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My Factory 11-12/2022

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<strong>11</strong>-<strong>12</strong><br />

19186<br />

Nov./Dez. <strong>2022</strong><br />

€ <strong>11</strong>,00<br />

TITEL<br />

Agile, autonome Systeme<br />

08 sicher betreiben<br />

Umfangreiches Update<br />

20 für ein Sägezentrum<br />

SPECIAL: Drucklufttechnik – Fokus<br />

auf Effizienz und Nachhaltigkeit<br />

myfactory-magazin.de


MULTIMEDIAL VERNETZT<br />

KUNDEN GEWINNEN!<br />

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Bitte kontaktieren Sie mich, ich berate Sie gerne!<br />

Carmen Nawrath<br />

Head of Sales<br />

Telefon: 0049/6131/992-245<br />

c.nawrath@vfmz.de


EDITORIAL<br />

EIN HERAUSFORDERNDER<br />

WINTER LIEGT VOR UNS<br />

Produktion und Lieferfähigkeit vieler Unternehmen der produzierenden<br />

Industrie geraten durch rasante Preissteigerungen und mangelnde<br />

Verfügbarkeit von Erdgas und Strom zunehmend unter Druck. Die Situation<br />

wird immer prekärer, dabei hat der Winter noch nicht einmal begonnen. Eine<br />

schnelle Lösung ist leider nicht in Sicht. Es gilt also, sich der Herausforderung<br />

zu stellen und Lösungen zur Steigerung der Energieeffizienz zu implementieren.<br />

Bereits kleine Maßnahmen wie etwa das Ersetzen von Leuchtmitteln<br />

durch LEDs oder auch die Sensibilisierung der Mitarbeiter für das Thema<br />

Energiesparen zeigen Wirkung. Wer schon tätig war und beispielsweise ein<br />

Energie-Monitoring-System installiert hat, mit dem sich Energiefresser<br />

identifizieren lassen oder wer gar schon eine der sehr begehrten Wärmepumpen<br />

für die Optimierung der Heizung installiert hat, ist jetzt klar im<br />

Vorteil. Denn die schnelle Umsetzung von Maßnahmen ist derzeit aufgrund<br />

der großen Nachfrage oftmals nicht möglich.<br />

Trotz vielfältiger Hindernisse ist es dennoch elementar, die Verbesserung<br />

der Energie- und Rohstoffeffizienz schnellstmöglich voranzutreiben. Nur so<br />

lässt sich – wenn auch eher langfristig – eine verbesserte Resilienz gegen<br />

zukünftige Krisensituationen erreichen. Anregungen für die Optimierung<br />

der Effizienz im Produktions- und Betriebsumfeld bieten wir Ihnen auch in<br />

dieser Ausgabe von MY FACTORY. Erfahren Sie beispielsweise auf S. <strong>12</strong>,<br />

wie die Stromversorgung als eines der Kernelemente einer wirtschaftlichen<br />

Fertigung optimiert werden kann. Oder informieren Sie sich in unserem<br />

Special ab S. 34 über vielfältige Lösungen, mit denen sich die besonders<br />

energieintensive Drucklufttechnik ressourcenschonend aufstellen lässt.<br />

Kommen Sie gut durch den Winter!<br />

Martina Laun<br />

Redakteurin<br />

m.laun@vfmz.de


20<br />

EDITORIAL<br />

03 Ein herausfordernder Winter liegt vor uns<br />

SMART NEWS<br />

06 Kurz und prägnant – das sollten Sie wissen<br />

TITEL<br />

08 Safety first: So lassen sich agile, autonome<br />

Systeme sicher betreiben<br />

SMART PRODUCTION<br />

<strong>12</strong> Smart und verlässlich: Digitalisierung<br />

des 24-V-Versorgungssystems von<br />

Produktionsanlagen<br />

14 Update: Produkte, Technologien,<br />

Trends zur SPS in Nürnberg<br />

16 Zinkdruckguss-Standardwerkstoff in<br />

der additiven Fertigung: Start frei für<br />

die Serienproduktion<br />

20 Umfassend modernisiert und erweitert:<br />

Update für ein Sägezentrum<br />

24 Update: Produkte, Technologien, Trends BETRIEBSTECHNIK<br />

TITEL<br />

08<br />

26 Visuelle Auskunft über mechanische<br />

Drucklasten: Folien als Messmittel<br />

27 Update: Produkte, Technologien, Trends<br />

INTRALOGISTIK<br />

28 GS1-konforme Palettenetikettierung:<br />

Produkte durchgängig sicher identifizieren<br />

30 Update: Produkte, Technologien, Trends<br />

WARTUNG-UND INSTANDHALTUNG<br />

32 Revisionssicher warten: Digital<br />

gestützte Instandhaltung in einer<br />

Just-in-Sequence-Fertigung<br />

Anzeige: K.A. Schmersal Gmbh & Co. KG, Wuppertal<br />

▲<br />

Robotik und Co. sicher betreiben? Wie das geht,<br />

erfahren Sie in unserem Titelbeitrag.<br />

4 MY FACTORY <strong>2022</strong>/<strong>11</strong>-<strong>12</strong> www.myfactory-magazin.de


36<br />

SPECIAL DRUCKLUFTTECHNIK<br />

34 Druckluftversorgung bei einem Metallverarbeiter:<br />

Konstanz und ein Plus an Effizienz<br />

36 Zuverlässige Druckluftversorgung für die<br />

Lebensmittelindustrie dank Wartung und<br />

Service 4.0<br />

40 Retrofit von Gebläsen und Verdichtern: Smart<br />

Upgrade mit 3D-Laserscanning<br />

41 Update: Produkte, Technologien, Trends<br />

AUSBLICK<br />

42 Neue Wege bei der Montageplanung<br />

24 Impressum<br />

NEU<br />

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Aber gleichzeitig so viel mehr: Sie begeistert mit extremer Laufruhe<br />

und einzigartig niedriger Unterfahrhöhe (nur 240 mm), während sie sich<br />

Dank ihres modularen Aufbaus (pat. pend.) werkzeuglos auseinander-<br />

bauen lässt und die Hebelast so auf weniger als 35 kg reduziert.<br />

Durchdachte Innovationen für mehr Transportfähigkeit und Komfort!<br />

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ENDRESS+HAUSER: PLATIN<br />

FÜR NACHHALTIGKEIT<br />

Endress+Hauser hat im EcoVadis-Nachhaltigkeitsrating<br />

erneut 76 von 100<br />

Punkten erzielt. Die Firmengruppe<br />

konnte somit die Spitzenposition aus<br />

dem Vorjahr halten und zählt weiterhin<br />

zum besten Prozent der verglichenen<br />

Unternehmen. „Unsere Nachhaltigkeits-<br />

Reise geht natürlich weiter. Der Platin-<br />

Status zeigt, dass wir dabei auf einem<br />

guten Weg sind“, sagt Matthias Altendorf,<br />

Chief Executive Officer der Endress+<br />

Hauser Gruppe. Detaillierte Informationen<br />

zum EcoVadis Nachhaltigkeits-Audit<br />

veröffentlicht Endress+Hauser unter<br />

www.endress.com/ecovadis<br />

www.endress.com<br />

UMFRAGE: SIEGESZUG VON ROBOTIK UND COBOTS<br />

Längst sind Roboter und smarte Helfer keine Seltenheit mehr in deutschen<br />

Betrieben. Dank der enormen Weiterentwicklung der Robotik stehen<br />

Unternehmen viele Möglichkeiten offen. Auch für kleine und mittelständische<br />

Firmen sind Roboter inzwischen erschwinglich und attraktiv.<br />

Dennoch scheint das volle Einsatzpotenzial noch nicht ausgeschöpft zu<br />

sein. reichelt elektronik hat hierzu mehr als 1 500 Unternehmen aus der<br />

Industrie – darunter 500 in Deutschland – befragt. Die Umfrage wurde im<br />

August <strong>2022</strong> von OnePoll im Auftrag von reichelt elektronik durchgeführt.<br />

www.reichelt.de<br />

OPTIMUM-PROJEKT GEWINNT EXZELLENCE AWARD<br />

Das ITEA-Projekt Optimum (OPTimised Industrial IoT and Distributed Control<br />

Platform for Manufacturing and Material Handling) startete im November<br />

2017 zur Entwicklung einer zukunftsweisenden Steuerungsplattform für die<br />

Domänen „Material Handling” und „Smart Manufacturing”. An dem unter<br />

der Leitung von Demag Cranes & Components durchgeführten Forschungsprojekt<br />

waren 17 Konsortialpartner aus sechs Nationen beteiligt. In Deutschland<br />

wurde es vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF)<br />

gefördert. Das Projekt wurde nun mit dem „Exceptional ITEA Award of<br />

Excellence“ ausgezeichnet. Die Jury begründet ihre Entscheidung damit,<br />

dass sich Optimum durch einen hohen Grad an Innovationen sowie deutlichen Auswirkungen auf die Märkte in den<br />

Domänen „Material Handling“ und „Smart Manufacturing“ auszeichne und es große Erfolge in der Standardisierung erzielt<br />

habe. Unter bit.ly/3dqHSiM gibt es mehr Informationen.<br />

www.demagcranes.de<br />

RECYCLING-PROJEKT NIMMT WEITER FAHRT AUF<br />

Aus Kunststoff wieder Erdöl gewinnen: Dieses Ziel verfolgt das britische<br />

Unternehmen Mura Technology mit dem HydroPRS-Verfahren. Ein Anliegen,<br />

das auch der motion plastics Spezialist igus teilt. Seit 2020 unterstützt<br />

igus als Investor das Vorhaben von Mura. Die erste HydroPRS-Anlage<br />

für das chemische Recycling von Kunststoffabfällen wird aktuell in<br />

Teesside, England, gebaut. Der Recycling-Pionier will die Anlage Anfang<br />

2023 in Betrieb nehmen. In Zukunft sollen weltweit weitere HydroPRS-<br />

Anlagen gebaut werden – auch in Deutschland. Ein Standort befindet sich<br />

derzeit in der Entwicklungsphase und geht voraussichtlich 2025 in Betrieb.<br />

„Wir wissen um die großartigen Möglichkeiten dieser bahnbrechenden Technologie und unterstützen Mura, um dem<br />

chemischen Recycling zum Durchbruch zu verhelfen. Gemeinsam möchten wir die Kreislaufwirtschaft von Kunststoff<br />

vorantreiben, um so kostbare Ressourcen und Rohstoffe zu schonen”, sagt Frank Blase, Geschäftsführer der igus GmbH.<br />

www.igus.de<br />

6 MY FACTORY <strong>2022</strong>/<strong>11</strong>-<strong>12</strong> www.myfactory-magazin.de


SMART NEWS<br />

PRÄDIKATSZERTIFIKAT ZUM<br />

AUDIT „BERUFUNDFAMILIE“<br />

Sandvik Coromant ist erneut mit dem<br />

Qualitätssiegel für seine Kultur des<br />

gelebten Miteinanders und seine<br />

familienfreundliche Personalpolitik<br />

geehrt worden – dieses Mal gar mit<br />

Prädikat. Nach den Auditierungen der<br />

Jahre 20<strong>12</strong>, 2013 und 2019 schloss der Spezialist für Werkzeuge und<br />

Zerspanungslösungen nun auch das Dialogverfahren erfolgreich ab. Diesen<br />

Prozess durchlaufen Unternehmen, die mit dem audit berufundfamilie seit<br />

10 Jahren eine strategisch angelegte familien- und lebensphasenbewusste<br />

Personalpolitik verfolgen. „Das Besondere an Sandvik Coromant ist unser<br />

Miteinander, unser Teamspirit“, unterstreicht Barbara Thaler-Rohr, HR<br />

Business Partner bei Sandvik Coromant.<br />

www.sandvik.coromant.com<br />

„Die großen globalen Herausforderungen<br />

fordern insbesondere<br />

von führenden Playern am<br />

Technologiestandort Deutschland,<br />

dass Nachhaltigkeit in das Zentrum<br />

ihrer Geschäftsmodelle rückt.“<br />

Frank Stührenberg, CEO Phoenix Contact<br />

44 %<br />

betrug der Zuwachs an<br />

installierten Robotern in<br />

China 2021. Damit installierte<br />

China im vergangenen<br />

Jahr die Hälfte aller<br />

Industrie-Roboter weltweit.<br />

Quelle: IFR<br />

84 %<br />

der deutschen Unternehmen<br />

planen in den nächsten drei<br />

Jahren Investitionen in Robotik<br />

und Automatisierung aufgrund<br />

von Verschiebungen in<br />

der Lieferkette.<br />

Quelle: ABB Supply Chain Studie <strong>2022</strong><br />

NEU<br />

DIE ZEIT<br />

IST REIF<br />

NEXT GENERATION ROBOTICS<br />

Keine Spielerei, sondern echte Antworten auf Fachkräftemangel,<br />

steigende Lohnkosten und ökologische Nachhaltigkeit – das ist<br />

es, was die weltweit führende ECOBOT-Serie auszeichnet. Voll<br />

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SMART PRODUKTION<br />

PRODUCTION<br />

AGILE, AUTONOME SYSTEME SICHER BETREIBEN<br />

SAFETY FIRST<br />

Robotik, Optik, künstliche Intelligenz – das sind die drei Schlüsselbereiche der<br />

Modernisierung in der Industrie, auf die sich ein junges französisches Unternehmen<br />

spezialisiert hat. Damit die zahlreichen flexiblen, agilen und autonomen Systeme<br />

ihre Wirkung bei den Anwendern voll entfalten können, ohne die Bediener<br />

zu gefährden, bedarf es zuverlässiger Sicherheitstechnik.<br />

8 MY FACTORY <strong>2022</strong>/<strong>11</strong>-<strong>12</strong> www.myfactory-magazin.de


SMART PRODUCTION<br />

01 Der modulare<br />

Aufbau der Schmersal<br />

Sicherheitssteuerung PSC1<br />

vereinfacht den Aufbau<br />

komplexer, mehrteiliger<br />

Anlagen mit vernetzten<br />

Sicherheitssubsystemen<br />

Das junge Unternehmen Siléane aus St. Etienne in Frankreich<br />

entwickelt autonome Industrieroboter der neuesten<br />

Generation, die alle Arten von Produkten handhaben<br />

können. Die Roboter passen sich selbsttätig und<br />

in Echtzeit an, um Gefährdungen zu vermeiden und gewährleisten<br />

gleichzeitig eine gleichbleibende Geschwindigkeit sowie<br />

einen konstanten Produktionsfluss an den Fertigungsstraßen.<br />

„Unsere Produktpalette an Robotern umfasst drei verschiedene<br />

Modelle: den Flowpick für schnelle und adaptive Pick-and-Place-<br />

Vorgänge, Rovaldy für Anwendungen zur Oberflächenbehandlung<br />

und den Bin-Picking- und Sortierroboter Kamido“, erläutert<br />

Jérémy Gagliardini, Teamleiter Automatisierung und Robotik im<br />

Geschäftsbereich TTS von Siléane, der für Oberflächenbehandlung<br />

und Mikrotechnik zuständig ist. Die Zielgruppen des Unternehmens<br />

sind Produktionsbetriebe, bei speziellen Projekten aber<br />

auch Forschungs- und Entwicklungsabteilungen: „Wir können<br />

bei Bedarf auch Forschung betreiben und stellen unsere F+E-<br />

Kenntnisse zur Verfügung.“<br />

SICHERHEIT ALS HAUPTPROBLEMATIK<br />

IN DER ENTWICKLUNG<br />

In der Entwicklung geht es nicht nur um Leistung, Betriebszeiten<br />

und Zuverlässigkeit, sondern auch um die Reproduzierbarkeit<br />

und Sensibilität der menschlichen Bewegungen. „Da wir mitunter<br />

sehr große Maschinen von bis zu 10 × 10 Metern Größe<br />

ausstatten, benötigen wir besonders effiziente Systeme, um eine<br />

maximale Sicherheit der Bediener und Wartungstechniker zu<br />

gewährleisten, die sich in der Anlage oder in der Nähe der<br />

Maschine befinden“, so Jérémy Gagliardini.<br />

Mit der Aufgabenstellung bei einem Maschinenstillstand, bei<br />

Wartungsarbeiten oder einem Werkzeugwechsel die betroffenen<br />

Bereiche abzusichern und einen sicheren Zugang zu den Gefahrenbereichen<br />

zu ermöglichen, wandte sich Siléane an Schmersal.<br />

Die Lösung boten Sicherheitszuhaltungen mit integrierter RFID-<br />

Sensorik. „Für unseren Verkabelungsbedarf verwenden wir eine<br />

passive Feldbox von Schmersal, mit der mehrere Sicherheits-<br />

www.myfactory-magazin.de MY FACTORY <strong>2022</strong>/<strong>11</strong>-<strong>12</strong> 9


SMART PRODUCTION<br />

02<br />

zuhaltungen der Baureihe AZM300 in Reihe geschaltet werden.<br />

Von der Feldbox führt ein Kabel zu der Sicherheitssteuerung<br />

Protect PSC1 von Schmersal. So kann jede einzelne Sicherheitszuhaltung<br />

in der Reihe ver- und entriegelt werden“, erläutert<br />

Jérémy Gagliardini. Die Gefährdung geht vor allem von Robotern<br />

und Anlagen mit hohen Produktionsgeschwindigkeiten aus.<br />

Sicherheitszuhaltungen sorgen dafür, dass der Bediener vor<br />

gefahrbringenden Bewegungen geschützt wird.<br />

VON DER MASCHINENSICHERHEIT<br />

ZU INDUSTRIE 4.0<br />

Die passive Feldbox (PFB) ermöglicht nicht nur die kostengünstige<br />

Verdrahtung von Sicherheitsschaltgeräten in Reihenschaltung,<br />

sondern leitet auch die Diagnosedaten und Statusinformationen<br />

an das Terminal des Maschinenbedieners weiter. „Dank dieser<br />

Transparenz sind die Anwender stets über alle Betriebszustände<br />

der Maschinen informiert und können insbesondere Wartungsmaßnahmen<br />

effizienter durchführen, da das System jeden Fehler<br />

schnell erkennt“, sagt Jérémy Gagliardini. Das ist aber nicht der<br />

einzige Vorteil eines solchen Systems: „Wir sparen mit der PFB<br />

deutlich an Verdrahtungsaufwand ein. Normalerweise müssen<br />

MODULARE SICHERHEITSSTEUERUNG<br />

Die modulare Sicherheitssteuerung Protect PSC 1 bietet<br />

eine sichere Logiksteuerung sowie einen Anschluss für<br />

sämtliche gängigen Sicherheitsschaltgeräte bis SIL 3<br />

bzw. PL e. Dadurch, dass die Produktreihe Protect PSC<br />

wahlweise zentral oder dezentral modular aufgebaut<br />

wird, können die Steuerungen exakt an die jeweilige<br />

Aufgabenstellung angepasst werden.<br />

NICHT NUR SICHERHEIT IN REIHE,<br />

SONDERN AUCH TRANSPARENZ<br />

Die passive Feldbox ermöglicht nicht nur die<br />

kostengünstige Verdrahtung von Sicherheitsschaltgeräten<br />

in Reihenschaltung, sondern leitet auch<br />

Diagnosedaten und Statusinformationen an das<br />

Terminal des Maschinenbedieners weiter. Dank<br />

dieser Transparenz sind die Anwender stets über<br />

alle Betriebszustände der Maschinen informiert.<br />

Jérémy Gagliardini, Teamleiter Automatisierung und Robotik<br />

im Geschäftsbereich TTS von Siléane<br />

wir bei einer Sicherheitszuhaltung acht Leitungen verlegen. Hier<br />

braucht es nur ein Kabel zwischen der Sicherheitszuhaltung und<br />

dem Verteiler, wodurch zusätzlich Spannungsabfälle aufgrund<br />

der Länge der Maschine vermieden werden.“ Die PFB ist auch für<br />

den Bediener der Maschine von Vorteil, da die Feldbox die Einzeldiagnose<br />

der angeschlossenen Sicherheitsschaltgeräte ermöglicht.<br />

Das bedeutet, es ist für den Bediener genau erkennbar, welcher<br />

Schalter in der Reihe ein Signal ausgelöst hat. Daher muss er<br />

im Falle eines Problems nur das identifizierte defekte Bauteil austauschen,<br />

statt wertvolle Zeit bei der Fehlersuche zu verlieren.<br />

SICHERHEITSSTEUERUNG VEREINFACHT<br />

AUFBAU KOMPLEXER ANLAGEN<br />

Der modulare Aufbau der Schmersal Sicherheitssteuerung PSC1<br />

vereinfacht den Aufbau komplexer, mehrteiliger Anlagen mit<br />

vernetzten Sicherheitssubsystemen. „Wir definieren bei der<br />

Planung die zu sichernden Bereiche, bis hin zu einem Mehrzonenmanagement,<br />

je nach Risikobewertung. Die einzelnen<br />

Bereiche können völlig autonom agieren.“ Der Vorteil: Durch<br />

den Einsatz der Kompaktsteuerung PSC1 von Schmersal kann<br />

10 MY FACTORY <strong>2022</strong>/<strong>11</strong>-<strong>12</strong> www.myfactory-magazin.de


SMART PRODUCTION<br />

03 04<br />

02 Für die Absicherung von Gefahrenbereichen<br />

verwendet Siléane u.a. Sicherheitszuhaltungen<br />

der Baureihe AZM300<br />

03 Über den SD-Bus als universelle<br />

Kommunikationsschnittstelle werden<br />

die Zustandsdaten der angeschlossenen<br />

Geräte weitergeleitet<br />

04 Die passive Feldbox (PFB) ermöglicht<br />

die kostengünstige Verdrahtung von Sicherheitsschaltgeräten<br />

in Reihenschaltung<br />

Siléane bei Fertigungslinien mit zwei Maschinen eine Maschine<br />

weiterlaufen lassen, während die andere gewartet wird.<br />

„Siléane ist ein Vorreiter in Sachen Industrie 4.0, insbesondere<br />

bei der Erfassung und Harmonisierung von Sensordaten“, sagt<br />

Jean Baptiste Fournaise, Geschäftsführer der französischen<br />

Niederlassung von Schmersal. „Auf diese Weise kann das Unternehmen<br />

viele wertvolle Informationen über den Zustand und die<br />

Lebensdauer der Betriebsmittel sammeln und eine vorausschauende<br />

Wartung betreiben. Zudem führt Siléane bei einigen<br />

Kunden Fernwartungen durch, um ein schnellstmögliches Eingreifen<br />

sicherstellen zu können.“ Diese Informationen werden<br />

über eine weitere Lösung von Schmersal bereitgestellt – den<br />

SD-Bus als universelle Kommunikationsschnittstelle. So sind<br />

stets Zustandsdaten über Betriebsmittel verfügbar.<br />

Bilder: Aufmacher Siléane, Rest Schmersal<br />

AUTOR<br />

Olivier Guillon,<br />

Production Maintenance,<br />

Schmersal,<br />

Niederlassung Frankreich<br />

ZUSATZINHALTE IM NETZ<br />

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www.schmersal.de<br />

DIE GEFÄHRDUNG GEHT VOR<br />

ALLEM VON ROBOTERN UND<br />

ANLAGEN MIT HOHEN PRODUKTIONS-<br />

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Mehr Vertrauen: Robuste<br />

