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MY FACTORY 05-06/2023

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<strong>05</strong>-<strong>06</strong><br />

19186<br />

Mai / Juni <strong>2023</strong><br />

€ 12,00<br />

TITEL<br />

Rohrverbindung leicht<br />

08 gemacht<br />

automatica <strong>2023</strong>: Trends in<br />

16 Automation und Robotik<br />

Industrie 5.0: Kulturwandel<br />

22 für die Produktion<br />

EXTRA<br />

Supplement Umwelttechnik:<br />

Heute schon an morgen denken<br />

myfactory-magazin.de


EDITORIAL<br />

AUF IN EINE NEUE ÄRA<br />

Digitalisierung und künstliche Intelligenz (KI) sind derzeit in aller<br />

Munde. Mit Blick auf den Entwicklungssprung, den diese Zukunftstechnologien<br />

innerhalb kurzer Zeit vollzogen haben, spricht VDMA-<br />

Experte Patrick Schwarzkopf von einer neuen Ära der Automation mit<br />

gewaltigen Auswirkungen auf die Produktivität und Wettbewerbsfähigkeit<br />

von Unternehmen. Dennoch: Bei vielen Unternehmen sind noch<br />

diverse Fragen im Hinblick auf die Umsetzung in die Praxis offen. Laut<br />

einer Studie des Digitalverbands Bitkom sieht eine große Mehrheit der<br />

Unternehmen KI zwar als Chance, aber lediglich neun Prozent setzen sie<br />

bereits tatsächlich ein. 42 Prozent sind gar der Meinung, den Anschluss<br />

verpasst zu haben. Doch KI ist nach wie vor eine junge Technologie. Kein<br />

Grund also, aufzugeben. Es ist immer noch früh genug, in das Thema<br />

einzusteigen und sich Wettbewerbsvorteile zu erarbeiten. Und das nicht<br />

nur im Hinblick auf Produktivität – digitale Technologien und darauf<br />

basierende Geschäftsmodelle sind zudem wichtige Lösungsbausteine<br />

für Herausforderungen wie Klimawandel und Ressourcenknappheit:<br />

Aktuellen Studien zufolge kann durch den Einsatz digitaler Technologien<br />

wie KI, digitaler Zwillinge oder Edge- und Cloud-Computing der<br />

Ausstoß an klimaschädlichen Emissionen global um bis zu 20 Prozent<br />

gesenkt werden.<br />

Wie Robotik und Automation auf das Thema klimaschonende, nachhaltige<br />

Produktion einzahlen, lässt sich auf der Ende Juni anstehenden<br />

automatica in München herausfinden. Einige der Neuheiten, die Sie<br />

dort erwarten, stellen wir Ihnen bereits in dieser Ausgabe ab S. 16 vor.<br />

Und Nachhaltigkeit wird auch in unserem Supplement Umwelttechnik<br />

groß geschrieben, das Sie in der Mitte unseres Magazins finden.<br />

Eine inspirierende Lektüre<br />

wünscht Ihnen<br />

Fürs<br />

Laserschneiden<br />

und<br />

Laserschweißen<br />

braucht es<br />

Profis –<br />

und für die<br />

sichere<br />

Erfassung der<br />

Laser-<br />

emissionen<br />

Fuchs<br />

Umwelttechnik<br />

FUCHS Umwelttechnik<br />

Absaug- und Filtergeräte<br />

B e s u c h e n<br />

Sie uns auf der<br />

L A S E R<br />

WORLD OF<br />

PHOTONICS<br />

2 0 2 3<br />

MÜNCHEN<br />

HALLE B3<br />

STAND 326<br />

Martina Laun<br />

Redakteurin<br />

m.laun@vfmz.de<br />

Infos unter:<br />

FUCHS Umwelttechnik P+V GmbH<br />

89195 Steinberg<br />

Tel.: +49 (0) 7346/9614-0<br />

www.fuchs-umwelttechnik.com<br />

info@fuchs-umwelttechnik.com<br />

CLEAN AIR TECHNOLOGY<br />

<strong>MY</strong> <strong>FACTORY</strong> <strong>2023</strong>/<strong>05</strong>-<strong>06</strong> 3


EDITORIAL<br />

03 Auf in eine neue Ära<br />

16<br />

SMART NEWS<br />

<strong>06</strong> Kurz und prägnant – das sollten Sie wissen<br />

TITEL<br />

08 Stecksysteme für Druckluftleitungen:<br />

Rohrverbindung leicht gemacht<br />

SMART PRODUCTION<br />

12 PRODUCTION EXCELLENCE:<br />

Connected Worker Plattform bringt<br />

operative Effizienz: So gelingt<br />

die End-to-End-Prozessabbildung<br />

16 AUTOMATICA <strong>2023</strong>:<br />

Automatisierter Behältertransport-Kreislauf:<br />

FTS beherrscht Kurz- und Langstrecke<br />

Update zur automatica: Produkte,<br />

Technologien und Trends<br />

22 KOMMENTAR: Industrie 5.0:<br />

Kulturwandel für die Produktion<br />

24 Mehr Output dank Strategiewechsel:<br />

Neue Spannmittel ermöglichen Automation<br />

und eliminieren Rüstvorgänge<br />

TITEL<br />

08<br />

BETRIEBSTECHNIK<br />

28 Hallenheizung hochflexibel: Dunkelstrahlermodule<br />

für den Systembau<br />

30 Wie ein Süßwarenhersteller IFS-gerechte<br />

Sauberkeit sicherstellt: Reinigung, die fruchtet<br />

33 Update: Produkte, Technologien, Trends<br />

INTRALOGISTIK<br />

36 Automatisierung einer Packanlage für Beutel:<br />

Kartons stets korrekt gefüllt<br />

38 Logistische Meisterleistungen: Kennzeichnung<br />

wie ein Schweizer Uhrwerk<br />

41 Update: Produkte, Technologien, Trends<br />

Anzeige: RWC John Guest, Bielefeld<br />

▲<br />

Druckluftleitungen einfach zusammenstecken?<br />

Wie das funktioniert, erfahren Sie im Titelbeitrag.<br />

4 <strong>MY</strong> <strong>FACTORY</strong> <strong>2023</strong>/<strong>05</strong>-<strong>06</strong> www.myfactory-magazin.de


▲<br />

AUSBLICK<br />

42 Kollege Roboter wird schneller<br />

Diese Ausgabe enthält eine Beilage von<br />

BARTH GmbH, Tacherting.<br />

ANZEIGE<br />

ANZEIGE<br />

23 Impressum<br />

Diese Ausgabe enthält eine Beilage von<br />

HOPPE Unternehmensberatung, Heusenstamm.<br />

SUPPLEMENT UMWELTTECHNIK<br />

S 02 DER UMWELTBEAUFTRAGTE:<br />

Arne Leibfritz, Merck<br />

S 03 Kurz und prägnant – das sollten Sie wissen<br />

S 04 TITEL: Mit leistungsstarkem Großwasserzähler<br />

Wasserressourcen effizient managen<br />

S 08 Industriehallen mit Maschinenwärme heizen<br />

und Gasverbrauch gegen Null fahren<br />

S 10 Mit Kakaoschalen zu Prozessdampf: Nachhaltige<br />

Wärmeerzeugung mit Reststoffen statt Erdgas<br />

S 14 Kunststoffverpackungen recyceln: Schwarzes Gold<br />

S 16 Produkte, Technologien, Trends<br />

Von B wie Ballenpresse bis<br />

W wie Wärmerückgewinnung:<br />

Lesen Sie mehr dazu im Supplement.<br />

EXTRA...<br />

Anzeige: Xylem, Laatzen<br />

Energizing Productivity<br />

Aktive Energiemanagement-Geräte und sichere<br />

Bremswiderstände für die elektrische Antriebstechnik<br />

Mehr Produktivität,<br />

Sicherheit und Effizienz<br />

Stets der optimale Energiehaushalt für Ihre elektrischen Antriebe:<br />

Gesteigerte Energieeffizienz, höhere Dynamik, bessere Verfügbarkeit<br />

und längere Lebensdauer. Dazu geringere Netzrückwirkungen,<br />

einfach zu realisierende Lastspitzenreduktion und insgesamt stabilere<br />

Versorgung. Das alles oftmals sogar als Win-Win-Situation.<br />

Sie setzen elektrische Antriebe ein? Melden Sie sich!<br />

Michael Koch GmbH, Zum Grenzgraben 28, 76698 Ubstadt-Weiher<br />

Tel. +49 7251 9626-200, www.bremsenergie.de, mail@bremsenergie.de


„FIT2CLEAN AWARD“ GEHT<br />

IN DIE ZWEITE RUNDE<br />

Der vom Fachverband industrielle Teilereinigung<br />

2022 initiierte „Fit2clean Award“<br />

prämiert jährlich hervorragende Leistungen<br />

und neue Lösungen zu einer aktuellen<br />

Herausforderung in der industriellen<br />

Bauteilreinigung. Die Bewerbungsphase für<br />

die diesjährige Vergabe der mit 10 000 Euro<br />

dotierten Auszeichnung läuft bis 31. Juli.<br />

Die Preisverleihung erfolgt wieder im<br />

Rahmen der parts2clean am 28. September<br />

<strong>2023</strong>. „Dass es auch in der Bauteilreinigung<br />

ein beeindruckendes Innovationspotenzial<br />

gibt, hat die Verleihung des ersten FiT2clean<br />

Awards 2022 gezeigt“, berichtet Dr. Michael<br />

Flämmich, Vorsitzender des Fachverbands<br />

industrielle Teilereinigung e. V. (FiT). „Wir<br />

freuen uns daher schon auf die Bewerbungen<br />

für den diesjährigen FiT2clean Award.“<br />

www.fit-online.org/fit2clean.<br />

MITARBEITER ALS WICHTIGSTES<br />

DIGITALISIERUNGSTOOL<br />

Der Faktor Mensch spielt<br />

für viele Unternehmen eine<br />

entscheidende Rolle, um<br />

<strong>2023</strong> smarter und digitaler<br />

zu werden. Um die Digitalisierung<br />

voranzutreiben,<br />

will mehr als die Hälfte der<br />

Unternehmen (58 Prozent)<br />

neues Personal einstellen.<br />

Auch der Aufbau von<br />

Fachressourcen und<br />

Abteilungen etwa durch<br />

Zukäufe und neue Abteilungen<br />

(52 Prozent), soll<br />

die Digitalisierungskraft<br />

entfesseln. Ebenfalls<br />

geplant ist, in die Kompetenzen<br />

der vorhandenen<br />

Belegschaft zu investieren<br />

(49 Prozent). Das geht aus<br />

einer aktuellen Studie der<br />

123C Digital Consulting<br />

GmbH aus Berlin hervor, in deren Auftrag 100 BtB-Unternehmen<br />

befragt wurden (https://123c.digital/de/die-123c-mafo-studie/).<br />

www.123c.digital/de<br />

GETAC PFLANZT BÄUME ALS ZEICHEN<br />

FÜR GELEBTE NACHHALTIGKEIT<br />

Die Getac Technology GmbH, ein Anbieter robuster Computerlösungen,<br />

ist Baum-Pate und überzeugter Klimaschützer. Das<br />

Getac-Team wurde selbst aktiv und unterstützte mit ganzem Einsatz<br />

die Initiative von PLANT-<strong>MY</strong>-TREE, um eine lebenswertere Welt zu<br />

hinterlassen. Ende März bewaldete Getac eigenhändig eine Fläche<br />

in Mülheim mit 1 000 Bäumen – und setzte damit ein deutliches<br />

Zeichen für nachhaltiges Wirtschaften. „Wir bei Getac möchten mit<br />

gutem Beispiel vorangehen und den Klimaschutz in Deutschland<br />

aktiv vorantreiben. Unsere Überzeugung ist, dass die Förderung<br />

der Nachhaltigkeit mit den eigentlichen Kernwerten der Technologie verknüpft werden muss. Dabei freuen wir uns über<br />

jeden Kunden und Partner, der sich uns anschließt, um durch positiven Einfluss eine bessere und wohlhabendere Welt zu<br />

erreichen.“ So Eric Yeh, Managing Director von Getac Technology. Weitere Informationen zu Getacs Vision und Aktionen<br />

zur Nachhaltigkeit finden Sie unter folgendem Link.<br />

www.getac.com/de/sustainability/<br />

KI.NRW UND FRAUNHOFER IAIS STARTEN AI.LAB<br />

Das von der nordrhein-westfälischen Kompetenzplattform KI.NRW und<br />

dem Fraunhofer-Institut für Intelligente Analyse- und Informationssysteme<br />

IAIS entwickelte AI.Lab ist kürzlich als Beta-Version an den Start<br />

gegangen. Die Plattform dient als virtueller Marktplatz und experimentelle<br />

Testumgebung für KI-Systeme und ermöglicht kleinen und mittelständischen<br />

Unternehmen einen spielerischen Einstieg in die Welt der<br />

angewandten künstlichen Intelligenz. Ziel des AI.Labs ist es, den Technologietransfer<br />

von der Forschung in die Anwendung zu unterstützen und so das europäische KI-Ökosystem zu stärken. Die<br />

Nutzung der Plattform ist kostenfrei und dank No-Code-Ansatz auch für Nicht-Informatiker möglich.<br />

www.ai-lab.nrw<br />

6 <strong>MY</strong> <strong>FACTORY</strong> <strong>2023</strong>/<strong>05</strong>-<strong>06</strong> www.myfactory-magazin.de


SMART NEWS<br />

GRINDINGHUB 2024: ANMELDEPHASE IST ERÖFFNET<br />

Innovative Produkte und Technologien<br />

im Herzen der Branche präsentieren?<br />

Das können Unternehmen vom 14. bis<br />

17. Mai 2024 auf der GrindingHub<br />

in Stuttgart. Nach dem geglückten<br />

Auftakt der Fachmesse für Schleiftechnik<br />

im vergangenen Jahr will der<br />

Veranstalter VDW (Verein Deutscher<br />

Werkzeugmaschinenfabriken) in Kooperation mit der Messe Stuttgart<br />

und der Schleiftagung sowie in ideeller Trägerschaft des Industriesektors<br />

„Werkzeugmaschinen“ von Swissmem (Verband der Schweizer Maschinen-,<br />

Elektro- und Metallindustrie) die Erfolgsstory mit dem Beginn der Anmeldephase<br />

fortschreiben. Interessierte Unternehmen können sich ab sofort<br />

ihren Platz auf der Schleiftechnikmesse sichern.<br />

www.grindinghub.de<br />

„Für den Erfolg der Digitalisierung<br />

im Unternehmen ist die Haltung der<br />

Mitarbeitenden von hoher Bedeutung.<br />

Der Change-Gedanke muss in den<br />

Köpfen aller ankommen und im<br />

besten Fall gelebt werden.“<br />

Thomas Apollonio, GF, 123C Digital Consulting GmbH<br />

77 %<br />

der VDMA-Mitgliedsfirmen<br />

haben sich inzwischen<br />

eigene Klimaziele gesetzt.<br />

Vor drei Jahren waren es<br />

erst 21 Prozent.<br />

Quelle: VDMA<br />

73 %<br />

der VDMA-Mitgliedsbetriebe<br />

streben einen hundertprozentigen<br />

Einsatz<br />

von Grünstrom in ihren<br />

Werken an. 2019 waren<br />

es erst 44 Prozent.<br />

Quelle: VDMA<br />

Hello<br />

visitors!<br />

Welcome to the world’s leading trade<br />

fair for production technology.


BETRIEBSTECHNIK<br />

STECKSYSTEME FÜR DRUCKLUFTLEITUNGEN<br />

ROHRVERBINDUNG<br />

LEICHT GEMACHT<br />

Wenn es um die Installation von<br />

Druckluftsystemen geht, stehen die<br />

Maximierung der Produktivität, die<br />

Sicherstellung der Leistung und die<br />

Minimierung von Ausfallzeiten im<br />

Vordergrund der Überlegungen von<br />

Betriebs- und Beschaffungsmanagern.<br />

Zudem ist eine schnelle Installation<br />

bei gleichzeitiger Gewährleistung<br />

von Sicherheit und Langlebigkeit<br />

wünschenswert. Erfahren Sie in<br />

diesem Beitrag, warum Druckluftleitungen<br />

mit Steckverbindungstechnologie<br />

sich hier besonders anbieten.<br />

D<br />

ruckluftsysteme sind in der Industrie in einer Vielzahl<br />

von Branchen und Betriebsbereichen zu finden. Sie<br />

werden beispielsweise zum Antrieb von Druckluftwerkzeugen<br />

oder zum Bewegen von Förderbändern, zur<br />

Steuerung von Maschinen und zum Transport von Schüttgütern<br />

verwendet. Die Installation der Systeme ist eine langfristige<br />

Investition, die eine sorgfältige Planung und Aufmerksamkeit bis<br />

ins Detail erfordert – auch mit Blick auf die Wartung. Denn selbst,<br />

wenn das Druckluftsystem relativ schnell und ohne Komplikationen<br />

installiert werden kann, muss sichergestellt werden, dass es<br />

gut zu warten ist und im Falle eines kostspieligen Lecks zügig<br />

repariert werden kann.<br />

Als Hersteller von Steckverbindern und Rohren für Druckluftund<br />

Pneumatikanwendungen und erfahrener Anbieter von Best-<br />

Practice-Installationsberatung ist RWC mit den Anforderungen<br />

der Anwender sowie auch mit deren Bedenken vertraut. Das<br />

Unternehmen bietet Lösungen, die sowohl während des Installationsprozesses<br />

als auch auf lange Sicht entscheidende Vorteile<br />

bieten. Dies bestätigen diverse Referenzprojekte.<br />

LECKAGESICHER UND LEICHT ZU WARTEN<br />

Grundsätzlich sind Druckluftsysteme eine besonders saubere<br />

und sichere Art, Materialien zu bewegen, Maschinen zu betreiben<br />

oder Druckluftwerkzeuge und Automatisierungsgeräte anzutreiben.<br />

Allerdings müssen sie ständig einem enormen Druck<br />

standhalten. Wie bei allen Systemen, die über einen längeren<br />

Zeitraum unter Druck arbeiten müssen, treten die häufigsten<br />

Fehler an den Verbindungsstellen auf, an denen die Druckluft<br />

von einem Rohr zum nächsten gelangt. Je größer die Anlage ist<br />

8 <strong>MY</strong> <strong>FACTORY</strong> <strong>2023</strong>/<strong>05</strong>-<strong>06</strong> www.myfactory-magazin.de


BETRIEBSTECHNIK<br />

und je komplexer die Anforderungen sind (z.B. mehrere Stockwerke<br />

oder eine große Anzahl von Ecken), desto wichtiger ist es,<br />

ein System einzusetzen, das aus leckagesicheren, leicht zu installierenden<br />

und ebenso leicht zu wartenden Verbindungen besteht.<br />

Wenn Druckluftsysteme neu realisiert oder aufgerüstet werden<br />

sollen, bieten die SharkBite Druckluft- und Pneumatik-Steckverbinder-Lösungen<br />

von RWC genau diese Eigenschaften. Das<br />

Sortiment ist in einer Vielzahl von Größen erhältlich, von 10 mm<br />

Rohr-AD bis zu 15 bis 54 mm für mittlere und größere Druckluftanwendungen.<br />

Das SharkBite Druckluft- & Pneumatik-System ist<br />

Teil des breiten RWC-Druckluft-Produktportfolios, das auch das<br />

3 bis 28 mm John-Guest-Druckluft- und Pneumatik-Stecksystem<br />

umfasst, und bietet weitere Installationsmöglichkeiten in Bezug<br />

auf Größe und Druckbeständigkeit. Besonders hervorzuheben ist<br />

die Tatsache, dass die SharkBite Druckluft- & Pneumatik-Push-<br />

Fit-Lösungen mit 20 bar arbeiten können – im Gegensatz zu den<br />

üblichen 16-bar-Alternativen. Dies ist ein besonderer Vorteil für<br />

Standorte, an denen große Mengen bewegt oder schwere Maschinen<br />

angetrieben werden, da es einen nahtlosen Betrieb und<br />

maximale Leistung ermöglicht.<br />

SCHNELL UND EINFACH ZU INSTALLIEREN<br />

Ein entscheidender Faktor für Betriebs- und Beschaffungsmanager<br />

sind die für den Gesamtbetrieb relevanten Ausfallzeiten, die<br />

mit der Realisierung und Wartung von Druckluftsystemen einhergehen.<br />

Die Installation der SharkBite Druckluft- & Pneumatik-<br />

Stecklösung ist schnell, einfach und sicher, wodurch die Zeit bis<br />

zur Inbetriebnahme des Systems verkürzt und die Kosten reduziert<br />

werden. Mit einer einfachen Steckverbindung werden die<br />

www.myfactory-magazin.de <strong>MY</strong> <strong>FACTORY</strong> <strong>2023</strong>/<strong>05</strong>-<strong>06</strong> 9


BETRIEBSTECHNIK<br />

01<br />

02<br />

01 Das SharkBite-System besteht aus<br />

Steckverbindern mit patentierter<br />

Halte- und Dichtungstechnik<br />

02 Die Komponenten sind leckagesicher,<br />

leicht zu installieren und<br />

ebenso leicht zu warten<br />

Rohre sofort miteinander verbunden, ohne dass die Installateure<br />

Werkzeuge benötigen oder die Verbinder kleben, löten oder<br />

schrauben müssen.<br />

SICHERE VERBINDUNG<br />

Leckagen sind eine große Bedrohung für Anlagen und können<br />

zu hohen Energiekosten und Verschwendung sowie zu kostspieligen<br />

Ausfallzeiten des Betriebs führen, wenn Reparaturen durchgeführt<br />

werden müssen. Das SharkBite Druckluft- & Pneumatik-<br />

Stecksystem wurde entwickelt, um einen sicheren Betrieb ohne<br />

Undichtigkeiten zu gewährleisten. Es besteht aus Steckverbindern<br />

mit patentierter Halte- und Dichtungstechnik, Edelstahlzähne<br />

halten verschiedene Rohrmaterialien sicher fest, und hochwertige<br />

O-Ring-Dichtungen gewährleisten eine dichte Verbindung.<br />

DAS DRUCKLUFT- & PNEUMATIK-<br />

STECKSYSTEM GEWÄHRLEISTET EINEN<br />

SICHEREN BETRIEB OHNE LECKAGEN<br />

Die Steckverbinder lassen sich außerdem mit einem kompakten<br />

Werkzeug leicht lösen. Dadurch sind sie einfach zu warten und<br />

gewährleisten gleichzeitig ein Höchstmaß an Sicherheit, da sie<br />

nicht versehentlich oder ohne die richtige Ausrüstung gelöst werden<br />

können. Um sicherzustellen, dass die für den jeweiligen Einsatzfall<br />

passende Lösung gefunden wird, bietet RWC eine maßgeschneiderte<br />

Partnerschaft an: Nach einer Begutachtung der<br />

Gegebenheiten vor Ort durch Experten von RWC wird in Zusammenarbeit<br />

mit einem lokalen Drucklufttechnikhändler die<br />

effizienteste Lösung erarbeitet.<br />

FAZIT<br />

Druckluftsysteme gehören zu den Schlüsselelementen vieler<br />

Produktionsanlagen. Funktionieren sie nicht, droht der Betrieb<br />

stillzustehen, was mit hohen Kosten verbunden wäre. Für<br />

Betriebs- und Beschaffungsleiter, die ihre Produktivität steigern<br />

wollen, ist die Installation eines Systems, das sich schnell und<br />

sicher einrichten lässt, von entscheidender Bedeutung. Die<br />

Reduzierung von Kosten und Ausfallzeiten bei der Wartung sowie<br />

die Gewährleistung eines langfristig leckagefreien Betriebs<br />

sind allesamt wertsteigernde Faktoren, die bei der Planung einer<br />

Druckluftanlage zu berücksichtigen sind. Das SharkBite Druckluft-<br />

und Pneumatik-Sortiment von RWC bietet all dies in einem<br />

intelligenten System.<br />

Bilder: Reliance Worldwide Corporation<br />

www.rwc.com<br />

ZUSATZINHALTE IM NETZ<br />

www.rwc.co.uk/product-category/<br />

sharkbite-air-pneumatics/<br />

ANSPRECHENDE OPTIK<br />

Das SharkBite Druckluft- & Pneumatik-<br />

Stecksystem zeichnet sich im Vergleich zu<br />

anderen Lösungen auch durch ein besonderes<br />

optisches Detail aus: Die Messing-<br />

Steckverbinder und die blau eloxierten<br />

Aluminiumrohre sorgen für ein ästhetisch<br />

ansprechendes Finish, wenn die Rohrleitungen<br />

offen liegen.<br />

10 <strong>MY</strong> <strong>FACTORY</strong> <strong>2023</strong>/<strong>05</strong>-<strong>06</strong> www.myfactory-magazin.de


BETRIEBSTECHNIK<br />

TURBOGEBLÄSE UNTERSTÜTZT KLIMAFREUND-<br />

LICHERE ZEMENT- UND KALKPRODUKTION<br />

Zur Stärkung der Zukunfts- und Wettbewerbsfähigkeit<br />

arbeitet die Zement- und Kalk-Branche intensiv an der<br />

Reduzierung von Energieverbrauch und CO 2<br />

-Emissionen.<br />

Hohes Optimierungspotenzial bietet u.a. die Kühl- und<br />

Verbrennungsluftversorgung. Durch einen Umstieg von den<br />

üblicherweise eingesetzten Drehkolbengebläsen auf<br />

hochmoderne Aerzen Turbogebläse lassen sich beachtliche<br />

Energieeinsparungen erzielen – das freut die Umwelt, senkt<br />

die Betriebskosten und verbessert die Performance. Die<br />

Aerzen Turbogebläse G5plus-Baureihe gehört zu den<br />

kompaktesten und effizientesten Turbos ihrer Klasse. Sie<br />

erfüllen die anwendungsspezifischen Anforderungen im<br />

Bereich Kühl- und Verbrennungsluft – hohe Volumenströme<br />

bei niedrigen Drücken von 400 bis 500 mbar – optimal und<br />

bringen von Haus aus eine Drehzahlregelung mit. Die<br />

Multilevel-Frequenzumrichtertechnologie<br />

reduziert die Verlustleistung im Motor um bis<br />

zu 90 % und ist damit im Vergleich zu konventioneller<br />

Umrichtertechnik klar im Vorteil.<br />

Zwar sind bei Turbogebläsen die anfänglichen<br />

Investitionskosten höher als bei Drehkolbengebläsen,<br />

dafür haben die Strömungsmaschinen<br />

in puncto Energieeffizienz die Nase um<br />

Längen vorn und halten so die Lebenszykluskosten<br />

gering – ein klarer Wettbewerbsvorteil.<br />

www.aerzen.com<br />

NEUE KÄLTETROCKNER FÜR EINEN NACH-<br />

HALTIGEN UND ZUVERLÄSSIGEN BETRIEB<br />

Robust, umweltfreundlich<br />

und<br />

effizient – das sind<br />

die Kältetrockner<br />

der DT-Serie von<br />

Boge. Die Kombination<br />

aus innovativer<br />

Technik und<br />

intelligenter<br />

Steuerung ermöglicht einen stabilen Drucktaupunkt –<br />

selbst bei variierenden Umgebungsbedingungen. Durch<br />

den serienmäßigen Einsatz des zukunftssicheren Kältemittels<br />

R 513 A sind die Kältetrockner besonders nachhaltig<br />

und sorgen für einen geringen CO 2<br />

-Footprint. Weitere<br />

Pluspunkte sind ein sparsamer und zuverlässiger Betrieb<br />

sowie zahlreiche Überwachungsmöglichkeiten. Die<br />

Modelle der DT-Serie sorgen für einen konstanten Taupunkt<br />

von 3 °C bei einer Liefermenge zwischen 0,4 und<br />

14 m³/min. Die Kondensatoren sind großzügig dimensioniert<br />

und ermöglichen einen zuverlässigen Betrieb, selbst<br />

bei Druckluft mit einer Eintrittstemperatur von 70 °C. Der<br />

große Lüfter ist direkt auf dem Verflüssiger montiert und<br />

sorgt für einen maximalen Kühlluftstrom, was sich positiv<br />

auf den Drucktaupunkt auswirkt. Der Kältetrockner ist<br />

damit äußerst robust.<br />

www.boge.de<br />

leo-transporter.com/de-de/<br />

MIT UNS WIRD SCHNELL<br />

NOCH SCHNELLER.<br />

Schneller zum nächsten Arbeitsplatz.<br />

BITO LEO Transporter – das fahrerlose Transportsystem von<br />

BITO. Flexibel und individuell einsetzbar.


