MY FACTORY 05-06/2023
MY FACTORY 05-06/2023
MY FACTORY 05-06/2023
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<strong>05</strong>-<strong>06</strong><br />
19186<br />
Mai / Juni <strong>2023</strong><br />
€ 12,00<br />
TITEL<br />
Rohrverbindung leicht<br />
08 gemacht<br />
automatica <strong>2023</strong>: Trends in<br />
16 Automation und Robotik<br />
Industrie 5.0: Kulturwandel<br />
22 für die Produktion<br />
EXTRA<br />
Supplement Umwelttechnik:<br />
Heute schon an morgen denken<br />
myfactory-magazin.de
EDITORIAL<br />
AUF IN EINE NEUE ÄRA<br />
Digitalisierung und künstliche Intelligenz (KI) sind derzeit in aller<br />
Munde. Mit Blick auf den Entwicklungssprung, den diese Zukunftstechnologien<br />
innerhalb kurzer Zeit vollzogen haben, spricht VDMA-<br />
Experte Patrick Schwarzkopf von einer neuen Ära der Automation mit<br />
gewaltigen Auswirkungen auf die Produktivität und Wettbewerbsfähigkeit<br />
von Unternehmen. Dennoch: Bei vielen Unternehmen sind noch<br />
diverse Fragen im Hinblick auf die Umsetzung in die Praxis offen. Laut<br />
einer Studie des Digitalverbands Bitkom sieht eine große Mehrheit der<br />
Unternehmen KI zwar als Chance, aber lediglich neun Prozent setzen sie<br />
bereits tatsächlich ein. 42 Prozent sind gar der Meinung, den Anschluss<br />
verpasst zu haben. Doch KI ist nach wie vor eine junge Technologie. Kein<br />
Grund also, aufzugeben. Es ist immer noch früh genug, in das Thema<br />
einzusteigen und sich Wettbewerbsvorteile zu erarbeiten. Und das nicht<br />
nur im Hinblick auf Produktivität – digitale Technologien und darauf<br />
basierende Geschäftsmodelle sind zudem wichtige Lösungsbausteine<br />
für Herausforderungen wie Klimawandel und Ressourcenknappheit:<br />
Aktuellen Studien zufolge kann durch den Einsatz digitaler Technologien<br />
wie KI, digitaler Zwillinge oder Edge- und Cloud-Computing der<br />
Ausstoß an klimaschädlichen Emissionen global um bis zu 20 Prozent<br />
gesenkt werden.<br />
Wie Robotik und Automation auf das Thema klimaschonende, nachhaltige<br />
Produktion einzahlen, lässt sich auf der Ende Juni anstehenden<br />
automatica in München herausfinden. Einige der Neuheiten, die Sie<br />
dort erwarten, stellen wir Ihnen bereits in dieser Ausgabe ab S. 16 vor.<br />
Und Nachhaltigkeit wird auch in unserem Supplement Umwelttechnik<br />
groß geschrieben, das Sie in der Mitte unseres Magazins finden.<br />
Eine inspirierende Lektüre<br />
wünscht Ihnen<br />
Fürs<br />
Laserschneiden<br />
und<br />
Laserschweißen<br />
braucht es<br />
Profis –<br />
und für die<br />
sichere<br />
Erfassung der<br />
Laser-<br />
emissionen<br />
Fuchs<br />
Umwelttechnik<br />
FUCHS Umwelttechnik<br />
Absaug- und Filtergeräte<br />
B e s u c h e n<br />
Sie uns auf der<br />
L A S E R<br />
WORLD OF<br />
PHOTONICS<br />
2 0 2 3<br />
MÜNCHEN<br />
HALLE B3<br />
STAND 326<br />
Martina Laun<br />
Redakteurin<br />
m.laun@vfmz.de<br />
Infos unter:<br />
FUCHS Umwelttechnik P+V GmbH<br />
89195 Steinberg<br />
Tel.: +49 (0) 7346/9614-0<br />
www.fuchs-umwelttechnik.com<br />
info@fuchs-umwelttechnik.com<br />
CLEAN AIR TECHNOLOGY<br />
<strong>MY</strong> <strong>FACTORY</strong> <strong>2023</strong>/<strong>05</strong>-<strong>06</strong> 3
EDITORIAL<br />
03 Auf in eine neue Ära<br />
16<br />
SMART NEWS<br />
<strong>06</strong> Kurz und prägnant – das sollten Sie wissen<br />
TITEL<br />
08 Stecksysteme für Druckluftleitungen:<br />
Rohrverbindung leicht gemacht<br />
SMART PRODUCTION<br />
12 PRODUCTION EXCELLENCE:<br />
Connected Worker Plattform bringt<br />
operative Effizienz: So gelingt<br />
die End-to-End-Prozessabbildung<br />
16 AUTOMATICA <strong>2023</strong>:<br />
Automatisierter Behältertransport-Kreislauf:<br />
FTS beherrscht Kurz- und Langstrecke<br />
Update zur automatica: Produkte,<br />
Technologien und Trends<br />
22 KOMMENTAR: Industrie 5.0:<br />
Kulturwandel für die Produktion<br />
24 Mehr Output dank Strategiewechsel:<br />
Neue Spannmittel ermöglichen Automation<br />
und eliminieren Rüstvorgänge<br />
TITEL<br />
08<br />
BETRIEBSTECHNIK<br />
28 Hallenheizung hochflexibel: Dunkelstrahlermodule<br />
für den Systembau<br />
30 Wie ein Süßwarenhersteller IFS-gerechte<br />
Sauberkeit sicherstellt: Reinigung, die fruchtet<br />
33 Update: Produkte, Technologien, Trends<br />
INTRALOGISTIK<br />
36 Automatisierung einer Packanlage für Beutel:<br />
Kartons stets korrekt gefüllt<br />
38 Logistische Meisterleistungen: Kennzeichnung<br />
wie ein Schweizer Uhrwerk<br />
41 Update: Produkte, Technologien, Trends<br />
Anzeige: RWC John Guest, Bielefeld<br />
▲<br />
Druckluftleitungen einfach zusammenstecken?<br />
Wie das funktioniert, erfahren Sie im Titelbeitrag.<br />
4 <strong>MY</strong> <strong>FACTORY</strong> <strong>2023</strong>/<strong>05</strong>-<strong>06</strong> www.myfactory-magazin.de
▲<br />
AUSBLICK<br />
42 Kollege Roboter wird schneller<br />
Diese Ausgabe enthält eine Beilage von<br />
BARTH GmbH, Tacherting.<br />
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ANZEIGE<br />
23 Impressum<br />
Diese Ausgabe enthält eine Beilage von<br />
HOPPE Unternehmensberatung, Heusenstamm.<br />
SUPPLEMENT UMWELTTECHNIK<br />
S 02 DER UMWELTBEAUFTRAGTE:<br />
Arne Leibfritz, Merck<br />
S 03 Kurz und prägnant – das sollten Sie wissen<br />
S 04 TITEL: Mit leistungsstarkem Großwasserzähler<br />
Wasserressourcen effizient managen<br />
S 08 Industriehallen mit Maschinenwärme heizen<br />
und Gasverbrauch gegen Null fahren<br />
S 10 Mit Kakaoschalen zu Prozessdampf: Nachhaltige<br />
Wärmeerzeugung mit Reststoffen statt Erdgas<br />
S 14 Kunststoffverpackungen recyceln: Schwarzes Gold<br />
S 16 Produkte, Technologien, Trends<br />
Von B wie Ballenpresse bis<br />
W wie Wärmerückgewinnung:<br />
Lesen Sie mehr dazu im Supplement.<br />
EXTRA...<br />
Anzeige: Xylem, Laatzen<br />
Energizing Productivity<br />
Aktive Energiemanagement-Geräte und sichere<br />
Bremswiderstände für die elektrische Antriebstechnik<br />
Mehr Produktivität,<br />
Sicherheit und Effizienz<br />
Stets der optimale Energiehaushalt für Ihre elektrischen Antriebe:<br />
Gesteigerte Energieeffizienz, höhere Dynamik, bessere Verfügbarkeit<br />
und längere Lebensdauer. Dazu geringere Netzrückwirkungen,<br />
einfach zu realisierende Lastspitzenreduktion und insgesamt stabilere<br />
Versorgung. Das alles oftmals sogar als Win-Win-Situation.<br />
Sie setzen elektrische Antriebe ein? Melden Sie sich!<br />
Michael Koch GmbH, Zum Grenzgraben 28, 76698 Ubstadt-Weiher<br />
Tel. +49 7251 9626-200, www.bremsenergie.de, mail@bremsenergie.de
„FIT2CLEAN AWARD“ GEHT<br />
IN DIE ZWEITE RUNDE<br />
Der vom Fachverband industrielle Teilereinigung<br />
2022 initiierte „Fit2clean Award“<br />
prämiert jährlich hervorragende Leistungen<br />
und neue Lösungen zu einer aktuellen<br />
Herausforderung in der industriellen<br />
Bauteilreinigung. Die Bewerbungsphase für<br />
die diesjährige Vergabe der mit 10 000 Euro<br />
dotierten Auszeichnung läuft bis 31. Juli.<br />
Die Preisverleihung erfolgt wieder im<br />
Rahmen der parts2clean am 28. September<br />
<strong>2023</strong>. „Dass es auch in der Bauteilreinigung<br />
ein beeindruckendes Innovationspotenzial<br />
gibt, hat die Verleihung des ersten FiT2clean<br />
Awards 2022 gezeigt“, berichtet Dr. Michael<br />
Flämmich, Vorsitzender des Fachverbands<br />
industrielle Teilereinigung e. V. (FiT). „Wir<br />
freuen uns daher schon auf die Bewerbungen<br />
für den diesjährigen FiT2clean Award.“<br />
www.fit-online.org/fit2clean.<br />
MITARBEITER ALS WICHTIGSTES<br />
DIGITALISIERUNGSTOOL<br />
Der Faktor Mensch spielt<br />
für viele Unternehmen eine<br />
entscheidende Rolle, um<br />
<strong>2023</strong> smarter und digitaler<br />
zu werden. Um die Digitalisierung<br />
voranzutreiben,<br />
will mehr als die Hälfte der<br />
Unternehmen (58 Prozent)<br />
neues Personal einstellen.<br />
Auch der Aufbau von<br />
Fachressourcen und<br />
Abteilungen etwa durch<br />
Zukäufe und neue Abteilungen<br />
(52 Prozent), soll<br />
die Digitalisierungskraft<br />
entfesseln. Ebenfalls<br />
geplant ist, in die Kompetenzen<br />
der vorhandenen<br />
Belegschaft zu investieren<br />
(49 Prozent). Das geht aus<br />
einer aktuellen Studie der<br />
123C Digital Consulting<br />
GmbH aus Berlin hervor, in deren Auftrag 100 BtB-Unternehmen<br />
befragt wurden (https://123c.digital/de/die-123c-mafo-studie/).<br />
www.123c.digital/de<br />
GETAC PFLANZT BÄUME ALS ZEICHEN<br />
FÜR GELEBTE NACHHALTIGKEIT<br />
Die Getac Technology GmbH, ein Anbieter robuster Computerlösungen,<br />
ist Baum-Pate und überzeugter Klimaschützer. Das<br />
Getac-Team wurde selbst aktiv und unterstützte mit ganzem Einsatz<br />
die Initiative von PLANT-<strong>MY</strong>-TREE, um eine lebenswertere Welt zu<br />
hinterlassen. Ende März bewaldete Getac eigenhändig eine Fläche<br />
in Mülheim mit 1 000 Bäumen – und setzte damit ein deutliches<br />
Zeichen für nachhaltiges Wirtschaften. „Wir bei Getac möchten mit<br />
gutem Beispiel vorangehen und den Klimaschutz in Deutschland<br />
aktiv vorantreiben. Unsere Überzeugung ist, dass die Förderung<br />
der Nachhaltigkeit mit den eigentlichen Kernwerten der Technologie verknüpft werden muss. Dabei freuen wir uns über<br />
jeden Kunden und Partner, der sich uns anschließt, um durch positiven Einfluss eine bessere und wohlhabendere Welt zu<br />
erreichen.“ So Eric Yeh, Managing Director von Getac Technology. Weitere Informationen zu Getacs Vision und Aktionen<br />
zur Nachhaltigkeit finden Sie unter folgendem Link.<br />
www.getac.com/de/sustainability/<br />
KI.NRW UND FRAUNHOFER IAIS STARTEN AI.LAB<br />
Das von der nordrhein-westfälischen Kompetenzplattform KI.NRW und<br />
dem Fraunhofer-Institut für Intelligente Analyse- und Informationssysteme<br />
IAIS entwickelte AI.Lab ist kürzlich als Beta-Version an den Start<br />
gegangen. Die Plattform dient als virtueller Marktplatz und experimentelle<br />
Testumgebung für KI-Systeme und ermöglicht kleinen und mittelständischen<br />
Unternehmen einen spielerischen Einstieg in die Welt der<br />
angewandten künstlichen Intelligenz. Ziel des AI.Labs ist es, den Technologietransfer<br />
von der Forschung in die Anwendung zu unterstützen und so das europäische KI-Ökosystem zu stärken. Die<br />
Nutzung der Plattform ist kostenfrei und dank No-Code-Ansatz auch für Nicht-Informatiker möglich.<br />
www.ai-lab.nrw<br />
6 <strong>MY</strong> <strong>FACTORY</strong> <strong>2023</strong>/<strong>05</strong>-<strong>06</strong> www.myfactory-magazin.de
SMART NEWS<br />
GRINDINGHUB 2024: ANMELDEPHASE IST ERÖFFNET<br />
Innovative Produkte und Technologien<br />
im Herzen der Branche präsentieren?<br />
Das können Unternehmen vom 14. bis<br />
17. Mai 2024 auf der GrindingHub<br />
in Stuttgart. Nach dem geglückten<br />
Auftakt der Fachmesse für Schleiftechnik<br />
im vergangenen Jahr will der<br />
Veranstalter VDW (Verein Deutscher<br />
Werkzeugmaschinenfabriken) in Kooperation mit der Messe Stuttgart<br />
und der Schleiftagung sowie in ideeller Trägerschaft des Industriesektors<br />
„Werkzeugmaschinen“ von Swissmem (Verband der Schweizer Maschinen-,<br />
Elektro- und Metallindustrie) die Erfolgsstory mit dem Beginn der Anmeldephase<br />
fortschreiben. Interessierte Unternehmen können sich ab sofort<br />
ihren Platz auf der Schleiftechnikmesse sichern.<br />
www.grindinghub.de<br />
„Für den Erfolg der Digitalisierung<br />
im Unternehmen ist die Haltung der<br />
Mitarbeitenden von hoher Bedeutung.<br />
Der Change-Gedanke muss in den<br />
Köpfen aller ankommen und im<br />
besten Fall gelebt werden.“<br />
Thomas Apollonio, GF, 123C Digital Consulting GmbH<br />
77 %<br />
der VDMA-Mitgliedsfirmen<br />
haben sich inzwischen<br />
eigene Klimaziele gesetzt.<br />
Vor drei Jahren waren es<br />
erst 21 Prozent.<br />
Quelle: VDMA<br />
73 %<br />
der VDMA-Mitgliedsbetriebe<br />
streben einen hundertprozentigen<br />
Einsatz<br />
von Grünstrom in ihren<br />
Werken an. 2019 waren<br />
es erst 44 Prozent.<br />
Quelle: VDMA<br />
Hello<br />
visitors!<br />
Welcome to the world’s leading trade<br />
fair for production technology.
BETRIEBSTECHNIK<br />
STECKSYSTEME FÜR DRUCKLUFTLEITUNGEN<br />
ROHRVERBINDUNG<br />
LEICHT GEMACHT<br />
Wenn es um die Installation von<br />
Druckluftsystemen geht, stehen die<br />
Maximierung der Produktivität, die<br />
Sicherstellung der Leistung und die<br />
Minimierung von Ausfallzeiten im<br />
Vordergrund der Überlegungen von<br />
Betriebs- und Beschaffungsmanagern.<br />
Zudem ist eine schnelle Installation<br />
bei gleichzeitiger Gewährleistung<br />
von Sicherheit und Langlebigkeit<br />
wünschenswert. Erfahren Sie in<br />
diesem Beitrag, warum Druckluftleitungen<br />
mit Steckverbindungstechnologie<br />
sich hier besonders anbieten.<br />
D<br />
ruckluftsysteme sind in der Industrie in einer Vielzahl<br />
von Branchen und Betriebsbereichen zu finden. Sie<br />
werden beispielsweise zum Antrieb von Druckluftwerkzeugen<br />
oder zum Bewegen von Förderbändern, zur<br />
Steuerung von Maschinen und zum Transport von Schüttgütern<br />
verwendet. Die Installation der Systeme ist eine langfristige<br />
Investition, die eine sorgfältige Planung und Aufmerksamkeit bis<br />
ins Detail erfordert – auch mit Blick auf die Wartung. Denn selbst,<br />
wenn das Druckluftsystem relativ schnell und ohne Komplikationen<br />
installiert werden kann, muss sichergestellt werden, dass es<br />
gut zu warten ist und im Falle eines kostspieligen Lecks zügig<br />
repariert werden kann.<br />
Als Hersteller von Steckverbindern und Rohren für Druckluftund<br />
Pneumatikanwendungen und erfahrener Anbieter von Best-<br />
Practice-Installationsberatung ist RWC mit den Anforderungen<br />
der Anwender sowie auch mit deren Bedenken vertraut. Das<br />
Unternehmen bietet Lösungen, die sowohl während des Installationsprozesses<br />
als auch auf lange Sicht entscheidende Vorteile<br />
bieten. Dies bestätigen diverse Referenzprojekte.<br />
LECKAGESICHER UND LEICHT ZU WARTEN<br />
Grundsätzlich sind Druckluftsysteme eine besonders saubere<br />
und sichere Art, Materialien zu bewegen, Maschinen zu betreiben<br />
oder Druckluftwerkzeuge und Automatisierungsgeräte anzutreiben.<br />
Allerdings müssen sie ständig einem enormen Druck<br />
standhalten. Wie bei allen Systemen, die über einen längeren<br />
Zeitraum unter Druck arbeiten müssen, treten die häufigsten<br />
Fehler an den Verbindungsstellen auf, an denen die Druckluft<br />
von einem Rohr zum nächsten gelangt. Je größer die Anlage ist<br />
8 <strong>MY</strong> <strong>FACTORY</strong> <strong>2023</strong>/<strong>05</strong>-<strong>06</strong> www.myfactory-magazin.de
BETRIEBSTECHNIK<br />
und je komplexer die Anforderungen sind (z.B. mehrere Stockwerke<br />
oder eine große Anzahl von Ecken), desto wichtiger ist es,<br />
ein System einzusetzen, das aus leckagesicheren, leicht zu installierenden<br />
und ebenso leicht zu wartenden Verbindungen besteht.<br />
Wenn Druckluftsysteme neu realisiert oder aufgerüstet werden<br />
sollen, bieten die SharkBite Druckluft- und Pneumatik-Steckverbinder-Lösungen<br />
von RWC genau diese Eigenschaften. Das<br />
Sortiment ist in einer Vielzahl von Größen erhältlich, von 10 mm<br />
Rohr-AD bis zu 15 bis 54 mm für mittlere und größere Druckluftanwendungen.<br />
Das SharkBite Druckluft- & Pneumatik-System ist<br />
Teil des breiten RWC-Druckluft-Produktportfolios, das auch das<br />
3 bis 28 mm John-Guest-Druckluft- und Pneumatik-Stecksystem<br />
umfasst, und bietet weitere Installationsmöglichkeiten in Bezug<br />
auf Größe und Druckbeständigkeit. Besonders hervorzuheben ist<br />
die Tatsache, dass die SharkBite Druckluft- & Pneumatik-Push-<br />
Fit-Lösungen mit 20 bar arbeiten können – im Gegensatz zu den<br />
üblichen 16-bar-Alternativen. Dies ist ein besonderer Vorteil für<br />
Standorte, an denen große Mengen bewegt oder schwere Maschinen<br />
angetrieben werden, da es einen nahtlosen Betrieb und<br />
maximale Leistung ermöglicht.<br />
SCHNELL UND EINFACH ZU INSTALLIEREN<br />
Ein entscheidender Faktor für Betriebs- und Beschaffungsmanager<br />
sind die für den Gesamtbetrieb relevanten Ausfallzeiten, die<br />
mit der Realisierung und Wartung von Druckluftsystemen einhergehen.<br />
Die Installation der SharkBite Druckluft- & Pneumatik-<br />
Stecklösung ist schnell, einfach und sicher, wodurch die Zeit bis<br />
zur Inbetriebnahme des Systems verkürzt und die Kosten reduziert<br />
werden. Mit einer einfachen Steckverbindung werden die<br />
www.myfactory-magazin.de <strong>MY</strong> <strong>FACTORY</strong> <strong>2023</strong>/<strong>05</strong>-<strong>06</strong> 9
BETRIEBSTECHNIK<br />
01<br />
02<br />
01 Das SharkBite-System besteht aus<br />
Steckverbindern mit patentierter<br />
Halte- und Dichtungstechnik<br />
02 Die Komponenten sind leckagesicher,<br />
leicht zu installieren und<br />
ebenso leicht zu warten<br />
Rohre sofort miteinander verbunden, ohne dass die Installateure<br />
Werkzeuge benötigen oder die Verbinder kleben, löten oder<br />
schrauben müssen.<br />
SICHERE VERBINDUNG<br />
Leckagen sind eine große Bedrohung für Anlagen und können<br />
zu hohen Energiekosten und Verschwendung sowie zu kostspieligen<br />
Ausfallzeiten des Betriebs führen, wenn Reparaturen durchgeführt<br />
werden müssen. Das SharkBite Druckluft- & Pneumatik-<br />
Stecksystem wurde entwickelt, um einen sicheren Betrieb ohne<br />
Undichtigkeiten zu gewährleisten. Es besteht aus Steckverbindern<br />
mit patentierter Halte- und Dichtungstechnik, Edelstahlzähne<br />
halten verschiedene Rohrmaterialien sicher fest, und hochwertige<br />
O-Ring-Dichtungen gewährleisten eine dichte Verbindung.<br />
DAS DRUCKLUFT- & PNEUMATIK-<br />
STECKSYSTEM GEWÄHRLEISTET EINEN<br />
SICHEREN BETRIEB OHNE LECKAGEN<br />
Die Steckverbinder lassen sich außerdem mit einem kompakten<br />
Werkzeug leicht lösen. Dadurch sind sie einfach zu warten und<br />
gewährleisten gleichzeitig ein Höchstmaß an Sicherheit, da sie<br />
nicht versehentlich oder ohne die richtige Ausrüstung gelöst werden<br />
können. Um sicherzustellen, dass die für den jeweiligen Einsatzfall<br />
passende Lösung gefunden wird, bietet RWC eine maßgeschneiderte<br />
Partnerschaft an: Nach einer Begutachtung der<br />
Gegebenheiten vor Ort durch Experten von RWC wird in Zusammenarbeit<br />
mit einem lokalen Drucklufttechnikhändler die<br />
effizienteste Lösung erarbeitet.<br />
FAZIT<br />
Druckluftsysteme gehören zu den Schlüsselelementen vieler<br />
Produktionsanlagen. Funktionieren sie nicht, droht der Betrieb<br />
stillzustehen, was mit hohen Kosten verbunden wäre. Für<br />
Betriebs- und Beschaffungsleiter, die ihre Produktivität steigern<br />
wollen, ist die Installation eines Systems, das sich schnell und<br />
sicher einrichten lässt, von entscheidender Bedeutung. Die<br />
Reduzierung von Kosten und Ausfallzeiten bei der Wartung sowie<br />
die Gewährleistung eines langfristig leckagefreien Betriebs<br />
sind allesamt wertsteigernde Faktoren, die bei der Planung einer<br />
Druckluftanlage zu berücksichtigen sind. Das SharkBite Druckluft-<br />
und Pneumatik-Sortiment von RWC bietet all dies in einem<br />
intelligenten System.<br />
Bilder: Reliance Worldwide Corporation<br />
www.rwc.com<br />
ZUSATZINHALTE IM NETZ<br />
www.rwc.co.uk/product-category/<br />
sharkbite-air-pneumatics/<br />
ANSPRECHENDE OPTIK<br />
Das SharkBite Druckluft- & Pneumatik-<br />
Stecksystem zeichnet sich im Vergleich zu<br />
anderen Lösungen auch durch ein besonderes<br />
optisches Detail aus: Die Messing-<br />
Steckverbinder und die blau eloxierten<br />
Aluminiumrohre sorgen für ein ästhetisch<br />
ansprechendes Finish, wenn die Rohrleitungen<br />
offen liegen.<br />
10 <strong>MY</strong> <strong>FACTORY</strong> <strong>2023</strong>/<strong>05</strong>-<strong>06</strong> www.myfactory-magazin.de
BETRIEBSTECHNIK<br />
TURBOGEBLÄSE UNTERSTÜTZT KLIMAFREUND-<br />
LICHERE ZEMENT- UND KALKPRODUKTION<br />
Zur Stärkung der Zukunfts- und Wettbewerbsfähigkeit<br />
arbeitet die Zement- und Kalk-Branche intensiv an der<br />
Reduzierung von Energieverbrauch und CO 2<br />
-Emissionen.<br />
Hohes Optimierungspotenzial bietet u.a. die Kühl- und<br />
Verbrennungsluftversorgung. Durch einen Umstieg von den<br />
üblicherweise eingesetzten Drehkolbengebläsen auf<br />
hochmoderne Aerzen Turbogebläse lassen sich beachtliche<br />
Energieeinsparungen erzielen – das freut die Umwelt, senkt<br />
die Betriebskosten und verbessert die Performance. Die<br />
Aerzen Turbogebläse G5plus-Baureihe gehört zu den<br />
kompaktesten und effizientesten Turbos ihrer Klasse. Sie<br />
erfüllen die anwendungsspezifischen Anforderungen im<br />
Bereich Kühl- und Verbrennungsluft – hohe Volumenströme<br />
bei niedrigen Drücken von 400 bis 500 mbar – optimal und<br />
bringen von Haus aus eine Drehzahlregelung mit. Die<br />
Multilevel-Frequenzumrichtertechnologie<br />
reduziert die Verlustleistung im Motor um bis<br />
zu 90 % und ist damit im Vergleich zu konventioneller<br />
Umrichtertechnik klar im Vorteil.<br />
Zwar sind bei Turbogebläsen die anfänglichen<br />
Investitionskosten höher als bei Drehkolbengebläsen,<br />
dafür haben die Strömungsmaschinen<br />
in puncto Energieeffizienz die Nase um<br />
Längen vorn und halten so die Lebenszykluskosten<br />
gering – ein klarer Wettbewerbsvorteil.<br />
www.aerzen.com<br />
NEUE KÄLTETROCKNER FÜR EINEN NACH-<br />
HALTIGEN UND ZUVERLÄSSIGEN BETRIEB<br />
Robust, umweltfreundlich<br />
und<br />
effizient – das sind<br />
die Kältetrockner<br />
der DT-Serie von<br />
Boge. Die Kombination<br />
aus innovativer<br />
Technik und<br />
intelligenter<br />
Steuerung ermöglicht einen stabilen Drucktaupunkt –<br />
selbst bei variierenden Umgebungsbedingungen. Durch<br />
den serienmäßigen Einsatz des zukunftssicheren Kältemittels<br />
R 513 A sind die Kältetrockner besonders nachhaltig<br />
und sorgen für einen geringen CO 2<br />
-Footprint. Weitere<br />
Pluspunkte sind ein sparsamer und zuverlässiger Betrieb<br />
sowie zahlreiche Überwachungsmöglichkeiten. Die<br />
Modelle der DT-Serie sorgen für einen konstanten Taupunkt<br />
von 3 °C bei einer Liefermenge zwischen 0,4 und<br />
14 m³/min. Die Kondensatoren sind großzügig dimensioniert<br />
und ermöglichen einen zuverlässigen Betrieb, selbst<br />
bei Druckluft mit einer Eintrittstemperatur von 70 °C. Der<br />
große Lüfter ist direkt auf dem Verflüssiger montiert und<br />
sorgt für einen maximalen Kühlluftstrom, was sich positiv<br />
auf den Drucktaupunkt auswirkt. Der Kältetrockner ist<br />
damit äußerst robust.<br />
www.boge.de<br />
leo-transporter.com/de-de/<br />
MIT UNS WIRD SCHNELL<br />
NOCH SCHNELLER.<br />
Schneller zum nächsten Arbeitsplatz.<br />
BITO LEO Transporter – das fahrerlose Transportsystem von<br />
BITO. Flexibel und individuell einsetzbar.
