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MY FACTORY 09/2023

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<strong>09</strong><br />

19186<br />

September <strong>2023</strong><br />

€ 12,00<br />

DAS MAGAZIN FÜR PRODUKTIONSVERANTWORTLICHE<br />

TITEL<br />

So steigen Zerspaner einfach<br />

08 in die Automatisierung ein<br />

EMO Hannover: Die Zukunft<br />

16 der Produktion im Visier<br />

Hochproduktive Betriebs-<br />

28 reinigung dank Robotik<br />

myfactory-magazin.de


MULTIMEDIAL VERNETZT<br />

KUNDEN GEWINNEN!<br />

FÖRDERTECHNIK<br />

MATERIALFLUSS<br />

LOGISTIK<br />

FLUIDTECHNIK<br />

Profitieren Sie von unserem<br />

einmaligen Mediennetzwerk!<br />

Bitte kontaktieren Sie mich, ich berate Sie gerne!<br />

Carmen Nawrath<br />

Head of Sales<br />

Telefon: 0049/6131/992-245<br />

c.nawrath@vfmz.de


EDITORIAL<br />

SMART UND GRÜN<br />

IN DIE ZUKUNFT<br />

Noch vor einigen Monaten blickte der deutsche Maschinenbau<br />

optimistisch nach vorne. Den Anlass dazu gaben gut gefüllte<br />

Auftragsbücher und die verbesserte Materialversorgung. Jetzt<br />

schlägt der Mangel an qualifizierten Fachkräften verstärkt durch<br />

und Produktionsprozesse geraten ins Stocken. Damit zu kämpfen<br />

haben insbesondere kleine und mittelständische Firmen. Die<br />

Konsequenz: automatisierte Fertigungslösungen. Genau das hat<br />

das Unternehmen WTO Werkzeug-Einrichtungen in Angriff<br />

genommen. Heute produziert der Mittelständler in seiner Smart<br />

Factory hochwertige Präzisionswerkzeughalter und -systeme rund<br />

um die Uhr (fast) komplett mannlos. Der einzige manuelle Vorgang<br />

ist die Anlieferung des Rohmaterials. Das bringt nicht nur<br />

Wett bewerbsvorteile. Auch für höher qualifiziertes Personal wird<br />

WTO wieder attraktiv. Und: Die Smart Factory ist gleichzeitig auch<br />

eine Green Factory. Wie diese Herkulesaufgabe gemeistert wurde,<br />

lesen Sie in unserer Serie Production Excellence ab Seite 12.<br />

Automatisierung ist für viele KMUs strategisch sinnvoll. Dabei<br />

muss nicht zwingend in neue Maschinen oder gar in eine komplett<br />

neue Fabrik investiert werden. Es gibt hervorragende Lösungen<br />

der Nachrüstung, die die Transformation zur automatisierten<br />

Fertigung ermöglichen (siehe unsere Titelstory). Positive<br />

Neben effekte dabei sind eine längere Nutzungsdauer der<br />

Maschinen und Anlagen, Materialeinsparungen und ein<br />

effizienterer Betrieb – kurz eine verbesserte Nachhaltigkeit.<br />

Doch wie lassen sich ökologische und ökonomische Belange in<br />

der Produktion realisieren und vor allem wie weit ist die Industrie?<br />

Lesen Sie in unserer Serie Denkfabrik, was Experten dazu sagen.<br />

Wie sicher<br />

und rein<br />

ist Ihre<br />

Prozessluft?<br />

100 % Produktreinheit,<br />

Sicherheit und<br />

Zuverlässigkeit<br />

Eine inspirierende Lektüre<br />

wünscht Ihnen<br />

Nicole Steinicke<br />

Chefredakteurin<br />

<strong>MY</strong> <strong>FACTORY</strong>.<br />

EFFICIENT | SAFE | SMART<br />

Compressor solutions for<br />

powder, bulk and solids<br />

processing<br />

Powtech <strong>2023</strong><br />

26. – 28. September <strong>2023</strong><br />

Messezentrum Nürnberg<br />

Halle 4 | Stand 4-253


EDITORIAL<br />

03 Smart und grün in die Zukunft<br />

24<br />

SMART NEWS<br />

06 Kurz und prägnant – das sollten Sie wissen<br />

TITEL<br />

08 So können kleine und mittlere<br />

Zerspanungsunternehmen einfach in<br />

die Automatisierung einsteigen<br />

SMART PRODUCTION<br />

12 PRODUCTION EXCELLENCE:<br />

24/7 produzieren – auch bei Stückzahl 1<br />

16 EMO HANNOVER <strong>2023</strong>:<br />

Zukunftsthemen im Visier<br />

Update zur EMO Hannover: Produkte,<br />

Technologien und Trends<br />

20 DENKFABRIK: Wie nachhaltig ist die<br />

Metallbearbeitung? Wir fragen nach…<br />

22 KI-basiertes Sequencing und Scheduling:<br />

Produktionspläne vorausschauend optimieren<br />

24 Maschinenbauer stellt QM komplett neu auf<br />

27 Update: Produkte, Technologien, Trends<br />

TITEL<br />

08<br />

BETRIEBSTECHNIK<br />

28 Hochproduktive Robotiklösungen für die Betriebsreinigung:<br />

So geht autonomes Großreinemachen<br />

30 Industriesauger mit Akku: Neue Freiheiten<br />

beim Reinigen<br />

34 Arbeitstisch erleichtert Handhabung schwerer<br />

Bauteile: Wende zu mehr Ergonomie<br />

36 Zentrale Druckluftstation erneuert:<br />

Werkzeugmaschinen sicher versorgt<br />

37 Update: Produkte, Technologien, Trends<br />

WARTUNG-UND INSTANDHALTUNG<br />

38 Ungeplante Anlagenstillstände verhindern:<br />

Alles auf die Kette gekriegt<br />

40 Update: Produkte, Technologien, Trends<br />

Anzeige: Hoffmann SE, München<br />

<br />

Zerspanungsprozesse in KMU einfach automatisieren?<br />

Wie das geht, lesen Sie im Titelbeitrag.<br />

4 <strong>MY</strong> <strong>FACTORY</strong> <strong>2023</strong>/<strong>09</strong> www.myfactory-magazin.de


AUSBLICK<br />

42 5G-Edge-Cloud regelt Prozesse<br />

37 Impressum<br />

38<br />

36<br />

Hello<br />

visitors!<br />

Welcome to the world’s leading trade<br />

fair for production technology.


PROF. HANSELKA IST NEUER<br />

FRAUNHOFER-PRÄSIDENT<br />

Mitte<br />

August hat<br />

Prof. Holger<br />

Hanselka<br />

das Amt als<br />

Präsident<br />

der Fraunhofer-Gesellschaft,<br />

Europas führender<br />

Organisation für angewandte<br />

Forschung, angetreten. Hanselka<br />

wechselt aus der Position des<br />

Präsidenten des Karlsruher Instituts<br />

für Technologie (KIT), die er mehr als<br />

zehn Jahre innehatte, an die Spitze<br />

der Fraunhofer-Gesellschaft. Vor<br />

seiner Tätigkeit in Karlsruhe leitete<br />

der 61-Jährige das Fraunhofer-<br />

Institut für Betriebsfestigkeit und<br />

Systemzuverlässigkeit LBF in<br />

Darmstadt und war von 2006 bis<br />

2012 Mitglied des Präsidiums der<br />

Fraunhofer-Gesellschaft.<br />

www.fraunhofer.de<br />

KI-SPITZENFORSCHUNG FÜR UNTERNEHMEN<br />

VERFÜGBAR MACHEN<br />

2014 als „Datenreinraum“ für die Forschung auf industriellen Daten<br />

gegründet, wendet sich das Smart Data Innovation Lab (SDIL) im Rahmen<br />

der Smart Data Innovation Services (SDI-S) erstmals direkt mit seinem<br />

Angebot an interessierte Unternehmen. Diese können jetzt aus einem<br />

Katalog von Transferleistungen rund um aktuelle KI-Methoden und<br />

-Infrastruktur auswählen und so eigene Innovationen schneller vorantreiben.<br />

Dabei profitieren sie von der<br />

Expertise aller im SDIL zusammengeschlossenen<br />

Partner, die die<br />

„Innovation Services“ anbieten:<br />

Auf Forschungsseite sind dies das<br />

Karlsruher Institut für Technologie<br />

(KIT) als Koordinator, das Deutsche<br />

Forschungszentrum für Künstliche<br />

Intelligenz (DFKI), das Fraunhofer-<br />

Institut IAIS und das Forschungszentrum<br />

Jülich; auf Industrieseite IBM, SAP und die Software AG als Anbieter<br />

sowie – als neuer direkter Partner – die Sicos BW GmbH als Bindeglied<br />

zwischen Forschung und Industrie. „Uns geht es darum, deutsche<br />

KI-Spitzenforschung direkt zu den Unternehmen zu bringen“, sagt<br />

Prof. Dr. Michael Beigl, Sprecher des SDIL und Leiter des TECO am KIT.<br />

Bild: Simon Raffeiner, KIT<br />

www.sdil.de<br />

Inklusive Arbeitswelt mit kollaborativen Robotern<br />

WIE KI EINE INKLUSIVE ARBEITSWELT FÖRDERT<br />

Künstliche Intelligenz (KI) unterstützt Beschäftigte am Arbeitsplatz. KI-Technologien<br />

können Menschen mit Beeinträchtigungen zu neuen Tätigkeiten<br />

befähigen und ermöglichen ihnen, selbstbestimmter und gleichberechtigter<br />

am Arbeitsleben teilzuhaben. Doch die Chancen der Technologie lassen sich<br />

nur nutzen, wenn in der Arbeitswelt die passenden Rahmenbedingungen<br />

vorliegen: Dazu zählen (digital) barrierefreie Arbeitsplätze, eine Vielfalt<br />

fördernde Unternehmenskultur und die Berücksichtigung von Menschen mit<br />

Beeinträchtigungen bereits in der Forschung und Entwicklung. Das aktuelle<br />

Whitepaper „Mit KI zu mehr Teilhabe in der Arbeitswelt. Einsatzmöglichkeiten<br />

und Herausforderungen“ der Plattform Lernende Systeme verdeutlicht<br />

das Potenzial von KI für eine inklusive Arbeitswelt anhand konkreter Praxisbeispiele<br />

und zeigt Wege auf, wie die KI-gestützte Teilhabe gelingt.<br />

www.plattform-lernende-systeme.de<br />

NOTE DREI MINUS FÜR DEN INDUSTRIESTANDORT DEUTSCHLAND<br />

Durchschnittsnote „drei minus“ (3,3) für den Industriestandort<br />

Deutschland: Das ist das Urteil von 150 deutschen Unternehmen<br />

des produzierenden Gewerbes, befragt in neun Kategorien durch<br />

das Marktforschungsinstitut Kantar Public im Auftrag der Unternehmensberatung<br />

FTI-Andersch. Die schlechtesten Noten erhält<br />

Deutschland in den Bereichen Energiepreise und -verfügbarkeit<br />

(4,0), Regulatorik und Bürokratie (4,0) sowie der Verfügbarkeit<br />

von Fachkräften (3,9). 60 % der befragten Unternehmen haben<br />

angegeben, dass sich ihr Bild vom Standort Deutschland in den<br />

letzten zwei Jahren negativ verändert hat. Ein Viertel der Befragten<br />

(26 %) erwägt die Verlagerung von Produktionskapazitäten und<br />

-netzwerken; 40 % der Unternehmen mit konkreten Planungen für<br />

Verlagerungen zieht es Richtung Asien.<br />

www.fti-andersch.com<br />

6 <strong>MY</strong> <strong>FACTORY</strong> <strong>2023</strong>/<strong>09</strong> www.myfactory-magazin.de


SMART NEWS<br />

BERATUNG ZUM UMGANG<br />

MIT GEWERBLICHEN SCHUTZRECHTEN<br />

In einer bundesweiten Aktionswoche<br />

bietet die Arbeitsgemeinschaft Deutscher<br />

Patentinformationszentren e.V.<br />

(PIZnet) kostenlose Beratungen zum<br />

Umgang mit gewerblichen Schutzrechten<br />

an. Vom 18. bis 24. September<br />

erfahren KMU, Start-ups und Gründerteams, wie sie Patente, Gebrauchsmuster,<br />

Marken, Designs und Urheberrechte wirtschaftlich für sich nutzen<br />

können. Das Konzept der Aktion hat das Deutsche Patent- und Markenamt<br />

(DPMA) gemeinsam mit PIZnet erarbeitet und in den vergangenen sechs<br />

Jahren bereits mit großer Resonanz durchgeführt.<br />

Bild: stock.adobe.com – WrightStudio<br />

www.dpma.de<br />

„Wir müssen Leitplanken setzen, damit<br />

wir die Chancen von KI verantwortlich<br />

ausschöpfen können. Ohne Verlässlichkeit<br />

in Bezug auf Ethik, Governance,<br />

Transparenz, Datensicherheit<br />

und Robustheit bleibt KI häufi g im<br />

Prototypen-Status stecken.“<br />

Alois Krtil, CTO, PINKTUM, Hamburg<br />

37 %<br />

der Entscheider in Maschinenbauunternehmen<br />

sind es<br />

lediglich, die angeben, dass der<br />

Bereich Produktion und Montage<br />

stark digitalisiert sei. Dieser<br />

Wert hat sich seit der letzten<br />

Befragung vor zwei Jahren<br />

nicht verändert.<br />

Quelle: PwC Maschinenbau-Barometer<br />

45 %<br />

der Unternehmen im Maschinenbau<br />

nennen KI als wesentliche<br />

Zukunftstechnologie,<br />

die Potenzial hat, die Branche<br />

nachhaltig zu verändern.<br />

Quelle: PwC Maschinenbau-Barometer<br />

RKW KOMPETENZZENTRUM MIT NEUEM GESCHÄFTSFÜHRER<br />

Zum 1. August <strong>2023</strong> hat Jens Nagel die Geschäftsführung des RKW Kompetenzzentrums<br />

übernommen. „Mit Jens Nagel haben wir einen Geschäftsführer gewinnen können,<br />

der durch seine umfangreiche Erfahrung in Wirtschaftsförderung und der Verbandsarbeit<br />

die aktuellen Herausforderungen für die Unternehmen des Mittelstandes aus<br />

erster Hand kennt“, so Harm Wurthmann, Vorsitzender des Verwaltungsrates des<br />

RKW Kompetenzzentrums.<br />

www.rkw-kompetenzzentrum.de<br />

Leistung übersetzt in Effizienz<br />

Industrie-Schraubenkompressoren<br />

mit SIGMA PROFIL<br />

Serien CSD und CSDX<br />

• Sechs Druckvarianten für eine optimale Anpassung an<br />

individuelle Anforderungen<br />

• Neue Verdichterblöcke mit optimiertem SIGMA PROFIL<br />

• Höchste Effizienzklasse für das Antriebssystem (Festdrehzahl: IE4, SFC: IE5)<br />

• Drehzahlgeregelter Lüfter spart Energie<br />

NEU<br />

www.kaeser.com<br />

www.myfactory-magazin.de <strong>MY</strong> <strong>FACTORY</strong> <strong>2023</strong>/<strong>09</strong> 7