PRODUCTION EXCELLENCE


PRODUCTION<br />

EXCELLENCE<br />

– <strong>2023</strong> –<br />

Für diese Serie wählt<br />

das Redaktionsteam<br />

Unternehmen aus, die ihre<br />

Produktionsprozesse im Hinblick<br />

auf Effizienz, Nachhaltigkeit und<br />

Wirtschaftlichkeit konsequent<br />

und vorbildlich optimieren<br />

und damit einen echten<br />

Mehrwert schaffen.<br />

CONNECTED WORKER PLATTFORM BRINGT OPERATIVE EFFIZIENZ<br />

SO GELINGT DIE END-TO-END-<br />

PROZESSABBILDUNG<br />

<strong>MY</strong> <strong>FACTORY</strong> <strong>2023</strong>/<strong>05</strong>-<strong>06</strong> 13


PRODUCTION EXCELLENCE<br />

Von einer digitalen Lösung für die Inbetriebnahme der<br />

Fertigungsanlagen zur Plattform für vernetztes Arbeiten entlang der<br />

gesamten Wertschöpfungskette – so lautet die Kurzfassung eines<br />

umfangreichen Digitalisierungsprojekts bei KraussMaffei.<br />

Erfahren Sie nachfolgend, was sich genau dahinter verbirgt.<br />

Als einer der weltweit führenden Hersteller von Maschinen<br />

und Anlagen für die Produktion und Verarbeitung von<br />

Kunststoff und Kautschuk vereint KraussMaffei Tradition<br />

und Fortschrittsbewusstsein. Das Leistungsspektrum des<br />

Global Players umfasst sämtliche Technologien in der Spritzgieß-,<br />

Extrusions- und Reaktionstechnik sowie additiven Fertigung. Zum<br />

Kundenstamm des Münchener Unternehmens zählen Unternehmen<br />

der Automobil-, Verpackungs-, Medizin- und Bauindustrie<br />

sowie Hersteller von Elektrik-, Elektronikprodukten und Haushaltsgeräten.<br />

Bei der Konfiguration seiner Maschinen und Anlagen geht<br />

KraussMaffei stark auf individuelle Kundenwünsche ein, was<br />

einerseits eine hohe Variantenvielfalt mit sich bringt, andererseits<br />

jedoch einen äußerst komplexen Inbetriebnahmeprozess.<br />

Dieser beruhte bis 2021 noch dazu auf papierbasierten Änderungen<br />

in Protokollen und war dadurch mit viel Aufwand für alle<br />

Beteiligten in 30 Tochtergesellschaften verbunden. Deswegen<br />

suchte ein standortübergreifendes Team um Claudio Sutter,<br />

PLATTFORM FÜR DIE DURCHGÄNGIGE<br />

DIGITALISIERUNG<br />

Operations1 ist eine Connected Worker Plattform für die<br />

Industrie, mit der sich mitarbeitergeführte Produktionsprozesse<br />

durchgängig digitalisieren lassen: von der<br />

Aktivitätsplanung und Wissensbereitstellung bis hin zu<br />

einer intuitiven Prozessführung, Dokumentation, Live-<br />

Analyse und kollaborativem Incident Management. Die<br />

Plattform wird weltweit in mehr als 15 Ländern in<br />

verschiedensten Prozessen der Instandhaltung, Produktion,<br />

Montage, Qualität, Schulung und Audits eingesetzt.<br />

Führende Unternehmen aus unterschiedlichen Branchen<br />

wie zum Beispiel Bosch, Daimler Truck, ThyssenKrupp,<br />

Trumpf, KraussMaffei oder Stabilo arbeiten bereits<br />

erfolgreich mit Lösungen von Operations1.<br />

DESHALB ENTSCHIED SICH<br />

KRAUSSMAFFEI FÜR OPERATIONS1:<br />

n hohe Nutzerfreundlichkeit<br />

n breites Funktionalitätsspektrum<br />

n Plattforminfrastruktur<br />

n starke Industriereferenzen<br />

n kontinuierliche Weiterentwicklung der Software (SaaS)<br />

n Skalierbarkeit der Lösung (u.a. modularer<br />

Aufbau, Mehrsprachigkeit)<br />

Wolfgang Marquart, Phillip Duwe und Holger Labusga gezielt<br />

nach einer Software-Lösung, mit der zunächst der Inbetriebnahmeprozess<br />

am Standort München sowie die Qualitätsprüfung am<br />

Standort Hannover digitalisiert werden sollten. Perspektivisch<br />

soll die Dokumentation entlang der gesamten Wertschöpfungskette<br />

sukzessive digital abgebildet sein.<br />

HERAUSFORDERUNG INBETRIEBNAHME<br />

Zur Sicherstellung höchster Qualität legt KraussMaffei großen<br />

Wert auf einen umfassenden Inbetriebnahmeprozess. Für die<br />

Werksabnahme, auch als Factory Acceptance Test (FAT) bezeichnet,<br />

erfolgte früher zunächst die Erstellung zweisprachiger Prüfprotokolle<br />

in Word oder Excel, so genannte Maximallisten, die<br />

dann ausgedruckt in einem umfassenden Auftragsordner zusammengestellt<br />

und physisch von der Qualitätssicherung bereitgestellt<br />

wurden. Die Inbetriebnehmer nutzten diese Maximalchecklisten,<br />

um die Funktionsfähigkeit der Maschinen akribisch<br />

zu überprüfen und zu dokumentieren. All dies wurde händisch<br />

unter Streichung der nicht relevanten Parts und mit handschriftlichen<br />

Nachträgen realisiert.<br />

Nach Abschluss der Inbetriebnahmedokumentation ging es<br />

ans Einscannen und an die Ablage der Dokumente in SAP – mitunter<br />

bis zu 350 Seiten bei umfangreichen Protokollen. Aufgrund<br />

der Variantenvielfalt war stets zusätzlicher Interpretations- und<br />

Dokumentationsaufwand nötig. Rückfragen aller Art mussten<br />

wiederum durch händische Recherche im physischen Dokument<br />

beantwortet werden. Die Zyklen für die Checklisten-Anpassung<br />

waren sehr ausgedehnt und die Fertigungsfortschritte nicht<br />

transparent darstellbar.<br />

ABSCHIED VOM PAPIER<br />

Um die Mitarbeiter der Inbetriebnahme von den papierbasierten<br />

Tätigkeiten zu befreien und ihnen die Möglichkeit zu geben, ihre<br />

wertschöpfenden Tätigkeiten an der Maschine effizienter auszuführen,<br />

entschloss sich KraussMaffei, den digitalen Weg zu<br />

beschreiten. Nach eingehender Marktrecherche entschied sich<br />

das Unternehmen für die Zusammenarbeit mit den Softwarespezialisten<br />

von Operations1. Ziel war es hierbei, die Digitalisierung<br />

mitarbeitergeführter Prozesse als Bottom-up-Projekt ausgehend<br />

von der Inbetriebnahme standortübergreifend über alle<br />

Produktionsprozesse hinweg auszurollen – darunter Montage,<br />

Qualitätsprüfung und Service sowie produktionsnahe Prozesse<br />

wie 5S-Prüfungen.<br />

KraussMaffei entschied sich aus mehreren Gründen für Operations1:<br />

Die Plattform, die den gleichen Namen wie das Unternehmens<br />

trägt, deckt ein sehr breites Funktionalitätsspektrum ab,<br />

das für die Inbetriebnahme und vielseitige weitere operative<br />

Prozesse wichtig ist. Die hohe Nutzerfreundlichkeit, Mehrsprachigkeit<br />

und technische Skalierbarkeit tragen zudem dazu bei,<br />

die Plattform weltweit auszurollen und durch eine hohe Adaption<br />

einen umfassenden Wert für KraussMaffei zu schaffen.<br />

14 <strong>MY</strong> <strong>FACTORY</strong> <strong>2023</strong>/<strong>05</strong>-<strong>06</strong> www.myfactory-magazin.de


PRODUCTION EXCELLENCE<br />

DOKUMENTATIONSAUFWAND DEUTLICH REDUZIERT<br />

Dank Operations1 sparen wir 67 Prozent unseres Dokumentationsaufwands bei<br />

der Inbetriebnahme. Dadurch reduziert sich die Bearbeitungszeit an unserem<br />

Standort in Hannover von drei Tagen auf einen Tag.<br />

Phillip Duwe, Qualitätsingenieur bei KraussMaffei<br />

Durch die kontinuierliche Entwicklung neuer Funktionen<br />

profitiert KraussMaffei außerdem als langfristiger Partner von<br />

innovativen Lösungen. „Wir haben lange recherchiert, um den<br />

passenden Partner ins Boot zu holen. Mit Operations1 gelingt<br />

uns die End-to-End-Prozessabbildung entlang der gesamten<br />

Wertschöpfungskette“, so Claudio Sutter, Projektingenieur Process<br />

Excellence bei KraussMaffei.<br />

OPERATIVE MITARBEITER DURCH<br />

DIGITALISIERUNG ENTLASTEN<br />

Dank Connected Work erhalten operative Mitarbeiter einen stärkeren<br />

Fokus. Denn: Während die Digitalisierungsbestrebungen<br />

in produzierenden Unternehmen sich stark auf die Vernetzung<br />

von Maschinen fokussieren, werden operative Kräfte, Werksmitarbeiter,<br />

häufig im digitalen Niemandsland allein gelassen.<br />

Abhilfe schaffen Connected-Work-Strategien. Als „Connected<br />

Work“ bezeichnet man die organisatorische, prozessuale und<br />

technologische Vernetzung von operativen, sogenannten<br />

„schreibtischlosen“ Mitarbeitern. Typischerweise meint man damit<br />

anwenderzentrierte Digitalisierung für Mitarbeiter in der<br />

Produktion, Logistik oder weiteren produktionsnahen Supportprozessen.<br />

Eine Connected Worker Plattform stellt die technologische<br />

Lösung zur Realisierung dieser Vernetzung dar. Der Unterschied<br />

zu typischen Softwareapplikationen ist, dass Mitarbeiter<br />

in ein umfassendes digitales System eingebettet werden: Informationen<br />

werden kontextbasiert bereitgestellt, Mitarbeiter interagieren<br />

mit IoT-Equipment und sind in Echtzeit miteinander<br />

sowie mit Führungs- und Arbeitsplanungsebenen vernetzt.<br />

Die Software wird as-a-Service bereitgestellt, sodass Anwenderunternehmen<br />

von einer kontinuierlichen Weiterentwicklung der<br />

Lösung profitieren.<br />

Nach der initialen Einführung von Operations1 erfolgte zunächst<br />

die Anbindung an das ERP-System. Dadurch konnten Aufträge<br />

aus dem ERP automatisch mit den Inbetriebnahmeprotokollen<br />

in Operations1 verbunden werden und ließen sich<br />

anschließend nahtlos im Dokumenten-Management-System ablegen.<br />

Durch die Aggregation aller ehemals in Papierbergen abgelegten<br />

Dokumente in jeweils einem Auftrag wird dem Werker<br />

von jetzt an genau der für ihn relevante Prüfauftrag angezeigt.<br />

Die mobile Darstellung am Laptop, Tablet oder Smartphone<br />

mittels Bildern, PDFs und Videos ermöglicht eine intuitive und<br />

effiziente Inbetriebnahme, während der die Mitarbeiter über die<br />

Chatfunktion Rückfragen stellen, Tasks vergeben und vieles mehr<br />

können. Nach Abschluss generiert die Plattform automatisch einen<br />

Report, der als PDF- oder Excel-File exportiert werden kann.<br />

UMFASSENDE VORTEILE DURCH DIE<br />

DIGITALE INBETRIEBNAHME<br />

Die Vorteile, die KraussMaffei gewinnen konnte, liegen klar auf<br />

der Hand: Der Aufwand reduziert sich sowohl für den Mitarbeiter<br />

an der Maschine, der schrittweise durch die Inbetriebnahme<br />

geleitet wird, als auch für die Qualitätssicherung, die die Checklisten<br />

erstellt, verwaltet und archiviert. „Dank Operations1<br />

sparen wir 67 Prozent unseres Dokumentationsaufwands. Dadurch<br />

reduziert sich die Bearbeitungszeit an unserem Standort in<br />

Hannover von drei Tagen auf einen Tag“, bestätigt Phillip Duwe,<br />

Qualitätsingenieur bei KraussMaffei.<br />

Dank der lückenlosen Dokumentation in den automatisch<br />

generierten Reports steigt das Kundenvertrauen, dass die Inbetriebnahme<br />

sorgfältig und umfassend vollzogen wurde. Schließlich<br />

lassen sich mithilfe der digitalen Dokumentation Fehler<br />

systematisch identifizieren, beheben und zukünftig vermeiden.<br />

Das Projekt-Team vor Ort bei<br />

KraussMaffei am Standort München<br />

KÜNFTIG END-TO-END-DIGITALISIERUNG<br />

SÄMTLICHER PRODUKTIONSPROZESSE<br />

Den begonnen Erfolgsweg möchte KraussMaffei mit Operations1<br />

fortsetzen. Da die Inbetriebnahme als der größte Hebel betrachtet<br />

wurde, bildete sie den Startpunkt für den kompletten Roll-out<br />

der Software, die nun als Plattform für vernetztes Arbeiten über<br />

die gesamte Wertschöpfungskette und neben Hannover über die<br />

internationalen Standorte Jiaxing und Sucany hinweg eingesetzt<br />

werden soll. Als nächstes steht die Digitalisierung der Service-<br />

Prozesse an, dann folgen die Vor- und Endmontage. Die Digitalisierungsreise<br />

des führenden Herstellers von Kunststoff-Produktionsanlagen<br />

hat also gerade erst begonnen und es gibt noch<br />

viele Schätze zu heben.<br />

Bilder: Operations1<br />

www.operations1.com<br />

www.myfactory-magazin.de <strong>MY</strong> <strong>FACTORY</strong> <strong>2023</strong>/<strong>05</strong>-<strong>06</strong> 15


AUTOMATICA<br />

16 <strong>MY</strong> <strong>FACTORY</strong> <strong>2023</strong>/<strong>05</strong>-<strong>06</strong> www.myfactory-magazin.de


AUTOMATICA<br />

AUTOMATISIERTER BEHÄLTERTRANSPORT-KREISLAUF<br />

FTS BEHERRSCHT<br />

KURZ- UND LANGSTRECKE<br />

Automatisierte Warenbeförderung über Kurz- und Langstrecke?<br />

Kein Problem für das fahrerlose Transportsystem von Bito-Lagertechnik.<br />

Den Beweis liefert der Einsatz im zentralen technischen Materialversorgungslager<br />

von BASF in Frankenthal: Dort stellt das System den Transport diverser Artikel<br />

vom Wareneingang über die Qualitätssicherung hin zum Autostore-AKL<br />

und weiter zum Versandbereich sicher.<br />

Der Chemiekonzern BASF SE Ludwigshafen betreibt in<br />

Frankenthal ein zentrales technisches Materialversorgungslager,<br />

um die Lagerbestände in den einzelnen<br />

Bereichen des BASF-Konzerns zu reduzieren. Von dort<br />

aus werden 20 000 Kunden, d.h. alle zur BASF SE zugehörigen<br />

Einheiten und Kontraktoren im Großraum Ludwigshafen, mit<br />

allem, was der gesamte Konzern in Ludwigshafen und Um<br />

gebung zum Betrieb des Verbundstandortes mit ca. 34 000 Mitarbeitern<br />

benötigt, versorgt. Auf einer Fläche von 17 700 m 2<br />

lagern ca. 16 000 Artikel aus den Bereichen Elektro- und Prozesstechnik,<br />

Rohrleitungstechnik, Maschinenelemente, Laborequipment<br />

und Werkzeuge sowie auch persönliche Schutzausrüstung,<br />

Hygieneartikel etc. und werden zum Versand bereitgestellt.<br />

Die BASF SE ist der verantwortliche Betreiber des Materiallagers,<br />

das operative Lagergeschäft wird durch die BASF Logistik<br />

GmbH betrieben, und die Zustellung der Waren an die einzelnen<br />

Bereiche des Konzerns erfolgt über einen Kontraktor. Das technische<br />

Versorgungslager beschäftigt 95 Mitarbeiter. „Die Disposition<br />

aller Artikel erfolgt zentral, wir kümmern uns um die Sortimentsgestaltung<br />

und zudem um die Qualitätssicherung der Waren“, s o<br />

Michael Wagner, Produktionsmanager Zentrale Versorgung/<br />

Operation Manager bei der BASF Logistik GmbH. „Wir liefern die<br />

Artikel in der Regel innerhalb von 24 Stunden aus – oder auch<br />

schneller, wenn dringender Bedarf besteht. Dafür müssen wir in<br />

Frankenthal die kurzfristige Verfügbarkeit der Waren sicherstellen<br />

und entsprechende Lagerkapazitäten schaffen.“<br />

Im Wareneingang gehen zentral täglich etwa 40 Lkw-Ladungen<br />

ein, die auf Bodenblock-Lagern vor der Qualitätsprüfung<br />

zwischengelagert werden. Jährlich sind hier im Schnitt 120 000<br />

Wareneingänge zu verzeichnen. Vom Bodenblock-Lager aus wird<br />

die Ware je nach Größe und Art entweder in ein Schmalgang-<br />

Hochregallager verbracht oder in einem hochmodernen Autostore-Kleinteilelager<br />

gelagert. Alle Artikel durchlaufen dabei die<br />

Qualitätskontrolle.<br />

Zur Lagerung der Kleinteile hat sich BASF Logistik für ein Autostore-Lager<br />

entschieden. Das automatische Kleinteilelager umfasst<br />

10 500 Behälter, in denen die Ware nach Artikeln sortiert<br />

eingelagert sind. Digital gesteuert werden die Behälter je nach<br />

Bestellung per Roboter aus dem Autostore-Lager entnommen<br />

und zu den Aushebungspunkten in den davor eingerichteten<br />

Kommissonierarbeitsplätzen geführt. Entsprechend der Bestellungen<br />

entnehmen die Kommissionierer die Waren aus dem<br />

Autostore-Behälter und kommissionieren sie in Kunststoffbehälter<br />

der Bito KLT-Serie. Hierbei werden zur einfacheren Unterscheidung<br />

blaue KLT-Behälter für die Bestellware zur Auslieferung im<br />

24-Stunden-Takt und rote KLT-Kommissionierbehälter für die<br />

Warenauslieferung im schnelleren Zwei-Stunden-Liefermodus<br />

verwendet. Etwa 45 Lkw-/Sprinter-Auslieferungen gehen am Tag<br />

aus dem Materiallager hinaus.<br />

FAHRERLOSER INNERBETRIEBLICHER<br />

WARENTRANSPORT<br />

Zum innerbetrieblichen Warentransport setzt BASF Logistik seit<br />

dem Lagerneubau 2020 das fahrerlose Transportsystem LEO<br />

locative von Bito-Lagertechnik ein. Zunächst wurde LEO nur<br />

zum Transport bzw. zur Übergabe der Waren aus dem Autostore-<br />

Lager zum Versandbereich genutzt. 2021/2022 wurde der Einsatz<br />

dann ausgeweitet: Das System ist seitdem auch vom Wareneingang<br />

über die Qualitätssicherung hin zum Autostore AKL aktiv.<br />

Im Wareneingang nimmt LEO locative die bestückten Behälter<br />

auf. Diese werden dann zunächst zu Qualitätsprüfungszwecken<br />

in verschiedene Bereiche gebracht: Je nach Inhalt erhält der Behältertransporter<br />

wahlweise entweder den Befehl, die Qualitätsprüfung<br />

für Elektroteile oder die Qualitätsprüfung für Schlossereibauteile<br />

anzufahren. Die Steuerung erfolgt dabei über eine<br />

einfache Tableteingabe. Im Anschluss an die Qualitätsprüfung<br />

transportiert LEO locative die Behälter mit den geprüften Teilen<br />

über mehr als 100 Meter Wegstrecke in die Nachbarhalle, in der<br />

sich ein Hochregal- und Autostore-Lager befinden.<br />

Die im Hochregallager eingelagerten Artikel werden per halbautomatischem<br />

Flurförderzeug zum Warenausgang gebracht.<br />

LEO locative transportiert die Waren in Behältern aus dem Auto-<br />

KLEINER HELFER MIT<br />

GROSSER LEISTUNG<br />

LEO locative ist ein kleiner Helfer mit großer<br />

Leistung und hat uns ergänzend zum<br />

hochautomatischen Kleinteilelager im Hinblick<br />

auf Industrie 4.0 in unserem Materialversorgungslager<br />

ein gutes Stück vorangebracht.<br />

Wir schätzen neben der einfachen Handhabung<br />

auch seine Flexibilität sehr.<br />

Michael Wagner, Produktionsmanager Zentrale Versorgung/<br />

Operation Manager, BASF Logistik GmbH<br />

www.myfactory-magazin.de <strong>MY</strong> <strong>FACTORY</strong> <strong>2023</strong>/<strong>05</strong>-<strong>06</strong> 17


AUTOMATICA<br />

01<br />

01 Im Wareneingang nimmt LEO locative die bestückten Behälter auf<br />

und bringt sie von dort zur Qualitätssicherung<br />

02 Im Anschluss an die Qualitätsprüfung transportiert LEO locative<br />

die Behälter über mehr als 100 Meter Wegstrecke in die Nachbarhalle,<br />

in der sich ein Hochregallager bzw. Autostore-Lager befindet<br />

03 Die Strecke zwischen Autostore-Kleinteilelager bzw. Kommissionierbereich<br />

zum Versandbereich ist relativ kurz, dennoch spart BASF<br />

Logistik durch LEO locative viel Zeit ein<br />

02<br />

03<br />

store-Lager zum Versandbereich. Über Rollenbahnen gelangen<br />

die Behälter mit der kommissionierten Ware vom Arbeitsplatz zu<br />

einer vorgelagerten LEO-locative-Doppelstation. Hier nimmt der<br />

LEO-Transporter den Behälter auf und bringt ihn zum Versandbereich.<br />

An einer dort installierten LEO Doppelstation gibt das<br />

fahrerlose Transportsystem den Behälter ab, er wird vom Versanddienstleiser<br />

entgegengenommen und für den Versand fertig<br />

gemacht. Nach Entnahme der Waren wird der leere Behälter über<br />

Rollenbahnen wieder der LEO Station zugeführt und an den<br />

fahrerlosen Behältertransporter zurück übergeben. Dieser bringt<br />

die leeren KLT-Boxen weiter zur LEO Doppelstation im Kommissionierbereich,<br />

damit sie wieder befüllt werden können.<br />

FLEXIBLER BEHÄLTER-LANG-<br />

UND KURZSTRECKENLAUF<br />

„Mit LEO locative haben wir bei der BASF Logistik GmbH einen<br />

automatisierten Behältertransport-Kreislauf geschaffen, der<br />

sowohl auf Langstrecke als auch auf Kurzstrecke täglich viele<br />

Kilometer Laufwege und damit Zeit der Mitarbeiter einspart. Der<br />

Vorteil ist, dass der Anwender die Strecke an den vorhandenen<br />

Platz zwischen Wareneingang, Qualitätsprüfung, Autostore-<br />

Lager, Kommissionierzone und Versandbereich individuell anpassen<br />

kann. Dazu muss keine separate Schnittstelle zur Steuerung<br />

geschaffen werden oder IT oder W-LAN integriert bzw. installiert<br />

sein. LEO locative läuft über die optische Spur, die vom Anwender<br />

zuvor selbst auf dem Boden verklebt wurde – und dreht dann permanent<br />

seine Runden“, so Daniel Henn, Sales Manager/Transportsysteme<br />

Bito-Lagertechnik. „Je nach Bestellaufkommen sind<br />

im technischen Materialversorgungslager von BASF Logistik<br />

aktuell gut ein halbes Dutzend LEO-Transporter im Einsatz.<br />

Das flexible System lässt ohne weitere technische Umstellung<br />

eine Erweiterung zu, so dass je nach Bedarf aufgestockt oder<br />

auch Transporter zwischen Transportstrecken ausgetauscht<br />

werden können“, erläutert der Bito-Experte.<br />

FAZIT<br />

Michael Wagner ist zufrieden: „Die Strecke zwischen Warenausgang<br />

am Autostore-Kleinteilelager bzw. dem Kommissionierbereich<br />

zum Versandbereich ist relativ kurz. Dennoch sparen wir<br />

durch den Einsatz des LEO-locative-Systems sehr viel Zeit für<br />

den Transport der Waren und für den Rücktransport der leeren<br />

Behälter zum Autostore-Lager ein. Auf der deutlich längeren<br />

Strecke von Wareneingang über die Qualitätsprüfung hin zum<br />

Autostore-Kleinteilelager ist die Zeitersparnis natürlich noch<br />

größer. Es kommen am Tag etliche Kilometer zusammen, die<br />

nicht physisch bewältigt werden müssen. Dadurch können wir<br />

viel schneller die Waren aus dem Autostore für den Versand fertig<br />

machen und weiterschicken und somit bestmöglich den von uns<br />

zugesagten Regelversand innerhalb der vorgegeben 24 Stunden<br />

einhalten bzw. kurzfristigere Bestellungen bearbeiten. Zudem<br />

sparen wir Platz und Behälter, da wir den Materialfluss kontinuierlich<br />

am Laufen halten, die leeren Boxen direkt wieder dem<br />

Kreislauf zuführen und somit eine Zwischenlagerung vieler Leerbehälter<br />

vermeiden.“<br />

Bilder: Bito-Lagertechnik<br />

www.bito.com<br />

AUTORIN<br />

Tanja Schmitt M.A., Public Relations für<br />

BITO-Lagertechnik Bittmann GmbH,<br />

Meisenheim<br />

ZUSATZINHALTE IM NETZ<br />

www.leo-transporter.com/de-de/<br />

18 <strong>MY</strong> <strong>FACTORY</strong> <strong>2023</strong>/<strong>05</strong>-<strong>06</strong> www.myfactory-magazin.de


AUTOMATICA<br />

AUTOMATICA IN DEN STARTLÖCHERN<br />

Nur ein Jahr nach der Rückkehr aus der<br />

Zwangspause findet die automatica –<br />

Leitmesse für intelligente Automation<br />

und Robotik – von 27. bis 30. Juni <strong>2023</strong><br />

erneut statt. Grund dafür ist der Wechsel<br />

in einen neuen Rhythmus. Von nun an<br />

trifft sich die internationale Automationsbranche<br />

stets in ungeraden Jahren<br />

auf dem Münchner Messegelände,<br />

parallel zur Laser World of Photonics – Weltleitmesse und Kongress für Komponenten,<br />

Systeme und Anwendungen der Photonik. Drei Leitthemen stellt die<br />

automatica <strong>2023</strong> in den Mittelpunkt. Hierzu zählen Digitale Integration und KI,<br />

Nachhaltige Produktion sowie Zukunft der Arbeit. Unter dem Motto „ease-ofuse“<br />

sollen auch KMUs sowie weniger automatisierte Branchen weit über das<br />

produzierende Gewerbe hinaus Zugang zur Automation und somit Unterstützung<br />

bei der Kompensation des Fachkräftemangels erhalten. Darüber hinaus<br />

erwartet die Besucher ein umfangreiches Rahmenprogramm.<br />

automatica-munich.com/de/<br />

ZUKUNFTSFÄHIGE SICHERHEITSLÖSUNGEN<br />

FÜR DIE AUTOMATISIERUNG<br />

In der automatisierten Fertigung ist innovative<br />

Sicherheitstechnik gefragt, die Mensch, Maschine<br />

und Prozesse sicher schützt und den heutigen<br />

Kommunikationsanforderungen entspricht. Unter<br />

dem Leitmotiv „Smart Safety“ präsentiert Euchner<br />

auf der automatica seine jüngsten Neuentwicklungen<br />

für die Kommunikation über IO-Link, AS-i<br />

Safety at Work und die gängigen Feldbussysteme.<br />

Zu den Messe-Highlights zählt der CTS – das neue<br />

kompakte Kraftpaket unter den Sicherheitszuhaltungen – und das erfolgreiche Türschutzsystem<br />

MGB2 Modular, das jetzt auch für die Anbindung an EtherCAT/ FSoE und EtherCAT P/<br />

FSoE erhältlich ist. Das Unternehmen zeigt zudem anhand von Beispielen, welche Vorteile<br />

die Nutzung von IO-Link in der industriellen Sicherheitstechnik mit sich bringen kann. Das<br />

Expertenteam für Maschinensicherheit von Euchner Safety Services informiert Besucher<br />

außerdem über das breite Portfolio an Service- und Engineering-Dienstleistungen.<br />

automatica: Halle A4, Stand 302<br />

www.euchner.de<br />

BILDVERARBEITUNG FÜR EINE BESCHLEUNIGTE PRODUKTION<br />

Cognex präsentiert auf der automatica sein aktuelles<br />

Produktportfolio zur Automatisierung von einfachen bis<br />

komplexen Anwendungen im Bereich Fehler- und Montageprüfung,<br />

Klassifizierung, Messung, Robotik sowie Identifikation<br />

von Codes und Klarschrift. Das Unternehmen zeigt u.a.<br />

seine aktuellen In-Sight Vision-Systeme. In-Sight 2800 ist<br />

u.a. für einfache Inspektionen mit der KI-basierten Edge-<br />

Learning-Technologie konzipiert, die eine automatische<br />

Fehlererkennung ohne Programmierkenntnisse zulässt. Mit<br />

diesen Systemen lassen sich z.B. OCR-Aufgabenstellungen<br />

zum Lesen von Zeichen sehr schnell und einfach durch ein<br />

beispielbasiertes Training entwickeln und in Betrieb nehmen. Mit dem Vision-System<br />

In-Sight 3800 hat Cognex erst kürzlich ein All-in-one-Vision-System entwickelt, das hohe<br />

Geschwindigkeit, hohe Auflösung und hohe Flexibilität in sich vereint.<br />

automatica: Halle B5, Stand 500<br />

www.cognex.com<br />

• modulares System<br />

• praxisorientiert geplant<br />

• stabil und langlebig<br />

bott.de


AUTOMATICA<br />

SICHERE MRK-ANWENDUNGEN<br />

AUF INDUSTRIENIVEAU<br />

Auf der automatica<br />

präsentiert Denso<br />

Robotics seine neuesten<br />

Innovationen im Bereich<br />

Robotik. Im Mittelpunkt<br />

der Präsentationen<br />

steht dabei die leistungsstarke,<br />

kollaborative<br />

Produktfamilie Cobotta Pro. Weitere Highlights sind eine<br />

Echtzeit- Synchronisierungs-Applikation mit einem Scara<br />

HSR-Roboter und dem Beckhoff XPlanar Transportsystem<br />

sowie eine Denso Master/ SlaveAnwendung mit dem<br />

kompakten Cobotta und dem leistungsstarken VMB Roboter.<br />

Messebesucher können das vielfältige Anwendungsspektrum<br />

der Cobotta-Pro-Modelle live erleben: z.B. das Greifen von<br />

losem Schüttgut mittels 3D-Vision oder das Automatisieren<br />

komplexer und feinfühlig auszuführender Montageaufgaben,<br />

die ein hohes Maß an Wiederholgenauigkeit erfordern.<br />

Carsten Busch, Denso Robotics Manager Sales und Product<br />

Manager Cobots: „Die Cobotta-Pro-Modelle bieten alle<br />

Leistungsmerkmale, um industrielle Prozesse im MRK-Segment<br />

effizienter und produktiver zu gestalten – und zwar<br />

sowohl in der sporadischen als auch in der kontinuierlichen<br />

Mensch-Roboter-Kollaboration.“<br />

automatica: Halle B5, Stand 321<br />

www.densorobotics-europe.com/de<br />

WERKZEUGMASCHINEN MANNLOS<br />

BE- UND ENTLADEN<br />

Die Hoffmann Group ist dieses Jahr auf der automatica unter<br />

dem Motto „einfach entspannt fertigen“ vertreten. Gezeigt<br />

wird, wie selbst KMU mit Automatisierungs- und Digitalisierungslösungen<br />

das Potenzial ihrer Fertigung und ihre Maschinenkapazitäten<br />

erhöhen können. Im Zentrum des Messeauftritts<br />

steht das Garant Automation Beladesystem Basic Plus, das<br />

mit überschaubarem Aufwand das mannlose Be- und Entladen<br />

von Werkzeugmaschinen ohne Automatisierungsschnittstelle<br />

oder aufwändige Programmierung<br />

erlaubt. Flankierend<br />

hat die Hoffmann<br />

Group eine Kooperation<br />

mit der Firma Renishaw<br />

vereinbart, um einen<br />

komplett autonomen<br />

Betrieb von Werkzeugmaschinen<br />

zu ermöglichen. Spezialisten der beiden Unternehmen<br />

erarbeiten dazu gemeinsam individuelle Konzepte. Weil Automatisierung<br />

außerdem nur dann effizient gelingt, wenn Werkzeuge<br />

schnell und fehlerfrei auf die Maschine kommen, präsentiert<br />

die Hoffmann Group auch ihre digitale Fertigungslösung<br />

Connected Manufacturing. Diese bietet eine Werkzeugverwaltung<br />

zur Nachverfolgung sämtlicher Werkzeuge in der Fertigung<br />

in Echtzeit und erlaubt es, Aufträge digital zu verwalten.<br />

automatica: Halle A5, Stand 314<br />

www.hoffmann-group.com<br />

Warngeräte<br />

www.afriso.de/watchdog<br />

Überwachung von<br />

Anlagen & Gebäuden?<br />

AFRISO WATCHDOG-LINE!<br />

Schnelle Detektion von Füllständen,<br />

Flüssigkeitsansammlungen,<br />

Leckagen oder Gasen<br />

Jederzeit smart aufrüstbar<br />

BILDVERARBEITUNG FÜR AUTOMATION UND ROBOTIK<br />

Auf der automatica präsentiert der Industriekamerahersteller IDS optimal aufeinander abgestimmte<br />

neue Technologien aus den Bereich 2D-, 3D- und KI-Vision, die es Anwendern<br />

ermöglichen, schnell individuelle Bildverarbeitungslösungen zu erstellen – ob als Embeddedoder<br />

PC-basierte-Systeme. Vorgestellt wird u.a. eine<br />

neue Modellreihe, die die IDS NXT-Produktlinie ab<br />

Sommer ergänzt: IDS NXT malibu ist noch leistungsfähiger<br />

als die Kameraserien IDS NXT rio und rome.<br />

Konkret bedeutet das, dass sie Inferenzzeiten um das<br />

bis zu Zwanzigfache verkürzt und neuronale Netze also deutlich schneller ausführen kann.<br />

Außerdem ist die Kamera in der Lage, Daten hardwarebeschleunigt für die komprimierte<br />

Übertragung eines Video-Streams (H264 oder MJPG) vorzubereiten. Das macht KI-basierte<br />