PRODUCTION EXCELLENCE
PRODUCTION<br />
EXCELLENCE<br />
– <strong>2023</strong> –<br />
Für diese Serie wählt<br />
das Redaktionsteam<br />
Unternehmen aus, die ihre<br />
Produktionsprozesse im Hinblick<br />
auf Effizienz, Nachhaltigkeit und<br />
Wirtschaftlichkeit konsequent<br />
und vorbildlich optimieren<br />
und damit einen echten<br />
Mehrwert schaffen.<br />
CONNECTED WORKER PLATTFORM BRINGT OPERATIVE EFFIZIENZ<br />
SO GELINGT DIE END-TO-END-<br />
PROZESSABBILDUNG<br />
<strong>MY</strong> <strong>FACTORY</strong> <strong>2023</strong>/<strong>05</strong>-<strong>06</strong> 13
PRODUCTION EXCELLENCE<br />
Von einer digitalen Lösung für die Inbetriebnahme der<br />
Fertigungsanlagen zur Plattform für vernetztes Arbeiten entlang der<br />
gesamten Wertschöpfungskette – so lautet die Kurzfassung eines<br />
umfangreichen Digitalisierungsprojekts bei KraussMaffei.<br />
Erfahren Sie nachfolgend, was sich genau dahinter verbirgt.<br />
Als einer der weltweit führenden Hersteller von Maschinen<br />
und Anlagen für die Produktion und Verarbeitung von<br />
Kunststoff und Kautschuk vereint KraussMaffei Tradition<br />
und Fortschrittsbewusstsein. Das Leistungsspektrum des<br />
Global Players umfasst sämtliche Technologien in der Spritzgieß-,<br />
Extrusions- und Reaktionstechnik sowie additiven Fertigung. Zum<br />
Kundenstamm des Münchener Unternehmens zählen Unternehmen<br />
der Automobil-, Verpackungs-, Medizin- und Bauindustrie<br />
sowie Hersteller von Elektrik-, Elektronikprodukten und Haushaltsgeräten.<br />
Bei der Konfiguration seiner Maschinen und Anlagen geht<br />
KraussMaffei stark auf individuelle Kundenwünsche ein, was<br />
einerseits eine hohe Variantenvielfalt mit sich bringt, andererseits<br />
jedoch einen äußerst komplexen Inbetriebnahmeprozess.<br />
Dieser beruhte bis 2021 noch dazu auf papierbasierten Änderungen<br />
in Protokollen und war dadurch mit viel Aufwand für alle<br />
Beteiligten in 30 Tochtergesellschaften verbunden. Deswegen<br />
suchte ein standortübergreifendes Team um Claudio Sutter,<br />
PLATTFORM FÜR DIE DURCHGÄNGIGE<br />
DIGITALISIERUNG<br />
Operations1 ist eine Connected Worker Plattform für die<br />
Industrie, mit der sich mitarbeitergeführte Produktionsprozesse<br />
durchgängig digitalisieren lassen: von der<br />
Aktivitätsplanung und Wissensbereitstellung bis hin zu<br />
einer intuitiven Prozessführung, Dokumentation, Live-<br />
Analyse und kollaborativem Incident Management. Die<br />
Plattform wird weltweit in mehr als 15 Ländern in<br />
verschiedensten Prozessen der Instandhaltung, Produktion,<br />
Montage, Qualität, Schulung und Audits eingesetzt.<br />
Führende Unternehmen aus unterschiedlichen Branchen<br />
wie zum Beispiel Bosch, Daimler Truck, ThyssenKrupp,<br />
Trumpf, KraussMaffei oder Stabilo arbeiten bereits<br />
erfolgreich mit Lösungen von Operations1.<br />
DESHALB ENTSCHIED SICH<br />
KRAUSSMAFFEI FÜR OPERATIONS1:<br />
n hohe Nutzerfreundlichkeit<br />
n breites Funktionalitätsspektrum<br />
n Plattforminfrastruktur<br />
n starke Industriereferenzen<br />
n kontinuierliche Weiterentwicklung der Software (SaaS)<br />
n Skalierbarkeit der Lösung (u.a. modularer<br />
Aufbau, Mehrsprachigkeit)<br />
Wolfgang Marquart, Phillip Duwe und Holger Labusga gezielt<br />
nach einer Software-Lösung, mit der zunächst der Inbetriebnahmeprozess<br />
am Standort München sowie die Qualitätsprüfung am<br />
Standort Hannover digitalisiert werden sollten. Perspektivisch<br />
soll die Dokumentation entlang der gesamten Wertschöpfungskette<br />
sukzessive digital abgebildet sein.<br />
HERAUSFORDERUNG INBETRIEBNAHME<br />
Zur Sicherstellung höchster Qualität legt KraussMaffei großen<br />
Wert auf einen umfassenden Inbetriebnahmeprozess. Für die<br />
Werksabnahme, auch als Factory Acceptance Test (FAT) bezeichnet,<br />
erfolgte früher zunächst die Erstellung zweisprachiger Prüfprotokolle<br />
in Word oder Excel, so genannte Maximallisten, die<br />
dann ausgedruckt in einem umfassenden Auftragsordner zusammengestellt<br />
und physisch von der Qualitätssicherung bereitgestellt<br />
wurden. Die Inbetriebnehmer nutzten diese Maximalchecklisten,<br />
um die Funktionsfähigkeit der Maschinen akribisch<br />
zu überprüfen und zu dokumentieren. All dies wurde händisch<br />
unter Streichung der nicht relevanten Parts und mit handschriftlichen<br />
Nachträgen realisiert.<br />
Nach Abschluss der Inbetriebnahmedokumentation ging es<br />
ans Einscannen und an die Ablage der Dokumente in SAP – mitunter<br />
bis zu 350 Seiten bei umfangreichen Protokollen. Aufgrund<br />
der Variantenvielfalt war stets zusätzlicher Interpretations- und<br />
Dokumentationsaufwand nötig. Rückfragen aller Art mussten<br />
wiederum durch händische Recherche im physischen Dokument<br />
beantwortet werden. Die Zyklen für die Checklisten-Anpassung<br />
waren sehr ausgedehnt und die Fertigungsfortschritte nicht<br />
transparent darstellbar.<br />
ABSCHIED VOM PAPIER<br />
Um die Mitarbeiter der Inbetriebnahme von den papierbasierten<br />
Tätigkeiten zu befreien und ihnen die Möglichkeit zu geben, ihre<br />
wertschöpfenden Tätigkeiten an der Maschine effizienter auszuführen,<br />
entschloss sich KraussMaffei, den digitalen Weg zu<br />
beschreiten. Nach eingehender Marktrecherche entschied sich<br />
das Unternehmen für die Zusammenarbeit mit den Softwarespezialisten<br />
von Operations1. Ziel war es hierbei, die Digitalisierung<br />
mitarbeitergeführter Prozesse als Bottom-up-Projekt ausgehend<br />
von der Inbetriebnahme standortübergreifend über alle<br />
Produktionsprozesse hinweg auszurollen – darunter Montage,<br />
Qualitätsprüfung und Service sowie produktionsnahe Prozesse<br />
wie 5S-Prüfungen.<br />
KraussMaffei entschied sich aus mehreren Gründen für Operations1:<br />
Die Plattform, die den gleichen Namen wie das Unternehmens<br />
trägt, deckt ein sehr breites Funktionalitätsspektrum ab,<br />
das für die Inbetriebnahme und vielseitige weitere operative<br />
Prozesse wichtig ist. Die hohe Nutzerfreundlichkeit, Mehrsprachigkeit<br />
und technische Skalierbarkeit tragen zudem dazu bei,<br />
die Plattform weltweit auszurollen und durch eine hohe Adaption<br />
einen umfassenden Wert für KraussMaffei zu schaffen.<br />
14 <strong>MY</strong> <strong>FACTORY</strong> <strong>2023</strong>/<strong>05</strong>-<strong>06</strong> www.myfactory-magazin.de
PRODUCTION EXCELLENCE<br />
DOKUMENTATIONSAUFWAND DEUTLICH REDUZIERT<br />
Dank Operations1 sparen wir 67 Prozent unseres Dokumentationsaufwands bei<br />
der Inbetriebnahme. Dadurch reduziert sich die Bearbeitungszeit an unserem<br />
Standort in Hannover von drei Tagen auf einen Tag.<br />
Phillip Duwe, Qualitätsingenieur bei KraussMaffei<br />
Durch die kontinuierliche Entwicklung neuer Funktionen<br />
profitiert KraussMaffei außerdem als langfristiger Partner von<br />
innovativen Lösungen. „Wir haben lange recherchiert, um den<br />
passenden Partner ins Boot zu holen. Mit Operations1 gelingt<br />
uns die End-to-End-Prozessabbildung entlang der gesamten<br />
Wertschöpfungskette“, so Claudio Sutter, Projektingenieur Process<br />
Excellence bei KraussMaffei.<br />
OPERATIVE MITARBEITER DURCH<br />
DIGITALISIERUNG ENTLASTEN<br />
Dank Connected Work erhalten operative Mitarbeiter einen stärkeren<br />
Fokus. Denn: Während die Digitalisierungsbestrebungen<br />
in produzierenden Unternehmen sich stark auf die Vernetzung<br />
von Maschinen fokussieren, werden operative Kräfte, Werksmitarbeiter,<br />
häufig im digitalen Niemandsland allein gelassen.<br />
Abhilfe schaffen Connected-Work-Strategien. Als „Connected<br />
Work“ bezeichnet man die organisatorische, prozessuale und<br />
technologische Vernetzung von operativen, sogenannten<br />
„schreibtischlosen“ Mitarbeitern. Typischerweise meint man damit<br />
anwenderzentrierte Digitalisierung für Mitarbeiter in der<br />
Produktion, Logistik oder weiteren produktionsnahen Supportprozessen.<br />
Eine Connected Worker Plattform stellt die technologische<br />
Lösung zur Realisierung dieser Vernetzung dar. Der Unterschied<br />
zu typischen Softwareapplikationen ist, dass Mitarbeiter<br />
in ein umfassendes digitales System eingebettet werden: Informationen<br />
werden kontextbasiert bereitgestellt, Mitarbeiter interagieren<br />
mit IoT-Equipment und sind in Echtzeit miteinander<br />
sowie mit Führungs- und Arbeitsplanungsebenen vernetzt.<br />
Die Software wird as-a-Service bereitgestellt, sodass Anwenderunternehmen<br />
von einer kontinuierlichen Weiterentwicklung der<br />
Lösung profitieren.<br />
Nach der initialen Einführung von Operations1 erfolgte zunächst<br />
die Anbindung an das ERP-System. Dadurch konnten Aufträge<br />
aus dem ERP automatisch mit den Inbetriebnahmeprotokollen<br />
in Operations1 verbunden werden und ließen sich<br />
anschließend nahtlos im Dokumenten-Management-System ablegen.<br />
Durch die Aggregation aller ehemals in Papierbergen abgelegten<br />
Dokumente in jeweils einem Auftrag wird dem Werker<br />
von jetzt an genau der für ihn relevante Prüfauftrag angezeigt.<br />
Die mobile Darstellung am Laptop, Tablet oder Smartphone<br />
mittels Bildern, PDFs und Videos ermöglicht eine intuitive und<br />
effiziente Inbetriebnahme, während der die Mitarbeiter über die<br />
Chatfunktion Rückfragen stellen, Tasks vergeben und vieles mehr<br />
können. Nach Abschluss generiert die Plattform automatisch einen<br />
Report, der als PDF- oder Excel-File exportiert werden kann.<br />
UMFASSENDE VORTEILE DURCH DIE<br />
DIGITALE INBETRIEBNAHME<br />
Die Vorteile, die KraussMaffei gewinnen konnte, liegen klar auf<br />
der Hand: Der Aufwand reduziert sich sowohl für den Mitarbeiter<br />
an der Maschine, der schrittweise durch die Inbetriebnahme<br />
geleitet wird, als auch für die Qualitätssicherung, die die Checklisten<br />
erstellt, verwaltet und archiviert. „Dank Operations1<br />
sparen wir 67 Prozent unseres Dokumentationsaufwands. Dadurch<br />
reduziert sich die Bearbeitungszeit an unserem Standort in<br />
Hannover von drei Tagen auf einen Tag“, bestätigt Phillip Duwe,<br />
Qualitätsingenieur bei KraussMaffei.<br />
Dank der lückenlosen Dokumentation in den automatisch<br />
generierten Reports steigt das Kundenvertrauen, dass die Inbetriebnahme<br />
sorgfältig und umfassend vollzogen wurde. Schließlich<br />
lassen sich mithilfe der digitalen Dokumentation Fehler<br />
systematisch identifizieren, beheben und zukünftig vermeiden.<br />
Das Projekt-Team vor Ort bei<br />
KraussMaffei am Standort München<br />
KÜNFTIG END-TO-END-DIGITALISIERUNG<br />
SÄMTLICHER PRODUKTIONSPROZESSE<br />
Den begonnen Erfolgsweg möchte KraussMaffei mit Operations1<br />
fortsetzen. Da die Inbetriebnahme als der größte Hebel betrachtet<br />
wurde, bildete sie den Startpunkt für den kompletten Roll-out<br />
der Software, die nun als Plattform für vernetztes Arbeiten über<br />
die gesamte Wertschöpfungskette und neben Hannover über die<br />
internationalen Standorte Jiaxing und Sucany hinweg eingesetzt<br />
werden soll. Als nächstes steht die Digitalisierung der Service-<br />
Prozesse an, dann folgen die Vor- und Endmontage. Die Digitalisierungsreise<br />
des führenden Herstellers von Kunststoff-Produktionsanlagen<br />
hat also gerade erst begonnen und es gibt noch<br />
viele Schätze zu heben.<br />
Bilder: Operations1<br />
www.operations1.com<br />
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AUTOMATICA<br />
16 <strong>MY</strong> <strong>FACTORY</strong> <strong>2023</strong>/<strong>05</strong>-<strong>06</strong> www.myfactory-magazin.de
AUTOMATICA<br />
AUTOMATISIERTER BEHÄLTERTRANSPORT-KREISLAUF<br />
FTS BEHERRSCHT<br />
KURZ- UND LANGSTRECKE<br />
Automatisierte Warenbeförderung über Kurz- und Langstrecke?<br />
Kein Problem für das fahrerlose Transportsystem von Bito-Lagertechnik.<br />
Den Beweis liefert der Einsatz im zentralen technischen Materialversorgungslager<br />
von BASF in Frankenthal: Dort stellt das System den Transport diverser Artikel<br />
vom Wareneingang über die Qualitätssicherung hin zum Autostore-AKL<br />
und weiter zum Versandbereich sicher.<br />
Der Chemiekonzern BASF SE Ludwigshafen betreibt in<br />
Frankenthal ein zentrales technisches Materialversorgungslager,<br />
um die Lagerbestände in den einzelnen<br />
Bereichen des BASF-Konzerns zu reduzieren. Von dort<br />
aus werden 20 000 Kunden, d.h. alle zur BASF SE zugehörigen<br />
Einheiten und Kontraktoren im Großraum Ludwigshafen, mit<br />
allem, was der gesamte Konzern in Ludwigshafen und Um<br />
gebung zum Betrieb des Verbundstandortes mit ca. 34 000 Mitarbeitern<br />
benötigt, versorgt. Auf einer Fläche von 17 700 m 2<br />
lagern ca. 16 000 Artikel aus den Bereichen Elektro- und Prozesstechnik,<br />
Rohrleitungstechnik, Maschinenelemente, Laborequipment<br />
und Werkzeuge sowie auch persönliche Schutzausrüstung,<br />
Hygieneartikel etc. und werden zum Versand bereitgestellt.<br />
Die BASF SE ist der verantwortliche Betreiber des Materiallagers,<br />
das operative Lagergeschäft wird durch die BASF Logistik<br />
GmbH betrieben, und die Zustellung der Waren an die einzelnen<br />
Bereiche des Konzerns erfolgt über einen Kontraktor. Das technische<br />
Versorgungslager beschäftigt 95 Mitarbeiter. „Die Disposition<br />
aller Artikel erfolgt zentral, wir kümmern uns um die Sortimentsgestaltung<br />
und zudem um die Qualitätssicherung der Waren“, s o<br />
Michael Wagner, Produktionsmanager Zentrale Versorgung/<br />
Operation Manager bei der BASF Logistik GmbH. „Wir liefern die<br />
Artikel in der Regel innerhalb von 24 Stunden aus – oder auch<br />
schneller, wenn dringender Bedarf besteht. Dafür müssen wir in<br />
Frankenthal die kurzfristige Verfügbarkeit der Waren sicherstellen<br />
und entsprechende Lagerkapazitäten schaffen.“<br />
Im Wareneingang gehen zentral täglich etwa 40 Lkw-Ladungen<br />
ein, die auf Bodenblock-Lagern vor der Qualitätsprüfung<br />
zwischengelagert werden. Jährlich sind hier im Schnitt 120 000<br />
Wareneingänge zu verzeichnen. Vom Bodenblock-Lager aus wird<br />
die Ware je nach Größe und Art entweder in ein Schmalgang-<br />
Hochregallager verbracht oder in einem hochmodernen Autostore-Kleinteilelager<br />
gelagert. Alle Artikel durchlaufen dabei die<br />
Qualitätskontrolle.<br />
Zur Lagerung der Kleinteile hat sich BASF Logistik für ein Autostore-Lager<br />
entschieden. Das automatische Kleinteilelager umfasst<br />
10 500 Behälter, in denen die Ware nach Artikeln sortiert<br />
eingelagert sind. Digital gesteuert werden die Behälter je nach<br />
Bestellung per Roboter aus dem Autostore-Lager entnommen<br />
und zu den Aushebungspunkten in den davor eingerichteten<br />
Kommissonierarbeitsplätzen geführt. Entsprechend der Bestellungen<br />
entnehmen die Kommissionierer die Waren aus dem<br />
Autostore-Behälter und kommissionieren sie in Kunststoffbehälter<br />
der Bito KLT-Serie. Hierbei werden zur einfacheren Unterscheidung<br />
blaue KLT-Behälter für die Bestellware zur Auslieferung im<br />
24-Stunden-Takt und rote KLT-Kommissionierbehälter für die<br />
Warenauslieferung im schnelleren Zwei-Stunden-Liefermodus<br />
verwendet. Etwa 45 Lkw-/Sprinter-Auslieferungen gehen am Tag<br />
aus dem Materiallager hinaus.<br />
FAHRERLOSER INNERBETRIEBLICHER<br />
WARENTRANSPORT<br />
Zum innerbetrieblichen Warentransport setzt BASF Logistik seit<br />
dem Lagerneubau 2020 das fahrerlose Transportsystem LEO<br />
locative von Bito-Lagertechnik ein. Zunächst wurde LEO nur<br />
zum Transport bzw. zur Übergabe der Waren aus dem Autostore-<br />
Lager zum Versandbereich genutzt. 2021/2022 wurde der Einsatz<br />
dann ausgeweitet: Das System ist seitdem auch vom Wareneingang<br />
über die Qualitätssicherung hin zum Autostore AKL aktiv.<br />
Im Wareneingang nimmt LEO locative die bestückten Behälter<br />
auf. Diese werden dann zunächst zu Qualitätsprüfungszwecken<br />
in verschiedene Bereiche gebracht: Je nach Inhalt erhält der Behältertransporter<br />
wahlweise entweder den Befehl, die Qualitätsprüfung<br />
für Elektroteile oder die Qualitätsprüfung für Schlossereibauteile<br />
anzufahren. Die Steuerung erfolgt dabei über eine<br />
einfache Tableteingabe. Im Anschluss an die Qualitätsprüfung<br />
transportiert LEO locative die Behälter mit den geprüften Teilen<br />
über mehr als 100 Meter Wegstrecke in die Nachbarhalle, in der<br />
sich ein Hochregal- und Autostore-Lager befinden.<br />
Die im Hochregallager eingelagerten Artikel werden per halbautomatischem<br />
Flurförderzeug zum Warenausgang gebracht.<br />
LEO locative transportiert die Waren in Behältern aus dem Auto-<br />
KLEINER HELFER MIT<br />
GROSSER LEISTUNG<br />
LEO locative ist ein kleiner Helfer mit großer<br />
Leistung und hat uns ergänzend zum<br />
hochautomatischen Kleinteilelager im Hinblick<br />
auf Industrie 4.0 in unserem Materialversorgungslager<br />
ein gutes Stück vorangebracht.<br />
Wir schätzen neben der einfachen Handhabung<br />
auch seine Flexibilität sehr.<br />
Michael Wagner, Produktionsmanager Zentrale Versorgung/<br />
Operation Manager, BASF Logistik GmbH<br />
www.myfactory-magazin.de <strong>MY</strong> <strong>FACTORY</strong> <strong>2023</strong>/<strong>05</strong>-<strong>06</strong> 17
AUTOMATICA<br />
01<br />
01 Im Wareneingang nimmt LEO locative die bestückten Behälter auf<br />
und bringt sie von dort zur Qualitätssicherung<br />
02 Im Anschluss an die Qualitätsprüfung transportiert LEO locative<br />
die Behälter über mehr als 100 Meter Wegstrecke in die Nachbarhalle,<br />
in der sich ein Hochregallager bzw. Autostore-Lager befindet<br />
03 Die Strecke zwischen Autostore-Kleinteilelager bzw. Kommissionierbereich<br />
zum Versandbereich ist relativ kurz, dennoch spart BASF<br />
Logistik durch LEO locative viel Zeit ein<br />
02<br />
03<br />
store-Lager zum Versandbereich. Über Rollenbahnen gelangen<br />
die Behälter mit der kommissionierten Ware vom Arbeitsplatz zu<br />
einer vorgelagerten LEO-locative-Doppelstation. Hier nimmt der<br />
LEO-Transporter den Behälter auf und bringt ihn zum Versandbereich.<br />
An einer dort installierten LEO Doppelstation gibt das<br />
fahrerlose Transportsystem den Behälter ab, er wird vom Versanddienstleiser<br />
entgegengenommen und für den Versand fertig<br />
gemacht. Nach Entnahme der Waren wird der leere Behälter über<br />
Rollenbahnen wieder der LEO Station zugeführt und an den<br />
fahrerlosen Behältertransporter zurück übergeben. Dieser bringt<br />
die leeren KLT-Boxen weiter zur LEO Doppelstation im Kommissionierbereich,<br />
damit sie wieder befüllt werden können.<br />
FLEXIBLER BEHÄLTER-LANG-<br />
UND KURZSTRECKENLAUF<br />
„Mit LEO locative haben wir bei der BASF Logistik GmbH einen<br />
automatisierten Behältertransport-Kreislauf geschaffen, der<br />
sowohl auf Langstrecke als auch auf Kurzstrecke täglich viele<br />
Kilometer Laufwege und damit Zeit der Mitarbeiter einspart. Der<br />
Vorteil ist, dass der Anwender die Strecke an den vorhandenen<br />
Platz zwischen Wareneingang, Qualitätsprüfung, Autostore-<br />
Lager, Kommissionierzone und Versandbereich individuell anpassen<br />
kann. Dazu muss keine separate Schnittstelle zur Steuerung<br />
geschaffen werden oder IT oder W-LAN integriert bzw. installiert<br />
sein. LEO locative läuft über die optische Spur, die vom Anwender<br />
zuvor selbst auf dem Boden verklebt wurde – und dreht dann permanent<br />
seine Runden“, so Daniel Henn, Sales Manager/Transportsysteme<br />
Bito-Lagertechnik. „Je nach Bestellaufkommen sind<br />
im technischen Materialversorgungslager von BASF Logistik<br />
aktuell gut ein halbes Dutzend LEO-Transporter im Einsatz.<br />
Das flexible System lässt ohne weitere technische Umstellung<br />
eine Erweiterung zu, so dass je nach Bedarf aufgestockt oder<br />
auch Transporter zwischen Transportstrecken ausgetauscht<br />
werden können“, erläutert der Bito-Experte.<br />
FAZIT<br />
Michael Wagner ist zufrieden: „Die Strecke zwischen Warenausgang<br />
am Autostore-Kleinteilelager bzw. dem Kommissionierbereich<br />
zum Versandbereich ist relativ kurz. Dennoch sparen wir<br />
durch den Einsatz des LEO-locative-Systems sehr viel Zeit für<br />
den Transport der Waren und für den Rücktransport der leeren<br />
Behälter zum Autostore-Lager ein. Auf der deutlich längeren<br />
Strecke von Wareneingang über die Qualitätsprüfung hin zum<br />
Autostore-Kleinteilelager ist die Zeitersparnis natürlich noch<br />
größer. Es kommen am Tag etliche Kilometer zusammen, die<br />
nicht physisch bewältigt werden müssen. Dadurch können wir<br />
viel schneller die Waren aus dem Autostore für den Versand fertig<br />
machen und weiterschicken und somit bestmöglich den von uns<br />
zugesagten Regelversand innerhalb der vorgegeben 24 Stunden<br />
einhalten bzw. kurzfristigere Bestellungen bearbeiten. Zudem<br />
sparen wir Platz und Behälter, da wir den Materialfluss kontinuierlich<br />
am Laufen halten, die leeren Boxen direkt wieder dem<br />
Kreislauf zuführen und somit eine Zwischenlagerung vieler Leerbehälter<br />
vermeiden.“<br />
Bilder: Bito-Lagertechnik<br />
www.bito.com<br />
AUTORIN<br />
Tanja Schmitt M.A., Public Relations für<br />
BITO-Lagertechnik Bittmann GmbH,<br />
Meisenheim<br />
ZUSATZINHALTE IM NETZ<br />
www.leo-transporter.com/de-de/<br />
18 <strong>MY</strong> <strong>FACTORY</strong> <strong>2023</strong>/<strong>05</strong>-<strong>06</strong> www.myfactory-magazin.de
AUTOMATICA<br />
AUTOMATICA IN DEN STARTLÖCHERN<br />
Nur ein Jahr nach der Rückkehr aus der<br />
Zwangspause findet die automatica –<br />
Leitmesse für intelligente Automation<br />
und Robotik – von 27. bis 30. Juni <strong>2023</strong><br />
erneut statt. Grund dafür ist der Wechsel<br />
in einen neuen Rhythmus. Von nun an<br />
trifft sich die internationale Automationsbranche<br />
stets in ungeraden Jahren<br />
auf dem Münchner Messegelände,<br />
parallel zur Laser World of Photonics – Weltleitmesse und Kongress für Komponenten,<br />
Systeme und Anwendungen der Photonik. Drei Leitthemen stellt die<br />
automatica <strong>2023</strong> in den Mittelpunkt. Hierzu zählen Digitale Integration und KI,<br />
Nachhaltige Produktion sowie Zukunft der Arbeit. Unter dem Motto „ease-ofuse“<br />
sollen auch KMUs sowie weniger automatisierte Branchen weit über das<br />
produzierende Gewerbe hinaus Zugang zur Automation und somit Unterstützung<br />
bei der Kompensation des Fachkräftemangels erhalten. Darüber hinaus<br />
erwartet die Besucher ein umfangreiches Rahmenprogramm.<br />
automatica-munich.com/de/<br />
ZUKUNFTSFÄHIGE SICHERHEITSLÖSUNGEN<br />
FÜR DIE AUTOMATISIERUNG<br />
In der automatisierten Fertigung ist innovative<br />
Sicherheitstechnik gefragt, die Mensch, Maschine<br />
und Prozesse sicher schützt und den heutigen<br />
Kommunikationsanforderungen entspricht. Unter<br />
dem Leitmotiv „Smart Safety“ präsentiert Euchner<br />
auf der automatica seine jüngsten Neuentwicklungen<br />
für die Kommunikation über IO-Link, AS-i<br />
Safety at Work und die gängigen Feldbussysteme.<br />
Zu den Messe-Highlights zählt der CTS – das neue<br />
kompakte Kraftpaket unter den Sicherheitszuhaltungen – und das erfolgreiche Türschutzsystem<br />
MGB2 Modular, das jetzt auch für die Anbindung an EtherCAT/ FSoE und EtherCAT P/<br />
FSoE erhältlich ist. Das Unternehmen zeigt zudem anhand von Beispielen, welche Vorteile<br />
die Nutzung von IO-Link in der industriellen Sicherheitstechnik mit sich bringen kann. Das<br />
Expertenteam für Maschinensicherheit von Euchner Safety Services informiert Besucher<br />
außerdem über das breite Portfolio an Service- und Engineering-Dienstleistungen.<br />
automatica: Halle A4, Stand 302<br />
www.euchner.de<br />
BILDVERARBEITUNG FÜR EINE BESCHLEUNIGTE PRODUKTION<br />
Cognex präsentiert auf der automatica sein aktuelles<br />
Produktportfolio zur Automatisierung von einfachen bis<br />
komplexen Anwendungen im Bereich Fehler- und Montageprüfung,<br />
Klassifizierung, Messung, Robotik sowie Identifikation<br />
von Codes und Klarschrift. Das Unternehmen zeigt u.a.<br />
seine aktuellen In-Sight Vision-Systeme. In-Sight 2800 ist<br />
u.a. für einfache Inspektionen mit der KI-basierten Edge-<br />
Learning-Technologie konzipiert, die eine automatische<br />
Fehlererkennung ohne Programmierkenntnisse zulässt. Mit<br />
diesen Systemen lassen sich z.B. OCR-Aufgabenstellungen<br />
zum Lesen von Zeichen sehr schnell und einfach durch ein<br />
beispielbasiertes Training entwickeln und in Betrieb nehmen. Mit dem Vision-System<br />
In-Sight 3800 hat Cognex erst kürzlich ein All-in-one-Vision-System entwickelt, das hohe<br />
Geschwindigkeit, hohe Auflösung und hohe Flexibilität in sich vereint.<br />
automatica: Halle B5, Stand 500<br />
www.cognex.com<br />
• modulares System<br />
• praxisorientiert geplant<br />
• stabil und langlebig<br />
bott.de
AUTOMATICA<br />
SICHERE MRK-ANWENDUNGEN<br />
AUF INDUSTRIENIVEAU<br />
Auf der automatica<br />
präsentiert Denso<br />
Robotics seine neuesten<br />
Innovationen im Bereich<br />
Robotik. Im Mittelpunkt<br />
der Präsentationen<br />
steht dabei die leistungsstarke,<br />
kollaborative<br />
Produktfamilie Cobotta Pro. Weitere Highlights sind eine<br />
Echtzeit- Synchronisierungs-Applikation mit einem Scara<br />
HSR-Roboter und dem Beckhoff XPlanar Transportsystem<br />
sowie eine Denso Master/ SlaveAnwendung mit dem<br />