SMART PRODUKTION<br />

LÖSUNGEN FÜR KLEINE UND MITTLERE<br />

ZERSPANUNGSUNTERNEHMEN<br />

EINFACH IN DIE<br />

AUTOMATISIERUNG<br />

EINSTEIGEN<br />

Die Hoffmann Group setzt einen besonderen<br />

Fokus auf die Automatisierung der Fertigung<br />

bei kleinen und mittleren Zerspanungsunternehmen<br />

(KMU). Borries Schüler (rechts im Bild),<br />

Vorstand Produktmanagement und Engineering,<br />

und Thomas Eder (links im Bild), Director<br />

Automation, erklären im Interview, wohin<br />

die Reise geht und warum die Automatisierung<br />

in KMU für sie strategische Bedeutung hat.<br />

Die Hoffmann Group ist eigentlich ein klassischer Werkzeughändler.<br />

Nun haben Sie unlängst ein automatisiertes Beladesystem<br />

für Werkzeugmaschinen vorgestellt. Wie passt das<br />

zusammen und welche Strategie verfolgen Sie damit?<br />

BORRIES SCHÜLER: Wir sind seit über hundert Jahren erfolgreich,<br />

weil wir uns am Markt orientieren. Viele unserer Kunden<br />

sind kleine und mittlere Zerspanungsunternehmen, die als<br />

Lohnfertiger Bauteile für ihre Auftraggeber herstellen. Vor allem<br />

die kleineren Betriebe leiden bereits heute unter dem demographischen<br />

Wandel, weil sie im Kampf um Fachkräfte schwer mithalten<br />

können. Es bleibt ihnen also gar nichts anderes übrig, als<br />

einfache Arbeiten zu automatisieren, um ihre Mitarbeiter für<br />

höherwertige Aufgaben einzusetzen. Weil der Erfolg unserer<br />

Kunden auch der unsrige ist, haben wir ein vitales Interesse<br />

daran, dass ihnen die Transformation zur automatisierten Fertigung<br />

gelingt. Deshalb entwickeln wir für sie kostengünstige<br />

Automationslösungen.<br />

THOMAS EDER: Klassische Lösungen zum automatisierten Beund<br />

Entladen von Werkzeugmaschinen sind teuer und selten<br />

mit Bestandsmaschinen kompatibel. Wir haben deshalb ein<br />

System entwickelt, mit dem viele Fräs- und Drehmaschinen und<br />

Bearbeitungszentren nachgerüstet werden können – auch<br />

Maschinen, die keine Schnittstelle für die Kommunikation mit<br />

einer Automatisierungslösung haben. Zusätzlich bietet unser<br />

System die höchstmögliche Flexibilität, da es sowohl Rohteil- als<br />

auch Schraubstockhandling ermöglicht, bis 12 kg Handlingsgewicht<br />

bewegt, einfach zu programmieren ist und einen geringen<br />

Platzbedarf hat<br />

Es lassen sich also auch Maschinen ohne Automatisierungsschnittstelle<br />

mannlos beladen. Wie genau funktioniert das?<br />

THOMAS EDER: Unsere Anlage simuliert den Maschinenbediener.<br />

Dazu wird auf dem Maschinen-Bedienerpult ein Aktuator<br />

installiert, der die Maschine startet. Das Öffnen und Schließen<br />

der Tür übernimmt die Garant AutoDoor, die über das Beladesystem<br />

Garant Basic gesteuert wird. Der Initialbefehl wird über<br />

einen Magnetfeldsensor an der Maschinentür generiert. Das<br />

Beladesystem besteht aus einem Industrieroboter auf einer<br />

Garant Plattform. Der Roboter wird über ein eigens dafür entwickeltes<br />

Garant Human Machine Interface (HMI) gesteuert.<br />

Zusammen mit unseren Partnern Nachi, Schunk und Zero<br />

Clamp können wir eine stimmige Lösung für die täglichen<br />

Herausforderungen anbieten.<br />

Wie kommt Ihre Automatisierungslösung im Markt an?<br />

THOMAS EDER: Wir erfreuen uns steigender Nachfrage. Erwartungsgemäß<br />

interessieren sich vor allem kleinere Zerspanungs-<br />

8 <strong>MY</strong> <strong>FACTORY</strong> <strong>2023</strong>/<strong>09</strong> www.myfactory-magazin.de


SMART PRODUCTION<br />

01<br />

02<br />

betriebe für unsere Anlage. Sie wollen ihre Bestandsmaschinen<br />

nachrüsten und brach liegende Kapazitäten erschließen. Manche<br />

steigen damit auch in die Serienproduktion ein, wie etwa<br />

die MCS Zerspanungstechnik aus dem niederbayerischen<br />

Hankofen. Bis zu 50 Prozent mehr Maschinenstunden sind<br />

möglich, wenn prozesssichere Bearbeitungsstrategien und<br />

Werkzeuge perfekt Hand in Hand gehen. In der Beratung fokussieren<br />

sich unsere Anwendungstechniker deshalb verstärkt auf<br />

Prozessoptimierung in automatisierten Umgebungen. Damit<br />

verfolgen wir einen ganzheitlichen Ansatz, denn wir haben die<br />

Automatisierung, die Werkzeuge, die Spanntechnik und auch<br />

die Rüst- und Nebenzeiten im Blick.<br />

03<br />

01 Das Garant Beladesystem simuliert den Maschinenbediener:<br />

ein Aktuator auf dem Bedienerpult schaltet die<br />

Maschine ein; Garant AutoDoor öffnet und schließt die Tür<br />

02 Viele Teile, ein pneumatischer Schraubstock:<br />

Rohteilhandling erspart manuelles Spannen und die<br />

Anschaffung mehrerer Spanner<br />

03 Nachrüsten von CNC-Maschinen mit Werkstück- und<br />

Werkzeugkontrolle, Teilemessung und einer dauerhaften<br />

Prozessregelung ist u.a. mit Renishaw möglich<br />

www.myfactory-magazin.de <strong>MY</strong> <strong>FACTORY</strong> <strong>2023</strong>/<strong>09</strong> 9


SMART PRODUKTION<br />

Leistungen und haben Renishaw-Produkte im Sortiment. Für<br />

die Werkzeug- und Werkstückkontrolle bieten wir außerdem<br />

Produkte unserer Marke Garant an. Damit sind wir Anlaufstelle<br />

für alle KMU, die ihre Fertigung mit wenig Aufwand und kleinem<br />

Budget automatisieren wollen. Mit uns können sie alle<br />

Maschinen einbeziehen. Somit erhalten sie eine besonders<br />

kostengünstige Lösung.<br />

Was darf man von Ihnen in naher Zukunft noch erwarten?<br />

GANZHEITLICHER ANSATZ<br />

In der Beratung fokussieren wir uns verstärkt<br />

auf Prozessoptimierung in automatisierten<br />

Umgebungen. Damit verfolgen wir einen<br />

ganzheitlichen Ansatz, denn wir haben die<br />

Automatisierung, die Werkzeuge, die Spanntechnik<br />

und auch die Rüst- und Nebenzeiten<br />

im Blick.<br />

Thomas Eder, Director Automation<br />

bei der Hoffmann Group<br />

Sie wollen also in die Prozessberatung einsteigen?<br />

BORRIES SCHÜLER: Prozessberatung ist für uns nicht komplett<br />

neu. Im Bereich der C-Teile-Beschaffung machen wir das schon<br />

lange. Wir binden zum Beispiel Bestellsysteme an unseren<br />

E-Shop und an Lieferantenplattformen wie Simple System an<br />

und verkürzen damit den Beschaffungsprozess. Unsere Garant<br />

Tool24 Ausgabeschränke automatisieren die Werkzeugausgabe,<br />

überwachen Bestände und können eigenständig nachbestellen<br />

– das strafft den Prozess zusätzlich. In die Fertigungsprozesse<br />

gehen wir mit unserer digitalen Fertigungslösung Connected<br />

Manufacturing. Die Software verwaltet Aufträge und verfolgt<br />

Werkzeuge in Echtzeit durch die Produktion; Werkzeugdaten<br />

werden laufend aktualisiert und vom CAM-System über das<br />

Voreinstellgerät auf die Maschinen übertragen. Im Bereich der<br />

Automatisierung werden wir nun analog dazu unsere Prozessberatungskompetenz<br />

ausbauen. Wir arbeiten dabei auch mit<br />

externen Partnern zusammen – zum Beispiel bei der autonomen<br />

Fertigung mit dauerhafter Prozessüberwachung. Hier ist die<br />

Firma Renishaw unser Partner.<br />

Was genau verstehen Sie unter einer dauerhaften<br />

Prozessüberwachung?<br />

THOMAS EDER: Das bedeutet, dass während der Produktion<br />

permanent Messungen stattfinden: Das geht von der Werkstück-<br />

und Werkzeugkontrolle über das stichprobenartige Messen<br />

und Nachjustieren während der Bearbeitung bis hin zur<br />

Kontrolle des Endprodukts. Wir beraten zu den entsprechenden<br />

THOMAS EDER: Wir werden unser Portfolio nach und nach<br />

erweitern und differenzieren. Nächstes Jahr werden wir zum<br />

Beispiel ein weiteres Beladesystem auf den Markt bringen. Dieses<br />

wird sich in ein paar Eigenschaften grundlegend von unserem<br />

Garant Basic unterscheiden und insbesondere Kunden mit<br />

Bedarf an Schraubstock-Handling für Fräsmaschinen ansprechen.<br />

Die Anlage wird aktuell im Pilotbetrieb getestet und optimiert.<br />

Parallel dazu entwickeln wir die Steuerungssoftware für<br />

unsere Beladesysteme weiter und arbeiten an einer Fernüberwachung.<br />

BORRIES SCHÜLER: Die Fernüberwachung wollen wir in<br />

Zukunft optional auch über unsere digitale Fertigungslösung<br />

Connected Manufacturing ermöglichen. Die Beladesysteme<br />

können dann über einen gewöhnlichen Internet-Browser zusammen<br />

mit den Maschinen von jedem Internet-fähigen Gerät<br />

aus überwacht werden. Connected Manufacturing wird zusätzlich<br />

Kennzahlen zu deren Effizienz erfassen und auswerten. Die<br />

Digitalisierung der Fertigung schafft damit die Grundlage für<br />

eine stetige Optimierung sowie eine unternehmensübergreifende<br />

Vernetzung – letztere ist mit Kunden und Zulieferern möglich,<br />

aber auch mit Gleichgesinnten denkbar.<br />

KMU sollen sich auch untereinander vernetzen? Warum?<br />

BORRIES SCHÜLER: Kleine und mittlere Zerspanungsbetriebe<br />

haben das Potenzial, größere oder auch sehr spezialisierte Aufträge<br />

abzuwickeln, wenn sie konsequent automatisieren und<br />

digitalisieren. Gut vernetzt können sie in Zukunft gegebenenfalls<br />

gemeinsam auch größere Aufträge übernehmen. Wir unterstützen<br />

sie bei dieser Transformation in sämtlichen Bereichen:<br />

Das geht von der Beschaffung über Werkzeuge, Betriebseinrichtungen<br />

und persönliche Schutzausrüstung bis hin zu Software,<br />

Automatisierungslösungen und Schleifmaschinen für die Endbearbeitung<br />

wie unsere Garant GMT35. Wir sehen uns als<br />

Enabler und als Partner, der die kontinuierliche Versorgung mit<br />

den notwendigen Produkten und Services sicherstellt.<br />

Bilder: Hoffmann Group<br />

www.hoffmann-group.de<br />

ZUSATZINHALTE IM NETZ<br />

bit.ly/47po8mr<br />

10 <strong>MY</strong> <strong>FACTORY</strong> <strong>2023</strong>/<strong>09</strong> www.myfactory-magazin.de


SMART PRODUCTION<br />

INTELLIGENTE INSTANDHALTUNG IN MASCHINENPARKS<br />

Bei den neuesten Tools des IT-Dienstleisters Synostik geht es um intelligente<br />

Programmierung für Wartung, Inspektion und Instandsetzung von industriellen<br />

Produktionsanlagen. Im Fokus steht micro-KI (µKI), eine neue Methode der<br />

künstlichen Intelligenz. Dazu werden einzelne Systemkomponenten in die Lage<br />

versetzt, kleinere Aufgaben eigenständig zu bearbeiten und in begrenztem<br />

Umfang selbst Entscheidungen zu treffen. „Speziell kleine und mittelständische<br />

Unternehmen scheuen oftmals, aufgrund der Kosten und der Komplexität, den<br />

Einsatz von KI-Anwendungen. Mit micro-KI bieten wir allen Unternehmen eine Variante, auch für Einsteiger: Statt auf<br />

eine vollumfängliche Version zu setzen, kann der Kunde mit kleinen Anwendungen im abgesteckten Rahmen erste<br />

positive Erfahrungen machen. Auf dieser Basis werden die Produkte im Einsatz kontinuierlich verbessert und es können<br />

Schritt für Schritt zusätzliche KIs eingesetzt werden“, erklärt Heino Brose, Geschäftsführer der Synostik GmbH. Der Clou:<br />

Mit micro-KI können einzelne Aufgaben und Entscheidungen nach und nach einer KI übertragen werden, während<br />

andere Prozesse oder Entscheidungen noch von Menschen erledigt und getroffen werden.<br />

www.synostik.de<br />

GARTENGERÄTE<br />

GRÜNDLICH GEPRÜFT<br />

Gardena vertraut bei der Qualitätssicherung<br />

seiner Gartenwerkzeuge<br />

auf Prüfmaschinen<br />

von ZwickRoell. Von der Entwicklungsphase<br />

bis zur Serienproduktion<br />

wird getestet, ob die<br />

definierten Qualitätsmerkmale<br />

erfüllt werden. Besonderes<br />

Augenmerk liegt dabei auf der<br />

richtigen Materialauswahl und<br />

SEW-EURODRIVE–Driving the world<br />

einer nachhaltigen Produktauslegung.<br />

Aktuell werden die<br />

Produkte auf einer AllroundLine<br />

Z050 Prüfmaschine von Zwick-<br />

Roell getestet. Deren Vorteile<br />

sind universelle Einsetzbarkeit,<br />

hoher Bedienkomfort und<br />

mechanische Modularität, die<br />

es erlaubt, das Prüfsystem mit<br />

kundenspezifischen Vorrichtungen<br />

zu erweitern. Im Labor<br />

wurden spezielle Testprogramme<br />

für jede Produktgruppe<br />

entwickelt. Gestrebt wird nach<br />

schnellen und praxisgerechten<br />

Ergebnissen zur Beurteilung der<br />

Qualität, daher werden standardisierte<br />

Prüfungen genutzt. So<br />

lässt sich das Verhalten eines<br />

Produkts im Gebrauch innerhalb<br />

kürzester Zeit simulieren.<br />

www.zwickroell.com<br />

Modernisierung<br />

Retrofit<br />

Ihre altbewährte Anlage bringen wir auf den<br />

neuesten Stand der Technik.<br />

Steigern Sie mit unserem Service Retrofit Ihre Produktivität und Energieeffizienz, senken Sie Ihre Instandhaltungskosten<br />

und profitieren Sie von langfristiger Teileverfügbarkeit. Alles aus einer Hand: persönliche Beratung und Engineering,<br />

modernste Antriebstechnik, Programmierung und Visualisierung sowie die komplette Installation und Inbetriebnahme.<br />

Life Cycle<br />

Services<br />

Der Service Retrofit ist Teil unseres Serviceangebots entlang<br />

des kompletten Anlagenlebenszyklus.<br />

www.sew-eurodrive.de/retrofit-service<br />

Gerne beraten wir Sie auch persönlich.<br />

edg.marktmanagement@sew-eurodrive.de


PRODUCTION EXCELLENCE<br />

VOLL AUTOMATISIERTE FLEXIBLE FERTIGUNG<br />

24/7 PRODUZIEREN – AUCH<br />

BEI STÜCKZAHL 1<br />

Produktionskosten kennen seit Jahren nur eine Richtung und<br />

zwar steil nach oben. On top kommt der Facharbeitermangel.<br />

Vor diesen Herausforderungen stehen viele Fertigungsbetriebe,<br />

so auch der Präzisionswerkzeughalter-Hersteller WTO. Die Lösung<br />

für das Unternehmen: eine voll automatisierte Smart Factory.<br />

12 <strong>MY</strong> <strong>FACTORY</strong> <strong>2023</strong>/<strong>09</strong> www.myfactory-magazin.de