Bildauswertungen im Livebild möglich.<br />

automatica: Halle B5, Stand 203<br />

de.ids-imaging.com<br />

TRAY- UND PALETTIERER-PLATTFORMEN<br />

FÜR DIE MEDIZINTECHNIK<br />

Pia bietet individuell konfigurierbare Tray- und Palettierer-Plattformen<br />

als Stand-alone-Automationslösung für die Medizintechnik an.<br />

Die Plattformen können in der Zuführung wie auch in der Entnahme<br />

zum Einsatz kommen und sind GMP-gerecht designt. Als GMPgerechte<br />

Maschine sind diese drei Bereiche voneinander getrennt:<br />

die Produktebene, die Antriebsebene mit den Motoren und die Steuerungs-<br />

und Kontrollebene. Der Hersteller übernimmt außerdem die<br />

für die Branche erforderliche Dokumentation und Validierung.<br />

automatica: Halle A6, Stand 302<br />

www.piagroup.com


AUTOMATICA<br />

NEUE GREIFER, EFFIZIENTE SYSTEME, SCHNELLERE PROZESSE<br />

Der Vakuum-Experte Schmalz greift auf der<br />

automatica die Herausforderungen industrieller<br />

Automation auf und präsentiert Neuheiten aus den<br />

Bereichen Greifen und Vakuum-Erzeugung sowie<br />

prozessbezogene Hard- und Software. Mit dem<br />

Schmalz Solution Kit verlässt Schmalz die Ebene<br />

der Komponenten und Endeffektoren. Die flexible<br />

Technologie-Plattform verbindet verschiedene<br />

Soft- und Hardware-Komponenten, damit Roboterzellen<br />

schneller sehen, greifen und mit übergeordneten<br />

Systemen kommunizieren können. Schlüsselkomponente dabei ist das offene Bin-<br />

Picking-Betriebssystem ivOS. Mit der Schmalz Connect Suite, ebenfalls Teil des Messe-Portfolios,<br />

lassen sich intelligente Schmalz-Produkte sowie IO-Link-Komponenten anderer Hersteller<br />

zentral parametrieren, verwalten und analysieren. Neues für das automatisierte Greifen und<br />

die Vakuum-Erzeugung offenbart der Blick in die vier Roboterzellen auf dem Messestand.<br />

automatica: Halle A5, Stand 303<br />

www.schmalz.com<br />

NEU: Anti-Twist-System<br />

für RK Light Clamps<br />

für eine schnelle, präzise<br />

und verdrehsichere Montage<br />

von Systemaufbauten<br />

SERVOPRESSEN-SYSTEM: EFFIZIENTE<br />

LÖSUNG FÜR DIE VERNETZTE FERTIGUNG<br />

TOX Pressotechnik zeigt auf der automatica Lösungen für<br />

die vernetzte Fertigung. Zu den Highlights gehört das<br />

Servopressen-System TOX-ElectricDrive Core. Die Kombination<br />

aus Antrieb, Controller und Software ist schnell<br />

integriert, sammelt Daten und erfüllt damit die Voraussetzungen<br />

für Predictive Maintenance. Die schlanke<br />

Steuerungsarchitektur spart dem Anwender Kosten. Die<br />

effiziente Kombination aus wartungsfreiem Motor und Gewindetrieb entwickelt Presskräfte<br />

von 0,02 bis 1000 kN. Herzstück des Systems TOX-ElectricDrive Core ist die Controller-Einheit<br />

TOX-PowerModule Core. Diese ist Servoumrichter und zentrale Intelligenz der Antriebssteuerung<br />

in einem und besitzt eine Feldbusschnittstelle, über die sie mit der übergeordneten<br />

Steuerung kommuniziert. Bedient wird das System über die TOX-Software HMI 3.1. Sie<br />

vereint Parametrierung, Bedienung, Prozessüberwachung, Diagnose und Auswertung sowie<br />

Qualitätsdatenmanagement.<br />

automatica: Halle A6, Stand 512<br />

www.tox-pressotechnik.com<br />

ROBOTIK-TECHNOLOGIE FÜR DIE SMARTE AUTOMATION<br />

Das aktuelle Cobot-Ecosystem, Motoman-Roboter<br />

für Handling, Schweißen, Palettieren und viele<br />

weitere Applikationen – das sind Schwerpunkte<br />

am automatica-Stand von Yaskawa. Unter dem<br />

Messe-Motto „Robotics Technology for Smart<br />

Automation“ folgt das Unternehmen zur automatica<br />

den Trends der Branche. So zeigt Yaskawa auf<br />

der Messe, wie einfach die Einrichtung und<br />

Bedienung von Robotern heute sein können. Die<br />

Plug&Play-Cobot-Serie HC DTP ermöglicht den<br />

schnellen Aufbau von Cobot-Installationen, besonders im Bereich Palettierung, Bauteilhandling<br />

und Schweißen. Passendes Zubehör von führenden Automatisierungspartnern bietet<br />

Yaskawa mit seinem Ecosystem an. Das umfassende Motoman-Portfolio an klassischen<br />

Industrierobotern ist vertreten durch mehrere Zellen mit 6-Achs-Handlingsrobotern der<br />

Motoman GP-Serie. Mit der Motoman PL-Serie präsentiert Yaskawa die aktuelle Generation<br />

von Hochleistungs-Palettierrobotern.<br />

automatica: Halle B6, Stand 502<br />

www.yaskawa.de<br />

Sicher – Verdrehsicherung in<br />

90°-Schritten<br />

Stabil – Aufnahme bis zu dreimal<br />

höherer Torsionsmomente<br />

Schnell – Deutliche Zeitersparnis<br />

bei der Montage<br />

Effizient – Komplexe Systeme<br />

von einer Person montierbar<br />

Einfach – Montage der Clips<br />

ohne Werkzeug<br />

Kompatibel – Einsetzbar bei<br />

allen geschlossenen<br />

RK Light Clamps Ø 30<br />

VERBINDUNGSTECHNIK<br />

▪ Light Clamps (Kunststoff)<br />

▪ Solid Clamps (Aluminium)<br />

▪ Robust Clamps (Edelstahl)<br />

▪ ITAS - industrielle Treppen<br />

und Arbeitsbühnen<br />

▪ Monitorhalterungen<br />

▪ Tragarmsysteme<br />

Jetzt mehr<br />

erfahren:<br />

www.rk-rose-krieger.com


KOMMENTAR<br />

INDUSTRIE 5.0<br />

KULTURWANDEL FÜR<br />

DIE PRODUKTION<br />

Die Transformation zur Industrie 4.0 ist in den Unternehmen<br />

noch im Gange, da wird bereits über Industrie<br />

5.0 als Nachfolger gesprochen. Die globalen Ereignisse<br />

der jüngeren Vergangenheit verdeutlichen, warum das<br />

Konzept der Industrie 4.0 weitergedacht werden muss.<br />

Unter Industrie 5.0 versteht man Ansätze, die eine nachhaltige,<br />

resiliente und vor allem human-zentrierte Industrie im<br />

Fokus haben. Menschen, Nachhaltigkeit und Resilienz stehen<br />

hier im Mittelpunkt des wirtschaftlichen Handelns. Die erarbeiteten<br />

Vorteile vorläufiger Paradigmen, insbesondere des stark<br />

technikzentrierten Ansatzes der Industrie 4.0, werden dabei um<br />

die Rolle des Menschen im industriellen Umfeld erweitert. Der<br />

sehr technologie- und effizienzorientierte Ansatz von Industrie<br />

4.0 wird durch dieses neue Konzept also schlichtweg weitergedacht<br />

und nicht abgelöst.<br />

Der Übergang von der Industrie 4.0 zur Industrie 5.0 ist<br />

fließend und hat bereits in Teilen begonnen. Mit Paradigmenwechsel<br />

wäre der Sprung zur fünften „Industrierevolution“ nur<br />

unzureichend beschrieben. Es steht nicht weniger als ein<br />

Kulturwandel in der industriellen Produktion bevor. Unternehmern<br />

und Mitarbeitenden kommt eine neue Rolle zu.<br />

Die Unternehmen können sich bei der Umsetzung von Industrie<br />

5.0 im Kern auf nachhaltige Produktionsansätze fokussieren<br />

und den Menschen Schritt für Schritt in den Mittelpunkt rücken.<br />

Auf diesem Weg sollen widerstandsfähige Strukturen aufgebaut<br />

werden. Der menschenzentrierte Ansatz von Industrie 5.0 fragt<br />

nicht danach, was mit dieser oder jener Technologie erreicht<br />

werden kann, sondern inwiefern sie für den Menschen dienlich<br />

ist. Grob gesagt: Nicht der Industriearbeiter soll sich an Software<br />

und Produktionsprozesse anpassen. Stattdessen sollen<br />

Software und Prozesse auf die Bedürfnisse des Arbeiters abgestimmt<br />

werden.<br />

EINE NEUE WERTSCHÄTZUNG<br />

DER MITARBEITENDEN<br />

Das setzt einen Paradigmenwechsel voraus, durch den der Mitarbeitende<br />

nicht mehr nur als Verursacher von Arbeitskosten<br />

angesehen wird. Industrie 5.0 rückt vielmehr die Frage in den<br />

Mittelpunkt, welche Maßnahmen erforderlich sind, damit sich<br />

Unternehmen und Arbeitnehmer gleichermaßen entwickeln<br />

können. Für den Arbeitgeber bedeutet dies, in die Fähigkeiten<br />

seiner Mitarbeiter zu investieren und ihre Interessen zu berücksichtigen.<br />

Das beginnt damit, sie bei der Einführung digitaler<br />

Technologien frühzeitig einzubinden. Digitale Technologien sollten<br />

dafür genutzt werden, Arbeitsplätze integrativer und sicherer<br />

zu gestalten, um die Arbeitszufriedenheit zu steigern.<br />

Und genau ein solches Arbeitsumfeld unterstützt Unternehmen<br />

dabei, im Kampf um Fachkräfte von morgen erfolgreicher zu sein<br />

als andere. Im Wettbewerb um die besten Kräfte werden in Zukunft<br />

sehr häufig die Flexibilität und Wertschätzung entscheiden, die das<br />

Unternehmen den Mitarbeitenden entgegenbringt. Der positive<br />

DIE UNTERNEHMEN<br />

SIND GEFORDERT, EINE<br />

SOZIALE DIGITALISIERUNG<br />

VORZUNEHMEN.<br />

Prof. Dr. Günter Bitsch, Geschäftsführer<br />

der becos GmbH, Stuttgart<br />

Nebeneffekt für die Unternehmen: Dies macht die Mitarbeitenden<br />

leistungsbereiter, sie trauen sich mehr zu und haben mehr Spaß an<br />

ihrer Arbeit. Die Erfahrung zeigt, dass dieses Potenzial besonders<br />

in kleinen und mittleren Unternehmen häufig unterschätzt wird.<br />

Denn warum sollten sich Mitarbeitende für einen Arbeitgeber entscheiden,<br />

der den klassischen Ansatz verfolgt, wenn ihnen andere<br />

Unternehmen Flexibilität und individuelles Entwicklungspotenzial<br />

bieten?<br />

Die Umsetzung erfolgt Schritt für Schritt. Paradigmatische<br />

Wandelprozesse setzen zunächst einen neuen Schwerpunkt und<br />

erweitern somit die bestehenden Sichtweisen. Die tatsächliche<br />

Ausgestaltung der einzelnen Paradigmen entwickelt sich dann<br />

erst mit der Zeit.<br />

In den Unternehmen sind die Digitalisierungspotenziale, die<br />

sich aktuell durch klassische Ansätze erschließen lassen, nicht sehr<br />

groß. Untersucht man die Gründe, resultiert dies aus Restriktionen<br />

bei den weichen Faktoren sowie dem verfügbaren Know-how in<br />

den Unternehmen. Hier stößt Industrie 4.0 also klar an seine Grenzen.<br />

Bezieht man hingegen Industrie 5.0 mit ein, sind die Digitalisierungspotenziale<br />

deutlich größer. Beide Paradigmen ergänzen<br />

sich also und stehen nicht gegeneinander. Die Unternehmen sind<br />

gefordert, eine soziale Digitalisierung vorzunehmen, die sorgsam<br />

mit unseren Ressourcen umgeht und strukturell in der Lage ist, auf<br />

Turbulenzen angemessen zu reagieren.<br />

Bild: becos GmbH<br />

www.becos.de<br />

22 <strong>MY</strong> <strong>FACTORY</strong> <strong>2023</strong>/<strong>05</strong>-<strong>06</strong> www.myfactory-magazin.de


AUTOMATICA<br />

NEUER HIGH-PERFORMANCE-COBOT<br />

Der Automatisierungsspezialist<br />

Omron führt den<br />

neuen Omron TM20<br />

Cobots mit einer<br />

Nutzlast von 20 kg<br />

in den Markt ein.<br />

Er hat eine geringe<br />

Stellfläche und eine<br />

Reichweite von<br />

1,3 m und eignet<br />

sich ideal für Aufgaben wie u.a. Palettieren, Maschinenbeschickung<br />

und Materialhandling. Der TM 20 ist das jüngste<br />

Mitglied der Omron TM-Cobot-Familie, die für ihre Benutzerfreundlichkeit,<br />

Zuverlässigkeit und Sicherheit bekannt ist. Er<br />

ist so konzipiert, dass er nahtlos mit anderen Omron-Produkten<br />

wie Sensoren, Steuerungen und Software zusammenarbeitet.<br />

Industriekunden profitieren von einer umfassenden<br />

Automatisierungslösung. Eines der zentralen Merkmale des<br />

TM20 ist sein geringes Gewicht von nur 33 kg. Hierdurch lässt<br />

er sich problemlos mit mobilen Robotern kombinieren und<br />

bietet mehr Flexibilität und Effizienz im Industrieumfeld. Der<br />

Cobot ist außerdem mit speziellen Gelenkabdeckungen<br />

ausgestattet, die ihn vor Schneidöl und anderen gefährlichen<br />

Substanzen schützen, so dass er sich für den Einsatz in der<br />

Maschinenbeschickung eignet. Der TM20 entlastet Bediener<br />

von Aufgaben, die mit dem Heben schwerer Lasten verbunden<br />

sind, und arbeitet sicher Seite an Seite mit Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeitern.<br />

automatica: Halle B5, Stand 310<br />

www.industrial.omron.de<br />

AUTOMATISCH ZU MEHR QUALITÄT<br />

BEI HANDHABUNGSPROZESSEN<br />

Eine intelligente Automation zählt zu den wegweisenden<br />

Schlüsseltechnologien für jede Industriebranche. Auf der<br />

automatica präsentiert IEF-Werner ausgereifte Lösungen, mit<br />

denen Betriebe Handhabungsprozesse wirtschaftlich und<br />

sicher gestalten können. Mit energieeffizienten Anlagen sparen<br />

Unternehmen Kosten und stärken ihre Wettbewerbsfähigkeit.<br />

Mit dem ecoSTACK will IEF-Werner seine Kunden dabei unterstützen.<br />

Das kompakte und energieeffiziente Palettiersystem<br />

kommt komplett ohne<br />

teure Druckluft aus, ist<br />

als Inline-Anlage<br />

konzipiert und<br />

ermöglicht ein<br />

kontinuierliches<br />

Be- und Entladen von<br />

Paletten verschiedener<br />

Größen. Präsentiert<br />

wird zudem ein<br />

Portalsystem mit der<br />

Zahnriemenachse Modul 115/25. Damit zeigt der Automatisierungsspezialist,<br />

wie sich Paletten oder Kisten mit einem<br />

Gewicht bis zu 40 kg mit Hilfe eines großen Portalsystems<br />

sicher handhaben lassen. Als Exponat wird IEF-Werner auch<br />

seine erfolgreiche Servopressen-Serie aiPRESS mitbringen.<br />

Die flexibel aufgebauten Systeme lassen sich sowohl in<br />

automatisierte Fertigungslinien als auch in Handarbeitsplätze<br />

integrieren. Zudem zeigt IEF-Werner sein umfangreiches<br />

Sortiment an Handhabungstechnik.<br />

automatica: Halle A5, Stand 203<br />

www.ief-werner.de<br />

IMPRESSUM<br />

erscheint <strong>2023</strong> im 64. Jahrgang,<br />

ISSN 2747-7088 / ISSN E-Paper: 2747-7096<br />

REDAKTION<br />

Chefredakteurin: Dipl.-Ing. (FH) Nicole Steinicke (ni),<br />

Tel.: <strong>06</strong>131/992-350, E-Mail: n.steinicke@vfmz.de<br />

(verantwortlich i.S.d. § 18 Abs. 2 MStV)<br />

Redakteurin: Dipl.-Geogr. Martina Laun (ml),<br />

Tel.: <strong>06</strong>131/992-233, E-Mail: m.laun@vfmz.de<br />

Redaktionsassistenz:<br />

Vivien Backof, Tel.: <strong>06</strong>131/992-415, Melanie Lerch,<br />

Tel.: <strong>06</strong>131/992-261, Petra Weidt, Tel.: <strong>06</strong>131/992-371,<br />

E-Mail: redaktionsassistenz_vfv@vfmz.de,<br />

(Redaktionsadresse siehe Verlag)<br />

GESTALTUNG<br />

Conny Grothe, Sonja Daniel, Anette Fröder<br />

SALES<br />

Oliver Jennen, Tel.: <strong>06</strong>131/992-262,<br />

E-Mail: o.jennen@vfmz.de<br />

Andreas Zepig, Tel.: <strong>06</strong>131/992-2<strong>06</strong>,<br />

E-Mail: a.zepig@vfmz.de<br />

Auftragsmanagement: Nevenka Islamovic<br />

Tel.: <strong>06</strong>131/992-113, E-Mail: n.islamovic@vfmz.de<br />

Anzeigenpreisliste <strong>2023</strong>, gültig ab 01.10.2022<br />

LESERSERVICE<br />

vertriebsunion meynen GmbH & Co. KG,<br />

Große Hub 10, 65344 Eltville,<br />

Tel.: <strong>06</strong>123/9238-266<br />

Bitte teilen Sie uns Anschriften- und sonstige Änderungen<br />

Ihrer Bezugsdaten schriftlich mit<br />

(Fax: <strong>06</strong>123/9238-267, E-Mail: vfv@vertriebsunion.de).<br />

Preise und Lieferbedingungen:<br />

Einzelheftpreis: € 12,- (zzgl. Versandkosten)<br />

Jahresabonnement Inland: € 90,- (inkl. Versandkosten)<br />

Jahresabonnement Ausland: € 1<strong>06</strong>,- (inkl. Versandkosten)<br />

Abonnements verlängern sich automatisch um ein<br />

weiteres Jahr, wenn sie nicht spätestens vier Wochen vor<br />

Ablauf des Bezugsjahres schriftlich gekündigt werden.<br />

VERLAG<br />

Vereinigte Fachverlage GmbH<br />

Lise-Meitner-Straße 2, 55129 Mainz<br />

Postfach 100465, 55135 Mainz<br />

Tel.: <strong>06</strong>131/992-200<br />

E-Mail: info@vfmz.de<br />

www.vereinigte-fachverlage.de<br />

Handelsregister-Nr.: HRB 2270, Amtsgericht Mainz<br />

Umsatzsteuer-ID: DE149<strong>06</strong>3659<br />

Ein Unternehmen der Cahensly Medien<br />

Geschäftsführer: Dr. Olaf Theisen, Matthias Niewiem<br />

Verlagsleiter: Dr. Michael Werner, Tel.: <strong>06</strong>131/992-401<br />

Chef vom Dienst: Dipl.-Ing. (FH) Winfried Bauer<br />

Leitende Chefredakteurin: Dipl.-Ing. (FH) Nicole Steinicke<br />

Head of Sales: Carmen Nawrath<br />

Tel.: <strong>06</strong>131/992-245, E-Mail: c.nawrath@vfmz.de<br />

(verantwortlich für den Anzeigenteil)<br />

Vertrieb: Sarina Granzin, Tel.: <strong>06</strong>131/992-148,<br />

E-Mail: s.granzin@vfmz.de<br />

DRUCK UND VERARBEITUNG<br />

Westdeutsche Verlags- und Druckerei GmbH<br />

Kurhessenstraße 4 - 6, 64546 Mörfelden-Walldorf<br />

DATENSPEICHERUNG<br />

Ihre Daten werden von der Vereinigte Fachverlage GmbH<br />

gespeichert, um Ihnen berufsbezogene, hochwertige Informationen<br />

zukommen zu lassen. Sowie möglicherweise von<br />

ausgewählten Unternehmen genutzt, um Sie über berufsbezogene<br />

Produkte und Dienstleistungen zu informieren.<br />

Dieser Speicherung und Nutzung kann jederzeit schriftlich<br />

beim Verlag widersprochen werden (vertrieb@vfmz.de).<br />

Die Zeitschrift sowie alle in ihr enthaltenen Beiträge und<br />

Abbildungen sind urheberrechtlich geschützt. Mit der<br />

Annahme des redaktionellen Contents (Texte, Fotos,<br />

Grafiken etc.) und seiner Veröffentlichung in dieser<br />

Zeitschrift geht das umfassende, ausschließliche, räumlich,<br />

zeitlich und inhaltlich unbeschränkte Nutzungsrecht<br />

auf den Verlag über. Dies umfasst insbesondere das Recht<br />

zur Veröffentlichung in Printmedien aller Art sowie<br />

entsprechender Vervielfältigung und Verbreitung, das<br />

Recht zur Bearbeitung, Umgestaltung und Übersetzung,<br />

das Recht zur Nutzung für eigene Werbezwecke, das<br />

Recht zur elektronischen/digitalen Verwertung, z. B. Einspeicherung<br />

und Bearbeitung in elektronischen Systemen,<br />

zur Veröffentlichung in Datennetzen sowie Datenträger<br />

jedweder Art, wie z. B. die Darstellung im Rahmen von<br />

Internet- und Online-Dienstleistungen, CD-ROM, CD und<br />

DVD und der Datenbanknutzung und das Recht, die vorgenannten<br />

Nutzungsrechte auf Dritte zu übertragen, d. h.<br />

Nachdruckrechte einzuräumen. Eine Haftung für die Richtigkeit<br />

des redaktionellen Contents kann trotz sorgfältiger<br />

Prüfung durch die Redaktion nicht übernommen werden.<br />

Signierte Beiträge stellen nicht unbedingt die Ansicht der<br />

Redaktion dar. Für unverlangt eingesandte Manuskripte<br />

kann keine Gewähr übernommen werden. Grundsätzlich<br />

dürfen nur Werke eingesandt werden, über deren Nutzungsrechte<br />

der Einsender verfügt, und die nicht gleichzeitig<br />

an anderer Stelle zur Veröffentlichung eingereicht oder<br />

bereits veröffentlicht wurden.<br />

Datenschutzerklärung: ds-vfv.vfmz.de<br />

Es gelten die allgemeinen Geschäftsbedingungen.<br />

Mitglied der Informations-Gemeinschaft<br />

zur Feststellung der Verbreitung von<br />

Werbeträgern e. V. (IVW), Berlin.<br />

www.myfactory-magazin.de <strong>MY</strong> <strong>FACTORY</strong> <strong>2023</strong>/<strong>05</strong>-<strong>06</strong> 23


SMART PRODUCTION<br />

NEUE SPANNMITTEL ERMÖGLICHEN AUTOMATION<br />

UND ELIMINIEREN RÜSTVORGÄNGE<br />

MEHR OUTPUT DANK<br />

STRATEGIEWECHSEL<br />

Prozesse effizient gestalten und Maschinen automatisieren,<br />

wo es sinnvoll ist – das ist das Ziel eines Herstellers von<br />

Werkzeugaufnahmen für Dreh- und Fräsmaschinen. Bei der Neuausrichtung<br />

der Fertigungsstrategie für zwei Bauteile, ein hochpräzises und ein 4-Kant,<br />

setzt das Unternehmen daher auch auf neue Spannmittel.<br />

24 <strong>MY</strong> <strong>FACTORY</strong> <strong>2023</strong>/<strong>05</strong>-<strong>06</strong> www.myfactory-magazin.de


SMART PRODUCTION<br />

HOHE ANFORDERUNG AN DIE GENAUIGKEIT<br />

Daraufhin fragte EWS bei Emag eine VL4 Vertikaldrehmaschine<br />

mit integrierter Pick-up-Station und einer Messstation an. Das<br />

Spannmittel sollte Emag gleich mitanbieten. Die Anforderungen<br />

dafür waren an erster Stelle Prozesssicherheit, gefolgt von einer<br />

Rundlaufgenauigkeit von ≤ 5 μm sowie einer hohen Steifigkeit.<br />

Das Angebot kam mit einem Spannmittel eines Wettbewerbers<br />

von Hainbuch. Denn nur mit diesem garantierte Emag die Rundlaufgenauigkeit.<br />

Allerdings befand Aristeidis Kalagkanis die<br />

Spannmittel für zu teuer und mit dem Spannmittelhersteller war<br />

man auch nicht einverstanden. Mit Hainbuch dagegen bestand<br />

schon seit Jahren eine fruchtbare Partnerschaft: Fast alle Drehmaschinen<br />

bei EWS sind mit Spanntop nova oder Spanntop<br />

mini Spannfuttern ausgestattet und damit ist EWS sehr zufrieden.<br />

Doch mit solch hohen Anforderungen bei der Genauigkeit war<br />

man bisher nicht an Hainbuch herangetreten.<br />

Nach interner Rücksprache und auf Wunsch der Geschäftsleitung<br />

wurde bei Hainbuch dennoch „angeklopft“. Renee Reuter,<br />

technischer Berater bei Hainbuch, machte sich vor Ort ein Bild<br />

und stellte das hochpräzise Toplus premium Spannfutter mit den<br />

premium Spannköpfen vor. Neben der hohen Genauigkeit erleichtert<br />

der große Öffnungshub die automatische Beladung der<br />

Maschine. Auch eine leichte Berührung mit dem Werkstück bei<br />

der Beladung macht dem Spannfutter nichts aus. Es ist trotz der<br />

hohen Präzision robust und der Prozess bleibt weiterhin<br />

stabil. EWS war überzeugt und bestellte.<br />

01 Das Toplus<br />

premium Spannfutter<br />

greift den Grundhalter<br />

von der Pick-up-<br />

Station ab<br />

Die EWS Weigele GmbH & Co. KG aus Uhingen investiert<br />

in modernste Fertigungslinien, um höchste Qualität<br />

und die optimale Ausführung ihrer Produkte in Form<br />

und Funktion zu garantieren. Dafür wurde 2018 eigens<br />

die Abteilung Prozessoptimierung und Automatisierung gegründet.<br />

Aristeidis Kalagkanis leitet diesen Bereich und ist verantwortlich<br />

für die Beschaffung von Maschinen mit allen Hilfsmitteln,<br />

Spannmitteln und Werkzeugen sowie für die Verkettung<br />

von Robotern.<br />

Was ihm schon länger ein Dorn im Auge war: der Bearbeitungsprozess<br />

eines hochpräzisen Bauteils, genauer gesagt<br />

eines Grundhalters auf einer Hardinge-Maschine. „Bisher legte<br />

ein Mitarbeiter die Teile von Hand ein und spannte sie manuell<br />

in einer selbstgebauten Spannvorrichtung. Dann wurde manuell<br />

justiert, bis der Rundlauf passte und anschließend hartgedreht.<br />

Das nahm viel Zeit in Anspruch und war ineffizient.<br />

Daher entschlossen wir uns, den Bearbeitungsprozess bzw. die<br />

Strategie dafür zu ändern, den Hartdreh- und den Spannprozess<br />

zu verschlanken und zusätzlich noch zu automatisieren“,<br />

erläutert er.<br />

QUALITÄT WIRD JETZT AUCH<br />

AUTOMATISIERT ERREICHT<br />

„Nachdem alles geliefert, eingerichtet und programmiert war,<br />

stellten wir fest, dass zwischendurch Teile gefertigt wurden, die<br />

nicht den geforderten Rundlauf aufwiesen. Daher haben wir<br />

gemeinsam mit Hainbuch den Prozess überprüft und verschiedene<br />

Messreihen durchgeführt. Wichtig war für uns, dass Hainbuch<br />

uns sofort unterstützt hat. Renee Reuter war immer wieder bei<br />

uns im Haus“, gibt Kalagkanis zu Protokoll. „Es stellte sich heraus,<br />

dass es an der Werkstückgeometrie lag. Die Problematik war, dass<br />

der Werkzeughalter hinten einen runden Schaft und eine Verzahnung<br />

hat. An der Stelle, an der gespannt wird, ist er zwar rund,<br />

DAS TOPLUS PREMIUM SPANN-<br />

FUTTER LÄSST EINE MANNLOSE<br />

FERTIGUNG MIT EINEM SICHEREN<br />

PROZESS ZU<br />

aber unterbrochen. Dadurch konnte der premium Spannkopf<br />

nicht umschließend spannen. Wir haben neue Spannköpfe mit<br />

einem Vorbau gefertigt, damit wir auf dem vorderen kleinen Bund<br />

spannen können und eine Abstützung haben. Und prompt wurden<br />

die Genauigkeiten von ≤ 5 μm erreicht“, fügt Reuter hinzu.<br />

Die Maschine kann jetzt bis zu drei Stunden mannlos laufen<br />

und die Prozesssicherheit ist ebenfalls garantiert. Denn durch<br />

die umschließende Spannung, den zusätzlichen Späneschutz<br />

und die Spülung ist das Spannfutter schmutzunempfindlich.<br />

Außerdem deckt der Frontanschlag vorne am Werkstück zusätzlich<br />

sauber ab. Die Pick-up-Station wird in nur fünf Minuten mit<br />

www.myfactory-magazin.de <strong>MY</strong> <strong>FACTORY</strong> <strong>2023</strong>/<strong>05</strong>-<strong>06</strong> 25


SMART PRODUCTION<br />

02 Das hochpräzise Spannfutter Toplus premium spannt<br />

die ebenso hochpräzisen Bauteile auf der Emag<br />

03 Die Pick-up-Station wird mit 20 Grundhaltern bestückt<br />

und läuft dann mehrere Stunden mannlos<br />

02<br />

04 Renee Reuter (links) hält den premium Spannkopf in<br />

der Hand, der für eine Rundlaufgenauigkeit von ≤ 5 μm<br />

sorgt und Aristeidis Kalagkanis glücklich macht<br />

03<br />

3-BACKENFUTTER IN RENTE GESCHICKT<br />

Aufgrund der intensiven Zusammenarbeit stießen Kalagkanis<br />

und Reuter auf einen weiteren Optimierungsfall: EWS produziert<br />

viele Gehäuse, die meisten sind kubisch, es gibt aber auch<br />

ein paar runde. Die Runden laufen auf einer Hwacheon-VT-<br />

550-Drehmaschine, die kubischen auf einer anderen Maschine.<br />

„Die Hwacheon war mit einem 3-Backenfutter ausgestattet, das<br />

jetzt in Rente gegangen ist. Denn auch hier haben wir die Strategie<br />

geändert. Herr Reuter hat uns auf das 4-Backenfutter Inoflex<br />

in der Größe 500 aufmerksam gemacht. Mir war gar nicht<br />

bewusst, dass Hainbuch so etwas im Portfolio hat. Jetzt kann ich<br />

runde und kubische Gehäuse auf der gleichen Maschine bearbeiten,<br />

ohne einen Futterwechsel. Das ist der größte Vorteil“, so<br />

Kalagkanis.<br />

Die 4-Kant-Gehäuse wurden vorher auch mit einem 4-Backenfutter,<br />

aber ohne Ausgleich, also mit zwei festen und zwei verstellbaren<br />

Backen gefertigt. Die beiden festen Backen musste<br />

EWS immer genau auf die Mitte ausrichten. Dafür wurde das<br />

Bauteil zunächst vermessen, dann wurden die Backen genau eingestellt.<br />

Das entfällt jetzt. Zudem ist Aristeidis Kalagkanis von der<br />

Stabilität und der hohen Haltekraft des Inoflex überzeugt.<br />

„Zusammenfassend kann ich sagen, dass wir uns viel Zeit<br />

sparen, alles nicht mehr so umständlich und dadurch die<br />

Maschinenauslastung höher ist. Deshalb haben wir auch eine<br />

neu angeschaffte DMG NLX 700 mit dem Inoflex in der Größe 315<br />

ausgestattet“, konstatiert Kalagkanis abschließend zufrieden.<br />

Bilder: Hainbuch<br />

04<br />

20 Bauteilen bestückt. Die Mitarbeiter können sich dann um<br />

andere Aufgaben kümmern.<br />

Die Qualität, die manuell erreicht wurde, wird jetzt auch automatisiert<br />

erreicht. Zudem hat sich die Rüstzeit auf ein Minimum<br />

reduziert. Aristeidis Kalagkanis erklärt warum: „Auf der Emag<br />

fertigen wir Bauteile mit Losgrößen zwischen 30 und 200 einer<br />

Familie mit unterschiedlichen Durchmessern. Früher mussten<br />

wir die komplette Vorrichtung tauschen und ausrichten. Jetzt<br />

wechseln wir in Sekunden nur den premium Spannkopf mit<br />

der Wechselvorrichtung, ohne auszurichten. Wir sparen circa<br />

15 Minuten pro Auftrag beim Umrüsten bei zwei bis drei Aufträgen<br />

am Tag. Hinzu kommt, dass das Umrüsten für die Mitarbeiter<br />

viel einfacher ist.“<br />

www.hainbuch.de<br />

UNTERNEHMEN<br />

Hainbuch GmbH<br />

Erdmannhäuser Straße 57, 71672 Marbach<br />

Telefon: +49 7144 907-0<br />

E-Mail: info@hainbuch.de<br />

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26 <strong>MY</strong> <strong>FACTORY</strong> <strong>2023</strong>/<strong>05</strong>-<strong>06</strong> www.myfactory-magazin.de