kompakten Cobotta und dem leistungsstarken VMB Roboter.<br />
Messebesucher können das vielfältige Anwendungsspektrum<br />
der Cobotta-Pro-Modelle live erleben: z.B. das Greifen von<br />
losem Schüttgut mittels 3D-Vision oder das Automatisieren<br />
komplexer und feinfühlig auszuführender Montageaufgaben,<br />
die ein hohes Maß an Wiederholgenauigkeit erfordern.<br />
Carsten Busch, Denso Robotics Manager Sales und Product<br />
Manager Cobots: „Die Cobotta-Pro-Modelle bieten alle<br />
Leistungsmerkmale, um industrielle Prozesse im MRK-Segment<br />
effizienter und produktiver zu gestalten – und zwar<br />
sowohl in der sporadischen als auch in der kontinuierlichen<br />
Mensch-Roboter-Kollaboration.“<br />
automatica: Halle B5, Stand 321<br />
www.densorobotics-europe.com/de<br />
WERKZEUGMASCHINEN MANNLOS<br />
BE- UND ENTLADEN<br />
Die Hoffmann Group ist dieses Jahr auf der automatica unter<br />
dem Motto „einfach entspannt fertigen“ vertreten. Gezeigt<br />
wird, wie selbst KMU mit Automatisierungs- und Digitalisierungslösungen<br />
das Potenzial ihrer Fertigung und ihre Maschinenkapazitäten<br />
erhöhen können. Im Zentrum des Messeauftritts<br />
steht das Garant Automation Beladesystem Basic Plus, das<br />
mit überschaubarem Aufwand das mannlose Be- und Entladen<br />
von Werkzeugmaschinen ohne Automatisierungsschnittstelle<br />
oder aufwändige Programmierung<br />
erlaubt. Flankierend<br />
hat die Hoffmann<br />
Group eine Kooperation<br />
mit der Firma Renishaw<br />
vereinbart, um einen<br />
komplett autonomen<br />
Betrieb von Werkzeugmaschinen<br />
zu ermöglichen. Spezialisten der beiden Unternehmen<br />
erarbeiten dazu gemeinsam individuelle Konzepte. Weil Automatisierung<br />
außerdem nur dann effizient gelingt, wenn Werkzeuge<br />
schnell und fehlerfrei auf die Maschine kommen, präsentiert<br />
die Hoffmann Group auch ihre digitale Fertigungslösung<br />
Connected Manufacturing. Diese bietet eine Werkzeugverwaltung<br />
zur Nachverfolgung sämtlicher Werkzeuge in der Fertigung<br />
in Echtzeit und erlaubt es, Aufträge digital zu verwalten.<br />
automatica: Halle A5, Stand 314<br />
www.hoffmann-group.com<br />
Warngeräte<br />
www.afriso.de/watchdog<br />
Überwachung von<br />
Anlagen & Gebäuden?<br />
AFRISO WATCHDOG-LINE!<br />
Schnelle Detektion von Füllständen,<br />
Flüssigkeitsansammlungen,<br />
Leckagen oder Gasen<br />
Jederzeit smart aufrüstbar<br />
BILDVERARBEITUNG FÜR AUTOMATION UND ROBOTIK<br />
Auf der automatica präsentiert der Industriekamerahersteller IDS optimal aufeinander abgestimmte<br />
neue Technologien aus den Bereich 2D-, 3D- und KI-Vision, die es Anwendern<br />
ermöglichen, schnell individuelle Bildverarbeitungslösungen zu erstellen – ob als Embeddedoder<br />
PC-basierte-Systeme. Vorgestellt wird u.a. eine<br />
neue Modellreihe, die die IDS NXT-Produktlinie ab<br />
Sommer ergänzt: IDS NXT malibu ist noch leistungsfähiger<br />
als die Kameraserien IDS NXT rio und rome.<br />
Konkret bedeutet das, dass sie Inferenzzeiten um das<br />
bis zu Zwanzigfache verkürzt und neuronale Netze also deutlich schneller ausführen kann.<br />
Außerdem ist die Kamera in der Lage, Daten hardwarebeschleunigt für die komprimierte<br />
Übertragung eines Video-Streams (H264 oder MJPG) vorzubereiten. Das macht KI-basierte<br />
Bildauswertungen im Livebild möglich.<br />
automatica: Halle B5, Stand 203<br />
de.ids-imaging.com<br />
TRAY- UND PALETTIERER-PLATTFORMEN<br />
FÜR DIE MEDIZINTECHNIK<br />
Pia bietet individuell konfigurierbare Tray- und Palettierer-Plattformen<br />
als Stand-alone-Automationslösung für die Medizintechnik an.<br />
Die Plattformen können in der Zuführung wie auch in der Entnahme<br />
zum Einsatz kommen und sind GMP-gerecht designt. Als GMPgerechte<br />
Maschine sind diese drei Bereiche voneinander getrennt:<br />
die Produktebene, die Antriebsebene mit den Motoren und die Steuerungs-<br />
und Kontrollebene. Der Hersteller übernimmt außerdem die<br />
für die Branche erforderliche Dokumentation und Validierung.<br />
automatica: Halle A6, Stand 302<br />
www.piagroup.com
AUTOMATICA<br />
NEUE GREIFER, EFFIZIENTE SYSTEME, SCHNELLERE PROZESSE<br />
Der Vakuum-Experte Schmalz greift auf der<br />
automatica die Herausforderungen industrieller<br />
Automation auf und präsentiert Neuheiten aus den<br />
Bereichen Greifen und Vakuum-Erzeugung sowie<br />
prozessbezogene Hard- und Software. Mit dem<br />
Schmalz Solution Kit verlässt Schmalz die Ebene<br />
der Komponenten und Endeffektoren. Die flexible<br />
Technologie-Plattform verbindet verschiedene<br />
Soft- und Hardware-Komponenten, damit Roboterzellen<br />
schneller sehen, greifen und mit übergeordneten<br />
Systemen kommunizieren können. Schlüsselkomponente dabei ist das offene Bin-<br />
Picking-Betriebssystem ivOS. Mit der Schmalz Connect Suite, ebenfalls Teil des Messe-Portfolios,<br />
lassen sich intelligente Schmalz-Produkte sowie IO-Link-Komponenten anderer Hersteller<br />
zentral parametrieren, verwalten und analysieren. Neues für das automatisierte Greifen und<br />
die Vakuum-Erzeugung offenbart der Blick in die vier Roboterzellen auf dem Messestand.<br />
automatica: Halle A5, Stand 303<br />
www.schmalz.com<br />
NEU: Anti-Twist-System<br />
für RK Light Clamps<br />
für eine schnelle, präzise<br />
und verdrehsichere Montage<br />
von Systemaufbauten<br />
SERVOPRESSEN-SYSTEM: EFFIZIENTE<br />
LÖSUNG FÜR DIE VERNETZTE FERTIGUNG<br />
TOX Pressotechnik zeigt auf der automatica Lösungen für<br />
die vernetzte Fertigung. Zu den Highlights gehört das<br />
Servopressen-System TOX-ElectricDrive Core. Die Kombination<br />
aus Antrieb, Controller und Software ist schnell<br />
integriert, sammelt Daten und erfüllt damit die Voraussetzungen<br />
für Predictive Maintenance. Die schlanke<br />
Steuerungsarchitektur spart dem Anwender Kosten. Die<br />
effiziente Kombination aus wartungsfreiem Motor und Gewindetrieb entwickelt Presskräfte<br />
von 0,02 bis 1000 kN. Herzstück des Systems TOX-ElectricDrive Core ist die Controller-Einheit<br />
TOX-PowerModule Core. Diese ist Servoumrichter und zentrale Intelligenz der Antriebssteuerung<br />
in einem und besitzt eine Feldbusschnittstelle, über die sie mit der übergeordneten<br />
Steuerung kommuniziert. Bedient wird das System über die TOX-Software HMI 3.1. Sie<br />
vereint Parametrierung, Bedienung, Prozessüberwachung, Diagnose und Auswertung sowie<br />
Qualitätsdatenmanagement.<br />
automatica: Halle A6, Stand 512<br />
www.tox-pressotechnik.com<br />
ROBOTIK-TECHNOLOGIE FÜR DIE SMARTE AUTOMATION<br />
Das aktuelle Cobot-Ecosystem, Motoman-Roboter<br />
für Handling, Schweißen, Palettieren und viele<br />
weitere Applikationen – das sind Schwerpunkte<br />
am automatica-Stand von Yaskawa. Unter dem<br />
Messe-Motto „Robotics Technology for Smart<br />
Automation“ folgt das Unternehmen zur automatica<br />
den Trends der Branche. So zeigt Yaskawa auf<br />
der Messe, wie einfach die Einrichtung und<br />
Bedienung von Robotern heute sein können. Die<br />
Plug&Play-Cobot-Serie HC DTP ermöglicht den<br />
schnellen Aufbau von Cobot-Installationen, besonders im Bereich Palettierung, Bauteilhandling<br />
und Schweißen. Passendes Zubehör von führenden Automatisierungspartnern bietet<br />
Yaskawa mit seinem Ecosystem an. Das umfassende Motoman-Portfolio an klassischen<br />
Industrierobotern ist vertreten durch mehrere Zellen mit 6-Achs-Handlingsrobotern der<br />
Motoman GP-Serie. Mit der Motoman PL-Serie präsentiert Yaskawa die aktuelle Generation<br />
von Hochleistungs-Palettierrobotern.<br />
automatica: Halle B6, Stand 502<br />
www.yaskawa.de<br />
Sicher – Verdrehsicherung in<br />
90°-Schritten<br />
Stabil – Aufnahme bis zu dreimal<br />
höherer Torsionsmomente<br />
Schnell – Deutliche Zeitersparnis<br />
bei der Montage<br />
Effizient – Komplexe Systeme<br />
von einer Person montierbar<br />
Einfach – Montage der Clips<br />
ohne Werkzeug<br />
Kompatibel – Einsetzbar bei<br />
allen geschlossenen<br />
RK Light Clamps Ø 30<br />
VERBINDUNGSTECHNIK<br />
▪ Light Clamps (Kunststoff)<br />
▪ Solid Clamps (Aluminium)<br />
▪ Robust Clamps (Edelstahl)<br />
▪ ITAS - industrielle Treppen<br />
und Arbeitsbühnen<br />
▪ Monitorhalterungen<br />
▪ Tragarmsysteme<br />
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KOMMENTAR<br />
INDUSTRIE 5.0<br />
KULTURWANDEL FÜR<br />
DIE PRODUKTION<br />
Die Transformation zur Industrie 4.0 ist in den Unternehmen<br />
noch im Gange, da wird bereits über Industrie<br />
5.0 als Nachfolger gesprochen. Die globalen Ereignisse<br />
der jüngeren Vergangenheit verdeutlichen, warum das<br />
Konzept der Industrie 4.0 weitergedacht werden muss.<br />
Unter Industrie 5.0 versteht man Ansätze, die eine nachhaltige,<br />
resiliente und vor allem human-zentrierte Industrie im<br />
Fokus haben. Menschen, Nachhaltigkeit und Resilienz stehen<br />
hier im Mittelpunkt des wirtschaftlichen Handelns. Die erarbeiteten<br />
Vorteile vorläufiger Paradigmen, insbesondere des stark<br />
technikzentrierten Ansatzes der Industrie 4.0, werden dabei um<br />
die Rolle des Menschen im industriellen Umfeld erweitert. Der<br />
sehr technologie- und effizienzorientierte Ansatz von Industrie<br />
4.0 wird durch dieses neue Konzept also schlichtweg weitergedacht<br />
und nicht abgelöst.<br />
Der Übergang von der Industrie 4.0 zur Industrie 5.0 ist<br />
fließend und hat bereits in Teilen begonnen. Mit Paradigmenwechsel<br />
wäre der Sprung zur fünften „Industrierevolution“ nur<br />
unzureichend beschrieben. Es steht nicht weniger als ein<br />
Kulturwandel in der industriellen Produktion bevor. Unternehmern<br />
und Mitarbeitenden kommt eine neue Rolle zu.<br />
Die Unternehmen können sich bei der Umsetzung von Industrie<br />
5.0 im Kern auf nachhaltige Produktionsansätze fokussieren<br />
und den Menschen Schritt für Schritt in den Mittelpunkt rücken.<br />
Auf diesem Weg sollen widerstandsfähige Strukturen aufgebaut<br />
werden. Der menschenzentrierte Ansatz von Industrie 5.0 fragt<br />
nicht danach, was mit dieser oder jener Technologie erreicht<br />
werden kann, sondern inwiefern sie für den Menschen dienlich<br />
ist. Grob gesagt: Nicht der Industriearbeiter soll sich an Software<br />
und Produktionsprozesse anpassen. Stattdessen sollen<br />
Software und Prozesse auf die Bedürfnisse des Arbeiters abgestimmt<br />
werden.<br />
EINE NEUE WERTSCHÄTZUNG<br />
DER MITARBEITENDEN<br />
Das setzt einen Paradigmenwechsel voraus, durch den der Mitarbeitende<br />
nicht mehr nur als Verursacher von Arbeitskosten<br />
angesehen wird. Industrie 5.0 rückt vielmehr die Frage in den<br />
Mittelpunkt, welche Maßnahmen erforderlich sind, damit sich<br />
Unternehmen und Arbeitnehmer gleichermaßen entwickeln<br />
können. Für den Arbeitgeber bedeutet dies, in die Fähigkeiten<br />
seiner Mitarbeiter zu investieren und ihre Interessen zu berücksichtigen.<br />
Das beginnt damit, sie bei der Einführung digitaler<br />
Technologien frühzeitig einzubinden. Digitale Technologien sollten<br />
dafür genutzt werden, Arbeitsplätze integrativer und sicherer<br />
zu gestalten, um die Arbeitszufriedenheit zu steigern.<br />
Und genau ein solches Arbeitsumfeld unterstützt Unternehmen<br />
dabei, im Kampf um Fachkräfte von morgen erfolgreicher zu sein<br />
als andere. Im Wettbewerb um die besten Kräfte werden in Zukunft<br />
sehr häufig die Flexibilität und Wertschätzung entscheiden, die das<br />
Unternehmen den Mitarbeitenden entgegenbringt. Der positive<br />
DIE UNTERNEHMEN<br />
SIND GEFORDERT, EINE<br />
SOZIALE DIGITALISIERUNG<br />
VORZUNEHMEN.<br />
Prof. Dr. Günter Bitsch, Geschäftsführer<br />
der becos GmbH, Stuttgart<br />
Nebeneffekt für die Unternehmen: Dies macht die Mitarbeitenden<br />
leistungsbereiter, sie trauen sich mehr zu und haben mehr Spaß an<br />
ihrer Arbeit. Die Erfahrung zeigt, dass dieses Potenzial besonders<br />
in kleinen und mittleren Unternehmen häufig unterschätzt wird.<br />
Denn warum sollten sich Mitarbeitende für einen Arbeitgeber entscheiden,<br />
der den klassischen Ansatz verfolgt, wenn ihnen andere<br />
Unternehmen Flexibilität und individuelles Entwicklungspotenzial<br />
bieten?<br />
Die Umsetzung erfolgt Schritt für Schritt. Paradigmatische<br />
Wandelprozesse setzen zunächst einen neuen Schwerpunkt und<br />
erweitern somit die bestehenden Sichtweisen. Die tatsächliche<br />
Ausgestaltung der einzelnen Paradigmen entwickelt sich dann<br />
erst mit der Zeit.<br />
In den Unternehmen sind die Digitalisierungspotenziale, die<br />
sich aktuell durch klassische Ansätze erschließen lassen, nicht sehr<br />
groß. Untersucht man die Gründe, resultiert dies aus Restriktionen<br />
bei den weichen Faktoren sowie dem verfügbaren Know-how in<br />
den Unternehmen. Hier stößt Industrie 4.0 also klar an seine Grenzen.<br />
Bezieht man hingegen Industrie 5.0 mit ein, sind die Digitalisierungspotenziale<br />
deutlich größer. Beide Paradigmen ergänzen<br />
sich also und stehen nicht gegeneinander. Die Unternehmen sind<br />
gefordert, eine soziale Digitalisierung vorzunehmen, die sorgsam<br />
mit unseren Ressourcen umgeht und strukturell in der Lage ist, auf<br />
Turbulenzen angemessen zu reagieren.<br />
Bild: becos GmbH<br />
www.becos.de<br />
22 <strong>MY</strong> <strong>FACTORY</strong> <strong>2023</strong>/<strong>05</strong>-<strong>06</strong> www.myfactory-magazin.de
AUTOMATICA<br />
NEUER HIGH-PERFORMANCE-COBOT<br />
Der Automatisierungsspezialist<br />
Omron führt den<br />
neuen Omron TM20<br />
Cobots mit einer<br />
Nutzlast von 20 kg<br />
in den Markt ein.<br />
Er hat eine geringe<br />
Stellfläche und eine<br />
Reichweite von<br />
1,3 m und eignet<br />
sich ideal für Aufgaben wie u.a. Palettieren, Maschinenbeschickung<br />
und Materialhandling. Der TM 20 ist das jüngste<br />
Mitglied der Omron TM-Cobot-Familie, die für ihre Benutzerfreundlichkeit,<br />
Zuverlässigkeit und Sicherheit bekannt ist. Er<br />
ist so konzipiert, dass er nahtlos mit anderen Omron-Produkten<br />
wie Sensoren, Steuerungen und Software zusammenarbeitet.<br />
Industriekunden profitieren von einer umfassenden<br />
Automatisierungslösung. Eines der zentralen Merkmale des<br />
TM20 ist sein geringes Gewicht von nur 33 kg. Hierdurch lässt<br />
er sich problemlos mit mobilen Robotern kombinieren und<br />
bietet mehr Flexibilität und Effizienz im Industrieumfeld. Der<br />
Cobot ist außerdem mit speziellen Gelenkabdeckungen<br />
ausgestattet, die ihn vor Schneidöl und anderen gefährlichen<br />
Substanzen schützen, so dass er sich für den Einsatz in der<br />
Maschinenbeschickung eignet. Der TM20 entlastet Bediener<br />
von Aufgaben, die mit dem Heben schwerer Lasten verbunden<br />
sind, und arbeitet sicher Seite an Seite mit Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeitern.<br />
automatica: Halle B5, Stand 310<br />
www.industrial.omron.de<br />
AUTOMATISCH ZU MEHR QUALITÄT<br />
BEI HANDHABUNGSPROZESSEN<br />
Eine intelligente Automation zählt zu den wegweisenden<br />
Schlüsseltechnologien für jede Industriebranche. Auf der<br />
automatica präsentiert IEF-Werner ausgereifte Lösungen, mit<br />
denen Betriebe Handhabungsprozesse wirtschaftlich und<br />
sicher gestalten können. Mit energieeffizienten Anlagen sparen<br />
Unternehmen Kosten und stärken ihre Wettbewerbsfähigkeit.<br />
Mit dem ecoSTACK will IEF-Werner seine Kunden dabei unterstützen.<br />
Das kompakte und energieeffiziente Palettiersystem<br />
kommt komplett ohne<br />
teure Druckluft aus, ist<br />
als Inline-Anlage<br />
konzipiert und<br />
ermöglicht ein<br />
kontinuierliches<br />
Be- und Entladen von<br />
Paletten verschiedener<br />
Größen. Präsentiert<br />
wird zudem ein<br />
Portalsystem mit der<br />
Zahnriemenachse Modul 115/25. Damit zeigt der Automatisierungsspezialist,<br />
wie sich Paletten oder Kisten mit einem<br />
Gewicht bis zu 40 kg mit Hilfe eines großen Portalsystems<br />
sicher handhaben lassen. Als Exponat wird IEF-Werner auch<br />
seine erfolgreiche Servopressen-Serie aiPRESS mitbringen.<br />
Die flexibel aufgebauten Systeme lassen sich sowohl in<br />
automatisierte Fertigungslinien als auch in Handarbeitsplätze<br />
integrieren. Zudem zeigt IEF-Werner sein umfangreiches<br />
Sortiment an Handhabungstechnik.<br />
automatica: Halle A5, Stand 203<br />
www.ief-werner.de<br />
IMPRESSUM<br />
erscheint <strong>2023</strong> im 64. Jahrgang,<br />
ISSN 2747-7088 / ISSN E-Paper: 2747-7096<br />
REDAKTION<br />
Chefredakteurin: Dipl.-Ing. (FH) Nicole Steinicke (ni),<br />
Tel.: <strong>06</strong>131/992-350, E-Mail: n.steinicke@vfmz.de<br />
(verantwortlich i.S.d. § 18 Abs. 2 MStV)<br />
Redakteurin: Dipl.-Geogr. Martina Laun (ml),<br />
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Redaktionsassistenz:<br />
Vivien Backof, Tel.: <strong>06</strong>131/992-415, Melanie Lerch,<br />
Tel.: <strong>06</strong>131/992-261, Petra Weidt, Tel.: <strong>06</strong>131/992-371,<br />
E-Mail: redaktionsassistenz_vfv@vfmz.de,<br />
(Redaktionsadresse siehe Verlag)<br />
GESTALTUNG<br />
Conny Grothe, Sonja Daniel, Anette Fröder<br />
SALES<br />
Oliver Jennen, Tel.: <strong>06</strong>131/992-262,<br />
E-Mail: o.jennen@vfmz.de<br />
Andreas Zepig, Tel.: <strong>06</strong>131/992-2<strong>06</strong>,<br />
E-Mail: a.zepig@vfmz.de<br />
Auftragsmanagement: Nevenka Islamovic<br />
Tel.: <strong>06</strong>131/992-113, E-Mail: n.islamovic@vfmz.de<br />
Anzeigenpreisliste <strong>2023</strong>, gültig ab 01.10.2022<br />
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Ihrer Bezugsdaten schriftlich mit<br />
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Jahresabonnement Inland: € 90,- (inkl. Versandkosten)<br />
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weiteres Jahr, wenn sie nicht spätestens vier Wochen vor<br />
Ablauf des Bezugsjahres schriftlich gekündigt werden.<br />
VERLAG<br />
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Lise-Meitner-Straße 2, 55129 Mainz<br />
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Vertrieb: Sarina Granzin, Tel.: <strong>06</strong>131/992-148,<br />
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Kurhessenstraße 4 - 6, 64546 Mörfelden-Walldorf<br />
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Die Zeitschrift sowie alle in ihr enthaltenen Beiträge und<br />
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Zeitschrift geht das umfassende, ausschließliche, räumlich,<br />
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www.myfactory-magazin.de <strong>MY</strong> <strong>FACTORY</strong> <strong>2023</strong>/<strong>05</strong>-<strong>06</strong> 23
SMART PRODUCTION<br />
NEUE SPANNMITTEL ERMÖGLICHEN AUTOMATION<br />
UND ELIMINIEREN RÜSTVORGÄNGE<br />
MEHR OUTPUT DANK<br />
STRATEGIEWECHSEL<br />
Prozesse effizient gestalten und Maschinen automatisieren,<br />
wo es sinnvoll ist – das ist das Ziel eines Herstellers von<br />
Werkzeugaufnahmen für Dreh- und Fräsmaschinen. Bei der Neuausrichtung<br />
der Fertigungsstrategie für zwei Bauteile, ein hochpräzises und ein 4-Kant,<br />
setzt das Unternehmen daher auch auf neue Spannmittel.<br />
24 <strong>MY</strong> <strong>FACTORY</strong> <strong>2023</strong>/<strong>05</strong>-<strong>06</strong> www.myfactory-magazin.de
SMART PRODUCTION<br />
HOHE ANFORDERUNG AN DIE GENAUIGKEIT<br />
Daraufhin fragte EWS bei Emag eine VL4 Vertikaldrehmaschine<br />
mit integrierter Pick-up-Station und einer Messstation an. Das<br />
Spannmittel sollte Emag gleich mitanbieten. Die Anforderungen<br />
dafür waren an erster Stelle Prozesssicherheit, gefolgt von einer<br />
Rundlaufgenauigkeit von ≤ 5 μm sowie einer hohen Steifigkeit.<br />
Das Angebot kam mit einem Spannmittel eines Wettbewerbers<br />
von Hainbuch. Denn nur mit diesem garantierte Emag die Rundlaufgenauigkeit.<br />
Allerdings befand Aristeidis Kalagkanis die<br />
Spannmittel für zu teuer und mit dem Spannmittelhersteller war<br />
man auch nicht einverstanden. Mit Hainbuch dagegen bestand<br />
schon seit Jahren eine fruchtbare Partnerschaft: Fast alle Drehmaschinen<br />
bei EWS sind mit Spanntop nova oder Spanntop<br />
mini Spannfuttern ausgestattet und damit ist EWS sehr zufrieden.<br />
Doch mit solch hohen Anforderungen bei der Genauigkeit war<br />
man bisher nicht an Hainbuch herangetreten.<br />
Nach interner Rücksprache und auf Wunsch der Geschäftsleitung<br />
wurde bei Hainbuch dennoch „angeklopft“. Renee Reuter,<br />
technischer Berater bei Hainbuch, machte sich vor Ort ein Bild<br />
und stellte das hochpräzise Toplus premium Spannfutter mit den<br />
premium Spannköpfen vor. Neben der hohen Genauigkeit erleichtert<br />
der große Öffnungshub die automatische Beladung der<br />
Maschine. Auch eine leichte Berührung mit dem Werkstück bei<br />
der Beladung macht dem Spannfutter nichts aus. Es ist trotz der<br />
hohen Präzision robust und der Prozess bleibt weiterhin<br />
stabil. EWS war überzeugt und bestellte.<br />
01 Das Toplus<br />
premium Spannfutter<br />
greift den Grundhalter<br />
von der Pick-up-<br />
Station ab<br />
Die EWS Weigele GmbH & Co. KG aus Uhingen investiert<br />
in modernste Fertigungslinien, um höchste Qualität<br />
und die optimale Ausführung ihrer Produkte in Form<br />
und Funktion zu garantieren. Dafür wurde 2018 eigens<br />
die Abteilung Prozessoptimierung und Automatisierung gegründet.<br />
Aristeidis Kalagkanis leitet diesen Bereich und ist verantwortlich<br />
für die Beschaffung von Maschinen mit allen Hilfsmitteln,<br />
Spannmitteln und Werkzeugen sowie für die Verkettung<br />
von Robotern.<br />
Was ihm schon länger ein Dorn im Auge war: der Bearbeitungsprozess<br />
eines hochpräzisen Bauteils, genauer gesagt<br />
eines Grundhalters auf einer Hardinge-Maschine. „Bisher legte<br />
ein Mitarbeiter die Teile von Hand ein und spannte sie manuell<br />
in einer selbstgebauten Spannvorrichtung. Dann wurde manuell<br />
justiert, bis der Rundlauf passte und anschließend hartgedreht.<br />
Das nahm viel Zeit in Anspruch und war ineffizient.<br />
Daher entschlossen wir uns, den Bearbeitungsprozess bzw. die<br />
Strategie dafür zu ändern, den Hartdreh- und den Spannprozess<br />
zu verschlanken und zusätzlich noch zu automatisieren“,<br />
erläutert er.<br />
QUALITÄT WIRD JETZT AUCH<br />
AUTOMATISIERT ERREICHT<br />
„Nachdem alles geliefert, eingerichtet und programmiert war,<br />
stellten wir fest, dass zwischendurch Teile gefertigt wurden, die<br />
nicht den geforderten Rundlauf aufwiesen. Daher haben wir<br />
gemeinsam mit Hainbuch den Prozess überprüft und verschiedene<br />
Messreihen durchgeführt. Wichtig war für uns, dass Hainbuch<br />
uns sofort unterstützt hat. Renee Reuter war immer wieder bei<br />
uns im Haus“, gibt Kalagkanis zu Protokoll. „Es stellte sich heraus,<br />
dass es an der Werkstückgeometrie lag. Die Problematik war, dass<br />
der Werkzeughalter hinten einen runden Schaft und eine Verzahnung<br />
hat. An der Stelle, an der gespannt wird, ist er zwar rund,<br />
DAS TOPLUS PREMIUM SPANN-<br />
FUTTER LÄSST EINE MANNLOSE<br />
FERTIGUNG MIT EINEM SICHEREN<br />
PROZESS ZU<br />
aber unterbrochen. Dadurch konnte der premium Spannkopf<br />
nicht umschließend spannen. Wir haben neue Spannköpfe mit<br />
einem Vorbau gefertigt, damit wir auf dem vorderen kleinen Bund<br />
spannen können und eine Abstützung haben. Und prompt wurden<br />
die Genauigkeiten von ≤ 5 μm erreicht“, fügt Reuter hinzu.<br />
Die Maschine kann jetzt bis zu drei Stunden mannlos laufen<br />
und die Prozesssicherheit ist ebenfalls garantiert. Denn durch<br />
die umschließende Spannung, den zusätzlichen Späneschutz<br />
und die Spülung ist das Spannfutter schmutzunempfindlich.<br />
Außerdem deckt der Frontanschlag vorne am Werkstück zusätzlich<br />
sauber ab. Die Pick-up-Station wird in nur fünf Minuten mit<br />
www.myfactory-magazin.de <strong>MY</strong> <strong>FACTORY</strong> <strong>2023</strong>/<strong>05</strong>-<strong>06</strong> 25
SMART PRODUCTION<br />
02 Das hochpräzise Spannfutter Toplus premium spannt<br />
die ebenso hochpräzisen Bauteile auf der Emag<br />
03 Die Pick-up-Station wird mit 20 Grundhaltern bestückt<br />
und läuft dann mehrere Stunden mannlos<br />
02<br />
04 Renee Reuter (links) hält den premium Spannkopf in<br />
der Hand, der für eine Rundlaufgenauigkeit von ≤ 5 μm<br />
sorgt und Aristeidis Kalagkanis glücklich macht<br />
03<br />
3-BACKENFUTTER IN RENTE GESCHICKT<br />
Aufgrund der intensiven Zusammenarbeit stießen Kalagkanis<br />
und Reuter auf einen weiteren Optimierungsfall: EWS produziert<br />
viele Gehäuse, die meisten sind kubisch, es gibt aber auch<br />
ein paar runde. Die Runden laufen auf einer Hwacheon-VT-<br />
550-Drehmaschine, die kubischen auf einer anderen Maschine.<br />
„Die Hwacheon war mit einem 3-Backenfutter ausgestattet, das<br />
jetzt in Rente gegangen ist. Denn auch hier haben wir die Strategie<br />
geändert. Herr Reuter hat uns auf das 4-Backenfutter Inoflex<br />
in der Größe 500 aufmerksam gemacht. Mir war gar nicht<br />
bewusst, dass Hainbuch so etwas im Portfolio hat. Jetzt kann ich<br />
runde und kubische Gehäuse auf der gleichen Maschine bearbeiten,<br />
ohne einen Futterwechsel. Das ist der größte Vorteil“, so<br />
Kalagkanis.<br />
Die 4-Kant-Gehäuse wurden vorher auch mit einem 4-Backenfutter,<br />
aber ohne Ausgleich, also mit zwei festen und zwei verstellbaren<br />
