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Der Betriebsleiter 9/2020

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19186<br />

09<br />

www.<strong>Der</strong><strong>Betriebsleiter</strong>.de<br />

September <strong>2020</strong><br />

210 mm Breite x 207 mm Höhe:<br />

Raum für Logo, Bildgestaltung<br />

und Titelthema mit Text<br />

Gesamtbildgröße:<br />

210 mm Breite x 297 mm Höhe<br />

+ min. 3 mm Beschnittzugabe<br />

oben, unten und rechts<br />

TITELSTORY<br />

11 I TITELTHEMA<br />

Titelthema: Größe variabel, je nach Textmenge,<br />

Titelthema-Text: feste Textgröße & Durchschuss,<br />

Farbe schwarz oder weiß<br />

Im oberen Bildbereich sollten sich,<br />

entsprechend der jeweiligen Höhe<br />

des Zeitschriftenlogos, keine<br />

wichtigen Bildelemente befinden<br />

Ausnahme F+H:<br />

Gesamtbildgröße:<br />

210 mm Breite x 248,5 mm Höhe<br />

+ min. 3 mm Beschnittzugabe<br />

rechts und unten<br />

PICK AND PLACE<br />

Low-cost-Automatisierung<br />

mit Delta-Roboter<br />

210 mm Breite x 90 mm Höhe:<br />

Hier darf kein Text stehen,<br />

auch keinerlei Beschriftungen, Logos<br />

ect. im Bildmaterial.<br />

Ausgenommen:<br />

Rechts unten 35 mm Breite x 20 mm<br />

Höhe, 15 mm vom Rand entfernt:<br />

Raum für Verlagslogo und Homepage<br />

text-homepage.de


ICE02-19.000.L1<br />

Time for the new standard<br />

Die Komplettlösung für Ihren Schaltschrank<br />

COMPLETE line ist ein System aus technologisch führenden, aufeinander abgestimmten<br />

Hard- und Software- Produkten, Beratungsleistungen und Systemlösungen für die<br />

Optimierung Ihrer Prozesse im Schaltschrankbau. Für Sie werden Engineering,<br />

Beschaffung, Installation und Betrieb so deutlich einfacher.<br />

Mehr Informationen unter phoenixcontact.com/completeline


EDITORIAL<br />

Distanz bleibt wichtig<br />

aben Sie sich dieses Jahr auch schwer getan mit der Planung Ihres<br />

H Sommerurlaubs? Soll man überhaupt fahren und wenn ja, wohin<br />

und wie: Flugzeug, Auto, Bahn … Wir haben uns für eine Wohnmobilreise<br />

entschieden. Und wir sind damit gut gefahren: Immer die aktuelle<br />

Pandemie-Lage im Blick konnten wir spontan Hotspots meiden und<br />

Ziele ansteuern, die uns sicher erschienen. Social oder besser Physical<br />

Distancing und die Einhaltung von Hygienestandards sind uns auf diese<br />

Weise gut gelungen.<br />

Deutlich komplizierter und herausfordernder ist es derzeit für Arbeitgeber,<br />

ein sicheres Arbeitsumfeld zu schaffen. Orientierung bietet die<br />

vor kurzem in Kraft getretene neue SARS-CoV-2-Arbeitsschutzregel. Sie<br />

konkretisiert den am 16. April veröffentlichten SARS-CoV-2-Arbeitsschutzstandard:<br />

Abstand im Zusammenspiel mit Hygiene und Masken<br />

gilt weiterhin als wichtigstes Instrument, um das Infektionsrisiko für<br />

Beschäftigte zu senken, solange es keinen Impfschutz gibt.<br />

Während Desinfektionslösungen und Masken mittlerweile allgegenwärtig<br />

sind, ist die Abstandswahrung und deren Überwachung eine<br />

vielschichtige und aufwändige Aufgabe. Eine clevere Lösung für dieses<br />

Problem bietet beispielsweise das in unserem Special Arbeitssicherheit<br />

auf Seite 38 beschriebene Social-Distancing-System. Damit ist man<br />

nicht nur in Pandemiezeiten gut aufgestellt, man investiert auch in die<br />

Zukunft: Denn das auf Echtzeit-Funkortung basierende System kann<br />

auch für das klassische Produktionsmanagement eingesetzt werden.<br />

Bleiben Sie weiterhin gesund!<br />

Martina Laun<br />

Redakteurin<br />

m.laun@vfmz.de


INHALT<br />

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TITELBILD<br />

igus GmbH,<br />

Köln<br />

INNENTITELBILD<br />

Hema GmbH,<br />

Seligenstadt<br />

Automatisierung:<br />

5-Achs-BAZ werden<br />

12flexibler und produktiver<br />

RUBRIKEN<br />

03 Editorial<br />

06 BETRIEBSFORUM Aktuelle Meldungen<br />

41 Impressum<br />

42 Vorschau auf <strong>Der</strong> <strong>Betriebsleiter</strong> 10/<strong>2020</strong><br />

MONTAGE- UND HANDHABUNGSSTECHNIK<br />

08 TITEL Herstellung von Brandschutzgläsern mit Delta-Roboter kostengünstig<br />

automatisiert<br />

10 Produktneuheiten<br />

Betriebsreinigung:<br />

Industriefußböden effizient<br />

20sauber halten<br />

FERTIGUNGSTECHNIK<br />

12 Handlingsysteme und Roboter machen 5-Achs-Bearbeitungszentren flexibler<br />

und produktiver<br />

14 Einführung einer Werkzeugverwaltung bringt strukturierte Datengrundlage<br />

für weitere Projekte<br />

16 Mehr Wirtschaftlichkeit in der Zerspanung bei einem Ventilhersteller<br />

18 Produktneuheiten<br />

BETRIEBSTECHNIK<br />

20 Eine kurze Anleitung zur effizienten Reinigung von Industriefußböden<br />

22 Lösungen für Wartungs- und Montagearbeiten bei Platzproblemen<br />

23 Produktneuheiten<br />

Wartung /Instandhaltung:<br />

Arbeitsbühnen als Lösung<br />

22bei Platzproblemen<br />

INTRALOGISTIK<br />

24 Arbeitsplatzgestaltung als Teil der Lagerplanung<br />

26 Flexibles Baukastenprinzip: Intralogistik-Konzept für einen Anlagenkomponenten-Hersteller<br />

28 SERIE 275 Jahre J.D. Neuhaus: Nachhaltigkeit hat viele Facetten<br />

31 Produktneuheiten<br />

SPECIAL: ARBEITSSICHERHEIT<br />

34 INNENTITEL Flexible Gliederschürzen gewähren sicheren Zugriff auf<br />

Roboterarbeitszelle<br />

36 Safety-Retrofit 4.0: Virtuell planen in 3D, optimiert und effizient in der<br />

Realität umsetzen<br />

38 Echtzeit-Funkortungssystem unterstützt bei der Etablierung von<br />

Corona-Schutzkonzepten<br />

40 Produktneuheiten<br />

Special Arbeitssicherheit:<br />

36Safety-Retrofit 4.0


1745 – <strong>2020</strong>: 275 JAHRE<br />

PERMANENTE<br />

EXZELLENZ<br />

Partnerschaftlichkeit und Leidenschaft sind bei J.D. Neuhaus keine Modebegriffe. Sie prägen unser<br />

unternehmerisches Handeln seit 275 Jahren. Als verlässliche Partner pflegen wir stabile und nachhaltig<br />

kundenorientierte Geschäftsbeziehungen. Als leidenschaftliche Maschinenbauer ist es unser<br />

Ehrgeiz, immer die bestmögliche Lösung zu finden. Auch wenn diese manchmal unkonventionell ist.<br />

So kommen Sie einfacher und besser ans Ziel. Sie sehen also: Unsere Werte sind Ihr Mehrwert.<br />

Lernen Sie unsere Lösungen für die verschiedensten Industriebranchen kennen: www.jdngroup.com


BETRIEBSFORUM<br />

AMB Technologieforum: Countdown läuft<br />

Am Donnerstag den 17. September<br />

<strong>2020</strong> präsentieren im Internationalen<br />

Congresscenter Stuttgart<br />

(ICS) rund 20 AMB-Aussteller wie<br />

Ceratizit, Chiron, EMCO, Fanuc,<br />

Index, Paul Horn, Siemens und<br />

weitere namhafte Unternehmen<br />

in exklusiven Vorträgen und der<br />

begleitenden Table-Top-Ausstellung<br />

ihre aktuellen Neuheiten und Innovationen. Die Matchmaking<br />

Area bietet darüber hinaus die Chance für den persönlichen Austausch<br />

und wird um eine Matchmaking-App ergänzt, mit der man<br />

sich auf der Veranstaltung verabreden kann. In vier Themenslots erfahren<br />

die Besucher alles Wissenswerte zu den Neuheiten bei<br />

Werkzeugen, bei Werkzeugmaschinen bzw. rund um Werkzeugmaschinen,<br />

aber auch in der Automatisierung & Software. In jeweils<br />

20 Minuten geben die Aussteller ein Update und stellen ihr Portfolio<br />

vor. An den Table-Tops können dann individuelle Fragestellungen<br />

diskutiert und neue Kontakte geknüpft werden.<br />

Die Messebranche war als einer der ersten Wirtschaftszweige von<br />

dem Shutdown betroffen und wird wohl einer der letzten Bereiche<br />

sein, der wieder zur Normalität zurückkehren kann. „Umso mehr<br />

freuen wir uns, dass es am 17. September gute Gründe gibt, auf das<br />

Stuttgarter Messegelände zu kommen“, erklärt Gunnar Mey, Abteilungsleiter<br />

Industrie bei der Messe Stuttgart. Mey betont: „Selbstverständlich<br />

können wir noch nicht ganz zur Normalität zurückkehren“.<br />

Für die Sicherheit der Besucher wurde ein umfassendes<br />

Konzept aufgesetzt.<br />

www.amb-messe.de/forum<br />

Dieses Jahr keine Motek und Bondexpo<br />

Wie das Messeunternehmen Schall meldet, wurde gemeinsam mit<br />

dem Ausstellerbeirat der Motek/Bondexpo <strong>2020</strong> entschieden, die<br />

diesjährige 39. Motek – Internationale Fachmesse für Produktionsund<br />

Montageautomatisierung – auf das Jahr 2021 zu verschieben.<br />

Die nächste Motek/Bondexpo soll vom 5. bis 8. Oktober 2021 in<br />

Stuttgart stattfinden.<br />

Von der Warte des Messeveranstalters aus hätte die Motek/Bondexpo<br />

vom 5. bis 8. Oktober <strong>2020</strong> stattfinden können. „Wir haben lange<br />

dafür gekämpft, die coronabedingt erforderlichen Rahmenbedingungen<br />

mit allen Beteiligten so<br />

anzupassen, dass die Motek/<br />

Bondexpo <strong>2020</strong> hätte erfolgreich<br />

werden können“, sagt<br />

Bettina Schall, Geschäftsführerin<br />

der P. E. Schall GmbH & Co.<br />

KG. Dazu wurde ein Hygieneund<br />

Sicherheitskonzept für eine<br />

sichere Durchführung entwickelt.<br />

„Doch gemeinsam mit dem Ausstellerbeirat haben wir nun<br />

entschieden, die Motek/Bondexpo <strong>2020</strong> auf den Oktober 2021 zu<br />

verschieben.“ Diese Entscheidung sei getragen von Vernunft und<br />

Verantwortungsbewusstsein, unterstreicht Bettina Schall: „Wir als<br />

Messeunternehmen sehen uns als Dienstleister unserer Aussteller<br />

und Fachbesucher. Die gegenwärtigen Unsicherheiten bei Ausstellern<br />

und Besuchern, etwa hinsichtlich der möglichen Reisen und<br />

der ausreichenden Entsendung von Mitarbeitern, gebieten es jetzt,<br />

pragmatisch und zuversichtlich in das Jahr 2021 zu schauen.“<br />

www.motek-messe.de<br />

www.bondexpo-messe.de<br />

EuroBLECH von Oktober <strong>2020</strong> auf März 2021 verschoben<br />

Mack Brooks Exhibitions hat die Verschiebung der EuroBLECH bekannt<br />

gegeben: Die 26. Internationale Technologiemesse für Blechbearbeitung,<br />

die eigentlich vom 27. bis 30. Oktober <strong>2020</strong> auf dem<br />

Messegelände in Hannover stattfinden sollte, ist neu auf den 9. bis<br />

12. März 2021 terminiert. Wie der Veranstalter mitteilt, wurde diese<br />

Entscheidung nach ausführlichen Gesprächen, die<br />

über die letzten Wochen und Monate mit allen Ausstellern<br />

und Partnern stattgefunden haben, getroffen.<br />

Die Mehrheit der Beteiligten habe sich dafür<br />

ausgesprochen, die Messe nicht im Oktober abzuhalten,<br />

im Hinblick auf die derzeitige Covid-19-Krise.<br />

Unsicherheiten rund um Reiserestriktionen waren<br />

auch ein Anliegen vieler Teilnehmer, um den<br />

internationalen Charakter der EuroBLECH zu wahren. Dennoch haben<br />

die EuroBLECH-Teilnehmer aktuellen Umfragen zufolge einen<br />

hohen Bedarf, sich zu vernetzen und Geschäfte zu tätigen, um den<br />

Weg zur Erholung der Branche nach der Covid-19-Pandemie anzutreiben.<br />

Die EuroBLECH wird daher im Oktober eine virtuelle Plattform<br />

für die globale Blechbearbeitungsindustrie<br />

anbieten: <strong>Der</strong> Digital Innovation Summit vom 27.<br />

bis 30. Oktober bietet Ausstellern eine Plattform,<br />

um ihre neuesten Maschinen und Lösungen vorzustellen<br />

und virtuelle Meetings mit internationalen<br />

Besuchern abzuhalten.<br />

www.euroblech.de<br />

WWW.VARIOGATE.COM<br />

info@haagh-protection.com<br />

VARIOGATE<br />

Technologiedienstleister Alexander Bürkle<br />

startet neues Geschäftsfeld Robotik<br />

<strong>Der</strong> Freiburger Technologiedienstleister Alexander Bürkle baut<br />

sein Angebotsportfolio mit dem neuen Geschäftsfeld Robotik weiter<br />

aus. Im Fokus stehen Leichtbauroboter, die gerade für Mittelständler<br />

neue Perspektiven bieten, um wettbewerbsfähig zu bleiben.<br />

In dem neuen Geschäftsbereich kooperiert Alexander Bürkle<br />

mit dem dänischen Start-up und Cobot-Hersteller Kassow Robots,<br />

Kastrup bei Kopenhagen. In dem neuen Geschäftsfeld Robotik bietet<br />

Alexander Bürkle den gesamten Service für Automatisierungslösungen<br />

und Roboteranlagen im Mittelstand aus einer Hand an.<br />

www.alexander-buerkle.de<br />

6 <strong>Der</strong> <strong>Betriebsleiter</strong> 09/<strong>2020</strong> www.derbetriebsleiter.de


VDMA-Leitfaden: 5G im Maschinen- und<br />

Anlagenbau<br />

Die fünfte Generation der Mobilfunktechnologie,<br />

5G, verspricht ein wichtiger<br />

Wegbereiter für Industrie 4.0 zu<br />

werden. Ein Schlüsselfaktor für den<br />

Maschinen- und Anlagenbau wird die<br />

erfolgreiche Herstellung von zuverlässigen,<br />

drahtlos vernetzbaren Maschinen<br />

und Anlagen mit Fokus auf den Nutzwert und die Anforderungen<br />

der Endanwender. Darüber hinaus wird die Konvergenz<br />

von zuverlässigen drahtlosen Automatisierungs- und Kommunikationstechnologien<br />

Produkt- und Prozessinnovationen erheblich vorantreiben.<br />

Dazu hat der VDMA seinen Leitfaden „5G im Maschinen-<br />

und Anlagenbau – Integration von 5G in Produkt und Produktion“<br />

und die dazu erarbeiteten Use Cases veröffentlicht.<br />

Mit dem Leitfaden geben die Experten des Maschinen- und Anlagenbaus,<br />

der Automatisierungstechnik und das Fraunhofer IIS Antworten<br />

auf die grundlegenden Fragen zur Integration von 5G in<br />

Produkte und Produktion. Zugleich beantworten die Use Cases die<br />

Frage: Welche Anwendungsfälle mittels 5G sind für mein Unternehmen<br />

sinnvoll? Mit dem besonderen Fokus auf die Anforderungen<br />

des Maschinenbaus sind der Leitfaden und die Use Cases ein Orientierungswerkzeug<br />

für Unternehmen über die Anwendungsmöglichkeiten<br />

und Herausforderungen bei der Integration von 5G.<br />

https://ea.vdma.org<br />

NEXT LEVEL SOLUTIONS.<br />

Staatlich geförderter Pumpentausch nur<br />

noch bis Ende <strong>2020</strong><br />

SCHLEIFEN<br />

Die Richtlinie zur Förderung der Heizungsoptimierung durch hocheffiziente<br />

Pumpen und hydraulischen Abgleich (HZO-Programm)<br />

läuft dieses Jahr aus. Anträge sind noch bis zum 31. Dezember <strong>2020</strong><br />

möglich. Wer von der staatlich geförderten Modernisierung profitieren<br />

möchte, sollte also zeitnah die Förderung beantragen. Die Experten<br />

von pesContracting begleiten<br />

Unternehmen beim Tausch alter Pumpen<br />

und unterstützen sie im Rahmen<br />

der Projektabwicklung bei der Antragstellung<br />

beim BAFA.<br />

www.pesconcept.de<br />

Zeller + Gmelin absolviert KEFF-Check<br />

Seit 2016 können sich Unternehmen in Baden-Württemberg von<br />

den regionalen Kompetenzstellen für Energieeffizienz (KEFF) eine<br />

neutrale Analyse anfertigen lassen, wie sie sich energieeffizienter<br />

aufstellen können. Eine Urkunde für den 500. ,,KEFF-Check“ in der<br />

Region Stuttgart übergab Ministerialdirektor Helmfried Meinel,<br />

Amtschef im baden-württembergischen Umweltministerium, an die<br />

Geschäftsleitung von Zeller + Gmelin GmbH & Co. KG in Eislingen/<br />

Fils. Die zertifizierten Klima-Experten<br />

der Fokus Zukunft GmbH<br />

attestierten nach der Kompensation<br />

dem Eislinger Chemieunternehmen<br />

,,Klimaneutrales Unternehmen<br />

<strong>2020</strong>“ zu sein.<br />

www.zeller-gmelin.de<br />

www.ruwac.de<br />

www.derbetriebsleiter.de <strong>Der</strong> <strong>Betriebsleiter</strong> 09/<strong>2020</strong> 7


MONTAGE- UND HANDHABUNGSTECHNIK I TITEL<br />

Pfeilschnelle Handhabung<br />

Herstellung von Brandschutzgläsern mit Delta-Roboter kostengünstig automatisiert<br />

Die Vetrotech Saint-Gobain Kinon<br />

GmbH ist Spezialist für Sicherheitsgläser.<br />

Neben schuss- und<br />

explosionssicheren Gläsern stellt<br />

das Unternehmen auch Brandschutzgläser<br />

her. Damit diese noch<br />

schneller und zuverlässiger<br />

produziert werden können, setzt<br />

das Unternehmen jetzt auf<br />

Robotertechnik. Die Umrüstung<br />

lohnt sich gleich doppelt:<br />

Mitarbeiter werden entlastet und<br />

Kosten deutlich gesenkt.<br />

01<br />

Die Anfänge des Unternehmens Saint-<br />

Gobain gehen ins Jahr 1665 zurück. <strong>Der</strong><br />

französische König Ludwig XIV. erteilte<br />

dem Finanzmann Nicolas Dunoyer und seinen<br />

Partnern ein exklusives Herstellungsprivileg<br />

für Spiegelglas – mit dem Ziel, die<br />

Monopolstellung der Republik Venedig auf<br />

Europas Spiegelmarkt zu brechen. Die<br />

Hauptproduktionsstätte entstand in Saint-<br />

Gobain, dem namensgebenden Dorf in der<br />

Normandie.<br />

Ungefähr 300 Jahre später ist der Glasspezialist<br />

zusammen mit Vetrotech, einem international<br />

führenden Anbieter von Hightechgläsern,<br />

in den Markt für Brandschutzglas<br />

eingestiegen. Das Ziel in der Produktion: eine<br />

zuverlässige Prozessautomatisierung mit<br />

einem schnellen ROI, um am Markt wettbewerbsfähig<br />

bleiben zu können.<br />

Bei der Produktion von Brandschutzgläsern<br />

sind spezielle Gläser mit Hohlräumen<br />

gefragt, die einen Isolationsschutz bei Bränden<br />

bieten. Das mehrschichtige Glas wird<br />

mit einer Masse ummantelt. Vorher muss<br />

jedoch eine Flüssigkeit zwischen die Glasscheiben<br />

gefüllt werden, die für den Brandschutz<br />

sorgt.<br />

Zur Befüllung der Glasscheiben mit der<br />

Flüssigkeit dienen Füllecken in Form von<br />

Pfeilen als Platzhalter, durch die über einen<br />

Schlauch die Flüssigkeit in den Zwischenraum<br />

gelangt. <strong>Der</strong> Fertigungsprozess sah<br />

bislang wie folgt aus: Zunächst wurden die<br />

Plastikpfeile in vordefinierte Formen gelegt,<br />

anschließend durch einen Roboter aufgenommen<br />

und als Platzhalter positioniert,<br />

damit die Flüssigkeit in den Hohlraum ge-<br />

8 <strong>Der</strong> <strong>Betriebsleiter</strong> 09/<strong>2020</strong> www.derbetriebsleiter.de


TITEL I MONTAGE- UND HANDHABUNGSTECHNIK<br />

01 <strong>Der</strong> Delta-Roboter von igus kommt für<br />

die Positionierung von Füllecken in Form von<br />

Plastikpfeilen in vordefinierten Paletten zum<br />

Einsatz<br />

03<br />

02 Diese Pfeile dienen beim späteren<br />

Verpressen der Glasscheiben als Platzhalter<br />

für die Befüllung der Scheiben mit einer<br />

speziellen Flüssigkeit für den Brandschutz<br />

03 Die gelben Plastikpfeile werden nach<br />

ihrer Sortierung in die Scheiben eingesetzt<br />

langt. Das Einbringen der Pfeile in die Formen<br />

wurde vorher durch Handarbeit erledigt.<br />

Die monotone Arbeit führte ein Werker<br />

neben seinen normalen Aufgaben aus.<br />

- Eine zusätzliche Belastung, daher musste<br />

eine neue Lösung her, die einerseits den<br />

Mitarbeiter entlastet, kostengünstig ist und<br />

zuverlässige Ergebnisse erzielt. Dieser<br />

Aufgabenstellung nahmen sich Daniel<br />

Fahnenstich, Niklas Kuhl und Daniel Voth<br />

im Rahmen ihrer Technikerausbildung bei<br />

Vetrotech Saint-Gobain an.<br />

Einfache Implementierung<br />

Auf der Suche nach einer passenden Automatisierungslösung<br />

wurde das Projektteam<br />

auf der Hannover Messe 2019 auf den<br />

Delta-Roboter von igus aufmerksam. Die<br />

Low-cost-Automatisierungslösung eignet<br />

sich ideal für die einfache Umsetzung des<br />

Projekts. <strong>Der</strong> Roboter basiert auf drei wartungsfreien<br />

drylin ZLW Zahnriemenachsen,<br />

schmiermittelfreien igubal Koppelstangen<br />

sowie passenden Adapterplatten. NEMA-<br />

Schrittmotoren und Encoder sorgen für ein<br />

schnelles Handling von bis zu 5 Kilogramm<br />

bei einer Präzision von ± 0,5 Millimetern.<br />

Das komplette System besitzt einen Arbeitsraumdurchmesser<br />

von 660 Millimetern.<br />

Die leichte Bauweise, bestehend aus<br />

Aluminium und Kunststoff, macht den<br />

Delta-Roboter äußerst kostengünstig und<br />

sorgt für hohe Geschwindigkeiten mit einer<br />

Pickrate von mindestens 30 pro Minute.<br />

Zusammen mit den Low-cost-Automation-<br />

Experten von igus entwickelte das Projekt-<br />

Team die Pick&Place-Lösung für die automatisierte<br />

Platzierung der Pfeile auf vordefinierten<br />

Paletten und installierte den<br />

Delta-Roboter schließlich.<br />

Mitarbeiter werden entlastet<br />

Die Automatisierungslösung entlastet Mitarbeiter<br />

und beschleunigt gleichzeitig die<br />

Fertigungsabläufe. So können die Mitarbeiter<br />

ihre freien Kapazitäten für anspruchsvollere<br />

Tätigkeiten nutzen. Doch<br />

nicht nur die verbesserte Arbeitsqualität<br />

war ein Anreiz, zu automatisieren. <strong>Der</strong><br />

Low-cost-Roboter zahlt sich zudem durch<br />

einen schnellen ROI aus. „Wenn bei drei<br />

Schichten pro Tag jeweils ein Mitarbeiter<br />

für drei Stunden die Füllecken einsortiert,<br />

amortisiert sich das Projekt bei den Kosten<br />

aktuell nach zwölf Monaten“, so Niklas<br />

Kuhl.<br />

Robotereinsatz an weiteren<br />

Standorten geplant<br />

Schnelle Lösung<br />

02<br />

Die Firma Saint-Gobain Vetrotech hat bereits<br />

Zukunftspläne, den Herstellungsprozess<br />

weiter zu optimieren, sodass die Füllecken-Sortieranlage<br />

komplett automatisiert<br />

läuft - von der Bestückung bis hin zur Entnahme.<br />

Das Unternehmen besitzt fünf weitere<br />

Standorte weltweit mit der gleichen<br />

Anwendung. Auch dort soll auf Robotertechnik<br />

umgerüstet werden.<br />

„Wenn wir das jetzt noch mal bauen<br />

sollten, dann bestellen wir den Delta-Roboter,<br />

werfen die Motoren einfach an, verwenden<br />

die Tripodkinematik, geben die<br />

bereits bekannten Werte ein und schon ist<br />

die Anlage lauffähig. Wenn alles vorrätig<br />

ist, bauen wir so ein System an einem Tag<br />

zusammen“, erläutert Kuhl. - Und das, obwohl<br />

man den Delta-Roboter sogar teilweise<br />

auf Siemens-Komponenten umgerüstet<br />

hat: Die Schrittmotoren von igus<br />

und die Dryve-D1-Steuerung wurden<br />

durch Siemens-Servomotoren und Siemens-Servoregler<br />

ersetzt, um die einwandfreie<br />

Ansteuerung mit der Siemens<br />

S7 1511T-Steuerung zu gewährleisten. Dafür<br />

nutzt das Unternehmen das Siemens<br />

TIA-Portal V15.1 und die Technologiefunktionen<br />

der Steuerung zur Programmierung<br />

und Berechnung der Kinematik.<br />

Bilder: angelique-photography.com<br />

www.igus.de<br />

Lieferbar ist der Delta-Roboter innerhalb von 24 Stunden als vormontierter Bausatz<br />

inklusive Montageanleitung in einer Box oder direkt einbaufertig in einem Transportrahmen.<br />