PRODUCTION<br />

EXCELLENCE<br />

– <strong>2023</strong> –<br />

Für diese Serie wählt<br />

das Redaktionsteam<br />

Unternehmen aus, die ihre<br />

Produktionsprozesse im Hinblick<br />

auf Effizienz, Nachhaltigkeit und<br />

Wirtschaftlichkeit konsequent<br />

und vorbildlich optimieren<br />

und damit einen echten<br />

Mehrwert schaffen.<br />

Abseits von Ballungszentren gibt es nicht genügend Facharbeiter.<br />

Aufgrund der demografischen Entwicklung<br />

wird sich diese Situation weiter verschärfen. Außerdem<br />

wollen immer weniger Menschen Maschinen bedienen<br />

und die Bereitschaft zur Schichtarbeit sinkt. Diese Problematik<br />

trifft auch die WTO Werkzeug-Einrichtungen GmbH mit Sitz in<br />

Ohlsbach bei Offenburg. Geschäftsführer Sascha Tschiggfrei sah<br />

Handlungsbedarf: „Die Facharbeiter sind das eine, die Kostensteigerungen<br />

das andere. Da wir international agieren, ist der<br />

Wettbewerbsdruck groß, andere gehen ins Ausland und produzieren<br />

mit geringeren Kosten. Wir wollten aber am Standort in<br />

Deutschland bleiben und mussten reagieren, um langfristig die<br />

Wettbewerbsfähigkeit unseres Unternehmens zu sichern. Unsere<br />

Zukunft liegt in der Smart Factory, die rund um die Uhr produziert<br />

und das voll automatisiert. Das verschafft uns Wettbewerbsvorteile<br />

und wir werden auch für höher qualifiziertes Personal<br />

attraktiv“, so seine Einschätzung.<br />

Gesagt, getan: WTO investierte 40 Millionen Euro am Standort<br />

Ohlsbach in eine „Smart Factory“. Nach zwei Jahren Bauzeit<br />

wurde 2021 die größte Erweiterung in der Firmengeschichte<br />

bezogen. Bei der Realisierung der neuen Fabrik konnte in der<br />

Serienfertigung auf Bewährtes zurückgegriffen werden, doch für<br />

kleine Losgrößen mussten erst einmal neue Automatisierungstechnologien<br />

entwickelt und in ein Gesamtsystem integriert<br />

werden. Ein Schlüsselfaktor in diesem Zusammenhang waren<br />

die Spannmittel, da sie mehrmals am Tag umgerüstet werden,<br />

was für gewaltige Herausforderungen im Prozess und bei der<br />

Sicherheit sorgt.<br />

EXKLUSIVPARTNER GESUCHT<br />

Daher wünschte sich WTO einen Exklusivpartner für die Spannmittel,<br />

der das Commitment und die Expertise hat, geeignete<br />

Neuentwicklungen einzubringen. „In Projektteams haben wir die<br />

technischen Details ausgearbeitet. Dabei ging es um die Fragen:<br />

Wie spannen wir die Werkstücke, wie ist die Spannung automatisiert<br />

möglich und wie können wir auch das Spannmittel automatisiert<br />

wechseln? Ziel war, dass sich die Maschinen komplett<br />

www.myfactory-magazin.de <strong>MY</strong> <strong>FACTORY</strong> <strong>2023</strong>/<strong>09</strong> 13


PRODUCTION EXCELLENCE<br />

01 Spannmittel als ein Schlüsselfaktor für die Smart Factory:<br />

Für die Innenspannung beim Drehen und Schleifen war eine<br />

komplette Neuentwicklung erforderlich<br />

01<br />

02 In der Schleifzelle sowie in der Dreh-/Fräszelle stehen<br />

nun je zehn vorgerüstete Maxxos Spanndorne mit einer<br />

centrotex AC Schnittstelle bereit<br />

03 Der Spannkopf mit Anschlag wird automatisiert in das<br />

Spannfutter Toplus AC 100 mit Axzug eingewechselt<br />

02<br />

03<br />

selbst umrüsten. Dazu braucht es Spannmittel, die in der Lage<br />

dazu sind. Hinzu kommt die hohe Genauigkeit beim Schleifprozess,<br />

da liegen wir im Toleranzbereich von maximal 3 µm“, erklärt<br />

Tschiggfrei.<br />

Als das Konzept der Smart Factory stand, wurde nach einem<br />

Partner gesucht. Da WTO und Hainbuch sich aufgrund diverser<br />

Auslandsprojekte kannten und gute Erfahrungen miteinander<br />

gemacht haben, war das Marbacher Unternehmen der Wunschpartner.<br />

Ende 2019 ging man in erste Gespräche zur Spannmittelauswahl.<br />

Die daraus abgeleiteten Konzepte, die Hainbuch ausarbeitete,<br />

überzeugten und die Umsetzung konnte beginnen.<br />

STARTSCHUSS FÜR MANNLOSE FERTIGUNG<br />

Auf den mehr als 50 CNC-Maschinen, die in der Fertigungshalle<br />

der Smart Factory von WTO stehen, wurde überwiegend mit Backenfuttern<br />

gespannt, für die einzelnen OPs wurde von Hand<br />

umgerüstet und ausgerichtet. Tschiggfrei erläutert: „Die Maschinen<br />

in der Smart Factory sind alle neu. Es sind Standardmaschinen,<br />

aber angepasst auf die speziellen Wünsche, um den automatisierten<br />

Spannmittelwechsel mit einem Roboter zu ermöglichen.“<br />

Der erste komplett mannlose Fertigungsprozess, der in der<br />

Smart Factory umgesetzt werden sollte, war der eines Gehäuses<br />

mit Weich- und anschließender Hartbearbeitung. Es ging um vier<br />

Maschinen, die Hainbuch mit Spannmitteln ausstatten sollte.<br />

Zwei Dreh-/Fräszentren in einer Zelle mit Innenspannung auf<br />

der Gegenspindel und zwei Rundschleifmaschinen in einer Zelle,<br />

davon eine mit Außenspannung und eine mit Innenspannung.<br />

Für die Außenspannung zum Schleifen konnte Hainbuch auf<br />

ein Standardspannfutter, das Toplus AC 100 mit Axzug, zurückgreifen.<br />

Für die unterschiedlichen Gehäuse stehen bei diesem<br />

Typ mittlerweile 18 Spann-Sets zur Verfügung, bestehend aus<br />

Spannkopf mit Anschlag, die automatisiert ins Futter eingewechselt<br />

werden. Doch für die Innenspannung beim Drehen und<br />

Schleifen war eine komplette Neuentwicklung erforderlich. Die<br />

Modifikation basierte zwar auf dem vorhandenen Spanndorn<br />

Maxxos T211, aber in dieser Ausführung – mit den Sicherheitsabfragen<br />

– wurde der Dorn speziell entwickelt.<br />

HOHE ANFORDERUNGEN AN DIE SPANNMITTEL<br />

Für Björn Schiesling, Konstrukteur in der Automationsabteilung<br />

von Hainbuch und von Anfang an dabei, gibt es grundlegende<br />

Anforderungen, die bei der Automatisierung bedacht werden<br />

müssen. „Beim automatisierten Spannmittelwechsel fehlt der<br />

Mitarbeiter, der die Kontaktflächen sauber macht. Schon kleinste<br />

Schmutzpartikel sorgen dafür, dass die Genauigkeit nicht mehr<br />

passt. Dann die Sicherheitsabfragen. Darf die Spindel in Rotation<br />

versetzt werden? Ist das Werkstück richtig gespannt? Liegt es<br />

richtig auf? Kann sich etwas lösen? Im Prinzip alles, was üblicherweise<br />

der Mitarbeiter prüft und einstellt, fällt bei der Automatisierung<br />

weg. Für uns war das eine riesige Challenge, die Ab-<br />

NEUE <strong>FACTORY</strong> – SMART UND GRÜN<br />

Mit der Smart Factory, in die WTO 40 Millionen Euro investiert hat, setzt das Unternehmen Maßstäbe bei der Digitalisierung<br />

und Automatisierung der Fertigung von kleinen Stückzahlen. Dabei ist die Smart Factory auch eine Green Factory.<br />

Durch die Nutzung von Energien aus dem Grundwasser zur Kühlung und aus der Prozessabwärme zur Heizung spart WTO<br />

3,8 GWh Energie pro Jahr ein, was einer Reduzierung des CO 2<br />

-Ausstoßes um 445 t entspricht. Eine Photovoltaik mit ca.<br />

5 000 m² Fläche kann 750 kWp und dadurch einen Großteil des von WTO benötigten Stroms selbst erzeugen. Damit kann<br />

die Entnahme aus dem Stromnetz jährlich um ca. 770 MWh reduziert werden, was einer CO 2<br />

-Emission von 420 t entspricht.<br />

14 <strong>MY</strong> <strong>FACTORY</strong> <strong>2023</strong>/<strong>09</strong> www.myfactory-magazin.de


PRODUCTION EXCELLENCE<br />

fragen in den Spannmitteln unterzubringen. Natürlich mussten<br />

wir auch mit dem Maschinenhersteller klären, wie das steuerungstechnisch<br />

mit einer Hublagenkontrolle ausgewertet werden<br />

kann. Ein Beispiel: Für eine Luftanlagekontrolle kann ich die<br />

Kanäle im Spannmittel vorsehen, sodass die Luftabfrage realisiert<br />

werden kann. Aber die Zuführung der Luft und die Sensorik,<br />

die dahintersteckt und mit der Maschinensteuerung kommuniziert,<br />

die muss der Maschinenhersteller umsetzen. Bis zur finalen<br />

Lösung gab es viele Stolpersteine, die wir aber erfolgreich aus<br />

dem Weg geräumt haben“, berichtet Schiesling aus der Praxis.<br />

SICHERHEIT GEHT VOR<br />

Bei der Innenspannung hatte Hainbuch ebenfalls überlegt, die<br />

Segmentspannbüchse plus Anschlag zu wechseln. Doch aufgrund<br />

von Verschmutzungen vorne am Werkstück und der<br />

Sicherheitsabfragen kamen nur vorgerüstete Spanndorne infrage,<br />

die automatisiert umgerüstet werden. Schiesling erklärt: „Es gab<br />

zu viele Tücken beim Reinhalten. Wir haben beim Spanndorn<br />

einfach nicht so viel Platz wie beim Spannfutter. Hinzu kommt,<br />

dass wir mit dem Zugbolzen die Spannbüchse auf einen Pyramidenstumpf<br />

ziehen. Hätten wir das nicht gemacht, müssten wir<br />

mit dem Roboter eine Passung in IT7 Größenordnung einfügen.<br />

Da die Roboter aber etwas ungenau arbeiten, hätten wir den<br />

Wechsel nicht zuverlässig hinbekommen.“<br />

In der Schleifzelle sowie in der Dreh-/Fräszelle stehen nun je<br />

zehn vorgerüstete Maxxos Spanndorne mit einer centrotex AC<br />

Schnittstelle bereit. Diese werden für die unterschiedlichen<br />

Gehäuse mit entsprechendem Set-up vorgehalten und automatisiert<br />

eingewechselt.<br />

ANFORDERUNGEN MEHR ALS ERFÜLLT<br />

Philipp Wußler, Bereichsleiter Schleifen bei WTO, hatte anfangs<br />

Zweifel, ob alles funktionieren wird. „Die haben sich zum Glück<br />

in Luft aufgelöst. Die Spannmittel erfüllen alle Anforderungen<br />

hinsichtlich Reinheit, Genauigkeit und was ganz wichtig ist: Wiederholgenauigkeit.<br />

Bei jedem Spanndornwechsel haben wir die<br />

geforderten 3 µm“, freut er sich. Durch den automatisierten Fertigungsprozess<br />

verkürzt sich die Rüstzeit um 25 Prozent gegenüber<br />

früher, als mit dem Backenfutter gespannt, händisch umgerüstet<br />

und die Backen für die Genauigkeit geschliffen werden mussten.<br />

„Auch der Ausschuss hat sich deutlich reduziert: Er liegt nun fast<br />

bei null. Denn das Spannen ist viel genauer als früher. Wenn ich<br />

das Bauteil einmal eingefahren habe, weiß ich, dass es beim<br />

nächsten Rüstvorgang auch funktioniert. Somit muss ich mir<br />

zum Thema Spannmittel keine Gedanken mehr machen«, ergänzt<br />

Wußler. Für WTO ist klar: Wenn das Spannen sicherer ist,<br />

dann ist auch der Prozess sicherer.<br />

„KOMMANDOZENTRALE“ HAT ALLES IM BLICK<br />

In der Smart Factory von WTO laufen nun alle Prozesse automatisiert.<br />

Roboter legen die Bauteile ein, wechseln die Spannmittel<br />

und fahrerlose Transportsysteme bringen alles von A nach B.<br />

„Die Smart Factory ist so konzipiert, dass der einzige manuelle<br />

Vorgang die Anlieferung des Rohmaterials ist. Auch die fertigen<br />

Gehäuse, die in der Fertigungszelle geprüft und vermessen werden,<br />

holt ein fahrerloses Transportsystem an der Maschine ab<br />

und lagert sie ein. In der Smart Factory gibt es eine sogenannte<br />

Kommandozentrale mit Büros für die Planung der Fertigungsprozesse<br />

und für die Programmierung. Geplant werden auch die<br />

Spannmittel und die Festlegung der Handlingparameter für die<br />

Automation“, erklärt Sascha Tschiggfrei.<br />

VOLL AUTOMATISIERT IN DIE<br />

ZUKUNFT IN DEUTSCHLAND<br />

Wir wollen am Standort in Deutschland bleiben und<br />

mussten reagieren, um die Wettbewerbsfähigkeit<br />

unseres Unternehmens zu sichern. Unsere Zukunft<br />

liegt in der Smart Factory, die rund um die Uhr<br />

produziert und das voll automatisiert. Das verschafft<br />

uns Wettbewerbsvorteile und wir werden<br />

auch für höher qualifiziertes Personal attraktiv.<br />

Sascha Tschiggfrei, Geschäftsführer, WTO GmbH, Ohlsbach<br />

Weitere Projekte sind schon in Planung und dafür liefert Hainbuch<br />

wieder die Spannmittel und ist beim Einfahrprozess dabei.<br />

„Wir sind sehr zufrieden. Wir haben uns einen Partner gewünscht,<br />

mit dem wir dieses Entwicklungsprojekt abwickeln können.<br />

Hainbuch hat alles gegeben, um das letzte »µ« herauszuholen.<br />

Aus meiner Sicht lief es sogar besser als erwartet“, so das Fazit des<br />

WTO-Geschäftsführers.<br />

Bilder: WTO, Hainbuch<br />

www.hainbuch.de<br />

www.wto-tools.com<br />

AUTORIN<br />

Christina Große Kathöfer,<br />

Leitung Marketing, Hainbuch GmbH<br />

Spannende Technik, Marbach<br />

ZUSATZINHALTE IM NETZ<br />

bit.ly/3YLFJkD<br />

www.myfactory-magazin.de <strong>MY</strong> <strong>FACTORY</strong> <strong>2023</strong>/<strong>09</strong> 15


EMO HANNOVER<br />

EMO HANNOVER HAT<br />

ZUKUNFTSTHEMEN IM VISIER<br />

Sich über Innovationen und aktuelle Themen der Produktionstechnologie<br />

informieren und austauschen? Dafür ist die EMO<br />

Hannover <strong>2023</strong> die passende Plattform. Vom 18. bis 23. September<br />

werden rund 1800 Austeller aus 42 Ländern Technologien über<br />

die gesamte Wertschöpfungskette hinweg präsentieren. Darüber<br />

hinaus erwartet die Besucher ein umfangreiches Rahmenprogramm, das tiefgehende<br />