Backen gefertigt. Die beiden festen Backen musste<br />
EWS immer genau auf die Mitte ausrichten. Dafür wurde das<br />
Bauteil zunächst vermessen, dann wurden die Backen genau eingestellt.<br />
Das entfällt jetzt. Zudem ist Aristeidis Kalagkanis von der<br />
Stabilität und der hohen Haltekraft des Inoflex überzeugt.<br />
„Zusammenfassend kann ich sagen, dass wir uns viel Zeit<br />
sparen, alles nicht mehr so umständlich und dadurch die<br />
Maschinenauslastung höher ist. Deshalb haben wir auch eine<br />
neu angeschaffte DMG NLX 700 mit dem Inoflex in der Größe 315<br />
ausgestattet“, konstatiert Kalagkanis abschließend zufrieden.<br />
Bilder: Hainbuch<br />
04<br />
20 Bauteilen bestückt. Die Mitarbeiter können sich dann um<br />
andere Aufgaben kümmern.<br />
Die Qualität, die manuell erreicht wurde, wird jetzt auch automatisiert<br />
erreicht. Zudem hat sich die Rüstzeit auf ein Minimum<br />
reduziert. Aristeidis Kalagkanis erklärt warum: „Auf der Emag<br />
fertigen wir Bauteile mit Losgrößen zwischen 30 und 200 einer<br />
Familie mit unterschiedlichen Durchmessern. Früher mussten<br />
wir die komplette Vorrichtung tauschen und ausrichten. Jetzt<br />
wechseln wir in Sekunden nur den premium Spannkopf mit<br />
der Wechselvorrichtung, ohne auszurichten. Wir sparen circa<br />
15 Minuten pro Auftrag beim Umrüsten bei zwei bis drei Aufträgen<br />
am Tag. Hinzu kommt, dass das Umrüsten für die Mitarbeiter<br />
viel einfacher ist.“<br />
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26 <strong>MY</strong> <strong>FACTORY</strong> <strong>2023</strong>/<strong>05</strong>-<strong>06</strong> www.myfactory-magazin.de
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01 Das Original – seit 35 Jahren: Der elastische Vinylbelag<br />
GTI Max Connect ist die perfekte Lösung für Industriebereiche<br />
und lässt sich zeitsparend im laufenden Betrieb verlegen<br />
02 Der GTI Max Connect Bodenbelag ist enorm strapazierfähig<br />
und perfekt geeignet für Bereiche mit hoher Belastung durch<br />
Hubwagen oder Gabelstapler<br />
Ob auf Beton, keramischen Fliesen oder bestehenden<br />
Bodenbeschichtungen: Die extrem widerstandsfähigen<br />
und elastischen Vinyl-Bodenfliesen fügen sich<br />
durch das spezielle Schwalbenschwanzprofil ganz einfach<br />
nahtlos zusammen und lassen sich auf nahezu allen Altuntergründen<br />
ohne aufwändige Vorbereitung lose sowie klebstofffrei<br />
verlegen. Das spart Arbeitszeit und ermöglicht zudem<br />
die Verlegung im laufenden Betrieb – ohne kostenintensive Produktionsstillstände<br />
bzw. Schließungszeiten. Sollte irgendwann<br />
ein Schaden am Boden auftreten, lassen sich einzelne Fliesen auf<br />
der Fläche in wenigen Sekunden herausnehmen und 1:1 austauschen.<br />
Zudem ist GTI Max Connect rutschhemmend nach Klasse<br />
R10, enorm strapazierfähig sowie dauerhaft beständig gegenüber<br />
Chemikalien und Reinigungsmitteln. Das Befahren mit Gabelstaplern<br />
und Hubwagen ist problemlos möglich. Auch in puncto<br />
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Connect zu 100 % recycelbar und REACH-konform. Und: Die Verschnittreste<br />
können im Rahmen des von Gerflor eingeführten<br />
Second Life Recycling-Programms gesammelt, aufbereitet und<br />
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Sinne von Ressourcenschonung und Kreislaufwirtschaft.<br />
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sich die Modultechnik mit<br />
präfabrizierten Decken, Stahlbetonstützen<br />
und -bindern durchgesetzt. Die Bauzeit wird dadurch<br />
oft halbiert, verglichen mit dem herkömmlichen Massivbau.<br />
Obendrein ist die Fertigstellung zum Fixpreis und -termin garantiert.<br />
Heizungshersteller folgen dieser Entwicklung und offerieren modulförmige<br />
Gas-Dunkelstrahler, die dem modernen Systembau entgegenkommen.<br />
Gas-Dunkelstrahler, deren vorgefertigten Module justin-time<br />
auf die Baustelle geliefert werden und rasch<br />
im Firstbereich installiert sind, sind eine intelligente<br />
Lösung für die Heizung in Produktions- oder Logistikhallen.<br />
„Die Vormontage erspart dem Bauherrn teure Lohnstunden<br />
am Bau“, kommentiert Christian Tüllmann, CEO des<br />
Strahlerproduzenten Vacurant Heizsysteme in Bad Lippspringe.<br />
Wie Tüllmann unterstreicht, sind bei Gewerbebauten die Investitionen<br />
in der Regel knapp kalkuliert und die Baumaßnahmen<br />
zeitlich eng getaktet. Die installierte Technik ist meist teurer als<br />
DUNKELSTRAHLER TEMPERIEREN<br />
DIE HALLE GLEICHMÄSSIG – OHNE<br />
ZUG, STAUBAUFWIRBELUNG UND<br />
WÄRMESTAU UNTER DEM DACH<br />
die Bauhülle. Kostendenken zählt, kein architektonischer Glanz.<br />
Selbstredend, dass auch für die Heizung keine aufwändige<br />
Hydrauliklösung in Frage kommt.<br />
Bei der deckenmontierten Dunkelstrahler-Heizung werden<br />
vorwiegend Einzelstrahler installiert, wobei die Mindest-<br />
Abhängehöhe vier Meter betragen soll. Für die Wärmeabgabe<br />
werden auch Rohrstränge oder -schleifen eingesetzt, die bis zu<br />
100 Metern Länge erreichen können. Sie sind zugleich die<br />
Brennkammern. Reflektoren über den Geräten richten die<br />
Wärmestrahlung nach unten und erwärmen den Fußboden und<br />
die Einrichtung der Halle.<br />
GEEIGNET FÜR HOHE HALLEN<br />
Wie bei der solaren Einstrahlung bleibt der Luftraum, den die<br />
Wärmestrahlen überbrücken, kalt. Der Abstand zwischen Strahler<br />
und Arbeitszone spielt demnach keine Rolle. CEO Tüllmann:<br />
„Hohe Hallen mit Deckenhöhen bis zu 40 m und mehr, wie sie<br />
beispielsweise im Logistikbereich vorkommen, sind deshalb für<br />
die Dunkelstrahlheizung besonders geeignet.“<br />
Vorteilhaft bei der Deckenstrahlung sind die gleichmäßige<br />
Wärmeverteilung und das günstige vertikale Temperaturprofil.<br />
Der Fußboden ist temperiert, die Kopfzone bleibt kühl. Mit einer<br />
Konvektivheizung lässt sich ein vergleichbares Temperaturprofil<br />
der Halle nur schwer verwirklichen. Denn die Thermik erzeugt<br />
ein unerwünschtes Wärmepolster im Firstbereich der Halle, das<br />
die Transmissionswärmeverluste erhöht. Mit Deckenventilatoren<br />
oder Luftkanälen lässt sich die Stauwärme unter dem Dach zwar<br />
nach unten transportieren. Damit einher geht aber eine unerwünschte<br />
Staubaufwirbelung. Tüllmann: „Je höher der Staubgehalt<br />
der Raumluft, desto größer ist auch die Wahrscheinlichkeit,<br />
dass Viren mittransportiert werden.“ Hier kann die statische<br />
Heizung mit Dunkelstrahlern punkten.<br />
FLEXIBEL, DAHER ZUKUNFTSSICHER<br />
Weit verbreitet sind dezentrale Anlagen mit direkt befeuerten<br />
Einzelstrahlern, weil sie die Temperatur-Zonierung durch<br />
Zu- und Abschalten von Geräten einfach machen. Zur Befestigung<br />
verwendet der Heizungsbauer Drahtseilabhängungen oder<br />
Gewindestäbe. Die Anschlussleitungen gehen durch die Binder<br />
hindurch. Die Ventilatoren sind druckseitig angeordnet und<br />
somit keiner thermischen Belastung ausgesetzt.<br />
28 <strong>MY</strong> <strong>FACTORY</strong> <strong>2023</strong>/<strong>05</strong>-<strong>06</strong> www.myfactory-magazin.de
BETRIEBSTECHNIK<br />
Ein Zweirohrstrahler<br />
temperiert<br />
ein Materiallager<br />
Bei einer späteren Erweiterung oder Umnutzung der Halle wird<br />
die Zonen-Einteilung geändert. Das ist in der Regel problemlos,<br />
denn die Elektro- und Medienversorgung sind meist als offene<br />
Trassen ausgeführt. Diese Eigenschaft macht die Dunkelstrahler<br />
zukunftssicher. Obendrein ersparen die Strahler dem Bauherrn<br />
die Investition in eine Heizzentrale mit Schornstein, Brennstoff-<br />
Bevorratung und hydraulischem Rohrnetz.<br />
Durch das relativ geringe Gewicht sind Dunkelstrahler problemlos<br />
in neue oder bestehende Hallen integrierbar. Der geringe<br />
Platzbedarf birgt kein Kollisionsrisiko mit der übrigen Versorgungstechnik<br />
(Sprinkler, Beleuchtung, Kabeltrassen). Mit<br />
Sammel-Abgasleitungen lässt sich die Zahl der Dachdurchdringungen<br />
klein halten. Auch diese Eigenschaften kommen dem<br />
modernen Systembau mit kurzen Taktzeiten entgegen.<br />
STUFENLOSE REGELUNG<br />
Vor dem Hintergrund der CO 2<br />
-Diskussion hat Vacurant eine<br />
modulierende Variante mit stufenloser Regelung entwickelt, die<br />
M-Serie. Sie erlaubt auf wirtschaftliche und umweltfreundliche<br />
Weise die gleitende Betriebsart zwischen 50 und 100 Prozent<br />
Nennleistung. Das bedeutet Wärme nach Bedarf. Christian Tüllmann<br />
fügt hinzu: „Die modulierende Regelung von Gaszufuhr<br />
und gleichzeitiger Regelung der Ventilatorleistung macht Energieeinsparungen<br />
bis zu 15 Prozent möglich.“ Der modulierende<br />
Betrieb reduziert ferner die Abgasemissionen und im besonde-<br />
AUTOR<br />
Peter Göhringer, pg relations, Wissembourg<br />
ZUSATZINHALTE IM NETZ<br />
www.vacurant.de/hallenheizung/<br />
dunkelstrahler/<br />
ren Maße die Startzyklen. Die programmierbare Vacutronic-<br />
Steuerung errechnet den günstigsten Einschaltzeitpunkt durch<br />
Innen- und Außentemperaturfühler.<br />
Die Strahler arbeiten mit relativ niedrigen Oberflächentemperaturen<br />
(230 °C im Mittel) und sehr geräuscharm. Sie lassen sich<br />
von zentraler Stelle aus mit einem handelsüblichen PC überwachen<br />
und steuern. Schichtzeiten beispielsweise lassen sich<br />
programmieren. Serielle Schnittstellen der Vacutronic-Steuerung<br />
ermöglichen die Anbindung an eine Gebäudeleittechnik und somit<br />
die Fernwartung. Damit sind alle Voraussetzungen für einen<br />
wirtschaftlichen Betrieb in sämtlichen Lastbereichen gegeben.<br />
Bilder: Vacurant<br />
www.vacurant.de<br />
Zuviel Sonne?<br />
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Messfolien für drei Messbereiche von 4 bis 6000 mJ/cm 2<br />
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DIN EN ISO 9001:2015<br />
www.kager.de
BETRIEBSTECHNIK<br />
WIE EIN SÜSSWARENHERSTELLER IFS-GERECHTE SAUBERKEIT SICHERSTELLT<br />
REINIGUNG, DIE FRUCHTET<br />
Damit bei der Süßwarenherstellung die strengen Vorgaben für Betriebshygiene eingehalten<br />
werden, setzt ein Unternehmen in seinen Produktions- und Lagerbereichen auf die Kompetenz<br />
eines renommierten Reinigungstechnikherstellers: Mit zwei Absauganlagen und einem<br />
Bodennassreiniger rückt der Süßwarenprofi Zuckerablagerungen, Stäuben und Grobschmutz<br />
kompromisslos zu Leibe.<br />
30 <strong>MY</strong> <strong>FACTORY</strong> <strong>2023</strong>/<strong>05</strong>-<strong>06</strong> www.myfactory-magazin.de
BETRIEBSTECHNIK<br />
Neben Kreativität, Vielfalt und Geschmack gehört auch der hohe<br />
Qualitätsanspruch zu den Erfolgsfaktoren des Schwarzwälder<br />
Süßwarenspezialisten. Die strengen Vorgaben verschiedener<br />
Zertifizierungen – darunter vor allem der International Food<br />
Standard (IFS) – fordern in puncto Hygiene und Sauberkeit<br />
detaillierte Reinigungspläne sowie den Einsatz entsprechender<br />
Maschinen und Hilfsmittel entlang der Wertschöpfung. Auf den<br />
8 500 Quadratmeter großen Fertigungs-, Lager- und Konfektionierungsflächen<br />
herrscht strenge Reinigungsdisziplin, die in den<br />
Bereichen Bodennassreinigung und Absaugung maßgeblich von<br />
Nilfisk-Maschinen unterstützt wird.<br />
SICHERE ABSAUGUNG IN EXPLOSIONS-<br />
GEFÄHRDETEN BEREICHEN<br />
Beim Blick in die Fertigungshalle der Fruchtgummiproduktion in<br />
Herbolzheim fällt der Blick sofort auf die große Mogulanlage sowie<br />
den nachbarschaftlich platzierten Industriesauger CTS40.<br />
Ausgelegt und zertifiziert für den Einsatz in ATEX-Zone 22 konzentriert<br />
sich der Sicherheitssauger darauf, das entzündliche<br />
Stärkepuder von der Fertigungsanlage sowie den umgebenden<br />
Bodenflächen zu entfernen. „Nach ihrer Trocknungszeit werden<br />
die Fruchtgummis aus dem formgebenden Stärkepuder gestürzt. In<br />
STRENGE HYGIENEVORGABEN<br />
FORDERN DETAILLIERTE<br />
REINIGUNGSPLÄNE SOWIE<br />
DEN EINSATZ ENTSPRECHENDEN<br />
EQUIPMENTS<br />
diesem Prozessschritt entstehen rund um die Anlage feinste Puderstäube,<br />
die zügig entfernt werden müssen“, erklärt KSW-Geschäftsführer<br />
Dipl.-Ing. Klaus Richter den Prozess. Damit die Stäube nicht<br />
zur Gefahr für Mensch, Maschine und Umgebung werden, erlaubt<br />
ein großzügiger 10-Meter-Saugschlauch mobiles und effizientes<br />
Handeln. Mit einer Luftförderung von bis zu 117 Litern pro Sekunde<br />
sowie einem Unterdruck von 23 Kilopascal saugt der CTS40 die<br />
Ablagerungen restlos ab, wobei ein großzügiger 50-Liter-Edelstahlbehälter<br />
lange Einsatzzeiten sicherstellt.<br />
Auch am Standort in Müllheim ist eine Absauganlage von Nilfisk<br />
im Einsatz. Die Aufgabe hier ist etwas anders gelagert als in Herbolzheim:<br />
Die Anlage vom Typ R3<strong>05</strong> unterstützt die Produktionsmannschaft<br />
beim Entfernen und Entsorgen von Leerverpackungen.<br />
Die Geschichte von Kalfany Süße Werbung (KSW) reicht<br />
zurück bis in die 1980er Jahre. Was in einer kleinen<br />
Konditorei begann, ist heute ein marktführendes<br />
Unternehmen für süße Werbeartikel mit Standorten in<br />
Herbolzheim und Müllheim, das eine weltweite Klientel mit<br />
individuellen Bonbons, Fruchtgummis, Schokoladen und salzigen<br />
Snacks beliefert. So gehen u.a. rund 2 000 Tonnen Fruchtgummi<br />
jährlich vom Standort Herbolzheim auf die Reise zu<br />
Naschkatzen rund um den Globus. In individuell entwickelten<br />
Rezepturen werden die Zutaten in einer Mogulanlage im sogenannten<br />
Pudergussverfahren nahezu vollständig automatisiert<br />
zu Fruchtgummi verarbeitet. Auch der Reinigungstechnikspezialist<br />
Nilfisk gehört zu den zufriedenen KSW-Kunden, die<br />
Geschäftspartner und Mitarbeiter mit individuell bedruckten<br />
Fruchtgummitütchen beschenken.<br />
BODENNASSREINIGUNG – HYGIENISCH<br />
UND SOFORT BEGEHBAR<br />
Die strenge Betriebshygiene sieht natürlich auch eine lückenlos<br />
geplante Reinigung aller Bodenflächen vor. Zu diesem Zweck<br />
wurde in Herbolzheim eine neue, batteriebetriebene Nilfisk<br />
Scheuersaugmaschine angeschafft, die dort nun zuverlässig<br />
ihren Dienst verrichtet. „Wir standen vor der Aufgabe, unseren<br />
altgedienten Bodenreiniger nach mehreren tausend Einsatzstunden<br />
in den Ruhestand zu schicken und einen Nachfolger auszuwählen.<br />
Eigentlich stand für uns fest, dass wir erneut zu einer<br />
Tellerreinigungsmaschine tendieren, aber ein direkter Quervergleich<br />
belehrte uns eines Besseren“, erinnert sich Klaus Richter.<br />
Die Walzenausführung der Aufsitz-Scheuersaugmaschine<br />
Nilfisk SC5000 überzeugte das KSW-Team sowohl im Anpressdruck<br />
und der Scheuerleistung als auch bei der Aufnahme grober<br />
Kehrichtbestandteile wie beispielsweise Holzspäne und Verpackungs-<br />
oder auch Produktionsreste. Darüber hinaus konnte das<br />
www.myfactory-magazin.de <strong>MY</strong> <strong>FACTORY</strong> <strong>2023</strong>/<strong>05</strong>-<strong>06</strong> 31
BETRIEBSTECHNIK<br />
flächen an mehreren aufeinanderfolgenden Tagen vor. Sprich:<br />
Von Montag bis Freitag wird jeweils ein Areal mit der SC5000 gereinigt<br />
– von der Fruchtgummilagerung, -herstellung und -trocknung<br />
über das Materialwarenlager bis hin zur Konfektionierung.<br />
Diese klare Trennung erleichtert nicht nur den Transport des Bodennassreinigers<br />
zu den verschiedenen Einsatzorten. Sie verhindert<br />
zudem, dass sich die Mitarbeitenden um die Maschine „zanken“.<br />
Richtig gehört: „Die gesamte Mannschaft hat Freude bei der<br />
Arbeit mit der SC5000. Das merkt man auch daran, dass manche<br />
Flächen gerne zweimal bearbeitet werden, obwohl sie bereits<br />
beim ersten Durchgang völlig sauber waren“, schmunzelt Richter.<br />
Modell des Bellenberger Herstellers auch bei der Effizienz der<br />
Saugleiste überzeugen und sich vom Wettbewerb abheben. So ist<br />
die Maschine mit nur einem Durchgang in der Lage, die Restfeuchte<br />
des Scheuervorgangs vollständig vom Boden aufzunehmen.<br />
„Das Verarbeiten von Zucker und Stärkepulver birgt immer<br />
die Gefahr von klebrigen Oberflächen und haftenden Substanzen.<br />
Deshalb muss die Luftfeuchtigkeit in den Fertigungsbereichen<br />
stets konstant gehalten werden. Feuchte Böden wären dabei ein<br />
absolutes No-Go – unter hygienischen Gesichtspunkten, aber<br />
natürlich auch im Sinne der Arbeitssicherheit“, so Richter.<br />
Nicht zuletzt spielte auch die Bedienerfreundlichkeit eine<br />
große Rolle bei der Entscheidung. Für KSW war es ausschlaggebend,<br />
dass die künftige Maschine ohne technisches Vorwissen<br />
sicher und produktiv von unterschiedlichen Mitarbeitenden eingesetzt<br />
werden kann. Das Konzept der Nilfisk-Maschine sprach<br />
hier vor allem bei der Bedienung über das One-Touch-Terminal<br />
sowie der werkzeuglosen Wartung von Verschleißteilen für sich.<br />
„Bereits bei der Vorführung konnte man sehen, dass das Arbeiten<br />
mit dem Gerät Spaß macht und dem Team leicht von der Hand<br />
geht“, begründet Richter seine Entscheidung.<br />
GUT GESCHULT REINIGEN<br />
Die Aufsitz-Scheuersaugmaschine<br />
verfügt über einen<br />
kräftig motorisierten Seitenbesen,<br />
der präzises, randnahes<br />
Reinigen erlaubt<br />
Nach einer Lieferzeit von wenigen Wochen nahm die neue Aufsitz-Scheuersaugmaschine<br />
im Oktober 2022 ihren Dienst am<br />
KSW-Standort in Herbolzheim auf. Nach einer ausgiebigen technischen<br />
Schulung zweier Super-User durch den Nilfisk-Servicetechniker<br />
wurden die weiteren sechs Belegschaftsmitglieder in<br />
Inhouse-Schulungen mit der Maschine vertraut gemacht. „Durch<br />
den Ansatz der internen Wissensvermittlung können wir neue<br />
Kollegen schnell und selbstständig einlernen, während im Rahmen<br />
unseres Wartungsvertrags der Kontakt zum Nilfisk-Techniker<br />
durch die zwei Kernanwender kompakt und kompetent abläuft“,<br />
so Richter. Neben der täglichen Trockenreinigung mit einem<br />
Handbesen sieht der Hygieneplan die Reinigung der Fertigungs-<br />
PERFEKT ORGANISIERTE ABLÄUFE FÜR<br />
OPTIMALE BETRIEBSHYGIENE<br />
Die Reinigungsarbeiten finden nach Produktionsschluss bzw.<br />
Schichtende statt, da die meisten Flächen durch intensiven<br />
Tagesbetrieb blockiert sind. In 81 cm breiten Bahnen fährt die<br />
Maschine die Flächen, Gänge und Wege ohne Unterbrechung ab.<br />
Die Bürsten bearbeiten den Boden teils mit klarem Trinkwasser,<br />
teils mit einer milden Reinigungslösung, je nachdem, welche Hygieneanforderungen<br />
und Verschmutzungsgrade gegeben sind.<br />
Für ökologische Nachhaltigkeit sorgt dabei die integrierte<br />
„SmartFlow“-Technologie. Sie garantiert ein perfektes Gleichgewicht<br />
zwischen Leistung und Ressourceneffizienz, indem sie die<br />
Wasser- und Reinigungsmitteldosierung selbstständig an die<br />
Fahrgeschwindigkeit der SC5000 anpasst. Auf diese Weise reinigt<br />
der Anwender bis zu 50 Prozent mehr Bodenfläche pro Trankfüllung.<br />
Nilfisk-Technologien wie das automatische Reinigungsmitteldosier-System<br />
„EcoFlex“ stellen zudem sicher, dass nicht mehr<br />
Energie, Wasser und Reinigungsmittel als nötig eingesetzt werden.<br />
Besonderes Augenmerk in Sachen Betriebshygiene liegt im<br />
Regallagerbereich auch auf den Kanten des Rammschutzes.<br />
Damit sich dort keine Holzsplitter und andere Schmutzablagerungen<br />
sammeln können, verfügt die SC5000 über einen kräftig<br />
motorisierten Seitenbesen. Er erlaubt das präzise, randnahe<br />
Reinigen und beugt potenziellen Schmutzinseln gezielt vor.<br />
Nach getaner Arbeit garantiert das intuitive Handling der Aufsitz-Scheuersaugmaschine<br />
die gute Zugänglichkeit zu den Tanksystemen.<br />
So lässt sich der 140-Liter-Schmutzwassertank effizient<br />
und gründlich reinigen. Während sich die Batterien über<br />
das Nilfisk-Ladesystem aufladen, können die Anwender die Zeit<br />
nutzen, Verschleißteile zu prüfen und wenn nötig mithilfe des<br />
werkzeuglosen Wartungskonzepts mit wenigen Handgriffen<br />
auszutauschen.<br />
Bilder: KSW, Nilfisk<br />
www.nilfisk.de<br />
AUTORIN<br />
Stefanie Jenuwein,<br />
Marketing Specialist Direct Business GAS,<br />
Europe Central, Nilfisk GmbH<br />
ZUSATZINHALTE IM NETZ<br />
bit.ly/3ZqkN1j<br />
32 <strong>MY</strong> <strong>FACTORY</strong> <strong>2023</strong>/<strong>05</strong>-<strong>06</strong> www.myfactory-magazin.de
BETRIEBSTECHNIK<br />
LEISTUNGSPARAMETER VON<br />
GEBÄUDEN JEDERZEIT IM BLICK<br />
Mit der digitalen Plattform Caverion SmartView<br />
können Anwender jederzeit die Leistungsparameter<br />
ihrer Gebäude einsehen. Ein Teil der technischen<br />
Lösung – die Identifizierung und Bereitstellung<br />
verschiedener IoT-Protokolle ortsgebundener<br />
Sensoren an eine zentrale cloudbasierte Benutzerplattform,<br />
das SmartView User Interface – ist nun<br />
durch ein Patent geschützt. Der Transfer der Daten<br />
kann zusätzlich gezielt aktiviert oder deaktiviert<br />
werden. Die Sensoren erfassen den Gebäudezustand,<br />
etwa die Raumluftqualität, die Temperatur<br />
oder die Raumbelegung. „Das Patent ist eine große<br />
Anerkennung unserer Digitalkompetenz“, so<br />
Tuomo Härkönen, Leiter der Digital Service<br />
Solutions der Caverion Group. Caverion SmartView<br />
bietet Kunden eine Datenkommunikation in<br />
Echtzeit. Die Sensoren können kabellos und damit<br />
kostengünstig und<br />
schnell installiert<br />
werden. Der Gebäudebetrieb<br />
ist effizienter<br />
und durch das angeschlossene<br />
Alarmmanagement<br />
sicherer.<br />
www.caverion.de<br />
www.ruwac.de<br />
LEISE UND LEISTUNGSSTARK:<br />
LUFTREINIGER FÜR INNENRÄUME<br />
Mit den mobilen Luftreinigern der Serie Purifiair.Quiet hat<br />
asecos, der Experte für Gefahrstofflagerung und -erfassung,<br />
besonders leise Geräte mit hoher Wirksamkeit entwickelt.<br />
Mittels geprüfter HEPA-Filter H14 nach EN1822 reduzieren sie<br />
in Innenräumen die Viren- und Schadstoffbelastung in der Luft<br />
und tragen damit zu einer besseren Raumluftqualität bei. Die<br />
Geräteserie steht in zwei Leistungsgrößen zur Verfügung. Das<br />
Modell M erbringt einen Volumenstrom von 550 bis zu<br />
1 280 m³/h und kann bei<br />
einem Raumvolumen<br />
von ca. 250 m³ einen<br />
fünffachen Luftwechsel<br />
pro Stunde produzieren.<br />
Das Modell L mit einem<br />
Volumenstrom von bis<br />
zu 1 860 m³/h hat einen<br />
noch höheren Wirkungsgrad.<br />
Es ist geeignet für ein Raumvolumen bis zu 370 m³.<br />
Beide Modelle sind geräuscharm: Bei voller Leistung liegt der<br />
Schallpegel bei nur 42 - 48 dB(A), was leichtem Regen entspricht.<br />
Mit zahlreichen Features sorgen die beiden Luftfiltersysteme<br />
für eine einfache und schnelle Reinigung der Raumluft.<br />
So verfügen sie über einen Sensor, der auf einem modernen<br />
Touchdisplay in mehreren Stufen die CO 2<br />
-Konzentration in<br />
der Luft anzeigt. Dank Schaltuhr lässt sich für jeden Wochentag<br />
eine Start- und Abschaltzeit festlegen. Durch die fahrbare<br />
Ausführung können die Modelle flexibel verschoben werden.<br />
www.asecos.com<br />
Jetzt mit Assistenz:<br />
MiniTec-Montagearbeitsplätze<br />
Schnelleres Einlernen, höhere Produktivität,<br />
weniger Fehler – nur einige Effekte von<br />
MiniTec-Montagearbeitsplätzen arbeitsplätzen mit dem<br />
Assistenzsystem MiniTec SmartAssist.<br />
Besonders zu empfehlen<br />
für Variantenfertiger.<br />
Wann entdecken Sie<br />
die Kunst der Einfachheit?<br />
Besuchen Sie uns!<br />
10. - 13. Oktober <strong>2023</strong> | Messe Stuttgart<br />
www.minitec.de/motek-<strong>2023</strong><br />
www.myfactory-magazin.de <strong>MY</strong> <strong>FACTORY</strong> <strong>2023</strong>/<strong>05</strong>-<strong>06</strong> 33
BETRIEBSTECHNIK<br />
ENERGIEEFFIZIENTES ARBEITSKLIMA<br />
IN PRODUKTIONSGEBÄUDEN<br />
Wie bekommt man<br />
Wärme oder erfrischende<br />
Kühlung dahin, wo und<br />
wann sie gebraucht wird<br />
– direkt zur Person am<br />
Arbeitsplatz, ohne den<br />
gesamten bzw. unbenutzten<br />
Raum klimatisieren zu müssen? Die Lösung könnte ein<br />
patentiertes Mikroklimagerät aus dem Schwarzwald sein. Die<br />
Firma Carbon Heater hat sich zunächst aus eigenem Bedarf mit<br />
diesem Thema beschäftigt. Ausgangspunkt waren interne<br />
Temperaturkonflikte zwischen Beschäftigten sowie hohe<br />
Energiekosten für die Heizung im Bereich der Produktion und<br />
Lager. Aus Mangel an Lösungen auf dem Markt entwickelten und<br />
produzierten die beiden Geschäftsführer – Andrejel und Miroslav<br />
Zajac – ihr Produkt TischKlima. Das innovative Gerät kann<br />
nachträglich unter nahezu jeden Arbeitstisch montiert werden<br />
und ist sofort bereit für seine vielfältigen Funktionen: TischKlima<br />
ist Heizlüfter, Infrarotheizung und Ventilator in einem Gerät.<br />
Warmluft oder kühlender Luftstrom für Unterkörper – sowie<br />
Kontakt- mit Strahlungswärme für Hände und Oberkörper –<br />
fokussieren sich auf die Person am Arbeitsplatz, nicht auf den<br />
Raum. Fünf Leistungsstufen sorgen für individuelle und<br />
jahreszeitunabhängige Klimatisierung.<br />
www.carbon-heater.com<br />
OBERLICHTER AUF DEM NÄCHSTEN LEVEL<br />
Optimale Tageslichtausbeute, erhöhte Wirtschaftlichkeit,<br />
Ersthelfer im Brandfall – diese Eigenschaften zeigen, warum<br />
Oberlichter echte Alleskönner auf dem Flachdach sind. Damit<br />
sie ihr Potenzial voll ausschöpfen können, sollten Lichtkuppeln<br />