Optional kann der Anwender auf die eigene Software und Steuerung oder<br />

die intuitive und leicht zu bedienende igus Robot-Control- oder Dryve-Steuerung<br />

zurückgreifen. <strong>Der</strong> Einsatz des Delta-Roboters eignet sich vor allem für einfache<br />

Montageaufgaben, Pick-and-place- sowie Anwendungen in der Prüftechnik. Neben<br />

dem Delta-Roboter bietet igus mit seinem Produktbereich robolink weitere Lowcost-Robotics-Systeme<br />

an.<br />

www.derbetriebsleiter.de <strong>Der</strong> <strong>Betriebsleiter</strong> 09/<strong>2020</strong> 9


MONTAGE- UND HANDHABUNGSTECHNIK<br />

Integriertes Wegmesssystem für<br />

Handlinganwendungen<br />

Das integrierte Wegmesssystem<br />

IMScompact von Rexroth erfasst<br />

mit einer komplett in den<br />

Kugelführungswagen<br />

integrierten Sensorik die exakte<br />

Position mit einer hohen<br />

Wiederholgenauigkeit von<br />

± 1 µm. IMScompact ergänzt das<br />

Programm von Linearführungen<br />

mit integrierten Messsystemen bereits ab der Baugröße 15. So fügt<br />

sich das Messsystem für Kugelschienenführungen wirtschaftlich<br />

und kompakt in kleine Maschinen ein. Die Integration in den<br />

Führungswagen sorgt für einen hohen EMV-Schutz. Damit eignet<br />

sich IMScompact auch für den Einsatz in Verbindung mit Linearmotoren.<br />

Das verschleißfreie, wahlweise inkrementelle oder<br />

absolute Messsystem steigert die Präzision und Dynamik vor allem<br />

bei Handling- und allgemeinen Automationslösungen.<br />

IMScompact misst berührungslos die Position des Führungswagens<br />

mit einer absoluten Genauigkeit von ± 20 µm pro Meter und<br />

einer Wiederholgenauigkeit von ± 1 µm bei Geschwindigkeiten<br />

von bis zu 5 m/s. Durch das berührungslose, verschleißfreie<br />

Messprinzip und die<br />

Anzeige<br />

Unempfindlichkeit<br />

gegenüber Stäuben,<br />

Stößen und Vibrationen<br />

ist das IMScompact<br />

besonders langlebig. Es<br />

kann in den meisten<br />

Fällen ohne Änderungen<br />

in bestehende Konstruktionen<br />

integriert werden.<br />

www.boschrexroth.com<br />

Neue Lösung für vorausschauende<br />

Wartung von Linearsystemen<br />

drylin Linearführungssysteme müssen im Dauerbetrieb oder auch<br />

in abrasiven Umgebungen extremen Bedingungen standhalten.<br />

Damit sie schmiermittelfrei gleiten können, setzt igus auf Linearlager<br />

aus Hochleistungskunststoffen. Doch wann muss man das<br />

Lager tauschen? Hier hilft der smarte Linearschlitten weiter. Nach<br />

dem Ampelprinzip „rot stehen, grün<br />

gehen“ bekommt der Instandhalter auf<br />

Knopfdruck eine Information über den<br />

Wartungsbedarf. Für den schnellen<br />

Wechsel der Lager hat igus eine clevere<br />

Austauschtechnologie entwickelt. So<br />

lässt sich die Gleitfolie direkt auf der<br />

Schiene tauschen. Die Linearachse oder<br />

das Mehrachsportal mit Zahnriemenantrieb<br />

muss nicht mehr aufwendig auseinander<br />

gebaut werden. Ein kostenloses<br />

Werkzeug hilft bei der Demontage des<br />

alten und der Montage des neuen<br />

Lagers. Die Anlage kann innerhalb<br />

weniger Minuten wieder in Betrieb genommen und muss in vielen<br />

Fällen nicht einmal neu referenziert werden. Stillstand und<br />

Wartungskosten reduzieren sich so auf ein Minimum.<br />

www.igus.de<br />

Multitalent im präzisen Teile-Handling<br />

Die Cretec GmbH hat von der italienischen Firma ARS die<br />

Generalvertretung für den Vertrieb des Teile-Zuführsystems<br />

FlexiBowl in Deutschland übernommen. In Kombination<br />

unterschiedlicher Roboter/Cobots und mit leistungsstarkem<br />

Vision-System können damit viele komplexe Aufgabenstellungen<br />

mit häufigem Produktwechsel und hoher Flexibilität nachhaltig<br />

gestaltet werden. FlexiBowl ist eine einfache und zuverlässige<br />

schlüsselfertige Systemlösung sowohl für saubere als auch<br />

schmutzige Umgebungen und für alle Branchen. Die Produktfamilie<br />

der Teile-Zuführeinheiten gewährleistet das zuverlässige<br />

Handling von Bauteilen in Größen von<br />

1 bis 250 mm und Gewicht von 1 bis<br />

250 g. Ein oder zwei motorische<br />

Magazine liefern die Teile präzise auf<br />

die drehende runde Rütteleinheit. Hier<br />

werden selbst empfindliche Bauteile<br />

zuverlässig getrennt.<br />

Die Rotationsscheibe ist in unterschiedlichen<br />

Farben, Texturen und Graden<br />

der Oberflächenhaftung erhältlich.<br />

Integriert ist die Hintergrund- oder<br />

Oberlichtbeleuchtung mit Infrarot, Rot<br />

oder Optionen von Weiß. Das integrierte Vision-System liefert<br />

präzise Teil- und Positionsdaten bezüglich Geometrie, Oberflächeneigenschaften,<br />

Materialbeschaffenheit und Gewicht für den<br />

sicheren Griff mit dem Roboter.<br />

www.cretec.gmbh/de/<br />

Kollaborativer Schweißkollege<br />

für Kleinserien<br />

Als Spezialist für Roboter im automatisierten<br />

Schweißen bietet<br />

Yaskawa mit der neuen Motoman-<br />

Lösung Weld4Me Unternehmen aus<br />

der Metallbearbeitung eine einfache<br />

Lösung für den Einstieg in die Robotik.<br />

Die Kombination aus kollaborativem<br />

Roboter und einfacher Bedienoberfläche<br />

bietet dem Benutzer<br />

konsequente Einfachheit, ohne auf<br />

wichtige professionelle Schweißfunktionen<br />

verzichten zu müssen.<br />

Mittels Handführung des kollaborativen<br />

Roboters Motoman HC10DT<br />

IP67 können neue Schweißpositionen<br />

spielend leicht angefahren und auf der vereinfachten Bedienoberfläche<br />

„Welding Wizard“ programmiert werden. Nachdem das<br />

Programm erstellt wurde, kann die Roboterbahn noch einmal in<br />

einem Trockenlauf (Dry Run) überprüft werden, bevor der Roboter<br />

seiner Schweißarbeit nachgeht. Das Einlernen in komplexe<br />

Programmierumgebungen entfällt. Gerade bei kleinen Losgrößen<br />

und hoher Produktvielfalt ist diese Lösung besonders geeignet, da<br />

der Umrüstaufwand auf ein neues Teil minimiert wird. <strong>Der</strong><br />

kollaborative Roboter ist für MIG/MAG-Schweißen geeignet und<br />

dank IP67-Klasse vor Schweißspritzern im Produktionsprozess<br />

geschützt. Mittels integrierter Momentensensoren arbeitet der<br />

HC10DT IP67 ohne Schutzzaun direkt mit dem Mitarbeiter<br />

zusammen, was eine direkte Integration in bestehende Produktionsanlagen<br />

bei geringer Aufstellfläche ermöglicht.<br />

www.yaskawa.eu.com<br />

10 <strong>Der</strong> <strong>Betriebsleiter</strong> 09/<strong>2020</strong> www.derbetriebsleiter.de


MONTAGE- UND HANDHABUNGSTECHNIK<br />

Zweiarmiger, kollaborativer Roboter YuMi wird fünf Jahre alt<br />

<strong>Der</strong> zweiarmige, kollaborative Roboter YuMi feiert in diesem<br />

Jahr seinen fünften Geburtstag. Mit seiner Einführung im Jahr<br />

2015 war YuMi zunächst für die Kleinteilmontage konzipiert.<br />

Inzwischen hat der kollaborative Roboter in den unterschiedlichsten<br />

Anwendungen und in vielen Branchen Pionierarbeit<br />

geleistet sowie neue Möglichkeiten für die robotergestützte<br />

Automatisierung eröffnet.<br />

„Unsere Vision mit YuMi haben wir vor fünf Jahren klar<br />

umrissen: Wir wollten einen neuen Standard in der kollaborativen<br />

Robotik setzen. Mit einer Roboterlösung, die Hand in<br />

Hand mit Menschen agieren kann, bei vielen Applikationen<br />

ohne weitere Schutzmaßnahmen auskommt sowie einfach zu<br />

installieren und zu bedienen ist“, sagt Sami Atiya, Mitglied des<br />

ABB-Konzernvorstands und verantwortlich für den Geschäftsbereich<br />

Robotik und Fertigungsautomation. „YuMi hat sich<br />

schnell großer Beliebtheit erfreut und<br />

gleichzeitig eine neue Kategorie<br />

kleiner, kollaborativer Roboter<br />

geschaffen, die sich ideal für Materialhandhabung,<br />

Montage und Inspektion<br />

eignen. Dank YuMi kommt kollaborative<br />

Robotik in immer mehr<br />

Anwendungen zum Einsatz, von der<br />

Fertigung bis hin zum Gesundheitswesen<br />

und darüber hinaus.“<br />

Indes schreibt ABB die YuMi-Erfolgsgeschichte<br />

weiter fort: 2017 stellte das<br />

Unternehmen erstmals den Single-arm YuMi vor. <strong>Der</strong> agilste<br />

und kompakteste kollaborative Roboter von ABB verfügt über<br />

sieben Achsen und kann auf Tischen, an der Wand oder<br />

hängend montiert werden. Er bietet die notwendige Flexibilität<br />

für ein immer größeres Anwendungsspektrum.<br />

„Sowohl unser Zweiarm- als auch unser Single-arm-YuMi<br />

leisten seit ihrer Einführung einen wichtigen Beitrag, Missverständnisse,<br />

die dem Einsatz von Robotern oftmals gegenüberstehen,<br />

auszuräumen. Sie haben ihre Vorteile vielfach unter<br />

Beweis gestellt, sind einfach zu bedienen und vielseitig<br />

einsetzbar“, betont Andie Zhang, Global Product Manager<br />

Collaborative Robots bei ABB. „Unsere Kunden schätzen<br />

besonders, dass YuMi nicht einschüchternd wirkt. Dank seiner<br />

fast menschenähnlichen Züge fühlt man sich neben dem<br />

Roboter schlichtweg wohl. Wir haben auch festgestellt, dass<br />

YuMi schnell als Teil des Teams<br />

akzeptiert wird – besonders wenn er<br />

in vorher stark manuell geprägten<br />

Produktionslinien zum Einsatz<br />

kommt. Hier führt YuMi oftmals<br />

monotone und stets wiederkehrende<br />

Tätigkeiten aus, während die<br />

Mitarbeiter nun abwechslungsreichere<br />

und interessantere Aufgaben<br />

übernehmen können.“<br />

www.abb.com/robotics<br />

Auf sechs Füßen hochpräzise unterwegs<br />

Aerotech, Hersteller leistungsstarker Motion-Control- und Positioniersysteme,<br />

lanciert einen neuen Hexapod: <strong>Der</strong> HEX150 RC mit<br />

150 mm Durchmesser ergänzt als kleinerer Bruder die bestehende<br />

Produktfamilie mit 500 und 300 mm Durchmesser. Neben dem<br />

Einsatz für die Qualitätssicherung in der Mess- und Prüftechnik<br />

sieht Aerotech vor allem auch Anwendungsmöglichkeiten in den<br />

Bereichen Automotive,<br />

Elektronik, Maschinenbau und<br />

Medizintechnik.<br />

<strong>Der</strong> unverkennbare Vorteil des<br />

mehrachsigen, parallelkinematischen<br />

Hexapoden ist dessen<br />

präzise Positionierung frei in<br />

alle Richtungen. Bei einem mittigen Verfahrweg von 135 mm<br />

kann der kleine Bewegungskünstler mit seinen sechs Füßen bis zu<br />

10 kg Nutzlast quasi vollkommen frei im Raum bewegen. Die<br />

sechs Freiheitsgrade machen das Mehrachssystem flexibel<br />

einsetzbar für die unterschiedlichsten Anwendungen.<br />

Aufgrund der komplexen Kinematik ist der Steuerungsaufwand<br />

eines Hexapoden nicht zu unterschätzen. Dem begegnet Aerotech<br />

mit der innovativen Steuerungsplattform A3200, resultierend aus<br />

jahrelanger Erfahrung mit anspruchsvollen kinematischen<br />

Anwendungen. Die darin integrierte, intuitive Simulationssoftware<br />

„HexGen Hexapod“ ermöglicht die einfache Programmierung<br />

und Steuerung der Hexapoden in jedem benutzerdefinierten<br />

Koordinatensystem. <strong>Der</strong> Nutzer kann den verfügbaren Arbeitsraum<br />

visualisieren und simulieren, um mit seinem Hexapod<br />

Kollisionsbetrachtungen durchzuführen. Zudem kann er auch<br />

bereits vorkonfigurierte Modelle aus einer hinterlegten Bibliothek<br />

mit Standarddesigns direkt auswählen.<br />

www.aerotechgmbh.de<br />

Einfach ergonomisch.<br />

Fördern, sortieren, verteilen – mit Vakuumhebern von<br />

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www.derbetriebsleiter.de <strong>Der</strong> <strong>Betriebsleiter</strong> 09/<strong>2020</strong> 11


FERTIGUNGSTECHNIK<br />

Autonom durch Automation<br />

Handlingsysteme und Roboter machen 5-Achs-Bearbeitungszentren flexibler und produktiver<br />

01<br />

03<br />

02<br />

Vor 22 Jahren begann Hermle,<br />

eigene Automationslösungen für<br />

seine 5-Achs-Bearbeitungszentren<br />

zu entwickeln. Seitdem hat sich<br />

einiges getan: Statt um reduzierte<br />

Rüstzeiten geht es heute um noch<br />

höhere autonome Laufzeiten. Dazu<br />

gibt die Digitalisierung weitere<br />

Impulse. Nicht verändert hat sich<br />

dagegen die Philosophie: alles aus<br />

einer Hand – vom ersten Entwurf<br />

einer Anlage bis zur Serviceleistung<br />

über die Garantiezeit hinaus.<br />

Im Jahr 1998 stellte Dietmar Hermle, heute<br />

Vorsitzender des Aufsichtsrats der Maschinenfabrik<br />

Berthold Hermle AG, die Weichen<br />

für das vielfältige Automationsprogramm<br />

der 5-Achs-Bearbeitungszentren aus Gosheim:<br />

Er forderte eine eigene Lösung, mit<br />

der Hermle seine Kunden von der Erstauslegung<br />

bis hin zur Servicedienstleistung über<br />

die Gewährleistungszeit hinaus komplett<br />

betreuen kann. „Alles aus einer Hand, ohne<br />

fremde Schnittstellen“, erinnert sich Gerd<br />

Schorpp an die Ansage des damaligen Vorstandsvorsitzenden.<br />

Mit der HLS Hermle<br />

Systemtechnik GmbH baute Schorpp unter<br />

diesen Vorgaben ein Tochterunternehmen<br />

auf, das neben Individuallösungen integrierte<br />

Roboteranlagen für die vollautomatische<br />

Teilefertigung konzipiert und baut.<br />

Das Ziel war es anfangs, Rüstzeit zu sparen.<br />

„Um hauptzeitparalleles Rüsten zu ermöglichen,<br />

entwickelten wir bei Hermle<br />

den ersten Palettenwechsler“, sagt Schorpp.<br />

Während ein Werkstück bearbeitet wird,<br />

kann der Anwender ein weiteres vorbereiten<br />

und aufspannen. Sobald die Maschine fertig<br />

ist, tauscht das System die Paletten aus. Die<br />

Maschine ist innerhalb kurzer Zeit bereit für<br />

den nächsten Bearbeitungszyklus. „Das<br />

Prinzip kam gut an und wir gingen einen<br />

Schritt weiter. Was mit einer Palette funktioniert,<br />

geht auch mit mehreren. Dazu ergänzten<br />

wir unsere Wechsler um Speichermodule“,<br />

erzählt Gerd Schorpp. Statt zwei konnten<br />

nun bis zu 18 Paletten nacheinander abgearbeitet<br />

werden, was die Laufzeiten der Präzisionsmaschinen<br />

deutlich verlängerte.<br />

Einstieg in die Königsklasse<br />

Hermle fokussierte sich mit dem Wechsler<br />

auf eine maximal flexible Automation. „Es<br />

kommt uns nicht auf die Sekunde, sondern<br />

auf die Flexibilität an“, erläutert Schorpp.<br />

Um jedoch noch produktiver zu arbeiten,<br />

brauchte es ein anderes Prinzip: Vor 15 Jahren<br />

stieg Hermle mit einem ersten Robotersystem<br />

in die Königsklasse der Automation<br />

ein. „Wichtig war uns schon damals die systemische<br />

Neutralität, die wir bei den Palettenwechslern<br />

nicht hatten. Das bedeutet,<br />

dass die Roboteranlagen an fast jede<br />

Hermle-Maschine passen“, erklärt der<br />

HLS-Geschäftsführer.<br />

Kommt eine Roboteranalage zum Einsatz,<br />

kreiert sie autonome Laufzeit. Denn<br />

im Gegensatz zum einfachen Palettenwechsler<br />

kann der Roboter neben dem Paletten-<br />

auch das Teile- und Werkzeughandling<br />

übernehmen. „Und hier liegt unser<br />

Know-how, durch das wir uns von anderen<br />

Marktbegleitern frühzeitig abgehoben haben“,<br />

erklärt Gerd Schorpp. Damit wurde<br />

der Palettenwechsler jedoch nicht überflüssig.<br />

„Gerade für große, schwere Werkstücke<br />

ist er bis dato alternativlos.“ Während die<br />

flinken und vielseitigen Roboter bis zu<br />

420 kg bewegen können, trägt der Palettenwechsler<br />

PW 3000 bis zu 3 t – er ist speziell<br />

für die Hermle-Maschinenbaureihen<br />

C 52 U und C 62 U ausgelegt.<br />

Das Programm an Palettenwechslern<br />

wuchs parallel zu den Produktlinien – sobald<br />

eine neue Maschine auf den Markt<br />

kam, wurde auch der passende Wechsler<br />

entwickelt. Für die ersten Jahre war das eine<br />

logische Herangehensweise. Doch es kam<br />

der Zeitpunkt, an dem das Maschinenprogramm<br />

weitestgehend stand, und der Wettbewerb<br />

stieg. Drittanbieter für Automationslösungen<br />

drängten auf den Markt.<br />

„Auch wenn diese nicht das bieten können,<br />

wofür wir stehen – Komplettlösungen und<br />

Service aus einer Hand –, so wuchs doch<br />

der Kostendruck“, erklärt Schorpp.<br />

Reif für ein neues Konzept<br />

Um seinen Kunden einen wirtschaftlichen<br />

Einstieg in die Automation zu ermöglichen,<br />

suchte Hermle eine Lösung, die an<br />

01 <strong>Der</strong> Palettenwechsler PW 3000 bewegt<br />

bis zu 3 t schwere Werkstücke<br />

02 Kanban, Einzelmatrizen oder Paletten:<br />

unterschiedliche Speicheroptionen für<br />

maximale Fertigungsflexibilität, hier mit dem<br />

Robotersystem RS 2<br />

03 <strong>Der</strong> Rüstplatz ermöglicht die Entnahme<br />

bearbeiteter Werkstücke und Zuführung von<br />

Rohteilen zeitgleich zum Bearbeitungsprozess<br />

04 Mit dem HS flex-System ermöglicht<br />

Hermle seinen Kunden den wirtschaftlichen<br />

Einstieg in die Automation<br />

05 Das Robotersystem RS 3 automatisiert<br />

die C 32 U und handhabt bis zu 420 kg<br />

schwere Werkstücke<br />

06 Linear verkettet: Ein Roboter bedient<br />

mehrere 5-Achs-Bearbeitungszentren und<br />

sorgt so für hohe Produktivität und<br />

Flexibilität<br />

12 <strong>Der</strong> <strong>Betriebsleiter</strong> 09/<strong>2020</strong> www.derbetriebsleiter.de


FERTIGUNGSTECHNIK<br />

06<br />

05<br />

04<br />

mehrere Maschinen passt, um sie effizient<br />

in Serie produzieren zu können. Zudem<br />

sollte sie Platz für noch mehr Paletten bieten<br />

und intuitiv zu bedienen sein. Darüber<br />

hinaus durfte die Zugänglichkeit zum<br />

Bearbeitungszentrum nicht einschränkt<br />

werden, damit der Anwender die Anlage<br />

auch manuell bedienen kann. „Das ist<br />

wichtig, um Rohlinge bearbeiten zu können,<br />

die zu schwer für das Handhabungssystem<br />

sind. Denn das limitierende Element<br />

beim Bauteilgewicht ist immer die<br />

Automation, nicht unsere Maschine“, betont<br />

Schorpp.<br />

Die Antwort feierte 2017 Premiere: das<br />

HS flex-System. Das flexible Handlingsystem<br />

passt an sechs Maschinentypen. Bis<br />

zu zwei Speichermodule in Regalbauweise<br />

bieten Platz für maximal 40 Paletten.<br />

Die HS flex-Automation wird frontseitig<br />

an das jeweilige Bearbeitungszentrum<br />

adaptiert – das ist bedingt durch die Gantry-Bauweise.<br />

Teilweise stieß dies zunächst<br />

auf Skepsis: „Einige Anwender<br />

hatten im Vorfeld befürchtet, dass die Zugänglichkeit<br />

zum Arbeitsraum für manuelle<br />

Tätigkeiten zu sehr eingeschränkt<br />

wird. Doch der Zwischenraum ist großzügig<br />

gestaltet und der Praxistest hat bis<br />

jetzt alle überzeugt.“<br />

Für die intuitive Bedienung und Steuerung<br />

programmierte Hermle das Hermle<br />

Automation-Control-System (HACS). Die<br />

Software berechnet Laufzeiten und Werkzeugeinsätze<br />

voraus und bietet einen Überblick<br />

über das System, Arbeitspläne, Paletten,<br />

Aufgaben, Werkzeuge und mehr. „Wir<br />

haben das HACS so konzipiert, dass es organisatorische<br />

Stillstände reduziert“, ergänzt<br />

Schorpp.<br />

Jüngstes Mitglied des Automatisierungsangebots<br />

ist das Handlingsystem HS flex<br />

heavy. Das <strong>2020</strong> vorgestellte System ist für<br />

Bauteilgewichte von bis zu 1 200 kg ausgelegt<br />

und ermöglicht die Automatisierung<br />

von vier Hermle-Maschinenmodellen, erstmalig<br />

auch der C 650.<br />

Die Frage, ob ein HS flex-System oder eine<br />

Roboteranlage sinnvoller ist, hängt vom<br />

Anwendungsfall ab. Denn ein Roboter kann<br />

mehrere Bearbeitungszentren bedienen<br />

und ermöglicht damit eine Verkettung von<br />

Anlagen. „In Kombination mit entsprechenden<br />

Matrizenspeichern und Palettenmagazinen<br />

schaffen wir mit solch einem<br />

System deutlich mehr Kapazität. Zudem erreichen<br />

die Handlingsysteme und Roboteranlagen<br />

Maschinenlaufzeiten zwischen<br />

5 000 und 7 000 Stunden pro Jahr. Beim Robotersystem<br />

aber mit deutlich weniger<br />

Personaleinsatz“, rechnet Schorpp vor.<br />

Individuell und höchst flexibel<br />

Das Roboter-Programm der HLS Systemtechnik<br />

reicht mittlerweile vom Robotersystem<br />

für kleine Paletten und Bauteile<br />

(RS 05-2) bis zum RS 3-System mit einem<br />

Transportgewicht bis zu 420 kg. Dank<br />

wechselbarer Greifer können die Roboter<br />

sowohl Paletten als auch Werkstücke und<br />

Rohlinge, bevorratet in Matrizen, handhaben.<br />

„Unsere Kunden erhöhen ihre Fertigungstiefe<br />

und steigern ihre Kapazität,<br />

ohne Personal aufbauen zu müssen – in<br />

Zeiten des demografischen Wandels und<br />

des Fachkräftemangels durchaus triftige<br />

Argumente, die durch die derzeitige Corona-Krise<br />

nochmals geschärft werden“, verdeutlicht<br />

Schorpp. Die Anlagen sind individuell<br />

auf die Kunden zugeschnitten und<br />

werden über das Steuerungstool Soflex bedient.<br />

„Soll ein Roboter mehr als drei Maschinen<br />

versorgen, setzen wir eine Linearachse<br />

ein. Sie schafft genügend Bewegungsfreiheit,<br />

um auch Messmaschinen<br />

und Reinigungsanlagen in die Automation<br />

zu integrieren.“<br />

Die Zukunft hat schon begonnen<br />

Die Zukunft geht zu mehr Flexibilität und<br />

Autonomie im Werkstück- und Werkzeughandling.<br />

Die Automation hört nicht mehr<br />

Die Zukunft geht zu mehr Flexibilität und Autonomie im<br />

Werkstück- und Werkzeughandling<br />

am Rüstplatz auf, sondern verlässt die<br />

Grenze des eigentlichen Bearbeitungsprozesses:<br />

Fahrerlose Transportsysteme (FTS)<br />

liefern Werkstücke oder Werkzeuge autonom<br />

zu, Roboter übernehmen das Bestücken<br />

der Paletten und liefern am Ende das<br />

fertige Bauteil ab. „Die Vernetzung und Digitalisierung<br />

spielt hierbei eine wichtige<br />

Rolle“, betont Schorpp. „Über das ERP-System<br />

erhält die Robotersteuerung die Informationen<br />

zu Aufträgen und Terminen.<br />

Während unsere Software für die Anlagensteuerung<br />

die Aufgaben auf die einzelnen<br />

Maschinen verteilt und Rohmaterial anfordert,<br />

sorgt das Flottenmanagement dafür,<br />

dass die FTS die Materialien rechtzeitig anliefern“,<br />

erläutert der Geschäftsführer.<br />

Den ersten Schritt in Richtung Zukunft ist<br />

Hermle bereits gegangen: Bei einem Hersteller<br />

verknüpft der Gosheimer Maschinenbauer<br />

seine Roboteranlage mit den<br />

fahrerlosen Transportsystemen. Diese sorgen<br />

für eine automatisierte Werkstück – sowie<br />

Werkzeugbereitstellung – just in time.<br />

Bilder: Hermle<br />

www.hermle.de<br />

www.derbetriebsleiter.de <strong>Der</strong> <strong>Betriebsleiter</strong> 09/<strong>2020</strong> 13