Bauweise und hohe Präzision<br />

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SMART PRODUCTION<br />

DIGITALISIERUNG DES 24-V-VERSORGUNGSSYSTEMS VON PRODUKTIONSANLAGEN<br />

STROMVERSORGUNG –<br />

SMART UND VERLÄSSLICH<br />

Betreiber von Produktionsstätten und -anlagen<br />

streben danach, die Energieeffizienz und<br />

Verfügbarkeit durch moderne Technologie zu<br />

maximieren. Mit der datengetriebenen Lösung<br />

„Smart Reliable Power Supply“, die einen Teil<br />

des ganzheitlichen Digitalisierungsansatzes<br />

„Digital <strong>Factory</strong> now“ darstellt, fokussiert sich<br />

Phoenix Contact auf eines der Kernelemente einer<br />

wirtschaftlichen Fertigung: die Stromversorgung.<br />

Aufgrund der derzeitigen internationalen Entwicklungen<br />

sowie des fortschreitenden Klimawandels muss der Umgang<br />

mit den zur Verfügung stehenden Ressourcen neu<br />

durchdacht werden. Phoenix Contact zielt daher darauf<br />

ab, den Herausforderungen des Zukunftsbilds der All Electric<br />

Society technologisch zu begegnen. Die All Electric Society<br />

beschreibt eine Welt, in der Energie aus erneuerbaren Ressourcen<br />

in ausreichendem Maße sowie bezahlbar vorhanden ist.<br />

Neben der konsequenten Erzeugung und Nutzung regenerativer<br />

Energie erweisen sich die Senkung des primären Energiebedarfs<br />

durch Energieeffizienzmaßnahmen sowie die Schaffung von<br />

digitalen, intelligenten und vernetzten Systemen als Schlüssel für<br />

eine nachhaltige Zukunft.<br />

MIT DIGITALISIERUNG VERFÜGBARKEIT<br />

UND EFFIZIENZ STEIGERN<br />

Das beschriebene Szenario betrifft nicht nur die Bereiche des<br />

täglichen Lebens, sondern alle Glieder entlang der globalen<br />

Wertschöpfungskette. Vor diesem Hintergrund gilt es, auch die<br />

Fabrikautomation durch neue Konzepte und Lösungen nachhaltig<br />

zu gestalten. Großes Potenzial besteht hier in der Digitalisierung,<br />

die die Produktion allerdings zunächst vor einige Herausforderungen<br />

stellt. Nichtsdestotrotz eröffnet sie zahlreiche<br />

Möglichkeiten zur Steigerung der Verfügbarkeit und Effizienz.<br />

Im Zentrum smarter und digitalisierter Fabriken steht, Daten<br />

zu erheben, zu verarbeiten und an der richtigen Stelle im passenden<br />

Format wieder bereitzustellen. Der Ansatz Digital <strong>Factory</strong> now<br />

bietet dazu verschiedene Lösungen, die in vier Handlungsfelder<br />

aufgeteilt sind. Data Collection, Storage and Evaluation, Data<br />

Transportation, Data Security und Data Usage. Die einzelnen<br />

Bausteine können individuell angepasst und kombiniert werden.<br />

Auf diese Weise lässt sich die Digitalisierung in jeder Fertigung<br />

ganz nach dem jeweiligen Bedarf sowie unabhängig vom aktuellen<br />

technischen Entwicklungsstand umsetzen.<br />

SMART RELIABLE POWER SUPPLY<br />

ALS WICHTIGER FAKTOR<br />

Das Portfolio des Konzepts Digital <strong>Factory</strong> now wird stetig<br />

weiterentwickelt. In diesem Kontext resultiert die zunehmende<br />

Elektrifizierung, Vernetzung und Automatisierung in der Notwendigkeit,<br />

das Leistungsspektrum um die Lösung Smart Reliable<br />

Power Supply zu ergänzen. Dabei handelt es sich um einen ganzheitlichen<br />

Ansatz für die zuverlässige Stromversorgung von<br />

Maschinen und Produktionsanlagen.<br />

Smart Reliable Power Supply besteht aus der Kombination<br />

einer Stromversorgung aus der Produktfamilie Quint Power mit<br />

dem Geräteschutzschaltersystem der Baureihe Caparoc. Beide<br />

Geräte bilden eine intelligente und modulare Lösung für ein abgesichertes<br />

24-V-Versorgungssystem. Durch den integrierten<br />

Zwei-Draht-Bus zwischen der Stromversorgung und dem Geräteschutzschaltersystem<br />

lässt sich Quint Power einfach und kostengünstig<br />

in das Netzwerkprotokoll von Caparoc einbinden. Die<br />

Profinet-Schnittstelle des Geräteschutzschaltersystems ermög-<br />

<strong>12</strong> MY FACTORY <strong>2022</strong>/<strong>11</strong>-<strong>12</strong> www.myfactory-magazin.de


SMART PRODUCTION<br />

DURCH SMARTE VERKNÜPFUNG<br />

DER STROMVERSORGUNG MIT DEM<br />

GERÄTESCHUTZSCHALTER WIRD DAS<br />

24-V-VERSORGUNGSSYSTEM EINER<br />

PRODUKTIONSANLAGE DIGITALISIERT<br />

Basic. Auf diese Weise wird die Datentransparenz der kompletten<br />

Anlage erhöht und der Anwender erhält Informationen über alle<br />

wesentlichen Betriebs- und Diagnosedaten. Ein solch umfassendes<br />

Condition Monitoring führt letztlich zu einer hohen Anlagenverfügbarkeit.<br />

Ferner liefert das System die Daten zur Ermittlung der Leistungsreserven<br />

einer Anlage. In Kombination mit einem modularen<br />

Aufbau vereinfacht sich folglich die Erweiterung der Anlage.<br />

Im Hinblick auf die Bestrebungen zur Erlangung einer höheren<br />

Energieeffizienz kann der Anwender zusätzliche Leistungsreserven<br />

und große Verbraucher feststellen.<br />

licht nun eine vollständige Transparenz sowie den Zugriff auf das<br />

Gesamtsystem. Darüber hinaus kann der Anwender per Webserver<br />

vor Ort auf Betriebszustände, Fehlermeldungen und Einstelldetails<br />

des Systems zugreifen. Die Versorgungslösung schafft<br />

somit die vollständige Datenkonsistenz von der Primärseite bis<br />

zu den abgesicherten Verbraucherkreisen.<br />

BAUSTEINBIBLIOTHEK FÜR EINFACHE<br />

INBETRIEBNAHME<br />

Über die Profinet-Schnittstelle lassen sich sämtliche relevante<br />

Daten des Gesamtsystems im übergeordneten Automatisierungssystem<br />

auslesen. Dem Anwender stehen hier allgemeine Betriebsdaten,<br />

das digitale Typenschild, Diagnosedaten der AC-Seite sowie<br />

Diagnosedaten der DC-Seite und der abgesicherten DC-Seite zur<br />

Verfügung. Zudem kann die Parametrierung des Gesamtsystems<br />

einfach und schnell über das Automatisierungssystem<br />

vorgenommen werden. Nach einem Gerätetausch spart die<br />

direkte Übernahme der Parametrierung Zeit und vermeidet<br />

Anwenderfehler.<br />

Bestenfalls wird PLCnext Control als Automatisierungssystem<br />

verwendet. Für diese Steuerungen steht auf dem digitalen Marktplatz<br />

PLCnext Store die Bausteinbibliothek Caparoc Basic bereit.<br />

Sie erleichtert die Inbetriebnahme der Smart Reliable Power<br />

Supply durch vorgefertigte PLCnext-Bausteine, die die Daten<br />

sowohl zyklisch als auch azyklisch auslesen und anwenderfreundlich<br />

aufbereiten. Das spart weitere Zeit und den Programmieraufwand.<br />

Fehlerzustände oder Überschreitungen von Schwellwerten<br />

können also durch die PLCnext Control frühzeitig erkannt werden,<br />

was die Planung von Wartungen effizienter gestaltet und<br />

eine Reduzierung der Ausfallzeiten auf ein Minimum erlaubt.<br />

Das integrierte Fehlerprotokoll gestattet bei der Fehlersuche im<br />

<strong>12</strong>-bis-24-VDC-Bereich eine schnelle Identifizierung des Problems.<br />

Dabei unterstützt das Meldesystem der Bibliothek Caparoc<br />

FAZIT<br />

Die Lösung Smart Reliable Power Supply ergänzt das Portfolio<br />

der Digital <strong>Factory</strong> now um ein Konzept für den essenziellen<br />

Bereich der Stromversorgung. Aufgrund der smarten Verknüpfung<br />

der Stromversorgung Quint Power (20 A oder 40 A) mit dem<br />

Geräteschutzschaltersystem Caparoc wird das 24-V-Versorgungssystem<br />

einer Produktionsanlage digitalisiert. Die zur Verfügung<br />

gestellten Daten lassen sich einfach und schnell über das Profinet-Protokoll<br />

im übergeordneten Automatisierungssystem auslesen.<br />

Die Bausteinbibliothek unterstützt dabei, indem die Daten<br />

unter anderem in einem anwenderfreundlichen Format bereitgestellt<br />

werden. Je nach Applikation kann der Anwender<br />

Betriebszustände und Fehlermeldungen direkt analysieren und<br />

visualisieren.<br />

Smart Reliable Power Supply ermöglicht somit ein umfassendes<br />

Condition Monitoring für eine hohe Anlagenverfügbarkeit, eine<br />

einfache und fehlerfreie Anlagenerweiterung sowie die<br />

Steigerung der Energieeffizienz.<br />

Bilder: Phoenix Contact<br />

www.phoenixcontact.com<br />

AUTOR<br />

Lukas Wehage, Solution Engineer – VMM<br />

<strong>Factory</strong> Automation, Phoenix Contact<br />

Electronics GmbH, Bad Pyrmont<br />

ZUSATZINHALTE IM NETZ<br />

www.phoenixcontact.com/digitalfactorynow<br />

www.myfactory-magazin.de MY FACTORY <strong>2022</strong>/<strong>11</strong>-<strong>12</strong> 13


SMART PRODUCTION<br />

SPS <strong>2022</strong> – DIE AUTOMATISIERUNGSBRANCHE BLICKT NACH VORNE<br />

Bei der 31. Ausgabe der SPS werden rund<br />

<strong>11</strong>00 Aussteller aus aller Welt auf der<br />

Fachmesse für smarte und digitale<br />

Automatisierung erwartet. Vom 08. bis<br />

10.<strong>11</strong>.<strong>2022</strong> werden in Nürnberg die<br />

neuesten Produkte und Lösungen sowie<br />

richtungsweisende Technologien der<br />

Zukunft für die industrielle Automation<br />

vorgestellt. Die Besucher der Messe<br />

profitieren auch in diesem Jahr von dem<br />

breit aufgestellten Angebot der nationalen<br />

und internationalen Automatisierungs-<br />

und Digitalisierungsanbieter und<br />

haben die Möglichkeit, innerhalb der drei<br />

Messetage in Nürnberg und darüber<br />

hinaus auf der ergänzenden digitalen Eventplattform „SPS on air“ einen kompletten Marktüberblick zu erhalten.<br />

Die SPS informiert mit einem umfangreichen Vortragsprogramm zu aktuellen Themen aus der Automatisierungsbranche.<br />

Bereits in der Woche vor Veranstaltungsbeginn haben Ticketbesitzer die Möglichkeit über die „SPS on<br />

air“ – Plattform an einem digitalen Pre-Heat-Event mit zahlreichen Fachvorträgen und Produktvorschauen teilzunehmen.<br />

Während der Messelaufzeit wird das ergänzende Programm auf dem VDMA/ZVEI-Forum auf dem Messegelände<br />

in Halle 3 sowie aus dem SPS Live Studio in Nürnberg über die digitale Ergänzung „SPS on air“ gespielt.<br />

Darüber hinaus können die Teilnehmer auf der digitalen Plattform Kontaktanbahnungen und Terminvereinbarungen<br />

sowohl vor Ort als auch digital durchführen, sich untereinander vernetzen sowie Ansprechpartner für ihre<br />

spezifischen Automatisierungsfragen finden.<br />

www.sps-messe.de<br />

Druck, Temperatur, Füllstand<br />

www.afriso.de/prozesse<br />

Alles aus einer Hand?<br />

Präzise MSR-Technik<br />

von AFRISO!<br />

INDUSTRIE-4.0-PROGRAMM FÜR<br />

DIE PROZESSINDUSTRIE<br />

Intelligente Messgeräte erheben in der Feldebene zahlreiche<br />

Daten. Doch bis zu 97 % davon bleiben ungenutzt. Dabei sind<br />

sie der Rohstoff für die Industrie 4.0. #empowerthefield, das<br />

Industrie-4.0-Programm von Endress+Hauser, sorgt dafür,<br />

dass Anlagenbetreiber das Potenzial der Daten nutzen<br />

können. Mit dem cloudbasierten IIoT-Ökosystem Netilion<br />

sollen sich Digitalisierungsprojekte einfach starten lassen. Praxiserprobte Lösungspakete<br />

erzeugen einen digitalen Zwilling der installierten Basis und machen diese mobil verfügbar.<br />

Mit Netilion überwachen Anwender den Gerätezustand und eine vorausschauende Wartung<br />

wird möglich.<br />

www.endress.com<br />

74-03<br />

NEUES ZUBEHÖR FÜR SCHLANKE SICHERHEITSZUHALTUNG<br />

Mit dem neuen Türgriffsystem DHS-150 ist die schlanke<br />

Sicherheitszuhaltung AZM150 von Schmersal jetzt noch<br />

anwendungsfreundlicher. Der ergonomische DHS-150 erspart<br />

einen separaten Türgriff und ist für Maschinenumhausungen<br />

bzw. -umzäunungen sowie für alle Standard-Aluminiumprofile<br />

in 40 mm Breite geeignet. Der robuste Türriegel kommt<br />

insbesondere bei schweren Schwenktüren zum Einsatz und ist<br />

auch unter rauen Umgebungsbedingungen verwendungsfähig.<br />

Ein Vorteil des neuen Zubehörs ist u.a., dass der<br />

Betätiger durch den Riegel im DHS-System vorpositioniert wird und damit optimal ins Gerät<br />

einfährt. Damit ist das System stabil gegen Querkräfte.<br />

www.schmersal.com


SMART PRODUCTION<br />

EINSATZ AUCH UNTER RAUEN BEDINGUNGEN:<br />

NEUE INDUKTIVE KOPPLER MIT IO-LINK<br />

Berührungslose Energieübertragung,<br />

schnelle Datenübertragung,<br />

zuverlässige<br />

Zustandsüberwachung:<br />

Induktive Koppelsysteme<br />

sind heute in vielen Applikationen<br />

nicht mehr wegzudenken<br />

und die ideale Wahl,<br />

wenn eine feste Verdrahtung von Sensoren und Aktoren<br />

stört oder zu Verschleiß neigt. Damit Anwender diese<br />

Vorteile in Zukunft auch unter rauen Umgebungsbedingungen,<br />

z. B. in der Lebensmittel- und Getränkeindustrie nutzen<br />

können, erweitert Balluff sein Portfolio nun um die induktiven<br />

Koppler BIC G30. Diese eignen sich vor allem für<br />

Anwendungen im Washdown-Bereich mit besonders hohen<br />

hygienischen Anforderungen. Grund hierfür ist u.a. ein<br />

erweiterter Betriebstemperaturbereich von -25 bis +85 °C.<br />

Zu den weiteren Merkmalen gehören ein robustes Edelstahlgehäuse,<br />

das die Anforderungen der Schutzklasse<br />

IP69K erfüllt, sowie eine Ecolab- und UL-Zulassung. Nutzer<br />

haben außerdem die Möglichkeit, bis zu 2 Ampere Dauerausgangsstrom<br />

berührungslos zu übertragen. Die induktiven<br />

Koppler punkten zudem mit einem zweiten IO-Link-<br />

Kanal, der für Prozess- und Diagnosedaten und somit für<br />

die Zustandsüberwachung genutzt werden kann.<br />

www.balluff.com<br />

ANTRIEBSLÖSUNGEN FÜR MEHR ENERGIE-<br />

EFFIZIENZ UND PRODUKTIVITÄT<br />

Eine bedeutende Rolle auf dem Weg zu mehr Energieeffizienz<br />

spielen Elektromotoren, die in Gebäuden und Industrieanwendungen<br />

45 % des weltweit erzeugten Stroms verbrauchen. Die<br />

Ökodesign-Rechtsvorschriften der EU geben durch die Festlegung<br />

von Mindestanforderungen bereits strengere Vorgaben an<br />

die Energieeffizienz vor. Im nächsten Schritt wird die Effizienzklasse<br />

IE4 ab Juli 2023 für bestimmte Motoren obligatorisch.<br />

Noch mehr Energie kann mit ABB-Synchronreluktanzmotoren<br />

(SynRM) der Effizienzklasse<br />

IE5 eingespart werden. Diese<br />

Motoren weisen bis zu 40 %<br />

geringere Energieverluste<br />

gegenüber IE3-Motoren sowie<br />

20 % geringere Verluste<br />

verglichen mit IE4-Motoren<br />

auf. Das Paket aus SynRM und<br />

Frequenzumrichter ist eine<br />

ideale Lösung für Motornachrüstungen. Der IE5-SynRM hat die<br />

gleiche Baugröße wie ein IE2-Asynchronmotor, sodass mechanische<br />

Modifikationen entfallen und dieser Motor sich gut als<br />

Ersatz für herkömmliche Asynchronmotoren eignet. ABB<br />

erweitert jetzt mit zwei neuen Synchronreluktanzmotoren sein<br />

umfangreiches Angebot in diesem Bereich um zwei neue<br />

Synchronreluktanzmotoren (SynRM) der Ultra-Premium-Effizienzklasse<br />

IE5 mit Flüssigkeitskühlung sowie für den Ex-Bereich.<br />

www.abb.com<br />

SAFE UND SECURE – AUTOMATISIERUNG<br />

WEITER GEDACHT!<br />

Unter dem Messemotto „Be safe and secure“ stellt Pilz auf<br />

der SPS Automatisierungslösungen in den Fokus, die<br />

sowohl Safety als auch Industrial Security an Maschinen<br />

und Anlagen abdecken. Im inhaltlichen Mittelpunkt:<br />

Lösungen für das Zutrittsmanagement sowie die Absicherung<br />

mobiler<br />

Maschinen und deren<br />

Gefahrenbereiche.<br />

Besucher des<br />

Pilz-Standes erleben,<br />

wie sich fahrerlose<br />

Transportsysteme<br />

(FTS) unter Berücksichtigung<br />

aller<br />

räumlichen und infrastrukturellen<br />

Gegebenheiten sicher automatisieren und<br />

betreiben lassen. Neuheiten aus dem Bereich Bedienen<br />

und Beobachten für das Identification and Access Management<br />

(I.A.M.) sowie innovative funktionale Features für die<br />

Sicherheitslichtgitter PSENopt II sind weitere Messeschwerpunkte.<br />

Dazu kommt ein Jubiläum: Vor 20 Jahren<br />

stellte Pilz in Nürnberg seine Kleinsteuerung PNOZmulti<br />

dem Markt vor – „Verdrahten mit der Maus“ war damals<br />

eine wegweisende Neuerung. Nun können sich Messebesucher<br />

über Neuheiten bei der konfigurierbaren<br />

Kleinsteuerung PNOZmulti 2 informieren.<br />

www.pilz.com<br />

Nachhaltige Industrielle Intelligenz<br />

Mit KI kontextunabhängig<br />

Prozessdaten analysieren,<br />

optimieren und Werte schaffen<br />

www.deepqualicision.ai<br />

Software with built-in intelligence


SMART PRODUCTION<br />

ZINKDRUCKGUSS-STANDARDWERKSTOFF IN DER ADDITIVEN FERTIGUNG<br />

START FREI FÜR DIE<br />

SERIENPRODUKTION<br />

Mit der Verarbeitung des im Zinkdruckgießen genutzten Serienmaterials Zamak<br />

schafft der Fertigungsdienstleister Protiq neue Möglichkeiten im 3D-Druck. Aufgrund<br />

von weiterentwickelten Prozessen wird die additive Fertigung, die bisher oft auf die<br />

