MY FACTORY 2023/10
MY FACTORY 2023/10
MY FACTORY 2023/10
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<strong>10</strong><br />
19186<br />
Oktober <strong>2023</strong><br />
€ 12,00<br />
DAS MAGAZIN FÜR PRODUKTIONSVERANTWORTLICHE<br />
TITEL<br />
Automatisierte Fertigungs-<br />
08 linie mit Vorbildcharakter<br />
Materialversorgung in der<br />
16 Montage per Funk steuern<br />
42 Kommissionierroboter<br />
mit KI intelligenter machen<br />
EXTRA<br />
Supplement Umwelttechnik:<br />
Heute schon an morgen denken<br />
myfactory-magazin.de
Jahre Leidenschaft<br />
für Technologie<br />
und Innovation<br />
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All Electric Society Park<br />
Zukunft erleben, entdecken, erforschen<br />
In diesem Technologiepark wird die nachhaltige Welt von morgen gezeigt mit den Technologien von heute.<br />
Wie zuverlässig sind regenerative Energiequellen? Woher kommt die Energie, wenn die Sonne nicht scheint<br />
und der Wind nicht weht? Warum gibt es verschiedene Arten, ein Elektroauto zu laden? Und wie kommt<br />
der grüne Strom eigentlich in das Auto, in ein Gebäude oder in die Produktion?<br />
Antworten auf diese und weitere Fragen gibt der All Electric Society Park von Phoenix Contact in Blomberg.<br />
Der interaktive Park zeigt, wie Energie gewonnen, gespeichert und verteilt wird, wie der Energieeinsatz<br />
optimiert wird und wie all diese Bereiche zusammenhängen.<br />
Mehr Informationen unter phoenixcontact.com/aespark
EDITORIAL<br />
MEHR AUTOMATION,<br />
WENIGER CO 2<br />
Der Weltroboterverband meldet für 2022 über eine halbe Million neu<br />
installierte Industrie-Roboter. Für Deutschland prognostiziert der<br />
VDMA für <strong>2023</strong> eine Umsatzsteigerung der Robotik- und Automationsbranche<br />
von 13 Prozent auf 16,2 Mrd. Euro. Die Zahlen zeigen: Robotik<br />
und Automation sind im Aufwind. Die verstärkte Nachfrage wird<br />
getrieben von den Bestrebungen der Unternehmen, in Europa wettbewerbsfähig<br />
zu produzieren und den Mangel an Fachkräften zu<br />
kompensieren. Daher investieren Betriebe über alle Branchen hinweg<br />
massiv. Denn die Praxis zeigt: Mit dem Einsatz von Digitalisierung<br />
inklusive KI in Kombination mit Robotik- bzw. Automatisierungslösungen<br />
sind deutliche Produktivitätssteigerungen möglich.<br />
Dass dies auch für mittelständische Unternehmen wirtschaftlich<br />
realisierbar ist, beweist das Beispiel in unserem Titelbeitrag: Ein<br />
Stahlschrankhersteller hat ein vorbildhaftes Projekt abgeschlossen,<br />
das zeigt, wie hochindividuelle Produktion mit Roboterunterstützung<br />
funktioniert. Die Details erfahren Sie ab Seite 8. Und es muss ja nicht<br />
gleich die Komplett-Automatisierung sein. In unserer Serie „Ausblick“<br />
auf Seite 42 geht es um ein Forschungsprojekt aus dem Intralogistikbereich,<br />
das demonstriert, wie Federated Learning die Kommissionierung<br />
durch Roboter optimiert. Die Möglichkeiten sind vielfältig. Wer sich<br />
einen Überblick verschaffen möchte, kann dies beispielsweise auf<br />
der neuen Online-Plattform Go4Robotics (go4robotics.com) tun.<br />
Dort bietet die International Federation of Robotics KMU-Entscheidern<br />
ein unabhängiges Informationsangebot mit Impulsen für ihre<br />
Automatisierungsreise an.<br />
Doch nicht nur das verstärkte Bestreben zur Automation treibt<br />
Verantwortliche in vielen Unternehmen derzeit um. Daneben steigt<br />
auch der Druck, klimafreundlich zu agieren. Ein großes Thema ist<br />
hier die CO 2<br />
-Bilanzierung. In unserem Supplement Umwelttechnik<br />
können Sie sich auf Seite S<strong>10</strong> über wichtige Details informieren, die<br />
beim CO 2<br />
-Emissionshandel zu beachten sind. Und auf Seite S14<br />
berichten wir darüber, wie sich die Bilanz mit Schmierstoff-Recycling<br />
verbessern lässt.<br />
Damit<br />
Ihre Ideen<br />
funktionieren!<br />
Systemlösungen,<br />
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für Ihre Blechbearbeitung.<br />
Martina Laun<br />
Redakteurin<br />
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<strong>MY</strong> <strong>FACTORY</strong> <strong>2023</strong>/<strong>10</strong> 3<br />
Ottemeier.indd 1 11.01.2018 13:54:<strong>10</strong>
EDITORIAL<br />
03 Mehr Automation, weniger CO 2<br />
12<br />
SMART NEWS<br />
06 Kurz und prägnant – das sollten Sie wissen<br />
TITEL<br />
08 Automatiserte Fertigungslinie für<br />
Stahlschränke: Mit Robotern zu Losgröße 1<br />
SMART PRODUCTION<br />
12 PRODUCTION EXCELLENCE:<br />
Leuchtturm-Initiative für die digitale<br />
Zukunft der Fertigung: Vorbildlich in<br />
Sachen Digitalisierung<br />
16 MOTEK <strong>2023</strong><br />
Vielseitiges Funknetzwerk für die<br />
Intralogistik: Behälter, bitte kommen!<br />
Smarte Produkte, Software- und Onlinetools<br />
machen es möglich: Automation mit Vakuum<br />
wird immer einfacher<br />
Update zur Motek: Produkte,<br />
Technologien und Trends<br />
24 Update: Produkte, Technologien, Trends<br />
aus dem Bereich Oberflächentechnik<br />
TITEL<br />
08<br />
BETRIEBSTECHNIK<br />
28 Update zur A+A: Produkte, Technologien<br />
und Trends rund um den Arbeitsschutz<br />
30 Notstromaggregat für ein Logistikzentrum:<br />
So ist Stromausfall kein Thema<br />
32 Erst reinigen, dann grundieren: Ölverschmutzte<br />
Betonböden wirtschaftlich sanieren<br />
34 Kleine Wellenfedern bewähren sich<br />
in Mechatronik und Feinmechanik:<br />
Raumspar-Support für die Miniaturisierung<br />
36 Update: Produkte, Technologien, Trends<br />
INTRALOGISTIK<br />
38 Automatisierte Transportlinie ersetzt alte<br />
Förderstrecke: Warenfluss reloaded<br />
40 Update: Produkte, Technologien, Trends<br />
Anzeige: igus GmbH, Köln<br />
<br />
Vorbildhafte Fertigungslinie für Losgröße 1?<br />
Der Clou liegt im Detail. Mehr dazu im Titelbeitrag.<br />
4 <strong>MY</strong> <strong>FACTORY</strong> <strong>2023</strong>/<strong>10</strong> www.myfactory-magazin.de
AUSBLICK<br />
42 Intelligent kommissionieren<br />
40 Impressum<br />
SUPPLEMENT UMWELTTECHNIK<br />
S 02 DER UMWELTBEAUFTRAGTE:<br />
Sergej Borodin, Iscar Germany<br />
SUPPLEMENT<br />
<strong>10</strong><br />
UMWELTTECHNIK<br />
SUPPLEMENT DER ZEITSCHRIFTEN VERFAHRENSTECHNIK UND <strong>MY</strong> <strong>FACTORY</strong>.<br />
S 03 Kurz und prägnant – das sollten Sie wissen<br />
S 04 Mit offener Software-Plattform zu mehr<br />
Nachhaltig- und Wirtschaftlichkeit: Fabriken<br />
ressourceneffizient betreiben<br />
S 08 ROI-Berechnungen zeigen das Einsparpotenzial<br />
bei Gebläsetechnik: Energieeffizienz rechnet sich<br />
S <strong>10</strong> Bei Messgeräten und Unsicherheitsnachweisen<br />
auf der sicheren Seite: Alles korrekt beim<br />
CO 2<br />
-Emissionshandel?!<br />
S 14 Ressourcenschonend: Schmierstoff-Recycling<br />
verbessert CO 2<br />
-Bilanz<br />
S 16 Produkte, Technologien, Trends<br />
Von E wie Emissionshandel bis<br />
S wie Schmierstoff-Recycling:<br />
Lesen Sie mehr dazu im Supplement.<br />
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Bild: stock.adobe.com – BillionPhotos.com<br />
UMWELTTECHNIK<br />
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MATERIAL- UND BAUTEIL-<br />
PRÜFUNG IM FOKUS<br />
STUDIE: UNTERNEHMEN FEHLT EINE<br />
PROFESSIONELLE DATENSTRATEGIE<br />
Vom 16. bis 19. Oktober <strong>2023</strong><br />
wird Ulm wieder einmal zum<br />
Zentrum der Material- und<br />
Bauteilprüfung. Auf der testXpo<br />
präsentiert die ZwickRoell-<br />
Gruppe gemeinsam mit<br />
20 Mitausstellern aktuelle<br />
Entwicklungen und Lösungen<br />
für F & E sowie die Qualitätssicherung.<br />
In sieben Branchenzentren<br />
werden kundenspezifische<br />
Prüfsysteme und Neuentwicklungen<br />
präsentiert.<br />
Die ausgestellten Produkte<br />
reichen von statischen Prüfmaschinen,<br />
Ermüdungs- und<br />
Härteprüfmaschinen über<br />
Pendelschlagwerke bis hin zu<br />
Schmelzindex-Prüfgeräten.<br />
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Nicht einmal jedes zweite Industrieunternehmen verfügt über eine professionelle<br />
Datenstrategie. Der Grund: Es fehlt an Know-how und personellen Kapazitäten.<br />
Dabei ist der strategische Umgang mit Daten längst Grundlage für ihren wirtschaftlichen<br />
Erfolg. Das belegen die Ergebnisse einer Umfrage des Technologieunternehmens<br />
XPLM unter 126 Entscheidern aus der Industrie. „Die Ergebnisse<br />
der Studie sind beunruhigend und zeigen: Trotz aller Transformationsbemühungen<br />
kommen viele Industrieunternehmen mit ihrer Digitalisierung noch immer nicht<br />
recht voran. Dadurch verschenken sie enormes wirtschaftliches Potenzial“, sagt<br />
Charly Wachtel, Geschäftsführer des Technologieunternehmens XPLM. Die Studie<br />
steht auf der Website des Unternehmens zum Download bereit.<br />
www.xplm.com/de/<br />
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Antriebskomponenten<br />
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Zeichnungsteile<br />
FACHKRÄFTEMANGEL: WIE KMU VON<br />
ROBOTIK UND AUTOMATION PROFITIEREN<br />
Der Mangel an<br />
Arbeitskräften<br />
hat sich für<br />
kleine und<br />
mittlere<br />
Unternehmen<br />
(KMU) in den<br />
OECD-Ländern<br />
zu einer der<br />
größten<br />
Herausforderungen entwickelt. Das verarbeitende Gewerbe<br />
verzeichnet derzeit einen Rekord an unbesetzten Stellen.<br />
Angesichts dieser Entwicklung beschleunigen KMU die<br />
Automation: Sie setzen auf Roboter, die sich aufgrund des<br />
technischen Fortschritts deutlich einfacher installieren<br />
und bedienen lassen. Mit der neuen Online-Plattform<br />
Go4Robotics (go4robotics.com) bietet die International<br />
Federation of Robotics den KMU-Entscheidern ein unabhängiges<br />
Informationsangebot für ihre Automatisierungsreise<br />
an. Die vielfältigen Anwendungsmöglichkeiten der<br />
Robotik werden erklärt und KMU finden schrittweise<br />
Anleitungen und Checklisten. Experten räumen mit Mythen<br />
auf und adressieren Wirtschaftssegmente, die relativ neu in<br />
der Automatisierung sind. Manager erfahren, wie sie von<br />
neuen Trends wie leicht zu programmierenden Robotern für<br />
Nicht-Experten profitieren können.<br />
www.ifr.org
SMART NEWS<br />
FRAUNHOFER-GESELLSCHAFT FÜHRT<br />
INTERNEN KI-CHATBOT EIN<br />
Als eine der ersten Forschungsorganisationen<br />
Europas stellt die<br />
Fraunhofer-Gesellschaft zusammen<br />
mit Microsoft einen internen<br />
KI-Chatbot bereit, der ähnlich wie<br />
ChatGPT von OpenAI funktioniert.<br />
Die generative Text-KI FhGenie<br />
bietet Mitarbeitenden die<br />
Möglichkeit, Texte mit nichtöffentlichen<br />
Daten sicher zu bearbeiten, verändern oder erzeugen zu lassen.<br />
Eingeführt wird der DSGVO-konforme Dienst im Einklang mit den Handlungsempfehlungen<br />
der Taskforce »Chatbot« des Fraunhofer-Verbunds IUK-Technologie<br />
für die Fraunhofer-Gesellschaft.<br />
www.fraunhofer.de<br />
„Datenmüll torpediert Nachhaltigkeitsinitiativen.<br />
Das muss nicht sein, denn<br />
deutsche Unternehmen nutzen bis zu 60 %<br />
der verfügbaren Daten gar nicht.<br />
Ein Frühjahrsputz in den Rechenzentren<br />
wäre angebracht – dann klappt es auch<br />
mit der Nachhaltigkeit.“<br />
Kai Grunwitz, CEO von NTT Ltd. Deutschland<br />
98 %<br />
der deutschen<br />
Unternehmen halten sich<br />
für innovativ. 84% erachten<br />
Innovation zudem für<br />
mindestens genauso wichtig<br />
wie Effizienzgewinne.<br />
Quelle: Cisco-Studie<br />
„State of Global Innovation“<br />
51 %<br />
der eigenen Innovationen<br />
sind es aber nur, die<br />
den Unternehmen in<br />
Deutschland einen<br />
Mehrwert bringen.<br />
Quelle: Cisco-Studie<br />
„State of Global Innovation“<br />
Unsere Förderanlagen.<br />
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SMART PRODUKTION<br />
PRODUCTION<br />
MIT VORBILDCHARAKTER: AUTOMATISERTE FERTIGUNGSLINIE FÜR STAHLSCHRÄNKE<br />
MIT ROBOTERN ZU LOSGRÖSSE 1<br />
Produkte in Losgröße 1 fertigen: Allzu oft fehlt es aufgrund gewachsener<br />
Infrastrukturen an der dafür nötigen Flexibilität. Ein Spezialmaschinenbauer<br />
hat mit einem Stahlschrankhersteller ein Automatisierungsprojekt abgeschlossen,<br />
das zeigt, wie hochindividuelle Fertigung geht. Damit sich die Roboter zuverlässig<br />
und ohne Ausfälle in der neuen Produktionslinie bewegen, sind allerhand<br />
Komponenten des motion plastics Spezialisten igus verbaut.<br />
8 <strong>MY</strong> <strong>FACTORY</strong> <strong>2023</strong>/<strong>10</strong> www.myfactory-magazin.de
SMART PRODUCTION<br />
01<br />
01 Die Stahlschrankfertigung von C + P in Gotha läuft<br />
hoch automatisiert ab; zentrale Möglichmacher sind<br />
Komponenten von igus<br />
02 Haben die neue Fertigungslinie umgesetzt:<br />
Andre Berberich (l.), Betriebsleiter bei SMB, Sebastian<br />
Hübler (Mitte), technischer Verkaufsberater bei igus,<br />
und Dr. Ulf Osmers, externer Projektleiter bei C + P<br />
02<br />
Damit die Fertigung derart effizient und automatisiert abläuft,<br />
hat sich das Unternehmen an die Spezialisten der SMB Spezialmaschinenbau<br />
GmbH & Co. KG gewandt. Die Firma aus dem<br />
sächsischen Marienberg realisiert unter anderem Montage-,<br />
Schweiß- und Laseranlagen für unterschiedliche Branchen,<br />
darunter die Automobilindustrie, die Medizintechnik und das<br />
Transportwesen. Gemeinsam mit SMB hat C + P die neue Fertigungsanlage<br />
innerhalb von zwei Jahren umgesetzt. Das Projekt<br />
hat einen solchen Vorbildcharakter, dass zur Eröffnung sogar der<br />
thüringische Wirtschaftsminister kam.<br />
B<br />
etritt man die Werkshalle der C + P Stahlmöbel GmbH &<br />
Co. KG im thüringischen Gotha, könnte man kurz dem Irrtum<br />
erliegen, in einer hoch automatisierten Fertigungslinie<br />
der Automobilindustrie gelandet zu sein. Tatsächlich<br />
erinnert das Treiben der vielen gelben Roboter an Bilder aus der<br />
Fahrzeugbranche. In Wirklichkeit absolvieren die Greifarme<br />
jedoch ein präzises Handwerk: C + P fertigt Stahlschränke in<br />
unterschiedlichen Ausführungen. Da sind zum einen die klassischen<br />
Garderobenschränke, wie man sie aus der Schule oder<br />
dem Fitnessstudio kennt. Zum anderen produziert das Unternehmen<br />
Werkzeugschränke, in denen Bohrmaschinen, Sägen etc.<br />
sicher untergebracht werden können. Das Besondere an der<br />
neuen Anlage in Gotha: Während C + P die beiden Schranktypen<br />
früher in zwei Linien gefertigt hat, kann die Produktionsanlage<br />
nun sowohl Werkzeug- als auch Garderobenspinde herstellen.<br />
SCHRITT FÜR SCHRITT ZUM STAHLSCHRANK<br />
Der Erfolg liegt nicht nur in der guten Zusammenarbeit von C + P<br />
und SMB begründet, sondern auch in den Komponenten von<br />
igus, die in verschiedenen Anwendungen über die einzelnen<br />
Roboter und die gesamte Fertigungslinie hinweg verbaut sind.<br />
Denn natürlich reicht es nicht, einfach mehrere Roboterarme in<br />
AUTOMATISIERTE FERTIGUNG AUCH<br />
ABSEITS DER AUTOMOBILINDUSTRIE<br />
Mit dem Großprojekt bei C + P haben die drei<br />
beteiligten Unternehmen gezeigt, dass auch<br />
abseits der Automobilindustrie hoch automatisierte<br />
Fertigungslinien realisierbar sind. Es ist schön<br />
zu sehen, wenn am Ende alle Komponenten<br />
ineinandergreifen.<br />
Sebastian Hübler, technischer Verkaufsberater bei igus<br />
www.myfactory-magazin.de <strong>MY</strong> <strong>FACTORY</strong> <strong>2023</strong>/<strong>10</strong> 9
SMART PRODUKTION<br />
03<br />
03 Die dreidimensional bewegliche Energiekette triflex R<br />
sorgt für eine sichere Bewegung der Roboter<br />
04 Die twisterchain von igus ermöglicht die<br />
Drehbewegung in der Linie<br />
05 Mit dem Steckverbinder Module Connect kann eine<br />
Vielzahl an Leitungen auf engstem Raum gesteckt werden<br />
04<br />
05<br />
eine leere Werkshalle zu stellen. In der Praxis müssen die Roboter<br />
den vielfältigen Anforderungen der Gehäuseproduktion genügen:<br />
Reibungslose Bewegungen anhand verschiedener Achsen,<br />
zuverlässige Konnektivität und eine robuste Schlauchführung<br />
sind die Grundvoraussetzungen. All das sind Aspekte, in denen<br />
igus seine Expertise aus vielen Jahrzehnten in der Herstellung<br />
von Energieketten und Robotik einbringen kann.<br />
Zuvörderst ist in der Stahlschrankherstellung wichtig, dass die<br />
Bauteile immer zur richtigen Zeit am richtigen Ort sind: Im<br />
ersten Schritt gibt die Anlage die gestanzten Platinen aus dem<br />
Lager in den Produktionsprozess, anschließend kantet eine<br />
Maschine die Kopf- und Fußteile. Aus einem weiteren Lager<br />
kommen die Seiten- und Trennwände hinzu, es folgt die Montage<br />
der Böden. Dann ist die neue Roboterzelle an der Reihe:<br />
Unterschiedliche Roboter montieren die Rückwand im Punktschweißverfahren,<br />
bevor sie den Schrank ausschleusen. Im<br />
Anschluss können noch Zusatzeinbauten vorgenommen werden,<br />
um den Schrank zu individualisieren.<br />
In der Entwicklung der Automatisierungslinie haben die<br />
Projektpartner die verschiedenen Prozessschritte optimiert. „Im<br />
Grunde haben wir aus der Automatisierung heraus eine komplette<br />
Produktentwicklung angeschoben“, erklärt Dr. Ulf Osmers, der<br />
das Vorhaben bei C + P als externer Projektleiter verantwortet hat.<br />
Acht Roboter haben die Projektpartner in der Gothaer Halle<br />
montiert, der Anspruch ist groß: Neben der zuverlässigen Bewegung<br />
müssen die verbauten Komponenten robust und langlebig<br />
sein. Immerhin läuft die Stahlschrankfertigung im Akkord ab, alle<br />
zwei Minuten verlässt ein Exemplar die Anlage. Ausfälle würden<br />
also große finanzielle Einbußen nach sich ziehen. Zuverlässigkeit<br />
war in der Planung deshalb das oberste Ziel. „Darum haben<br />
wir fast das gesamte Produktportfolio von igus verbaut“, meint<br />
Andre Berberich, Betriebsleiter bei SMB, lachend. Ganz unrecht<br />
hat er damit nicht. Sieht man sich die verschiedenen Roboter an,<br />
fällt der Blick sofort auf mehrere Komponenten des Kölner Kunststoffexperten.<br />
Wenn der Roboter den Stahlschrank von einem Prozessschritt<br />
zum anderen bringt, bewegt er sich entlang einer mit chainflex<br />
befüllten Energiekette von A nach B. Die Bewegung des Roboters<br />
selbst macht die dreidimensional bewegliche Roboterenergiekette<br />
triflex R möglich. In der Kette sorgen chainflex CFRobot-<br />
Leitungen sowie die CF300 für eine sichere Strom- und Datenzufuhr.<br />
Die Leitungen sind speziell für den Einsatz in der Energieführung<br />
und bei Torsion ausgelegt. Das Energiekettensystem<br />
kommt immer dann zum Einsatz, wenn anspruchsvolle Mehrachsroboter<br />
– wie sie bei C + P verbaut sind – Dreh- und Schwenkbewegungen<br />
ausführen müssen. In der Längsachse ist mit der<br />
triflex eine Verdrehung von <strong>10</strong>° pro Kettenglied möglich. Ein<br />
definierter Biegeradius erhöht zudem die Lebensdauer der darin<br />
geführten Leitungen und Schläuche.<br />
SCHLAUCHPAKET UND STECKVERBINDUNG<br />
GREIFEN INEINANDER<br />
Das Gesamtsystem ist auch der Grund, warum sich SMB und<br />
C + P bei den Leitungen für die einbaufertig konfektionierten<br />
Schlauchpakete entschieden haben, die den sicheren Betrieb<br />
innerhalb der triflex R-Kette möglich machen. Natürlich ist es<br />
notwendig, die Leitungen an Übergängen auch zu stecken, SMB<br />
setzt bei den Robotern dazu auf das Stecksystem Module<br />
Connect, das igus mit dem Spezialisten Harting entwickelt hat.<br />
<strong>10</strong> <strong>MY</strong> <strong>FACTORY</strong> <strong>2023</strong>/<strong>10</strong> www.myfactory-magazin.de
SMART PRODUCTION<br />
06<br />
06 Die klassische Energiekette sorgt für die Bewegung<br />
entlang der Horizontalen<br />
07 Die einbaufertig konfektionierten Schlauchpakete<br />
ermöglichen die einfache Installation an Schweißrobotern<br />
„Module Connect ist kompakt, feldkonfektionierbar und bündelt<br />
mehrere Leitungen in einem Stecker“, sagt Sebastian Hübler,<br />
technischer Verkaufsberater bei igus. Das macht die Montage<br />
flexibel und einfach. Gleichzeitig hält Module Connect sicher<br />
und fest. Für die Anwendung bei C + P ist das von besonderer<br />
Bedeutung: Die Roboter drehen sich sehr schnell in sämtliche<br />
Richtungen, der Stecker darf sich nicht lösen.<br />
Die Steckverbindung hat C + P auch aufgrund der flexiblen und<br />
werkzeuglosen Montage, der sicheren Zugentlastung und der<br />
hohen Dichtigkeit überzeugt. Module Connect setzt auf ein Baukastensystem,<br />
mit dem aus mehreren Gehäusen eine individuelle<br />
Steck- oder Trennstelle als Modul möglich wird. Durch die<br />
anschließende Verbindung der Gehäuse erhalten Anwender eine<br />
große Bandbreite an Modulvariationen.<br />
Schließlich haben SMB und C + P noch die twisterchain von<br />
igus verbaut. Diese Energiekette gewährleistet die 360°-Kreisbewegung<br />
im Fertigungsprozess bei Drehgeschwindigkeiten von<br />
über einem Meter pro Sekunde. Wie alle Bauteile ist auch die<br />
twisterchain robust, im igus Testlabor wurden über eine Million<br />
Zyklen erfolgreich getestet. „Wir können uns auf die Bewegung<br />
dank der igus Komponenten voll verlassen“, ist sich Andre Berberich<br />
sicher.<br />
Neben den technologischen Aspekten hat SMB auch in diesem<br />
Projekt wieder die Zuverlässigkeit in der Zusammenarbeit überzeugt:<br />
Schnelle Lieferzeit und umfassende Beratung sind es, die<br />
die Partnerschaft seit vielen Jahren prägen. SMB und igus haben<br />
bereits eine Reihe an unterschiedlichen Projekten durchgeführt.<br />
Als „groß gewordener Maschinenbaubetrieb“, wie Berberich SMB<br />
nennt, ist genau diese Sicherheit im Zusammenspiel mit den<br />
Lieferanten wichtig.<br />
„Mit dem Großprojekt bei C + P haben die drei beteiligten<br />
Unternehmen gezeigt, dass auch abseits der Automobilindustrie<br />
hoch automatisierte Fertigungslinien realisierbar sind. Es ist<br />
schön zu sehen, wenn am Ende alle Komponenten ineinandergreifen“,<br />
freut sich igus Verkaufsberater Sebastian Hübler.<br />
07<br />
LOSGRÖSSE 1 DANK AUTOMATISIERUNG<br />
Durch die zielorientierte Planung ihrer Fertigungslinie schaffen<br />
es C + P, SMB und igus, Hochautomatisierung und Individualität<br />
zusammenzubringen. „Kein Schrank ist wie der andere“, gibt<br />
Projektleiter Osmers zu bedenken. Dass das in der Fertigung<br />
künftig auch gelebt wird, ist das Ergebnis einer Vielzahl von Bauteilen,<br />
die genau aufeinander abgestimmt wurden, um stets eine<br />
zuverlässige Schrankfertigung sicherzustellen. Ohne die passenden<br />
Energieketten, Stecksysteme und Leitungen wäre das nicht<br />
möglich gewesen. Wenn das Werk in Gotha nun künftig 600 Stahlschränke<br />
pro Tag fertigstellt, dann steckt in jedem Schrank eine<br />
große Menge igus.<br />
Bilder: igus GmbH<br />
www.igus.de<br />
AUTOR<br />
Jörg Ottersbach, Leiter Geschäftsbereich<br />
e-ketten, igus GmbH, Köln<br />
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www.myfactory-magazin.de <strong>MY</strong> <strong>FACTORY</strong> <strong>2023</strong>/<strong>10</strong> 11
PRODUCTION EXCELLENCE<br />
LEUCHTTURM-INITIATIVE FÜR DIE DIGITALE ZUKUNFT DER FERTIGUNG<br />
VORBILDLICH IN SACHEN<br />
DIGITALISIERUNG<br />
PRODUCTION<br />
EXCELLENCE
PRODUCTION<br />
EXCELLENCE<br />
– <strong>2023</strong> –<br />
Für diese Serie wählt<br />
das Redaktionsteam<br />
Unternehmen aus, die ihre<br />
