My Factory 11-12/2022
My Factory 11-12/2022
My Factory 11-12/2022
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<strong>11</strong>-<strong>12</strong><br />
19186<br />
Nov./Dez. <strong>2022</strong><br />
€ <strong>11</strong>,00<br />
TITEL<br />
Agile, autonome Systeme<br />
08 sicher betreiben<br />
Umfangreiches Update<br />
20 für ein Sägezentrum<br />
SPECIAL: Drucklufttechnik – Fokus<br />
auf Effizienz und Nachhaltigkeit<br />
myfactory-magazin.de
MULTIMEDIAL VERNETZT<br />
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Carmen Nawrath<br />
Head of Sales<br />
Telefon: 0049/6131/992-245<br />
c.nawrath@vfmz.de
EDITORIAL<br />
EIN HERAUSFORDERNDER<br />
WINTER LIEGT VOR UNS<br />
Produktion und Lieferfähigkeit vieler Unternehmen der produzierenden<br />
Industrie geraten durch rasante Preissteigerungen und mangelnde<br />
Verfügbarkeit von Erdgas und Strom zunehmend unter Druck. Die Situation<br />
wird immer prekärer, dabei hat der Winter noch nicht einmal begonnen. Eine<br />
schnelle Lösung ist leider nicht in Sicht. Es gilt also, sich der Herausforderung<br />
zu stellen und Lösungen zur Steigerung der Energieeffizienz zu implementieren.<br />
Bereits kleine Maßnahmen wie etwa das Ersetzen von Leuchtmitteln<br />
durch LEDs oder auch die Sensibilisierung der Mitarbeiter für das Thema<br />
Energiesparen zeigen Wirkung. Wer schon tätig war und beispielsweise ein<br />
Energie-Monitoring-System installiert hat, mit dem sich Energiefresser<br />
identifizieren lassen oder wer gar schon eine der sehr begehrten Wärmepumpen<br />
für die Optimierung der Heizung installiert hat, ist jetzt klar im<br />
Vorteil. Denn die schnelle Umsetzung von Maßnahmen ist derzeit aufgrund<br />
der großen Nachfrage oftmals nicht möglich.<br />
Trotz vielfältiger Hindernisse ist es dennoch elementar, die Verbesserung<br />
der Energie- und Rohstoffeffizienz schnellstmöglich voranzutreiben. Nur so<br />
lässt sich – wenn auch eher langfristig – eine verbesserte Resilienz gegen<br />
zukünftige Krisensituationen erreichen. Anregungen für die Optimierung<br />
der Effizienz im Produktions- und Betriebsumfeld bieten wir Ihnen auch in<br />
dieser Ausgabe von MY FACTORY. Erfahren Sie beispielsweise auf S. <strong>12</strong>,<br />
wie die Stromversorgung als eines der Kernelemente einer wirtschaftlichen<br />
Fertigung optimiert werden kann. Oder informieren Sie sich in unserem<br />
Special ab S. 34 über vielfältige Lösungen, mit denen sich die besonders<br />
energieintensive Drucklufttechnik ressourcenschonend aufstellen lässt.<br />
Kommen Sie gut durch den Winter!<br />
Martina Laun<br />
Redakteurin<br />
m.laun@vfmz.de
20<br />
EDITORIAL<br />
03 Ein herausfordernder Winter liegt vor uns<br />
SMART NEWS<br />
06 Kurz und prägnant – das sollten Sie wissen<br />
TITEL<br />
08 Safety first: So lassen sich agile, autonome<br />
Systeme sicher betreiben<br />
SMART PRODUCTION<br />
<strong>12</strong> Smart und verlässlich: Digitalisierung<br />
des 24-V-Versorgungssystems von<br />
Produktionsanlagen<br />
14 Update: Produkte, Technologien,<br />
Trends zur SPS in Nürnberg<br />
16 Zinkdruckguss-Standardwerkstoff in<br />
der additiven Fertigung: Start frei für<br />
die Serienproduktion<br />
20 Umfassend modernisiert und erweitert:<br />
Update für ein Sägezentrum<br />
24 Update: Produkte, Technologien, Trends BETRIEBSTECHNIK<br />
TITEL<br />
08<br />
26 Visuelle Auskunft über mechanische<br />
Drucklasten: Folien als Messmittel<br />
27 Update: Produkte, Technologien, Trends<br />
INTRALOGISTIK<br />
28 GS1-konforme Palettenetikettierung:<br />
Produkte durchgängig sicher identifizieren<br />
30 Update: Produkte, Technologien, Trends<br />
WARTUNG-UND INSTANDHALTUNG<br />
32 Revisionssicher warten: Digital<br />
gestützte Instandhaltung in einer<br />
Just-in-Sequence-Fertigung<br />
Anzeige: K.A. Schmersal Gmbh & Co. KG, Wuppertal<br />
▲<br />
Robotik und Co. sicher betreiben? Wie das geht,<br />
erfahren Sie in unserem Titelbeitrag.<br />
4 MY FACTORY <strong>2022</strong>/<strong>11</strong>-<strong>12</strong> www.myfactory-magazin.de
36<br />
SPECIAL DRUCKLUFTTECHNIK<br />
34 Druckluftversorgung bei einem Metallverarbeiter:<br />
Konstanz und ein Plus an Effizienz<br />
36 Zuverlässige Druckluftversorgung für die<br />
Lebensmittelindustrie dank Wartung und<br />
Service 4.0<br />
40 Retrofit von Gebläsen und Verdichtern: Smart<br />
Upgrade mit 3D-Laserscanning<br />
41 Update: Produkte, Technologien, Trends<br />
AUSBLICK<br />
42 Neue Wege bei der Montageplanung<br />
24 Impressum<br />
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ENDRESS+HAUSER: PLATIN<br />
FÜR NACHHALTIGKEIT<br />
Endress+Hauser hat im EcoVadis-Nachhaltigkeitsrating<br />
erneut 76 von 100<br />
Punkten erzielt. Die Firmengruppe<br />
konnte somit die Spitzenposition aus<br />
dem Vorjahr halten und zählt weiterhin<br />
zum besten Prozent der verglichenen<br />
Unternehmen. „Unsere Nachhaltigkeits-<br />
Reise geht natürlich weiter. Der Platin-<br />
Status zeigt, dass wir dabei auf einem<br />
guten Weg sind“, sagt Matthias Altendorf,<br />
Chief Executive Officer der Endress+<br />
Hauser Gruppe. Detaillierte Informationen<br />
zum EcoVadis Nachhaltigkeits-Audit<br />
veröffentlicht Endress+Hauser unter<br />
www.endress.com/ecovadis<br />
www.endress.com<br />
UMFRAGE: SIEGESZUG VON ROBOTIK UND COBOTS<br />
Längst sind Roboter und smarte Helfer keine Seltenheit mehr in deutschen<br />
Betrieben. Dank der enormen Weiterentwicklung der Robotik stehen<br />
Unternehmen viele Möglichkeiten offen. Auch für kleine und mittelständische<br />
Firmen sind Roboter inzwischen erschwinglich und attraktiv.<br />
Dennoch scheint das volle Einsatzpotenzial noch nicht ausgeschöpft zu<br />
sein. reichelt elektronik hat hierzu mehr als 1 500 Unternehmen aus der<br />
Industrie – darunter 500 in Deutschland – befragt. Die Umfrage wurde im<br />
August <strong>2022</strong> von OnePoll im Auftrag von reichelt elektronik durchgeführt.<br />
www.reichelt.de<br />
OPTIMUM-PROJEKT GEWINNT EXZELLENCE AWARD<br />
Das ITEA-Projekt Optimum (OPTimised Industrial IoT and Distributed Control<br />
Platform for Manufacturing and Material Handling) startete im November<br />
2017 zur Entwicklung einer zukunftsweisenden Steuerungsplattform für die<br />
Domänen „Material Handling” und „Smart Manufacturing”. An dem unter<br />
der Leitung von Demag Cranes & Components durchgeführten Forschungsprojekt<br />
waren 17 Konsortialpartner aus sechs Nationen beteiligt. In Deutschland<br />
wurde es vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF)<br />
gefördert. Das Projekt wurde nun mit dem „Exceptional ITEA Award of<br />
Excellence“ ausgezeichnet. Die Jury begründet ihre Entscheidung damit,<br />
dass sich Optimum durch einen hohen Grad an Innovationen sowie deutlichen Auswirkungen auf die Märkte in den<br />
Domänen „Material Handling“ und „Smart Manufacturing“ auszeichne und es große Erfolge in der Standardisierung erzielt<br />
habe. Unter bit.ly/3dqHSiM gibt es mehr Informationen.<br />
www.demagcranes.de<br />
RECYCLING-PROJEKT NIMMT WEITER FAHRT AUF<br />
Aus Kunststoff wieder Erdöl gewinnen: Dieses Ziel verfolgt das britische<br />
Unternehmen Mura Technology mit dem HydroPRS-Verfahren. Ein Anliegen,<br />
das auch der motion plastics Spezialist igus teilt. Seit 2020 unterstützt<br />
igus als Investor das Vorhaben von Mura. Die erste HydroPRS-Anlage<br />
für das chemische Recycling von Kunststoffabfällen wird aktuell in<br />
Teesside, England, gebaut. Der Recycling-Pionier will die Anlage Anfang<br />
2023 in Betrieb nehmen. In Zukunft sollen weltweit weitere HydroPRS-<br />
Anlagen gebaut werden – auch in Deutschland. Ein Standort befindet sich<br />
derzeit in der Entwicklungsphase und geht voraussichtlich 2025 in Betrieb.<br />
„Wir wissen um die großartigen Möglichkeiten dieser bahnbrechenden Technologie und unterstützen Mura, um dem<br />
chemischen Recycling zum Durchbruch zu verhelfen. Gemeinsam möchten wir die Kreislaufwirtschaft von Kunststoff<br />
vorantreiben, um so kostbare Ressourcen und Rohstoffe zu schonen”, sagt Frank Blase, Geschäftsführer der igus GmbH.<br />
www.igus.de<br />
6 MY FACTORY <strong>2022</strong>/<strong>11</strong>-<strong>12</strong> www.myfactory-magazin.de
SMART NEWS<br />
PRÄDIKATSZERTIFIKAT ZUM<br />
AUDIT „BERUFUNDFAMILIE“<br />
Sandvik Coromant ist erneut mit dem<br />
Qualitätssiegel für seine Kultur des<br />
gelebten Miteinanders und seine<br />
familienfreundliche Personalpolitik<br />
geehrt worden – dieses Mal gar mit<br />
Prädikat. Nach den Auditierungen der<br />
Jahre 20<strong>12</strong>, 2013 und 2019 schloss der Spezialist für Werkzeuge und<br />
Zerspanungslösungen nun auch das Dialogverfahren erfolgreich ab. Diesen<br />
Prozess durchlaufen Unternehmen, die mit dem audit berufundfamilie seit<br />
10 Jahren eine strategisch angelegte familien- und lebensphasenbewusste<br />
Personalpolitik verfolgen. „Das Besondere an Sandvik Coromant ist unser<br />
Miteinander, unser Teamspirit“, unterstreicht Barbara Thaler-Rohr, HR<br />
Business Partner bei Sandvik Coromant.<br />
www.sandvik.coromant.com<br />
„Die großen globalen Herausforderungen<br />
fordern insbesondere<br />
von führenden Playern am<br />
Technologiestandort Deutschland,<br />
dass Nachhaltigkeit in das Zentrum<br />
ihrer Geschäftsmodelle rückt.“<br />
Frank Stührenberg, CEO Phoenix Contact<br />
44 %<br />
betrug der Zuwachs an<br />
installierten Robotern in<br />
China 2021. Damit installierte<br />
China im vergangenen<br />
Jahr die Hälfte aller<br />
Industrie-Roboter weltweit.<br />
Quelle: IFR<br />
84 %<br />
der deutschen Unternehmen<br />
planen in den nächsten drei<br />
Jahren Investitionen in Robotik<br />
und Automatisierung aufgrund<br />
von Verschiebungen in<br />
der Lieferkette.<br />
Quelle: ABB Supply Chain Studie <strong>2022</strong><br />
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SMART PRODUKTION<br />
PRODUCTION<br />
AGILE, AUTONOME SYSTEME SICHER BETREIBEN<br />
SAFETY FIRST<br />
Robotik, Optik, künstliche Intelligenz – das sind die drei Schlüsselbereiche der<br />
Modernisierung in der Industrie, auf die sich ein junges französisches Unternehmen<br />
spezialisiert hat. Damit die zahlreichen flexiblen, agilen und autonomen Systeme<br />
ihre Wirkung bei den Anwendern voll entfalten können, ohne die Bediener<br />
zu gefährden, bedarf es zuverlässiger Sicherheitstechnik.<br />
8 MY FACTORY <strong>2022</strong>/<strong>11</strong>-<strong>12</strong> www.myfactory-magazin.de
SMART PRODUCTION<br />
01 Der modulare<br />
Aufbau der Schmersal<br />
Sicherheitssteuerung PSC1<br />
vereinfacht den Aufbau<br />
komplexer, mehrteiliger<br />
Anlagen mit vernetzten<br />
Sicherheitssubsystemen<br />
Das junge Unternehmen Siléane aus St. Etienne in Frankreich<br />
entwickelt autonome Industrieroboter der neuesten<br />
Generation, die alle Arten von Produkten handhaben<br />
können. Die Roboter passen sich selbsttätig und<br />
in Echtzeit an, um Gefährdungen zu vermeiden und gewährleisten<br />
gleichzeitig eine gleichbleibende Geschwindigkeit sowie<br />
einen konstanten Produktionsfluss an den Fertigungsstraßen.<br />
„Unsere Produktpalette an Robotern umfasst drei verschiedene<br />
Modelle: den Flowpick für schnelle und adaptive Pick-and-Place-<br />
Vorgänge, Rovaldy für Anwendungen zur Oberflächenbehandlung<br />
und den Bin-Picking- und Sortierroboter Kamido“, erläutert<br />
Jérémy Gagliardini, Teamleiter Automatisierung und Robotik im<br />
Geschäftsbereich TTS von Siléane, der für Oberflächenbehandlung<br />
und Mikrotechnik zuständig ist. Die Zielgruppen des Unternehmens<br />
sind Produktionsbetriebe, bei speziellen Projekten aber<br />
auch Forschungs- und Entwicklungsabteilungen: „Wir können<br />
bei Bedarf auch Forschung betreiben und stellen unsere F+E-<br />
Kenntnisse zur Verfügung.“<br />
SICHERHEIT ALS HAUPTPROBLEMATIK<br />
IN DER ENTWICKLUNG<br />
In der Entwicklung geht es nicht nur um Leistung, Betriebszeiten<br />
und Zuverlässigkeit, sondern auch um die Reproduzierbarkeit<br />
und Sensibilität der menschlichen Bewegungen. „Da wir mitunter<br />
sehr große Maschinen von bis zu 10 × 10 Metern Größe<br />
ausstatten, benötigen wir besonders effiziente Systeme, um eine<br />
maximale Sicherheit der Bediener und Wartungstechniker zu<br />
gewährleisten, die sich in der Anlage oder in der Nähe der<br />
Maschine befinden“, so Jérémy Gagliardini.<br />
Mit der Aufgabenstellung bei einem Maschinenstillstand, bei<br />
Wartungsarbeiten oder einem Werkzeugwechsel die betroffenen<br />
Bereiche abzusichern und einen sicheren Zugang zu den Gefahrenbereichen<br />
zu ermöglichen, wandte sich Siléane an Schmersal.<br />
Die Lösung boten Sicherheitszuhaltungen mit integrierter RFID-<br />
Sensorik. „Für unseren Verkabelungsbedarf verwenden wir eine<br />
passive Feldbox von Schmersal, mit der mehrere Sicherheits-<br />
www.myfactory-magazin.de MY FACTORY <strong>2022</strong>/<strong>11</strong>-<strong>12</strong> 9
SMART PRODUCTION<br />
02<br />
zuhaltungen der Baureihe AZM300 in Reihe geschaltet werden.<br />
Von der Feldbox führt ein Kabel zu der Sicherheitssteuerung<br />
Protect PSC1 von Schmersal. So kann jede einzelne Sicherheitszuhaltung<br />
in der Reihe ver- und entriegelt werden“, erläutert<br />
Jérémy Gagliardini. Die Gefährdung geht vor allem von Robotern<br />
und Anlagen mit hohen Produktionsgeschwindigkeiten aus.<br />
Sicherheitszuhaltungen sorgen dafür, dass der Bediener vor<br />
gefahrbringenden Bewegungen geschützt wird.<br />
VON DER MASCHINENSICHERHEIT<br />
ZU INDUSTRIE 4.0<br />
Die passive Feldbox (PFB) ermöglicht nicht nur die kostengünstige<br />
Verdrahtung von Sicherheitsschaltgeräten in Reihenschaltung,<br />
sondern leitet auch die Diagnosedaten und Statusinformationen<br />
an das Terminal des Maschinenbedieners weiter. „Dank dieser<br />
Transparenz sind die Anwender stets über alle Betriebszustände<br />
der Maschinen informiert und können insbesondere Wartungsmaßnahmen<br />
effizienter durchführen, da das System jeden Fehler<br />
schnell erkennt“, sagt Jérémy Gagliardini. Das ist aber nicht der<br />
einzige Vorteil eines solchen Systems: „Wir sparen mit der PFB<br />
deutlich an Verdrahtungsaufwand ein. Normalerweise müssen<br />
MODULARE SICHERHEITSSTEUERUNG<br />
Die modulare Sicherheitssteuerung Protect PSC 1 bietet<br />
eine sichere Logiksteuerung sowie einen Anschluss für<br />
sämtliche gängigen Sicherheitsschaltgeräte bis SIL 3<br />
bzw. PL e. Dadurch, dass die Produktreihe Protect PSC<br />
wahlweise zentral oder dezentral modular aufgebaut<br />
wird, können die Steuerungen exakt an die jeweilige<br />
Aufgabenstellung angepasst werden.<br />
NICHT NUR SICHERHEIT IN REIHE,<br />
SONDERN AUCH TRANSPARENZ<br />
Die passive Feldbox ermöglicht nicht nur die<br />
kostengünstige Verdrahtung von Sicherheitsschaltgeräten<br />
in Reihenschaltung, sondern leitet auch<br />
Diagnosedaten und Statusinformationen an das<br />
Terminal des Maschinenbedieners weiter. Dank<br />
dieser Transparenz sind die Anwender stets über<br />
alle Betriebszustände der Maschinen informiert.<br />
Jérémy Gagliardini, Teamleiter Automatisierung und Robotik<br />
im Geschäftsbereich TTS von Siléane<br />
wir bei einer Sicherheitszuhaltung acht Leitungen verlegen. Hier<br />
braucht es nur ein Kabel zwischen der Sicherheitszuhaltung und<br />
dem Verteiler, wodurch zusätzlich Spannungsabfälle aufgrund<br />
der Länge der Maschine vermieden werden.“ Die PFB ist auch für<br />
den Bediener der Maschine von Vorteil, da die Feldbox die Einzeldiagnose<br />
der angeschlossenen Sicherheitsschaltgeräte ermöglicht.<br />
Das bedeutet, es ist für den Bediener genau erkennbar, welcher<br />
Schalter in der Reihe ein Signal ausgelöst hat. Daher muss er<br />
im Falle eines Problems nur das identifizierte defekte Bauteil austauschen,<br />
statt wertvolle Zeit bei der Fehlersuche zu verlieren.<br />
SICHERHEITSSTEUERUNG VEREINFACHT<br />
AUFBAU KOMPLEXER ANLAGEN<br />
Der modulare Aufbau der Schmersal Sicherheitssteuerung PSC1<br />
vereinfacht den Aufbau komplexer, mehrteiliger Anlagen mit<br />
vernetzten Sicherheitssubsystemen. „Wir definieren bei der<br />
Planung die zu sichernden Bereiche, bis hin zu einem Mehrzonenmanagement,<br />
je nach Risikobewertung. Die einzelnen<br />
Bereiche können völlig autonom agieren.“ Der Vorteil: Durch<br />
den Einsatz der Kompaktsteuerung PSC1 von Schmersal kann<br />
10 MY FACTORY <strong>2022</strong>/<strong>11</strong>-<strong>12</strong> www.myfactory-magazin.de
SMART PRODUCTION<br />
03 04<br />
02 Für die Absicherung von Gefahrenbereichen<br />
verwendet Siléane u.a. Sicherheitszuhaltungen<br />
der Baureihe AZM300<br />