Herstellung von Prototypen reduziert wurde, auch für die Serienproduktion attraktiv.<br />

Das Fertigungsverfahren des Zinkdruckgießens zur<br />

Produktion von Metallbauteilen findet breite Anwendung<br />

in der Industrie. Dabei hat sich die Zinklegierung<br />

Zamak als eines der Standardmaterialien etabliert. Die<br />

aus Zamak hergestellten Bauteile werden in allen Bereichen des<br />

täglichen Lebens ebenso wie im industriellen Umfeld eingesetzt.<br />

Als typische Anwendungen seien Interieurelemente im<br />

Automobil, Metallgehäuse von Elektroniksteckverbindern,<br />

Beschläge aus der Fenster- und Möbelindustrie oder Badezimmerarmaturen<br />

genannt.<br />

Beim Zinkdruckgießen wird das geschmolzene Material mit<br />

hohem Druck in eine speziell angefertigte Stahlform gepresst.<br />

Diese Urform – das Werkzeug – gibt die Geometrie des Bauteils<br />

vor und stellt gleichzeitig den größten finanziellen Aufwand bei<br />

der Produktion dar. Das Zinkdruckgussverfahren zielt deshalb<br />

auf die Herstellung möglichst großer Stückzahlen ab, um die<br />

hohen Werkzeugkosten auf bestenfalls viele gefertigte Artikel<br />

umlegen zu können. Werden kleinere Losgrößen benötigt – beispielsweise<br />

für Sonderartikel oder Prototypen, machen die hohen<br />

Initialkosten des Werkzeugs das Verfahren schnell sehr teuer.<br />

Hier schafft Protiq mit der additiven Verarbeitung von Zamak<br />

Abhilfe. Als weltweit einzigem Anbieter ist es dem Blomberger<br />

Dienstleister vor einigen Jahren gelungen, das Zinkmaterial prozesssicher<br />

auf den additiven Produktionsanlagen zu verarbeiten.<br />

16 MY FACTORY <strong>2022</strong>/<strong>11</strong>-<strong>12</strong> www.myfactory-magazin.de


SMART PRODUCTION<br />

01 02<br />

01 Serienfertigung von<br />

Zinkbauteilen im 3D-Druck:<br />

Als erster Dienstleister für die<br />

additive Fertigung von Zamak<br />

5 adressiert Protiq mit seinem<br />

Angebot nicht nur das<br />

Prototypengeschäft<br />

02 Armaturen im Bad oder<br />

Beschläge für Möbel und<br />

Fenster werden häufig per<br />

Zinkdruckgießen hergestellt<br />

Die Verwendung der gleichen Zinklegierung wie im etablierten<br />

Zinkdruckgießen zeichnet die 3D-gedruckten Bauteile von Protiq<br />

als ideale Ergänzung der bisherigen Herstellungsverfahren aus.<br />

WEITERENTWICKLUNG DES<br />

LASERSCHMELZPROZESSES<br />

Das Fertigungsverfahren der Blomberger basiert auf dem<br />

bekannten selektiven Laserschmelzprozess, wurde jedoch für die<br />

BEARBEITUNG BISHER NICHT<br />

NUTZBARER WERKSTOFFE<br />

Durch die langjährige Erfahrung im Bereich der additiven<br />

Fertigung ist es Protiq gelungen, ein tiefgreifendes<br />

Prozessverständnis aufzubauen. Bereits seit den Anfängen<br />

im 3D-Druck im Jahr 2010 hat sich der Dienstleister<br />

neben den Standardmaterialien auf bisher nicht additiv<br />

zu verarbeitende Werkstoffe fokussiert. Zu diesem Zweck<br />

sind unter anderem zwei selbstentwickelte additive<br />

Produktionsanlagen aufgebaut worden, die erst die<br />

Verarbeitung einiger neuer Materialien ermöglichen,<br />

beispielsweise Zamak 5.<br />

Aus diesem Bestreben heraus nimmt Protiq ebenfalls eine<br />

Vorreiterrolle hinsichtlich der Verarbeitung von elektrisch<br />

hochleitfähigem Kupfer ein. Dieser Werkstoff galt lange<br />

Zeit als nicht im 3D-Druck einsetzbar, bietet jedoch durch<br />

seine gute thermische und elektrische Leitfähigkeit große<br />

Potenziale in vielen industriellen Anwendungen. Nach der<br />

Einführung seines RS-Kupfers – einer Legierung mit einem<br />

Kupferanteil von 99 Prozent – macht Protiq diese Möglichkeiten<br />

nun vollständig nutzbar, denn es wurde auch<br />

ein Prozess zur Verarbeitung von reinem Kupfer entwickelt.<br />

In diesem Zusammenhang verzichtet der Dienstleister<br />

komplett auf Legierungselemente und stellt so eine<br />

elektrische Leitfähigkeit von 58 MS/m sicher: 100 Prozent<br />

IACS (International Annealed Copper Standard).<br />

Verarbeitung des Zinkwerkstoffs weiterentwickelt und verändert.<br />

Gemein haben beide Prozesse, dass die Bauteile Schicht für<br />

Schicht aus feinem Metallpulver aufgebaut werden. Das Pulver,<br />

das in diesem Fall aus der Zamak-Legierung besteht, wird dabei<br />

von einem starken Laserstrahl präzise aufgeschmolzen und zum<br />

gewünschten Körper verschweißt. Die Form des Bauteils definiert<br />

sich ausschließlich aus den digitalen 3D-CAD-Daten,<br />

sodass keine teuren Formwerkzeuge erforderlich sind.<br />

Durch die werkzeuglose Produktion, bei der die hohen Initialkosten<br />

des klassischen Zinkdruckgießens entfallen, erweist sich<br />

die additive Herstellung bereits bei Einzelteilen und geringen<br />

Stückzahlen als wirtschaftlich. Das prädestiniert den 3D-Druck<br />

im Allgemeinen für die flexible Fertigung individueller Prototypen,<br />

weshalb das Verfahren in diesem Anwendungsgebiet<br />

schon weit verbreitet ist.<br />

Das bedeutet allerdings nicht, dass sich der von Protiq konzipierte<br />

Prozess lediglich für kleine Stückzahlen eignet. Seit der<br />

DIE MÖGLICHEN STÜCKZAHLEN<br />

UMFASSEN EINIGE TAUSEND<br />

BAUTEILE PRO JAHR, BEI KLEINEREN<br />

ARTIKELN SOGAR DEUTLICH MEHR<br />

Markteinführung im Jahr 2018 wurde das Verfahren kontinuierlich<br />

weiterentwickelt und verbessert, sodass der Dienstleister<br />

nun ebenfalls eine direkte Serienproduktion anbieten kann. Die<br />

möglichen Stückzahlen umfassen hierbei einige tausend Bauteile<br />

pro Jahr; bei kleineren Artikeln sind sogar fünfstellige Jahresmengen<br />

möglich. Auf diese Weise adressiert Protiq eine kritische<br />

Nische, die bisher zwar durch das Zinkdruckgießen abgedeckt<br />

wurde, bei der sich die konventionelle Herstellung aufgrund der<br />

geringen Stückzahlen jedoch nicht rechnet. Ein typisches<br />

Beispiel dieser sogenannten Low Runner stellt eine kleine Sonderserie<br />

dar, die neben der profitablen Großserie der gleichen<br />

Produktfamilie gefertigt wird.<br />

Durch die Kombination der Vorteile einer unmittelbaren,<br />

schnellen Produktion mit der neuen Geometriefreiheit des 3D-<br />

Drucks ergibt sich die Chance, kundenindividuelle Bauteile in<br />

Serie herzustellen – Stichwort: Complexity for free. Im Rahmen<br />

www.myfactory-magazin.de MY FACTORY <strong>2022</strong>/<strong>11</strong>-<strong>12</strong> 17


SMART PRODUCTION<br />

03 04<br />

03 Additiv gefertigte Funktionsprototypen<br />

liefert Protiq innerhalb<br />

weniger Tage; die Verwendung<br />

von Zamak 5 ermöglicht schnelle<br />

Produkttests und bietet eine optimale<br />

Vergleichbarkeit zum späteren per<br />

Zinkdruckgießen hergestellten<br />

Serienartikel<br />

04 Additiv gefertigte Schaltwippen<br />

im Automobil: Wie bei Zamak üblich,<br />

lässt sich das Material sehr gut<br />

schleifen und polieren<br />

der additiven Fertigung lassen sich zum Beispiel Beschriftungen<br />

oder ein integriertes Kundenlogo frei definieren und direkt im<br />

produzierten Bauteil umsetzen.<br />

WENIGER INVESTITIONS- UND LAGERKOSTEN<br />

SOWIE LOGISTIKAUFWAND<br />

Darüber hinaus erlaubt die additive Nutzung des Serienmaterials<br />

Zamak 5 den Übergang im Produktlebenszyklus von einem Herstellungsverfahren<br />

auf das andere. So werden die Vorteile aus<br />

beiden Welten optimal ausgeschöpft. Die werkzeuglose Fertigung<br />

ermöglicht die kostengünstige Produktion einer Vorserie,<br />

mit der die Akzeptanz neuer Produkte am Markt erprobt werden<br />

kann, bevor die hohe Investition in ein teures Zinkdruckguss-<br />

Werkzeug getätigt wird. Erweist sich das Produkt als erfolgreich<br />

und steigt der Bedarf, kann der Anwender anschließend auf ein<br />

Druckguss-Bauteil wechseln.<br />

Ein ähnliches Potenzial entwickelt sich aus selten benötigten<br />

Ersatzteilen, für die langfristige Lieferantenverpflichtungen<br />

bestehen. Hier erzeugen die Zinkdruckguss-Werkzeuge hohe<br />

Einlagerungskosten. Spätestens wenn sie verschlissen sind und<br />

aufwendig überarbeitet werden müssen, lohnt sich die Herstellung<br />

der Ersatzteile im 3D-Druck – ganz nach dem Motto Print on<br />

Demand. Auf diese Weise lassen sich Lagerkosten einsparen und<br />

der Logistikaufwand auf ein Minimum reduzieren.<br />

Im Bereich des Papierdrucks haben sich derartige Geschäftsmodelle<br />

bereits etabliert: Der Kunde bestellt sein Buch und stößt<br />

damit automatisch den Druck an. Sein Exemplar wird ihm dann<br />

in den nächsten Tagen druckfrisch zugeschickt. Die neue additive<br />

Fertigungstechnologie für Zinkbauteile eröffnet dieses Geschäftsfeld<br />

jetzt auch für die Produktion industrieller Bauteile.<br />

FERTIGBEARBEITUNG DER<br />

GEDRUCKTEN BAUTEILE<br />

Selbstverständlich muss bei der additiven Herstellung von<br />

Druckguss-Bauteilen die gewohnte Qualität der konventionellen<br />

Prozesse beibehalten werden. Vor diesem Hintergrund ist der<br />

Einsatz des gleichen Serienwerkstoffs wie im Zinkdruckgießen<br />

entscheidend. Der additiv verarbeitete Werkstoff Zamak 5 weist<br />

eine Zugfestigkeit von 218±40 MPa, eine Bruchdehnung von<br />

2±0,5 Prozent und ein Elastizitätsmodul von 70±10 GPa auf. Die<br />

Genauigkeit des 3D-Druck-Prozesses beträgt ±0,1 mm mit einer<br />

minimale Wandstärke respektive Detailabbildung von 0,4 mm.<br />

Die Bauteildichte beläuft sich dabei auf mehr als 95 Prozent.<br />

An dieser Stelle wird deutlich, dass die übliche Genauigkeit des<br />

Zinkdruckgießens von bis zu ±0,02 mm durch den rein additiven<br />

Fertigungsprozess nicht erreicht werden kann. Gleiches gilt bei<br />

einem Vergleich der Oberflächengüte. Sind Druckguss-Bauteile<br />

aufgrund der abgeformten Innenwand des Werkzeugs in der<br />

Regel sehr glatt, gestaltet sich die Oberfläche bei additiv im SLM-<br />

Verfahren produzierten Teilen matt und leicht rau.<br />

Die additive Serienfertigung von Zinkbauteilen bei Protiq<br />

versteht sich daher als eine Kette von Prozessen, in der der<br />

eigentliche 3D-Druck nur eines von mehreren Gliedern ist. Bei<br />

den nachgelagerten Bearbeitungsschritte der Bauteile kann es<br />

sich beispielsweise um das Nachschneiden eng tolerierter<br />

Funktionsflächen oder das Einbringen von Gewindegängen<br />

durch automatisiertes CNC-Fräsen handeln. Die additiv hergestellten<br />

Bauteile lassen sich ferner sehr gut schleifen, polieren<br />

und galvanisch beschichten. So wird die Oberflächenqualität<br />

der des Druckgusses angeglichen oder eine edle Hochglanzoptik<br />

geschaffen.<br />

FAZIT<br />

Protiq bietet somit beste Voraussetzungen, um auch die Serienproduktion<br />

unter höchsten Qualitätsansprüchen abzubilden.<br />

Aufgrund der Zertifizierung gemäß DIN ISO 9001 sowie zum Additive<br />

Manufacturer gemäß den Standards nach PPP <strong>11</strong>001:2018<br />

durch den TÜV Süd sind dabei die hohen Qualitätsstandards<br />

sichergestellt.<br />

Bilder Protiq<br />

www.protiq.com<br />

AUTOR<br />

Max Wissing, Technologiemanager,<br />

Protiq GmbH, Blomberg<br />

ZUSATZINHALTE IM NETZ<br />

bit.ly/3tmztAI<br />

18 MY FACTORY <strong>2022</strong>/<strong>11</strong>-<strong>12</strong> www.myfactory-magazin.de


HOCHPRÄZISES 3D-LASERSCHWEISSEN UND -SCHNEIDEN<br />

BEI HOHEN GESCHWINDIGKEITEN<br />

SMART PRODUCTION<br />

Der Motoman GA50 erweitert das Industrieroboter-Portfolio von Yaskawa um ein Modell speziell für<br />

Anwendungen, die höchste Präzision und Bahngenauigkeit erfordern. Mit einer Wiederholgenauigkeit<br />

von nur ± 0,015 mm ist die Neuentwicklung insbesondere für das 3D-Schweißen komplexer Konturen<br />

und anspruchsvoller Werkstücke geeignet. Die hohe Genauigkeit und eine absolute Bahntreue auch bei<br />

Linear- und Zirkularbewegungen gewährleistet der Manipulator durch Sigma-7-Präzisionssondergetriebe<br />

aus eigener Yaskawa-Fertigung. Die Steifigkeit des Roboterarms ist rund 50 % höher als bei<br />

einem Motoman-Handlingroboter vergleichbarer Bauart. Dadurch sind auch hohe Geschwindigkeiten<br />

und Taktzahlen realisierbar. Bei einer Traglast von 50 kg und einer Reichweite bis zu 2 038 mm können<br />

verschiedenste Laserschweißköpfe montiert werden, die die Bearbeitung selbst großer Werkstücke<br />

erlauben. Als zusätzliche konstruktive Verbesserung benötigt der Roboter nur noch ein einziges Kabel zur Verbindung<br />

mit der Hochleistungssteuerung YCR1000. Ausgeführt in Schutzklasse IP67 lässt er sich dabei auch in rauen Umgebungen<br />

einsetzen. Durch seine schlanke Bauform kann er zudem flexibel und platzsparend in Anlagen integriert werden.<br />

www.yaskawa.de<br />

MINI-FRÄSER FÜR DIE<br />

HARTBEARBEITUNG<br />

Bei der Hartbearbeitung geht<br />

es meist um die Zerspanung<br />

von Werkstoffen jenseits von<br />

50 HRC. Dabei handelt es sich<br />

um Stähle, die überwiegend im<br />

Werkzeug- und Formenbau<br />

zum Einsatz kommen. Speziell<br />

dafür hat Iscar eine Serie an<br />

Vollhartmetall(VHM)-Fräsern<br />

entwickelt, mit denen Anwender<br />

Materialien<br />

bis 72 HRC problemlos<br />

bearbeiten<br />

können.<br />

Neben der sehr<br />

guten Schneidkantenstabilität<br />

des Grundsubstrates<br />

bietet<br />

die AlTiCCrSiNbeschichtete<br />

Schneidstoffsorte<br />

IC902+ auch eine verbesserte<br />

Verschleißfestigkeit und eine<br />

größere Temperaturbeständigkeit.<br />

Dadurch kann der Anwender<br />

entweder höhere Schnittparameter<br />

fahren und die<br />

Durchlaufzeit des Werkstücks<br />

verkürzen, oder er erzielt eine<br />

längere Standzeit und damit<br />

mehr Prozesssicherheit. Dabei<br />

stehen die beiden Typen EB-H3<br />

(Mini-Kugelfräser) sowie EC-H3<br />

(Mini-Torusfräser) im Fokus.<br />

Die Mini-Fräser verfügen über<br />

drei Schneiden mit ungleicher<br />

Teilung; der 6er-Schaft verleiht<br />

den Werkzeugen große<br />

Stabilität.<br />

www.iscar.de<br />

SEW-EURODRIVE—Driving the world<br />

CDM ® – Complete Drive Management<br />

Das Wohlfühlpaket für Sie und Ihre Antriebstechnik<br />

Mit CDM ® – Complete Drive Management schaffen Sie eine vollumfängliche Transparenz bezüglich Ihrer installierten und<br />

auf Lager befindlichen Antriebstechnikkomponenten und profitieren gleichzeitig von einer reduzierten Lagerhaltung.<br />

Zusätzlich erhalten Sie mit CDM ® im Bedarfsfall schnelle Unterstützung, inklusive Handlungsempfehlungen oder die Lieferung<br />

von Ersatzkomponenten im Stundenbereich. Somit sichern Sie Ihre Anlagenverfügbarkeit und minimieren Stillstandszeiten.<br />

Life Cycle<br />

Services<br />

Nutzung<br />

CDM ® – Complete Drive Management ist Teil unseres<br />

Serviceangebots entlang des kompletten Anlagenlebenszyklus.<br />

www.sew-eurodrive.de/cdm<br />

Gerne beraten wir Sie auch persönlich.<br />

edg.marktmanagement@sew-eurodrive.de


SMART PRODUCTION<br />

UMFASSEND MODERNISIERT UND ERWEITERT<br />

UPDATE FÜR EIN SÄGEZENTRUM<br />

Das Sägezentrum der Haver & Boecker Maschinenfabrik im westfälischen<br />

Münster war nach über 20 Jahren nicht mehr auf dem Stand der Technik:<br />

Stillstandzeiten häuften sich, Bestandstransparenz und Schnittergebnisse ließen<br />

zu wünschen übrig. Die Lösung: eine umfassende Modernisierung und Erweiterung<br />

durch einen renommierten Lager- und Sägetechnik-Spezialisten.<br />

20 MY FACTORY <strong>2022</strong>/<strong>11</strong>-<strong>12</strong> www.myfactory-magazin.de


SMART PRODUCTION<br />

01<br />

01 Das Team von Haver & Boecker in Münster<br />

ist mit der Modernisierung und Erweiterung<br />

des Sägezentrums rundum zufrieden<br />

HOHE MATERIALVIELFALT UND<br />

GERINGE LOSGRÖSSEN<br />

In dem sechs Meter hohen System lagern in 1 037 Fächern Rundund<br />

Flachmaterialien, Rohre, Hohlprofile und Winkel in zahlreichen<br />

Querschnitten und Werkstoffen. „Als Sondermaschinenbauer<br />

haben wir es mit einer sehr großen Materialvielfalt, aber<br />

nur sehr geringen Losgrößen zu tun“, erklärt Work-Preparation-<br />

Manager Christian Hinse bei einem Rundgang durch das Sägezentrum.<br />

„Knapp ein Drittel der bei uns gesägten Teile sind Einzelstücke,<br />

bei 90 Prozent bewegen wir uns zwischen Losgröße<br />

IN SACHEN SÄGETECHNIK WURDE<br />

DER UMBAU NICHT NUR ZUR<br />

ERNEUERUNG, SONDERN AUCH<br />

ZUR OPTIMIERUNG GENUTZT<br />

Aufbereiten, transportieren, lagern, mischen, abfüllen, verpacken,<br />

palettieren und verladen: Die Haver & Boecker<br />

Maschinenfabrik ist auf sämtliche Prozesse rund um die<br />

Handhabung und Verarbeitung von Schüttgütern spezialisiert.<br />

Die Maschinenfabrik ist einer von zwei Geschäftsbereichen:<br />

Auch als Drahtweberei zählt Haver & Boecker zu den<br />

wichtigsten internationalen Adressen. In Münster, eine knappe<br />

Autostunde von der Firmenzentrale im westfälischen Oelde entfernt,<br />

befindet sich der Unternehmenscampus. Hier ist unter<br />

anderem der Metallbau der Maschinenfabrik ansässig, der für die<br />

Fertigung der Maschinen und Anlagen eine zentrale Rolle spielt.<br />

Der Standort beinhaltet die Blechverarbeitung, den Gestellbau,<br />

eine Strahl- und eine Lackieranlage – sowie ein Sägezentrum,<br />

bestehend aus einem automatischen Langgutlager und zwei<br />

nahtlos daran angeschlossenen Kreissägen.<br />

eins und zehn.“ Verarbeitet werden hauptsächlich Stahl und<br />

Edelstahl, aber auch Aluminium und andere Metalle. „Das<br />

erfordert ein hohes Maß an Flexibilität und Effizienz, sowohl auf<br />

organisatorischer als auch auf technischer Seite“, führt Hinse<br />

weiter aus.<br />

Das Sägezentrum stammt aus dem Hause Kasto Maschinenbau<br />

und wurde bereits 1998 installiert. Nach mehr als 20 Jahren im<br />

Einsatz war es jedoch in vielerlei Hinsicht nicht mehr auf dem<br />

aktuellen Stand. „Die damals verbaute SPS war unter anderem<br />

abgekündigt; die Ersatzteilversorgung gestaltete sich immer<br />

schwieriger“, erinnert sich Claudia Bürger, Projektmanagerin bei<br />

der Haver & Boecker OHG. „Auch hatten wir mittlerweile SAP im<br />

Unternehmen eingeführt, jedoch wurde das bestehende System<br />

nur mittels FTP an SAP IM angebunden. Es fehlte dadurch an<br />

Transparenz bei den aktuellen Lagerbeständen.“<br />

Die damalige, voll integrierte Sägemaschine, eine Produktionskreissäge<br />

von Kasto, war ebenfalls stark verschlissen und am<br />

Ende ihrer Lebenserwartung angekommen. „Die Maßhaltigkeit<br />

beim Sägen war nicht mehr gegeben, somit hatten wir Qualitätseinbußen<br />

bei den Ergebnissen und einen hohen Nacharbeitsaufwand<br />

zu verzeichnen“, beschreibt Bürger. „Es war also klar, dass<br />

wir hier etwas tun mussten.“<br />

MODERNISIERUNG WIRTSCHAFTLICHER<br />

ALS NEUBAU<br />

Nachdem im Frühjahr 2019 die konkreten Anforderungen intern<br />

definiert wurden, setzten sich die Verantwortlichen von Haver &<br />

Boecker mit Kasto zusammen. Gemeinsam entschieden sie, das<br />

Sägezentrum umfassend zu modernisieren, damit es den aktuellen<br />

Ansprüchen wieder gerecht wird. „Der Stahlbau des Langgut-<br />

www.myfactory-magazin.de MY FACTORY <strong>2022</strong>/<strong>11</strong>-<strong>12</strong> 21


