenlänge spielt keine<br />

Rolle. Änderungen innerhalb<br />

eines Kaliberdurchmessers<br />

sind drei Impfungen notwendig, um den vollen<br />

Schutz zu erreichen. Der Impfschutz hält<br />

dann mindestens 3 Jahre und alle drei bis fünf<br />

Jahre sind dann Auffrischungsimpfungen notwendig.<br />

Eine Immunität tritt auch nach mehrmaliger<br />

Impfung nicht ein. Nur das tägliche<br />

Absammeln der festgebissenen Zecken verhindert<br />

einen Ausbruch dieser Krankheiten.<br />

sind in der Regel problemlos,<br />

wenn die Auswirkungen innerhalb<br />

eines vorgegebenen<br />

maximalen Gasdrucks bleiben.<br />

Erst wenn sich der zulässige<br />

Gasdruck ändert (von<br />

Standard zu Magnum), kann<br />

es zu wesentlichen Problemen<br />

kommen (z. B. von 20/70<br />

auf 20/76). Das trifft vor allem<br />

auf alte, führige, teils wertvolle<br />

Flinten zu.<br />

Anders bei Repetierern:<br />

Bei ihnen ist Voraussetzung,<br />

dass das Magazin die neue Patrone<br />

aufnehmen kann. Eine<br />

Repetierbüchse von .308<br />

Win. auf .300 RUM zu ändern,<br />

macht schon deswegen<br />

keinen Sinn, weil die Patro-<br />

Foto: Gettyimages / rbkomar<br />

82<br />

JÄGER <strong>10</strong> / 2023<br />

www.<strong>jaeger</strong>magazin.de


nen nicht ins Magazin passen.<br />

Bei Repetierern ist es zudem<br />

oft erforderlich, Änderungen<br />

an der Patronenzuführung<br />

vorzunehmen, wenn die neue<br />

Patrone stark abweichende<br />

Maße hat.<br />

Doch gleichgültig welcher<br />

Waffentyp, technische Voraussetzung<br />

ist, dass die Laufwandung<br />

stark genug ist, um ein<br />

Aufziehen auf ein größeres Kaliber<br />

zuzulassen und der Verschluss<br />

die Festigkeit hat, um<br />

die neue Patrone verdauen zu<br />

können. Zudem muss die neue<br />

Patrone von ihren Abmessungen<br />

her so gewählt werden,<br />

dass sie in allen Hülsenmaßen<br />

größer oder zumindest gleich<br />

groß ist wie die alte Patrone.<br />

Einen Lauf im Kaliber 6,5x68<br />

auf 8x57 IS ändern zu wollen,<br />

funktioniert schon deswegen<br />

nicht, weil die Hülse der<br />

6,5x68 deutlich länger ist. Dagegen<br />

lässt sich eine .243 Win.<br />

problemlos auf die .308 Win.<br />

ändern, weil die Hülsenmaße<br />

identisch sind. In diesem Fall<br />

reicht es, lediglich den Lauf<br />

aufzuziehen. Das Patronenlager<br />

kann bleiben, wie es ist.<br />

Handelt es sich jedoch um<br />

ein Kurzsystem im Kal. .308<br />

Win. Ist ein Ändern in Kal. .30-<br />

06 nicht möglich, da das .30-<br />

06er Magazin nicht in den Magazinschacht<br />

passt. Ich selbst<br />

führe zum Beispiel seit Jahrzehnten<br />

gelegentlich eine uralte<br />

Husquarna Hahn-Doppelflinte<br />

mit T-Verschluss, deren<br />

ursprüngliche Patronenlager<br />

12/65 auf 12/70 aufgerieben<br />

wurden und einen Großkaliber-Bergstutzen,<br />

dessen „kleiner“<br />

Lauf der „Sauenschwemme“<br />

halber von 6,5x57 R auf<br />

6,5x65 R geändert wurde.<br />

Auf jeden Fall sollte mit<br />

der konkreten Waffe ein erfahrener<br />

Büchsenmacher aufgesucht<br />

werden, der von vornherein<br />

die Grenzen der Möglichkeiten<br />

erkennt.<br />

Bemerkung: Nach jeder<br />

Manipulation an einem Lauf<br />

unterliegt dieser einem erneuten<br />

Beschuss (Beschussamt,<br />

prüft ob die höchstbeanspruchten<br />

Teile der<br />

Schusswaffe der Beanspruchung<br />

standhalten, der sie<br />

bei der Verwendung der zugelassenen<br />

Munition ausgesetzt<br />

sind. Dazu wird in der<br />

Regel Munition mit einer um<br />

30 % erhöhten Treibladung<br />

verschossen. Die Beanstandungsquoten<br />

betragen, je nach<br />

Waffentyp, 0,8 % bis 8 %. Bei<br />

erfolgreicher Beschussprüfung<br />

wird vom zuständigen<br />

Beschussamt ein Beschusszeichen<br />

zugewiesen).<br />

Schalenauswüchse beim Rehwild<br />

Frage: Anbei ein Bild von einem<br />

Wildunfall aus meinem Revier<br />

in Frankenhardt vom 15.8.23.<br />

Ist die Ursache der deformierten<br />

Schalen genetisch bedingt?<br />

Otto Brunner<br />

Antwort Prof. Dr. Stubbe:<br />

Schalenauswüchse sind beim<br />

Rehwild relativ selten. Befallene<br />

Tiere können sich nur<br />

mühsam fortbewegen, das hat<br />

eventuell auch zu dem Verkehrsunfall<br />

im vorliegenden<br />

Beispiel geführt. Es werden<br />

mögliche Schalenlängen von<br />

bis zu 16 Zentimetern angegeben.<br />

Die Gründe hierfür sind<br />

noch nicht zufriedenstellend<br />

geklärt, die Ursachen sind<br />

wohl weniger weiche Bodenverhältnisse<br />

oder genetische<br />

Faktoren. Genannt werden<br />

eher ungenügende Abnutzung:<br />

abnorm harte Hornsubstanz,<br />

beziehungsweise Überpro-<br />

Schalenauswüchse kommen beim<br />

Rehwild relativ selten vor.<br />

duktion von Horn, eine angeborene<br />

Fehlbildung der<br />

Schalen. Möglich ist ebenfalls<br />

eine regelwidrige Stellung der<br />

Gliedmaßen, die durch Knochenverletzungen<br />

oder Gelenkentzündungen<br />

bedingt ist.<br />

Sie brauchen Rat von<br />

unseren Experten?<br />

Schicken Sie ihre Fragen per Mail an:<br />

info@<strong>jaeger</strong>magazin.de, Stichwort: Expertenrunde.<br />

Foto: Otto Brunner<br />

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KAPITAL & KURIOS<br />

Wie der Bock,<br />

so das Kitz?<br />