Produktionsprozesse im Hinblick<br />
auf Effizienz, Nachhaltigkeit und<br />
Wirtschaftlichkeit konsequent<br />
und vorbildlich optimieren<br />
und damit einen echten<br />
Mehrwert schaffen.<br />
www.myfactory-magazin.de <strong>MY</strong> <strong>FACTORY</strong> <strong>2023</strong>/<strong>10</strong> 13
PRODUCTION EXCELLENCE<br />
Die Digitalisierung der Fertigung ist eines der zentralen<br />
Zukunftsthemen des Technologiekonzerns Sandvik. Mit dem Ziel,<br />
die Effizienz in Fertigungsprozessen zu erhöhen, wollen die<br />
Schweden die Entwicklung und Integration innovativer<br />
Softwarelösungen vorantreiben. Dafür hat sich Sandvik auf<br />
die Suche nach Partnern für eine neue Initiative gemacht:<br />
Die erste Lighthouse Factory außerhalb Schwedens ist die<br />
MAB GmbH in Weiden in der Oberpfalz.<br />
Den Herausforderungen der Branche proaktiv zu begegnen,<br />
ist das Kernziel hinter der Lighthouse-Factory-<br />
Initiative von Sandvik. Für den schwedischen Multi-<br />
Konzern, der 2022 weltweit 112 Mrd. SEK Umsatz<br />
gemacht hat und rund 40 000 Mitarbeiter beschäftigt, liegt die<br />
Zukunft der Fertigung in einer leistungsstarken Kombination aus<br />
digitalen Technologien und physischen Fertigungsprozessen.<br />
LIGHTHOUSE-PROJEKT OFFENBART<br />
POTENZIAL DER DIGITALISIERUNG<br />
Das Lighthouse-Projekt offenbart, welches enorme<br />
Potenzial in der Digitalisierung der Fertigung steckt.<br />
Effizienzsteigerung, Ressourcenschonung und die<br />
Schaffung moderne Arbeitsplätze sind nur drei<br />
Aspekte, die in diesem Zusammenhang genannt<br />
werden können.<br />
Marco Bauer, CEO der MAB GmbH<br />
Darum arbeitet Sandvik mit mittelständischen Fertigungsbetrieben<br />
zusammen, die moderne Fertigungsbedingungen sowie eine<br />
ausgeprägte Offenheit gegenüber digitalen Prozessen mitbringen.<br />
Im Rahmen der neuen Initiative bringen sich sowohl Sandvik<br />
als auch die Partnerunternehmen mit ihren Fähigkeiten ein, um<br />
mit Hilfe der zahlreichen digitalen Lösungen von Sandvik das<br />
Tempo der Produkt- und Prozessentwicklung zu beschleunigen.<br />
Es geht darum, Ausfallzeiten zu vermeiden, und die Effizienz in<br />
allen Bereichen zu maximieren. Ein offener Austausch stellt<br />
sicher, dass bestehende Produkte und zukünftige Entwicklungen<br />
immer kundenorientiert bleiben. Die Zusammenarbeit vergrößert<br />
die Kundennähe und ermöglicht Tests während der<br />
Entwicklung.<br />
SANDVIK UND MAB SCHMIEDEN<br />
PARTNERSCHAFT<br />
„Dass aus unserer Fertigung bei MAB eine Lighthouse Factory von<br />
Sandvik wird – die erste in Deutschland – freut mich und macht<br />
mich stolz“, zeigt sich Marco Bauer, CEO der MAB GmbH, begeistert.<br />
Der in Weiden in der Oberpfalz ansässige Lohnfertiger<br />
versorgt namhafte Unternehmen aus verschiedenen Branchen,<br />
darunter Maschinen- und Anlagenbau, Medizintechnik sowie<br />
Luft- und Raumfahrt, mit Baugruppen und Bauteilen aus Metall<br />
und Kunststoff. Der Schwerpunkt liegt auf der Fertigung von<br />
Kleinserien (High Mix, Low Volume – HMLV). Der Maschinenpark<br />
des Unternehmens besteht aus rund 40 modernen, teilweise<br />
durch Roboter automatisierten Fertigungsmaschinen.<br />
Dieses breite Spektrum an Fähigkeiten und die Begeisterung<br />
für Innovation sind die Basis für die neue Rolle von MAB als<br />
Lighthouse Factory. „Wir sind von je her Vorreiter in Sachen Digitalisierung.<br />
Nun werden wir nochmals einen großen Schritt nach<br />
vorne machen und noch aktiver an der Zukunft der Fertigungsindustrie<br />
mitwirken.“ Da sich MAB schon immer stark für innovative<br />
Fertigungslösungen interessiert und engagiert hat, waren<br />
beide Unternehmen strategisch auf einer Linie, insbesondere<br />
hinsichtlich Digitalisierung und Automatisierung der Fertigung.<br />
Bauer: „Hier steckt enormes Potenzial für die ganze Branche.<br />
Effizienzsteigerungen, Ressourcenschonung und moderne<br />
Arbeitsplätze sind nur drei Aspekte von vielen.“<br />
Über das Schwesterunternehmen up2parts, das innovative und<br />
KI-basierte Softwarelösungen für Fertigungsprozesse entwickelt<br />
und 2019 als ehemalige Softwareabteilung von MAB gegründet<br />
wurde, entstand der Kontakt zwischen Marco Bauer und Sandvik.<br />
So erfuhr der Konzern aus Schweden mehr über MAB und dessen<br />
beeindruckende Reise, die 2011 mit zehn Mitarbeitern und vier<br />
Maschinen begann. Heute beschäftigt der Lohnfertiger aus der<br />
Oberpfalz rund 130 Mitarbeitende.<br />
14 <strong>MY</strong> <strong>FACTORY</strong> <strong>2023</strong>/<strong>10</strong> www.myfactory-magazin.de
PRODUCTION EXCELLENCE<br />
01<br />
01 MAB hat sich schon immer für innovative Fertigungslösungen<br />
interessiert: Der Maschinenpark besteht aus modernen, teilweise<br />
durch Roboter automatisierten Fertigungsmaschinen<br />
02 Im Zuge des Leuchtturmprojekts wurde die ohnehin vorhandene<br />
digitale Denkweise im gesamten Unternehmen noch verstärkt<br />
03 Im Oktober letzten Jahres wurde die Partnerschaft offiziell<br />
besiegelt. Im Bild: (v.l.n.r) Fredrik Svensson und Danielle Dahl,<br />
beide Sandvik, Elisabeth Schärtl und Marco Bauer, beide MAB<br />
sowie Mathias Johansson, Sandvik mit der Kooperationsurkunde<br />
ZIEL: EFFIZIENZ UND AUSLASTUNG<br />
IN DER PRODUKTION<br />
Die erste Maßnahme der neuen Lighthouse Factory: Mit der<br />
Visualisierung von Betriebsdaten stellte MAB die Weichen auf<br />
mehr Effizienz. Durch die Maschinendatenerfassungssoftware<br />
Comara appCom erhalten die Fertigungsprofis nun einheitliche<br />
Kennzahlen für ihre vielen verschiedenen Maschinen. In der<br />
Fräserei, die aus mehreren 5-Achsen-Maschinen besteht, kommt<br />
außerdem die Simulationssoftware Vericut zum Einsatz. Damit<br />
ist MAB in der Lage, die Programme in einer vollständig virtuellen<br />
Umgebung komplett mit Maschinen, Werkzeugen, Vorrichtungen<br />
und Teilen zu validieren. Dies reduziert Rüstzeiten, da<br />
Fehler bereits in der virtuellen Umgebung und nicht erst an der<br />
Maschine erkannt werden. – All das spart Zeit und Kosten.<br />
Weitere Lösungen aus der Sandvik-Familie, die bei MAB in der<br />
Implementierung sind, sind die CNC-Programmierungssoftware<br />
GibbsCAM für die Dreherei sowie das Softwaretool Cribwise für<br />
Bestandsmanagement und Logistik.<br />
Einige wichtige Ziele wurden bereits erreicht. So konnte<br />
beispielsweise die ohnehin vorhandene digitale Denkweise im<br />
gesamten Unternehmen noch verstärkt werden, wodurch sich<br />
bereits nach kurzer Zeit die Zusammenarbeit der MAB-Fertigungsprofis<br />
untereinander verbessert hat. Außerdem ist es gelungen,<br />
eine Infrastruktur einzurichten, die die verschiedenen<br />
Maschinentypen miteinander verknüpft sowie die Kosten- und<br />
Zeiteffizienz auf dem Shopfloor und die Transparenz im<br />
Prozessablauf verbessert.<br />
WEITERE HERAUSFORDERUNGEN<br />
GEMEINSAM MEISTERN<br />
Die Liste an Zielen ist auf beiden Seiten lang und ehrgeizig. Während<br />
es für MAB vor allem darum geht, die Fertigungseffizienz<br />
auf verschiedenen Ebenen nachhaltig zu steigern, die Fachkräfte<br />
in der Fertigung zu entlasten sowie als innovativer Arbeitgeber<br />
neue Talente zu gewinnen, zielt Sandvik darauf ab, einen vernetzten<br />
Kreislauf in der Fertigung zu schaffen, der Hürden beseitigt<br />
und die Kommunikation verbessert. Derzeit laufen viele Schritte<br />
im Fertigungsprozess getrennt voneinander ab. Werden Informationen<br />
und Wissen zwischen Produkten und Abteilungen ausgetauscht,<br />
wird es Fertigern möglich, effizienter zu arbeiten und<br />
den Bedarf an manuellen Eingriffen zu reduzieren.<br />
Beide Partner ziehen an einem Strang, um MAB als effizienten<br />
Fertigungsanbieter für Prototypen sowie kleine und mittlere<br />
Serien auf dem Markt Wettbewerbsvorteile zu verschaffen.<br />
Gleichzeitig will der Lohnfertiger als digitaler Pionier unter<br />
Beweis stellen, dass mit dem richtigen Partner und dem perfekten<br />
Maß an Digitalisierung auch kleine Losgrößen in einem wettbewerbsfähigen<br />
Umfeld konkurrenzfähig produziert werden<br />
können.<br />
Bilder: MAB GmbH<br />
www.mab-fertigung.de<br />
02<br />
03<br />
DYNAMISCHE PARTNERSCHAFTEN<br />
Moderne Software hat im Zusammenspiel mit den<br />
Werkzeugen und Maschinen, die die Teile produzieren,<br />
großen Einfluss auf die Produktivität in der Fertigung.<br />
Um diese leistungsstarke Kombination weiter voranzubringen,<br />
setzt Sandvik im Rahmen seines Lighthouse<br />
Programs auf dynamische Partnerschaften mit<br />
digitalisierungsaffinen Unternehmen, um die Fertigungsprozesse<br />
und die Gesamteffizienz der Betriebe<br />
weiter zu verbessern. Mehr Informationen zu der<br />
Initiative gibt es unter dem nachstehenden Link.<br />
bit.ly/3sNNMSo<br />
www.myfactory-magazin.de <strong>MY</strong> <strong>FACTORY</strong> <strong>2023</strong>/<strong>10</strong> 15
MOTEK <strong>2023</strong><br />
VIELSEITIGES FUNKNETZWERK FÜR DIE INTRALOGISTIK<br />
BEHÄLTER, BITTE KOMMEN!<br />
01<br />
Für die Feinsteuerung des Materialabrufs in<br />
Montage und Fertigung eignet sich ein<br />
Funknetzwerk, das – bildlich gesagt – Augen<br />
und Ohren offen hält, wo sich Nachschub<br />
befindet. So wird die Versorgung aller Montagestationen<br />
sichergestellt – ohne Fehlmengen,<br />
über den gesamten Prozess hinweg.<br />
Die Fertigung von Autos und ihren Zulieferteilen oder von<br />
Elektrogeräten und Haushaltsgeräten verlangt nach<br />
einer stetigen Versorgung mit Kernkomponenten sowie<br />
von B- und C-Teilen wie Anbau- und Befestigungselementen.<br />
Ohne ein leistungsfähiges ERP ist der Prozess kaum<br />
steuerbar. Allerdings gibt es Aufgaben, die aktuelle ERP-Systeme<br />
hier nicht oder nicht gut abdecken. Ein Beispiel: In der Praxis ist<br />
die Wiederbeschaffungszeit für den Nachschub hoch, was zu<br />
hohen Beständen im Umlauf und auch zu hohem Flächenbedarf<br />
für KLT-Behälter in den Materialbahnhöfen und Bereitstellungsplätzen<br />
führt. Wünschenswert ist deshalb eine automatisierte<br />
Auslösung des KLT-Nachschubs – mit dem Ziel, die Zeitspanne<br />
zwischen der vollständigen Entleerung des Behälters und der<br />
Ankunft des Nachschubs zu verringern. Diese Anforderung war<br />
vor einigen Jahren der Ausgangspunkt für die Entwicklung eines<br />
Funknetzwerks, das die Steuerung und Verfolgung von Behältern<br />
(KLTs, GLTs…) erlaubt – und zwar nicht nur punktuell an<br />
Scanner-Stationen, sondern über den gesamten Materialfluss<br />
hinweg. Das schließt – der Funk macht´s möglich – Behälter mit<br />
ein, die sich z. B. in mobilen eKanban-Regalen befinden oder<br />
gerade per FTS oder Routenzug zum Zielort transportiert werden.<br />
FUNKGESTÜTZTES BESTANDSMONITORING<br />
Konkret sieht das von steute entwickelte nexy-System so aus: Als<br />
Kommunikationsmedium dient ein Funkprotokoll, das auch<br />
unter den Bedingungen der industriellen Fertigung (andere<br />
Funknetze, Abstrahlungen…) eine hohe Übertragungssicherheit<br />
aufweist. Auf der Shopfloor-Ebene senden und empfangen Funksensoren<br />
Signale, die von Access Points empfangen und an eine<br />
Sensor Bridge weitergeleitet werden. Diese Sensor Bridge übernimmt<br />
die Schnittstellenfunktion zu übergeordneten Warenwirtschafts-,<br />
LV-, PPS- oder ERP-Systemen. So ist gewährleistet, dass<br />
nexy auf der IT-Ebene vollständig in den Materialfluss eingebunden<br />
ist und die Funktion eines automatischen Materialabruf-<br />
Systems (AMS) in vollem Umfang erfüllen kann.<br />
UMFASSENDES SENSORPROGRAMM<br />
Mehrere Faktoren sind es, die nexy außerordentlich vielseitig in<br />
der Anwendung machen. Ein Faktor ist das umfangreiche und<br />
16 <strong>MY</strong> <strong>FACTORY</strong> <strong>2023</strong>/<strong>10</strong> www.myfactory-magazin.de
MOTEK <strong>2023</strong><br />
02<br />
03<br />
01 In vielen Bereichen der Industrie bringt eine funkgestützte<br />
Echtzeit-Bestandsführung von Behältern großen Nutzen<br />
02 Robuste Funksensoren sorgen für Transparenz im<br />
Materialbestand in den Dolly-Bahnhöfen<br />
03 Erfassung von oben: Lasersensoren können den Bestand<br />
von Palettenware oder palettierten Behältern erfassen oder<br />
auch den Füllstand in Großladungsträgern<br />
04<br />
04 Über die nexy-App kann der Anwender die nexy-Komponenten<br />
einlernen und verwalten – vor Ort statt am Schreibtisch<br />
sich stetig erweiternde Programm an Funksensoren und -aktoren.<br />
Einige Baureihen wurden speziell für die Anforderungen der<br />
AMS-Anwendungen entwickelt – zum Beispiel Wippensensoren,<br />
die das Vorhandensein von Behältern in mobilen eKanban-Regalen<br />
detektieren, und Sensoren für die Erfassung von Dollies an<br />
den Monorail-Spuren von Materialbahnhöfen und -supermärkten.<br />
Zu den Neuheiten im Programm gehören Long-distance-<br />
Lasersensoren, die sowohl das Vorhandensein von Paletten und<br />
(Groß-)Behältern detektieren als auch Füllstände in den Behältern<br />
erkennen können.<br />
VORKONFIGURIERTE APPLIKATIONEN,<br />
EINLERNEN IM FELD<br />
Der zweite Faktor für vielseitige Einsatzmöglichkeiten von nexy<br />
sind die vorkonfigurierten Software-Applikationen, die steute<br />
für die häufigsten Anwendungen (eKanban, FTS, Dolly-Monitoring…)<br />
bereitstellt. Somit lässt sich das System schnell implementieren<br />
und einfach an die individuellen Anforderungen<br />
anpassen. Das geht jetzt nochmals schneller und komfortabler<br />
über eine App. Sie ermöglicht u.a. das Einlernen und die Verwaltung<br />
aller Komponenten im Feld direkt vor Ort, was insbesondere<br />
bei größeren nexy-Installationen mit mehreren hundert<br />
Feldgeräten die Inbetriebnahme ganz wesentlich erleichtert.<br />
Der Anwender muss nur per Scan den Ident-Code des Sensors<br />
oder Aktors einlesen und kann dann ortsunabhängig die nexy-<br />
Sensoren und Aktoren parametrieren – bei der Erstinstallation<br />
genauso wie beim Service oder bei Modifikationen und Erweiterungen<br />
des Funksystems.<br />
EIN FUNKNETZ – MEHRERE APPLIKATIONEN<br />
Zu den weiteren praxisgerechten Vorteilen von nexy gehört es,<br />
dass mehrere Applikationen auf ein und derselben Funk- und<br />
Hardware-Infrastruktur betrieben werden können. Der Anwender<br />
kann – um nur einige Beispiele zu nennen – den Materialfluss<br />
sowohl in eKanban-Regalen, in Dolly-Bahnhöfen oder Materialsupermärkten<br />
steuern und überwachen. Er kann aber parallel<br />
auch FTS-Flotten oder Andon-Systeme für die funkgestützte<br />
Kommissionierung in das nexy-System einbinden – oder Signalund<br />
Warnleuchten für die Anzeige von Betriebszuständen.<br />
TRANSPARENZ IM MATERIALFLUSS<br />
Die kontinuierliche Weiterentwicklung von nexy umfasst auch<br />
die Mensch-Maschine-Schnittstelle und die Vereinfachung der<br />
Konfiguration bzw. Modifikation des Systems – nicht nur per App.<br />
Aktuelle Beispiele wird steute an einem Demonstrator auf der<br />
Motek <strong>2023</strong> (Halle 5, Stand 5230) zeigen. Hier visualisiert ein<br />
konfigurierbares Dashboard in Echtzeit den aktuellen Betriebszustand<br />
aller Sensoren. Über einen Standard-Browser lässt sich<br />
der Anwender die gewünschten Übersichten auf beliebig vielen<br />
Monitoren darstellen. Zusätzlich können logische Funktionen<br />
wie „Ampelsteuerungen“ (rot/ gelb/ grün) kundenspezifisch hinterlegt<br />
und ebenfalls anzeigt werden. So entsteht Transparenz im<br />
Materialfluss, der zu jedem Zeitpunkt lückenlos per Funknetzwerk<br />
gesteuert und überwacht wird.<br />
Bilder: steute Technologies GmbH & Co. KG<br />
www.steute.com<br />
AUTOR<br />
Andreas Schenk, Division Manager Leantec,<br />
steute Technologies GmbH & Co. KG, Löhne<br />
ZUSATZINHALTE IM NETZ<br />
www.nexy.net<br />
www.myfactory-magazin.de <strong>MY</strong> <strong>FACTORY</strong> <strong>2023</strong>/<strong>10</strong> 17
MOTEK <strong>2023</strong><br />
01<br />
02<br />
SMARTE PRODUKTE, SOFTWARE- UND ONLINETOOLS MACHEN ES MÖGLICH<br />
AUTOMATION MIT VAKUUM WIRD IMMER EINFACHER<br />
Bei der Automatisierung greifen verschiedene Systeme und Technologien Hand in Hand.<br />
Anwender müssen sich sicher sein, dass alle Komponenten reibungslos zusammenarbeiten<br />
und Daten und Informationen nahtlos austauschen können. Schmalz<br />
unterstützt dabei, mit Softwarebausteinen, Online-Tools, smarten Produkten und<br />
Vakuum-Know-how – von der Konzeption bis in den laufenden Prozess.<br />
Der Weg in die Vakuum-Automatisierung beginnt mit<br />
einem Plan. Nur wer ein System fachgerecht auslegt, die<br />
Lebensdauer der verwendeten Produkte kennt und den<br />
Verschleiß mit einkalkuliert, beschleunigt am Ende die<br />
Inbetriebnahme und vermeidet unzufriedene Kunden. Um<br />
dieses Risiko für Endkunden und Integratoren zu mindern,<br />
haben viele Roboter-, Greifer- und Komponentenhersteller den<br />
Weg eingeschlagen, vordefinierte Lösungen mit höherem Integrationsgrad<br />
für bestimmte Anwendungen zu entwickeln.<br />
Online-Konfiguratoren beschleunigen die Realisierung und<br />
unterstützen die Simulation des gesamten Prozesses, indem sie<br />
CAD-Daten für den digitalen Zwilling liefern. So hat Schmalz viel<br />
Know-how in dem neuen PXT-Konfigurator verankert, ein Tool<br />
das am Ende die Zusammenstellung und Dimensionierung des<br />
Lastaufnahmemittels erleichtert: Mit dem Konfigurator erstellen<br />
User ihren eigenen, individuellen Greifer, den sie auch später<br />
noch erweitern und an neue Situationen anpassen können.<br />
WENIGER FEHLER, SCHNELLER AM START<br />
Liegen alle Komponenten vor, kommt die Usability zum Tragen:<br />
Je einfacher die einzelnen Systeme einzurichten sind, umso<br />
geringer ist die Fehlerwahrscheinlichkeit. Gleichzeitig ist eine<br />
Automatisierung schneller umgesetzt. Die Schmalz Connect<br />
Suite vereinfacht und beschleunigt die Implementierung sowohl<br />
intelligenter Schmalz-Produkte als auch IO-Link-Komponenten<br />
verschiedener Hersteller. Das plug-and-work-fähige System<br />
unterstützt neben der Inbetriebnahme auch die Überwachung,<br />
Wartung und Fehleranalyse über den Webbrowser.<br />
Für den schnellen Überblick, die direkte Parametrierung und<br />
Service-Themen wie die Ersatzteilbeschaffung ist die App<br />
„Schmalz ControlRoom“ gedacht. Die Idee dahinter: Jeder nutzt<br />
Smartphones. Schmalz stattet deshalb seine intelligenten<br />
Komponenten mit einer NFC-Schnittstelle (Near Field Communication)<br />
aus. Hält der Anlagenbetreiber sein mobiles Endgerät<br />
an den Vakuum-Ejektor, -Schalter oder -Greifer, kann er Daten<br />
aus dem Prozess erfassen und auswerten oder Parameter-Einstellungen<br />
auf ein Austauschgerät einfach übertragen.<br />
VORBEREITEN FÜR MEHR<br />
Um in einem volatilen Umfeld, wie wir es derzeit erleben, trotzdem<br />
wirtschaftlich automatisieren zu können, müssen die Systeme<br />
anpassungsfähig sein. Was Anlagenbetreiber dafür brauchen,<br />
sind adaptierbare und erweiterbare Komponenten: Flexible<br />
Greifer-Konzepte können dann auch später weitere Aufgaben<br />
übernehmen. Mögliche Schmalz-Lösungen sind hierbei der PXT-<br />
Baukasten oder die multifunktionale End-of-Arm-Plattform für<br />
18 <strong>MY</strong> <strong>FACTORY</strong> <strong>2023</strong>/<strong>10</strong> www.myfactory-magazin.de
01 Mit dem neuen PXT-Konfigurator lassen sich individuelle<br />
Greifer erstellen, die auch später noch erweitert und an neue<br />
Situationen angepasst werden können<br />
02 Das End-of-Arm-Ecosystem Match ermöglicht einen<br />
schnellen und automatisierten Wechsel zwischen Greifern,<br />
zukunftssichere Schnittstellen und vieles mehr<br />
INSTANDHALTUNG<br />
(ER)LEBEN<br />
Roboter Match, die der Endkunde auch ohne Integrator auf<br />
seine neuen Anforderungen anpassen kann.<br />
Neben flexibler Hardware braucht es auch eine Software,<br />
die anpassungsfähig ist. Eine mögliche Lösung kommt aus<br />
Glatten: Speziell für den Griff in die Kiste hat Schmalz das<br />
Vision Operating System ivOS entwickelt – ein offenes<br />
Betriebssystem, das unabhängig vom Hersteller Roboter,<br />
Sensoren, Pick-Software und Greifer einfach verbindet und<br />
steuert. Die einzelnen Module können ideal kombiniert<br />
werden, um bei gleichbleibendem Betriebssystem ein sehr<br />
breites Anwendungsspektrum abdecken zu können. So ist es<br />
sogar möglich, nachträglich einzelne Bausteine wie die<br />
Greifer oder die Picking-Software auszutauschen. Schmalz<br />
bringt hier erstmals künstliche Intelligenz in den Prozess,<br />
um beispielsweise die passende Greifstrategie für die<br />
erkannten Objekte auszuführen.<br />
Ihr kostenfreier<br />
Registrierungscode:<br />
INSTAND23AN<br />
Einlösung unter:<br />
in-stand.de/tickets<br />
VORSORGE IM LAUFENDEN BETRIEB<br />
Ein regelmäßiger Blick in den fließenden Datenstrom sorgt<br />
für langfristig stabile Prozesse. Integratoren und Anlagenbetreiber<br />
müssen daher Mechanismen für die Überwachung,<br />
Fehlerbehebung und Aktualisierung der Systeme implementieren.<br />
Es gilt, Schwachstellen und Verschleiß frühzeitig zu<br />
erkennen, um sie planbar zu beheben. Zudem sind so Energiefresser<br />
wie poröse Dichtungen schnell enttarnt. Dafür<br />
braucht es Systeme wie die Schmalz Connect Suite, die<br />
Predictive Maintenance ermöglichen: kommunikative<br />
Vakuum-Komponenten, die Betriebsdaten erfassen und via<br />
IO-Link, Ethernet oder NFC direkt an die Steuerung, die<br />
Cloud oder das Smartphone weitergeben.<br />
Was ebnet also den Weg in die Automation mit Vakuum?<br />
Auswahlhilfen und einfach zu bedienende Engineering-<br />
Tools für die Planung, Solution-Kits für schnelle Integration<br />
und das Vakuum-Know-how – all das finden Integratoren<br />
und Anlagenbetreiber bei Vakuum-Spezialisten wie Schmalz.<br />
Bilder: J. Schmalz GmbH<br />
www.schmalz.com<br />
AUTOR<br />
Timo Gans,<br />
Leiter Unternehmenskommunikation,<br />
J. Schmalz GmbH, Glatten<br />
ZUSATZINHALTE IM NETZ<br />
07.– 08.11.<strong>2023</strong><br />
Messe Stuttgart<br />
Bei den diesjährigen Trends geht es um die Darstellung der<br />
Wertschöpfungskette sowie die Digitalisierung in der Instandhaltungs-<br />
und Servicebranche. Ecosysteme sowie Fachkräftebedarf<br />
in der Instandhaltung stehen ebenso im Fokus. Neben<br />
der Fachausstellung werden die aktuellen Themen bei folgenden<br />
Angeboten näher beleuchtet:<br />
bit.ly/3EMi76B<br />
I IN.STAND Forum<br />
I Fachforum Instandhaltung powered by PILZ<br />
I Guided Tours by FIR<br />
I IN.STAND Service Points
MOTEK <strong>2023</strong><br />
MOTEK/BONDEXPO <strong>2023</strong>: PRAGMATISCH, PRAXISNAH<br />
UND LÖSUNGSORIENTIERT<br />
Vier Tage Motek/Bondexpo<br />
stehen traditionell im Herbst<br />
auf dem Messekalender der<br />
Automatisierungsbranche.<br />
Anbieter und Anwender können<br />
sich vom <strong>10</strong>. bis 13. Oktober in<br />
drei Stuttgarter Messehallen<br />
wieder persönlich darüber austauschen, wie die aktuellen und künftigen<br />
Herausforderungen zu bewältigen sind: Internationale Krisen, Klimawandel,<br />
Energiewende, steigende Kosten, Mangel an Fachkräften – Unternehmen<br />
müssen auf diese komplexen Aufgaben grundlegend reagieren, um am Markt<br />
bestehen zu können. Zu den vorrangigen Themen der Aussteller gehört der<br />