Informationen zu aktuellen Trends bietet.<br />

Nach vier Jahren Pause kehrt die EMO nach Hannover<br />

zurück – mit neuem Konzept, neuem Auftritt und<br />

frischem Wind“, sagt Dr. Wilfried Schäfer, Geschäftsführer<br />

beim Messeveranstalter VDW. „Die Stimmung<br />

ist gut. Unsere Aussteller und wir als Veranstalter freuen uns<br />

sehr auf das Wiedersehen mit unseren Kunden und Geschäftspartnern.“<br />

Sein Geschäftsführerkollege beim VDW, Dr. Markus<br />

Heering, fährt fort: „Unter dem Slogan Innovate Manufacturing.<br />

haben wir dieses Jahr für die EMO Hannover drei Megathemen<br />

in den Fokus gerückt: The Future of Business, The Future of<br />

Connectivity und The Future of Sustainability in Production. Sie<br />

sollen zeigen, dass die Produktionstechnologie keine Insiderveranstaltung<br />

für Expertinnen und Experten ist, sondern die<br />

Industrie ihren Beitrag zur Lösung der drängenden Probleme<br />

unserer Zeit leistet. Und das zeigen die Aussteller mit ihren<br />

technischen Lösungen auf der Messe in einer beeindruckenden<br />

Vielfalt und Tiefe.“ Zur EMO Hannover <strong>2023</strong> werden über 1 800<br />

Aussteller aus 42 Ländern erwartet. Sie präsentieren das gesamte<br />

Spektrum der Produktionstechnologie. Schwerpunkte bilden<br />

unter anderem Bearbeitungszentren und Drehmaschinen,<br />

Schneidwerkzeuge und Spannzeuge, Messmittel und Steuerungen.<br />

„Die Breite des technischen Angebots sucht auf internationalen<br />

Messen für Produktionstechnologie ihres Gleichen“, betont<br />

Heering. Sie zeige, welche Herausforderungen in der Produktion<br />

bestehen: höhere Effizienz, mehr Flexibilität, bessere Qualität,<br />

größere Genauigkeit, die Einbindung von KI, die umfassende<br />

Vernetzung in der Fabrik, u.v.m.<br />

Damit Trendthemen noch besser sichtbar werden, bietet die<br />

EMO Hannover verschiedene Gemeinschaftsstände an: Additive<br />

Manufacturing, Connectivity, Cobots und Sustainability in<br />

16 <strong>MY</strong> <strong>FACTORY</strong> <strong>2023</strong>/<strong>09</strong> www.myfactory-magazin.de


EMO HANNOVER<br />

Production. „Insbesondere Angebote zu neuen Themen wie die<br />

Sustainability in Production Area stoßen auf großes Interesse,<br />

weil sich Aussteller in diesem Feld neu positionieren wollen“, berichtet<br />

Wilfried Schäfer. Der Stand werde auch von Forschungsinstituten<br />

genutzt, die ihre Nachhaltigkeitsprojekte dort vorstellen.<br />

TRENDFORUM FÜR DIE ZUKUNFT DER<br />

PRODUKTIONSTECHNOLOGIE<br />

Als Weltleitmesse der Produktionstechnologie zielt die EMO<br />

Hannover darauf ab, alle wichtigen Themen rund um die industrielle<br />

Wertschöpfungskette zu thematisieren, den Stand der Technik<br />

zu präsentieren und Szenarien für die künftige Entwicklung<br />

aufzuzeigen. „Im Fokus steht neben den genannten Themen<br />

unter anderen die Fachkräftegewinnung auf dem Sonderstand<br />

Bildung. Das Angebot der Nachwuchsstiftung Maschinenbau<br />

wurde über die Berufsausbildung hinaus auch auf die Weiterbildung<br />

ausgeweitet“, führt Markus Heering aus. Der Sonderstand<br />

umati zeige den aktuellen Stand der Konnektivitätsinitiative des<br />

Maschinen- und Anlagenbaus als Basis für die effiziente Vernetzung<br />

in der Fabrik mit einer großen Livedemonstration. Die<br />

Start-up Area schließlich fördere die zukunftsweisende Zusammenarbeit<br />

mit jungen Unternehmen, beschreibt Schäfer zwei<br />

weitere Beispiele.<br />

Ergänzt werden die Gemeinschaftsstände durch zwei Foren in<br />

den Hallen 9 und 16. Sie bieten Raum für Vorträge der Aussteller<br />

zu Technologiethemen und für die vertiefende Darstellung von<br />

Spezialthemen, die im Umfeld der Future Insights diskutiert werden.<br />

So stehen aktuell eine Konferenz zu den Geschäftschancen<br />

im indischen Markt und zwei halbe Tage unter dem Titel „New<br />

Digital Work – Chance oder Entmündigung?“ auf dem Programm.<br />

Beide vertiefen Einzelaspekte zu Future of Business. Weitere<br />

Halbtage zu den Themen umati und Energieeffizienz durch Digitalisierung<br />

stehen für Future of Connectivity. Vorträge und Diskussionen<br />

zu E-Mobilität, klimaneutraler Produktion, Potenzialen<br />

zirkulärer Geschäftsmodelle und Best Practices im Hinblick<br />

auf Nachhaltigkeit in der Produktion schließlich greifen Aspekte<br />

von Sustainability in Production auf.<br />

Die Vorträge sind eng verknüpft mit der EMO Hannover digital,<br />

die bereits im Vorfeld der Messe gestartet ist. „Die Vorträge, Konferenzen<br />

und Themenschwerpunkte werden zum Teil live<br />

GROSSES INTERESSE AN<br />

NEUEN THEMEN<br />

Insbesondere Angebote zu neuen Themen<br />

wie „Sustainability in Production“ stoßen auf<br />

großes Interesse, weil sich Aussteller in diesem<br />

Feld neu positionieren wollen.<br />

Dr. Wilfried Schäfer, Geschäftsführer beim<br />

Messeveranstalter VDW, Frankfurt<br />

gestreamt oder aber aufgezeichnet und stehen on demand über<br />

unsere Internetseite www.emo-hannover.de zur Verfügung.<br />

Damit wollen wir unseren Ausstellern eine größere Reichweite<br />

ermöglichen und den Besucherinnen und Besuchern, die vielleicht<br />

nicht alle Angebote wahrnehmen können, die vertiefenden<br />

Informationen und Diskussionen nicht vorenthalten“, erläutert<br />

Wilfried Schäfer.<br />

Bilder: Deutsche Messe, Mapal, Institut für Fertigungstechnik TU Dresden,<br />

wbk Institut für Produktionstechnik<br />

www.emo-hannover.de<br />

Das Original.<br />

DAS BRIKETT.<br />

BESUCHEN SIE UNS AUF DER<br />

EMO Hannover<br />

18.<strong>09</strong>-23.<strong>09</strong>.<strong>2023</strong><br />

Halle 6, Stand G14<br />

Mehr erfahren unter<br />

www.brikettieren.de<br />

Zuverlässige Brikettieranlagen vom Weltmarktführer


EMO HANNOVER<br />

AUTOMATION IN PERFEKTION<br />

Mit ihren Bearbeitungszentren ist die Hermle AG seit<br />

Jahren eine Benchmark in den unterschiedlichsten<br />

Branchen, die präzise, hochwertige und langzeitgenaue<br />

Maschinen benötigen. Durch Fachkräftemangel und<br />

wirtschaftlichen Druck nimmt der Einsatz automatisierter<br />

Anlagen in den letzten Jahren stetig zu. Hermle<br />

hat bereits frühzeitig eine eigene Automationstochter,<br />

die Hermle Systemtechnik, ins Leben gerufen. Bei<br />

einem zwischenzeitlich auf über 50% gewachsenen<br />

Automationsanteil war dies eine sehr vorausschauende<br />

Entscheidung, die sich<br />

heute auszahlt. Und so<br />

liegt der Schwerpunkt auf<br />

der EMO auch im Bereich<br />

der Automatisierung und<br />

Digitalisierung. Hier<br />

werden drei verschiedene<br />

Lösungsansätze gezeigt,<br />

sowohl für vielfältige<br />

Teilespektren, wie auch für<br />

prozesssicheres und wirtschaftliches Produzieren von<br />

qualitativ hochwertigen Bauteilen. Einen Themenbereich<br />

widmet Hermle der Technologie-Entwicklung.<br />

Hier werden Anwenderfragen rund um neue Fertigungstechnologien,<br />

Fräs- und Drehzyklen, digitale Bausteine<br />

und spezielle Hardware beantwortet. Die Mill/<br />

Turn-Variante der C 42 komplettiert die Exponateliste.<br />

EMO Hannover: Halle 12, Stand C30<br />

www.hermle.de<br />

STARKE KLEMMUNG FÜR<br />

SICHERE FERTIGUNG<br />

Viele Maschinen und<br />

Anlagen in der industriellen<br />

Fertigung verfügen<br />

über Achsen und Spindeln,<br />

die in verschiedenen<br />

Arbeitspositionen sicher<br />

geklemmt werden müssen.<br />

Für diese Anwendungen<br />

bietet Hema RotoClamp:<br />

ein rotatorisches Klemmsystem,<br />

das auch als Fail-Safe-Sicherung eingesetzt werden<br />

kann. Es zeichnet sich durch hohe Klemmkräfte bei relativ<br />

niedrigen Betriebsdrücken aus. Möglich wird dies durch das<br />

pneumatische Funktionsprinzip, das auf einem Federspeicher<br />

beruht. Durch Entlüften der inneren Arbeitskammer und<br />

Belüften der äußeren Arbeitskammer wird das Federblech<br />

entspannt. Das Klemmelement wird dadurch im Bereich der<br />

Klemmfläche elastisch verformt und drückt auf die zu<br />

fixierende Welle. Durch zusätzliche Druckluftbeaufschlagung<br />

der äußeren Arbeitskammer mit der Booster-Funktion kann<br />

bei Bedarf die Klemmkraft weiter erhöht werden. Bei einem<br />

Druckausfall wird die Achse sofort geklemmt (Fail-Safe-Version).<br />

Die Reaktionszeit ist dank der Pneumatik besonders<br />

kurz. RotoClamp ist in innen- und außenklemmender Version<br />

lieferbar, kompatibel zu allen in der Industrie üblichen<br />

Wellengrößen und lässt sich leicht und schnell montieren.<br />

EMO Hannover: Halle 7, Stand A52<br />

www.hema-group.com<br />

SICHERES SCHLÜSSELSYSTEM:<br />

EIN GERÄT FÜR VIELE ANWENDUNGEN<br />

Mit dem CKS2 bietet Euchner ein neues sicheres Schlüsselsystem, das bei einfacher<br />

Einbindung in die Gesamtsteuerung für viele Anwendungen einsetzbar ist. Mit<br />

der Auswahl der Schlüssel und entsprechender Programmierung der Steuerung<br />

entscheidet der Anwender selbst, ob das Gerät als Sperrsystem, Berechtigungssystem<br />

oder als Schlüsseltransfersystem eingesetzt werden soll. Euchner nennt diese<br />

Flexibilität „FlexFunction“. Der Einsatz von hochcodierten Schlüsseln auf Transponderbasis<br />

gewährleistet maximale Sicherheit. Eine Anbindung an IO-Link ist<br />

mithilfe der Gateways von Euchner möglich. Das CKS2 ist auch als Submodul für<br />

die MGB2 Modular erhältlich – und eröffnet dem erfolgreichen Türschließsystem damit eine Vielzahl an neuen Einsatzbereichen.<br />

EMO Hannover: Halle 9, Stand D24<br />

www.euchner.de<br />

18 <strong>MY</strong> <strong>FACTORY</strong> <strong>2023</strong>/<strong>09</strong> www.myfactory-magazin.de


EMO HANNOVER<br />

DIGITAL UND MANNLOS:<br />

VOLLAUTOMATISIERTE ANARBEITUNG<br />

Die EMO <strong>2023</strong> steht<br />

unter dem Motto<br />

„Innovative Manufacturing“,<br />

und<br />

genau hier setzt die<br />

neue Lösung des<br />

Säge- und Lagertechnik-Spezialisten Kasto an. Diese ermöglicht<br />

eine vollautomatisierte Anarbeitung im mannlosen<br />

24/7-Betrieb. Die Experten kombinieren dafür bewährte<br />

Komponenten zu einer neu konzipierten hochproduktiven<br />

Lösung, die auf engstem Raum funktioniert. Ein weiteres<br />

Highlight am Stand ist die digitale Welt von Kasto. Damit<br />

Besucher hier eintauchen können, gibt es mit dem Smart-<br />

Solutions Corner einen separaten Bereich. Mit den Lösungen<br />

von KastoASTO lassen sich die Prozesse rund um Lagern,<br />

Sägen und Materialhandling aus einer Hand ganzheitlich<br />

automatisieren und optimieren. Die Spezialisten stellen u.a.<br />

das Warehouse Management System (WMS) KASTOlogic vor,<br />

das sie für die Langgut- und Blechlagerung konzipiert haben.<br />

Damit steuern und überwachen Anwendende nicht nur die<br />

Prozesse im Lager, sondern auch die Logistik- und Bearbeitungsschritte<br />

davor und danach. Selbst manuell bediente<br />

Bereiche können Nutzer über die App KASTOlogic mobile in<br />

das System integrieren.<br />

EMO Hannover: Halle 3, Stand B08<br />

www.kasto.com<br />

SPÄNE PRODUZIEREN UND BRIKETTIEREN<br />

Unternehmen der Metallverarbeitung betrachten ihre beim<br />

Fräsen, Drehen, Bohren und Schleifen entstehenden Materialreste<br />

heute kaum mehr als lästigen Abfall. Ihnen wird zunehmend<br />

bewusst, welcher Wert hinter den Spänen aus Stahl, Guss,<br />

Alu, Kupfer etc. steckt. Um diesen zu maximieren, gilt es, hochwertige<br />

Brikettieranlagen einzusetzen, wie sie Ruf Maschinenbau<br />

herstellt. Am Beispiel einer Ruf 22/3000/80 zeigt das<br />

Unternehmen auf der EMO, wie einfach und schnell diese<br />

hydraulischen Maschinen<br />

Späne zu kompakten<br />

Briketts verpressen. Mit<br />

einem 22-kW-starken<br />

Motor erreicht die Ruf 22<br />

einen spezifischen<br />

Pressdruck von 3000 kg/<br />

cm² und erzeugt runde<br />

Briketts mit 80 mm<br />

Durchmesser. Der Durchsatz<br />

variiert je nach Material und Beschaffenheit. Im Ergebnis<br />

stehen stets kompakte Briketts mit hoher Dichte, nah am<br />

massiven Material. Da gleichzeitig die oft hohe Restfeuchte der<br />

Späne materialabhängig auf bis zu weniger als 2 % gesenkt<br />

wird, eignen sie sich optimal für das Einschmelzen mit maximaler<br />

Ausbeute. Zudem kann der ausgepresste Kühlschmierstoff<br />

häufig in den Werkzeugmaschinen wieder verwendet werden.<br />

EMO Hannover: Halle 6, Stand G14<br />

www.brikettieren.de<br />

FÜR IHRE TEILE NUR DAS BESTE!<br />

Werkstück<br />

SPANNEN<br />

mit HAINBUCH<br />

Für höchste Zerspanleistung<br />

Für ein sicheres und schnelles<br />

Fertigen, sind unsere Spannmittel –<br />

egal ob Standard oder Sonder –<br />

rüstfreundlich, langlebig und in<br />

Sachen Haltekraft und Genauigkeit<br />

unschlagbar.<br />

RÜSTEN | SPANNEN | MESSEN | AUTOMATISIEREN<br />

www.hainbuch.com<br />

www.myfactory-magazin.de <strong>MY</strong> <strong>FACTORY</strong> <strong>2023</strong>/<strong>09</strong> 19