35 Kilometer südlich von Hamburg gibt es ein kleines Vorkommen<br />

von schwarzem Rehwild. Bei uns im Hochwild-Heiderevier<br />

schonen wir das schwarze Wild und freuen uns über jeden<br />

Anblick und jedes Wiedersehen mit bekannten Stücken. Ende<br />

Mai bei besten Wetter entdeckte ich bei einem Revierrundgang<br />

zehn Meter neben dem Weg im Wald etwas Schwarzes. In der<br />

Annahme, wieder mal ein Stück Abfall entdeckt zu haben, näherte<br />

ich mich. Bei etwa fünf Meter Entfernung erkannte ich<br />

ein noch unbekanntes Kitz, das sich drückte.<br />

Nach einem Foto und diversen Tipps über das Tarnen in<br />

der Zukunft trennten sich unsere Wege. Einige Tage später<br />

stand ein schwarzer Bock mit einer jungen rötlichen Ricke und<br />

dem schwarzen Kitz auf einer Wildwiese. Entspannt und vertraut<br />

ästen sie vor meinen Augen. Maik Witt<br />

Foto: Maik Witt<br />

Schwarzes Rehwild sieht<br />

man häufiger, schwarze<br />

Kitze entdeckt man jedoch<br />

sehr selten.<br />

Sonnige Sekunden<br />

Die Waffe war bereits im Auto<br />

verstaut, der Fotoapparat lag<br />

aber noch griffbereit auf dem<br />

Beifahrersitz – da kommt etwas<br />

von vorn auf mich zu.<br />

Leise habe ich wieder die Tür<br />

geöffnet und mich mitsamt Fotoapparat<br />

unter die Fahrertür<br />

in Bauchlage begeben und abgewartet.<br />

Ein Fuchs! Wind hat er<br />

nicht von mir bekommen, da<br />

war ich mir sicher, aber ob<br />

er mein Herzklopfen wahrnimmt<br />

und den Rückzug antritt,<br />

das wusste ich nicht. Was<br />

die ganze Angelegenheit nicht<br />

einfacher gemacht hat, waren<br />

die einsetzenden Nackenschmerzen<br />

(mit 54 und einem<br />

Bürojob sollte man doch etwas<br />

mehr für die Gesundheit<br />

tun) und das nur an einer Stelle<br />

vorhandene Sonnenlicht.<br />

Die Frage aller Fragen lautete:<br />

Wann betätigst Du den Auslöser?<br />

Ein Klick, noch im Schatten,<br />

und er ist vielleicht weg -<br />

oder sollte ich abwarten, bis<br />

er das Sonnenlicht erreicht?<br />

Ok, Nerven bewahren und<br />

auf das Sonnenlicht warten?<br />

(Wenn doch nur nicht die rasenden<br />

Nackenschmerzen wären).<br />

Wie bei der Schussabgabe<br />

mit der Büchse, wenn sich<br />

der Bock zeigt, den man strecken<br />

möchte.<br />

Der Puls rast, man hält die<br />

Luft an, wird ruhig und ist fokussiert<br />

und betätigt den Abzug<br />

- äh, nein den Auslöser natürlich.<br />

„Klick“ machte es, der<br />

Fuchs unterbrach das Schnüren,<br />

beäugte die Szene kurz<br />

und verschwand genuso entspannt<br />

wie der gekommen<br />

war. Petra Flemming<br />

Um auf Augenhöhe des Wildes zu<br />

kommen, muss man manchmal in<br />

Bauchlage mitten auf der Straße liegen.<br />

Foto: Petra Flemming<br />

84<br />

JÄGER <strong>10</strong> / 2023<br />

www.<strong>jaeger</strong>magazin.de


PRAXIS<br />

Inspektor Marder<br />

Ich saß Ende Mai auf einer etwa vier Meter<br />

hohen Kanzel an einer Kirrung und hoffte,<br />

ein Stück Rehwild in Anblick zu bekommen.<br />

Zunächst hörte ich einen Fasan auf mich<br />

zukommen und hatte ihn kurz drauf auch<br />

in Anblick. Ich habe ihn einige Zeit beobachtet<br />

und konnte ihn auch fotografieren.<br />

Plötzlich flüchtete der Fasan und die Vögel<br />

wurden sehr laut. Ich wunderte mich, was<br />

da los war und dachte an Reinecke, wurde<br />

allerdings mehr als überrascht.<br />

Es raschelte unter dem Sitz und ich<br />

hörte etwas die steile Holzleiter hochkommen.<br />

Auf einmal sah ich die Nase eines<br />

ziemlich mutigen Marders, der die Leiter<br />

oben ankam, eine Runde über das Plateau<br />

vor der Kanzel drehte, dann auf einen<br />

abgestorbenen Baum wechselte und<br />

mich erst bemerkte, als ich ihm zugewunken<br />

habe.<br />

Ein wirklich tolles Erlebnis für mich,<br />

dass mir sicher auf ewig in Erinnerung<br />

bleibt. Thorsten Dick<br />

Foto: Thorsten Dick<br />

Ohne den Jäger zu<br />

bemerken, inspiziert der<br />

Marder den Hochsitz.<br />

Foto: Jan-Bernd Vagedes<br />

Gehörnloser Bock<br />

Ende Juli konnte ich diesen 3 bis 4-jährigen Bock in<br />

meinem Revier in Rheinland-Pfalz erlegen. Der Bock<br />

wies keinerlei Verletzungen auf, lediglich eine kleine<br />

Wunde am Lauscher. Er wurde auf ca. 200 Meter von<br />

mir erst als alte Ricke angesprochen. Als er jedoch an<br />

einem Fichtenzweig fegte, war das Erstaunen meinerseits<br />

groß. Ich konnte den Bock dann auf gut 120 Meter<br />

erlegen. In meinen Augen hat der Bock wohl abgeworfen,<br />

da auf der Rosenstöcken ein ledriger Überzug<br />

vorhanden war. Für mich nach 44 Jagdjahren ein absolutes<br />

Rätsel und auch meine Jagdfreunde haben<br />

sowas noch nicht gesehen. Jan-Bernd Vagedes<br />

Nur aufgrund seines<br />

Verhaltens konnte der Bock<br />

richtig angesprochen werden.<br />

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Es sind nicht nur die großen, spektakulären<br />

Erlegungen, sondern oft die kleinen<br />

Erlebnisse die jagen besonders<br />

machen. Auch wird man oft durch unvorhergesehenes<br />

überrascht. Lassen<br />

Sie uns daran teilhaben und verdienen<br />

Sie sich für die Jagdkasse dazu.<br />

Ihre Geschichte mit Bild mailen Sie an<br />

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<strong>10</strong> / 2023 JÄGER<br />