einfache Einstieg in die Automatisierung, deren Rolle in der Wertschöpfungskette<br />
der industriellen Fertigungsabläufe stetig wächst. Denn die Automatisierung<br />
und der Einsatz digitaler Technologien sind die Grundlage für energieeffiziente<br />
und ressourcensparende Abläufe. Das Messeduo Motek/Bondexpo bildet<br />
die komplette Prozesskompetenz in der industriellen Produktion ab. Das<br />
Themenspektrum des Messeduos gibt der Fertigungsbranche alle nötigen<br />
Lösungen an die Hand, um noch wirtschaftlicher und effizienter zu arbeiten.<br />
www.motek-messe.de<br />
AUSGEREIFTE LÖSUNGEN FÜR WIRTSCHAFTLICHE<br />
HANDHABUNGSPROZESSE<br />
Die smarte Lösung für<br />
die manuelle Montage.<br />
■<br />
■<br />
■<br />
ergonomisches Arbeiten<br />
digitale Assistenz<br />
einfache Integration<br />
Motek Stuttgart<br />
<strong>10</strong>. - 13. Oktober <strong>2023</strong><br />
Halle 3, Stand 3312<br />
Auf der Motek zeigt IEF Werner unter anderem sein<br />
kompaktes und energieeffizientes Palettiersystem<br />
ecoSTACK. Dieses kommt komplett ohne teure Druckluft<br />
aus. Weitere Energie spart der Palettierer ein, indem er<br />
Komponenten, die aktuell nicht benötigt werden, automatisch<br />
abschaltet. Die Stromzufuhr wird so oft wie möglich<br />
unterbrochen – etwa bei Maschinenstillstand, Schichtende<br />
und Pausen. Dies wirkt sich auch auf die Lebensdauer der Gesamtanlage aus. Dabei ist der<br />
ecoSTACK als Inline-Anlage konzipiert und ermöglicht ein kontinuierliches Be- und Entladen<br />
von Paletten verschiedener Größen – insbesondere im Viertel- oder Achteleuromaß.<br />
IEF-Werner präsentiert zudem ein Portalsystem mit der Zahnriemenachse Modul 115/25 für<br />
die sichere Handhabung von Paletten oder Kisten mit einem Gewicht bis zu 40 kg.<br />
Motek: Halle 5, Stand 5220<br />
www.ief.de<br />
C-TEILE-BESCHAFFUNG PER<br />
RFID-KANBAN-SYSTEM<br />
In Sachen effizientes C-Teile-Management sind bei Otto Roth auf<br />
der Motek individuelle Kanban-Lösungen mit RFID-Technologie<br />
ein Messe-Highlight. Jeder Kanban-Behälter ist mit einem<br />
RFID-Transponder ausgestattet, auf dem alle wichtigen Informationen<br />
zum jeweiligen Artikel gespeichert sind. Um eine<br />
automatische Bestellung auszulösen, stehen verschiedene<br />
Lesegeräte zu Verfügung. Die bisherigen Systeme hat Otto<br />
Rothmit der RFID-Exklusiv-Sammelbox, einer noch bequemeren<br />
Variante, erweitert. Der Mitarbeiter wirft die leeren Behälter<br />
einfach in die Sammelbox, die die Behälterdaten automatisch<br />
erfasst. Die ausgelesenen Daten werden danach an das Sendegerät – die Master-Kanban-<br />
Box – weitergeleitet. Diese sammelt alle Bestellungen und übermittelt sie in vordefinierten<br />
Zeitabständen per LAN, WLAN oder Mobilfunknetz direkt in das ERP-System von Otto Roth.<br />
Motek: Halle 3, Stand 3411<br />
www.ottoroth.de<br />
bott.de
MOTEK <strong>2023</strong><br />
LINEARTECHNIK UND VALUE ADDED<br />
PRODUCTS IM FOKUS<br />
Auf der Motek legt Rodriguez den Schwerpunkt auf Lineartechnik<br />
und Value Added Products (VAPs) und wird sein<br />
komplettes Lineartechnik-Portfolio zeigen. Zudem stellt<br />
das Unternehmen Dünnringlager und kundenspezifische<br />
Systemlösungen<br />
vor. Das breit<br />
gefächerte<br />
Lineartechnik-Sortiment<br />
mit seinen<br />
Rund- und<br />
Profilschienenführungen, Kugel- und Trapezgewindetrieben,<br />
Elektrohubzylindern und Kugelrollen wird einen Schwerpunkt<br />
auf dem Messestand bilden. Auf Basis eigener Linearführungen<br />
entwickelt Rodriguez auch komplette Linearsysteme<br />
mit unterschiedlichen Antriebsvarianten, die unter<br />
anderem für Be- und Entladevorgänge, Pick-and-place-<br />
Anwendungen oder die Steuerung von Maschinen und<br />
Anlagen eingesetzt werden. Dabei werden individuelle<br />
Anforderungen berücksichtigt: „Wir bieten für nahezu jede<br />
Bewegungsaufgabe die passenden Linearführungsvarianten<br />
sowie das passende Zubehör: auf Wunsch auch als Maßanfertigung<br />
aus der eigenen Fertigung“, betont Jörg Schulden,<br />
Leiter des Geschäftsbereichs Lineartechnik und zudem<br />
Prokurist bei Rodriguez.<br />
Motek: Halle 7, Stand 7204<br />
www.rodriguez.de<br />
ERGONOMISCHER HANDARBEITSPLATZ<br />
Bei Tox Pressotechnik auf der Motek<br />
erfahren Besucher unter anderem, wie<br />
Montagearbeiten wirtschaftlich und<br />
ergonomisch gestaltet werden können.<br />
Das Unternehmen präsentiert mit der Tox<br />
FlexPress Compact einen Handarbeitsplatz<br />
für präzise Resultate mit lückenloser<br />
Datenerfassung. Dabei treffen bewährte<br />
Mechanik und profundes Know-how im<br />
Pressenbau auf eine Prozessüberwachung<br />
mit neuen Features und ein ausgeklügeltes<br />
Steuerungskonzept. Die FlexPress<br />
steht mit Leistungen von 5, <strong>10</strong>, 30 und<br />
60 kN zur Verfügung. Angetrieben wird der Arbeitsplatz von<br />
den elektromechanischen Servopressen der Serie Tox ElectricDrive.<br />
Hierfür setzt der Hersteller Antriebe mit integrierter<br />
Kraft- und Wegsensorik ein. Der Pressenaufbau besteht aus<br />
einem geschweißten Rahmen, auf dem Antrieb, Sicherheitseinrichtungen,<br />
Verkleidung und Antriebsabdeckung montiert<br />
sind. Besonderes Augenmerk wurde auf die Ergonomie gelegt.<br />
Werker steuern den Montagearbeitsplatz einfach über ein<br />
13-Zoll-UDI-Panel, das Bedienung, Prozessüberwachung und<br />
Analyse vereint. Ein weiteres Highlight ist der beleuchtete<br />
Arbeitsraum als Statusanzeige nach Abschluss eines Zyklus.<br />
Zudem ist das System besonders leise und spart Platz.<br />
Motek: Halle 3, Stand 3204<br />
www.tox.com<br />
DIGITAL SHOP FLOOR SOLUTIONS<br />
Visit us in<br />
Hall 5 / Booth 5230<br />
www.steute-leantec.com
MOTEK <strong>2023</strong><br />
MONTAGEPROZESSE INTUITIV GESTALTEN<br />
Der Messeauftritt von<br />
Bott auf der diesjährigen<br />
Motek konzentriert<br />
sich auf die schnelle<br />
und intuitive Erstellung<br />
digitaler Arbeitspläne.<br />
Mit der Assistenzsoftware<br />
elution two<br />
assembly der Tochtergesellschaft Elabo will das Unternehmen<br />
die Montage variantenreicher Produkte deutlich<br />
effizienter gestalten und den administrativen Aufwand für<br />
Anwender minimieren. Um beispielhafte Arbeitsabläufe zu<br />
veranschaulichen, wird die Assistenzsoftware als Teil einer<br />
manuellen Montagelinie ausgestellt. Diese basiert auf dem<br />
Arbeitsplatzsystem avero, das ebenfalls zum Produktportfolio<br />
der Bott Gruppe gehört. Sowohl die digitale Assistenz<br />
als auch die Montagelinie selbst sind besonders flexibel<br />
aufgebaut. Softwareseitig zeigt sich das nicht nur in den<br />
leicht erstellbaren Arbeitsabläufen, sondern auch in der<br />
Vielseitigkeit des Systems: Es ist browserbasiert und damit<br />
kompatibel mit Endgeräten aller Art. Standardisierte Schnittstellen<br />
erleichtern den Datenaustausch mit bestehenden<br />
übergeordneten Systemen. Der Aufbau der avero Montagelinie<br />
ist modular. Dadurch kann sie bei sich ändernden<br />
Anforderungen grundlegend um- und ausgebaut werden.<br />
Motek: Halle 3, Stand 3312<br />
www.bott.de<br />
ANTRIEBSSYSTEM BEWEGT PROZESSANLAGE<br />
ERGONOMISCH<br />
Um eine mobile Prozessanlage nicht mehr umständlich<br />
manuell bewegen zu müssen, hat die ystral gmbH nach<br />
einer geeigneten Alternative gesucht. Fündig wurde der<br />
Maschinen- und Anlagenbauer schließlich bei dem Räderund<br />
Rollenhersteller Blickle. Dessen elektrisches Antriebssystem<br />
ErgoMove 4000 transportiert nun die 2,5 Tonnen<br />
schwere Anlage sicher und ergonomisch unter Reinraumbedingungen.<br />
ystral hatte klare Anforderungen: Die Mobileinheit<br />
der Anlage sollte<br />
samt Antriebssystem nicht<br />
höher als zwei Meter sein<br />
und sich auf engem Raum<br />
sicher manövrieren lassen.<br />
Ein mögliches Schwappen<br />
von Flüssigkeiten im<br />
Behälter durfte den<br />
Fahrkomfort nicht beeinträchtigen.<br />
Zudem waren die Reinraumvorschriften einzuhalten.<br />
Um die Anforderungen von ystral zu erfüllen, wurde<br />
das Standardsystem von Blickle modifiziert. Das maßgeschneiderte<br />
ErgoMove 4000 hat die Handhabung bei ystral deutlich<br />
verbessert und die Flexibilität erhöht. Die Prozessanlage<br />
lässt sich nun ohne körperliche Belastung von nur einem<br />
Mitarbeiter bewegen.<br />
Motek: Halle 3, Stand 3428<br />
www.blickle.com<br />
ZEICHNUNGSTEILE<br />
SEIT <strong>10</strong>0 JAHREN ZUVERLÄSSIG<br />
Dreh-, Fräs- und Kombi na tionsteile in<br />
verschiedenen Abmessungen und Losgrößen.<br />
• Wirtschaftliche Beschaffung<br />
in herausragender Qualität<br />
• Hochqualifiziertes Beraterteam<br />
mit umfassendem Experten-<br />
Wissen<br />
• Bewährtes Hersteller-Netzwerk<br />
in Deutschland und Europa<br />
sowie eigenes Produktionswerk<br />
für Feinbearbeitung<br />
• Verschiedene Belieferungssysteme<br />
und innovative<br />
Kanban-Lösungen<br />
• <strong>10</strong>0 Jahre Know-how<br />
Motek <strong>2023</strong><br />
<strong>10</strong>.- 13.<strong>10</strong>.<strong>2023</strong><br />
Stuttgart<br />
Halle 3 · Stand 3411<br />
KABELLOSE STEUERUNGSTECHNIK FÜR<br />
HUBSÄULEN UND ELEKTROZYLINDER<br />
RK Rose+Krieger erweitert<br />
sein Produktprogramm der<br />
MultiControl II-Steuerungen<br />
um eine kompakte kabellose<br />
Version. Das Besondere: Die<br />
neue MultiControl II duo<br />
accu besitzt einen eigens<br />
konzipierten Akkuadapter<br />
zur Aufnahme standardisierter<br />
Akkus namhafter Hersteller. Anwender können damit im<br />
Optimalfall ihre vorhandenen Akkusysteme zum Aufladen<br />
der Steuerung nutzen. Die Steuerung ist ideal für die<br />
Realisierung mobiler Systeme im Bereich Intralogistik und<br />
Montagearbeitsplätze. Höhenverstellbare und/oder kippbare<br />
Werkstattwagen, Hebevorrichtungen und Arbeitstische<br />
lassen sich problemlos von einer Fertigungsstation zur<br />
nächsten bewegen, dort jeweils ergonomisch an die Größe<br />
des Werkers anpassen und in die optimale Arbeitsposition<br />
bringen. Eine Begrenzung der Reichweite durch Kabel und<br />
die damit verbundenen Stolperfallen gehören der Vergangenheit<br />
an. Die akkubetriebene Version der Synchronsteuerung<br />
verfügt über den gleichen Funktionsumfang wie<br />
die kabelgebundenen Modelle. Wie diese lässt sich auch die<br />
MultiControl II duo accu zu größeren Systemen mit bis zu<br />
acht Steuerungen bzw. 16 Antrieben kombinieren.<br />
Motek: Halle 3, Stand 3203<br />
www.rk-rose-krieger.com<br />
Normteile – Zeichnungsteile – Rohrverbindungsteile<br />
www.ottoroth.de
MOTEK <strong>2023</strong><br />
NEUES BEI SCHIENENFÜHRUNGEN<br />
UND KUGELGEWINDETRIEBEN<br />
Auf der Motek präsentiert<br />
Dr. Tretter erstmals seine<br />
neuen Schienenführungen.<br />
Wie bei den Vorgängerführungen<br />
der<br />
Eco-Baureihe sind die<br />
Kugelreihen ebenfalls<br />
X-förmig angeordnet. Damit können sie Ungenauigkeiten<br />
der Montageflächen besser ausgleichen. Der Zwei-Punkt-<br />
Kontakt der Kugeln bewirkt einen leichten, präzisen Lauf,<br />
der 45-Grad-Kontaktwinkel ermöglicht eine identische<br />
Lastaufnahme aus allen Richtungen. Neu ist eine zusätzliche<br />
innere Dichtung. Diese isoliert die Laufkugeln von allen<br />
Seiten und schützt sie so zuverlässig vor Verschmutzung<br />
aus den Montagebohrungen der Schiene. Dr. Tretter konnte<br />
den Standardwagen zudem kürzer gestalten, was Bauraum<br />
spart. Einen weiteren Schwerpunkt legt das Unternehmen<br />
in Stuttgart auf seine Kugelgewindetriebe, die sich für eine<br />
breite Palette an Anwendungen eignen. Ab Lager sind<br />
verschiedene Genauigkeitsklassen und Ausführungen<br />
verfügbar. Unterschieden werden gerollte, gewirbelte und<br />
geschliffene Versionen. Mit der Übernahme des langjährigen<br />
Partners IGT ist man zudem in der Lage, auch größere<br />
Serien und Sondermuttern nach Zeichnung zu fertigen.<br />
Motek: Stand 7224, Halle 7<br />
www.tretter.de<br />
GÜTER HOCHFLEXIBEL KENNZEICHNEN<br />
Auf Etiketten gedruckte Informationen schaffen die Voraussetzung<br />
für korrekte Verteilung, Rückverfolgbarkeit, reibungslose<br />
Abläufe und wirtschaftliche Kalkulierbarkeit. Jede Anwendung<br />
ist individuell. Druckvolumen und -breiten, Etikettengrößen<br />
und die Qualität des Druckbilds spielen die Hauptrollen.<br />
Bei der Übergabe gedruckter Etiketten auf Güter fallen hohe<br />
Verarbeitungsgeschwindigkeiten, variable Daten und enge<br />
Produktfolgen auf einem Transportband ins Gewicht. Ob sich<br />
das Gut zum Zeitpunkt<br />
der Etikettierung<br />
bewegt oder sich in<br />
Ruhe befindet und<br />
von welcher Seite die<br />
Etiketten übertragen<br />
werden, sind weitere<br />
Faktoren. cab hat über<br />
45 Jahre Erfahrung in diesem Sektor. Die Architektur der<br />
cab-Druck- und Etikettiersysteme ist auf ein breites Feld<br />
von Anwendungen, hohe Anpassungsfähigkeit sowie Integrierbarkeit<br />
in Automationslinien ausgerichtet. Die Systeme<br />
stellen hierfür die erforderlichen Schnittstellen, bis hin zu<br />
Industrie-4.0-Protokollen, zur Verfügung. cab hat digital<br />
eine Schnittstelle modelliert, die das cab-Equipment<br />
unmittelbar in Automations- und Roboterlösungen<br />
einsetzbar macht.<br />
Motek: Halle 7, Stand 7411<br />
www.cab.de<br />
KI-GESTÜTZTE INDUSTRIEROBOTER<br />
Unter dem AI Copilot bündelt fruitcore robotics vielfältige<br />
KI-gestützte Funktionen in der zentralen Steuersoftware<br />
seiner Horst-Industrieroboter. Diese Funktionen stehen<br />
Anwendern künftig zur Seite, wenn es um die Einrichtung<br />
und Steuerung der Roboter sowie gesamter Anwendungen<br />
geht. Der AI Copilot beantwortet Fragen in Echtzeit und in<br />
natürlicher Sprache, wodurch Supportanrufe in vielen<br />
Fällen der Vergangenheit angehören. Möchte der Anwender<br />
z. B. erfahren, wie er dem Roboter die von der Kamera<br />
ermittelte Teileposition übergeben kann, kann er diese<br />
Frage per Text-Prompt<br />
an den AI Copiloten<br />
richten und erhält<br />
innerhalb weniger<br />
Augenblicke den<br />
entsprechenden<br />
Code-Baustein. Der<br />
AI Copilot kann nicht<br />
nur Funktionen, Programmbausteine und Programmvorlagen<br />
erzeugen, sondern auch Programme optimieren,<br />
korrigieren und mögliche Fehler in einem frühzeitigen<br />
Stadium erkennen. Dank Korrekturvorschlägen lassen<br />
sich diese Fehler dann schnell beheben. Nicht zuletzt<br />
fungiert der AI Copilot auch als eine Art persönlicher<br />
Trainer und Sparringpartner, der sogar bei der beruflichen<br />
Weiterbildung unterstützen kann.<br />
Motek: Halle 7, Stand 7209<br />
www.fruitcore-robotics.com<br />
lift2move solution<br />
Die neue Generation mobiler<br />
Hebehilfen ist da!<br />
Die neuen Features auf<br />
auf einen Blick:<br />
4 innovatives Fahrwerk<br />
4 optimierte Nutzlasten<br />
4 erleichterte Handhabung<br />
MADE<br />
IN<br />
GERMANY<br />
solution<br />
EXPRESSO Deutschland GmbH & Co. KG<br />
Antonius-Raab-Str. 19 I 34123 Kassel<br />
www.expresso.de I shop.expresso.de
SMART PRODUCTION<br />
ROBOTERGESTÜTZT SCHLEIFEN,<br />
POLIEREN UND ENTGRATEN<br />
Bei der Nachbearbeitung<br />
von Metall-,<br />
Kunststoff- oder<br />
Verbundwerkstoffteilen<br />
sind Schleifen,<br />
Polieren und Entgraten<br />
gängige Arbeitsschritte,<br />
um eine gewisse Oberflächengüte herzustellen.<br />
Die Bauteile weisen meist komplexe Geometrien auf,<br />
weshalb die Bearbeitung häufig manuell erfolgt. Die<br />
intelligente Softwarelösung ArtiMinds Robot Programming<br />
Suite (RPS) unterstützt die Roboter-Automatisierung<br />
solch anspruchsvoller Bearbeitungsprozesse. Das<br />
Tool ermöglicht, auf Basis importierter CAD-Modelle<br />
automatisiert Roboterbahnen zu generieren, die auch<br />
kraftgeregelt abgefahren werden können. Dies beschleunigt<br />
die Programmierung für Komponenten mit komplexen<br />
Geometrien und führt zu einer exakteren Bahnplanung<br />
und robusten Bearbeitung. Eine weitere Herausforderung<br />
beim Surface Finishing sind Bauteil- und<br />
Prozesstoleranzen. ArtiMinds RPS erleichtert durch<br />
bereits integrierte Schnittstellen und entsprechende<br />
Funktionsbausteine das Einbinden der hierfür notwendigen<br />
Sensorik und die Programmierung der kraftgeregelten<br />
Teilprozesse.<br />
www.artiminds.com<br />
3D-LASERSCANNER FÜR GROSS-<br />
FLÄCHIGE OBERFLÄCHENINSPEKTIONEN<br />
Hexagon Manufacturing Intelligence Division stellt den<br />
neuen modularen Absolute Scanner AS1-XL vor. Der<br />
3D-Laserscanner wurde für die Prüfung großer Oberflächen<br />
entwickelt und kann sowohl mit dem Laser Tracker<br />
als auch mit mobilen Messarmen verwendet werden.<br />
Der AS1-XL nutzt die Shine-Technologie zur Erfassung<br />
qualitativ hochwertiger 3D-Daten. Er verfügt über eine<br />
ultrabreite Scanlinie von 600 mm bei mittlerer Reichweite.<br />
In Kombination mit<br />
einer Punkterfassungsrate<br />
von 1,2 Millionen<br />
Punkten pro Sekunde<br />
und einer Zeilenfrequenz<br />
von 300 Hertz<br />
eignet er sich somit<br />
ideal für das schnelle<br />
und großflächige<br />
Scannen ohne Genauigkeitsverluste. Der Scanner<br />
verfügt außerdem über einen erweiterten „stand-off“<br />
von 700 mm, der zusammen mit seinem Arbeitsbereich<br />
von 600 mm die Erfassung verdeckter Bereiche von<br />
bis zu einem Meter ermöglicht. Dank der hohen Messgeschwindigkeit<br />
und des großen Messabstands ist der<br />
AS1-XL ideal für ein breites Spektrum automatisierbarer<br />
Prüfaufgaben geeignet.<br />
www.hexagon.com<br />
20 Jahre<br />
Kompetenz in der<br />
Schleuderrad-Strahltechnik<br />
Als Komplettanbieter konstruieren und fertigen<br />
wir Schleuderrad-Strahlanlagen inkl. Filter- und<br />
Transporttechnik.<br />
➜ Neue Strahlanlagen<br />
➜ Service u. Ersatzteile<br />
➜ Inspektion u. Beratung<br />
AGTOS | GmbH | D-48282 Emsdetten<br />
info@agtos.de | www.agtos.de<br />
➜ Gebrauchtmaschinen<br />
➜ Reparatur u. Wartung<br />
➜ Leistungssteigerung<br />
339-<strong>10</strong>/21-4c-D<br />
BAUTEILE UMWELTSCHONEND<br />
VON SCHMUTZ BEFREIEN<br />
Um Prozessschritte wie Schweißen, Kleben, Dichten,<br />
Lackieren, Bedrucken und Löten in guter Qualität durchführen<br />
zu können, müssen zuvor Verunreinigungen entfernt<br />
werden. Besonders umweltschonend und wirtschaftlich soll<br />
die industrielle Oberflächenreinigung mit Acerios, der<br />
heiß-aktiven Plasmatechnologie<br />
von Fronius<br />
gelingen. Das automatische<br />
System ist platzsparend<br />
und der Nutzer kann<br />
es durch unterschiedliche<br />
Interface-Varianten<br />
einfach in automatisierte<br />
Prozesse und Produktionslinien<br />
integrieren. Vordefinierte Jobeinstellungen<br />
reduzieren die Einarbeitungsphase und machen das Gerät<br />
intuitiv bedienbar. Für die manuelle Reinigung von Edelstahloberflächen<br />
und WIG-Schweißnähten verweist Fronius<br />
auf die neueste Generation des MagicCleaners. Diese<br />
innovative Geräteserie beschreibt das Unternehmen als<br />
schnell, effektiv und umweltschonend. Zusätzlich können<br />
die Werkzeuge WIG-Schweißnähte glänzend polieren und<br />
Oberflächen beschriften. Der MagicCleaner dosiert den<br />
Elektrolyten präzise an die gewünschte Stelle. Die mitgelieferten<br />
Pads und Bürsten dringen auch in Ecken und<br />
Zwischenräume vor. Damit säubern Metallverarbeiter die<br />
Oberflächen bei minimalem Materialeinsatz sehr gründlich.<br />
www.fronius.com<br />
24 <strong>MY</strong> <strong>FACTORY</strong> <strong>2023</strong>/<strong>10</strong> www.myfactory-magazin.de
SMART PRODUCTION<br />
MIT KI GEGEN HOHE FEHLAUSWURFRATE IN<br />
DER PHARMAZEUTISCHEN INSPEKTION<br />
Die Bildauswertung in der<br />
pharmazeutischen Inspektion<br />
erfolgt überwiegend<br />
durch klassische, regelbasierte<br />
Methoden wie Grauwert-Analysen.<br />
Dies führt<br />
zu technischen Limitierungen,<br />
insbesondere wenn<br />
die triviale Zuordnung zu<br />
„Gut-“ oder „Schlechtprodukt“ nicht möglich ist. Eine hohe<br />
Fehlauswurfrate ist eine mögliche Konsequenz. Deshalb folgt<br />
i.d.R. für alle ausgeworfenen Produkte der automatisierten<br />
Primärinspektion ein zeit- und ressourcenintensiver manueller<br />
Zweitabgleich. Mithilfe von maschinellem Lernen hat<br />
InspectifAI ein Lösungsdesign entwickelt, mit dem Potenzial,<br />
die visuelle Inspektion zu revolutionieren. Die Besonderheit ist<br />
die Unabhängigkeit von spezifischen Inspektionsmaschinenherstellern.<br />
Das heißt: Die Performance bestehender Maschinen<br />
kann global durch den KI-Ansatz verbessert werden. Der<br />
Prozess beginnt mit der Anbindung eines Edge Devices an die<br />
Inspektionsmaschine. Es unterstützt die Maschine bei zahlreichen<br />
Aufgaben. Nach der einmaligen Akquise der relevanten<br />
Bilddaten erfolgt die Klassifizierung. Hierzu setzt<br />
InspectifAI eine selbst entwickelte, intuitive Software ein, die<br />
diesen relevanten Prozessschritt schnell und einfach abbildet.<br />
www.inspectif.ai<br />
HOCHGENAUE INLINE-DIMENSIONS-<br />
MESSUNG VON STAHLHALBZEUGEN<br />
ArcelorMittal hat gemeinsam mit OndoSense eine Radarsensorlösung<br />
zur präzisen Vermessung von Stahlhalbzeugen<br />
umgesetzt. Basierend auf den OndoSense apex Radarsensoren<br />
ließ sich die Produktüberwachung wesentlich automatisieren<br />
und verbessern – auch in den rauen Bedingungen des<br />
Warmwalzwerks. So werden nun die Abmessungen von<br />
Brammen, Knüppeln und Trägern bereits frühzeitig im<br />
Walzprozesses zuverlässig mit einer Genauigkeit von weniger<br />
als 1 mm erfasst. Das Ergebnis: Die Inline-Dimensionsmessung<br />
schont die Maschinen<br />
im Walzwerk, senkt<br />
Kosten und Emissionen<br />
durch weniger Ausschuss<br />
und erhöht die Auslastung<br />
und Sicherheit der<br />
Anlage. ArcelorMittal<br />
plant, die Radarsensorlösung<br />
auch in zusätzlichen Warmwalzwerken einzuführen,<br />
um die Stahlproduktion weiter zu automatisieren und zu<br />
digitalisieren. „Unsere neue Radarsensorlösung trägt dazu<br />
bei, die Produktivität unserer Walzwerke für Langprodukte zu<br />
erhöhen. Dank des Inline-Messverfahrens können wir das<br />
Walzen unserer Produkte frühzeitig im Prozess anpassen, was<br />
viele Vorteile mit sich bringt“, sagt Thomas Hilbert, Research<br />
& Development Engineer bei ArcelorMittal Luxembourg.<br />
www.ondosense.com<br />
OPTISCHE WELLENMESSMASCHINE MIT QUICK DETECT-FUNKTION<br />
Schneider Messtechnik stellt die optische Wellenmessmaschine WMX 600 mit der neuen Funktion<br />
Quick Detect (QD) in der Mess- und Auswertesoftware Saphir 7 vor. „Mit Quick Detect scannt die<br />
WMX 600 den Bereich bis zur oberen Spitze in der Bewegung. QD stitcht die Bilder zusammen,<br />
sucht und öffnet das Messprogramm und startet die Messung – alles automatisch“, so Uwe J.<br />
Keller, Bereichsleiter Marketing bei Schneider Messtechnik. Dank integriertem QD-Modus repräsentiert<br />
Saphir 7 Messtechnik 4.0 in all ihren Facetten. Denn das Werkstück bringt sich selbst als<br />
Informationsträger ein – ganz ohne RFID-Chip. Saphir 7 erfasst das Werkstück im Messbereich auf<br />
Knopfdruck. Werkstücke, für die es noch kein Programm gibt, werden ebenfalls in ihrer Kontur<br />
erkannt und in ein DXF umgewandelt. Die Software richtet das Koordinatensystem am Werkstück automatisch aus und speichert<br />