SMART PRODUCTION<br />

02<br />

02 Mit der neuen, universell einsetzbaren Kreissägemaschine<br />

KASTOflex A kann Haver & Boecker sowohl Gerad- als auch<br />

Gehrungsschnitte durchführen<br />

03 Von Hand oder per Hallenkran entnimmt der Bediener<br />

die zu sägenden Stangen, Rohre oder Profile aus der<br />

Übergabestation<br />

04 Die zweite Säge – eine CNC-gesteuerte, vollautomatisierte<br />

KASTOvariospeed SC 15 – ist für die Entnahme und Ablage<br />

der Abschnitte mit dem Roboter-Handlingsystem KASTOsort<br />

verbunden<br />

05 Die Sägen können über ein Terminal auch per<br />

Touch-Steuerung bedient werden<br />

03<br />

04<br />

05<br />

lagers war nach wie vor einwandfrei, ein kompletter Austausch<br />

wäre daher wirtschaftlich nicht sinnvoll gewesen“, erläutert<br />

Christian Hinse. „Allerdings haben wir im Rahmen des Projekts<br />

einen zweiten Lagerbereich mit 320 Kassetten abgebaut. In diesem<br />

wurden Materialien aufbewahrt, die nicht in einem Kragarmlager<br />

gelagert werden können. Durch die Reduktion wurde<br />

zusätzlicher Platz in der Halle geschaffen und die teils doppelte<br />

Lagerhaltung eliminiert.“ Das Stangenlager erweiterte Kasto um<br />

drei Ständerreihen sowie um 60 Kassettenplätze innerhalb des<br />

Stangenlagers – so war die nötige Kapazität weiterhin gegeben.<br />

Bei dem Regalbediengerät (RBG), das die bis zu 6,5 Meter langen<br />

Materialien selbstständig ein- und auslagert, war ebenfalls eine<br />

Modernisierung erforderlich. Die Kasto-Experten tauschten unter<br />

anderem die Schaltschränke, die Energiezuführung, die Messund<br />

Regeltechnik sowie die Hub- und Fahrwerksmotoren durch<br />

neue und zeitgemäße Komponenten aus. Auch die veraltete SPS<br />

ersetzten sie durch eine moderne S7-Steuerung. „Die Modernisierung<br />

des RBG verdoppelte die Geschwindigkeiten von 30 auf<br />

60 Meter pro Minute“, freut sich Bürger.<br />

Für die Lagerverwaltung kommt nun das Kasto-eigene<br />

Warehouse-Management-System KASTOlogic zum Einsatz.<br />

Dieses ist über eine gemeinsam definierte Schnittstelle an das bei<br />

Haver & Boecker eingesetzte ERP-System von SAP angebunden.<br />

„Das beschleunigt und verschlankt unsere Prozesse ungemein,<br />

da zum Beispiel Sägeaufträge nun auch an die Gehrungssäge<br />

elektronisch übermittelt werden“, verdeutlicht Bürger.<br />

AUS DREI MACH ZWEI: BESSERE PERFORMANCE<br />

TROTZ WENIGER ANLAGEN<br />

In Sachen Sägetechnik nutzte die Maschinenfabrik den Umbau<br />

nicht nur zur Erneuerung, sondern auch zur Optimierung:<br />

Anstelle von zwei manuellen Sägen, eine für Gerad- und eine für<br />

Gehrungsschnitte und einer automatischen an das Langgutlager<br />

angebundenen Kreissäge sind nun zwei Sägemaschinen an das<br />

Langgutlager angeschlossen.<br />

Eine davon ist die KASTOflex A, eine universell einsetzbare<br />

Kreissägemaschine für Materialien bis 150 Millimeter Durchmesser.<br />

„Mit diesem Modell können wir automatisch sowohl<br />

Gerad- als auch Gehrungsschnitte durchführen. Bei der Gehrungsinformation<br />

gibt es dabei die Besonderheit der Datendurchgängigkeit<br />

vom 3D-Modell über das ERP-System bis in die<br />

KASTOlogic und die materialoptimierte Abarbeitung der Sägeaufträge.<br />

Das hat unsere Performance deutlich verbessert“, hebt<br />

Hinse hervor. Die Materialzufuhr erfolgt über eine Übergabe-<br />

22 MY FACTORY <strong>2022</strong>/<strong>11</strong>-<strong>12</strong> www.myfactory-magazin.de


SMART PRODUCTION<br />

station (Verfahrwagen mit Wechselstation). Auf dieser können<br />

Materialien für die abzuarbeitenden Sägeaufträge vorgelagert<br />

werden, während die Säge noch arbeitet. „Das spart Zeit und<br />

erleichtert die Arbeit“, weiß Hinse zu berichten. Von Hand oder<br />

per Hallenkran entnimmt der Bediener die zu sägenden Stangen,<br />

Rohre oder Profile aus der Übergabestation des RBG und legt sie<br />

auf die Rollenbahn der Säge.<br />

Direkt daneben ist mit der KASTOvariospeed SC 15 eine CNCgesteuerte,<br />

vollautomatisierte Produktionskreissäge aufgebaut.<br />

Sie ist zum Trennen von Vollmaterial, Profilen und Rohren in<br />

allen Qualitäten einschließlich schwer zerspanbarer Werkstoffe<br />

geeignet. Ihre schwere Bauart und die leistungsfähigen Komponenten<br />

ermöglichen dabei besonders präzise Sägeergebnisse.<br />

Das Material wird automatisch über eine Fördertechnikstrecke<br />

zugeführt.<br />

Für die Entnahme und Ablage der Abschnitte ist die Säge mit<br />

dem Roboter-Handlingsystem KASTOsort verbunden. Ein Industrieroboter<br />

entnimmt mithilfe einer Kippvorrichtung die<br />

Werkstücke aus dem Arbeitsbereich der KASTOvariospeed und<br />

legt sie mit einem Löffel in einem von mehreren Behältern ab.<br />

Mit einem Vakuumgreifer holt der Roboter zudem Etiketten von<br />

einem Drucker ab und platziert diese in den jeweiligen Behältern,<br />

die vorab durch die Mitarbeiter auf Paletten neben dem Roboter<br />

bereitgestellt wurden. „Dadurch sind die Abschnitte direkt auftragsbezogen<br />

sortiert – ein Arbeitsschritt, den wir früher mit viel<br />

Aufwand manuell durchführen mussten“, erklärt Christian Hinse.<br />

Damit sind die Sägeteile bereit für den Weitertransport zum<br />

nächsten Bearbeitungsschritt.<br />

REIBUNGSLOSER UMBAU<br />

IM LAUFENDEN BETRIEB<br />

Der Umbau fand im Herbst 2020 statt – im laufenden Betrieb und<br />

mitten in der Corona-Pandemie. „Vor dem Projektmanagement<br />

durch Kasto kann ich nur den Hut ziehen“, lobt Hinse. „Trotz der<br />

widrigen Umstände konnten wir unseren eng gesteckten Zeitplan<br />

einhalten, ohne dass es währenddessen zu Engpässen in unserer<br />

Fertigung kam.“ Haver & Boecker richtete für die Übergangsphase<br />

einen provisorischen Sägebereich mit einem provisorischen<br />

manuellen Lager ein. „Bis zu 15 Kasto-Mitarbeiter waren<br />

gleichzeitig bei uns und haben es ermöglicht, dass die neue Anlage<br />

schon nach drei Wochen in Betrieb gehen konnte“, ist Hinse<br />

beeindruckt. „Auch danach waren noch Service-Techniker vor<br />

Ort, um unsere Kollegen in die Bedienung einzuweisen und<br />

vereinzelte Startschwierigkeiten aus dem Weg zu räumen.“<br />

Die beiden Sägen können über ein Terminal per Touch-Steuerung<br />

bedient werden – „und zwar so intuitiv und einfach, dass<br />

wir uns schnell damit zurechtgefunden haben“, schildert Claudia<br />

Bürger.<br />

Bei einer Störung kann Kasto sich per Remote-Zugriff auf die<br />

Anlage schalten und schnell Abhilfe schaffen. Als Alternative<br />

besteht mit Kasto VisualAssistance die Möglichkeit, die Mitarbeiter<br />

vor Ort per Smart Glasses und Livestream bei Reparaturund<br />

Wartungsaufgaben zu unterstützen. „Bisher haben wir das<br />

aber nicht gebraucht, das System läuft problemlos und absolut<br />

zuverlässig“, hebt Claudia Bürger hervor.<br />

DAS ERGEBNIS KANN SICH SEHEN LASSEN<br />

Mit dem Retrofit und der Erweiterung seines Sägezentrums<br />

konnte Haver & Boecker gleich mehrere Fliegen mit einer Klappe<br />

schlagen: „Wir haben unsere Prozesse optimiert und effizienter<br />

gemacht, wodurch wir nachhaltig Kosten einsparen“, zählt<br />

Claudia Bürger auf. „Wir haben mehr Überblick über unsere<br />

Bestände, können flexibler auf kurzfristige Änderungen reagieren<br />

und haben weniger Stillstandzeiten zu verzeichnen.“ Bei der<br />

Sägetechnik machen sich laut der Projektmanagerin vor<br />

allem die Möglichkeit für automatische Gehrungsschnitte, die<br />

präziseren Ergebnisse durch den Einsatz von Hartmetallsägeblättern<br />

und der reduzierte Kühlmittelverbrauch positiv<br />

bemerkbar. „Gemeinsam mit Kasto haben wir alles, was wir uns<br />

vorgenommen hatten, erreicht“, resümiert sie. „Ich bin mit der<br />

Zusammenarbeit und dem Ergebnis rundum zufrieden.“<br />

Bilder: KASTO Maschinenbau<br />

www.kasto.com<br />

PROZESSE VERSCHLANKT<br />

UND BESCHLEUNIGT<br />

Das neu installierte Warehouse-<br />

Management-System ist an das ERP-System<br />

von SAP angebunden. Das beschleunigt<br />

und verschlankt unsere Prozesse ungemein,<br />

da zum Beispiel Sägeaufträge nun auch an<br />

die Gehrungssäge elektronisch übermittelt<br />

werden.<br />

Claudia Bürger, Projektmanagerin<br />

bei der Haver & Boecker OHG<br />

ZUSATZINHALTE IM NETZ<br />

bit.ly/3NHq0N9<br />

www.myfactory-magazin.de MY FACTORY <strong>2022</strong>/<strong>11</strong>-<strong>12</strong> 23


SMART PRODUCTION<br />

NORM-POSITIONSSCHALTERBAUREIHE MIT<br />

UND OHNE SICHERHEITSFUNKTION<br />

Die neu entwickelte<br />

Positionsschalter-Baureihe<br />

ES/EM 97 von<br />

steute zeichnet sich u.a.<br />

durch eine modulare<br />

Bauweise aus. Die<br />

Betätigerköpfe der<br />

Schaltgeräte können<br />

einfach mit vier unverlierbaren<br />

Schrauben<br />

befestigt und ausgetauscht oder in 90°-Schritten gedreht<br />

werden. Die Schalteinsätze lassen sich nach dem Öffnen der<br />

schraubenlosen Deckelbefestigung herausnehmen – das<br />

vereinfacht die Installation. Mit diesen Eigenschaften zielt<br />

steute auf universelle Einsatzmöglichkeiten in der gesamten<br />

industriellen Automation. Dazu passen das breite Spektrum<br />

der Betätiger (unterschiedliche Dreh- und Rollenhebel, Tastfedern…)<br />

und die Abmessungen nach EN 50047. Die neue<br />

Baureihe kann als Positionsschalter mit Sicherheitsfunktion,<br />

eingesetzt werden. In Verbindung mit einer geeigneten Auswerteeinheit<br />

lässt sich mit ihnen eine Absicherung gemäß<br />

Performance Level e nach EN ISO 13849-1 und SIL 3 nach<br />

EN 62061 erreichen. Für die Positionsschalter mit Sicherheitsfunktion<br />

stehen zwei zusätzliche Betätigerköpfe zur Auswahl.<br />

In der Version „AZ“ wird der ES 97 zum Sicherheitsschalter<br />

mit getrenntem Betätiger – die klassische Bauform der<br />

sicherheitsgerichteten Stellungsüberwachung von Schutztüren.<br />

Der ES 97 SB eignet sich für die platzsparende scharnierseitige<br />

Stellungsüberwachung von drehbaren Schutztüren.<br />

www.steute.com<br />

ON-THE-FLY PRÜFEN,<br />

PROZESSINTEGRIERT SCHRAUBEN<br />

Mit dem Tass-Prüfsystem für Schraubsysteme von Bosch<br />

Rexroth sollen Produktionsunternehmen die Montagequalität<br />

und Produktivität direkt im laufenden Prozess sichern können.<br />

Tass-Prüfsysteme sind für alle stationären Schraubspindeln und<br />

kabelgebundenen Handschrauber von Bosch Rexroth verfügbar<br />

und lassen sich direkt am Arbeitsplatz ohne zusätzliches<br />

Equipment und Fachpersonal bedienen, so der Anbieter. Das<br />

Prüfsystem löst den Konflikt zwischen Qualitätsprüfung und<br />

Produktivität, indem es die Schrauberprüfung direkt im<br />

Montageprozess abbildet. Dies geschieht mithilfe eines<br />

mechanischen Torsionselementes und einer Auswertungssoftware,<br />

die direkt auf der Schrauber-Steuerung IndraLogic läuft.<br />

Für die On-the-fly-<br />

Prüfung wird das Torsionselement<br />

im Rahmen der<br />

üblichen Montage zwischen<br />

den echten Bauteilen<br />

mit einem bestimmten<br />

Drehwinkel und<br />

niedriger Schraubgeschwindigkeit<br />

„verschraubt“. Für den richtigen Kraft- oder<br />

Formschluss in der Werkstückaufnahme liefert Bosch Rexroth<br />

Torsionselemente in fünf Baugrößen und deckt damit einen<br />

Drehmomentbereich von 1 bis 600 Nm ab. Während des<br />

Prüfvorgangs erfasst die Steuerung die Verschraubung und<br />

transferiert die Prozessdaten an die Tass-Software. Diese<br />

vergleicht die hinterlegte Sollkurve des normierten Torsionselementes<br />

mit der aufgezeichneten Kennlinie und gibt als<br />

Messergebnis OK oder NOK aus.<br />

www.boschrexroth.com<br />

IMPRESSUM<br />

erscheint <strong>2022</strong> im 63. Jahrgang,<br />

ISSN 2747-7088 / ISSN E-Paper: 2747-7096<br />

REDAKTION<br />

Chefredakteurin: Dipl.-Ing. (FH) Nicole Steinicke (ni),<br />

Tel.: 06131/992-350, E-Mail: n.steinicke@vfmz.de<br />

(verantwortlich i.S.d. § 18 Abs. 2 MStV)<br />

Redakteurin: Dipl.-Geogr. Martina Laun (ml),<br />

Tel.: 06131/992-233, E-Mail: m.laun@vfmz.de<br />

Redaktionsassistenz:<br />

Vivien Backof, Tel.: 06131/992-415, Melanie Lerch,<br />

Tel.: 06131/992-261, Petra Weidt, Tel.: 06131/992-371,<br />

E-Mail: redaktionsassistenz_vfv@vfmz.de,<br />

(Redaktionsadresse siehe Verlag)<br />

GESTALTUNG<br />

Conny Grothe, Sonja Daniel, Anette Fröder<br />

SALES<br />

Oliver Jennen, Tel.: 06131/992-262,<br />

E-Mail: o.jennen@vfmz.de<br />

Andreas Zepig, Tel.: 06131/992-206,<br />

E-Mail: a.zepig@vfmz.de<br />

Auftragsmanagement: Nevenka Islamovic<br />

Tel.: 06131/992-<strong>11</strong>3, E-Mail: n.islamovic@vfmz.de<br />

Anzeigenpreisliste 2023, gültig ab 01.10.<strong>2022</strong><br />

LESERSERVICE<br />

vertriebsunion meynen GmbH & Co. KG,<br />

Große Hub 10, 65344 Eltville,<br />

Tel.: 06<strong>12</strong>3/9238-266<br />

Bitte teilen Sie uns Anschriften- und sonstige Änderungen<br />

Ihrer Bezugsdaten schriftlich mit<br />

(Fax: 06<strong>12</strong>3/9238-267, E-Mail: vfv@vertriebsunion.de).<br />

Preise und Lieferbedingungen:<br />

Einzelheftpreis: € <strong>11</strong>,- (zzgl. Versandkosten)<br />

Jahresabonnement Inland: € 84,- (inkl. Versandkosten)<br />

Jahresabonnement Ausland: € 100,- (inkl. Versandkosten)<br />

Abonnements verlängern sich automatisch um ein<br />

weiteres Jahr, wenn sie nicht spätestens vier Wochen vor<br />

Ablauf des Bezugsjahres schriftlich gekündigt werden.<br />

VERLAG<br />

Vereinigte Fachverlage GmbH<br />

Lise-Meitner-Straße 2, 55<strong>12</strong>9 Mainz<br />

Postfach 100465, 55135 Mainz<br />

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www.vereinigte-fachverlage.de<br />

Handelsregister-Nr.: HRB 2270, Amtsgericht Mainz<br />

Umsatzsteuer-ID: DE149063659<br />

Ein Unternehmen der Cahensly Medien<br />

Geschäftsführer: Dr. Olaf Theisen, Matthias Niewiem<br />

Verlagsleiter: Dr. Michael Werner, Tel.: 06131/992-401<br />

Chef vom Dienst: Dipl.-Ing. (FH) Winfried Bauer<br />

Leitende Chefredakteurin: Dipl.-Ing. (FH) Nicole Steinicke<br />

Head of Sales: Carmen Nawrath<br />

Tel.: 06131/992-245, E-Mail: c.nawrath@vfmz.de<br />

(verantwortlich für den Anzeigenteil)<br />

Vertrieb: Sarina Granzin, Tel.: 06131/992-148,<br />

E-Mail: s.granzin@vfmz.de<br />

DRUCK UND VERARBEITUNG<br />

Westdeutsche Verlags- und Druckerei GmbH<br />

Kurhessenstraße 4 - 6, 64546 Mörfelden-Walldorf<br />

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gespeichert, um Ihnen berufsbezogene, hochwertige Informationen<br />

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beim Verlag widersprochen werden (vertrieb@vfmz.de).<br />