und Co. mit praktischem Zubehör ausgestattet werden, das<br />
ihre Funktionalität auf das nächste Level bringt. Eines dieser<br />
zusätzlichen Features sind natürliche Rauch- und Wärmeabzugsgeräte,<br />
die Oberlichter im Ernstfall zu echten Lebensrettern<br />
machen können. Die<br />
Brandschutzexperten von<br />
Kingspan Light + Air präsentieren<br />
mit dem NRWG 24/48 Volt<br />
mit Auf- und Zu-Funktion ihre<br />
neueste Lösung in diesem<br />
Segment – und vereinen damit<br />
gekonnt die Bereiche Brandschutz<br />
und Lüftung miteinander.<br />
Das aerodynamische<br />
Rauch- und Wärmeabzugsgerät<br />
mit einem 24 bzw. 48 Volt Antrieb verfügt über eine integrierte<br />
Lüftungsfunktion. Es ist nach DIN EN 12101-2 zertifiziert<br />
und stellt damit die ideale Lösung für Anwendungsfälle dar,<br />
in denen ein der Norm entsprechendes, elektrisches NRWG<br />
gefordert ist, das gleichzeitig auch für die tägliche Be- und<br />
Entlüftung genutzt werden kann.<br />
www.kingspanlightandair.de<br />
HALLENLÜFTUNG MIT<br />
WÄRMERÜCKGEWINNUNG<br />
A DEZENTRALE TECHNIK<br />
A SCHNELLE INSTALLATION MIT<br />
ROOFTOP-MODULEN<br />
A KEIN LUFTKANALNETZ NOTWENDIG<br />
A HOHE RÜCKGEWINNUNGSGRADE<br />
A OHNE ZUSATZHEIZUNG<br />
A FÜR PRODUKTIONSSTÄTTEN,<br />
WERKSTÄTTEN UND SPORTHALLEN<br />
A BAFA-FÖRDERUNGSFÄHIG<br />
Tel <strong>05</strong>252 9821-0 www.vacurant.de<br />
PRODUKTPROGRAMM UM STEHLEITERN<br />
MIT R13-STUFEN ERWEITERT<br />
Industrielle Fertigung,<br />
Reinigungs- und Wartungsarbeiten<br />
u.a. – hier arbeiten<br />
Menschen mit Leitern und<br />
müssen dies oft in feuchter<br />
oder schmutziger Umgebung<br />
tun, was sich negativ<br />
auf die Arbeitssicherheit<br />
auswirken kann. Krause-<br />
Leitern mit R13-Stufen<br />
schaffen hier Abhilfe und<br />
bieten ihren Benutzern mit<br />
der höchsten Rutschhemmklasse<br />
maximale Rutschsicherheit.<br />
Erhältlich als<br />
ein- oder beidseitig begehbare<br />
Stehleitern bieten sie<br />
alle Produkteigenschaften, die auch Krause-Leitern mit<br />
herkömmlichen Stufen auszeichnen. Dazu gehören hochfest<br />
verbördelte Stufen, verschraubte und bei Bedarf leicht<br />
austauschbare Anbauteile, ein hoher Sicherheitsbügel mit<br />
großer praktischer Ablageschale und Zwei-Komponenten-<br />
Fußkappen für sicheren Stand. Produkteigenschaften, die sich<br />
seit Jahren in Industrie und Handwerk bewährt haben und nun<br />
um Stufen der höchsten Rutschhemmklasse erweitert wurden.<br />
Durch die Ausstattung mit Stufen können beide Leitern TRBS<br />
2121-2-konform als Arbeitsplatz genutzt werden.<br />
www.krause-systems.de<br />
34 <strong>MY</strong> <strong>FACTORY</strong> <strong>2023</strong>/<strong>05</strong>-<strong>06</strong> www.myfactory-magazin.de
BETRIEBSTECHNIK<br />
AKTIVES ENERGIEMANAGEMENT ELEKTRISCHER ANTRIEBE<br />
Die aktiven Energiemanagementgeräte der<br />
Pxt-Familie von Michael Koch bringen neue<br />
Features mit: die Zulassung nach den Normen<br />
von UL und CSA sowie die Überwachung der<br />
Speicherkapazität im laufenden Betrieb. Die<br />
parametrisierbare Funktion der laufenden<br />
Kapazitätsüberwachung von Elektrolyt- und<br />
Doppelschichtkondensatoren bringt Warnmeldungen<br />
beim Erreichen eines zuvor definierten<br />
minimalen Kapazitätswertes. Damit wird über die Einsatzdauer hinweg<br />
gewährleistet, dass die nutzbare Energiemenge der Pxt-Geräte für die bestimmte<br />
Anwendung stets ausreicht oder im Sinne von Predictive Maintenance frühzeitig<br />
gewartet wird. Mehr Leistung, stabileres Netz, sicherer Maschinenbetrieb, längere<br />
Lebensdauer und geringerer Energieverbrauch der elektrischen Antriebstechnik<br />
sind die Kerneigenschaften, für die die Energiemanagementgeräte sorgen.<br />
www.bremsenergie.de<br />
Funktionale Sicherheit<br />
– Wireless Safety<br />
Bidirektionales sicherheitsgerichtetes<br />
Funksystem<br />
LEAN-ARBEITSPLÄTZE IM WORKSHOP MITGESTALTEN<br />
Verschwendung reduzieren bzw. eliminieren,<br />
Lieferzeiten verkürzen und Produktivität<br />
steigern – all das lässt sich durch die<br />
Implementierung ergonomischer Lean-<br />
Arbeitsplätze von RK Rose+Krieger<br />
erreichen. Wenn die Mitarbeiter dann im<br />
Rahmen eines Lean-Solutions-Workshops<br />
ihren neuen Arbeitsplatz auch noch<br />
mitgestalten können, profitieren Unternehmen<br />
zusätzlich von real erprobten<br />
Arbeitsplatzsystemen und hochmotivierten Mitarbeitern. In den Workshops beim<br />
Kunden analysiert RK Rose+Krieger gemeinsam mit den betroffenen Mitarbeitern<br />
die Produktion und Logistik am aktuellen Arbeitsplatz im Hinblick auf Durchlaufzeiten,<br />
Ergonomie und Verschwendung sowie Materialfluss und Ladungsträgerdimensionierung.<br />
Anschließend entwickelt das Team ein Konzept für den zukünftigen<br />
Lean-Arbeitsplatz und setzt es als Modell im Maßstab 1:1 aus Holz und Pappe<br />
um. An dem Cardboard-Arbeitsplatz können die Mitarbeiter produzieren und ihn<br />
so lange verbessern, bis alle Beteiligten damit zufrieden sind. So entsteht ein<br />
One-piece-flow-Arbeitsplatz, der den Praxistest erfolgreich bestanden hat.<br />
www.rk-rose-krieger.com<br />
Funk-Sicherheitssystem<br />
UH 6900<br />
DGUV: DICHTSITZ VON ATEMSCHUTZGERÄTEN ÜBERPRÜFEN<br />
Da Atemschutzmaske nur mit optimalem<br />
Sitz einen umfassenden Schutz vor potenziellen<br />
gesundheitlichen Schäden gewährleisten<br />
können, hat die DGUV ihre Regel<br />
112-190 „Benutzung von Atemschutzgeräten“<br />
erweitert. Im Zuge der Regelwerk-<br />
Überarbeitungen implementierte die DGUV<br />
die Empfehlung zur Durchführung einer<br />
Anpassungsüberprüfung oder auch<br />
Masken-Fit-Test, mit dem sich die Dichtigkeit<br />
einer Atemschutzmaske verlässlich ermitteln lässt. Verpflichtend ist nun, dass<br />
die Passform geschlossener Atemanschlüsse bei jedem Anwender individuell vor<br />
dem ersten Einsatz durch eine ausgebildete Person überprüft werden muss. Zum<br />
Thema Masken-Fit-Test haben die Firmen Rottendorf Pharma, Piel und Dräger<br />
Safety ein dokumentarisches Video veröffentlicht: https://youtu.be/xviX23Rpb2E.<br />
www.vth-verband.de<br />
SAFEMASTER W<br />
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Steuerfunktionen<br />
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INTRALOGISTIK<br />
AUTOMATISIERUNG EINER PACKANLAGE FÜR BEUTEL<br />
KARTONS STETS KORREKT GEFÜLLT<br />
Der hohe Qualitätsanspruch eines Unternehmens aus der Lebensmittelbranche<br />
bezieht sich nicht nur auf die Produkte selbst, sondern auch auf den kompletten<br />
Herstellungsprozess. Vor diesem Hintergrund sollte ein bestimmter Ablauf im<br />
Verpackungsbereich durch MiniTec automatisiert und damit optimiert werden. Wie<br />
dies gelang, lesen Sie nachfolgend<br />
An einer Verpackungslinie des Lebensmittelherstellers<br />
werden die Produkte am Ende des Transportbandes von<br />
einer Kontrollwaage („Checkweigher“) kontrolliert.<br />
Anschließend fallen sie in einen Umkarton. Der Kartonwechsel<br />
sowie die Rücksetzung des Zählers mussten bislang vom<br />
Linienpersonal manuell durchgeführt werden. Dieser Prozess war<br />
durch den notwendigen Eingriff der Werker nicht zuverlässig, weshalb<br />
eine zusätzliche Kontrollwiegung stattfinden musste. Um hier<br />
Abhilfe zu schaffen, wurde MiniTec mit der Konzeption und Realisierung<br />
eines Kartonsammelpackers beauftragt, der diesen Prozess<br />
automatisieren und eine korrekte Zählung sicherstellen sollte.<br />
KARTONSAMMELPACKER FÜR<br />
MEHR ZUVERLÄSSIGKEIT<br />
In der neuen Anlage werden zunächst die leeren Umkartons auf<br />
der Vorratsstrecke auf der linken Seite bereitgestellt. Von hier<br />
erfolgt ein automatischer Transport bis zur Abfüllposition. Dort<br />
wird die Fertigware in einem Fülltrichter während des Kartonwechsels<br />
zurückgehalten. Anschließend öffnet sich der Fülltrichter,<br />
sodass die Produkte in den Karton hineinfallen. Zur Sicherstellung<br />
einer gleichmäßigen Abfüllung kann der Karton nach<br />
einer vordefinierten Stückzahl schrittweise weitergefahren<br />
werden. Ist er voll, wird er zur Entnahmeposition an der rechten<br />
Seite der Anlage transportiert, wo sich eine Arbeitsplattform zum<br />
Drehen und Verschließen der Kartons durch Mitarbeiter befindet.<br />
Auch an die Ergonomie wurde gedacht – die Umkartons sind<br />
für eine angenehme Arbeitsweise auf einem Kugelband gelagert,<br />
damit das Personal die Möglichkeit hat, den Karton nach eigenem<br />
Belieben zu drehen. Zudem gibt es eine kleine Ablagefläche<br />
für Arbeits- und Verpackungsmaterial.<br />
FÜR VERSCHIEDENE PRODUKTE GEEIGNET<br />
Bei der Konzeption der Anlage achtete MiniTec auf die erforderliche<br />
Flexibilität, weil die verpackten Produkte unterschiedliche<br />
36 <strong>MY</strong> <strong>FACTORY</strong> <strong>2023</strong>/<strong>05</strong>-<strong>06</strong> www.myfactory-magazin.de
INTRALOGISTIK<br />
01<br />
01 Ein Steigförderer (links oben)<br />
transportiert die Produkte zu einer Schütte,<br />
über die sie in Kartons gelangen<br />
02 Das Förderband dient als Vorratsstrecke<br />
für die leeren Umkartons<br />
03 Auf der Rollenbahn werden die gefüllten<br />
Kartons abtransportiert; zum Schluss<br />
werden sie noch mittels einer Kontrollwaage<br />
hinsichtlich der Packmenge geprüft<br />
02<br />
03<br />
Größen, Farben und Beschaffenheit aufweisen und auch verschieden<br />
große Kartonagen zum Einsatz kommen. Bezüglich des<br />
Durchsatzes musste eine Anlagenleistung von bis zu 80 Beutel<br />
pro Minute sichergestellt werden. Je nach Größe der Umkartons<br />
sollten die Taktung und der Schritttransport über die Programmparameter<br />
automatisiert hinterlegt sein.<br />
Darüber hinaus kümmerte sich MiniTec um eine hohe<br />
Prozesssicherheit: Die Übernahme der Beutelformate muss<br />
störungsfrei und ohne Verluste erfolgen. Damit etwa der Nachschub<br />
mit leeren Kartons auf der Vorratsstrecke unterbrechungsfrei<br />
vonstattengeht, integrierte MiniTec eine Füllstandüberwachung,<br />
die über eine Signalgebung eine rechtzeitige<br />
Nachfüllung von Kartons gewährleistet beziehungsweise die<br />
Maschine abschaltet, bevor Kartons an der Abfüllstation fehlen.<br />
Über eine Schnittstelle zur vorgelagerten Anlage kann dies<br />
angehalten werden. Gleichzeitig signalisiert eine Sensorik, dass<br />
ein Karton zur Befüllung korrekt in der Station steht. Bei fehlenden<br />
oder fehlerhaft bereitstehenden Kartons erfolgen eine<br />
akustische und visuelle Meldung sowie eine Abschaltung der<br />
Anlage.<br />
VERTRAUEN IST GUT,<br />
KONTROLLE IST BESSER<br />
Damit die Kartons immer exakt die gewünschte Menge an Produkten<br />
enthalten, wird nach deren Zählung beim Fallen in den<br />
Trichter zusätzlich noch eine Gegenkontrolle an einer Gewichtsüberwachungsstation<br />
vorgenommen. Bei fehlerhaftem Gewicht<br />
wird auch hier eine visuelle Meldung angezeigt und der Weitertransport<br />
des Kartons zur Verpackungsstelle gestoppt. Die Steuerung<br />
der gesamten Anlage läuft über eine zentrale Einheit. Die<br />
Bedienung ist nach ergonomischen Gesichtspunkten ausgelegt –<br />
dies gilt auch für die Rüstvorgänge.<br />
PRODUKTIVITÄT UND PROZESSQUALITÄT<br />
DEUTLICH VERBESSERT<br />
Nachdem der Kartonsammelpacker seit einigen Monaten im Einsatz<br />
ist, haben sich bereits deutliche Vorteile der neuen Anlage<br />
gezeigt. Fehlerhaft gefüllte Kartons gehören fast komplett der<br />
Vergangenheit an, und kommen sie doch nochmal vor, werden<br />
sie sofort automatisch erkannt. Die Abläufe sind laut Anwenderaussage<br />
heute wesentlich zuverlässiger und fehlerfreier, gleichzeitig<br />
sorgt die Automatisierung für eine zügigere, unterbrechungsfreie<br />
Befüllung und damit für eine höhere Produktivität.<br />
Fazit: Die Mission wurde von MiniTec erfüllt.<br />
Bilder: MiniTec<br />
www.minitec.de<br />
AUTOR<br />
Stefan Wache, Leiter Marketing und<br />
Kommunikation, MiniTec GmbH & Co. KG,<br />
Schönenberg-Kübelberg<br />
ZUSATZINHALTE IM NETZ<br />
www.minitec.de/komplettlösungen<br />
www.myfactory-magazin.de <strong>MY</strong> <strong>FACTORY</strong> <strong>2023</strong>/<strong>05</strong>-<strong>06</strong> 37
INTRALOGISTIK<br />
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KENNZEICHNUNG WIE EIN SCHWEIZER UHRWERK<br />
LOGISTISCHE MEISTERLEISTUNGEN<br />
Coop ist weit über die Schweizer Landesgrenzen hinweg bekannt.<br />
Der Detailhändler hat schweizweit das dichteste Verkaufsstellennetz.<br />
In der Verteilzentrale Schafisheim befindet sich die größte Bäckerei der<br />
Schweiz. Von hier aus werden die Filialen täglich mit frischem Brot beliefert.<br />
Kennzeichnungssysteme von Bluhm garantieren die reibungslose<br />
Abwicklung dieser logistischen Meisterleistung.<br />
38 <strong>MY</strong> <strong>FACTORY</strong> <strong>2023</strong>/<strong>05</strong>-<strong>06</strong> www.myfactory-magazin.de
INTRALOGISTIK<br />
01<br />
Mahendran Neshanth, Instandhaltungsplaner Technik<br />
UHB am Coop-Standort Schafisheim erklärt:<br />
„In mehr als 150 Jahren ist aus einer kleinen Konsumgenossenschaft<br />
ein internationales Unternehmen im<br />
Detail- und Großhandel sowie in der Produktion geworden.“ Die<br />
Coop-Gruppe beschäftigt etwa 95 000 Mitarbeitende.<br />
In Schafisheim befindet sich nicht nur die Coop-Bäckerei,<br />
sondern auch eine Verteilzentrale für Tiefkühlprodukte. Allein<br />
vom hiesigen Hochregallager aus werden täglich etwa 200 Paletten<br />
voller Waren an die Coop-Läden ausgeliefert.<br />
ZWEISEITIGE PALETTENETIKETTIERUNG<br />
„Unsere Paletten müssen zuverlässig mit allen relevanten Informationen<br />
gekennzeichnet sein“, erklärt Nebojsa Vasic, Gruppenleiter<br />
Logistik. „Daher etikettieren wir sie zweiseitig mit SSCC,<br />
Mindesthaltbarkeitsdatum, Empfänger, Absender, Rampennummer,<br />
Tournummer und Gesamtgewicht.“ Neben der Klarschrift werden<br />
die meisten Informationen zudem maschinenlesbar in Form eines<br />
128-Barcodes verschlüsselt und auf die Etiketten aufgedruckt.<br />
Teil dieses 18-stelligen Codes ist der SSCC – Serial Shipping<br />
Container Code. Mit Hilfe dieser Angaben lassen sich die Paletten<br />
GS1-konform kennzeichnen und weltweit eindeutig identifizieren.<br />
Aber auch für intralogistische Zwecke ist der SSCC geeignet. Er<br />
hilft bei der internen Palettenverwaltung.<br />
Dazu verwendet Coop zwei Palettenetikettierer Legi-Air 4<strong>05</strong>0 P<br />
von Bluhm Systeme. Sie kennzeichnen in Schafisheim etwa<br />
20 Paletten pro Stunde im Teamwork gleichzeitig von vorne und<br />
hinten. Hinsichtlich der Etikettiergeschwindigkeit richtet sich<br />
der Legi-Air 4<strong>05</strong>0 P ganz nach der Förderbandgeschwindigkeit.<br />
Er könnte in Spitzenleistung bis zu 240 Paletten pro Stunde zweiseitig<br />
etikettieren. Das entspricht vier Paletten pro Minute. Dafür<br />
müssen die Paletten nicht anhalten. Die Etikettierung erfolgt<br />
im Durchlauf.<br />
Damit jede Palette mit den korrekten Daten gekennzeichnet<br />
wird, schickt das ERP-System von Coop die individuellen Druckinformationen<br />
an die in den Etikettierern verbauten Druckmodule.<br />
Sie drucken die Daten in Klarschrift und als SSCC-<br />
Barcodes auf die Palettenetiketten und schieben diese auf den<br />
jeweiligen Spende stempel vor. Ist die entsprechende Palette in<br />
Position, fahren die Stempel aus und etikettieren die vorbeifahrende<br />
Palette an der Stirnseite und an der Rückseite. Anschließend<br />
fährt die Palette weiter zum Versand.<br />
Der Legi-Air 4<strong>05</strong>0 P ist mit zahlreichen Sicherheitsfeatures ausgestattet.<br />
Käme es zum Beispiel während des Etikettierungsprozesses<br />
zu einem Stromausfall, würde eine viele hundert Kilo<br />
schwere Palette langsam weiterrollen und dabei den ausgefahrenen<br />
Applikator beschädigen. Daher ist der Schwenkarm des<br />
Legi-Air 4<strong>05</strong>0 P so konstruiert, dass ihn eine vorbeifahrende<br />
Palette nicht beschädigen, sondern lediglich zur Seite schieben<br />
würde. Diese Technik wurde von Bluhm Systeme patentiert.<br />
PRODUKTKENNZEICHNUNG MIT QR-CODE<br />
In der nationalen Verteilzentrale für Tiefkühlprodukte herrschen<br />
Umgebungstemperaturen von - 5 bis - 23 Grad Celsius.<br />
Und auch die Kennzeichnung der tiefgekühlten Produkte erfolgt<br />
vollautomatisch. Dazu kennzeichnen vier Etikettendruckspender<br />
vom Typ Legi-Air 4<strong>05</strong>0 E die Kartonagen mit einem QR-Code.<br />
Während die verpackten Produkte auf dem Förderband am<br />
02<br />
01 Neben der Klarschrift werden die meisten Informationen<br />
zudem maschinenlesbar in Form eines 128-Barcodes verschlüsselt<br />
und auf die Etiketten aufgedruckt – mit Hilfe dieser Angaben lassen<br />
sich die Paletten GS1-konform kennzeichnen und weltweit<br />
eindeutig identifizieren<br />
02 Auch die Kennzeichnung der tiefgekühlten Produkte erfolgt<br />
vollautomatisch; dazu kennzeichnen vier Etikettendruckspender<br />
vom Typ Legi-Air 4<strong>05</strong>0 E die Kartonagen mit einem QR-Code<br />
www.myfactory-magazin.de <strong>MY</strong> <strong>FACTORY</strong> <strong>2023</strong>/<strong>05</strong>-<strong>06</strong> 39
INTRALOGISTIK<br />
ANZEIGE<br />
03<br />
dürfen keine Bestandteile enthalten, die auf der sogenannten<br />
Rohstoff-Ausschussliste stehen. Daher muss jede einzelne Tintenzusammensetzung<br />
von unabhängigen Instituten und Laboren<br />
entsprechend geprüft und für unbedenklich erklärt werden. Die<br />
lebensmittelechten Tinten der Linx-Continuous Inkjet-Drucksysteme<br />
enthalten ausschließlich von der EU zugelassene Lebensmittelzusatzstoffe<br />
und Farben und gelten daher als unbedenklich.<br />
DIE MIT SOLVENT GEMISCHTE TINTE<br />
HAFTET SOFORT ZUVERLÄSSIG<br />
AUF DER GLATTEN OBERFLÄCHE<br />
03 Die lebensmittelechten Tinten der Linx-Continuous<br />
Inkjet-Drucksysteme enthalten ausschließlich von der EU<br />
zugelassene Lebensmittelzusatzstoffe und Farben und<br />
gelten daher als unbedenklich<br />
Etikettierer vorbeifahren, bedruckt das Druckmodul das Etikett,<br />
der Spendestempel taucht ab und bläst das Versand etikett<br />
berührungslos auf die Kartonage auf. Ein Sensor an der Stempelplatte<br />
erkennt dabei die jeweilige Oberfläche und lässt den<br />
Applikator in einigen Millimetern Abstand stoppen. Die große<br />
Etikettenvorratsrolle von bis zu 450 laufenden Metern sorgt<br />
für eine hohe Verfügbarkeit.<br />
Die Legi-Air 4<strong>05</strong>0 E sind für den Dauerbetrieb und daher besonders<br />
zur Etikettierung von Versandeinheiten wie Kartons<br />
oder Paletten geeignet. Das System kann Druckmodule aller<br />
führenden Hersteller ansteuern und Etiketten somit mit einer<br />
Auflösung von bis zu 600 dpi bedrucken. Eine hohe Auflösung ist<br />
zur Gewährleistung der automatischen Auslesbarkeit der QR-<br />
Codes wichtig.<br />
Bei Coop wurde ein Zebra-Druckmodul integriert, das die<br />
Etiketten mit einer Geschwindigkeit von mehr als sechs Millimetern<br />
pro Sekunde bedrucken kann. Neben dem rasanten Druck<br />
kann das System auch blitzschnell etikettieren: Bis zu 80 Etiketten<br />
pro Minute bringt es auf die Produktoberflächen auf.<br />
FOLIENBEDRUCKUNG IN DER GRÖSSTEN<br />
BÄCKEREI DER SCHWEIZ<br />
Coop betreibt am Standort Schafisheim die größte Bäckerei der<br />
Schweiz. Auch hier kommt Kennzeichnungstechnik von Bluhm<br />
Systeme zum Einsatz. Ein Linx-Continuous Inkjet-Drucker kennzeichnet<br />
die Folien, mit denen die Backwaren umwickelt werden,<br />
mit einer SSCC-Nummer in alphanumerischer Form. Der Drucker<br />
muss hier nicht nur mit Temperaturschwankungen zurechtkommen,<br />
sondern zudem ein abriebfestes Druckergebnis auf der<br />
glatten Folie erzielen und gleichzeitig lebensmittelsicher kennzeichnen.<br />
„Es kann sein, dass der Druck mit den Backwaren in<br />
Berührung kommt – das muss daher natürlich absolut lebensmittelecht<br />
sein“, weiß Thomas Stöhr, Mechaniker Technik UHB.<br />
Tinten, die mit Lebensmittel in Berührung kommen könnten,<br />
Der Continuous Inkjet-Drucker vom Typ Linx verwendet eine<br />
mit Solvent gemischte lebensmittelsichere Tinte. Dieses<br />
Gemisch hat den Vorteil, dass die Tinte sofort zuverlässig auf der<br />
glatten Oberfläche haftet. Der Druckkopf des Kennzeichnungsgerätes<br />
wurde direkt in die Verpackungsmaschine montiert. So<br />
werden die Folien automatisch gekennzeichnet, während sie<br />
sich in den noch unverschlossenen Kartonagen auf dem Förderband<br />
vorbeibewegen.<br />
Der Linx ist für seine Produktionssicherheit bekannt. Das Gerät<br />
kontrolliert nicht nur kontinuierlich die Füllstände von Tinte und<br />
Solvent, sondern ermittelt zudem permanent die Viskosität der<br />
Tinte, um sie je nach Umgebungstemperatur automatisch anzupassen.<br />
Darüber hinaus verhindert ein Überdruck in der Druckkopfhülle<br />
das Eindringen von Feuchtigkeit.<br />
Bilder: Bluhm Systeme<br />
www.bluhmsysteme.com<br />
UNTERNEHMEN<br />
Bluhm Systeme GmbH<br />
Maarweg 33,<br />
53619 Rheinbreitbach<br />
Tel.: 02224-7708-0<br />
Fax: 02224-7708-20<br />
E-Mail: info@bluhmsysteme.com<br />
AUTORIN<br />
Antoinette Aufdermauer, Redakteurin<br />
Bluhm Systeme GmbH, Rheinbreitbach<br />
ZUSATZINHALTE IM NETZ<br />
bit.ly/Logistikkennzeichnung_Coop<br />
40 <strong>MY</strong> <strong>FACTORY</strong> <strong>2023</strong>/<strong>05</strong>-<strong>06</strong> www.myfactory-magazin.de
INTRALOGISTIK<br />
XXX<br />
VIASTORE SYSTEMS BIETET NUN AUCH EIGENE<br />
FÖRDERTECHNIK-LÖSUNGEN<br />
Mit dem Schritt, auch die mechanische<br />
Fördertechnik-Kompetenz<br />
zusätzlich zu den bewährten Regalbediengeräten<br />
viaspeed und viapal<br />
zu stärken, bietet viastore seinen<br />
Kunden den Vorteil, die Materialfluss-Systeme<br />
noch individueller und<br />
unabhängiger auszulegen und zu<br />
gestalten und damit deren Effizienz zu erhöhen. Dafür greift viastore auf<br />
das Baukasten-System von Interroll zu: Förderrollen, Motoren und Antriebe<br />
für Förderanlagen, Förderer und Sorter. Zudem nutzen die beiden<br />
Unternehmen gemeinsame Technologie-Plattformen, intensivieren den<br />
Austausch von Know-how und die Nutzung von Tools zur Optimierung<br />
von Prozessen von der Planung bis zur Installation. Gesteuert werden die<br />
Anlagen über die bewährte Lösung viacontrol von viastore.<br />
www.viastore.com<br />
ELEKTRISCHES SOLAR-LASTENFAHRRAD<br />
Für klimaneutrale Transporte von Waren bei<br />
Kurzstrecken oder umweltbewusster Fortbewegung<br />
innerhalb großer Konzernareale bietet<br />
die Topregal GmbH ein E-Lastenfahrrad mit<br />
besonderem Feature. „Unser optimiertes<br />
Lastenfahrrad verfügt über ein eigenes kleines<br />
Solarpanel, mit dem der Akku direkt über die<br />
Sonnenkraft geladen werden kann – auch wenn unterwegs mal keine E-Ladestation<br />
parat steht“, erklärt Jürgen Effner, der Geschäftsführer des Unternehmens.<br />
Der 36 V-Elektroantrieb sorgt mit 250 W für eine schnelle Beschleunigung und<br />
unterstützt elektronisch bis zu einer Geschwindigkeit von 25 km/h. Steigungen bis<br />
25 % werden somit mühelos bewältigt. Der 10,3 Ah Lithium-Ionen-Akku hält dabei<br />
mindestens 40 km durch und ist bereits nach einer Ladezeit von sechs Stunden<br />
wieder voll einsatzbereit.<br />
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So beschriften<br />
echte Profis.<br />
Mit P-touch und den Pro Tapes<br />
sieht die Beschriftung nicht nur<br />
professioneller aus, sondern erhöht<br />
die Sicherheit und spart bei späterer<br />
Wartung kostbare Arbeitszeit.<br />
NEUER SEILZUG: KOMPAKT, VIELSEITIG, LEISTUNGSSTARK<br />
Aus DMR wird DVR: Demag stellt eine neue<br />
Seilzugbaureihe vor, die sich u.a. durch sehr<br />
kompakte Abmessungen und zahlreiche Optionen<br />
auszeichnet. Auch die Antriebssteuerung bringt<br />
neue Funktionen in Krane und allgemeine<br />
Hubanwendungen – etwa diverse Assistenz- und<br />
Sicherheitsfunktionen, die sich per App konfigurieren<br />
lassen. Die Seilzugbaureihe DVR bietet<br />
maßgerechte Konfigurationen für vielseitige<br />
Einsatzmöglichkeiten und damit klare Vorteile aus<br />
Anwendersicht. Fünf fein abgestufte Baugrößen<br />
mit Tragfähigkeiten bis zu 80 t und Hakenwegen von 4 bis 200 m bilden dabei die<br />
Grundlage für ein breites Anwendungsspektrum. Das modulare Konstruktionskonzept<br />
schafft die Voraussetzung für eine beeindruckende Vielfalt an Varianten,<br />
von denen jede einzelne durch diverse Optionen optimal an den individuellen<br />
Einsatzfall angepasst werden kann. Große Trommeldurchmesser verringern eine<br />
mögliche Hakenwanderung und können bei Einsatz von zwei Seilen auf einer<br />
Trommel sogar die präzise Positionierung dank „true vertical lift“ ermöglichen.<br />
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KOLLEGE ROBOTER<br />
WIRD SCHNELLER<br />
Industrielle Fertigungsprozesse sollen gleichermaßen effizient,<br />
flexibel und für die Mitarbeitenden sicher sein. Arbeiten<br />
Mensch und Roboter gemeinsam an komplexen Aufgaben<br />
(MRK), gilt es, Zielkonflikte zwischen diesen Anforderungen<br />
zu vermeiden. Im EU-Projekt Sharework hat ein Team des Fraunhofer<br />
IWU um Aquib Rashid M.Sc., Ibrahim Al Naser M.Sc. und<br />
Dr.-Ing. Mohamad Bdiwi dazu einen Geschwindigkeitsregler sowie<br />