FERTIGUNGSTECHNIK<br />

Einstieg in die Digitalisierung<br />

Einführung einer Werkzeugverwaltung bringt strukturierte Datengrundlage für weitere Projekte<br />

01<br />

02<br />

<strong>Der</strong> Einstieg in die digitale Welt<br />

gelingt KMU im Bereich Fertigungstechnik<br />

besonders einfach, wenn<br />

zuerst die Werkzeugverwaltung<br />

digitalisiert wird. Denn dadurch<br />

entsteht eine strukturierte<br />

Datenbasis als Grundlage für<br />

weitere Digitalisierungsschritte.<br />

Sämtliche Informationen rund um das<br />

Werkzeug werden dabei in einer zentralen<br />

Datenbank erfasst und dokumentiert,<br />

um einen umfassenden Überblick über alle<br />

Werkzeuge beziehungsweise deren digitale<br />

Zwillinge in Echtzeit zu ermöglichen – von<br />

der Projekt- bzw. Auftragsplanung im CAM-<br />

System über das Voreinstellgerät bis hin zur<br />

Maschine. Die konsequente Überwachung<br />

der Werkzeuge erlaubt es, den gesamten<br />

Werkzeuglebenszyklus in Echtzeit zu überblicken<br />

und mit überschaubarem Aufwand<br />

nach kurzer Zeit spürbare Produktivitätsgewinne<br />

zu erzielen. Beispielsweise lässt sich<br />

die Einsatzdauer der Werkzeuge genau erfassen<br />

und leichter abschätzen, wann ein<br />

Autorin: Marion Schwenk, Public Relations<br />

Managerin, Hoffmann Group, München<br />

Nachschliff oder ein Austausch notwendig<br />

ist. Das macht den gesamten Werkzeugbedarf<br />

planbarer, die Such- und Nebenzeiten<br />

sinken und der Lagerbestand kann weiter<br />

optimiert werden.<br />

Auf praxistaugliche Lösungen<br />

setzen<br />

Doch wie genau sieht eine für KMU geeignete<br />

Softwarelösung aus: „Kleine und mittelständische<br />

Unternehmen sollten schlanke,<br />

gut übersichtliche Tool-Management-Lösungen<br />

bevorzugen, weil sie damit schneller<br />

spürbare Mehrwerte erzielen können“, sagt<br />

Andreas Kastner, Head Digital Products bei<br />

der Hoffmann Group. „KMU brauchen nicht<br />

denselben Funktionsumfang<br />

wie Großunternehmen<br />

und sie haben auch nicht<br />

die Kapazitäten, um Mitarbeiter<br />

für die Implementierung<br />

eines umfangreichen<br />

Softwarepakets abzuziehen.<br />

Wir haben deshalb mit<br />

Connected Manufacturing<br />

eine Standardsoftware entwickelt,<br />

die die Kernfunktionalitäten<br />

abdeckt und ohne<br />

große Einarbeitung intuitiv<br />

bedient werden kann.<br />

<strong>Der</strong> Kunde mietet die Nutzung der Software<br />

einfach monatsweise und hat somit keine<br />

hohen Anfangsinvestitionen. Selbst kleine<br />

Unternehmen mit wenigen Mitarbeitern<br />

und Maschinen können dadurch in kurzer<br />

Zeit Mehrwerte verzeichnen.“<br />

Schnell einsatzbereit sein<br />

Bei der Einführung von Connected Manufacturing<br />

werden sämtliche Werkzeuge mit<br />

RFID-Chips gekennzeichnet. Das geht<br />

schnell und kostengünstig. Anschließend<br />

müssen die Chipnummern nur noch dem<br />

jeweiligen digitalen Zwilling zugewiesen<br />

werden. Die Datenbasis liefert hier das<br />

CAM-System, wodurch die mühselige Einzelanlage<br />

von Artikeln entfällt. Kundenspezifische<br />

Anpassungen sind nicht notwendig,<br />

und die Lösung ist in der Regel nach wenigen<br />

Tagen einsatzbereit. Die Daten bewegen<br />

Kleine und mittelständische<br />

Unternehmen sollten<br />

schlanke, gut übersichtliche<br />

Tool-Management-Lösungen<br />

bevorzugen, weil sie damit<br />

schneller spürbare Mehrwerte<br />

erzielen können.<br />

Andreas Kastner, Head Digital<br />

Products bei der Hoffmann Group<br />

sich nun mit den Werkzeugen durch die Produktion<br />

und werden kontinuierlich aktualisiert.<br />

Dadurch wird nahtlos dokumentiert,<br />

wo sich welche Werkzeuge gerade befinden<br />

14 <strong>Der</strong> <strong>Betriebsleiter</strong> 09/<strong>2020</strong> www.derbetriebsleiter.de


FERTIGUNGSTECHNIK<br />

und wie deren Nutzungszustand aussieht.<br />

Das erleichtert die Werkzeugeinsatzplanung.<br />

Außerdem werden Fehler bei der Datenübertragung<br />

und beim Zusammenbau<br />

von Werkzeugen vermieden, denn die Lösung<br />

schlägt Alarm, wenn zum Beispiel am<br />

Voreinstellgerät ein Toleranzbereich überschritten<br />

wird. Das reduziert den Ausschuss.<br />

„Ein Tool-Management bringt aber natürlich<br />

nur dann einen echten Mehrwert,<br />

wenn die Mitarbeiter konsequent damit arbeiten“,<br />

führt Kastner weiter aus. „Wir haben<br />

bei der Entwicklung von Connected<br />

Manufacturing deshalb viel Zeit in die Entwicklung<br />

der Benutzeroberfläche gesteckt,<br />

damit sich die Software auch ohne Schulung<br />

einfach intuitiv bedienen lässt und der<br />

Mitarbeiter schnell merkt, dass sie ihm das<br />

Leben leichter macht.“<br />

Bedarfsgerecht erweiterbar<br />

01 Die konsequente Überwachung der<br />

Werkzeuge bringt mit überschaubarem<br />

Aufwand spürbare Produktivitätsgewinne<br />

02 Änderungen von Laufzeiten, Werkzeugkorrekturen<br />

oder Standzeiten werden stets in<br />

Echtzeit synchronisiert<br />

Connected Manufacturing gibt es aktuell<br />

als Einsteigerpaket ohne Maschinenanbindung<br />

sowie als Vollversion mit Maschinenanbindung<br />

in Form einer Live-Schnittstelle<br />

mit Datensynchronisation. Diese<br />

erleichtert die Maschinenbedienung<br />

und ermöglicht es, zentral Informationen<br />

zum Zustand von Maschinen<br />

und Werkzeugen abzurufen. „Eine<br />

Maschinenanbindung ist schon sinnvoll“,<br />

stellt Kastner fest. „Aber gerade<br />

kleine Unternehmen möchten häufig<br />

zuerst Erfahrungen sammeln, bevor sie<br />

weiter investieren. Wir bieten deshalb<br />

die Basisversion mit der Option an, später<br />

nahtlos auf die Vollversion umzusteigen.<br />

Diese lässt sich dann um beliebig viele Maschinen<br />

erweitern. Wir entwickeln die Software<br />

außerdem laufend weiter, um die<br />

Werkstattorganisation noch effizienter zu<br />

gestalten“, verrät Kastner. Momentan arbeite<br />

man an einem optimierten Dashboard<br />

für den Maschinenbediener, einem Werkzeugkonfigurator<br />

sowie an der Anbindung<br />

weiterer Maschinentypen und CAM-Systeme.<br />

In Kombination mit dem Mietmodell<br />

entstehe eine „atmende Lösung“, die Spielraum<br />

für künftige Anpassung an die Geschäftsentwicklung<br />

schafft, so Kaster.<br />

<strong>Der</strong>zeit bietet die Lösung der Hoffmann<br />

Group Schnittstellen zu Maschinensteuerungen<br />

von Heidenhain und Siemens, den<br />

Voreinstellgeräten von Garant, Kelch und<br />

Zoller sowie zu den CAD/CAM-Softwarelösungen<br />

von Tebis, Mastercam, HyperMill<br />

und SolidCAM. Auch die Anbindung eines<br />

Warenausgabesystems Garant Tool24 an<br />

Auf<br />

den Punkt gebracht<br />

Für kleine und mittelständische Betriebe<br />

beginnt die Digitalisierung bei der Werkzeugverwaltung,<br />

denn dadurch entsteht eine<br />

strukturierte Datengrundlage für weitere<br />

Projekte. Bei der Softwareauswahl sind für KMU<br />

praxistaugliche modulare Lösungen mit einem<br />

flexiblen Bezahlmodell besonders attraktiv.<br />

Solche „atmenden“ Lösungen sind schnell<br />

einsatzbereit und sichern den notwendigen<br />

Spielraum für künftige Anpassungen<br />

auf dem Weg in Richtung<br />

digitale Fabrik.<br />

Connected Manufacturing ist möglich.<br />

Werkzeugentnahmen lassen sich dadurch<br />

exakt kontrollieren und Nachbestellungen<br />

automatisiert auslösen.<br />

Unternehmen, die zusätzlich ein Pufferoder<br />

ein Hauptlager betreiben, haben außerdem<br />

die Möglichkeit, Liftsysteme und Umlaufregale<br />

von Kardex Remstar an das Warenausgabesystem<br />

anzubinden. Dazu erklärt<br />

Kastner: „Bei uns arbeitet das Digital-Team<br />

mit allen Bereichen zusammen, auch mit<br />

dem Bereich Betriebseinrichtungen, denn<br />

wir wollen sämtliche Chancen der Digitalisierung<br />

rund um unser Sortiment evaluieren<br />

und für die Kunden nutzbar machen.“<br />

Bilder: Hoffmann Group<br />

www.hoffmann-group.com<br />

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FERTIGUNGSTECHNIK<br />

Toolmanagement<br />

unter der Lupe<br />

Mehr Wirtschaftlichkeit in der Zerspanung<br />

bei einem Ventilhersteller<br />

Beim Hochleistungsfräsen von<br />

Edelstahlkomponenten geht ein<br />

Hersteller von Sicherheitsventilen<br />

keine Kompromisse ein. Seit bei der<br />

anspruchsvollen Bearbeitung von<br />

Ventilkegeln neue Wendeplattenfräser<br />

im Einsatz sind, profitiert das<br />

Unternehmen im Vergleich zur<br />

früheren Lösung von längeren<br />

Standzeiten, zuverlässigeren<br />

Prozessen und deutlich geringeren<br />

Bauteilkosten.<br />

schiedlichen Ausführungen im Fertigungssegment<br />

der Serie.<br />

Ziel: Kontinuierliche<br />

Verbesserung<br />

Zur strategischen Ausrichtung des<br />

Ventilherstellers gehört die ständige<br />

Verbesserung der Produktionsprozesse.<br />

Dies betrifft auch die Senkung der<br />

Werkzeugkosten pro Bauteil. Deswegen<br />

hat Leser sein Toolmanagement genau unter<br />

die Lupe genommen. „Wir haben die<br />

Kooperation mit einem zentralen Lieferanten<br />

für die Zerspanung gesucht“, berichtet<br />

Kai-Uwe Weiß. So kam die Zusammenarbeit<br />

mit der Kromi AG zustande – einem<br />

Handels- und Logistikunternehmen für<br />

Zerspanungswerkzeuge für die Metall- und<br />

Kunststoffbearbeitung mit Sitz in Hamburg.<br />

„Wir haben den Beschaffungsprozess vereinfacht<br />

und das gesamte Toolmanagement<br />

in deren Hände gelegt“, sagt Weiß.<br />

Seitdem stehen in den Produktionshallen<br />

automatisierte Werkzeugausgaben, die<br />

nach dem Kanban-Prinzip versorgt werden.<br />

Kromi führt ein breites Portfolio an<br />

Iscar-Produkten und pflegt einen engen<br />

Kontakt zu den Werkzeug-Spezialisten.<br />

Optimierungspotenzial erkannten die<br />

Zerspaner von Leser beim Fräsen von Taschen<br />

in den Kegel eines neu entwickelten<br />

Wechselventils. Dazu kam bislang ein<br />

Vollhartmetall(VHM)-Werkzeug mit Aufschraubkopf<br />

und sechs Schneiden eines<br />

Wettbewerbers zum Einsatz. Mit dem Ergebnis<br />

war Holger Krompholz, Segmenttechnologe<br />

der Serie bei Leser aber nicht<br />

zufrieden. „Die Standzeiten waren zu kurz<br />

und die Oberflächengüte zu schlecht“, skizziert<br />

er. „Das Werkzeug war insgesamt zu<br />

teuer“. Gerade die Ausdauer eines Werk-<br />

Auf<br />

den Punkt gebracht<br />

<strong>Der</strong> neue Wendeplattenfräser hat die<br />

Erwartungen des Anwenders übertroffen.<br />

Die Standzeiten haben sich um ein Vielfaches<br />

erhöht: Beim bisher eingesetzten Fräser musste<br />

der Vollhartmetallkopf spätestens nach sechs<br />

Bauteilen getauscht werden. Heute kommen<br />

zwischen 25 und 30 Komponenten aus der<br />

Maschine, ehe eine Wendeschneidplatte<br />

gedreht wird. Die Schneiden können<br />

dreimal gewendet werden, bevor sie<br />

gewechselt werden.<br />

Mit mehr als 950 Mitarbeitern und<br />

130 000 produzierten Sicherheitsventilen<br />

pro Jahr ist die im schleswig-holsteinischen<br />

Hohenwestedt ansässige Leser GmbH<br />

& Co. KG der größte Hersteller in Europa und<br />

eines der führenden Unternehmen seiner<br />

Branche weltweit. Dabei gleicht keine Ventil-<br />

Variante der anderen. Anwendungsbedingungen<br />

wie Ansprechdruck, Temperatur,<br />

Medium oder Zulassungen bestimmen die<br />

Vielfalt des Portfolios. Mit seinen Produkten<br />

und Dienstleistungen bietet Leser Lösungen<br />

für alle Bedarfsfälle – von der Erstausrüstung<br />

in Großprojekten, Wartung, Reparatur und<br />

Überholung bis hin zur Ersatzteil-Lieferung<br />

innerhalb von 24 Stunden. „Wir sind überall<br />

dort präsent, wo Gase und Flüssigkeiten<br />

industriell abzusichern sind“, beschreibt<br />

Kai-Uwe Weiß, Head of Global Industrial Engineering.<br />

Auf hoch-modernen CNC-Maschinen<br />

entstehen in Hohenwestedt jährlich<br />

rund zwei Millionen Bauteile in 1 200 unterzeugs<br />

ist für Leser äußerst wichtig. „Die Mitarbeiter<br />

müssen in der Serienfertigung<br />

manchmal drei Maschinen gleichzeitig betreuen.<br />

Daher ist eine kontinuierliche<br />

Standzeit der Wendeschneidplatten unabdingbar“,<br />

beschreibt Krompholz.<br />

Sportliche Herausforderung<br />

Auf der Suche nach einer Alternative kam es<br />

schnell zu einer Zusammenarbeit mit Iscar.<br />

„Die Kontakte sind sehr gut und finden<br />

durch die Partnerschaft mit Kromi regelmäßig<br />

statt. <strong>Der</strong>zeit ist der Hersteller einer unserer<br />

stärksten Partner in der Zerspanung“,<br />

sagt Krompholz. Dirk Lüpke, Beratung und<br />

Verkauf bei Iscar, Lars Mainka, Iscar-Anwendungstechniker,<br />

Thomas Schlichting-Uecker<br />

und Carsten Trede, beide Technologen mit<br />

entsprechendem Zerspanungs-Know-how<br />

von Kromi, nahmen sich gemeinsam des<br />

Problems an. „Das war eine sportliche Herausforderung.<br />

Es galt, bei hoher Auskraglänge<br />

des Werkzeugs vibrationsarm zu arbeiten<br />

und gute Oberflächen herzustellen“,<br />

beschreibt Dirk Lüpke. „Nach intensiver<br />

16 <strong>Der</strong> <strong>Betriebsleiter</strong> 09/<strong>2020</strong> www.derbetriebsleiter.de


NEW SLETTER<br />

NEW SLETTER<br />

01 Mit dem neuen Fräser lassen sich Taschen<br />

in sehr guter Oberflächenqualität in den Kegel<br />

des Wechselventils einbringen<br />

Diskussion haben wir schließlich den Einsatz<br />

des neuen Wendeplattenfräsers der<br />

HM390-Linie vorgeschlagen“, schildert<br />

Carsten Trede, der gemeinsam mit Thomas<br />

Schlichting-Uecker für Kromi ständig bei<br />

Leser vor Ort ist und sich um das reibungslose<br />

Toolmanagement kümmert.<br />

In Absprache mit Holger Krompholz wurden<br />

Tests am Bauteil gefahren. Die Bearbeitung<br />

des Ventilkegels aus Edelstahl 1.4404<br />

erfolgte mit einer Schnittgeschwindigkeit<br />

von 120 Metern pro Minute, einem Vorschub<br />

von 0,05 Millimetern pro Zahn und<br />

einer Schnitttiefe von 2,8 Millimetern. Die<br />

Ergebnisse haben die Zerspanungsspezialisten<br />

von Leser überzeugt.<br />

Iscar hat das Werkzeug im Rahmen seiner<br />

weltweiten Produktkampagne Logiq entwickelt.<br />

<strong>Der</strong> Wendeplattenfräser besitzt drei<br />

Schneiden und spielt seine Stärken insbesondere<br />

in der Erzeugung von präzisen<br />

90-Grad-Schultern aus. Sein hochpositiver<br />

Spanwinkel ermöglicht eine optimale Späneabfuhr<br />

und sorgt für lange Standzeiten.<br />

Iscar bietet den Fräser mit flexiblen Multi-<br />

Master-Schnittstellen in Durchmessern von<br />

zehn bis 16 Millimetern an. Ein großer Kerndurchmesser<br />

sorgt dabei für stabile Bearbeitungen<br />

in hoher Oberflächenqualität. Aufgrund<br />

der langen Ausspannsituation des<br />

Werkzeuges bei Leser wurde bewusst die<br />

Schneidstoffsorte IC 830 ausgewählt. Das<br />

zähe Grundsubstrat ist in Verbindung mit einer<br />

sehr verschleißfesten Beschichtung der<br />

Anforderung „resistent gegen Schwingungen<br />

und Verschleißfest für rostbeständige Stähle“<br />

bestens gewachsen. Daraus ergeben sich für<br />

den Kunden geringe Werkzeugkosten.<br />

Werkzeug übertrifft die<br />

Erwartungen<br />

Leser hat mit dem Wendeplattenfräser der<br />

HM390-Linie bislang zwei Losgrößen mit je<br />

150 Stück bearbeitet. Die Erfahrungen sind<br />

sehr positiv. „Das Werkzeug hat unsere Erwartungen<br />

übertroffen. Die Standzeiten haben<br />

sich um ein Vielfaches erhöht“, fasst<br />

Holger Krompholz zusammen. Beim bisher<br />

02 Leser hat mit dem Iscar-Fräser bislang<br />

zwei Losgrößen des Wechselventils mit je 150<br />

Stück erfolgreich bearbeitet<br />

eingesetzten Fräser musste der Vollhartmetallkopf<br />

spätestens nach sechs Bauteilen getauscht<br />

werden. Heute kommen zwischen<br />

25 und 30 Komponenten aus der Maschine,<br />

ehe eine Wendeschneidplatte gedreht wird.<br />

Die Prozesse sind deutlich wirtschaftlicher<br />

geworden. „Wir können die Schneiden ja<br />

dreimal wenden, bevor sie gewechselt werden“,<br />

sagt Krompholz.<br />

<strong>Der</strong> Fräser arbeitet Taschen mit einer Tiefe<br />

von 39 Millimetern ein – mit sehr gutem<br />

Resultat. „Die Oberflächenqualität hat sich<br />

spürbar verbessert und erfüllt unsere Erwartungen<br />

voll und ganz“, freut sich Krompholz.<br />

Darüber hinaus sparen sich die Zerspanungsspezialisten<br />

einen Arbeitsschritt.<br />

Mit dem alten Werkzeug musste zweimal<br />

geschlichtet werden. <strong>Der</strong> HM390-Fräser erzielt<br />

die erforderliche Oberflächengüte in<br />

nur einem Arbeitsgang. Zudem verkürzte<br />

sich die Bearbeitungszeit von bislang 15 auf<br />

zwölf Minuten.<br />

Zufriedenheit herrscht auch in Bezug<br />

auf die Prozesssicherheit. „Die Mitarbeiter<br />

starten die Bearbeitung und können sich<br />

bedenkenlos einer weiteren Maschine<br />

widmen“, erläutert Krompholz. Ohne großen<br />

Aufwand geht der Wechsel der Platten<br />

über die Bühne. Sie können schnell in der<br />

Maschine getauscht werden. „Das funktioniert<br />

so gut, dass wir beim Einrichten nicht<br />

mehr nachjustieren müssen“, schildert er.<br />

Leser hat dadurch die Stillstandzeiten<br />

deutlich reduziert.<br />

Lob gibt es auch für die Zusammenarbeit.<br />

„Die Kooperation mit unseren Partnern<br />

läuft reibungslos und zu unserer vollsten<br />

Zufriedenheit“, wertet Holger Krompholz<br />

und schätzt im Problemfall den fachkundigen<br />

Rat und die guten Ideen der Anwendungstechniker.<br />

Einer erfolgreichen Fortsetzung<br />

der langjährigen Partnerschaft<br />

steht demnach nichts im Wege – oder wie<br />

Holger Krompholz es formuliert: „Wir haben<br />

schon viele Lösungen mit Iscar umgesetzt<br />

und werden dies auch in Zukunft tun.“<br />

Bilder: Iscar; Adobe Stock/Trueffelpix<br />

www.iscar.de<br />

<strong>Der</strong> E-Mail-Service für<br />

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und technische<br />

Führungskräfte in der<br />

produzierenden Industrie.<br />

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Fertigungs technik,<br />

Montage- und<br />

Handhabungstechnik,<br />

Betriebs technik<br />

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FERTIGUNGSTECHNIK<br />

Maschinen und Module recyceln<br />

Wenn Standardmaschinen veraltet sind<br />

und außer Dienst gestellt werden, werden<br />

sie häufig als Gebrauchtmaschinen<br />

weiterverkauft. Bei Sonderanlagen ist dies<br />

nicht immer der Fall, da diese oftmals zu<br />

individuell konfiguriert wurden, als dass<br />

sie für eine andere Anwendung Verwendung<br />

finden. Eutect hat sich diesem<br />

Problem jetzt angenommen und<br />

verwertet alte Anlagen und Module für<br />

neue Applikationen.<br />

„Wir haben uns dazu entschlossen, von<br />

uns gebaute Systeme zurückzunehmen, anstatt sie dem Alteisenhändler<br />

zu überlassen“, erklärt Matthias Fehrenbach, Geschäftsführer<br />

der Eutect GmbH. <strong>Der</strong> Gedankengang, der dieser Entscheidung<br />