03 Über den SD-Bus als universelle<br />
Kommunikationsschnittstelle werden<br />
die Zustandsdaten der angeschlossenen<br />
Geräte weitergeleitet<br />
04 Die passive Feldbox (PFB) ermöglicht<br />
die kostengünstige Verdrahtung von Sicherheitsschaltgeräten<br />
in Reihenschaltung<br />
Siléane bei Fertigungslinien mit zwei Maschinen eine Maschine<br />
weiterlaufen lassen, während die andere gewartet wird.<br />
„Siléane ist ein Vorreiter in Sachen Industrie 4.0, insbesondere<br />
bei der Erfassung und Harmonisierung von Sensordaten“, sagt<br />
Jean Baptiste Fournaise, Geschäftsführer der französischen<br />
Niederlassung von Schmersal. „Auf diese Weise kann das Unternehmen<br />
viele wertvolle Informationen über den Zustand und die<br />
Lebensdauer der Betriebsmittel sammeln und eine vorausschauende<br />
Wartung betreiben. Zudem führt Siléane bei einigen<br />
Kunden Fernwartungen durch, um ein schnellstmögliches Eingreifen<br />
sicherstellen zu können.“ Diese Informationen werden<br />
über eine weitere Lösung von Schmersal bereitgestellt – den<br />
SD-Bus als universelle Kommunikationsschnittstelle. So sind<br />
stets Zustandsdaten über Betriebsmittel verfügbar.<br />
Bilder: Aufmacher Siléane, Rest Schmersal<br />
AUTOR<br />
Olivier Guillon,<br />
Production Maintenance,<br />
Schmersal,<br />
Niederlassung Frankreich<br />
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SMART PRODUCTION<br />
DIGITALISIERUNG DES 24-V-VERSORGUNGSSYSTEMS VON PRODUKTIONSANLAGEN<br />
STROMVERSORGUNG –<br />
SMART UND VERLÄSSLICH<br />
Betreiber von Produktionsstätten und -anlagen<br />
streben danach, die Energieeffizienz und<br />
Verfügbarkeit durch moderne Technologie zu<br />
maximieren. Mit der datengetriebenen Lösung<br />
„Smart Reliable Power Supply“, die einen Teil<br />
des ganzheitlichen Digitalisierungsansatzes<br />
„Digital <strong>Factory</strong> now“ darstellt, fokussiert sich<br />
Phoenix Contact auf eines der Kernelemente einer<br />
wirtschaftlichen Fertigung: die Stromversorgung.<br />
Aufgrund der derzeitigen internationalen Entwicklungen<br />
sowie des fortschreitenden Klimawandels muss der Umgang<br />
mit den zur Verfügung stehenden Ressourcen neu<br />
durchdacht werden. Phoenix Contact zielt daher darauf<br />
ab, den Herausforderungen des Zukunftsbilds der All Electric<br />
Society technologisch zu begegnen. Die All Electric Society<br />
beschreibt eine Welt, in der Energie aus erneuerbaren Ressourcen<br />
in ausreichendem Maße sowie bezahlbar vorhanden ist.<br />
Neben der konsequenten Erzeugung und Nutzung regenerativer<br />
Energie erweisen sich die Senkung des primären Energiebedarfs<br />
durch Energieeffizienzmaßnahmen sowie die Schaffung von<br />
digitalen, intelligenten und vernetzten Systemen als Schlüssel für<br />
eine nachhaltige Zukunft.<br />
MIT DIGITALISIERUNG VERFÜGBARKEIT<br />
UND EFFIZIENZ STEIGERN<br />
Das beschriebene Szenario betrifft nicht nur die Bereiche des<br />
täglichen Lebens, sondern alle Glieder entlang der globalen<br />
Wertschöpfungskette. Vor diesem Hintergrund gilt es, auch die<br />
Fabrikautomation durch neue Konzepte und Lösungen nachhaltig<br />
zu gestalten. Großes Potenzial besteht hier in der Digitalisierung,<br />
die die Produktion allerdings zunächst vor einige Herausforderungen<br />
stellt. Nichtsdestotrotz eröffnet sie zahlreiche<br />
Möglichkeiten zur Steigerung der Verfügbarkeit und Effizienz.<br />
Im Zentrum smarter und digitalisierter Fabriken steht, Daten<br />
zu erheben, zu verarbeiten und an der richtigen Stelle im passenden<br />
Format wieder bereitzustellen. Der Ansatz Digital <strong>Factory</strong> now<br />
bietet dazu verschiedene Lösungen, die in vier Handlungsfelder<br />
aufgeteilt sind. Data Collection, Storage and Evaluation, Data<br />
Transportation, Data Security und Data Usage. Die einzelnen<br />
Bausteine können individuell angepasst und kombiniert werden.<br />
Auf diese Weise lässt sich die Digitalisierung in jeder Fertigung<br />
ganz nach dem jeweiligen Bedarf sowie unabhängig vom aktuellen<br />
technischen Entwicklungsstand umsetzen.<br />
SMART RELIABLE POWER SUPPLY<br />
ALS WICHTIGER FAKTOR<br />
Das Portfolio des Konzepts Digital <strong>Factory</strong> now wird stetig<br />
weiterentwickelt. In diesem Kontext resultiert die zunehmende<br />
Elektrifizierung, Vernetzung und Automatisierung in der Notwendigkeit,<br />
das Leistungsspektrum um die Lösung Smart Reliable<br />
Power Supply zu ergänzen. Dabei handelt es sich um einen ganzheitlichen<br />
Ansatz für die zuverlässige Stromversorgung von<br />
Maschinen und Produktionsanlagen.<br />
Smart Reliable Power Supply besteht aus der Kombination<br />
einer Stromversorgung aus der Produktfamilie Quint Power mit<br />
dem Geräteschutzschaltersystem der Baureihe Caparoc. Beide<br />
Geräte bilden eine intelligente und modulare Lösung für ein abgesichertes<br />
24-V-Versorgungssystem. Durch den integrierten<br />
Zwei-Draht-Bus zwischen der Stromversorgung und dem Geräteschutzschaltersystem<br />
lässt sich Quint Power einfach und kostengünstig<br />
in das Netzwerkprotokoll von Caparoc einbinden. Die<br />
Profinet-Schnittstelle des Geräteschutzschaltersystems ermög-<br />
<strong>12</strong> MY FACTORY <strong>2022</strong>/<strong>11</strong>-<strong>12</strong> www.myfactory-magazin.de
SMART PRODUCTION<br />
DURCH SMARTE VERKNÜPFUNG<br />
DER STROMVERSORGUNG MIT DEM<br />
GERÄTESCHUTZSCHALTER WIRD DAS<br />
24-V-VERSORGUNGSSYSTEM EINER<br />
PRODUKTIONSANLAGE DIGITALISIERT<br />
Basic. Auf diese Weise wird die Datentransparenz der kompletten<br />
Anlage erhöht und der Anwender erhält Informationen über alle<br />
wesentlichen Betriebs- und Diagnosedaten. Ein solch umfassendes<br />
Condition Monitoring führt letztlich zu einer hohen Anlagenverfügbarkeit.<br />
Ferner liefert das System die Daten zur Ermittlung der Leistungsreserven<br />
einer Anlage. In Kombination mit einem modularen<br />
Aufbau vereinfacht sich folglich die Erweiterung der Anlage.<br />
Im Hinblick auf die Bestrebungen zur Erlangung einer höheren<br />
Energieeffizienz kann der Anwender zusätzliche Leistungsreserven<br />
und große Verbraucher feststellen.<br />
licht nun eine vollständige Transparenz sowie den Zugriff auf das<br />
Gesamtsystem. Darüber hinaus kann der Anwender per Webserver<br />
vor Ort auf Betriebszustände, Fehlermeldungen und Einstelldetails<br />
des Systems zugreifen. Die Versorgungslösung schafft<br />
somit die vollständige Datenkonsistenz von der Primärseite bis<br />
zu den abgesicherten Verbraucherkreisen.<br />
BAUSTEINBIBLIOTHEK FÜR EINFACHE<br />
INBETRIEBNAHME<br />
Über die Profinet-Schnittstelle lassen sich sämtliche relevante<br />
Daten des Gesamtsystems im übergeordneten Automatisierungssystem<br />
auslesen. Dem Anwender stehen hier allgemeine Betriebsdaten,<br />
das digitale Typenschild, Diagnosedaten der AC-Seite sowie<br />
Diagnosedaten der DC-Seite und der abgesicherten DC-Seite zur<br />
Verfügung. Zudem kann die Parametrierung des Gesamtsystems<br />
einfach und schnell über das Automatisierungssystem<br />
vorgenommen werden. Nach einem Gerätetausch spart die<br />
direkte Übernahme der Parametrierung Zeit und vermeidet<br />
Anwenderfehler.<br />
Bestenfalls wird PLCnext Control als Automatisierungssystem<br />
verwendet. Für diese Steuerungen steht auf dem digitalen Marktplatz<br />
PLCnext Store die Bausteinbibliothek Caparoc Basic bereit.<br />
Sie erleichtert die Inbetriebnahme der Smart Reliable Power<br />
Supply durch vorgefertigte PLCnext-Bausteine, die die Daten<br />
sowohl zyklisch als auch azyklisch auslesen und anwenderfreundlich<br />
aufbereiten. Das spart weitere Zeit und den Programmieraufwand.<br />
Fehlerzustände oder Überschreitungen von Schwellwerten<br />
können also durch die PLCnext Control frühzeitig erkannt werden,<br />
was die Planung von Wartungen effizienter gestaltet und<br />
eine Reduzierung der Ausfallzeiten auf ein Minimum erlaubt.<br />
Das integrierte Fehlerprotokoll gestattet bei der Fehlersuche im<br />
<strong>12</strong>-bis-24-VDC-Bereich eine schnelle Identifizierung des Problems.<br />
Dabei unterstützt das Meldesystem der Bibliothek Caparoc<br />
FAZIT<br />
Die Lösung Smart Reliable Power Supply ergänzt das Portfolio<br />
der Digital <strong>Factory</strong> now um ein Konzept für den essenziellen<br />
Bereich der Stromversorgung. Aufgrund der smarten Verknüpfung<br />
der Stromversorgung Quint Power (20 A oder 40 A) mit dem<br />
Geräteschutzschaltersystem Caparoc wird das 24-V-Versorgungssystem<br />
einer Produktionsanlage digitalisiert. Die zur Verfügung<br />
gestellten Daten lassen sich einfach und schnell über das Profinet-Protokoll<br />
im übergeordneten Automatisierungssystem auslesen.<br />
Die Bausteinbibliothek unterstützt dabei, indem die Daten<br />
unter anderem in einem anwenderfreundlichen Format bereitgestellt<br />
werden. Je nach Applikation kann der Anwender<br />
Betriebszustände und Fehlermeldungen direkt analysieren und<br />
visualisieren.<br />
Smart Reliable Power Supply ermöglicht somit ein umfassendes<br />
Condition Monitoring für eine hohe Anlagenverfügbarkeit, eine<br />
einfache und fehlerfreie Anlagenerweiterung sowie die<br />
Steigerung der Energieeffizienz.<br />
Bilder: Phoenix Contact<br />
www.phoenixcontact.com<br />
AUTOR<br />
Lukas Wehage, Solution Engineer – VMM<br />
<strong>Factory</strong> Automation, Phoenix Contact<br />
Electronics GmbH, Bad Pyrmont<br />
ZUSATZINHALTE IM NETZ<br />
www.phoenixcontact.com/digitalfactorynow<br />
www.myfactory-magazin.de MY FACTORY <strong>2022</strong>/<strong>11</strong>-<strong>12</strong> 13
SMART PRODUCTION<br />
SPS <strong>2022</strong> – DIE AUTOMATISIERUNGSBRANCHE BLICKT NACH VORNE<br />
Bei der 31. Ausgabe der SPS werden rund<br />
<strong>11</strong>00 Aussteller aus aller Welt auf der<br />
Fachmesse für smarte und digitale<br />
Automatisierung erwartet. Vom 08. bis<br />
10.<strong>11</strong>.<strong>2022</strong> werden in Nürnberg die<br />
neuesten Produkte und Lösungen sowie<br />
richtungsweisende Technologien der<br />
Zukunft für die industrielle Automation<br />
vorgestellt. Die Besucher der Messe<br />
profitieren auch in diesem Jahr von dem<br />
breit aufgestellten Angebot der nationalen<br />
und internationalen Automatisierungs-<br />
und Digitalisierungsanbieter und<br />
haben die Möglichkeit, innerhalb der drei<br />
Messetage in Nürnberg und darüber<br />
hinaus auf der ergänzenden digitalen Eventplattform „SPS on air“ einen kompletten Marktüberblick zu erhalten.<br />
Die SPS informiert mit einem umfangreichen Vortragsprogramm zu aktuellen Themen aus der Automatisierungsbranche.<br />
Bereits in der Woche vor Veranstaltungsbeginn haben Ticketbesitzer die Möglichkeit über die „SPS on<br />
air“ – Plattform an einem digitalen Pre-Heat-Event mit zahlreichen Fachvorträgen und Produktvorschauen teilzunehmen.<br />
Während der Messelaufzeit wird das ergänzende Programm auf dem VDMA/ZVEI-Forum auf dem Messegelände<br />
in Halle 3 sowie aus dem SPS Live Studio in Nürnberg über die digitale Ergänzung „SPS on air“ gespielt.<br />
Darüber hinaus können die Teilnehmer auf der digitalen Plattform Kontaktanbahnungen und Terminvereinbarungen<br />
sowohl vor Ort als auch digital durchführen, sich untereinander vernetzen sowie Ansprechpartner für ihre<br />
spezifischen Automatisierungsfragen finden.<br />
www.sps-messe.de<br />
Druck, Temperatur, Füllstand<br />
www.afriso.de/prozesse<br />
Alles aus einer Hand?<br />
Präzise MSR-Technik<br />
von AFRISO!<br />
INDUSTRIE-4.0-PROGRAMM FÜR<br />
DIE PROZESSINDUSTRIE<br />
Intelligente Messgeräte erheben in der Feldebene zahlreiche<br />
Daten. Doch bis zu 97 % davon bleiben ungenutzt. Dabei sind<br />
sie der Rohstoff für die Industrie 4.0. #empowerthefield, das<br />
Industrie-4.0-Programm von Endress+Hauser, sorgt dafür,<br />
dass Anlagenbetreiber das Potenzial der Daten nutzen<br />
können. Mit dem cloudbasierten IIoT-Ökosystem Netilion<br />
sollen sich Digitalisierungsprojekte einfach starten lassen. Praxiserprobte Lösungspakete<br />
erzeugen einen digitalen Zwilling der installierten Basis und machen diese mobil verfügbar.<br />
Mit Netilion überwachen Anwender den Gerätezustand und eine vorausschauende Wartung<br />
wird möglich.<br />
www.endress.com<br />
74-03<br />
NEUES ZUBEHÖR FÜR SCHLANKE SICHERHEITSZUHALTUNG<br />
Mit dem neuen Türgriffsystem DHS-150 ist die schlanke<br />
Sicherheitszuhaltung AZM150 von Schmersal jetzt noch<br />
anwendungsfreundlicher. Der ergonomische DHS-150 erspart<br />
einen separaten Türgriff und ist für Maschinenumhausungen<br />
bzw. -umzäunungen sowie für alle Standard-Aluminiumprofile<br />
in 40 mm Breite geeignet. Der robuste Türriegel kommt<br />
insbesondere bei schweren Schwenktüren zum Einsatz und ist<br />
auch unter rauen Umgebungsbedingungen verwendungsfähig.<br />
Ein Vorteil des neuen Zubehörs ist u.a., dass der<br />
Betätiger durch den Riegel im DHS-System vorpositioniert wird und damit optimal ins Gerät<br />
einfährt. Damit ist das System stabil gegen Querkräfte.<br />
www.schmersal.com
SMART PRODUCTION<br />
EINSATZ AUCH UNTER RAUEN BEDINGUNGEN:<br />
NEUE INDUKTIVE KOPPLER MIT IO-LINK<br />
Berührungslose Energieübertragung,<br />
schnelle Datenübertragung,<br />
zuverlässige<br />
Zustandsüberwachung:<br />
Induktive Koppelsysteme<br />
sind heute in vielen Applikationen<br />
nicht mehr wegzudenken<br />
und die ideale Wahl,<br />
wenn eine feste Verdrahtung von Sensoren und Aktoren<br />
stört oder zu Verschleiß neigt. Damit Anwender diese<br />
Vorteile in Zukunft auch unter rauen Umgebungsbedingungen,<br />
z. B. in der Lebensmittel- und Getränkeindustrie nutzen<br />
können, erweitert Balluff sein Portfolio nun um die induktiven<br />
Koppler BIC G30. Diese eignen sich vor allem für<br />
Anwendungen im Washdown-Bereich mit besonders hohen<br />
hygienischen Anforderungen. Grund hierfür ist u.a. ein<br />
erweiterter Betriebstemperaturbereich von -25 bis +85 °C.<br />
Zu den weiteren Merkmalen gehören ein robustes Edelstahlgehäuse,<br />
das die Anforderungen der Schutzklasse<br />
IP69K erfüllt, sowie eine Ecolab- und UL-Zulassung. Nutzer<br />
haben außerdem die Möglichkeit, bis zu 2 Ampere Dauerausgangsstrom<br />
berührungslos zu übertragen. Die induktiven<br />
Koppler punkten zudem mit einem zweiten IO-Link-<br />
Kanal, der für Prozess- und Diagnosedaten und somit für<br />
die Zustandsüberwachung genutzt werden kann.<br />
www.balluff.com<br />
ANTRIEBSLÖSUNGEN FÜR MEHR ENERGIE-<br />
EFFIZIENZ UND PRODUKTIVITÄT<br />
Eine bedeutende Rolle auf dem Weg zu mehr Energieeffizienz<br />
spielen Elektromotoren, die in Gebäuden und Industrieanwendungen<br />
45 % des weltweit erzeugten Stroms verbrauchen. Die<br />
Ökodesign-Rechtsvorschriften der EU geben durch die Festlegung<br />
von Mindestanforderungen bereits strengere Vorgaben an<br />
die Energieeffizienz vor. Im nächsten Schritt wird die Effizienzklasse<br />
IE4 ab Juli 2023 für bestimmte Motoren obligatorisch.<br />
Noch mehr Energie kann mit ABB-Synchronreluktanzmotoren<br />
(SynRM) der Effizienzklasse<br />
IE5 eingespart werden. Diese<br />
Motoren weisen bis zu 40 %<br />
geringere Energieverluste<br />
gegenüber IE3-Motoren sowie<br />
20 % geringere Verluste<br />
verglichen mit IE4-Motoren<br />
auf. Das Paket aus SynRM und<br />
Frequenzumrichter ist eine<br />
ideale Lösung für Motornachrüstungen. Der IE5-SynRM hat die<br />
gleiche Baugröße wie ein IE2-Asynchronmotor, sodass mechanische<br />
Modifikationen entfallen und dieser Motor sich gut als<br />
Ersatz für herkömmliche Asynchronmotoren eignet. ABB<br />
erweitert jetzt mit zwei neuen Synchronreluktanzmotoren sein<br />
umfangreiches Angebot in diesem Bereich um zwei neue<br />
Synchronreluktanzmotoren (SynRM) der Ultra-Premium-Effizienzklasse<br />
IE5 mit Flüssigkeitskühlung sowie für den Ex-Bereich.<br />
www.abb.com<br />
SAFE UND SECURE – AUTOMATISIERUNG<br />
WEITER GEDACHT!<br />
Unter dem Messemotto „Be safe and secure“ stellt Pilz auf<br />
der SPS Automatisierungslösungen in den Fokus, die<br />
sowohl Safety als auch Industrial Security an Maschinen<br />
und Anlagen abdecken. Im inhaltlichen Mittelpunkt:<br />
Lösungen für das Zutrittsmanagement sowie die Absicherung<br />
mobiler<br />
Maschinen und deren<br />
Gefahrenbereiche.<br />
Besucher des<br />
Pilz-Standes erleben,<br />
wie sich fahrerlose<br />
Transportsysteme<br />
(FTS) unter Berücksichtigung<br />
aller<br />
räumlichen und infrastrukturellen<br />
Gegebenheiten sicher automatisieren und<br />
betreiben lassen. Neuheiten aus dem Bereich Bedienen<br />
und Beobachten für das Identification and Access Management<br />
(I.A.M.) sowie innovative funktionale Features für die<br />