ein multimodales, umfassendes Wahrnehmungssystem entwickelt.<br />
Für die Sicherheit muss die Roboterbewegung bei<br />
menschlicher Annäherung auch weiterhin verlangsamt werden,<br />
aber deutlich weniger als bisher: Rund 25 Prozent schnellere Roboterbewegungen<br />
bedeuten einen erheblichen Effizienzgewinn.<br />
Die zentrale Fragestellung für die Forschenden in einem Anwendungsfall<br />
bei der SEAT S.A. war: Wie kann ein Roboter dank<br />
„zusätzlicher Augen“ seine Umgebung besser einschätzen und<br />
damit mehr Geschwindigkeit in seiner Bahn behalten? Dazu teilte<br />
das Team die Wahrnehmungsbereiche neu ein – in smarte Zonen.<br />
Bei schnelleren Bewegungen „wächst“ eine solche Zone, um<br />
ein Kollisionsrisiko mit Menschen auszuschließen. Für die Umfelderfassung<br />
kommt dabei LiDAR-Sensorik, die über gepulstes<br />
Laser-Licht Objekte erkennt und kategorisiert, ebenso zum Einsatz<br />
wie Kameras. Die Kombination von Reaktionszeiten (LiDAR:<br />
50 ms, Kamera: 10 ms) und Überwachungsbereichen (LiDAR:<br />
größere Bereiche; Kamera: Nahfeld) erlaubt nun schnellere Bewegungen<br />
des Roboters. Um welchen Faktor genau sich die Prozesszeiten<br />
verkürzen lassen, hängt jeweils von der Tätigkeit und<br />
der eingesetzten Hardware für Robotik und LiDAR-Sensorik ab.<br />
Bild: Fraunhofer IWU<br />
Wir nehmen Sie<br />
mit in die Zukunft!<br />
Innovative Technologien ermöglichen der Industrie,<br />
ihre Produktionsprozesse weiter zu optimieren.<br />
Gestalten Sie den Wandel mit.<br />
NEUE LÖSUNGEN FÜR DIE ZUSAMMENARBEIT<br />
VON MENSCH UND ROBOTER<br />
Diese Forschungsergebnisse sind Teil des EU-Projekts Sharework.<br />
Darin entwickelte ein europäisches Konsortium aus sechs<br />
Forschungseinrichtungen, dreizehn Firmen und einer Normierungsinstanz<br />
neue Lösungen für die Zusammenarbeit von<br />
Mensch und Roboter. Die verschiedenen Software- und Hardwaremodule<br />
ermöglichen insbesondere auch Schwerlastrobotern,<br />
ohne Schutzzäune mit Menschen zu interagieren. Ziel war<br />
es, im Sinne einer effektiveren Zusammenarbeit vorhandene<br />
Barrieren in der Mensch-Roboter-Kollaboration (MRK) zu überwinden<br />
– ohne Abstriche bei der Sicherheit. Arbeitsschwerpunkt<br />
für das Fraunhofer IWU waren dabei übergreifende Sicherheitsaspekte<br />
(Global Safety System).<br />
Das Ergebnis: ein modulares System, das in der Lage ist, die<br />
Umgebung eines Roboters und menschliche Handlungen durch<br />
Wissen und Sensoren, Vorhersagen über zukünftige Zustände,<br />
intelligente Datenverarbeitung, Augmented Reality sowie<br />
Gesten- und Spracherkennungstechnologie zu verstehen. Die<br />
entwickelten Module wurden in der Automobil-, Bahn-, Metallund<br />
Investitionsgüterindustrie bereits erprobt. Ein Einsatz ist<br />
jedoch auch in anderen industriellen Montage- und Produktionsprozessen<br />
denkbar, um die Effizienz zu verbessern.<br />
www.iwu.fraunhofer.de<br />
www.sharework-project.eu<br />
42 <strong>MY</strong> <strong>FACTORY</strong> <strong>2023</strong>/<strong>05</strong>-<strong>06</strong> www.myfactory-magazin.de
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08<br />
18 Sensorproduktion<br />
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Schnitte markiert werden können. Messbreite 25 cm, Messtiefe 6 cm.<br />
(Die Farbe der Konturenlehre ist variabel)<br />
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UMWELTTECHNIK<br />
SUPPLEMENT DER ZEITSCHRIFTEN VERFAHRENSTECHNIK UND <strong>MY</strong> <strong>FACTORY</strong>.<br />
WASSERRESSOURCEN<br />
EFFIZIENT MANAGEN<br />
UMWELTTECHNIK
DER UMWELTBEAUFTRAGTE<br />
ARNE LEIBFRITZ<br />
Was gehört zu Ihren Aufgaben als<br />
Umweltbeauftragter?<br />
Als Gewässerschutzbeauftragter berate ich<br />
die Geschäftsleitung von Merck sowie alle<br />
Betriebsangehörigen zu Themen mit Gewässerschutzrelevanz<br />
und überwache die Einhaltung<br />
einschlägiger Anforderungen. Dabei<br />
wirke ich auf die Entwicklung und Einführung<br />
von wassersparsamen und umweltfreundlichen<br />
Verfahren und Prozessen hin.<br />
Wie sind Sie Umweltbeauftragter geworden?<br />
Bereits im Studium der Verfahrenstechnik<br />
habe ich meinen persönlichen Schwerpunkt<br />
auf die Umweltverfahrenstechnik gelegt.<br />
Danach hatte ich das Glück, meine berufliche<br />
Laufbahn in der Bio- und Umweltverfahrenstechnik<br />
– einer Abteilung der technischen<br />
Entwicklung – eines Spezialchemiekonzern zu<br />
starten. Über die Betriebsleitung einer Abwasserbehandlungsanlage<br />
und eines genehmigungsbedürftigen<br />
Abfallzwischenlagers bin<br />
ich dann schließlich zum administrativen<br />
Umweltschutz gelangt und wurde zum<br />
Umweltschutzbeauftragten bestellt.<br />
Warum liegt Ihnen der Umweltschutz<br />
am Herzen?<br />
Der Ressourcenverbrauch der Industriestaaten<br />
ist deutlich höher, als es unsere<br />
Umwelt verträgt. Technische Lösungen zu<br />
finden, um das zu ändern, hat mich schon<br />
immer angetrieben.<br />
Was gefällt Ihnen am besten an Ihrer Arbeit?<br />
Die Gewissheit zu haben, Zukunft gestalten<br />
zu können.<br />
UMWELTTECHNIK<br />
Wie stellen Sie sich Ihre Arbeit in fünf bis<br />
zehn Jahren vor?<br />
Mit der Weiterentwicklung von Methoden,<br />
Tools und Prozessen stehen uns in der Zukunft<br />
mit Sicherheit Lösungen zu Verfügung, die wir<br />
uns heute noch nicht vorstellen können. Als<br />
führendes Wissenschafts- und Technologieunternehmen<br />
legt Merck großen Wert auf<br />
Innovationen. Und das nicht nur bei neuen<br />
Lösungen für unsere Kunden, sondern auch,<br />
um mit unserer Nachhaltigkeitsstrategie neue<br />
Wege im Umweltschutz zu beschreiten.<br />
www.merckgroup.com<br />
<br />
„DER BETRIEBLICHE UMWELT-<br />
SCHUTZ IST IMMER SPANNENDER<br />
GEWORDEN“<br />
Arne Leibfritz, Head of Water & Waste<br />
Permits bei Merck in Darmstadt<br />
2 S2 SUPPLEMENT XX/<strong>2023</strong> 01/<strong>2023</strong>
MESSER INVESTIERT IN RECYCLING VON<br />
KOHLENDIOXID<br />
Der Industriegasespezialist Messer plant, Anfang 2024 in<br />
Österreich eine Rückgewinnungsanlage für Kohlendioxid (CO 2<br />
)<br />
in Betrieb zu nehmen. Das CO 2<br />
soll mit der OASE blue-Technologie<br />
von BASF aus dem Rauchgas eines Industrieunternehmens<br />
zurückgewonnen<br />
werden. Messer will<br />
das Gas durch<br />
Rückgewinnungsund<br />
Nachreinigungsprozesse<br />
für<br />
die weitere Nutzung<br />
wiederverwertbar<br />
machen. „Unser<br />
Know-how im<br />
Anlagenbau in<br />
Kombination mit der OASE blue-Technologie ermöglicht eine<br />
energieeffiziente und wirtschaftlichere Produktion, mit der CO 2<br />
wiederverwertbar gemacht wird“, sagt Dr. Tarek El Hawary,<br />
Chief Technology Officer bei Messer. Dr. Andreas Northemann,<br />
Leiter des globalen BASF-Geschäfts mit Gasbehandlung,<br />
ergänzt: „Die OASE blue-Technologie von BASF bietet Messer<br />
ein zuverlässiges Verfahren zur CO 2<br />
-Entfernung mit geringem<br />
Energiebedarf. Wir sind stolz darauf, mit Messer bei diesem<br />
wichtigen Projekt zusammenzuarbeiten und nachhaltigere<br />
Technologien zur Reduzierung von CO 2<br />
-Emissionen und<br />
Umweltbelastungen einzusetzen.“<br />
www.messergroup.com<br />
RUF PRODUZIERT KOMPLETT CO 2<br />
-NEUTRAL<br />
Bei RUF ist Nachhaltigkeit in der Unternehmens-DNA verankert.<br />
Von jeher werten die Brikettierpressen des Anlagenbauers<br />
Reststoffe zu Sekundärrohstoffen oder CO 2<br />
-neutralen Heizstoffen<br />
auf. Durch zahlreiche Maßnahmen hat der Mittelständler<br />
zudem seinen kompletten Betrieb klimaneutral gestaltet. Im<br />
zurückliegenden<br />
Jahrzehnt wurde<br />
ein umfassendes<br />
Maßnahmenpaket<br />
umgesetzt – mit<br />
dem Ergebnis, dass<br />
Geschäftsführer<br />
Roland Ruf nun<br />
stolz feststellen<br />
kann: „Wir produzieren<br />
hundertprozentig<br />
CO 2<br />
-neutral.“<br />
Photovoltaikmodule<br />
erzeugen den<br />
größten Teil des<br />
von RUF verbrauchten Stroms. Ein integrierter Batteriespeicher<br />
hilft dabei, den so erzeugten Strom möglichst vollumfänglich<br />
direkt zu nutzen. Nimmt man das firmeneigene, mit Pflanzenöl<br />
betriebene Blockheizkraftwerk hinzu, produziert RUF mehr<br />
ökologischen Strom und Wärme, als das Unternehmen selbst<br />
verbraucht. Zu den umgesetzten Projekten zählt beispielsweise<br />
auch eine energiesparende Lüftungsanlage in der Lackierhalle.<br />
Aber auch zahlreiche kleinere Projekte zeigen in Summe große<br />
Wirkung. So etwa die Umstellung auf LED-Beleuchtung in den<br />
Produktionshallen. RUF achtet aber nicht nur auf die betriebseigene<br />
CO 2<br />
-Neutralität, sondern verbessert zudem bei seinen<br />
Brikettieranlagen die Energieeffizienz.<br />
www.brikettieren.de<br />
LINDE MH STARTET LEUCHTTURMPROJEKT<br />
FÜR WASSERSTOFF<br />
Mit einer eigenen Infrastruktur<br />
produziert Linde<br />
Material Handling (MH)<br />
ab sofort grünen Wasserstoff<br />
und versorgt damit<br />
21 Brennstoffzellenstapler<br />
der Werksflotte mit<br />
Energie. Am 11. Mai<br />
wurden Anlage und Fahrzeuge<br />
am Standort Aschaffenburg feierlich in Betrieb genommen.<br />
Die Investition wird durch das Bundesministerium für<br />
Digitales und Verkehr (BMDV) gefördert, durch die NOW GmbH<br />
koordiniert und durch den Projektträger Jülich (PtJ) umgesetzt.<br />
Ziel des Pilotprojekts ist es, Erfahrungen zu sammeln und<br />
Expertenwissen aufzubauen, um Kunden beim Einsatz von<br />
Wasserstoff in Materialflussprozessen umfassend beraten und<br />
begleiten zu können.<br />
www.linde-mh.de<br />
AKTUALISIERTER LEITFADEN „EMAS UND<br />
BIODIVERSITÄT“<br />
Wie können Unternehmen<br />
ihrer Verantwortung für die<br />
Biodiversität gerecht<br />
werden? Wo fangen sie an?<br />
Und welche Aspekte sollten<br />
sie berücksichtigen? Der<br />
Leitfaden „EMAS und<br />
Biodiversität“ spricht alle<br />
Unternehmen an,<br />
die im Handlungsfeld<br />
Biodiversität weiterkommen<br />
wollen. Das EU Umweltmanagement-System EMAS bietet<br />
hierzu einen ausgezeichneten Rahmen, aber die Informationen<br />
und Hinweise sind auch hilfreich für Unternehmen mit einem<br />
anderen Managementsystem – oder ohne.<br />
www.unternehmen-biologische-vielfalt.de/standards/#emas<br />
MIT BIOMASSEHEIZWERK AUF DEM WEG<br />
IN DIE CO 2<br />
-NEUTRALITÄT<br />
Der Gemüse- und Kräutertrockner Steinicke Haus der Hochlandgewürze<br />
GmbH aus Lüchow setzt zukünftig auf nachhaltige<br />
und CO 2<br />
-neutrale Prozesswärme aus Biomasse. Mit der<br />
Schmidmeier NaturEnergie GmbH als Generalunternehmer<br />
wagte das Unternehmen den Sprung weg von fossilem Erdgas<br />
hin zur nachhaltigen Biomasse. Somit spart Steinicke jährlich<br />
über 6.000 Tonnen CO 2<br />
ein. Auf etwa 1.600 m² Grundfläche<br />
entstanden ein Brennstofflager, eine Kesselhalle und ein<br />
Technikraum – die sog.„Stationäre Klimaschutzzentrale“. Das<br />
Projekt wurde durch die Bundesförderung für Energie- und<br />
Ressourceneffizienz (EEW) bezuschusst. Schmidmeier Natur-<br />
Energie errichtete die Anlage<br />
nach einer Bedarfsanalyse<br />
schlüsselfertig und kümmerte<br />
sich um die immissionsschutzrechtliche<br />
Genehmigung und die<br />
Fördermittel-beschaffung.<br />
www.schmidmeier.com<br />
SUPPLEMENT 01/<strong>2023</strong><br />
S3
UMWELTTECHNIK<br />
LEISTUNGSSTARKER GROSSWASSERZÄHLER<br />
WASSERRESSOURCEN<br />
EFFIZIENT MANAGEN
t<br />
In einer Welt, in der Wasserknappheit zu einer<br />
immer größer werdenden Herausforderung wird,<br />
spielt präzise Messtechnik eine entscheidende<br />
Rolle dabei, das kostbare Gut Wasser zu<br />
bewahren. Das globale Wassertechnologieunternehmen<br />
Xylem entwickelt und produziert<br />
unter seiner Marke Sensus den statischen<br />
Großwasserzähler Cordonel, der die Industrie<br />
dabei unterstützt, ihre Wasserressourcen<br />
effizienter zu managen.<br />
01<br />
Der Cordonel Wasserzähler ist eine der wichtigsten Neuentwicklungen<br />
seit Jahrzehnten im Bereich der Großwasserzähler.<br />
Dieser Zähler steht sowohl für die mehr<br />
als 175 Jahre alte Tradition und Expertise bei uns am<br />
Standort in Laatzen als auch für die Innovationskraft unserer<br />
Ingenieure und Entwickler“, sagt Jens Schulz, Produktmanager<br />
für Großwasserzähler bei Xylem. Präzise Ultraschall-Messtechnik,<br />
die selbst kleinste Leckagen erkennt und nicht durch externe<br />
Einflüsse wie Vibrationen beeinflusst werden kann, ermöglicht<br />
eine zuverlässige Nutzungsdauer von 20 Jahren mit beständiger<br />
Genauigkeit. Ein weiteres Novum ist die variable Einbauposition<br />
sowie die Unempfindlichkeit gegen Störungen im Durchflussprofil<br />
und die damit genaue Messung auch nach einem Rohr-<br />
02<br />
PRÄZISE ULTRASCHALL-MESSTECHNIK,<br />
DIE SELBST KLEINSTE LECKAGEN<br />
ERKENNT, ERMÖGLICHT EINE<br />
NUTZUNGSDAUER VON 20 JAHREN<br />
MIT BESTÄNDIGER GENAUIGKEIT<br />
bogen. Gerade im Bereich der Industrie und in Industrieparks<br />
sind Wasserzähler in Schächten oder in Installationsstellen vorzufinden,<br />
die oftmals eine genaue Messung beeinträchtigen.<br />
Aktuell wird Cordonel in den Größen DN 40, 50, 65, 80 und 100<br />
produziert. Die weiteren Nennweiten bis zu DN 300 sollen innerhalb<br />
der nächsten Jahre folgen. Gemessen wird mittels Ultraschalltechnologie,<br />
basierend auf dem Verfahren der Laufzeitdifferenz.<br />
Besonders bei größeren Rohrdurchmessern (DN 40<br />
und größer) ist dies von Vorteil, denn je größer der Durchmesser,<br />
umso länger ist die Laufzeit der Ultraschallsignale, wodurch die<br />
Gesamtmessgenauigkeit verbessert wird.<br />
PRÄZISE MESSUNG VON WASSERVERBRAUCH,<br />
DURCHFLUSS, TEMPERATUR UND DRUCK<br />
Mit einem R1000-Messbereich ermöglicht Cordonel eine genauere<br />
Abrechnung des verbrauchten Wassers und den Einsatz in<br />
unterschiedlichen Bereichen. So zum Beispiel als Zonenzähler,<br />
in Industrieanwendungen oder als Beregnungszähler in der<br />
Landwirtschaft. Auch für die Wassermessung in Industrieprozessen<br />
eignen sich Ultraschall-Großwasserzähler, da diese für die<br />
01 Der Wasserzähler steht sowohl für die mehr als 175 Jahre alte<br />
Tradition und Expertise am Xylem-Standort Laatzen als auch für die<br />
Innovationskraft der Ingenieure und Entwickler<br />
02 Der statische Großwasserzähler Cordonel wird in diversen<br />
Nennweiten in Laatzen produziert und ist weltweit im Einsatz<br />
Messung von demineralisiertem Wasser mit niedriger Leitfähigkeit<br />
und aggressivem Wasser in industriellen Prozessen, Entsalzungsanlagen<br />
und ähnlichem ausgelegt sind. Der Impulsausgang<br />
ermöglicht zudem eine Echtzeit-Übertragung des Volumens.<br />
Zusammen mit präzisen Messungen des Wasserverbrauchs, des<br />
Durchflusses, der Temperatur und des Drucks (diese Funktion ist<br />
optional) zeichnet sich Cordonel durch ein umfassendes Leistungspaket<br />
aus und kann in jedem intelligenten Wassernetz zum<br />
Einsatz kommen.<br />
Mit genauester Messung ihres Wasserverbrauchs sind Industrieunternehmen<br />
in der Lage, kleinste Leckagen aufzudecken und<br />
so den Wasserverbrauch pro Produktionseinheit zu verringern.<br />
Cordonel liefert genaue und zuverlässige Informationen, die für<br />
ein effizienteres und ressourcenschonenderes Wassermanagement<br />
notwendig sind. Zusätzliche Daten zu Temperatur und<br />
Druck werden zur Überwachung des Prozesswassers geliefert.<br />
SUPPLEMENT 01/<strong>2023</strong><br />
S5
03 Auf dem neuen Xylem-Prüfstand werden die Wasserzähler auf langfristige Genauigkeit, wechselnde<br />
Klimabedingungen und – dank des modularen Designs – in diversen Einbaupositionen getestet<br />
UMWELTTECHNIK<br />
Dies wirkt sich auch positiv auf die Energieeffizienz aus und<br />
reduziert die Energiekosten, da Pumpen und Druckerhöhungsanlagen<br />
effizienter ausgelegt werden können, um den richtigen<br />
Druck zur richtigen Zeit zu ermöglichen.<br />
INTEGRIERTE KOMMUNIKATIONSTECHNOLOGIE<br />
Abgerundet wird das Leistungspaket des Großwasserzählers<br />
durch die integrierte Kommunikationstechnologie. Durch die<br />
Kombination aus fortschrittlicher Ultraschalltechnologie und integrierter<br />
Kommunikationstechnologie eignet sich der Großwasserzähler<br />
für die automatische Zählerfernauslesung (AMR) und<br />
den Aufbau eines stationären horizontalen Netzwerks (AMI). Zudem<br />
unterstützt Cordonel eine Vielzahl von Kommunikationstechnologien<br />
für sichere und verschlüsselte Datenübertragung.<br />
PRÜFSTÄNDE SICHERN GENAUIGKEIT<br />
UND QUALITÄT<br />
Neben Wasserzählern entwickelt und produziert die Xylem<br />
Marke Sensus hochtechnologische Prüfstände für Wasserzähler<br />
und thermische Energiezähler (Wärme- und Kältezähler). Die<br />
Prüfstände sind für die Konformitätsbewertung bzw. Eichung<br />
und die laufende Überprüfung von Haus-, Wohnungs- und<br />
Großwasserzählern ausgelegt. Alle Wasserzählertechnologien,<br />
einschließlich mechanischer, Ultraschall- oder elektromagnetischer<br />
Zähler, werden unterstützt. Auch Wasserzähler anderer<br />
Hersteller können mit den Sensus-Prüfständen präzise geprüft<br />
werden. Dank der modularen und schlüsselfertigen Konstruktion<br />
der Prüfstände können jedem Kunden optimale Lösungen,<br />
maßgeschneidert auf seine speziellen Anforderungen angeboten<br />
werden.<br />
Um die größeren Nennweiten des Cordonel entwickeln und prüfen<br />
zu können, wurde am Xylem-Standort in Laatzen eine neue<br />
Prüfstation errichtet. Dort können der Cordonel und andere<br />
Großwasserzähler unter realen Installations- und extremen<br />
Umgebungsbedingungen getestet werden, u.a. durch die sogenannte<br />
U0D0-Teststrecke (90°-Biegung vor und hinter dem<br />
Zähler) und die integrierte Klimakammer. Es ist einer der wenigen<br />
Prüfstände in Europa, auf dem Wasserzähler bis DN 300<br />
geprüft werden können. Ausgiebige Tests unter realen Einbaubedingungen,<br />
hochpräzise Komponenten und vollautomatisch<br />
gesteuerte Prozesse gewährleisten eine gleichbleibende Genauigkeit<br />
im Prüfprozess, weshalb Xylem plant, den Betrieb auch auf<br />
die Prüfung von Zählern anderer Anbieter auszuweiten.<br />
Bilder: Xylem<br />
www.xylem.com<br />
RESSOURCENSCHONUNG IM FOKUS<br />
Der Einsatz des Wasserzählers schont natürliche Ressourcen<br />
durch hohe Messgenauigkeit, die Anwender dabei<br />
unterstützt, eine ausgeglichene Wasserbilanz zu realisieren<br />
und Wasserverluste zu identifizieren. Die optionale<br />
Drucküberwachung erlaubt es, den Druck im Netzwerk zu<br />
optimieren und den gesamten Energieverbrauch der<br />
Pumpsysteme zu reduzieren.<br />
Erfahren Sie mehr zum Wasserzähler unter:<br />
bit.ly/3oql7AR<br />
S6 SUPPLEMENT 01/<strong>2023</strong>
MASSGESCHNEIDERTE<br />
KUNSTSTOFF-RECYCLINGLÖSUNGEN<br />
Als ein weltweit<br />
führendes Anlagenbau-Unternehmen<br />
für das Handling<br />
hochwertiger<br />
Schüttgüter ist<br />
Zeppelin Systems<br />
seit Jahrzehnten ein<br />
verlässlicher Partner<br />
für Kunden in den<br />
Industriezweigen Kunststoff, Gummi- und Reifen, Chemie und<br />
Lebensmittel. Mit der Gründung eines neuen Recycling-Bereichs<br />
hat das Unternehmen nun sein Portfolio mit Blickrichtung<br />
auf noch nachhaltigere Technologien weiter ausgebaut.<br />
Das Unternehmen nutzt seine langjährig aufgebaute Expertise<br />
in allen Bereichen des Anlagenbaus für der Entwicklung<br />
innovativer Recyclingtechnologien und erarbeitet dabei für jede<br />
Kundenherausforderung die passende Anlagenlösung. Zur<br />
Anlagentechnik, die angeboten wird, gehören neben Desodorierungsanlagen,<br />
die Rezyklate von unangenehmen Gerüchen<br />
befreien, auch Lösungen zur Homogenisierung des Kunststoffs.<br />
Darüber hinaus hat Zeppelin Systems die Rezeptur- und<br />
Batchmanagement-Software „NAMiQ recipe“ entwickelt, die<br />
es Rezyklat-Produzenten ermöglicht, ihre Produktion vollautomatisiert<br />
zu steuern und so die Ausgangsstoffe optimal zu<br />
mischen.<br />
www.zeppelin-systems.com<br />
RECYCLING-ALLIANZ FÜR KUNSTSTOFFE<br />
Das auf Recycling hochwertiger Kunststoffe wie Acrylglas<br />
oder Polycarbonat spezialisierte Unternehmen Pekutherm<br />
beteiligt sich an der Grünstoff Kunststoff-Recycling GmbH.<br />
Die Allianz der zwei Experten für Kreislaufwirtschaft sorgt für<br />
einen weiteren Ausbau der Entsorgungs- und Wiederverwertungskonzepte<br />
für thermoplastische Kunststoffe. An zwei<br />
Produktionsstandorten verarbeiten nun über 50 Mitarbeiter<br />
Kunststoffreste aus PMMA, PC, PETG, PP, PE, PVC und anderen<br />
thermoplastischen Kunststoffen mit einer Kapazität von über<br />
10.000 t/a. Pekutherm ist seit mehr als 30 Jahren im Geschäft<br />
für Kunststoff-Recyclate. Mit der Ecobox bietet das Unternehmen<br />
eine einfache Möglichkeit, mit Transportboxen Plastikverschnitt,<br />
-reste und Altmaterial direkt vor Ort sammeln<br />
zu können.<br />
www.pekutherm.de<br />
UNTERSTÜTZUNG BEI UMWELTMANAGEMENT-<br />
SYSTEM EMAS<br />
Für die Einführung von Emas (Eco-Management and Audit<br />
Scheme) bietet BFE umfassende Dienstleistungen von der<br />
Umweltbetriebsprüfung über die Fördermittelbeantragung bis<br />
zum Ermitteln der spezifischen Umweltaspekte mittels der<br />
Kernindikatoren des Unternehmens. Zudem unterstützen die<br />
Fachleute von BFE beim Erstellen der Umwelterklärung und der<br />
Kommunikation. Auch während des Validierungsprozesses<br />
stehen sie als fachlicher Ansprechpartner zur Verfügung. Diese<br />
Leistungen bauen auf den Services für ein Umweltmanagement<br />
nach ISO 14001 auf. Dazu gehören der Aufbau und Betrieb des<br />
Umweltmanagementsystems, die Bewertung der individuell<br />
relevanten Umweltaspekte, die Definition geeigneter Kennzahlen<br />
sowie die Erstellung eines Konzepts zur Notfallvorsorge und<br />
Gefahrenabwehr, außerdem die interne Auditierung des<br />
Managementsystems und Unterstützung bei der Suche nach<br />
Potenzialen zur Verbesserung der Umweltleistung des Betriebs.<br />
Immer mehr Unternehmen wollen ihren Energie- und Ressourcenverbrauch<br />
reduzieren, sei es aus Klimaschutzgründen, um<br />
Kosten zu sparen oder um die Anforderungen von Kunden zu<br />
erfüllen. Die Managementsysteme sind hierfür eine gute Basis.<br />
ISO 14001 ist der weltweite Standard für Umweltmanagementsysteme.<br />
Sie legt Anforderungen an ein System fest, mit dem<br />
Unternehmen ihre rechtlichen und sonstigen Verpflichtungen<br />
erfüllen und ihre Umweltziele erreichen können. Emas ist das<br />
europäische Umweltmanagementsystem. Es wurde von der EU<br />
entwickelt, um Unternehmen bei der intelligenten Nutzung von<br />
Ressourcen zu helfen und so Emissionen und Kosten zu reduzieren.<br />
Da es nicht nur Energieverbräuche umfasst, sondern auch<br />
Materialeinsatz, Abfall und Treibhausgas-Emissionen, ist es das<br />
umfassendste anerkannte Umweltmanagementsystem.<br />
www.bfe-institut.com<br />
Grundwasserentnahme-<br />
Pumpensystem<br />
COMET - COMBI<br />
• Pumpen zur Probenahme aus<br />
Grundwasserpegeln ab min. 2”<br />
• Betriebsspannung 12 V und 24 V<br />
Gleichspannung (KfZ-Batterie)<br />
• robuste Bauart, auswechselbarer<br />
Faserfeinfilter<br />
• auf Fördertiefen von 9 m bis 60 m<br />
abgestufte Systeme<br />
• www.comet-pumpen.de/produkteindustrie/grundwasserentnahme.html<br />
COMET - PUMPEN<br />
Systemtechnik GmbH & Co. KG<br />
Industriestraße 5<br />
D - 37308 Pfaffschwende<br />
Deutschland<br />
Telefon: + 49 (0) 3 60 82/4 36-0<br />
Fax: + 49 (0) 3 60 82/4 36-34<br />
www.comet-pumpen.de<br />
kontakt@comet-pumpen.de<br />
1<strong>06</strong><strong>05</strong>30_16_Comet.pdf 1 15.09.2020 08:09:48<br />
SUPPLEMENT 01/<strong>2023</strong><br />
S7
INDUSTRIEHALLEN MIT MASCHINENWÄRME HEIZEN<br />
GASVERBRAUCH GEGEN NULL FAHREN<br />
Ingenieure von igus setzen jetzt eine simple Technik für die Wärmerückgewinnung<br />
ein. Sie heizt Industriehallen mit der Abwärme von (Spritzguss-)Maschinen und<br />
spart so Gaskosten und CO 2 -Emissionen. igus stellt die Technologie in allen Details<br />
auch anderen Industrieunternehmen online zur Verfügung.<br />
UMWELTTECHNIK<br />
Der Preis für Gas steigt. Der Klimawandel schreitet voran.<br />
Zeit zu handeln, ist igus überzeugt. Auf dem Weg zum<br />
Ziel, bis 2025 klimaneutral zu produzieren, haben sich<br />
drei Ingenieure des Kölner motion-plastics-Spezialisten<br />
deshalb an die Arbeit gemacht, den Einsatz von fossilen Brennstoffen<br />
während der Fertigungszeit überflüssig zu machen. Dazu<br />
experimentierten sie zunächst mit Wärmetauschern aus einem<br />
Auto und Lüftern aus einem Computer. Die Experimente wurden<br />
größer und immer mehr Quadratmeter konnten beheizt werden.<br />
Nach sechs Monaten gelang es, mit dem neuen Konzept namens<br />
„Machine Heat Recovery System” (kurz: MHRS) eine der großen<br />
Produktionshallen der Fabrik in Köln-Lind mit Abwärme der<br />
Spritzgussmaschinen zu heizen.<br />
Das MHRS lenkt dabei, je nach Heizbedarf, die Warmwasserströme<br />
aus dem Kühlkreislauf direkt zu den Heizlüftern und sorgt<br />
gleichzeitig dafür, dass es nicht zu einer Überhitzung der Maschinen<br />
kommt. Da dem Warmwasser beim Durchlaufen des Heiz-<br />
lüfters Wärme entzogen wird, sinkt der Kühlbedarf des Kühlturms.<br />
Das bietet den Vorteil, dass die bisherige Gasheizung ausbleibt<br />