85


JÄGER RÄTSEL<br />

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Schalenwild<br />

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Munition<br />

Tierarzt<br />

Hauptstadt<br />

von<br />

Lettland<br />

2<br />

Knüppel,<br />

Verein<br />

(engl.)<br />

5<br />

römisch<br />

sieben<br />

norddt.<br />

Rundfunk<br />

(Abk.)<br />

Teil vom<br />

Gewehr<br />

und Tier<br />

Gang...,<br />

Redens...<br />

Laut vom<br />

Schwein<br />

8<br />

...spross<br />

(zweites<br />

Geweihende)<br />

Bogenstärke<br />

Balzlied v.<br />

Auerhahn<br />

7<br />

Truthahn<br />

weibl.<br />

Huhn<br />

Mauser<br />

Hasenpfad<br />

12<br />

Aktensammlung<br />

Naturpark<br />

in der<br />

Schweiz<br />

(Parc ...)<br />

Rehbock<br />

in der<br />

Brunft<br />

anlocken<br />

Jagdart:<br />

...jagd<br />

Wildmenge<br />

engl.<br />

Getränk<br />

(engl.)<br />

da sein,<br />

ruhen<br />

stark,<br />

doll,<br />

schlimm<br />

Kanton<br />

in der<br />

Schweiz<br />

Zoll<br />

(engl.)<br />

Bezugsform<br />

für<br />

Zeitschriften<br />

Kfz.-<br />

Zeichen<br />

für<br />

Erlangen<br />

Sternbild<br />

Indianer<br />

(Abk.)<br />

Teil einer<br />

Patrone<br />

6<br />

Gewässergrenze<br />

3<br />

Nebel<br />

(engl.)<br />

Staat, Nationaltier<br />

Papageitaucher<br />

Insekt<br />

(Blattella)<br />

techn.<br />

Hilfsorganisation<br />

Sternbild<br />

Herkules<br />

(Abk.)<br />

Brutto<br />

minus<br />

Tara<br />

4<br />

Sache<br />

(lat.)<br />

Schusswaffenauslöser<br />

belgische<br />

Großstadt<br />

landwirtschaftlich<br />

(Präfix)<br />

Tierkopf<br />

Kontinent<br />

Hase<br />

macht<br />

Männchen<br />

Hochsitz<br />

11<br />

1<br />

Symbol<br />

für Germanium<br />

Hundegebell<br />

M14x1,<br />

M15x1<br />

Fabelwesen<br />

Waffenaktion<br />

weibl.<br />

Rehwild<br />

feierliches<br />

Gedicht<br />

lügen<br />

(engl.)<br />

Mignonbatterien<br />

(Abk.)<br />

Tier anschießen<br />

Abordnung<br />

Bast<br />

abreiben<br />

9<br />

baumarme<br />

Landschaft<br />

Weltmeer<br />

Reittierzuruf<br />

Rabenvogel<br />

<strong>10</strong><br />

männl.<br />

Vorname<br />

(Jürgens,<br />

Lattek)<br />

Nebenfluss<br />

vom<br />

Ural<br />

1 2 3 4 5 6 7 8 9<br />

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Teilnahmeberechtigt sind alle volljährigen Personen, ausgenommen<br />

Beschäftigte von JAHR MEDIA. Der Wert des Gewinns<br />

kann nicht in bar ausgezahlt werden. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.<br />