zu Grunde liegt, ist einfach. In jeder Anlage, die Eutect<br />

ausliefert, sind neben der Arbeitszeit auch materielle Werte<br />

eingeflossen, die in neuen Projekten durchaus weiter genutzt<br />

werden können. Das kann z. B. die Produktionszelle sein, Kinematiklösungen<br />

aber auch Lötmodule, wie Lötdüsen, Drahtvorschübe<br />

oder Thermoden. „Wenn diese Teile noch funktionsfähig sind,<br />

können sie auch weiterverwendet werden“, so Fehrenbach.<br />

Neben ganzen Maschinen überarbeitet Eutect auch einzelne<br />

Module. Auch diese werden auf Herz und Nieren geprüft. Nach<br />

Anzeige<br />

der Überarbeitung, dem<br />

Austausch von<br />

Verschleißteilen und<br />

einem ausgiebigen<br />

Funktionstest werden die<br />

Module für neue Projekte<br />

verwendet oder zunächst<br />

ans Lager gelegt, um bei<br />

Anfragen kurzfristig<br />

reagieren zu können.<br />

Lebensdauerprüfungen an<br />

Verbundwerkstoffen<br />

Die Linearprüfmaschinen der LTM-Baureihe von ZwickRoell<br />

eignen sich optimal für Ermüdungsprüfungen an Verbundwerkstoffen<br />

und sind dank ihrer Bauweise auch für quasistatische<br />

Prüfungen einsetzbar. Erhältlich für Prüfkräfte von bis zu 10 kN<br />

können LTM Prüfmaschinen Frequenzen bis 100 Hz erzeugen.<br />

Dank des ölfreien, rein elektrisch betriebenen Antriebs und der<br />

Luftkühlung sind sie sparsam im Betrieb und benötigen weder<br />

Hydraulik- noch Druckluftleitungen im Prüflabor. Zudem verfügen<br />

die elektrodynamischen Linearmotorprüfmaschinen über einen<br />

patentierten Stellantrieb mit hohl ausgeführtem Aktuator. Er bietet<br />

Platz für das Wegmesssystem und erlaubt es, den Wegaufnehmer<br />

direkt auf der Kraftachse und in<br />

unmittelbarer Nähe der Probe zu installieren.<br />

Diese Anordnung bietet hohe<br />

Wiederholbarkeit der Prüfpunkte und<br />

zugleich äußerst präzise Wegmessungen<br />

des Stellantrieb-Prüfkolbens im<br />

Bereich von ± 2 µm. Die geringe Distanz<br />

zur Probe reduziert thermische<br />

Einflüsse während der Prüfung auf ein<br />

Minimum.<br />

www.zwickroell.com<br />

www.eutect.de<br />

Kontaktlose Schichtübergabe<br />

Schichtübergaben sind je nach Arbeitszeitmodell unvermeidbar<br />

und finden meist mehrmals am Tag statt. Das Software- und<br />

Beratungsunternehmen Felten schafft mit der Pilot:Suite und<br />

Pilot:Digital Checklist eine Möglichkeit, diese notwendigen<br />

Berührungspunkte im Fertigungsalltag möglichst kontaktlos zu<br />

gestalten: Zunächst können die bei der Schichtübergabe üblichen<br />

Checklisten digitalisiert und standardisiert abgebildet werden.<br />

Dadurch entfallen bisherige Kontaktpunkte wie etwa das<br />

Rückfragen bei schlecht leserlicher Handschrift. <strong>Der</strong> Aufruf der<br />

digitalen Checkliste zur Schichtübergabe kann vollkommen<br />

automatisch erfolgen – auch für die beiden Schichten getrennt<br />

voneinander. Stehen darüber hinaus die zur Übergabe benötigten<br />

Informationen von den Produktionslinien bereits digital zur<br />

Verfügung – z. B. in einem MES wie der Pilot:Suite, kann gegebenenfalls<br />

auch auf den gemeinsamen Rundgang verzichtet werden.<br />

So wird in Summe der Kontakt zwischen den Mitarbeitern der<br />

beiden Schichten auf ein Minimum reduziert.<br />

Bild: FeltenELTEN, Adobe Stock/goodluz<br />

www.felten-group.com<br />

Werkzeuge mit kamera-gestütztem<br />

Überwachungssystem schützen<br />

Ende 2019 hat der Hausgeräte-Hersteller Neff mit Sitz in Bretten<br />

das kameragestützte Werkzeug-Überwachungssystem „Visual Die<br />

Protection“ von Schuler angeschafft. „Auf eine solche Lösung<br />

haben wir gewartet“,<br />

sagt Leonardo Serosi<br />

von der Fertigungsbetreuung<br />

bei Neff<br />

begeistert. „Wir<br />

haben die ‚Visual Die<br />

Protection‘ bei einer<br />

Vorführung gesehen<br />

und wollten sie schnellstmöglich haben. Es war uns sofort klar, wie<br />

viel Kosten wir sparen können, wenn sich damit Werkzeug- und<br />

Maschinenschäden vermeiden lassen.“<br />

Schuler hatte das System Ende September 2019 erstmals der<br />

Öffentlichkeit vorgestellt. Nur wenige Tage später startete der<br />

Testlauf bei Neff in Bretten – mit erfolgreichem Ergebnis: „Visual<br />

Die Protection“ identifizierte eine Fehlorientierung der Bauteile<br />

und hielt die Presse noch vor dem Aufsetzen der Werkzeuge an.<br />

Aktuell läuft das intuitiv bedienbare System auf zwölf kritischen<br />

Werkzeugsätzen, deren Einstellungen sich schnell abrufen lassen.<br />

Schuler entwickelt es in enger Zusammenarbeit mit Neff derzeit<br />

ständig weiter. Darüber hinaus ergänzen die Experten nun weitere<br />

Industrie-4.0-Funktionen zur Dokumentation des Produktionsprozesses<br />

und zur Beseitigung von Fehlerquellen. Sie bauen<br />

außerdem die eingesetzten Technologien zur künstlichen Intelligenz<br />

und zum maschinellen Lernen aus.<br />

www.schulergroup.com<br />

18 <strong>Der</strong> <strong>Betriebsleiter</strong> 09/<strong>2020</strong> www.derbetriebsleiter.de


FERTIGUNGSTECHNIK<br />

Werkzeugmanagement:<br />

Release <strong>2020</strong><br />

TDM Systems, Digitalisierungsexperte<br />

für die zerspanende<br />

Fertigung, bringt die neueste<br />

Version seiner Lösungen TDM<br />

und TDM Global Line auf den<br />

Markt. Die beiden Hauptreleases<br />

<strong>2020</strong> der digitalen Werkzeugmanagementsoftware<br />

bieten neben<br />

zahlreichen Weiterentwicklungen<br />

auch neue Module, mit<br />

denen Anwender ihre Werkzeugkosten<br />

senken und ihre Effizienz<br />

erhöhen.<br />

Ein Highlight in diesem Zusammenhang<br />

ist, dass Anwender<br />

mit TDM Global Line <strong>2020</strong> mehr<br />

Transparenz bezüglich ihrer<br />

Werkzeugkosten und -kennzahlen<br />

erhalten. Denn jeder<br />

Anwender kann sich jetzt sein<br />

TDM Global Line Dashboard<br />

individuell konfigurieren. Die<br />

jeweiligen Reports können<br />

dabei entweder im Dashboard<br />

angezeigt oder auch ausgedruckt<br />

bzw. einfach nach Excel<br />

transferiert werden. Da immer<br />

Drehmomentadapter mit Durchrutschkupplung<br />

<strong>Der</strong> Atorn Drehmomentadapter mit Durchrutschkupplung ist ideal für Wendeplattenverschraubungen<br />

oder die manuelle Montage von Werkzeugen und Leiterplatten. Die integrierte Rutschkupplung<br />

verhindert ein ungewolltes Überdrehen des Drehmoments und damit eine Beschädigung<br />

der Schraube. Die Adapter gibt es mit acht verschiedenen werkseitig voreingestellten Drehmomentwerten<br />

zwischen 0,6 und 5,5 Nm.<br />

Passend zu den Drehmomentadaptern aus legiertem Stahl gibt es von Atorn auch Bits, die mit<br />

einem Farbring gekennzeichnet sind. Das Farbleitsystem befindet sich sowohl auf den Adaptern als<br />

auch auf den Bits und erleichtert die Auswahl der zueinander<br />

passenden Systembauteile. Ergänzt wird das Ganze durch zwei<br />

verschiedene ergonomische Atorn Handgriffe – den Schraubendreher-<br />

und den T-Handgriff. Das Sortiment mit verschiedenen<br />

Drehmomentadaptern, Handgriffen und Bits gibt es in zwei<br />

verschiedenen Sets mit jeweils 19 oder 30 Teilen.<br />

www.hahn-kolb.de<br />

Maßarbeitstier.<br />

Echtzeitdaten ausgewertet<br />

werden, ist das Controlling<br />

valide. Anwender behalten so<br />

genau die Zahlen im Blick, die<br />

sie benötigen. Das erhöht ihre<br />

Handlungsfähigkeit entscheidend.<br />

Neben TDM Global Line wurde<br />

auch die Kernlösung TDM<br />

weiterentwickelt. Mit dem<br />

neuen Release steht Anwendern<br />

u.a. der TDM Feeds & Speeds<br />

Manager zur Verfügung. In<br />

Verbindung mit der Comara Box<br />

werden die gefahrenen Schnittdaten<br />

direkt aus der Maschine<br />

erfasst, verdichtet und ausgewertet.<br />

Durch den Vergleich der<br />

geplanten und im NC-Programm<br />

definierten Schnittwerte mit<br />

den tatsächlich gefahrenen<br />

Schnittwerten in der Maschine<br />

können zukünftig bereits in der<br />

Planungsphase verlässliche<br />

Schnittwerte vorgegeben<br />

werden.<br />

Präzision.<br />

Unser Leitsatz lautet „besser fräsen“. Mit allem, was wir bewältigen,<br />

verändern und optimieren, machen wir das Ergebnis besser,<br />

präziser, schneller verfügbar. Nicht für uns, sondern für den Erfolg<br />

unserer Kunden, die mit unseren Bearbeitungszentren beste<br />

Resultate erzielen.<br />

www.hermle.de<br />

Maschinenfabrik Berthold Hermle AG, info@hermle.de<br />

www.tdmsystems.com<br />

www.derbetriebsleiter.de <strong>Der</strong> <strong>Betriebsleiter</strong> 09/<strong>2020</strong> 19


BETRIEBSTECHNIK<br />

ger (bei Beschichtungen) bis zu einem pH-<br />

Wert 12, in einer Dosierung von 5 bis 10 % je<br />

nach Verschmutzungsgrad. Bei nicht oberflächenvergüteten<br />

Industrieböden sollte<br />

die Grundreinigung grundsätzlich in der<br />

Ein-Schritt-Methode erfolgen, da sonst der<br />

Boden zu nass wird und Folgeschäden auftreten<br />

können.<br />

Unterhaltsreinigung in der<br />

Ein-Schritt-Methode<br />

Eine kurze Anleitung zur effizienten Reinigung<br />

von Industriefußböden<br />

Bei der Reinigung von Industriefußböden ist Know-how gefragt. Denn die<br />

passende Reinigungslösung sorgt nicht nur für optische Sauberkeit, sie hilft<br />

außerdem bei der Unfallverhütung, dient dem Umweltschutz und<br />

unterstützt den Werterhalt der Böden.<br />

Bei Industriefußböden handelt es sich in<br />

der Regel um glatte, fugenlose, stark verdichtete<br />

und damit hoch belastbare Estriche.<br />

Das Material muss bei der Reinigung<br />

ebenso berücksichtigt werden wie oberflächenvergütende<br />

Maßnahmen. Dazu zählen<br />

Imprägnierungen, chemische Verdichtung,<br />

Versiegelungen und Beschichtungen.<br />

Grundreinigung in der<br />

Zwei-Schritt-Methode<br />

Bei der Grundreinigung in der Zwei-Schritt-<br />

Methode werden haftende Verschmutzungen<br />

wie Öl- und Fettschmutz und Schmutzkrusten<br />

durch Nassscheuern mit leistungsstarken<br />

Schrubbautomaten beseitigt. Sofern der Belag<br />

es zulässt, wird mit vollem Anpressdruck<br />

und mit grünen Schrubb-Bürsten (nach dem<br />

Farbleitsystem für Bürsten bei Bodenreinigungsautomaten)<br />

bzw. -pads in der Zwei-<br />

Schritt-Methode gearbeitet.<br />

Im ersten Schritt wird die Reinigungsflotte<br />

mit der Scheuersaugmaschine auf die zu<br />

reinigende Fläche aufgebracht, die dann<br />

zwei- bis dreimal abgeschrubbt wird – bis<br />

sich der Schmutz vollständig abgelöst hat.<br />

Im zweiten Schritt wird dann die Schmutzflotte<br />

über den Saugbalken und die Saugeinrichtung<br />

der Maschine aufgenommen.<br />

Abschließend wird die gesamte Fläche<br />

nochmals mit klarem Wasser in der Ein-<br />

Schritt-Methode nachbearbeitet. Das heißt:<br />

Wasser auftragen, schrubben und absaugen.<br />

Als Reinigungsmittel empfiehlt sich ein alkalischer<br />

Bodengrund- bzw. Bodenglanzreini-<br />

Bei der Unterhaltsreinigung von leichten<br />

Verschmutzungen in der Ein-Schritt-Methode<br />

werden rote Schrubb-Bürsten bzw.<br />

Pads eingesetzt. <strong>Der</strong> Schrubbautomat arbeitet<br />

mit geringem bis mittlerem Anpressdruck.<br />

Dabei wird das Reinigungsmittel – je<br />

nach Schmutzeintrag – in einer Dosierung<br />

von 0,5 bis 3 % eingesetzt. Ein Nachwischen<br />

oder Spülen ist nicht erforderlich. <strong>Der</strong> Boden<br />

ist sofort wieder begehbar.<br />

Zur Beseitigung von Gabelstapler-Bremsspuren<br />

bzw. Reifenabrieb wird ein spezielles<br />

Entfernungsmittel (hochalkalischer<br />

Grundreiniger mit pH-Wert 13) unverdünnt<br />

auf die verschmutzten Stellen aufgesprüht.<br />

Rund fünf Minuten einwirken lassen, danach<br />

die Schmutzflotte mit dem Schrubbautomaten<br />

aufnehmen und die gereinigte Fläche<br />

mit klarem Wasser spülen (Ein-Schritt-<br />

Methode). Achtung: Diese Methode nicht<br />

auf Polymer- und Wachsbeschichtungen<br />

verwenden, da diese sich sonst auflösen.<br />

Ob der Scheuersaugautomat mit einem<br />

Scheiben- oder einem Walzenschrubbkopf<br />

ausgestattet wird, bestimmt vor allem die<br />

Oberflächenstruktur des Bodens. Glatte<br />

Oberflächen lassen sich in der Regel einfach<br />

und sicher mit Scheibenbürstensystemen<br />

reinigen und pflegen. Wenn sie unbehandelt<br />

sind, der Belag rau ist und den<br />

Schmutz „festhält“, muss auf einen Walzenschrubbkopf<br />

zurückgegriffen werden, um<br />

den Schmutz aus der rauen Oberfläche herauslösen<br />

zu können.<br />

Einstreuböden (Beschichtung mit Quarzsandabstreuung)<br />

oder Strukturbeschichtungen<br />

hingegen sind in der Reinigung<br />

problematischer. In diesen Fällen ist eine<br />

Reinigung nur mit kontrarotierenden Walzenbürsten<br />

bzw. Padwalzen erfolgreich.<br />

Durch die Gegenläufigkeit der Bürsten/Pads,<br />

den hohen und gleichmäßigen Anpressdruck<br />

(bis 260 g/cm²) über die gesamte Arbeitsbreite<br />

des Schrubbkopfes, die extreme<br />

Drehzahl (bis 1 100 U/min) und den exzellenten<br />

Bodenkontakt wird der Schmutz effizient<br />

aus den Strukturen herausgearbeitet.<br />

Ist eine Nassreinigung in Anbetracht der<br />

Verschmutzungsart oder der Reinigungsanforderung<br />

nicht notwendig, kann die Unterhaltsreinigung<br />

auch mit einer Kehrsaugmaschine<br />

erfolgen.<br />

Bild: Kärcher<br />

www.kaercher.com<br />

20 <strong>Der</strong> <strong>Betriebsleiter</strong> 09/<strong>2020</strong> www.derbetriebsleiter.de


BETRIEBSTECHNIK<br />

Maschinelle Scheuer-Wischdesinfektion<br />

nach RKI-Vorgaben<br />

Mit der neuen Desinfektions-Wischdüse<br />

V-Eraser gelingt es dem Reinigungsmaschinenhersteller<br />

columbus,<br />

die strengen Desinfektionsvorgaben des<br />

Robert-Koch-Instituts (RKI) beim<br />

großflächigen, maschinellen Reinigungseinsatz<br />

zu erfüllen. <strong>Der</strong> V-Eraser<br />

kombiniert Reinigung und Desinfektion<br />

in einem Arbeitsschritt, lässt sich ins<br />

bestehende System integrieren und<br />

erfordert nur minimalen Umrüstungsaufwand<br />

und keine zeitintensive Einweisung. Die zum Patent<br />

angemeldete Desinfektions-Wischdüse mit hochwertiger Mikrofaserwischleiste<br />

hinterlässt auf der gereinigten Fläche einen<br />

geschlossenen Feuchtigkeitsfilm. <strong>Der</strong> V-Eraser ersetzt mit wenigen<br />

Handgriffen die Saugdüse und ist mit allen columbus Reinigungsautomaten<br />

kompatibel. Er ist aus Edelstahl und lässt sich<br />

hygienisch aufbereiten. Hinzu kommt, dass er bei voller Maschinengeschwindigkeit<br />

funktioniert und somit maximale Produktivität<br />

gewährleistet. Die innovative Mikrofaserwischleiste sorgt dafür,<br />

dass die richtige Menge des Desinfektionswirkstoffs aufgebracht<br />

wird und als Feuchtigkeitsfilm über einige Minuten auf die zu<br />

desinfizierende Fläche einwirken kann. Sie ist leicht austauschbar<br />

und bis 95 ° waschbar.<br />

www.columbus-clean.com<br />

Mobile Lösung zur Handdesinfektion<br />

Die neue, mobile Desinfektionssäule von Bernstein gibt flexibel<br />

und effektiv die Möglichkeit, Handdesinfektion umzusetzen.<br />

Dank designorientierter und qualitativ hochwertig ausgewählter<br />

Komponenten ist die mit einem stabilen und kippsicheren<br />

Standfuß ausgestattete, freistehende Säule elegant und gleichzeitig<br />

robust – mit hygienisch leicht zu reinigender Oberfläche.<br />

Zur Wahl stehen verschiedene Varianten: eine schlichte Standardversion<br />

in eleganter Aluminium-Optik mit solidem Standfuß, ein<br />

für A4 Hoch- und Querformat geeignetes Memoboard und ein<br />

manueller Armhebel-Handspender, der kompatibel mit allen<br />

üblichen 500 ml-Euroflaschen für Desinfektionsmittel ist. Zudem<br />

ist eine individuelle Lackierung des Memoboards und des<br />

Standfußes in Sonderfarbe möglich, damit sich das neue Mobiliar<br />

perfekt dem bestehenden Interieur in den CI-Farben anpassen<br />

lässt. Neben der Standardausführung ist eine Erweiterung mit<br />

herausnehmbarer Auffangschale im<br />

Auffangblech verfügbar. Zudem ist die<br />

Säule mit rotem Standfuß und<br />

Memoboard erhältlich. Weiterhin kann<br />

die Hygienestation mit Memoboard und<br />

einem berührungslosen Sensor-Spender<br />

mit Auffangschale bestellt werden. Ganz<br />

egal, auf welche dieser Ausführungen<br />

die Entscheidung fällt – die Säule wird<br />

fertig montiert und direkt einsatzbereit<br />

innerhalb weniger Tage geliefert.<br />

www.bernstein.eu<br />

Effizienter Drucklufteinsatz<br />

bei Strahlmühlen<br />

Wer Strahlmühlen für die<br />

Herstellung von feinsten<br />

Pulvern im Einsatz hat, kann<br />

durch geschickte Wärmenutzung<br />

aus der Drucklufterzeugung<br />

Energiekosten<br />

sparen. Strahlmühlen werden<br />

neben Dampf zumeist mit<br />

Druckluft oder mit Stickstoff<br />

im Kreislauf betrieben. Bei der Umsetzung der Energie in den<br />

Mahldüsen kann nicht nur der Druck, sondern auch in hohem<br />

Maße die in der Druckluft gespeicherte Wärme für den Mahlprozess<br />

genutzt werden. Diese Abwärme entsteht bei der Erzeugung<br />

von Druckluft und steht entsprechend kostenfrei zur Verfügung.<br />

Kaeser hat deshalb seinen Optionsbaukasten für zweistufig ölfrei<br />

verdichtende Schraubenkompressoren weiterentwickelt, so dass<br />

die speziellen Bedürfnisse von Strahlmühlen berücksichtigt<br />

werden können. So ist zum Beispiel durch flexible und geregelte<br />

Anpassung der Zwischenkühlung eine Regelung der<br />

Druckluftaustrittstemperatur möglich. Je nach Mahlgut kann dies<br />

zu einer deutlichen Reduktion des spezifischen Energiebedarfs je<br />

Tonne Fertigprodukt führen.<br />

Die Kompressoren mit der Option Druckluftaustrittstemperaturregelung<br />

gibt es für die Kaeser-Modelle CSG, DSG und FSG<br />

und damit im Leistungsbereich von 37 bis 355 kW. <strong>Der</strong><br />

Kompressor-Enddruck kann bei diesen Modellen im Bereich von<br />

4 bis 11 bar Überdruck zur Verfügung gestellt werden. Je nach<br />

Anwenderbedarf stehen luft- oder wassergekühlte Anlagen zur<br />

Auswahl.<br />

www.kaeser.com<br />

Hygiene ohne Handkontakt<br />

Ob Produktion oder Verwaltung – seit der anhaltenden Corona-<br />

Pandemie herrschen neue, strenge Hygieneregeln. Die Desi<br />

StandART-Desinfektionssäule von Harema macht es leicht, diese<br />

zu erfüllen. Das stabile, aus Edelstahl gefertigte Gehäuse ist<br />

korrosions- und temperaturbeständig, so kann die Station sowohl<br />

in Innenräumen als auch im Außenbereich aufgestellt werden.<br />

Dabei sorgen zwei industrielle Laufräder hinten für den flexiblen<br />

Standortwechsel und zwei vordere Standfüße für die Stabilität. Das<br />

hochwertige, attraktive Material „Made in Germany“ lässt sich<br />

hygienisch reinigen und setzt in jedem Eingangsbereich ein<br />

Statement. Die freistehende Säule ist einfach zu montieren und<br />

hat durch eine integrierte Bodenplatte zusätzlich sicheren Stand.<br />

Die Besonderheit: Hier lässt sich Hygiene ohne Handkontakt<br />

tanken. <strong>Der</strong> integrierte Desinfektionsspender wird durch<br />

Berührung mit dem Ellenbogen bedient. Diebe können sich am<br />

Desinfektionsbehälter nicht vergreifen, denn er ist mit einer<br />

Edelstahlverblendung mit spezieller<br />

Sicherungsspange geschützt. Das<br />

Etikett des Desinfektionsmittels ist<br />

trotzdem komplett sichtbar, so dass<br />

auch Allergiker einen Blick auf die<br />

Inhaltsstoffe haben. Die Amerah-OP-<br />

Sept-Desinfektionslösung ist zur<br />

Desinfektion von Händen und<br />

Flächen gleichermaßen geeignet.<br />

Ebenfalls in die Säule integriert sind<br />

zwei Spender für Interfold-Papiertücher,<br />

die zur Desinfektion von<br />

Türklinken, Geländern u.ä. verwendet<br />

und über einen Behälter in der Säule<br />

problemlos wieder entsorgt werden.<br />

www.harema.de<br />

www.derbetriebsleiter.de <strong>Der</strong> <strong>Betriebsleiter</strong> 09/<strong>2020</strong> 21