und weniger elektrische Energie zum Kühlen aufgewendet<br />
wird. Die schwankenden Kühlkreistemperaturen sind durch das<br />
System variabel anpassbar. Das MHRS geht dabei nicht den<br />
bekannten Weg über eine teure Wärmepumpe und auch keinen<br />
Umweg über einen Wärmetauscher, dieser würde zu Temperaturverlusten<br />
führen. Eine zusätzliche Einspeisung der Abwärme von<br />
Druckluftkompressoren ist ebenfalls nicht erforderlich. igus<br />
reduziert bereits jetzt schrittweise die Druckluftenergie, um<br />
Energiekosten zu senken.<br />
„Mit dieser hauseigenen Heizung können wir in Zukunft den<br />
Gasverbrauch gegen Null fahren. Außerdem benötigen wir weniger<br />
elektrische Energie zum Kühlen“, freut sich igus Geschäftsführer<br />
Frank Blase. „Wir sparen somit nicht nur Kosten, sondern<br />
reduzieren auch die CO 2 -Emissionen und entlasten somit die<br />
Umwelt.“<br />
S8 SUPPLEMENT 01/<strong>2023</strong>
▼<br />
SO FUNKTIONIERT DIE GASSPARENDE HEIZUNG<br />
Die Hydraulikmotoren der Spritzgussmaschinen erwärmen sich<br />
im Betrieb. Genau wie beim Auto benötigen sie daher Kühlung<br />
als Schutz vor Überhitzung. Hier kommen Kühltürme zum Einsatz,<br />
die kaltes Wasser bereitstellen und über ein Rohrsystem zu<br />
den Maschinen leiten. Das erwärmte Wasser gelangt zurück zum<br />
Kühlturm. Bei der erneuten Kühlung entweicht die Wärme in die<br />
Atmosphäre und geht als Energie verloren. Mit dem MHRS wird<br />
ein Teil der Wärme aus dem Kühlkreislauf über eine Durchflussregelung<br />
abgegriffen und direkt zu den Heizungen geleitet, die<br />
sich neben den alten Gasheizungslüftern befinden. Damit diese<br />
Heizungen nicht unmittelbar verstopfen, filtern Schmutzfänger<br />
Schwebstoffe heraus, die sich im Wasser befinden. Das warme<br />
Wasser tritt in den neuen Heizlüfter ein und schickt den alten<br />
Heizlüfter in den Ruhestand. Ein Ventilator auf dem Heizlüfter<br />
verteilt die erwärmte Luft schließlich in der Halle. Erst danach<br />
strömt das Wasser zurück zum Kühlturm und der Kreislauf<br />
beginnt von neuem. Da nicht mit Wärmetauschern gearbeitet<br />
wird, lässt sich das System auch im Niedertemperaturbereich<br />
betreiben.<br />
EIN KONZEPT MIT POTENZIAL<br />
„Wir selbst sind von unserem Konzept überzeugt und planen in<br />
Zukunft, ganz auf Maschinenwärme als Heizung in der Produktion<br />
und in den Büros zu setzen“, so Dennis Berninger, Fabrikleiter bei<br />
igus und Antreiber dieses Projekts. So ist als Nächstes geplant, das<br />
7.209 Quadratmeter große Logistikcenter mit neun Heizlüftern<br />
auszustatten. Allein hier lassen sich jährlich rund 31,5 Tonnen CO 2<br />
einsparen. Ein wichtiger Schritt für igus, dem Ziel näherzukommen,<br />
bis 2025 mit Gebäuden und Produktion CO 2 -neutral zu sein.<br />
Eine von igus aufgestellte Rechnung besagt: Würden alle<br />
Spritzgießer weltweit die Technologie einsetzen, ließen sich über<br />
eine Million Tonnen CO 2 und über 548 Millionen Kubikmeter Gas<br />
einsparen. Das entspricht dem jährlichen Gasverbrauch von<br />
238.434 deutschen Vier-Personen-Haushalten. „Für das MHRS<br />
sehen wir in der Industrie ein sehr großes Potenzial, daher<br />
wollen wir auch anderen Unternehmen das Konzept kostenlos<br />
zugänglich machen. Bei unserer Recherche haben wir nämlich<br />
keine veröffentlichten, genauen Anleitungen gefunden”, so<br />
Für das MHRS sehen wir in der Industrie ein<br />
sehr großes Potenzial, daher wollen wir auch<br />
anderen Unternehmen das Konzept kostenlos<br />
zugänglich machen.<br />
Dennis Berninger, Fabrikleiter bei igus in Köln<br />
Dennis Berninger. „Mit unserer Website www.igus.de/info/<br />
heizkonzept informieren wir, wie MHRS und das entwickelte<br />
Regelgerät funktionieren. Immer mehr Details kommen dazu.“<br />
Bilder: igus<br />
www.igus.de<br />
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MIT KAKAOSCHALEN<br />
ZU PROZESSDAMPF<br />
UMWELTTECHNIK<br />
MVV Enamic nimmt derzeit am Standort Mannheim für einen weltweit<br />
führenden Anbieter von Lebensmittel- und Getränkeinhaltsstoffen eine neue<br />
Dampferzeugungsanlage in Betrieb. Das Besondere: Der Prozessdampf wird<br />
durch die Verwertung von Kakaoschalen gewonnen. – Ein zukunftsweisendes<br />
Beispiel auch für die Nutzung anderer Reststoffe.<br />
Autoren: Markus Eisenhauer, Planungsingenieur und Projektleiter,<br />
Marcel Ruschel, Regionalleitung Süd – Vertrieb Businesskunden,<br />
beide MVV Enamic GmbH<br />
S10 SUPPLEMENT 01/<strong>2023</strong>
als Dünger verwendet werden. Ob das tatsächlich möglich ist,<br />
wird derzeit noch untersucht.<br />
GROSSER SCHRITT RICHTUNG<br />
DEKARBONISIERUNG<br />
Die Biomasse-Kesselanlage erzeugt rund 90 Prozent des Prozessdampfes,<br />
den ofi für seine Produktion benötigt. Dadurch<br />
reduziert das Unternehmen seine Treibhausgas-Emissionen<br />
am Standort Mannheim um rund 8.000 Tonnen jährlich. Die<br />
vorhandenen Kakaoschalen würden auch ausreichen, um den<br />
kompletten Dampfbedarf zu decken. Doch aufgrund der notwendigen<br />
Revisionen, Reinigungen und Reparaturen des Biomassekessels<br />
ist das in der Praxis nicht möglich. In diesen Zeitfenstern<br />
übernimmt ein Gaskessel die Dampferzeugung. Er kann auch zugeschaltet<br />
werden, um Spitzenlasten abzudecken, wenn dies<br />
nötig sein sollte.<br />
Weiterer Vorteil der Anlage: Durch die Nutzung der Kakaoschalen<br />
müssen diese nicht mehr wie bisher entsorgt werden.<br />
Dadurch entfallen nicht nur Kosten und Aufwand, sondern auch<br />
der Lkw-Verkehr zum Abtransport der Schalen. Dies trägt zusätzlich<br />
dazu bei, die Klimabilanz zu verbessern. Außerdem macht<br />
sich ofi mit der neuen Anlage unabhängiger von fossilen<br />
Energieträgern und profitiert von einer höheren Kostenund<br />
Versorgungssicherheit.<br />
Die MVV Enamic GmbH ist die B2B-Lösungseinheit des<br />
Mannheimer Energieunternehmens MVV Energie. Sie<br />
bündelt die Expertise mehrerer Unternehmen in allen<br />
Bereichen der Energie und Energieeffizienz. Mit dem<br />
Fokus auf Dekarbonisierung bzw. Klimaneutralität arbeiten die<br />
Fachleute eng zusammen, um für Geschäftskunden individuelle,<br />
klimafreundliche Energielösungen zu planen und umzusetzen.<br />
Zusammen mit dem Verbrennungsspezialisten Vyncke hat<br />
MVV Enamic für Olam Food Ingredients (ofi) die klimafreundliche<br />
Dampferzeugungsanlage entwickelt. Der Prozess beginnt in<br />
der Produktion bei ofi, wo die Kakaoschalen in einem Silo landen.<br />
Mit Hilfe eines Luftstroms werden sie in einen Vorlagebehälter<br />
geblasen und hier gesammelt. Schnecken transportieren die<br />
Schalen dann zur Verbrennung auf einen Rost im Feuerraum.<br />
Das dabei entstehende 800 °C heiße Rauchgas wird durch eine<br />
Kombination aus Wasserrohr- und Rauchrohrkessel geführt,<br />
sodass der benötigte Dampf entsteht. Über Rohre gelangt er an<br />
die betreffenden Stellen der Produktion bei ofi. Das sind vor allem<br />
die Sterilisierungs-, Alkalisierungs- und Desodorisierungsprozesse.<br />
Das Rauchgas nutzt MVV Enamic mit Hilfe eines Economizers<br />
zum Vorwärmen des Speisewassers. Anschließend geht es durch<br />
eine Abgasaufbereitung und -reinigung, die mit modernsten<br />
Technologien aus Multizyklon und Gewebefilter aufgebaut ist.<br />
Die Rostasche, die bei der Verbrennung anfällt, kann eventuell<br />
VORREITERROLLE SORGT FÜR HERAUS-<br />
FORDERUNGEN<br />
Der Weg hierher war nicht einfach, doch eine gewisse<br />
Hartnäckigkeit und der Glaube an die klimafreundliche<br />
Lösung zahlen sich nun aus. Als 2018 klar war,<br />
dass ofi am Standort Mannheim seine gasbefeuerte<br />
Dampfanlage durch eine neue Anlage ersetzen muss,<br />
war Erdgas ein kostengünstiger und sicher verfügbarer<br />
Energieträger. Das Ziel des Unternehmens – hinter dem<br />
Werksleiter Andreas Rudolph auch persönlich stand – war es<br />
jedoch, den CO 2 -Footprint des Standorts zu verkleinern.<br />
Rudolph hatte schnell die Vorstellung, dies durch die Verwertung<br />
der bei der Produktion als Reststoff anfallenden Kakaoschalen<br />
zu erreichen.<br />
In Deutschland gab es zu diesem Zeitpunkt keine einzige derartige<br />
Anlage, selbst weltweit waren es nur sehr wenige. Das<br />
bedeutete, dass die hierfür notwendige Biomasse-Kesselanlage<br />
nicht von der Stange verfügbar war wie eine Gaskesselanlage,<br />
sondern eigens für ofi konzipiert werden musste. Das sorgte für<br />
Investitionskosten, die erheblich über denen für eine klassische,<br />
8.000 TONNEN WENIGER TREIBHAUS-<br />
EMISSIONEN PRO JAHR<br />
Die Biomasse-Kesselanlage erzeugt rund 90 Prozent<br />
des Prozessdampfes, den ofi für seine Produktion<br />
benötigt. Dadurch reduziert das Unternehmen seine<br />
Treibhausgas-Emissionen am Standort Mannheim um<br />
rund 8.000 Tonnen jährlich. Eine interaktive Grafik<br />
des Aufbaus der Biomasse-Kesselanlage bei ofi in<br />
Mannheim finden Sie unter:<br />
bit.ly/41JzPRw<br />
SUPPLEMENT 01/<strong>2023</strong><br />
S11
▼<br />
UMWELTTECHNIK<br />
gasbefeuerte Anlage liegen. Hinzu kam der damals niedrige Preis<br />
für Erdgas. Unter diesen Voraussetzungen ließ sich die Idee nicht<br />
wirtschaftlich realisieren. „So schnell wollten wir aber nicht aufgeben,<br />
deshalb fragte ich unseren Energieversorger, ob er uns<br />
unterstützen kann“, erinnert sich Andreas Rudolph. Hier fand er<br />
mit der MVV Enamic genau den richtigen Partner.<br />
WIRTSCHAFTLICHKEIT DANK NEUEM<br />
FÖRDERPROGRAMM<br />
Kurze Zeit später legte das Bundesministerium für Wirtschaft<br />
und Energie (BMWi) die Bundesförderung für Energieeffizienz in<br />
der Wirtschaft (EEW) auf. Seit ihrer Novellierung Ende 2021 umfasst<br />
sie neben der Energie- auch die Ressourceneffizienz und<br />
besteht aus fünf Modulen. Das Modul 2 blieb durch die Novellierung<br />
unverändert. Es beinhaltet die Förderung von Prozesswärme<br />
aus erneuerbaren Energien, zum Beispiel mit Biomasseanlagen.<br />
Diese werden mit bis zu 45 Prozent gefördert (bei kleineren und<br />
mittleren Unternehmen mit bis zu 55 Prozent). Die Hauptvoraussetzung<br />
besteht darin, dass die erzeugte Wärme mindestens zur<br />
Hälfte für betriebliche Prozesse genutzt werden muss.<br />
ofi erfüllte alle Kriterien und mit der Bewilligung der Fördermittel<br />
war die Biomasse-Kesselanlage in der Vollkostenrechnung<br />
annähernd gleich auf mit den Kosten einer gasbefeuerten Anlage.<br />
Damit war der Startschuss für die Umsetzung gefallen.<br />
BASISARBEIT FÜR EINZIGARTIGE ANLAGE<br />
MVV Enamic übernahm die Projektleitung inklusive Planung,<br />
Umsetzung und Finanzierung sowie die Betriebsführung für<br />
16 Jahre mit dem Brennstoff- und Genehmigungsmanagement<br />
sowie allen nötigen Prüfungen und Wartungen. „Wir konnten das<br />
Großprojekt nur mit einem Partner umsetzen, der alle erforderlichen<br />
Kompetenzen und Ressourcen hat. Denn wir wollten<br />
möglichst wenig involviert sein, damit wir uns auf unser Kerngeschäft,<br />
die Kakaobohnenverarbeitung, konzentrieren können.<br />
Trotz einiger Herausforderungen, die bei einem Projekt dieser<br />
Größenordnung nicht ausbleiben, hat das hervorragend geklappt“,<br />
erläutert Werksleiter Andreas Rudolph.<br />
Eine der ersten Aufgaben von MVV Enamic war die Suche nach<br />
einem geeigneten Anlagenhersteller. Sie war nicht einfach zu<br />
lösen, denn eine solche Biomasse-Kesselanlage für Kakaoschalen<br />
war Neuland für die Hersteller. Einer der wenigen, die damit<br />
bereits Erfahrungen sammeln konnten, war Vyncke: Der Verbrennungsspezialist<br />
hatte in Südostasien und an der Elfenbeinküste<br />
schon ähnliche Anlagen realisiert.<br />
So überzeugte Vyncke auch ofi, und in Zusammenarbeit mit<br />
dem Kunden und MVV Enamic wurde die Anlage geplant. Hierfür<br />
mussten zuerst grundlegende Aspekte der Kakaoschalen ermittelt<br />
werden, etwa ihre Zusammensetzung, ihr Brennverhalten<br />
und ihr Heizwert. Für die üblicherweise genutzten Reststoffe wie<br />
Hackschnitzel, Waldrestholz oder Pellets sind diese Faktoren<br />
bekannt oder sogar normiert, nicht jedoch für Kakaoschalen.<br />
Prinzipiell lassen sich mit einer Anlage in der Art, wie sie nun<br />
bei ofi im Einsatz ist, auch andere Reststoffe für die thermische<br />
Verwertung nutzen, beispielsweise Kaffeesatz, Maisspindeln<br />
oder Schalen von Sonnenblumenkernen, Nüssen, Mandeln oder<br />
Getreide. Ob das im Einzelfall praktisch realisierbar ist, gilt es,<br />
individuell zu prüfen. Damit die Lösung wirtschaftlich sinnvoll<br />
ist, ist auf jeden Fall ein hoher Wärmebedarf erforderlich sowie<br />
eine ausreichende Menge an Reststoffen für eine thermische<br />
Leistung von mindestens drei Megawatt.<br />
FAZIT<br />
Mit steigenden Energie- und CO 2 -Preisen sowie dem zunehmenden<br />
Druck zu mehr Klimaschutz wird eine solche Reststoffnutzung<br />
für Unternehmen immer interessanter. Und durch die<br />
umfangreichen Fördermittel ist der Zeitpunkt ideal, um damit die<br />
Dekarbonisierung des Unternehmens voranzubringen.<br />
Bilder: MVV Energie, Olam Food Ingredients (ofi)<br />
www.mvv.de<br />
Prinzipiell lassen sich mit einer Anlage in der<br />
Art, wie sie bei ofi im Einsatz ist, auch andere<br />
Reststoffe für die thermische Verwertung<br />
nutzen, beispielsweise Kaffeesatz, Maisspindeln<br />
oder Schalen von Sonnenblumenkernen,<br />
Nüssen, Mandeln oder Getreide.<br />
Markus Eisenhauer, Planungsingenieur und<br />
Projektleiter, MVV Enamic GmbH<br />
S12 SUPPLEMENT 01/<strong>2023</strong>
DRUCKLUFTERZEUGUNG: ENERGIEPOTENZIALE NUTZEN<br />
Bei der Erzeugung von Druckluft fällt eine große Menge an Wärmeenergie an. Wird<br />
diese mittels Wärmerückgewinnung für weitere Betriebsabläufe wie Wassererwärmung,<br />
Trocknungsprozesse oder Vorerwärmung von Brennerluft nutzbar gemacht,<br />
lassen sich erhebliche Energieeinsparungen, Emissionssenkungen und Kostenreduzierungen<br />
erzielen. Mit hochleistungsfähiger Kompressortechnologie und maßgeschneiderten<br />
Systemen zur Wärmerückgewinnung bietet Aerzen genau die richtige Antwort.<br />
Das Ergebnis: maximale Ressourceneffizienz und Wirtschaftlichkeit. Ein Beispiel sind<br />
die zweistufigen Schraubenverdichter der Baureihe 2C mit Wärmerückgewinnung aus<br />
dem Hause RKR Gebläse und Verdichter GmbH, einer 100%igen Tochtergesellschaft von<br />
Aerzen. Diese zweistufigen Verdichterlösungen werden durch die Aerzener Kundenberatung<br />
und Engineering-Kompetenz von RKR zu einer innovativen Systemlösung für die<br />
Kundenanwendung.<br />
www.aerzen.com<br />
AUTOMATISCHE BALLENPRESSE FÜR<br />
OPTIMIERTE KARTONAGENENTSORGUNG<br />
Bei üblichen Ballenpressen<br />
werden die<br />
Kartonagen zunächst<br />
in Behältnissen<br />
gesammelt und<br />
anschließend noch<br />
einmal händisch<br />
daraus entnommen,<br />
da sie manuell in die<br />
Presskammer<br />
eingeworfen werden<br />
müssen. Kartonage wird also zwei Mal in die Hand genommen.<br />
Hinzu kommt, dass Mitarbeiter sich häufig bücken müssen und<br />
auch Schnittverletzungen durch das Zerkleinern von Kartons<br />
gehören zur Tagesordnung. Beim AutoLoadBaler funktioniert<br />
dies anders: Kartonage wird zunächst in speziellen Wagen<br />
gesammelt und dann bequem in die Zuführeinheit des Auto-<br />
LoadBaler eingeschoben. Der Entleerungsprozess der Sammelwagen<br />
beginnt automatisch. Die manuelle Befüllung entfällt<br />
und der Mitarbeiter kann direkt mit seiner eigentlichen Arbeit<br />
fortfahren. Währenddessen fährt ein Scherenhubtisch den<br />
Boden des Sammelwagens nach oben, sodass die Kartonage von<br />
den Rotoren in die Presskammer befördert wird. Hier wird sie<br />
gleichmäßig verteilt und in einen direktvermarktungsfähigen<br />
Ballen gepresst. Diese Automatisierung reduziert den Zeit- und<br />
Arbeitsaufwand für die Entsorgung signifikant.<br />
www.strautmann-umwelt.de<br />
NASSABSCHEIDER FÜR ALUMINIUMSTAUB<br />
Mit dem Dustomat Hydro bietet Esta eine leistungsstarke<br />
Nassabscheider-Generation an, die speziell für Aluminiumstaub<br />
und Arbeitsprozesse mit Funkenflug konzipiert ist. Die Dustomat-Hydro-Serie<br />
kann zur Einzel- und Mehrplatzabsaugung<br />
eingesetzt werden. Das Herzstück der Kompaktanlagen bildet<br />
die Wasserabscheide-Technologie. Sie macht Funken und<br />
brennbare Stäube bereits in der ersten Filterstufe mit einem<br />
Abscheidegrad von 92 % nahezu vollständig unschädlich. Selbst<br />
kleinste Partikelfraktionen von ≥ 0,9 µm sollen sicher in der<br />
Wasserwirbelkammer gebunden werden. Die Filtermedien des<br />
danach folgenden Trockenabscheidesystems werden geschont,<br />
wodurch insgesamt längere Standzeiten<br />
und niedrige Folgekosten erreicht<br />
werden sollen. Die Nassabscheider<br />
können mit einem individuellen<br />
Filterpaket ausgestattet werden. Ein<br />
hochwirksamer Hepa-H-14-Filter mit<br />
einem Abscheidegrad von 99,995 %<br />
eignet sich z.B. besonders zur Filtration<br />
von krebserregenden Stäuben,<br />
wodurch die gereinigte Luft anschließend<br />
wieder zu 100 % in den Raum<br />
zurückgeführt werden kann. Abhängig<br />
von den geltenden Partikel-Grenzwerten<br />
können auch Filterkassetten<br />
mit niedrigeren Abscheidegraden<br />
eingesetzt werden.<br />
www.esta.com<br />
BIOBASIERTES, LÖSEMITTELFREIES KLEBEBAND-PORTFOLIO MIT RECYCLEBAREN LINERN<br />
Der Hightech-Klebebandhersteller Lohmann treibt im Rahmen der eigenen Nachhaltigkeitsstrategie zukunftsfähige Klebetechnologien<br />
voran. Die jüngste Entwicklung trägt gleich auf mehreren Ebenen zur Reduktion des CO 2<br />
-Fußabdrucks bei: Das neue Klebeband-Portfolio<br />
DuploCOLL ECO enthält neu entwickelte, biobasierte Klebstoffe, ist lösemittelfrei und mit recyclebaren Liner-Systemen<br />
ausgestattet, die wieder in die reguläre Kreislaufwirtschaft zurückgeführt<br />
werden können. Hergestellt werden die Produkte mit Lohmanns 100 % lösemittelfreier<br />
TwinMelt-Technologie, einem Beschichtungsverfahren, das die Klebebandherstellung<br />
mit geringem Energieverbrauch und reduzierten CO 2<br />
-Emissionen<br />
ermöglicht. Die benötigte Energie der deutschen Fertigungsstandorte wird<br />
vollständig über erneuerbare Energien gedeckt. „Mit dem ECO-Portfolio<br />
unterstützen wir Kunden dabei, ihren Produktionsprozess noch nachhaltiger zu<br />
gestalten. Und das bei gewohnt zuverlässiger Performance: hohe Anfangshaftung,<br />
exzellente Kaltklebeeigenschaften sowie gute Klebkraft auf hoch- und<br />
niederenergetischen Oberflächen“, so Sascha Rakhsh Bahar, Head of Sales<br />
Projects bei Lohmann. Die Tapes verfügen über eine hohe Alterungsbeständigkeit<br />
und sind auch auf recycelten Substraten anwendbar.<br />
www.lohmann-tapes.com<br />
SUPPLEMENT 01/<strong>2023</strong><br />
S13
KREISLAUFWIRTSCHAFT<br />
SCHWARZES<br />
GOLD<br />
UMWELTTECHNIK<br />
Kunststoffverpackungen sind zu wertvoll, um<br />
sie zu verbrennen oder zu deponieren. Viel<br />
sinnvoller ist das Recycling von sortenreinen<br />
Kunststoffen. Damit das Rezyklat für sicherheitsrelevante<br />
Bereiche im Automobilbau<br />
eingesetzt werden kann, ist eine Qualitätssicherung<br />
und Zusammenarbeit von Recycler<br />
und Materialhersteller notwendig. Dadurch<br />
entsteht ein Produkt, das mechanische<br />
Eigenschaften, Emissionen und ein gleiches<br />
Brennverhalten wie die Neuware besitzt.<br />
Durch die neuen EU-Vorgaben und selbstgewählten<br />
Nachhaltigkeitsprogramme setzten europäische Automobilhersteller<br />
vermehrt Polymere mit Rezyklatanteil<br />
ein. Beschleunigt wurde die Entwicklung durch die<br />
aktuelle Debatte zur Circular Economy (EU-Green-Deal). Grundsätzlich<br />
ist Recycling aber kein neues Thema für die Automobilindustrie,<br />
seit Jahren versucht sie bereits, den überwiegenden Teil<br />
ihrer Kunststoffabfälle (Ladungsträger, Produktionsabfälle, Verpackung<br />
etc.) einer stofflichen Verwertung zuzuführen. Bisher<br />
hatten die Bauteilproduzenten jedoch noch Bedenken, Rezyklate<br />
in sicherheitsrelevanten Bereichen einzusetzen – zu stark<br />
schwankten die mechanischen Eigenschaften.<br />
Der Anteil an Kunststoffen im Automobilbau nimmt stetig zu,<br />
denn so lässt sich Gewicht einsparen. Das führt zur Reduzierung<br />
von CO 2 -Emissionen herkömmlicher Verbrennungsmotoren und<br />
ermöglicht größere Reichweiten für Elektrofahrzeuge. Aktuell<br />
bestehen bis zu 50 Prozent des Volumens der Fahrzeuge aus<br />
Kunststoff, umgerechnet auf das Gewicht eines Autos sind es<br />
18 Prozent. Jedoch geht man davon aus, dass dieser Anteil bis<br />
2027 auf ungefähr 25 Prozent steigen wird.<br />
In einem Automobil sind über 39 verschiedene Kunststoffe verbaut,<br />
wobei der größte Teil PP, PUR, PA und PVC ist. Durch seine<br />
Vielseitigkeit findet PP (Polypropylen) weite Verbreitung in verschiedenen<br />
Einsatzgebieten und ist mit bis zu 30 Prozent der<br />
meistgenutzte Kunststoff. Gerade in Form von EPP (expandiertes<br />
Polypropylen) gewinnt es immer mehr an Bedeutung, z. B. bei<br />
Pralldämpfern im Bereich der Fußgängersicherheit und im Insassenschutz.<br />
Aufgrund der geschlossenzelligen Schaumstruktur,<br />
S14 SUPPLEMENT 01/<strong>2023</strong>
t<br />
die eine Absorption der Aufprallenergie in multiplen Stößen<br />
sicherstellt, eignet es sich dort besonders gut.<br />
Um die Entwicklung des EPP mit Rezyklatanteil voranzutreiben,<br />
hat der Kunststoffrecycler General-Industries Deutschland<br />
(GID) gemeinsam mit dem französischen Materialhersteller JSP<br />
International (JSP) ein geeignetes Recyclingsystem etabliert.<br />
KREISLAUFSYSTEM FÜR KUNSTSTOFFE<br />
GID hat sich schon seit vielen Jahren auf die Automobilindustrie<br />
spezialisiert und so ein flächendeckendes System zur Übernahme<br />
von Kunststoffabfällen etabliert, z. B. mit Audi, BMW, Daimler,<br />
Porsche, PSA, Opel, Renault, Seat, Skoda und Volkswagen.<br />
Zusätzlich kommt noch eine Vielzahl an Zulieferern hinzu. Durch<br />
DURCH EINEN REZYKLATANTEIL<br />
VON 25 PROZENT KÖNNEN<br />
RESSOURCEN GESCHONT UND<br />
ZWÖLF PROZENT CO 2 E-EMISSIONEN<br />
EINGESPART WERDEN<br />
eigene Standorte, Inhouse-Betriebe in den Werken der OEM,<br />
mobile Aufbereitungsanlagen sowie Partnerunternehmen<br />
können deutschlandweit sowie in einigen europäischen Ländern<br />
Ladungsträger übernommen werden. Allein in diesem Segment<br />
produziert GID 15.000 t/a Rezyklate.<br />
Mit etwa 4.500 t/a sind wiederverwendbare Verpackungen aus<br />
dem Automotive-Sektor eine wichtige Quelle für das Kreislaufsystem.<br />
Mehrwegbehälter für Fahrzeugkomponenten aus EPP<br />
werden zwischen den OEM-Werken und den Zulieferern eingesetzt.<br />
Diese sind oft Spezialladungsträger und somit eigens für<br />
Bauteile von einzelnen Fahrzeugen ausgelegt und werden, wenn<br />
die Produktion des Fahrzeugs ausläuft, durch den OEM verschrottet.<br />
Somit hängt die Nutzungsdauer von den transportierten<br />
Bauteilen ab.<br />
KURZE NUTZUNGSDAUER<br />
Ladungsträger von Komponenten, die bei einem Facelift<br />
getauscht werden, sind oft nur drei bis vier Jahre im Einsatz, spätestens<br />
jedoch zum Modellwechsel werden sie verschrottet. Darüber<br />
hinaus kommen große Mengen an Einwegbehältern aus<br />
EPP für die Transportverpackung von Batteriezellen für E-Fahrzeuge<br />
aus China hinzu. Diese Einweg-EPP-Behälter stellen derzeit<br />
den größten Recyclinganteil am EPP-Input für GID dar.<br />
Im Vorfeld des Fahrzeugauslaufs stimmt GID mit dem Behältermanagement<br />
des OEM den Aussteuerungsplan zur Reduktion<br />
der Transportkosten und der CO 2 -Emissionen ab. Da die<br />
Ladungsträger ein großes Volumen, jedoch nur ein geringes Gewicht<br />
besitzen, kommt meist eine Lagerung wegen der geringen<br />
Lagerkapazität nicht infrage. Gleichzeitig ist ein Transport teuer<br />
und ineffektiv. Daher setzt GID oft EPP-Verdichter vor Ort ein, wie<br />
z. B. an den Leergutplätzen der OEM, um die Ladungsträger zu<br />
pressen. Die Kompaktierungsleistung der Verdichter liegt bei<br />
150 kg/h bzw. 1 t pro Stellplatz. So wird das Ladegewicht auf 22 t<br />
pro Lkw erhöht – im Gegensatz zu den unverdichteten EPP-Behältern<br />
von lediglich 1,2 t pro Lkw-Ladung.<br />
Überall sonst, wo diese EPP-Behälter anfallen, werden sie von<br />
Gebietsspediteuren der OEM per Direkttransport von den Zulieferern<br />
zum nächsten GID-Standort gebracht. Solche Annahmestellen<br />
befinden sich unter anderem in Bad Langensalza, Braunschweig,<br />
Bremen, Erfurt, Eschwege, Ingolstadt, Kassel, Leipzig<br />
Durch die Kompaktierung passen rund 18-mal so viele<br />
Verpackungen auf einen Lkw<br />
und Stuttgart. Zusätzlich gibt es Partnerbetriebe im europäischen<br />
Ausland, etwa in Frankreich, Italien, Polen, der Slowakei, Ungarn<br />
und Spanien.<br />
REZYKLAT ALS ALTERNATIVE<br />
Die Ladungsträger werden von GID nach strikten Qualitätsvorgaben<br />
sortiert. Um die notwendige Qualität für den Verarbeitungsprozess<br />
beim Materialhersteller und das Verschäumen beim<br />
Formteilhersteller zu gewährleisten – sowie die Spezifikationen<br />
der Fahrzeughersteller zu erfüllen – ist eine stringente Eingangskontrolle<br />
wichtig. Da die Verwertung des Materials herstellerunabhängig<br />
ist, steuert GID die Materialflüsse über die gesamte<br />
Kette – vom Zulieferer bis zu den eigenen Verarbeitungsstätten.<br />