Sicherheitslichtgitter PSENopt II sind weitere Messeschwerpunkte.<br />
Dazu kommt ein Jubiläum: Vor 20 Jahren<br />
stellte Pilz in Nürnberg seine Kleinsteuerung PNOZmulti<br />
dem Markt vor – „Verdrahten mit der Maus“ war damals<br />
eine wegweisende Neuerung. Nun können sich Messebesucher<br />
über Neuheiten bei der konfigurierbaren<br />
Kleinsteuerung PNOZmulti 2 informieren.<br />
www.pilz.com<br />
Nachhaltige Industrielle Intelligenz<br />
Mit KI kontextunabhängig<br />
Prozessdaten analysieren,<br />
optimieren und Werte schaffen<br />
www.deepqualicision.ai<br />
Software with built-in intelligence
SMART PRODUCTION<br />
ZINKDRUCKGUSS-STANDARDWERKSTOFF IN DER ADDITIVEN FERTIGUNG<br />
START FREI FÜR DIE<br />
SERIENPRODUKTION<br />
Mit der Verarbeitung des im Zinkdruckgießen genutzten Serienmaterials Zamak<br />
schafft der Fertigungsdienstleister Protiq neue Möglichkeiten im 3D-Druck. Aufgrund<br />
von weiterentwickelten Prozessen wird die additive Fertigung, die bisher oft auf die<br />
Herstellung von Prototypen reduziert wurde, auch für die Serienproduktion attraktiv.<br />
Das Fertigungsverfahren des Zinkdruckgießens zur<br />
Produktion von Metallbauteilen findet breite Anwendung<br />
in der Industrie. Dabei hat sich die Zinklegierung<br />
Zamak als eines der Standardmaterialien etabliert. Die<br />
aus Zamak hergestellten Bauteile werden in allen Bereichen des<br />
täglichen Lebens ebenso wie im industriellen Umfeld eingesetzt.<br />
Als typische Anwendungen seien Interieurelemente im<br />
Automobil, Metallgehäuse von Elektroniksteckverbindern,<br />
Beschläge aus der Fenster- und Möbelindustrie oder Badezimmerarmaturen<br />
genannt.<br />
Beim Zinkdruckgießen wird das geschmolzene Material mit<br />
hohem Druck in eine speziell angefertigte Stahlform gepresst.<br />
Diese Urform – das Werkzeug – gibt die Geometrie des Bauteils<br />
vor und stellt gleichzeitig den größten finanziellen Aufwand bei<br />
der Produktion dar. Das Zinkdruckgussverfahren zielt deshalb<br />
auf die Herstellung möglichst großer Stückzahlen ab, um die<br />
hohen Werkzeugkosten auf bestenfalls viele gefertigte Artikel<br />
umlegen zu können. Werden kleinere Losgrößen benötigt – beispielsweise<br />
für Sonderartikel oder Prototypen, machen die hohen<br />
Initialkosten des Werkzeugs das Verfahren schnell sehr teuer.<br />
Hier schafft Protiq mit der additiven Verarbeitung von Zamak<br />
Abhilfe. Als weltweit einzigem Anbieter ist es dem Blomberger<br />
Dienstleister vor einigen Jahren gelungen, das Zinkmaterial prozesssicher<br />
auf den additiven Produktionsanlagen zu verarbeiten.<br />
16 MY FACTORY <strong>2022</strong>/<strong>11</strong>-<strong>12</strong> www.myfactory-magazin.de
SMART PRODUCTION<br />
01 02<br />
01 Serienfertigung von<br />
Zinkbauteilen im 3D-Druck:<br />
Als erster Dienstleister für die<br />
additive Fertigung von Zamak<br />
5 adressiert Protiq mit seinem<br />
Angebot nicht nur das<br />
Prototypengeschäft<br />
02 Armaturen im Bad oder<br />
Beschläge für Möbel und<br />
Fenster werden häufig per<br />
Zinkdruckgießen hergestellt<br />
Die Verwendung der gleichen Zinklegierung wie im etablierten<br />
Zinkdruckgießen zeichnet die 3D-gedruckten Bauteile von Protiq<br />
als ideale Ergänzung der bisherigen Herstellungsverfahren aus.<br />
WEITERENTWICKLUNG DES<br />
LASERSCHMELZPROZESSES<br />
Das Fertigungsverfahren der Blomberger basiert auf dem<br />
bekannten selektiven Laserschmelzprozess, wurde jedoch für die<br />
BEARBEITUNG BISHER NICHT<br />
NUTZBARER WERKSTOFFE<br />
Durch die langjährige Erfahrung im Bereich der additiven<br />
Fertigung ist es Protiq gelungen, ein tiefgreifendes<br />
Prozessverständnis aufzubauen. Bereits seit den Anfängen<br />
im 3D-Druck im Jahr 2010 hat sich der Dienstleister<br />
neben den Standardmaterialien auf bisher nicht additiv<br />
zu verarbeitende Werkstoffe fokussiert. Zu diesem Zweck<br />
sind unter anderem zwei selbstentwickelte additive<br />
Produktionsanlagen aufgebaut worden, die erst die<br />
Verarbeitung einiger neuer Materialien ermöglichen,<br />
beispielsweise Zamak 5.<br />
Aus diesem Bestreben heraus nimmt Protiq ebenfalls eine<br />
Vorreiterrolle hinsichtlich der Verarbeitung von elektrisch<br />
hochleitfähigem Kupfer ein. Dieser Werkstoff galt lange<br />
Zeit als nicht im 3D-Druck einsetzbar, bietet jedoch durch<br />
seine gute thermische und elektrische Leitfähigkeit große<br />
Potenziale in vielen industriellen Anwendungen. Nach der<br />
Einführung seines RS-Kupfers – einer Legierung mit einem<br />
Kupferanteil von 99 Prozent – macht Protiq diese Möglichkeiten<br />
nun vollständig nutzbar, denn es wurde auch<br />
ein Prozess zur Verarbeitung von reinem Kupfer entwickelt.<br />
In diesem Zusammenhang verzichtet der Dienstleister<br />
komplett auf Legierungselemente und stellt so eine<br />
elektrische Leitfähigkeit von 58 MS/m sicher: 100 Prozent<br />
IACS (International Annealed Copper Standard).<br />
Verarbeitung des Zinkwerkstoffs weiterentwickelt und verändert.<br />
Gemein haben beide Prozesse, dass die Bauteile Schicht für<br />
Schicht aus feinem Metallpulver aufgebaut werden. Das Pulver,<br />
das in diesem Fall aus der Zamak-Legierung besteht, wird dabei<br />
von einem starken Laserstrahl präzise aufgeschmolzen und zum<br />
gewünschten Körper verschweißt. Die Form des Bauteils definiert<br />
sich ausschließlich aus den digitalen 3D-CAD-Daten,<br />
sodass keine teuren Formwerkzeuge erforderlich sind.<br />
Durch die werkzeuglose Produktion, bei der die hohen Initialkosten<br />
des klassischen Zinkdruckgießens entfallen, erweist sich<br />
die additive Herstellung bereits bei Einzelteilen und geringen<br />
Stückzahlen als wirtschaftlich. Das prädestiniert den 3D-Druck<br />
im Allgemeinen für die flexible Fertigung individueller Prototypen,<br />
weshalb das Verfahren in diesem Anwendungsgebiet<br />
schon weit verbreitet ist.<br />
Das bedeutet allerdings nicht, dass sich der von Protiq konzipierte<br />
Prozess lediglich für kleine Stückzahlen eignet. Seit der<br />
DIE MÖGLICHEN STÜCKZAHLEN<br />
UMFASSEN EINIGE TAUSEND<br />
BAUTEILE PRO JAHR, BEI KLEINEREN<br />
ARTIKELN SOGAR DEUTLICH MEHR<br />
Markteinführung im Jahr 2018 wurde das Verfahren kontinuierlich<br />
weiterentwickelt und verbessert, sodass der Dienstleister<br />
nun ebenfalls eine direkte Serienproduktion anbieten kann. Die<br />
möglichen Stückzahlen umfassen hierbei einige tausend Bauteile<br />
pro Jahr; bei kleineren Artikeln sind sogar fünfstellige Jahresmengen<br />
möglich. Auf diese Weise adressiert Protiq eine kritische<br />
Nische, die bisher zwar durch das Zinkdruckgießen abgedeckt<br />
wurde, bei der sich die konventionelle Herstellung aufgrund der<br />
geringen Stückzahlen jedoch nicht rechnet. Ein typisches<br />
Beispiel dieser sogenannten Low Runner stellt eine kleine Sonderserie<br />
dar, die neben der profitablen Großserie der gleichen<br />
Produktfamilie gefertigt wird.<br />
Durch die Kombination der Vorteile einer unmittelbaren,<br />
schnellen Produktion mit der neuen Geometriefreiheit des 3D-<br />
Drucks ergibt sich die Chance, kundenindividuelle Bauteile in<br />
Serie herzustellen – Stichwort: Complexity for free. Im Rahmen<br />
www.myfactory-magazin.de MY FACTORY <strong>2022</strong>/<strong>11</strong>-<strong>12</strong> 17
SMART PRODUCTION<br />
03 04<br />
03 Additiv gefertigte Funktionsprototypen<br />
liefert Protiq innerhalb<br />
weniger Tage; die Verwendung<br />
von Zamak 5 ermöglicht schnelle<br />
Produkttests und bietet eine optimale<br />
Vergleichbarkeit zum späteren per<br />
Zinkdruckgießen hergestellten<br />
Serienartikel<br />
04 Additiv gefertigte Schaltwippen<br />
im Automobil: Wie bei Zamak üblich,<br />
lässt sich das Material sehr gut<br />
schleifen und polieren<br />
der additiven Fertigung lassen sich zum Beispiel Beschriftungen<br />
oder ein integriertes Kundenlogo frei definieren und direkt im<br />
produzierten Bauteil umsetzen.<br />
WENIGER INVESTITIONS- UND LAGERKOSTEN<br />
SOWIE LOGISTIKAUFWAND<br />
Darüber hinaus erlaubt die additive Nutzung des Serienmaterials<br />
Zamak 5 den Übergang im Produktlebenszyklus von einem Herstellungsverfahren<br />
auf das andere. So werden die Vorteile aus<br />
beiden Welten optimal ausgeschöpft. Die werkzeuglose Fertigung<br />
ermöglicht die kostengünstige Produktion einer Vorserie,<br />
mit der die Akzeptanz neuer Produkte am Markt erprobt werden<br />
kann, bevor die hohe Investition in ein teures Zinkdruckguss-<br />
Werkzeug getätigt wird. Erweist sich das Produkt als erfolgreich<br />
und steigt der Bedarf, kann der Anwender anschließend auf ein<br />
Druckguss-Bauteil wechseln.<br />
Ein ähnliches Potenzial entwickelt sich aus selten benötigten<br />
Ersatzteilen, für die langfristige Lieferantenverpflichtungen<br />
bestehen. Hier erzeugen die Zinkdruckguss-Werkzeuge hohe<br />
Einlagerungskosten. Spätestens wenn sie verschlissen sind und<br />
aufwendig überarbeitet werden müssen, lohnt sich die Herstellung<br />
der Ersatzteile im 3D-Druck – ganz nach dem Motto Print on<br />
Demand. Auf diese Weise lassen sich Lagerkosten einsparen und<br />
der Logistikaufwand auf ein Minimum reduzieren.<br />
Im Bereich des Papierdrucks haben sich derartige Geschäftsmodelle<br />
bereits etabliert: Der Kunde bestellt sein Buch und stößt<br />
damit automatisch den Druck an. Sein Exemplar wird ihm dann<br />
in den nächsten Tagen druckfrisch zugeschickt. Die neue additive<br />
Fertigungstechnologie für Zinkbauteile eröffnet dieses Geschäftsfeld<br />
jetzt auch für die Produktion industrieller Bauteile.<br />
FERTIGBEARBEITUNG DER<br />
GEDRUCKTEN BAUTEILE<br />
Selbstverständlich muss bei der additiven Herstellung von<br />
Druckguss-Bauteilen die gewohnte Qualität der konventionellen<br />
Prozesse beibehalten werden. Vor diesem Hintergrund ist der<br />
Einsatz des gleichen Serienwerkstoffs wie im Zinkdruckgießen<br />
entscheidend. Der additiv verarbeitete Werkstoff Zamak 5 weist<br />
eine Zugfestigkeit von 218±40 MPa, eine Bruchdehnung von<br />
2±0,5 Prozent und ein Elastizitätsmodul von 70±10 GPa auf. Die<br />
Genauigkeit des 3D-Druck-Prozesses beträgt ±0,1 mm mit einer<br />
minimale Wandstärke respektive Detailabbildung von 0,4 mm.<br />
Die Bauteildichte beläuft sich dabei auf mehr als 95 Prozent.<br />
An dieser Stelle wird deutlich, dass die übliche Genauigkeit des<br />
Zinkdruckgießens von bis zu ±0,02 mm durch den rein additiven<br />
Fertigungsprozess nicht erreicht werden kann. Gleiches gilt bei<br />
einem Vergleich der Oberflächengüte. Sind Druckguss-Bauteile<br />
aufgrund der abgeformten Innenwand des Werkzeugs in der<br />
Regel sehr glatt, gestaltet sich die Oberfläche bei additiv im SLM-<br />
Verfahren produzierten Teilen matt und leicht rau.<br />
Die additive Serienfertigung von Zinkbauteilen bei Protiq<br />
versteht sich daher als eine Kette von Prozessen, in der der<br />
eigentliche 3D-Druck nur eines von mehreren Gliedern ist. Bei<br />
den nachgelagerten Bearbeitungsschritte der Bauteile kann es<br />
sich beispielsweise um das Nachschneiden eng tolerierter<br />
Funktionsflächen oder das Einbringen von Gewindegängen<br />
durch automatisiertes CNC-Fräsen handeln. Die additiv hergestellten<br />
Bauteile lassen sich ferner sehr gut schleifen, polieren<br />
und galvanisch beschichten. So wird die Oberflächenqualität<br />
der des Druckgusses angeglichen oder eine edle Hochglanzoptik<br />
geschaffen.<br />
FAZIT<br />
Protiq bietet somit beste Voraussetzungen, um auch die Serienproduktion<br />
unter höchsten Qualitätsansprüchen abzubilden.<br />
Aufgrund der Zertifizierung gemäß DIN ISO 9001 sowie zum Additive<br />
Manufacturer gemäß den Standards nach PPP <strong>11</strong>001:2018<br />
durch den TÜV Süd sind dabei die hohen Qualitätsstandards<br />
sichergestellt.<br />
Bilder Protiq<br />
www.protiq.com<br />
AUTOR<br />
Max Wissing, Technologiemanager,<br />
Protiq GmbH, Blomberg<br />
ZUSATZINHALTE IM NETZ<br />
bit.ly/3tmztAI<br />
18 MY FACTORY <strong>2022</strong>/<strong>11</strong>-<strong>12</strong> www.myfactory-magazin.de
HOCHPRÄZISES 3D-LASERSCHWEISSEN UND -SCHNEIDEN<br />
BEI HOHEN GESCHWINDIGKEITEN<br />
SMART PRODUCTION<br />
Der Motoman GA50 erweitert das Industrieroboter-Portfolio von Yaskawa um ein Modell speziell für<br />
Anwendungen, die höchste Präzision und Bahngenauigkeit erfordern. Mit einer Wiederholgenauigkeit<br />
von nur ± 0,015 mm ist die Neuentwicklung insbesondere für das 3D-Schweißen komplexer Konturen<br />
und anspruchsvoller Werkstücke geeignet. Die hohe Genauigkeit und eine absolute Bahntreue auch bei<br />
Linear- und Zirkularbewegungen gewährleistet der Manipulator durch Sigma-7-Präzisionssondergetriebe<br />
aus eigener Yaskawa-Fertigung. Die Steifigkeit des Roboterarms ist rund 50 % höher als bei<br />
einem Motoman-Handlingroboter vergleichbarer Bauart. Dadurch sind auch hohe Geschwindigkeiten<br />
und Taktzahlen realisierbar. Bei einer Traglast von 50 kg und einer Reichweite bis zu 2 038 mm können<br />
verschiedenste Laserschweißköpfe montiert werden, die die Bearbeitung selbst großer Werkstücke<br />
erlauben. Als zusätzliche konstruktive Verbesserung benötigt der Roboter nur noch ein einziges Kabel zur Verbindung<br />
mit der Hochleistungssteuerung YCR1000. Ausgeführt in Schutzklasse IP67 lässt er sich dabei auch in rauen Umgebungen<br />
einsetzen. Durch seine schlanke Bauform kann er zudem flexibel und platzsparend in Anlagen integriert werden.<br />
www.yaskawa.de<br />
MINI-FRÄSER FÜR DIE<br />
HARTBEARBEITUNG<br />
Bei der Hartbearbeitung geht<br />
es meist um die Zerspanung<br />
von Werkstoffen jenseits von<br />
50 HRC. Dabei handelt es sich<br />
um Stähle, die überwiegend im<br />
Werkzeug- und Formenbau<br />
zum Einsatz kommen. Speziell<br />
dafür hat Iscar eine Serie an<br />
Vollhartmetall(VHM)-Fräsern<br />
entwickelt, mit denen Anwender<br />
Materialien<br />
bis 72 HRC problemlos<br />
bearbeiten<br />
können.<br />
Neben der sehr<br />
guten Schneidkantenstabilität<br />
des Grundsubstrates<br />
bietet<br />
die AlTiCCrSiNbeschichtete<br />
Schneidstoffsorte<br />
IC902+ auch eine verbesserte<br />
Verschleißfestigkeit und eine<br />
größere Temperaturbeständigkeit.<br />
Dadurch kann der Anwender<br />
entweder höhere Schnittparameter<br />
fahren und die<br />
Durchlaufzeit des Werkstücks<br />
verkürzen, oder er erzielt eine<br />
längere Standzeit und damit<br />
mehr Prozesssicherheit. Dabei<br />
stehen die beiden Typen EB-H3<br />
(Mini-Kugelfräser) sowie EC-H3<br />
(Mini-Torusfräser) im Fokus.<br />
Die Mini-Fräser verfügen über<br />
drei Schneiden mit ungleicher<br />
Teilung; der 6er-Schaft verleiht<br />
den Werkzeugen große<br />
Stabilität.<br />
www.iscar.de<br />
SEW-EURODRIVE—Driving the world<br />
CDM ® – Complete Drive Management<br />
Das Wohlfühlpaket für Sie und Ihre Antriebstechnik<br />
Mit CDM ® – Complete Drive Management schaffen Sie eine vollumfängliche Transparenz bezüglich Ihrer installierten und<br />
auf Lager befindlichen Antriebstechnikkomponenten und profitieren gleichzeitig von einer reduzierten Lagerhaltung.<br />
Zusätzlich erhalten Sie mit CDM ® im Bedarfsfall schnelle Unterstützung, inklusive Handlungsempfehlungen oder die Lieferung<br />
von Ersatzkomponenten im Stundenbereich. Somit sichern Sie Ihre Anlagenverfügbarkeit und minimieren Stillstandszeiten.<br />
Life Cycle<br />
Services<br />
Nutzung<br />
CDM ® – Complete Drive Management ist Teil unseres<br />
Serviceangebots entlang des kompletten Anlagenlebenszyklus.<br />
www.sew-eurodrive.de/cdm<br />
Gerne beraten wir Sie auch persönlich.<br />
edg.marktmanagement@sew-eurodrive.de
SMART PRODUCTION<br />
UMFASSEND MODERNISIERT UND ERWEITERT<br />
UPDATE FÜR EIN SÄGEZENTRUM<br />
Das Sägezentrum der Haver & Boecker Maschinenfabrik im westfälischen<br />
Münster war nach über 20 Jahren nicht mehr auf dem Stand der Technik:<br />
Stillstandzeiten häuften sich, Bestandstransparenz und Schnittergebnisse ließen<br />
zu wünschen übrig. Die Lösung: eine umfassende Modernisierung und Erweiterung<br />
durch einen renommierten Lager- und Sägetechnik-Spezialisten.<br />
20 MY FACTORY <strong>2022</strong>/<strong>11</strong>-<strong>12</strong> www.myfactory-magazin.de
SMART PRODUCTION<br />
01<br />
01 Das Team von Haver & Boecker in Münster<br />
ist mit der Modernisierung und Erweiterung<br />
des Sägezentrums rundum zufrieden<br />
HOHE MATERIALVIELFALT UND<br />
GERINGE LOSGRÖSSEN<br />
In dem sechs Meter hohen System lagern in 1 037 Fächern Rundund<br />
Flachmaterialien, Rohre, Hohlprofile und Winkel in zahlreichen<br />
Querschnitten und Werkstoffen. „Als Sondermaschinenbauer<br />
haben wir es mit einer sehr großen Materialvielfalt, aber<br />