das Bild der Messkamera zur Teileerkennung. Das Messprogramm wird durch Setzen der Maßpfeile an den relevanten Stellen der<br />
entstandenen DXF-Datei erzeugt. Die Kombination aus WMX 600, Saphir 7 und Bedieneroberfläche SMART – ein UI, das den<br />
Bediener unterstützt – stellt ein universelles Messmittel dar, das Anwender in der Qualitätssicherung entscheidend unterstützt.<br />
www.dr-schneider.de.<br />
Dichten, kleben, überziehen<br />
Hochtemperatur-Klebesysteme und -Coatings<br />
High-Tech-Klebstoffe und Spezial-Coatings<br />
für Temperaturen von bis zu 1760°C<br />
Keramikkleber, Epoxies und Gießmassen<br />
Schutzüberzüge, Kitte und Dichtungsmassen<br />
Leichtes Auftragen und Dosieren<br />
Zertifiziert nach<br />
DIN EN ISO 9001:2015<br />
Hochtemperaturprodukte | Kälteerzeugung | Dichten und Kleben | Messtechnik | Beschichtungen | Problemlöser<br />
www.kager.de
SMART PRODUCTION<br />
PRÜFTECHNIK DIENT DER PRODUKT-<br />
OPTIMIERUNG UND ALS ENTWICKLUNGSBOOSTER<br />
FAHRRADKOMPONENTEN<br />
AUF DEM PRÜFSTAND<br />
Ein Hersteller hochwertiger Fahrradkomponenten<br />
setzt bei der Qualitätsprüfung<br />
auf Maschinen von ZwickRoell. Diese<br />
kommen seit über 15 Jahren für statische und<br />
dynamische Tests zum Einsatz, um das<br />
Werkstoffverhalten von Kettenschaltungen<br />
und Radnaben im Dauerbetrieb zu untersuchen.<br />
Die Ergebnisse dienen der Produktoptimierung<br />
und fließen direkt in die Entwicklungsarbeit<br />
des Unternehmens ein.<br />
Das US-amerikanische Unternehmen SRAM mit Hauptsitz<br />
in Chicago/Illinois ist spezialisiert auf die Entwicklung<br />
und Produktion von Fahrradkomponenten. Am<br />
deutschen Standort in Schweinfurt entwickelt die SRAM<br />
Deutschland GmbH Fahrradschaltungen und Radnaben für<br />
Fahrradbegeisterte weltweit. Hier befinden sich die Bereiche<br />
Entwicklung, Musterbau, Messlabor und Versuchslabor zentral<br />
unter einem Dach, wie Martin Kehrer, Senior Test Ingenieur bei<br />
SRAM erklärt. Somit sei das Unternehmen in der Lage, „innovative<br />
Produkte zügig und effizient zu entwickeln.“<br />
Anteil daran haben auch ZwickRoell Prüfmaschinen. Denn<br />
dank verschiedener statischer und dynamischer Systeme des<br />
Ulmer Unternehmens ist SRAM Deutschland deutlich effizienter<br />
geworden bei der Entwicklung innovativer und robuster Produkte.<br />
Im Prüflabor in Schweinfurt werden an den Fahrradkomponenten<br />
sowohl dynamische als auch statische Prüfungen<br />
jeglicher Art durchgeführt, bei denen die Maschinen flexibel eingesetzt<br />
werden. Aktuell zählen drei ZwickRoell-Maschinen zum<br />
SRAM-Prüf-Equipment: eine Z0<strong>10</strong>, eine HC 25 mit der statische<br />
und dynamische Prüfungen stattfinden sowie eine elektrodynamische<br />
Prüfmaschine LTM <strong>10</strong>. Dynamische Prüfungen finden<br />
hauptsächlich auf Komponenten-Level statt, um diese hinsichtlich<br />
ihrer Betriebstauglichkeit und -festigkeit zu untersuchen.<br />
Auf Basis der Prüfergebnisse werden Komponenten anschließend<br />
optimiert, um diese robuster zu konstruieren und an<br />
Kundenanforderungen noch besser anzupassen.<br />
LABORARBEIT BIS ZU 80 PROZENT SCHNELLER<br />
Der Prüfmaschineneinsatz führt aber nicht nur zu qualitativen<br />
Verbesserungen im Labor bei SRAM, auch in puncto Prozessoptimierung<br />
sorgen ZwickRoell Maschinen für mehr Leistungsfähigkeit:<br />
Einige Prüfungen wurden in der Vergangenheit von (teil-<br />
weise alten) Sonderprüfmaschinen auf ZwickRoell-Maschinen<br />
umgestellt mit dem Ergebnis, dass sich die Arbeit seitdem effizienter<br />
gestaltet und sich Prüfzeiten um bis zu 80 Prozent verkürzten.<br />
Kehrer: „All dies geschah bei gleichzeitiger Optimierung<br />
der Prüfgenauigkeit sowie verbesserter Rissdetektierung an den<br />
Proben.“ Die Prüfmaschinen werden auch zur Validierung von<br />
Finite-Elemente-Methode(FEM)-Modellen verwendet, eine<br />
Methode, die das mechanische Verhalten von Materialien unter<br />
Belastung simuliert und analysiert.<br />
SRAM Deutschland arbeitet inzwischen seit mehr als 15 Jahren<br />
mit Prüfmaschinen aus Ulm-Einsingen – und ist seither zufriedener<br />
ZwickRoell-Kunde, wie Kehrer erläutert: „Die statische<br />
Maschine Z0<strong>10</strong> war unsere erste ZwickRoell Maschine. Die<br />
Zuverlässigkeit und Präzision bei der Produktqualifizierung und<br />
nicht zuletzt der Kundendienst haben uns sehr überzeugt.“<br />
PRÜFSOFTWARE ERLEICHTERT DIE ARBEIT<br />
Für alle Bauteilprüfungen fertigt SRAM die Vorrichtungen und<br />
Aufnehmer im unternehmenseigenen Musterbau. Und seit der<br />
Anschaffung der LTM<strong>10</strong> im Jahr 2022 wurden alle Maschinen auf<br />
die Prüfsoftware testXpert III umgestellt. Seither unterstützt<br />
diese ihrerseits Anwender im Labor und erleichtert die Arbeit,<br />
indem sie über eine Vielzahl an Normen verfügt und entsprechende<br />
Parameter voreingestellt sind – je nach kundenspezifischer<br />
Anwendung. „Durch Versuche lernen wir stetig dazu und<br />
können unsere Produkte weiter verbessern und an neue Anforderungen<br />
anpassen. Und letztendlich freuen sich somit auch<br />
unsere fahrradbegeisterten Kunden“, so Kehrer.<br />
Bilder: ZwickRoell<br />
www.zwickroell.com<br />
26 <strong>MY</strong> <strong>FACTORY</strong> <strong>2023</strong>/<strong>10</strong> www.myfactory-magazin.de
SMART PRODUCTION<br />
XXX<br />
KI-GESTÜTZTE VISUELLE INSPEKTION<br />
PTC hat seine Augmented-Reality-<br />
Lösung Vuforia um eine Komponente<br />
erweitert, die die visuelle<br />
Inspektion in der Fertigung unterstützt<br />
und vereinfacht: Step Check<br />
führt Mitarbeitende mit kontextsensitiven<br />
Arbeitsanweisungen Schritt für Schritt durch die Inspektionsaufgaben.<br />
Die Anweisungen werden auf dem zu prüfenden physischen Produkt<br />
eingeblendet. Zudem erkennt Step Check unsachgemäße Montagen, fehlende<br />
oder falsch ausgerichtete Teile sowie ähnliche Fehler auf Basis von KI. Dank<br />
farbcodierter Grafiken, die Step Check in Echtzeit auf dem betreffenden Teil oder<br />
Produkt anzeigt, sehen Mitarbeitende auf einen Blick, ob dieses den Prüfschritt<br />
bestanden hat. Darüber hinaus dokumentiert Step Check automatisch die<br />
Prüfergebnisse und erstellt Dashboards zur Analyse der durchgeführten<br />
Prüfungen. Das KI-Modell von Step Check wird auf zwei Arten trainiert: zum<br />
einen durch 3D-CAD-Modelle der zu prüfenden Teile oder Produkte, zum<br />
anderen durch Beispiele von bestandenen und nicht bestandenen Prüfungen.<br />
www.ptc.com<br />
Die Software<br />
für Prozessund<br />
Qualitätsmanagement<br />
GUSSWERKSTÜCKE DURCH STRAHLTECHNIK AUFWERTEN<br />
Die Bearbeitung der Oberflächen von Gusswerkstücken hat einen<br />
entscheidenden Einfluss auf deren Aussehen, Funktionalität und<br />
Haltbarkeit. Mit dem Strahlprozess wird der Formsand entfernt und<br />
Grate werden beseitigt. Daher sind Sorgfalt und das richtige<br />
strahltechnische Konzept gute Voraussetzungen für hochwertige<br />
Produkte. Der Strahlanlagen-Spezialist AGTOS weiß, worauf es<br />
beim Gussputzen ankommt und welche Unterschiede und Details<br />
eine wirklich gute Oberfläche ausmachen. Neben den strahltechnischen<br />
Aspekten der Maschinen fokussiert das Unternehmen bei<br />
seinen Lösungen die Themen Nachhaltigkeit, Energieeffizienz und<br />
Wirtschaftlichkeit. Unterstützt werden Anwender dabei durch Smart Monitoring, das<br />
kompakte AGTOS System zur Ermittlung und Darstellung von der wesentlichen Daten des<br />
Strahlprozesses. Neben neuen Schleuderrad-Strahlmaschinen bietet AGTOS gebrauchte<br />
Strahlanlagen an. Dies ist vorteilhaft für Unternehmen, die eine Strahlanlage kurzfristig<br />
benötigen oder diese nur temporär einsetzen.<br />
www.agtos.de<br />
MASCHINENINTEGRIERTE QUALITÄTSKONTROLLE<br />
VON WERKSTÜCKEN IN DER SERIENFERTIGUNG<br />
Die Mess- und Automatisierungssoftware FormControl X<br />
von Blum-Novotest ist eine intelligente Lösung für<br />
Bearbeitungszentren zur maschinenintegrierten Qualitätskontrolle<br />
von Werkstücken in der Serienfertigung. Die<br />
Software ermöglicht eine automatisierte Überwachung<br />
von Zerspanungsprozessen nach dem Prinzip der statistischen<br />
Prozesssteuerung (SPC). Der Prozess wird hierbei<br />
auf Basis der erfassten Messwerte und zuvor definierten<br />
Warn- und Eingriffsgrenzen gesteuert. Damit dies auch<br />
im mannarmen Betrieb sowie in Kooperation mit Roboterlösungen funktioniert, bietet<br />
FormControl X mit der Ausrichtfunktion eine clevere Lösung. Diese erfasst direkt nach dem<br />
Aufspannen die aktuelle Werkstückposition sowie Ausrichtung und passt die Bezugspunkte<br />
des Bearbeitungsprogramms automatisch an die tatsächliche Lage des Werkstücks an.<br />
Dadurch ist auch die automatisierte Zerspanung von Teilen mit geringem Aufmaß zuverlässig<br />
möglich. Zudem bereitet FormControl X die erfassten Daten grafisch auf. Diese können<br />
dann über die Webbrowser beliebiger Endgeräte visualisiert und ausgewertet werden.<br />
www.blum-novotest.com<br />
Prozesse<br />
Berichte<br />
Datenschutz<br />
LDAP<br />
Mehrsprachigkeit Formulare<br />
Maßnahmen<br />
Social QM<br />
WIKI<br />
Validierung<br />
Matrixorganisation<br />
Schnittstellen<br />
Risikomanagement<br />
QM<br />
International<br />
Auditmanagement<br />
IMS<br />
Schulungen Workflows<br />
Kennzahlen BPMN<br />
Gefahrstoffmanagement<br />
Compliance<br />
Fragenkataloge<br />
GxP Dokumente<br />
Qualifikationen KVP<br />
ConSense GmbH<br />
info@consense-gmbh.de<br />
Tel.: +49 (0)241 | 990 93 93-0<br />
www.consense-gmbh.de<br />
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XXX A+A <strong>2023</strong><br />
A+A <strong>2023</strong>: IMPULSE UND LÖSUNGEN RUND<br />
UM SICHERES UND GESUNDES ARBEITEN<br />
Unter dem Motto „Der Mensch zählt“ wartet die Weltleitmesse<br />
für Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit<br />
A+A vom 24.<strong>10</strong>. bis 27.<strong>10</strong>.<strong>2023</strong> in Düsseldorf wieder mit<br />
innovativen Impulsen und Lösungen auf. Angefangen<br />
von persönlicher Schutzausrüstung (PSA), betrieblichem<br />
Brand-, Umwelt- oder Katastrophenschutz bis hin zu<br />
Angeboten für die ergonomische und gesunde Arbeitsplatzgestaltung<br />
sowie New-Work-Konzepten bietet die<br />
Messe eine breite Produkt- und Lösungsvielfalt. Die neu<br />
aufgesetzte Kooperation mit dem Deutschen Netzwerk<br />
Büro (DNB) erweitert das Aussteller- und Themenspektrum im Bereich Bürogestaltung,<br />
Ergonomie und New Work. Ein hochkarätiges Rahmenprogramm rundet<br />
das Messegeschehen ab. Der Veranstalter meldet eine gut gebuchte Ausstellungsfläche:<br />
„Für uns ist das ein klares Signal, das die Bedeutung der A+A als führende<br />
Plattform für den Austausch der gesamten Branche bekräftigt“, freut sich Lars<br />
Wismer, der seit Dezember 2022 als Director der A+A an Board ist. „Die positive<br />
Resonanz der Ausstellenden zeigt, dass sie sich genau wie wir auf Messen<br />
freuen – auf menschliche Kontakte, persönliche Begegnungen sowie darauf, viele<br />
Innovationen der Arbeitswelt der Zukunft live zu erleben“, ist er sich sicher.<br />
www.aplusa.de<br />
GESUNDHEITSPRÄVENTION DURCH LUFTBEFEUCHTUNG<br />
Sicherheit.<br />
Made in Germany.<br />
Maximale Sicherheit für<br />
Menschen ist unser Auftrag.<br />
Unsere Steigtechniklösungen<br />
sind Garant für höchste<br />
Arbeitssicherheit. Von der<br />
Leiter über das Rollgerüst<br />
bis hin zur individuellen<br />
Sonderkonstruktion.<br />
Lernen Sie unsere Innovationen<br />
kennen. Besuchen Sie uns auf<br />
der A+A vom 24.<strong>10</strong>. bis zum<br />
27.<strong>10</strong>. – Halle 04 Stand 4D24.<br />
www.steigtechnik.de<br />
15<br />
Serienprodukte<br />
Jahre Garantie<br />
Condair Systems präsentiert auf der A+A Luftbefeuchtungslösungen,<br />
die die Gesundheit und Leistungsfähigkeit<br />
von Mitarbeitern am Arbeitsplatz fördern.<br />
Erkrankungen des Atemsystems und des Stimmapparates<br />
gehören zu den häufigsten Ursachen für Arbeitsunfähigkeit<br />
im Büro. Aktuelle Untersuchungen zeigen,<br />
dass die Lebensdauer von Viren und die eigene<br />
Immunabwehr direkt von der Luftfeuchte im Raum<br />
abhängen. Direkt-Raumluftbefeuchtungsanlagen sichern permanent eine optimale relative<br />
Luftfeuchte von 40 bis 50 % und eignen sich besonders zur Nachrüstung in Bestandsgebäuden.<br />
Condair Systems stellt Hochdruck-Luftbefeuchtungssysteme für unterschiedliche<br />
Raumgrößen vor, die hinsichtlich der Hygienestandards alle Anforderungen der Gesetzlichen<br />
Unfallversicherung erfüllen und zusätzlich nach VDI 6022 Blatt 6 zertifiziert sind.<br />
A+A: Halle 05, Stand C29<br />
www.condair-systems.de<br />
VIEL NEUES BEI PERSÖNLICHER<br />
SCHUTZAUSRÜSTUNG<br />
Auf der A+A präsentiert 3M zahlreiche neue Lösungen für<br />
persönliche Schutzausrüstung (PSA). Ausgestellt wird<br />
beispielsweise die neue 3M Secure Click Reusable Full Face<br />
Mask FF-800 Serie, die nächste Generation der 3M Mehrweg-Atemschutzmasken.<br />
Das Modell verfügt über einen<br />
Filteranschluss im Stil eines Sicherheitsgurtes und einen innovativen Dichtungskontrollknopf,<br />
der Arbeitenden mit nur einem Klick Sicherheit gibt. Für Werker, die einen Gehörschutz<br />
benötigen, stellt 3M sein neues 3M Peltor Professional In-Ear Communication<br />
Headset PIC <strong>10</strong>0 für industrielle Anwendungen vor. Es verfügt über eine Technologie zum<br />
Abhören von Umgebungsgeräuschen, bietet Gehörschutz mit Bluetooth-Konnektivität und<br />
einen innovativen On-Demand-Anpassungstest. Für Sicherheit beim Schweißen wird die<br />
neue fünfte Generation der 3M Speedglas Schweißschutzmasken präsentiert, die in enger<br />
Zusammenarbeit mit Schweißern und Sicherheitsingenieuren entwickelt wurde.<br />
A+A: Halle <strong>10</strong>, Stand F68<br />
www.3m.de
A+A <strong>2023</strong><br />
KOMFORTABLER ATEMSCHUTZ<br />
In vielen Arbeitsumgebungen lauern Gesundheitsgefährdungen.<br />
Staub, Rauch, Dreck – all das kann die Lunge<br />
schädigen und zu schweren Erkrankungen führen. Sich<br />
davor schützen, aber dabei nicht auf Komfort und<br />
Beweglichkeit verzichten. Wie geht das? Eine Lösung<br />
heisst Swiss Air. Das Atemschutzsystem von optrel liefert<br />
saubere Luft zum Atmen – ohne den Anwender zu stören<br />
oder einzuschränken. Swiss Air bietet vollen Schutz auf<br />
höchster TH3-Schutzstufe, 40 x effektiver als die besten<br />
FFP2 Filter. Das Atemschutzsystem ist leicht und passgenau. Es hat ein stufenloses Mikrogebläse,<br />
das die Luft direkt in die Maske leitet – ohne dass der Nutzer sich anstrengen<br />
musst. Swiss Air hat ein intuitives Bedienelement, das den Akku- und Filterstand anzeigt.<br />
Das Atemschutzsystem von optrel ist kompatibel mit jeglicher Form von Kopf-, Sicht- oder<br />
Hörschutz – und bleibt am Gesicht, auch wenn man diese abnimmt.<br />
A+A: Halle 9, Stand B45<br />
www.optrel.com<br />
GASMESSGERÄT FÜR DIE PERSÖNLICHE ÜBERWACHUNG<br />
Das tragbare Mehrgasmessgerät X-am 5800 misst<br />
abhängig von der Sensorbestückung bis zu sechs Gase<br />
gleichzeitig. Der neu entwickelte CatEx-Sensor ist sehr<br />
robust und kann für die Messung von brennbaren<br />
Dämpfen wie Benzin, Diesel und Nonan sowie für die<br />
Messgase Methan, Propan oder Wasserstoff eingestellt<br />
werden. Darüber hinaus ist der Sensor besonders<br />
resistent gegen Vergiftungen durch Silikon oder<br />
Schadstoffe. Das X-am 5800 lässt sich mit unterschiedlichen<br />
Sensoren zum Messen toxischer Gase ausstatten. So ermöglicht es die Messung von<br />
Chlor, Ammoniak, Blausäure und vielen weiteren gefährlichen Gasen. Die optionale „Toxic<br />
Twin“-Funktion löst beispielsweise einen speziell berechneten Alarm aus, wenn Kohlenmonoxid<br />
und Blausäure gemeinsam in der Umgebungsluft vorhanden sind. Das X-am 5800<br />
kann mit der cloudbasierten Software-Lösung Dräger Gas Detection Connect verwendet<br />
werden, die die Geräteverwaltung digitalisiert und eine Live-Datenübertragung ermöglicht.<br />
Das Gerät ist für die Ex-Zone 0 zugelassen und gemäß Schutzklasse IP 68 geprüft.<br />
A+A: Halle 1, Stand B79<br />
www.draeger.com<br />
Kunststoffe<br />
für die<br />
Technologien<br />
von morgen.<br />
Und die<br />
Schadstoffe?<br />
Die saugen<br />
wir ab –<br />
mit unseren<br />
Technologien<br />
von morgen<br />
FUCHS Umwelttechnik<br />
Absaug- und Filtergeräte<br />
GUT GESCHÜTZT VON KOPF BIS FUSS<br />
Die Hoffmann Group ist auf der A+A mit einem Vollsortiment<br />
für persönliche Schutzausrüstung (PSA) von Kopf bis Fuß<br />
sowie attraktiven Dienstleistungen und Beratungsangeboten<br />
vertreten. Das Sortiment umfasst derzeit rund 6500 PSA-<br />
Produkte von 60 führenden Herstellern sowie Produkte der<br />
eigenen Marken Garant und Holex. Als Messeneuheit wird<br />
neue Arbeitskleidung im modischen und funktionalen Design<br />
präsentiert. Diese rundet mit den Linien „Service“ und<br />
„Industrie“ die Garant-Kollektion ab. Passend dazu gibt es Textilveredlung im Corporate<br />
Design, Tragetests sowie Größenermittlung für Kleidung und Schuhe durch qualifizierte<br />
Fachberater. Ein weiteres Messehighlight sind neue Montage- und Schnittschutzhandschuhe<br />
aus recycletem Nylongarn. Dazu kommen neue besonders hochwertige Montagehandschuhe<br />
der Schutzhandschuhserie Garant Master: der eine extra stark griffig, der andere wie eine<br />
zweite Haut – beide touchscreenfähig. Individuelle Fußanalysen durch den Orthopädie-Partner<br />
GetSteps, maßgeschneiderte Gehörschützer, PSA-Ausgabeautomaten und ein europaweiter<br />
unabhängiger Beratungsservice komplettieren das Ausstellungsportfolio.<br />
A+A: Halle 12, Stand F51<br />
www.hoffmann-group.com<br />
Infos unter:<br />
FUCHS Umwelttechnik P+V GmbH<br />
89195 Steinberg<br />
Tel.: +49 (0) 7346/9614-0<br />
www.fuchs-umwelttechnik.com<br />
info@fuchs-umwelttechnik.com<br />
CLEAN AIR TECHNOLOGY<br />
www.myfactory-magazin.de <strong>MY</strong> <strong>FACTORY</strong> <strong>2023</strong>/<strong>10</strong> 29
BETRIEBSTECHNIK<br />
Mit insgesamt vier<br />
800-kVA-Aggregaten<br />
sicherte dm die<br />
Stromversorgung im<br />
Verteilerzentrum<br />
Wustermark<br />
NOTSTROMAGGREGAT FÜR EIN LOGISTIKZENTRUM<br />
SO IST STROMAUSFALL KEIN THEMA<br />
Winter 2022: Deutschland sorgte sich um Energieengpässe. Bei dem<br />
Drogeriewarenhändler dm malte man keine Horrorszenarien, sah aber sehr wohl<br />
die Möglichkeit kontrollierter temporärer, regionaler Stromabschaltungen<br />
(Brownouts). Darauf wollte man vorbereitet sein. Denn als systemrelevanter<br />
Händler sieht sich dm in besonderer Verantwortung gegenüber Kunden.<br />
30 <strong>MY</strong> <strong>FACTORY</strong> <strong>2023</strong>/<strong>10</strong> www.myfactory-magazin.de
ANZEIGE<br />
Mehr als 2 000 Märkte betreibt dm-drogerie markt in<br />
Deutschland. Deren fortwährend zuverlässige Versorgung<br />
ist die Voraussetzung für die Kundenzufriedenheit.<br />
Vier in Eigenregie betriebene Verteilzentren<br />
in Weilerswist, Waghäusel, Wustermark und Karlsruhe übernehmen<br />
diese wichtige Aufgabe. Längere Stromausfälle könnten<br />
die kontinuierliche Warenversorgung der dm-Märkte gefährden.<br />
Das Verteilzentrum Wustermark ist für das Datencenter und<br />
die Sicherheitsbeleuchtung durch eine dauerhaft installierte Notstromanlage<br />
abgesichert. Diese wies jedoch nicht die erforderliche<br />
Kapazität auf, um zusätzlich die Logistik und gebäudetechnische<br />
Anlagen wie Druckluft, Kälte-, Klima- und Heizungstechnik<br />
abzudecken. So wandte sich Marcel Gebauer, verantwortlicher<br />
Sachbearbeiter für Technik in Wustermark, an Bredenoord.<br />
Der Kontakt entstand über das Verteilzentrum Weilerswist, das<br />
Bredenoord bereits zuvor mit temporärem Notstrom beliefert<br />
hatte. Dennoch holte man verschiedene Angebote ein und wog<br />
die Leistungen sorgfältig gegeneinander ab.<br />
BACKUP-LÖSUNG FÜR WORST CASE<br />
Wir haben nach einer Backup-Lösung für den<br />
Worst Case gesucht und sind bei Bredenoord<br />
fündig geworden. Mit dem ausgearbeiteten<br />
Konzept sind wir auch für die Zukunft perfekt<br />
vorbereitet und wissen genau, was im Fall von<br />
temporären Energieengpässen zu tun ist.<br />
Marcel Gebauer, Sachbearbeiter Technik,<br />
dm-Verteilzentrum Wustermark<br />
„Andere Notstrom-Anbieter hätten erst geliefert, wenn ein Stromausfall<br />
eintritt. Wir wollten aber schon im Vorfeld abgesichert<br />
sein und unser Verteilzentrum bei temporären Abschaltungen<br />
ohne Unterbrechung weiterbetreiben können. Deswegen<br />
entschieden wir uns für die Bredenoord GmbH, die uns für die<br />
Wintermonate Miet-Notstromaggregate bereitstellen konnte“,<br />
erläutert Marcel Gebauer.<br />
ANFORDERUNGEN BEI VOR-ORT-<br />
BESICHTIGUNG ERFASST<br />
Für den Anbieter sprach auch die Nähe des Verteilzentrums zum<br />
Bredenoord-Standort Schopsdorf. Ein Bredenoord-Mitarbeiter<br />
besichtigte das Logistikzentrum vor Ort und konnte so gemeinsam<br />
mit dem Gebäudetechnik-Team eine passgenaue Lösung<br />
entwickeln. Eine vorhandene Trafostation ermöglichte die<br />
Berechnung der benötigten Leistung für den Fall einer temporären<br />
Stromabschaltung, auf deren Basis Bredenoord die Anzahl an<br />
Aggregaten, Kraftstoff und Tanks kalkulieren konnte. Um ganz<br />
sicherzugehen, wurde eine etwas höhere Leistung veranschlagt,<br />
als die Messung ergab. Bei der Besichtigung wurde auch der optimale<br />
Standort für die Geräte ausgewählt, sodass Zuleitungen<br />
und Kabel mit in das Angebot einbezogen werden konnten.<br />
LEISTUNGSSTARKE NOTSTROMVERSORGUNG<br />
AUF DEM BETRIEBSGELÄNDE<br />
Geliefert wurden vier 800 kVA-Aggregate mit vier Kraftstofftanks<br />
à 5 500 Liter Fassungsvermögen. Durch wettergeschützte Installation<br />
war kein Winterset, das das Ausflocken des Kraftstoffs und<br />
das Einfrieren von Leitungen verhindert, vonnöten. Das Energiekonzept<br />
sah zwei Einspeisepunkte vor, an denen jeweils zwei der<br />
800 kVA-Aggregate platziert wurden. Das Betriebsgelände ist<br />
groß, daher wurden hunderte Meter Kabelverbindungen verlegt.<br />
Arbeitssicherheit steht bei dm an erster Stelle. Betriebs-, Laufund<br />
Fahrwege durften nicht blockiert oder behindert werden. Zu<br />
diesem Zweck wurde sogar extra eine Rampe überrüstet, um Stolperfallen<br />
zu vermeiden. Ebenfalls aus Sicherheitsgründen zäunte<br />
man die Aggregate und Kraftstofftanks zum Schluss ein. Die<br />
Inbetriebnahme der Notstromanlage geschah durch ein dmeigenes<br />
Expertenteam. Der Mietzeitraum beschränkte sich auf<br />
die Wintermonate bis ins Frühjahr hinein.<br />
FÜR DIE ZUKUNFT GEWAPPNET<br />
Im Mittelpunkt stehen bei dm immer die Menschen. Dieser<br />
Grundsatz wird im Unternehmensalltag aktiv gelebt und motiviert<br />
die Mitarbeitenden in ihrem täglichen Handeln. So bewältigte<br />
man während der Corona-Pandemie auch die hohe Nachfrage<br />
nach Desinfektionsmitteln und Hygieneartikeln und kam<br />
seiner Verpflichtung im Sinne der Kundinnen und Kunden nach.<br />
Mit Bredenoord sorgte das Unternehmen nun auch für Versorgungssicherheit<br />
im Fall von temporären Stromausfällen. Mit der<br />
Lösung sieht man sich auch für die Zukunft gewappnet, gleichwohl<br />
sich der Energiemarkt im Frühjahr <strong>2023</strong> entspannte.<br />