Nur schwarze Nicht-ESD-Behälter ohne Aufkleber und Fremdstoffe<br />
gelten als A-Qualität, sämtliche anderen Ladungsträger<br />
erreichen nur B-Qualität. Am GID-Standort in Eschwege werden<br />
die nach verschiedenen Qualitäten sortierten und verdichteten<br />
EPP-Ladungsträger verarbeitet. Neben Eingangskontrollen beim<br />
Sortieren und Granulieren wird auch das Rezyklat im eigenen<br />
Labor auf Schlüsselkriterien wie Schmelzflussindex, Kerbschlag,<br />
Zugversuch und Füllstoffgehalt untersucht. So stellt GID sicher,<br />
dass das Material die strengen Vorgaben im Automobilbereich<br />
erfüllt.<br />
Das so entstandene und durch die Qualitätskontrolle freigegebene<br />
Material wird dann an JSP geliefert. Das Unternehmen setzt<br />
das PP-Regranulat für die Produktion des EPP Arpro 5134 RE mit<br />
einem Rezyklatanteil von 25 Prozent ein. So können nicht nur Ressourcen<br />
geschont werden, sondern es werden auch bis zu zwölf<br />
Prozent CO 2 e-Emissionen (CO 2 e: CO 2 -Äquivalente) im Vergleich<br />
zu Neuware eingespart. Trotzdem entstehen keine Einbußen bei<br />
den mechanischen Eigenschaften bzw. der Verarbeitbarkeit.<br />
Bilder: General Industries<br />
www.general-industries.de<br />
SUPPLEMENT 01/<strong>2023</strong><br />
S15
ZUSAMMENARBEIT IN DER PHOSPHOR-RÜCKGEWINNUNG<br />
Kemira Oyj und Veolia Wasser Deutschland wollen bei der großtechnischen Umsetzung<br />
einer neuen Technologie zur Phosphorrückgewinnung zusammenarbeiten. Mit<br />
Vivimag lassen sich Phosphor und andere wertvolle Rohstoffe, wie zum Beispiel<br />
Eisen, aus Klärschlamm zurückgewinnen. Die Technologie wurde von Wetsus, dem<br />
europäischen Kompetenzzentrum für nachhaltige Wassertechnologie, und der<br />
Technischen Universität Delft in Zusammenarbeit mit Kemira, mehreren anderen<br />
Privatunternehmen und kommunalen Wasserbetrieben entwickelt. Für Kemira Oyj<br />
und Veolia Wasser Deutschland stellt diese neue Technologie eine wichtige Ergänzung<br />
ihres Angebots zur nachhaltigen Wasseraufbereitung dar.<br />
www.veolia.de<br />
www.kemira.com<br />
STREULICHT BEI DER TRÜBUNGSMESSUNG<br />
VERMEIDEN<br />
Das neue Trübungsmessgerät<br />
TB350 von Lovibond will unerwünschtes<br />
Streulicht beseitigen.<br />
Nach Herstellerangaben sorgt die<br />
ausgeklügelte Anordnung von<br />
zwei Detektoren inklusive<br />
Streulichtfalle dafür, dass sowohl<br />
bei Proben mit sehr geringer als<br />
auch mit sehr hoher Trübung<br />
eine hohe Messgenauigkeit<br />
erzielt werden kann. Der Erfassungswinkel<br />
bleibt über den gesamten Bereich von 0,01 bis<br />
4.000 NTU bei 90 °. Multipath 90 ° Blac heißt diese neue<br />
Technologie. Blac steht dabei für Backscattered Light Absorbing<br />
Cavity. Sie soll zudem dafür sorgen, dass beständig konsistente<br />
Ergebnisse erzielt werden – unabhängig von der Form und<br />
Größe der trübungsverursachenden Partikel. Ein spezieller<br />
Messmodus (Fast-Settling) für sich schnell absetzende<br />
Trübungspartikel soll eine noch größere Messsicherheit<br />
garantieren.<br />
www.lovibond.com<br />
XXL-ROTTETUNNEL FÜR<br />
KOMPOSTIERUNGSANLAGE<br />
Für den Auftraggeber<br />
Syndikat<br />
Minett-Kompost<br />
errichtete Eggersmann<br />
Anlagenbau<br />
eine neue Kompostierungsanlage<br />
am<br />
Standort Monnerich,<br />
Luxemburg. Aufgrund<br />
der Hallengeometrie<br />
der Alt-Anlage wurden hier mit 42 m Länge die<br />
bisher längsten Eggersmann Rottetunnel errichtet. Insgesamt<br />
befanden sich acht Rottetunnel mit Tunneleintragsgerät sowie<br />
zugehöriger Förder- und Ablufttechnik im Lieferumfang des<br />
Anlagenbauers. Zudem kommen ein Forus Zerkleinerer, eine<br />
Terra Select Trommelsiebmaschine sowie ein Sternsiebdeck in<br />
der neuen Anlage zum Einsatz – alle rein elektrisch betrieben.<br />
In der Anlage wird ein Großteil der luxemburgischen Biound<br />
Grünabfälle verarbeitet. Der Durchsatz beläuft sich<br />
auf 20.000 t/a.<br />
www.f-e.de<br />
STAUBFREIE METALLARBEIT<br />
Beim Flexen, Schleifen, Schweißen, Drehen oder Fräsen entstehen<br />
Stäube, die die Luft sowohl am Arbeitsplatz als auch in<br />
Nebenräumen verschmutzen. Unter ihnen befinden sich als<br />
krebserzeugend geltende Partikel. Seit fast zwei Jahrzehnten<br />
widmet sich möcklinghoff Lufttechnik diesem Feld und sorgt<br />
mit zielgerichteten Filterlösungen für saubere Luft. Um Arbeitskräfte<br />
vor ungesundem Staub und Aerosolnebel zu schützen,<br />
entwickelte das Unternehmen die DustBox. Ob stationär<br />
verbaut oder mobil – der Luftreiniger punktet laut Hersteller<br />
mit konstant hohem Luftdurchsatz und überdurchschnittlich<br />
starken Filtern. Mit Hepa-Filtern und hohem Volumenstrom<br />
verbessert er spür- und messbar die Raumluftqualität. Das<br />
schützt nicht nur die ausführenden Gewerke, sondern auch<br />
die Bewohner und Nutzer von Nebenräumen. Möcklinghoff<br />
Lufttechnik begegnet den unterschiedlichen Größen staubbelasteter<br />
Räume mit drei Varianten seines Luftreinigers:<br />
DustBox 1 000, 2 000 und 6 000 spielen ihre Stärken in maximal<br />
12, 24 und 100 m 2 großen Arbeitsbereichen aus. Ob im<br />
Umluftbetrieb, mit Abluft- oder Absaugschlauch, mit Punkterfassung<br />
oder Unterdruckhaltung – alle Typen erfüllen die<br />
Anforderungen der Staubklasse H, sind robust, mobil und<br />
universell einsetzbar.<br />
www.moecklinghoff-lufttechnik.de<br />
DIGITALE CONTAINER-ERFASSUNG<br />
Welcher Abfallbehälter<br />
steht wo?<br />
Sind alle intakt?<br />
Schnelle Antworten<br />
auf diese<br />
Fragen bietet die<br />
neue Version von<br />
mobile:container<br />
von Rona Systems.<br />
Ergänzend zur<br />
lückenlosen Dokumentation der Behälter und ihrer Bewegungen<br />
lassen sich mit dem neuen Modul jetzt auch neue Tonnen oder<br />
Mulden einfach am Tablet im System anlegen und mit einem<br />
RFID-Transponder oder QR-Code verbinden. Dank dieser mobilen<br />
Inventarisierungsfunktion können nicht nur Behälterstandorte<br />
schnell und einfach geändert und bei Bedarf korrigiert werden.<br />
Sie bietet einen ebenso aktuellen wie transparenten Überblick<br />
über den Behälterbestand in Containerdepots. Nach deren<br />
Inventarisierung – egal ob mit Nummer oder noch einfacher<br />
per Bar-/QR-Code oder RFID-Transponder – sind sie sofort aktiv<br />
auf das Depot buchbar. Das System erinnert an periodische<br />
UVV-Checks.<br />
www.rona.at<br />
S16 SUPPLEMENT 01/<strong>2023</strong>
MADE IN GERMANY<br />
Schwere Stücke ganz leicht<br />
Ergonomisches<br />
Drehen und Wenden<br />
Ihr Spezialist für Materialhandling<br />
www.barth-maschinenbau.de<br />
Anwenderbericht<br />
wendoLIFT pro bei Viessmann<br />
Ergonomische Arbeitsplätze<br />
Fachkräfte an das<br />
Unternehmen<br />
binden!<br />
Indem Unternehmen in eine ergonomische<br />
Arbeitsplatzgestaltung investieren,<br />
zeigen Sie Ihren MitarbeiterInnen, dass<br />
ihre Gesundheit und ihr Wohlbefinden<br />
Ihnen am Herzen liegen.<br />
Dies sendet ein starkes Signal der Wertschätzung<br />
und kann das Engagement<br />
und die Bindung der MitarbeiterInnen an<br />
das Unternehmen stärken.<br />
Eine Investition in die Ergonomie lohnt<br />
sich somit für Unternehmen auf lange<br />
Sicht, da dies nicht nur dazu beitragen<br />
kann, MitarbeiterInnen zu binden, sondern<br />
auch dazu beiträgt, die Kosten zu<br />
senken und die Gewinne zu steigern.<br />
Das Prinzip der Wendefunktion des BARTH<br />
wendoLIFT kommt den Kühlexperten der<br />
Viessmann Kühlsysteme GmbH sehr gelegen,<br />
denn in der Produktion werden im Bereich<br />
Sonderfertigung geschäumte Bestandteile<br />
von Kühlzellenelementen nachträglich bearbeitet.<br />
Diese Bauteile sind bis zu 360 kg<br />
schwer und mit einer Länge von 6 m und einer<br />
Breite von über 1 m recht sperrig.<br />
„Für das Ausrichten bei der Nachbearbeitung<br />
wurden bisher mehrere Helfer benötigt, was<br />
zeitaufwendig war. Deshalb haben wir uns mit<br />
drei wendoLIFT ausstatten lassen, um ohne<br />
Kraftaufwand bis zu 20 Kühlzellenelemente<br />
pro Tisch und Schicht von nur einem Werker<br />
positionieren zu können“, berichtet Andreas<br />
Beutner, Produktionstechnik/Industrial Engineering<br />
bei der Viessmann Kühlsysteme<br />
GmbH.<br />
Als besonders hilfreich erweist sich dabei<br />
neben der sicheren Auflage und dem gleichmäßigen<br />
Kippen schwerer Bauteile die praktische<br />
Höhenverstellung der Tische. So kann die<br />
Bearbeitungsposition individuell auf den/die<br />
MitarbeiterIn angepasst werden. Muss das<br />
Werkstück auf eine andere Fertigungsfläche<br />
geschoben werden, lässt sich der Tisch ebenfalls<br />
entsprechend ausrichten. Ergänzend verfügen<br />
die wendoLIFT-Modelle über anhebbare<br />
Röllchenleisten an beiden Seiten, um die Kühlzellenelemente<br />
leicht und materialschonend<br />
verschieben sowie rundum bearbeiten zu können.<br />
Bei Viessmann übernehmen drei wendoLIFT pro das Wenden schwerer Bauteile bis 360 Kg. Ohne Kraftaufwand<br />
lassen sich so bis zu 20 Kühlzellenelemente pro Tisch und Schicht von nur einem Werker positionieren.<br />
Quelle: Viessmann Refrigeration Solutions<br />
ANDREAS BEUTNER<br />
Produktionstechnik / Industrial Engineering bei<br />
der Viessmann Kühlsysteme GmbH<br />
„Die Firma BARTH hat die Tische unter<br />
anderem in Bezug auf die Wendefläche<br />
an unsere Bauteilgrößen und die Gewichte<br />
angepasst, um einen sicheren Stand<br />
zu gewährleisten“, berichtet Beutner.<br />
„Da sie bei uns für den stationären<br />
Gebrauch vorgesehen sind, wurden sie<br />
beispielsweise mit zusätzlichen Stellfüßen<br />
ausgestattet.“<br />
Weltweit im Einsatz: Kühlzellen von Viessmann<br />
Quelle: Viessmann Refrigeration Solutions<br />
www.barth-maschinenbau.de
Drehen & Wenden<br />
Unsere<br />
ergonomischen<br />
Top-Produkte<br />
kippLIFT<br />
Große Gewichte ganz leicht<br />
Ihr Spezialist für Materialhandling<br />
Bei zahlreichen industriellen Anwendungen müssen<br />
täglich Werkstücke mit sperrigen Abmessungen<br />
und hohen Gewichten positioniert sowie<br />
gewendet werden. Häufig übernehmen diese Aufgaben<br />
mehrere MitarbeiterInnen, die das Werkstück<br />
aus Mangel an geeigneten Vorrichtungen<br />
mit bloßen Händen drehen – auf Kosten des eigenen<br />
Rückens.<br />
kippLIFT pro<br />
kippLIFT<br />
Zu den Maßnahmen, die Unternehmen ergreifen<br />
können, um ergonomische Arbeitsplätze zu schaffen,<br />
gehören beispielsweise höhenverstellbare<br />
Montagetische, ergonomische Hilfsmittel für Materialhandling,<br />
gute Beleuchtung, eine angenehme<br />
Raumtemperatur und ausreichend Bewegungsfreiheit.<br />
Auch die Gestaltung von Pausenräumen und<br />
die Möglichkeit zur Entspannung und Bewegung<br />
können dazu beitragen, dass MitarbeiterInnen sich<br />
wohl fühlen und gesund bleiben.<br />
Unternehmen, die in ergonomische Arbeitsplätze<br />
investieren, können somit langfristig von motivierten<br />
und gesunden MitarbeiterInnen profitieren.<br />
1 2 3 4<br />
wendoSYST<br />
Schwere Haustüren leicht gewendet<br />
1 2 3<br />
Sonderlösungen Drehen & Wenden<br />
(Fast) alles ist möglich!<br />
wendoSYST<br />
Sonderlösung<br />
Das Gerät ist eine Entwicklung basierend auf dem Konzept des bewährten<br />
wendoSYST. In der Fertigung des Kunden werden schwere Rahmen zwischen<br />
den beide Wendeeinheiten eingespannt und mittels Getriebe im 180° gedreht.<br />
Die Bauteile sind bis zu 4,8 m lang und haben ein maximales Gewicht von<br />
400 kg. Im eingespannten Zustand können die Werkstücke weiter bearbeitet<br />
und endmontiert werden.<br />
wendoSYST<br />
Sonderlösung<br />
Team7<br />
Die Aufgabenstellung für BARTH war, ein Gerät<br />
zum Drehen für schwere, massive und erstklassige<br />
Tische zu entwickeln ohne dabei viel Kraft aufwenden<br />
zu müssen. Die hochwertigen Tische müssen<br />
zum Verpacken vom Hubtisch entnommen, um 180°<br />
gedreht und auf eine Palette gepackt werden. Der<br />
Ablauf soll ergonomisch und von nur einer Fachkraft<br />
leicht durchzuführen sein.<br />
Sofort-Info unter:<br />
+49 8621 5<strong>05</strong>0 600 oder<br />
info@barth-maschinenbau.de<br />
www.barth-maschinenbau.de
wendoLIFT<br />
Arbeitstisch mit integrierter Wendeeinrichtung zum Bearbeiten<br />
großer Werkstücke<br />
BARTH Ergonomie<br />
Motivationssteigerung<br />
im Betrieb<br />
wendoLIFT vario<br />
Moderne ergonomische Arbeitsplätze bieten<br />
zahlreiche Vorteile für Unternehmen und MitarbeiterInnen.<br />
Zum einen können sie dazu<br />
beitragen, körperliche Beschwerden und Erkrankungen<br />
zu reduzieren oder zu vermeiden.<br />
Zum anderen können sie die Produktivität und<br />
Motivation der MitarbeiterInnen steigern.<br />
Denn wer sich wohlfühlt, arbeitet auch effektiver<br />
und engagierter.<br />
wendoLIFT pro<br />
wendoLIFT compact<br />
Arbeitsumgebung<br />
anpassen macht<br />
sich bezahlt<br />
Ergonomie bezieht sich auf die Anpassung der<br />
Arbeitsumgebung an die Bedürfnisse des<br />
menschlichen Körpers. Das Ziel ist es, die Arbeit<br />
so zu gestalten, dass sie für Mitarbeiter-<br />
Innen möglichst angenehm und gesundheitsfördernd<br />
ist. Dabei werden Aspekte wie<br />
Körperhaltung, Bewegungsfreiheit, Beleuchtung<br />
und Raumtemperatur berücksichtigt.<br />
1 2 3 4<br />
BARTH<br />
Produktvideos<br />
kippLIFT pro wendoLIFT vario wendoSYST<br />
Anwenderbericht<br />
wendoLIFT vario bei poster XXL<br />
Deutschlands führender Online-Händler<br />
posterXXL nutzt für seine Fotoprodukte einen<br />
BARTH wendoLIFT zum materialschonenden<br />
Handling der empfindlichen Acrylglasplatten.<br />
„Acrylglas ist als Rahmen für Bilder sehr beliebt,<br />
da es leichter und bruchsicherer als Glas<br />
ist. Jedoch neigt es zu einer hohen Kratzempfindlichkeit“,<br />
erklärt Louai Alhboubati, Head of<br />
Production Engineering bei der posterXXL<br />
GmbH.<br />
unserer MitarbeiterInnen vor und beschleunigt<br />
aufgrund seiner Leichtgängigkeit auch die<br />
Arbeit im Vergleich zum händischen Tragen“,<br />
bestätigt Alhboubati.<br />
Das empfindliche Material liegt sicher auf und wird anstatt mit variierender Körperkraft behutsam mittels<br />
gleichmäßiger Hydraulik gedreht. Quelle: posterXXL GmbH<br />
„Das Handling bei uns im Finishing erfordert<br />
insbesondere bei Großdrucken daher eine<br />
gewisse Genauigkeit, die aber beim händischen<br />
Umpositionieren nicht immer garantiert<br />
werden kann. Mit unserem Tisch bewegen wir<br />
bis zu 100 Platten pro Schicht in der Produktion.<br />
Der wendoLIFT beugt der Überlastung<br />
Lesen Sie den gesamten Bericht im Internet auf barth-maschinenbau.de
Anwenderbericht<br />
wendoLIFT compact bei Schuhbauer<br />
Ihr Spezialist für Materialhandling<br />
Maximallasten<br />
wendoLIFT compact / wendoLIFT vario<br />
260 kg<br />
250 kg<br />
240 kg<br />
230 kg<br />
220 kg<br />
210 kg<br />
200 kg<br />
190 kg<br />
180 kg<br />
170 kg<br />
160 kg<br />
150 kg<br />
140 kg<br />
130 kg<br />
120 kg<br />
500mm 600mm 700mm 800mm 900mm 1000mm 1100mm 1200mm 1300mm<br />
wendoLIFT pro<br />
460 kg<br />
450 kg<br />
440 kg<br />
430 kg<br />
420 kg<br />
410 kg<br />
400 kg<br />
390 kg<br />
380 kg<br />
370 kg<br />
360 kg<br />
350 kg<br />
500mm 600mm 700mm 800mm 900mm 1000mm 1100mm 1200mm 1300mm 1400mm<br />
Das empfindliche Material liegt sicher auf und wird anstatt mit variierender Körperkraft behutsam<br />
mittels gleichmäßiger Hydraulik gedreht. Quelle: Schuhbauer GmbH<br />
Der wendoLIFT compact wird bei der Schuhbauer<br />
GmbH als zuverlässiger und mobiler<br />
Lasthelfer eingesetzt. „Wir nutzen bei uns in<br />
der Fertigung fünf Tische mit Rollenbahnergänzung,<br />
weil wir unsere Bauteile oft zwischen<br />
verschiedenen Bearbeitungsstationen<br />
hin und her transportieren müssen – und das<br />
bei einer Werksgesamtfläche von 6.000 m²“,<br />
erklärt Max Schuhbauer, federführend im Bereich<br />
Technik bei der Schuhbauer GmbH. Bei<br />
den Werkstücken handelt es sich um schwere,<br />
lange Tischplatten, die unter anderem Bestandteil<br />
von Werkstattmöbeln sind. Die Platten<br />
müssen beidseitig bearbeitet werden. Der<br />
zuverlässige Wendevorgang gewährleistet<br />
eine hohe, exakte Wiederholbarkeit beim Ausrichten.<br />
„Dank des wendoLIFT kann ein/e MitarbeiterIn<br />
allein die Platten ohne Anstrengungen zwischen<br />
den Stationen hin und her fahren und<br />
sie gleichzeitig für das Bearbeiten wenden.<br />
Früher mussten dafür immer andere Kollegen<br />
hinzugeholt werden“, so Schuhbauer. Die<br />
hochwertigen, bremsbaren Laufrollen sorgen<br />
für eine flüssige Bewegung, wobei das Bauteil<br />
sicher aufliegt und zusätzlich mittels spezieller<br />
Aufnahmen fixierbar ist.<br />
wendoLIFT compact vor der CNC-Fräse, Schuhbauer GmbH. Quelle: Schuhbauer GmbH<br />
BARTH – seit über 30 Jahren<br />
Profitieren Sie von unserer Erfahrung<br />
MADE IN GERMANY<br />
Wir leben klare Werte und beziehen unsere Kunden,<br />
Lieferanten und MitarbeiterInnen in Planung und Handeln<br />
mit ein. Darüber hinaus nehmen wir die Verantwortung<br />
für Gesellschaft und Umwelt aktiv wahr. Dies führt zu<br />
einer Vertrauensbasis, die den langfristigen Erfolg<br />
überhaupt erst ermöglicht.<br />
HARMONIE VON QUALITÄT UND FUNKTION<br />
Wir erfüllen höchste Ansprüche an Produktqualität, sowie<br />
Funktionalität und werden dadurch den hohen europäischen<br />
Anforderungen an die Verwendungstauglichkeit unserer<br />
Produkte gerecht.<br />
OFFENE UND EHRLICHE BERATUNG<br />
Eine fundierte und individuelle Beratung ist uns wichtig.<br />
So finden wir für Ihre Anwendung die optimale Lösung.<br />
Hubtische<br />
WIRTSCHAFTLICHKEIT<br />
Unsere innovativen Produkte sind nicht nur wirtschaftlich,<br />
sondern auch ergonomisch. So erhalten Sie sich Ihre Gesundheit.<br />
MADE IN GERMANY<br />
Wir fertigen in Deutschland, um Perspektiven zu geben,<br />
und übernehmen die Verantwortung für MitarbeiterInnen<br />
und Nachwuchs für eine Zukunft mit Chancen.<br />
Montagetische<br />
SONDERLÖSUNGEN<br />
Wenn Sie nach innovativen Lösungen für Ihre Arbeitsabläufe<br />
suchen, können Sie sich auf unsere Erfahrung verlassen.<br />
BARTH GmbH<br />
Gerhard-Meister-Str. 5<br />
83342 Tacherting<br />
+49 8621 5<strong>05</strong>0 600<br />
info@barth-maschinenbau.de<br />
Google Maps:<br />
Hier finden Sie uns:<br />
Arbeitsplatz-Organisation<br />
Unter diesem<br />
QR-Code finden<br />
Sie unser aktuelles<br />
Unternehmensvideo.<br />
Vakuumpressen<br />
www.barth-maschinenbau.de
HOPPE Unternehmensberatung<br />
<strong>MY</strong> <strong>FACTORY</strong> Sonderbeilage<br />
SPEZIAL<br />
THEMA<br />
Prüftermine & Wartungen organisieren<br />
SOFTWARE<br />
So haben Sie die Prüftermine und<br />
Wartungstermine immer im Griff<br />
Dokumentation für Maschinen, Stapler,<br />
Regale, Leitern & Tritte, Elektrogräte, …<br />
E X T R A<br />
Prüftermine rund um den Arbeitsschutz<br />
und der Arbeitssicherheit einhalten<br />
MASCHINEN<br />
ELEKTRO<br />
INSTANDHALTUNG<br />
INVENTARISIEREN<br />
Geräte, Maschinen, Hublader,<br />
Anschlagmittel, Stapler, Regale…<br />
PRÜFTERMINE<br />
So haben Sie die Prüf- und<br />
Wartungstermine im Griff.<br />
WARTUNGSPLANER<br />
All-In-One-Software für die<br />
Nachverfolgung der Wartung.
Wartungsplaner hat die Prüftermine im Blick<br />
Die Software dokumentiert alles, was Sie für die<br />
gesetzlichen Prüfungen brauchen.<br />
Der Wartungsplaner ist eine Softwarelösung,<br />
mit der Sie die Vorteile des elektronischen<br />
Prüffristenmanagement in Ihrem Betrieb voll<br />
ausschöpfen können.<br />
Nutzen Sie den Wartungsplaner direkt in Ihrer<br />
täglichen Arbeit, z.B. zur Wartungsplanung<br />
oder für Ihre Arbeitsschutzdokumentation.<br />
Geräte- und Maschinenprüfungen<br />
• Nie wieder Prüffristen versäumen.<br />
• Wartungsplaner bietet eine Dokumentation,<br />
die jeden Prüfer zufrieden stellt.<br />
• Prüfung elektrischer Geräte laut DGUV<br />
Preis in €<br />
zzgl. Mwst<br />
Starter-Lizenz Wartungsplaner<br />
für einen PC<br />
195,00 €<br />
Zuzatz-Lizenz Wartungsplaner<br />
für den Einsatz im lokalen Netzwerk<br />
295,00 €<br />
www.Wartungsplaner.de<br />
HOPPE<br />
Unternehmensberatung<br />
Telefon:<br />
+49 (0) 6104 / 65327<br />
www. Wartungsplaner.de<br />
info@Wartungsplaner.de
Prüftermine der Maschinen im Griff?<br />
Wer das Werkzeug, die Geräte und die<br />
Betriebsmittel als Hausmeister sicher prüfen<br />
will, kommt um die Dokumentation der<br />
Wartung und Prüfung nicht herum.<br />
Hierzu eignet sich unsere Wartungssoftware,<br />
in der alle Wartungstermine und<br />
Prüfprotokolle festgehalten werden.<br />
Das kann die Wartungsplaner - Software<br />
wiederkehrende Prüfungen verwalten<br />
Wartungstermine koordinieren<br />
Staplerprüfungen<br />
Regalprüfungen und Regalinspektionen<br />
Prüfung von Leitern, Türe Tore Fenster<br />
Feuerlöscher, Brandschutzeinrichtungen<br />
PSA<br />
Elektroprüfungen DGUV Vorschrift 3<br />
Unterweisungen planen und dokumentieren<br />
Störungen erfassen<br />
1. Gegenstand anlegen<br />
• Stammdaten erfassen<br />
• Kategorisieren - Gruppe zuordnen<br />
• Dokumente anhängen<br />
• Bild zuordnen<br />
2. Aufgabe hinzufügen<br />
• geplante Prüfung / Wartung definieren<br />
• Termin festlegen<br />
• Zuständigkeit klären<br />
• Prüfprotokoll anhängen<br />
• Intervall für Folgetermin bestimmen<br />
3. Sich erinnern lassen<br />
• Was ist demnächst fällig?<br />
• Was wurde nicht erledigt?<br />
• Dashboard, Monatskalender<br />
• Diagramme und Listen<br />
• E-Mail-Erinnerung<br />
Mehr Informationen?<br />
Kontakieren Sie uns<br />
Telefon:<br />
+49 (0) 6104 / 65327<br />
www.Wartungsplaner.de<br />
info@Wartungsplaner.de<br />
63150 Heusenstamm<br />
Seligenstädter Grund 8
Ordnung ins Chaos der Prüfungen & Wartungen bringen<br />
Bei Maschinen, Anlagen und Geräten wird die wiederkehrende Prüfung / Wartung und deren<br />
Dokumentation vorgeschrieben.<br />
Hier kommt eine digitale Inventarverwaltung und ein Wartungsplaner zum Zuge. In der Software<br />
werden die Geräte zunächst mit der mobilen Inventar-App inventarisiert. Auch andere<br />
Betriebsmittel, die gewartet und geprüft werden, sind zu inventarisieren.<br />
Prüftermine effizient dokumentieren<br />
Ein Wartungsmanager ermöglicht vorausschauend<br />
zu planen, beispielsweise zu<br />
welchen Zeitpunkt Wartungen anstehen. Die<br />
Software liefert hierbei eine exakte Übersicht<br />
über ausgeführte und anstehende Prüfungen<br />
und verwaltet effizient sämtliche Prüftermine<br />
und Vorschriften.<br />
Schritt für Schritt zur Digitalisierung<br />
Eine Lösung für diese Problematik stellt eine<br />
digitale Geräteverwaltung der Hoppe Unternehmensberatung<br />
dar.<br />
Alle Geräte werden mit den relevanten Daten<br />
erfasst. Mit wenigen Klicks können nun<br />
Wartungsfristen gepflegt und kontrolliert<br />
werden. Nicht zuletzt sorgt die Erinnerungsfunktion<br />
im integrierten Kalender dafür, dass<br />
kein Prüftermin verpasst wird.<br />
Alle Maschinen, Anlagen und Geräte in einem<br />
System verwalten<br />
Auch alle anderen Betriebsmittel wie<br />
beispielsweise Fahrzeuge, Leitern und Tritte,<br />
Regale, elektrische Geräte sowie<br />
Brandschutzmittel können in der Software<br />
abgebildet werden.<br />
Der Wartungsplaner erfüllt hierbei alle gesetzlichen<br />
Anforderungen und ist eine Komplettlösung<br />
für rechtskonformes Management.<br />
Werden Prüftermine nicht vorbereitet oder<br />
keine geeigneten Tools dafür eingesetzt, kann<br />
es schnell zu Chaos im Betrieb führen. Mit<br />
dem Wartungsplaner können Sie Ihre<br />
Maschinen inventarisieren und sich den Ärger<br />
nicht korrekt ausgeführter Wartungen sparen.<br />
www.Wartungsplaner.de<br />
Besuchen Sie uns im Internet:<br />
https://www.Wartungsplaner.de
Kostenlose Testversion<br />
direkt unverbindlich anfordern<br />
Gerne senden wir Ihnen eine kostenlose<br />
Demo Version zu.<br />
Unter www.Wartungsplaner.de finden<br />
Sie zahlreiche Informationen und<br />
nützliche Tipps zum Thema<br />
Wartungsplanung, Wartungsprogramm<br />
und Prüffristenmanagement.<br />
Fordern Sie über das Kontaktformular<br />
eine kostenlose und unverbindliche<br />
Testversion mit einer Demo-CD an.<br />
Bestellung (einfach und bequem per eMail oder Fax senden)<br />
per e-Mail an<br />
info@Wartungsplaner.de<br />
per fax an<br />
+49 (0) 6104 / 677<strong>05</strong><br />
Menge Produkt Einzelpreis zzgl.Mwst<br />
Starter-Lizenz Wartungsplaner<br />
195,00 €<br />
Zusatz-Lizenz für den Einsatz im lokalen Netzwerk<br />
jährliche Wartungsvertragsgebühr je Lizenz<br />
295,00 €<br />
170,00 €<br />
Die Wartung beinhaltet alle Updates des Wartungsplaners, sowie tel. Hotline und tel. Support. Der Wartungsvertrag hat eine<br />
Laufzeit von mindestens einem Jahr. Dieser Wartungsvertrag verlängert sich automatisch um ein weiteres Jahr, insofern er<br />
nicht 3 Monate vor Ablauf gekündigt wird. Die jährliche Fakturierung erfolgt im Voraus.<br />
Firma<br />
Telefon:<br />
Abteilung<br />
Telefax:<br />
Name, Vorname<br />
email<br />
Straße<br />
PLZ Ort<br />
Unterschrift<br />
Hoppe Unternehmensberatung<br />
Seligenstädter Grund 8<br />
63150 Heusenstamm<br />
Telefon: 0 61 04 / 6 53 27<br />
Telefax: 0 61 04 / 6 77 <strong>05</strong><br />
info@Wartungsplaner.de<br />
https://www.wartungsplaner.de