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Mit GTI Max Connect bietet der führende<br />

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Industrie und Gewerbe – das Original seit<br />

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01 Das Original – seit 35 Jahren: Der elastische Vinylbelag<br />

GTI Max Connect ist die perfekte Lösung für Industriebereiche<br />

und lässt sich zeitsparend im laufenden Betrieb verlegen<br />

02 Der GTI Max Connect Bodenbelag ist enorm strapazierfähig<br />

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Ob auf Beton, keramischen Fliesen oder bestehenden<br />

Bodenbeschichtungen: Die extrem widerstandsfähigen<br />

und elastischen Vinyl-Bodenfliesen fügen sich<br />

durch das spezielle Schwalbenschwanzprofil ganz einfach<br />

nahtlos zusammen und lassen sich auf nahezu allen Altuntergründen<br />

ohne aufwändige Vorbereitung lose sowie klebstofffrei<br />

verlegen. Das spart Arbeitszeit und ermöglicht zudem<br />

die Verlegung im laufenden Betrieb – ohne kostenintensive Produktionsstillstände<br />

bzw. Schließungszeiten. Sollte irgendwann<br />

ein Schaden am Boden auftreten, lassen sich einzelne Fliesen auf<br />

der Fläche in wenigen Sekunden herausnehmen und 1:1 austauschen.<br />

Zudem ist GTI Max Connect rutschhemmend nach Klasse<br />

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Connect zu 100 % recycelbar und REACH-konform. Und: Die Verschnittreste<br />

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Sinne von Ressourcenschonung und Kreislaufwirtschaft.<br />

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HALLENHEIZUNG<br />

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Im Hallenbau hat<br />

sich die Modultechnik mit<br />

präfabrizierten Decken, Stahlbetonstützen<br />

und -bindern durchgesetzt. Die Bauzeit wird dadurch<br />

oft halbiert, verglichen mit dem herkömmlichen Massivbau.<br />

Obendrein ist die Fertigstellung zum Fixpreis und -termin garantiert.<br />

Heizungshersteller folgen dieser Entwicklung und offerieren modulförmige<br />

Gas-Dunkelstrahler, die dem modernen Systembau entgegenkommen.<br />

Gas-Dunkelstrahler, deren vorgefertigten Module justin-time<br />

auf die Baustelle geliefert werden und rasch<br />

im Firstbereich installiert sind, sind eine intelligente<br />

Lösung für die Heizung in Produktions- oder Logistikhallen.<br />

„Die Vormontage erspart dem Bauherrn teure Lohnstunden<br />

am Bau“, kommentiert Christian Tüllmann, CEO des<br />

Strahlerproduzenten Vacurant Heizsysteme in Bad Lippspringe.<br />

Wie Tüllmann unterstreicht, sind bei Gewerbebauten die Investitionen<br />

in der Regel knapp kalkuliert und die Baumaßnahmen<br />

zeitlich eng getaktet. Die installierte Technik ist meist teurer als<br />

DUNKELSTRAHLER TEMPERIEREN<br />

DIE HALLE GLEICHMÄSSIG – OHNE<br />

ZUG, STAUBAUFWIRBELUNG UND<br />

WÄRMESTAU UNTER DEM DACH<br />

die Bauhülle. Kostendenken zählt, kein architektonischer Glanz.<br />

Selbstredend, dass auch für die Heizung keine aufwändige<br />

Hydrauliklösung in Frage kommt.<br />

Bei der deckenmontierten Dunkelstrahler-Heizung werden<br />

vorwiegend Einzelstrahler installiert, wobei die Mindest-<br />

Abhängehöhe vier Meter betragen soll. Für die Wärmeabgabe<br />

werden auch Rohrstränge oder -schleifen eingesetzt, die bis zu<br />

100 Metern Länge erreichen können. Sie sind zugleich die<br />

Brennkammern. Reflektoren über den Geräten richten die<br />

Wärmestrahlung nach unten und erwärmen den Fußboden und<br />

die Einrichtung der Halle.<br />

GEEIGNET FÜR HOHE HALLEN<br />

Wie bei der solaren Einstrahlung bleibt der Luftraum, den die<br />

Wärmestrahlen überbrücken, kalt. Der Abstand zwischen Strahler<br />

und Arbeitszone spielt demnach keine Rolle. CEO Tüllmann:<br />

„Hohe Hallen mit Deckenhöhen bis zu 40 m und mehr, wie sie<br />

beispielsweise im Logistikbereich vorkommen, sind deshalb für<br />

die Dunkelstrahlheizung besonders geeignet.“<br />

Vorteilhaft bei der Deckenstrahlung sind die gleichmäßige<br />

Wärmeverteilung und das günstige vertikale Temperaturprofil.<br />

Der Fußboden ist temperiert, die Kopfzone bleibt kühl. Mit einer<br />

Konvektivheizung lässt sich ein vergleichbares Temperaturprofil<br />

der Halle nur schwer verwirklichen. Denn die Thermik erzeugt<br />

ein unerwünschtes Wärmepolster im Firstbereich der Halle, das<br />

die Transmissionswärmeverluste erhöht. Mit Deckenventilatoren<br />

oder Luftkanälen lässt sich die Stauwärme unter dem Dach zwar<br />

nach unten transportieren. Damit einher geht aber eine unerwünschte<br />

Staubaufwirbelung. Tüllmann: „Je höher der Staubgehalt<br />

der Raumluft, desto größer ist auch die Wahrscheinlichkeit,<br />

dass Viren mittransportiert werden.“ Hier kann die statische<br />

Heizung mit Dunkelstrahlern punkten.<br />

FLEXIBEL, DAHER ZUKUNFTSSICHER<br />

Weit verbreitet sind dezentrale Anlagen mit direkt befeuerten<br />

Einzelstrahlern, weil sie die Temperatur-Zonierung durch<br />

Zu- und Abschalten von Geräten einfach machen. Zur Befestigung<br />

verwendet der Heizungsbauer Drahtseilabhängungen oder<br />

Gewindestäbe. Die Anschlussleitungen gehen durch die Binder<br />

hindurch. Die Ventilatoren sind druckseitig angeordnet und<br />

somit keiner thermischen Belastung ausgesetzt.<br />

28 <strong>MY</strong> <strong>FACTORY</strong> <strong>2023</strong>/<strong>05</strong>-<strong>06</strong> www.myfactory-magazin.de


BETRIEBSTECHNIK<br />

Ein Zweirohrstrahler<br />

temperiert<br />

ein Materiallager<br />

Bei einer späteren Erweiterung oder Umnutzung der Halle wird<br />

die Zonen-Einteilung geändert. Das ist in der Regel problemlos,<br />

denn die Elektro- und Medienversorgung sind meist als offene<br />

Trassen ausgeführt. Diese Eigenschaft macht die Dunkelstrahler<br />

zukunftssicher. Obendrein ersparen die Strahler dem Bauherrn<br />

die Investition in eine Heizzentrale mit Schornstein, Brennstoff-<br />

Bevorratung und hydraulischem Rohrnetz.<br />

Durch das relativ geringe Gewicht sind Dunkelstrahler problemlos<br />

in neue oder bestehende Hallen integrierbar. Der geringe<br />

Platzbedarf birgt kein Kollisionsrisiko mit der übrigen Versorgungstechnik<br />

(Sprinkler, Beleuchtung, Kabeltrassen). Mit<br />

Sammel-Abgasleitungen lässt sich die Zahl der Dachdurchdringungen<br />

klein halten. Auch diese Eigenschaften kommen dem<br />

modernen Systembau mit kurzen Taktzeiten entgegen.<br />

STUFENLOSE REGELUNG<br />

Vor dem Hintergrund der CO 2<br />

-Diskussion hat Vacurant eine<br />

modulierende Variante mit stufenloser Regelung entwickelt, die<br />

M-Serie. Sie erlaubt auf wirtschaftliche und umweltfreundliche<br />

Weise die gleitende Betriebsart zwischen 50 und 100 Prozent<br />

Nennleistung. Das bedeutet Wärme nach Bedarf. Christian Tüllmann<br />

fügt hinzu: „Die modulierende Regelung von Gaszufuhr<br />

und gleichzeitiger Regelung der Ventilatorleistung macht Energieeinsparungen<br />

bis zu 15 Prozent möglich.“ Der modulierende<br />

Betrieb reduziert ferner die Abgasemissionen und im besonde-<br />

AUTOR<br />

Peter Göhringer, pg relations, Wissembourg<br />

ZUSATZINHALTE IM NETZ<br />

www.vacurant.de/hallenheizung/<br />

dunkelstrahler/<br />

ren Maße die Startzyklen. Die programmierbare Vacutronic-<br />

Steuerung errechnet den günstigsten Einschaltzeitpunkt durch<br />

Innen- und Außentemperaturfühler.<br />

Die Strahler arbeiten mit relativ niedrigen Oberflächentemperaturen<br />

(230 °C im Mittel) und sehr geräuscharm. Sie lassen sich<br />

von zentraler Stelle aus mit einem handelsüblichen PC überwachen<br />

und steuern. Schichtzeiten beispielsweise lassen sich<br />

programmieren. Serielle Schnittstellen der Vacutronic-Steuerung<br />

ermöglichen die Anbindung an eine Gebäudeleittechnik und somit<br />

die Fernwartung. Damit sind alle Voraussetzungen für einen<br />

wirtschaftlichen Betrieb in sämtlichen Lastbereichen gegeben.<br />

Bilder: Vacurant<br />

www.vacurant.de<br />

Zuviel Sonne?<br />

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Einfache Anwendung auf allen Oberflächen<br />

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Zertifiziert nach<br />

DIN EN ISO 9001:2015<br />

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BETRIEBSTECHNIK<br />

WIE EIN SÜSSWARENHERSTELLER IFS-GERECHTE SAUBERKEIT SICHERSTELLT<br />

REINIGUNG, DIE FRUCHTET<br />

Damit bei der Süßwarenherstellung die strengen Vorgaben für Betriebshygiene eingehalten<br />

werden, setzt ein Unternehmen in seinen Produktions- und Lagerbereichen auf die Kompetenz<br />

eines renommierten Reinigungstechnikherstellers: Mit zwei Absauganlagen und einem<br />

Bodennassreiniger rückt der Süßwarenprofi Zuckerablagerungen, Stäuben und Grobschmutz<br />

kompromisslos zu Leibe.<br />

30 <strong>MY</strong> <strong>FACTORY</strong> <strong>2023</strong>/<strong>05</strong>-<strong>06</strong> www.myfactory-magazin.de


BETRIEBSTECHNIK<br />

Neben Kreativität, Vielfalt und Geschmack gehört auch der hohe<br />

Qualitätsanspruch zu den Erfolgsfaktoren des Schwarzwälder<br />

Süßwarenspezialisten. Die strengen Vorgaben verschiedener<br />

Zertifizierungen – darunter vor allem der International Food<br />

Standard (IFS) – fordern in puncto Hygiene und Sauberkeit<br />

detaillierte Reinigungspläne sowie den Einsatz entsprechender<br />

Maschinen und Hilfsmittel entlang der Wertschöpfung. Auf den<br />

8 500 Quadratmeter großen Fertigungs-, Lager- und Konfektionierungsflächen<br />

herrscht strenge Reinigungsdisziplin, die in den<br />

Bereichen Bodennassreinigung und Absaugung maßgeblich von<br />

Nilfisk-Maschinen unterstützt wird.<br />

SICHERE ABSAUGUNG IN EXPLOSIONS-<br />

GEFÄHRDETEN BEREICHEN<br />

Beim Blick in die Fertigungshalle der Fruchtgummiproduktion in<br />

Herbolzheim fällt der Blick sofort auf die große Mogulanlage sowie<br />

den nachbarschaftlich platzierten Industriesauger CTS40.<br />

Ausgelegt und zertifiziert für den Einsatz in ATEX-Zone 22 konzentriert<br />

sich der Sicherheitssauger darauf, das entzündliche<br />

Stärkepuder von der Fertigungsanlage sowie den umgebenden<br />

Bodenflächen zu entfernen. „Nach ihrer Trocknungszeit werden<br />

die Fruchtgummis aus dem formgebenden Stärkepuder gestürzt. In<br />

STRENGE HYGIENEVORGABEN<br />

FORDERN DETAILLIERTE<br />

REINIGUNGSPLÄNE SOWIE<br />

DEN EINSATZ ENTSPRECHENDEN<br />

EQUIPMENTS<br />

diesem Prozessschritt entstehen rund um die Anlage feinste Puderstäube,<br />

die zügig entfernt werden müssen“, erklärt KSW-Geschäftsführer<br />

Dipl.-Ing. Klaus Richter den Prozess. Damit die Stäube nicht<br />

zur Gefahr für Mensch, Maschine und Umgebung werden, erlaubt<br />

ein großzügiger 10-Meter-Saugschlauch mobiles und effizientes<br />

Handeln. Mit einer Luftförderung von bis zu 117 Litern pro Sekunde<br />

sowie einem Unterdruck von 23 Kilopascal saugt der CTS40 die<br />

Ablagerungen restlos ab, wobei ein großzügiger 50-Liter-Edelstahlbehälter<br />

lange Einsatzzeiten sicherstellt.<br />

Auch am Standort in Müllheim ist eine Absauganlage von Nilfisk<br />

im Einsatz. Die Aufgabe hier ist etwas anders gelagert als in Herbolzheim:<br />

Die Anlage vom Typ R3<strong>05</strong> unterstützt die Produktionsmannschaft<br />

beim Entfernen und Entsorgen von Leerverpackungen.<br />

Die Geschichte von Kalfany Süße Werbung (KSW) reicht<br />

zurück bis in die 1980er Jahre. Was in einer kleinen<br />

Konditorei begann, ist heute ein marktführendes<br />

Unternehmen für süße Werbeartikel mit Standorten in<br />

Herbolzheim und Müllheim, das eine weltweite Klientel mit<br />

individuellen Bonbons, Fruchtgummis, Schokoladen und salzigen<br />

Snacks beliefert. So gehen u.a. rund 2 000 Tonnen Fruchtgummi<br />

jährlich vom Standort Herbolzheim auf die Reise zu<br />

Naschkatzen rund um den Globus. In individuell entwickelten<br />

Rezepturen werden die Zutaten in einer Mogulanlage im sogenannten<br />

Pudergussverfahren nahezu vollständig automatisiert<br />

zu Fruchtgummi verarbeitet. Auch der Reinigungstechnikspezialist<br />

Nilfisk gehört zu den zufriedenen KSW-Kunden, die<br />

Geschäftspartner und Mitarbeiter mit individuell bedruckten<br />

Fruchtgummitütchen beschenken.<br />

BODENNASSREINIGUNG – HYGIENISCH<br />

UND SOFORT BEGEHBAR<br />

Die strenge Betriebshygiene sieht natürlich auch eine lückenlos<br />

geplante Reinigung aller Bodenflächen vor. Zu diesem Zweck<br />

wurde in Herbolzheim eine neue, batteriebetriebene Nilfisk<br />

Scheuersaugmaschine angeschafft, die dort nun zuverlässig<br />

ihren Dienst verrichtet. „Wir standen vor der Aufgabe, unseren<br />

altgedienten Bodenreiniger nach mehreren tausend Einsatzstunden<br />

in den Ruhestand zu schicken und einen Nachfolger auszuwählen.<br />

Eigentlich stand für uns fest, dass wir erneut zu einer<br />

Tellerreinigungsmaschine tendieren, aber ein direkter Quervergleich<br />

belehrte uns eines Besseren“, erinnert sich Klaus Richter.<br />

Die Walzenausführung der Aufsitz-Scheuersaugmaschine<br />

Nilfisk SC5000 überzeugte das KSW-Team sowohl im Anpressdruck<br />

und der Scheuerleistung als auch bei der Aufnahme grober<br />

Kehrichtbestandteile wie beispielsweise Holzspäne und Verpackungs-<br />

oder auch Produktionsreste. Darüber hinaus konnte das<br />

www.myfactory-magazin.de <strong>MY</strong> <strong>FACTORY</strong> <strong>2023</strong>/<strong>05</strong>-<strong>06</strong> 31


BETRIEBSTECHNIK<br />

flächen an mehreren aufeinanderfolgenden Tagen vor. Sprich:<br />

Von Montag bis Freitag wird jeweils ein Areal mit der SC5000 gereinigt<br />

– von der Fruchtgummilagerung, -herstellung und -trocknung<br />

über das Materialwarenlager bis hin zur Konfektionierung.<br />

Diese klare Trennung erleichtert nicht nur den Transport des Bodennassreinigers<br />

zu den verschiedenen Einsatzorten. Sie verhindert<br />

zudem, dass sich die Mitarbeitenden um die Maschine „zanken“.<br />

Richtig gehört: „Die gesamte Mannschaft hat Freude bei der<br />

Arbeit mit der SC5000. Das merkt man auch daran, dass manche<br />

Flächen gerne zweimal bearbeitet werden, obwohl sie bereits<br />

beim ersten Durchgang völlig sauber waren“, schmunzelt Richter.<br />

Modell des Bellenberger Herstellers auch bei der Effizienz der<br />

Saugleiste überzeugen und sich vom Wettbewerb abheben. So ist<br />

die Maschine mit nur einem Durchgang in der Lage, die Restfeuchte<br />

des Scheuervorgangs vollständig vom Boden aufzunehmen.<br />

„Das Verarbeiten von Zucker und Stärkepulver birgt immer<br />

die Gefahr von klebrigen Oberflächen und haftenden Substanzen.<br />

Deshalb muss die Luftfeuchtigkeit in den Fertigungsbereichen<br />

stets konstant gehalten werden. Feuchte Böden wären dabei ein<br />

absolutes No-Go – unter hygienischen Gesichtspunkten, aber<br />

natürlich auch im Sinne der Arbeitssicherheit“, so Richter.<br />

Nicht zuletzt spielte auch die Bedienerfreundlichkeit eine<br />

große Rolle bei der Entscheidung. Für KSW war es ausschlaggebend,<br />

dass die künftige Maschine ohne technisches Vorwissen<br />

sicher und produktiv von unterschiedlichen Mitarbeitenden eingesetzt<br />

werden kann. Das Konzept der Nilfisk-Maschine sprach<br />

hier vor allem bei der Bedienung über das One-Touch-Terminal<br />

sowie der werkzeuglosen Wartung von Verschleißteilen für sich.<br />

„Bereits bei der Vorführung konnte man sehen, dass das Arbeiten<br />

mit dem Gerät Spaß macht und dem Team leicht von der Hand<br />

geht“, begründet Richter seine Entscheidung.<br />

GUT GESCHULT REINIGEN<br />

Die Aufsitz-Scheuersaugmaschine<br />

verfügt über einen<br />

kräftig motorisierten Seitenbesen,<br />

der präzises, randnahes<br />

Reinigen erlaubt<br />

Nach einer Lieferzeit von wenigen Wochen nahm die neue Aufsitz-Scheuersaugmaschine<br />

im Oktober 2022 ihren Dienst am<br />

KSW-Standort in Herbolzheim auf. Nach einer ausgiebigen technischen<br />

Schulung zweier Super-User durch den Nilfisk-Servicetechniker<br />

wurden die weiteren sechs Belegschaftsmitglieder in<br />

Inhouse-Schulungen mit der Maschine vertraut gemacht. „Durch<br />

den Ansatz der internen Wissensvermittlung können wir neue<br />

Kollegen schnell und selbstständig einlernen, während im Rahmen<br />

unseres Wartungsvertrags der Kontakt zum Nilfisk-Techniker<br />

durch die zwei Kernanwender kompakt und kompetent abläuft“,<br />

so Richter. Neben der täglichen Trockenreinigung mit einem<br />

Handbesen sieht der Hygieneplan die Reinigung der Fertigungs-<br />

PERFEKT ORGANISIERTE ABLÄUFE FÜR<br />

OPTIMALE BETRIEBSHYGIENE<br />

Die Reinigungsarbeiten finden nach Produktionsschluss bzw.<br />

Schichtende statt, da die meisten Flächen durch intensiven<br />

Tagesbetrieb blockiert sind. In 81 cm breiten Bahnen fährt die<br />

Maschine die Flächen, Gänge und Wege ohne Unterbrechung ab.<br />

Die Bürsten bearbeiten den Boden teils mit klarem Trinkwasser,<br />

teils mit einer milden Reinigungslösung, je nachdem, welche Hygieneanforderungen<br />

und Verschmutzungsgrade gegeben sind.<br />

Für ökologische Nachhaltigkeit sorgt dabei die integrierte<br />

„SmartFlow“-Technologie. Sie garantiert ein perfektes Gleichgewicht<br />

zwischen Leistung und Ressourceneffizienz, indem sie die<br />

Wasser- und Reinigungsmitteldosierung selbstständig an die<br />

Fahrgeschwindigkeit der SC5000 anpasst. Auf diese Weise reinigt<br />

der Anwender bis zu 50 Prozent mehr Bodenfläche pro Trankfüllung.<br />

Nilfisk-Technologien wie das automatische Reinigungsmitteldosier-System<br />

„EcoFlex“ stellen zudem sicher, dass nicht mehr<br />

Energie, Wasser und Reinigungsmittel als nötig eingesetzt werden.<br />

Besonderes Augenmerk in Sachen Betriebshygiene liegt im<br />

Regallagerbereich auch auf den Kanten des Rammschutzes.<br />

Damit sich dort keine Holzsplitter und andere Schmutzablagerungen<br />

sammeln können, verfügt die SC5000 über einen kräftig<br />

motorisierten Seitenbesen. Er erlaubt das präzise, randnahe<br />

Reinigen und beugt potenziellen Schmutzinseln gezielt vor.<br />

Nach getaner Arbeit garantiert das intuitive Handling der Aufsitz-Scheuersaugmaschine<br />

die gute Zugänglichkeit zu den Tanksystemen.<br />

So lässt sich der 140-Liter-Schmutzwassertank effizient<br />

und gründlich reinigen. Während sich die Batterien über<br />

das Nilfisk-Ladesystem aufladen, können die Anwender die Zeit<br />

nutzen, Verschleißteile zu prüfen und wenn nötig mithilfe des<br />

werkzeuglosen Wartungskonzepts mit wenigen Handgriffen<br />

auszutauschen.<br />

Bilder: KSW, Nilfisk<br />

www.nilfisk.de<br />

AUTORIN<br />

Stefanie Jenuwein,<br />

Marketing Specialist Direct Business GAS,<br />

Europe Central, Nilfisk GmbH<br />

ZUSATZINHALTE IM NETZ<br />

bit.ly/3ZqkN1j<br />

32 <strong>MY</strong> <strong>FACTORY</strong> <strong>2023</strong>/<strong>05</strong>-<strong>06</strong> www.myfactory-magazin.de


BETRIEBSTECHNIK<br />

LEISTUNGSPARAMETER VON<br />

GEBÄUDEN JEDERZEIT IM BLICK<br />

Mit der digitalen Plattform Caverion SmartView<br />

können Anwender jederzeit die Leistungsparameter<br />

ihrer Gebäude einsehen. Ein Teil der technischen<br />

Lösung – die Identifizierung und Bereitstellung<br />

verschiedener IoT-Protokolle ortsgebundener<br />

Sensoren an eine zentrale cloudbasierte Benutzerplattform,<br />

das SmartView User Interface – ist nun<br />

durch ein Patent geschützt. Der Transfer der Daten<br />

kann zusätzlich gezielt aktiviert oder deaktiviert<br />

werden. Die Sensoren erfassen den Gebäudezustand,<br />

etwa die Raumluftqualität, die Temperatur<br />

oder die Raumbelegung. „Das Patent ist eine große<br />

Anerkennung unserer Digitalkompetenz“, so<br />

Tuomo Härkönen, Leiter der Digital Service<br />

Solutions der Caverion Group. Caverion SmartView<br />

bietet Kunden eine Datenkommunikation in<br />

Echtzeit. Die Sensoren können kabellos und damit<br />

kostengünstig und<br />

schnell installiert<br />

werden. Der Gebäudebetrieb<br />

ist effizienter<br />

und durch das angeschlossene<br />

Alarmmanagement<br />

sicherer.<br />

www.caverion.de<br />

www.ruwac.de<br />

LEISE UND LEISTUNGSSTARK:<br />

LUFTREINIGER FÜR INNENRÄUME<br />

Mit den mobilen Luftreinigern der Serie Purifiair.Quiet hat<br />

asecos, der Experte für Gefahrstofflagerung und -erfassung,<br />

besonders leise Geräte mit hoher Wirksamkeit entwickelt.<br />

Mittels geprüfter HEPA-Filter H14 nach EN1822 reduzieren sie<br />

in Innenräumen die Viren- und Schadstoffbelastung in der Luft<br />

und tragen damit zu einer besseren Raumluftqualität bei. Die<br />

Geräteserie steht in zwei Leistungsgrößen zur Verfügung. Das<br />

Modell M erbringt einen Volumenstrom von 550 bis zu<br />

1 280 m³/h und kann bei<br />

einem Raumvolumen<br />

von ca. 250 m³ einen<br />

fünffachen Luftwechsel<br />

pro Stunde produzieren.<br />

Das Modell L mit einem<br />

Volumenstrom von bis<br />

zu 1 860 m³/h hat einen<br />

noch höheren Wirkungsgrad.<br />

Es ist geeignet für ein Raumvolumen bis zu 370 m³.<br />

Beide Modelle sind geräuscharm: Bei voller Leistung liegt der<br />

Schallpegel bei nur 42 - 48 dB(A), was leichtem Regen entspricht.<br />

Mit zahlreichen Features sorgen die beiden Luftfiltersysteme<br />

für eine einfache und schnelle Reinigung der Raumluft.<br />

So verfügen sie über einen Sensor, der auf einem modernen<br />

Touchdisplay in mehreren Stufen die CO 2<br />

-Konzentration in<br />

der Luft anzeigt. Dank Schaltuhr lässt sich für jeden Wochentag<br />

eine Start- und Abschaltzeit festlegen. Durch die fahrbare<br />

Ausführung können die Modelle flexibel verschoben werden.<br />

www.asecos.com<br />

Jetzt mit Assistenz:<br />

MiniTec-Montagearbeitsplätze<br />

Schnelleres Einlernen, höhere Produktivität,<br />

weniger Fehler – nur einige Effekte von<br />

MiniTec-Montagearbeitsplätzen arbeitsplätzen mit dem<br />

Assistenzsystem MiniTec SmartAssist.<br />

Besonders zu empfehlen<br />

für Variantenfertiger.<br />

Wann entdecken Sie<br />

die Kunst der Einfachheit?<br />

Besuchen Sie uns!<br />

10. - 13. Oktober <strong>2023</strong> | Messe Stuttgart<br />

www.minitec.de/motek-<strong>2023</strong><br />

www.myfactory-magazin.de <strong>MY</strong> <strong>FACTORY</strong> <strong>2023</strong>/<strong>05</strong>-<strong>06</strong> 33


BETRIEBSTECHNIK<br />

ENERGIEEFFIZIENTES ARBEITSKLIMA<br />

IN PRODUKTIONSGEBÄUDEN<br />

Wie bekommt man<br />

Wärme oder erfrischende<br />

Kühlung dahin, wo und<br />

wann sie gebraucht wird<br />

– direkt zur Person am<br />

Arbeitsplatz, ohne den<br />

gesamten bzw. unbenutzten<br />

Raum klimatisieren zu müssen? Die Lösung könnte ein<br />

patentiertes Mikroklimagerät aus dem Schwarzwald sein. Die<br />

Firma Carbon Heater hat sich zunächst aus eigenem Bedarf mit<br />

diesem Thema beschäftigt. Ausgangspunkt waren interne<br />

Temperaturkonflikte zwischen Beschäftigten sowie hohe<br />

Energiekosten für die Heizung im Bereich der Produktion und<br />

Lager. Aus Mangel an Lösungen auf dem Markt entwickelten und<br />

produzierten die beiden Geschäftsführer – Andrejel und Miroslav<br />

Zajac – ihr Produkt TischKlima. Das innovative Gerät kann<br />

nachträglich unter nahezu jeden Arbeitstisch montiert werden<br />

und ist sofort bereit für seine vielfältigen Funktionen: TischKlima<br />

ist Heizlüfter, Infrarotheizung und Ventilator in einem Gerät.<br />

Warmluft oder kühlender Luftstrom für Unterkörper – sowie<br />

Kontakt- mit Strahlungswärme für Hände und Oberkörper –<br />

fokussieren sich auf die Person am Arbeitsplatz, nicht auf den<br />

Raum. Fünf Leistungsstufen sorgen für individuelle und<br />

jahreszeitunabhängige Klimatisierung.<br />

www.carbon-heater.com<br />

OBERLICHTER AUF DEM NÄCHSTEN LEVEL<br />

Optimale Tageslichtausbeute, erhöhte Wirtschaftlichkeit,<br />

Ersthelfer im Brandfall – diese Eigenschaften zeigen, warum<br />

Oberlichter echte Alleskönner auf dem Flachdach sind. Damit<br />

sie ihr Potenzial voll ausschöpfen können, sollten Lichtkuppeln<br />

und Co. mit praktischem Zubehör ausgestattet werden, das<br />

ihre Funktionalität auf das nächste Level bringt. Eines dieser<br />

zusätzlichen Features sind natürliche Rauch- und Wärmeabzugsgeräte,<br />

die Oberlichter im Ernstfall zu echten Lebensrettern<br />

machen können. Die<br />

Brandschutzexperten von<br />

Kingspan Light + Air präsentieren<br />

mit dem NRWG 24/48 Volt<br />

mit Auf- und Zu-Funktion ihre<br />

neueste Lösung in diesem<br />

Segment – und vereinen damit<br />

gekonnt die Bereiche Brandschutz<br />

und Lüftung miteinander.<br />

Das aerodynamische<br />

Rauch- und Wärmeabzugsgerät<br />

mit einem 24 bzw. 48 Volt Antrieb verfügt über eine integrierte<br />

Lüftungsfunktion. Es ist nach DIN EN 12101-2 zertifiziert<br />

und stellt damit die ideale Lösung für Anwendungsfälle dar,<br />

in denen ein der Norm entsprechendes, elektrisches NRWG<br />

gefordert ist, das gleichzeitig auch für die tägliche Be- und<br />

Entlüftung genutzt werden kann.<br />

www.kingspanlightandair.de<br />

HALLENLÜFTUNG MIT<br />

WÄRMERÜCKGEWINNUNG<br />

A DEZENTRALE TECHNIK<br />

A SCHNELLE INSTALLATION MIT<br />

ROOFTOP-MODULEN<br />

A KEIN LUFTKANALNETZ NOTWENDIG<br />

A HOHE RÜCKGEWINNUNGSGRADE<br />

A OHNE ZUSATZHEIZUNG<br />

A FÜR PRODUKTIONSSTÄTTEN,<br />

WERKSTÄTTEN UND SPORTHALLEN<br />

A BAFA-FÖRDERUNGSFÄHIG<br />

Tel <strong>05</strong>252 9821-0 www.vacurant.de<br />

PRODUKTPROGRAMM UM STEHLEITERN<br />

MIT R13-STUFEN ERWEITERT<br />

Industrielle Fertigung,<br />

Reinigungs- und Wartungsarbeiten<br />

u.a. – hier arbeiten<br />

Menschen mit Leitern und<br />

müssen dies oft in feuchter<br />

oder schmutziger Umgebung<br />

tun, was sich negativ<br />

auf die Arbeitssicherheit<br />

auswirken kann. Krause-<br />

Leitern mit R13-Stufen<br />

schaffen hier Abhilfe und<br />

bieten ihren Benutzern mit<br />

der höchsten Rutschhemmklasse<br />

maximale Rutschsicherheit.<br />

Erhältlich als<br />

ein- oder beidseitig begehbare<br />

Stehleitern bieten sie<br />

alle Produkteigenschaften, die auch Krause-Leitern mit<br />

herkömmlichen Stufen auszeichnen. Dazu gehören hochfest<br />

verbördelte Stufen, verschraubte und bei Bedarf leicht<br />

austauschbare Anbauteile, ein hoher Sicherheitsbügel mit<br />

großer praktischer Ablageschale und Zwei-Komponenten-<br />

Fußkappen für sicheren Stand. Produkteigenschaften, die sich<br />

seit Jahren in Industrie und Handwerk bewährt haben und nun<br />

um Stufen der höchsten Rutschhemmklasse erweitert wurden.<br />

Durch die Ausstattung mit Stufen können beide Leitern TRBS<br />

2121-2-konform als Arbeitsplatz genutzt werden.<br />

www.krause-systems.de<br />

34 <strong>MY</strong> <strong>FACTORY</strong> <strong>2023</strong>/<strong>05</strong>-<strong>06</strong> www.myfactory-magazin.de