Unsere ausführlichen Teilnahme- und Datenschutzbedingungen<br />

finden Sie unter www.jahr-media.de/teilnahmebedingungen<br />

und www.jahr-media.de/datenschutzerklaerung<br />

86<br />

JÄGER <strong>10</strong> / 2023<br />

www.<strong>jaeger</strong>magazin.de


JAGDZEITEN 2023<br />

JAGDZEITEN 2023<br />

PRAXIS<br />

OKTOBER<br />

Rotwild<br />

Damwild<br />

Sikawild<br />

Rehwild<br />

Schwarzwild<br />

Hirsche/Alttiere<br />

Schmalspießer<br />

Schmaltiere<br />

Kälber<br />

Hirsche/Alttiere<br />

Schmalspießer<br />

Schmaltiere<br />

Kälber<br />

Hirsche/Alttiere<br />

Schmalspießer<br />

Schmaltiere<br />

Kälber<br />

Baden-<br />

Württemberg<br />

Bayern<br />

Berlin<br />

Brandenburg<br />

Bremen<br />

Hamburg<br />

Hessen<br />

Mecklenburg-<br />

Vorpommern<br />

Böcke ◀ ◀ ◀ ◀ ◀<br />

Ricken<br />

Schmalrehe<br />

Kitze<br />

Keiler<br />

Bachen 1<br />

Überläufer<br />

Frischlinge<br />

Gamswild<br />

Muffelwild<br />

Feldhasen ▶ ▶<br />

Wildkaninchen<br />

Füchse 3<br />

Steinmarder ▶ ▶ ▶ ▶ ▶ ▶ ▶ ▶ ▶ ▶<br />

Baummarder ▶ ▶ ▶ ▶ ▶ ▶<br />

Iltisse ▶ ▶<br />

Hermeline ▶ ▶ ▶ ▶<br />

Dachse<br />

Waschbären<br />

Marderhunde<br />

Nutrias<br />

Minke<br />

Rebhühner 4 4 4<br />

Fasanen ▶ 5 ▶ 5 5<br />

Ringeltauben<br />

Türkentauben<br />

Höckerschwäne<br />

Graugänse 6 6 8 6 8 8 6 6<br />

Nilgänse 8<br />

Kanadagänse 6 6 6 8 8 6<br />

Stockenten<br />

Waldschnepfen ▶ ▶ ▶ ▶ ▶ ▶ ▶ ▶ ▶ ▶ ▶ ▶<br />

Blässhühner 4<br />

Lachmöwen 4<br />

Elstern<br />

Rabenkrähen 7 7 7 7<br />

Niedersachsen<br />

Nordrhein-<br />

Westfalen<br />

▶<br />

▶<br />

Rheinland-<br />

Pfalz<br />

Saarland<br />

Sachsen<br />

Sachsen-<br />

Anhalt<br />

Schleswig-<br />

Holstein<br />

Thüringen<br />

OHNE GEWÄHR<br />

• Jagdzeit<br />

• Schonzeit<br />

◀<br />

Jagdzeit ab 16.<strong>10</strong>.<br />

Jagdzeit bis 15.<strong>10</strong>.<br />

◀<br />

❶ keine führenden<br />

❷ nur einjährige Stücke<br />

❸ nur Junge<br />

❹ nur bei ausreichenden Besätzen<br />

➎ nur Hähne<br />

❻ nur Jungvögel, aber nur zur Schadensabwehr<br />

➐ auch Nebelkrähen<br />

❽ gebietsweise geschont<br />

<strong>10</strong> / 2023<br />

JÄGER<br />

87


SONNE & MOND<br />

SONNE- UND MONDZEITEN SEPTEMBER 2023 SONNE- UND UND MONDZEITEN OKTOBER 2023<br />

SONNE- UND MONDZEITEN SEPTEMBER 2023<br />

DATUM<br />

WOCHENTAG<br />

MONDPHASE<br />

KASSEL DRESDEN<br />

SONNE MOND MOND<br />

Aufg. Unterg. Aufg. Unterg. Aufg. Unterg.<br />

1 Fr 06:34 20:09 20:58 08:07 20:41 07:49<br />

2 Sa 06:36 20:07 21:12 09:36 20:55 09:17<br />

3 So 06:37 20:04 21:26 11:03 21:<strong>10</strong> <strong>10</strong>:44<br />

4 Mo 06:39 20:02 21:43 12:28 21:27 12:09<br />

5 Di 06:41 20:00 22:05 13:52 21:49 13:33<br />

6 Mi 06:42 19:58 22:34 15:12 22:18 14:53<br />

7 Do 06:44 19:55 23:13 16:24 22:57 16:04<br />

8 Fr 06:45 19:53 – 17:23 23:49 17:04<br />

9 Sa 06:47 19:51 00:04 18:08 – 17:49<br />

<strong>10</strong> So 06:48 19:49 01:07 18:41 00:51 18:22<br />

11 Mo 06:50 19:46 02:16 19:04 02:00 18:46<br />

12 Di 06:52 19:44 03:29 19:22 03:12 19:04<br />

13 Mi 06:53 19:42 04:41 19:36 04:24 19:18<br />

14 Do 06:55 19:40 05:52 19:47 05:35 19:30<br />

15 Fr 06:56 19:37 07:03 19:57 06:45 19:40<br />

16 Sa 06:58 19:35 08:13 20:08 07:55 19:51<br />

17 So 07:00 19:33 09:25 20:19 09:06 20:02<br />

18 Mo 07:01 19:30 <strong>10</strong>:38 20:31 <strong>10</strong>:20 20:15<br />

19 Di 07:03 19:28 11:55 20:47 11:36 20:31<br />

20 Mi 07:04 19:26 13:14 21:09 12:55 20:53<br />

21 Do 07:06 19:23 14:34 21:41 14:14 21:25<br />

22 Fr 07:07 19:21 15:48 22:27 15:28 22:12<br />

23 Sa 07:09 19:19 16:50 23:32 16:30 23:16<br />

24 So 07:11 19:17 17:36 – 17:16 –<br />

25 Mo 07:12 19:14 18:08 00:54 17:49 00:37<br />

26 Di 07:14 19:12 18:31 02:25 18:12 02:08<br />

27 Mi 07:15 19:<strong>10</strong> 18:48 03:58 18:30 03:41<br />

28 Do 07:17 19:07 19:03 05:31 18:45 05:13<br />

29 Fr 07:19 19:05 19:16 07:01 18:59 06:43<br />

30 Sa 07:20 19:03 19:30 08:30 19:13 08:11<br />

DATUM<br />

WOCHENTAG<br />

MONDPHASE<br />

KASSEL DRESDEN<br />

SONNE MOND MOND<br />

Aufg. Unterg. Aufg. Unterg. Aufg. Unterg.<br />

1 So 07:22 19:01 19:46 09:58 19:30 09:39<br />

2 Mo 07:24 18:58 20:05 11:26 19:49 11:07<br />

3 Di 07:25 18:56 20:31 12:51 20:16 12:31<br />

4 Mi 07:27 18:54 21:07 14:09 20:51 13:49<br />

5 Do 07:28 18:52 21:54 15:15 21:39 14:56<br />

6 Fr 07:30 18:49 22:54 16:07 22:38 15:47<br />

7 Sa 07:32 18:47 – 16:44 23:47 16:25<br />

8 So 07:33 18:45 00:03 17:<strong>10</strong> – 16:51<br />

9 Mo 07:35 18:43 01:15 17:29 00:58 17:11<br />

<strong>10</strong> Di 07:37 18:41 02:28 17:44 02:11 17:26<br />

11 Mi 07:38 18:38 03:40 17:56 03:22 17:38<br />

12 Do 07:40 18:36 04:50 18:06 04:33 17:49<br />

13 Fr 07:42 18:34 06:01 18:17 05:43 18:00<br />

14 Sa 07:43 18:32 07:12 18:27 06:54 18:<strong>10</strong><br />

15 So 07:45 18:30 08:26 18:39 08:08 18:23<br />

16 Mo 07:47 18:28 09:43 18:54 09:24 18:38<br />

17 Di 07:48 18:26 11:02 19:14 <strong>10</strong>:43 18:58<br />

18 Mi 07:50 18:23 12:23 19:42 12:04 19:27<br />

19 Do 07:52 18:21 13:40 20:23 13:20 20:08<br />

20 Fr 07:54 18:19 14:45 21:22 14:26 21:06<br />

21 Sa 07:55 18:17 15:35 22:37 15:16 22:21<br />

22 So 07:57 18:15 16:<strong>10</strong> – 15:51 23:46<br />

23 Mo 07:59 18:13 16:35 00:03 16:17 –<br />

24 Di 08:00 18:11 16:53 01:33 16:36 01:16<br />

25 Mi 08:02 18:09 17:08 03:02 16:51 02:45<br />

26 Do 08:04 18:07 17:22 04:30 17:04 04:13<br />

27 Fr 08:06 18:05 17:35 05:58 17:18 05:40<br />

28 Sa 08:07 18:03 17:49 07:25 17:33 07:06<br />

29 So 07:09 17:02 17:07 07:53 16:51 07:34<br />

30 Mo 07:11 17:00 17:29 09:21 17:14 09:01<br />

31 Di 07:13 16:58 18:01 <strong>10</strong>:44 17:45 <strong>10</strong>:25<br />

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Mondzeiten.<br />

IMPRESSUM<br />

Geschäftsführung<br />

Alexandra Jahr<br />

Chefredakteurin<br />

Madeline Lindhorst<br />

Redaktion Dr. Stefan Birka,<br />

Catharina Loszynski, Kim Trautmann<br />

Head of Online Isabelle Nyari<br />

Director Content Michael Werner<br />

Art-Director Heico Forster<br />

Grafik<br />

Dirk Bartos (CvD-Grafik),<br />

Selin Merve Demir<br />

Lithographie<br />

Henrik Teudt (Ltg.),<br />

Katja Mucke-Koopmann<br />

Produktionsmanagement<br />

Ilja Badekow, Sybille Hagen,<br />

Andreas Meyer<br />

Vertrieb<br />

Einzelverkauf<br />

DMV Der Medienvertrieb GmbH & Co. KG,<br />

Meßberg 1, 20086 Hamburg<br />

www.dermedienvertrieb.de<br />

Jäger erscheint monatlich in der JAHR MEDIA GMBH & CO. KG<br />

Jürgen-Töpfer-Straße 48, 22763 Hamburg<br />

137. Jahrgang<br />

Abonnement<br />

DPV Deutscher Pressevertrieb GmbH<br />

Postfach 57 04 02,<br />

22773 Hamburg, www.dpv.de<br />

Abonnentenpreis 12 Hefte<br />

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Paketpreis: Jäger-Abo<br />

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Aktuelle und ältere Ausgaben sind versandkostenfrei<br />

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Media Sales<br />

Head of Sales<br />

Director Sales Rainer Propp<br />

Tel: 040 389 06-285<br />

rainer.propp@jahr-media.de<br />

Director Sales Lasse Drews<br />

Tel: 040/389 06-274<br />

lasse.drews@jahr-media.de<br />

Senior Key Account Manager<br />

Thomas Quast, Tel: 040 38906-473<br />

thomas.quast@jahr-media.de<br />

Anzeigenpreisliste<br />

Nr. 57 vom 1. Januar 2023<br />

Director Marketing<br />

Lasse Abraham<br />

marketing@jahr-media.de<br />

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Hamburger Sparkasse<br />

BIC HASPDEHHXXX<br />

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JÄGER ist das offizielle Mitteilungsblatt des Landesjagd-<br />

und Naturschutz verbandes der Freien<br />

und Hansestadt Hamburg e.V., Hansastr. 5,<br />

20149 Hamburg. Für Mitglieder des LJV-Hamburg<br />

ist der Bezug im Mitgliedsbeitrag enthalten.<br />

Rechte<br />

© JÄGER, soweit nicht anders angegeben. Keine<br />

Haftung für unverlangt eingesandte Manuskripte,<br />

Bilder, Dateien und Daten träger. Kürzung und<br />

Bearbeitung von Beiträgen und Leserbriefen<br />

bleiben vorbehalten. Zuschriften und Bilder<br />

können ohne ausdrücklichen Vorbehalt veröffentlicht<br />

werden. Die Verwendung einer<br />

Bauanleitung erfolgt auf eigene Gefahr und<br />

setzt entsprechende Fach kunde und Geschicklichkeit<br />

voraus. Der Verlag haftet nicht<br />

für die Durch führbarkeit und Fehlerfreiheit von<br />

Bau anleitungen sowie etwaige Schäden beim<br />

Bau oder infolge der Benutzung bzw. des Inverkehrbringens<br />

eines Gegenstands, auf den sich<br />

die Bauanleitung bezieht.<br />

Internet<br />

www.<strong>jaeger</strong>magazin.de<br />

ISSN 0720-4523<br />

LESERSERVICE:<br />

040 - 389 06-880<br />

Abo/Heftbestellung<br />

Abo-Service, 20080 Hamburg GERMANY,<br />

Tel: 040 38906-880<br />

E-Mail: abo@<strong>jaeger</strong>magazin.de<br />

Fragen zur Digital-Ausgabe<br />

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Fragen an die Redaktion<br />