SMART PRODUCTION<br />

STEPHAN MAYER<br />

CEO Werkzeugmaschinen und Mitglied des TRUMPF Vorstands<br />

Nachhaltigkeit ist für Trumpf ein strategisches Thema. Wir investieren<br />

aus Überzeugung viel in den Klimaschutz. In der Fertigung senken<br />

wir dadurch langfristig unsere Kosten. Denn eine energieeffiziente<br />

Produktion hilft auch gegen hohe Rohstoff- und Energiepreise. Unsere<br />

bewährten Lösungen für mehr Nachhaltigkeit und Produktivität<br />

bieten wir auch unseren Kunden an. Dazu gehören etwa Technologien,<br />

mit denen sich beim Laserschneiden Material oder Schneidgas<br />

sparen lässt. Trumpf-Lösungen waren schon immer nachhaltig. Unsere<br />

Maschinen sind langlebig, lassen sich leicht reparieren und haben eine<br />

lange Garantie auf Ersatzkomponenten.<br />

WIE NACHHALTIG<br />

IST DIE METALL-<br />

BEARBEITUNG?<br />

EINE ENERGIEEFFIZIENTE<br />

PRODUKTION HILFT<br />

GEGEN HOHE ROHSTOFF-<br />

UND ENERGIEPREISE<br />

CO 2<br />

-Footprint, Energieeffizienz,<br />

Klimaneutralität – Unternehmen<br />

setzen immer mehr auf „grüne“<br />

Produktionsprozesse. Doch wie<br />

sieht es in den metallbearbeitenden<br />

Betrieben tatsächlich<br />

aus? Ist die nachhaltige Fertigung<br />

dort schon Realität? Und was<br />

bedeutet das für die Zukunft?<br />

Wir fragen nach...<br />

MIT DIGITALISIERUNGS-<br />

LÖSUNGEN LASSEN SICH<br />

WERKZEUGMASCHINEN<br />

NACHHALTIGER MACHEN.<br />

Um aktuelle Themen und Trends aus<br />

unterschiedlichen Blickwinkeln zu<br />

beleuchten, fragen wir<br />

bei Firmen, Verbänden und<br />

Forschungseinrichtungen nach.<br />

JULIA COLLISI<br />

Business Excellence, Siemens Machine Tool Systems<br />

Wir haben erkannt, dass drei Aspekte von entscheidender Bedeutung sind,<br />

um den Bau und den Betrieb von Werkzeugmaschinen effizienter zu<br />

gestalten: die Reduktion des ökologischen Fußabdrucks, mehr Recycling<br />

und Wiederverwendung sowie die effiziente Ressourcennutzung. Das<br />

Portfolio von Siemens Machine Tool Systems rund um die CNC Sinumerik<br />

und Digitalisierungslösungen bietet ausgewählte Produkte, die Werkzeugmaschinen<br />

nachhaltiger machen. Um die Effektivität einzelner Produkte und<br />

Applikationen zu belegen, haben wir Messungen in unserem Motorenwerk<br />

in Bad Neustadt durchgeführt. Dort wurde in der laufenden Produktion<br />

dokumentiert, wie viele Kilowattstunden Strom tatsächlich eingespart<br />

werden können. Auf Basis dieser Ergebnisse können unsere Kunden die<br />

Nachhaltigkeit ihrer Werkzeugmaschinen steigern und gleichzeitig ihre<br />

Effizienz verbessern.<br />

20 <strong>MY</strong> <strong>FACTORY</strong> <strong>2023</strong>/<strong>09</strong> www.myfactory-magazin.de


STEFAN NITSCHE<br />

Bereichsleiter Hauptprodukte, Hainbuch GmbH<br />

Die Nachhaltigkeit im Produktionsprozess lässt sich in jedem<br />

Fertigungsschritt beeinflussen. Am Ende sind viele Stellschrauben<br />

wichtig, um die Zerspanungsprozesse klimaneutraler zu gestalten.<br />

Dabei leistet auch die Spannmittelwahl ihren Beitrag. Mit unseren<br />

Hainbuch Schnellwechselsystemen ermöglichen wir unseren Kunden<br />

zum Beispiel ein schnelleres Rüsten, sowohl händisch als auch<br />

automatisiert. Dadurch verkürzen sich die Maschinenstillstandzeiten<br />

und Energie wird gespart. Ein schnellerer Rüstprozess erhöht die<br />

Produktivität für größere Stückzahlen in der gleichen Zeit. Durch<br />

unsere hochpräzisen Spannmittel ist die Teilequalität dennoch<br />

gleichbleibend hoch und der Teileausschuss – und damit der Verbrauch<br />

von Rohmaterial – verringert sich. Nimmt man die Potenziale der<br />

Automatisierung in der Spanntechnik mit dazu, ergeben sich noch<br />

viele weitere Vorteile für ein ressourcenschonendes Fertigen.<br />

Intelligente<br />

Technologie<br />

spart<br />

teure Energie<br />

Mit<br />

Engineering<br />

die optimale<br />

Leistung<br />

bei weniger<br />

Verbrauch<br />

FUCHS Umwelttechnik<br />

Absaug- und Filtergeräte<br />

HOCHPRÄZISE<br />

SPANNMITTEL<br />

ERMÖGLICHEN<br />

RESSOURCEN-<br />

SCHONENDES<br />

FERTIGEN.<br />

DURCH HOCHWERTIGE,<br />

LANGLEBIGE WERKZEUGE<br />

LASSEN SICH MEHR PRODUKTE<br />

MIT WENIGER WERKZEUG-<br />

VERBRAUCH HERSTELLEN.<br />

B e s u c h e n<br />

Sie uns auf der<br />

Blechexpo<br />

STUTTGART<br />

7.–10.11.<strong>2023</strong><br />

H A L L E 7<br />

STAND 7424<br />

SERGEJ BORODIN<br />

Umweltmanagementbeauftragter, ISCAR Germany GmbH<br />

Als Hersteller von Werkzeugen war es schon immer unser Ziel, den<br />

Materialeinsatz effektiv zu gestalten. Durch die Qualität und Langlebigkeit<br />

unserer Werkzeuge werden heute mehr Produkte mit weniger Werkzeugverbrauch<br />

hergestellt. Die Sinterpressen unserer Schneidplattenfertigung<br />

arbeiten verlustfrei. Dies wird durch clevere Vorausplanung und Design der<br />

Werkzeuge erreicht, die den Rohling optimal ausnutzen. Anfallende Späne<br />

werden gesammelt, recycelt und kommen in Form von neuen Granulaten<br />

und Grundmaterialien zurück. Zum Thema Energie: Leider stiegen die<br />

CO 2<br />

-Emissionen pro KW seit 2019 massiv an, und eine Veränderung ist<br />

nicht zu erwarten. Wir nehmen diese Entwicklung aber nicht einfach so hin:<br />

Die Iscar Germany GmbH investiert massiv in die Erzeugung nachhaltiger<br />

Elektrizität und ist stolz darauf, in naher Zukunft den gesamten Eigenbedarf<br />

selbst zu decken.<br />

S C H W E I S S T E C H<br />

B E S U C H E R<br />

S I N D H E R Z L I C H<br />

W I L L K O M M E N<br />

Infos unter:<br />

FUCHS Umwelttechnik P+V GmbH<br />

89195 Steinberg<br />

Tel.: +49 (0) 7346/9614-0<br />

www.fuchs-umwelttechnik.com<br />

info@fuchs-umwelttechnik.com<br />

CLEAN AIR TECHNOLOGY


SMART PRODUCTION<br />

KI-BASIERTES SEQUENCING UND SCHEDULING<br />

PRODUKTIONSPLÄNE<br />

VORAUSSCHAUEND OPTIMIEREN<br />

Weichen Plan- von Ist-Prozessen ab, kann es für Unternehmen schnell teuer werden.<br />

Das trifft vor allem auch auf strukturell bedingte Abweichungen zu. Jene schon<br />

in der Struktur der Prozesse verankerten Ursachen lassen sich mit KI-basiertem,<br />

selbstlernendem Sequencing und Scheduling erkennen und nachvollziehbar vermeiden.<br />

Dass Prozesse in einem signifikanten Maße von den angenommenen<br />

Leistungsparametern und damit von der<br />

Planung abweichen, kennen viele Unternehmen. Die<br />

Ursachen hierfür können sehr unterschiedlich sein, und<br />

nicht immer lässt sich sofort gegensteuern. Zulieferausfälle oder<br />

qualitätsbedingte Sperrungen zählen z.B. zu den sogenannten<br />

spontan auftretenden Prozessstörungen. Anomalien können<br />

aber auch strukturell bedingt sein. Das heißt, ihre Ursachen<br />

liegen in der Planung selbst und lassen sich typischerweise erst<br />

im Nachhinein identifizieren. Das Risiko für diese Art von Abweichungen<br />

steigt vor allem dann, wenn bei der Planung viele, zum<br />

Teil auch gegenläufige Kriterien zu berücksichtigen sind.<br />

QUALITATIVES LABELING VON PROZESSDATEN<br />

Lernende KI-Verfahren für die Optimierung von Geschäftsprozessen und echtzeitfähige Entscheidungsunterstützung benötigen<br />

automatisiert aufbereitete Daten. Das heißt, ihnen muss bereits vor dem Lernvorgang eine Bedeutung zugeordnet werden.<br />

Denn anders als z.B. bei der Spracherkennung entstehen hier kontinuierlich neue Datenmuster, die laufend nachgelernt werden<br />

müssen. Dies kann nur per Software und automatisch erfolgen. Das Qualitative Labeling ist ein solches Verfahren. Mit dessen<br />

Hilfe lassen sich in historisierten und aktuellen Daten automatisch mittels Zielkonfliktanalyse Zusammenhänge erkennen – und<br />

zwar in Form von selbstberechneten Klassen von Datenmustern, die Anwenderinnen und Anwendern zur Bestätigung oder zur<br />

Korrektur präsentiert werden. Qualitativ gelabelte Daten schlagen folglich eine Brücke zwischen Datenmustern in den Rohdaten<br />

und ihrer Bedeutung in der realen Welt des betreffenden Prozesses. So schaffen sie die Voraussetzung für eine kontinuierliche<br />

Prozessverbesserung in Kombination mit qualitativen, optimierungsbasierten KI-Verfahren.<br />

22 <strong>MY</strong> <strong>FACTORY</strong> <strong>2023</strong>/<strong>09</strong> www.myfactory-magazin.de


SMART PRODUCTION<br />

Ein Kriterien-Graph<br />

visualisiert den<br />

Zusammenhang zwischen<br />

Auftragseigenschaften<br />

(Zeilen) und abzuarbeitenden<br />

Aufträgen<br />

(Spalten rechter Teil)<br />

Typischerweise setzen Unternehmen auf Feinplanungssysteme,<br />

um Fertigungsaufträge und Arbeitsgänge in eine optimale<br />

Reihenfolge zu bringen. Herkömmliche Lösungen stoßen jedoch<br />

gerade bei komplexen Planungsaufgaben an Grenzen. Während<br />

sie Informationen wie Kapazitätsangebot und -bedarf, einzuhaltende<br />

Termine (frühester Start oder spätmöglichstes Ende) sowie<br />

Prioritäten in die Planungen mit einbeziehen, bleiben weitere<br />

relevante Einflussgrößen wie technische Faktoren (u.a. Temperatur,<br />

Vibration, Maschinenkritikalität), betriebswirtschaftliche<br />

Gesichtspunkte (Abschreibungszustand, Ersatzinvestitionsbedarf,<br />

Modernisierungsbedarf) ebenso wie Sicherheits- (Arbeitsschutz,<br />

Ergonomie) und Nachhaltigkeitsaspekte (CO 2<br />

-Ausstoß,<br />

Ressourcenschonung, Energieeffizienz) außen vor.<br />

MUSTER ERKENNEN UND<br />

ZUSAMMENHÄNGE LERNEN<br />

Um komplexe Settings mit einer Vielzahl unterschiedlicher Kriterien<br />

optimal zu planen und zu steuern, empfiehlt sich der Einsatz<br />

eines KI-basierten Systems für Sequencing und Scheduling, wie<br />

z.B. der Leitstand PSIasm/Qualicision. Im Kern kombiniert dieses<br />

System den Ansatz der Zielkonfliktanalyse mit maschinell<br />

lernender Anomalie-Erkennung und stützt sich auf das automatisierte<br />

qualitative Labeln von Prozessdaten (s. Kasten). Systematisch<br />

erfolgt ein Abgleich durchgeführter Produktionsabläufe mit<br />

anstehenden Ist-Abläufen. Identifizierte Unterschiede wertet ein<br />

solches System aus, indem vorgegebene Prozessziele vorausschauend<br />

verfolgt und dadurch besser erreicht werden. Mit<br />

anderen Worten: Aus historisierten Produktionssequenzen und<br />

-plänen erkennt und erlernt die Planungssoftware Muster von<br />

Aufträgen, Arbeitsgängen und Ressourcen, die zu unerwünschten<br />

Abweichungen und damit zu vermeidbaren Kosten führten.<br />

Sie erlernt folglich kontinuierlich Zusammenhänge und erzeugt<br />

hieraus bessere Optimierungsvorgaben und Ergebnisse.<br />

VIELSCHICHTIGE PRODUKTIONS-<br />

SEQUENZEN AUSBALANCIEREN<br />

Nicht nur in der Werkstattplanung (Shopfloor), sondern auch in<br />

der seriellen Produktion sowie in der Kombination dieser beiden<br />

Prozessarten hat sich diese KI-Unterstützung bereits bewährt. In<br />

der Automobilproduktion spielt neben Aspekten wie Materialanlieferung<br />

oder Zufluss von Komponenten aus einer Vorfertigung<br />

vor allem auch die hohe Variantenvielfalt durch individuell kombinierbare<br />

Ausstattungsmerkmale eine entscheidende Rolle. Die<br />

Hauptaufgabe an Planungssoftware besteht darin, Produktionssequenzen<br />

zu berechnen und so auszubalancieren, dass ein<br />

gleichmäßiger Fluss an der Linie entsteht. Die KI-basierte Software<br />

erkennt z.B. eine mögliche Planungskombination von Kriterien<br />

einer bestimmten Antriebsvariante mit den Eigenschaften<br />

„Rechtslenker“, „Rückfahrkamera“ und „Panorama-Dach“, die systematisch<br />

zu einer bestimmten Verzögerung zwischen den<br />

geplanten und den tatsächlichen Positionen in den jeweiligen<br />

Sequenzen führt. Zukünftig wird das System diese konkrete Kombination<br />

bei der Berechnung von optimierten Produktionsreihenfolgen<br />

ausschließen. Weil das System den Zusammenhang<br />

zwischen Auftragseigenschaften und Zeitverlauf der abzuarbeitenden<br />

Aufträge in einem Kriterien-Graph visualisiert, können<br />

Anwenderinnen und Anwender die Planungsentscheidungen<br />

zudem einfach nachvollziehen.<br />

BEI BEDARF LERNPROZESS<br />

MANUELL STEUERN<br />

Nicht nur Unternehmen mit hohem, sondern auch mit geringem<br />

Automatisierungsgrad können von diesem Systemansatz profitieren.<br />

Denn in diesen Fällen greift die Software auf eine manuell<br />

steuerbare Vorstufe der Lernlogik zurück. Als Basis dienen Kennzahlen<br />

(KPIs), die für die Abweichungen ermittelt werden, z.B.<br />

Dringlichkeit, Wichtigkeit, Kompaktheit oder Anzahl der einzulastenden<br />

Aufträge und Arbeitsgänge. Diese KPIs lassen sich dann<br />

via modifizierbaren Labeling-Funktionen und über eine einfache<br />

graphische Benutzeroberfläche manuell bewerten. Erst dann ordnet<br />

die Software die Sequenzen oder andere Ablaufpläne.<br />

In bestimmten Fällen gibt das System auch Empfehlungen aus,<br />

so dass die Anwenderinnen und Anwendern in kurzer Zeit die<br />

passenden Einstellungen vornehmen können. Hierfür ist ausschließlich<br />

Prozesswissen erforderlich. Das heißt, mit der Software<br />

können Menschen arbeiten, ohne über spezifische KI-<br />

Kenntnisse verfügen zu müssen. So betrachten sie die aus dem<br />

„eigenen“ Prozess bereits bekannten KPIs, ihre Bewertungen<br />

(KPI-Prioritäten) sowie Zielerreichungen und gleichen diese zusätzlich<br />

mit den maschinell berechneten Bewertungen ab. Sämtliche<br />

derart erzielten Ergebnisse lassen sich wiederum auf die<br />

gleiche Art und Weise in die maschinelle Lernlogik oder in den<br />

manuellen Lernprozess übernehmen. Das System lernt folglich<br />

stetig dazu. Hierdurch sinkt die Anzahl möglicher Abweichungen,<br />

die gleichzeitig nachvollziehbar sowie erklärbar werden.<br />

SELBSTLERNENDE SOFTWARE VERBESSERT<br />

PRODUKTIONSABLÄUFE KONTINUIERLICH<br />

Je komplexer das Produktionsszenario, desto höher das Risiko für<br />

planungs- bzw. prozessbedingte Anomalien. KI-basierte Softwaresysteme<br />

für Sequencing und Scheduling spüren nicht nur<br />

entsprechende Abweichungen auf, sondern übernehmen die erlernten<br />

Zusammenhänge der Zielkonfliktanalyse auch automatisch<br />

in die Folgezielsetzungen ihres Optimierungsalgorithmus.<br />

Systematisch und kontinuierlich verbessern Unternehmen auf<br />

diese Weise die Qualität der Planungsprozesse sowie der Prozesse<br />

selbst und vermeiden teure Produktionsstörungen.<br />

Bilder: iStockphoto/gorodenkoff/PSI; PSI FLS Fuzzy Logik & Neuro Systeme<br />

www.fuzzy.de<br />

AUTOR<br />

Dr. Rudolf Felix, Geschäftsführer, PSI FLS<br />

Fuzzy Logik & Neuro Systeme GmbH<br />

www.myfactory-magazin.de <strong>MY</strong> <strong>FACTORY</strong> <strong>2023</strong>/<strong>09</strong> 23