„Wir haben nach einer Backup-Lösung für den Worst Case<br />
gesucht, um die Versorgung unserer dm-Märkte und somit unserer<br />
Kundinnen und Kunden sicherzustellen. Bei Bredenoord sind<br />
wir fündig geworden. Mit dem ausgearbeiteten Konzept sind wir<br />
auch für die Zukunft perfekt vorbereitet und wissen genau, was<br />
im Fall von temporären Energieengpässen zu tun ist“, fasst<br />
Marcel Gebauer zusammen.<br />
Bilder: Bredenoord GmbH<br />
www.bredenoord.com<br />
ZUSATZINHALTE IM NETZ<br />
https://tinyurl.com/bddt5rwh<br />
MOBILER STROM<br />
Die Bredenoord GmbH ist Teil der<br />
niederländischen Bredenoord Gruppe, die<br />
seit über 85 Jahren erfolgreich mobile<br />
Stromlösungen anbietet. Als Hersteller und<br />
Direktvermieter liefert das Unternehmen<br />
mobilen Strom überall dort hin, wo ein<br />
Stromanschluss fehlt oder die Anschlussleistung<br />
eingeschränkt ist. Die mobilen<br />
Stromaggregate und Batteriespeicher<br />
sind europaweit verfügbar und dank<br />
Bredenoords Transportservice auch an die<br />
entlegensten Orte in kurzer Zeit lieferbar.<br />
www.myfactory-magazin.de <strong>MY</strong> <strong>FACTORY</strong> <strong>2023</strong>/<strong>10</strong> 31
BETRIEBSTECHNIK<br />
ERST REINIGEN, DANN GRUNDIEREN<br />
ÖLVERSCHMUTZTE BETONBÖDEN<br />
WIRTSCHAFTLICH SANIEREN<br />
Verölte Industrieböden werden im Regelfall abgetragen und neu aufgebaut.<br />
Diese Art der Sanierung verursacht hohe Kosten, lange Ausfallzeiten und<br />
viel Sondermüll. Als wirtschaftliche, umweltfreundliche und sichere Alternative<br />
etabliert sich intensives Reinigen mit einem Ölentferner und nachfolgendes<br />
Grundieren mit einem speziellen Epoxidharz. – So geschehen in<br />
den Hallen der Firma Steiner in Wehingen.<br />
Die Steiner GmbH & Co. KG produziert mit ihrem modernen<br />
Maschinenpark Kalt- und Warmpressteile aus Edelstahl,<br />
zum Beispiel Überwurfmuttern und Schneidringe.<br />
In mehreren Produktionshallen des Unternehmens war<br />
der Boden zu sanieren. Bei der Begehung zeigte sich, dass selbst<br />
die modernen Hightech-Maschinen den Boden mit Ölen, öligem<br />
Kühl- und Schmierwasser oder anderen ölhaltigen Flüssigkeiten<br />
verunreinigt hatten.<br />
Üblicherweise werden derart verschmutzte Böden zunächst<br />
abgetragen und anschließend ein neuer tragfähiger Untergrund<br />
hergestellt, denn kapillar aufsteigendes Öl verhindert eine<br />
konventionelle Beschichtung. Der Bauherr entschied sich jedoch<br />
gegen diese kostenintensive und mit langen Ausfallzeiten verbundene<br />
Sanierung.<br />
Eine Neubeschichtung kann auch ohne Abtragen und Reprofilierung<br />
erfolgen. Durch gründliche Reinigung des verunreinigten<br />
Bodens mit HVPO Ölentferner von Schencking & Bury und nachfolgende<br />
Grundierung mit StoPox HVP O von StoCretec entsteht<br />
ein tragfähiger Untergrund.<br />
Der Fachbetrieb Roland Reger Fußbodentechnik entfernte im<br />
ersten Schritt die mit Öl verunreinigte Schmutzkruste. Danach<br />
wurde der Boden kugelgestrahlt. Im nächsten Schritt trug Reger<br />
den HVPO-Ölentfernter auf und bürstete diesen mit Wasser in<br />
den Boden ein. Die Kapillarwirkung transportierte die Micro-Ölpartikel<br />
an die Oberfläche. Das Öl-Schaum-Gemisch wurde mit<br />
einem Nasssauger entfernt. Den mattfeuchten, gereinigten<br />
Boden grundierte der Fachverarbeiter mit dem Epoxidharz<br />
StoPox HVP O. Die Grundierung dringt in die freien Kapillaren<br />
ein und bildet eine Sperre gegen das aufsteigende Öl. Die Fläche<br />
wurde final mit Quarzsand abgestreut.<br />
Diese Methode ermöglicht eine wirtschaftliche und dauerhafte<br />
Instandsetzung von ölverschmutzten Industrieböden. Sie lässt<br />
sich einfach und schnell durchführen, ohne Hochdruckreiniger,<br />
Fräs- oder Stemmwerkzeuge. Somit entstehen keine Sprühnebel.<br />
Staubentwicklung und Erschütterungen werden minimiert. In<br />
der Produktionshalle belassene Maschinen und Ausrüstungen<br />
sind durch die Arbeiten nicht gefährdet. Der belastete Boden<br />
wird bis tief in den Beton gereinigt. Ölentferner und Grundierung<br />
sind frei von Lösemitteln. Die verölten Böden mussten nicht<br />
zurückgebaut werden. Das reduzierte bei Steiner die Menge an<br />
Sondermüll und sparte Entsorgungskosten.<br />
Die nach der Bearbeitung ermittelten Haftzugwerte belegten<br />
die erfolgreiche Instandsetzung. Abschließend beschichtete<br />
Reger die etwa 2 500 Quadratmeter Produktionshallen und Fahrwege<br />
mit dem Epoxidharz StoPox KU 601. Damit ist der Boden<br />
chemisch und mechanisch hoch widerstandfähig. Die Beschichtung<br />
ist enorm verschleißfest, härtet schnell aus und ist frei von<br />
lackschädlichen Additiven.<br />
Bild: StoCretec GmbH<br />
www.stocretec.de<br />
32 <strong>MY</strong> <strong>FACTORY</strong> <strong>2023</strong>/<strong>10</strong> www.myfactory-magazin.de
BETRIEBSTECHNIK<br />
TRBS-KONFORME GFK-STUFENLEITERN<br />
Selbst bei Hochspannung entspannt arbeiten: Das können Anwender mit den TRBS-konformen<br />
GFK-Stufenleitern der Munk Günzburger Steigtechnik. Die als Steh- und Anlegeleitern erhältlichen<br />
Produktneuheiten bestehen aus isolierendem GFK und sorgen bei Arbeiten in der Nähe<br />
von unter Spannung stehenden Teilen für das notwendige Plus an Arbeitssicherheit. Auch bei<br />
Kälte und chemischen Substanzen punkten die Innovationen. Die neuen GFK-Stufenleitern sind<br />
nach der DIN EN 61478∶2002 + A1 (2004) für Spannungen bis zu 60 000 Volt geprüft und erfüllen<br />
als Stufenleitern auch die verschärften Anforderungen der Technischen Regeln für Betriebssicherheit<br />
– speziell der TRBS 2121 Teil 2. Für maximale Sicherheit besteht bei den neuen Stufenleitern<br />
GFK neben dem Leiterkorpus auch ein Großteil der Bauteile aus isolierendem Material, um die Gefährdung durch<br />
Körperdurchströmung oder die Auslösung eines Lichtbogens durch Kurzschluss oder Erdschluss zu verhindern.<br />
www.munk-group.com<br />
SAFETY DISTANCE EINFACH<br />
UND SICHER ERMITTELT<br />
Das neue browserbasierte Softwaretool „Safety<br />
Distance Calculator“ von Pilz ermöglicht Anwendern<br />
eine vereinfachte und schnelle Berechnung von Sicherheitsabständen<br />
für alle marktgängigen Sicherheits-<br />
Lichtgitter. Das kostenfreie digitale Berechnungstool<br />
ermittelt anhand der eingegebenen Werte deren<br />
notwendigen Sicherheitsabstand und schlägt das<br />
jeweilig passende Lichtgitter vor. Anwender erhalten<br />
eine Auswahl an Varianten:<br />
aus der Produktfamilie der<br />
Sicherheitslichtgitter PSENopt<br />
bzw. PSENopt II. Mithilfe des<br />
Pilz Safety Distance Calculators<br />
lassen sich Applikation für<br />
senkrechte Schutzfelder<br />
(orthogonale Annäherung)<br />
sowohl für Finger-, Hand- und Körperschutz berechnen.<br />
Ausgehend vom erforderlichen Sicherheitslevel<br />
bekommen Anwender einen passenden Produktvorschlag<br />
für ihre jeweilige Anwendung, der entweder<br />
gemäß ISO 13849 oder IEC 62061 ausgelegt ist.<br />
Integrierte Infopunkte mit vertiefenden Erklärungen<br />
unterstützen bei der Suche, eine grafische Darstellung<br />
veranschaulicht die eigene Berechnung, so dass diese<br />
einfach nachvollziehbar ist. Anwender profitieren<br />
durch flexible Möglichkeiten mit Blick auf die Umrüstung<br />
ihrer Anlage.<br />
www.pilz.de<br />
TELESKOPIERBARE FANGSTANGEN<br />
FÜR DEN BLITZSCHUTZ<br />
Fangstangen sind Teil der<br />
Fangeinrichtung und somit<br />
wesentliche Elemente für<br />
den äußeren Blitzschutz von<br />
Dachaufbauten oder<br />
Bauwerken. Anzahl und<br />
Dimensionen unterscheiden<br />
sich dabei je nach Objekt. Die teleskopierbaren Fangstangen<br />
von Dehn sind schnell zu installieren, platzsparend in<br />
der Lagerung und handlich zu transportieren. Die Rasttechnik<br />
arretiert automatisch das jeweilige Segmentteil der<br />
Fangstange und verhindert so dessen unkontrolliertes<br />
Zurückrutschen. Bei Planung und Installation von Fangeinrichtungen<br />
als Teil einer Blitzschutzanlage spielt die<br />
Windlast eine wichtige Rolle. Gebäude, insbesondere<br />
komplexe bauliche Anlagen, erfordern entsprechend<br />
angepasste Fangeinrichtungen. Seit Einführung der<br />
Eurocodes gibt es europaweit einheitliche Regeln zur<br />
Bemessung von Windlasten. Die neuen teleskopierbaren<br />
Fangstangen sind nach Eurocode 1 (DIN EN 1991-1-4 +<br />
DIN EN 1991-1-4/NA) dimensioniert. Sie sind auch als Set<br />
erhältlich – mit Niro n-Bein oder St/tZn-Stativen. Es gibt<br />
sie bis zu einer Höhe von 8 m. Dabei betragen die Packmaße<br />
nur 1,65 bis 1,85 m bei 3,7 bis max. 8,9 kg. Die freistehende<br />
Fangstange mit Dreibeinstativ zum Schutz von Dachaufbauten<br />
gibt es mit Anpassung bis zu einer Dachneigung<br />
von maximal <strong>10</strong>°.<br />
www.dehn.de<br />
Wärme aus der Luft!<br />
Industriehallen mit Wärmepumpentechnik<br />
CO 2<br />
-neutral beheizen und regenerative<br />
Ressourcen nutzen!<br />
© www.kosmopolis.de<br />
www.myfactory-magazin.de <strong>MY</strong> <strong>FACTORY</strong> <strong>2023</strong>/<strong>10</strong> 33
BETRIEBSTECHNIK<br />
KLEINE WELLENFEDERN BEWÄHREN<br />
SICH IN MECHATRONIK UND FEINMECHANIK<br />
RAUMSPAR-SUPPORT<br />
FÜR DIE<br />
MINIATURISIERUNG<br />
Optimale Raumnutzung und<br />
Kollisionsvermeidung gehören heute zu<br />
den wichtigsten Prinzipien der Baugruppen-<br />
Konstruktion. Im besonderen Maße gilt<br />
dies bei der Realisierung mechatronischer,<br />
elektromechanischer und feinwerktechnischer<br />
Miniatur-Komponenten. Um hierbei die<br />
entscheidenden Zehntel gut zu machen, setzen<br />
viele Konstrukteure und Entwickler in diesem<br />
Bereich die Wellenfedern aus dem Portfolio<br />
von TFC ein. Denn sie beanspruchen deutlich<br />
weniger axialen und radialen Bauraum als<br />
konventionelle Runddrahtfedern – bei gleichem<br />
Federweg und gleicher Belastbarkeit.<br />
01<br />
02<br />
Typisch für viele Bereiche der Baugruppen-Entwicklung<br />
sind heute die fließenden Übergänge zwischen mechatronischen,<br />
elektromechanischen und feinwerktechnischen<br />
Aspekten. In zunehmendem Maße bestimmt zugleich die<br />
Forderung nach immer kleineren Komponenten und Modulen<br />
die Arbeit der Konstrukteure. Zum zentralen Leitgedanken wird<br />
dabei die Frage, wie sich der ohnehin meist knappe Bauraum<br />
besser aufteilen, ausnutzen oder gar noch weiter reduzieren lässt<br />
– und die dadurch entstehenden konstruktiven Kollisionskonflikte<br />
umschifft werden können. Welches beachtliche Optimierungs-<br />
potenzial sich an dieser Stelle allein durch die Auswahl der richtigen<br />
C-Teile freisetzen lässt, veranschaulicht der Einsatz der<br />
Smalley-Wellenfedern aus dem Zuliefer-Sortiment von TFC.<br />
Geht es beispielsweise bei der Herstellung von kinematischen<br />
Baugruppen für Getriebe, Messgeräte, Roboter, Pumpen oder<br />
Regelsysteme um die praktische Realisierung von Federwegen,<br />
Vorspannungen oder Rückstellungen, so übernehmen diese<br />
Flachdraht-Produkte eine maßgebende Rolle im Rahmen der<br />
Bauraum-Optimierung. Denn im direkten Vergleich mit konventionellen<br />
Federn aus Runddraht beanspruchen die Smalley-Wel-<br />
PLATZSPARENDE SICHERUNGSRINGE<br />
Eine weitere große Flachdraht-Produktgruppe von TFC sind die Spirolox-Sicherungsringe, die ebenfalls einen platzsparenden<br />
Vorteil aufweisen: Im Vergleich zu konventionellen Sicherungsringen (DIN 471/472) haben sie – sofern nicht anders<br />
gewünscht – weder Nasen und Ösen noch Bohrungen oder Spalte. Sie bilden einen 360° bündigen Kreis und benötigen<br />
darüber hinaus keinen weiteren Bauraum. Vielfach erweisen sie sich daher als ideale Lösung für die Raumoptimierung<br />
funktioneller Baugruppen, wie sie typisch sind für Feinmechanik, Elektromechanik und Mechatronik. Spirolox-Sicherungsringe<br />
bietet TFC zur Innen- und Außenmontage an und sowohl als Schnappringe als auch mit Mehrfach-Windungen. Sie<br />
lassen sich mit handelsüblichen Schlitzschraubendrehern demontieren. Die Bandbreite der Durchmesser reicht standardmäßig<br />
von 6,0 bis 400 mm (1/4“ bis 16“). Ab Lager beziehbar sind fast 6 000 Ausführungen aus nichtrostenden Edelstählen.<br />
34 <strong>MY</strong> <strong>FACTORY</strong> <strong>2023</strong>/<strong>10</strong> www.myfactory-magazin.de
ANZEIGE<br />
01 Der Einsatz der Smalley-Wellenfedern aus dem Sortiment von<br />
TFC ermöglicht die raumoptimierte Konstruktion von Federwegen,<br />
Vorspannungen und Rückstellungen<br />
02 Im Vergleich mit konventionellen Federn aus Runddraht<br />
beanspruchen die Smalley-Wellenfedern (gelb) bei gleichem Federweg<br />
und gleicher Belastbarkeit bis zu 50 Prozent weniger axialen Bauraum<br />
03 Typischer Fall: Lagerung eines Miniatur-Zahnrads mit einer<br />
Wellenfeder des Typs Crest-to-Crest<br />
04 Mehrfache Windungen durchgehend plan aufliegend: Die<br />
Federrate einer Nested-Wellenfeder von TFC steigt proportional<br />
zur Anzahl ihrer Windungen; es lassen sich damit also sehr hohe<br />
Vorspannkräfte realisieren<br />
03 04<br />
lenfedern bei gleichem Federweg und gleicher Belastbarkeit bis<br />
zu 50 Prozent weniger axialen Bauraum und einen etwas geringeren<br />
radialen Bauraum. Den Konstrukteuren in Mechatronik,<br />
Elektromechanik und Feinwerktechnik verschafft das die entscheidenden<br />
Zehntel mehr Platz, um selbst unter schwierigen<br />
Bedingungen substanzielle und eventuell wettbewerbsrelevante<br />
Schritte für die Miniaturisierung von Baugruppen umzusetzen.<br />
DURCHMESSER VON NUR<br />
4,0 MM REALISIERBAR<br />
Unabhängig von der geforderten Losgröße erfolgt die Serienfertigung<br />
dieser Wellenfedern in einem Verfahren, das als No-<br />
Tooling-Cost oder auch Circulair-Grain bezeichnet wird. Hierbei<br />
handelt es sich um eine spezielle Variante der Kantenwindungstechnik,<br />
die die Ingenieure des US-amerikanischen Herstellers<br />
Smalley entwickelt haben und mit der sich sowohl ein- als auch<br />
mehrlagige Wellenfedern in vielen verschiedenen Durchmessern<br />
herstellen lassen. Als für die Baugruppen-Miniaturisierung von<br />
entscheidender Bedeutung erweist sich, dass es damit möglich<br />
ist, hochwertige Wellenfedern mit Durchmessern von nur noch<br />
4,0 mm zu fertigen. Sie können aus Federstahl und nichtrostenden<br />
Edelstählen bestehen, aus Superlegierungen sowie aus<br />
Kupferlegierungen, Phosphorbronze und Titan.<br />
Diese Wellenfedern machen einen Großteil des C-Teile-Angebots<br />
von TFC aus, wobei das Standardsortiment des Zulieferunternehmens<br />
aktuell Durchmesser von 5,0 bis 400 mm abdeckt. Im<br />
Mittelpunkt des Interesses vieler Konstrukteure in Feinwerktechnik,<br />
Elektromechanik und Mechatronik stehen dabei insbesondere<br />
die Wellenfedern des Typs Crest-to-Crest. Sie verfügen über<br />
durchgängig gewickelte Mehrfachwindungen und sind in zwei<br />
Varianten mit auslaufenden Enden oder 360°-geschlossen<br />
parallel verlegten Enden lieferbar. Mit ihrer Hilfe lassen sich die<br />
größten Bauraum-Reduzierungen erreichen.<br />
TFC bietet darüber hinaus Wellenfedern in einlagiger Ausführung<br />
mit Spalt oder überlappenden Enden an sowie die Wellenfedern<br />
vom Typ Nested, deren mehrfache Windungen durchgehend<br />
plan aufliegen. Erwähnenswert an dieser Stelle: Die<br />
Federrate einer Nested-Wellenfeder steigt proportional zur Anzahl<br />
ihrer Windungen. Infolgedessen lassen sich damit sehr hohe<br />
Vorspannkräfte realisieren. Häufig nachgefragt werden auch zwei<br />
Sondervarianten aus dem TFC-Portfolio: Die Runddraht-Wellenfeder<br />
des Typs WAVO – sie hat einen Spalt – und die lineare<br />
Wellenfeder, deren stabförmiges Federband je nach Einbaulage<br />
definierte Kräfte in axialer oder radialer Richtung aufnimmt.<br />
GERINGE STÜCKZAHLEN<br />
BLEIBEN WIRTSCHAFTLICH<br />
Da sich mit dem Circulair-Grain-Verfahren von Smalley alle<br />
Flachdraht-Wellenfedern sehr wirtschaftlich fertigen lassen,<br />
bleibt selbst die Herstellung kleiner Stückzahlen recht kostengünstig.<br />
Gerade für feinwerktechnische, elektromechanische und<br />
mechatronische Anwendungen ist das von Vorteil, denn hier<br />
werden oft nur geringe Losgrößen eines Federtyps verbaut. Auf<br />
der Grundlage der hohen Flexibilität der Smalley-Technologie<br />
kann TFC auch kundenspezifische Sonderlösungen und Prototypen<br />
kurzfristig realisieren. Denn komplizierte Spezialwerkzeuge<br />
oder aufwändige verfahrenstechnische Modifikationen<br />
sind dazu nicht erforderlich.<br />
Bilder: TFC/Smalley<br />
www.tfcdeutschland.com<br />
AUTOR<br />
Marco Sturm, Freier Fachjournalist,<br />
Darmstadt<br />
www.myfactory-magazin.de <strong>MY</strong> <strong>FACTORY</strong> <strong>2023</strong>/<strong>10</strong> 35
Bild: Innotech Marketing und Konfektion Rot GmbH<br />
BETRIEBSTECHNIK<br />
VERARBEITUNG VON INDUSTRIEKLEBSTOFFEN – PSA NICHT VERGESSEN<br />
Die professionelle Verarbeitung<br />
von Hochleistungsklebstoffen<br />
erfordert eine<br />
passende persönliche<br />
Schutzausrüstung (PSA).<br />
Dieser Zusammenhang wird<br />
nach den Erfahrungen des<br />
VTH Verband Technischer<br />
Handel e. V. in der Praxis zu<br />
wenig beachtet. Für den<br />
Klebvorgang ist folgende PSA<br />
zu empfehlen: Augenschutz,<br />
Handschutz vor flüssigen<br />
Chemikalien und Wärme,<br />
Schutzkleidung, Sicherheitsschuhe<br />
sowie Atemschutz<br />
vor Partikeln und Gasen. Thomas Stein, Klebstoffexperte und<br />
Gesellschafter der Klebnorm Consulting GmbH, stellt fest:<br />
„Was beim Schweißen selbstverständlich ist, wird bei der Klebstoffverarbeitung<br />
zu oft dem Zufall überlassen.“ Der erfahrene<br />
Experte sieht den häufigsten Schutzbedarf beim Hand- und<br />
Hautschutz. Zu diesem gehören zunächst die passenden<br />
Handschuhe. Sie schützen vor den in Hochleistungsklebstoffen<br />
enthaltenen Chemikalien. Ergänzend kann ein Hitzeschutz nötig<br />
werden – etwa bei der Verarbeitung von Schmelzklebstoffen<br />
oder exotherm reagierenden 2-Komponenten Klebstoffen.<br />
Zu beachten ist dabei das passende Handschuhmaterial für den<br />
jeweiligen Klebstoff sowie etwaige Allergien des Anwenders. So<br />
können Nitrilhandschuhe eine Alternative für Latexallergiker<br />
sein. Beim stundenlangen Gebrauch von Handschuhen sollte<br />
die passende Hautpflege mitbedacht werden. Geeignete<br />
Schutzkleidung bewahrt vor unmittelbarem Kontakt von Klebstoffen<br />
mit der Haut. Die Kleidung sollte undurchlässig für<br />
die eingesetzten Chemikalien sein oder den Durchtritt ausreichend<br />
verzögern. In Bereichen, in denen leicht entzündliche<br />
Gasgemische entstehen, wie etwa bei der Verarbeitung von<br />
lösemittelhaltigen Klebstoffen, kann antistatische Kleidung<br />
notwendig sein. Sicherheitsschuhe, die vor auslaufenden,<br />
heißen und tropfenden Medien schützen, sind ebenfalls ein<br />
wichtiger Bestandteil der PSA bei der Verarbeitung von Klebstoffen.<br />
Eine weitere Gefahrenquelle liegt in schnell abbindenden<br />
Klebstoffen, denn sie können Augen bzw. Augenlider sehr<br />
schnell verkleben. Je nach Viskosität der Klebstoffe reicht eine<br />
einfache Schutzbrille. Besteht jedoch die Gefahr von Spritzern<br />
flüssigen Klebstoffs, ist eine dicht sitzende Brille oder ein<br />
umfassender Augen- und Gesichtsschutz ratsam. Bei Klebstoffhärtung<br />
mittels UV-Licht ist eine Schutzbrille mit UV-Schutz<br />
nötig. In der Praxis komme der Atemschutz am häufigsten zu<br />
kurz, – etwa bei hohen Außentemperaturen oder weil die Maske<br />
nicht gut und bequem sitzt. Die Bandbreite der Empfehlungen<br />
reicht vom planmäßigen Be- und Entlüften über Gefahrstoffarbeitsplätze<br />
mit Lüftungsanlagen bis zu Masken mit Filtern<br />
oder Umluft unabhängigen Atemschutzgeräten. Je nach<br />
Klebstofftyp kommen passende Filter, etwa gegen organische<br />
oder anorganische Dämpfe, zum Einsatz.<br />
www.vth-verband.de<br />
NEUES SERVICE-KONZEPT FÜR DIE ÜBERWACHUNG KRITISCHER ARBEITEN<br />
Mit dem neuen Service-Konzept Dräger Inara können kritische Arbeiten auf Industrieanlagen<br />
digital überwacht werden. Das System übernimmt die Aufgaben des Sicherungspostens<br />
und kontrolliert etwa das Befahren enger Räume, den Einstieg in Silos und Behälter<br />
oder Heißarbeiten kontinuierlich auf potenzielle Gefahren und die Einhaltung der Sicherheitsmaßnahmen.<br />
Mit der digitalen Variante des Sicherungspostens sind Betreiber von<br />
Industrieanlagen flexibler bei der Planung von kurz- oder langfristigen Einsätzen und<br />
können schneller auf sich verändernde Bedarfe reagieren. Sie mieten die Kapazitäten bei<br />
Dräger nach ihren individuellen Anforderungen. Inara sorgt für eine detaillierte Überwachung von kritischen Arbeiten auf der Anlage<br />
und minimiert so die Wahrscheinlichkeit von Ausfallzeiten und Unterbrechungen. Die tragbare Hardware des Systems ist innerhalb<br />
von 15 Minuten aufgebaut und einsatzbereit. Auch die Dokumentation erfolgt digital: Das System dokumentiert Messstellen,<br />
Eingänge und Messwerte und speichert die Daten direkt in einer Cloud. Zudem erstellt Inara automatisch Sicherheitsreports.<br />
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Ökonomisch und ökologisch Entleeren und<br />
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Immer vielfältigere Produktvarianten und wechselnde<br />
Auftragslagen stellen hohe Anforderungen an die<br />
Flexibilität der manuellen Montage. Das betrifft den<br />
Aufbau der Montagelinie selbst, der maßgeblichen<br />
Einfluss auf den Ablauf der einzelnen Arbeitsschritte hat,<br />
aber auch die digitale Assistenz. Entscheidend ist, dass<br />
die Effizienz der Systeme gewahrt bleibt. Deshalb dürfen<br />
Arbeitsplätze und Software ständige flexible Anpassungen<br />
nicht nur zulassen, sondern müssen von vornherein<br />
darauf ausgelegt sein.<br />
Es kann insbesondere für kleine und mittelständische<br />
Unternehmen sinnvoll sein, mit einer kostengünstigen rudimentären<br />
Anlage Erfahrungen zu sammeln, um sie dann<br />
nach und nach mit weiteren Investitionen zu ergänzen.<br />
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Dazu gehört es, bestehende Konzepte hinsichtlich Funktionalität<br />
und Ergonomie zu überdenken. Neue Arbeitsplätze,<br />
Zubehör und die digitale Integration sollten sich<br />
jederzeit hinzufügen und die vorhandene Linie neu anordnen<br />
lassen. Ein modulares Baukastensystem sorgt dafür,<br />
dass montierende Betriebe Änderungen auf einfache<br />
Weise und ohne Hilfe des Herstellers umsetzen können.<br />
Die verwendete Assistenzsoftware muss dieser Flexibilität<br />
ebenso gerecht werden. Das beginnt mit standardisierten<br />
Schnittstellen für eine einfache Integration in<br />
die bestehende IT-Landschaft. Mit Blick auf mögliche<br />
zukünftige Umbauten der Linie sind zentrale, webbasierte<br />
Assistenzsysteme sinnvoll. Das gewährleistet<br />
ein müheloses Hinzufügen oder Entfernen von Arbeitsplätzen,<br />
unabhängig vom Endgerät. Auch bei der<br />
eigentlichen Produktion ist Flexibilität gefragt: etwa<br />
durch leicht integrierbare Pick-by-Light-Systeme, Endof-Line-Prüfzellen<br />
oder die Anbindung gesteuerter<br />
elektrischer Montagewerkzeuge.<br />
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kombiniert. Gerne beraten wir Sie vor Ort<br />
zu Ihrem konkreten Anwendungsfall.