BETRIEBSTECHNIK<br />

AKTIVES ENERGIEMANAGEMENT ELEKTRISCHER ANTRIEBE<br />

Die aktiven Energiemanagementgeräte der<br />

Pxt-Familie von Michael Koch bringen neue<br />

Features mit: die Zulassung nach den Normen<br />

von UL und CSA sowie die Überwachung der<br />

Speicherkapazität im laufenden Betrieb. Die<br />

parametrisierbare Funktion der laufenden<br />

Kapazitätsüberwachung von Elektrolyt- und<br />

Doppelschichtkondensatoren bringt Warnmeldungen<br />

beim Erreichen eines zuvor definierten<br />

minimalen Kapazitätswertes. Damit wird über die Einsatzdauer hinweg<br />

gewährleistet, dass die nutzbare Energiemenge der Pxt-Geräte für die bestimmte<br />

Anwendung stets ausreicht oder im Sinne von Predictive Maintenance frühzeitig<br />

gewartet wird. Mehr Leistung, stabileres Netz, sicherer Maschinenbetrieb, längere<br />

Lebensdauer und geringerer Energieverbrauch der elektrischen Antriebstechnik<br />

sind die Kerneigenschaften, für die die Energiemanagementgeräte sorgen.<br />

www.bremsenergie.de<br />

Funktionale Sicherheit<br />

– Wireless Safety<br />

Bidirektionales sicherheitsgerichtetes<br />

Funksystem<br />

LEAN-ARBEITSPLÄTZE IM WORKSHOP MITGESTALTEN<br />

Verschwendung reduzieren bzw. eliminieren,<br />

Lieferzeiten verkürzen und Produktivität<br />

steigern – all das lässt sich durch die<br />

Implementierung ergonomischer Lean-<br />

Arbeitsplätze von RK Rose+Krieger<br />

erreichen. Wenn die Mitarbeiter dann im<br />

Rahmen eines Lean-Solutions-Workshops<br />

ihren neuen Arbeitsplatz auch noch<br />

mitgestalten können, profitieren Unternehmen<br />

zusätzlich von real erprobten<br />

Arbeitsplatzsystemen und hochmotivierten Mitarbeitern. In den Workshops beim<br />

Kunden analysiert RK Rose+Krieger gemeinsam mit den betroffenen Mitarbeitern<br />

die Produktion und Logistik am aktuellen Arbeitsplatz im Hinblick auf Durchlaufzeiten,<br />

Ergonomie und Verschwendung sowie Materialfluss und Ladungsträgerdimensionierung.<br />

Anschließend entwickelt das Team ein Konzept für den zukünftigen<br />

Lean-Arbeitsplatz und setzt es als Modell im Maßstab 1:1 aus Holz und Pappe<br />

um. An dem Cardboard-Arbeitsplatz können die Mitarbeiter produzieren und ihn<br />

so lange verbessern, bis alle Beteiligten damit zufrieden sind. So entsteht ein<br />

One-piece-flow-Arbeitsplatz, der den Praxistest erfolgreich bestanden hat.<br />

www.rk-rose-krieger.com<br />

Funk-Sicherheitssystem<br />

UH 6900<br />

DGUV: DICHTSITZ VON ATEMSCHUTZGERÄTEN ÜBERPRÜFEN<br />

Da Atemschutzmaske nur mit optimalem<br />

Sitz einen umfassenden Schutz vor potenziellen<br />

gesundheitlichen Schäden gewährleisten<br />

können, hat die DGUV ihre Regel<br />

112-190 „Benutzung von Atemschutzgeräten“<br />

erweitert. Im Zuge der Regelwerk-<br />

Überarbeitungen implementierte die DGUV<br />

die Empfehlung zur Durchführung einer<br />

Anpassungsüberprüfung oder auch<br />

Masken-Fit-Test, mit dem sich die Dichtigkeit<br />

einer Atemschutzmaske verlässlich ermitteln lässt. Verpflichtend ist nun, dass<br />

die Passform geschlossener Atemanschlüsse bei jedem Anwender individuell vor<br />

dem ersten Einsatz durch eine ausgebildete Person überprüft werden muss. Zum<br />

Thema Masken-Fit-Test haben die Firmen Rottendorf Pharma, Piel und Dräger<br />

Safety ein dokumentarisches Video veröffentlicht: https://youtu.be/xviX23Rpb2E.<br />

www.vth-verband.de<br />

SAFEMASTER W<br />

Übertragung von Not-Halt und<br />

Steuerfunktionen<br />

Für Sicherheitsanwendungen bis<br />

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Große Reichweite bis zu 800 m<br />

Zweikanalige Sicherheitseingänge<br />

und -ausgänge<br />

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78120 Furtwangen | Tel. 07723 6540 | dold-relays@dold.com


INTRALOGISTIK<br />

AUTOMATISIERUNG EINER PACKANLAGE FÜR BEUTEL<br />

KARTONS STETS KORREKT GEFÜLLT<br />

Der hohe Qualitätsanspruch eines Unternehmens aus der Lebensmittelbranche<br />

bezieht sich nicht nur auf die Produkte selbst, sondern auch auf den kompletten<br />

Herstellungsprozess. Vor diesem Hintergrund sollte ein bestimmter Ablauf im<br />

Verpackungsbereich durch MiniTec automatisiert und damit optimiert werden. Wie<br />

dies gelang, lesen Sie nachfolgend<br />

An einer Verpackungslinie des Lebensmittelherstellers<br />

werden die Produkte am Ende des Transportbandes von<br />

einer Kontrollwaage („Checkweigher“) kontrolliert.<br />

Anschließend fallen sie in einen Umkarton. Der Kartonwechsel<br />

sowie die Rücksetzung des Zählers mussten bislang vom<br />

Linienpersonal manuell durchgeführt werden. Dieser Prozess war<br />

durch den notwendigen Eingriff der Werker nicht zuverlässig, weshalb<br />

eine zusätzliche Kontrollwiegung stattfinden musste. Um hier<br />

Abhilfe zu schaffen, wurde MiniTec mit der Konzeption und Realisierung<br />

eines Kartonsammelpackers beauftragt, der diesen Prozess<br />

automatisieren und eine korrekte Zählung sicherstellen sollte.<br />

KARTONSAMMELPACKER FÜR<br />

MEHR ZUVERLÄSSIGKEIT<br />

In der neuen Anlage werden zunächst die leeren Umkartons auf<br />

der Vorratsstrecke auf der linken Seite bereitgestellt. Von hier<br />

erfolgt ein automatischer Transport bis zur Abfüllposition. Dort<br />

wird die Fertigware in einem Fülltrichter während des Kartonwechsels<br />

zurückgehalten. Anschließend öffnet sich der Fülltrichter,<br />

sodass die Produkte in den Karton hineinfallen. Zur Sicherstellung<br />

einer gleichmäßigen Abfüllung kann der Karton nach<br />

einer vordefinierten Stückzahl schrittweise weitergefahren<br />

werden. Ist er voll, wird er zur Entnahmeposition an der rechten<br />

Seite der Anlage transportiert, wo sich eine Arbeitsplattform zum<br />

Drehen und Verschließen der Kartons durch Mitarbeiter befindet.<br />

Auch an die Ergonomie wurde gedacht – die Umkartons sind<br />

für eine angenehme Arbeitsweise auf einem Kugelband gelagert,<br />

damit das Personal die Möglichkeit hat, den Karton nach eigenem<br />

Belieben zu drehen. Zudem gibt es eine kleine Ablagefläche<br />

für Arbeits- und Verpackungsmaterial.<br />

FÜR VERSCHIEDENE PRODUKTE GEEIGNET<br />

Bei der Konzeption der Anlage achtete MiniTec auf die erforderliche<br />

Flexibilität, weil die verpackten Produkte unterschiedliche<br />

36 <strong>MY</strong> <strong>FACTORY</strong> <strong>2023</strong>/<strong>05</strong>-<strong>06</strong> www.myfactory-magazin.de


INTRALOGISTIK<br />

01<br />

01 Ein Steigförderer (links oben)<br />

transportiert die Produkte zu einer Schütte,<br />

über die sie in Kartons gelangen<br />

02 Das Förderband dient als Vorratsstrecke<br />

für die leeren Umkartons<br />

03 Auf der Rollenbahn werden die gefüllten<br />

Kartons abtransportiert; zum Schluss<br />

werden sie noch mittels einer Kontrollwaage<br />

hinsichtlich der Packmenge geprüft<br />

02<br />

03<br />

Größen, Farben und Beschaffenheit aufweisen und auch verschieden<br />

große Kartonagen zum Einsatz kommen. Bezüglich des<br />

Durchsatzes musste eine Anlagenleistung von bis zu 80 Beutel<br />

pro Minute sichergestellt werden. Je nach Größe der Umkartons<br />

sollten die Taktung und der Schritttransport über die Programmparameter<br />

automatisiert hinterlegt sein.<br />

Darüber hinaus kümmerte sich MiniTec um eine hohe<br />

Prozesssicherheit: Die Übernahme der Beutelformate muss<br />

störungsfrei und ohne Verluste erfolgen. Damit etwa der Nachschub<br />

mit leeren Kartons auf der Vorratsstrecke unterbrechungsfrei<br />

vonstattengeht, integrierte MiniTec eine Füllstandüberwachung,<br />

die über eine Signalgebung eine rechtzeitige<br />

Nachfüllung von Kartons gewährleistet beziehungsweise die<br />

Maschine abschaltet, bevor Kartons an der Abfüllstation fehlen.<br />

Über eine Schnittstelle zur vorgelagerten Anlage kann dies<br />

angehalten werden. Gleichzeitig signalisiert eine Sensorik, dass<br />

ein Karton zur Befüllung korrekt in der Station steht. Bei fehlenden<br />

oder fehlerhaft bereitstehenden Kartons erfolgen eine<br />

akustische und visuelle Meldung sowie eine Abschaltung der<br />

Anlage.<br />

VERTRAUEN IST GUT,<br />

KONTROLLE IST BESSER<br />

Damit die Kartons immer exakt die gewünschte Menge an Produkten<br />

enthalten, wird nach deren Zählung beim Fallen in den<br />

Trichter zusätzlich noch eine Gegenkontrolle an einer Gewichtsüberwachungsstation<br />

vorgenommen. Bei fehlerhaftem Gewicht<br />

wird auch hier eine visuelle Meldung angezeigt und der Weitertransport<br />

des Kartons zur Verpackungsstelle gestoppt. Die Steuerung<br />

der gesamten Anlage läuft über eine zentrale Einheit. Die<br />

Bedienung ist nach ergonomischen Gesichtspunkten ausgelegt –<br />

dies gilt auch für die Rüstvorgänge.<br />

PRODUKTIVITÄT UND PROZESSQUALITÄT<br />

DEUTLICH VERBESSERT<br />

Nachdem der Kartonsammelpacker seit einigen Monaten im Einsatz<br />

ist, haben sich bereits deutliche Vorteile der neuen Anlage<br />

gezeigt. Fehlerhaft gefüllte Kartons gehören fast komplett der<br />

Vergangenheit an, und kommen sie doch nochmal vor, werden<br />

sie sofort automatisch erkannt. Die Abläufe sind laut Anwenderaussage<br />

heute wesentlich zuverlässiger und fehlerfreier, gleichzeitig<br />

sorgt die Automatisierung für eine zügigere, unterbrechungsfreie<br />

Befüllung und damit für eine höhere Produktivität.<br />

Fazit: Die Mission wurde von MiniTec erfüllt.<br />

Bilder: MiniTec<br />

www.minitec.de<br />

AUTOR<br />

Stefan Wache, Leiter Marketing und<br />

Kommunikation, MiniTec GmbH & Co. KG,<br />

Schönenberg-Kübelberg<br />

ZUSATZINHALTE IM NETZ<br />

www.minitec.de/komplettlösungen<br />

www.myfactory-magazin.de <strong>MY</strong> <strong>FACTORY</strong> <strong>2023</strong>/<strong>05</strong>-<strong>06</strong> 37


INTRALOGISTIK<br />

ANZEIGE<br />

KENNZEICHNUNG WIE EIN SCHWEIZER UHRWERK<br />

LOGISTISCHE MEISTERLEISTUNGEN<br />

Coop ist weit über die Schweizer Landesgrenzen hinweg bekannt.<br />

Der Detailhändler hat schweizweit das dichteste Verkaufsstellennetz.<br />

In der Verteilzentrale Schafisheim befindet sich die größte Bäckerei der<br />

Schweiz. Von hier aus werden die Filialen täglich mit frischem Brot beliefert.<br />

Kennzeichnungssysteme von Bluhm garantieren die reibungslose<br />

Abwicklung dieser logistischen Meisterleistung.<br />

38 <strong>MY</strong> <strong>FACTORY</strong> <strong>2023</strong>/<strong>05</strong>-<strong>06</strong> www.myfactory-magazin.de


INTRALOGISTIK<br />

01<br />

Mahendran Neshanth, Instandhaltungsplaner Technik<br />

UHB am Coop-Standort Schafisheim erklärt:<br />

„In mehr als 150 Jahren ist aus einer kleinen Konsumgenossenschaft<br />

ein internationales Unternehmen im<br />

Detail- und Großhandel sowie in der Produktion geworden.“ Die<br />

Coop-Gruppe beschäftigt etwa 95 000 Mitarbeitende.<br />

In Schafisheim befindet sich nicht nur die Coop-Bäckerei,<br />

sondern auch eine Verteilzentrale für Tiefkühlprodukte. Allein<br />

vom hiesigen Hochregallager aus werden täglich etwa 200 Paletten<br />

voller Waren an die Coop-Läden ausgeliefert.<br />

ZWEISEITIGE PALETTENETIKETTIERUNG<br />

„Unsere Paletten müssen zuverlässig mit allen relevanten Informationen<br />

gekennzeichnet sein“, erklärt Nebojsa Vasic, Gruppenleiter<br />

Logistik. „Daher etikettieren wir sie zweiseitig mit SSCC,<br />

Mindesthaltbarkeitsdatum, Empfänger, Absender, Rampennummer,<br />

Tournummer und Gesamtgewicht.“ Neben der Klarschrift werden<br />

die meisten Informationen zudem maschinenlesbar in Form eines<br />

128-Barcodes verschlüsselt und auf die Etiketten aufgedruckt.<br />

Teil dieses 18-stelligen Codes ist der SSCC – Serial Shipping<br />

Container Code. Mit Hilfe dieser Angaben lassen sich die Paletten<br />

GS1-konform kennzeichnen und weltweit eindeutig identifizieren.<br />

Aber auch für intralogistische Zwecke ist der SSCC geeignet. Er<br />

hilft bei der internen Palettenverwaltung.<br />

Dazu verwendet Coop zwei Palettenetikettierer Legi-Air 4<strong>05</strong>0 P<br />

von Bluhm Systeme. Sie kennzeichnen in Schafisheim etwa<br />

20 Paletten pro Stunde im Teamwork gleichzeitig von vorne und<br />

hinten. Hinsichtlich der Etikettiergeschwindigkeit richtet sich<br />

der Legi-Air 4<strong>05</strong>0 P ganz nach der Förderbandgeschwindigkeit.<br />

Er könnte in Spitzenleistung bis zu 240 Paletten pro Stunde zweiseitig<br />

etikettieren. Das entspricht vier Paletten pro Minute. Dafür<br />

müssen die Paletten nicht anhalten. Die Etikettierung erfolgt<br />

im Durchlauf.<br />

Damit jede Palette mit den korrekten Daten gekennzeichnet<br />

wird, schickt das ERP-System von Coop die individuellen Druckinformationen<br />

an die in den Etikettierern verbauten Druckmodule.<br />

Sie drucken die Daten in Klarschrift und als SSCC-<br />

Barcodes auf die Palettenetiketten und schieben diese auf den<br />

jeweiligen Spende stempel vor. Ist die entsprechende Palette in<br />

Position, fahren die Stempel aus und etikettieren die vorbeifahrende<br />

Palette an der Stirnseite und an der Rückseite. Anschließend<br />

fährt die Palette weiter zum Versand.<br />

Der Legi-Air 4<strong>05</strong>0 P ist mit zahlreichen Sicherheitsfeatures ausgestattet.<br />

Käme es zum Beispiel während des Etikettierungsprozesses<br />

zu einem Stromausfall, würde eine viele hundert Kilo<br />

schwere Palette langsam weiterrollen und dabei den ausgefahrenen<br />

Applikator beschädigen. Daher ist der Schwenkarm des<br />

Legi-Air 4<strong>05</strong>0 P so konstruiert, dass ihn eine vorbeifahrende<br />

Palette nicht beschädigen, sondern lediglich zur Seite schieben<br />

würde. Diese Technik wurde von Bluhm Systeme patentiert.<br />

PRODUKTKENNZEICHNUNG MIT QR-CODE<br />

In der nationalen Verteilzentrale für Tiefkühlprodukte herrschen<br />

Umgebungstemperaturen von - 5 bis - 23 Grad Celsius.<br />

Und auch die Kennzeichnung der tiefgekühlten Produkte erfolgt<br />

vollautomatisch. Dazu kennzeichnen vier Etikettendruckspender<br />

vom Typ Legi-Air 4<strong>05</strong>0 E die Kartonagen mit einem QR-Code.<br />

Während die verpackten Produkte auf dem Förderband am<br />

02<br />

01 Neben der Klarschrift werden die meisten Informationen<br />

zudem maschinenlesbar in Form eines 128-Barcodes verschlüsselt<br />

und auf die Etiketten aufgedruckt – mit Hilfe dieser Angaben lassen<br />

sich die Paletten GS1-konform kennzeichnen und weltweit<br />

eindeutig identifizieren<br />

02 Auch die Kennzeichnung der tiefgekühlten Produkte erfolgt<br />

vollautomatisch; dazu kennzeichnen vier Etikettendruckspender<br />

vom Typ Legi-Air 4<strong>05</strong>0 E die Kartonagen mit einem QR-Code<br />

www.myfactory-magazin.de <strong>MY</strong> <strong>FACTORY</strong> <strong>2023</strong>/<strong>05</strong>-<strong>06</strong> 39


INTRALOGISTIK<br />

ANZEIGE<br />

03<br />

dürfen keine Bestandteile enthalten, die auf der sogenannten<br />

Rohstoff-Ausschussliste stehen. Daher muss jede einzelne Tintenzusammensetzung<br />

von unabhängigen Instituten und Laboren<br />

entsprechend geprüft und für unbedenklich erklärt werden. Die<br />

lebensmittelechten Tinten der Linx-Continuous Inkjet-Drucksysteme<br />

enthalten ausschließlich von der EU zugelassene Lebensmittelzusatzstoffe<br />

und Farben und gelten daher als unbedenklich.<br />

DIE MIT SOLVENT GEMISCHTE TINTE<br />

HAFTET SOFORT ZUVERLÄSSIG<br />

AUF DER GLATTEN OBERFLÄCHE<br />

03 Die lebensmittelechten Tinten der Linx-Continuous<br />

Inkjet-Drucksysteme enthalten ausschließlich von der EU<br />

zugelassene Lebensmittelzusatzstoffe und Farben und<br />

gelten daher als unbedenklich<br />

Etikettierer vorbeifahren, bedruckt das Druckmodul das Etikett,<br />

der Spendestempel taucht ab und bläst das Versand etikett<br />

berührungslos auf die Kartonage auf. Ein Sensor an der Stempelplatte<br />

erkennt dabei die jeweilige Oberfläche und lässt den<br />

Applikator in einigen Millimetern Abstand stoppen. Die große<br />

Etikettenvorratsrolle von bis zu 450 laufenden Metern sorgt<br />

für eine hohe Verfügbarkeit.<br />

Die Legi-Air 4<strong>05</strong>0 E sind für den Dauerbetrieb und daher besonders<br />

zur Etikettierung von Versandeinheiten wie Kartons<br />

oder Paletten geeignet. Das System kann Druckmodule aller<br />

führenden Hersteller ansteuern und Etiketten somit mit einer<br />

Auflösung von bis zu 600 dpi bedrucken. Eine hohe Auflösung ist<br />

zur Gewährleistung der automatischen Auslesbarkeit der QR-<br />

Codes wichtig.<br />

Bei Coop wurde ein Zebra-Druckmodul integriert, das die<br />

Etiketten mit einer Geschwindigkeit von mehr als sechs Millimetern<br />

pro Sekunde bedrucken kann. Neben dem rasanten Druck<br />

kann das System auch blitzschnell etikettieren: Bis zu 80 Etiketten<br />

pro Minute bringt es auf die Produktoberflächen auf.<br />

FOLIENBEDRUCKUNG IN DER GRÖSSTEN<br />

BÄCKEREI DER SCHWEIZ<br />

Coop betreibt am Standort Schafisheim die größte Bäckerei der<br />

Schweiz. Auch hier kommt Kennzeichnungstechnik von Bluhm<br />

Systeme zum Einsatz. Ein Linx-Continuous Inkjet-Drucker kennzeichnet<br />

die Folien, mit denen die Backwaren umwickelt werden,<br />

mit einer SSCC-Nummer in alphanumerischer Form. Der Drucker<br />

muss hier nicht nur mit Temperaturschwankungen zurechtkommen,<br />

sondern zudem ein abriebfestes Druckergebnis auf der<br />

glatten Folie erzielen und gleichzeitig lebensmittelsicher kennzeichnen.<br />

„Es kann sein, dass der Druck mit den Backwaren in<br />

Berührung kommt – das muss daher natürlich absolut lebensmittelecht<br />

sein“, weiß Thomas Stöhr, Mechaniker Technik UHB.<br />

Tinten, die mit Lebensmittel in Berührung kommen könnten,<br />

Der Continuous Inkjet-Drucker vom Typ Linx verwendet eine<br />

mit Solvent gemischte lebensmittelsichere Tinte. Dieses<br />

Gemisch hat den Vorteil, dass die Tinte sofort zuverlässig auf der<br />

glatten Oberfläche haftet. Der Druckkopf des Kennzeichnungsgerätes<br />

wurde direkt in die Verpackungsmaschine montiert. So<br />

werden die Folien automatisch gekennzeichnet, während sie<br />

sich in den noch unverschlossenen Kartonagen auf dem Förderband<br />

vorbeibewegen.<br />

Der Linx ist für seine Produktionssicherheit bekannt. Das Gerät<br />

kontrolliert nicht nur kontinuierlich die Füllstände von Tinte und<br />

Solvent, sondern ermittelt zudem permanent die Viskosität der<br />

Tinte, um sie je nach Umgebungstemperatur automatisch anzupassen.<br />

Darüber hinaus verhindert ein Überdruck in der Druckkopfhülle<br />

das Eindringen von Feuchtigkeit.<br />

Bilder: Bluhm Systeme<br />

www.bluhmsysteme.com<br />

UNTERNEHMEN<br />

Bluhm Systeme GmbH<br />

Maarweg 33,<br />

53619 Rheinbreitbach<br />

Tel.: 02224-7708-0<br />

Fax: 02224-7708-20<br />

E-Mail: info@bluhmsysteme.com<br />

AUTORIN<br />

Antoinette Aufdermauer, Redakteurin<br />

Bluhm Systeme GmbH, Rheinbreitbach<br />

ZUSATZINHALTE IM NETZ<br />

bit.ly/Logistikkennzeichnung_Coop<br />

40 <strong>MY</strong> <strong>FACTORY</strong> <strong>2023</strong>/<strong>05</strong>-<strong>06</strong> www.myfactory-magazin.de


INTRALOGISTIK<br />

XXX<br />

VIASTORE SYSTEMS BIETET NUN AUCH EIGENE<br />

FÖRDERTECHNIK-LÖSUNGEN<br />

Mit dem Schritt, auch die mechanische<br />

Fördertechnik-Kompetenz<br />

zusätzlich zu den bewährten Regalbediengeräten<br />

viaspeed und viapal<br />

zu stärken, bietet viastore seinen<br />

Kunden den Vorteil, die Materialfluss-Systeme<br />

noch individueller und<br />

unabhängiger auszulegen und zu<br />

gestalten und damit deren Effizienz zu erhöhen. Dafür greift viastore auf<br />

das Baukasten-System von Interroll zu: Förderrollen, Motoren und Antriebe<br />

für Förderanlagen, Förderer und Sorter. Zudem nutzen die beiden<br />

Unternehmen gemeinsame Technologie-Plattformen, intensivieren den<br />

Austausch von Know-how und die Nutzung von Tools zur Optimierung<br />

von Prozessen von der Planung bis zur Installation. Gesteuert werden die<br />

Anlagen über die bewährte Lösung viacontrol von viastore.<br />

www.viastore.com<br />

ELEKTRISCHES SOLAR-LASTENFAHRRAD<br />

Für klimaneutrale Transporte von Waren bei<br />

Kurzstrecken oder umweltbewusster Fortbewegung<br />

innerhalb großer Konzernareale bietet<br />

die Topregal GmbH ein E-Lastenfahrrad mit<br />

besonderem Feature. „Unser optimiertes<br />

Lastenfahrrad verfügt über ein eigenes kleines<br />

Solarpanel, mit dem der Akku direkt über die<br />

Sonnenkraft geladen werden kann – auch wenn unterwegs mal keine E-Ladestation<br />

parat steht“, erklärt Jürgen Effner, der Geschäftsführer des Unternehmens.<br />

Der 36 V-Elektroantrieb sorgt mit 250 W für eine schnelle Beschleunigung und<br />

unterstützt elektronisch bis zu einer Geschwindigkeit von 25 km/h. Steigungen bis<br />

25 % werden somit mühelos bewältigt. Der 10,3 Ah Lithium-Ionen-Akku hält dabei<br />

mindestens 40 km durch und ist bereits nach einer Ladezeit von sechs Stunden<br />

wieder voll einsatzbereit.<br />

www.topregal.com<br />

So beschriften<br />

echte Profis.<br />

Mit P-touch und den Pro Tapes<br />

sieht die Beschriftung nicht nur<br />

professioneller aus, sondern erhöht<br />

die Sicherheit und spart bei späterer<br />

Wartung kostbare Arbeitszeit.<br />

NEUER SEILZUG: KOMPAKT, VIELSEITIG, LEISTUNGSSTARK<br />

Aus DMR wird DVR: Demag stellt eine neue<br />

Seilzugbaureihe vor, die sich u.a. durch sehr<br />

kompakte Abmessungen und zahlreiche Optionen<br />

auszeichnet. Auch die Antriebssteuerung bringt<br />

neue Funktionen in Krane und allgemeine<br />

Hubanwendungen – etwa diverse Assistenz- und<br />

Sicherheitsfunktionen, die sich per App konfigurieren<br />

lassen. Die Seilzugbaureihe DVR bietet<br />

maßgerechte Konfigurationen für vielseitige<br />

Einsatzmöglichkeiten und damit klare Vorteile aus<br />

Anwendersicht. Fünf fein abgestufte Baugrößen<br />

mit Tragfähigkeiten bis zu 80 t und Hakenwegen von 4 bis 200 m bilden dabei die<br />

Grundlage für ein breites Anwendungsspektrum. Das modulare Konstruktionskonzept<br />

schafft die Voraussetzung für eine beeindruckende Vielfalt an Varianten,<br />

von denen jede einzelne durch diverse Optionen optimal an den individuellen<br />

Einsatzfall angepasst werden kann. Große Trommeldurchmesser verringern eine<br />

mögliche Hakenwanderung und können bei Einsatz von zwei Seilen auf einer<br />

Trommel sogar die präzise Positionierung dank „true vertical lift“ ermöglichen.<br />

www.demagcranes.de<br />

www.brother.de/elektro<br />

Scannen und aktuelle<br />

Angebote entdecken:


KOLLEGE ROBOTER<br />

WIRD SCHNELLER<br />

Industrielle Fertigungsprozesse sollen gleichermaßen effizient,<br />

flexibel und für die Mitarbeitenden sicher sein. Arbeiten<br />

Mensch und Roboter gemeinsam an komplexen Aufgaben<br />

(MRK), gilt es, Zielkonflikte zwischen diesen Anforderungen<br />

zu vermeiden. Im EU-Projekt Sharework hat ein Team des Fraunhofer<br />

IWU um Aquib Rashid M.Sc., Ibrahim Al Naser M.Sc. und<br />

Dr.-Ing. Mohamad Bdiwi dazu einen Geschwindigkeitsregler sowie<br />

ein multimodales, umfassendes Wahrnehmungssystem entwickelt.<br />

Für die Sicherheit muss die Roboterbewegung bei<br />

menschlicher Annäherung auch weiterhin verlangsamt werden,<br />

aber deutlich weniger als bisher: Rund 25 Prozent schnellere Roboterbewegungen<br />

bedeuten einen erheblichen Effizienzgewinn.<br />

Die zentrale Fragestellung für die Forschenden in einem Anwendungsfall<br />

bei der SEAT S.A. war: Wie kann ein Roboter dank<br />

„zusätzlicher Augen“ seine Umgebung besser einschätzen und<br />

damit mehr Geschwindigkeit in seiner Bahn behalten? Dazu teilte<br />

das Team die Wahrnehmungsbereiche neu ein – in smarte Zonen.<br />

Bei schnelleren Bewegungen „wächst“ eine solche Zone, um<br />

ein Kollisionsrisiko mit Menschen auszuschließen. Für die Umfelderfassung<br />

kommt dabei LiDAR-Sensorik, die über gepulstes<br />

Laser-Licht Objekte erkennt und kategorisiert, ebenso zum Einsatz<br />

wie Kameras. Die Kombination von Reaktionszeiten (LiDAR:<br />

50 ms, Kamera: 10 ms) und Überwachungsbereichen (LiDAR:<br />

größere Bereiche; Kamera: Nahfeld) erlaubt nun schnellere Bewegungen<br />

des Roboters. Um welchen Faktor genau sich die Prozesszeiten<br />

verkürzen lassen, hängt jeweils von der Tätigkeit und<br />

der eingesetzten Hardware für Robotik und LiDAR-Sensorik ab.<br />

Bild: Fraunhofer IWU<br />

Wir nehmen Sie<br />

mit in die Zukunft!<br />

Innovative Technologien ermöglichen der Industrie,<br />

ihre Produktionsprozesse weiter zu optimieren.<br />

Gestalten Sie den Wandel mit.<br />

NEUE LÖSUNGEN FÜR DIE ZUSAMMENARBEIT<br />

VON MENSCH UND ROBOTER<br />

Diese Forschungsergebnisse sind Teil des EU-Projekts Sharework.<br />

Darin entwickelte ein europäisches Konsortium aus sechs<br />

Forschungseinrichtungen, dreizehn Firmen und einer Normierungsinstanz<br />

neue Lösungen für die Zusammenarbeit von<br />

Mensch und Roboter. Die verschiedenen Software- und Hardwaremodule<br />

ermöglichen insbesondere auch Schwerlastrobotern,<br />

ohne Schutzzäune mit Menschen zu interagieren. Ziel war<br />

es, im Sinne einer effektiveren Zusammenarbeit vorhandene<br />

Barrieren in der Mensch-Roboter-Kollaboration (MRK) zu überwinden<br />

– ohne Abstriche bei der Sicherheit. Arbeitsschwerpunkt<br />

für das Fraunhofer IWU waren dabei übergreifende Sicherheitsaspekte<br />

(Global Safety System).<br />

Das Ergebnis: ein modulares System, das in der Lage ist, die<br />

Umgebung eines Roboters und menschliche Handlungen durch<br />

Wissen und Sensoren, Vorhersagen über zukünftige Zustände,<br />

intelligente Datenverarbeitung, Augmented Reality sowie<br />

Gesten- und Spracherkennungstechnologie zu verstehen. Die<br />

entwickelten Module wurden in der Automobil-, Bahn-, Metallund<br />

Investitionsgüterindustrie bereits erprobt. Ein Einsatz ist<br />

jedoch auch in anderen industriellen Montage- und Produktionsprozessen<br />

denkbar, um die Effizienz zu verbessern.<br />

www.iwu.fraunhofer.de<br />

www.sharework-project.eu<br />

42 <strong>MY</strong> <strong>FACTORY</strong> <strong>2023</strong>/<strong>05</strong>-<strong>06</strong> www.myfactory-magazin.de


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DIE PRODUKTION DER ZUKUNFT<br />

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18 Sensorproduktion<br />

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Die Konturenlehre<br />

Das Kopieren eines Profils war noch nie so einfach!<br />

Mit dieser Konturenlehre können Sie die Form von unregelmäßigen<br />

Objekten messen, um eine Sofortvorlage zu erstellen, mit der präzise<br />

Schnitte markiert werden können. Messbreite 25 cm, Messtiefe 6 cm.<br />

(Die Farbe der Konturenlehre ist variabel)<br />

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SUPPLEMENT DER ZEITSCHRIFTEN VERFAHRENSTECHNIK UND <strong>MY</strong> <strong>FACTORY</strong>.<br />

WASSERRESSOURCEN<br />

EFFIZIENT MANAGEN<br />

UMWELTTECHNIK


DER UMWELTBEAUFTRAGTE<br />

ARNE LEIBFRITZ<br />

Was gehört zu Ihren Aufgaben als<br />

Umweltbeauftragter?<br />

Als Gewässerschutzbeauftragter berate ich<br />

die Geschäftsleitung von Merck sowie alle<br />

Betriebsangehörigen zu Themen mit Gewässerschutzrelevanz<br />

und überwache die Einhaltung<br />

einschlägiger Anforderungen. Dabei<br />

wirke ich auf die Entwicklung und Einführung<br />

von wassersparsamen und umweltfreundlichen<br />

Verfahren und Prozessen hin.<br />

Wie sind Sie Umweltbeauftragter geworden?<br />

Bereits im Studium der Verfahrenstechnik<br />

habe ich meinen persönlichen Schwerpunkt<br />

auf die Umweltverfahrenstechnik gelegt.<br />

Danach hatte ich das Glück, meine berufliche<br />

Laufbahn in der Bio- und Umweltverfahrenstechnik<br />

– einer Abteilung der technischen<br />

Entwicklung – eines Spezialchemiekonzern zu<br />

starten. Über die Betriebsleitung einer Abwasserbehandlungsanlage<br />

und eines genehmigungsbedürftigen<br />

Abfallzwischenlagers bin<br />

ich dann schließlich zum administrativen<br />

Umweltschutz gelangt und wurde zum<br />

Umweltschutzbeauftragten bestellt.<br />

Warum liegt Ihnen der Umweltschutz<br />

am Herzen?<br />

Der Ressourcenverbrauch der Industriestaaten<br />

ist deutlich höher, als es unsere<br />

Umwelt verträgt. Technische Lösungen zu<br />

finden, um das zu ändern, hat mich schon<br />

immer angetrieben.<br />

Was gefällt Ihnen am besten an Ihrer Arbeit?<br />

Die Gewissheit zu haben, Zukunft gestalten<br />

zu können.<br />

UMWELTTECHNIK<br />

Wie stellen Sie sich Ihre Arbeit in fünf bis<br />

zehn Jahren vor?<br />

Mit der Weiterentwicklung von Methoden,<br />

Tools und Prozessen stehen uns in der Zukunft<br />

mit Sicherheit Lösungen zu Verfügung, die wir<br />

uns heute noch nicht vorstellen können. Als<br />

führendes Wissenschafts- und Technologieunternehmen<br />

legt Merck großen Wert auf<br />

Innovationen. Und das nicht nur bei neuen<br />

Lösungen für unsere Kunden, sondern auch,<br />

um mit unserer Nachhaltigkeitsstrategie neue<br />

Wege im Umweltschutz zu beschreiten.<br />

www.merckgroup.com<br />

<br />

„DER BETRIEBLICHE UMWELT-<br />

SCHUTZ IST IMMER SPANNENDER<br />

GEWORDEN“<br />

Arne Leibfritz, Head of Water & Waste<br />

Permits bei Merck in Darmstadt<br />

2 S2 SUPPLEMENT XX/<strong>2023</strong> 01/<strong>2023</strong>


MESSER INVESTIERT IN RECYCLING VON<br />

KOHLENDIOXID<br />

Der Industriegasespezialist Messer plant, Anfang 2024 in<br />

Österreich eine Rückgewinnungsanlage für Kohlendioxid (CO 2<br />

)<br />

in Betrieb zu nehmen. Das CO 2<br />

soll mit der OASE blue-Technologie<br />

von BASF aus dem Rauchgas eines Industrieunternehmens<br />

zurückgewonnen<br />

werden. Messer will<br />

das Gas durch<br />

Rückgewinnungsund<br />

Nachreinigungsprozesse<br />

für<br />

die weitere Nutzung<br />

wiederverwertbar<br />

machen. „Unser<br />

Know-how im<br />

Anlagenbau in<br />

Kombination mit der OASE blue-Technologie ermöglicht eine<br />

energieeffiziente und wirtschaftlichere Produktion, mit der CO 2<br />

wiederverwertbar gemacht wird“, sagt Dr. Tarek El Hawary,<br />

Chief Technology Officer bei Messer. Dr. Andreas Northemann,<br />

Leiter des globalen BASF-Geschäfts mit Gasbehandlung,<br />

ergänzt: „Die OASE blue-Technologie von BASF bietet Messer<br />

ein zuverlässiges Verfahren zur CO 2<br />

-Entfernung mit geringem<br />

Energiebedarf. Wir sind stolz darauf, mit Messer bei diesem<br />

wichtigen Projekt zusammenzuarbeiten und nachhaltigere<br />

Technologien zur Reduzierung von CO 2<br />

-Emissionen und<br />

Umweltbelastungen einzusetzen.“<br />

www.messergroup.com<br />

RUF PRODUZIERT KOMPLETT CO 2<br />

-NEUTRAL<br />

Bei RUF ist Nachhaltigkeit in der Unternehmens-DNA verankert.<br />

Von jeher werten die Brikettierpressen des Anlagenbauers<br />

Reststoffe zu Sekundärrohstoffen oder CO 2<br />

-neutralen Heizstoffen<br />

auf. Durch zahlreiche Maßnahmen hat der Mittelständler<br />

zudem seinen kompletten Betrieb klimaneutral gestaltet. Im<br />

zurückliegenden<br />

Jahrzehnt wurde<br />

ein umfassendes<br />

Maßnahmenpaket<br />

umgesetzt – mit<br />

dem Ergebnis, dass<br />

Geschäftsführer<br />

Roland Ruf nun<br />

stolz feststellen<br />

kann: „Wir produzieren<br />

hundertprozentig<br />

CO 2<br />

-neutral.“<br />

Photovoltaikmodule<br />

erzeugen den<br />

größten Teil des<br />

von RUF verbrauchten Stroms. Ein integrierter Batteriespeicher<br />

hilft dabei, den so erzeugten Strom möglichst vollumfänglich<br />

direkt zu nutzen. Nimmt man das firmeneigene, mit Pflanzenöl<br />

betriebene Blockheizkraftwerk hinzu, produziert RUF mehr<br />

ökologischen Strom und Wärme, als das Unternehmen selbst<br />

verbraucht. Zu den umgesetzten Projekten zählt beispielsweise<br />

auch eine energiesparende Lüftungsanlage in der Lackierhalle.<br />

Aber auch zahlreiche kleinere Projekte zeigen in Summe große<br />

Wirkung. So etwa die Umstellung auf LED-Beleuchtung in den<br />

Produktionshallen. RUF achtet aber nicht nur auf die betriebseigene<br />

CO 2<br />

-Neutralität, sondern verbessert zudem bei seinen<br />

Brikettieranlagen die Energieeffizienz.<br />

www.brikettieren.de<br />

LINDE MH STARTET LEUCHTTURMPROJEKT<br />

FÜR WASSERSTOFF<br />

Mit einer eigenen Infrastruktur<br />

produziert Linde<br />

Material Handling (MH)<br />

ab sofort grünen Wasserstoff<br />

und versorgt damit<br />

21 Brennstoffzellenstapler<br />

der Werksflotte mit<br />

Energie. Am 11. Mai<br />

wurden Anlage und Fahrzeuge<br />

am Standort Aschaffenburg feierlich in Betrieb genommen.<br />

Die Investition wird durch das Bundesministerium für<br />

Digitales und Verkehr (BMDV) gefördert, durch die NOW GmbH<br />

koordiniert und durch den Projektträger Jülich (PtJ) umgesetzt.<br />

Ziel des Pilotprojekts ist es, Erfahrungen zu sammeln und<br />

Expertenwissen aufzubauen, um Kunden beim Einsatz von<br />

Wasserstoff in Materialflussprozessen umfassend beraten und<br />

begleiten zu können.<br />

www.linde-mh.de<br />

AKTUALISIERTER LEITFADEN „EMAS UND<br />

BIODIVERSITÄT“<br />

Wie können Unternehmen<br />

ihrer Verantwortung für die<br />

Biodiversität gerecht<br />

werden? Wo fangen sie an?<br />

Und welche Aspekte sollten<br />

sie berücksichtigen? Der<br />

Leitfaden „EMAS und<br />

Biodiversität“ spricht alle<br />

Unternehmen an,<br />

die im Handlungsfeld<br />

Biodiversität weiterkommen<br />

wollen. Das EU Umweltmanagement-System EMAS bietet<br />

hierzu einen ausgezeichneten Rahmen, aber die Informationen<br />

und Hinweise sind auch hilfreich für Unternehmen mit einem<br />

anderen Managementsystem – oder ohne.<br />

www.unternehmen-biologische-vielfalt.de/standards/#emas<br />

MIT BIOMASSEHEIZWERK AUF DEM WEG<br />

IN DIE CO 2<br />

-NEUTRALITÄT<br />

Der Gemüse- und Kräutertrockner Steinicke Haus der Hochlandgewürze<br />

GmbH aus Lüchow setzt zukünftig auf nachhaltige<br />

und CO 2<br />

-neutrale Prozesswärme aus Biomasse. Mit der<br />

Schmidmeier NaturEnergie GmbH als Generalunternehmer<br />

wagte das Unternehmen den Sprung weg von fossilem Erdgas<br />

hin zur nachhaltigen Biomasse. Somit spart Steinicke jährlich<br />

über 6.000 Tonnen CO 2<br />

ein. Auf etwa 1.600 m² Grundfläche<br />

entstanden ein Brennstofflager, eine Kesselhalle und ein<br />

Technikraum – die sog.„Stationäre Klimaschutzzentrale“. Das<br />

Projekt wurde durch die Bundesförderung für Energie- und<br />

Ressourceneffizienz (EEW) bezuschusst. Schmidmeier Natur-<br />

Energie errichtete die Anlage<br />

nach einer Bedarfsanalyse<br />

schlüsselfertig und kümmerte<br />

sich um die immissionsschutzrechtliche<br />

Genehmigung und die<br />

Fördermittel-beschaffung.<br />

www.schmidmeier.com<br />

SUPPLEMENT 01/<strong>2023</strong><br />

S3


UMWELTTECHNIK<br />

LEISTUNGSSTARKER GROSSWASSERZÄHLER<br />

WASSERRESSOURCEN<br />

EFFIZIENT MANAGEN


t<br />

In einer Welt, in der Wasserknappheit zu einer<br />

immer größer werdenden Herausforderung wird,<br />

spielt präzise Messtechnik eine entscheidende<br />

Rolle dabei, das kostbare Gut Wasser zu<br />

bewahren. Das globale Wassertechnologieunternehmen<br />

Xylem entwickelt und produziert<br />

unter seiner Marke Sensus den statischen<br />

Großwasserzähler Cordonel, der die Industrie<br />

dabei unterstützt, ihre Wasserressourcen<br />

effizienter zu managen.<br />

01<br />

Der Cordonel Wasserzähler ist eine der wichtigsten Neuentwicklungen<br />

seit Jahrzehnten im Bereich der Großwasserzähler.<br />

Dieser Zähler steht sowohl für die mehr<br />

als 175 Jahre alte Tradition und Expertise bei uns am<br />

Standort in Laatzen als auch für die Innovationskraft unserer<br />

Ingenieure und Entwickler“, sagt Jens Schulz, Produktmanager<br />

für Großwasserzähler bei Xylem. Präzise Ultraschall-Messtechnik,<br />

die selbst kleinste Leckagen erkennt und nicht durch externe<br />

Einflüsse wie Vibrationen beeinflusst werden kann, ermöglicht<br />

eine zuverlässige Nutzungsdauer von 20 Jahren mit beständiger<br />

Genauigkeit. Ein weiteres Novum ist die variable Einbauposition<br />

sowie die Unempfindlichkeit gegen Störungen im Durchflussprofil<br />

und die damit genaue Messung auch nach einem Rohr-<br />

02<br />

PRÄZISE ULTRASCHALL-MESSTECHNIK,<br />

DIE SELBST KLEINSTE LECKAGEN<br />

ERKENNT, ERMÖGLICHT EINE<br />

NUTZUNGSDAUER VON 20 JAHREN<br />

MIT BESTÄNDIGER GENAUIGKEIT<br />

bogen. Gerade im Bereich der Industrie und in Industrieparks<br />

sind Wasserzähler in Schächten oder in Installationsstellen vorzufinden,<br />

die oftmals eine genaue Messung beeinträchtigen.<br />

Aktuell wird Cordonel in den Größen DN 40, 50, 65, 80 und 100<br />

produziert. Die weiteren Nennweiten bis zu DN 300 sollen innerhalb<br />

der nächsten Jahre folgen. Gemessen wird mittels Ultraschalltechnologie,<br />

basierend auf dem Verfahren der Laufzeitdifferenz.<br />

Besonders bei größeren Rohrdurchmessern (DN 40<br />

und größer) ist dies von Vorteil, denn je größer der Durchmesser,<br />

umso länger ist die Laufzeit der Ultraschallsignale, wodurch die<br />

Gesamtmessgenauigkeit verbessert wird.<br />

PRÄZISE MESSUNG VON WASSERVERBRAUCH,<br />

DURCHFLUSS, TEMPERATUR UND DRUCK<br />

Mit einem R1000-Messbereich ermöglicht Cordonel eine genauere<br />

Abrechnung des verbrauchten Wassers und den Einsatz in<br />

unterschiedlichen Bereichen. So zum Beispiel als Zonenzähler,<br />

in Industrieanwendungen oder als Beregnungszähler in der<br />

Landwirtschaft. Auch für die Wassermessung in Industrieprozessen<br />

eignen sich Ultraschall-Großwasserzähler, da diese für die<br />

01 Der Wasserzähler steht sowohl für die mehr als 175 Jahre alte<br />

Tradition und Expertise am Xylem-Standort Laatzen als auch für die<br />

Innovationskraft der Ingenieure und Entwickler<br />

02 Der statische Großwasserzähler Cordonel wird in diversen<br />

Nennweiten in Laatzen produziert und ist weltweit im Einsatz<br />

Messung von demineralisiertem Wasser mit niedriger Leitfähigkeit<br />

und aggressivem Wasser in industriellen Prozessen, Entsalzungsanlagen<br />

und ähnlichem ausgelegt sind. Der Impulsausgang<br />

ermöglicht zudem eine Echtzeit-Übertragung des Volumens.<br />

Zusammen mit präzisen Messungen des Wasserverbrauchs, des<br />

Durchflusses, der Temperatur und des Drucks (diese Funktion ist<br />

optional) zeichnet sich Cordonel durch ein umfassendes Leistungspaket<br />

aus und kann in jedem intelligenten Wassernetz zum<br />

Einsatz kommen.<br />

Mit genauester Messung ihres Wasserverbrauchs sind Industrieunternehmen<br />

in der Lage, kleinste Leckagen aufzudecken und<br />

so den Wasserverbrauch pro Produktionseinheit zu verringern.<br />

Cordonel liefert genaue und zuverlässige Informationen, die für<br />

ein effizienteres und ressourcenschonenderes Wassermanagement<br />

notwendig sind. Zusätzliche Daten zu Temperatur und<br />

Druck werden zur Überwachung des Prozesswassers geliefert.<br />

SUPPLEMENT 01/<strong>2023</strong><br />

S5


03 Auf dem neuen Xylem-Prüfstand werden die Wasserzähler auf langfristige Genauigkeit, wechselnde<br />

Klimabedingungen und – dank des modularen Designs – in diversen Einbaupositionen getestet<br />

UMWELTTECHNIK<br />

Dies wirkt sich auch positiv auf die Energieeffizienz aus und<br />

reduziert die Energiekosten, da Pumpen und Druckerhöhungsanlagen<br />

effizienter ausgelegt werden können, um den richtigen<br />

Druck zur richtigen Zeit zu ermöglichen.<br />

INTEGRIERTE KOMMUNIKATIONSTECHNOLOGIE<br />

Abgerundet wird das Leistungspaket des Großwasserzählers<br />

durch die integrierte Kommunikationstechnologie. Durch die<br />

Kombination aus fortschrittlicher Ultraschalltechnologie und integrierter<br />

Kommunikationstechnologie eignet sich der Großwasserzähler<br />

für die automatische Zählerfernauslesung (AMR) und<br />

den Aufbau eines stationären horizontalen Netzwerks (AMI). Zudem<br />

unterstützt Cordonel eine Vielzahl von Kommunikationstechnologien<br />

für sichere und verschlüsselte Datenübertragung.<br />

PRÜFSTÄNDE SICHERN GENAUIGKEIT<br />

UND QUALITÄT<br />

Neben Wasserzählern entwickelt und produziert die Xylem<br />

Marke Sensus hochtechnologische Prüfstände für Wasserzähler<br />

und thermische Energiezähler (Wärme- und Kältezähler). Die<br />

Prüfstände sind für die Konformitätsbewertung bzw. Eichung<br />

und die laufende Überprüfung von Haus-, Wohnungs- und<br />

Großwasserzählern ausgelegt. Alle Wasserzählertechnologien,<br />

einschließlich mechanischer, Ultraschall- oder elektromagnetischer<br />

Zähler, werden unterstützt. Auch Wasserzähler anderer<br />

Hersteller können mit den Sensus-Prüfständen präzise geprüft<br />

werden. Dank der modularen und schlüsselfertigen Konstruktion<br />

der Prüfstände können jedem Kunden optimale Lösungen,<br />

maßgeschneidert auf seine speziellen Anforderungen angeboten<br />

werden.<br />

Um die größeren Nennweiten des Cordonel entwickeln und prüfen<br />

zu können, wurde am Xylem-Standort in Laatzen eine neue<br />

Prüfstation errichtet. Dort können der Cordonel und andere<br />

Großwasserzähler unter realen Installations- und extremen<br />

Umgebungsbedingungen getestet werden, u.a. durch die sogenannte<br />

U0D0-Teststrecke (90°-Biegung vor und hinter dem<br />

Zähler) und die integrierte Klimakammer. Es ist einer der wenigen<br />

Prüfstände in Europa, auf dem Wasserzähler bis DN 300<br />

geprüft werden können. Ausgiebige Tests unter realen Einbaubedingungen,<br />

hochpräzise Komponenten und vollautomatisch<br />

gesteuerte Prozesse gewährleisten eine gleichbleibende Genauigkeit<br />

im Prüfprozess, weshalb Xylem plant, den Betrieb auch auf<br />

die Prüfung von Zählern anderer Anbieter auszuweiten.<br />

Bilder: Xylem<br />

www.xylem.com<br />

RESSOURCENSCHONUNG IM FOKUS<br />

Der Einsatz des Wasserzählers schont natürliche Ressourcen<br />

durch hohe Messgenauigkeit, die Anwender dabei<br />

unterstützt, eine ausgeglichene Wasserbilanz zu realisieren<br />

und Wasserverluste zu identifizieren. Die optionale<br />

Drucküberwachung erlaubt es, den Druck im Netzwerk zu<br />

optimieren und den gesamten Energieverbrauch der<br />

Pumpsysteme zu reduzieren.<br />

Erfahren Sie mehr zum Wasserzähler unter:<br />

bit.ly/3oql7AR<br />

S6 SUPPLEMENT 01/<strong>2023</strong>


MASSGESCHNEIDERTE<br />

KUNSTSTOFF-RECYCLINGLÖSUNGEN<br />

Als ein weltweit<br />

führendes Anlagenbau-Unternehmen<br />

für das Handling<br />

hochwertiger<br />

Schüttgüter ist<br />

Zeppelin Systems<br />

seit Jahrzehnten ein<br />

verlässlicher Partner<br />

für Kunden in den<br />

Industriezweigen Kunststoff, Gummi- und Reifen, Chemie und<br />

Lebensmittel. Mit der Gründung eines neuen Recycling-Bereichs<br />

hat das Unternehmen nun sein Portfolio mit Blickrichtung<br />

auf noch nachhaltigere Technologien weiter ausgebaut.<br />

Das Unternehmen nutzt seine langjährig aufgebaute Expertise<br />

in allen Bereichen des Anlagenbaus für der Entwicklung<br />

innovativer Recyclingtechnologien und erarbeitet dabei für jede<br />

Kundenherausforderung die passende Anlagenlösung. Zur<br />

Anlagentechnik, die angeboten wird, gehören neben Desodorierungsanlagen,<br />

die Rezyklate von unangenehmen Gerüchen<br />

befreien, auch Lösungen zur Homogenisierung des Kunststoffs.<br />

Darüber hinaus hat Zeppelin Systems die Rezeptur- und<br />

Batchmanagement-Software „NAMiQ recipe“ entwickelt, die<br />

es Rezyklat-Produzenten ermöglicht, ihre Produktion vollautomatisiert<br />

zu steuern und so die Ausgangsstoffe optimal zu<br />

mischen.<br />

www.zeppelin-systems.com<br />

RECYCLING-ALLIANZ FÜR KUNSTSTOFFE<br />

Das auf Recycling hochwertiger Kunststoffe wie Acrylglas<br />

oder Polycarbonat spezialisierte Unternehmen Pekutherm<br />

beteiligt sich an der Grünstoff Kunststoff-Recycling GmbH.<br />

Die Allianz der zwei Experten für Kreislaufwirtschaft sorgt für<br />

einen weiteren Ausbau der Entsorgungs- und Wiederverwertungskonzepte<br />

für thermoplastische Kunststoffe. An zwei<br />

Produktionsstandorten verarbeiten nun über 50 Mitarbeiter<br />

Kunststoffreste aus PMMA, PC, PETG, PP, PE, PVC und anderen<br />

thermoplastischen Kunststoffen mit einer Kapazität von über<br />

10.000 t/a. Pekutherm ist seit mehr als 30 Jahren im Geschäft<br />

für Kunststoff-Recyclate. Mit der Ecobox bietet das Unternehmen<br />

eine einfache Möglichkeit, mit Transportboxen Plastikverschnitt,<br />

-reste und Altmaterial direkt vor Ort sammeln<br />

zu können.<br />

www.pekutherm.de<br />

UNTERSTÜTZUNG BEI UMWELTMANAGEMENT-<br />

SYSTEM EMAS<br />

Für die Einführung von Emas (Eco-Management and Audit<br />

Scheme) bietet BFE umfassende Dienstleistungen von der<br />

Umweltbetriebsprüfung über die Fördermittelbeantragung bis<br />

zum Ermitteln der spezifischen Umweltaspekte mittels der<br />

Kernindikatoren des Unternehmens. Zudem unterstützen die<br />

Fachleute von BFE beim Erstellen der Umwelterklärung und der<br />

Kommunikation. Auch während des Validierungsprozesses<br />

stehen sie als fachlicher Ansprechpartner zur Verfügung. Diese<br />

Leistungen bauen auf den Services für ein Umweltmanagement<br />

nach ISO 14001 auf. Dazu gehören der Aufbau und Betrieb des<br />

Umweltmanagementsystems, die Bewertung der individuell<br />

relevanten Umweltaspekte, die Definition geeigneter Kennzahlen<br />

sowie die Erstellung eines Konzepts zur Notfallvorsorge und<br />

Gefahrenabwehr, außerdem die interne Auditierung des<br />

Managementsystems und Unterstützung bei der Suche nach<br />

Potenzialen zur Verbesserung der Umweltleistung des Betriebs.<br />

Immer mehr Unternehmen wollen ihren Energie- und Ressourcenverbrauch<br />

reduzieren, sei es aus Klimaschutzgründen, um<br />

Kosten zu sparen oder um die Anforderungen von Kunden zu<br />

erfüllen. Die Managementsysteme sind hierfür eine gute Basis.<br />

ISO 14001 ist der weltweite Standard für Umweltmanagementsysteme.<br />

Sie legt Anforderungen an ein System fest, mit dem<br />

Unternehmen ihre rechtlichen und sonstigen Verpflichtungen<br />

erfüllen und ihre Umweltziele erreichen können. Emas ist das<br />

europäische Umweltmanagementsystem. Es wurde von der EU<br />

entwickelt, um Unternehmen bei der intelligenten Nutzung von<br />

Ressourcen zu helfen und so Emissionen und Kosten zu reduzieren.<br />

Da es nicht nur Energieverbräuche umfasst, sondern auch<br />

Materialeinsatz, Abfall und Treibhausgas-Emissionen, ist es das<br />

umfassendste anerkannte Umweltmanagementsystem.<br />

www.bfe-institut.com<br />

Grundwasserentnahme-<br />

Pumpensystem<br />

COMET - COMBI<br />

• Pumpen zur Probenahme aus<br />

Grundwasserpegeln ab min. 2”<br />

• Betriebsspannung 12 V und 24 V<br />

Gleichspannung (KfZ-Batterie)<br />

• robuste Bauart, auswechselbarer<br />

Faserfeinfilter<br />

• auf Fördertiefen von 9 m bis 60 m<br />

abgestufte Systeme<br />

• www.comet-pumpen.de/produkteindustrie/grundwasserentnahme.html<br />

COMET - PUMPEN<br />

Systemtechnik GmbH & Co. KG<br />

Industriestraße 5<br />

D - 37308 Pfaffschwende<br />

Deutschland<br />

Telefon: + 49 (0) 3 60 82/4 36-0<br />

Fax: + 49 (0) 3 60 82/4 36-34<br />

www.comet-pumpen.de<br />

kontakt@comet-pumpen.de<br />

1<strong>06</strong><strong>05</strong>30_16_Comet.pdf 1 15.09.2020 08:09:48<br />