Die Zeitschrift sowie alle in ihr enthaltenen Beiträge und<br />

Abbildungen sind urheberrechtlich geschützt. Mit der<br />

Annahme des redaktionellen Contents (Texte, Fotos,<br />

Grafiken etc.) und seiner Veröffentlichung in dieser<br />

Zeitschrift geht das umfassende, ausschließliche, räumlich,<br />

zeitlich und inhaltlich unbeschränkte Nutzungsrecht<br />

auf den Verlag über. Dies umfasst insbesondere das Recht<br />

zur Veröffentlichung in Printmedien aller Art sowie<br />

entsprechender Vervielfältigung und Verbreitung, das<br />

Recht zur Bearbeitung, Umgestaltung und Übersetzung,<br />

das Recht zur Nutzung für eigene Werbezwecke, das<br />

Recht zur elektronischen/digitalen Verwertung, z. B. Einspeicherung<br />

und Bearbeitung in elektronischen Systemen,<br />

zur Veröffentlichung in Datennetzen sowie Datenträger<br />

jedweder Art, wie z. B. die Darstellung im Rahmen von<br />

Internet- und Online-Dienstleistungen, CD-ROM, CD und<br />

DVD und der Datenbanknutzung und das Recht, die vorgenannten<br />

Nutzungsrechte auf Dritte zu übertragen, d. h.<br />

Nachdruckrechte einzuräumen. Eine Haftung für die Richtigkeit<br />

des redaktionellen Contents kann trotz sorgfältiger<br />

Prüfung durch die Redaktion nicht übernommen werden.<br />

Signierte Beiträge stellen nicht unbedingt die Ansicht der<br />

Redaktion dar. Für unverlangt eingesandte Manuskripte<br />

kann keine Gewähr übernommen werden. Grundsätzlich<br />

dürfen nur Werke eingesandt werden, über deren Nutzungsrechte<br />

der Einsender verfügt, und die nicht gleichzeitig<br />

an anderer Stelle zur Veröffentlichung eingereicht oder<br />

bereits veröffentlicht wurden.<br />

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Es gelten die allgemeinen Geschäftsbedingungen.<br />

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zur Feststellung der Verbreitung von<br />

Werbeträgern e. V. (IVW), Berlin.<br />

24 MY FACTORY <strong>2022</strong>/<strong>11</strong>-<strong>12</strong> www.myfactory-magazin.de


SMART PRODUCTION<br />

LED-ANZEIGEN VERHINDERN LEERLAUF<br />

IM AUTOMOBILWERK<br />

An einer neuen Linie zur Trocknung<br />

und Kühlung pulverbeschichteter<br />

Zubehörteile bei einem deutschen<br />

Autohersteller sorgen mehrere<br />

LED-Anzeigen für flüssige Abläufe.<br />

Industrieanlagenanbieter GE&PM<br />

installierte dazu zwei zeilenorientierte<br />

sowie eine Großbild-LED-<br />

Anzeige von Microsyst Systemelectronic.<br />

Gut sichtbar montiert<br />

unterstützen die zeilenorientierten<br />

LED-Anzeigen bei der Entnahme und Zuordnung der Zubehörteile<br />

im Nachgang an die Kühlzone. Dazu lesen die Werker per<br />

Scanner die getrockneten Teile ein, die Teileinformation<br />

erscheint dann komfortabel ablesbar auf der LED-Anzeige.<br />

Der Werker kann nun die Teile abhängen und in den jeweiligen<br />

Behälter ablegen. Die Großbildanzeige fungiert unterdessen<br />

als Forecast für die Logistik. Die Anlage berechnet, wann die<br />

vorhandenen Transportbehälter gegen leere auszutauschen<br />

sind und zeigt dies frühzeitig auf der Anzeige an. Auch aus<br />

größerer Entfernung gut sichtbar kann der Staplerfahrer den<br />

Tausch leerer Kisten gegen volle Kisten entsprechend eintakten.<br />

Das Visualisierungssystem wurde via Profinet direkt in die<br />

Anlagensteuerung eingebunden.<br />

www.microsyst.de<br />

MOBILE WERKZEUG-WECHSELKONSOLE<br />

FÜR DIE BLECHUMFORMUNG<br />

Eine manuell verfahrbare Wechselkonsole für Werkzeuge bis<br />

50 t Gewicht erweitert das umfangreiche Sortiment an<br />

Komponenten zur Rüstzeitoptimierung in der Blechumformung<br />

von Roemheld. Konzipiert ist sie für Anwender, die<br />

Umformwerkzeuge aller Gewichtsklassen zeit- und kraftsparend<br />

wechseln möchten, etwa Automobilhersteller und ihre<br />

Zulieferer. Die über einen Schubkettenantrieb elektrisch<br />

angetriebene Konsole ist besonders kompakt aufgebaut und<br />

lässt sich auch an niedrigen Pressentischen und in schwer<br />

zugänglichen Umgebungen einsetzen. Sie kann abwechselnd<br />

an unterschiedlichen Pressen montiert und problemlos in<br />

teil- oder vollautomatisierte Prozesse eingebunden werden.<br />

Die Innovation kombiniert eine Standard-Werkzeugwechselkonsole<br />

mit einem elektrischen Schubkettenantrieb. Sie ist in<br />

unterschiedlichen Ausführungen erhältlich und für nahezu<br />

jeden Pressentyp – sowohl für Neuanlagen als auch zum<br />

Nachrüsten – geeignet. Darüber hinaus lassen sich mit<br />

individuellen Sonderlösungen kundenspezifische Werkzeugrüst-<br />

und -wechselsysteme realisieren.<br />

www.roemheld-gruppe.de<br />

MITARBEITERQUALIFIZIERUNG MIT VIRTUAL REALITY<br />

Das Fraunhofer IGD stellt mit Machine@Hand 2.0 eine flexible und leistungsfähige virtuelle Trainingsumgebung<br />

vor. Mit Virtual Reality (VR) lassen sich komplexe Montageabläufe und die Bearbeitung<br />

neuer Bauteilvarianten in der Automobilindustrie verständlich vermitteln. Machine@Hand 2.0 bildet<br />

die Komplexität der Produktionslinien im Hinblick auf Anlagen, Materialbereitstellung, Werkzeug und<br />

die räumliche Produktionsumgebung nach. So kann jeder Arbeitsschritt in der virtuellen Realität<br />

getestet und trainiert werden. Die Erfahrungswerte aus der virtuellen Absicherung tragen zur Optimierung<br />

von Arbeitsplätzen und Arbeitsschritten bei neuen Modellen und Bauteilvarianten bei und leisten<br />

bei gefährlichen Handlungsabläufen einen großen Beitrag zur Arbeitssicherheit. Machine@Hand<br />

beinhaltet ein einfach zu bedienendes Autorenwerkzeug. Ausbilder können Bauteile und ihre Komponenten<br />

ohne Umwege als 3D- oder CAD-Modell direkt in das System laden und als Vorlagen für die VR-Trainingselemente nutzen.<br />

Damit können sie individuell zugeschnittene Trainings ohne jegliche Programmierkenntnisse einrichten, Trainingsinhalte durch<br />

Texte oder Informationen ergänzen oder anpassen.<br />

www.igd.fraunhofer.de<br />

Logistischer<br />

Mehrwert.<br />

Verbessern Sie Ihre<br />

Entsorgungslogistik!<br />

Strautmann Umwelttechnik GmbH | +49 (0) 5426 80777-0 | www.strautmann-umwelt.de<br />

www.myfactory-magazin.de MY FACTORY <strong>2022</strong>/<strong>11</strong>-<strong>12</strong> 25


BETRIEBTSECHNIK<br />

VISUELLE AUSKUNFT ÜBER MECHANISCHE DRUCKLASTEN<br />

FOLIEN ALS MESSMITTEL<br />

Messfolien sind praktisch zur schnellen Bewertung von mechanischen<br />

Druckbelastungen. In robotergestützten und handhabungstechnischen Anwendungen<br />

dienen sie beispielsweise der Abstimmung und Visualisierung von Lastverteilungen<br />

auf Oberflächen sowie Verbindungs- und Kontaktstellen.<br />

D<br />

ie Frage nach der optimalen Druckausübung spielt bei<br />

der Auslegung, Inbetriebnahme und Einrichtung vieler<br />

robotergestützter Montage- und Handhabungssysteme<br />

eine zentrale Rolle. Sollen beispielsweise mit Hilfe kollaborativer<br />

Scara-Roboter präzise Positionierungen, Verklebungen<br />

oder Pressungen vorgenommen werden, so muss der Anwender<br />

wissen, ob die ausgeübte Druckkraft im Prozess gleichmäßig<br />

übertragen wird, ob sie ausreichend ist oder ob sie zu hoch angesetzt<br />

ist. Direkt vor Ort und ohne komplizierte Gerätetechnik<br />

beantworten lässt sich diese Frage mit den Prescale-Multilayerfolien<br />

aus dem Messmittel-Sortiment des Handels- und Beratungsunternehmens<br />

Kager.<br />

ZERPLATZENDE MIKROFARBKAPSELN<br />

ZEICHNEN ABBILD AUFGEBRACHTER KRÄFTE<br />

Sie stehen aktuell in neun Varianten zur Verfügung, so dass sich<br />

damit mechanische Druckbelastungen von 0,05 Nmm -2 (Extreme<br />

Low) bis 300 Nmm -2 (Super High) bestimmen lassen. Angeliefert<br />

werden die Druckmessfolien vorrangig auf Rollen mit 3 bis 10<br />

Metern Lauflänge und Breiten von 270 oder 320 mm. Einige<br />

Prescale-Folien für höhere Druckwerte gibt es auch in Verpackungseinheiten<br />

mit je fünf Einzelblättern (ca. DIN A4).<br />

Quadratische, rechteckige oder runde Teilstücke oder passgenaue<br />

Formelemente lassen sich mit einer handelsüblichen<br />

Schere bedarfsorientiert zuschneiden. Die Abschnitte werden<br />

zwischen die Wirk- oder Kontaktflächen gelegt. Im Augenblick der<br />

Druckausübung zerplatzen dann im Inneren der Multilayerfolie<br />

abertausend kleine Mikrofarbkapseln und „zeichnen“ ein magentafarbenes<br />

und irreversibles Abbild von den aufgebrachten Kräften<br />

bzw. Lasten. Die Intensität der Einfärbung bietet dem Anwender<br />

einen visuellen Eindruck von Bereichen mit starken und schwa-<br />

chen Belastungen sowie von Druckverläufen. Er erhält damit eine<br />

Entscheidungsgrundlage für seine weitere Rüst- und Richtarbeit.<br />

MANUELLE ODER DIGITALE AUSWERTUNG<br />

Die manuelle Bewertung der gefärbten Druckmessfolie erfolgt<br />

anhand einer mitgelieferten Farbskala und einem Auswertediagramm.<br />

Dabei liegen die Genauigkeiten bei ± 10 Prozent.<br />

Wer höhere Genauigkeiten benötigt – etwa zur systematischen<br />

Qualitätssicherung, zur Validierung oder zur Dokumentation,<br />

dem bietet Kager eine digitale Alternative. Sie setzt sich zusammen<br />

aus einem Highspeed-Flachbett-Scanner, einer Auswertesoftware<br />

von Fujifilm und einem Kalibrierblatt. Mit dieser Systemlösung<br />

lassen sich deutlich höhere Genauigkeiten von bis zu<br />

± 2,0 Prozent erzielen. Darüber hinaus kann sich der Anwender<br />

damit 3D-Detailansichten am Bildschirm anzeigen lassen, die<br />

Ausschnitte und Druckverläufe präzise darstellen. So lassen sich<br />

verlässliche Aussagen über die Ist- und Sollkräfte ableiten, die<br />

zwischen Bauteilen oder an Verbindungsstellen wirken.<br />

Die Prescale-Multilayerfolien sind nur maximal 0,2 mm dick<br />

und lassen sich daher auch in engen bzw. schmalen Zwischenräumen<br />

platzieren. Außerdem eignen sie sich für die Messung<br />

und Dokumentation von Druckbelastungen von reibenden<br />

Punktkontakten sowie für die Messung von Stau- und Windungsbelastungen<br />

auf gewölbten Flächen. Typische Einsatzgebiete für<br />

die Folien sind auch Passprüfungen in der Baugruppenmontage,<br />

Belastungstests in der Verpackungstechnik, Abrollversuche in<br />

der Reifenentwicklung oder Materialtests für die Medizintechnik.<br />

Bilder: Kager/Fujifilm<br />

www.kager.de<br />

26 MY FACTORY <strong>2022</strong>/<strong>11</strong>-<strong>12</strong> www.myfactory-magazin.de


BETRIEBSTECHNIK<br />

INDUSTRIESAUGER: SAUGGUT<br />

STAUBFREI ENTSORGEN<br />

Die einfache und staubfreie Entsorgung von Sauggut<br />

soll mit dem patentierten Longopac-System gelingen,<br />

das jetzt Teil des Ruwac-Baukastensystems der<br />

Industriesauger ist. Das neue Modul des Baukastens<br />

besteht aus einer Staubbeutelaufnahme mit integriertem<br />

Endlosschlauch. Sie bildet den unteren Abschluss<br />

der auf einem Fahrgestell montierten Saugeinheit.<br />

Zwischen dem Sauger und der Plattform des Fahrgestells<br />

ist genug Platz für den Staubbeutel, der einfach<br />

dadurch entsteht, dass der Endlosschlauch am unteren<br />

Ende mit einem Kabelbinder abgebunden wird. Beim<br />

Wechsel wird der befüllte Beutel am oberen Ende<br />

zweifach abgebunden. Dann schneidet der Anwender<br />

einfach den Schlauch durch und entnimmt den verschlossenen<br />

Beutel. Das verschlossene Schlauchende<br />

wird nachgezogen, und ein neuer Entsorgungsvorgang<br />

kann gestartet werden. Das<br />

soll in der Praxis nicht nur<br />

schnell gehen, sondern auch<br />

staubfrei und hygienisch,<br />

weil der gefüllte Beutel nur<br />

außen angefasst wird.<br />

Dieses Prinzip bietet Ruwac<br />

jetzt für konventionelle<br />

Kompakt-Industriesauger,<br />

Vorabscheider und Zyklonabscheider<br />

an. Das Longopac-System ist immer dann<br />

eine gute Wahl, wenn der Anwender häufiger die<br />

Beutel der Sauger wechselt und dabei auf Schnelligkeit<br />

und Sauberkeit angewiesen ist.<br />

www.ruwac.de<br />

SCHEUERSAUGROBOTER: EFFIZIENT,<br />

EINFACH UND SICHER AUTONOM<br />

Seinen Reinigungsroboter<br />

Kira B 50 hat<br />

Kärcher nochmals mit<br />

leistungsstärkeren<br />

Sensoren und Laserscannern<br />

ausgestattet,<br />

um für zuverlässiges<br />

Navigieren zu<br />

sorgen. Dockingstation<br />

und Lithium-Ionen-Batterie versetzen Kira B 50 in die Lage,<br />

sich selbstständig zu laden und automatisch einsatzbereit<br />

zu machen. Dank eines speziellen Bedienkonzepts lässt<br />

sich der Scheuersaugroboter von praktisch jedem Anwender<br />

einrichten, das Anlegen oder Ausführen von Routen geht<br />

leicht von der Hand. Hohe Reinigungsleistung sowie<br />

randnahes Arbeiten sparen manuellen Aufwand und<br />

Arbeitszeit. Der Reinigungsroboter ist für Einsätze auf<br />

mittleren und großen Flächen ebenso geeignet wie für<br />

Fahrten in engen Umgebungen. Mit einer Arbeitsbreite<br />

von 55 cm, einer maximalen Arbeitsgeschwindigkeit von<br />

3,6 km/h und dem leistungsstarken 160 Ah-Lithium-<br />

Ionen-Akku bringt der kompakte Scheuersaugroboter eine<br />

Flächenleistung von bis zu 2 000 m 2 /h im autonomen<br />

Betrieb. Dank 360°-Umgebungserfassung mittels Laser-<br />

Scanner, 3D- und Ultraschallsensoren erkennt Kira B 50<br />

Menschen und Hindernisse sicher. Für noch mehr Autonomie<br />

sorgt die optional erhältliche Dockingstation.<br />

Dort führt Kira B 50 das Befüllen des Frischwassertanks,<br />

die Entleerung und das Spülen des Schmutzwassertanks<br />

sowie das Laden des Akkus selbstständig durch.<br />

www.kaercher.com<br />

GLAS, STEIN UND METALL PRÄZISE GRAVIEREN<br />

Der neue Druckluft-Gravierstift CP9161 von Chicago Pneumatic eignet sich für präzise Gravuren<br />

und Signaturen auf nahezu allen Werkstoffen und Oberflächen – inklusive Glas, Stein und<br />

Metall. Das Werkzeug ist kaum größer als ein normaler Kugelschreiber und wiegt etwa <strong>12</strong>0 g.<br />

Seine Leistung kann durch Einstellung der Druckluftzufuhr mühelos an die jeweilige Gravieraufgabe<br />

angepasst werden. Laut Hersteller zeichnet sich das Gerät durch eine lange Lebensdauer<br />

aus. Es arbeitet mit 72 dB(A) sehr leise. Die Gravurnadel mit Karbidspitze lässt sich bei Verschleiß sehr leicht wechseln. Für die<br />

schnelle Installation in der Werkstatt wird der handliche Gravierstift mit einem integrierten PVC-Druckluftschlauch ausgeliefert.<br />

www.cp.com<br />

Klimaneutral und<br />

kosteneffizient<br />

Die Lüftungsanlage<br />

für Industriehallen<br />

High-Tech und Innovation aus Deutschland<br />

Nachhaltigkeit aus Franken<br />

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info@lk-metall.de<br />

www.lk-metall.de<br />

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INTRALOGISTIK<br />

GS1-KONFORME PALETTENETIKETTIERUNG<br />

PRODUKTE DURCHGÄNGIG<br />

SICHER IDENTIFIZIEREN<br />

Im Berliner Werk des Verpackungsherstellers Alpla werden täglich mehr als 1,3 Millionen<br />

Kunststoffflaschen produziert. Um beim Transport der Produkte zu den Kunden den<br />

Überblick zu behalten, sind die Kennzeichnung der Paletten mit einer eindeutigen<br />

Identifikationsnummer sowie das Aufbringen von Produktinformationen unerlässlich.<br />

Hierbei setzt man auf die Expertise eines renommierten Kennzeichnungsspezialisten.<br />