nur sehr geringen Losgrößen zu tun“, erklärt Work-Preparation-<br />
Manager Christian Hinse bei einem Rundgang durch das Sägezentrum.<br />
„Knapp ein Drittel der bei uns gesägten Teile sind Einzelstücke,<br />
bei 90 Prozent bewegen wir uns zwischen Losgröße<br />
IN SACHEN SÄGETECHNIK WURDE<br />
DER UMBAU NICHT NUR ZUR<br />
ERNEUERUNG, SONDERN AUCH<br />
ZUR OPTIMIERUNG GENUTZT<br />
Aufbereiten, transportieren, lagern, mischen, abfüllen, verpacken,<br />
palettieren und verladen: Die Haver & Boecker<br />
Maschinenfabrik ist auf sämtliche Prozesse rund um die<br />
Handhabung und Verarbeitung von Schüttgütern spezialisiert.<br />
Die Maschinenfabrik ist einer von zwei Geschäftsbereichen:<br />
Auch als Drahtweberei zählt Haver & Boecker zu den<br />
wichtigsten internationalen Adressen. In Münster, eine knappe<br />
Autostunde von der Firmenzentrale im westfälischen Oelde entfernt,<br />
befindet sich der Unternehmenscampus. Hier ist unter<br />
anderem der Metallbau der Maschinenfabrik ansässig, der für die<br />
Fertigung der Maschinen und Anlagen eine zentrale Rolle spielt.<br />
Der Standort beinhaltet die Blechverarbeitung, den Gestellbau,<br />
eine Strahl- und eine Lackieranlage – sowie ein Sägezentrum,<br />
bestehend aus einem automatischen Langgutlager und zwei<br />
nahtlos daran angeschlossenen Kreissägen.<br />
eins und zehn.“ Verarbeitet werden hauptsächlich Stahl und<br />
Edelstahl, aber auch Aluminium und andere Metalle. „Das<br />
erfordert ein hohes Maß an Flexibilität und Effizienz, sowohl auf<br />
organisatorischer als auch auf technischer Seite“, führt Hinse<br />
weiter aus.<br />
Das Sägezentrum stammt aus dem Hause Kasto Maschinenbau<br />
und wurde bereits 1998 installiert. Nach mehr als 20 Jahren im<br />
Einsatz war es jedoch in vielerlei Hinsicht nicht mehr auf dem<br />
aktuellen Stand. „Die damals verbaute SPS war unter anderem<br />
abgekündigt; die Ersatzteilversorgung gestaltete sich immer<br />
schwieriger“, erinnert sich Claudia Bürger, Projektmanagerin bei<br />
der Haver & Boecker OHG. „Auch hatten wir mittlerweile SAP im<br />
Unternehmen eingeführt, jedoch wurde das bestehende System<br />
nur mittels FTP an SAP IM angebunden. Es fehlte dadurch an<br />
Transparenz bei den aktuellen Lagerbeständen.“<br />
Die damalige, voll integrierte Sägemaschine, eine Produktionskreissäge<br />
von Kasto, war ebenfalls stark verschlissen und am<br />
Ende ihrer Lebenserwartung angekommen. „Die Maßhaltigkeit<br />
beim Sägen war nicht mehr gegeben, somit hatten wir Qualitätseinbußen<br />
bei den Ergebnissen und einen hohen Nacharbeitsaufwand<br />
zu verzeichnen“, beschreibt Bürger. „Es war also klar, dass<br />
wir hier etwas tun mussten.“<br />
MODERNISIERUNG WIRTSCHAFTLICHER<br />
ALS NEUBAU<br />
Nachdem im Frühjahr 2019 die konkreten Anforderungen intern<br />
definiert wurden, setzten sich die Verantwortlichen von Haver &<br />
Boecker mit Kasto zusammen. Gemeinsam entschieden sie, das<br />
Sägezentrum umfassend zu modernisieren, damit es den aktuellen<br />
Ansprüchen wieder gerecht wird. „Der Stahlbau des Langgut-<br />
www.myfactory-magazin.de MY FACTORY <strong>2022</strong>/<strong>11</strong>-<strong>12</strong> 21
SMART PRODUCTION<br />
02<br />
02 Mit der neuen, universell einsetzbaren Kreissägemaschine<br />
KASTOflex A kann Haver & Boecker sowohl Gerad- als auch<br />
Gehrungsschnitte durchführen<br />
03 Von Hand oder per Hallenkran entnimmt der Bediener<br />
die zu sägenden Stangen, Rohre oder Profile aus der<br />
Übergabestation<br />
04 Die zweite Säge – eine CNC-gesteuerte, vollautomatisierte<br />
KASTOvariospeed SC 15 – ist für die Entnahme und Ablage<br />
der Abschnitte mit dem Roboter-Handlingsystem KASTOsort<br />
verbunden<br />
05 Die Sägen können über ein Terminal auch per<br />
Touch-Steuerung bedient werden<br />
03<br />
04<br />
05<br />
lagers war nach wie vor einwandfrei, ein kompletter Austausch<br />
wäre daher wirtschaftlich nicht sinnvoll gewesen“, erläutert<br />
Christian Hinse. „Allerdings haben wir im Rahmen des Projekts<br />
einen zweiten Lagerbereich mit 320 Kassetten abgebaut. In diesem<br />
wurden Materialien aufbewahrt, die nicht in einem Kragarmlager<br />
gelagert werden können. Durch die Reduktion wurde<br />
zusätzlicher Platz in der Halle geschaffen und die teils doppelte<br />
Lagerhaltung eliminiert.“ Das Stangenlager erweiterte Kasto um<br />
drei Ständerreihen sowie um 60 Kassettenplätze innerhalb des<br />
Stangenlagers – so war die nötige Kapazität weiterhin gegeben.<br />
Bei dem Regalbediengerät (RBG), das die bis zu 6,5 Meter langen<br />
Materialien selbstständig ein- und auslagert, war ebenfalls eine<br />
Modernisierung erforderlich. Die Kasto-Experten tauschten unter<br />
anderem die Schaltschränke, die Energiezuführung, die Messund<br />
Regeltechnik sowie die Hub- und Fahrwerksmotoren durch<br />
neue und zeitgemäße Komponenten aus. Auch die veraltete SPS<br />
ersetzten sie durch eine moderne S7-Steuerung. „Die Modernisierung<br />
des RBG verdoppelte die Geschwindigkeiten von 30 auf<br />
60 Meter pro Minute“, freut sich Bürger.<br />
Für die Lagerverwaltung kommt nun das Kasto-eigene<br />
Warehouse-Management-System KASTOlogic zum Einsatz.<br />
Dieses ist über eine gemeinsam definierte Schnittstelle an das bei<br />
Haver & Boecker eingesetzte ERP-System von SAP angebunden.<br />
„Das beschleunigt und verschlankt unsere Prozesse ungemein,<br />
da zum Beispiel Sägeaufträge nun auch an die Gehrungssäge<br />
elektronisch übermittelt werden“, verdeutlicht Bürger.<br />
AUS DREI MACH ZWEI: BESSERE PERFORMANCE<br />
TROTZ WENIGER ANLAGEN<br />
In Sachen Sägetechnik nutzte die Maschinenfabrik den Umbau<br />
nicht nur zur Erneuerung, sondern auch zur Optimierung:<br />
Anstelle von zwei manuellen Sägen, eine für Gerad- und eine für<br />
Gehrungsschnitte und einer automatischen an das Langgutlager<br />
angebundenen Kreissäge sind nun zwei Sägemaschinen an das<br />
Langgutlager angeschlossen.<br />
Eine davon ist die KASTOflex A, eine universell einsetzbare<br />
Kreissägemaschine für Materialien bis 150 Millimeter Durchmesser.<br />
„Mit diesem Modell können wir automatisch sowohl<br />
Gerad- als auch Gehrungsschnitte durchführen. Bei der Gehrungsinformation<br />
gibt es dabei die Besonderheit der Datendurchgängigkeit<br />
vom 3D-Modell über das ERP-System bis in die<br />
KASTOlogic und die materialoptimierte Abarbeitung der Sägeaufträge.<br />
Das hat unsere Performance deutlich verbessert“, hebt<br />
Hinse hervor. Die Materialzufuhr erfolgt über eine Übergabe-<br />
22 MY FACTORY <strong>2022</strong>/<strong>11</strong>-<strong>12</strong> www.myfactory-magazin.de
SMART PRODUCTION<br />
station (Verfahrwagen mit Wechselstation). Auf dieser können<br />
Materialien für die abzuarbeitenden Sägeaufträge vorgelagert<br />
werden, während die Säge noch arbeitet. „Das spart Zeit und<br />
erleichtert die Arbeit“, weiß Hinse zu berichten. Von Hand oder<br />
per Hallenkran entnimmt der Bediener die zu sägenden Stangen,<br />
Rohre oder Profile aus der Übergabestation des RBG und legt sie<br />
auf die Rollenbahn der Säge.<br />
Direkt daneben ist mit der KASTOvariospeed SC 15 eine CNCgesteuerte,<br />
vollautomatisierte Produktionskreissäge aufgebaut.<br />
Sie ist zum Trennen von Vollmaterial, Profilen und Rohren in<br />
allen Qualitäten einschließlich schwer zerspanbarer Werkstoffe<br />
geeignet. Ihre schwere Bauart und die leistungsfähigen Komponenten<br />
ermöglichen dabei besonders präzise Sägeergebnisse.<br />
Das Material wird automatisch über eine Fördertechnikstrecke<br />
zugeführt.<br />
Für die Entnahme und Ablage der Abschnitte ist die Säge mit<br />
dem Roboter-Handlingsystem KASTOsort verbunden. Ein Industrieroboter<br />
entnimmt mithilfe einer Kippvorrichtung die<br />
Werkstücke aus dem Arbeitsbereich der KASTOvariospeed und<br />
legt sie mit einem Löffel in einem von mehreren Behältern ab.<br />
Mit einem Vakuumgreifer holt der Roboter zudem Etiketten von<br />
einem Drucker ab und platziert diese in den jeweiligen Behältern,<br />
die vorab durch die Mitarbeiter auf Paletten neben dem Roboter<br />
bereitgestellt wurden. „Dadurch sind die Abschnitte direkt auftragsbezogen<br />
sortiert – ein Arbeitsschritt, den wir früher mit viel<br />
Aufwand manuell durchführen mussten“, erklärt Christian Hinse.<br />
Damit sind die Sägeteile bereit für den Weitertransport zum<br />
nächsten Bearbeitungsschritt.<br />
REIBUNGSLOSER UMBAU<br />
IM LAUFENDEN BETRIEB<br />
Der Umbau fand im Herbst 2020 statt – im laufenden Betrieb und<br />
mitten in der Corona-Pandemie. „Vor dem Projektmanagement<br />
durch Kasto kann ich nur den Hut ziehen“, lobt Hinse. „Trotz der<br />
widrigen Umstände konnten wir unseren eng gesteckten Zeitplan<br />
einhalten, ohne dass es währenddessen zu Engpässen in unserer<br />
Fertigung kam.“ Haver & Boecker richtete für die Übergangsphase<br />
einen provisorischen Sägebereich mit einem provisorischen<br />
manuellen Lager ein. „Bis zu 15 Kasto-Mitarbeiter waren<br />
gleichzeitig bei uns und haben es ermöglicht, dass die neue Anlage<br />
schon nach drei Wochen in Betrieb gehen konnte“, ist Hinse<br />
beeindruckt. „Auch danach waren noch Service-Techniker vor<br />
Ort, um unsere Kollegen in die Bedienung einzuweisen und<br />
vereinzelte Startschwierigkeiten aus dem Weg zu räumen.“<br />
Die beiden Sägen können über ein Terminal per Touch-Steuerung<br />
bedient werden – „und zwar so intuitiv und einfach, dass<br />
wir uns schnell damit zurechtgefunden haben“, schildert Claudia<br />
Bürger.<br />
Bei einer Störung kann Kasto sich per Remote-Zugriff auf die<br />
Anlage schalten und schnell Abhilfe schaffen. Als Alternative<br />
besteht mit Kasto VisualAssistance die Möglichkeit, die Mitarbeiter<br />
vor Ort per Smart Glasses und Livestream bei Reparaturund<br />
Wartungsaufgaben zu unterstützen. „Bisher haben wir das<br />
aber nicht gebraucht, das System läuft problemlos und absolut<br />
zuverlässig“, hebt Claudia Bürger hervor.<br />
DAS ERGEBNIS KANN SICH SEHEN LASSEN<br />
Mit dem Retrofit und der Erweiterung seines Sägezentrums<br />
konnte Haver & Boecker gleich mehrere Fliegen mit einer Klappe<br />
schlagen: „Wir haben unsere Prozesse optimiert und effizienter<br />
gemacht, wodurch wir nachhaltig Kosten einsparen“, zählt<br />
Claudia Bürger auf. „Wir haben mehr Überblick über unsere<br />
Bestände, können flexibler auf kurzfristige Änderungen reagieren<br />
und haben weniger Stillstandzeiten zu verzeichnen.“ Bei der<br />
Sägetechnik machen sich laut der Projektmanagerin vor<br />
allem die Möglichkeit für automatische Gehrungsschnitte, die<br />
präziseren Ergebnisse durch den Einsatz von Hartmetallsägeblättern<br />
und der reduzierte Kühlmittelverbrauch positiv<br />
bemerkbar. „Gemeinsam mit Kasto haben wir alles, was wir uns<br />
vorgenommen hatten, erreicht“, resümiert sie. „Ich bin mit der<br />
Zusammenarbeit und dem Ergebnis rundum zufrieden.“<br />
Bilder: KASTO Maschinenbau<br />
www.kasto.com<br />
PROZESSE VERSCHLANKT<br />
UND BESCHLEUNIGT<br />
Das neu installierte Warehouse-<br />
Management-System ist an das ERP-System<br />
von SAP angebunden. Das beschleunigt<br />
und verschlankt unsere Prozesse ungemein,<br />
da zum Beispiel Sägeaufträge nun auch an<br />
die Gehrungssäge elektronisch übermittelt<br />
werden.<br />
Claudia Bürger, Projektmanagerin<br />
bei der Haver & Boecker OHG<br />
ZUSATZINHALTE IM NETZ<br />
bit.ly/3NHq0N9<br />
www.myfactory-magazin.de MY FACTORY <strong>2022</strong>/<strong>11</strong>-<strong>12</strong> 23
SMART PRODUCTION<br />
NORM-POSITIONSSCHALTERBAUREIHE MIT<br />
UND OHNE SICHERHEITSFUNKTION<br />
Die neu entwickelte<br />
Positionsschalter-Baureihe<br />
ES/EM 97 von<br />
steute zeichnet sich u.a.<br />
durch eine modulare<br />
Bauweise aus. Die<br />
Betätigerköpfe der<br />
Schaltgeräte können<br />
einfach mit vier unverlierbaren<br />
Schrauben<br />
befestigt und ausgetauscht oder in 90°-Schritten gedreht<br />
werden. Die Schalteinsätze lassen sich nach dem Öffnen der<br />
schraubenlosen Deckelbefestigung herausnehmen – das<br />
vereinfacht die Installation. Mit diesen Eigenschaften zielt<br />
steute auf universelle Einsatzmöglichkeiten in der gesamten<br />
industriellen Automation. Dazu passen das breite Spektrum<br />
der Betätiger (unterschiedliche Dreh- und Rollenhebel, Tastfedern…)<br />
und die Abmessungen nach EN 50047. Die neue<br />
Baureihe kann als Positionsschalter mit Sicherheitsfunktion,<br />
eingesetzt werden. In Verbindung mit einer geeigneten Auswerteeinheit<br />
lässt sich mit ihnen eine Absicherung gemäß<br />
Performance Level e nach EN ISO 13849-1 und SIL 3 nach<br />
EN 62061 erreichen. Für die Positionsschalter mit Sicherheitsfunktion<br />
stehen zwei zusätzliche Betätigerköpfe zur Auswahl.<br />
In der Version „AZ“ wird der ES 97 zum Sicherheitsschalter<br />
mit getrenntem Betätiger – die klassische Bauform der<br />
sicherheitsgerichteten Stellungsüberwachung von Schutztüren.<br />
Der ES 97 SB eignet sich für die platzsparende scharnierseitige<br />
Stellungsüberwachung von drehbaren Schutztüren.<br />
www.steute.com<br />
ON-THE-FLY PRÜFEN,<br />
PROZESSINTEGRIERT SCHRAUBEN<br />
Mit dem Tass-Prüfsystem für Schraubsysteme von Bosch<br />
Rexroth sollen Produktionsunternehmen die Montagequalität<br />
und Produktivität direkt im laufenden Prozess sichern können.<br />
Tass-Prüfsysteme sind für alle stationären Schraubspindeln und<br />
kabelgebundenen Handschrauber von Bosch Rexroth verfügbar<br />
und lassen sich direkt am Arbeitsplatz ohne zusätzliches<br />
Equipment und Fachpersonal bedienen, so der Anbieter. Das<br />
Prüfsystem löst den Konflikt zwischen Qualitätsprüfung und<br />
Produktivität, indem es die Schrauberprüfung direkt im<br />
Montageprozess abbildet. Dies geschieht mithilfe eines<br />
mechanischen Torsionselementes und einer Auswertungssoftware,<br />
die direkt auf der Schrauber-Steuerung IndraLogic läuft.<br />
Für die On-the-fly-<br />
Prüfung wird das Torsionselement<br />
im Rahmen der<br />
üblichen Montage zwischen<br />
den echten Bauteilen<br />
mit einem bestimmten<br />
Drehwinkel und<br />
niedriger Schraubgeschwindigkeit<br />
„verschraubt“. Für den richtigen Kraft- oder<br />
Formschluss in der Werkstückaufnahme liefert Bosch Rexroth<br />
Torsionselemente in fünf Baugrößen und deckt damit einen<br />
Drehmomentbereich von 1 bis 600 Nm ab. Während des<br />
Prüfvorgangs erfasst die Steuerung die Verschraubung und<br />
transferiert die Prozessdaten an die Tass-Software. Diese<br />
vergleicht die hinterlegte Sollkurve des normierten Torsionselementes<br />
mit der aufgezeichneten Kennlinie und gibt als<br />
Messergebnis OK oder NOK aus.<br />
www.boschrexroth.com<br />
IMPRESSUM<br />
erscheint <strong>2022</strong> im 63. Jahrgang,<br />
ISSN 2747-7088 / ISSN E-Paper: 2747-7096<br />
REDAKTION<br />
Chefredakteurin: Dipl.-Ing. (FH) Nicole Steinicke (ni),<br />
Tel.: 06131/992-350, E-Mail: n.steinicke@vfmz.de<br />
(verantwortlich i.S.d. § 18 Abs. 2 MStV)<br />
Redakteurin: Dipl.-Geogr. Martina Laun (ml),<br />
Tel.: 06131/992-233, E-Mail: m.laun@vfmz.de<br />
Redaktionsassistenz:<br />
Vivien Backof, Tel.: 06131/992-415, Melanie Lerch,<br />
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(Redaktionsadresse siehe Verlag)<br />
GESTALTUNG<br />
Conny Grothe, Sonja Daniel, Anette Fröder<br />
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Oliver Jennen, Tel.: 06131/992-262,<br />
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Andreas Zepig, Tel.: 06131/992-206,<br />
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weiteres Jahr, wenn sie nicht spätestens vier Wochen vor<br />
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24 MY FACTORY <strong>2022</strong>/<strong>11</strong>-<strong>12</strong> www.myfactory-magazin.de
SMART PRODUCTION<br />
LED-ANZEIGEN VERHINDERN LEERLAUF<br />
IM AUTOMOBILWERK<br />
An einer neuen Linie zur Trocknung<br />
und Kühlung pulverbeschichteter<br />
Zubehörteile bei einem deutschen<br />
Autohersteller sorgen mehrere<br />
LED-Anzeigen für flüssige Abläufe.<br />
Industrieanlagenanbieter GE&PM<br />
installierte dazu zwei zeilenorientierte<br />
sowie eine Großbild-LED-<br />
Anzeige von Microsyst Systemelectronic.<br />
Gut sichtbar montiert<br />
unterstützen die zeilenorientierten<br />
LED-Anzeigen bei der Entnahme und Zuordnung der Zubehörteile<br />
im Nachgang an die Kühlzone. Dazu lesen die Werker per<br />
Scanner die getrockneten Teile ein, die Teileinformation<br />
erscheint dann komfortabel ablesbar auf der LED-Anzeige.<br />
Der Werker kann nun die Teile abhängen und in den jeweiligen<br />
Behälter ablegen. Die Großbildanzeige fungiert unterdessen<br />