INTRALOGISTIK<br />
01<br />
AUTOMATISIERTE TRANSPORTLINIE ERSETZT ALTE FÖRDERSTRECKE<br />
WARENFLUSS RELOADED<br />
Rund 57 000 Tonnen Kartoffeln werden bei Henglein jährlich zu Backteigen,<br />
Klößen, Nudeln oder Kartoffelpufferteig verarbeitet. Um derart großen und<br />
weiter steigenden Produktionsmengen auch künftig gewachsen zu sein,<br />
hat das Unternehmen seine alte Transportlinie durch eine neue, effiziente<br />
Förderanlage ersetzt, die nun den Materialfluss zwischen Produktions- und<br />
Kühlhalle automatisiert sicherstellt.<br />
Nachdem 1985 der erste vorgefertigte Kloßteig entwickelt<br />
wurde und die erste Produktionsanlage in Betrieb ging,<br />
erfuhr die Hans Henglein & Sohn GmbH ein stetiges<br />
Wachstum: Das Produktionsprogramm wurde ständig<br />
erweitert, der heutige Firmensitz am Ortsrand von Wassermungenau<br />
wurde gemeinsam mit zwei weiteren Standorten in<br />
Sachsen-Anhalt und Nordrhein-Westfalen in Betrieb genommen<br />
und neue Produktionslinien zur Verarbeitung von diversen<br />
Kartoffelprodukten und gekühlten Backteigen trieben das Unternehmenswachstum<br />
kontinuierlich voran. Heute erwirtschaftet<br />
das Familienunternehmen mit 1200 Mitarbeitern einen Umsatz<br />
von 2<strong>10</strong> Millionen Euro im Jahr bei einem Exportanteil von<br />
40 Prozent in 27 Länder.<br />
Eine Größenordnung, die einen zuverlässigen Materialfluss,<br />
insbesondere am Hauptstandort in Wassermungenau, unerlässlich<br />
macht. Schließlich werden hier jährlich mehrere Tausend<br />
Tonnen an Produkten auf einer Produktionsfläche von fast<br />
180 000 Quadratmetern hergestellt. Mit der Zielvorgabe, die Intra-<br />
logistik durch eine umfangreiche Automatisierung mittels Fördertechnik<br />
einen entscheidenden Schritt voranzubringen, die<br />
Mitarbeiter zu entlasten und einen entscheidenden Wettbewerbsvorteil<br />
zu etablieren, wandte sich das Unternehmen im Jahr<br />
2021 an den sauerländischen Fördertechnikhersteller HaRo.<br />
AUTOMATISIERTE FÖRDERLINIE ZUR VERBIN-<br />
DUNG VON PRODUKTIONS- UND KÜHLHALLE<br />
Seine Anforderungen an die neue Förderstrecke konnte Henglein<br />
konkret definieren: Es galt, die alte und mittlerweile in die Jahre<br />
gekommene Förderanlage durch eine neue und vor allem automatisierte<br />
Linie, die als Schnittstelle zwischen Produktions- und<br />
Kühlhalle fungiert, zu ersetzen. Die neue Anlage sollte zusätzliche<br />
Puffer und Lagerplätze generieren und bislang separat<br />
durchgeführte Arbeiten in die Anlage integrieren.<br />
Die Rüthener HaRo-Gruppe überzeugte schließlich mit einem<br />
ganzheitlichen Konzept, das den Spezifikationen von Henglein<br />
38 <strong>MY</strong> <strong>FACTORY</strong> <strong>2023</strong>/<strong>10</strong> www.myfactory-magazin.de
INTRALOGISTIK<br />
02<br />
03<br />
01 Die neue automatisierte Förderlinie dient<br />
als Schnittstelle zwischen Produktions- und<br />
Kühlhalle<br />
02 Zur Überwindung der Höhendifferenz<br />
zwischen der Produktions- und der Kühlhalle<br />
kommt ein Vertikalförderer zum Einsatz<br />
03 Der Paletten-Wickler, der die Ware foliert<br />
und sichert, wurde im Rahmen der Automatisierung<br />
in die Förderstrecke integriert<br />
gerecht werden konnte. In der Produktionshalle erfolgt die<br />
Aufgabe der mit den Kartoffel- und Teigprodukten beladenen<br />
Paletten zunächst noch manuell mithilfe einer Hubameise auf<br />
die Palettenhubstation. Diese übergibt die Fördergüter anschließend<br />
auf die angrenzenden angetriebenen Rollenbahnen. Haro-<br />
Konstruktionsleiter Markus Löseke erklärt die Besonderheiten:<br />
„Da die Ware auf den Paletten nach der Übergabe zunächst noch<br />
ungesichert ist, erfolgt die Beförderung frequenzgeregelt.“ Diese<br />
Technik ermöglicht ein sanftes und ruckfreies Befördern über die<br />
DANK DES BAUKASTENSYSTEMS<br />
DER FÖRDERELEMENTE KANN DIE<br />
ANLAGE JEDERZEIT FLEXIBEL<br />
ANGEPASST UND ERWEITERT WERDEN<br />
rund 20 Meter lange Strecke bis zum Wickler, der die Ware foliert<br />
und sichert. Dieser wurde im Rahmen der Automatiserung in die<br />
Förderstrecke integriert. Die umwickelten Paletten werden dann<br />
ohne Frequenzregelung über die angetriebenen Rollenbahnen<br />
weiter zum Etikettiersystem transportiert. Nachdem die Etiketten<br />
angebracht wurden, erfolgt der Weitertransport in die angrenzende<br />
Kühlhalle.<br />
VERTIKALFÖRDERER ÜBERWINDET<br />
HÖHENDIFFERENZ<br />
„Zwischen der Produktions- und der Kühlhalle ist eine Höhendifferenz<br />
zu überwinden, sodass wir Henglein zu einem Vertikalförderer<br />
geraten haben“, erklärt Markus Löseke. Der HaRo-Vertikalförderer<br />
ist für eine schnelle und mühelose Verteilung von<br />
Paletten auf unterschiedlichen Ebenen konzipiert und überwindet<br />
Höhenunterschiede zwischen verschiedenen Etagen zuverlässig.<br />
Bevor die Paletten ebenfalls vollautomatisiert in den<br />
Vertikalförderer übergeben werden, ermöglicht eine Drehbühne<br />
zunächst den Richtungswechsel der Fördergüter. Im Förderer<br />
angekommen, werden die Produkte in die darunter liegende<br />
Ebene der Kühlhalle transportiert.<br />
„Wenn es darum geht, Fördergüter zwischen zwei Hallen zu<br />
transportieren, besitzen die Sicherheitsvorkehrungen oberste<br />
Priorität“, betont Markus Löseke. Aus diesem Grund ist ein<br />
Brandschutztor installiert. Außerdem sorgen zwei Schnelllauftore<br />
dafür, dass keine Zugluft zwischen den Hallen entweicht.<br />
Und auch der Schutz der an der Anlage tätigen Mitarbeitern wird<br />
großgeschrieben: So sind sämtliche Förderkomponenten, wie<br />
beispielsweise die Drehbühne voll verkleidet und verhindern das<br />
Eintreten von Personen.<br />
Nachdem der Vertikalförderer die Paletten auf die untere Etage<br />
transportiert hat, gelangen diese über die Rollenbahnen bis zur<br />
Abnahmestation. Gleichzeitig dienen die Rollenbahnen auch als<br />
Pufferstrecke: Sollte sich die Abnahme verzögern, können die<br />
Paletten auf den Rollenbahnen in der unteren Etage der Kühlhalle<br />
problemlos zwischengelagert werden.<br />
WEITERER AUSBAU GEPLANT<br />
80 Paletten pro Stunde werden auf diese Weise im Dreischichtbetrieb<br />
an sechs Tagen die Woche transportiert. Und während<br />
die beschriebene Anlage bereits seit über einem Jahr störungsfrei<br />
im Einsatz ist, plant Henglein bereits eine Erweiterung der Förderlinie:<br />
Um den wachsenden Kapazitätsansprüchen weiterhin<br />
gerecht zu werden, ist der Bau einer weiteren Halle in Planung,<br />
die es dann ebenfalls an die bereits bestehende Förderlinie anzuknüpfen<br />
gilt. Dafür bedient sich Henglein eines intelligenten<br />
Konzepts der HaRo-Gruppe: Dank des Baukastensystems der<br />
einzelnen Förderelemente können die Anlagen des Fördertechnikherstellers<br />
nämlich jederzeit flexibel angepasst und erweitert<br />
werden – und das ganz ohne längere Produktionsausfälle.<br />
Bilder: HaRo Anlagen- und Fördertechnik GmbH<br />
www.haro-gruppe.de<br />
UNTERNEHMEN<br />
HaRo Anlagen- und Fördertechnik GmbH<br />
Industriestr. 30, 59602 Rüthen<br />
Tel. +49 (0)2952 8170<br />
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www.myfactory-magazin.de <strong>MY</strong> <strong>FACTORY</strong> <strong>2023</strong>/<strong>10</strong> 39
INTRALOGISTIK<br />
STATIONÄRER FASERLASER<br />
Den stationären Laser Strasor hat Mobil-Mark insbesondere<br />
für Einsätze, bei denen kleine, leichte Werkstücke in<br />
Serie an Ort und Stelle gekennzeichnet werden sollen,<br />
konzipiert. Der Strasor kann nach Laserschutzklasse 1<br />
ohne zusätzlichen Schutz verwendet werden, er ist in der<br />
Lage, nahezu jedes Material und jede Oberfläche zuverlässig<br />
und präzise zu beschriften und kann wahlweise<br />
auch in eine bestehende Produktion integriert werden.<br />
Zudem ist er serienmäßig mit allen Komponenten<br />
ausgestattet, die eine sofortige Inbetriebnahme ermöglichen.<br />
Auf diese Weise kann eine wirtschaftliche Lasergravur<br />
erfolgen – ohne in den bestehenden Produktionsablauf<br />
eingreifen zu müssen. In der Basic-Variante enthält<br />
der Strasor bereits alles, was für eine professionelle und<br />
anwenderfreundliche Lasergravur wichtig ist: Per Plug an<br />
Play ist er sofort einsatzfähig, erleichtert durch intuitive<br />
Beschriftungssoftware die Anwendung, verfügt über eine<br />
gut durchdachte Schnittstellenarchitektur, ist mit<br />
gängigen Systemen digital kompatibel und kann mit Hilfe<br />
einer Rotationsachse<br />
auch umfängliche<br />
Laserbeschriftungen<br />
vornehmen. Zusätzlich<br />
dazu ist der<br />
Strasor in der<br />
Advanced-Variante<br />
u.a. mit einer Automatiktür<br />
für reduzierte Taktzeiten, einem Untertisch mit<br />
Notebook-Halter und drei abschließbaren Schubladen mit<br />
integrierter Absaugung ausgestattet.<br />
www.mobil-mark.de<br />
LITHIUM-IONEN-AKKUS SICHER LAGERN<br />
Eine sichere Lösung für<br />
die Lagerung und<br />
Ladung von Lithium-<br />
Ionen-Akkus bietet<br />
Denios mit dem<br />
Ladeschrank Smart-<br />
Store connect. Dieser<br />
ist mit mehreren<br />
Lagerebenen ausgestattet,<br />
auf denen sich hochwertige Steckdosenleisten<br />
befinden. Eine technische Lüftung verhindert Wärmestau<br />
beim Laden der Akkus – ein wichtiger Aspekt, um Brände<br />
durch zu hohe Temperaturen im Schrankinneren zu<br />
verhindern. Das Besondere: ein integriertes Brandschutz-<br />
System für den Notfall. Im Falle eines Brandes durch<br />
defekte Lithium-Akkus im Schrank bietet der SmartStore<br />
connect eine Feuerwiderstandsfähigkeit von 90 Minuten.<br />
Im umgekehrten Fall sind die Lithium-Akkus im Schrank<br />
geschützt, falls ein Gebäudebrand ausbricht. Zudem wird<br />
im Notfall automatisch ein Aerosol-Löscher im Inneren<br />
des Schrankes aktiviert – das verschafft zusätzliche Zeit,<br />
um den Brand in Schach zu halten oder gänzlich zu<br />
löschen. Im Schrank befindet sich zudem ein Alarm-<br />
System: Wenn bestimmte Messwerte im Schrank<br />
außerhalb des Normbereichs liegen oder Rauch oder<br />
Flammen auftreten, löst der SmartStore connect Alarm<br />
aus. Ein zusätzliches Sicherheitsmerkmal: Denios<br />
connect ist eine cloudbasierte Web-Anwendung, die<br />
rund um die Uhr arbeitet und zuverlässige Alarmmeldungen<br />
per E-Mail oder SMS sendet.<br />
www.denios.de<br />
IMPRESSUM<br />
erscheint <strong>2023</strong> im 64. Jahrgang,<br />
ISSN 2747-7088 / ISSN E-Paper: 2747-7096<br />
REDAKTION<br />
Chefredakteurin: Dipl.-Ing. (FH) Nicole Steinicke (ni),<br />
Tel.: 06131/992-350, E-Mail: n.steinicke@vfmz.de<br />
(verantwortlich i.S.d. § 18 Abs. 2 MStV)<br />
Redakteurin: Dipl.-Geogr. Martina Laun (ml),<br />
Tel.: 06131/992-233, E-Mail: m.laun@vfmz.de<br />
Redaktionsassistenz:<br />
Melanie Lerch, Tel.: 06131/992-261,<br />
Petra Weidt, Tel.: 06131/992-371,<br />
E-Mail: redaktionsassistenz_vfv@vfmz.de,<br />
(Redaktionsadresse siehe Verlag)<br />
GESTALTUNG<br />
Conny Grothe, Sonja Daniel, Anette Fröder<br />
SALES<br />
Oliver Jennen, Tel.: 06131/992-262,<br />
E-Mail: o.jennen@vfmz.de<br />
Andreas Zepig, Tel.: 06131/992-206,<br />
E-Mail: a.zepig@vfmz.de<br />
Auftragsmanagement: Nevenka Islamovic<br />
Tel.: 06131/992-113, E-Mail: n.islamovic@vfmz.de<br />
Anzeigenpreisliste <strong>2023</strong>, gültig ab 01.<strong>10</strong>.2022<br />
LESERSERVICE<br />
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Tel.: 06123/9238-266<br />
Bitte teilen Sie uns Anschriften- und sonstige Änderungen<br />
Ihrer Bezugsdaten schriftlich mit<br />
(Fax: 06123/9238-267, E-Mail: vfv@vertriebsunion.de).<br />
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weiteres Jahr, wenn sie nicht spätestens vier Wochen vor<br />
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Lise-Meitner-Straße 2, 55129 Mainz<br />
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Vertrieb: Sarina Granzin, Tel.: 06131/992-148,<br />
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40 <strong>MY</strong> <strong>FACTORY</strong> <strong>2023</strong>/<strong>10</strong> www.myfactory-magazin.de
INTRALOGISTIK<br />
MOBILE ROBOTIK: SMARTE PARTNER<br />
FÜR INDUSTRIE 4.0<br />
Kuka erweitert sein Angebot im Bereich der autonomen<br />
mobilen Roboter (AMR) mit dem mobilen Cobot KMR iisy<br />
sowie der mobilen Plattform KMP 1500P. Sie sind bestens<br />
ausgestattet für Produktions- und Lagerhallen und damit<br />
ideale smarte Partner für die Industrie 4.0. Der mobile<br />
Cobot KMR iisy bewegt sich schnell und sicher durch den<br />
Raum und ist so flexibel einsetzbar an verschiedenen<br />
Arbeitsstationen in der Montage, der Intralogistik sowie<br />
als Roboterservicesystem. Er setzt sich zusammen aus dem<br />
LBR iisy, wahlweise mit 11 oder 15 kg Traglast sowie einer<br />
mobilen Plattform, die<br />
bis zu 200 kg Zusatzlast<br />
trägt. Die partikel- und<br />
emissionsarme Beschaffenheit<br />
und die ESD-Zertifizierung<br />
erlauben den<br />
bedenkenlosen Einsatz<br />
im Reinraum. Auch seine<br />
smarte Bedienung<br />
überzeugt: Cobot und Plattform werden über dasselbe<br />
smartPAD pro gesteuert. Wenn es darum geht, intralogistische<br />
Abläufe zu automatisieren, bietet sich die mobile<br />
Plattform KMP 1500P an. Bis zu eineinhalb Tonnen unterschiedlichster<br />
Materialien und Werkstücke lassen sich mit<br />
ihr transportieren.<br />
www.kuka.com<br />
INTELLIGENTE KAMERA VERMEIDET<br />
PERSONENUNFÄLLE BEI STAPLEREINSÄTZEN<br />
Das neue Assistenzsystem<br />
„Linde Reverse<br />
Assist Kamera“ von<br />
Linde Material Handling<br />
(MH) unterscheidet<br />
in Echtzeit Personen<br />
von Gegenständen und<br />
verhindert durch ein<br />
mehrstufiges Warnsystem Kollisionen von Flurförderzeugen und<br />
Fußgängern in Lager- und Produktionsbereichen. Als vollständig<br />
integrierte Lösung bei Neufahrzeugen oder Nachrüstoption<br />
lässt sich die intelligente Rückfahrkamera eigenständig nutzen<br />
oder mit bestehenden Linde-Assistenz- und Sicherheitssystemen<br />
kombinieren. Dazu gehört beispielsweise das System<br />
„Linde Motion Detection“, das ein Anfahren aus dem Stand<br />
verhindert, wenn sich hinter dem Stapler eine Person oder ein<br />
Fahrzeug bewegt. Eine ideale Verbindung stellen auch die<br />
Reverse Assist Kamera und das Assistenzsystem Linde Safety<br />
Guard dar, wie ein Anwendungsfall bei einem Kunden zeigt.<br />
Fahren die Stapler dort vom Außengelände in den dunkleren<br />
Hallenbereich, wird beim Erreichen des Rolltors automatisch<br />
die Geschwindigkeit reduziert und das Tor geöffnet. In der Halle<br />
erscheint zusätzlich ein großes Warndreieck auf dem Boden,<br />
um sich dort aufhaltende Fußgänger auf den herannahenden<br />
Stapler aufmerksam zu machen.<br />
www.linde-mh.de<br />
LASERGRAVIERTE METALLETIKETTEN<br />
Metalletiketten sind widerstandsfähige Datenträger für innen und außen und geschaffen für<br />
dauerhafte Einsätze bei hohen mechanischen, chemischen sowie thermischen Belastungen.<br />
Schwachpunkt ist jedoch oft die Beschriftung. Onk fertigt auch Metalletiketten mit Lasergravur.<br />
Bei lasergravierten Metalletiketten ist die Beschriftung genauso beständig wie das<br />
Trägermaterial. Sie sind nicht nur abrieb- und kratzfest sowie unzerbrechlich, sondern<br />
darüber hinaus auch temperatur-, korrosions-, witterungs- und UV-beständig, chemikalienund<br />
seewasserresistent. Ungelochte Metalletiketten können geklebt werden, gelochte lassen<br />
sich mittels Schrauben oder Nieten befestigen. So können selbst schwierige Untergründe<br />
wie gewölbte, ölige oder pulverbeschichtete Flächen beschriftet werden. Die Metalletiketten sind ausgelegt für schwierige<br />
Bedingungen wie im Gefahrstoff- und Lebensmittelbereich. Anwendung finden sie darüber hinaus z. B. beim Beschriften von<br />
Gitterboxen im Außenbereich, zum Kennzeichnen von Palettenstellplätzen am Boden oder als Typenschilder.<br />
www.onk.de<br />
Der Industrieboden seit 35 Jahren<br />
Robust.<br />
Ergonomisch.<br />
Wirtschaftlich.<br />
Extrem hohe<br />
Belastbarkeit<br />
Schnelle<br />
Verlegung<br />
<strong>10</strong>0 % recycelbar<br />
80 % Recyclinganteil<br />
Zertifiziert<br />
gelenkschonend<br />
Nachweislich<br />
geräuschhemmend<br />
GTI MAX<br />
Maximale Robustheit<br />
für höchste Belastungen<br />
Dank ihrer einzigartigen Eigenschaften kann die GTI-Fliese lose<br />
verlegt werden. Deshalb sind einzelne Fliesen bei Bedarf leicht<br />
austauschbar. Die Verlegung kann im laufenden Betrieb erfolgen –<br />
ohne Schließzeiten.
INTELLIGENT<br />
KOMMISSIONIEREN<br />
Wir nehmen Sie<br />
mit in die Zukunft!<br />
Innovative Technologien ermöglichen der Industrie,<br />
ihre Produktionsprozesse weiter zu optimieren.<br />
Gestalten Sie den Wandel mit.<br />
Im kürzlich abgeschlossenen Forschungsprojekt FLAIROP<br />
(Federated Learning for Robot Picking), das vom Bundesministerium<br />
für Wirtschaft und Klimaschutz gefördert wurde,<br />
forschte Festo gemeinsam mit dem Karlsruher Institut für<br />
Technologie (KIT) und Partnern aus Kanada (Universität Waterloo,<br />
Darwin AI), um Kommissionierroboter mit verteilten KI-<br />
Methoden intelligenter zu machen. Dafür untersuchten die Partner,<br />
wie möglichst vielseitige Trainingsdaten aus mehreren<br />
Werken oder sogar Unternehmen genutzt werden können, um<br />
robustere und effizientere KI-Algorithmen zu entwickeln als mit<br />
Daten von nur einem Roboter – ohne dass sensible Unternehmensdaten<br />
herausgegeben werden müssen.<br />
„Wir freuen uns, dass es uns gelungen ist zu zeigen, dass Roboter<br />
voneinander lernen können, ohne sensible Daten und<br />
Betriebsgeheimnisse zu teilen. Dadurch schützen wir die Daten<br />
unserer Kunden und gewinnen zudem an Geschwindigkeit, weil<br />
die Roboter auf diese Weise viele Aufgaben schneller übernehmen<br />
können. So können die kollaborativen Roboter zum Beispiel<br />
Produktionsmitarbeiter bei sich wiederholenden, schweren und<br />
ermüdenden Aufgaben unterstützen“, sagt Jan Seyler, Leiter<br />
Advanced Development Analytics and Control bei Festo.<br />
„Wir haben einen universellen, simulationsbasierten Datensatz<br />
entwickelt, mit dem wir autonome Greifroboter so trainieren<br />
können, dass sie in der Lage sind, auch solche Artikel zuverlässig<br />
zu greifen, die sie vorher noch nicht gesehen haben“, erläutert<br />
Maximilian Gilles vom KIT. Zukünftig soll das Federated-Learning-System<br />
dahingehend weiterentwickelt werden, dass die<br />
Plattform es verschiedenen Unternehmen ermöglicht, Robotersysteme<br />
gemeinsam zu trainieren, ohne untereinander Daten<br />
teilen zu müssen. Das kann die Akzeptanz solcher Systeme in der<br />
Praxis erhöhen.<br />
FEDERATED LEARNING REVOLUTIONIERT DIE<br />
KOMMISSIONIERUNG DURCH ROBOTER<br />
Federated Learning ist eine Technik des maschinellen Lernens,<br />
um datenschutzwahrende KI-Anwendungen zu schaffen. Anstatt<br />
die Trainingsdaten der Roboterarme in den Kommissionierzellen<br />
an einen zentralen Server zu senden, um das Modell dort zu<br />
trainieren, findet das Training an vielen verschiedenen Standorten<br />
statt. Die lokal trainierten Modelle werden dann an den<br />
zentralen Server für maschinelles Lernen gesendet, so dass die<br />
sensiblen Trainingsdaten den Datenanbieter nicht verlassen.<br />
Dennoch ermöglicht Federated Learning das Lernen über Datensilos<br />
hinweg, indem es die verteilten Modelle aggregiert und<br />
letztlich eine hochpräzise und datengesteuerte Vorhersage der<br />
Objekterkennung und der Greifpunkte ermöglicht.<br />
Die Roboterarme in den Kommissionierzellen sind mit Kameras<br />
ausgestattet, um die vor ihnen liegenden Gegenstände visuell<br />
erfassen zu können. Anhand des Kamerabildes erkennen die Roboterarme<br />
automatisch die verschiedenen Artikel und wählen<br />
ein geeignetes Greifverfahren aus. Aufgrund der Vielfalt der Gegenstände<br />
in einem Industrielager ist dies eine komplizierte Aufgabe,<br />
und es werden große Datenmengen benötigt, um vernünftige<br />
Ergebnisse zu erzielen. Die Erstellung solch großer Datenmengen<br />
ist zeitaufwendig. Mit Daten, die von Kommissionierzellen<br />
in verschiedenen Organisationen gesammelt wurden, konnte<br />
die Greifvorhersage für Kommissionierzellen verbessert werden.<br />
Bild: Karlsruher Institut für Technologie<br />
www.flairop.com<br />
42 <strong>MY</strong> <strong>FACTORY</strong> <strong>2023</strong>/<strong>10</strong> www.myfactory-magazin.de
Wasserstoff – Neue Energiequelle<br />
mit besonderen Herausforderungen<br />
—<br />
Jetzt die neuen Lösungen von Dräger kennenlernen!<br />
Auf dem Weg in eine nachhaltigere Zukunft wächst die Zahl der Anlagen zur Herstellung, Verteilung, Speicherung und<br />
Nutzung von Wasserstoff. Der Umgang mit H 2<br />
birgt auch Gefahren. Wir unterstützen Sie bei der Bewertung von Risiken,<br />
Ihrer Wasserstoffsicherheit und bieten eine Vielzahl stationärer wie mobiler Detektions-Lösungen.<br />
Mit Sicherheit an Ihrer Seite.<br />
Lernen Sie jetzt unsere neuen<br />
Produkte kennen!<br />
Dräger Flammendetektor<br />
Flame 1750 H 2<br />
Dräger Mehrgasmessgerät<br />
X-am® 5800<br />
Dräger Eingasmessgerät<br />
Pac® 8000 H 2<br />
DMC-<strong>10</strong>7299
UMWELTTECHNIK<br />
SUPPLEMENT DER ZEITSCHRIFTEN VERFAHRENSTECHNIK UND <strong>MY</strong> <strong>FACTORY</strong>.<br />
UMWELTTECHNIK
DER UMWELTBEAUFTRAGTE<br />
SERGEJ BORODIN<br />
Was gehört zu Ihren Aufgaben als<br />
Umweltbeauftragter?<br />
Alles beginnt mit der Aufnahme des IST-Zustands.<br />
Die Datenerhebung aller Verbräuche<br />
und Emissionen dient als Grundlage, um<br />
Maßnahmen mit dem größten Veränderungspotenzial<br />
zu identifizieren. Das hilft bei strategischen<br />
Investitionsentscheidungen und Umweltzielen,<br />
die wir im Unternehmen verfolgen<br />
wollen. Aus Zielen werden Maßnahmen, diese<br />
müssen umgesetzt, kontrolliert und auf Wirksamkeit<br />
geprüft werden. Das alles sind meine<br />
Aufgaben als Umweltbeauftragter. Zudem<br />
muss ich sicherstellen, dass wir allen bindenden<br />
Verpflichtungen – gesetzlichen wie vertraglichen<br />
– nachkommen, und das auch zum<br />
Kunden hin kommunizieren.<br />
Wie sind Sie Umweltbeauftragter geworden?<br />
Schon früh im Studium habe ich mich für das<br />
Qualitätsmanagement begeistert, da es für<br />
Ingenieursberufe eine eher seltene Mischung<br />
aus technischem Verständnis und kommunikativer<br />
Organisationsarbeit bietet. Umweltmanagement<br />
ist mit dem Qualitätsmanagement<br />
eng verflochten. In der Anwendung und<br />
Methodik sind sich beide Tätigkeiten sehr<br />
ähnlich, nur die Themen und Schwerpunkte<br />
sind andere.<br />
UMWELTTECHNIK<br />
Was gefällt Ihnen am besten an Ihrer Arbeit?<br />
Es erfüllt mich mit Stolz, zu sehen, wie sich<br />
das Unternehmen stetig wandelt und verbessert,<br />
und zu wissen, dass ich dazu etwas<br />
beigetragen habe. Die Aufgaben sind<br />
abwechslungsreich und herausfordernd<br />
zugleich. Was mir besonders gefällt, ist, dass<br />
es bei vielen Themen noch keinen vordefinierten<br />
Pfad gibt, dem man einfach nur stur folgen<br />
muss. So können eigene Ideen tatsächlich<br />
Realität werden.<br />
Wie stellen Sie sich Ihre Arbeit in fünf bis<br />
zehn Jahren vor?<br />
In der Zukunft werden Berichterstattung und<br />
öffentliche Kommunikation eine viel größere<br />
Rolle spielen. Die Welt erwartet in diesem<br />
Bereich Transparenz und belastbare Aussagen.<br />
Es wird sicherlich viel mehr Aufgaben<br />
im Bereich Umwelt und Compliance geben<br />
als heute.<br />
www.iscar.de<br />
<br />
„IN ZUKUNFT WIRD ES VIEL MEHR<br />
AUFGABEN IM BEREICH UMWELT<br />
UND COMPLIANCE GEBEN“<br />
Sergej Borodin, Umweltmanagementbeauftragter<br />
bei ISCAR Germany in Ettlingen<br />
S2 SUPPLEMENT 02/<strong>2023</strong>
INNOVATIONEN VON NACHWUCHSTALENTEN<br />
IM BEREICH NACHHALTIGER TECHNOLOGIE<br />
RS, die Handelsmarke der<br />
RS Group plc, hat die<br />
Gewinner der RS Innovators<br />
Championship bekannt<br />
gegeben. In dem globalen<br />
Wettbewerb sind junge<br />
Entwickler dazu aufgerufen,<br />
Lösungen zu entwickeln,<br />
die mit den ESG-Zielen von<br />
RS und den UN-Zielen für<br />
nachhaltige Entwicklung<br />
im Einklang stehen. Den<br />
ersten Preis gewann das<br />
Team „NextGen Engineers“ aus Südafrika für das Konzept<br />
eines modularen, vierschichtigen Wasser-Schwerkraftfilters,<br />
der eine Kombination aus Gestein und Sand zur mechanischen<br />
Entfernung von Verunreinigungen verwendet. Die Filtermaterialien<br />
sind effizient, kostengünstig, weltweit leicht verfügbar<br />
und umweltfreundlich. Zu den potenziellen Nutznießern der<br />
Innovation gehören rund zwei Milliarden Menschen weltweit,<br />
die keinen einfachen Zugang zu sauberem Wasser haben.<br />
Weitere Informationen zu dem Wettbewerb finden sich unter<br />