Redaktion JÄGER<br />

Tel: 040 38906-111<br />

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mit E-Lauf .22 Hornet, montiert mit Zeiss 1,5-6x36 A 4 Suhler<br />

Einhakmontage, System graviert mit Rotwild/Rehwild, Schaft<br />

aus dunklem Maserholz, bayer. Backe mit Doppelfalz, Kaisergriff,<br />

Schuppenfischhaut. 404867 3.250,– €<br />

Krieghoff Ulm<br />

7x65 R 16/70<br />

Systemkasten voll graviert, links Rehwild, rechts Fasan.<br />

Alles umrahmt von Eichenlaub. Schaftmagazin montiert mit<br />

einem Hensoldt Diavari-D 1,5-6x 36, Absehen 11 montiert<br />

mit Suhler Einhakmontage.<br />

406612 3.450,– €<br />

Krieghoff Ulm Seitenschloss<br />

16/70 7x65 R<br />

mit Seitenschlossen, Kasten voll graviert mit engl. Arabesken,<br />

montiert mit Zeiss V 2,5-<strong>10</strong>x50 LA&nbsp;40 SEM.<br />

408919 4.900,– €<br />

Merkel 213<br />

12/70 .30-06<br />

mit oben liegendem Kugellauf, Holland & Holland Seitenschloss<br />

herausnehmbar, graviert mit Tierstücken und Distelgravur umrahmt,<br />

montiert mit Doctor 1,5-6x42 A 4 SEM.<br />

288594 4.950,– €<br />

Merkel 203 E<br />

12/70 8x57 IRS<br />

Seitenschlosse erhaben graviert von NOrbert Triebel u. Hans<br />

Verkauf aller auf dieser Seite angebotenen Artikel nur an Erwerbsberechtigte<br />

www.<strong>jaeger</strong>magazin.de <strong>10</strong> / 2023 JÄGER 93


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Waffen-Beer, Fürstenstr. 6, 87439 Kempten, Telefon: 0831/52274-0<br />

Obiltschnig, Klappdeckelmagazin, dunkles Maserholz, mit<br />

Zeiss 2,5-<strong>10</strong>x52 Bockflinten-Wechsellauf 12/70 im Lederkoffer.<br />