SMART PRODUCTION<br />

MASCHINENBAUER PROFITIERT<br />

VON MEHR TRANSPARENZ UND EFFIZIENZ<br />

QM KOMPLETT<br />

NEU AUFGESTELLT<br />

Pünktlich zum 100-jährigen Bestehen hat<br />

ein mittelständischer Maschinenbauer<br />

sein Qualitätsmanagement (QM) komplett<br />

neu aufgestellt. Dank einer innovativen<br />

Softwarelösung verfügt er jetzt über<br />

ein modernes integriertes Managementsystem<br />

(IMS), das den Arbeitsalltag durch<br />

transparente Dokumentation und<br />

effiziente Abläufe vereinfacht.<br />

Die Beschäftigten wirken aktiv am System<br />

mit und halten es aktuell und lebendig.<br />

Die Hans Weber Maschinenfabrik GmbH gliedert sich in<br />

die Sparten Extrudertechnologie, Holz- und Metallschleifmaschinen,<br />

Robotik und Automatisierung (RuA)<br />

sowie additive Fertigungssysteme. So verbindet das<br />

mittelständische Familienunternehmen seine Kompetenzen als<br />

ein führender Hersteller im Maschinenbau mit modernster Verfahrenstechnik<br />

und smarten Lösungen für die Industrie 4.0.<br />

Das Unternehmen zeichnet sich durch eine hohe Fertigungstiefe<br />

aus. Kunden schätzen vor allem Werte wie Innovation,<br />

Qualität und verlässliche Partnerschaft. Um diese zu bewahren<br />

und auch in Zukunft weltweit damit zu überzeugen, nimmt das<br />

Qualitätsmanagement bei dem Maschinenbauer einen hohen<br />

Stellenwert ein. Hier ging das Unternehmen im Jahr 2018 den<br />

Schritt in Richtung Modernisierung: Das kontinuierliche Wachstum<br />

und die Ausweitung auf neue Geschäftsfelder machten es<br />

erforderlich, das QM ganz neu aufzustellen. Denn das bestehende<br />

System basierte überwiegend auf Word- und Excel-Dokumenten<br />

und brachte einen hohen Verwaltungsaufwand mit sich.<br />

NEUES FUNDAMENT FÜR DAS QM-SYSTEM<br />

Die Verantwortlichen wünschten sich daher einen neuen Ansatz,<br />

wie Dominik Backert, Leiter Qualitätsmanagement bei Weber,<br />

erzählt: „Unsere Herausforderung lag darin, das QM-System transparenter<br />

zu gestalten, um noch besser identifizieren zu können, an<br />

welchen Stellen im Unternehmen Optimierungen möglich und<br />

notwendig sind.“ Dafür suchte man nach einer QM-Software, mit<br />

der sich auf einfachem Weg eine transparente und stets aktuelle<br />

Dokumentation realisieren lässt und die den Beschäftigten durch<br />

einen einfachen Zugriff auf Informationen den Arbeitsalltag erleichtert.<br />

Unter verschiedenen Anbietern entschied sich Weber für<br />

die Softwarelösung ConSense IMS Professional der Aachener<br />

ConSense GmbH. Die Software ist flexibel konfigurierbar und lässt<br />

sich durch zahlreiche Module erweitern. Anwender können das<br />

Managementsystem so optimal an ihre Bedürfnisse anpassen.<br />

ConSense IMS Professional führt alle relevanten Normen und Vorgaben<br />

unter einer einheitlichen Oberfläche als integriertes<br />

Managementsystem zusammen, sodass sich z. B. Qualitäts- oder<br />

auch Umwelt-, Arbeitsschutzmanagement und weitere Bereiche<br />

abbilden lassen. Für Unternehmen wie Weber bedeutet dies, dass<br />

keine parallelen Systeme gepflegt werden müssen.<br />

Die ConSense Software ist als Desktop-Anwendung und als<br />

webbasiertes ConSense Portal für endgeräte- und betriebssystemunabhängige<br />

Managementsysteme erhältlich. Dieses<br />

flexible und zukunftsfähige Gesamtkonzept, zusammen mit der<br />

intuitiven Bedienbarkeit der Software, überzeugte die Verantwortlichen<br />

im Familienunternehmen aus Kronach. Dominik<br />

Backert: „Uns hat vor allem die webbasierte, übersichtliche Darstellung<br />

angesprochen. Zudem passt der modulare Aufbau der<br />

Software gut zu Größe und Komplexität von Weber.“<br />

INTEGRIERTES MANAGEMENTSYSTEM – MEHR<br />

TRANSPARENZ UND SYNERGIEN<br />

Das Projekt zur kompletten Umstellung des QM-Systems startete<br />

im April 2019 und wurde von Dominik Backert koordiniert. Nach<br />

Erstellung des Grundkonzepts fand zunächst der Aufbau des<br />

Basissystems statt, an dem sich die Fachabteilungsleiter beteiligten.<br />

Dafür wurden Pilotabteilungen wie Einkauf und Service in<br />

das neue System integriert und schließlich nach und nach die<br />

weiteren Bereiche eingebunden. Die Software bietet ein einfach<br />

zu handhabendes und interaktives Prozess- und Dokumentenmanagement,<br />

mit dem sich die Prozesse von Weber schnell und individuell<br />

abbilden ließen – genau so, wie sie in der Realität ablaufen.<br />

24 <strong>MY</strong> <strong>FACTORY</strong> <strong>2023</strong>/<strong>09</strong> www.myfactory-magazin.de


SMART PRODUCTION<br />

01<br />

02<br />

01 Alle bei Weber anfallenden Maßnahmen<br />

werden zentral erfasst und den zuständigen<br />

Beschäftigten oder Organisationsbereichen<br />

zur Ausführung zugewiesen<br />

02 Integriertes Managementsystem für alle:<br />

ConSense IMS Professional wird sowohl<br />

an PC-Arbeitsplätzen als auch in Abteilungen<br />

wie Montage, Lager oder der Produktion genutzt<br />

Vor dem Einpflegen in das neue System kamen alle Abläufe auf<br />

den Prüfstand. „Wir haben wirklich jeden Prozess beleuchtet,<br />

neu modelliert und vor allem die Kernprozesse über alle Schnittstellen<br />

hinweg abgebildet. Das ist zunächst ein gewisser Aufwand,<br />

aber es war der richtige Weg: Wir verfügen jetzt immer über aktuelle<br />

Prozessdaten, auf die wir bei Bedarf auf Knopfdruck zugreifen<br />

können. Unser Qualitätsmanagement ist in das integrierte<br />

Managementsystem eingebettet, das gleichzeitig unser Energiemanagement<br />

organisiert. Durch die Verknüpfung der verschiedenen<br />

Normen und Regelwerke können wir Synergien nutzen.“<br />

AUTOMATISCHE WORKFLOWS<br />

DAS BESTEHENDE QM-SYSTEM<br />

BASIERTE AUF WORD- UND<br />

EXCEL-DOKUMENTEN UND BRACHTE<br />

HOHEN VERWALTUNGSAUFWAND<br />

Ein großer Mehrwert liegt laut Dominik Backert in den automatischen<br />

Workflows, die sich in ConSense IMS Professional anlegen<br />

lassen. Zuvor erforderten Dokumentenfreigaben einen hohen<br />

organisatorischen Aufwand: Gab es beispielsweise neue Vorgaben<br />

für Maschinenabnahmen, die von Personen aus der QM-<br />

Abteilung und der Montageleitung freigegeben werden mussten,<br />

wurden in den Fachabteilungen Dokumente ausgedruckt, über<br />

die Hauspost verteilt, nach der Unterschrift wieder zurückgesendet<br />

und danach revisioniert. ConSense IMS Professional steuert<br />

diese Vorgänge jetzt automatisiert. Digitale Dokumente durchlaufen<br />

das Unternehmen auf dem vorgegebenen Weg und werden<br />

auch digital freigegeben. Jeder Bearbeitungsschritt ist dabei<br />

im System mit den entsprechenden Verantwortlichen verknüpft.<br />

Das ist schneller und auch besser zu kontrollieren: Zu jedem<br />

Zeitpunkt lässt sich nachvollziehen, auf welchem Stand ein<br />

Dokument gerade ist und wessen Antwort gegebenenfalls noch<br />

aussteht. „Vor allem diese Transparenz hat unsere Geschäftsführung<br />

von der Einführung der Software überzeugt. Wir verlieren<br />

keine Zeit mehr, und es besteht auch nicht die Gefahr, dass die<br />

Bearbeitung eines Dokuments durchrutscht: Das System erinnert<br />

die betreffenden Mitarbeitenden z. B. an die Kenntnisnahme von<br />

neuen Formblättern, an die Durchführung von Freigaben und bei<br />

Überschreitung von Fristen“, so Dominik Backert.<br />

Alle der etwa 500 Beschäftigten bei Weber nutzen inzwischen<br />

das neue System – an ihren PC-Arbeitsplätzen, an zentralen PC-<br />

Standplätzen in Abteilungen wie Montage, Lager oder der<br />

Produktion oder auch mobil. Weil Weber sich zusätzlich zur<br />

Desktop-Anwendung für das webbasierte ConSense Portal entschieden<br />

hat, können die Beschäftigten auch endgeräte- und<br />

plattformunabhängig auf die Inhalte ihres Managementsystems<br />

zugreifen. „Wir haben das ConSense Portal mitgeordert, um eine<br />

moderne IT-Landschaft aufzubauen. Ein Vorteil ist, dass wir mit<br />

dem Portal von überall auf das System zugreifen können“, freut<br />

sich der QM-Verantwortliche.<br />

MODULARES SYSTEM ERLAUBT<br />

SCHRITTWEISEN AUSBAU<br />

Nachdem bei Weber das Basissystem mit den notwendigen Informationen<br />

ausgestattet ist, beschäftigt sich Dominik Backert nun<br />

mit den Modulerweiterungen für die Software. Genutzt werden<br />

bereits die Module ConSense Maßnahmenmanagement und<br />

www.myfactory-magazin.de <strong>MY</strong> <strong>FACTORY</strong> <strong>2023</strong>/<strong>09</strong> 25


SMART PRODUCTION<br />

ALLES IMMER AUF AKTUELLEM STAND<br />

Unser Konzept, alles neu aufzusetzen, war genau richtig: Jeder hier im Betrieb weiß,<br />

dass im System alles immer auf aktuellem Stand ist. Das hat ebenso zur Akzeptanz<br />

beigetragen wie die Tatsache, dass wir die Beschäftigten frühzeitig in das Projekt<br />

eingebunden und ihnen Selbstverantwortung übertragen haben.<br />

Dominik Backert, Leiter Qualitätsmanagement bei Weber<br />

ConSense Auditmanagement. Das Maßnahmenmanagement erfasst<br />

und verwaltet zentral alle bei Weber anfallenden Maßnahmen,<br />

die sich aus verschiedensten Quellen ergeben. Diese werden<br />

den zuständigen Beschäftigten oder Organisationsbereichen<br />

zur Ausführung zugewiesen. Die vollständige und termingerechte<br />

Erledigung wird im System nachverfolgt, transparent dokumentiert<br />

und in übersichtlichen Berichten aufbereitet.<br />

Das Modul Auditmanagement unterstützt bei der Planung, Vorbereitung,<br />

Durchführung und Nachbereitung sämtliche Audits<br />

des Betriebs. Es unterstützt mit übersichtlichen Zeitplänen das<br />

Terminmonitoring und benachrichtigt Verantwortliche automatisch<br />

bei Verzögerungen oder Ergebnisabweichungen. Planung,<br />

Ergebnisse und Auswertung lassen sich in strukturierten Listen<br />

und übersichtlichen Diagrammen abrufen. Durch Verknüpfung<br />

mit dem Modul Maßnahmenmanagement wird die Planung,<br />

Durchführung und Dokumentation der aus den Audits anfallenden<br />

Aufgaben gesteuert und überwacht.<br />

Dominik Backert berichtet: „Wir haben bereits mehrere Audits<br />

erfolgreich mit dem neuen System absolviert. Hier helfen uns die<br />

verschiedenen Auswertungsmöglichkeiten sehr: Unsere Unternehmenssparten<br />

sind sehr vielfältig und stehen für eine hohe<br />

03 Das Modul ConSense Auditmanagement unterstützt Weber<br />

bei der Planung, Vorbereitung, Durchführung und<br />

Nachbereitung sämtlicher Audits, u. a. durch Terminmonitoring<br />

den Gefahrstoffen automatisiert zu erstellen, um Zeit zu sparen“,<br />

so Dominik Backert. Im nächsten Schritt soll dann das Modul<br />

Reklamationsmanagement eingeführt werden.<br />

SCHNELLER MEHRWERT, HOHE AKZEPTANZ –<br />

LEBENDIGES QM-SYSTEM<br />

Als Leiter des Qualitätsmanagements war Dominik Backert von Anfang<br />

an klar, dass der Erfolg des neuen IMS von der Akzeptanz der<br />

Belegschaft abhängig ist. Das heißt, für die Mitarbeitenden musste<br />

der Mehrwert schnell erkennbar sein. Diesen sieht der QM-Verantwortliche<br />

vor allem in der hohen Transparenz und dem schnellen<br />

Zugriff auf Informationen. So ist jede Person im Unternehmen nur<br />

noch den Dokumenten zugeordnet, die für die jeweilige Funktion<br />

oder Position relevant sind. Dabei haben alle Mitarbeitenden die<br />

Möglichkeit, persönliche Favoriten festzulegen, um direkten, noch<br />

schnelleren Zugang zu haben.<br />

Der Zugriff erfolgt immer auf die aktuelle jeweils gültige Version.<br />

Zudem bietet das System eine Volltextsuche an, mit der man umgehend<br />

zu benötigten Dokumenten gelangt, auch wenn man<br />

deren exakte Bezeichnung einmal nicht parat hat. „Diese schätzen<br />

vor allem unsere Kolleginnen und Kollegen aus der Fertigung und<br />

Montage sehr“, erzählt Dominik Backert.<br />

Er ist sich sicher, dass sich der sorgfältige, strukturierte Aufbau<br />

bewährt hat: „Unser Konzept, alles neu aufzusetzen, war genau<br />

richtig: Jeder hier im Betrieb weiß, dass im System alles auf aktuellem<br />

Stand ist. Das hat ebenso zur Akzeptanz beigetragen wie die<br />

Tatsache, dass wir die Beschäftigten frühzeitig in das Projekt eingebunden<br />

und ihnen Selbstverantwortung übertragen haben. Das<br />

merke ich auch daran, dass immer wieder Anregungen in Bezug auf<br />

Optimierungen des Systems bei mir landen. Unterm Strich ist es<br />

uns gelungen, ein wirklich lebendiges Managementsystem aufzubauen,<br />

bei dem unsere Mitarbeitenden durch Verbesserungsvorschläge<br />

aktiv an der Gestaltung und Weiterentwicklung mitwirken.<br />

Genau das war unser Ziel.“<br />

Bilder: Hans Weber Maschinenfabrik<br />

Qualität, deshalb wollen wir in jedem Geschäftsbereich genau<br />

wissen, wo wir uns verbessern können. Das ist mit großen Datenmengen<br />

verbunden, bei deren Auswertung ConSense IMS Professional<br />

sehr hilfreich ist.“<br />

Aktuell ist der Qualitätsmanagement-Leiter dabei, das Modul<br />

ConSense Gefahrstoffmanagement mit Leben zu füllen. Es soll<br />

künftig das Handling mit gefährlichen Stoffen im Unternehmen<br />

regeln, sodass die Gesundheits- und Umweltschutzmaßnahmen<br />

in vorgeschriebener Weise befolgt werden. Alle im Unternehmen<br />

verwendeten Gefahrstoffe werden in dem Modul strukturiert<br />

erfasst, katalogisiert und verwaltet. „Früher haben wir unser<br />

Gefahrstoffmanagement über Excel-Listen betrieben. Das Modul<br />

bietet den Vorteil, dass alle Gefahrstoffe zentral an einem Ort<br />

erfasst werden. Wir haben auf alle Informationen direkten Zugriff<br />

und wissen so z. B., wann ein Gefahrstoff freigegeben wurde.<br />

Unser Ziel ist es, in Zukunft aus dem System unsere Sicherheitsdatenblätter,<br />