als Forecast für die Logistik. Die Anlage berechnet, wann die<br />
vorhandenen Transportbehälter gegen leere auszutauschen<br />
sind und zeigt dies frühzeitig auf der Anzeige an. Auch aus<br />
größerer Entfernung gut sichtbar kann der Staplerfahrer den<br />
Tausch leerer Kisten gegen volle Kisten entsprechend eintakten.<br />
Das Visualisierungssystem wurde via Profinet direkt in die<br />
Anlagensteuerung eingebunden.<br />
www.microsyst.de<br />
MOBILE WERKZEUG-WECHSELKONSOLE<br />
FÜR DIE BLECHUMFORMUNG<br />
Eine manuell verfahrbare Wechselkonsole für Werkzeuge bis<br />
50 t Gewicht erweitert das umfangreiche Sortiment an<br />
Komponenten zur Rüstzeitoptimierung in der Blechumformung<br />
von Roemheld. Konzipiert ist sie für Anwender, die<br />
Umformwerkzeuge aller Gewichtsklassen zeit- und kraftsparend<br />
wechseln möchten, etwa Automobilhersteller und ihre<br />
Zulieferer. Die über einen Schubkettenantrieb elektrisch<br />
angetriebene Konsole ist besonders kompakt aufgebaut und<br />
lässt sich auch an niedrigen Pressentischen und in schwer<br />
zugänglichen Umgebungen einsetzen. Sie kann abwechselnd<br />
an unterschiedlichen Pressen montiert und problemlos in<br />
teil- oder vollautomatisierte Prozesse eingebunden werden.<br />
Die Innovation kombiniert eine Standard-Werkzeugwechselkonsole<br />
mit einem elektrischen Schubkettenantrieb. Sie ist in<br />
unterschiedlichen Ausführungen erhältlich und für nahezu<br />
jeden Pressentyp – sowohl für Neuanlagen als auch zum<br />
Nachrüsten – geeignet. Darüber hinaus lassen sich mit<br />
individuellen Sonderlösungen kundenspezifische Werkzeugrüst-<br />
und -wechselsysteme realisieren.<br />
www.roemheld-gruppe.de<br />
MITARBEITERQUALIFIZIERUNG MIT VIRTUAL REALITY<br />
Das Fraunhofer IGD stellt mit Machine@Hand 2.0 eine flexible und leistungsfähige virtuelle Trainingsumgebung<br />
vor. Mit Virtual Reality (VR) lassen sich komplexe Montageabläufe und die Bearbeitung<br />
neuer Bauteilvarianten in der Automobilindustrie verständlich vermitteln. Machine@Hand 2.0 bildet<br />
die Komplexität der Produktionslinien im Hinblick auf Anlagen, Materialbereitstellung, Werkzeug und<br />
die räumliche Produktionsumgebung nach. So kann jeder Arbeitsschritt in der virtuellen Realität<br />
getestet und trainiert werden. Die Erfahrungswerte aus der virtuellen Absicherung tragen zur Optimierung<br />
von Arbeitsplätzen und Arbeitsschritten bei neuen Modellen und Bauteilvarianten bei und leisten<br />
bei gefährlichen Handlungsabläufen einen großen Beitrag zur Arbeitssicherheit. Machine@Hand<br />
beinhaltet ein einfach zu bedienendes Autorenwerkzeug. Ausbilder können Bauteile und ihre Komponenten<br />
ohne Umwege als 3D- oder CAD-Modell direkt in das System laden und als Vorlagen für die VR-Trainingselemente nutzen.<br />
Damit können sie individuell zugeschnittene Trainings ohne jegliche Programmierkenntnisse einrichten, Trainingsinhalte durch<br />
Texte oder Informationen ergänzen oder anpassen.<br />
www.igd.fraunhofer.de<br />
Logistischer<br />
Mehrwert.<br />
Verbessern Sie Ihre<br />
Entsorgungslogistik!<br />
Strautmann Umwelttechnik GmbH | +49 (0) 5426 80777-0 | www.strautmann-umwelt.de<br />
www.myfactory-magazin.de MY FACTORY <strong>2022</strong>/<strong>11</strong>-<strong>12</strong> 25
BETRIEBTSECHNIK<br />
VISUELLE AUSKUNFT ÜBER MECHANISCHE DRUCKLASTEN<br />
FOLIEN ALS MESSMITTEL<br />
Messfolien sind praktisch zur schnellen Bewertung von mechanischen<br />
Druckbelastungen. In robotergestützten und handhabungstechnischen Anwendungen<br />
dienen sie beispielsweise der Abstimmung und Visualisierung von Lastverteilungen<br />
auf Oberflächen sowie Verbindungs- und Kontaktstellen.<br />
D<br />
ie Frage nach der optimalen Druckausübung spielt bei<br />
der Auslegung, Inbetriebnahme und Einrichtung vieler<br />
robotergestützter Montage- und Handhabungssysteme<br />
eine zentrale Rolle. Sollen beispielsweise mit Hilfe kollaborativer<br />
Scara-Roboter präzise Positionierungen, Verklebungen<br />
oder Pressungen vorgenommen werden, so muss der Anwender<br />
wissen, ob die ausgeübte Druckkraft im Prozess gleichmäßig<br />
übertragen wird, ob sie ausreichend ist oder ob sie zu hoch angesetzt<br />
ist. Direkt vor Ort und ohne komplizierte Gerätetechnik<br />
beantworten lässt sich diese Frage mit den Prescale-Multilayerfolien<br />
aus dem Messmittel-Sortiment des Handels- und Beratungsunternehmens<br />
Kager.<br />
ZERPLATZENDE MIKROFARBKAPSELN<br />
ZEICHNEN ABBILD AUFGEBRACHTER KRÄFTE<br />
Sie stehen aktuell in neun Varianten zur Verfügung, so dass sich<br />
damit mechanische Druckbelastungen von 0,05 Nmm -2 (Extreme<br />
Low) bis 300 Nmm -2 (Super High) bestimmen lassen. Angeliefert<br />
werden die Druckmessfolien vorrangig auf Rollen mit 3 bis 10<br />
Metern Lauflänge und Breiten von 270 oder 320 mm. Einige<br />
Prescale-Folien für höhere Druckwerte gibt es auch in Verpackungseinheiten<br />
mit je fünf Einzelblättern (ca. DIN A4).<br />
Quadratische, rechteckige oder runde Teilstücke oder passgenaue<br />
Formelemente lassen sich mit einer handelsüblichen<br />
Schere bedarfsorientiert zuschneiden. Die Abschnitte werden<br />
zwischen die Wirk- oder Kontaktflächen gelegt. Im Augenblick der<br />
Druckausübung zerplatzen dann im Inneren der Multilayerfolie<br />
abertausend kleine Mikrofarbkapseln und „zeichnen“ ein magentafarbenes<br />
und irreversibles Abbild von den aufgebrachten Kräften<br />
bzw. Lasten. Die Intensität der Einfärbung bietet dem Anwender<br />
einen visuellen Eindruck von Bereichen mit starken und schwa-<br />
chen Belastungen sowie von Druckverläufen. Er erhält damit eine<br />
Entscheidungsgrundlage für seine weitere Rüst- und Richtarbeit.<br />
MANUELLE ODER DIGITALE AUSWERTUNG<br />
Die manuelle Bewertung der gefärbten Druckmessfolie erfolgt<br />
anhand einer mitgelieferten Farbskala und einem Auswertediagramm.<br />
Dabei liegen die Genauigkeiten bei ± 10 Prozent.<br />
Wer höhere Genauigkeiten benötigt – etwa zur systematischen<br />
Qualitätssicherung, zur Validierung oder zur Dokumentation,<br />
dem bietet Kager eine digitale Alternative. Sie setzt sich zusammen<br />
aus einem Highspeed-Flachbett-Scanner, einer Auswertesoftware<br />
von Fujifilm und einem Kalibrierblatt. Mit dieser Systemlösung<br />
lassen sich deutlich höhere Genauigkeiten von bis zu<br />
± 2,0 Prozent erzielen. Darüber hinaus kann sich der Anwender<br />
damit 3D-Detailansichten am Bildschirm anzeigen lassen, die<br />
Ausschnitte und Druckverläufe präzise darstellen. So lassen sich<br />
verlässliche Aussagen über die Ist- und Sollkräfte ableiten, die<br />
zwischen Bauteilen oder an Verbindungsstellen wirken.<br />
Die Prescale-Multilayerfolien sind nur maximal 0,2 mm dick<br />
und lassen sich daher auch in engen bzw. schmalen Zwischenräumen<br />
platzieren. Außerdem eignen sie sich für die Messung<br />
und Dokumentation von Druckbelastungen von reibenden<br />
Punktkontakten sowie für die Messung von Stau- und Windungsbelastungen<br />
auf gewölbten Flächen. Typische Einsatzgebiete für<br />
die Folien sind auch Passprüfungen in der Baugruppenmontage,<br />
Belastungstests in der Verpackungstechnik, Abrollversuche in<br />
der Reifenentwicklung oder Materialtests für die Medizintechnik.<br />
Bilder: Kager/Fujifilm<br />
www.kager.de<br />
26 MY FACTORY <strong>2022</strong>/<strong>11</strong>-<strong>12</strong> www.myfactory-magazin.de
BETRIEBSTECHNIK<br />
INDUSTRIESAUGER: SAUGGUT<br />
STAUBFREI ENTSORGEN<br />
Die einfache und staubfreie Entsorgung von Sauggut<br />
soll mit dem patentierten Longopac-System gelingen,<br />
das jetzt Teil des Ruwac-Baukastensystems der<br />
Industriesauger ist. Das neue Modul des Baukastens<br />
besteht aus einer Staubbeutelaufnahme mit integriertem<br />
Endlosschlauch. Sie bildet den unteren Abschluss<br />
der auf einem Fahrgestell montierten Saugeinheit.<br />
Zwischen dem Sauger und der Plattform des Fahrgestells<br />
ist genug Platz für den Staubbeutel, der einfach<br />
dadurch entsteht, dass der Endlosschlauch am unteren<br />
Ende mit einem Kabelbinder abgebunden wird. Beim<br />
Wechsel wird der befüllte Beutel am oberen Ende<br />
zweifach abgebunden. Dann schneidet der Anwender<br />
einfach den Schlauch durch und entnimmt den verschlossenen<br />
Beutel. Das verschlossene Schlauchende<br />
wird nachgezogen, und ein neuer Entsorgungsvorgang<br />
kann gestartet werden. Das<br />
soll in der Praxis nicht nur<br />
schnell gehen, sondern auch<br />
staubfrei und hygienisch,<br />
weil der gefüllte Beutel nur<br />
außen angefasst wird.<br />
Dieses Prinzip bietet Ruwac<br />
jetzt für konventionelle<br />
Kompakt-Industriesauger,<br />
Vorabscheider und Zyklonabscheider<br />
an. Das Longopac-System ist immer dann<br />
eine gute Wahl, wenn der Anwender häufiger die<br />
Beutel der Sauger wechselt und dabei auf Schnelligkeit<br />
und Sauberkeit angewiesen ist.<br />
www.ruwac.de<br />
SCHEUERSAUGROBOTER: EFFIZIENT,<br />
EINFACH UND SICHER AUTONOM<br />
Seinen Reinigungsroboter<br />
Kira B 50 hat<br />
Kärcher nochmals mit<br />
leistungsstärkeren<br />
Sensoren und Laserscannern<br />
ausgestattet,<br />
um für zuverlässiges<br />
Navigieren zu<br />
sorgen. Dockingstation<br />
und Lithium-Ionen-Batterie versetzen Kira B 50 in die Lage,<br />
sich selbstständig zu laden und automatisch einsatzbereit<br />
zu machen. Dank eines speziellen Bedienkonzepts lässt<br />
sich der Scheuersaugroboter von praktisch jedem Anwender<br />
einrichten, das Anlegen oder Ausführen von Routen geht<br />
leicht von der Hand. Hohe Reinigungsleistung sowie<br />
randnahes Arbeiten sparen manuellen Aufwand und<br />
Arbeitszeit. Der Reinigungsroboter ist für Einsätze auf<br />
mittleren und großen Flächen ebenso geeignet wie für<br />
Fahrten in engen Umgebungen. Mit einer Arbeitsbreite<br />
von 55 cm, einer maximalen Arbeitsgeschwindigkeit von<br />
3,6 km/h und dem leistungsstarken 160 Ah-Lithium-<br />
Ionen-Akku bringt der kompakte Scheuersaugroboter eine<br />
Flächenleistung von bis zu 2 000 m 2 /h im autonomen<br />
Betrieb. Dank 360°-Umgebungserfassung mittels Laser-<br />
Scanner, 3D- und Ultraschallsensoren erkennt Kira B 50<br />
Menschen und Hindernisse sicher. Für noch mehr Autonomie<br />
sorgt die optional erhältliche Dockingstation.<br />
Dort führt Kira B 50 das Befüllen des Frischwassertanks,<br />
die Entleerung und das Spülen des Schmutzwassertanks<br />
sowie das Laden des Akkus selbstständig durch.<br />
www.kaercher.com<br />
GLAS, STEIN UND METALL PRÄZISE GRAVIEREN<br />
Der neue Druckluft-Gravierstift CP9161 von Chicago Pneumatic eignet sich für präzise Gravuren<br />
und Signaturen auf nahezu allen Werkstoffen und Oberflächen – inklusive Glas, Stein und<br />
Metall. Das Werkzeug ist kaum größer als ein normaler Kugelschreiber und wiegt etwa <strong>12</strong>0 g.<br />
Seine Leistung kann durch Einstellung der Druckluftzufuhr mühelos an die jeweilige Gravieraufgabe<br />
angepasst werden. Laut Hersteller zeichnet sich das Gerät durch eine lange Lebensdauer<br />
aus. Es arbeitet mit 72 dB(A) sehr leise. Die Gravurnadel mit Karbidspitze lässt sich bei Verschleiß sehr leicht wechseln. Für die<br />
schnelle Installation in der Werkstatt wird der handliche Gravierstift mit einem integrierten PVC-Druckluftschlauch ausgeliefert.<br />
www.cp.com<br />
Klimaneutral und<br />
kosteneffizient<br />
Die Lüftungsanlage<br />
für Industriehallen<br />
High-Tech und Innovation aus Deutschland<br />
Nachhaltigkeit aus Franken<br />
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www.lk-metall.de<br />
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INTRALOGISTIK<br />
GS1-KONFORME PALETTENETIKETTIERUNG<br />
PRODUKTE DURCHGÄNGIG<br />
SICHER IDENTIFIZIEREN<br />
Im Berliner Werk des Verpackungsherstellers Alpla werden täglich mehr als 1,3 Millionen<br />
Kunststoffflaschen produziert. Um beim Transport der Produkte zu den Kunden den<br />
Überblick zu behalten, sind die Kennzeichnung der Paletten mit einer eindeutigen<br />
Identifikationsnummer sowie das Aufbringen von Produktinformationen unerlässlich.<br />
Hierbei setzt man auf die Expertise eines renommierten Kennzeichnungsspezialisten.<br />
Alpla steht für „Alpenplastik“. Der Verpackungshersteller<br />
wurde 1955 in Österreich gegründet und mit der eigens<br />
kreierten Spritzgussmaschine „Alplamat“ branchenweit<br />
bekannt. Heute ist der Konzern weltweit an 180 Standorten<br />
vertreten. Allein in Berlin produzieren 180 Mitarbeiter täglich<br />
rund um die Uhr mehr als 1,3 Millionen Kunststoffflaschen,<br />
vornehmlich für die Kosmetik- und Getränkeindustrie.<br />
Hersteller von Kunststoffverpackungen sind heute mehr denn<br />
je verpflichtet, sich für Umweltschutz und Nachhaltigkeit zu<br />
engagieren. Alpla begegnet dieser Verantwortung mit vielfältigen<br />
Maßnahmen wie eigenen Recyclingwerken, Müllsammelaktionen<br />
oder der Unterstützung von Organisationen zum Schutz der<br />
Meere. Zur Reduktion des CO2-Fußabdruckes verlagert Alpla<br />
seine Produktion zudem ab einem bestimmten Auftragsvolumen<br />
zum Kunden. Das spart Emissionen für Verpackung und Transport.<br />
Der Rest wird auf Paletten transportiert, die im Alpla-Werk<br />
in Berlin mit einem Palettenetikettierer des Kennzeichnungsexperten<br />
Bluhm Systeme gekennzeichnet werden.<br />
PER BARCODEETIKETT DEN<br />
ÜBERBLICK BEHALTEN<br />
„Im sogenannten Extrusions- und Schlauchblasverfahren erhitzen<br />
und verflüssigen wir Kunststoffgranulat, um es in Flaschen zu<br />
formen“, erklärt Andreas Kiso, Werksleiter bei Alpla in Berlin. Die<br />
fertigen Flaschen setzen wir auf Flaschentrays, die anschließend<br />
kunden- und auftragsbezogen auf Paletten gestapelt werden. Um<br />
nicht den Überblick zu verlieren, werden die Paletten sofort<br />
28 MY FACTORY <strong>2022</strong>/<strong>11</strong>-<strong>12</strong> www.myfactory-magazin.de
INTRALOGISTIK<br />
01<br />
02<br />
01 Hinsichtlich der Etikettiergeschwindigkeit<br />
richtet sich der<br />
Palettenetikettierer ganz nach der<br />
Förderbandgeschwindigkeit; die<br />
Etikettierung erfolgt im Durchlauf<br />
02 Der Etikettierer vom Typ<br />
Legi-Air 4050P bedruckt pro<br />
Palette zwei Etiketten mit<br />
Informationen wie Charge,<br />
Produktionszeit, Artikelnummer<br />
und Produktname<br />
gekennzeichnet. Dazu sendet die übergeordnete Anlagensteuerungssoftware<br />
die entsprechenden Auftragsnummern an einen<br />
Zebra-Etikettendrucker aus dem Portfolio der Bluhm Systeme.<br />
Das Gerät verschlüsselt die Nummern zu Barcodes und druckt<br />
diese auf Etiketten. Ein Alpla-Mitarbeiter klebt die Etiketten<br />
anschließend händisch auf die Paletten.<br />
Per Stapler gelangen die Paletten zum Wickler und der eigentlichen<br />
Palettenetikettierung. Hier werden die händisch aufgebrachten<br />
Barcodeetiketten gescannt, woraufhin ein weiterer<br />
Zebra-Etikettendrucker von Bluhm pro Palette zwei Etiketten mit<br />
Produktinformationen ausdruckt. Diese werden noch vor der<br />
Umwicklung mit Folie zweiseitig am unteren Ende der jeweiligen<br />
Palette angebracht. Dadurch können Kunden auch nach dem<br />
Entfernen der Folie nachvollziehen, welche Produkte sich auf<br />
den Paletten befinden.<br />
GS1-KONFORMER ETIKETTENINHALT<br />
Während die Paletten anschließend umwickelt werden, sendet<br />
die Anlagensteuerung vollautomatisch alle erforderlichen Druckdaten<br />
über die Software Bluhmware an den Palettenetikettierer<br />
vom Typ Legi-Air 4050P. Dessen Druckmodul bedruckt pro Palette<br />
zwei Etiketten mit Informationen wie Charge, Produktionszeit,<br />
Artikelnummer und Produktname. Neben der Klarschrift werden<br />
die meisten Informationen zudem maschinenlesbar in Form<br />
eines Code-<strong>12</strong>8-Barcodes verschlüsselt und aufgedruckt.<br />
DER PALETTENETIKETTIERER KANN<br />
BIS ZU 240 PALETTEN PRO<br />
STUNDE ZWEISEITIG ETIKETTIEREN<br />
Teil dieses 18-stelligen Codes ist zudem die NVE – Nummer der<br />
Versandeinheit – bzw. der SSCC – Serial Shipping Container<br />
Code. Mit Hilfe dieser Angaben lassen sich die Paletten GS1-konform<br />
kennzeichnen und weltweit eindeutig identifizieren. Aber<br />
auch für intralogistische Zwecke ist die NVE geeignet: „Uns hilft<br />
die NVE auch bei der Palettenverwaltung“, erklärt Andreas Kiso.<br />
„Ist eine Palette fertig gepackt und gekennzeichnet, erfolgt eine<br />
Rückmeldung an die Warenwirtschaft, dass sie jetzt eingelagert<br />
oder versandt werden kann. So gewährleisten wir jederzeit eine<br />
Rückverfolgbarkeit unserer Produkte!“<br />
Die umwickelten Paletten rollen auf dem Förderband weiter<br />
zum Palettenetikettierer. Hinsichtlich der Etikettiergeschwindigkeit<br />