BETRIEBSTECHNIK<br />

Hoch effektiv<br />

Lösungen für Wartungs- und Montagearbeiten bei Platzproblemen<br />

Sollen in gut ausgelasteten Produktionshallen mit<br />

beengten Platzverhältnissen Wartungs- und Instandhaltungsmaßnahmen<br />

oder Montagearbeiten an<br />

Maschinen und Anlagen durchgeführt werden, ist dies<br />

oft ein schwieriges Unterfangen. Hilfreich kann hier der<br />

Zugang von oben sein – unter Einsatz von Mastarbeitsbühnen<br />

und Montagekranen.<br />

Ein renommierter Anbieter solcher Höhenzugangslösungen<br />

ist die Hematec Arbeitsbühnen<br />

GmbH. Zum Angebotsspektrum des<br />

Unternehmens gehören u. a. die Gelenk-Teleskop-Mastbühnen<br />

Helix 1004 XL, 1205 und<br />

1508, der Montagekran IMK 35.500 sowie die<br />

Höhen-/Absturzsicherung MH 35.120.<br />

Mit Arbeitsbühnen hoch hinaus<br />

10 m Arbeitshöhe, 0,98 m Breite, 4 m seitliche<br />

Reichweite und ein drehbarer Korb mit<br />

300 kg Korblast – das sind die Eckdaten der<br />

batteriebetriebenen, selbstfahrenden Vertikalmast-Arbeitsbühne<br />

Helix 1004 XL. Durch<br />

die bemerkenswert hohe Korblast bietet<br />

dieses Modell die Möglichkeit, dass zwei<br />

Personen zuzüglich Material vom Korb aus<br />

arbeiten können.<br />

Die Industriearbeitsbühne Helix 1205<br />

mit 12 m Arbeitshöhe ist mit einer Breite<br />

von nur 0,98 m, einer Länge von 2,95 m<br />

und einer Bauhöhe von 1,98 m besonders<br />

kompakt gebaut. Sie bietet eine seitliche<br />

Ausladung von 5,15 m bei einer Korblast<br />

von 200 kg und ist dabei noch voll verfahrbar<br />

und ohne Überhang. Durch ihre sehr<br />

kompakten Abmessungen kann die batteriebetriebene<br />

Helix problemlos in Gebäuden<br />

mit Standardtüren bewegt werden<br />

und passt selbst in kleinste Nischen.<br />

Das Modell Helix 1508 erweitert das Segment<br />

mit ebenfalls enormen Leistungsdaten.<br />

Dieses Modell mit 15 m Arbeitshöhe ermöglicht<br />

ein uneingeschränktes Arbeiten<br />

bei 1,20 m Maschinenbreite und 8 m seitlicher<br />

Reichweite, ebenfalls ohne Überhang.<br />

Kompakter Montagekran<br />

Komplettiert wird das Programm mit dem<br />

Industrie-Montagekran IMK 35.500, der auf<br />

Basis des Helix 1205 mit seinen ultrakompakten<br />

Abmessungen in der Lage ist, mittels<br />

Winde und Kranhaken Lasten bis 500 kg<br />

bis ca. 10 m Höhe bzw. Lasten bis 5,10 m<br />

seitlich zu heben und frei zu verfahren. Die<br />

Bedienung dieses Krans erfolgt über eine<br />

Funkfernbedienung mit kameratauglichem<br />

Display.<br />

Sicher in der Höhe arbeiten<br />

Als Ergänzung seines Portfolios bietet<br />

Hematec eine mobile Anschlageinrichtung<br />

für die Sicherung von Personen auf hochgelegten<br />

Arbeitsplätzen an: die Helix Manipulator<br />

Höhensicherung MH 35.120. Mit dieser<br />

neuen Lösung wurden die Forderungen<br />

und Erkenntnisse aus der Industrie gebündelt<br />

und in eine praxisgerechte Lösung<br />

übersetzt. Ausgangspunkt dabei ist, das Absturzrisiko<br />

in platzsensiblen und beengten<br />

Bereichen, in denen räumlich und baubedingt<br />

keine Anschlagmöglichkeiten bestehen,<br />

entscheidend zu reduzieren.<br />

Das Modell Helix MH 35.120 bietet bei einer<br />

Spurbreite von lediglich 0,98 m eine<br />

maximale Reichweite von 3,50 m und ist dabei<br />

in jeder Arbeitsstellung uneingeschränkt<br />

per Funkfernbedienung verfahrbar<br />

und ermöglicht so das problemlose<br />

Nachführen.<br />

Bilder: Hematec<br />

www.hematec-arbeitsbuehnen.de<br />

22 <strong>Der</strong> <strong>Betriebsleiter</strong> 09/<strong>2020</strong> www.derbetriebsleiter.de


BETRIEBSTECHNIK<br />

Neue Ballenpressen mit besonders breiter Einfüllöffnung<br />

Ballenpressen von HSM verringern das Volumen von<br />

Wertstoffen um bis zu 95 % und erzeugen mit den sortenreinen<br />

Ballen einen Sekundärrohstoff, der sich wieder in den<br />

Recyclingkreislauf eingliedern lässt. Positiver Nebeneffekt:<br />

Die Ballen besitzen ab einem bestimmten Gewicht erheblichen<br />

Marktwert. Die hohe Verdichtung der HSM Ballenpressen<br />

spart Lagerflächen und erleichtert den Transport.<br />

Außerdem ist weniger Umreifungsmaterial notwendig. Ihre<br />

Leistung und Langlebigkeit macht die Vertikalballenpressenreihe<br />

HSM V-Press zur wirtschaftlichen Entsorgungslösung:<br />

Die Pressen reduzieren Kosten bei<br />

der meist unterschätzten Kostenstelle<br />

„Abfallbeseitigung“.<br />

Eine Neuheit ist die HSM<br />

V-Press 860 plus B mit Schiebetüre<br />

und Handrad-Türverschluss.<br />

<strong>Der</strong> Pressvorgang startet automatisch<br />

beim Schließen der Türe.<br />

Nach einer Taktzeit von lediglich<br />

25 s ist der Pressvorgang beendet,<br />

die Türe öffnet sich automatisch<br />

und die Presse ist bereit für<br />

weitere Befüllvorgänge. Dank der<br />

breiten Einfüllöffnung von<br />

1 500 mm produziert sie<br />

besonders große, hochverdichtete<br />

Ballen aus Kartonage oder Folie, die ohne weiteres Umpressen<br />

vermarktungsfähig sind. Mit einer Presskraft von 594 kN und<br />

der geräuscharmen und energiesparenden Eilgang-Technologie<br />

ist sie eine wirtschaftliche und umweltgerechte Lösung<br />

für viele Entsorgungsaufgaben. Denn durch die Eilgang-<br />

Technologie werden der Stromverbrauch und die Antriebsleistung<br />

deutlich reduziert und das bei gleichzeitiger Steigerung<br />

der Durchsatzleistung. Die Taktzeit verringert sich bei<br />

dieser Technologie um bis zu 40 % im Vergleich zu herkömmlichen<br />

Antrieben. Aufgrund einer speziellen Pumpentechnik<br />

sind die Maschinen dabei<br />

besonders leise.<br />

Gesteuert und bedient wird die<br />

Maschine anhand einer modernen<br />

Mikroprozessor-Steuerung und<br />

einer komfortablen Folientastatur<br />

mit grafikfähigem Textdisplay. Die<br />

vermarktungsfähigen Ballen mit<br />

den maximalen Abmessungen<br />

1 200 x 780 x 1 500 mm erreichen<br />

ein materialabhängiges Gewicht<br />

von bis zu 550 kg und werden von<br />

einer 4-fachen Drahtumreifung<br />

zusammengehalten.<br />

www.hsm.eu<br />

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downloaden!<br />

HÄRTER. STÄRKER. KÄRCHER.<br />

Kompetenz in allen Bereichen der Industrie: Von der Metallverarbeitung über<br />

die Automobil- und Pharma industrie bis hin zum Maschinenbau ist Kärcher<br />

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IINTRALOGISTIK<br />

beim späteren Umbau der Arbeitsplätze<br />

Engpässe auftreten. Bei der Höhe von Förderstrecken,<br />

Arbeitstischen und Regalen<br />

sollte die Bandbreite der Körpergrößen<br />

einkalkuliert werden. Dabei ist ausreichende<br />

Kopffreiheit ebenso zu beachten<br />

wie ergonomische Arbeitshöhen. Höhenverstellbarkeit<br />

bei Fördertechnik, Arbeitstischen<br />

oder Bodenplattformen ist frühzeitig<br />

einzuplanen.<br />

Ergonomie und Effizienz<br />

Hand in Hand<br />

Arbeitsplatzgestaltung als Teil der Lagerplanung<br />

Pack- und Kommissionierplätze, die ergonomisch optimiert sind,<br />

bieten ein hohes Produktivitätspotenzial und sichern langfristig die<br />

Leistungsfähigkeit der Mitarbeiter. Das Ergebnis sind effizientere<br />

Prozesse und gesunde Arbeitskräfte. Besonders der steigende Anteil<br />

älterer Menschen erfordert Anpassungen der Arbeitsprozesse. Doch<br />

welche Aspekte sollten Unternehmen bei der Planung der<br />

Arbeitsplätze besonders berücksichtigen?<br />

Höchste Zeit, dem Arbeitsumfeld des<br />

Menschen in der Logistik mehr Aufmerksamkeit<br />

zu schenken, findet Dr. Ralf<br />

Lüning, Geschäftsführer der Unitechnik<br />

Systems GmbH. Er gibt Tipps, worauf es bei<br />

der effizienten Gestaltung der Arbeitsplätze<br />

in der Intralogistik zu achten gilt. „Unsere<br />

Aufgabe als herstellerunabhängiger Gesamtlieferant<br />

ist es, für das Thema zu sensibilisieren<br />

und mögliche Potenziale für den<br />

Kunden offenzulegen“, so Ralf Lüning. „Unsere<br />

Erfahrungswerte zeigen, dass sich be-<br />

Lagerplanung virtuell erleben<br />

reits durch kleine Investitionen in die Ergonomie<br />

viele Prozesse verschlanken lassen.“<br />

Sobald Fördertechnik, Lagersysteme und<br />

Kommissionierung geplant sind, geht es an<br />

die Konzeption der Arbeitsplätze: Die Ausgestaltung<br />

hängt vom Kommissionier- bzw.<br />

Packprozess und von der Art der gelagerten<br />

Artikel ab. Bewegt der Mitarbeiter beispielsweise<br />

schwere Lasten, erleichtern Lasthandhabungsgeräte<br />

die Arbeit. Wird eine<br />

solche maschinelle Unterstützung nicht im<br />

Planungsprozess berücksichtigt, können<br />

Einen großen Mehrwert bringen in der frühen Planungsphase partielle Umsetzungen<br />

der Lagerstruktur als Virtual-Reality-Modell mit unterschiedlichen Szenarien. Die<br />

spätere Struktur des Lagers und der Arbeitsplätze wird plastisch dargestellt und eine<br />

Veränderung der Szenarien lässt sich schnell aufbauen und gestalten. Mit einem<br />

3D-Modell der Gesamtanlage lassen sich zudem Planungsfehler leichter aufdecken<br />

und vor der Projektumsetzung beheben. „Bestandteil der Planungsphase in einem<br />

Unitechnik-Projekt sind Workshops mit dem Kunden: <strong>Der</strong> gemeinsame Test der<br />

geplanten Struktur via Virtual Reality ermöglicht ein realistisches Durchspielen von<br />

Arbeitsabläufen und die Einbeziehung der späteren Arbeitsplatznutzer“, erklärt<br />

Unitechnik-Geschäftsführer Lüning. „Das eröffnet die Möglichkeit der individuellen<br />

Anpassung, beispielsweise von Greifhöhen und -weiten.“<br />

Das Kommissionierprinzip macht<br />

den Unterschied<br />

Unterschiedliche Anforderungen bei der<br />

Planung von Arbeitsplätzen ergeben sich<br />

zudem aus der Art der Kommissionierung,<br />

je nachdem, ob die Waren den Mitarbeitern<br />

aktiv angedient werden (Ware-zur-Person-<br />

Prinzip) oder ob sie in Regalfächern bereitgestellt<br />

werden (Person-zur-Ware-Prinzip).<br />

Ein individuell zugeschnittenes Lagerverwaltungssystem<br />

(LVS), wie z.B. UniWare<br />

von Unitechnik, hat großen Einfluss auf die<br />

Ergonomie der Arbeitsplätze. Es optimiert<br />

beispielsweise bei einer Person-zur-Ware-<br />

Kommissionierung den ergonomischen<br />

Ablauf: Das LVS führt die Mitarbeiter wegeoptimiert<br />

durchs Lager und verkürzt so<br />

die Laufstrecken für das Zusammenstellen<br />

der Aufträge. Außerdem schlägt das LVS<br />

auf Basis der Historiendaten eine Regalbelegung<br />

vor, bei der die Schnelldreher in<br />

guter Griffhöhe platziert sind, da die Mitarbeiter<br />

aus diesen Fächern besonders häufig<br />

kommissionieren.<br />

Physische Voraussetzungen und<br />

Materialbereitstellung<br />

Ein wichtiger Faktor für die Ergonomie ist<br />

die Arbeitsplatzhöhe. Im Idealfall lässt sich<br />

diese bei Materialflusskonzepten nach dem<br />

Ware-zur-Person-Prinzip an die Körpergröße<br />

des Mitarbeiters anpassen. Ausschlaggebend<br />

ist zudem, ob die Arbeiter eine Tätigkeit<br />

im Stehen oder Sitzen ausführen. Das<br />

hat Auswirkungen auf die Arbeitsbewegungen<br />

und die nötige Greifhöhe, um Behälter<br />

und Artikel anzunehmen. Wenig ergonomisch<br />

sind beispielsweise Greifhöhen, die<br />

oberhalb der Schultern oder unterhalb der<br />

Knie liegen.<br />

Für die Gestaltung des Arbeitsplatzes<br />

spielt die Bereitstellung der Arbeitsmittel<br />

ebenfalls eine wichtige Rolle: Sind am<br />

Packplatz alle Materialien wie Behälter,<br />

Kartons, Etikettendrucker erreichbar und<br />

in ausreichender Menge vorhanden, entfallen<br />

lange und zeitaufwendige Laufwege.<br />

Für die Umsetzung von Value Added Services<br />

bringt eine prozesssichere Anordnung<br />

der zusätzlichen Elemente, wie Montageteile<br />

oder Etiketten, einen weiteren Mehr-<br />

24 <strong>Der</strong> <strong>Betriebsleiter</strong> 09/<strong>2020</strong>


INTRALOGISTIK<br />

01 02 03<br />

01 Kompakter Ware-zur-Person-Arbeitsplatz<br />

lässt sich durch eine höhenverstellbare Bühne<br />

an die Körpergröße der Mitarbeiter anpassen<br />

02 Effiziente Person-zur-Ware-Kommissionierung<br />

mit Pick-by-Light, Entnahmelichtschranken<br />

und Kontrollwiegung<br />

03 Am Packplatz lässt sich der<br />

Füllmaterialspender ohne Kraftanstrengung<br />

über den Kartonpositionen verfahren<br />

04 Ergonomische Pick-und-Pack-Arbeitsplätze<br />

mit Kugeltisch, integrierter<br />

Waage und Touchscreen<br />

05 Kommissionierhilfsmittel wie<br />

Pick-by-Voice leiten die Mitarbeiter<br />

zu der nächsten Entnahmestelle<br />

wert. Sinnvoll ist es beispielsweise, die Arbeitsmittel<br />

in der Reihenfolge anzuordnen,<br />

in der sie vom Mitarbeiter benötigt<br />

werden. Drehbewegungen beschränken<br />

sich im Idealfall auf etwa 45 Grad. Bei der<br />

Bewegung besonders großer und schwerer<br />

Waren bieten zudem passende Transportmittel<br />

wie Sauggreifer eine ergonomische<br />

und vor allem arbeitssichere Unterstützung.<br />

Zukünftig wird hier die Zusammenarbeit<br />

von Roboter und Mensch eine immer<br />

größere Rolle spielen.<br />

Intuitive Systeme erleichtern<br />

die Arbeit<br />

04 05<br />

Neben den körperlichen Aspekten beeinflusst<br />

auch die intuitive Bedienung der<br />

technischen Elemente die Arbeitseffizienz<br />

und Ergonomie. Visuelle Signale wie Pickby-Light-Anzeigen<br />

unterstützen die Mitarbeiter<br />

dabei, Arbeitsabläufe selbst bei hoher<br />

Frequenz fehlerfrei durchzuführen. Die<br />

Lichtsignale zeigen an, welche Waren in<br />

welcher Menge wo entnommen werden<br />

und in welchen Zielbehälter sie kommissioniert<br />

werden müssen. Eine möglichst einfache<br />

Gestaltung der Validierung entlastet die<br />

Mitarbeiter zusätzlich. Die automatische<br />

Bestätigung der Warenbewegung durch eine<br />

Lichtschranke am Entnahmefach und<br />

die Gewichtskontrolle des Zielbehälters<br />

verhindern zusätzlichen Mehraufwand. Ein<br />

intuitives Design der Eingabemasken im<br />

Lagerverwaltungssystem vereinfacht die<br />

Tätigkeit des Logistikmitarbeiters.<br />

Ein Touch-Bildschirm<br />

gestaltet Bedienungen<br />

effizienter. Die Verwendung<br />

von Bildern und<br />

Symbolen erleichtert<br />

zudem die Bedienung –<br />

auch für Personen mit<br />

begrenzten Sprachkennnissen.<br />

Entlastung durch<br />

tragbare Gadgets<br />

Kommissionierhilfsmittel<br />

wie Pick-by-Voice oder Pick-by-Vision<br />

leiten den Mitarbeiter zu der nächsten Entnahmestelle.<br />

Sie verfügen auch über einen<br />

Rückkanal zur Bestätigung der Entnahme.<br />

Bei Pick-by-Voice erfolgt diese über das Einsprechen<br />

einer Kontrollnummer und bei<br />

Pick-by-Vision über den in die Datenbrille<br />

integrierten Scanner. Auf diese Weise haben<br />

die Mitarbeiter beide Hände für die Warenbewegungen<br />

frei. Ideal sind diese Systeme<br />

beispielweise in Tiefkühllagern oder anderen<br />

Umgebungen, in denen die Mitarbeiter<br />

Handschuhe tragen.<br />

n Zeiten von zunehmendem<br />

I Fachkräftemangel ist es nicht<br />

mehr nur eine Frage von sozialer<br />

Verantwortung, für gute Arbeitsbedingungen<br />

zu sorgen, sondern<br />

es ist auch eine wirtschaftliche<br />

Notwendigkeit.<br />

Dr. Ralf Lüning, Geschäftsführer<br />

der Unitechnik Systems GmbH<br />

Auch die Smart Watch hält Einzug ins Logistikzentrum:<br />

Letztlich dient sie als Miniaturisierung<br />

eines Handheld-Terminals.<br />

<strong>Der</strong> Kommissionierer bekommt seinen<br />

nächsten Auftrag am Handgelenk angezeigt.<br />

Das geringere Gewicht trägt zur Entlastung<br />

des Mitarbeiters bei. Welchen<br />

Mehrwert diese Smart Devices im Lagerumfeld<br />

bringen, entscheiden letztendlich<br />

die individuellen Prozessanforderungen<br />

des Kunden. Die Ergonomie dieser Hilfsmittel<br />

ist zudem durchaus subjektiv. Manche<br />

Mitarbeiter kommen mit Sprachsteuerung<br />

zurecht, andere empfinden sie als<br />

belastend. Das gilt auch für Gadgets wie<br />

Datenbrillen.<br />

Fazit<br />

Die Leistungsfähigkeit einer Logistikanlage<br />

wird durch das Zusammenspiel von<br />

Mensch, Software und Technik definiert.<br />

Die Arbeitsplätze der Logistikmitarbeiter<br />

sollten daher genauso sorgsam geplant werden<br />

wie der Materialfluss. „In Zeiten von zunehmendem<br />

Fachkräftemangel ist es nicht<br />

mehr nur eine Frage von sozialer Verantwortung,<br />

für gute Arbeitsbedingungen zu<br />

sorgen, sondern es ist auch eine wirtschaftliche<br />

Notwendigkeit. Als herstellerunabhängiger<br />

Systemintegrator mit hoher IT-<br />

Kompetenz berät Unitechnik seine Kunden<br />

ganzheitlich“, macht Ralf Lüning deutlich.<br />

Bilder: Aufmacher Fotolia/Stéphane Magnin;<br />

01-05 Unitechnik<br />

www.unitechnik.com<br />

<strong>Der</strong> <strong>Betriebsleiter</strong> 09/<strong>2020</strong> 25


INTRALOGISTIK<br />

Flexibles Baukastenprinzip<br />

Intralogistik-Konzept für Anlagenkomponenten-Hersteller<br />

Hohe Flexibilität<br />

Achberg ist ein renommierter Her-<br />

steller von Anlagenkomponenten<br />

für die Schüttgutindustrie – darun-<br />

ter Behälter und Rohrsysteme aus<br />

Edelstahl und Aluminium. Für den<br />

Bau großer Anlagen mit viel Blech<br />

und vielen Rohren ist der Materialbedarf<br />

hoch. Um das Handling zu<br />

optimieren, modernisierte das<br />

Unternehmen seine Lagertechnik<br />

und setzte dabei insbesondere auf<br />

automatisierte Teilprozesse.<br />

Vor der Neuausrichtung wurden Rohrbunde<br />

in Kragarmregalen mit Hilfe von<br />

Staplern ein- und ausgelagert. Die Herausforderung<br />

bei der Erweiterung der Produktionshallen:<br />

Optimierung des Materialflusses bei<br />

gleichem Personaleinsatz und gleicher Produktionsfläche.<br />

Ziel war es dabei, Stillstandzeiten<br />

zu minimieren, die Produktivität zu erhöhen<br />

und den Durchsatz zu steigern.<br />

Mit Remmert holte Achberg einen erfahrenen<br />

Experten an Bord, dessen modulare<br />

Lösungen die passende Grundlage für das<br />

Projekt boten. Im Gespräch mit Remmert<br />

wurden unterschiedliche Projektlayouts für<br />

zwei getrennte Systeme entwickelt: ein<br />

Blech- und ein Langgutlagersystem. Das<br />

Langgutlager wurde so ausgelegt, dass der<br />

Rohrlaser angebunden werden konnte. Um<br />

die Laufzeiten des Rohrlasers zu erhöhen, fiel<br />

die Entscheidung für eine automatische Lagertechnik<br />

und Automatisierungseinheiten<br />

mit Auslagermöglichkeiten (Brückenlager),<br />

die das Langgut schnell und auf direktem<br />

Weg zur Weiterverarbeitung bereitstellen.<br />

Sortenreine Lagerung<br />

Die zentrale Aufgabenstellung war die hundertprozentige<br />

Trennung von weißer (Aluminum-<br />

und Edelstahlbleche) und schwarzer<br />

Ware (Stahlbleche). Hierzu wurden zwei<br />

vorhandene Blechlaseranlagen integriert,<br />

die mit zwei getrennten Blechhandlingsystemen<br />

(LaserFLEX), jeweils für weiße und<br />

schwarze Ware, versorgt werden. Eine weitere<br />

Anforderung war ein hoher Automatisierungsgrad.<br />

Die Anlage von Remmert übernimmt<br />

künftig das komplette sortenreine<br />

Handling von der Einlagerung des Rohmaterials<br />

bis zur Auslagerung der fertigen Blechzuschnitte.<br />

Mit den verbauten Modulen erhielten<br />

alle Lager- und Handlingprozesse ein<br />

platzsparendes Konzept, das ressourcenund<br />

produktschonend arbeitet und für einen<br />

Mehrschichtbetrieb geeignet ist.<br />

Ein weiterer Aspekt des Lösungsansatzes<br />

von Remmert ist das modulare Prinzip der<br />

Standardkomponenten. Dieses erlaubt, die<br />

Produkte individuell untereinander zu verbinden<br />

bzw. einzusetzen und so bedarfsgerechte<br />

Materialflusskonzepte für den Anwender<br />

zu erstellen. Hinzu kommen die<br />

Flexibilität und die Freiheiten in der Konfiguration<br />

der spezifischen Prozesse.<br />

„Remmert-Module können im Prinzip mit<br />

Bausteinen aus einem Legobaukasten verglichen<br />

werden: Aus modularen Komponenten<br />

entstehen immer wieder neue Gesamtlösungen,<br />

die bei Bedarf jederzeit erweitert werden<br />

können“, erklärt Frank Baudach, Vertriebsleiter<br />

DACH bei Remmert. Und das war<br />

ein schlagendes Argument für den Kunden.<br />

„Überzeugt hat uns von Anfang an, dass unsere<br />

Produktionsanforderungen die Basis<br />

des umgesetzten Konzepts bilden. Beispiel<br />

Langgut und Blech: <strong>Der</strong> Lösungsansatz von<br />

Remmert hat den gesamten Materialfluss in<br />

den Blick genommen“, kommentiert Gerd<br />

Maass, Gründer und Inhaber von Achberg.<br />

Daneben seien Herstellerunabhängigkeit,<br />

modulare Erweiterbarkeit, Planungssicherheit<br />

sowie geringst möglicher Platzbedarf<br />

wichtige Faktoren gewesen.<br />

Fazit<br />

Das Ergebnis spricht für sich: Durch den<br />

Einsatz eines Midi Blechlagers 3015, das<br />

mit um 90 Grad gedrehten Blöcken konzipiert<br />

wurde, konnte der vorhandene Raum<br />

effizient genutzt werden. Zwei LaserFLEX-<br />

Systeme mit jeweils einer Be- und Entladeeinheit<br />

garantieren für beide Lasermaschinen<br />

kurze Materialwechselzeiten von circa einer<br />

Minute. Mit Smart Control und WE-/WA-Station<br />

konnten der Materialfluss im Schichtbetrieb<br />

verbessert, eine effiziente Trennung von<br />

schwarzem und weißem Material realisiert<br />

und eine zentrale Steuerung für den weitgehend<br />

automatisierten Lagerbetrieb implementiert<br />

werden.<br />

Bilder: Remmert<br />

www.remmert.de<br />

26 <strong>Der</strong> <strong>Betriebsleiter</strong> 09/<strong>2020</strong> www.derbetriebsleiter.de