Betriebsanweisungen und weitere Unterlagen zu<br />

www.consense-gmbh.de<br />

AUTORIN<br />

Dr. Iris Bruns, Geschäftsführung,<br />

ConSense GmbH, Aachen<br />

ZUSATZINHALTE IM NETZ<br />

consense-gmbh.de<br />

26 <strong>MY</strong> <strong>FACTORY</strong> <strong>2023</strong>/<strong>09</strong> www.myfactory-magazin.de


SMART PRODUCTION<br />

KI-BASIERTE QUALITÄTSPRÜFUNG FÜR DIE MONTAGE<br />

Gestalt Robotics bietet mit InspectSYS eine vollautomatisierte Inspektionslösung<br />

für die Montage- und Konfigurationsprüfung. InspectSYS verwendet<br />

moderne KI-Technologien, die für eine robuste visuelle Erkennung auch<br />

unter variierenden Umgebungseinflüssen sorgen. Eine Cobot-basierte<br />

Führung der Kamera ermöglicht zudem eine vollautomatisierte 360°-Prüfung.<br />

Das Anlernen (No-Code) von Prüfplänen und -objekten erfolgt intuitiv<br />

und in wenigen Minuten über die Führung des Cobots und die Aufnahme<br />

weniger Bildbeispiele, sodass Inbetriebnahme und Anpassungen mit wenigen Handgriffen erledigt sind. Die Prüfergebnisse<br />

sind sofort verfügbar und lassen sich in MES- oder ERP-Systemen ablegen. Zusätzlich ermöglichen standardisierte<br />

Schnittstellen und Dashboards, die Qualität jederzeit im Blick zu behalten.<br />

www.gestalt-robotics.com<br />

AUGMENTED-REALITY-BASIERTE<br />

QUALITÄTSKONTROLLE<br />

Das mobile Inspektionssystem Twyn erleichtert<br />

die Qualitätskontrolle in der Industrie dank<br />

einfacher Nutzung via Tablet. Mit Twyn 2.0<br />

bringt Visometry nun eine wesentlich erweiterte<br />

Version der Augmented-Reality-Trackinglösung<br />

für Objekterkennung im Maschinen-,<br />

Anlagen- und Automobilbau auf den Markt. Sie<br />

bietet neue innovative Funktionalitäten, um die<br />

visuellen Qualitätsinspektionsprozesse durch<br />

Automatisierung zu beschleunigen. Die Handhabung<br />

wurde signifikant verbessert, das macht<br />

die Prüfung von Bauteilen und -gruppen noch<br />

schneller und intuitiver. Beispielsweise bietet<br />

Weniger<br />

Ein grüner<br />

Fußabdruck für<br />

Ihr Prüflabor –<br />

CO 2 sparen durch<br />

Modernisierung<br />

www.zwickroell.com/nachhaltigkeit<br />

Zukunft. Gestalten.<br />

das neue Feature der automatisierten Bauteilüberprüfung<br />

nun die Möglichkeit, genaue<br />

Prüfpläne zu definieren, um den Prüfer an der<br />

Baugruppe durch exakt replizierbare Prozesse zu<br />

führen. Die Überprüfung wird dabei so automatisiert,<br />

dass Twyn den Prüfer Schritt für Schritt<br />

an vorgegebene Prüfposen führt. Aus diesen<br />

Prüfposen können die abzusichernden Bauteile<br />

in Relation zur gesamten Baugruppe registriert<br />

werden, so dass Bauteile, die korrekt montiert<br />

sind, grün markiert werden, fehlende oder<br />

falsch platzierte Bauteile dagegen rot. Gleichzeitig<br />

werden Anwender laufend über die<br />

bereits durchgeführten Prüfschritte informiert<br />

und erhalten einen Überblick über den Fortschritt<br />

und die Klassifizierungsergebnisse. So<br />

leiten etwa Navigationsfunktionen die Benutzer<br />

zur Vervollständigung des Prüfplans an.<br />

www.visometry.com<br />

Das Upgrade für<br />

dein Engineering<br />

Know-how!<br />

Ob kompaktes Seminar oder umfangreicher<br />

Zertifikatslehrgang, ob vor Ort oder online,<br />

bei uns findest du die Weiterbildung im<br />

Bereich Produktion, , die zu dir passt!<br />

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weiterbildung-maschinenbau/produktion/


BETRIEBSTECHNIK<br />

HOCHPRODUKTIVE ROBOTIKLÖSUNGEN FÜR DIE BETRIEBSREINIGUNG<br />

AUTONOMES GROSSREINEMACHEN<br />

Innovative KI-Technologie in Kombination mit qualitativ hochwertigen<br />

Reinigungssystemen und bedienungsfreundlichem Setup – so lässt sich<br />

autonome Betriebsreinigung mit Robotik umschreiben. Die Technik reift<br />

immer mehr aus und bietet diverse Vorteile im Betriebsalltag.<br />

Künstliche Intelligenz (KI) hat in den letzten Jahren enorme<br />

Fortschritte gemacht und wird in den unterschiedlichsten<br />

Bereichen genutzt – beispielsweise auch in der<br />

professionellen Reinigungsrobotik. Hier hilft KI, die<br />

Reinigung etwa von Produktions- und Lagerhallen zu optimieren.<br />

Ein umfangreiches Maschinenportfolio für den autonomen<br />

Einsatz bietet beispielsweise der Reinigungstechnikspezialist<br />

columbus. Das Unternehmen offeriert mit der Ecobot-Serie<br />

autonome Reinigungsmaschinen in verschiedenen Größen und<br />

DIE ROBOTER LADEN SELBSTSTÄNDIG<br />

DIE BATTERIE, WECHSELN<br />

WASSER ODER ENTLEEREN DEN<br />

SCHMUTZWASSERBEHÄLTER<br />

für unterschiedlichste Indoor-Anwendungen auf Hartboden oder<br />

Teppich. Durch den Einsatz von KI „lernen“ die Roboter während<br />

ihrer Einsätze, wie die Reinigungsbereiche effizienter und schneller<br />

abgearbeitet werden können: Deep-Learning-Algorithmen<br />

gekoppelt mit 2D-LiDAR, 3D- und RGB-Kameras verleihen dem<br />

Roboter eine hochpräzise Umgebungswahrnehmung und die<br />

Fähigkeit, Entscheidungen entsprechend der Echtzeitsituation<br />

zu treffen. Kartierung und Positionierung, Umgebungswahrnehmung<br />

sowie Bahnplanung und -steuerung erfolgen auf<br />

höchstem Niveau.<br />

VOLLE AUTONOMIE<br />

Die Roboter bieten zudem volle Autonomie im Zusammenspiel<br />

mit Ladestationen und Working Stations: Sie können<br />

komplett selbstständig die Batterie laden, Wasser wechseln oder<br />

den Schmutzwasserbehälter entleeren. Das ermöglicht mehrere<br />

vollautonome Reinigungszyklen ohne menschliches Eingreifen<br />

und multipliziert die Flächenleistung. So können die smarten<br />

Maschinen z.B. derart programmiert werden, dass sie bestimmte<br />

Bereiche reinigen, wenn die Gebäude nicht besetzt sind,<br />

wie nachts oder am Wochenende. Sie können in Arealen ihre<br />

Arbeit verrichten, die für Menschen schwer zu erreichen oder<br />

gefährlich sind – wie etwa hochfrequentierte Logistikzentren<br />

oder laute Industrieumgebungen. Die Produktivität der Robotikaggregate<br />

ist hoch, der Wartungsaufwand minimal: Er liegt<br />

28 <strong>MY</strong> <strong>FACTORY</strong> <strong>2023</strong>/<strong>09</strong> www.myfactory-magazin.de


BETRIEBSTECHNIK<br />

01<br />

02<br />

01 Die autonomen Reinigungsmaschinen<br />

der Ecobot-Serie<br />

gibt es in verschiedenen Größen<br />

und für unterschiedlichste<br />

Anwendungen<br />

02 Deep-Learning-<br />

Algorithmen gekoppelt<br />

mit 2D-LiDAR, 3D- und<br />

RGB-Kameras verleihen dem<br />

Roboter eine hochpräzise<br />

Umgebungswahrnehmung<br />

je nach Modell bei lediglich ein bis zwei Stunden pro 100 Stunden<br />

Laufzeit.<br />

Übersichtliche und intuitive Touch-Screen-Benutzeroberflächen<br />

machen die Arbeit mit der Maschine so benutzerfreundlich<br />

wie ein Smartphone. Ein einfach handhabbares Flottenmanagement-System<br />

ermöglicht ein intelligentes Monitoring<br />

und Reporting für alle ausgeführten Reinigungsaufgaben und<br />

dient z.B. auch als Nachweis für Audits.<br />

Aber nicht nur intelligente Soft-, sondern auch robuste und<br />

zuverlässige Hardware zeichnet die Maschinen aus: Kraftvolle<br />

Motoren, starke Batterien, effektive Bürsten und eine Vielzahl<br />

kombinierter Reinigungsfunktionen sorgen für ein erstklassiges<br />

Reinigungsergebnis.<br />

NACHHALTIG UND WIRTSCHAFTLICH<br />

Und es gibt weitere Gründe, die für den Einsatz von Robotik in<br />

der Betriebsreinigung sprechen:<br />

n Mehr Nachhhaltigkeit: Die gesetzlichen und kundenseitigen<br />

Anforderungen an Nachhaltigkeit und Umweltschutz steigen<br />

rasant. Umso wichtiger ist es, die ökologische Verträglichkeit der<br />

professionellen Bodenreinigung nachhaltig zu verbessern. Mit<br />

Robotik-Lösungen lässt sich der Verbrauch an Wasser und Chemie<br />

signifikant reduzieren.<br />

n Höhere Wirtschaftlichkeit: Qualitativ hochwertige professionelle<br />

Bodenreinigung ist zeitintensiv. Häufig wird sie zudem von<br />

überqualifizierten Fachkräften zusätzlich zu ihren eigentlichen<br />

Aufgaben ausgeführt. Verbunden mit den allgemein steigenden<br />

Lohnkosten sorgt dies für hohen Kostendruck. Reduzierter Personaleinsatz<br />

und die effiziente Kollaboration von Mensch und<br />

Roboter bringen Entlastung und steigern die Wirtschaftlichkeit.<br />

Bilder: columbus<br />

www.columbus-clean.com<br />

ZUSATZINHALTE IM NETZ<br />

bit.ly/45DZJYY<br />

FOKUS AUF REINIGUNGS-<br />

ROBOTERN<br />

Um sich zielgerichtet auf das Feld der<br />

autonomen Reinigung zu fokussieren,<br />

hat die G. Staehle GmbH und Co. KG<br />

(columbus Reinigungsmaschinen) die<br />

Aktienmehrheit an der Philon Service<br />

Robotics AG, einem herstellerunabhängigen<br />

Händler autonomer Service-Roboter,<br />

übernommen. Gegenstand der Zusammenarbeit<br />

ist der Vertrieb und der Service der<br />

autonomen Reinigungsmaschinen des<br />

Herstellers Gausium Robotics, einem der<br />

führenden Global Player auf dem<br />

Markt der Reinigungs- und Servicerobotik.<br />

Die starke Fokussierung auf das<br />

Geschäft mit Reinigungsrobotern<br />

zeigt deutlich, welchen Stellenwert<br />

columbus dem Bereich autonomes<br />

Reinigen einräumt.<br />

www.myfactory-magazin.de <strong>MY</strong> <strong>FACTORY</strong> <strong>2023</strong>/<strong>09</strong> 29


BETRIEBSTECHNIK<br />

01 02<br />

INDUSTRIESAUGER MIT AKKU<br />

NEUE FREIHEITEN BEIM REINIGEN<br />

Industriesauger mit Akkubetrieb bieten dem Betreiber neue Möglichkeiten. Der Sauger<br />

kann z.B. auf Hubarbeitsbühnen mitfahren. Er erleichtert das Arbeiten in Bereichen mit<br />

Hindernissen und (Regal-)Stützen. Und das Reinigen in den Randzonen von Hallen oder in<br />

Außenbereichen ist auch einfacher, wenn man keinen Stromanschluss benötigt. Erfahren<br />

Sie nachfolgend, welche Neuheiten Ruwac in diesem Bereich bereithält.<br />

Ein leistungsstarker und komfortabler Industriesauger, der<br />

ohne Stromanschluss auskommt und bis zu vier Stunden<br />

lang einsatzbereit ist: Diese Eigenschaftskombination<br />

bietet Ruwac mit einer neuen Baureihe von Akkusaugern.<br />

Die neue Serie besteht aus drei Grundgeräten. Der R01 D mit<br />

1,9 kW-Elektroantrieb ist mit einem ebenso robusten wie leichten<br />

GfK-Gehäuse ausgestattet sowie mit zweistufigem Filtersystem.<br />

Die zwei Gebläse, die die Saugleistung bereitstellen, können einzeln<br />

geschaltet werden – das erhöht die Laufzeit mit einer Akkuladung.<br />

Der Staub wird in einer Staubwanne gesammelt. Beim Typ<br />

R24 D hat der Anwender die Wahl zwischen Polybeuteln und dem<br />

bewährten Longopac-System, das einen staubfreien Schlauchbzw.<br />

Beutelwechsel in nur ca. dreißig Sekunden erlaubt.<br />

Nochmals kompakter als die beiden anderen Modelle ist der<br />

R18 D mit hochwertigem Edelstahlgehäuse. Er ist mit Kanalfiltern<br />

der Staubklasse M ausgestattet und wurde u.a. für Reinigungsaufgaben<br />

unter besonders beengten Bedingungen entwickelt.<br />

VORTEILHAFT IN VIELEN<br />

ANWENDUNGSBEREICHEN<br />

Für das „Saugen ohne Leitung“ gibt es ganz verschiedene Anwendungen.<br />

In Außenbereichen ist oft kein Stromanschluss vor-<br />

DIE KABELLOSEN INDUSTRIE-<br />

SAUGER SIND BIS ZU VIER<br />

STUNDEN EINSATZBEREIT<br />

handen. Und wenn der Sauger auf Hubarbeitsbühnen mitfährt,<br />

um Deckenbereiche oder andere schwer zugängliche Stellen zu<br />

reinigen, ist eine Leitung ebenfalls hinderlich.<br />

Während das vielleicht noch Sonderfälle für den Einsatz von<br />

Industriesaugern sind, gilt das nicht für einen anderen Aufgabenbereich:<br />

Reinigungsarbeiten überall dort, wo es beengt<br />

zugeht, wo sich diverse Lagergüter wie Paletten im Raum befinden<br />

oder wo – wie in Regallagern – zahlreiche Stützen zu<br />

umfahren sind. Bei konventionellen Saugern muss sich der<br />

Bediener hier schon eine Strategie überlegen, um sich aufgrund<br />

der kabelbedingten Einschränkung nicht festzufahren.<br />

Und er muss mit dem Sauger grundsätzlich den gleichen Rückweg<br />

nehmen. Störend ist die Bindung ans Kabel auch dann,<br />

wenn große Hallen(bereiche) in allen Ecken und Ritzen gereinigt<br />

werden sollen. Dann sind häufigere Steckdosenwechsel<br />

erforderlich.<br />

30 <strong>MY</strong> <strong>FACTORY</strong> <strong>2023</strong>/<strong>09</strong> www.myfactory-magazin.de