352116 6.500,– €<br />

Ferlacher Seitenschloss<br />

16/70 7x65 R<br />

mit Zeiss Diavari-Z 1,5-6x42 Abs.1, Suhler Einhakmontage.<br />

Holland & Holland Seitenschlosse tiefgestochene Jagdstückgravur,<br />

linke Seite: Hirsch mit 2 Stück Kahlwid,rechte Seite: Gams mit<br />

Adler, Eichenlaubumrandung. Laufwurzelgravur mit Goldeilagen,<br />

links Fasan, rechts Ente. Dunkler Schaft mit schöner Maserung,<br />

bayer. Doppelfalzbacke,Schuppenfischhaut und Schaftverschneidung,<br />

Schaftlänge 36 cm, Abzugbügel aus Horn mit<br />

Fingerhaken. BJ. 1972.<br />

305818 9.800,– €<br />

Merkel Mod. 313<br />

12/70 7x65 R<br />

montiert mit Schmidt&Bender Zenith 2,5-<strong>10</strong>x56 Suhler<br />

Einhakmontage Erhabene Gravur, links Fuchs und Enten,<br />

rechts röhrender Hirsch und Kahlwild umrahmt von<br />

Grundenglisch Arabesken. Dezente Eichenlaub<br />

Schaftverschneidungen am Schaft (Eichenlaub Band)<br />

und einzelne Blätter am Holzvorderschaft. Dunkles Schaftholz<br />

mit Bockdoppelflinten Wechsellauf Kal. 12/70.<br />

387093 9.800,– €<br />

Bockdoppelbüchsen<br />

Zoli<br />

9,3x74 R/9,3x74 R<br />

Zfr. Steiner 1,5-6x42 Abs. Plex,<br />

Hebelschwenkmontage, Arabesken mit<br />

Tierstückgravur, bayer. Backe, sehr guter Zustand.<br />

209543 2.950,– €<br />

Blaser GB 750<br />

9,3x74 R<br />

oberer Lauf mit Mündungsverstellung, Hinterschaft<br />

mit deutscher Bakce und eingebautem Schaftmagazin<br />

unter der Schaftkappe, Systemkasten mit Blattarabesken,<br />

Handspannung, zusätzlich wurde in den Abzug ein<br />

Rückstecher eingebaut. Montiert ist die Waffe mit einem<br />

Zeiss Diatal Z 8x56 sowie einem Zeiss Varipoint VM 1,1-4x24 T*<br />

Absehen 0 beleuchtet.<br />

412602 3.698,– €<br />

Krieghoff Ultra<br />

9,3x74 R/9,3x74 R<br />

Montiert mit Zeiss 1,5-6x42 A 4 Schwenkmontage, Vorderer<br />

Abzug mit Stecher, Kombi-Handspannung, Mündungsverstellung,<br />

eingeschossen mit EVO green.<br />

352795 3.750,– €<br />

Krieghoff Ultra<br />

9,3x74 R<br />

Kleine Jagdgravur, montiert mit Zeiss 1,4-4,5x18 A 2<br />

Schwenkmontage mit Wechsellauf Bergstutzen<br />

Art. Nr. 399203 Kal. 30-06/.222 Rem. mit Schwenkmontage.<br />

399202 7.600,– €<br />

www.waffen-beer.de<br />

Merkel 323 Seitenschloss<br />

9,3x74R<br />

herausnehmbare Seitenschlosse mit feinen Arabesken graviert,<br />

Linksschaft mit bayer. Backe und Doppelfalnz aus dunklem<br />

Nussbaumschaft, montiert mit Zeiss Diavari Z 1,5-6x42 A 4 SEM,<br />

neuwertiger Zustand. 405744 8.500,– €<br />

Bockdoppelflinten<br />

Sabatti Trap<br />

12/70<br />

342790 598,– €<br />

Rottweil 700 Jagd<br />

12/76<br />

411898 1.298,– €<br />

Merkel 201 E<br />

12/70<br />

Lauflänge 71 cm, Schaftlänge 36,5 cm.<br />

336320 1.498,– €<br />

FN - Fabrique Nationale Mod. B 25 B 1<br />

12/70<br />

387280 1.598,– €<br />

Beretta 687 EL<br />

12/76<br />

413418 1.980,– €<br />

Rottweil Mod. 72<br />

12/70<br />

Trap Montreal inklusive Wechsellaufbündel Mod. Skeet Olympia.<br />

Schaftlänge 35,5 cm, Basküle voll graviert mit englischen Arabesken<br />

und feinen Goldeinlagen, durchbrochener Öffnungshebel, herausnehmbare<br />

Abzugseinheit, Lauflänge Trap: 76 cm, Lauflänge Skeet:<br />

68 cm. 343<strong>10</strong>8 1.980,– €<br />

Fabrique-Nationale Jagd B 1<br />

12/70<br />

Lauflänge 70 cm, Schaftlänge 35 cm,<br />

Schienebreite 5 mm, Choke 1/1 & 1/2.<br />

317266 2.498,– €<br />

Blaser F16<br />

12/76<br />

413616 2.800,– €<br />

Browning Mod. B 25 G1<br />

12/70 *Skeet<br />

Lauflänge 70 cm, Schaftlänge 36 cm,<br />

Schienenbreite 12 mm, Choke 3/4 & 1/4.<br />

286032 2.950,– €<br />

Caprinus Flinten Schweden<br />

12/70<br />

Sportliche Flinte mit extrem niedriger Basküle,<br />

76 cm Lauflänge, freiliegend, ventilierte Schiene mit<br />

<strong>10</strong> mm Breite, Wechselchoke, 36,5 cm Schaftlänge mit<br />

Holzabschlusskappe. Sehr schönes Schaftholz.<br />

412689 3.500,– €<br />

Caprinus Flinten Schweden Stainless Sport<br />

12/70<br />

Caprinus Stainless Steel Variante mit hoher Schiene,<br />

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94<br />

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Waffen-Beer, Fürstenstr. 6, 87439 Kempten, Telefon: 0831/52274-0<br />

Leuchtkorn und Wechselchoke, 71 cm Lauflänge, 36 cm Schaftlänge,<br />

schönes Schaftholz, Einabzug, Umschaltung im Abzugsbügel,<br />

Läufe freiliegend, Schiene ventiliert.<br />

412740 3.500,– €<br />

Caprinus Flinten Schweden Caprinius<br />

12/70<br />

Gebrauchte Bockdoppelflinte von Caprinius incl.<br />

Koffer, schönes Schaftholz, sehr niedrige Basküle.<br />

323712 3.950,– €<br />

Drillinge<br />

Sauer & Sohn 3000<br />

16/70 7x57 R<br />

montiert mit Nickel 6-9x52 Abs. 1, Deutsche Backe,<br />

gerader Schaftrücken, Deutsche Backe, Schaftmagazin,<br />

Lauflänge 60 cm, 36,5cm Schaftlänge.<br />

414080 1.980,– €<br />

Suhler Mod. 30<br />

7x65 R 12/70<br />

mit E-Lauf .22 Hornet mündungslang, montiert mit<br />

Zeiss Diavari Z 2,5-<strong>10</strong>x52 A 4 SEM.<br />

4<strong>10</strong>177 2.998,– €<br />

ohne Magazin! 412723 698,– €<br />

Carl-Walther JR<br />

7x64<br />

Inclusive Schwenkmontage für Zielfernrohre mit Außenschiene,<br />

Direktabzug, Deutsche Backe, 62 cm Lauflänge, 36 cm Schaftlänge.<br />

414500 798,– €<br />

Haenel Jäger <strong>10</strong><br />

.30-06<br />

406408 850,– €<br />

Krico Mod. DJV Match<br />

.308 Win.<br />

403917 898,– €<br />

Steyr Jagdmatch<br />

.243 Win.<br />

407187 898,– €<br />

Blaser SR 84<br />

.300 Win.Mag.<br />

415457 950,– €<br />

Steyr Modell M SSG-Schaft<br />

6,5x65<br />

mit Kunststoffschaft vom SSG. Spezialumbau mit ausgesuchtem<br />

Lothar Walther Achtkantlauf mit 65 cm Lauflänge und Magnaport.<br />

Montage mit 30 mm Ringen ist mit vorhanden. Deutscher Stecher,<br />

Einsteckmagazin. 412722 950,– €<br />

www.waffen-beer.de<br />

Sauer & Sohn 3000<br />

16/70 7x65 R<br />

Komplett montiert mit Zeiss Varipoint 3-12x56 mit Leuchtabsehen 56,<br />

neu geschäftet worden mit leichtem Schweinsrücken, Bayerischer<br />

Backe mit Doppelfalz, Schaftmagazin und Schuppenfischhaut,<br />

Rückstecher im vorderen Abzug, links Hirsch, rechts Rehbock<br />

graviert, 36 cm Schaftlänge, 63,5 cm Lauflänge.<br />

412679 3.250,– €<br />

Krieghoff Trumpf<br />

16/70-6,5x57 R<br />

montiert mit Zielfernrohr Schmidt & Bender 2,5-<strong>10</strong>x56 Abs.1,<br />

Suhler Einhakmontage. Duralbasküle mit Arabesken graviert,<br />

Lauflänge 63, Schaftlänge 38 mit deutscher Backe und<br />

leichtem Schweinrücken.<br />

3<strong>10</strong>131 3.450,– €<br />

Krieghoff Trumpf<br />

12/70-7x64<br />

montiert mit Zeiss 2,5-<strong>10</strong>x52 Abs.1, SEM Krieghoff EL Kal..22 Mag.<br />

44cm, Schaftkappenmagazin für EL und Patronen. Duralbasküle<br />

graviert, Lauflänge 62, Schaftlänge 36 mit deutscher Backe.<br />

Guter Zustand. 286718 4.<strong>10</strong>0,– €<br />

Suhler Mod. 35<br />

16/70 8x57JRS 5,6x52 R<br />

buntgehärteter Kasten, montiert mit Zeiss Diavari VM 3-12x56<br />

LA 40, Schwenkmontage, mündungslanger E-Lauf 5,6x52R.<br />

405302 4.500,– €<br />

Repetierer<br />

Steyr Modell M<br />

6,5x65<br />

mit Kunststoffschaft vom SSG. Spezialumbau mit ausgesuchtem<br />

Lothar Walther Achtkantlauf mit 65 cm Lauflänge und Magnaport.<br />

Montage mit 30mm Ringen ist mit vorhanden. Deutscher Stecher,<br />

Steyr Mod. M<br />

7x64<br />

60 cm Lauflänge, 37 cm Schaftlänge mit ventilierter Schaftkappe,<br />

Deutsche Backe, Deutscher Stecher, Frankonia 6x42 mit Absehen 4<br />

mittels Suhler Einhakmontage montiert, Rosenholzabschluss am<br />

Vorderschaft und Pistolengriff.<br />

414007 980,– €<br />

Krico Mod. 600<br />

7x64<br />

Schaft mit deutscher Backe und ventilierter Gummischaftkappe,<br />

deutscher Stecher, montiert mit Zeiss Diatal 6x42 Absehen 1.<br />

4<strong>10</strong>372 798,– €<br />

Mauser 98er<br />

.30-06 Spring<br />

Französicher Stecher, Überrollbacke mit Doppelfalz,<br />

Monte-Carlo Hinterschaft, montiert mit Nickel 6x43 Absehen 4,<br />

die Montage ist seitlich nach rechts versetzt, somit kann man<br />

die offene Visierung weiterhin verwenden ohne das Glas<br />

abzunehmen. 406633 998,– €<br />

Krico Jagdmatch mit Zeiss<br />

.243 Win.<br />

montiert mit Zeiss 2,5-<strong>10</strong>x52 Abs. 2, Deutscher Stecher,<br />

Deutsche Backe, rote Gummikappe, Schaftmagazin mit<br />

Arabeskengravur und Hund mit Ente, 36,5 cm Schaftlänge.<br />

412732 1.398,– €<br />

Krico Luxus<br />

9,3x62<br />

montiert mit Schmidt & Bender 8x56 A 1 und<br />

Drückjagd Zfr. 1-4x20 A 1 EAW Schwenkmontage.<br />

403483 1.398,– €<br />

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Waffen-Beer, Fürstenstr. 6, 87439 Kempten, Telefon: 0831/52274-0<br />