INTRALOGISTIK<br />

Data Analytics für Sortiertechnik:<br />

sammeln, analysieren, optimieren<br />

Tiefentladene Antriebsbatterien schnell<br />

wieder einsatzfähig<br />

Die Beumer Group präsentiert ihren neuen BG Sorter Compact CB.<br />

Dieser Quergurtsorter baut sehr klein und steigert den Durchsatz.<br />

Dafür sorgt unter anderem die Möglichkeit der Datenanalyse.<br />

„Mit Data Analytics können wir an unseren Sortern große<br />

Datenmengen sammeln, zielgerichtet<br />

auswerten und damit zum<br />

Beispiel Verbesserungspotenziale<br />

aufdecken“, erklärt Thomas<br />

Wiesmann, Director Sales Logistic<br />

Systems bei der Beumer Group in<br />

Beckum. So lässt sich mit den<br />

gewonnenen Informationen unter<br />

anderem der Betrieb der Anlage kontinuierlich verbessern,<br />

frühzeitig erkennen, wann eine Wartung erforderlich ist oder auch<br />

das Systemmanagement optimieren. Dies wirkt sich positiv auf<br />

die Lebenszykluskosten aus.<br />

Data Analytics hilft, die Verfügbarkeit und die Leistung der Sorter<br />

zu erhöhen, Stichwort „maschinelles Lernen“. „Entscheidend<br />

dabei ist der kontinuierliche Zugriff auf Echtzeitdaten aus jedem<br />

Bereich der Anlage“, erläutert Wiesmann. Mit Hilfe eines digitalen<br />

Zwillings lassen sich so detailliert Materialflüsse oder auch die<br />

Streckenführung der Anlage überwachen. Unterstützt wird dies<br />

durch die Visualisierung der Ergebnisse. <strong>Der</strong> Betreiber kann dazu<br />

beispielsweise Farbcodes einsetzen, um unter anderem Engpässe<br />

sichtbar zu machen oder – mit Hilfe zeitlicher Filter – historische<br />

Daten in die Betrachtung miteinbeziehen.<br />

www.beumer.com<br />

Blei-Säure-Batterien, wie sie<br />

zum Antrieb elektrischer<br />

Flurförderzeuge zum Einsatz<br />

kommen, sind für einen<br />

regelmäßigen Betrieb<br />

ausgelegt. Bleiben sie über<br />

längere Zeit ungenutzt –<br />

etwa durch einen Shutdown<br />

– können sie ihre Kapazität<br />

auf Dauer verlieren. Ab einer Restkapazität von weniger als 20 %<br />

spricht man von einer Tiefentladung – diese kann die Batterie<br />

schädigen oder sogar unbrauchbar machen. Viele Betreiber<br />

bemerken diesen Effekt erst dann, wenn sie ihre Produktion oder<br />

Logistik wieder hochfahren möchten. Die Folgen sind hohe Kosten<br />

und ein zusätzlicher Zeitaufwand für eine Neuanschaffung oder<br />

die Regeneration der tiefentladenen Batterie.<br />

Die Selectiva-Ladegeräte von Fronius Perfect Charging verfügen<br />

über eine eigene Erhaltungsladung, die die angeschlossene<br />

Batterie laufend mit Strom versorgt. Die schädliche Sulfatierung,<br />

die durch die Tiefentladung entsteht, wird damit zuverlässig<br />

verhindert. Die Batterien sind auch dann sofort einsatzbereit,<br />

wenn sie über längere Zeit nicht genutzt wurden. Darüber hinaus<br />

bieten die Selectiva-Geräte für den Fall einer Tiefentladung eine<br />

spezielle Refresh-Kennlinie, die sich direkt am Ladegerät<br />

einstellen lässt. Kapazität und Leistungsfähigkeit der Batterie<br />

lassen sich so deutlich steigern.<br />

www.fronius.com/intralogistik<br />

Datensicherheit beim Etikettendruck<br />

In modernen Produktionen arbeiten Kennzeichnungssysteme<br />

autark, kommunizieren untereinander, mit Leitrechnern oder<br />

einer Anlagensteuerung. Die Sicherheit der Daten ist ein Schlüsselthema.<br />

Das Integrieren von Komponenten, deren Administration<br />

und Authentifizierung stellt die IT im Unternehmen vor<br />

sensible Aufgaben. cab<br />

Druck- und Etikettiersysteme<br />

Sqix, Mach 4S, EOS,<br />

Axon, Hermes Q, PX Q<br />

und Ixor bieten im<br />

Standard Funktionen, um<br />

Daten im Netzwerk<br />

angemessen zu schützen:<br />

Benutzerrechte lassen sich zuweisen und durch Passwörter<br />

einschränken. Zugriffe auf Netzwerkdienste (HTTP, FTP, VNC,<br />

OPC UA etc.) sind nur Benutzern mit Berechtigung möglich.<br />

Netzwerkdienste und Funkschnittstellen (WLAN, Bluetooth)<br />

lassen sich ein- oder ausschalten. Die Sicherheitsstandards WPA2<br />

und WPA2 Enterprise werden unterstützt. Firmwareupdates<br />

werden vor der Installation auf Integrität geprüft. Netzwerkprotokolle<br />

lassen sich TLS/SSL-verschlüsseln. Für die sichere Verbindung<br />

im Netzwerk ist ein hierzu erforderliches Zertifikat werkseitig<br />

im Gerät installiert. USB-Steckplätze lassen sich sperren, der<br />

Zugriff auf externe Speichermedien lässt sich verweigern. Alle<br />

aktuellen cab-Drucksysteme basieren auf der gleichen Elektronik.<br />

Sie verfügen über eine identische Druckersprache, dieselben<br />

Schnittstellen und Speicher. Jede Weiterentwicklung des Betriebssystems<br />

oder der Treiber ist sofort in jedem Gerät verfügbar. Das<br />

Zurücksetzen auf Werkseinstellungen erfolgt PIN-geschützt.<br />

www.cab.de<br />

EXPRESSO lift2move<br />

Die batteriebetriebene,<br />

mobile Hebehilfe<br />

EXPRESSO lift2move ermöglicht<br />

das Heben und Hantieren von<br />

Gütern bis 400 kg. Egal, ob<br />

Standard oder individuell –<br />

unsere Ingenieure konstruieren<br />

Lastaufnahme-Vorrichtungen,<br />

die zu 100% auf Ihre Anforderung<br />

passen.<br />

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digitalen Messestand:<br />

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INTRALOGISTIK<br />

SERIE<br />

NACHHALTIGKEIT<br />

HAT VIELE FACETTEN<br />

28 <strong>Der</strong> <strong>Betriebsleiter</strong> 09/<strong>2020</strong> www.derbetriebsleiter.de


SERIE INTRALOGISTIK <br />

Wenn ein Unternehmen zwischen 6 000 und<br />

8 000 Hebezeuge pro Jahr produziert, müssen die<br />

innerbetrieblichen Abläufe wie ein Zahnrad in<br />

das andere greifen. Dies gelingt der J.D. Neuhaus<br />

GmbH & Co. KG mithilfe von modernen<br />

Produktionsmethoden, in deren Fokus neben der<br />

Sicherstellung von hohen Qualitätsstandards die<br />

Erfüllung von Nachhaltigkeitsaspekten über die<br />

Produktion hinaus steht.<br />

BEGLEITET J.D. NEUHAUS-JUBILÄUM<br />

Das Unternehmen J.D. Neuhaus kann auf eine lange Historie<br />

zurückblicken. Dem Anlass angemessen begleitet die<br />

Redaktion unserer Schwesterzeitschrift f+h das Jubiläum<br />

über das Jahr. In der aktuellen Ausgabe beschreiben wir die<br />

Infrastruktur am Standort Witten und legen den Fokus auf<br />

das Thema Nachhaltigkeit. In<br />

der nächsten Ausgabe widmen<br />

wir uns dann dem Status<br />

quo der Produktentwicklung.<br />

Ein Drucklufthebezeug der Baureihe Mini besteht aus ca. 200<br />

Einzelteilen, von denen die 160 Mitarbeiter der J.D. Neuhaus<br />

GmbH & Co. KG am Stammsitz in Witten-Heven etwa 70 Prozent<br />

selbst fertigen. Daraus kann man ermessen, welche<br />

Bedeutung einem effektiven produktionsinternen Materialfluss<br />

zuteil wird. Rückgrat der kompletten Produktionskette auf dem<br />

27000 m² großen Werksgelände in Witten-Heven ist das Toyota-<br />

Produktionssystem. Methoden und Prinzipien wie Lean Management,<br />

just in time oder das Pull-Prinzip legen die Basis dafür, qualitativ<br />

hochwertige Hebezeuge herzustellen. Das Pull-Prinzip schafft<br />

die Voraussetzungen dafür, mit der Produktion eines Hebezeugs<br />

erst dann zu beginnen, wenn der Kunde dieses tatsächlich bestellt.<br />

„Generell gilt in all unserem unternehmerischen Handeln:<br />

Verliere nie Aspekte der Nachhaltigkeit aus dem Blick. Wenn wir in<br />

der Unternehmensgruppe von Nachhaltigkeit sprechen, dann<br />

reden wir davon, Verschwendung zu vermeiden. Verschwendung<br />

verursacht nicht nur unnötige Kosten, sie ist auch umweltschädlich<br />

und bringt dem Anwender keinen Nutzen“, so Wilfried Neuhaus-Galladé,<br />

geschäftsführender Gesellschafter der J.D. Neuhaus<br />

GmbH & Co. KG.<br />

Eine nachhaltige Produktion setzt akkurat definierte und ablaufende<br />

Prozesse voraus. Informationen sowie Teile müssen immer<br />

zum richtigen Zeitpunkt, in der richtigen Qualität und Menge am<br />

vorgeschriebenen Ort sein. So lassen sich Bestände reduzieren und<br />

unnötige innerbetriebliche Transporte von Teilen verringern. Mit<br />

dieser Herangehensweise konnte das Unternehmen z. B. den Weg,<br />

den Bauteile auf dem Werksgelände zurücklegen, bis aus ihnen in<br />

der Fertigung ein Endprodukt entstanden ist, um mehr als 90 Prozent<br />

reduzieren. Darüber hinaus lässt sich eine Überproduktion<br />

vermeiden.<br />

Die in den zurückliegenden Jahren realisierten Maßnahmen<br />

haben sich ferner positiv auf die Auftragsdurchlaufzeiten ausgewirkt.<br />

Als Beispiel nennt Neuhaus-Galladé ein komplexer aufgebautes<br />

Hebezeug der Profi-Baureihe im mittleren Tragfähigkeitssegment:<br />

„Vergingen vor zehn Jahren bis zu dessen Auslieferung<br />

durchschnittlich mehrere Wochen, so beträgt die Auftragsdurchlaufzeit<br />

für ein derartiges Hebezeug heute dagegen nur noch<br />

einige Tage.“<br />

KONTINUITÄT IN SACHEN VERBESSERUNGEN<br />

DER PROZESSQUALITÄT GEFRAGT<br />

Doch derartige Erfolge stellen sich nicht von selbst ein. Gemäß der<br />

Kaizen-Philosophie wird an einer dauerhaften und vor allem schrittweisen<br />

Perfektionierung der JDN-Abläufe gearbeitet. Ein integriertes<br />

Managementsystem (IMS) verknüpft alle Prozesse von der Planung<br />

01 Die Versorgung<br />

der Fertigungsstationen<br />

geschieht per Routenzug<br />

www.derbetriebsleiter.de <strong>Der</strong> <strong>Betriebsleiter</strong> 09/<strong>2020</strong> 29


INTRALOGISTIK<br />

SERIE<br />

02 Seit Anfang dieses Jahres sorgen fahrerlose<br />

Transportfahrzeuge für eine noch bedarfsgerechtere<br />

Nachschubversorgung der Fertigungsstationen<br />

und Konstruktion über die Fertigung bis hin zum Service. Die IMS-<br />

Bestandteile Qualitäts- und Umweltmanagement werden regelmäßig<br />

zertifiziert und erfüllen die Vorgaben der internationalen<br />

Normen DIN EN ISO 9001 (Qualität) und ISO 14001 (Umwelt). Beispielhaft<br />

für den Qualitätsgedanken bei dem Hebezeughersteller ist<br />

das Wirken des QIP-Teams. Dabei steht die Abkürzung QIP für das<br />

Prinzip „Qualität im Prozess“. Eine abteilungsübergreifende Arbeitsgruppe<br />

verfolgt das Ziel, Fehler in Prozessen zu erkennen, zu beschreiben<br />

und die Ursache zu beseitigen, um so die Fehlerrate dauerhaft<br />

zu senken. Das Ergebnis wird anschließend dokumentiert und<br />

für alle Mitarbeiter sichtbar kommuniziert.<br />

Voraussetzung für die Vermeidung von Verschwendung ist auch<br />

die enge Einbindung der ca. 100 Zulieferer in das JDN-Produktionssystem.<br />

J.D. Neuhaus ist nicht nur bedacht, Zulieferer früh in<br />

den Entwicklungsprozess von Innovationen einzubinden, sondern<br />

auch Lieferanten auszuwählen, die dem langfristigen Qualitätsanspruch<br />

des Wittener Hebezeug-Herstellers gerecht werden.<br />

Die Belieferung erfolgt just in time. Produktionskritische Bauteile<br />

werden im firmeneigenen Hoch regallager bevorratet und aus diesem<br />

in den Kanban-Kreislauf eingesteuert. Die Versorgung der<br />

Fertigungsstationen geschieht dabei per Routenzug und seit Anfang<br />

des Jahres <strong>2020</strong> auch mit hilfe eines fahrerlosen Transportsystems.<br />

Die fahrerlosen Transportfahrzeuge ermöglichen eine noch<br />

bedarfsgerechtere Nachschubversorgung.<br />

Zur Aufdeckung von Verbesserungsmöglichkeiten in den Abläufen<br />

nutzt das Unternehmen „plan-do-check-adjust“ (PDCA). Gemäß<br />

diesem Arbeitsprinzip der kontinuierlichen Verbesserung lässt<br />

sich nach den Ursachen forschen, warum sich erhoffte Ergebnisse<br />

nicht wie gewünscht eingestellt haben. Auf Basis der langjährigen<br />

Anwendung zeigt sich mit Blick auf die Produktionsprozesse: Weitere<br />

Verbesserungen sind nur dann möglich, wenn die Mitarbeiter<br />

selbst, und zwar aus Produktion und Management, dazu in die Lage<br />

versetzt werden, ihre Aufgaben auch besser zu machen. Hierzu<br />

dient u. a. die tägliche „9 Uhr Runde“. An Steuerungsboards werden<br />

alle neuen Aufträge besprochen und dementsprechend in die<br />

Prozesse eingeplant. Mithilfe eines Rollingplans lässt sich genau<br />

nachvollziehen, wann der Liefertermin sein wird. Vor allem die<br />

Überschneidung der einzelnen Kompetenzbereiche ist in diesem<br />

Zusammenhang von Bedeutung. Jede Abteilung verfügt über ihr<br />

eigenes Steuerungsboard, in das die Aufgaben bzw. Aufträge unter<br />

Zuhilfenahme des PDCA-Kreises eingearbeitet werden. Somit lässt<br />

sich auf einen Blick auf den Steuerungstafeln nachvollziehen,<br />

welchen Status der jeweilige Auftrag hat.<br />

UMWELTEINFLUSS MÖGLICHST GERING HALTEN<br />

Darüber hinaus genießt aber auch der schonende Umgang mit den<br />

Ressourcen wie Strom und Wasser in den Überlegungen einen<br />

hohen Stellenwert. Neuhaus-Galladé: „Auch diesbezüglich streben<br />

wir nach einem möglichst verschwendungsfreien Einsatz.“<br />

So sind drei von fünf Produktionshallen auf dem Werksgelände<br />

schon mit LED-Beleuchtungstechnik ausgerüstet. Mit moderner<br />

Abwassertechnik soll der Umwelteinfluss des Unternehmens<br />

möglichst gering gehalten werden. „Außerdem war es uns schon<br />

früh ein Anliegen, jeden Baum auf unserem Firmengelände in ein<br />

Kataster einzutragen. Sollte es einmal erforderlich sein, dass ein<br />

Baum auf dem Gelände weichen muss, verpflichten wir uns, einen<br />

neuen Baum anzupflanzen“, so Neuhaus-Galladé.<br />

In den Kontext Nachhaltigkeit einzuordnen ist im Zeitalter der<br />

Digitalisierung sicherlich auch das Thema Videokonferenzen.<br />

Durch Nutzung der entsprechenden Technik ließ sich der CO 2<br />

-<br />

Fußabdruck deutlich verkleinern.<br />

Bilder: J.D. Neuhaus<br />

Autor: Winfried Bauer, Chefredakteur unserer Schwesterzeitschrift f+h<br />

30 <strong>Der</strong> <strong>Betriebsleiter</strong> 09/<strong>2020</strong> www.derbetriebsleiter.de


INTRALOGISTIK<br />

Rollen und Antriebssysteme für<br />

effizienten innerbetrieblichen Transport<br />

Blickle bietet ein umfangreiches Portfolio an effizienten Lösungen<br />

für den innerbetrieblichen Transport. Zu den Highlights gehören<br />

die elektrischen Antriebssysteme der Serie ErgoMove. Diese<br />

vereinfachen das Bewegen schwerer Lasten bis 2 000 kg und<br />

unterstützen so die ergonomische Arbeitsweise der Mitarbeiter.<br />

Beträgt die Kraft beim Anfahren eines Wagens mit einer Tonne<br />

Gewicht und Rollen mit Standard-Polyurethan-Laufbelägen noch<br />

über 130 Newton, reduziert sich der Kraftaufwand durch den<br />

Einsatz eines ErgoMove um beinahe 100 %. Auch die hohe körperliche<br />

Belastung, die beim Abbremsen des Wagens normalerweise<br />

entsteht, entfällt dank eines integrierten Totmann-Bremssystems.<br />

Neben der Antriebs- und<br />

Bremsunterstützung<br />

zeichnen sich die elektrischen<br />

Antriebssysteme<br />

durch eine optimale Lenkunterstützung<br />

aus.<br />

Blickle hat zudem leistungsstarke<br />

Kompaktrollen<br />

im Angebot. <strong>Der</strong> Einsatz<br />

sehr kleiner Schwerlasträder<br />

ab 35 mm Raddurchmesser erlaubt besonders niedrige Bauhöhen<br />

bei Tragfähigkeiten von bis zu 250 kg je Rolle. Für die Kompaktrollen<br />

in den Raddurchmessern 35, 50 und 60 mm bietet<br />

Blickle auch eine Feststeller-Variante im Standardprogramm.<br />

www.blickle.com<br />

Mit elektrischer Lenkung bei Elektro-<br />

Mehrwege-Seitenstaplern Energie sparen<br />

Optimal manövrierfähig und<br />

effizient – die Seitenstapler<br />

der PhoeniX-Baureihen<br />

erledigen selbst komplexe<br />

Transportaufgaben schnell,<br />

präzise und zuverlässig. Die<br />

Elektro-Mehrwege-Seitenstapler<br />

eignen sich vor allem<br />

für das Handling von Langgut<br />

in schmalen Regalgängen. Dabei setzt Hubtex auf eine rein elektrische<br />

Lenkung und ermöglicht dadurch eine deutliche Senkung<br />

des Energieverbrauchs. „Die elektrischen Lenkmotoren in<br />

unserem patentierten HX-Lenksystem arbeiten nur bei tatsächlichen<br />

Lenkbewegungen“, erklärt Hans-Joachim Finger, Geschäftsführer<br />

Vertrieb bei Hubtex. „Ein Stillstand der Achse bedeutet:<br />

kein Energieverbrauch.“<br />

Im Gegensatz dazu muss die Pumpe in hydraulischen Lenksystemen<br />

dauerhaft in Betrieb sein, um den Öldruck für anstehende<br />

Fahrmanöver bereitstellen zu können. Je nach Ausstattungsvariante<br />

des Fahrzeuges kann sich der Energieverbrauch noch weiter<br />

erhöhen. Daher haben beispielsweise induktive Spurführungssysteme,<br />

die oftmals beim Langguttransport im Schmalgang<br />

eingesetzt werden, einen relativ hohen Energiebedarf. Dieser lässt<br />

sich durch den Einsatz der elektrischen Lenkung massiv<br />

reduzieren.<br />

www.hubtex.com<br />

KI-basierte Algorithmen im WMS optimieren Routen bei der Kommissionierung<br />

PSI Polska Sp. z o.o hat eine neue KI-basierte Funktion im<br />

Warehouse Management System PSIwms im Distributionszentrum<br />

des polnischen Bekleidungsherstellers LPP S.A. implementiert.<br />

Basierend auf Algorithmen für künstliche Intelligenz<br />

optimiert die Lösung die Routen bei der Kommissionierung.<br />

Damit soll auf die stark steigenden Online-Bestellungen und die<br />

Verschiebung der Vertriebskanäle im Markt reagiert werden. Erste<br />

Tests bestätigen, dass die Nutzung eines maschinellen Lernmechanismus<br />

die Kommissionierwege um 30 % verkürzt und die<br />

Effizienz der Kommissionierprozesse im Distributionszentrum<br />

um mehr als 11 % gesteigert wurde.<br />

LPP ist als Eigentümer der Marken Reserved, Cropp, House,<br />

Mohito und Sinsay einer der E-Commerce-Marktführer in Polen<br />

und Europa und bearbeitet jährlich rund 11 Millionen Bestellungen.<br />

Letztes Jahr erreichte der Anteil der Online-Verkäufe 12 %.<br />

Die Covid-19-Pandemie führte zu einem rund vierfachen Anstieg<br />

der Online-Verkäufe. „Daher war es notwendig, unsere Logistikund<br />

IT-Systeme zu optimieren, um die Nachfrage zu befriedigen,<br />

ohne die Produktqualität und die Vorlaufzeit der Online-Bestellungen<br />

zu beeinträchtigen“, erklärt Jacek Kujawa, LPP-Vizepräsident.<br />

„Deshalb haben wir unseren langjährigen Geschäftspartner<br />

PSI Polska mit der Einführung der auf AI-Algorithmen<br />

basierenden Lösung beauftragt. Diese verbessert die Effizienz der<br />

Online-Auftragsabwicklung erheblich.“<br />

www.psi.de<br />

Rundum geschützt.<br />

Rundum sorglos.<br />

Lagerung | Handling &<br />

Transport | Persönlicher Schutz |<br />

Reinigen & Entsorgen<br />

www.denios.de


INTRALOGISTIK<br />

Innovative Routenzug-Lösungen<br />

Durch die Erweiterung<br />

seines Portfolios mit dem<br />

Neumaier Industry Train<br />

Routenzug kann Jungheinrich<br />

noch besser auf die<br />

steigenden Marktanforderungen<br />

im Routenzug-<br />

Segment reagieren. <strong>Der</strong><br />

Industry Train Routenzug von Neumaier ist eine Kombination aus<br />

standardisierten Fahrwerksmodulen und individuell gestalteten<br />

Warenträger-Systemen mit bis zu 3 t Nutzlast. Zwei unterschiedliche<br />

Fahrwerkstypen für den Indoor- und Outdoor-Einsatz<br />

stehen zur Verfügung. Für die Aufnahme und den Transport der<br />

Kunden-Ladungsträger stehen unterschiedliche Warenträger-<br />

Systeme zur Verfügung: vom einfachen C-Rahmen über<br />

E-Rahmen mit verstellbaren Gabelzinken bis hin zu hochkomplexen<br />

Warenträger-Systemen für den Transport von mehreren<br />

Trolleys. Das Besondere: Nicht der Kunden-Ladungsträger passt<br />

sich dem Routenzug an, sondern der Routenzug passt sich dem<br />

Ladungsträger und den Kundenanforderungen an. Zusammen<br />

mit den Jungheinrich EZS Elektro-Schleppern mit bis zu 28 t<br />

Zugkraft ist der Industry Train Routenzug eine leistungsstarke<br />

Intralogistik-Lösung. Alle Komponenten im Routenzug sind<br />

miteinander vernetzt und agieren als Gesamtmaschine. Hohe<br />

Sicherheits-Standards und innovative zukunftssichere Technologie<br />

garantieren dem Anwender einen stabilen und sicheren<br />

Prozess in der innerbetrieblichen Materialversorgung.<br />

www.industry-train.com<br />

Anzeige<br />

Fahrerlose Transportfahrzeuge für<br />

die Maschinenverkettung<br />

Wie lässt sich in der automatisierten Metallbearbeitung eine<br />

vollständige Verkettung erreichen, die auch die Aufgabe- und<br />

Entnahmestationen umfasst? Mit einem maßgeschneiderten<br />

fahrerlosen Transportsystem (FTS). Ein solches System stellt<br />

Liebherr jetzt vor und ist dabei eine Kooperation mit der dpm<br />

Daum + Partner Maschinenbau GmbH (dpm) eingegangen. dpm<br />

hat ein FTF entwickelt, das als Intralogistik-Allrounder für die<br />

Maschinen- und Bereichsverkettung in der Metallbearbeitung<br />

eingesetzt werden kann.<br />

Eine Lithium-Batterie, die<br />

vollautomatisch über Bodenkontakte<br />

aufgeladen wird,<br />

übernimmt die Energieversorgung.<br />

Die Spurführung erfolgt<br />

über eine Kamera, als Steuerung<br />

kommt eine Siemens-<br />

SPS zum Einsatz. Über WLAN<br />

können die Fahrzeuge Fehlermeldungen und Befehle an eine<br />

Leitsteuerung senden. Stoppstellen werden anhand von DMC-<br />

Markern, Transpondern oder virtuellen Tags ermittelt. Das FTF ist<br />

linienbeweglich. Das heißt: Geradeaus- und Rückwärtsfahrt sowie<br />

Drehen um die Mittelachse sind möglich, um z. B. auch in beengte<br />

Zugangsbereiche von Produktionssystemen einfahren zu können.<br />

Zwei diagonal eingebaute Personenschutzscanner erkennen<br />

mögliche Hindernisse rund um das Fahrzeug, das im Betrieb<br />

Warnsignale über Blinkleuchten oder einen Signalton ausgeben<br />

kann. Das neue FTF ist mit und ohne Exzenterhubvorrichtung von<br />

100 mm. Die Abmessungen sind mit 1 060 × 840 × 500 mm kompakt,<br />

die Antriebsleistung beträgt 800 W, die maximale Nutzlast liegt bei<br />

700 kg. Das FTF fährt mit einer Geschwindigkeit von bis zu 90 m/min<br />

bei einer Positioniergenauigkeit von +/- 5 mm.<br />

www.daumundpartner.de<br />

Wiege-Gabelzinke eröffnet neue<br />

Dimension des Wiegens<br />

SÄBU Morsbach GmbH<br />

Zum Systembau 1<br />

51597 Morsbach<br />

Tel.: 02294/ 694-47<br />

safe-container.de<br />

Mit dem SAFE Gefahrstoffcontainer<br />

Desinfektionsmittel lagern<br />

Durch den Ausbruch der weltweiten Corona-Pandemie ist<br />

die regelmäßige Nutzung von Desinfektionsmitteln<br />

unerlässlich geworden. Da es sich hier um einen<br />

brennbaren Stoff handelt, ist die Auswahl eines richtigen<br />

Lagers essenziell. Auf Grundlage des Datenblatts Ihrer zu<br />

lagernden Desinfektionsmittel beraten unsere Mitarbeiter<br />

Sie gerne und erstellen Ihnen ein Angebot für Ihren Bedarf!<br />

Seit Einführung der SmartFork – der intelligenten Gabelzinke mit<br />

integrierter Kamera- und Sensortechnik – hat Vetter seine<br />

Applikationen rund um diese Technologie immer wieder ergänzt<br />

und damit die Effizienz und Sicherheit beim Staplereinsatz<br />

maßgeblich erhöht. Die Produktfamilie wird nun ein weiteres Mal<br />

erweitert. Neuestes Familienmitglied ist die SmartFork Scale, eine<br />

Gabelzinke mit integrierter innovativer Wiegetechnik. Eine<br />

Neuheit ist, dass nicht nur das Gewicht der Last ermittelt wird,<br />

sondern ebenfalls der Lastschwerpunkt. Wie alle SmartFork-<br />

Anwendungen lässt sich die Wiege-Gabelzinke problemlos in<br />

bereits bestehende Arbeitsumgebungen integrieren.<br />

Mit der SmartFork Scale ist es jetzt möglich, Waren direkt auf der<br />

Gabelzinke des Gabelstaplers zu wiegen und zu dokumentieren.<br />

Prozesse im Versand, Beladevorgänge im Wareneingang, bei der<br />

Inventur oder beim Verifizieren und Vermessen von Ladung<br />

werden dadurch vereinfacht und beschleunigt. Das System wird<br />

generell mit geeichten Gewichten digital kalibriert. Das<br />

Tara-Gewicht kann auf dem Touchscreen voreingestellt werden.<br />

Beim Wiegen lässt sich das Gewicht aufsummieren oder das<br />

Gewicht einzelner Stücke ermitteln. Optional steht eine Druckereinheit<br />

für die schnelle Quittierung und Dokumentation der<br />

Wiegedaten zur Verfügung.<br />

www.smartfork.de<br />

32 <strong>Der</strong> <strong>Betriebsleiter</strong> 09/<strong>2020</strong> www.derbetriebsleiter.de<br />