Alpla steht für „Alpenplastik“. Der Verpackungshersteller<br />

wurde 1955 in Österreich gegründet und mit der eigens<br />

kreierten Spritzgussmaschine „Alplamat“ branchenweit<br />

bekannt. Heute ist der Konzern weltweit an 180 Standorten<br />

vertreten. Allein in Berlin produzieren 180 Mitarbeiter täglich<br />

rund um die Uhr mehr als 1,3 Millionen Kunststoffflaschen,<br />

vornehmlich für die Kosmetik- und Getränkeindustrie.<br />

Hersteller von Kunststoffverpackungen sind heute mehr denn<br />

je verpflichtet, sich für Umweltschutz und Nachhaltigkeit zu<br />

engagieren. Alpla begegnet dieser Verantwortung mit vielfältigen<br />

Maßnahmen wie eigenen Recyclingwerken, Müllsammelaktionen<br />

oder der Unterstützung von Organisationen zum Schutz der<br />

Meere. Zur Reduktion des CO2-Fußabdruckes verlagert Alpla<br />

seine Produktion zudem ab einem bestimmten Auftragsvolumen<br />

zum Kunden. Das spart Emissionen für Verpackung und Transport.<br />

Der Rest wird auf Paletten transportiert, die im Alpla-Werk<br />

in Berlin mit einem Palettenetikettierer des Kennzeichnungsexperten<br />

Bluhm Systeme gekennzeichnet werden.<br />

PER BARCODEETIKETT DEN<br />

ÜBERBLICK BEHALTEN<br />

„Im sogenannten Extrusions- und Schlauchblasverfahren erhitzen<br />

und verflüssigen wir Kunststoffgranulat, um es in Flaschen zu<br />

formen“, erklärt Andreas Kiso, Werksleiter bei Alpla in Berlin. Die<br />

fertigen Flaschen setzen wir auf Flaschentrays, die anschließend<br />

kunden- und auftragsbezogen auf Paletten gestapelt werden. Um<br />

nicht den Überblick zu verlieren, werden die Paletten sofort<br />

28 MY FACTORY <strong>2022</strong>/<strong>11</strong>-<strong>12</strong> www.myfactory-magazin.de


INTRALOGISTIK<br />

01<br />

02<br />

01 Hinsichtlich der Etikettiergeschwindigkeit<br />

richtet sich der<br />

Palettenetikettierer ganz nach der<br />

Förderbandgeschwindigkeit; die<br />

Etikettierung erfolgt im Durchlauf<br />

02 Der Etikettierer vom Typ<br />

Legi-Air 4050P bedruckt pro<br />

Palette zwei Etiketten mit<br />

Informationen wie Charge,<br />

Produktionszeit, Artikelnummer<br />

und Produktname<br />

gekennzeichnet. Dazu sendet die übergeordnete Anlagensteuerungssoftware<br />

die entsprechenden Auftragsnummern an einen<br />

Zebra-Etikettendrucker aus dem Portfolio der Bluhm Systeme.<br />

Das Gerät verschlüsselt die Nummern zu Barcodes und druckt<br />

diese auf Etiketten. Ein Alpla-Mitarbeiter klebt die Etiketten<br />

anschließend händisch auf die Paletten.<br />

Per Stapler gelangen die Paletten zum Wickler und der eigentlichen<br />

Palettenetikettierung. Hier werden die händisch aufgebrachten<br />

Barcodeetiketten gescannt, woraufhin ein weiterer<br />

Zebra-Etikettendrucker von Bluhm pro Palette zwei Etiketten mit<br />

Produktinformationen ausdruckt. Diese werden noch vor der<br />

Umwicklung mit Folie zweiseitig am unteren Ende der jeweiligen<br />

Palette angebracht. Dadurch können Kunden auch nach dem<br />

Entfernen der Folie nachvollziehen, welche Produkte sich auf<br />

den Paletten befinden.<br />

GS1-KONFORMER ETIKETTENINHALT<br />

Während die Paletten anschließend umwickelt werden, sendet<br />

die Anlagensteuerung vollautomatisch alle erforderlichen Druckdaten<br />

über die Software Bluhmware an den Palettenetikettierer<br />

vom Typ Legi-Air 4050P. Dessen Druckmodul bedruckt pro Palette<br />

zwei Etiketten mit Informationen wie Charge, Produktionszeit,<br />

Artikelnummer und Produktname. Neben der Klarschrift werden<br />

die meisten Informationen zudem maschinenlesbar in Form<br />

eines Code-<strong>12</strong>8-Barcodes verschlüsselt und aufgedruckt.<br />

DER PALETTENETIKETTIERER KANN<br />

BIS ZU 240 PALETTEN PRO<br />

STUNDE ZWEISEITIG ETIKETTIEREN<br />

Teil dieses 18-stelligen Codes ist zudem die NVE – Nummer der<br />

Versandeinheit – bzw. der SSCC – Serial Shipping Container<br />

Code. Mit Hilfe dieser Angaben lassen sich die Paletten GS1-konform<br />

kennzeichnen und weltweit eindeutig identifizieren. Aber<br />

auch für intralogistische Zwecke ist die NVE geeignet: „Uns hilft<br />

die NVE auch bei der Palettenverwaltung“, erklärt Andreas Kiso.<br />

„Ist eine Palette fertig gepackt und gekennzeichnet, erfolgt eine<br />

Rückmeldung an die Warenwirtschaft, dass sie jetzt eingelagert<br />

oder versandt werden kann. So gewährleisten wir jederzeit eine<br />

Rückverfolgbarkeit unserer Produkte!“<br />

Die umwickelten Paletten rollen auf dem Förderband weiter<br />

zum Palettenetikettierer. Hinsichtlich der Etikettiergeschwindigkeit<br />

richtet sich der Legi-Air 4050P ganz nach der Förderbandgeschwindigkeit.<br />

Er könnte in Spitzenleistung bis zu 240 Paletten<br />

pro Stunde zweiseitig etikettieren. Das entspricht vier Paletten<br />

pro Minute. Dafür müssen die Paletten nicht anhalten. Die<br />

Etikettierung erfolgt im Durchlauf.<br />

Der Palettenetikettierer sitzt in einem Schutzgehäuse. Dies dient<br />

nicht nur der Bedienersicherheit, sondern schützt auch das Gerät<br />

vor Schmutz und Feuchtigkeit, denen es je nach Produktionsumgebung<br />

ausgesetzt sein könnte. Auch eine Klimatisierung<br />

des Etikettierers ist dank des Gehäuses möglich. So kann er<br />

sogar in tiefkalten Produktionen eingesetzt werden. Zur Etikettierung<br />

öffnet sich im Gehäuse ein pneumatisches Schiebefenster<br />

und gibt den Weg für den Spendestempel frei.<br />

ETIKETTEN EXAKT NACH<br />

VORGABE POSITIONIEREN<br />

In der Folge etikettiert die Anlage die ihn passierenden Paletten<br />

GS1-konform jeweils auf der vorderen und der rechten Seite.<br />

GS1-Konformität schließt zudem eine exakte Positionierung der<br />

Etiketten auf den jeweiligen Palettenseiten ein: Sie sollen in<br />

einem Fenster zwischen 500 und 800 Millimeter vom Boden bzw.<br />

mindestens 50 Millimeter von den Kanten entfernt angebracht<br />

werden. So kann gewährleistet werden, dass die Codes auf den<br />

Etiketten automatisch von fest an Toren oder Gabelstaplern montierten<br />

Scannern ausgelesen werden können.<br />

ZUVERLÄSSIGE ETIKETTIERUNG GARANTIERT<br />

Die Software Bluhmware garantiert sogar bei Stromausfällen eine<br />

zuverlässige Etikettierung. Sollte zum Beispiel die Stirnseite der<br />

Palette etikettiert worden sein und anschließend der Strom ausfallen,<br />

wird das von der Software registriert und entsprechend<br />

berücksichtigt. Als zusätzliches Sicherheitsfeature wäre es möglich,<br />

einen Barcodescanner am Spendestempel des Etikettierers<br />

aufzubringen. Der Scanner kann auf dem „Rückweg“ des Stempels<br />

in die „Homeposition“ nicht nur prüfen, ob sich das Etikett<br />

tatsächlich auf der Palette befindet, sondern gleichzeitig den<br />

Inhalt des Barcodes verifizieren.<br />

„Neben dem Legi-Air 4050P haben wir mehrere seiner Vorgängermodelle<br />

hier bei uns im Einsatz. Die Palettenetikettierer<br />

arbeiten absolut zuverlässig“, freut sich Andreas Kiso. „Auch das<br />

ist ein Beitrag zur Nachhaltigkeit.“<br />

Bilder: Bluhm Systeme<br />

www.bluhmsysteme.com<br />

AUTORIN<br />

Antoinette Aufdermauer, Redakteurin,<br />

Bluhm Systeme GmbH, Rheinbreitbach<br />

www.myfactory-magazin.de MY FACTORY <strong>2022</strong>/<strong>11</strong>-<strong>12</strong> 29


INTRALOGISTIK<br />

PRODUKTFÖRDERSYSTEM IM GMP-DESIGN<br />

Im Zentrum der neuen 3er-Serie an automatisierten Produktfördersystemen von Nilfisk<br />

steht das neue Modell 3VP, das sich durch sein modulares GMP-Design nahtlos in jede<br />

Produktionsumgebung einfügen soll. Mit einer Förderleistung von 550 kg/h beschickt der<br />

druckluftbetriebene Produktförderer Prozessmaschinen (Kapselfüllmaschinen oder Tablettenpressen)<br />

mit Pulvern und Granulaten. Das implementierte Pfropfenförderverfahren soll<br />

sicherstellen, dass die Bestandteile trotz unterschiedlicher Dichten nicht getrennt werden<br />

und die Konzentration der Komponenten konstant bleibt. Die Filtrationsleistung des PTFE-M-Klasse-Hauptfilters sowie des<br />

Hepa-H14-Filterelements erlaubt laut Hersteller den sicheren und hygienischen Umgang mit feinen Pulvern bis 0,2 μm, während<br />

effiziente Filterreinigungsverfahren den schnellen Materialwechsel gewährleisten sollen.<br />

www.nilfisk.de<br />

WWW.VARIOGATE.COM<br />

info@haagh-protection.com<br />

VARIOGATE<br />

NEUES IM SCHLAUCHHEBER-MARKT<br />

Aero-Lift präsentiert den Vakuum-Schlauchheber Force-Lift.<br />

Mit viel Tüftlergeist wurde das Konzept bisheriger Schlauchheber<br />

verfeinert. Heraus kam eine instinktive Steuerung des<br />

Gerätes, die sich dem Bedienverhalten anpasst. Damit<br />

werden Mitarbeiter in Logistik oder Produktion ohne lange<br />

Einarbeitungszeiten dazu<br />

befähigt, bis zu 75 kg mit<br />

einer Hand zu heben. Durch<br />

die Dreh- und Schwenkfunktionen<br />

lassen sich die<br />

Transportgüter spielend<br />

leicht manövrieren. Der<br />

Force-Lift sorgt in zahlreichen<br />

Branchen für einen optimierten Materialfluss und ergonomische<br />

Arbeitsplätze. Überall wo Waren schnell und häufig<br />

bewegt werden, spielt er seine Stärken aus. Egal ob Kartons,<br />

Fässer, Säcke, Blech, Kunststoff- oder Holzteile, der Force-Lift<br />

bietet Vorteile für verschiedenste Bereiche: Bei der Kommissionierung,<br />

Palettierung oder Depalletierung, beim Aus- und<br />

Verpacken von Waren und Transportstücken, bei der Be- und<br />

Entladung von Maschinen, im Versand oder im Lager ermöglicht<br />

der innovative Einhandschlauchheber eine deutliche<br />

Optimierung der Arbeitsabläufe. Schnell zu wechselnde<br />

Saugplatten erlauben die Handhabung von luftdichten sowie<br />

porösen Materialien mit nur einem Gerät.<br />

www.aero-lift.de<br />

INNERBETRIEBLICHE TRANSPORTE<br />

EFFIZIENT UND ZÜGIG GESTALTEN<br />

www.ruwac.de<br />

Mit Transporträdern von<br />

Wulfhorst lassen sich alle<br />

Transporte im Betrieb<br />

kostengünstig und schnell<br />

durchführen. Ausgestattet<br />

mit einer großen Ladefläche<br />

und viel Wendigkeit können<br />

mit den Dreirädern auch schwierige Transporte schnell und<br />

effizient erfolgen. Optional sorgt ein leise laufender Elektromotor<br />

für eine effektive und effiziente Unterstützung.<br />

Serienmäßig sind die Modelle mit einer Pannenschutzbereifung<br />

ausgestattet und die verstärkten Laufräder sorgen für<br />

eine hohe Belastbarkeit. Auch auf den individuellen Bedarf<br />

angepasste Dreiräder sind realisierbar.<br />

www.wulfhorst.de<br />

30 MY FACTORY <strong>2022</strong>/<strong>11</strong>-<strong>12</strong> www.myfactory-magazin.de


GEFAHRSTOFFSCHRÄNKE SICHER UND NACHHALTIG ENTLÜFTEN<br />

In dem technisch überarbeiteten, steckerfertigen Umluftfilteraufsatz (UFA)<br />

stecken laut Anbieter asecos viele Neuerungen für noch mehr Sicherheit,<br />

Komfort und Nachhaltigkeit bei der Entlüftung von Sicherheitsschränken. Die<br />

gesamte Elektronik wurde weiter verbessert. Die Geräte verfügen nun über<br />

ein Farbdisplay, das u. a. die Filtersättigung und die jeweiligen Betriebszustände<br />

eindeutig anzeigt. Ein Ampelsystem hilft, den jeweiligen Filterzustand<br />

zu erkennen. Über das Display werden zudem Betriebsstunden oder Fehlermeldungen<br />

kommuniziert. Maschinell gefertigte und fein kalibrierte Sensoren<br />

detektieren in der Abluft vorhandene Schadstoffkonzentrationen und<br />

messen die geförderte Abluftmenge. Weichen die definierten Sollwerte ab,<br />

schlägt das Gerät Alarm und informiert die Nutzer umgehend. Der neue steckerfertige UFA<br />

arbeitet wie sein Vorgänger mit einem hoch effizienten Breitbandaktivkohlefilter. Dieser reinigt<br />

die durchströmende Luft bis zur Filtersättigung zu 99,999 % von Gefahrstoffen und gibt sie dann<br />

wieder an den Aufstellraum des Schrankes ab. Wird eine kritische Konzentration überschritten,<br />

schaltet sich die Entlüftung aus. Neu hinzugekommen ist außerdem ein zweiter Aktivkohlefilter,<br />

der am Luftauslass des Gerätes für ein Plus an Sicherheit sorgt.<br />

www.asecos.com<br />

Steig- und<br />

GerüstSysteme<br />

Sichere & effiziente<br />

Zugangslösungen...<br />

KOMPAKTER GLEICHSTROMREGLER FÜR<br />

TRANSPORT- UND FÖRDERBÄNDER<br />

Wer Transportbänder, Wickelantriebe oder auch Förderbänder<br />

betreibt, kennt die Herausforderungen in der Praxis –<br />

oft sind sie banal oder auch sehr speziell. Wer Schutz vor<br />

Überlastung durch zu hohen Ausgangsstrom oder auch<br />

Schutz vor Rückstrom in seiner Anlage benötigt, bekommt<br />

mit dem Gleichstromregler MTR 101 eine zuverlässige<br />

Unterstützung. Dank seiner zuverlässigen Grundfunktionalität<br />

ist der sowohl für permanent erregte als auch für Nebenschlussmotoren einsetzbare<br />

MTR 101 in der Lage, eine zuverlässige Drehzahlsteuerung von DC-Motoren zu ermöglichen, die<br />

diese benötigen. Zudem überzeugt der Regler mit seinem kompakten Aufbau und Schutzart<br />

IP20. Bei dem MTR 101 ist der Ankerstrom mittels eines Thermoschalters über einen Überstromauslöser<br />

abgesichert und bietet somit ein hohes Maß an Betriebssicherheit. Seine Leistung<br />

beträgt 0,25 kW mit einer Anschlussspannung von rund 230 V. Er bietet eine Feldspannung von<br />

200 V und eine Ankerspannung von 0-180 V. Zur Einstellung der Motordrehzahl ist ein Sollwertpotentiometer<br />

mit einem „EIN-AUS“-Schalter angebracht.<br />

www.msf-technik.de<br />

GEFAHRSTOFFDEPOT-SORTIMENT UM<br />

NEUE VARIANTEN AUS STAHL ERWEITERT<br />

Damit Betreiber auch bei der IBC-Lagerung vom wirtschaftlichen<br />

Nutzen eines Gefahrstoffdepots profitieren können,<br />

hat Denios sein Sortiment um zwei Modelle erweitert.<br />

Konnten bisher Kleingebinde und bis zu vier Fässer gelagert<br />

werden, fassen die beiden neuen Gefahrstoffdepots aus<br />

Stahl jetzt bis zu zwei IBC. Die neuen Gefahrstoffdepots für<br />

IBC sind mit abschließbaren Flügeltüren bzw. Schiebetüren ausgestattet und zur vorschriftsmäßigen<br />

Lagerung von Stoffen aller Wassergefährdungsklassen sowie zur passiven Lagerung<br />

entzündbarer Flüssigkeiten geeignet. Die stabile Stahlkonstruktion mit hochwertiger Pulverbeschichtung<br />

garantiert Langlebigkeit und optimalen Korrosionsschutz. Eine optimierte<br />

Innenhöhe für die Beschickung sowie 100 mm Bodenfreiheit für problemloses Unterfahren<br />

mit Gabelstapler oder Hochhubwagen sorgen für komfortables Handling im Alltag.<br />

Im Zuge dieser Neuentwicklung hat Denios sein Sortiment neu aufgestellt und vereint<br />

alle Gefahrstoffdepots aus Stahl unter der Marke SteelSafe. Zusammen mit den PolySafe-<br />

Gefahrstoffdepots aus Kunststoff bietet Denios ein breites Portfolio für jede Anwendung<br />

und jeden Bedarf im betrieblichen Alltag.<br />

www.denios.de<br />

... einfach zu konfigurieren<br />

mit der KRAUSE<br />

Beratungs-Kompetenz!<br />

KRAUSE-Werk<br />

GmbH & Co. KG<br />

www.krause-systems.de/mf<br />

Analyse<br />

Konzeption<br />

Realisierung<br />

SafetyServices


WARTUNG UND INSTANDHALTUNG<br />

DIGITAL GESTÜTZTE INSTANDHALTUNG IN EINER JUST-IN-SEQUENCE-FERTIGUNG<br />

REVISIONSSICHER WARTEN<br />

Der Automobilzulieferer HPBO produziert Frontend-Module (FEM) für das<br />

Mercedeswerk in Rastatt in Just-in-Sequence-Montage. Dabei ist eine termingerechte<br />

und präventive Wartung und Instandsetzung der Fertigungseinrichtungen<br />

unerlässlich und sicherheitsrelevant. Um die erforderlichen Arbeiten jederzeit<br />

sicher durchführen zu können, hat sich das Unternehmen für eine digitale Lösung<br />

entschieden, die die Instandhaltung unterstützt.<br />

Der Just-in-Sequence-Montage liegt eine termingerechte<br />

und vorausschauende Wartung und Instandsetzung<br />

zugrunde. Dazu gehören beim Rastätter Automobilzulieferer<br />

HPBO auch die Ressourcenplanung sowie<br />

die Bestandsführung mit Blick auf die Ersatzteilverfügbarkeit.<br />

„Zudem sind viele der durchgeführten Wartungen und Prüfungen<br />

bei uns sicherheitsrelevant“, erklärt Norman Reichert,<br />

leitender Ingenieur des Unternehmens. So müssen beispielsweise<br />

Montageschrauber, die sicherheitsrelevante Verschraubungen<br />

ausführen, stets einwandfrei funktionieren. Außerdem<br />

ist es wichtig, dass sich die Prüfungen auch im laufenden, hoch<br />

technisierten Betrieb ohne Störungen realisieren lassen. Dazu<br />

gehören alle periodischen Wartungen sowie die stetige Verfügbarkeit<br />

aller benötigten Ersatzteile. Auch die Erfahrungsberichte,<br />

Dokumentationen und die Rückverfolgbarkeit<br />

müssen jederzeit prüfbar sichergestellt sein. Lange Zeit<br />

benutzte man bei dem Automobilzulieferer hierfür Exceltabellen.<br />

„Damit war es aber nicht einfach, den Überblick zu bewahren<br />

und für alle zuständigen Anwender den gleichen Informationsstand<br />

zu gewährleisten“, erläutert Reichert. Darum entschied<br />

man sich schließlich, das wichtige Thema der Instandhaltung<br />

zu professionalisieren.<br />

32 MY FACTORY <strong>2022</strong>/<strong>11</strong>-<strong>12</strong> www.myfactory-magazin.de


WARTUNG UND INSTANDHALTUNG<br />

01 Die Software funktioniert<br />

auch auf mobilen Endgeräten wie<br />

Smartphones oder Tablets; so kann<br />

der Instandhalter schon während<br />

der Wartung Notizen erstellen<br />

sowie Fotos oder Videos anhängen<br />

02 Mit der Software können<br />

Wartungsfristen und -vorschriften<br />

kontrolliert sowie Dokumente<br />

erstellt, archiviert und gepflegt<br />

werden<br />

01<br />

02<br />

DIGITALE LÖSUNG GESUCHT<br />

Um die Wartung moderner, nachhaltiger und anwenderfreundlicher<br />

durchführen zu können, war der Automobilzulieferer auf<br />

der Suche nach einer digitalen Lösung. Die Wahl fiel auf den<br />

Wartungsplaner der Hoppe Unternehmensberatung aus Heusenstamm.<br />

„Das Tool erfüllte bei uns sehr schnell alle Anforderungen,<br />

die für die revisionssichere Erfüllung der gesetzlichen Unternehmerpflichten<br />

im Zuge des Instandhaltungsprozesses erforderlich<br />

sind“, schildert Reichert.<br />

HPBO hatte verschiedene Ziele vorab formuliert, die mit dem<br />

Programm erreicht werden sollten. Dazu gehörten die effektive<br />

Ressourcenplanung und Bestandsführung des Ersatzteilmanagements<br />

im Rahmen der Objektverwaltung. Zudem sollte eine<br />

FÜR AUDITS UNVERZICHTBAR<br />

Mit der Wartungsmanagement-Software stehen<br />

uns jetzt zahlreiche Möglichkeiten zur Auswertung<br />

und Analyse sowie Berichtsformen zur Verfügung.<br />

Für die regelmäßig stattfindenden Audits ist dieses<br />

Instrumentarium auf alle Fälle unverzichtbar.<br />

Norman Reichert, Industrial Engineering,<br />

HBPO Rastatt GmbH<br />

durchgängige Dokumentation aller Wartungs- und Instandhaltungsarbeiten<br />

im Zuge der Berichte und Aufgaben möglich sein.<br />

Die Prozesse und Vorgehensweisen sollten für alle Anwender<br />

nachvollziehbar sein. Dazu zählen auch sämtliche auditkonformen<br />

Prozesse und Dokumentationen. Alle durchgeführten Wartungen<br />

müssen zudem jederzeit rückverfolgt werden können.<br />

Auch für das Handling der Software hatte HPBO bestimmte<br />

Anforderungen: Es sollte vor allem einfach und intuitiv auf dem<br />

Tablet oder Laptop vonstatten gehen. Alle erledigten Arbeiten<br />

und Aufgaben sollten durch die digitale Lösung auswertbar sein.<br />

Wichtig war auch eine übersichtliche Vorschau über alle anstehenden<br />

Arbeiten sowie eine transparente Darstellung der Lagerbestände.<br />

Die Möglichkeit einer Kostenzusammenfassung für die<br />

jeweilige Planung war eine weitere wichtige Voraussetzung. Zudem<br />

war das Nutzen-Kosten-Verhältnis für das badische Unternehmen<br />

ein wichtiger Faktor für die Entscheidung. Dazu<br />

gehört auch, dass die Lösung über die Einsatzjahre durch weitere<br />

Lizenzen immer weiter ausgebaut und jährlich dank des<br />

Wartungsvertrags auf dem neuesten Stand gehalten werden kann.<br />

ÜBERZEUGENDES REPORTING<br />

Die Software-Lösung hat sich im alltäglichen Gebrauch mittlerweile<br />

bewährt. So werden damit über 350 Objekte in den zahlreichen<br />

Kategorien verwaltet und dokumentiert, darunter<br />

Anlagen, Maschinen, Montagestationen, Elektrohängebahn,<br />

Bereitstellungsregale und Transportwagen. Alle Wartungsarbeiten<br />

laufen störungsfrei und sicher ab – zur Zufriedenheit des<br />

Automobilzulieferers. „Wir konnten alle gesetzten Ziele und<br />

Kernforderungen erfüllen“, freut sich Reichert. „Das gilt insbesondere<br />

für die termingerechte Ressourcenplanung und Umsetzung,<br />

aber auch für die präventive und termingerechte Instandsetzung<br />

und -haltung.“<br />

Vor allem im Bereich des Reportings erfüllt das Tool sämtliche<br />

Anforderungen: „Uns stehen zahlreiche Möglichkeiten zur Auswertung<br />

und Analyse sowie Berichtsformen zur Verfügung. Für<br />

die regelmäßig stattfindenden Audits ist dieses Instrumentarium<br />

auf alle Fälle unverzichtbar.“<br />

Bilder: Hoppe<br />

www.hoppe-net.de<br />

AUTOREN<br />

Ulrich Hoppe, Hoppe Unternehmensberatung;<br />

Thomas Meiler, freier Journalist<br />

ZUSATZINHALTE IM NETZ<br />

www.wartungsplaner.de<br />

www.myfactory-magazin.de MY FACTORY <strong>2022</strong>/<strong>11</strong>-<strong>12</strong> 33