Steyr Achtkant<br />

5,6x61 SE<br />

Montiert mit Zeiss 2,5-<strong>10</strong>x52 Abs. 1, Achtkantlauf mit<br />

ausgesuchter Schussleistung, Lauflänge 65cm, offene<br />

Visierung, Schaft mit Bayrischer Backe mit Doppelfalz<br />

und Schaftmagazin, Schaftlänge 365 mm.<br />

412688 1.500,– €<br />

Blaser SR 830<br />

6,5x68<br />

Seitenplatten mit Gravur der Modellbezeichnung,<br />

bayerische Backe, montiert mit Schmidt & Bender<br />

6x42 Abs.1 auf Schwenkmontage.<br />

362658 1.600,– €<br />

Mauser M12 Trail<br />

9,3x62<br />

408572 2.<strong>10</strong>0,– €<br />

Steyr Mannlicher Achtkant<br />

.270 Win.<br />

Komplett montiert mit Zeiss 3-12x56 Absehen 1,<br />

dünn zulaufender Achtkantlauf mit ausgesuchter Schussleistung,<br />

Lauflänge 66 cm, MonteCarlo Schaft mit roter Schaftkappe<br />

und Schaftmagazin, Bayrische Backe mit Doppelfalz, Schaftlänge<br />

365 mm, Vorderschaftabschluss Tropfnase.<br />

412737 2.450,– €<br />

Steyr CLII SX 51cm<br />

.308 Win.<br />

mit Mündungsgewinde M15x1 inkl. ZF Minox ZX5 3-15x56.<br />

412579 2.590,– €<br />

Mauser Mod. 66<br />

7mm Rem.Mag.<br />

montiert mittels Schwenkmontage mit Zeiss Diavari 3-12x56<br />

Leuchtabsehen 80, schön gemaserter Sonderschaft mit<br />

geradem Schaftrücken und Deutscher Backe, 66 cm Lauflänge,<br />

Deutscher Stecher. 412724 2.498,– €<br />

Steyr Exclusiv Achtkant<br />

.243 Win.<br />

Steyr Luxus mit Metallmagazin als Grundlage wurde hier ein<br />

neuer Achtkantlauf von Lothar Walther mit ausgesuchter<br />

Schussleistung verbaut. 70cm Lauflänge für maximale<br />

Geschwindigkeitsausbeute und eine extrem gestreckte Flugbahn.<br />

Montiert mit Zeiss Diavari 3-12x56 Abs 1, Handschäftung mit<br />

sehr schönem Schaftholz, genau auf das Zielfernrohr abgestimmt.<br />

Rote Gummischaftkappe und Schaftmagazin, blankes Pistolengriffkäppchen<br />

für evtl. Gravur vorhanden, Deutscher Stecher.<br />

412718 2.500,– €<br />

Steyr Sajovec Exclusiv Achtkant<br />

6,5x68<br />

montiert mit Zeiss Diavari 3-12x56 mit Leuchtabsehen 80,<br />

Achtkantlauf mit ausgesuchter Schussleistung und Magnaport.<br />

Lauflänge 70 cm (extreme Mündungsgeschwindigkeiten), mit offener<br />

Visierung, MonteCarlo Schaft mit Bayrischer Backe mit Doppelfalz,<br />

Schaftmagazin, 37cm Schaftlänge.<br />

412779 2.500,– €<br />

Steyr Mannlich Schönauer 1950<br />

7x64<br />

Original Mannlich Schönauer 1950 montiert mit Zeiss Diavar<br />

ZM 3-12x56 Abs.1 auf Original 3Fuß Einhakmontage, unverbaute<br />

Systemhülse, Deutscher Stecher, 60 cm Lauflänge, 35,5 cm<br />

Schaftlänge, Zustand sehr gut. 412686 2.250,– €<br />

www.waffen-beer.de<br />

Steyr CLII SX 51 cm<br />

.308 Win.<br />

Steyr CLII SX, Lauflänge 51cm mit Mündungsgewinde<br />

M15x1 inkl. ZF Minox ZX5 3-15x56<br />

412579 2.590,– €<br />

Sauer & Sohn 80 Exclusiv Achtkant<br />

7x64<br />

montiert mit Zeiss 2,5-<strong>10</strong>x52 ZA, vollgraviertes System mit<br />

Eichenlaub inclusive Abzugsbügel und Montage. Achtkantlauf<br />

mit ausgesuchter Schussleistung, 66 cm Lauflänge, Schaft mit<br />

geradem Schaftrücken, Deutscher Backe, 36 cm Schaftlänge,<br />

Schaftmagazin mit Gravur, Kombiabzug. 412742 2.800,– €<br />

Steyer Achtkant<br />

.270 Win.<br />

Montiert mit Zeiss 3-12x56 Abs. 1, 60 cm langer Achtkantlauf mit<br />

ausgesuchter Schussleistung, offener Visierung, Schaftmagazin.<br />

Schönes Schaftholz mit MonteCarlo Schaft mit Bayerischer Backe<br />

und Doppelfalz, Deutscher Stecher.<br />

412692 2.800,– €<br />

Sauer & Sohn 202 Highland kannelierter Lauf<br />

.308 Win.<br />

Klassiker unter den modernen Jagdrepetierern, seidenweicher<br />

Schlossgang, ergonomisch zu bedienende Sicherung, Kombiabzug,<br />

Leichtmetallgehäuse, kannelierter 51cm Lauf, schönes Schaftholz,<br />

Montagebasen für EAW sind vorhanden.<br />

409262 3.600,– €<br />

Mauser Gewehr 98 1917 Spandau Stutzen<br />

7x64<br />

montiert mit Zeiss 3.12x56 Varipoint Leuchtabsehen 56,<br />

hervorragender Schlossgang, Dakotasicherung, Direktabzug,<br />

zweigeteilter Stutzenschaft, schönes Wurzelmaserschaftholz,<br />

Bayerische Backe mit Doppelfalz, 36cm Schaftlänge, Randstichgravur<br />

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ZEITSCHRIFT FÜR DAS JAGDREVIER AUSGABE 9 8/2021<br />

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Der Weg zum<br />

Lebenshirsch<br />

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Jagdgesetz<br />

Hirschjagd<br />

Wolfsjagd<br />

nötig<br />

Ein Professor<br />

klärt auf<br />

Was in Rheinland-<br />

Pfalz falsch läuft<br />

Altweibersommer<br />

Weibliches Rehwild<br />

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Magazin für das Jagdrevier<br />

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Neuheit<br />

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Magazin für<br />

das Jagdrevier<br />

1x1 des<br />

Blattens<br />

Nr. 8<br />

August 2022<br />

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Nr. 7<br />

Juli 2022<br />

Deutschland 6,70 €<br />

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Schweiz <strong>10</strong>,90 sfr<br />