SUPPLEMENT 01/<strong>2023</strong><br />

S7


INDUSTRIEHALLEN MIT MASCHINENWÄRME HEIZEN<br />

GASVERBRAUCH GEGEN NULL FAHREN<br />

Ingenieure von igus setzen jetzt eine simple Technik für die Wärmerückgewinnung<br />

ein. Sie heizt Industriehallen mit der Abwärme von (Spritzguss-)Maschinen und<br />

spart so Gaskosten und CO 2 -Emissionen. igus stellt die Technologie in allen Details<br />

auch anderen Industrieunternehmen online zur Verfügung.<br />

UMWELTTECHNIK<br />

Der Preis für Gas steigt. Der Klimawandel schreitet voran.<br />

Zeit zu handeln, ist igus überzeugt. Auf dem Weg zum<br />

Ziel, bis 2025 klimaneutral zu produzieren, haben sich<br />

drei Ingenieure des Kölner motion-plastics-Spezialisten<br />

deshalb an die Arbeit gemacht, den Einsatz von fossilen Brennstoffen<br />

während der Fertigungszeit überflüssig zu machen. Dazu<br />

experimentierten sie zunächst mit Wärmetauschern aus einem<br />

Auto und Lüftern aus einem Computer. Die Experimente wurden<br />

größer und immer mehr Quadratmeter konnten beheizt werden.<br />

Nach sechs Monaten gelang es, mit dem neuen Konzept namens<br />

„Machine Heat Recovery System” (kurz: MHRS) eine der großen<br />

Produktionshallen der Fabrik in Köln-Lind mit Abwärme der<br />

Spritzgussmaschinen zu heizen.<br />

Das MHRS lenkt dabei, je nach Heizbedarf, die Warmwasserströme<br />

aus dem Kühlkreislauf direkt zu den Heizlüftern und sorgt<br />

gleichzeitig dafür, dass es nicht zu einer Überhitzung der Maschinen<br />

kommt. Da dem Warmwasser beim Durchlaufen des Heiz-<br />

lüfters Wärme entzogen wird, sinkt der Kühlbedarf des Kühlturms.<br />

Das bietet den Vorteil, dass die bisherige Gasheizung ausbleibt<br />

und weniger elektrische Energie zum Kühlen aufgewendet<br />

wird. Die schwankenden Kühlkreistemperaturen sind durch das<br />

System variabel anpassbar. Das MHRS geht dabei nicht den<br />

bekannten Weg über eine teure Wärmepumpe und auch keinen<br />

Umweg über einen Wärmetauscher, dieser würde zu Temperaturverlusten<br />

führen. Eine zusätzliche Einspeisung der Abwärme von<br />

Druckluftkompressoren ist ebenfalls nicht erforderlich. igus<br />

reduziert bereits jetzt schrittweise die Druckluftenergie, um<br />

Energiekosten zu senken.<br />

„Mit dieser hauseigenen Heizung können wir in Zukunft den<br />

Gasverbrauch gegen Null fahren. Außerdem benötigen wir weniger<br />

elektrische Energie zum Kühlen“, freut sich igus Geschäftsführer<br />

Frank Blase. „Wir sparen somit nicht nur Kosten, sondern<br />

reduzieren auch die CO 2 -Emissionen und entlasten somit die<br />

Umwelt.“<br />

S8 SUPPLEMENT 01/<strong>2023</strong>


▼<br />

SO FUNKTIONIERT DIE GASSPARENDE HEIZUNG<br />

Die Hydraulikmotoren der Spritzgussmaschinen erwärmen sich<br />

im Betrieb. Genau wie beim Auto benötigen sie daher Kühlung<br />

als Schutz vor Überhitzung. Hier kommen Kühltürme zum Einsatz,<br />

die kaltes Wasser bereitstellen und über ein Rohrsystem zu<br />

den Maschinen leiten. Das erwärmte Wasser gelangt zurück zum<br />

Kühlturm. Bei der erneuten Kühlung entweicht die Wärme in die<br />

Atmosphäre und geht als Energie verloren. Mit dem MHRS wird<br />

ein Teil der Wärme aus dem Kühlkreislauf über eine Durchflussregelung<br />

abgegriffen und direkt zu den Heizungen geleitet, die<br />

sich neben den alten Gasheizungslüftern befinden. Damit diese<br />

Heizungen nicht unmittelbar verstopfen, filtern Schmutzfänger<br />

Schwebstoffe heraus, die sich im Wasser befinden. Das warme<br />

Wasser tritt in den neuen Heizlüfter ein und schickt den alten<br />

Heizlüfter in den Ruhestand. Ein Ventilator auf dem Heizlüfter<br />

verteilt die erwärmte Luft schließlich in der Halle. Erst danach<br />

strömt das Wasser zurück zum Kühlturm und der Kreislauf<br />

beginnt von neuem. Da nicht mit Wärmetauschern gearbeitet<br />

wird, lässt sich das System auch im Niedertemperaturbereich<br />

betreiben.<br />

EIN KONZEPT MIT POTENZIAL<br />

„Wir selbst sind von unserem Konzept überzeugt und planen in<br />

Zukunft, ganz auf Maschinenwärme als Heizung in der Produktion<br />

und in den Büros zu setzen“, so Dennis Berninger, Fabrikleiter bei<br />

igus und Antreiber dieses Projekts. So ist als Nächstes geplant, das<br />

7.209 Quadratmeter große Logistikcenter mit neun Heizlüftern<br />

auszustatten. Allein hier lassen sich jährlich rund 31,5 Tonnen CO 2<br />

einsparen. Ein wichtiger Schritt für igus, dem Ziel näherzukommen,<br />

bis 2025 mit Gebäuden und Produktion CO 2 -neutral zu sein.<br />

Eine von igus aufgestellte Rechnung besagt: Würden alle<br />

Spritzgießer weltweit die Technologie einsetzen, ließen sich über<br />

eine Million Tonnen CO 2 und über 548 Millionen Kubikmeter Gas<br />

einsparen. Das entspricht dem jährlichen Gasverbrauch von<br />

238.434 deutschen Vier-Personen-Haushalten. „Für das MHRS<br />

sehen wir in der Industrie ein sehr großes Potenzial, daher<br />

wollen wir auch anderen Unternehmen das Konzept kostenlos<br />

zugänglich machen. Bei unserer Recherche haben wir nämlich<br />

keine veröffentlichten, genauen Anleitungen gefunden”, so<br />

Für das MHRS sehen wir in der Industrie ein<br />

sehr großes Potenzial, daher wollen wir auch<br />

anderen Unternehmen das Konzept kostenlos<br />

zugänglich machen.<br />

Dennis Berninger, Fabrikleiter bei igus in Köln<br />

Dennis Berninger. „Mit unserer Website www.igus.de/info/<br />

heizkonzept informieren wir, wie MHRS und das entwickelte<br />

Regelgerät funktionieren. Immer mehr Details kommen dazu.“<br />

Bilder: igus<br />

www.igus.de<br />

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Die Berechnung<br />

und Gestaltung von<br />

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NACHHALTIGE WÄRMEERZEUGUNG MIT RESTSTOFFEN STATT ERDGAS<br />

MIT KAKAOSCHALEN<br />

ZU PROZESSDAMPF<br />

UMWELTTECHNIK<br />

MVV Enamic nimmt derzeit am Standort Mannheim für einen weltweit<br />

führenden Anbieter von Lebensmittel- und Getränkeinhaltsstoffen eine neue<br />

Dampferzeugungsanlage in Betrieb. Das Besondere: Der Prozessdampf wird<br />

durch die Verwertung von Kakaoschalen gewonnen. – Ein zukunftsweisendes<br />

Beispiel auch für die Nutzung anderer Reststoffe.<br />

Autoren: Markus Eisenhauer, Planungsingenieur und Projektleiter,<br />

Marcel Ruschel, Regionalleitung Süd – Vertrieb Businesskunden,<br />

beide MVV Enamic GmbH<br />

S10 SUPPLEMENT 01/<strong>2023</strong>


als Dünger verwendet werden. Ob das tatsächlich möglich ist,<br />

wird derzeit noch untersucht.<br />

GROSSER SCHRITT RICHTUNG<br />

DEKARBONISIERUNG<br />

Die Biomasse-Kesselanlage erzeugt rund 90 Prozent des Prozessdampfes,<br />

den ofi für seine Produktion benötigt. Dadurch<br />

reduziert das Unternehmen seine Treibhausgas-Emissionen<br />

am Standort Mannheim um rund 8.000 Tonnen jährlich. Die<br />

vorhandenen Kakaoschalen würden auch ausreichen, um den<br />

kompletten Dampfbedarf zu decken. Doch aufgrund der notwendigen<br />

Revisionen, Reinigungen und Reparaturen des Biomassekessels<br />

ist das in der Praxis nicht möglich. In diesen Zeitfenstern<br />

übernimmt ein Gaskessel die Dampferzeugung. Er kann auch zugeschaltet<br />

werden, um Spitzenlasten abzudecken, wenn dies<br />

nötig sein sollte.<br />

Weiterer Vorteil der Anlage: Durch die Nutzung der Kakaoschalen<br />

müssen diese nicht mehr wie bisher entsorgt werden.<br />

Dadurch entfallen nicht nur Kosten und Aufwand, sondern auch<br />

der Lkw-Verkehr zum Abtransport der Schalen. Dies trägt zusätzlich<br />

dazu bei, die Klimabilanz zu verbessern. Außerdem macht<br />

sich ofi mit der neuen Anlage unabhängiger von fossilen<br />

Energieträgern und profitiert von einer höheren Kostenund<br />

Versorgungssicherheit.<br />

Die MVV Enamic GmbH ist die B2B-Lösungseinheit des<br />

Mannheimer Energieunternehmens MVV Energie. Sie<br />

bündelt die Expertise mehrerer Unternehmen in allen<br />

Bereichen der Energie und Energieeffizienz. Mit dem<br />

Fokus auf Dekarbonisierung bzw. Klimaneutralität arbeiten die<br />

Fachleute eng zusammen, um für Geschäftskunden individuelle,<br />

klimafreundliche Energielösungen zu planen und umzusetzen.<br />

Zusammen mit dem Verbrennungsspezialisten Vyncke hat<br />

MVV Enamic für Olam Food Ingredients (ofi) die klimafreundliche<br />

Dampferzeugungsanlage entwickelt. Der Prozess beginnt in<br />

der Produktion bei ofi, wo die Kakaoschalen in einem Silo landen.<br />

Mit Hilfe eines Luftstroms werden sie in einen Vorlagebehälter<br />

geblasen und hier gesammelt. Schnecken transportieren die<br />

Schalen dann zur Verbrennung auf einen Rost im Feuerraum.<br />

Das dabei entstehende 800 °C heiße Rauchgas wird durch eine<br />

Kombination aus Wasserrohr- und Rauchrohrkessel geführt,<br />

sodass der benötigte Dampf entsteht. Über Rohre gelangt er an<br />

die betreffenden Stellen der Produktion bei ofi. Das sind vor allem<br />

die Sterilisierungs-, Alkalisierungs- und Desodorisierungsprozesse.<br />

Das Rauchgas nutzt MVV Enamic mit Hilfe eines Economizers<br />

zum Vorwärmen des Speisewassers. Anschließend geht es durch<br />

eine Abgasaufbereitung und -reinigung, die mit modernsten<br />

Technologien aus Multizyklon und Gewebefilter aufgebaut ist.<br />

Die Rostasche, die bei der Verbrennung anfällt, kann eventuell<br />

VORREITERROLLE SORGT FÜR HERAUS-<br />

FORDERUNGEN<br />

Der Weg hierher war nicht einfach, doch eine gewisse<br />

Hartnäckigkeit und der Glaube an die klimafreundliche<br />

Lösung zahlen sich nun aus. Als 2018 klar war,<br />

dass ofi am Standort Mannheim seine gasbefeuerte<br />

Dampfanlage durch eine neue Anlage ersetzen muss,<br />

war Erdgas ein kostengünstiger und sicher verfügbarer<br />

Energieträger. Das Ziel des Unternehmens – hinter dem<br />

Werksleiter Andreas Rudolph auch persönlich stand – war es<br />

jedoch, den CO 2 -Footprint des Standorts zu verkleinern.<br />

Rudolph hatte schnell die Vorstellung, dies durch die Verwertung<br />

der bei der Produktion als Reststoff anfallenden Kakaoschalen<br />

zu erreichen.<br />

In Deutschland gab es zu diesem Zeitpunkt keine einzige derartige<br />

Anlage, selbst weltweit waren es nur sehr wenige. Das<br />

bedeutete, dass die hierfür notwendige Biomasse-Kesselanlage<br />

nicht von der Stange verfügbar war wie eine Gaskesselanlage,<br />

sondern eigens für ofi konzipiert werden musste. Das sorgte für<br />

Investitionskosten, die erheblich über denen für eine klassische,<br />

8.000 TONNEN WENIGER TREIBHAUS-<br />

EMISSIONEN PRO JAHR<br />

Die Biomasse-Kesselanlage erzeugt rund 90 Prozent<br />

des Prozessdampfes, den ofi für seine Produktion<br />

benötigt. Dadurch reduziert das Unternehmen seine<br />

Treibhausgas-Emissionen am Standort Mannheim um<br />

rund 8.000 Tonnen jährlich. Eine interaktive Grafik<br />

des Aufbaus der Biomasse-Kesselanlage bei ofi in<br />

Mannheim finden Sie unter:<br />

bit.ly/41JzPRw<br />

SUPPLEMENT 01/<strong>2023</strong><br />

S11


▼<br />

UMWELTTECHNIK<br />

gasbefeuerte Anlage liegen. Hinzu kam der damals niedrige Preis<br />

für Erdgas. Unter diesen Voraussetzungen ließ sich die Idee nicht<br />

wirtschaftlich realisieren. „So schnell wollten wir aber nicht aufgeben,<br />

deshalb fragte ich unseren Energieversorger, ob er uns<br />

unterstützen kann“, erinnert sich Andreas Rudolph. Hier fand er<br />

mit der MVV Enamic genau den richtigen Partner.<br />

WIRTSCHAFTLICHKEIT DANK NEUEM<br />

FÖRDERPROGRAMM<br />

Kurze Zeit später legte das Bundesministerium für Wirtschaft<br />

und Energie (BMWi) die Bundesförderung für Energieeffizienz in<br />

der Wirtschaft (EEW) auf. Seit ihrer Novellierung Ende 2021 umfasst<br />

sie neben der Energie- auch die Ressourceneffizienz und<br />

besteht aus fünf Modulen. Das Modul 2 blieb durch die Novellierung<br />

unverändert. Es beinhaltet die Förderung von Prozesswärme<br />

aus erneuerbaren Energien, zum Beispiel mit Biomasseanlagen.<br />

Diese werden mit bis zu 45 Prozent gefördert (bei kleineren und<br />

mittleren Unternehmen mit bis zu 55 Prozent). Die Hauptvoraussetzung<br />

besteht darin, dass die erzeugte Wärme mindestens zur<br />

Hälfte für betriebliche Prozesse genutzt werden muss.<br />

ofi erfüllte alle Kriterien und mit der Bewilligung der Fördermittel<br />

war die Biomasse-Kesselanlage in der Vollkostenrechnung<br />

annähernd gleich auf mit den Kosten einer gasbefeuerten Anlage.<br />

Damit war der Startschuss für die Umsetzung gefallen.<br />

BASISARBEIT FÜR EINZIGARTIGE ANLAGE<br />

MVV Enamic übernahm die Projektleitung inklusive Planung,<br />

Umsetzung und Finanzierung sowie die Betriebsführung für<br />

16 Jahre mit dem Brennstoff- und Genehmigungsmanagement<br />

sowie allen nötigen Prüfungen und Wartungen. „Wir konnten das<br />

Großprojekt nur mit einem Partner umsetzen, der alle erforderlichen<br />

Kompetenzen und Ressourcen hat. Denn wir wollten<br />

möglichst wenig involviert sein, damit wir uns auf unser Kerngeschäft,<br />

die Kakaobohnenverarbeitung, konzentrieren können.<br />

Trotz einiger Herausforderungen, die bei einem Projekt dieser<br />

Größenordnung nicht ausbleiben, hat das hervorragend geklappt“,<br />

erläutert Werksleiter Andreas Rudolph.<br />

Eine der ersten Aufgaben von MVV Enamic war die Suche nach<br />

einem geeigneten Anlagenhersteller. Sie war nicht einfach zu<br />

lösen, denn eine solche Biomasse-Kesselanlage für Kakaoschalen<br />

war Neuland für die Hersteller. Einer der wenigen, die damit<br />

bereits Erfahrungen sammeln konnten, war Vyncke: Der Verbrennungsspezialist<br />

hatte in Südostasien und an der Elfenbeinküste<br />

schon ähnliche Anlagen realisiert.<br />

So überzeugte Vyncke auch ofi, und in Zusammenarbeit mit<br />

dem Kunden und MVV Enamic wurde die Anlage geplant. Hierfür<br />

mussten zuerst grundlegende Aspekte der Kakaoschalen ermittelt<br />

werden, etwa ihre Zusammensetzung, ihr Brennverhalten<br />

und ihr Heizwert. Für die üblicherweise genutzten Reststoffe wie<br />

Hackschnitzel, Waldrestholz oder Pellets sind diese Faktoren<br />

bekannt oder sogar normiert, nicht jedoch für Kakaoschalen.<br />

Prinzipiell lassen sich mit einer Anlage in der Art, wie sie nun<br />

bei ofi im Einsatz ist, auch andere Reststoffe für die thermische<br />

Verwertung nutzen, beispielsweise Kaffeesatz, Maisspindeln<br />

oder Schalen von Sonnenblumenkernen, Nüssen, Mandeln oder<br />

Getreide. Ob das im Einzelfall praktisch realisierbar ist, gilt es,<br />

individuell zu prüfen. Damit die Lösung wirtschaftlich sinnvoll<br />

ist, ist auf jeden Fall ein hoher Wärmebedarf erforderlich sowie<br />

eine ausreichende Menge an Reststoffen für eine thermische<br />

Leistung von mindestens drei Megawatt.<br />

FAZIT<br />

Mit steigenden Energie- und CO 2 -Preisen sowie dem zunehmenden<br />

Druck zu mehr Klimaschutz wird eine solche Reststoffnutzung<br />

für Unternehmen immer interessanter. Und durch die<br />

umfangreichen Fördermittel ist der Zeitpunkt ideal, um damit die<br />

Dekarbonisierung des Unternehmens voranzubringen.<br />

Bilder: MVV Energie, Olam Food Ingredients (ofi)<br />

www.mvv.de<br />

Prinzipiell lassen sich mit einer Anlage in der<br />

Art, wie sie bei ofi im Einsatz ist, auch andere<br />

Reststoffe für die thermische Verwertung<br />

nutzen, beispielsweise Kaffeesatz, Maisspindeln<br />

oder Schalen von Sonnenblumenkernen,<br />

Nüssen, Mandeln oder Getreide.<br />

Markus Eisenhauer, Planungsingenieur und<br />

Projektleiter, MVV Enamic GmbH<br />

S12 SUPPLEMENT 01/<strong>2023</strong>


DRUCKLUFTERZEUGUNG: ENERGIEPOTENZIALE NUTZEN<br />

Bei der Erzeugung von Druckluft fällt eine große Menge an Wärmeenergie an. Wird<br />

diese mittels Wärmerückgewinnung für weitere Betriebsabläufe wie Wassererwärmung,<br />

Trocknungsprozesse oder Vorerwärmung von Brennerluft nutzbar gemacht,<br />

lassen sich erhebliche Energieeinsparungen, Emissionssenkungen und Kostenreduzierungen<br />

erzielen. Mit hochleistungsfähiger Kompressortechnologie und maßgeschneiderten<br />

Systemen zur Wärmerückgewinnung bietet Aerzen genau die richtige Antwort.<br />

Das Ergebnis: maximale Ressourceneffizienz und Wirtschaftlichkeit. Ein Beispiel sind<br />

die zweistufigen Schraubenverdichter der Baureihe 2C mit Wärmerückgewinnung aus<br />

dem Hause RKR Gebläse und Verdichter GmbH, einer 100%igen Tochtergesellschaft von<br />

Aerzen. Diese zweistufigen Verdichterlösungen werden durch die Aerzener Kundenberatung<br />

und Engineering-Kompetenz von RKR zu einer innovativen Systemlösung für die<br />

Kundenanwendung.<br />

www.aerzen.com<br />

AUTOMATISCHE BALLENPRESSE FÜR<br />

OPTIMIERTE KARTONAGENENTSORGUNG<br />

Bei üblichen Ballenpressen<br />

werden die<br />

Kartonagen zunächst<br />

in Behältnissen<br />

gesammelt und<br />

anschließend noch<br />

einmal händisch<br />

daraus entnommen,<br />

da sie manuell in die<br />

Presskammer<br />

eingeworfen werden<br />

müssen. Kartonage wird also zwei Mal in die Hand genommen.<br />

Hinzu kommt, dass Mitarbeiter sich häufig bücken müssen und<br />

auch Schnittverletzungen durch das Zerkleinern von Kartons<br />

gehören zur Tagesordnung. Beim AutoLoadBaler funktioniert<br />

dies anders: Kartonage wird zunächst in speziellen Wagen<br />

gesammelt und dann bequem in die Zuführeinheit des Auto-<br />

LoadBaler eingeschoben. Der Entleerungsprozess der Sammelwagen<br />

beginnt automatisch. Die manuelle Befüllung entfällt<br />

und der Mitarbeiter kann direkt mit seiner eigentlichen Arbeit<br />

fortfahren. Währenddessen fährt ein Scherenhubtisch den<br />

Boden des Sammelwagens nach oben, sodass die Kartonage von<br />

den Rotoren in die Presskammer befördert wird. Hier wird sie<br />

gleichmäßig verteilt und in einen direktvermarktungsfähigen<br />

Ballen gepresst. Diese Automatisierung reduziert den Zeit- und<br />

Arbeitsaufwand für die Entsorgung signifikant.<br />

www.strautmann-umwelt.de<br />

NASSABSCHEIDER FÜR ALUMINIUMSTAUB<br />

Mit dem Dustomat Hydro bietet Esta eine leistungsstarke<br />

Nassabscheider-Generation an, die speziell für Aluminiumstaub<br />

und Arbeitsprozesse mit Funkenflug konzipiert ist. Die Dustomat-Hydro-Serie<br />

kann zur Einzel- und Mehrplatzabsaugung<br />

eingesetzt werden. Das Herzstück der Kompaktanlagen bildet<br />

die Wasserabscheide-Technologie. Sie macht Funken und<br />

brennbare Stäube bereits in der ersten Filterstufe mit einem<br />

Abscheidegrad von 92 % nahezu vollständig unschädlich. Selbst<br />

kleinste Partikelfraktionen von ≥ 0,9 µm sollen sicher in der<br />

Wasserwirbelkammer gebunden werden. Die Filtermedien des<br />

danach folgenden Trockenabscheidesystems werden geschont,<br />

wodurch insgesamt längere Standzeiten<br />

und niedrige Folgekosten erreicht<br />

werden sollen. Die Nassabscheider<br />

können mit einem individuellen<br />

Filterpaket ausgestattet werden. Ein<br />

hochwirksamer Hepa-H-14-Filter mit<br />

einem Abscheidegrad von 99,995 %<br />

eignet sich z.B. besonders zur Filtration<br />

von krebserregenden Stäuben,<br />

wodurch die gereinigte Luft anschließend<br />

wieder zu 100 % in den Raum<br />

zurückgeführt werden kann. Abhängig<br />

von den geltenden Partikel-Grenzwerten<br />

können auch Filterkassetten<br />

mit niedrigeren Abscheidegraden<br />

eingesetzt werden.<br />

www.esta.com<br />

BIOBASIERTES, LÖSEMITTELFREIES KLEBEBAND-PORTFOLIO MIT RECYCLEBAREN LINERN<br />

Der Hightech-Klebebandhersteller Lohmann treibt im Rahmen der eigenen Nachhaltigkeitsstrategie zukunftsfähige Klebetechnologien<br />

voran. Die jüngste Entwicklung trägt gleich auf mehreren Ebenen zur Reduktion des CO 2<br />

-Fußabdrucks bei: Das neue Klebeband-Portfolio<br />

DuploCOLL ECO enthält neu entwickelte, biobasierte Klebstoffe, ist lösemittelfrei und mit recyclebaren Liner-Systemen<br />

ausgestattet, die wieder in die reguläre Kreislaufwirtschaft zurückgeführt<br />

werden können. Hergestellt werden die Produkte mit Lohmanns 100 % lösemittelfreier<br />

TwinMelt-Technologie, einem Beschichtungsverfahren, das die Klebebandherstellung<br />

mit geringem Energieverbrauch und reduzierten CO 2<br />

-Emissionen<br />

ermöglicht. Die benötigte Energie der deutschen Fertigungsstandorte wird<br />

vollständig über erneuerbare Energien gedeckt. „Mit dem ECO-Portfolio<br />

unterstützen wir Kunden dabei, ihren Produktionsprozess noch nachhaltiger zu<br />

gestalten. Und das bei gewohnt zuverlässiger Performance: hohe Anfangshaftung,<br />

exzellente Kaltklebeeigenschaften sowie gute Klebkraft auf hoch- und<br />

niederenergetischen Oberflächen“, so Sascha Rakhsh Bahar, Head of Sales<br />

Projects bei Lohmann. Die Tapes verfügen über eine hohe Alterungsbeständigkeit<br />

und sind auch auf recycelten Substraten anwendbar.<br />

www.lohmann-tapes.com<br />

SUPPLEMENT 01/<strong>2023</strong><br />

S13


KREISLAUFWIRTSCHAFT<br />

SCHWARZES<br />

GOLD<br />

UMWELTTECHNIK<br />

Kunststoffverpackungen sind zu wertvoll, um<br />

sie zu verbrennen oder zu deponieren. Viel<br />

sinnvoller ist das Recycling von sortenreinen<br />

Kunststoffen. Damit das Rezyklat für sicherheitsrelevante<br />

Bereiche im Automobilbau<br />

eingesetzt werden kann, ist eine Qualitätssicherung<br />

und Zusammenarbeit von Recycler<br />

und Materialhersteller notwendig. Dadurch<br />

entsteht ein Produkt, das mechanische<br />

Eigenschaften, Emissionen und ein gleiches<br />

Brennverhalten wie die Neuware besitzt.<br />

Durch die neuen EU-Vorgaben und selbstgewählten<br />

Nachhaltigkeitsprogramme setzten europäische Automobilhersteller<br />

vermehrt Polymere mit Rezyklatanteil<br />

ein. Beschleunigt wurde die Entwicklung durch die<br />

aktuelle Debatte zur Circular Economy (EU-Green-Deal). Grundsätzlich<br />

ist Recycling aber kein neues Thema für die Automobilindustrie,<br />

seit Jahren versucht sie bereits, den überwiegenden Teil<br />

ihrer Kunststoffabfälle (Ladungsträger, Produktionsabfälle, Verpackung<br />

etc.) einer stofflichen Verwertung zuzuführen. Bisher<br />

hatten die Bauteilproduzenten jedoch noch Bedenken, Rezyklate<br />

in sicherheitsrelevanten Bereichen einzusetzen – zu stark<br />

schwankten die mechanischen Eigenschaften.<br />

Der Anteil an Kunststoffen im Automobilbau nimmt stetig zu,<br />

denn so lässt sich Gewicht einsparen. Das führt zur Reduzierung<br />

von CO 2 -Emissionen herkömmlicher Verbrennungsmotoren und<br />

ermöglicht größere Reichweiten für Elektrofahrzeuge. Aktuell<br />

bestehen bis zu 50 Prozent des Volumens der Fahrzeuge aus<br />

Kunststoff, umgerechnet auf das Gewicht eines Autos sind es<br />

18 Prozent. Jedoch geht man davon aus, dass dieser Anteil bis<br />

2027 auf ungefähr 25 Prozent steigen wird.<br />

In einem Automobil sind über 39 verschiedene Kunststoffe verbaut,<br />

wobei der größte Teil PP, PUR, PA und PVC ist. Durch seine<br />

Vielseitigkeit findet PP (Polypropylen) weite Verbreitung in verschiedenen<br />

Einsatzgebieten und ist mit bis zu 30 Prozent der<br />

meistgenutzte Kunststoff. Gerade in Form von EPP (expandiertes<br />

Polypropylen) gewinnt es immer mehr an Bedeutung, z. B. bei<br />

Pralldämpfern im Bereich der Fußgängersicherheit und im Insassenschutz.<br />

Aufgrund der geschlossenzelligen Schaumstruktur,<br />

S14 SUPPLEMENT 01/<strong>2023</strong>


t<br />

die eine Absorption der Aufprallenergie in multiplen Stößen<br />

sicherstellt, eignet es sich dort besonders gut.<br />

Um die Entwicklung des EPP mit Rezyklatanteil voranzutreiben,<br />

hat der Kunststoffrecycler General-Industries Deutschland<br />

(GID) gemeinsam mit dem französischen Materialhersteller JSP<br />

International (JSP) ein geeignetes Recyclingsystem etabliert.<br />

KREISLAUFSYSTEM FÜR KUNSTSTOFFE<br />

GID hat sich schon seit vielen Jahren auf die Automobilindustrie<br />

spezialisiert und so ein flächendeckendes System zur Übernahme<br />

von Kunststoffabfällen etabliert, z. B. mit Audi, BMW, Daimler,<br />

Porsche, PSA, Opel, Renault, Seat, Skoda und Volkswagen.<br />

Zusätzlich kommt noch eine Vielzahl an Zulieferern hinzu. Durch<br />

DURCH EINEN REZYKLATANTEIL<br />

VON 25 PROZENT KÖNNEN<br />

RESSOURCEN GESCHONT UND<br />

ZWÖLF PROZENT CO 2 E-EMISSIONEN<br />

EINGESPART WERDEN<br />

eigene Standorte, Inhouse-Betriebe in den Werken der OEM,<br />

mobile Aufbereitungsanlagen sowie Partnerunternehmen<br />

können deutschlandweit sowie in einigen europäischen Ländern<br />

Ladungsträger übernommen werden. Allein in diesem Segment<br />

produziert GID 15.000 t/a Rezyklate.<br />

Mit etwa 4.500 t/a sind wiederverwendbare Verpackungen aus<br />

dem Automotive-Sektor eine wichtige Quelle für das Kreislaufsystem.<br />

Mehrwegbehälter für Fahrzeugkomponenten aus EPP<br />

werden zwischen den OEM-Werken und den Zulieferern eingesetzt.<br />

Diese sind oft Spezialladungsträger und somit eigens für<br />

Bauteile von einzelnen Fahrzeugen ausgelegt und werden, wenn<br />

die Produktion des Fahrzeugs ausläuft, durch den OEM verschrottet.<br />

Somit hängt die Nutzungsdauer von den transportierten<br />

Bauteilen ab.<br />

KURZE NUTZUNGSDAUER<br />

Ladungsträger von Komponenten, die bei einem Facelift<br />

getauscht werden, sind oft nur drei bis vier Jahre im Einsatz, spätestens<br />

jedoch zum Modellwechsel werden sie verschrottet. Darüber<br />

hinaus kommen große Mengen an Einwegbehältern aus<br />

EPP für die Transportverpackung von Batteriezellen für E-Fahrzeuge<br />

aus China hinzu. Diese Einweg-EPP-Behälter stellen derzeit<br />

den größten Recyclinganteil am EPP-Input für GID dar.<br />

Im Vorfeld des Fahrzeugauslaufs stimmt GID mit dem Behältermanagement<br />

des OEM den Aussteuerungsplan zur Reduktion<br />

der Transportkosten und der CO 2 -Emissionen ab. Da die<br />

Ladungsträger ein großes Volumen, jedoch nur ein geringes Gewicht<br />

besitzen, kommt meist eine Lagerung wegen der geringen<br />

Lagerkapazität nicht infrage. Gleichzeitig ist ein Transport teuer<br />

und ineffektiv. Daher setzt GID oft EPP-Verdichter vor Ort ein, wie<br />

z. B. an den Leergutplätzen der OEM, um die Ladungsträger zu<br />

pressen. Die Kompaktierungsleistung der Verdichter liegt bei<br />

150 kg/h bzw. 1 t pro Stellplatz. So wird das Ladegewicht auf 22 t<br />

pro Lkw erhöht – im Gegensatz zu den unverdichteten EPP-Behältern<br />

von lediglich 1,2 t pro Lkw-Ladung.<br />

Überall sonst, wo diese EPP-Behälter anfallen, werden sie von<br />

Gebietsspediteuren der OEM per Direkttransport von den Zulieferern<br />

zum nächsten GID-Standort gebracht. Solche Annahmestellen<br />

befinden sich unter anderem in Bad Langensalza, Braunschweig,<br />

Bremen, Erfurt, Eschwege, Ingolstadt, Kassel, Leipzig<br />

Durch die Kompaktierung passen rund 18-mal so viele<br />

Verpackungen auf einen Lkw<br />

und Stuttgart. Zusätzlich gibt es Partnerbetriebe im europäischen<br />

Ausland, etwa in Frankreich, Italien, Polen, der Slowakei, Ungarn<br />

und Spanien.<br />

REZYKLAT ALS ALTERNATIVE<br />

Die Ladungsträger werden von GID nach strikten Qualitätsvorgaben<br />

sortiert. Um die notwendige Qualität für den Verarbeitungsprozess<br />

beim Materialhersteller und das Verschäumen beim<br />

Formteilhersteller zu gewährleisten – sowie die Spezifikationen<br />

der Fahrzeughersteller zu erfüllen – ist eine stringente Eingangskontrolle<br />

wichtig. Da die Verwertung des Materials herstellerunabhängig<br />

ist, steuert GID die Materialflüsse über die gesamte<br />

Kette – vom Zulieferer bis zu den eigenen Verarbeitungsstätten.<br />

Nur schwarze Nicht-ESD-Behälter ohne Aufkleber und Fremdstoffe<br />

gelten als A-Qualität, sämtliche anderen Ladungsträger<br />

erreichen nur B-Qualität. Am GID-Standort in Eschwege werden<br />

die nach verschiedenen Qualitäten sortierten und verdichteten<br />

EPP-Ladungsträger verarbeitet. Neben Eingangskontrollen beim<br />

Sortieren und Granulieren wird auch das Rezyklat im eigenen<br />

Labor auf Schlüsselkriterien wie Schmelzflussindex, Kerbschlag,<br />

Zugversuch und Füllstoffgehalt untersucht. So stellt GID sicher,<br />

dass das Material die strengen Vorgaben im Automobilbereich<br />

erfüllt.<br />

Das so entstandene und durch die Qualitätskontrolle freigegebene<br />

Material wird dann an JSP geliefert. Das Unternehmen setzt<br />

das PP-Regranulat für die Produktion des EPP Arpro 5134 RE mit<br />

einem Rezyklatanteil von 25 Prozent ein. So können nicht nur Ressourcen<br />

geschont werden, sondern es werden auch bis zu zwölf<br />

Prozent CO 2 e-Emissionen (CO 2 e: CO 2 -Äquivalente) im Vergleich<br />

zu Neuware eingespart. Trotzdem entstehen keine Einbußen bei<br />

den mechanischen Eigenschaften bzw. der Verarbeitbarkeit.<br />

Bilder: General Industries<br />

www.general-industries.de<br />

SUPPLEMENT 01/<strong>2023</strong><br />

S15


ZUSAMMENARBEIT IN DER PHOSPHOR-RÜCKGEWINNUNG<br />

Kemira Oyj und Veolia Wasser Deutschland wollen bei der großtechnischen Umsetzung<br />

einer neuen Technologie zur Phosphorrückgewinnung zusammenarbeiten. Mit<br />

Vivimag lassen sich Phosphor und andere wertvolle Rohstoffe, wie zum Beispiel<br />