DRUCKLUFTTECHNIK<br />

DRUCKLUFTVERSORGUNG BEI EINEM METALLVERARBEITER<br />

KONSTANZ UND EIN PLUS AN EFFIZIENZ<br />

Ob einfache Blechteile, komplexe Baugruppen<br />

oder komplette Maschinenbauteile – Ger4Tech<br />

bietet ein breites Portfolio in der Metallverarbeitung.<br />

Dabei ist das Unternehmen in nahezu<br />

jedem Produktionsbereich auf Druckluft<br />

angewiesen – eine effiziente und zuverlässige<br />

Versorgung ist also essenziell. Wie dies sichergestellt<br />

wird, erfahren Sie nachfolgend.<br />

Im Jahr 20<strong>12</strong> gegründet, gab die Ger4Tech GmbH ihre alten Produktionsstandorte<br />

im Jahr 2019 auf und erbaute das Ger4Tech<br />

Metall & Mechatronik Center in Redlham (Österreich). Auf<br />

9 600 Quadratmetern bietet das Unternehmen einen umfangreichen<br />

Service im Bereich Laserschneiden und Abkanten bis<br />

zum Zerspanen – Drehen und Fräsen – sowie Schweißen. Zusätz-<br />

lich zur Metallverarbeitung mit modernster Technik werden individuelle<br />

Automatisierungsprojekte realisiert. 75 Mitarbeiter sind<br />

in den Bereichen Metall und Mechatronik beschäftigt. Für zahlreiche<br />

Prozesse der Metallverarbeitung benötigt das inhabergeführte<br />

Unternehmen Druckluft: als pneumatischen Antrieb für<br />

die Laserschneidanlagen, für die Abkantpressen und das Blechlager,<br />

zur Kühlung der Zerspanungsmaschinen sowie zum<br />

Betrieb der Schweißroboter.<br />

KONSTANTE DRUCKLUFT FÜR<br />

DEN DREISCHICHTBETRIEB<br />

„Ohne Druckluft läuft nichts in unserem Betrieb“, sagt Ger4Tech-<br />

Geschäftsführer Hubert Gerstmayr. „Bereits an unserem alten<br />

Standort hatten wir einen Boge-Kompressor im Einsatz, der<br />

zuverlässig Druckluft lieferte. Unseren Neubau haben wir dann<br />

komplett mit Boge-Anlagen ausgerüstet.“ Dabei wurden die<br />

Maschinen während der Bauphase in das Gebäude integriert.<br />

Erst nach erfolgter Installation wurde der eigens für die Anlage<br />

konzipierte Kompressorraum realisiert.<br />

TECHNIK UND SERVICE STIMMEN<br />

Wir sind sehr zufrieden mit der Qualität der Druckluft und dem zuverlässigen Betrieb<br />

der Anlagen. Zusätzlich zur Technik ist vor allem der äußerst umfangreiche und<br />

kundenorientierte Service von Boge hervorzuheben.<br />

Hubert Gerstmayr, Geschäftsführer der GER4TECH GmbH<br />

34 MY FACTORY <strong>2022</strong>/<strong>11</strong>-<strong>12</strong> www.myfactory-magazin.de


DRUCKLUFTTECHNIK<br />

01 02<br />

01 Für zahlreiche Prozesse der Metallverarbeitung<br />

benötigt Ger4Tech Druckluft: als pneumatischen<br />

Antrieb für die Laserschneidanlagen, für die<br />

Abkantpressen und das Blechlager, zur Kühlung<br />

der Zerspanungsmaschinen sowie zum Betrieb<br />

der Schweißroboter<br />

02 Im eigens für die Druckluftanlage konzipierten<br />

Kompressorraum sind zwei ölgeschmierte Schraubenkompressoren<br />

mit einer Leistung von 55 kW, zwei<br />

leistungsstarke Kälte-Drucklufttrockner sowie ein<br />

Kompressor mit Kältetrockner im Einsatz<br />

Das Unternehmen nutzt zwei ölgeschmierte Schraubenkompressoren<br />

vom Typ SLF 75-3 mit einer Leistung von 55 kW<br />

für die Abdeckung des Grundbedarfs. Zwei leistungsstarke<br />

Kälte-Drucklufttrockner sorgen für konstante Drucktaupunkte<br />

in jeder Betriebsphase. Zusätzlich ist ein Kompressor vom<br />

Typ C 25 F mit Kältetrockner für den reduzierten Bedarf am<br />

Wochenende im Einsatz. Der Betriebsdruck beträgt 7,5 bar bei<br />

einer Liefermenge zwischen 2,25 und 9,8 m³/min. Alle Kompressoren<br />

sind frequenzgeregelt und sichern die konstante<br />

Druckluftversorgung im dreischichtigen Betrieb. Ein Öl-Wasser-Trenner<br />

bereitet das Kondensat auf und reduziert den<br />

Restölgehalt auf unter 10 ppm.<br />

FLEXIBILITÄT UND EFFIZIENZ<br />

Die Boge-Kompressoren mit der bewährten Verdichterstufe und<br />

den qualitativ hochwertigen Bauteilen ermöglichen einen maximalen<br />

Wirkungsgrad. Dabei sorgen die SLF-Maschinen für<br />

höchste Effizienz im Betrieb. Zum einen ermöglicht die eigenentwickelte<br />

Boge-Verdichterstufe hohe Liefermengen bei niedrigem<br />

Leistungsbedarf, zum anderen resultiert das perfektionierte<br />

Ölabscheide-System mit liegend angeordnetem Behälter in einer<br />

optimalen Effizienzausbeute. Direktantrieb und Frequenzregelung<br />

bilden ein äußerst flexibles System, das sich an den tatsächlichen<br />

Bedarf anpasst. Die übersichtliche Anordnung der<br />

Funktionsbereiche ermöglicht eine schnelle und einfach durchzuführende<br />

Wartung. Das clevere Konstruktionsprinzip, hochwertige<br />

Bauteile und die flexible Einsatzmöglichkeit führen zu<br />

einer besonderen Zuverlässigkeit und Langlebigkeit der Schraubenkompressoren.<br />

Der C 25 F passt als riemengetriebener Kompressor mit integrierter<br />

Frequenzregelung den Volumenstrom ebenfalls optimal<br />

an den tatsächlichen Bedarf an. Bei sinkendem Druckluftbedarf<br />

reduziert sich demnach auch der Energieverbrauch. Leerlaufzeiten<br />

können minimiert werden. Dies ist gerade in der Metallverarbeitung<br />

mit stark schwankendem Druckluftbedarf von großem<br />

Vorteil. Weiche Starts und Stopps schonen das Material und<br />

verlängern die Lebensdauer des Kompressors. Ein weiterer<br />

Vorteil: Aufgrund der kompakten, integrierten Bauweise sind die<br />

Druckverluste sehr gering.<br />

DIE WÄRME BLEIBT NICHT UNGENUTZT<br />

Für seinen Brauchwasserbedarf hält Ger4Tech 15 000 Liter in drei<br />

Pufferspeichern vor. Die beim Betrieb der Kompressoren entstehende<br />

Wärme wird in einen dieser Speicher geleitet und zur<br />

Erwärmung von Heiz- und Brauchwasser genutzt. Damit können<br />

über 70 Prozent der am Kompressor eingesetzten Energie<br />

zurückgewonnen werden. Im Sommer erfolgt die Deckung des<br />

kompletten Warmwasserbedarfs durch die vom Kompressor<br />

erzeugte Wärme, im Winter wird die Wärmerückgewinnung<br />

zusätzlich zur vorhandenen Hackschnitzel- und Gasheizung eingesetzt.<br />

Boge übernahm das gesamte Schnittstellenmanagement<br />

zur Realisierung der Energieeinsparmaßnahmen und verhilft<br />

Ger4Tech so zu einem Maximum an Effizienz.<br />

EXZELLENTER SERVICE UND<br />

MAXIMALE VERFÜGBARKEIT<br />

„Wir legen großen Wert auf Ausfallsicherheit und eine hohe<br />

Anlagenverfügbarkeit, die bei den Boge-Kompressoren bei<br />

beachtenswerten 95 Prozent liegt“, stellt Hubert Gerstmayr zufrieden<br />

fest. „Sollte dennoch einmal eine Reparatur notwendig<br />

sein, können wir auf einen 24/7-Support zurückgreifen.“ Zertifizierte<br />

Techniker von Boge stehen rund um die Uhr für Fragen<br />

und technische Hilfestellung zur Verfügung. Darüber hinaus<br />

profitiert Ger4Tech von einer hohen Ersatzteilverfügbarkeit des<br />

Druckluftspezialisten. Eine regelmäßige Wartung mit Boge-<br />

Originalteilen gewährleistet die gleichbleibend hohe Anlageneffizienz.<br />

Fünf Jahre Garantieschutz auf A-Teile runden das<br />

Service-Paket ab.<br />

„Wir sind sehr zufrieden mit der Qualität der Druckluft und<br />

dem zuverlässigen Betrieb der Anlagen“, stellt Geschäftsführer<br />

Gerstmayr abschließend fest. „Zusätzlich zur Technik ist vor<br />

allem der äußerst umfangreiche und kundenorientierte Service<br />

von Boge hervorzuheben. Wir fühlen uns optimal unterstützt und<br />

sehen uns daher auch für künftige Aufgaben bestens gerüstet.“<br />

Bilder: Ger4Tech<br />

www.boge.de<br />

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DRUCKLUFTTECHNIK<br />

ZUVERLÄSSIGE DRUCKLUFTVERSORGUNG FÜR DIE LEBENSMITTELINDUSTRIE<br />

WARTUNG UND SERVICE 4.0<br />

Die Milchwerke Oberfranken West eG gehören zu den international führenden<br />

Herstellern feiner Käsespezialitäten. Die seit Jahren ständig wachsende Produktion<br />

benötigt zuverlässig Druckluft in optimaler Qualität rund um die Uhr, sieben<br />

Tage die Woche. Seit einiger Zeit setzt der hochmoderne Betrieb auf<br />

Fernüberwachung. Dahinter steckt ein Dienstleistungspaket, dass nicht nur<br />

sicherstellt, dass die Druckluftversorgung glatt läuft, sondern auch die Kosten<br />

planbar und auf Jahre preisfest macht.<br />

36 MY FACTORY <strong>2022</strong>/<strong>11</strong>-<strong>12</strong> www.myfactory-magazin.de


DRUCKLUFTTECHNIK<br />

01<br />

02<br />

01 Druckluft begleitet die<br />

Entstehung der Käseprodukte<br />

vom Anfang bis zum Ende<br />

02 Blick in eine der insgesamt<br />

vier Stationen, die die<br />

Druckluftversorgung bei den<br />

Milchwerken Oberfranken<br />

sicherstellen<br />

DRUCKLUFTBEDARF IM GANZEN BETRIEB<br />

Wie in vielen industriellen Produktionen läuft auch bei den<br />

Milchwerken ohne Druckluft nahezu gar nichts. Druckluft begleitet<br />

die Entstehung der Produkte vom Anfang bis zum Ende. Die<br />

Ventile, die von der Milchannahme an den Leitungstransport der<br />

Flüssigprodukte und Konzentrate lenken, werden ebenso wie die<br />

Reinigungsanlagen durch Druckluft gesteuert. Auch die Käsepressen<br />

sowie die Schieber und Ausstoßer der Käsetürme, in<br />

denen der Rohkäse zu handlichen Blöcken geformt wird, arbeiten<br />

mit Druckluft, genauso wie die Käseschneider und die Verpackungsmaschinen.<br />

Selbst die Klimatisierung der Käsereifungsräume<br />

erfolgt mit Druckluftunterstützung.<br />

EIN MASCHINENÜBERGREIFENDES<br />

DRUCKLUFTMANAGEMENT IST EINE<br />

OPTIMALE VORAUSSETZUNG FÜR<br />

INDUSTRIE-4.0-SERVICEANGEBOTE<br />

Fünfhundert Millionen Liter Milch Jahresverarbeitungsmasse,<br />

das sind rund 1,35 Millionen Liter Milch pro Tag,<br />

die die Milchwerke Oberfranken zu Käse verarbeiten, mit<br />

einer Produktion rund um die Uhr im Dreischichtbetrieb<br />

an sieben Tagen in der Woche. Und das alles unter den hohen<br />

Qualitätsanforderungen der Lebensmittelindustrie. Da muss die<br />

Druckluftversorgung ebenfalls entsprechend hochwertig sein.<br />

Die angelieferte Milch wird – je nach Sorte getrennt – gereinigt,<br />

pasteurisiert, gekühlt und in sogenannten Stapeltanks gespeichert.<br />

Von dort aus geht es in die Produktion. Vor der Verarbeitung<br />

wird die Milch erwärmt und abhängig von der künftigen<br />

Käsesorte mit käsespezifischen Kulturen angereichert. Erst<br />

danach beginnt der eigentliche Käsungsprozess. Am Ende verlassen<br />

60 verschiedene Sorten den Betrieb. Von Hartkäse über<br />

Weichkäse und Mozzarella bis hin zu Fertiggerichten wie Backund<br />

Grillkäse. Kunden sind unter anderem alle großen Handelsketten.<br />

70 Prozent der Käse bleiben in Deutschland, der Rest geht<br />

in die ganze Welt, von China bis Kanada.<br />

Am Produktionsstandort in Oberfranken halten inzwischen insgesamt<br />

vier Kompressoren- bzw. Gebläsestationen den Betrieb der<br />

Milchwerke am Laufen – von der Anlieferung bis zur industriellen<br />

Abwasserkläranlage. Benötigt wird eine höchst zuverlässige und<br />

wirtschaftliche Versorgung mit trockener, technisch ölfreier<br />

Druckluft, in den Reifungsräumen sogar in Sterilluftqualität. Die<br />

Anlagen laufen aufgrund der hohen und ständig wachsenden<br />

Nachfrage so gut wie immer an der oberen Auslastungsgrenze.<br />

FERNÜBERWACHUNG ERSETZT KLASSISCHEN<br />

WARTUNGSVERTRAG<br />

Lange Zeit wurden die Stationen vom Druckluftsystemanbieter<br />

mit einem klassischen Wartungsvertrag in bestem Zustand gehalten.<br />

2021 entschieden sich die Milchwerke dann dafür, künftig<br />

die modernste Form der Wartung zu nutzen: Fernüberwachung,<br />

wie sie innovative Druckluftsystemanbieter anbieten. In diesem<br />

Fall Sigma Smart Air.<br />

Möglich ist dies, weil die Druckluftstation der Milchwerke<br />

bereits zentral von einem maschinenübergreifenden Druckluftmanagementsystem<br />

(Sigma Air Manager 4.0), gesteuert wird. Ein<br />

www.myfactory-magazin.de MY FACTORY <strong>2022</strong>/<strong>11</strong>-<strong>12</strong> 37


DRUCKLUFTTECHNIK<br />

04<br />

03<br />

03 Über die maschinenübergreifende<br />

Steuerung<br />

(Sigma Air Manager)<br />

werden die Daten an den<br />

Dienstleister übermittelt;<br />

der Monteur führt<br />

Wartungen dann<br />

bedarfsoptimiert durch<br />

04 Wird eine Station<br />

gewartet, können die<br />

Kompressoren extern<br />

mit einem mobilen<br />

Baukompressor<br />

überbrückt werden<br />

Auch die Kosten für Wartung können deutlich reduziert werden.<br />

Bei einem klassischen Wartungsvertrag muss der Betreiber alle<br />

anfallenden Kosten übernehmen, selbst wenn einmal eine größere<br />

Reparatur notwendig sein sollte. Bei dem Modell der Fernüberwachung<br />

zahlt der Betreiber eine feste Servicerate pro Jahr.<br />

Diese orientiert sich an der Menge der tatsächlich erzeugten<br />

Druckluft. Alle Kosten für Wartung und eventuelle Reparaturen,<br />

egal welcher Höhe, trägt der Dienstleister. Die Höhe der Servicerate<br />

ist auf fünf Jahre festgeschrieben, sodass der Betreiber – unabhängig<br />

von eventuellen Preiserhöhungen am Markt oder tatsächlichen<br />

Reparaturkosten – genau planen kann. Anders als<br />

beim sogenannten „Contracting“, bei dem der Dienstleister die<br />

Anlagen zur Verfügung stellt und der Anwender nur die genutzte<br />

Druckluft kauft, ist bei diesem Dienstleistungspaket der Betreiber<br />

allerdings auch weiterhin Eigentümer seiner Druckluftstation.<br />

FAZIT<br />

Nach knapp einem Jahr Laufzeit sind die Milchwerke mit<br />

dem neuen Servicemodell zufrieden. Auf Basis der bisherigen<br />

Erfahrungen ist das Unternehmen zuversichtlich, hiermit die<br />

richtige Entscheidung bezüglich Wirtschaftlichkeit und Sicherheit<br />

getroffen zu haben.<br />

Bilder: Kaeser<br />

www.kaeser.de<br />

AUTORIN<br />

Dipl.-Betriebswirtin Daniela Koehler,<br />

Pressesprecherin, Kaeser Kompressoren SE,<br />

Coburg<br />

solches System ist eine optimale Voraussetzung für Industrie-4.0-<br />

Serviceangebote. Diese maschinenübergreifende Steuerung<br />

überwacht und analysiert die Drucklufterzeugung konstant und<br />

wählt im alltäglichen Betrieb immer die optimale, also effizienteste<br />

Lösung für den jeweiligen Bedarf des Betriebs. Wird Fernüberwachung<br />

genutzt, so überträgt die Steuerung Betriebs-,<br />

Service- und Energiedaten der Druckluftanlage gleichzeitig an<br />

das Datenzentrum des Dienstleitungsanbieters. Die Milchwerke<br />

arbeiten mit Kaeser Kompressoren zusammen. Die Datenübertragung<br />

erfolgt verschlüsselt in Echtzeit über ein eigenes,<br />

speziell für diesen Zweck entwickeltes Netzwerk. Das Netz des<br />

Betreibers, der Milchwerke, wird dafür nicht benötigt.<br />

PRÄVENTIVE INSTANDHALTUNG SCHAFFT<br />

VERSORGUNGSSICHERHEIT<br />

Das Dienstleistungspaket hat viele Vorteile. Bei einem klassischen<br />

Wartungsvertrag gibt es feste Intervalle, in denen der Monteur<br />

anreist und festgelegte Checks durchführt. Bei Fernüberwachung<br />

ist die Wartung dank des direkten Einblicks in die<br />

Daten der Station eins zu eins am jeweiligen Zustand der Anlage<br />

orientiert. Das heißt, Wartung findet dann statt, wenn sie auch<br />

wirklich erforderlich ist. Denn hier kommt das Expertenwissen<br />

des Anbieters ins Spiel, das vorausschauende Wartung ermöglicht.<br />

Durch die Verfügbarkeit der Prozessdaten der Druckluftanlage<br />

und der daraus resultierenden Analyse ist es möglich, den<br />

idealen Zeitpunkt für die Wartungsarbeiten festzulegen. So werden<br />

erforderliche Servicemaßnahmen schon frühzeitig erkannt<br />

und im Vorfeld durchgeführt. Dies reduziert Ausfallzeiten, erhöht<br />

die Energieeffizienz und spart somit Zeit und Geld. Die Kombination<br />

aus Ferndiagnose und bedarfsgerechter präventiver Wartung<br />

schafft höchste Versorgungssicherheit für den Betreiber.<br />

ZUSATZINHALTE IM NETZ<br />

bit.ly/2OxM2Gp<br />

DRUCKLUFTSTEUERUNG ALS<br />

ZENTRALE INTELLIGENZ<br />

Herzstück des Sigma-Smart-Air-Dienstleistungspakets<br />

ist der Sigma Air Manager 4.0.<br />

Als zentrale Intelligenz innerhalb der<br />

Druckluftstation übernimmt er die Steuerungsaufgaben<br />

und das Daten-Streaming<br />

an das Kaeser Plant Control Center. Die<br />

Übertragung der Prozessdaten erfolgt<br />

dabei verschlüsselt und in Echtzeit u.a. über<br />

ein Funkmodem. So bleibt das Kundennetz<br />

unangetastet und sensible Daten sind<br />

geschützt. Im Control Center werden die<br />

Druckluftdaten und das Energiemanagement<br />

permanent überwacht und analysiert.<br />

Dadurch ist eine vorausschauende Instandhaltung<br />

möglich. Ausfallzeiten der Druckluftanlage<br />

– und damit einhergehend der<br />

gesamten Produktion – werden reduziert.<br />

38 MY FACTORY <strong>2022</strong>/<strong>11</strong>-<strong>12</strong> www.myfactory-magazin.de


DRUCKLUFTTECHNIK<br />

DRUCKLUFT SICHER NUTZEN UND GLEICHZEITIG ENERGIE UND KOSTEN SPAREN<br />

Mit sicherheitstechnischen Produkten können Risiken durch Druckluft vermieden<br />

werden. Der Technische Handel berät, welche Anwendungen Sicherheit für die<br />

Mitarbeiter garantieren. Auf dem Markt gibt es mittlerweile ein umfangreiches<br />