Benelux 7,90 €<br />

Italien 8,70 €<br />

02.09. 2 <strong>10</strong>:59<br />

VORSCHAU<br />

November 2023<br />

Foto: Reiner Bernhardt<br />

Im nächsten<br />

ERHÄLTLICH AB 24. OKTOBER<br />

Endlich wieder Drückjagd<br />

Das Laub verfärbt sich, die milde Herbstsonne kämpft mit dem Nebel und die<br />

ersten Fröste kommen. Es geht wieder los: Drückjagdsaison! Wir verraten, was<br />

es zu beachten gilt, um auch bei der Drückjagd zum Erfolg zu kommen.<br />

WEITERE THEMEN:<br />

Klagen, bis der Fuchs kommt<br />

Die Reizjagd auf den Fuchs gilt als<br />

anspruchsvoll und erfordert viel<br />

Fingerspitzengefühl. Wir geben<br />

ausgefuchste Tipps zur Bejagung<br />

des roten Räubers.<br />

Schilfsauen<br />

Verlandete Teiche oder Seeufer – wo<br />

Schilf steht, ist Wild. Besonders die<br />

Schwarzkittel lieben das rauschende<br />

Meer aus Stengeln. Wir geben Einblicke<br />

in den sumpfig-nassen Einstand.<br />

Wunderbare Wärmebilder<br />

Wärmebildtechnik ist aus dem<br />

jagdlichen Alltag fast nicht mehr<br />

wegzudenken. Wir testen ein<br />

brandneues Wärmebildhandgerät.<br />

Wildacker zum Jahresende<br />

Wie schlagen sich die Wildackermischungen<br />

in der kühleren Jahreszeit,<br />

Was bleibt für das Wild übrig?<br />

Wir ziehen Bilanz.<br />

Die Redaktion behält sich vor, Themen aus aktuellem Anlass zu ändern.<br />

PRÄMIENABO GESCHENKABO TESTABO<br />

Ein Magazin von J ZEITSCHRIFT FÜR FÜR DAS DAS JAGDREVIER AUSGABE 8/2021 7/2022<br />

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Anbieter des Abonnements ist JAHR MEDIA GmbH & Co. KG. Belieferung, Betreuung und Abrechnung erfolgen durch DPV Deutscher Pressevertrieb GmbH als leistender Unternehmer.<br />

Verantwortliche Stelle: JAHR MEDIA GmbH & Co. KG, Jürgen-Töpfer-Straße 48, 22763 Hamburg, datenschutz@jahr-media.de. Weitere Informationen zum Datenschutz unter: www.jahr-media.de/datenschutzerklaerung.<br />

Ein Magazin von TARNBEKLEIDUNG • JÄGER-UMFRAGE • DIY ANSITZMÖGLICHKEIT • TOP <strong>10</strong> PIRSCH • WÄRMEBILDDROHNE • WILDSCHÄDEN<br />

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Enthüllung!<br />

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Abgabe von Waffen und Munition nur an Inhaber einer Erwerbserlaubnis. Bitte beachten Sie die rechtlichen Hinweise zur<br />

Verwendung von Schalldämpfern und die rechtlichen Erwerbs- und Nutzungsbedingungen für Vorsatz optiken in Ihrem Land.<br />

Abbildung zeigt Waffe und Zielfernrohr mit Zubehör © 2023


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Liebe Leserinnen, liebe Leser,<br />

Jagd ist Handwerk. Wir JÄGER sind Praktiker. Praktiker<br />

brauchen gutes Werkzeug. Aber Werkzeug will auch<br />

beherrscht werden. Dies bedeutet üben, denn bei jeder<br />

Schussabgabe auf Wild kommen unsere Fähigkeiten zum<br />

Tragen. Mit jeder Packung Munition und jeder Runde auf<br />

dem Schießstand investieren Sie in ihre Schießfähigkeiten<br />

und somit in ihr jagdliches Können. Aber vergessen Sie<br />

nicht sich ihr Training abstempeln zu lassen. So haben Sie<br />

nicht nur den Nachweis für die nächste Drückjagd, sondern<br />

auch den Überblick.<br />

Wir wünschen Ihnen viel Erfolg auf dem Schießstand und<br />

Weidmannsheil auf Ihrer nächsten Jagd.<br />

Ihr JÄGER-Team<br />

Vorwort<br />

Cover: Heino Petersen<br />

INHALT<br />

03 Vorwort<br />

04 Angaben<br />

zur Person<br />

06 Nachweis<br />

14 Vorhaltemaße<br />

Impressum<br />

Jahr Media GmbH & Co.KG<br />

Jürgen-Töpfer-Str. 48, 22763 Hamburg<br />

Geschäfts führung Alexandra Jahr<br />

Chefredakteurin Madeline Lindhorst<br />

Redaktion Dr. Stefan Birka, Catharina<br />

Loszynski, Kim Trautmann<br />

Grafik & Lithografie Heico Forster (Ltg.)<br />

Dirk Bartos (CvD-Grafik), Selin Merve Demir,<br />

Katja Mucke-Koopmann, Henrik Teudt<br />

Anzeigen Director Sales Rainer Propp<br />

Tel: 040 389 06-285<br />

rainer.propp@jahr-media.de<br />

Produktion Ilja Badekow, Sybille Hagen,<br />

Andreas Meyer<br />

Druck Walstead Central Europe, Krakau<br />

Rechte © Jäger, soweit nicht anders<br />

angegeben<br />

www.<strong>jaeger</strong>magazin.de<br />

3


Angaben zur Person<br />

Name<br />

Vorname<br />

Geburtsdatum<br />

Straße/ Hausnummer<br />

Postleitzahl/ Wohnort<br />

Telefon/ Mobil<br />

E-Mail-Adresse<br />

Jagdscheinnummer<br />

4


Die komplette MARKETTE Angaben Waffenpflege<br />

zur Person<br />

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• Filzreiniger<br />

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• Schnellbrünierung<br />

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Nachweis<br />

Datum/ Ort<br />

Disziplin/ Nachweis<br />

Stempel/<br />

Unterschrift<br />

6<br />

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Datum/ Ort<br />

Disziplin/ Nachweis<br />

Stempel/<br />

Unterschrift<br />

7


Nachweis<br />

Datum/ Ort<br />

Disziplin/ Nachweis<br />

Stempel/<br />

Unterschrift<br />

8<br />

www.<strong>jaeger</strong>magazin.de


Datum/ Ort<br />

Disziplin/ Nachweis<br />

Stempel/<br />

Unterschrift<br />

9


Nachweis<br />

Datum/ Ort<br />

Disziplin/ Nachweis<br />

Stempel/<br />

Unterschrift<br />

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Datum/ Ort<br />

Disziplin/ Nachweis<br />

Stempel/<br />

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11


Nachweis<br />

Datum/ Ort<br />

Disziplin/ Nachweis<br />

Stempel/<br />

Unterschrift<br />

12<br />

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Datum/ Ort<br />

Disziplin/ Nachweis<br />

Stempel/<br />

Unterschrift<br />

13


Vorhaltemaße<br />

Haltepunkte auf bewegte Sauen<br />

in Abhängigkeit von der Entfernung und der Geschwindigkeit<br />

20 m<br />

40 m<br />

VORHALT FÜR<br />

DRÜCKJAGDSAUEN<br />

Geschossgeschwindigkeit von<br />

v =800 m/s (Maßstab 1:20)<br />

● ziehend (5 km/h)<br />

● trollend (<strong>10</strong> km/h)<br />

● leicht flüchtig (20 km/h)<br />

● flüchtig (30 km/h)<br />

● hochflüchtig (40 km/h)<br />

60 m<br />

●Highspeed (50 km/h)<br />

80 m<br />

Vorhalt in cm<br />

0 20 40 60<br />

80 <strong>10</strong>0 120 140 160 180 200<br />

14 www.<strong>jaeger</strong>magazin.de<br />

Illustration: Adobe Stock


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