www.rs-online.com/designspark/winners-announcement-rsinnovators-championship.<br />
www.rs-online.com<br />
FACHTAGUNG INDUSTRIELLE<br />
PROZESSWASSER-TECHNOLOGIEN<br />
Wasser wird als unverzichtbares Medium in vielen industriellen<br />
Prozessen in großer Menge benötigt. Steigende Kosten,<br />
zunehmender Wassermangel, wachsendes Umweltbewusstsein<br />
und schärfere Gesetzgebung erfordern in der Industrie einen<br />
wesentlich effizienteren Umgang mit dem kostbaren Nass. Die<br />
1. Fachtagung für industrielle Prozesswasser-Technologien –<br />
ProWaTec bietet dafür mit Vorträgen zu aktuellen und zukunftsorientierten<br />
Technologien und Systemlösungen zu<br />
Aufbereitung, Reinigung, Recycling und Entsorgung von<br />
industriellen Prozesswässern sowie mit Best-Practice-Beispielen<br />
einen praxisnahen Wissenstransfer. Die eintägige Veranstaltung<br />
mit begleitender Ausstellung findet am 6. Dezember <strong>2023</strong><br />
im Kultur- und Kongresszentrum K3N in Nürtingen statt.<br />
Weitere Informationen gibt es unter nachstehendem Link.<br />
www.fairXperts.de<br />
VDMA-PODCAST: „KUNSTSTOFFE SIND WERTSTOFFE!“<br />
Kunststoffe stehen weltweit im Mittelpunkt kontroverser Debatten. Einerseits sind sie<br />
unverzichtbar, um Arzneimittel und verderbliche Lebensmittel sicher zu verpacken oder<br />
Produktionsprozesse unter extremen Bedingungen durchzuführen. Andererseits bereitet<br />
die immense Menge an Plastikmüll Sorgen. Dabei ist klar: Kunststoffe bestehen aus wertvollen<br />
Rohstoffen. Die Industrie ist daher gefordert, Kunststoffprodukte so zu gestalten,<br />
dass sie Teil einer Kreislaufwirtschaft werden können. Wie diese Prozesse verbessert<br />
werden können und welche Herausforderungen dabei zu meistern sind, diskutieren<br />
Experten im Industrie-Podcast des VDMA „Kunststoffe sind Wertstoffe!“ (bit.ly/3RdixtU).<br />
www.vdma.org<br />
CORDONEL ®<br />
LEISTUNGSSTARKER<br />
GROSSWASSERZÄHLER<br />
MIT INNOVATIVER<br />
ULTRASCHALLMESSUNG
01<br />
MIT OFFENER SOFTWARE-PLATTFORM<br />
ZU MEHR NACHHALTIG- UND WIRTSCHAFTLICHKEIT<br />
FABRIKEN RESSOURCENEFFIZIENT<br />
BETREIBEN<br />
UMWELTTECHNIK<br />
Wenn Unternehmen in der Fertigung auf mehr Nachhaltigkeit und<br />
den sparsamen Umgang mit Ressourcen abzielen, müssen sie<br />
innerhalb komplexer Zusammenhänge und Querverbindungen richtig<br />
reagieren – gerade dann, wenn Teile des Produktionsprozesses ihren<br />
Normbereich verlassen. Mit Moryx hat Phoenix Contact eine Software-Lösung<br />
entwickelt, die mit Hilfe der Digitalisierung genau hier ansetzt.<br />
Thorsten Sienk, Fachredakteur für Technologie und<br />
Nachhaltigkeit im Bereich Corporate Communications,<br />
Phoenix Contact GmbH & Co. KG, Blomberg<br />
S4 SUPPLEMENT 02/<strong>2023</strong>
t<br />
Wie oft werden Produkte bis zur letzten Station der<br />
Anlage transportiert und bearbeitet, obwohl schon<br />
deutlich früher abzusehen war, dass sie die Endprüfung<br />
nicht bestehen werden. Die Folgen dieses<br />
Handels sind gravierend und münden in verschwendeten<br />
Ressourcen, blockiertem Platz auf der Maschine, Produktivitätsverlust<br />
sowie teurem Abfall. Diese Herausforderungen stehen<br />
dem Anspruch einer nachhaltigen Fertigung entgegen, der mehr<br />
und mehr an produzierende Unternehmen herangetragen wird.<br />
DYNAMISCHE REAKTION AUF<br />
VERÄNDERTE BEDINGUNGEN<br />
Bei Phoenix Contact hat dies zur Entwicklung von Moryx<br />
geführt – und zwar zunächst aus einem ureigenen Interesse<br />
heraus. Als offene Software-Plattform sichert Moryx die Datensowie<br />
Kontrollflüsse zwischen der IT und der Maschine. Dabei<br />
ergänzt die Lösung vorhandene Strukturen und löst die<br />
Schwächen aktuell etablierter Ansätze. Statt fragmentierte SPS-,<br />
MES- und Cloud-Systeme in der Fabrikumgebung einzusetzen,<br />
02<br />
03<br />
DIE SOFTWARE SCHLIESST DIE LÜCKE<br />
ZWISCHEN MES- UND ERP-EBENEN<br />
UND MASCHINENAUTOMATISIERUNG<br />
nutzen Anwender mit Moryx eine flexible und offene Standardplattform,<br />
in die sich ihre Produktionserfahrungen einfach<br />
integrieren lassen. Das System ist somit darauf ausgelegt, auf<br />
veränderte Situationen in der Fabrik dynamisch zu reagieren.<br />
Damit wird es möglich, Ausschuss so früh wie möglich zu<br />
erkennen und umgehend auszuschleusen. Darüber hinaus sind<br />
Schlechtteile generell mit korrigierenden Gegenmaßnahmen zu<br />
verhindern. Beide Schritte erweisen sich als ebenso wirtschaftlich<br />
wie nachhaltig.<br />
Aus Sicht der Automatisierung und Fabriksteuerung heraus<br />
betrachtet liegt der Zweck von Moryx darin, die bis dato existierende<br />
Lücke zwischen der Maschinenautomatisierung und den<br />
darüber befindlichen MES- und ERP-Ebenen zu schließen. Die<br />
Hauptmotivation von Phoenix Contact zur Entwicklung von<br />
Moryx bestand vor rund zehn Jahren darin, unmittelbar in einen<br />
Fertigungsverbund eingreifen zu können, was mit den MES-<br />
Systemen so nicht möglich war. Diese lassen zwar Analysen<br />
über die Effizienz einer Produktion zu, stellen aber keine Ergebnisse<br />
mit retrospektivem Charakter zur Verfügung. Das bedeutet,<br />
dass die Verantwortlichen erst am Ende des Prozesses neue<br />
Erkenntnisse gewinnen.<br />
KI-GESTÜTZTE AUSWERTUNG DER<br />
AKTUELL ERFASSTEN DATEN<br />
Sich abzeichnenden Ausschuss schnell feststellen: Zur Veranschaulichung<br />
dieser Forderung dient der Blick in eine typische<br />
Elektronikfertigung. Oftmals werden Baugruppen oder verkaufsfertige<br />
Komponenten nur am Ende des Herstellungsprozesses<br />
umfangreichen Testroutinen unterzogen. Wären zum Beispiel<br />
Fehler in einem Lötprozess aufgetreten, würde das Produkt<br />
spätestens jetzt die Kontrolle nicht bestehen und im schlechtesten<br />
Fall im Müll landen. Bei zielgerichteter Verwendung der vor-<br />
01 Sind Korrekturen vorzunehmen, übernimmt Moryx die<br />
entsprechenden Anpassungen für die jeweilige Maschinen-SPS,<br />
zum Beispiel in Form eines veränderten Fahrwegs für den Roboter<br />
02 Im Gegensatz zu MES-Systemen kann Moryx in<br />
die Fertigungsabläufe eingreifen<br />
03 Die Software-Plattform verarbeitet die Ergebnisse der Qualitätsprüfungen<br />
derart, dass daraus Korrekturen für nachfolgende<br />
Bearbeitungsstationen erfolgen<br />
handenen Informationen über Löttemperaturen und -zeiten<br />
sowie der Widerstandsmessungen der einzelnen Stationen einer<br />
Anlage durch die Produktionssteuerung zwecks Umsetzung eines<br />
Qualitätsmanagements könnte hingegen viel Anlagenleistung,<br />
Material und Energie eingespart werden. „Unser System bringt<br />
neuronale Berechnungsmodelle – und damit quasi die künstliche<br />
Intelligenz – in die Fertigung“, sagt Lutz Steinleger, Geschäftsleiter<br />
von Moryx Industry.<br />
Dieser detaillierte Umgang mit verschiedenen Komponenten<br />
einer Produktionscharge ist lediglich deshalb möglich, weil<br />
Moryx jedes Bauteil oder Produkt als individuelles Objekt<br />
betrachtet, folglich als Auftrag in Losgröße 1. Und da die Soft-<br />
SUPPLEMENT 02/<strong>2023</strong><br />
S5
t<br />
mit dem Ziel, zu <strong>10</strong>0 Prozent Gutteile herzustellen respektive<br />
keinen Ausschuss/Abfall mehr zu produzieren.<br />
Phoenix Contact setzt Moryx unter anderem in der Kabelproduktion<br />
ein. Der Prozess ist dadurch gekennzeichnet, dass der<br />
Durchmesser eines Leiterbündels immer Schwankungen im<br />
Bereich von Zehntel Millimetern unterliegt, bevor er seine äußere<br />
Isolierschicht bekommt. Diese Toleranz kann zu Problemen<br />
beim finalen Spritzguss führen, etwa durch schwankenden Druck<br />
an der Düse. Ist der tatsächliche Durchmesser des Bündels<br />
jedoch durch eine Messung bekannt, ehe es umspritzt wird,<br />
adaptiert die Steuerung den Druck und Volumenstrom des<br />
Kunststoffes. „Das lässt sich durchaus mit einem Regelkreis<br />
DAS SYSTEM BRINGT NEURONALE<br />
BERECHNUNGSMODELLE – UND DAMIT<br />
DIE KÜNSTLICHE INTELLIGENZ –<br />
IN DIE FERTIGUNG<br />
vergleichen. Wir nehmen die Messwerte als Vorsteuerung und<br />
können dabei auch die herrschenden Raumtemperaturen mit<br />
einfließen lassen,“ erklärt Thomas Fuchs, als einer der führenden<br />
Anwendungsentwickler bei Moryx Industry.<br />
UMWELTTECHNIK<br />
04 Über die Verfügbarkeit von Produktions- und Qualitätskennzahlen<br />
für jedes Produkt eines Fertigungsauftrags lassen<br />
sich frühzeitig Handreparaturen einleiten<br />
ware-Plattform nicht nur zur Datenanalyse entwickelt wurde,<br />
sondern ebenfalls, um aus den Ergebnissen abgeleitete Entscheidungen<br />
zu treffen, lassen sich umgehend Maßnahmen einleiten,<br />
die die Ressourceneffizienz der Fertigung verbessern. Ergibt sich<br />
beispielsweise aus der KI-gestützten Auswertung der während<br />
des Produktionsprozesses gesammelten Daten eine Wahrscheinlichkeit,<br />
dass der Auftrag die Endprüfung nicht besteht, schleust<br />
Moryx das entsprechende Bauteil in Richtung Reparatur oder<br />
Verschrottung aus.<br />
FLEXIBLERE STEUERUNG OHNE ANPASSUNG<br />
DES SPS-PROGRAMMS<br />
Insbesondere im Hinblick auf Wirtschaftlichkeit und Nachhaltigkeit<br />
ist die offene Software-Plattform außerdem in der Lage, eine<br />
Feinjustierung der einzelnen Fertigungsschritte zu übernehmen,<br />
sodass es gar nicht erst zum Ausschuss kommt. Die teilweise zu<br />
Beginn einer Produktion anfallenden Toleranzen lassen sich<br />
unter Umständen in den folgenden Stationen ausgleichen. Dazu<br />
müssen die Anlagenteile allerdings die Abweichungsdaten erhalten<br />
und ihren eigenen Ablauf gleichermaßen korrigieren. Zu<br />
diesem Zweck greift Moryx aktiv in die SPS der jeweiligen Anlagenmodule<br />
ein und konfiguriert die zeitlichen Arbeitsschritte der<br />
Ablaufsteuerung entsprechend. Dies kann zum Beispiel in der<br />
Praxis darin resultieren, die Fahrwege von Greifwerkzeugen zu<br />
verändern oder das Drehmoment beim Verpressen von Bauteilen<br />
zu erhöhen.<br />
Zusammengefasst lässt sich mit Moryx somit eine eigentlich<br />
feste SPS-Programmierung deutlich flexibler gestalten – und das,<br />
ohne das SPS-Programm anzupassen. Der Vorteil dieser Kombination<br />
aus Steuerungsebene und Software-Plattform liegt auf der<br />
Hand: Fabriken können auf natürliche Schwankungen reagieren<br />
FAZIT<br />
Der Weg ist frei für mehr Wirtschaftlichkeit und Nachhaltigkeit<br />
auf dem Shopfloor. Allein durch bestehende Prozessdaten und<br />
ihre Aufbereitung in neuronalen Netzwerken lassen sich heute<br />
Fabriken ressourceneffizienter betreiben. Die Offenheit von<br />
Moryx erlaubt es, die Software-Plattform mit unterschiedlichen<br />
Steuerungslösungen zu verknüpfen und in den digitalisierten<br />
Fabrikverbund zu integrieren.<br />
Bilder: Phoenix Contact<br />
www.phoenixcontact.com<br />
VORTEILE FÜR PRODUKTIONSLEITER<br />
AUF EINEN BLICK<br />
n Umrüstzeit von weniger als einer Minute<br />
durch Parallelfertigung und automatisches<br />
Artikelmanagement<br />
n 90 % weniger Stillstand aufgrund adaptiver<br />
Ansteuerung von Backup-Zellen<br />
n drei Stunden mehr Laufzeit je Linie und Tag,<br />
da Aufträge automatisch gestartet werden<br />
n 5 % mehr Auslastung durch Modellierung des<br />
produzierbaren Artikelspektrums je Linie<br />
n 8 % weniger Prozessfehler aufgrund semantischer<br />
Modellierung von Maschinenparametern<br />
je Artikel(-variante)<br />
n <strong>10</strong> % kürzere Durchlaufzeit inklusive reduziertem<br />
Ausschuss durch optimierten First-Pass-Yield<br />
S6 SUPPLEMENT 02/<strong>2023</strong>
ABWÄRME AUS RECHENZENTREN SUCHT<br />
ABNEHMER<br />
Rechenzentren sind eine wichtige, aber bislang kaum erschlossene<br />
Wärmequelle. Bei ihrem Betrieb entsteht kontinuierlich<br />
Abwärme durch die Kühlung der Server. Leider sind viele<br />
Rechenzentren technisch nicht auf das Recycling dieser Wärme<br />
vorbereitet und Abnehmer oft schwer zu finden. Doch immer<br />
mehr Vorreiter erkennen das große Potenzial ihrer Abwärme<br />
und setzen ein Zeichen<br />
für den Klimaschutz.<br />
Derzeit fehlt jedoch<br />
oft das Bindeglied,<br />
das Rechenzentren<br />
und Wärmeabnehmer<br />
verbindet. Um diese<br />
Verknüpfung zu<br />
vereinfachen, arbeiten<br />
die Projektpartner des Forschungskonsortiums Bytes2Heat<br />
an innovativen Tools, um dieses Abwärme-Matching zu<br />
ermöglichen und weitere Vorreiter-Beispiele der Abwärmenutzung<br />
aus Rechenzentren anzustoßen. In Zukunft soll<br />
beispielsweise das Bytes2Heat-Matching-Tool den Findungsprozess<br />
von Rechenzentren und Abwärmeabnehmern<br />
beschleunigen. Bereits jetzt zeigt die Bytes2Heat-Best-Practice-<br />
Übersicht (bit.ly/45GFbzc), wie vielseitig die Abwärme aus<br />
Rechenzentren genutzt werden kann und der kürzlich<br />
veröffentlichte Bytes2Heat-Quick-Check-Wirtschaftlichkeit<br />
ermöglicht eine schnelle erste Wirtschaftlichkeitsabschätzung<br />
von potenziellen Projekten.<br />
Bild: stock.adobe.com – Damian Sobczyk<br />
www.deneff.org/<br />
SCHWEISSRAUCH- UND STAUBERFASSUNG IN<br />
DER METALLBEARBEITUNG<br />
Esta präsentiert die neue<br />
modulare Dustomat Dry-<br />
Serie zur Schweißrauchund<br />
Stauberfassung in der<br />
Metallbearbeitung. Die<br />
neuen Schweißrauchfilter<br />
und Entstauber sind in puncto<br />
Saugleistung, Filterpaket und<br />
Anlagenaufbau nach Kundenwunsch<br />
konfigurierbar. Sie<br />
eignen sich zur Einzel- und Mehrplatzabsaugung in Fertigungsbereichen.<br />
Das modulare und schallgedämmte Gehäusekonzept<br />
ermöglicht die passgenaue Einstellung der Absauganlage:<br />
Das Filterpaket kann je nach Anwendung mit Abscheidegraden<br />
von bis zu 99,995 % ausgestattet werden. Auch die<br />
Absaugleistung orientiert sich am Einsatzzweck: Die Dustomat<br />
Dry-Generation ist in vier Leistungsstufen mit Luftvolumenströmen<br />
von 2 000 bis 3 500 m³/h erhältlich. Das innovative<br />
Filterabreinigungssystem verbraucht gegenüber konventionellen<br />
Systemen 50 % weniger Druckluft. Zudem verlängert<br />
das verbesserte Abreinigungsverfahren die Filterstandzeit.<br />
Über das komfortable Touch-Display an der Geräteoberfläche<br />
können Anwender die Entstauber und Schweißrauchfilter<br />
einfach bedienen und jederzeit den Gerätestatus überprüfen.<br />
Die Esta-Steuerung ermöglicht zudem eine Fernwartung<br />
sowie eine Reststaub- und Filterbruchüberwachung. Alle<br />
Modelle sind auch in ATEX-konformer Ausführung<br />
erhältlich.<br />
www.esta.com<br />
6-KANAL-PARTIKELZÄHLER ÜBERWACHT LUFTQUALITÄT AM ARBEITSPLATZ<br />
Der Extech VPC260 von Teledyne FLIR ist ein 6-Kanal-Partikelzähler zur Überwachung der<br />
Luftqualität am Arbeitsplatz. Mit sechs Kanälen erfasst das Gerät ein breites Spektrum an<br />
Partikelgrößen und liefert präzise und zuverlässig Daten für ein umfassendes Verständnis der<br />
Lufttemperatur, Luftfeuchtigkeit und Sauberkeit der Umgebung. Die Raumluftqualität kann auf<br />
Abgase, Rauch, lungengängigen kristallinen Siliciumdioxidstaub (RCS), entzündlichen Staub in<br />
der Luft und andere Luftschadstoffe überprüft werden. Das Gerät bietet eine hohe Genauigkeit;<br />
sein intuitives Design überzeugt durch die einfache Konfiguration und die intuitive Bedienung.<br />
Drei Anzeigemodi stehen zur Auswahl: Kumulativ, Differenzial und Konzentration. Die maximale<br />
Durchflussrate beträgt 1,06 cm³/min (1,0 l/min) und wird von der internen Pumpe gesteuert. Die<br />
messbaren Partikelgrößen sind 0,3 µm, 0,5 µm, 1,0 µm, 2,5 µm, 5,0 µm und <strong>10</strong> µm. Dabei beträgt<br />
die Zähleffizienz bei einer Partikelgröße von 0,3 µm 50 % und <strong>10</strong>0 % für Partikelgrößen >0,5 µm.<br />
www.flir.de<br />
Ökonomisch und ökologisch Entleeren und<br />
Verdichten mit dem „perfekten Paar“<br />
LiquiDrainer® und BaleTainer®<br />
Saubere Trennung von Flüssigkeiten und Verpackungen<br />
Gezieltes Auffangen der Flüssigkeiten<br />
Zuverlässige und automatisierte Entsorgung von<br />
PET-Flaschen, Dosen und Tetra Pak®<br />
Optimale Integration in bestehende Prozesse<br />
Kontinuierlicher Betrieb 24/7 möglich<br />
www.strautmann-umwelt.com<br />
Erfahren Sie mehr über<br />
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auf der BrauBeviale Halle 8 Stand 117<br />
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SUPPLEMENT 02/<strong>2023</strong><br />
S7
t<br />
ROI-BERECHNUNGEN ZEIGEN DAS<br />
EINSPARPOTENTIAL BEI GEBLÄSETECHNIK<br />
ENERGIEEFFIZIENZ RECHNET SICH<br />
Das Energieeinsparpotential von<br />
Kläranlagen wird häufig unterschätzt.<br />
Mit individuellen ROI-Berechnungen<br />
lassen sich die beachtlichen<br />
Kostenvorteile hocheffizienter<br />
Gebläsetechnik in der biologischen<br />
Reinigungsstufe veranschaulichen<br />
und gleichzeitig aufzeigen, welche<br />
kurzen Amortisationszeiten erreicht<br />
werden können.<br />
UMWELTTECHNIK<br />
Kläranlagen haben einen hohen Energiebedarf. 60 bis<br />
80 Prozent der gesamten verbrauchten elektrischen Energie<br />
entfallen dabei auf die Belüftung des Belebungsbeckens.<br />
Ein Umstieg auf hochmoderne Gebläsetechnologien<br />
mit größtmöglicher Energieeffizienz sowie smarte,<br />
bedarfsgerechte Steuerungs- und Regeltechnik bietet daher<br />
einen großen Hebel zur Senkung der Gesamtbetriebskosten.<br />
Gleichzeitig leisten Kläranlagenbetreiber mit einer Investition in<br />
ressourcenschonende Technik einen aktiven Beitrag zu mehr<br />
Umweltschutz und zur signifikanten Reduzierung des CO 2 -Ausstoßes.<br />
Doch wie groß ist das Einsparpotential wirklich und wann<br />
rechnen sich die Mehrkosten der Investition?<br />
HOHE EINSPARUNGEN, KURZE<br />
AMORTISATIONSZEITEN<br />
Noch immer achten viele Kläranlagenbetreiber vor allem auf die<br />
Anschaffungskosten der Gebläse. Doch der Kaufpreis macht<br />
lediglich fünf Prozent der Gesamtkosten bei einem Betrieb über<br />
zehn Jahre aus. Viel mehr ins Gewicht fallen die Kosten für Energie,<br />
Service und Wartung. Vor allem eine Betrachtung des Energieverbrauchs<br />
ist lohnenswert, denn mit 90 Prozent ist dieser der<br />
Hauptkostenfaktor. Mit individuellen ROI-Berechnungen (Return<br />
01 Durch das Zusammenspiel von Delta Blower, Delta Hybrid und<br />
Aerzen Turbo realisiert Aerzen individuelle Gebläselösungen zur<br />
bedarfsgerechten Sauerstoffversorgung in Klärbecken<br />
on Investment) veranschaulicht Aerzen die beachtlichen Kostenvorteile<br />
hocheffizienter Gebläsetechnik und zeigt, welche kurzen<br />
Amortisationszeiten erreicht werden können. So lassen sich<br />
EINE EFFIZIENTERE GESTALTUNG DER<br />
BELÜFTUNGSTECHNOLOGIE MACHT<br />
SICH IN VIELEN FÄLLEN BEREITS<br />
NACH ZWÖLF MONATEN BEZAHLT<br />
durch den Wechsel von einem herkömmlichen Drehkolbengebläse<br />
Delta Blower GM 35S mit einer Motorleistung von 55 kW<br />
auf einen innovativen Drehkolbenverdichter Delta Hybrid D 30S<br />
mit einer Motorleistung von 37 kW rund 25 Prozent Energie<br />
sparen (Volumenstrom: 24 m 3 /min, Druckdifferenz: 800 mbar).<br />
Bei einem Strompreis von 0,30 Euro/kWh rechnet sich die<br />
Investition bereits nach einem Jahr.<br />
S8 SUPPLEMENT 02/<strong>2023</strong>
02 Der Performance-<br />
Kalkulator auf der<br />
Aerzen-Website<br />
zeigt das individuelle<br />
Einsparpotential auf<br />
FAZIT<br />
Viele Kläranlagen binden Ressourcen aufgrund von veralteten<br />
oder überdimensionierten Maschinentechnologien zur Belüftung<br />
der Belebungsbecken. Eine ROI-Berechnung macht die<br />
Kostenvorteile ressourceneffizienter Konzepte transparent und<br />
unterstützt Kläranlagenbetreiber so auf dem Weg zu einer nachhaltigeren<br />
Abwasseraufbereitung.<br />
Bilder: Aufmacher: Shutterstock, übrige Aerzen<br />
www.aerzen.com<br />
PERFORMANCE-KALKULATOR<br />
Wie groß ist das Einsparpotential in der Kläranlage und<br />
wann rechnen sich die Mehrkosten der Investition? Der<br />
Performance-Kalkulator auf der Webseite von Aerzen<br />
gibt Auskunft. Sie können unter folgendem Link auf das<br />
Tool zugreifen:<br />
bit.ly/45UQJP1<br />
Systemlösung Verfahrenstechnik<br />
www.jumo.net<br />
Mit dem Automatisierungssytem JUMO variTRON 500 und dem grafischen Editor JUMO smartWARE Program<br />
einfach und schnell Rezepte erstellen.<br />
JUMO smartWARE Program<br />
• Browserbasierte Software Lösung zur intuitiven Erstellung und Bearbeitung verfahrenstechnischer Programme und Rezepte<br />
• grafische Bedieneroberfläche, die vom Kunden individuell gestaltet werden kann (Farben, Icons, Logo, Text)<br />
• einfache Programm- und Rezeptverwaltung mit dem JUMO variTRON 500 System<br />
JUMO variTRON 500<br />
• Automatisierungssystem mit der Möglichkeit erstellte Programme, Rezepte und Verfahrensschritte ablaufen zu lassen<br />
• Anbindung verschiedener Panels und Anreihmodule je nach Bedarf möglich<br />
• auf Wunsch: Eine Master-Applikation (Software und Hardware), die alle Anlagentypen und dessen Optionen abdeckt<br />
Besuchen Sie uns am<br />
18. Oktober <strong>2023</strong>
BEI MESSGERÄTEN UND UNSICHERHEITSNACHWEISEN<br />
AUF DER SICHEREN SEITE<br />
ALLES KORREKT BEIM<br />
CO 2 -EMISSIONSHANDEL?!<br />
UMWELTTECHNIK<br />
Mit Beginn der 4. Handelsperiode beim<br />
Emissionshandel ergeben sich für die<br />
Überwachung von CO 2 -Emissionen und die<br />
Berichterstattung einige Neuerungen.<br />
Endress+Hauser unterstützt Anlagenbetreiber<br />
mit Prüfkonzepten zur Qualitätssicherung<br />
verwendeter Messgeräte und mit Workshops<br />
zur Erstellung von korrekten Unsicherheitsnachweisen.<br />
Die Überwachung und Ermittlung der Treibhausgasemissionen<br />
sowie die jährliche Emissionsberichterstattung<br />
sind wichtige Bausteine des Emissionshandels.<br />
Betreiber emissionshandelspflichtiger Anlagen müssen<br />
laut Treibhausgas-Emissionshandelsgesetz (TEHG) ihre Emissionen<br />
seit dem 1. Januar 2013 entsprechend der Monitoring-<br />
Verordnung (MVO) der EU-Kommission und Anhang 2 des TEHG<br />
ermitteln und an die Deutsche Emissionshandelsstelle (DEHSt)<br />
berichten. Die Methode zur Überwachung muss in einem anlagenspezifischen<br />
Überwachungsplan beschrieben werden.<br />
Autor: Thomas Kaufmann, Product Manager Sales Marketing Service,<br />
Endress+Hauser Deutschland, Weil am Rhein<br />
VERSCHÄRFUNG DURCH NEUE<br />
MONITORING-VERORDNUNG<br />
Mit Inkrafttreten der neuen MVO für die 3. Handelsperiode von<br />
2013 bis 2020 gelten bereits einige Neuerungen. Die MVO sieht<br />
eine Verschärfung der Überwachung und Berichterstattung für<br />
die Anlagenbetreiber vor. Dies umfasst unter anderem:<br />
n die Qualität der eingesetzten Messungen und deren bestimmungsgemäßen<br />
Einsatz,<br />
n die kontinuierliche Überprüfung der eingesetzten Überwachungsmethoden<br />
und<br />
n die Qualitätssicherung für die verwendeten Messgeräte (Kalibrierung,<br />
Justierung, Prüfung).<br />
Mittlerweile läuft die 4. Handelsperiode. Im zugehörigen Leitfaden<br />
für die neue Periode sind unter anderem die notwendigen<br />
Maßnahmen zur Qualitätssicherung für kalibrierte bzw. zu<br />
kalibrierende Messgeräte für die Einhaltung der Ebenenanforderung<br />
beschrieben. In der Praxis ergeben sich daraus Fragen zur<br />
Umsetzung:<br />
n Wie können Messgeräte ohne oder zumindest mit minimalen<br />
Prozessunterbrechungen kalibriert werden?<br />
n Welche Kalibriermethoden können zum Einsatz kommen?<br />
n Welche Genauigkeitsanforderungen können an eine Kalibrierung<br />
gestellt werden?<br />
n Gibt es alternative Methoden zur Kalibrierung?<br />
QUALITÄTSSICHERUNG DURCH KALIBRIERUNG<br />
UND IN-SITU-PRÜFUNG<br />
Endress+Hauser kann als ISO 17025-akkreditierter Dienstleister<br />
die Kalibrierungen durchführen. Speziell ausgebildete Techniker<br />
verfügen über langjährige Erfahrung, bestehend aus Kalibrier-,<br />
S<strong>10</strong> SUPPLEMENT 02/<strong>2023</strong>
t<br />
01 Endress+Hauser unterstützt Anlagenbetreiber mit Prüfkonzepten<br />
zur Qualitätssicherung verwendeter Messgeräte<br />
02 Die Installation der Prüfkonzepte erfolgt durch erfahrene<br />
Metrologie- und Kalibrierexperten<br />
Metrologie- und Messtechnik-Know-how. Alle in der Prozessindustrie<br />
gängigen Parameter können vor Ort oder im Labor kalibriert<br />
werden – und das herstellerunabhängig. Insbesondere die<br />
Kalibrierung von Durchflussmessgeräten erfordert einiges an<br />
Know-how, da hier die zum Einsatz kommenden Verfahren an<br />
die jeweiligen Prozessbedingungen angepasst werden müssen.<br />
Als erster Anbieter in Deutschland und der Schweiz hat<br />
Endress+Hauser bereits 2008 die Akkreditierung für die Vor-Ort-<br />
Durchflusskalibrierung nach ISO/IEC 17025 erlangt. Mithilfe von<br />
mobilen Referenztools können Kalibrierungen in kurzer Zeit vor<br />
Ort erfolgen – abhängig vom Anlagendesign sogar direkt im eingebauten<br />
Zustand, upstream oder downstream. Hierbei entfällt<br />
der Aus- und Einbau der zu prüfenden Geräte, sodass Prozessunterbrechungen<br />
enorm reduziert werden. Als Vergleichsnormal<br />