Eisen, aus Klärschlamm zurückgewinnen. Die Technologie wurde von Wetsus, dem<br />

europäischen Kompetenzzentrum für nachhaltige Wassertechnologie, und der<br />

Technischen Universität Delft in Zusammenarbeit mit Kemira, mehreren anderen<br />

Privatunternehmen und kommunalen Wasserbetrieben entwickelt. Für Kemira Oyj<br />

und Veolia Wasser Deutschland stellt diese neue Technologie eine wichtige Ergänzung<br />

ihres Angebots zur nachhaltigen Wasseraufbereitung dar.<br />

www.veolia.de<br />

www.kemira.com<br />

STREULICHT BEI DER TRÜBUNGSMESSUNG<br />

VERMEIDEN<br />

Das neue Trübungsmessgerät<br />

TB350 von Lovibond will unerwünschtes<br />

Streulicht beseitigen.<br />

Nach Herstellerangaben sorgt die<br />

ausgeklügelte Anordnung von<br />

zwei Detektoren inklusive<br />

Streulichtfalle dafür, dass sowohl<br />

bei Proben mit sehr geringer als<br />

auch mit sehr hoher Trübung<br />

eine hohe Messgenauigkeit<br />

erzielt werden kann. Der Erfassungswinkel<br />

bleibt über den gesamten Bereich von 0,01 bis<br />

4.000 NTU bei 90 °. Multipath 90 ° Blac heißt diese neue<br />

Technologie. Blac steht dabei für Backscattered Light Absorbing<br />

Cavity. Sie soll zudem dafür sorgen, dass beständig konsistente<br />

Ergebnisse erzielt werden – unabhängig von der Form und<br />

Größe der trübungsverursachenden Partikel. Ein spezieller<br />

Messmodus (Fast-Settling) für sich schnell absetzende<br />

Trübungspartikel soll eine noch größere Messsicherheit<br />

garantieren.<br />

www.lovibond.com<br />

XXL-ROTTETUNNEL FÜR<br />

KOMPOSTIERUNGSANLAGE<br />

Für den Auftraggeber<br />

Syndikat<br />

Minett-Kompost<br />

errichtete Eggersmann<br />

Anlagenbau<br />

eine neue Kompostierungsanlage<br />

am<br />

Standort Monnerich,<br />

Luxemburg. Aufgrund<br />

der Hallengeometrie<br />

der Alt-Anlage wurden hier mit 42 m Länge die<br />

bisher längsten Eggersmann Rottetunnel errichtet. Insgesamt<br />

befanden sich acht Rottetunnel mit Tunneleintragsgerät sowie<br />

zugehöriger Förder- und Ablufttechnik im Lieferumfang des<br />

Anlagenbauers. Zudem kommen ein Forus Zerkleinerer, eine<br />

Terra Select Trommelsiebmaschine sowie ein Sternsiebdeck in<br />

der neuen Anlage zum Einsatz – alle rein elektrisch betrieben.<br />

In der Anlage wird ein Großteil der luxemburgischen Biound<br />

Grünabfälle verarbeitet. Der Durchsatz beläuft sich<br />

auf 20.000 t/a.<br />

www.f-e.de<br />

STAUBFREIE METALLARBEIT<br />

Beim Flexen, Schleifen, Schweißen, Drehen oder Fräsen entstehen<br />

Stäube, die die Luft sowohl am Arbeitsplatz als auch in<br />

Nebenräumen verschmutzen. Unter ihnen befinden sich als<br />

krebserzeugend geltende Partikel. Seit fast zwei Jahrzehnten<br />

widmet sich möcklinghoff Lufttechnik diesem Feld und sorgt<br />

mit zielgerichteten Filterlösungen für saubere Luft. Um Arbeitskräfte<br />

vor ungesundem Staub und Aerosolnebel zu schützen,<br />

entwickelte das Unternehmen die DustBox. Ob stationär<br />

verbaut oder mobil – der Luftreiniger punktet laut Hersteller<br />

mit konstant hohem Luftdurchsatz und überdurchschnittlich<br />

starken Filtern. Mit Hepa-Filtern und hohem Volumenstrom<br />

verbessert er spür- und messbar die Raumluftqualität. Das<br />

schützt nicht nur die ausführenden Gewerke, sondern auch<br />

die Bewohner und Nutzer von Nebenräumen. Möcklinghoff<br />

Lufttechnik begegnet den unterschiedlichen Größen staubbelasteter<br />

Räume mit drei Varianten seines Luftreinigers:<br />

DustBox 1 000, 2 000 und 6 000 spielen ihre Stärken in maximal<br />

12, 24 und 100 m 2 großen Arbeitsbereichen aus. Ob im<br />

Umluftbetrieb, mit Abluft- oder Absaugschlauch, mit Punkterfassung<br />

oder Unterdruckhaltung – alle Typen erfüllen die<br />

Anforderungen der Staubklasse H, sind robust, mobil und<br />

universell einsetzbar.<br />

www.moecklinghoff-lufttechnik.de<br />

DIGITALE CONTAINER-ERFASSUNG<br />

Welcher Abfallbehälter<br />

steht wo?<br />

Sind alle intakt?<br />

Schnelle Antworten<br />

auf diese<br />

Fragen bietet die<br />

neue Version von<br />

mobile:container<br />

von Rona Systems.<br />

Ergänzend zur<br />

lückenlosen Dokumentation der Behälter und ihrer Bewegungen<br />

lassen sich mit dem neuen Modul jetzt auch neue Tonnen oder<br />

Mulden einfach am Tablet im System anlegen und mit einem<br />

RFID-Transponder oder QR-Code verbinden. Dank dieser mobilen<br />

Inventarisierungsfunktion können nicht nur Behälterstandorte<br />

schnell und einfach geändert und bei Bedarf korrigiert werden.<br />

Sie bietet einen ebenso aktuellen wie transparenten Überblick<br />

über den Behälterbestand in Containerdepots. Nach deren<br />

Inventarisierung – egal ob mit Nummer oder noch einfacher<br />

per Bar-/QR-Code oder RFID-Transponder – sind sie sofort aktiv<br />

auf das Depot buchbar. Das System erinnert an periodische<br />

UVV-Checks.<br />

www.rona.at<br />

S16 SUPPLEMENT 01/<strong>2023</strong>


MADE IN GERMANY<br />

Schwere Stücke ganz leicht<br />

Ergonomisches<br />

Drehen und Wenden<br />

Ihr Spezialist für Materialhandling<br />

www.barth-maschinenbau.de<br />

Anwenderbericht<br />

wendoLIFT pro bei Viessmann<br />

Ergonomische Arbeitsplätze<br />

Fachkräfte an das<br />

Unternehmen<br />

binden!<br />

Indem Unternehmen in eine ergonomische<br />

Arbeitsplatzgestaltung investieren,<br />

zeigen Sie Ihren MitarbeiterInnen, dass<br />

ihre Gesundheit und ihr Wohlbefinden<br />

Ihnen am Herzen liegen.<br />

Dies sendet ein starkes Signal der Wertschätzung<br />

und kann das Engagement<br />

und die Bindung der MitarbeiterInnen an<br />

das Unternehmen stärken.<br />

Eine Investition in die Ergonomie lohnt<br />

sich somit für Unternehmen auf lange<br />

Sicht, da dies nicht nur dazu beitragen<br />

kann, MitarbeiterInnen zu binden, sondern<br />

auch dazu beiträgt, die Kosten zu<br />

senken und die Gewinne zu steigern.<br />

Das Prinzip der Wendefunktion des BARTH<br />

wendoLIFT kommt den Kühlexperten der<br />

Viessmann Kühlsysteme GmbH sehr gelegen,<br />

denn in der Produktion werden im Bereich<br />

Sonderfertigung geschäumte Bestandteile<br />

von Kühlzellenelementen nachträglich bearbeitet.<br />

Diese Bauteile sind bis zu 360 kg<br />

schwer und mit einer Länge von 6 m und einer<br />

Breite von über 1 m recht sperrig.<br />

„Für das Ausrichten bei der Nachbearbeitung<br />

wurden bisher mehrere Helfer benötigt, was<br />

zeitaufwendig war. Deshalb haben wir uns mit<br />

drei wendoLIFT ausstatten lassen, um ohne<br />

Kraftaufwand bis zu 20 Kühlzellenelemente<br />

pro Tisch und Schicht von nur einem Werker<br />

positionieren zu können“, berichtet Andreas<br />

Beutner, Produktionstechnik/Industrial Engineering<br />

bei der Viessmann Kühlsysteme<br />

GmbH.<br />

Als besonders hilfreich erweist sich dabei<br />

neben der sicheren Auflage und dem gleichmäßigen<br />

Kippen schwerer Bauteile die praktische<br />

Höhenverstellung der Tische. So kann die<br />

Bearbeitungsposition individuell auf den/die<br />

MitarbeiterIn angepasst werden. Muss das<br />

Werkstück auf eine andere Fertigungsfläche<br />

geschoben werden, lässt sich der Tisch ebenfalls<br />

entsprechend ausrichten. Ergänzend verfügen<br />

die wendoLIFT-Modelle über anhebbare<br />

Röllchenleisten an beiden Seiten, um die Kühlzellenelemente<br />

leicht und materialschonend<br />

verschieben sowie rundum bearbeiten zu können.<br />

Bei Viessmann übernehmen drei wendoLIFT pro das Wenden schwerer Bauteile bis 360 Kg. Ohne Kraftaufwand<br />

lassen sich so bis zu 20 Kühlzellenelemente pro Tisch und Schicht von nur einem Werker positionieren.<br />

Quelle: Viessmann Refrigeration Solutions<br />

ANDREAS BEUTNER<br />

Produktionstechnik / Industrial Engineering bei<br />

der Viessmann Kühlsysteme GmbH<br />

„Die Firma BARTH hat die Tische unter<br />

anderem in Bezug auf die Wendefläche<br />

an unsere Bauteilgrößen und die Gewichte<br />

angepasst, um einen sicheren Stand<br />

zu gewährleisten“, berichtet Beutner.<br />

„Da sie bei uns für den stationären<br />

Gebrauch vorgesehen sind, wurden sie<br />

beispielsweise mit zusätzlichen Stellfüßen<br />

ausgestattet.“<br />

Weltweit im Einsatz: Kühlzellen von Viessmann<br />

Quelle: Viessmann Refrigeration Solutions<br />

www.barth-maschinenbau.de


Drehen & Wenden<br />

Unsere<br />

ergonomischen<br />

Top-Produkte<br />

kippLIFT<br />

Große Gewichte ganz leicht<br />

Ihr Spezialist für Materialhandling<br />

Bei zahlreichen industriellen Anwendungen müssen<br />

täglich Werkstücke mit sperrigen Abmessungen<br />

und hohen Gewichten positioniert sowie<br />

gewendet werden. Häufig übernehmen diese Aufgaben<br />

mehrere MitarbeiterInnen, die das Werkstück<br />

aus Mangel an geeigneten Vorrichtungen<br />

mit bloßen Händen drehen – auf Kosten des eigenen<br />

Rückens.<br />

kippLIFT pro<br />

kippLIFT<br />

Zu den Maßnahmen, die Unternehmen ergreifen<br />

können, um ergonomische Arbeitsplätze zu schaffen,<br />

gehören beispielsweise höhenverstellbare<br />

Montagetische, ergonomische Hilfsmittel für Materialhandling,<br />

gute Beleuchtung, eine angenehme<br />

Raumtemperatur und ausreichend Bewegungsfreiheit.<br />

Auch die Gestaltung von Pausenräumen und<br />

die Möglichkeit zur Entspannung und Bewegung<br />

können dazu beitragen, dass MitarbeiterInnen sich<br />

wohl fühlen und gesund bleiben.<br />

Unternehmen, die in ergonomische Arbeitsplätze<br />

investieren, können somit langfristig von motivierten<br />

und gesunden MitarbeiterInnen profitieren.<br />

1 2 3 4<br />

wendoSYST<br />

Schwere Haustüren leicht gewendet<br />

1 2 3<br />

Sonderlösungen Drehen & Wenden<br />

(Fast) alles ist möglich!<br />

wendoSYST<br />

Sonderlösung<br />

Das Gerät ist eine Entwicklung basierend auf dem Konzept des bewährten<br />

wendoSYST. In der Fertigung des Kunden werden schwere Rahmen zwischen<br />

den beide Wendeeinheiten eingespannt und mittels Getriebe im 180° gedreht.<br />

Die Bauteile sind bis zu 4,8 m lang und haben ein maximales Gewicht von<br />

400 kg. Im eingespannten Zustand können die Werkstücke weiter bearbeitet<br />

und endmontiert werden.<br />

wendoSYST<br />

Sonderlösung<br />

Team7<br />

Die Aufgabenstellung für BARTH war, ein Gerät<br />

zum Drehen für schwere, massive und erstklassige<br />

Tische zu entwickeln ohne dabei viel Kraft aufwenden<br />

zu müssen. Die hochwertigen Tische müssen<br />

zum Verpacken vom Hubtisch entnommen, um 180°<br />

gedreht und auf eine Palette gepackt werden. Der<br />

Ablauf soll ergonomisch und von nur einer Fachkraft<br />

leicht durchzuführen sein.<br />

Sofort-Info unter:<br />

+49 8621 5<strong>05</strong>0 600 oder<br />

info@barth-maschinenbau.de<br />

www.barth-maschinenbau.de


wendoLIFT<br />

Arbeitstisch mit integrierter Wendeeinrichtung zum Bearbeiten<br />

großer Werkstücke<br />

BARTH Ergonomie<br />

Motivationssteigerung<br />

im Betrieb<br />

wendoLIFT vario<br />

Moderne ergonomische Arbeitsplätze bieten<br />

zahlreiche Vorteile für Unternehmen und MitarbeiterInnen.<br />

Zum einen können sie dazu<br />

beitragen, körperliche Beschwerden und Erkrankungen<br />

zu reduzieren oder zu vermeiden.<br />

Zum anderen können sie die Produktivität und<br />

Motivation der MitarbeiterInnen steigern.<br />

Denn wer sich wohlfühlt, arbeitet auch effektiver<br />

und engagierter.<br />

wendoLIFT pro<br />

wendoLIFT compact<br />

Arbeitsumgebung<br />

anpassen macht<br />

sich bezahlt<br />

Ergonomie bezieht sich auf die Anpassung der<br />

Arbeitsumgebung an die Bedürfnisse des<br />

menschlichen Körpers. Das Ziel ist es, die Arbeit<br />

so zu gestalten, dass sie für Mitarbeiter-<br />

Innen möglichst angenehm und gesundheitsfördernd<br />

ist. Dabei werden Aspekte wie<br />

Körperhaltung, Bewegungsfreiheit, Beleuchtung<br />

und Raumtemperatur berücksichtigt.<br />

1 2 3 4<br />

BARTH<br />

Produktvideos<br />

kippLIFT pro wendoLIFT vario wendoSYST<br />

Anwenderbericht<br />

wendoLIFT vario bei poster XXL<br />

Deutschlands führender Online-Händler<br />

posterXXL nutzt für seine Fotoprodukte einen<br />

BARTH wendoLIFT zum materialschonenden<br />

Handling der empfindlichen Acrylglasplatten.<br />

„Acrylglas ist als Rahmen für Bilder sehr beliebt,<br />

da es leichter und bruchsicherer als Glas<br />

ist. Jedoch neigt es zu einer hohen Kratzempfindlichkeit“,<br />

erklärt Louai Alhboubati, Head of<br />

Production Engineering bei der posterXXL<br />

GmbH.<br />

unserer MitarbeiterInnen vor und beschleunigt<br />

aufgrund seiner Leichtgängigkeit auch die<br />

Arbeit im Vergleich zum händischen Tragen“,<br />

bestätigt Alhboubati.<br />

Das empfindliche Material liegt sicher auf und wird anstatt mit variierender Körperkraft behutsam mittels<br />

gleichmäßiger Hydraulik gedreht. Quelle: posterXXL GmbH<br />

„Das Handling bei uns im Finishing erfordert<br />

insbesondere bei Großdrucken daher eine<br />

gewisse Genauigkeit, die aber beim händischen<br />

Umpositionieren nicht immer garantiert<br />

werden kann. Mit unserem Tisch bewegen wir<br />

bis zu 100 Platten pro Schicht in der Produktion.<br />

Der wendoLIFT beugt der Überlastung<br />

Lesen Sie den gesamten Bericht im Internet auf barth-maschinenbau.de


Anwenderbericht<br />

wendoLIFT compact bei Schuhbauer<br />

Ihr Spezialist für Materialhandling<br />

Maximallasten<br />

wendoLIFT compact / wendoLIFT vario<br />

260 kg<br />

250 kg<br />

240 kg<br />

230 kg<br />

220 kg<br />

210 kg<br />

200 kg<br />

190 kg<br />

180 kg<br />

170 kg<br />

160 kg<br />

150 kg<br />

140 kg<br />

130 kg<br />

120 kg<br />

500mm 600mm 700mm 800mm 900mm 1000mm 1100mm 1200mm 1300mm<br />

wendoLIFT pro<br />

460 kg<br />

450 kg<br />

440 kg<br />

430 kg<br />

420 kg<br />

410 kg<br />

400 kg<br />

390 kg<br />

380 kg<br />

370 kg<br />

360 kg<br />

350 kg<br />

500mm 600mm 700mm 800mm 900mm 1000mm 1100mm 1200mm 1300mm 1400mm<br />

Das empfindliche Material liegt sicher auf und wird anstatt mit variierender Körperkraft behutsam<br />

mittels gleichmäßiger Hydraulik gedreht. Quelle: Schuhbauer GmbH<br />

Der wendoLIFT compact wird bei der Schuhbauer<br />

GmbH als zuverlässiger und mobiler<br />

Lasthelfer eingesetzt. „Wir nutzen bei uns in<br />

der Fertigung fünf Tische mit Rollenbahnergänzung,<br />

weil wir unsere Bauteile oft zwischen<br />

verschiedenen Bearbeitungsstationen<br />

hin und her transportieren müssen – und das<br />

bei einer Werksgesamtfläche von 6.000 m²“,<br />

erklärt Max Schuhbauer, federführend im Bereich<br />

Technik bei der Schuhbauer GmbH. Bei<br />

den Werkstücken handelt es sich um schwere,<br />

lange Tischplatten, die unter anderem Bestandteil<br />

von Werkstattmöbeln sind. Die Platten<br />

müssen beidseitig bearbeitet werden. Der<br />

zuverlässige Wendevorgang gewährleistet<br />

eine hohe, exakte Wiederholbarkeit beim Ausrichten.<br />

„Dank des wendoLIFT kann ein/e MitarbeiterIn<br />

allein die Platten ohne Anstrengungen zwischen<br />

den Stationen hin und her fahren und<br />

sie gleichzeitig für das Bearbeiten wenden.<br />

Früher mussten dafür immer andere Kollegen<br />

hinzugeholt werden“, so Schuhbauer. Die<br />

hochwertigen, bremsbaren Laufrollen sorgen<br />

für eine flüssige Bewegung, wobei das Bauteil<br />

sicher aufliegt und zusätzlich mittels spezieller<br />

Aufnahmen fixierbar ist.<br />

wendoLIFT compact vor der CNC-Fräse, Schuhbauer GmbH. Quelle: Schuhbauer GmbH<br />

BARTH – seit über 30 Jahren<br />

Profitieren Sie von unserer Erfahrung<br />

MADE IN GERMANY<br />

Wir leben klare Werte und beziehen unsere Kunden,<br />

Lieferanten und MitarbeiterInnen in Planung und Handeln<br />

mit ein. Darüber hinaus nehmen wir die Verantwortung<br />

für Gesellschaft und Umwelt aktiv wahr. Dies führt zu<br />

einer Vertrauensbasis, die den langfristigen Erfolg<br />

überhaupt erst ermöglicht.<br />

HARMONIE VON QUALITÄT UND FUNKTION<br />

Wir erfüllen höchste Ansprüche an Produktqualität, sowie<br />

Funktionalität und werden dadurch den hohen europäischen<br />

Anforderungen an die Verwendungstauglichkeit unserer<br />

Produkte gerecht.<br />

OFFENE UND EHRLICHE BERATUNG<br />

Eine fundierte und individuelle Beratung ist uns wichtig.<br />

So finden wir für Ihre Anwendung die optimale Lösung.<br />

Hubtische<br />

WIRTSCHAFTLICHKEIT<br />

Unsere innovativen Produkte sind nicht nur wirtschaftlich,<br />

sondern auch ergonomisch. So erhalten Sie sich Ihre Gesundheit.<br />

MADE IN GERMANY<br />

Wir fertigen in Deutschland, um Perspektiven zu geben,<br />

und übernehmen die Verantwortung für MitarbeiterInnen<br />

und Nachwuchs für eine Zukunft mit Chancen.<br />

Montagetische<br />

SONDERLÖSUNGEN<br />

Wenn Sie nach innovativen Lösungen für Ihre Arbeitsabläufe<br />

suchen, können Sie sich auf unsere Erfahrung verlassen.<br />

BARTH GmbH<br />

Gerhard-Meister-Str. 5<br />

83342 Tacherting<br />

+49 8621 5<strong>05</strong>0 600<br />

info@barth-maschinenbau.de<br />

Google Maps:<br />

Hier finden Sie uns:<br />

Arbeitsplatz-Organisation<br />

Unter diesem<br />

QR-Code finden<br />

Sie unser aktuelles<br />

Unternehmensvideo.<br />

Vakuumpressen<br />

www.barth-maschinenbau.de


HOPPE Unternehmensberatung<br />

<strong>MY</strong> <strong>FACTORY</strong> Sonderbeilage<br />

SPEZIAL<br />

THEMA<br />

Prüftermine & Wartungen organisieren<br />

SOFTWARE<br />

So haben Sie die Prüftermine und<br />

Wartungstermine immer im Griff<br />

Dokumentation für Maschinen, Stapler,<br />

Regale, Leitern & Tritte, Elektrogräte, …<br />

E X T R A<br />

Prüftermine rund um den Arbeitsschutz<br />

und der Arbeitssicherheit einhalten<br />

MASCHINEN<br />

ELEKTRO<br />

INSTANDHALTUNG<br />

INVENTARISIEREN<br />

Geräte, Maschinen, Hublader,<br />

Anschlagmittel, Stapler, Regale…<br />

PRÜFTERMINE<br />

So haben Sie die Prüf- und<br />

Wartungstermine im Griff.<br />

WARTUNGSPLANER<br />

All-In-One-Software für die<br />

Nachverfolgung der Wartung.


Wartungsplaner hat die Prüftermine im Blick<br />

Die Software dokumentiert alles, was Sie für die<br />

gesetzlichen Prüfungen brauchen.<br />

Der Wartungsplaner ist eine Softwarelösung,<br />

mit der Sie die Vorteile des elektronischen<br />

Prüffristenmanagement in Ihrem Betrieb voll<br />

ausschöpfen können.<br />

Nutzen Sie den Wartungsplaner direkt in Ihrer<br />

täglichen Arbeit, z.B. zur Wartungsplanung<br />

oder für Ihre Arbeitsschutzdokumentation.<br />

Geräte- und Maschinenprüfungen<br />

• Nie wieder Prüffristen versäumen.<br />

• Wartungsplaner bietet eine Dokumentation,<br />

die jeden Prüfer zufrieden stellt.<br />

• Prüfung elektrischer Geräte laut DGUV<br />

Preis in €<br />

zzgl. Mwst<br />

Starter-Lizenz Wartungsplaner<br />

für einen PC<br />

195,00 €<br />

Zuzatz-Lizenz Wartungsplaner<br />

für den Einsatz im lokalen Netzwerk<br />

295,00 €<br />

www.Wartungsplaner.de<br />

HOPPE<br />

Unternehmensberatung<br />

Telefon:<br />

+49 (0) 6104 / 65327<br />

www. Wartungsplaner.de<br />

info@Wartungsplaner.de


Prüftermine der Maschinen im Griff?<br />

Wer das Werkzeug, die Geräte und die<br />

Betriebsmittel als Hausmeister sicher prüfen<br />

will, kommt um die Dokumentation der<br />

Wartung und Prüfung nicht herum.<br />

Hierzu eignet sich unsere Wartungssoftware,<br />

in der alle Wartungstermine und<br />

Prüfprotokolle festgehalten werden.<br />

Das kann die Wartungsplaner - Software<br />

wiederkehrende Prüfungen verwalten<br />

Wartungstermine koordinieren<br />

Staplerprüfungen<br />

Regalprüfungen und Regalinspektionen<br />

Prüfung von Leitern, Türe Tore Fenster<br />

Feuerlöscher, Brandschutzeinrichtungen<br />

PSA<br />

Elektroprüfungen DGUV Vorschrift 3<br />

Unterweisungen planen und dokumentieren<br />

Störungen erfassen<br />

1. Gegenstand anlegen<br />

• Stammdaten erfassen<br />

• Kategorisieren - Gruppe zuordnen<br />

• Dokumente anhängen<br />

• Bild zuordnen<br />

2. Aufgabe hinzufügen<br />

• geplante Prüfung / Wartung definieren<br />

• Termin festlegen<br />

• Zuständigkeit klären<br />

• Prüfprotokoll anhängen<br />

• Intervall für Folgetermin bestimmen<br />

3. Sich erinnern lassen<br />

• Was ist demnächst fällig?<br />

• Was wurde nicht erledigt?<br />

• Dashboard, Monatskalender<br />

• Diagramme und Listen<br />

• E-Mail-Erinnerung<br />

Mehr Informationen?<br />

Kontakieren Sie uns<br />

Telefon:<br />

+49 (0) 6104 / 65327<br />

www.Wartungsplaner.de<br />

info@Wartungsplaner.de<br />

63150 Heusenstamm<br />

Seligenstädter Grund 8


Ordnung ins Chaos der Prüfungen & Wartungen bringen<br />

Bei Maschinen, Anlagen und Geräten wird die wiederkehrende Prüfung / Wartung und deren<br />

Dokumentation vorgeschrieben.<br />

Hier kommt eine digitale Inventarverwaltung und ein Wartungsplaner zum Zuge. In der Software<br />

werden die Geräte zunächst mit der mobilen Inventar-App inventarisiert. Auch andere<br />

Betriebsmittel, die gewartet und geprüft werden, sind zu inventarisieren.<br />

Prüftermine effizient dokumentieren<br />

Ein Wartungsmanager ermöglicht vorausschauend<br />

zu planen, beispielsweise zu<br />

welchen Zeitpunkt Wartungen anstehen. Die<br />

Software liefert hierbei eine exakte Übersicht<br />

über ausgeführte und anstehende Prüfungen<br />

und verwaltet effizient sämtliche Prüftermine<br />

und Vorschriften.<br />

Schritt für Schritt zur Digitalisierung<br />

Eine Lösung für diese Problematik stellt eine<br />

digitale Geräteverwaltung der Hoppe Unternehmensberatung<br />

dar.<br />

Alle Geräte werden mit den relevanten Daten<br />

erfasst. Mit wenigen Klicks können nun<br />

Wartungsfristen gepflegt und kontrolliert<br />

werden. Nicht zuletzt sorgt die Erinnerungsfunktion<br />

im integrierten Kalender dafür, dass<br />

kein Prüftermin verpasst wird.<br />

Alle Maschinen, Anlagen und Geräte in einem<br />

System verwalten<br />

Auch alle anderen Betriebsmittel wie<br />

beispielsweise Fahrzeuge, Leitern und Tritte,<br />

Regale, elektrische Geräte sowie<br />

Brandschutzmittel können in der Software<br />

abgebildet werden.<br />

Der Wartungsplaner erfüllt hierbei alle gesetzlichen<br />

Anforderungen und ist eine Komplettlösung<br />

für rechtskonformes Management.<br />

Werden Prüftermine nicht vorbereitet oder<br />

keine geeigneten Tools dafür eingesetzt, kann<br />

es schnell zu Chaos im Betrieb führen. Mit<br />

dem Wartungsplaner können Sie Ihre<br />

Maschinen inventarisieren und sich den Ärger<br />

nicht korrekt ausgeführter Wartungen sparen.<br />

www.Wartungsplaner.de<br />

Besuchen Sie uns im Internet:<br />

https://www.Wartungsplaner.de


Kostenlose Testversion<br />

direkt unverbindlich anfordern<br />

Gerne senden wir Ihnen eine kostenlose<br />

Demo Version zu.<br />

Unter www.Wartungsplaner.de finden<br />

Sie zahlreiche Informationen und<br />

nützliche Tipps zum Thema<br />

Wartungsplanung, Wartungsprogramm<br />

und Prüffristenmanagement.<br />

Fordern Sie über das Kontaktformular<br />

eine kostenlose und unverbindliche<br />

Testversion mit einer Demo-CD an.<br />

Bestellung (einfach und bequem per eMail oder Fax senden)<br />

per e-Mail an<br />

info@Wartungsplaner.de<br />

per fax an<br />

+49 (0) 6104 / 677<strong>05</strong><br />

Menge Produkt Einzelpreis zzgl.Mwst<br />

Starter-Lizenz Wartungsplaner<br />

195,00 €<br />

Zusatz-Lizenz für den Einsatz im lokalen Netzwerk<br />

jährliche Wartungsvertragsgebühr je Lizenz<br />

295,00 €<br />

170,00 €<br />

Die Wartung beinhaltet alle Updates des Wartungsplaners, sowie tel. Hotline und tel. Support. Der Wartungsvertrag hat eine<br />

Laufzeit von mindestens einem Jahr. Dieser Wartungsvertrag verlängert sich automatisch um ein weiteres Jahr, insofern er<br />

nicht 3 Monate vor Ablauf gekündigt wird. Die jährliche Fakturierung erfolgt im Voraus.<br />

Firma<br />

Telefon:<br />

Abteilung<br />

Telefax:<br />

Name, Vorname<br />

email<br />

Straße<br />

PLZ Ort<br />

Unterschrift<br />

Hoppe Unternehmensberatung<br />

Seligenstädter Grund 8<br />

63150 Heusenstamm<br />

Telefon: 0 61 04 / 6 53 27<br />

Telefax: 0 61 04 / 6 77 <strong>05</strong><br />

info@Wartungsplaner.de<br />

https://www.wartungsplaner.de

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