richtet sich der Legi-Air 4050P ganz nach der Förderbandgeschwindigkeit.<br />
Er könnte in Spitzenleistung bis zu 240 Paletten<br />
pro Stunde zweiseitig etikettieren. Das entspricht vier Paletten<br />
pro Minute. Dafür müssen die Paletten nicht anhalten. Die<br />
Etikettierung erfolgt im Durchlauf.<br />
Der Palettenetikettierer sitzt in einem Schutzgehäuse. Dies dient<br />
nicht nur der Bedienersicherheit, sondern schützt auch das Gerät<br />
vor Schmutz und Feuchtigkeit, denen es je nach Produktionsumgebung<br />
ausgesetzt sein könnte. Auch eine Klimatisierung<br />
des Etikettierers ist dank des Gehäuses möglich. So kann er<br />
sogar in tiefkalten Produktionen eingesetzt werden. Zur Etikettierung<br />
öffnet sich im Gehäuse ein pneumatisches Schiebefenster<br />
und gibt den Weg für den Spendestempel frei.<br />
ETIKETTEN EXAKT NACH<br />
VORGABE POSITIONIEREN<br />
In der Folge etikettiert die Anlage die ihn passierenden Paletten<br />
GS1-konform jeweils auf der vorderen und der rechten Seite.<br />
GS1-Konformität schließt zudem eine exakte Positionierung der<br />
Etiketten auf den jeweiligen Palettenseiten ein: Sie sollen in<br />
einem Fenster zwischen 500 und 800 Millimeter vom Boden bzw.<br />
mindestens 50 Millimeter von den Kanten entfernt angebracht<br />
werden. So kann gewährleistet werden, dass die Codes auf den<br />
Etiketten automatisch von fest an Toren oder Gabelstaplern montierten<br />
Scannern ausgelesen werden können.<br />
ZUVERLÄSSIGE ETIKETTIERUNG GARANTIERT<br />
Die Software Bluhmware garantiert sogar bei Stromausfällen eine<br />
zuverlässige Etikettierung. Sollte zum Beispiel die Stirnseite der<br />
Palette etikettiert worden sein und anschließend der Strom ausfallen,<br />
wird das von der Software registriert und entsprechend<br />
berücksichtigt. Als zusätzliches Sicherheitsfeature wäre es möglich,<br />
einen Barcodescanner am Spendestempel des Etikettierers<br />
aufzubringen. Der Scanner kann auf dem „Rückweg“ des Stempels<br />
in die „Homeposition“ nicht nur prüfen, ob sich das Etikett<br />
tatsächlich auf der Palette befindet, sondern gleichzeitig den<br />
Inhalt des Barcodes verifizieren.<br />
„Neben dem Legi-Air 4050P haben wir mehrere seiner Vorgängermodelle<br />
hier bei uns im Einsatz. Die Palettenetikettierer<br />
arbeiten absolut zuverlässig“, freut sich Andreas Kiso. „Auch das<br />
ist ein Beitrag zur Nachhaltigkeit.“<br />
Bilder: Bluhm Systeme<br />
www.bluhmsysteme.com<br />
AUTORIN<br />
Antoinette Aufdermauer, Redakteurin,<br />
Bluhm Systeme GmbH, Rheinbreitbach<br />
www.myfactory-magazin.de MY FACTORY <strong>2022</strong>/<strong>11</strong>-<strong>12</strong> 29
INTRALOGISTIK<br />
PRODUKTFÖRDERSYSTEM IM GMP-DESIGN<br />
Im Zentrum der neuen 3er-Serie an automatisierten Produktfördersystemen von Nilfisk<br />
steht das neue Modell 3VP, das sich durch sein modulares GMP-Design nahtlos in jede<br />
Produktionsumgebung einfügen soll. Mit einer Förderleistung von 550 kg/h beschickt der<br />
druckluftbetriebene Produktförderer Prozessmaschinen (Kapselfüllmaschinen oder Tablettenpressen)<br />
mit Pulvern und Granulaten. Das implementierte Pfropfenförderverfahren soll<br />
sicherstellen, dass die Bestandteile trotz unterschiedlicher Dichten nicht getrennt werden<br />
und die Konzentration der Komponenten konstant bleibt. Die Filtrationsleistung des PTFE-M-Klasse-Hauptfilters sowie des<br />
Hepa-H14-Filterelements erlaubt laut Hersteller den sicheren und hygienischen Umgang mit feinen Pulvern bis 0,2 μm, während<br />
effiziente Filterreinigungsverfahren den schnellen Materialwechsel gewährleisten sollen.<br />
www.nilfisk.de<br />
WWW.VARIOGATE.COM<br />
info@haagh-protection.com<br />
VARIOGATE<br />
NEUES IM SCHLAUCHHEBER-MARKT<br />
Aero-Lift präsentiert den Vakuum-Schlauchheber Force-Lift.<br />
Mit viel Tüftlergeist wurde das Konzept bisheriger Schlauchheber<br />
verfeinert. Heraus kam eine instinktive Steuerung des<br />
Gerätes, die sich dem Bedienverhalten anpasst. Damit<br />
werden Mitarbeiter in Logistik oder Produktion ohne lange<br />
Einarbeitungszeiten dazu<br />
befähigt, bis zu 75 kg mit<br />
einer Hand zu heben. Durch<br />
die Dreh- und Schwenkfunktionen<br />
lassen sich die<br />
Transportgüter spielend<br />
leicht manövrieren. Der<br />
Force-Lift sorgt in zahlreichen<br />
Branchen für einen optimierten Materialfluss und ergonomische<br />
Arbeitsplätze. Überall wo Waren schnell und häufig<br />
bewegt werden, spielt er seine Stärken aus. Egal ob Kartons,<br />
Fässer, Säcke, Blech, Kunststoff- oder Holzteile, der Force-Lift<br />
bietet Vorteile für verschiedenste Bereiche: Bei der Kommissionierung,<br />
Palettierung oder Depalletierung, beim Aus- und<br />
Verpacken von Waren und Transportstücken, bei der Be- und<br />
Entladung von Maschinen, im Versand oder im Lager ermöglicht<br />
der innovative Einhandschlauchheber eine deutliche<br />
Optimierung der Arbeitsabläufe. Schnell zu wechselnde<br />
Saugplatten erlauben die Handhabung von luftdichten sowie<br />
porösen Materialien mit nur einem Gerät.<br />
www.aero-lift.de<br />
INNERBETRIEBLICHE TRANSPORTE<br />
EFFIZIENT UND ZÜGIG GESTALTEN<br />
www.ruwac.de<br />
Mit Transporträdern von<br />
Wulfhorst lassen sich alle<br />
Transporte im Betrieb<br />
kostengünstig und schnell<br />
durchführen. Ausgestattet<br />
mit einer großen Ladefläche<br />
und viel Wendigkeit können<br />
mit den Dreirädern auch schwierige Transporte schnell und<br />
effizient erfolgen. Optional sorgt ein leise laufender Elektromotor<br />
für eine effektive und effiziente Unterstützung.<br />
Serienmäßig sind die Modelle mit einer Pannenschutzbereifung<br />
ausgestattet und die verstärkten Laufräder sorgen für<br />
eine hohe Belastbarkeit. Auch auf den individuellen Bedarf<br />
angepasste Dreiräder sind realisierbar.<br />
www.wulfhorst.de<br />
30 MY FACTORY <strong>2022</strong>/<strong>11</strong>-<strong>12</strong> www.myfactory-magazin.de
GEFAHRSTOFFSCHRÄNKE SICHER UND NACHHALTIG ENTLÜFTEN<br />
In dem technisch überarbeiteten, steckerfertigen Umluftfilteraufsatz (UFA)<br />
stecken laut Anbieter asecos viele Neuerungen für noch mehr Sicherheit,<br />
Komfort und Nachhaltigkeit bei der Entlüftung von Sicherheitsschränken. Die<br />
gesamte Elektronik wurde weiter verbessert. Die Geräte verfügen nun über<br />
ein Farbdisplay, das u. a. die Filtersättigung und die jeweiligen Betriebszustände<br />
eindeutig anzeigt. Ein Ampelsystem hilft, den jeweiligen Filterzustand<br />
zu erkennen. Über das Display werden zudem Betriebsstunden oder Fehlermeldungen<br />
kommuniziert. Maschinell gefertigte und fein kalibrierte Sensoren<br />
detektieren in der Abluft vorhandene Schadstoffkonzentrationen und<br />
messen die geförderte Abluftmenge. Weichen die definierten Sollwerte ab,<br />
schlägt das Gerät Alarm und informiert die Nutzer umgehend. Der neue steckerfertige UFA<br />
arbeitet wie sein Vorgänger mit einem hoch effizienten Breitbandaktivkohlefilter. Dieser reinigt<br />
die durchströmende Luft bis zur Filtersättigung zu 99,999 % von Gefahrstoffen und gibt sie dann<br />
wieder an den Aufstellraum des Schrankes ab. Wird eine kritische Konzentration überschritten,<br />
schaltet sich die Entlüftung aus. Neu hinzugekommen ist außerdem ein zweiter Aktivkohlefilter,<br />
der am Luftauslass des Gerätes für ein Plus an Sicherheit sorgt.<br />
www.asecos.com<br />
Steig- und<br />
GerüstSysteme<br />
Sichere & effiziente<br />
Zugangslösungen...<br />
KOMPAKTER GLEICHSTROMREGLER FÜR<br />
TRANSPORT- UND FÖRDERBÄNDER<br />
Wer Transportbänder, Wickelantriebe oder auch Förderbänder<br />
betreibt, kennt die Herausforderungen in der Praxis –<br />
oft sind sie banal oder auch sehr speziell. Wer Schutz vor<br />
Überlastung durch zu hohen Ausgangsstrom oder auch<br />
Schutz vor Rückstrom in seiner Anlage benötigt, bekommt<br />
mit dem Gleichstromregler MTR 101 eine zuverlässige<br />
Unterstützung. Dank seiner zuverlässigen Grundfunktionalität<br />
ist der sowohl für permanent erregte als auch für Nebenschlussmotoren einsetzbare<br />
MTR 101 in der Lage, eine zuverlässige Drehzahlsteuerung von DC-Motoren zu ermöglichen, die<br />
diese benötigen. Zudem überzeugt der Regler mit seinem kompakten Aufbau und Schutzart<br />
IP20. Bei dem MTR 101 ist der Ankerstrom mittels eines Thermoschalters über einen Überstromauslöser<br />
abgesichert und bietet somit ein hohes Maß an Betriebssicherheit. Seine Leistung<br />
beträgt 0,25 kW mit einer Anschlussspannung von rund 230 V. Er bietet eine Feldspannung von<br />
200 V und eine Ankerspannung von 0-180 V. Zur Einstellung der Motordrehzahl ist ein Sollwertpotentiometer<br />
mit einem „EIN-AUS“-Schalter angebracht.<br />
www.msf-technik.de<br />
GEFAHRSTOFFDEPOT-SORTIMENT UM<br />
NEUE VARIANTEN AUS STAHL ERWEITERT<br />
Damit Betreiber auch bei der IBC-Lagerung vom wirtschaftlichen<br />
Nutzen eines Gefahrstoffdepots profitieren können,<br />
hat Denios sein Sortiment um zwei Modelle erweitert.<br />
Konnten bisher Kleingebinde und bis zu vier Fässer gelagert<br />
werden, fassen die beiden neuen Gefahrstoffdepots aus<br />
Stahl jetzt bis zu zwei IBC. Die neuen Gefahrstoffdepots für<br />
IBC sind mit abschließbaren Flügeltüren bzw. Schiebetüren ausgestattet und zur vorschriftsmäßigen<br />
Lagerung von Stoffen aller Wassergefährdungsklassen sowie zur passiven Lagerung<br />
entzündbarer Flüssigkeiten geeignet. Die stabile Stahlkonstruktion mit hochwertiger Pulverbeschichtung<br />
garantiert Langlebigkeit und optimalen Korrosionsschutz. Eine optimierte<br />
Innenhöhe für die Beschickung sowie 100 mm Bodenfreiheit für problemloses Unterfahren<br />
mit Gabelstapler oder Hochhubwagen sorgen für komfortables Handling im Alltag.<br />
Im Zuge dieser Neuentwicklung hat Denios sein Sortiment neu aufgestellt und vereint<br />
alle Gefahrstoffdepots aus Stahl unter der Marke SteelSafe. Zusammen mit den PolySafe-<br />
Gefahrstoffdepots aus Kunststoff bietet Denios ein breites Portfolio für jede Anwendung<br />
und jeden Bedarf im betrieblichen Alltag.<br />
www.denios.de<br />
... einfach zu konfigurieren<br />
mit der KRAUSE<br />
Beratungs-Kompetenz!<br />
KRAUSE-Werk<br />
GmbH & Co. KG<br />
www.krause-systems.de/mf<br />
Analyse<br />
Konzeption<br />
Realisierung<br />
SafetyServices
WARTUNG UND INSTANDHALTUNG<br />
DIGITAL GESTÜTZTE INSTANDHALTUNG IN EINER JUST-IN-SEQUENCE-FERTIGUNG<br />
REVISIONSSICHER WARTEN<br />
Der Automobilzulieferer HPBO produziert Frontend-Module (FEM) für das<br />
Mercedeswerk in Rastatt in Just-in-Sequence-Montage. Dabei ist eine termingerechte<br />
und präventive Wartung und Instandsetzung der Fertigungseinrichtungen<br />
unerlässlich und sicherheitsrelevant. Um die erforderlichen Arbeiten jederzeit<br />
sicher durchführen zu können, hat sich das Unternehmen für eine digitale Lösung<br />
entschieden, die die Instandhaltung unterstützt.<br />
Der Just-in-Sequence-Montage liegt eine termingerechte<br />
und vorausschauende Wartung und Instandsetzung<br />
zugrunde. Dazu gehören beim Rastätter Automobilzulieferer<br />
HPBO auch die Ressourcenplanung sowie<br />
die Bestandsführung mit Blick auf die Ersatzteilverfügbarkeit.<br />
„Zudem sind viele der durchgeführten Wartungen und Prüfungen<br />
bei uns sicherheitsrelevant“, erklärt Norman Reichert,<br />
leitender Ingenieur des Unternehmens. So müssen beispielsweise<br />
Montageschrauber, die sicherheitsrelevante Verschraubungen<br />
ausführen, stets einwandfrei funktionieren. Außerdem<br />
ist es wichtig, dass sich die Prüfungen auch im laufenden, hoch<br />
technisierten Betrieb ohne Störungen realisieren lassen. Dazu<br />
gehören alle periodischen Wartungen sowie die stetige Verfügbarkeit<br />
aller benötigten Ersatzteile. Auch die Erfahrungsberichte,<br />
Dokumentationen und die Rückverfolgbarkeit<br />
müssen jederzeit prüfbar sichergestellt sein. Lange Zeit<br />
benutzte man bei dem Automobilzulieferer hierfür Exceltabellen.<br />
„Damit war es aber nicht einfach, den Überblick zu bewahren<br />
und für alle zuständigen Anwender den gleichen Informationsstand<br />
zu gewährleisten“, erläutert Reichert. Darum entschied<br />
man sich schließlich, das wichtige Thema der Instandhaltung<br />
zu professionalisieren.<br />
32 MY FACTORY <strong>2022</strong>/<strong>11</strong>-<strong>12</strong> www.myfactory-magazin.de
WARTUNG UND INSTANDHALTUNG<br />
01 Die Software funktioniert<br />
auch auf mobilen Endgeräten wie<br />
Smartphones oder Tablets; so kann<br />
der Instandhalter schon während<br />
der Wartung Notizen erstellen<br />
sowie Fotos oder Videos anhängen<br />
02 Mit der Software können<br />
Wartungsfristen und -vorschriften<br />
kontrolliert sowie Dokumente<br />
erstellt, archiviert und gepflegt<br />
werden<br />
01<br />
02<br />
DIGITALE LÖSUNG GESUCHT<br />
Um die Wartung moderner, nachhaltiger und anwenderfreundlicher<br />
durchführen zu können, war der Automobilzulieferer auf<br />
der Suche nach einer digitalen Lösung. Die Wahl fiel auf den<br />
Wartungsplaner der Hoppe Unternehmensberatung aus Heusenstamm.<br />
„Das Tool erfüllte bei uns sehr schnell alle Anforderungen,<br />
die für die revisionssichere Erfüllung der gesetzlichen Unternehmerpflichten<br />
im Zuge des Instandhaltungsprozesses erforderlich<br />
sind“, schildert Reichert.<br />
HPBO hatte verschiedene Ziele vorab formuliert, die mit dem<br />
Programm erreicht werden sollten. Dazu gehörten die effektive<br />
Ressourcenplanung und Bestandsführung des Ersatzteilmanagements<br />
im Rahmen der Objektverwaltung. Zudem sollte eine<br />
FÜR AUDITS UNVERZICHTBAR<br />
Mit der Wartungsmanagement-Software stehen<br />
uns jetzt zahlreiche Möglichkeiten zur Auswertung<br />
und Analyse sowie Berichtsformen zur Verfügung.<br />
Für die regelmäßig stattfindenden Audits ist dieses<br />
Instrumentarium auf alle Fälle unverzichtbar.<br />
Norman Reichert, Industrial Engineering,<br />
HBPO Rastatt GmbH<br />
durchgängige Dokumentation aller Wartungs- und Instandhaltungsarbeiten<br />
im Zuge der Berichte und Aufgaben möglich sein.<br />
Die Prozesse und Vorgehensweisen sollten für alle Anwender<br />
nachvollziehbar sein. Dazu zählen auch sämtliche auditkonformen<br />
Prozesse und Dokumentationen. Alle durchgeführten Wartungen<br />
müssen zudem jederzeit rückverfolgt werden können.<br />
Auch für das Handling der Software hatte HPBO bestimmte<br />
Anforderungen: Es sollte vor allem einfach und intuitiv auf dem<br />
Tablet oder Laptop vonstatten gehen. Alle erledigten Arbeiten<br />
und Aufgaben sollten durch die digitale Lösung auswertbar sein.<br />
Wichtig war auch eine übersichtliche Vorschau über alle anstehenden<br />
Arbeiten sowie eine transparente Darstellung der Lagerbestände.<br />
Die Möglichkeit einer Kostenzusammenfassung für die<br />
jeweilige Planung war eine weitere wichtige Voraussetzung. Zudem<br />
war das Nutzen-Kosten-Verhältnis für das badische Unternehmen<br />
ein wichtiger Faktor für die Entscheidung. Dazu<br />
gehört auch, dass die Lösung über die Einsatzjahre durch weitere<br />
Lizenzen immer weiter ausgebaut und jährlich dank des<br />
Wartungsvertrags auf dem neuesten Stand gehalten werden kann.<br />
ÜBERZEUGENDES REPORTING<br />
Die Software-Lösung hat sich im alltäglichen Gebrauch mittlerweile<br />
bewährt. So werden damit über 350 Objekte in den zahlreichen<br />
Kategorien verwaltet und dokumentiert, darunter<br />
Anlagen, Maschinen, Montagestationen, Elektrohängebahn,<br />
Bereitstellungsregale und Transportwagen. Alle Wartungsarbeiten<br />
laufen störungsfrei und sicher ab – zur Zufriedenheit des<br />
Automobilzulieferers. „Wir konnten alle gesetzten Ziele und<br />
Kernforderungen erfüllen“, freut sich Reichert. „Das gilt insbesondere<br />
für die termingerechte Ressourcenplanung und Umsetzung,<br />
aber auch für die präventive und termingerechte Instandsetzung<br />
und -haltung.“<br />
Vor allem im Bereich des Reportings erfüllt das Tool sämtliche<br />
Anforderungen: „Uns stehen zahlreiche Möglichkeiten zur Auswertung<br />
und Analyse sowie Berichtsformen zur Verfügung. Für<br />
die regelmäßig stattfindenden Audits ist dieses Instrumentarium<br />
auf alle Fälle unverzichtbar.“<br />
Bilder: Hoppe<br />
www.hoppe-net.de<br />
AUTOREN<br />
Ulrich Hoppe, Hoppe Unternehmensberatung;<br />
Thomas Meiler, freier Journalist<br />
ZUSATZINHALTE IM NETZ<br />
www.wartungsplaner.de<br />
www.myfactory-magazin.de MY FACTORY <strong>2022</strong>/<strong>11</strong>-<strong>12</strong> 33
DRUCKLUFTTECHNIK<br />
DRUCKLUFTVERSORGUNG BEI EINEM METALLVERARBEITER<br />
KONSTANZ UND EIN PLUS AN EFFIZIENZ<br />
Ob einfache Blechteile, komplexe Baugruppen<br />
oder komplette Maschinenbauteile – Ger4Tech<br />