dient eine mobile und akkreditierte Kalibrieranlage mit rückführbar<br />
kalibrierten Coriolis-Messgeräten.<br />
01<br />
DIE ÜBERWACHUNG UND ERMITTLUNG<br />
DER TREIBHAUSGASEMISSIONEN<br />
SOWIE DIE JÄHRLICHE EMISSIONS-<br />
BERICHTERSTATTUNG SIND WICHTIGE<br />
BAUSTEINE DES EMISSIONSHANDELS<br />
Die Prüfung von Dampfmessstellen stellt Anlagenbetreiber oft<br />
vor weitere Herausforderungen: Messstellen sind in Anlagen und<br />
Hilfskreisläufen integriert, die in der Regel rund um die Uhr<br />
laufen und somit für Prüfungen nicht abgestellt werden können.<br />
Einzelkomponenten können aufgrund ihrer Einbausituation oft<br />
nicht „nass“ kalibriert werden. Hierfür bietet Endress+Hauser auf<br />
die jeweilige Messstrecke individuell angepasste Prüfkonzepte,<br />
die sowohl Betriebsbedingungen, Einbausituation und Demontagemöglichkeit<br />
einzelner Messkomponenten berücksichtigen.<br />
Eine Anlagenbegehung durch einen erfahrenen Kalibriertechniker,<br />
bei der alle erforderlichen Anlagen- und Gerätedaten der<br />
installierten Basis aufgenommen werden, bildet hierbei die Basis<br />
für die Erstellung des Prüfkonzeptes.<br />
Als Ergebnis des erarbeiteten Prüfkonzeptes lassen sich sämtliche<br />
Komponenten des Messsystems entweder kalibrieren, verifizieren<br />
oder mittels alternativer Testverfahren überprüfen. Die<br />
mit der Prüfung erstellten Protokolle bieten eine auditsichere Dokumentation<br />
der Konformität der verbauten Messgeräte zur Stoffmengenbilanzierung.<br />
Für sämtliche Messstrecken – sowohl mit<br />
Endress+Hauser-Komponenten als auch mit 3rd-Party-Equipment<br />
– ist zusätzlich eine Gesamtfehlerbetrachtung möglich.<br />
Eine Ergänzung oder in einigen Fällen auch eine Alternative zu<br />
Kalibrierungen stellen In-Situ-Prüfungen wie z. B. Verifizierungen<br />
dar. Hierdurch können unter bestimmten Voraussetzungen<br />
Kalibrierintervalle verlängert werden. Durchflussmessgeräte<br />
02<br />
älterer Generationen können hierbei mittels eines externen Testund<br />
Simulationsgerätes (Fieldcheck) durch einen Techniker verifiziert<br />
werden. Geräte der neuesten Generation bieten die Möglichkeit<br />
zur Verifikation mittels einer in die Messelektronik fest<br />
integrierten Prüffunktion (Heartbeat Technology), die entweder<br />
vom Anlagenbetreiber selbst durchgeführt werden kann oder<br />
auch durch einen Techniker von Endress+Hauser.<br />
Die Verifikationsfunktion gibt mit einer Testabdeckung von<br />
95% zuverlässig den einwandfreien Gerätezustand wieder. Sie<br />
liefert damit eine eindeutige Aussage, ob das Gerät noch innerhalb<br />
seiner Spezifikation misst oder ob korrektive Maßnahmen<br />
erforderlich werden. Das Verifizierungskonzept wurde von einer<br />
externen Stelle zertifiziert und ist gemäß ISO 9001 rückverfolgbar.<br />
NEUERUNGEN ZUR UNSICHERHEITS-<br />
BERECHNUNG UND AUSWIRKUNGEN<br />
Seit 2021 ergeben sich für die Überwachung und Berichterstattung<br />
weitere Neuerungen für Anlagenbetreiber. Diese sind im<br />
aktualisierten Leitfaden zur Erstellung von Überwachungsplänen<br />
SUPPLEMENT 02/<strong>2023</strong><br />
S11
UMWELTTECHNIK<br />
03 Mit den Leistungspaketen von Endress+Hauser können sich<br />
Betreiber gut gerüstet für die Stoffmengenbilanzierung und jährliche<br />
Berichterstattung aufstellen<br />
für stationäre Anlagen beschrieben. Kapitel 6 im Leitfaden zur<br />
„Ermittlung von Stoffmengen und Erstellen von Unsicherheitsnachweisen“<br />
wurde komplett überarbeitet. Ziel ist es, die Grundlagen<br />
für die Unsicherheitsberechnung verständlicher darzustellen<br />
und stärkeres Bewusstsein für diese Thematik zu schaffen.<br />
Darüber hinaus wird das Vorgehen beim Erstellen eines<br />
Unsicherheitsnachweises systematischer und damit nachvollziehbarer<br />
beschrieben.<br />
Auch die Auswirkungen sind in einer ergänzenden Veröffentlichung<br />
näher erläutert: „Die DEHSt prüft im Rahmen der Genehmigung<br />
von Überwachungsplänen für die 4. Handelsperiode<br />
die Unsicherheitsnachweise. Daher sollten Betreiber die für die<br />
3. Handelsperiode erstellten Nachweise anhand der Erläuterungen<br />
in Kapitel 6 des Leitfadens prüfen und ggf. überarbeiten.“<br />
Zur praktischen Umsetzung der Erstellung der Unsicherheitsnachweise<br />
ist ein tiefgreifendes Wissen zu Messunsicherheiten<br />
und deren korrekter Berechnung notwendig. Dazu gibt der Leitfaden<br />
bereits umfängliche Informationen. Aber auch hier<br />
tauchen in der Praxis Fragen auf:<br />
n Welche relevanten Einflussgrößen der verwendeten einzelnen<br />
Messgeräte, des gesamten Mess-Loops und des angewendeten<br />
Messverfahrens beeinflussen konkret die Ergebnisse der<br />
Messungen?<br />
n Wie lässt sich Langzeitstabilität bedingt durch Driftverhalten in<br />
den Berechnungen der Gesamtunsicherheit berücksichtigen?<br />
n Welche Möglichkeiten zu einer individuellen Messunsicherheitsberechnung<br />
bestehen?<br />
n Wie interpretiert man Messunsicherheitsangaben in technischen<br />
Informationen und Datenblättern zu Messgeräten?<br />
UNTERSTÜTZUNG BEI DER ERSTELLUNG<br />
DER UNSICHERHEITSNACHWEISE<br />
Antworten auf diese Fragen können im Rahmen eines Grundlagentrainings<br />
oder eines moderierten Workshops „Erstellung<br />
von Unsicherheitsnachweisen bei der Ermittlung von Stoffmengen“<br />
gegeben werden. Dieser deckt die Themenblöcke Rechtliche<br />
Grundlagen, Gesetze und Betreiberpflichten sowie Qualitäts-<br />
sicherung von Messgeräten und Berechnung von Messunsicherheiten<br />
ab. Die Durchführung erfolgt durch erfahrene<br />
Endress+Hauser-Metrologie- und Kalibrierexperten. Auf die individuellen<br />
Betreiberanforderungen wird hierbei umfänglich<br />
eingegangen.<br />
Im Rahmen des Workshops können exemplarisch Unsicherheitsberechnungen<br />
durchgeführt werden, entweder unter<br />
Verwendung eigener Berechnungstemplates oder unter Berücksichtigung<br />
der Excel-Arbeitshilfe zur Unsicherheitsberechnung<br />
der DEHSt. Darüber hinaus ist eine Unterstützung bei individuellen<br />
Unsicherheitsberechnungen von Messgeräten möglich. Diese<br />
Berechnungen entsprechen sämtlichen Anforderungen international<br />
anerkannter Standards und berücksichtigen alle relevanten<br />
Einflussgrößen.<br />
FAZIT<br />
Mit den beschriebenen Maßnahmen können sich Betreiber emissionshandelspflichtiger<br />
Anlagen gut gerüstet für die Stoffmengenbilanzierung<br />
und jährliche Berichterstattung aufstellen.<br />
Endress+Hauser gibt Sicherheit durch Fachkompetenz bei Messtechnik<br />
und Metrologie, der Konzeption von Prüf- und Kalibrierplänen<br />
sowie in der Beratung zu rechtlichen Grundlagen. Langjährige<br />
Praxiserfahrung bei der Überprüfung von Energie- und<br />
CO 2 -relevanten Messstellen bilden hierbei die zentrale Basis.<br />
Bilder: Endress+Hauser<br />
www.endress.com<br />
ANLAGENBETREIBER IN DER PFLICHT<br />
Der Emissionshandel ist für Anlagenbetreiber mit<br />
Pflichten verbunden. Dazu gehören unter anderem die<br />
Beantragung von Emissionsberechtigungen, die Berichtspflicht<br />
sowie die fristgerechte Abgabe von ausreichenden<br />
Emissionsberechtigungen. Umfassende Infos zum Thema<br />
Emissionshandel gibt es unter:<br />
www.dehst.de<br />
S12 SUPPLEMENT 02/<strong>2023</strong>
CO 2<br />
-RÜCKGEWINNUNGSANLAGE FÜR KLEINE UND<br />
MITTELSTÄNDISCHE BRAUEREIEN<br />
Wellmann Anlagentechnik stellt eine CO 2<br />
-Rückgewinnungsanlage<br />
vor, die spezifisch auf die<br />
Anforderungen kleiner und mittlerer Brauer ausgelegt<br />
ist. Entwickelt und realisiert wurde die<br />
Anlage gemeinsam mit der Westerwald-Brauerei in<br />
Hachenburg. Mit der Anlage sollen jedes Jahr rund<br />
500 Tonnen CO 2<br />
zurückgewonnen und so der<br />
Brauerei der Weg in die CO 2<br />
-Unabhängigkeit bei der<br />
Herstellung ihrer Bierspezialitäten eröffnet werden. Die CO 2<br />
-Rückgewinnungsanlage<br />
von Wellmann reinigt das eigentliche Abfallprodukt des Brauprozesses und bereitet<br />
es wieder für den Einsatz im Betrieb auf. Das Gesamtkonzept ermöglicht eine<br />
maximale CO 2<br />
-Ausbeute bei minimaler Emission.<br />
www.wellmann-engineering.eu<br />
Wie effizient<br />
ist Ihre<br />
Belüftung<br />
wirklich?<br />
SAUBERE LUFT BEI LÖTPROZESSEN<br />
Um die sichere Absaugung der Schadstoffe am Entstehungsort<br />
zu gewährleisten, setzen die Fachleute für<br />
selektive Lötprozesse von Eutect Absauganlagen und<br />
Filtersysteme von Klepp ein. Das dient nicht nur dem<br />
Mitarbeiterschutz, sondern sichert auch einwandfrei<br />
reproduzierbare Lötprozesse ab. Gerade bei präzisen<br />
Lötprozessen wie dem Laserlöten, in denen eine hochwertige<br />
Optik verbaut ist, Kameras zur Parameterüberwachung<br />
dienen und somit auch den Prozess steuern, ist<br />
eine Absaugung aller störender Partikel unablässig.<br />
Daher wird im Rahmen eines Anlagenprojektes immer<br />
geprüft, welche Luftverunreinigungen entstehen können<br />
und wie sich diese auf die Umwelt auswirken. Anhand<br />
dieser Prüfung werden die Spezifikationen einer Absaugung und dem dazugehörigen<br />
Filtersystem definiert, wie z.B. im Rahmen eines gemeinsamen Projekts von<br />
Eutect und Klepp für einen österreichischen Automobilzulieferer. Für drei Standorte<br />
galt es zu prüfen, welche Schadstoffe in dem selektiven Lötprozess anfallen. Die<br />
Experten von Eutect und Klepp kamen zu dem Ergebnis, dass neben Lötrauch auch<br />
andere Gase und Partikel, die durch das Löten im Prozess entstehen, zuverlässig<br />
gefiltert und abgesaugt werden müssen. Dies wurde mittels einer individuell angepassten<br />
Anlage erreicht, die die Schadstoffe direkt am Entstehungsort aufnimmt.<br />
www.klepp.de<br />
Performance 3<br />
Die neue Generation<br />
Die innovativen<br />
Drehkolben-, Schraubenund<br />
Turbogebläse<br />
Bis zu 30 %<br />
Effizienzsteigerung<br />
Bis zu 40 %<br />
CO 2<br />
-Reduzierung<br />
Amortisierung nach<br />
weniger als 2 Jahren<br />
HYGIENEGERECHTE METALL-LÜFTUNGSDECKE<br />
Lufthygiene ist eine elementare Voraussetzung für<br />
die einwandfreie Produktion und Verarbeitung von<br />
hochwertigen Lebensmitteln. Das Equipment muss<br />
leicht zu reinigen und desinfizieren sein. Das gilt auch<br />
für latente Stellen der Absaug- und Lüftungsanlagen.<br />
Tote Winkel sollte der Fachplaner möglichst vermeiden.<br />
Abgehängte Dunstabzugshauben werden<br />
deshalb vermehrt durch integrierte Metall-Lüftungsdecken<br />
ersetzt, die sich fugenlos von Wand zu Wand<br />
schwingen und mit dem Dampfstrahler zu reinigen<br />
sind. Eine besonders effiziente Deckenvariante ist die<br />
jüngst vorgestellte Hybrid-Lüftungsdecke von<br />
Rentschler Reven. Die flache Konstruktion eignet sich für niedrige Räume ab 2,5 m<br />
Höhe und kann als Druckdecke konzipiert werden; das macht die Installation von<br />
Zuluftkanälen überflüssig. Integriert sind die Verdrängungsauslässe für die Zuluft,<br />
wahlweise aus Edelstahl oder Aluminium. Die Zuluft strömt zugfrei und impulsarm<br />
in den Verarbeitungsraum. Die bündig eingesetzte LED-Beleuchtung sorgt für eine<br />
hohe Lichtqualität. Abluftseitig ist die Decke mit hocheffizienten X-Cyclone-Fettabscheidern<br />
ausgerüstet. Die Hybrid-Decke ist einfach zu reinigen. Sie ist wasserabweisend,<br />
flammhemmend und entspricht den aktuellen Hygiene-Richtlinien.<br />
www.reven.de<br />
aerzen.com
UMWELTTECHNIK<br />
RESSOURCENSCHONEND<br />
SCHMIERSTOFF-RECYCLING<br />
VERBESSERT CO 2 -BILANZ<br />
Schmierstoffherstellung ist energieaufwendig.<br />
Dementsprechend sieht die CO 2 -Bilanz von<br />
Motor- und Hydrauliköl, Betontrennmittel,<br />
Schneid- und Schleiföl nicht gerade rosig aus.<br />
Seit Jahren schon gibt es deshalb bei dem<br />
Schmierstoffspezialisten Zeller+Gmelin intensive<br />
Bestrebungen, den CO 2 -Fußabdruck zu<br />
verbessern. Aktuelles Beispiel ist die Herstellung<br />
CO 2 -optimierter Industrieschmierstoffe unter<br />
Einsatz von Recyclingölen.<br />
Die Themen Umwelt und Nachhaltigkeit liegen<br />
Zeller+Gmelin schon seit langem am Herzen. Stetig<br />
suchen die Eislinger Schmierstoffexperten nach Ansatzpunkten,<br />
um nachhaltige Veränderungen und Verbesserungen<br />
zugunsten der Umwelt voranzutreiben. Der Verzicht auf<br />
die Herstellung von borsäurehaltigen Produkten ist ein solches<br />
Beispiel in Richtung Nachhaltigkeit, Umwelt- und Gesundheitsschutz.<br />
Bereits seit vielen Jahren werden zudem neue Schmierstoffprodukte<br />
wie etwa Betontrennmittel, Kettensägen- und<br />
Rasenmäheröle umweltverträglich als Bio-Schmierstoffe ent-<br />
Ralf M. Haaßengier, Geschäftsführer der PRX Agentur für<br />
Public Relations GmbH in Stuttgart<br />
wickelt. Auch umweltschonende Bio-Hydrauliköle im Automotive<br />
und Kfz-Bereich vor allem im Außeneinsatz gehören zum<br />
nachhaltigen Produktportfolio des Schmierstoffherstellers. Ein<br />
groß angelegtes Projekt zur Ressourcenschonung war auch die<br />
Rekonditionierung gebrauchter Fässer und Container in einer Art<br />
Recycling-Kreislauf. Rekonditionierte Fässer schonen nicht nur<br />
Materialressourcen, sondern weisen auch einen deutlich geringeren<br />
CO 2 -Fußabdruck als neu hergestellte auf.<br />
Der bisher wohl wichtigste Schritt auf diesem Nachhaltigkeitspfad<br />
war die Ermittlung des eigenen CO 2 -Fußabdrucks mittels<br />
CO 2 -Bilanz und damit verbunden die Erreichung der Klimaneutralität<br />
auf Basis des wertschöpfenden und anerkannten<br />
KEFF-Checks.<br />
RECYCLING HAT TRADITION<br />
Der Recycling-Gedanke bei dem schwäbischen Traditionsunternehmen<br />
ist keinesweg neu; er hat seine Wurzeln bereits im Jahr<br />
1935: Seitdem beschäftigt sich die Tochtergesellschaft Südöl mit<br />
dem Sammeln und Recyceln von Schmierstoffen und Industriereinigern.<br />
Südöl recycelt unter anderem gebrauchte Maschinenund<br />
Motorenöle und bereitet diese zu neuen Basisölen und<br />
Brennstoffen auf. Grundöle wieder aufzubereiten und als Frischöle<br />
zurück in den Wertstoffkreislauf zu bringen, schont nicht nur<br />
Ressourcen, sondern verbraucht zudem weniger Energie: Der<br />
CO 2 -Fußabdruck eines recycelten Öls gegenüber der Herstellung<br />
von Frischöl fällt deutlich geringer aus.<br />
„Der gewissenhafte Umgang mit Ressourcen und die Verantwortung<br />
gegenüber unserer Umwelt sind zentrale Bestandteile<br />
unserer Unternehmensphilosophie“, betont Jürgen Wranik, Leiter<br />
F+E Schmierstoffe bei Zeller+Gmelin. „Wir stellen einen steigenden<br />
Bedarf an nachhaltigen Lösungen fest und verfolgen deshalb<br />
konsequent eine Reihe von Entwicklungen und Maßnahmen, um<br />
Emissionen zu reduzieren oder gleich ganz zu vermeiden.“
t<br />
WENIGER ENTSORGUNG DURCH<br />
RECYCLING<br />
Durch die Entsorgung der Schmierstoffe<br />
gehen viele wertvolle Ressourcen verloren!<br />
Daher verfolgen wir konsequent das Ziel:<br />
weniger Entsorgung durch Recycling.<br />
Jürgen Wranik, Leiter F+E Schmierstoffe,<br />
Zeller+Gmelin, Eislingen<br />
VON SANFTER SPALTUNG BIS ZUR<br />
VERWENDUNG BIOGENER ROHSTOFFE<br />
Eine dieser Maßnahmen besteht in der Herstellung CO 2 -optimierter<br />
Schmierstoffe. Bekanntlich führen ja immer drei Wege<br />
zum Ziel, so auch zu einem verbesserten CO 2 -Abdruck bei der<br />
Schmierstoffproduktion. „Wir setzen beim Recycling von Industrieschmierstoffen<br />
auf drei Verfahren: einmal die sogenannte<br />
sanfte Spaltung, dann auf Recycling mit Raffination und schließlich<br />
auf die Neuentwicklung aus biogenen Rohstoffen. Letzteres<br />
nutzen wir schon seit etlichen Jahren bei der Entwicklung von<br />
Schmierstoffen im Land- und Forstbereich“, so Jürgen Wranik.<br />
Was also für die umweltverträglichen, wasserbasierenden Divinol<br />
Kettensäge- und Rasenmäheröle gilt, wird nun auch bei Schmierstoffen<br />
für die Metallbearbeitung umgesetzt: der Einsatz biogener<br />
Rohstoffe bei Neuentwicklungen von Kühlschmierstoffen,<br />
Schleifölen oder Drahtziehmitteln.<br />
Die sanfte Spaltung von Gebrauchtölen trennt Öl-Wasser-<br />
Phasen voneinander, entfernt Ablagerungen durch Filtration und<br />
reinigt das Öl. Mithilfe der Raffination wird ein Gebrauchtöl zu<br />
einem Zweitraffinat veredelt, so dass laut Zeller+Gmelin ein<br />
außergewöhnlich nachhaltiges Basisöl ensteht, das nahezu<br />
abfallfrei ist. Biogene, CO 2 -optimierte Schmierstoffe werden entwickelt,<br />
wenn kein Recycling möglich ist, etwa bei Verbrauchsschmierungen,<br />
Stanzölen oder Korrosionsschutz.<br />
RÜCKFÜHRUNG IN DEN RECYCLING-KREISLAUF<br />
Industrieunternehmen sind verpflichtet, ihr Alt- bzw. Gebrauchtöl<br />
fachgerecht zu entsorgen, und das kostet Geld. Auch wenn der<br />
Trend bei der Metallzerspanung zur Minimalmengenschmierung<br />
(MMS) geht, fallen nach wie vor noch Unmengen an verbrauchten<br />
Schmierstoffen an. Hier können durch die Rückführung in<br />
den Recycling-Kreislauf nicht nur immense Kosten gespart, sondern<br />
auch gleichzeitig Ressourcen und Umwelt geschont werden.<br />
Beim Zerspanen, Schleifen oder Umformen werden meist<br />
große Mengen an hochwertigem, nichtwassermischbarem Öl<br />
Wird das gebrauchte Öl aus der Metallbearbeitung der Wiederverwendung<br />
zugeführt, verbessern sich die Abfallbilanz wie auch<br />
der CO 2 -Fußabdruck bei den metallverarbeitenden Unternehmen<br />
ausgeschleppt. Bei der Zerspanung landet der Schmierstoff zusammen<br />
mit den Spänen bspw. über einen Späneförderer im Abfallbehälter.<br />
Der wiederum geht zu einer Entsorgungsfirma, die<br />
Metallspäne und Schmierstoff trennt. Das Metall wird als Rohstoff<br />
recycelt, der Schmierstoff gewöhnlich nicht. Ähnlich bei anderen<br />
Bearbeitungsverfahren wie dem Tiefziehen von Blechen.<br />
Dort werden die verwendeten Ziehmittel zum Beispiel bei der<br />
Reinigung über die Teile-Waschanlage ausgeschleppt. Das<br />
Gemisch aus Ziehmittel, Teile-Reiniger, Wasser, Tensiden und<br />
Feststoffpartikeln mussten die Industriebetriebe teuer entsorgen.<br />
GEBRAUCHTE SCHMIERÖLE SIND<br />
WERTVOLLE ROHSTOFFE<br />
F+E-Leiter Schmierstoffe Jürgen Wranik: „Genau hier setzt unser<br />
Konzept an. Für uns ist das gebrauchte Öl aus der Metallbearbeitung<br />
ein wertvoller Rohstoff, den wir gern zurücknehmen und<br />
der Wiederverwendung zuführen.“ Dadurch verbessern sich<br />
Abfallbilanz wie auch der CO 2 -Fußabdruck bei den metallverarbeitenden<br />
Unternehmen. Bei der Verwendung von Frischöl bei<br />
der Schmierstoffherstellung schlagen die steigenden Grundölpreise<br />
erheblich zu Buche, was bei der Wiederverwendung des<br />
eigenen Recyclats nicht der Fall ist. Kosteneinsparungen<br />
zwischen 30 und 50 Prozent durch die Verwendung eines Recyclats<br />
gegenüber Frischöl im Schmierstoff sind laut Zeller+Gmelin<br />
realisierbar. Für eine gleichbleibend hohe Qualität des im Umlauf<br />
befindlichen Prozessöls sorgt das Prüflabor des Schmierstoffherstellers<br />
in Eislingen.<br />
Bilder: Zeller+Gmelin<br />
www.zeller-gmelin.de<br />
HOCHWERTIGE PRODUKTE AUS ALTÖL<br />
Gebrauchte Öle können die Prozesse der Aufbereitung<br />
immer wieder durchlaufen. In eigenen Raffinerien verfügt<br />
Südöl über beste Voraussetzungen, um aus Altöl hochwertige<br />
Qualitätsprodukte zu gewinnen, die mit Primärprodukten<br />
erfolgreich konkurrieren können.<br />
www.suedoel.de<br />
SUPPLEMENT 02/<strong>2023</strong><br />
S15
PLM ZEIGT WASSER-FUSSABDRUCK<br />
Bislang verbrauchen die Unternehmen des produzierenden<br />
Gewerbes hierzulande mehr als 4 Mrd. Kubikmeter Wasser pro<br />
Jahr. Doch Trockenheit und Rekordtemperaturen lassen auch<br />
in Deutschland die Wasserressourcen schwinden. Unternehmen<br />
sind daher gut beraten, neben Treibhausgasemissionen auch<br />
den Wasserverbrauch ganz oben auf ihre Nachhaltigkeitsagenda<br />
zu setzen und ihren Wasser-Fußabdruck zu ermitteln.<br />
Darunter versteht man die Wassermenge, die für die Produktion,<br />
den Verkauf oder<br />
die Wertschöpfungskette<br />
eines Produktes<br />
benötigt wird. Ein PLM<br />
schafft die notwendige<br />
Übersicht und Ordnung<br />
für Nachhaltigkeitsmaßnahmen.<br />
Klassischerweise<br />
nutzen Unternehmen ein PLM-System, um komplexe<br />
Produktlebenszyklen zu überwachen, Wachstumsziele<br />
zu erreichen und Innovationen zu beschleunigen. Für das<br />
Erreichen ‚grüner‘ Ziele bietet das System zusätzlich die<br />
Möglichkeit, Umweltkennzahlen wie CO 2<br />
-Emissionen und<br />
Wasserverbrauch in der Produktion zu monitoren und zu<br />
steuern. Betriebe müssen aber nicht nur den Wasserverbrauch<br />
im Blick haben, sondern auch das Wasserrisiko. Denn während<br />
Deutschland nach wie vor ein wasserreiches Land ist, wird der<br />
Wassermangel in anderen Teilen der Erde immer akuter. Ein<br />
PLM bietet die Möglichkeit, Lieferanten mit hohem Wasserrisiko<br />
zu identifizieren.<br />
www.aras.com<br />
PROZESSVISUALISIERUNG AUF EINEN BLICK<br />
Mit dem Jumo variTRON 500 touch<br />
steht Anwendern in zahlreichen<br />
Branchen eine smarte Lösung für<br />
einfache Automatisierungsapplikationen<br />
zur Verfügung. Es ist das erste<br />
Jumo-Gerät mit kapazitivem Touchscreen.<br />
Das Produkt ist in 7 und <strong>10</strong>,1“<br />
sowie mit Schutzart IP65 und IP69K<br />
erhältlich. Mit dem Touch Panel sind<br />
übersichtliche Prozess- und Anlagenvisualisierungen sowie<br />
Bedienoberflächen möglich. Die volle Konnektivität zu Systemen<br />
und Komponenten ist dank Unterstützung zahlreicher<br />
Feldbussysteme sowie moderner Kommunikationsprotokolle<br />
gegeben. Basis des variTRON 500 ist eine leistungsstarke CPU<br />
mit einem 800 MHz Quad-Core-Prozessor. Die Software ist auf<br />
einer Linux-Plattform modular aufgebaut und nutzt die<br />
Codesys V3.5 Programmierumgebung SP17 zur Erstellung von<br />
SPS-Programmen. Eine weitere Besonderheit ist ein kundenspezifischer<br />
Konfigurations- und Prozess-Dateneditor. Individuelle<br />
Applikationen können außerdem mit der modernen Programmierumgebung<br />
Node-RED erstellt werden. Als Verbindungsmöglichkeiten<br />
verfügt die Zentraleinheit über 2 USB-Host, bis<br />
zu 3 Ethernet-Schnittstellen und einen RS485-Anschluss. Über<br />
ein Funk-Gateway können bis zu 32 drahtlose Jumo Wtrans-<br />
Sensoren z.B. zur Messung von Temperatur oder Druck angeschlossen<br />
werden. Die intuitive Auswertung und Visualisierung<br />
von bis zu 240 geloggten Prozessdaten ist mit der browserbasierten<br />
Software-Lösung Jumo smartWARE Evaluation möglich.<br />
www.jumo.net<br />
BALLENPRESSE MIT AUTOMATISCHEM<br />
SAMMEL- UND BEFÜLLSYSTEM<br />
UMWELTTECHNIK<br />
Mit dem AutoLoadBaler<br />
bietet Strautmann<br />
eine Ballenpresse mit<br />
automatischem<br />
Sammel- und Befüllsystem.<br />
Laut Anbieter<br />
können damit bis zu<br />
4 000 Stunden<br />
Arbeitszeit jährlich<br />
eingespart werden.<br />
Die zugehörigen Sammelwagen werden direkt am Anfallort<br />
der Wertstoffe positioniert. Somit müssen die Mitarbeiter die<br />
Kartonage nur noch in die Sammelwagen legen und diesen in<br />
die Presse schieben. Der Mitarbeiter kann direkt wieder mit<br />
seiner Arbeit fortfahren. Währenddessen entleert sich der<br />
eingeschobene Sammelwagen von alleine. Dies geschieht<br />
durch einen Scherenhubtisch, der den Boden des Sammelwagens<br />
nach oben schiebt. Die Kartonage wird daraufhin von<br />
den Rotoren gleichmäßig in die Presskammer befördert. Mit<br />
einer Presskraft von 530 kN wird die Kartonage anschließend<br />
zu 400 kg schweren Ballen verdichtet. Diese Ballen können<br />
dann an Recycler weiter vermarktet werden und somit dem<br />
Recycling-Kreislauf wieder zugeführt werden. Zudem bietet<br />
das Unternehmen eine kompakte Ballenpresse für die Kartonagen-<br />
und Folienverdichtung an. Die BalePress <strong>10</strong> ist für die<br />
Aufstellung direkt am Arbeitsplatz gedacht und verdichtet<br />
geringere Mengen Wertstoffe mit <strong>10</strong>0 kN Presskraft. Die<br />
verdichteten Folien- und Kartonageballen sparen Platz gegenüber<br />
einer losen Sammlung der Wertstoffe und erzielen<br />
zudem noch Erlöse.<br />
www.strautmann-umwelt.de<br />
Grundwasserentnahme-<br />
Pumpensystem<br />
COMET - COMBI<br />
• Pumpen zur Probenahme aus<br />
Grundwasserpegeln ab min. 2”<br />
• Betriebsspannung 12 V und 24 V<br />
Gleichspannung (KfZ-Batterie)<br />
• robuste Bauart, auswechselbarer<br />
Faserfeinfilter<br />
• auf Fördertiefen von 9 m bis 60 m<br />
abgestufte Systeme<br />
• www.comet-pumpen.de/produkteindustrie/grundwasserentnahme.html<br />
COMET - PUMPEN<br />
Systemtechnik GmbH & Co. KG<br />
Industriestraße 5<br />
D - 37308 Pfaffschwende<br />
Deutschland<br />
Telefon: + 49 (0) 3 60 82/4 36-0<br />
Fax: + 49 (0) 3 60 82/4 36-34<br />
www.comet-pumpen.de<br />
kontakt@comet-pumpen.de<br />
S16 SUPPLEMENT 02/<strong>2023</strong><br />
<strong>10</strong>60530_16_Comet.pdf 1 15.09.2020 08:09:48