Säbu_BTL_9.indd 1 14.08.<strong>2020</strong> 11:23:02


special<br />

Arbeitssicherheit<br />

<strong>Der</strong> unkontrollierte Zugriff auf Bearbeitungsräume und<br />

Roboterzellen muss bei automatischen Fertigungsund<br />

Verpackungsprozessen sicher verhindert werden.<br />

Während des Be- und Entladens sollen Roboter und<br />

Bedienpersonal hingegen im Wechsel zugreifen können.<br />

Mit flexiblen Gliederschürzen lassen sich geschützte<br />

Bereiche realisieren.<br />

Bilder: Hema Maschinen- und Apparateschutz GmbH, Seligenstadt


ARBEITSSICHERHEIT I SPECIAL<br />

Schützende Schürzen<br />

Flexible Gliederschürzen gewähren sicheren Zugriff auf Roboterarbeitszelle<br />

01<br />

<strong>Der</strong> unkontrollierte Zugriff auf<br />

Bearbeitungsräume und Roboterzellen<br />

muss bei automatischen<br />

Fertigungs- und Verpackungsprozessen<br />

sicher verhindert werden.<br />

Während des Be- und Entladens<br />

sollen Roboter und Bedienpersonal<br />

hingegen im Wechsel zugreifen<br />

können. Mit flexiblen Gliederschürzen<br />

lassen sich platzsparend<br />

geschützte Bereiche realisieren.<br />

Gliederschürzen sind einfach zu montieren,<br />

beanspruchen wenig Platz und<br />

bieten eine gute Beweglichkeit. Sie können<br />

als hängender Schutzvorhang oder für<br />

besonders leichtgängigen Lauf über eine<br />

Umlenkrolle betrieben werden. Die Hema-<br />

Gliederschürzen werden als Stabverbundschürzen<br />

gefertigt. Es gibt zwei Grundtypen:<br />

Flexpro- und Flexstar-Schürzen, die<br />

es zusätzlich in der Ausführung Flexstar-<br />

Windows mit Sichteinsätzen gibt. Bei diesen<br />

Schürzen sorgen Elemente aus flexibler<br />

Sichtfolie oder aus stabilen Polycarbonat-<br />

Einsätzen für guten Einblick etwa in Montageprozesse.<br />

Als Führungen für die Flexpro- und Flexstar-Gliederschürzen<br />

können wahlweise<br />

Profilkappen, Führungsschienen, Gleitprofile<br />

oder Rollen dienen. Für anspruchsvollere<br />

Lösungen oder bei Anwendungen mit<br />

sehr beengten Platzverhältnissen werden<br />

die Gliederschürzen mit einem Rollo kombiniert.<br />

Das Rollo kann durch einen Federmechanismus<br />

oder auch motorisch angetrieben<br />

werden. Die Geometrie sowie die<br />

Gewichts- und Kraftverhältnisse werden<br />

darauf abgestimmt.<br />

Verbundkonstruktionen<br />

nach Maß<br />

Die Flexpro-Schürzen von Hema bestehen<br />

aus einem hochreißfesten Kunststoffträgermaterial,<br />

auf dem ein- oder beidseitig Metallstäbe<br />

aufgebracht werden. Die Metallstäbe<br />

werden aus Messing, Stahl oder Aluminium<br />

als Halbrund- oder Flachprofil gefertigt. Am<br />

häufigsten eingesetzt werden Aluminium-<br />

Halbrundprofile. Die Schürzen können bis<br />

zu einer Breite von 3 000 mm gefertigt werden.<br />

Die Flexstar-Schürzen werden in den<br />

Ausführungen Flexstar-S und Flexstar-C aus<br />

eloxierten Aluminiumhohlprofilen gefertigt,<br />

die mittels eines Polyurethan-Kederprofils<br />

verbunden werden. Flexstar-C erlaubt nur<br />

einseitige Abrollbewegungen, ist aber posi-<br />

34 <strong>Der</strong> <strong>Betriebsleiter</strong> 09/<strong>2020</strong> www.derbetriebsleiter.de


SPECIAL I ARBEITSSICHERHEIT<br />

Über 40 Jahre Erfahrung im Maschinenschutz<br />

Die Hema Maschinen- und Apparateschutz GmbH bietet ein breites Produktprogramm<br />

an Schutzabdeckungen wie Gliederschürzen, Rollosystemen und Faltenbälgen. Zum<br />

Portfolio gehören zudem pneumatische Klemm- und Bremssysteme für Rundachsen,<br />

Linearschienen und Zylinderstangen sowie Maschinensicherheitsscheiben, LED-Leuchten<br />

und Drehfenster. Hema verwendet ausschließlich Qualitätsmaterialien und<br />

unterzieht seine Schutzabdeckungen regelmäßigen strengen Produkttests.<br />

tionsstabiler. Die Flexstar-S-Gliederschürzen<br />

hingegen sind in beide Richtungen voll<br />

beweglich.<br />

Individuelle Lösung für robotergestützte<br />

Verpackungsanlage<br />

Auf Basis des flexiblen Gliederschürzenbaukastens<br />

konzipierten die Hema-Ingenieure<br />

für eine robotergestützte Verpackungsanlage<br />

ein platzsparendes Abdeckungssystem für<br />

eine Roboterarbeitszelle mit zwei Palettenstellplätzen.<br />

Am Ende einer Fertigungslinie<br />

für Beutel dient die Roboterzelle der Palettierung<br />

von fertigen Produktverpackungen.<br />

Diese Primärverpackungen werden für die<br />

spätere Befüllung auf anderen Maschinen<br />

vorgefertigt und zur Verpackung weitergeleitet.<br />

Zur Palettierung der Primärverpackungen<br />

bedient der Sechsachsroboter zwei verschieden<br />

große Palettenstellplätze im Wechsel.<br />

Dabei greift er geschuppte Beutelstapel<br />

von der Produktionslinie und legt sie in den<br />

bereitstehenden Großkarton auf der zugehörigen<br />

Palette.<br />

Zwei unterschiedlich breite Tore mit 1,40<br />

und 1,80 m Schürzenbreite gewähren Zugang<br />

zur Roboterzelle für den Palettentausch<br />

mittels Stapler oder Hubwagen. Sie<br />

sind im Betrieb mit je einer Flexstar-S-Gliederschürze<br />

verschlossen. Die stabilen<br />

Schutzsysteme wurden hinsichtlich Geometrie,<br />

Aufbau, Führung, Montageart und Antrieb<br />

an die Kundenanwendung angepasst<br />

und sichern die Roboterzelle gegen Zugang<br />

von außen. Die Gliederschürzen werden<br />

rechts und links durch zwei bauraumoptimierte<br />

kolbenstangenlose Pneumatikzylinder<br />

angetrieben. Sie haben einen Hub von<br />

1,30 m und sind erforderlich, damit für den<br />

Bediener keine Verletzungsgefahr durch herausfahrende<br />

bzw. herausragende Kolbenstangen<br />

entsteht. Beim Öffnen der Tore werden<br />

die Gliederschürzen nicht aufgewickelt,<br />

sondern platzsparend in ihren Seitenführungen<br />

nach oben gefahren. Die Führungen<br />

sind um 90 Grad nach hinten abgewinkelt,<br />

so dass die Gliederschürzen umgelenkt werden<br />

und beim Freigeben des Tores gleichzeitig<br />

automatisch den Palettenstellplatz<br />

nach oben abschließen. Dank der durchdachten<br />

Konstruktion wird ein sicherer Palettentausch<br />

möglich, ohne dass der Roboter<br />

seine Arbeit einstellen muss.<br />

Bilder: Hema<br />

www.hema-group.com<br />

01 Für den Palettentausch mittels Stapler<br />

oder Hubwagen ist die Roboterzelle über zwei<br />

Tore zugänglich, die im Betrieb mit je einer<br />

Flexstar-S-Gliederschürze verschlossen sind<br />

02<br />

02 Beim Öffnen der Tore werden die<br />

Gliederschürzen nicht auf ein Rollo aufgewickelt,<br />

sondern in ihren Seitenführungen<br />

nach oben gefahren<br />

03 Flexstar-Schürzen bestehen aus eloxierten<br />

Aluminiumhohlprofilen, die mittels eines<br />

Polyurethan-Kederprofils verbunden werden<br />

04 Gliederschürze mit elektrischem Antrieb:<br />

Die Antriebs- und Einsatzmöglichkeiten für<br />

Hema-Gliederschürzen sind so vielfältig, dass<br />

jedes Projekt ein kundenspezifischer Auftrag ist<br />

03 04<br />

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BTL_EA_QR_Social-Media_185x60mm_<strong>2020</strong>_08.indd 1 www.derbetriebsleiter.de <strong>Der</strong> <strong>Betriebsleiter</strong> 24.08.<strong>2020</strong> 09/<strong>2020</strong> 07:56:49 35


ARBEITSSICHERHEIT I SPECIAL<br />

Safety-Retrofit 4.0<br />

Virtuell planen in 3D, optimiert und effizient in der Realität umsetzen<br />

Wie lässt sich ein Retrofit auf den neuesten Stand der Sicherheitstechnik<br />

bewerkstelligen, wenn – wie bei älteren Maschinen häufig der Fall –<br />

keine Konstruktionszeichnungen und CAD-Daten mehr verfügbar sind?<br />

Die Lösung: Digitalisierung der Maschine als 3D-Modell, virtuelle<br />

Konzeptionierung und Design der Sicherheitstechnik sowie Abstimmung<br />

der vorgeschlagenen Lösung durch virtuelle Anlagenbegehungen.<br />

Umbaumaßnahmen an Bestandsmaschinen<br />

erfolgen in der Regel in einem von<br />

zwei üblichen Szenarien: entweder sind<br />

noch Konstruktionszeichnungen oder CAD-<br />

Daten vorhanden oder nicht. Hinzu kommt,<br />

dass viele Betreiber kein oder nur wenig<br />

Know-how haben, wenn es um die Planung,<br />

Projektierung und Umsetzung sicherheitstechnischer<br />

Maßnahmen geht. Das Wissen<br />

um die Relevanz und Aktualität von Richtlinien<br />

und Normen stellt ebenfalls eine nicht<br />

zu unterschätzende Herausforderung dar.<br />

Hier kommt Sick ins Spiel – als erfahrener<br />

Anbieter sicherheitstechnischer Umbauund<br />

Modernisierungsdienstleistungen.<br />

Mit der Lösung aus einer Hand und einem<br />

vollumfänglichen Produktportfolio, großer<br />

Applikationsexpertise und Kenntnis der<br />

aktuellen Normenlage. Damit bekommen<br />

Betreiber nicht nur eine verbesserte Sicherheitstechnik,<br />

sondern zudem eine<br />

entsprechende Haftungssicherheit.<br />

Aufwand ade – dank 3D-Scan<br />

und -Design<br />

Mit dem 3D-Scan-Konzept von Sick als<br />

schlüsselfertiger Lösung ist es jetzt möglich,<br />

den Aufwand rund um das Retrofit einer<br />

Maschine erheblich zu reduzieren. Dazu<br />

wird sie einfach digitalisiert und in 3D modelliert.<br />

Statt stunden- oder tagelang das<br />

Layout und die Abmessungen der Maschine<br />

herauszusuchen, dauert es nur einen Vor-<br />

mittag, bis ein virtuelles Abbild der realen<br />

Maschine erstellt ist. Mit einem messenden<br />

Laserscanner wird sie zunächst in der Produktionshalle<br />

aus beliebig vielen Positionen<br />

aufgenommen. Die digitalen Messdaten<br />

werden in der Scanner-Software in wenigen<br />

Augenblicken in Farbe zu einem millimetergenauen<br />

3D-Modell der Maschine zusammengesetzt.<br />

Formatiert als AutoCAD-Datei<br />

können sie sofort für die virtuelle Planung<br />

der Sicherheitsmaßnahmen in der 3D-CAD-<br />

Software genutzt werden. <strong>Der</strong> Kunde hat<br />

sehr schnell ein klares Bild vor Augen, wie<br />

seine Maschine aussehen wird. Zudem<br />

kann er individuelle Anforderungen direkt<br />

mit einfließen lassen.<br />

Sicherheitstechnik virtuell testen<br />

Mit einer Virtual-Reality-Brille lässt sich<br />

dann die Maschine begehen. Spannend wird<br />

Autor: Dipl.-Ing. (FH) Stephan Hagedorn,<br />

Functional Safety Engineer (TÜV Rheinland),<br />

Strategic Product Manager Safety Services,<br />

Global Business Center Industrial Safety, Sick AG,<br />

Waldkirch


SPECIAL I ARBEITSSICHERHEIT<br />

Effizienz für sicheren<br />

Maschinenumbau<br />

01 Sicherheitstechnische Komponenten, die alle schon als CAD-Daten vorhanden sind,<br />

können direkt in die digitalisierte Maschine designt werden<br />

dies, wenn die Maschine im Modell mit der<br />

neuen Sicherheitstechnik ausgestattet ist.<br />

Alle Produkte des Sick-Portfolios sowie eine<br />

Vielzahl trennender Schutzeinrichtungen<br />

sind als 3D-Modell hinterlegt. Sie können<br />

in der passenden Auslegung, Konfiguration<br />

oder Dimensionierung per Drag-and-Drop<br />

virtuell in der Maschine installiert werden.<br />

Zudem können auch Warn- und Schutzfelder<br />

von Sicherheits-Laserscannern grafisch<br />

visualisiert werden. Gleiches gilt für die<br />

Höhe und Positionierung von Schutzzäunen<br />

oder die ideale Anordnung von Türen<br />

im Zaun oder an Zugängen zur<br />

Maschine.<br />

Darüber hinaus ist es möglich, alternative<br />

Sicherheitskonzepte für<br />

die Maschine zu entwickeln und<br />

zu vergleichen. „Welche Sicherheitsauslegung<br />

hat welchen Einfluss<br />

auf den Maschinen-Footprint?“<br />

„Welche Safety-Maßnahmen<br />

optimieren zugleich die Bedienergonomie<br />

oder bestimmte<br />

Maschinenprozesse?“ – Auf diese<br />

und andere Fragen erhalten Maschinenbetreiber,<br />

Produktionsverantwortliche,<br />

Sicherheitsfachkräfte und Integratoren<br />

verlässliche Antworten. Spätestens dann,<br />

wenn sie sich die VR-Brille aufsetzen und in<br />

3D die Maschine begehen. Die Maschine<br />

wird dann mit der vorgeschlagenen sicherheitstechnischen<br />

Lösung erlebbar. Dies<br />

wiederum ermöglicht es, die Auswahl, Positionierung<br />

oder Funktion der ausgewählten,<br />

noch virtuellen, Sicherheitstechnik zu überprüfen.<br />

Verbliebene Sicherheitslücken wie<br />

Schattenbereiche bei Scanner Feldern oder<br />

Hintertretflächen werden so rechtzeitig erkannt.<br />

Sie können noch im 3D-Modell<br />

durch die Anpassung oder Ergänzung geeignete<br />

Sicherheitsmaßnahmen geschlossen<br />

werden. Ist das – übrigens herstellerneutrale<br />

– Sicherheitskonzept verabschiedet, kann<br />

per Mausklick die zum 3D-Modell der Maschine<br />

passende Stückliste für die Beschaffung<br />

der Hardware erstellt werden.<br />

Auf<br />

den Punkt<br />

gebracht<br />

Die 3D-Modellierung einer Maschine für ein<br />

sicherheitstechnisches Umbauprojekt ist ein neuer<br />

Ansatz, der naheliegt im Zeitalter der Digitalisierung,<br />

wird damit doch ein Retrofit nach dem Prinzip<br />

„what you see is what you get“ möglich. Im 3D-Modell<br />

können Bedienschritte und Produktionsprozesse<br />

mit den ausgewählten Sicherheitsmaßnahmen<br />

abgeglichen werden. Dank der verbesserten<br />

Abstimmung im Vorfeld können Maschinenbetreiber<br />

bei Umbauprojekten<br />

ressourcenoptimiert und<br />

effizient planen.<br />

Die innovative Methodik des 3D-Scans beseitigt<br />

nahezu vollständig die Hemmnisse<br />

für ein effizientes Safety-Retrofit von<br />

Bestandsmaschinen. Die Lasermessung<br />

vereinfacht erheblich die Erhebung und<br />

Verarbeitung von Maschinendaten. Vor-<br />

Ort-Begehungen werden dadurch deutlich<br />

kürzer und sind seltener erforderlich. Große<br />

Entfernungen und Zeitverschiebungen<br />

stellen kein Problem mehr da, weil die vorgeschlagene<br />

Lösung per Internet überall<br />

und zu jeder Tageszeit im 3D-Modell per<br />

Telefonkonferenz abgestimmt werden<br />

kann. Missverständnisse oder Fehlinterpretationen<br />

hinsichtlich sicherheits- und<br />

bedientechnischer Aspekte können zu einem<br />

hohen Prozentsatz an der digitalisierten<br />

Maschine geklärt werden. Sie müssen<br />

dann später bei der Integration und Inbetriebnahme<br />

nicht durch aufwändige und<br />

nicht geplante Anpassungen vor Ort gelöst<br />

werden. All dies verkürzt die Retrofit-Projektlaufzeit<br />

erheblich.<br />

Zudem lernen alle am Projekt Beteiligten<br />

durch die virtuelle Anlagenbegehung die<br />

spätere Maschine kennen. Gerade bei Bedienern<br />

erhöht dies die Akzeptanz von<br />

Umbaumaßnahmen und minimiert damit<br />

das Risiko von Manipulationen der<br />

Sicherheitstechnik.<br />

Bilder: Sick<br />

www.sick.de<br />

02 Die 3D-Modellierung einer Maschine<br />

ermöglicht ein Safety-Retrofit nach dem<br />

Prinzip: what you see is what you get<br />

www.derbetriebsleiter.de <strong>Der</strong> <strong>Betriebsleiter</strong> 09/<strong>2020</strong> 37


ARBEITSSICHERHEIT I SPECIAL<br />

Social Distancing<br />

leicht gemacht<br />

Echtzeit-Funkortungssystem unterstützt bei der<br />

Etablierung von Corona-Schutzkonzepten<br />

Nicole Lauther, Siemens USA,<br />

koordiniert den globalen<br />

Rollout der Lösung<br />

Nach den Corona-bedingten<br />

Lockdowns stellt sich in vielen<br />

Unternehmen die Frage, wie das<br />

Hochfahren der Produktion<br />

funktionieren kann, ohne die<br />

Sicherheit der Mitarbeiter zu<br />

gefährden. Eine Social-Distancing-<br />

Lösung von Siemens auf Basis von<br />

Echtzeit-Funkortung kann hier<br />

helfen. Wie das System funktioniert<br />

und welchen Nutzen es in der Praxis<br />

bringt, erläutert Siemens-Expertin<br />

Nicole Lauther im Interview.<br />

Frau Lauther, voneinander Abstand halten<br />

— das „Social Distancing“ — gilt<br />

zumindest in Deutschland als eine<br />

zentrale Maßnahme zur Eindämmung von<br />

Covid-19. Was bedeutet das für<br />

Unternehmen?<br />

Im Prinzip sind unsere Kunden und wir<br />

bei Siemens in der gleichen Situation.<br />

Entweder gab es einen kompletten<br />

Shutdown, sodass nur noch eine minimale<br />

Notbesetzung in die Anlagen durfte, oder<br />

ein Betrieb gilt als systemrelevant und<br />

musste deshalb weiter arbeiten. Aber<br />

spätestens seit in vielen Ländern wieder<br />

Lockerungen stattfinden, muss jeder einen<br />

Weg finden, die Arbeit wieder<br />

aufzunehmen oder auf die gewohnte<br />

Auslastung zurückzukommen – aber eben<br />

in einer sicheren Arbeitsumgebung. Und<br />

hier sei Abstandhalten immer noch die<br />

beste Maßnahme, sagen Virologen, wenn<br />

man nicht eine ganze Schicht lang eine<br />

Schutzmaske tragen will.<br />

Nun ist die Einhaltung eines Mindestabstands<br />

keine besonders komplizierte<br />

Regel. Warum fragen Kunden nach einer<br />

technischen Unterstützung?<br />

Da kommen mehrere Dinge zusammen.<br />

Zum einen vergisst man im Arbeitsalltag<br />

vielleicht mal die Abstandsregel und steht<br />

doch in der Produktion zusammen, zum<br />

Beispiel um ein Problem an einer<br />

Maschine zu beheben. Zweitens lassen<br />

sich manche Begegnungen nicht<br />

vermeiden, etwa in engen Gängen – hier<br />

brauchen die Verantwortlichen Transparenz,<br />

um solche Stellen zu erkennen.<br />

Vielleicht kann ein Unternehmen dann<br />

Maschinen neu platzieren, Einbahnstraßen<br />

für die Laufwege einführen usw.<br />

Und schließlich geht es um die Nachverfolgung<br />

im Fall einer Infektion: Mit wem<br />

hatte ein infizierter Mitarbeiter Kontakt?<br />

In welchen Bereichen der Anlage waren<br />

potenziell infizierte Mitarbeiter tätig, d.h.<br />

welche Teile müssen desinfiziert werden?<br />

Das eine ist also eine Warnfunktion im<br />

Alltag, das andere das Management im<br />

Falle eines Corona-Ausbruchs.<br />

Wie funktioniert die Siemens-Lösung für<br />

Social Distancing?<br />

Unsere Lösung basiert auf Simatic RTLS,<br />

einem Echtzeit-Funkortungssystem.<br />

Eigentlich dient es zur Optimierung von<br />

Fertigungsabläufen, zum Beispiel durch<br />

die fortlaufende Ortung von Materialien,<br />

Erzeugnissen und Produktionsmitteln.<br />

Dazu wird ein bestimmter Bereich mit<br />

RTLS-Gateways ausgestattet, die dann die<br />

sog. Transponder in Sekundenbruchteilen<br />

lokalisieren können.<br />

Für Social Distancing bekommt nun jeder<br />

Mitarbeiter einen RTLS-Tag, der über ein<br />

großes Display verfügt und wie ein<br />

Namensschild sichtbar auf der Kleidung<br />

getragen wird. Dieser Tag schickt die<br />

Standortdaten an eine Software (SieTrace),<br />

die per Algorithmus feststellt, ob<br />

Mitarbeiter zu eng beieinanderstehen.<br />

Diese Information wird auch den<br />

Mitarbeitern auf dem Display angezeigt.<br />

Kommt es zu einer Unterschreitung des<br />

Sicherheitsabstands, blinkt das Display<br />

und zeigt eine Warnung an. Das kann je<br />

nach Kundenwunsch unterschiedlich<br />

38 <strong>Der</strong> <strong>Betriebsleiter</strong> 09/<strong>2020</strong> www.derbetriebsleiter.de