Sortiment an Produkten, die Sicherheit bringen und gleichzeitig die Performance<br />

der Anlage nicht drosseln: Mit einschraubbaren Inline-Druckreglern und -Filtern<br />

z. B. lässt sich dafür sorgen, dass im Werkzeug nie ein höherer Druck aufgebaut<br />

ist, als für die Anwendung benötigt wird. Wenn zwei- statt einstufige Kupplungen<br />

verwendet werden, kann die Trennung vom Stecker sicher erfolgen. Das schlagartige<br />

Entweichen der Luft wird verhindert; der Stecker fliegt nicht unkontrolliert<br />

Bild: Riegler<br />

durch die Luft und ein Peitschenhiebeffekt des Schlauchs wird vermieden. Ein<br />

Kugelhahn sorgt für automatische Entlüftung. Da er abschließbar ist, wird Manipulation ausgeschlossen.<br />

Dirk Höschle, der das Präventionsprogramm „Riegler Safety“ beim gleichnamigen Hersteller betreut, weist auf<br />

weitere Vorteile einer sicheren Druckluftnutzung hin: Energieeffizienz und Kosteneinsparung. Er sagt: „Viele Werkzeuge,<br />

Anlagen und Maschinen werden mit zu hohem Leitungsdruck betrieben. Denken wir zum Beispiel an einen<br />

Druckluft-Ratschenschrauber, dessen Drehmoment für sechs Bar ausgelegt ist, aber an das vorhandene Netz mit acht<br />

oder sogar zehn Bar angeschlossen wird. Ein Leitungsdruckregler minimiert hier nicht nur die Unfallgefahr, sondern<br />

reduziert auch die Kosten auf Grund des geringeren Luftverbrauchs und verlängert die Lebensdauer der Werkzeuge.“<br />

Die Verantwortung für die Sicherheit der Mitarbeiter liegt auch bei drucklufttechnischen und pneumatischen<br />

Anwendungen allein beim Arbeitgeber. Er ist dafür zuständig, Anweisungen für den ordnungsgemäßen Umgang mit<br />

Druckluft zu erlassen sowie sichere Betriebsmittel zur Verfügung zu stellen. Die Routinen am Arbeitsplatz und die<br />

Vielfalt der Produkte zur Unfallverhütung und Sicherheit sind jedoch selbst für Sicherheitsbeauftragte kaum überschaubar.<br />

Für Riegler-Geschäftsführer Jürgen Wacker ist nach langjähriger Beschäftigung mit der Problematik klar:<br />

„Unternehmen sollten auf Nummer sicher gehen und sich von vornherein beim Technischen Händler ihres Vertrauens<br />

beraten und schulen lassen; er weiß, welches Produkt für welchen Zweck die meiste Sicherheit garantiert.“<br />

www.vth-verband.de<br />

ZENTRALVAKUUMSYSTEM: RESSOURCEN-<br />

SCHONEND, BEDIENUNGSFREUNDLICH<br />

In Anwendungen, die ein sauberes<br />

Zentralvakuum erfordern, sorgt das<br />

standardisierte Vakuumsystem NDi<br />

für eine zuverlässige Versorgung. Die<br />

Innovation aus dem Hause Leybold<br />

basiert auf der trockenlaufenden,<br />

über den gesamten Druckbereich<br />

robusten Novadry Schraubenpumpe<br />

und dem integrierten VAControl CAB<br />

Controller zur smarten Steuerung.<br />

Das Anwendungsspektrum des<br />

NDi-Zentralsystems umfasst Lebensmittel- und Verpackungsprozesse,<br />

Forschung & Entwicklung, Vakuum-Förder-<br />

Anlagen sowie Medizin- und Labor-Anwendungen. In<br />

diesen Einsatzgebieten kommt es auf Hygiene, Sparsamkeit,<br />

Zuverlässigkeit, Kompaktheit sowie Bedienungsfreundlichkeit<br />

an. Bei Vakuumwerten wie dem Enddruck<br />

oder Saugvermögen ist prozessabhängige Flexibilität<br />

gefragt. Angesichts dieser Forderungen kommen speziell<br />

die Stärken der ölfreien, luftgekühlten Schraubenvakuumpumpe<br />

Novadry zur Geltung. Die standardisierten NDi<br />

Vakuumsysteme sind vollständig montiert mit 400 oder<br />

600 m 3 /h Saugvermögen erhältlich. Eine starke Vakuumleistung<br />

bis zu einem Arbeitsdruck von 5 mbar, die intelligente<br />

Druckanpassung sowie Steuerung des Zieldrucks komplettieren<br />

die Features des smarten NDi-Vakuumpakets.<br />

www.leybold.com<br />

LEAK-DETECT<br />

Druckluftleckagen<br />

effizient aufspüren<br />

Messgeräte<br />

online bestellen:<br />

shop.hilger-kern.de<br />

TRUMMETER ®<br />

Riemenspannung<br />

messen<br />

Hilger u. Kern<br />

Industrietechnik<br />

Hilger u. Kern GmbH Industrietechnik<br />

+49 621 3705 550<br />

shop@hilger-kern.de<br />

hilger-kern.de<br />

VSHOOTER ®<br />

Maschinenverschleiß<br />

erkennen<br />

LEAKSHOOTER ®<br />

Leckagen schnell<br />

orten


DRUCKLUFTTECHNIK<br />

RETROFIT VON GEBLÄSEN UND VERDICHTERN<br />

SMART UPGRADE MIT<br />

3D-LASERSCANNING<br />

3D-Laserscanner sind ein echter Gamechanger<br />

für Retrofit-Projekte. Sie liefern perfekte<br />

Planungs-, Engineering- und Dokumentationsdaten<br />

ganzer Industriehallen und erleichtern<br />

so die Umrüstung und Modernisierung<br />

von Bestandsanlagen. Dank der Kooperation<br />

mit dem Unternehmen Mensch und Maschine<br />

(MuM) ist diese innovative Technologie<br />

jetzt auch für Prozessgasgebläse und<br />

-verdichter von Aerzen einsetzbar.<br />

Sollen alte Gebläse- und Verdichterstufen innerhalb eines<br />

Aggregates durch neue, effizientere Stufen ersetzt werden,<br />

werden detaillierte Informationen über die konkreten<br />

Gegebenheiten vor Ort benötigt. Eine schnelle und präzise<br />

Methode, um eingebaute Prozessgasaggregate in Produktionshallen<br />

und Fertigungsstraßen exakt zu vermessen, sind 3D-<br />

Laserscanner. Mittels hochmoderner Scantechnologie wird die<br />

Anlage samt Umgebung aus verschiedenen Perspektiven lückenlos<br />

erfasst und so eine vollständige 3D-Darstellung in höchster<br />

Auflösung und minimaler Toleranz generiert. Das Ergebnis ist<br />

eine 3D-Punktwolke, die umgehend in alle gängigen CAD-Programme<br />

übertragbar und als Konstruktionsumgebung (z.B. in<br />

Autodesk Inventor) nutzbar ist.<br />

MODERNSTE TECHNOLOGIE<br />

ZUR PRÄZISEN VERMESSUNG<br />

3D-Laserscanning hebt Retrofit-Projekte bzw. Austauschvorhaben<br />

von alten Aerzen-Prozessgasverdichtern auf ein neues Level<br />

und unterstützt bei der Risikominimierung in Bezug auf Projekt-<br />

GEBLÄSE, VERDICHTER UND SERVICE<br />

Weltweit werden industrielle Anlagen unter Einsatz von<br />

Aerzen-Gebläsen und Verdichtern mit gasförmigen<br />

Medien versorgt. Das Portfolio des Unternehmens<br />

umfasst Drehkolbenverdichter und -gebläse, Turbogebläse<br />

und Schraubenverdichter und hält neben Standarderzeugnissen<br />

auch kundenindividuelle Sonderlösungen<br />

bereit. Mittels digitaler Services können die Effizienz, die<br />

Verfügbarkeit sowie die Produktivität nachhaltig und<br />

zukunftsorientiert gesteigert werden. Zusätzlich bietet<br />

der Aerzen-After-Sales-Service die ganze Bandbreite an<br />

Dienstleistungen – vom Vollwartungsvertrag bis zu<br />

Reparaturen und Modernisierungen bestehender Anlagen.<br />

ziele und -budgets. Zukünftige Einsatzfelder finden sich darüber<br />

hinaus im Bereich Einbauraumermittlung bei Greenfield-Projekten<br />

sowie in diversen Augmented-Reality-Anwendungen.<br />

Für Kunden bringt der Einsatz der 3D-Laserscan-Technologie<br />

diverse Vorteile. Sie erhalten den tatsächlichen „As built“-Zustand<br />

in Originalfarbe zur Korrektur vorheriger Zeichnungen,<br />

Schemata oder Pläne und haben so absolute Planungssicherheit.<br />

Das Ergebnis: beschleunigte Projektplanung und -durchführung,<br />

schnellere Installationsprozesse, reduzierte Ausfallzeiten/Stillstände,<br />

geringere Service- und Montagekosten sowie eine erhöhte<br />

Wiederverwendbarkeit von demontierten Teilen.<br />

PERFEKTE PLANUNGS- UND<br />

DOKUMENTATIONSDATEN<br />

Dank der 3D-Technologie von Aerzen und MuM arbeiten Konstrukteure<br />

bei der Umrüstung und Modernisierung von Bestandsanlagen<br />

nun nicht mehr im leeren Raum, sondern direkt in der<br />

Originalumgebung mit allen Ist-Maßen und voller Transparenz –<br />

selbst durch Wände und Gegenstände hindurch oder über Etagen<br />

hinweg. Die Kollisionsprüfung erfolgt komplett digital innerhalb<br />

der Punktwolke im Rahmen des Engineerings für alle<br />

gescannten und später konstruierten Objekte. Darüber hinaus<br />

wird der Umgang mit zu demontierenden Baugruppen erleichtert<br />

und das Einbringen von neuem Equipment bzw. Umbauten<br />

einfacher und sicherer. Geplante Montage- und Stillstandzeiten<br />

können verkürzt und Abläufe optimiert werden.<br />

Die Erstellung des dreidimensionalen Anlagenmodells dauert<br />

je nach Projektgröße ein bis zwei Wochen. Vor-Ort-Begehungen<br />

und -Messungen werden im besten Fall hinfällig. Ist die 3D-<br />

Punktwolke erst einmal vorhanden, kann via VR-Brille in die digitale<br />

Umgebung eingetaucht werden, und die lokalen Verhältnisse<br />

lassen sich aus der Ferne erleben und beurteilen. Übrigens: Das<br />

Scanergebnis ist über kostenlose Software einsehbar.<br />

Bilder: Aerzen<br />

www.aerzen.com<br />

40 MY FACTORY <strong>2022</strong>/<strong>11</strong>-<strong>12</strong> www.myfactory-magazin.de


DRUCKLUFTTECHNIK<br />

SICHER UND EFFIZIENT VERPACKEN<br />

MIT VAKUUMTECHNIK<br />

In der Lebensmittelbranche wird Vakuumtechnik<br />

vielfach zum Verschließen von Verpackungen eingesetzt.<br />

Beim Verpackungsprozess wird Luft aus dem<br />

Zwischenraum von Produkt und Verpackungsmaterial<br />

„evakuiert“, bevor dieses verschweißt wird. Im Inneren<br />

befinden sich dadurch nur noch geringe Restmengen<br />

Sauerstoff, wodurch das Wachstum von aeroben<br />

Bakterien gebremst und die Haltbarkeit des Lebensmittels<br />

erhöht wird. Gleichzeitig verhindert das<br />

Vakuumverpacken das Verdunsten leicht flüchtiger<br />

Komponenten und erhält den Geschmack und die<br />

Beschaffenheit des Produktes. Insbesondere bei flexiblen<br />

Verpackungsmaterialien, die sich dem zu verpackenden<br />

Produkt anpassen, wird das Volumen mithilfe<br />

der Vakuumtechnik effektiv minimiert. Dies spart<br />

zusätzlich Platz bei Lagerung und Transport. „Wir<br />

wissen, wie wichtig Vakuumtechnik für viele unserer<br />

Kunden ist – sei es beim Befördern und Verpacken von<br />

Produkten oder in der<br />

eigentlichen Produktion“,<br />

sagt Dennis Lange,<br />

Verkaufsleiter Druckluftund<br />

Vakuumtechnik bei<br />

Oltrogge. Zuverlässigkeit,<br />

Effizienz und niedrige<br />

Energiekosten sind nur<br />

einige der Vorteile, die sich für Oltrogge-Kunden<br />

ergeben. Weiterhin können Kunden bei einer Neuanschaffung<br />

bis zu 40 % BAFA-Förderung geltend<br />

machen. Für maximale Transparenz über die tatsächliche<br />

Energieeinsparung startet Oltrogge zudem vor<br />

Installation immer mit einer kostenfreien Verbrauchsmessung<br />

und ermittelt so das Energieeinsparpotenzial.<br />

Erst dann wird die neue Anlage entsprechend<br />

ausgelegt und eine Amortisationsrechnung erstellt.<br />

www.oltrogge.de<br />

KOMPRESSOR-MANAGEMENT-SYSTEM<br />

MIT NEUEM GESICHT<br />

WF Steuerungstechnik<br />

vermeldet eine Neuerung<br />

bei seinem mittlerweile<br />

seit 30 Jahren in der Praxis<br />

bewährten Kompressor-<br />

Management-System: Die<br />

neue Version Airleader<br />

Master 4 löst Master II+ ab. Die Innovation fällt sofort ins<br />

Auge, denn das System hat ein neues Gesicht bekommen:<br />

Der nun mit 10 Zoll gegenüber dem alten System doppelt<br />

so große Touchscreen eröffnet neue Möglichkeiten<br />

hinsichtlich Übersicht. Bereits auf den ersten Blick stehen<br />

dem Anwender nun deutlich mehr Informationen zur<br />

Verfügung. Airleader ermittelt durch einen speziellen,<br />

rekursiven Algorithmus unter Berücksichtigung des<br />

Druckgradienten den aktuellen Druckluftverbrauch in<br />

Echtzeit. Dadurch wird immer die zum Verbrauch passende<br />

Kompressorkombination geschaltet. Das verhindert<br />

unnötige Starts, minimiert Leerlaufverluste und lastet<br />

die Kompressoren gleichmäßig aus. Kompressoren aller<br />

Fabrikate – ob geregelt (VSD/FU) oder starr – werden in<br />

einem gemeinsamen schmalen Druckband betrieben:<br />

Denn Druck kostet Geld und mehr Druck kostet mehr<br />

Geld – etwa 10 Prozent pro bar. Airleader hilft also, Geld zu<br />

sparen und vorhandene Ressourcen effektiver zu nutzen.<br />

Kostentreiber werden unschädlich gemacht: Verschleißtreibende<br />

Schaltungen werden minimiert, kostenintensiver<br />

Leerlauf geht gegen Null, Druckschwankungen werden<br />

homogenisiert. Das System verhilft zu Transparenz und<br />

Kontrolle durch die Ermittlung aller wichtigen Kennzahlen.<br />

So hat der Anwender seine Druckluftkosten immer im Blick<br />

und ist zum Beispiel auch in der Lage, eine vorbeugende<br />

Instandhaltung zu realisieren.<br />

www.airleader.de<br />

PREMIUM-TECHNOLOGIE,<br />

DIE DEN UNTERSCHIED MACHT.<br />

Die Leidenschaft für permanente Verbesserung liegt uns im Blut –<br />

seit mehr als 100 Jahren. Wir setzen bei allen wichtigen Komponenten<br />

unserer Kompressoren auf hauseigene Fertigung.<br />

Wir entwickeln vorausschauende digitale Steuerungs- und<br />

Überwachungslösungen, die größtmögliche Produktionssicherheit<br />

garantieren. All dies gehört zu unserem Anspruch als<br />

Premium-Hersteller, aber den entscheidenden Unterschied<br />

macht die enge Zusammenarbeit mit unseren Kunden. Nur<br />

hier zeigt sich, ob aus Premium-Technologie auch Premium-<br />

Performance wird. Und nur das kann unser Ziel sein.<br />

Premium-Kompressoren – hergestellt in Deutschland.<br />

boge.com


NEUE WEGE BEI DER<br />

MONTAGEPLANUNG<br />

Das Fraunhofer IPA geht neue Wege bei der Montageplanung:<br />

Eine Software wertet ohnehin vorhandene<br />

CAD-Daten aus, erstellt aus den gewonnenen Informationen<br />

Montageanleitungen und generiert automatisch<br />

kostengünstige Montageassistenzen.<br />

Montageplanung und Montage selbst sind momentan noch<br />

kostspielig und zeitintensiv. Gründe hierfür sind zum einen ein<br />

aufwendiges Vorgehen bei der Planung mit vielen Schleifen. Zum<br />

anderen ist das zunächst naheliegende Umsatteln auf mehr<br />

Automatisierung oft aus technischen oder wirtschaftlichen Gründen<br />

nicht gut umsetzbar. Sinnvoll wäre es deshalb, die Montageplanung<br />

mit der tatsächlichen Montage zu verknüpfen und beide<br />

Stellen zu optimieren. Hieran haben Expertinnen und Experten<br />

des Fraunhofer IPA in den letzten Jahren gearbeitet.<br />

DATENAUSWERTUNG ALS GRUNDLAGE<br />

Grundlegende Technologie für alle Leistungen der neuen Software<br />

„Assemblio Assembly Suite“ ist eine KI, die sog. STEP-<br />

Dateien analysiert und auswertet. Diese informationsreichen<br />

Dateien kann jedes CAD-System generieren. Sie liefern der 3D-<br />

Analyse-KI, einer von drei Komponenten der Software, alle notwendigen<br />

Informationen, um strukturierte Montageinformationen<br />

präzise abzuleiten. Dieser Vorgang erlaubt, einen bisher<br />

mühevollen Prozess zu automatisieren: Denn für die Montageplanung<br />

ist es üblich, einen Mix aus Informationen wie 2D-Bildern,<br />

Stücklisten und Modellbeschreibungen zu nutzen. Gerade für die<br />

Modellbeschreibungen waren oft Expertise und Erfahrung der<br />

Fachkräfte wichtig – alles in allem ein uneinheitlicher, aufwendiger<br />

und fehleranfälliger Prozess. Die Software reduziert Vorbereitungszeit<br />

und Personalkosten und vermeidet, dass bei der Datenerhebung<br />

aus den verschiedenen Informationsquellen Verständnisfehler<br />

oder Inkonsistenzen vorkommen.<br />

Wir nehmen Sie<br />

mit in die Zukunft!<br />

Innovative Technologien ermöglichen der Industrie,<br />

ihre Produktionsprozesse weiter zu optimieren.<br />

Gestalten Sie den Wandel mit.<br />

AUTOMATISCHE MONTAGEPLANUNG<br />

Die zweite Softwarekomponente, der „Assembly Composer“, liest<br />

die extrahierten Montageinformationen aus der STEP-Datei aus<br />

und speist sie in ein grafisches Tool für die Montageplanung ein.<br />

Die Fachkräfte sehen damit die visualisierten Informationen, sodass<br />

sie die Montage dreidimensional und spielerisch planen<br />

können. Auch dies war bisher ein rein manueller und oft unstrukturierter<br />

Prozess, der mit der Software schneller, günstiger und<br />

fehlerfrei wird. Durch die intuitive grafische Bedienung eröffnet<br />

sich damit die Möglichkeit, korrekte und konsistente Montageanleitungen<br />

und -videos in kürzester Zeit zu generieren.<br />

Komplett wird das Trio an Softwarekomponenten durch die KI-<br />

Montageassistenz „KIM“. Nach Abschluss der Montageplanung<br />

können die Daten aus dem Büro, auf deren Basis die Software kostengünstig<br />

und schnell eine Montageassistenz bereitstellt, direkt<br />

am Montagearbeitsplatz eingesetzt werden. Diese Assistenz unterstützt<br />

die Fachkräfte insbesondere bei komplexen Produkten<br />

interaktiv. Mithilfe von KIM wird das Personal produktiver und<br />

macht weniger Fehler sowohl bei der konkreten Montageaufgabe<br />

als auch bei anderen Faktoren wie etwa der richtigen Reihenfolge<br />

der Montageschritte. Alles in allem hebt Assemblio die manuelle<br />

Montage auf ein neues Niveau – und das bereits ab Losgröße 1.<br />

Bild: Fraunhofer IPA<br />

www.ipa.fraunhofer.de<br />

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