bietet ein breites Portfolio in der Metallverarbeitung.<br />
Dabei ist das Unternehmen in nahezu<br />
jedem Produktionsbereich auf Druckluft<br />
angewiesen – eine effiziente und zuverlässige<br />
Versorgung ist also essenziell. Wie dies sichergestellt<br />
wird, erfahren Sie nachfolgend.<br />
Im Jahr 20<strong>12</strong> gegründet, gab die Ger4Tech GmbH ihre alten Produktionsstandorte<br />
im Jahr 2019 auf und erbaute das Ger4Tech<br />
Metall & Mechatronik Center in Redlham (Österreich). Auf<br />
9 600 Quadratmetern bietet das Unternehmen einen umfangreichen<br />
Service im Bereich Laserschneiden und Abkanten bis<br />
zum Zerspanen – Drehen und Fräsen – sowie Schweißen. Zusätz-<br />
lich zur Metallverarbeitung mit modernster Technik werden individuelle<br />
Automatisierungsprojekte realisiert. 75 Mitarbeiter sind<br />
in den Bereichen Metall und Mechatronik beschäftigt. Für zahlreiche<br />
Prozesse der Metallverarbeitung benötigt das inhabergeführte<br />
Unternehmen Druckluft: als pneumatischen Antrieb für<br />
die Laserschneidanlagen, für die Abkantpressen und das Blechlager,<br />
zur Kühlung der Zerspanungsmaschinen sowie zum<br />
Betrieb der Schweißroboter.<br />
KONSTANTE DRUCKLUFT FÜR<br />
DEN DREISCHICHTBETRIEB<br />
„Ohne Druckluft läuft nichts in unserem Betrieb“, sagt Ger4Tech-<br />
Geschäftsführer Hubert Gerstmayr. „Bereits an unserem alten<br />
Standort hatten wir einen Boge-Kompressor im Einsatz, der<br />
zuverlässig Druckluft lieferte. Unseren Neubau haben wir dann<br />
komplett mit Boge-Anlagen ausgerüstet.“ Dabei wurden die<br />
Maschinen während der Bauphase in das Gebäude integriert.<br />
Erst nach erfolgter Installation wurde der eigens für die Anlage<br />
konzipierte Kompressorraum realisiert.<br />
TECHNIK UND SERVICE STIMMEN<br />
Wir sind sehr zufrieden mit der Qualität der Druckluft und dem zuverlässigen Betrieb<br />
der Anlagen. Zusätzlich zur Technik ist vor allem der äußerst umfangreiche und<br />
kundenorientierte Service von Boge hervorzuheben.<br />
Hubert Gerstmayr, Geschäftsführer der GER4TECH GmbH<br />
34 MY FACTORY <strong>2022</strong>/<strong>11</strong>-<strong>12</strong> www.myfactory-magazin.de
DRUCKLUFTTECHNIK<br />
01 02<br />
01 Für zahlreiche Prozesse der Metallverarbeitung<br />
benötigt Ger4Tech Druckluft: als pneumatischen<br />
Antrieb für die Laserschneidanlagen, für die<br />
Abkantpressen und das Blechlager, zur Kühlung<br />
der Zerspanungsmaschinen sowie zum Betrieb<br />
der Schweißroboter<br />
02 Im eigens für die Druckluftanlage konzipierten<br />
Kompressorraum sind zwei ölgeschmierte Schraubenkompressoren<br />
mit einer Leistung von 55 kW, zwei<br />
leistungsstarke Kälte-Drucklufttrockner sowie ein<br />
Kompressor mit Kältetrockner im Einsatz<br />
Das Unternehmen nutzt zwei ölgeschmierte Schraubenkompressoren<br />
vom Typ SLF 75-3 mit einer Leistung von 55 kW<br />
für die Abdeckung des Grundbedarfs. Zwei leistungsstarke<br />
Kälte-Drucklufttrockner sorgen für konstante Drucktaupunkte<br />
in jeder Betriebsphase. Zusätzlich ist ein Kompressor vom<br />
Typ C 25 F mit Kältetrockner für den reduzierten Bedarf am<br />
Wochenende im Einsatz. Der Betriebsdruck beträgt 7,5 bar bei<br />
einer Liefermenge zwischen 2,25 und 9,8 m³/min. Alle Kompressoren<br />
sind frequenzgeregelt und sichern die konstante<br />
Druckluftversorgung im dreischichtigen Betrieb. Ein Öl-Wasser-Trenner<br />
bereitet das Kondensat auf und reduziert den<br />
Restölgehalt auf unter 10 ppm.<br />
FLEXIBILITÄT UND EFFIZIENZ<br />
Die Boge-Kompressoren mit der bewährten Verdichterstufe und<br />
den qualitativ hochwertigen Bauteilen ermöglichen einen maximalen<br />
Wirkungsgrad. Dabei sorgen die SLF-Maschinen für<br />
höchste Effizienz im Betrieb. Zum einen ermöglicht die eigenentwickelte<br />
Boge-Verdichterstufe hohe Liefermengen bei niedrigem<br />
Leistungsbedarf, zum anderen resultiert das perfektionierte<br />
Ölabscheide-System mit liegend angeordnetem Behälter in einer<br />
optimalen Effizienzausbeute. Direktantrieb und Frequenzregelung<br />
bilden ein äußerst flexibles System, das sich an den tatsächlichen<br />
Bedarf anpasst. Die übersichtliche Anordnung der<br />
Funktionsbereiche ermöglicht eine schnelle und einfach durchzuführende<br />
Wartung. Das clevere Konstruktionsprinzip, hochwertige<br />
Bauteile und die flexible Einsatzmöglichkeit führen zu<br />
einer besonderen Zuverlässigkeit und Langlebigkeit der Schraubenkompressoren.<br />
Der C 25 F passt als riemengetriebener Kompressor mit integrierter<br />
Frequenzregelung den Volumenstrom ebenfalls optimal<br />
an den tatsächlichen Bedarf an. Bei sinkendem Druckluftbedarf<br />
reduziert sich demnach auch der Energieverbrauch. Leerlaufzeiten<br />
können minimiert werden. Dies ist gerade in der Metallverarbeitung<br />
mit stark schwankendem Druckluftbedarf von großem<br />
Vorteil. Weiche Starts und Stopps schonen das Material und<br />
verlängern die Lebensdauer des Kompressors. Ein weiterer<br />
Vorteil: Aufgrund der kompakten, integrierten Bauweise sind die<br />
Druckverluste sehr gering.<br />
DIE WÄRME BLEIBT NICHT UNGENUTZT<br />
Für seinen Brauchwasserbedarf hält Ger4Tech 15 000 Liter in drei<br />
Pufferspeichern vor. Die beim Betrieb der Kompressoren entstehende<br />
Wärme wird in einen dieser Speicher geleitet und zur<br />
Erwärmung von Heiz- und Brauchwasser genutzt. Damit können<br />
über 70 Prozent der am Kompressor eingesetzten Energie<br />
zurückgewonnen werden. Im Sommer erfolgt die Deckung des<br />
kompletten Warmwasserbedarfs durch die vom Kompressor<br />
erzeugte Wärme, im Winter wird die Wärmerückgewinnung<br />
zusätzlich zur vorhandenen Hackschnitzel- und Gasheizung eingesetzt.<br />
Boge übernahm das gesamte Schnittstellenmanagement<br />
zur Realisierung der Energieeinsparmaßnahmen und verhilft<br />
Ger4Tech so zu einem Maximum an Effizienz.<br />
EXZELLENTER SERVICE UND<br />
MAXIMALE VERFÜGBARKEIT<br />
„Wir legen großen Wert auf Ausfallsicherheit und eine hohe<br />
Anlagenverfügbarkeit, die bei den Boge-Kompressoren bei<br />
beachtenswerten 95 Prozent liegt“, stellt Hubert Gerstmayr zufrieden<br />
fest. „Sollte dennoch einmal eine Reparatur notwendig<br />
sein, können wir auf einen 24/7-Support zurückgreifen.“ Zertifizierte<br />
Techniker von Boge stehen rund um die Uhr für Fragen<br />
und technische Hilfestellung zur Verfügung. Darüber hinaus<br />
profitiert Ger4Tech von einer hohen Ersatzteilverfügbarkeit des<br />
Druckluftspezialisten. Eine regelmäßige Wartung mit Boge-<br />
Originalteilen gewährleistet die gleichbleibend hohe Anlageneffizienz.<br />
Fünf Jahre Garantieschutz auf A-Teile runden das<br />
Service-Paket ab.<br />
„Wir sind sehr zufrieden mit der Qualität der Druckluft und<br />
dem zuverlässigen Betrieb der Anlagen“, stellt Geschäftsführer<br />
Gerstmayr abschließend fest. „Zusätzlich zur Technik ist vor<br />
allem der äußerst umfangreiche und kundenorientierte Service<br />
von Boge hervorzuheben. Wir fühlen uns optimal unterstützt und<br />
sehen uns daher auch für künftige Aufgaben bestens gerüstet.“<br />
Bilder: Ger4Tech<br />
www.boge.de<br />
www.myfactory-magazin.de MY FACTORY <strong>2022</strong>/<strong>11</strong>-<strong>12</strong> 35
DRUCKLUFTTECHNIK<br />
ZUVERLÄSSIGE DRUCKLUFTVERSORGUNG FÜR DIE LEBENSMITTELINDUSTRIE<br />
WARTUNG UND SERVICE 4.0<br />
Die Milchwerke Oberfranken West eG gehören zu den international führenden<br />
Herstellern feiner Käsespezialitäten. Die seit Jahren ständig wachsende Produktion<br />
benötigt zuverlässig Druckluft in optimaler Qualität rund um die Uhr, sieben<br />
Tage die Woche. Seit einiger Zeit setzt der hochmoderne Betrieb auf<br />
Fernüberwachung. Dahinter steckt ein Dienstleistungspaket, dass nicht nur<br />
sicherstellt, dass die Druckluftversorgung glatt läuft, sondern auch die Kosten<br />
planbar und auf Jahre preisfest macht.<br />
36 MY FACTORY <strong>2022</strong>/<strong>11</strong>-<strong>12</strong> www.myfactory-magazin.de
DRUCKLUFTTECHNIK<br />
01<br />
02<br />
01 Druckluft begleitet die<br />
Entstehung der Käseprodukte<br />
vom Anfang bis zum Ende<br />
02 Blick in eine der insgesamt<br />
vier Stationen, die die<br />
Druckluftversorgung bei den<br />
Milchwerken Oberfranken<br />
sicherstellen<br />
DRUCKLUFTBEDARF IM GANZEN BETRIEB<br />
Wie in vielen industriellen Produktionen läuft auch bei den<br />
Milchwerken ohne Druckluft nahezu gar nichts. Druckluft begleitet<br />
die Entstehung der Produkte vom Anfang bis zum Ende. Die<br />
Ventile, die von der Milchannahme an den Leitungstransport der<br />
Flüssigprodukte und Konzentrate lenken, werden ebenso wie die<br />
Reinigungsanlagen durch Druckluft gesteuert. Auch die Käsepressen<br />
sowie die Schieber und Ausstoßer der Käsetürme, in<br />
denen der Rohkäse zu handlichen Blöcken geformt wird, arbeiten<br />
mit Druckluft, genauso wie die Käseschneider und die Verpackungsmaschinen.<br />
Selbst die Klimatisierung der Käsereifungsräume<br />
erfolgt mit Druckluftunterstützung.<br />
EIN MASCHINENÜBERGREIFENDES<br />
DRUCKLUFTMANAGEMENT IST EINE<br />
OPTIMALE VORAUSSETZUNG FÜR<br />
INDUSTRIE-4.0-SERVICEANGEBOTE<br />
Fünfhundert Millionen Liter Milch Jahresverarbeitungsmasse,<br />
das sind rund 1,35 Millionen Liter Milch pro Tag,<br />
die die Milchwerke Oberfranken zu Käse verarbeiten, mit<br />
einer Produktion rund um die Uhr im Dreischichtbetrieb<br />
an sieben Tagen in der Woche. Und das alles unter den hohen<br />
Qualitätsanforderungen der Lebensmittelindustrie. Da muss die<br />
Druckluftversorgung ebenfalls entsprechend hochwertig sein.<br />
Die angelieferte Milch wird – je nach Sorte getrennt – gereinigt,<br />
pasteurisiert, gekühlt und in sogenannten Stapeltanks gespeichert.<br />
Von dort aus geht es in die Produktion. Vor der Verarbeitung<br />
wird die Milch erwärmt und abhängig von der künftigen<br />
Käsesorte mit käsespezifischen Kulturen angereichert. Erst<br />
danach beginnt der eigentliche Käsungsprozess. Am Ende verlassen<br />
60 verschiedene Sorten den Betrieb. Von Hartkäse über<br />
Weichkäse und Mozzarella bis hin zu Fertiggerichten wie Backund<br />
Grillkäse. Kunden sind unter anderem alle großen Handelsketten.<br />
70 Prozent der Käse bleiben in Deutschland, der Rest geht<br />
in die ganze Welt, von China bis Kanada.<br />
Am Produktionsstandort in Oberfranken halten inzwischen insgesamt<br />
vier Kompressoren- bzw. Gebläsestationen den Betrieb der<br />
Milchwerke am Laufen – von der Anlieferung bis zur industriellen<br />
Abwasserkläranlage. Benötigt wird eine höchst zuverlässige und<br />
wirtschaftliche Versorgung mit trockener, technisch ölfreier<br />
Druckluft, in den Reifungsräumen sogar in Sterilluftqualität. Die<br />
Anlagen laufen aufgrund der hohen und ständig wachsenden<br />
Nachfrage so gut wie immer an der oberen Auslastungsgrenze.<br />
FERNÜBERWACHUNG ERSETZT KLASSISCHEN<br />
WARTUNGSVERTRAG<br />
Lange Zeit wurden die Stationen vom Druckluftsystemanbieter<br />
mit einem klassischen Wartungsvertrag in bestem Zustand gehalten.<br />
2021 entschieden sich die Milchwerke dann dafür, künftig<br />
die modernste Form der Wartung zu nutzen: Fernüberwachung,<br />
wie sie innovative Druckluftsystemanbieter anbieten. In diesem<br />
Fall Sigma Smart Air.<br />
Möglich ist dies, weil die Druckluftstation der Milchwerke<br />
bereits zentral von einem maschinenübergreifenden Druckluftmanagementsystem<br />
(Sigma Air Manager 4.0), gesteuert wird. Ein<br />
www.myfactory-magazin.de MY FACTORY <strong>2022</strong>/<strong>11</strong>-<strong>12</strong> 37
DRUCKLUFTTECHNIK<br />
04<br />
03<br />
03 Über die maschinenübergreifende<br />
Steuerung<br />
(Sigma Air Manager)<br />
werden die Daten an den<br />
Dienstleister übermittelt;<br />
der Monteur führt<br />
Wartungen dann<br />
bedarfsoptimiert durch<br />
04 Wird eine Station<br />
gewartet, können die<br />
Kompressoren extern<br />
mit einem mobilen<br />
Baukompressor<br />
überbrückt werden<br />
Auch die Kosten für Wartung können deutlich reduziert werden.<br />
Bei einem klassischen Wartungsvertrag muss der Betreiber alle<br />
anfallenden Kosten übernehmen, selbst wenn einmal eine größere<br />
Reparatur notwendig sein sollte. Bei dem Modell der Fernüberwachung<br />
zahlt der Betreiber eine feste Servicerate pro Jahr.<br />
Diese orientiert sich an der Menge der tatsächlich erzeugten<br />
Druckluft. Alle Kosten für Wartung und eventuelle Reparaturen,<br />
egal welcher Höhe, trägt der Dienstleister. Die Höhe der Servicerate<br />
ist auf fünf Jahre festgeschrieben, sodass der Betreiber – unabhängig<br />
von eventuellen Preiserhöhungen am Markt oder tatsächlichen<br />
Reparaturkosten – genau planen kann. Anders als<br />
beim sogenannten „Contracting“, bei dem der Dienstleister die<br />
Anlagen zur Verfügung stellt und der Anwender nur die genutzte<br />
Druckluft kauft, ist bei diesem Dienstleistungspaket der Betreiber<br />
allerdings auch weiterhin Eigentümer seiner Druckluftstation.<br />
FAZIT<br />
Nach knapp einem Jahr Laufzeit sind die Milchwerke mit<br />
dem neuen Servicemodell zufrieden. Auf Basis der bisherigen<br />
Erfahrungen ist das Unternehmen zuversichtlich, hiermit die<br />
richtige Entscheidung bezüglich Wirtschaftlichkeit und Sicherheit<br />
getroffen zu haben.<br />
Bilder: Kaeser<br />
www.kaeser.de<br />
AUTORIN<br />
Dipl.-Betriebswirtin Daniela Koehler,<br />
Pressesprecherin, Kaeser Kompressoren SE,<br />
Coburg<br />
solches System ist eine optimale Voraussetzung für Industrie-4.0-<br />
Serviceangebote. Diese maschinenübergreifende Steuerung<br />
überwacht und analysiert die Drucklufterzeugung konstant und<br />
wählt im alltäglichen Betrieb immer die optimale, also effizienteste<br />
Lösung für den jeweiligen Bedarf des Betriebs. Wird Fernüberwachung<br />
genutzt, so überträgt die Steuerung Betriebs-,<br />
Service- und Energiedaten der Druckluftanlage gleichzeitig an<br />
das Datenzentrum des Dienstleitungsanbieters. Die Milchwerke<br />
arbeiten mit Kaeser Kompressoren zusammen. Die Datenübertragung<br />
erfolgt verschlüsselt in Echtzeit über ein eigenes,<br />
speziell für diesen Zweck entwickeltes Netzwerk. Das Netz des<br />
Betreibers, der Milchwerke, wird dafür nicht benötigt.<br />
PRÄVENTIVE INSTANDHALTUNG SCHAFFT<br />
VERSORGUNGSSICHERHEIT<br />
Das Dienstleistungspaket hat viele Vorteile. Bei einem klassischen<br />
Wartungsvertrag gibt es feste Intervalle, in denen der Monteur<br />
anreist und festgelegte Checks durchführt. Bei Fernüberwachung<br />
ist die Wartung dank des direkten Einblicks in die<br />
Daten der Station eins zu eins am jeweiligen Zustand der Anlage<br />
orientiert. Das heißt, Wartung findet dann statt, wenn sie auch<br />
wirklich erforderlich ist. Denn hier kommt das Expertenwissen<br />
des Anbieters ins Spiel, das vorausschauende Wartung ermöglicht.<br />
Durch die Verfügbarkeit der Prozessdaten der Druckluftanlage<br />
und der daraus resultierenden Analyse ist es möglich, den<br />
idealen Zeitpunkt für die Wartungsarbeiten festzulegen. So werden<br />
erforderliche Servicemaßnahmen schon frühzeitig erkannt<br />
und im Vorfeld durchgeführt. Dies reduziert Ausfallzeiten, erhöht<br />
die Energieeffizienz und spart somit Zeit und Geld. Die Kombination<br />
aus Ferndiagnose und bedarfsgerechter präventiver Wartung<br />
schafft höchste Versorgungssicherheit für den Betreiber.<br />
ZUSATZINHALTE IM NETZ<br />
bit.ly/2OxM2Gp<br />
DRUCKLUFTSTEUERUNG ALS<br />
ZENTRALE INTELLIGENZ<br />
Herzstück des Sigma-Smart-Air-Dienstleistungspakets<br />
ist der Sigma Air Manager 4.0.<br />
Als zentrale Intelligenz innerhalb der<br />
Druckluftstation übernimmt er die Steuerungsaufgaben<br />
und das Daten-Streaming<br />
an das Kaeser Plant Control Center. Die<br />
Übertragung der Prozessdaten erfolgt<br />
dabei verschlüsselt und in Echtzeit u.a. über<br />
ein Funkmodem. So bleibt das Kundennetz<br />
unangetastet und sensible Daten sind<br />
geschützt. Im Control Center werden die<br />
Druckluftdaten und das Energiemanagement<br />
permanent überwacht und analysiert.<br />
Dadurch ist eine vorausschauende Instandhaltung<br />
möglich. Ausfallzeiten der Druckluftanlage<br />
– und damit einhergehend der<br />
gesamten Produktion – werden reduziert.<br />
38 MY FACTORY <strong>2022</strong>/<strong>11</strong>-<strong>12</strong> www.myfactory-magazin.de
DRUCKLUFTTECHNIK<br />
DRUCKLUFT SICHER NUTZEN UND GLEICHZEITIG ENERGIE UND KOSTEN SPAREN<br />
Mit sicherheitstechnischen Produkten können Risiken durch Druckluft vermieden<br />
werden. Der Technische Handel berät, welche Anwendungen Sicherheit für die<br />
Mitarbeiter garantieren. Auf dem Markt gibt es mittlerweile ein umfangreiches<br />