SPECIAL I ARBEITSSICHERHEIT<br />

Durch die Interaktion von tragbaren RTLS-Transpondern mit Infrastrukturgeräten kann in<br />

definierten Bereichen die Bewegung der Mitarbeiter verfolgt werden<br />

gestaltet werden. Zudem werden die<br />

Positionsdaten in einer Datenbank<br />

gespeichert.<br />

Wozu braucht es diese Datenbank?<br />

Da geht es um zwei Fragestellungen.<br />

Erstens, wird der Abstand ausreichend<br />

eingehalten? Gibt es Anlagenteile, wo es<br />

immer wieder zu potenziell gefährlichen<br />

Begegnungen kommt? Und für welche Zeit<br />

stehen die Mitarbeiter zusammen?<br />

SieTrace kann dazu eine Heat-Map<br />

anzeigen, damit die Verantwortlichen<br />

erkennen, wann und wo es zu riskanten<br />

Situationen kommt und dementsprechend<br />

organisatorische Maßnahmen ergreifen,<br />

um diese Risiken zu eliminieren.<br />

<strong>Der</strong> zweite Aspekt: Wer ist im Infektionsfall<br />

welchem Mitarbeiter zu nahegekommen<br />

und für wie lange? Daraus lässt sich ableiten,<br />

wer auf Corona getestet werden muss<br />

oder gar in Quarantäne geschickt wird –<br />

eben nicht die gesamte Belegschaft. Und<br />

die Software zeigt an, in welchen Anlagenteilen<br />

eine Desinfektion erfolgen muss –<br />

aber wiederum nicht für den ganzen Standort.<br />

Die Daten helfen also beim Management<br />

eines Corona-Ausbruchs.<br />

Mittlerweile gibt es auch Corona-Apps für<br />

das Smartphone. Wozu braucht es dann<br />

noch eine RTLS-Lösung?<br />

Das hat verschiedene Gründe. Zum einen<br />

ist der Empfang in manchen Werken<br />

schlecht, so dass die Smartphone-Apps<br />

ungenau sind oder nicht richtig funktionieren.<br />

Zudem ist in manchen Anlagen die<br />

Mitnahme eines Smartphones untersagt,<br />

etwa aufgrund von Werksschutz- oder<br />

Sicherheitsvorschriften. Ein drittes<br />

Problem ist die Wahrnehmung eines<br />

Alarms. Unsere RTLS-Transponder werden<br />

ja deutlich sichtbar getragen, so dass nicht<br />

nur der Mitarbeiter selbst, sondern auch<br />

die Kollegen in der Umgebung den Alarm<br />

wahrnehmen. Und dann sind ja manche<br />

Apps (wie die in Deutschland) so<br />

ausgelegt, dass die Daten nicht in einer<br />

Datenbank zusammengefasst werden. Für<br />

den persönlichen Gebrauch auf der Straße<br />

und im Supermarkt ist das prima – aber in<br />

Unternehmen führt das zu einem erheblichen<br />

Risiko und eingeschränkten Möglichkeiten,<br />

auf eine Infektion zu reagieren.<br />

Die Apps haben im Innenraum einen<br />

erheblichen Nachteil: Sie erkennen keine<br />

baulichen Trennmaßnahmen. Wenn<br />

zwischen uns eine Wand hochgezogen ist,<br />

können wir ja in weniger als 2 Meter<br />

Abstand arbeiten – aber die App löst<br />

womöglich trotzdem einen Alarm aus.<br />

Wie ist das bei RTLS?<br />

Für Ortungssysteme wie Simatic RTLS<br />

werden oftmals Metadaten herangezogen,<br />

das heißt Informationen zu den baulichen<br />

Gegebenheiten. Damit können wir<br />

Trennwände usw. sauber erkennen und<br />

die Alarmmeldungen entsprechend filtern.<br />

Also Problem gelöst!<br />

Was sagen denn die Datenschützer dazu,<br />

dass die Bewegungsdaten der Mitarbeiter<br />

aufgezeichnet werden?<br />

Tatsächlich sorgen sich die Mitarbeiter,<br />

was mit ihren Daten passiert. Wird nun<br />

kontrolliert, wer wie lange Pause macht<br />

oder mit dem Kollegen plaudert? Aus<br />

diesem Grund erfassen wir mit Simatic<br />

RTLS keine personenbezogenen Daten,<br />

sondern nur eine eindeutige Nummer<br />

(Tag ID). Die Zuordnung zum einzelnen<br />

Mitarbeiter, wenn gewünscht, erfolgt<br />

durch das Unternehmen, und hier kann<br />

man sich ja im Betrieb eine organisatorische<br />

Regelung überlegen. Zum Beispiel,<br />

dass die Zuordnung nur im begründeten<br />

Fall im Zusammenspiel von Management<br />

und Betriebsrat erfolgen darf. Jede Firma<br />

hat da ihr eigenes System, und muss auch<br />

die unterschiedlichen nationalen<br />

Vorgaben beachten. Die Datenbank ist<br />

zudem verschlüsselt und der Zugang<br />

geschützt. Und dann können bei der<br />

Einführung auch bestimmte Bereiche<br />

komplett ausgenommen werden, zum<br />

Beispiel Umkleideräume oder Toiletten.<br />

Letztendlich müssen sich die Verantwortlichen<br />

in den Firmen zusammentun und<br />

gemeinsam beschließen, wie sie die<br />

Sicherheits-Anforderungen einerseits und<br />

die Persönlichkeitsrechte der Mitarbeiter<br />

andererseits in Balance bringen. Und dann<br />

muss klar sein: Ein vollständiger Verzicht<br />

auf technische Hilfsmittel löst das Problem<br />

nicht!<br />

Wie schnell lässt sich Social Distancing<br />

und Simatic RTLS installieren?<br />

Wichtig ist, dass wir hier von existierenden<br />

Technologien sprechen. Das System kann<br />

als Stand-alone betrieben werden, so dass<br />

keine großen Integrationsaufwände nötig<br />

sind. Insofern lässt es sich sehr kurzfristig<br />

einführen – aktuell haben wir bereits<br />

einige Testinstallationen in den USA.<br />

Kann die App auch in eine Leitstellen-<br />

Software integriert werden?<br />

Ja, natürlich, das bieten wir als Service für<br />

unsere Kunden an.<br />

Und was ist mit der Investition in die<br />

Siemens-Technologie, wenn ein Impfstoff<br />

oder Medikament verfügbar ist?<br />

<strong>Der</strong> große Vorteil einer RTLS-basierten<br />

Lösung ist, dass die Ortung wie eine<br />

Infrastruktur für unterschiedliche Applikationen<br />

genutzt werden kann. Und RTLS<br />

bietet auch für das eigentliche Produktionsmanagement<br />

große Vorteile, die sich<br />

in schnellem Return-on-Invest (RoI)<br />

widerspiegeln. Mit der Installation von<br />

Simatic RTLS werden also zwei Fliegen mit<br />

einer Klappe geschlagen: Anwender<br />

können sehr kurzfristig eine Lösung für die<br />

Corona-Problematik einführen und<br />

investieren aber gleichzeitig in die<br />

Zukunftstauglichkeit ihrer Betriebe, um<br />

auch mittel- und langfristig starke Wettbewerbsvorteile<br />

zu entwickeln.<br />

Bilder: Siemens<br />

www.siemens.de/rtls<br />

www.derbetriebsleiter.de <strong>Der</strong> <strong>Betriebsleiter</strong> 09/<strong>2020</strong> 39


ARBEITSSICHERHEIT I SPECIAL<br />

Sicherheits-Laserscanner für dynamisches<br />

Navigieren in der Fertigungslogistik<br />

<strong>Der</strong> Sicherheits-Laserscanner PSENscan von Pilz bietet jetzt<br />

über die sichere, produktive Überwachung von stationären oder<br />

mobilen Gefahrenbereichen hinaus auch für den Bereich der<br />

Fertigungslogistik neue Möglichkeiten.<br />

Mit den nun zur Verfügung stehenden<br />

ROS(Robot Operating System)-Paketen<br />

aus dem Open Source Framework ROS<br />

kann der Sicherheits-Laserscanner<br />

jetzt auch für die dynamische Navigation<br />

von fahrerlosen Transportsystemen<br />

(FTS) – zum Beispiel anhand von<br />

SLAM (Simultaneous Localisation and<br />

Mapping) – eingesetzt werden.<br />

Anwender profitieren durch eine<br />

dynamischere und dabei sichere<br />

Umsetzung mobiler Applikationen in Produktionsumgebungen.<br />

<strong>Der</strong> Sicherheits-Laserscanner stellt die für die Navigation notwendigen<br />

Daten bereit. Die so generierte Umgebungskarte ist die<br />

Basis dafür, dass das FTS beispielsweise Hindernissen ausweichen<br />

kann.<br />

Durch den einfachen Datentausch über Standard-ROS-Messages<br />

(LaserScan) können über den Bereich FTS hinaus weitere mobile<br />

Applikationen im Bereich Robotik realisiert werden. Aufgrund der<br />

einheitlichen Schnittstellen und Reihenschaltung von PSENscan<br />

ist es einfach möglich, mehrere Sicherheits-Laserscanner in eine<br />

bestehende ROS-Umgebung zu integrieren. Zudem können<br />

FTS-Anwendungen mit PSENscan flexibel angepasst werden.<br />

Anwender profitieren durch individuell anpassbare, kundenspezifische<br />

Lösungen.<br />

www.pilz.com<br />

Intelligente Sicherheit durch vernetzte<br />

Maschinenelemente<br />

Basierend auf permanenter Inspektion bietet Mayr Antriebstechnik<br />

Lösungskonzepte für die vorausschauende Wartung<br />

elektromagnetischer Sicherheitsbremsen. Denn diese Bremsen<br />

sind prädestinierte Komponenten für die Wartung, Sicherheit und<br />

Anlagenverfügbarkeit und lassen Rückschlüsse auf den Anlagenbetrieb<br />

zu. Das Monitoring<br />

der Sicherheitsbremsen<br />

geschieht<br />

sensorlos mithilfe des<br />

nachrüstbaren Moduls<br />

vom Typ Roba-Brake-<br />

Checker. Durch eine<br />

erweiterte Analyse von<br />

Strom und Spannung<br />

erkennt das Modul die<br />

Bewegung der<br />

Ankerscheibe und<br />

weiß, in welchem Zustand sich die Bremse befindet. Darüber<br />

hinaus überwacht der Roba-Brake-Checker neben dem Schaltzustand,<br />

der Temperatur und dem Verschleiß auch die Zugwegoder<br />

Zugkraftreserve, d. h., ob der Magnet noch in der Lage ist, die<br />

Bremse zu lüften. In einer erweiterten Ausführung ist das Modul<br />

mit einer zusätzlichen Platine mit applikationsspezifischer<br />

Schnittstelle, z. B. optisch, WLAN, IO Link, OPC UA, ausgestattet.<br />

www.mayr.com<br />

Industrielle Netzwerke einfach schützen<br />

Die neuen Security-Router der Serie FL MGuard 1100 von<br />

Phoenix Contact ermöglichen einen einfachen und preiswerten<br />

Schutz von industriellen Netzen vor IT-Angriffen. Die Geräte sind<br />

für den industriellen Einsatz<br />

optimiert und gleichzeitig<br />

komfortabel in der<br />

Handhabung.<br />

<strong>Der</strong> reduzierte Funktionsumfang<br />

erlaubt es, die Geräte<br />

auch mit geringem Fachwissen<br />

in Netzwerktechnik und<br />

Security schnell selbst in<br />

Betrieb zu nehmen. So schützt<br />

der Easy Protect Mode die<br />

Netzwerkzellen ganz ohne<br />

Gerätekonfiguration. Per<br />

Drahtbrücke wird ein benutzerfreundlicher Stateful-Inspection-<br />

Firewall-Regelsatz aktiviert. Ebenso erstellt der integrierte<br />

Firewall-Assistent auf Basis des eingehenden und ausgehenden<br />

Datenverkehrs einen automatischen Vorschlag für Firewall-<br />

Regeln. Und der Test-Modus identifiziert nicht definierte<br />

Kommunikationsverbindungen. Er meldet diese und schlägt<br />

ergänzende Firewall-Regeln vor.<br />

Die Security-Router der Serie FL mGuard 1000 ergänzen das<br />

Portfolio zum Schutz industrieller Netzwerke. Für Anwender mit<br />

fundierten Security-Kenntnissen bietet Phoenix Contact bereits<br />

die Geräte der Serie FL MGuard 4000.<br />

www.phoenixcontact.com<br />

Neuer Ultraschallsensor erkennt<br />

Gaslecks frühzeitig<br />

<strong>Der</strong> Polytron 8900 UGLD ist ein Frühwarnsystem, das<br />

Gasleckagen in Druckgasleitungen und -behältern in kürzester<br />

Zeit erkennt. Mithilfe eines Ultraschallsensors reagiert das System<br />

schneller als herkömmliche Gasmesstechnik, da es nicht die<br />

Gaskonzentration einer Gaswolke registriert, sondern den Schall<br />

der austretenden Gase. Herkömmliche<br />

Gaswarnsysteme, die in der Industrie<br />

zum Einsatz kommen, erkennen<br />

Gaslecks nur, wenn sich das Gas in<br />

unmittelbarer Nähe des Gasmesstransmitters<br />

befindet. Hier spielen auch<br />

Umwelteinflüsse, wie beispielsweise<br />

Wind, eine Rolle. Sie können das<br />

Erkennen einer Gaswolke durch<br />

Gasmesssensoren verzögern oder sogar<br />

verhindern. „Im Gegensatz dazu wird<br />

der Polytron 8900 UGLD nicht von<br />

diesen Umwelteinflüssen beeinträchtigt<br />

und erkennt eine Gasleckage an einer<br />

Druckgasleitung sobald das Gas<br />

entweicht“, erklärt Philipp Zeissig, Produktmanager bei Dräger.<br />

Frühzeitiges Warnen vor austretendem Gas kann verhindern, dass<br />

eine Anlage oder ein Anlageteil unnötig abgeschaltet werden<br />

muss und so Zeit und Geld sparen. <strong>Der</strong> Sensor des Polytron 8900<br />

ist in der Zündschutzart „Eigensicherheit“ ausgeführt. Er dient als<br />

Ultraschallmikrofon und ist gegen Wasser und Schmutz<br />

unempfindlich. Die erwartete Lebensdauer des Ultraschallsensors<br />

beträgt mehr als 10 Jahre.<br />

www.draeger.com<br />

40 <strong>Der</strong> <strong>Betriebsleiter</strong> 09/<strong>2020</strong> www.derbetriebsleiter.de


SPECIAL I ARBEITSSICHERHEIT<br />

Magnetisch haftendes Knieschutz-Polster<br />

Die besten Ergonomie-<br />

Produkte zeichnen sich<br />

immer durch drei entscheidende<br />

Eigenschaften aus:<br />

Sie lassen sich variabel<br />

einsetzen, überzeugen<br />

durch einfachste Handhabung<br />

und wirken sofort. Das<br />

neue Knieschutz-Polster von<br />

Schallenkammer Magnetsysteme erfüllt diese Anforderungen par<br />

excellence. Da es magnetisch haftend ist, lässt es sich werkzeugfrei<br />

mit einem einzigen Handgriff an jeder eisenhaltigen Fläche in<br />

der Fertigung, an der Montagelinie, im Lager oder in der Kommissionierung<br />

anbringen. Ebenso einfach kann es auch wieder<br />

abgenommen und an Arbeitsplätzen in anderen Betriebsbereichen<br />

neu positioniert werden. Und in der Pause lässt es sich<br />

mir-nichts-dir-nichts zum Sitzkissen umfunktionieren. Vor allem<br />

aber führt es als Maßnahme des betrieblichen Gesundheitsschutzes<br />

zu einer unmittelbar spürbaren Verbesserung der<br />

ergonomischen Situation am Arbeitsplatz: Die Kniegelenke – und<br />

hier insbesondere die empfindlichen Kniescheiben – des Herrn<br />

oder der Dame an der Montage-, Kommissionier- oder<br />

Packstation erfahren eine sofortige Entlastung von schmerzhaften<br />

Druck- und Stoßpunkten. Gerade an typischen Steh- und<br />

Geh-Arbeitsplätzen ist der Einsatz des neuen Knieschutz-Polsters<br />

von Schallenkammer Magnetsysteme eine körperschonende und<br />

die Gesundheit erhaltende Ergonomie-Maßnahme.<br />

Das Polster hat ein Standardformat von 700 x 250 x 50 mm<br />

(L x B x H). Sein dunkelgrauer Kunststoffbezug ist robust ausgeführt<br />

und lässt sich feucht abwischen. Bei Bedarf fertigt Schallenkammer<br />

das neue Knieschutz-Polster nicht nur in verschiedenen<br />

Sonderformaten, sondern kann auch hinsichtlich der Farbgebung<br />

des Kunststoffbezugs viele Kundenwünsche erfüllen.<br />

www.schallenkammer.de<br />

Per App die passende Absturzsicherung<br />

finden<br />

Die gewählte Lösung für die Absturzsicherung per Augmented<br />

Reality (AR) auf dem Smartphone direkt ins eigene Arbeitsumfeld<br />

einfügen: Die neue App „Fall Protection Configurator“ von 3M<br />

macht es möglich. Die intuitiv zu bedienende und kostenfreie App<br />

ist für den Anwender eine wertvolle Hilfe, um schneller und<br />

einfacher eine geeignete Lösung für die jeweilige Absturz- oder<br />

Engraumsituation zu finden. Mit wenigen Fingerbewegungen<br />

wird die relevante Norm<br />

ausgewählt – schon stellt die App<br />

eine dazu passende Produktauswahl<br />

vor. <strong>Der</strong> Benutzer kann in der<br />

virtuellen Produktbibliothek<br />

weiter selektieren und die<br />

gewünschte Lösung in einem<br />

Livebild der Smartphone-Kamera<br />

direkt in das Arbeitsumfeld<br />

platzieren. Zahlreiche weitere<br />

Funktionen sorgen für hohen<br />

Bedienkomfort. Zum Beispiel ist es<br />

möglich, das Produkt im AR-Bild zu bewegen, zu drehen, einzelne<br />

Maße und abgesicherte Arbeitsbereiche anzuzeigen. Wenn die<br />

Konfiguration abgeschlossen ist, lässt sich die Produktauswahl<br />

samt der individuellen AR-Fotos aus der App einfach per E-Mail<br />

versenden. <strong>Der</strong> Fall Protection Configurator unterstützt bei der<br />

Auswahl von Produkten für enge Räume und der FlexiGuard<br />

Systeme sowie des Zubehörs, wie beispielsweise Winden und<br />

Höhensicherungsgeräten. FlexiGuard Systeme kommen da zum<br />

Einsatz, wo keine anderen Möglichkeiten für eine Überkopf-<br />

Sicherung zur Verfügung stehen – als individuelle Lösung für<br />

Anforderungen in spezifischen und schwierigen<br />

Arbeitsumgebungen.<br />

www.3M.de<br />

IMPRESSUM<br />

erscheint <strong>2020</strong> im 61. Jahrgang, ISSN 0344-5941<br />

Redaktion<br />

Chefredakteurin: Dipl.-Ing. (FH) Nicole Steinicke,<br />

Tel.: 06131/992-350, E-Mail: n.steinicke@vfmz.de<br />

(verantwortlich für den redaktionellen Inhalt)<br />

Stv. Chefredakteurin: Dipl.-Ing. (FH) Martina Klein (mak),<br />

Tel.: 06131/992-201, E-Mail: m.klein@vfmz.de<br />

Redakteurin: Dipl.-Geogr. Martina Laun (ml),<br />

Tel.: 06131/992-233, E-Mail: m.laun@vfmz.de<br />

Redaktionsassistenz: Melanie Lerch,<br />

Tel.: 06131/992-261, E-Mail: m.lerch@vfmz.de,<br />

Petra Weidt, Tel.: 06131/992-371,<br />

E-Mail: p.weidt@vfmz.de,<br />

Ulla Winter, Tel.: 06131/992-347,<br />

E-Mail: u.winter@vfmz.de,<br />

(Redaktionsadresse siehe Verlag)<br />

Gestaltung<br />

Sonja Daniel, Anette Fröder, Anna Schätzlein,<br />

Mario Wüst<br />

Chef vom Dienst<br />

Dipl.-Ing. (FH) Winfried Bauer<br />

Sales<br />

Oliver Jennen, Tel.: 06131/992-262,<br />

E-Mail: o.jennen@vfmz.de<br />

Andreas Zepig, Tel.: 06131/992-206,<br />

E-Mail: a.zepig@vfmz.de<br />

Nevenka Islamovic, Auftragsdisposition<br />

Tel.: 06131/992-113, E-Mail: n.islamovic@vfmz.de<br />

Anzeigenpreisliste Nr. 58: gültig ab 1. Oktober 2019<br />

Leserservice<br />

vertriebsunion meynen GmbH & Co. KG,<br />

Große Hub 10, 65344 Eltville, Tel.: 06123/9238-266<br />

Bitte teilen Sie uns Anschriften- und sonstige<br />

Änderungen Ihrer Bezugsdaten schriftlich mit<br />

(Fax: 06123/9238-267, E-Mail: vfv@vertriebsunion.de).<br />

Preise und Lieferbedingungen:<br />

Einzelheftpreis: € 11,50 (zzgl. Versandkosten)<br />

Jahresabonnement: Inland: € 86,- (inkl. Versandkosten)<br />

Ausland: € 102,- (inkl. Versandkosten)<br />

Abonnements verlängern sich automatisch um ein<br />

weiteres Jahr, wenn sie nicht spätestens vier Wochen vor<br />

Ablauf des Bezugsjahres schriftlich gekündigt werden.<br />

Verlag<br />

Vereinigte Fachverlage GmbH<br />

Lise-Meitner-Straße 2, 55129 Mainz<br />

Postfach 100465, 55135 Mainz<br />

Tel.: 06131/992-0, Fax: 06131/992-100<br />

E-Mail: info@vfmz.de,<br />

www.vereinigte-fachverlage.de<br />

Ein Unternehmen der Cahensly Medien<br />

Handelsregister-Nr. HRB 2270, Amtsgericht Mainz<br />

Umsatzsteuer-ID: DE 149063659<br />

Geschäftsführer: Dr. Olaf Theisen, Matthias Niewiem<br />

Verlagsleiter: Dr. Michael Werner, Tel.: 06131/992-401<br />

Head of Sales: Beatrice Thomas-Meyer,<br />

Tel.: 06131/992-265, E-Mail: b.thomas-meyer@vfmz.de<br />

(verantwortlich für den Anzeigenteil)<br />

Vertrieb: Sarina Granzin, Tel.: 06131/992-148,<br />

E-Mail: s.granzin@vfmz.de<br />

Druck und Verarbeitung<br />

Westdeutsche Verlags- und Druckerei GmbH<br />

Kurhessenstraße 4 - 6, 64546 Mörfelden-Walldorf<br />

Datenspeicherung<br />

Ihre Daten werden von der Vereinigte Fachverlage GmbH<br />

gespeichert, um Ihnen berufsbezogene, hochwertige Informationen<br />

zukommen zu lassen. Sowie möglicherweise von<br />

ausgewählten Unternehmen genutzt, um Sie über berufsbezogene<br />

Produkte und Dienstleistungen zu informieren.<br />

Dieser Speicherung und Nutzung kann jederzeit schriftlich<br />

beim Verlag widersprochen werden (vertrieb@vfmz.de).<br />

Die Zeitschrift sowie alle in ihr enthaltenen Beiträge und<br />

Abbildungen sind urheberrechtlich geschützt. Mit der<br />

Annahme des redaktionellen Contents (Texte, Fotos, Grafiken<br />

etc.) und seiner Veröffentlichung in dieser Zeitschrift<br />

geht das umfassende, ausschließliche, räumlich,<br />

zeitlich und inhaltlich unbeschränkte Nutzungsrecht auf<br />

den Verlag über. Dies umfasst insbesondere das Recht<br />

zur Veröffentlichung in Printmedien aller Art sowie entsprechender<br />

Vervielfältigung und Verbreitung, das Recht<br />

zur Bearbeitung, Umgestaltung und Übersetzung, das<br />

Recht zur Nutzung für eigene Werbezwecke, das Recht<br />

zur elektronischen/digitalen Verwertung, z. B. Einspeicherung<br />

und Bearbeitung in elektronischen Systemen,<br />

zur Veröffentlichung in Datennetzen sowie Datenträger<br />

jedweder Art, wie z. B. die Darstellung im Rahmen von Internet-<br />

und Online-Dienstleistungen, CD-ROM, CD und<br />

DVD und der Datenbanknutzung und das Recht, die vorgenannten<br />

Nutzungsrechte auf Dritte zu übertragen,<br />

d. h. Nachdruckrechte einzuräumen. Eine Haftung für die<br />

Richtigkeit des redaktionellen Contents kann trotz sorgfältiger<br />

Prüfung durch die Redaktion nicht übernommen<br />

werden. Signierte Beiträge stellen nicht unbedingt die<br />

Ansicht der Redaktion dar. Für unverlangt eingesandte<br />

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Grundsätzlich dürfen nur Werke eingesandt werden,<br />

über deren Nutzungsrechte der Einsender verfügt, und<br />

die nicht gleichzeitig an anderer Stelle zur Veröffentlichung<br />

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Datenschutzerklärung: ds-vfv.vfmz.de<br />

Es gelten die allgemeinen Geschäftsbedingungen.<br />

Mitglied der Informations-Gemeinschaft<br />

zur Feststellung der Verbreitung von<br />

Werbeträgern e. V. (IVW), Berlin.<br />

www.derbetriebsleiter.de <strong>Der</strong> <strong>Betriebsleiter</strong> 09/<strong>2020</strong> 41


VORSCHAU<br />

IM NÄCHSTEN HEFT: 10/<strong>2020</strong><br />

ERSCHEINUNGSTERMIN: 25. 09. <strong>2020</strong> • ANZEIGENSCHLUSS: 16. 09. <strong>2020</strong><br />

01<br />

02<br />

03<br />

04<br />

01 Behälterunabhängiges Kanban-System optimiert Fertigungsprozesse<br />

(Bild: Otto Roth)<br />

02 Clinch-Verfahren optimiert Fertigung von technisch anspruchsvollen<br />

Kunststoffbaugruppen (Bild: Tox)<br />

03 Safety-Lösungen für verschiebbare Hochregale (Bild: Sick)<br />

04 Aluminiumspäne sicher absaugen (Bild: Ruwac)<br />

(Änderungen aus aktuellem Anlass vorbehalten)<br />

<strong>Der</strong> direkte Weg<br />

Internet: www.<strong>Der</strong><strong>Betriebsleiter</strong>.de<br />

E-Paper: digital.derbetriebsleiter.de<br />

Redaktion: m.laun@vfmz.de<br />

Werbung: sales@vfmz.de<br />

soziale Netzwerke:<br />

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42 <strong>Der</strong> <strong>Betriebsleiter</strong> 09/<strong>2020</strong> www.derbetriebsleiter.de


www.derbetriebsleiter.de <strong>Der</strong> <strong>Betriebsleiter</strong> 04/<strong>2020</strong> 43


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PDF-9327

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