Sortiment an Produkten, die Sicherheit bringen und gleichzeitig die Performance<br />
der Anlage nicht drosseln: Mit einschraubbaren Inline-Druckreglern und -Filtern<br />
z. B. lässt sich dafür sorgen, dass im Werkzeug nie ein höherer Druck aufgebaut<br />
ist, als für die Anwendung benötigt wird. Wenn zwei- statt einstufige Kupplungen<br />
verwendet werden, kann die Trennung vom Stecker sicher erfolgen. Das schlagartige<br />
Entweichen der Luft wird verhindert; der Stecker fliegt nicht unkontrolliert<br />
Bild: Riegler<br />
durch die Luft und ein Peitschenhiebeffekt des Schlauchs wird vermieden. Ein<br />
Kugelhahn sorgt für automatische Entlüftung. Da er abschließbar ist, wird Manipulation ausgeschlossen.<br />
Dirk Höschle, der das Präventionsprogramm „Riegler Safety“ beim gleichnamigen Hersteller betreut, weist auf<br />
weitere Vorteile einer sicheren Druckluftnutzung hin: Energieeffizienz und Kosteneinsparung. Er sagt: „Viele Werkzeuge,<br />
Anlagen und Maschinen werden mit zu hohem Leitungsdruck betrieben. Denken wir zum Beispiel an einen<br />
Druckluft-Ratschenschrauber, dessen Drehmoment für sechs Bar ausgelegt ist, aber an das vorhandene Netz mit acht<br />
oder sogar zehn Bar angeschlossen wird. Ein Leitungsdruckregler minimiert hier nicht nur die Unfallgefahr, sondern<br />
reduziert auch die Kosten auf Grund des geringeren Luftverbrauchs und verlängert die Lebensdauer der Werkzeuge.“<br />
Die Verantwortung für die Sicherheit der Mitarbeiter liegt auch bei drucklufttechnischen und pneumatischen<br />
Anwendungen allein beim Arbeitgeber. Er ist dafür zuständig, Anweisungen für den ordnungsgemäßen Umgang mit<br />
Druckluft zu erlassen sowie sichere Betriebsmittel zur Verfügung zu stellen. Die Routinen am Arbeitsplatz und die<br />
Vielfalt der Produkte zur Unfallverhütung und Sicherheit sind jedoch selbst für Sicherheitsbeauftragte kaum überschaubar.<br />
Für Riegler-Geschäftsführer Jürgen Wacker ist nach langjähriger Beschäftigung mit der Problematik klar:<br />
„Unternehmen sollten auf Nummer sicher gehen und sich von vornherein beim Technischen Händler ihres Vertrauens<br />
beraten und schulen lassen; er weiß, welches Produkt für welchen Zweck die meiste Sicherheit garantiert.“<br />
www.vth-verband.de<br />
ZENTRALVAKUUMSYSTEM: RESSOURCEN-<br />
SCHONEND, BEDIENUNGSFREUNDLICH<br />
In Anwendungen, die ein sauberes<br />
Zentralvakuum erfordern, sorgt das<br />
standardisierte Vakuumsystem NDi<br />
für eine zuverlässige Versorgung. Die<br />
Innovation aus dem Hause Leybold<br />
basiert auf der trockenlaufenden,<br />
über den gesamten Druckbereich<br />
robusten Novadry Schraubenpumpe<br />
und dem integrierten VAControl CAB<br />
Controller zur smarten Steuerung.<br />
Das Anwendungsspektrum des<br />
NDi-Zentralsystems umfasst Lebensmittel- und Verpackungsprozesse,<br />
Forschung & Entwicklung, Vakuum-Förder-<br />
Anlagen sowie Medizin- und Labor-Anwendungen. In<br />
diesen Einsatzgebieten kommt es auf Hygiene, Sparsamkeit,<br />
Zuverlässigkeit, Kompaktheit sowie Bedienungsfreundlichkeit<br />
an. Bei Vakuumwerten wie dem Enddruck<br />
oder Saugvermögen ist prozessabhängige Flexibilität<br />
gefragt. Angesichts dieser Forderungen kommen speziell<br />
die Stärken der ölfreien, luftgekühlten Schraubenvakuumpumpe<br />
Novadry zur Geltung. Die standardisierten NDi<br />
Vakuumsysteme sind vollständig montiert mit 400 oder<br />
600 m 3 /h Saugvermögen erhältlich. Eine starke Vakuumleistung<br />
bis zu einem Arbeitsdruck von 5 mbar, die intelligente<br />
Druckanpassung sowie Steuerung des Zieldrucks komplettieren<br />
die Features des smarten NDi-Vakuumpakets.<br />
www.leybold.com<br />
LEAK-DETECT<br />
Druckluftleckagen<br />
effizient aufspüren<br />
Messgeräte<br />
online bestellen:<br />
shop.hilger-kern.de<br />
TRUMMETER ®<br />
Riemenspannung<br />
messen<br />
Hilger u. Kern<br />
Industrietechnik<br />
Hilger u. Kern GmbH Industrietechnik<br />
+49 621 3705 550<br />
shop@hilger-kern.de<br />
hilger-kern.de<br />
VSHOOTER ®<br />
Maschinenverschleiß<br />
erkennen<br />
LEAKSHOOTER ®<br />
Leckagen schnell<br />
orten
DRUCKLUFTTECHNIK<br />
RETROFIT VON GEBLÄSEN UND VERDICHTERN<br />
SMART UPGRADE MIT<br />
3D-LASERSCANNING<br />
3D-Laserscanner sind ein echter Gamechanger<br />
für Retrofit-Projekte. Sie liefern perfekte<br />
Planungs-, Engineering- und Dokumentationsdaten<br />
ganzer Industriehallen und erleichtern<br />
so die Umrüstung und Modernisierung<br />
von Bestandsanlagen. Dank der Kooperation<br />
mit dem Unternehmen Mensch und Maschine<br />
(MuM) ist diese innovative Technologie<br />
jetzt auch für Prozessgasgebläse und<br />
-verdichter von Aerzen einsetzbar.<br />
Sollen alte Gebläse- und Verdichterstufen innerhalb eines<br />
Aggregates durch neue, effizientere Stufen ersetzt werden,<br />
werden detaillierte Informationen über die konkreten<br />
Gegebenheiten vor Ort benötigt. Eine schnelle und präzise<br />
Methode, um eingebaute Prozessgasaggregate in Produktionshallen<br />
und Fertigungsstraßen exakt zu vermessen, sind 3D-<br />
Laserscanner. Mittels hochmoderner Scantechnologie wird die<br />
Anlage samt Umgebung aus verschiedenen Perspektiven lückenlos<br />
erfasst und so eine vollständige 3D-Darstellung in höchster<br />
Auflösung und minimaler Toleranz generiert. Das Ergebnis ist<br />
eine 3D-Punktwolke, die umgehend in alle gängigen CAD-Programme<br />
übertragbar und als Konstruktionsumgebung (z.B. in<br />
Autodesk Inventor) nutzbar ist.<br />
MODERNSTE TECHNOLOGIE<br />
ZUR PRÄZISEN VERMESSUNG<br />
3D-Laserscanning hebt Retrofit-Projekte bzw. Austauschvorhaben<br />
von alten Aerzen-Prozessgasverdichtern auf ein neues Level<br />
und unterstützt bei der Risikominimierung in Bezug auf Projekt-<br />
GEBLÄSE, VERDICHTER UND SERVICE<br />
Weltweit werden industrielle Anlagen unter Einsatz von<br />
Aerzen-Gebläsen und Verdichtern mit gasförmigen<br />
Medien versorgt. Das Portfolio des Unternehmens<br />
umfasst Drehkolbenverdichter und -gebläse, Turbogebläse<br />
und Schraubenverdichter und hält neben Standarderzeugnissen<br />
auch kundenindividuelle Sonderlösungen<br />
bereit. Mittels digitaler Services können die Effizienz, die<br />
Verfügbarkeit sowie die Produktivität nachhaltig und<br />
zukunftsorientiert gesteigert werden. Zusätzlich bietet<br />
der Aerzen-After-Sales-Service die ganze Bandbreite an<br />
Dienstleistungen – vom Vollwartungsvertrag bis zu<br />
Reparaturen und Modernisierungen bestehender Anlagen.<br />
ziele und -budgets. Zukünftige Einsatzfelder finden sich darüber<br />
hinaus im Bereich Einbauraumermittlung bei Greenfield-Projekten<br />
sowie in diversen Augmented-Reality-Anwendungen.<br />
Für Kunden bringt der Einsatz der 3D-Laserscan-Technologie<br />
diverse Vorteile. Sie erhalten den tatsächlichen „As built“-Zustand<br />
in Originalfarbe zur Korrektur vorheriger Zeichnungen,<br />
Schemata oder Pläne und haben so absolute Planungssicherheit.<br />
Das Ergebnis: beschleunigte Projektplanung und -durchführung,<br />
schnellere Installationsprozesse, reduzierte Ausfallzeiten/Stillstände,<br />
geringere Service- und Montagekosten sowie eine erhöhte<br />
Wiederverwendbarkeit von demontierten Teilen.<br />
PERFEKTE PLANUNGS- UND<br />
DOKUMENTATIONSDATEN<br />
Dank der 3D-Technologie von Aerzen und MuM arbeiten Konstrukteure<br />
bei der Umrüstung und Modernisierung von Bestandsanlagen<br />
nun nicht mehr im leeren Raum, sondern direkt in der<br />
Originalumgebung mit allen Ist-Maßen und voller Transparenz –<br />
selbst durch Wände und Gegenstände hindurch oder über Etagen<br />
hinweg. Die Kollisionsprüfung erfolgt komplett digital innerhalb<br />
der Punktwolke im Rahmen des Engineerings für alle<br />
gescannten und später konstruierten Objekte. Darüber hinaus<br />
wird der Umgang mit zu demontierenden Baugruppen erleichtert<br />
und das Einbringen von neuem Equipment bzw. Umbauten<br />
einfacher und sicherer. Geplante Montage- und Stillstandzeiten<br />
können verkürzt und Abläufe optimiert werden.<br />
Die Erstellung des dreidimensionalen Anlagenmodells dauert<br />
je nach Projektgröße ein bis zwei Wochen. Vor-Ort-Begehungen<br />
und -Messungen werden im besten Fall hinfällig. Ist die 3D-<br />
Punktwolke erst einmal vorhanden, kann via VR-Brille in die digitale<br />
Umgebung eingetaucht werden, und die lokalen Verhältnisse<br />
lassen sich aus der Ferne erleben und beurteilen. Übrigens: Das<br />
Scanergebnis ist über kostenlose Software einsehbar.<br />
Bilder: Aerzen<br />
www.aerzen.com<br />
40 MY FACTORY <strong>2022</strong>/<strong>11</strong>-<strong>12</strong> www.myfactory-magazin.de
DRUCKLUFTTECHNIK<br />
SICHER UND EFFIZIENT VERPACKEN<br />
MIT VAKUUMTECHNIK<br />
In der Lebensmittelbranche wird Vakuumtechnik<br />
vielfach zum Verschließen von Verpackungen eingesetzt.<br />
Beim Verpackungsprozess wird Luft aus dem<br />
Zwischenraum von Produkt und Verpackungsmaterial<br />
„evakuiert“, bevor dieses verschweißt wird. Im Inneren<br />
befinden sich dadurch nur noch geringe Restmengen<br />
Sauerstoff, wodurch das Wachstum von aeroben<br />
Bakterien gebremst und die Haltbarkeit des Lebensmittels<br />
erhöht wird. Gleichzeitig verhindert das<br />
Vakuumverpacken das Verdunsten leicht flüchtiger<br />
Komponenten und erhält den Geschmack und die<br />
Beschaffenheit des Produktes. Insbesondere bei flexiblen<br />
Verpackungsmaterialien, die sich dem zu verpackenden<br />
Produkt anpassen, wird das Volumen mithilfe<br />
der Vakuumtechnik effektiv minimiert. Dies spart<br />
zusätzlich Platz bei Lagerung und Transport. „Wir<br />
wissen, wie wichtig Vakuumtechnik für viele unserer<br />
Kunden ist – sei es beim Befördern und Verpacken von<br />
Produkten oder in der<br />
eigentlichen Produktion“,<br />
sagt Dennis Lange,<br />
Verkaufsleiter Druckluftund<br />
Vakuumtechnik bei<br />
Oltrogge. Zuverlässigkeit,<br />
Effizienz und niedrige<br />
Energiekosten sind nur<br />
einige der Vorteile, die sich für Oltrogge-Kunden<br />
ergeben. Weiterhin können Kunden bei einer Neuanschaffung<br />
bis zu 40 % BAFA-Förderung geltend<br />
machen. Für maximale Transparenz über die tatsächliche<br />
Energieeinsparung startet Oltrogge zudem vor<br />
Installation immer mit einer kostenfreien Verbrauchsmessung<br />
und ermittelt so das Energieeinsparpotenzial.<br />
Erst dann wird die neue Anlage entsprechend<br />
ausgelegt und eine Amortisationsrechnung erstellt.<br />
www.oltrogge.de<br />
KOMPRESSOR-MANAGEMENT-SYSTEM<br />
MIT NEUEM GESICHT<br />
WF Steuerungstechnik<br />
vermeldet eine Neuerung<br />
bei seinem mittlerweile<br />
seit 30 Jahren in der Praxis<br />
bewährten Kompressor-<br />
Management-System: Die<br />
neue Version Airleader<br />
Master 4 löst Master II+ ab. Die Innovation fällt sofort ins<br />
Auge, denn das System hat ein neues Gesicht bekommen:<br />
Der nun mit 10 Zoll gegenüber dem alten System doppelt<br />
so große Touchscreen eröffnet neue Möglichkeiten<br />
hinsichtlich Übersicht. Bereits auf den ersten Blick stehen<br />
dem Anwender nun deutlich mehr Informationen zur<br />
Verfügung. Airleader ermittelt durch einen speziellen,<br />
rekursiven Algorithmus unter Berücksichtigung des<br />
Druckgradienten den aktuellen Druckluftverbrauch in<br />
Echtzeit. Dadurch wird immer die zum Verbrauch passende<br />
Kompressorkombination geschaltet. Das verhindert<br />
unnötige Starts, minimiert Leerlaufverluste und lastet<br />
die Kompressoren gleichmäßig aus. Kompressoren aller<br />
Fabrikate – ob geregelt (VSD/FU) oder starr – werden in<br />
einem gemeinsamen schmalen Druckband betrieben:<br />
Denn Druck kostet Geld und mehr Druck kostet mehr<br />
Geld – etwa 10 Prozent pro bar. Airleader hilft also, Geld zu<br />
sparen und vorhandene Ressourcen effektiver zu nutzen.<br />
Kostentreiber werden unschädlich gemacht: Verschleißtreibende<br />
Schaltungen werden minimiert, kostenintensiver<br />
Leerlauf geht gegen Null, Druckschwankungen werden<br />
homogenisiert. Das System verhilft zu Transparenz und<br />
Kontrolle durch die Ermittlung aller wichtigen Kennzahlen.<br />
So hat der Anwender seine Druckluftkosten immer im Blick<br />
und ist zum Beispiel auch in der Lage, eine vorbeugende<br />
Instandhaltung zu realisieren.<br />
www.airleader.de<br />
PREMIUM-TECHNOLOGIE,<br />
DIE DEN UNTERSCHIED MACHT.<br />
Die Leidenschaft für permanente Verbesserung liegt uns im Blut –<br />
seit mehr als 100 Jahren. Wir setzen bei allen wichtigen Komponenten<br />
unserer Kompressoren auf hauseigene Fertigung.<br />
Wir entwickeln vorausschauende digitale Steuerungs- und<br />
Überwachungslösungen, die größtmögliche Produktionssicherheit<br />
garantieren. All dies gehört zu unserem Anspruch als<br />
Premium-Hersteller, aber den entscheidenden Unterschied<br />
macht die enge Zusammenarbeit mit unseren Kunden. Nur<br />
hier zeigt sich, ob aus Premium-Technologie auch Premium-<br />
Performance wird. Und nur das kann unser Ziel sein.<br />
Premium-Kompressoren – hergestellt in Deutschland.<br />
boge.com
NEUE WEGE BEI DER<br />
MONTAGEPLANUNG<br />
Das Fraunhofer IPA geht neue Wege bei der Montageplanung:<br />
Eine Software wertet ohnehin vorhandene<br />
CAD-Daten aus, erstellt aus den gewonnenen Informationen<br />
Montageanleitungen und generiert automatisch<br />
kostengünstige Montageassistenzen.<br />
Montageplanung und Montage selbst sind momentan noch<br />
kostspielig und zeitintensiv. Gründe hierfür sind zum einen ein<br />
aufwendiges Vorgehen bei der Planung mit vielen Schleifen. Zum<br />
anderen ist das zunächst naheliegende Umsatteln auf mehr<br />
Automatisierung oft aus technischen oder wirtschaftlichen Gründen<br />
nicht gut umsetzbar. Sinnvoll wäre es deshalb, die Montageplanung<br />
mit der tatsächlichen Montage zu verknüpfen und beide<br />
Stellen zu optimieren. Hieran haben Expertinnen und Experten<br />
des Fraunhofer IPA in den letzten Jahren gearbeitet.<br />
DATENAUSWERTUNG ALS GRUNDLAGE<br />
Grundlegende Technologie für alle Leistungen der neuen Software<br />
„Assemblio Assembly Suite“ ist eine KI, die sog. STEP-<br />
Dateien analysiert und auswertet. Diese informationsreichen<br />
Dateien kann jedes CAD-System generieren. Sie liefern der 3D-<br />
Analyse-KI, einer von drei Komponenten der Software, alle notwendigen<br />
Informationen, um strukturierte Montageinformationen<br />
präzise abzuleiten. Dieser Vorgang erlaubt, einen bisher<br />
mühevollen Prozess zu automatisieren: Denn für die Montageplanung<br />
ist es üblich, einen Mix aus Informationen wie 2D-Bildern,<br />
Stücklisten und Modellbeschreibungen zu nutzen. Gerade für die<br />
Modellbeschreibungen waren oft Expertise und Erfahrung der<br />
Fachkräfte wichtig – alles in allem ein uneinheitlicher, aufwendiger<br />
und fehleranfälliger Prozess. Die Software reduziert Vorbereitungszeit<br />
und Personalkosten und vermeidet, dass bei der Datenerhebung<br />
aus den verschiedenen Informationsquellen Verständnisfehler<br />
oder Inkonsistenzen vorkommen.<br />
Wir nehmen Sie<br />
mit in die Zukunft!<br />
Innovative Technologien ermöglichen der Industrie,<br />
ihre Produktionsprozesse weiter zu optimieren.<br />
Gestalten Sie den Wandel mit.<br />
AUTOMATISCHE MONTAGEPLANUNG<br />
Die zweite Softwarekomponente, der „Assembly Composer“, liest<br />
die extrahierten Montageinformationen aus der STEP-Datei aus<br />
und speist sie in ein grafisches Tool für die Montageplanung ein.<br />
Die Fachkräfte sehen damit die visualisierten Informationen, sodass<br />
sie die Montage dreidimensional und spielerisch planen<br />
können. Auch dies war bisher ein rein manueller und oft unstrukturierter<br />
Prozess, der mit der Software schneller, günstiger und<br />
fehlerfrei wird. Durch die intuitive grafische Bedienung eröffnet<br />
sich damit die Möglichkeit, korrekte und konsistente Montageanleitungen<br />
und -videos in kürzester Zeit zu generieren.<br />
Komplett wird das Trio an Softwarekomponenten durch die KI-<br />
Montageassistenz „KIM“. Nach Abschluss der Montageplanung<br />
können die Daten aus dem Büro, auf deren Basis die Software kostengünstig<br />
und schnell eine Montageassistenz bereitstellt, direkt<br />
am Montagearbeitsplatz eingesetzt werden. Diese Assistenz unterstützt<br />
die Fachkräfte insbesondere bei komplexen Produkten<br />
interaktiv. Mithilfe von KIM wird das Personal produktiver und<br />
macht weniger Fehler sowohl bei der konkreten Montageaufgabe<br />
als auch bei anderen Faktoren wie etwa der richtigen Reihenfolge<br />
der Montageschritte. Alles in allem hebt Assemblio die manuelle<br />
Montage auf ein neues Niveau – und das bereits ab Losgröße 1.<br />
Bild: Fraunhofer IPA<br />
www.ipa.fraunhofer.de<br />
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