BETRIEBSTECHNIK<br />

03<br />

AKKUSAUGER NEU GEDACHT<br />

All das sind Anwendungsfälle, in denen Akkusauger ihre Vorteile<br />

ausspielen. Deshalb haben die Ruwac-Konstrukteure das Thema<br />

„Akkusauger“ – die immer schon zum Ruwac-Programm gehörten<br />

– grundsätzlich neu gedacht und ein komplett neues Programm<br />

entwickelt. Der selbst gesetzte Anspruch dabei lautete, die für<br />

alle Ruwac-Sauger typische robuste und langlebige Konstruktion<br />

auch in dieser Antriebsart zu gewährleisten und zudem einen<br />

komfortablen Betrieb des Saugers im Einsatz sicherzustellen.<br />

BESONDERES KENNZEICHEN:<br />

AUSTAUSCHBARE AKKUS<br />

Zum Qualitätsanspruch passend werden hochwertige 48-V-<br />

Lithium-Ionen-Akkus als Energiespeicher verwendet. In ihrer<br />

neuesten Generation sind sie nochmals leistungsfähiger: Der Anwender<br />

kann mit Betriebszeiten von bis zu zwei Stunden rechnen.<br />

Und dann – und das ist eine Besonderheit – ist es mit dem<br />

Saugen keineswegs vorbei. Die Akkus können mit wenigen Handgriffen<br />

ausgetauscht werden, so dass sich die Betriebszeit schlicht<br />

verdoppelt. Eine LED zeigt den Ladezustand an. Das zum Programm<br />

gehörende Ladegerät gewährleistet ebenso kurze wie<br />

akku-schonende Ladezyklen.<br />

Ebenfalls typisch für Ruwac-Sauger ist die Eignung für das Saugen<br />

brennbarer Stäube (Staub-Ex): Die neuen Sauger können<br />

diese Stäube aus der Zone 22 heraussaugen (Bauart ACD). Und<br />

natürlich gibt es diverses Zubehör für den Einsatz bei der Bodenund<br />

Maschinenreinigung. Damit sind die Akkusauger eine kluge<br />

Ergänzung für Anwender, die aus ganz unterschiedlichen Gründen<br />

einen „kabellosen“ Sauger benötigen.<br />

BASIS FÜR KUNDENSPEZIFISCHE LÖSUNGEN<br />

Im Gesamtprogramm von Ruwac sind die klassischen Industriesauger<br />

aus dem Katalogprogramm immer auch eine Basis für<br />

kunden- und anwendungsspezifische Sauger-Entwicklungen.<br />

Das gilt selbstverständlich genauso für die Akkusauger, und in<br />

01 Ob große Flächen oder beengte Bereichen: Das „Saugen ohne<br />

Kabel“ bietet häufig Vorteile – hier mit dem ultrakompakten<br />

Modell R 18 D<br />

02 Eine weitere praxisgerechte Anwendung für Akkusauger<br />

sind Arbeiten in der Höhe – wie hier zum Beispiel<br />

auf Hubarbeitsbühnen<br />

03 Auch in Außenbereichen bringt das kabellose Saugen mit<br />

Stromversorgung per Akku Vorteile<br />

diesem Fall wurde eine der ersten „Sondersauger“ nicht von<br />

Ruwac gebaut, sondern vom Anwender selbst, mit Unterstützung<br />

durch Ruwac.<br />

Dieser Anwender, der in Süddeutschland ein großes Lebensmittellager<br />

betreibt, fand das Konzept des Akkusaugers passend,<br />

um die Randzonen des mehr als 40 000 m2 großen Lagers zu reinigen,<br />

ohne immer wieder nach Steckdosen suchen zu müssen.<br />

Aber vier Stunden Betriebszeit – immerhin eine halbe Schicht –<br />

waren der Betriebsleitung des Lagers noch zu wenig, was verständlich<br />

ist in Anbetracht der Größe des Lagers.<br />

Weil die rund 300 Elektro-Flurförderzeuge im Logistikzentrum<br />

sechs bis acht Stunden ohne Zwischenladung durchhalten, lag<br />

DIE FEATURES IM ÜBERBLICK<br />

n Variantenvielfalt durch Baukastensystem<br />

n Gehäuse aus GFK<br />

n mit Reststaubfilter Staubklasse H lieferbar<br />

n unterschiedliche Entsorgungssysteme verfügbar<br />

n Akkulaufzeit bis zu 120 Minuten<br />

n mit Wechsel-Akku und Ladestation erhältlich<br />

n geeignet zum Saugen brennbarer Stäube<br />

n Einzelschaltung der Gebläse möglich<br />

www.myfactory-magazin.de <strong>MY</strong> <strong>FACTORY</strong> <strong>2023</strong>/<strong>09</strong> 31


BETRIEBSTECHNIK<br />

04 05<br />

06<br />

eine Idee nahe, die mit Ruwac diskutiert wurde: Könnte man<br />

nicht einen Akku-Sauger mit dem „XXL-Akku“ eines Elektrostaplers<br />

ausrüsten und dann einen kabellosen Sauger mit deutlich<br />

mehr als vier Stunden Einsatzdauer ohne Akku-Wechsel nutzen?<br />

Die klare Antwort von Ruwac nach sorgfältiger Prüfung:<br />

Ja, man kann. Ruwac lieferte einen Akku-Sauger mit separatem<br />

Vorabscheider, aber ohne Akku. Der Anwender ließ ein Gestell<br />

bauen, das neben diesen beiden Saugaggregaten auch einer 48V-<br />

Staplerbatterie Platz bietet. So entstand – ganz einfach – ein<br />

Akku-Sauger, der eine Betriebsdauer von rund sieben Stunden<br />

pro Batterieladung bietet und sich trotz des erheblichen Eigengewichtes<br />

der Batterie leicht zum jeweiligen Einsatzort verfahren<br />

lässt. Der Vorabscheider verlängert die Standzeit der Filter im<br />

Sauger und ebenso die Intervalle, in denen der Sammelbehälter<br />

des Saugers entleert werden muss.<br />

Dieser „Sondersauger“ als Ko-Produktion von Ruwac und dem<br />

Lagerbetreiber bewährt sich jetzt tagtäglich. Der Bediener kann<br />

mit ihm bis zu sieben Stunden ohne Lade-Unterbrechung für<br />

Sauberkeit sorgen – bis in den letzten Winkel, auch in schlecht<br />

zugänglichen Bereichen.<br />

Bilder: Ruwac Industriesauger GmbH<br />

04 Der besonders kompakte R18 D mit hochwertigem Edelstahlgehäuse<br />

erlaubt die Reinigung unter sehr beengten Bedingungen<br />

05 Das Modell R01 D mit 1,9 kW-Elektroantrieb ist mit einem<br />

ebenso robusten wie leichten GfK-Gehäuse ausgestattet<br />

06 Beim Typ R24 D hat der Anwender die Wahl zwischen<br />

Polybeuteln und dem bewährten Longopac-System<br />

AUTOR<br />

Udo Truderung, Technische Beratung,<br />

Ruwac Industriesauger GmbH , Melle<br />

ZUSATZINHALTE IM NETZ<br />

www.ruwac.de/akkusauger<br />

www.ruwac.de<br />

ERSCHEINT<br />

MONATLICH<br />

Der E-Mail-Service für<br />

Produktionsverantwortliche<br />

und Investitions-Entscheider<br />

der produzierenden Industrie<br />

DIE THEMEN:<br />

n SMART PRODUCTION<br />

n BETRIEBSTECHNIK<br />

n INTRALOGISTIK<br />

n WARTUNG-UND INSTANDHALTUNG<br />

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kostenlos<br />

anmelden!<br />

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32 MFA_EA_Newsletter_1-4-quer_<strong>2023</strong>_08.indd <strong>MY</strong> <strong>FACTORY</strong> <strong>2023</strong>/<strong>09</strong> www.myfactory-magazin.de 1 22.08.<strong>2023</strong> 10:59:54


BETRIEBSTECHNIK<br />

VERSCHIEDENE DIENSTLEISTUNGEN<br />

AUS EINER HAND<br />

Seit April 2022 verantwortet die Piepenbrock Niederlassung<br />

Münster die Unterhaltsreinigung bei dem Medizintechnikhersteller<br />

Gebrüder Brasseler in Lemgo. „Mit uns<br />

hat Brasseler einen verlässlichen Partner gefunden, der<br />

ihm alles gebündelt aus einer Hand bieten kann. In der<br />

Ausschreibung konnten wir den Kunden besonders mit<br />

unseren Referenzen und unserem breiten Produktportfolio<br />

überzeugen“, so Michael Wagner, Bereichsleiter<br />

Münster bei Piepenbrock. Bis zu 40 Piepenbrocker sind<br />

von Montag bis Samstag in der Unterhaltsreinigung am<br />

Standort Lemgo im Einsatz. Neben Büros, Mess- und<br />

Prüfräumen, Hallen und Laboren reinigen sie auch Flure<br />

und Garderoben, Treppenhäuser und Aufzüge, Sanitärbereiche,<br />

Teeküchen sowie den Sozialbereich. Mit der<br />

Abfallentsorgung in den Produktionshallen wurde ein<br />

zusätzlicher Auftrag in der Unterhaltsreinigung erteilt.<br />

Seit Juli 2022 prüft<br />

Piepenbrock zudem<br />

die ortsveränderlichen<br />

elektrischen Betriebsmittel<br />

sowie die<br />

ortsfesten elektrischen<br />

Anlagen. Mit<br />

der Reinraumreinigung<br />

kam schließlich eine weitere Dienstleistung hinzu.<br />

www.piepenbrock.de<br />

TURBO-KEHRSYSTEM FÜR<br />

GROSSE FLÄCHEN<br />

Für Anwender, die<br />

große Hofflächen<br />

schnell und<br />

gründlich reinigen<br />

müssen, hat<br />

Electrostar/<br />

starmix die neue<br />

DuroSweep 77 in<br />

der manuellen<br />

Version Pro sowie in der akkubetriebenen Variante<br />

Pro 18 V auf den Markt gebracht. Beide Ausführungen<br />

unterstützen mit einem zweistufigen Turbo-Kehrsystem.<br />

Dieses besteht aus Tellerbesen mit einer dahinterliegenden<br />

Feinschmutzwalze, wodurch der überfahrene<br />

Bereich zweimal gekehrt wird. Der Besenantrieb verfügt<br />

für eine erhöhte Langlebigkeit und Zuverlässigkeit über<br />

formschlüssige und selbstschmierende Zahnradverbindungen.<br />

Zusätzlich ist er schmutzgeschützt gekapselt,<br />

um schmutzbedingten Blockierungen und Beschädigungen<br />

vorzubeugen. Die Bürstenhöhe kann in sieben Stufen<br />

eingestellt werden, um eine maximale Reinigungsleistung<br />

bei unterschiedlichen Böden zu gewährleisten.<br />

Dank überstehender Tellerbesen und Bürstenniederhaltern<br />

können auch schwer zugängliche Bereiche unter<br />

Kanten und an Ecken problemlos gesäubert werden.<br />

www.starmix.de<br />

Hako <strong>2023</strong><br />

live erleben!<br />

Berlin<br />

19. – 22.<strong>09</strong>.<br />

Halle 1.2<br />

Stand 200 A/B<br />

Sichern Sie<br />

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Eintrittskartengutschein.<br />

Scrubmaster B5<br />

Stab-Scheuersaugmaschine<br />

Scrubmaster B25<br />

Scheuersaug<br />

maschine<br />

Scrubmaster B75 i<br />

Autonome<br />

Reinigungsmaschine<br />

Oertzen C170 -9 E<br />

P r o fi -<br />

Hochdruckreiniger<br />

Built by Hako. Designed for you.


BETRIEBSTECHNIK<br />

ARBEITSTISCH ERLEICHTERT<br />

HANDHABUNG SCHWERER BAUTEILE<br />

WENDE ZU MEHR<br />

ERGONOMIE<br />

In zahlreichen industriellen Anwendungen<br />

müssen täglich Werkstücke mit sperrigen<br />

Abmessungen und hohen Gewichten<br />

positioniert und gewendet werden. Aus Mangel<br />

an geeigneten Vorrichtungen übernehmen<br />

diese Aufgaben häufig Mitarbeiter – mit dem<br />

Risiko, gesundheitlichen Schaden zu nehmen.<br />

Abhilfe können hier mobile Arbeitstische<br />

mit Wendevorrichtung schaffen.<br />

Solche Multitalente bietet die Barth GmbH mit ihrem<br />

wendoLIFT-Sortiment an. Die Systeme sind Arbeitstisch<br />

und Wendevorrichtung zugleich und erleichtern die<br />

Handhabung von Bauteilen mit Gewichten von 140 bis<br />

450 kg enorm. Aufgrund ihrer platzsparenden Konstruktion,<br />

leichten Handhabung und flexiblen Ausrichtung sind sie für zahlreiche<br />

Einsatzorte geeignet.<br />

ARBEITSTISCH UND<br />

WENDESYSTEM ZUGLEICH<br />

Dieses Prinzip kommt der Viessmann Kühlsysteme GmbH sehr<br />

gelegen, denn in der Produktion werden im Bereich Sonderfertigung<br />

geschäumte Bestandteile von Kühlzellenelementen nachträglich<br />

bearbeitet. Diese Bauteile sind bis zu 360 kg schwer und<br />

mit einer Länge von 6 m und einer Breite von über 1 m recht<br />

sperrig.<br />

„Für das Ausrichten bei der Nachbearbeitung wurden bisher<br />

mehrere Helfer benötigt, was zeitaufwändig war. Deshalb haben<br />

wir drei wendoLIFTs angeschafft, um ohne Kraftaufwand bis zu<br />

20 Kühlzellenelemente pro Tisch und Schicht von nur einem<br />

Werker positionieren lassen zu können“, berichtet Andreas Beutner,<br />

Produktionstechnik/Industrial Engineering bei Viessmann<br />

Kühlsysteme.<br />

Als besonders hilfreich erweist sich dabei neben der sicheren<br />

Auflage und dem gleichmäßigen Kippen schwerer Bauteile die<br />

praktische Höhenverstellung der Tische. So kann die Bearbeitungsposition<br />

individuell auf den Mitarbeiter angepasst<br />

werden. Muss das Werkstück auf eine andere Fertigungsfläche<br />

geschoben werden, lässt sich der Tisch ebenfalls entsprechend<br />

ausrichten. Ergänzend verfügen die wendoLIFT-Modelle über<br />

anhebbare Röllchenleisten an beiden Seiten, um die Kühlzellenelemente<br />

leicht und materialschonend verschieben sowie rundum<br />

bearbeiten zu können.<br />

EINSATZSPEZIFISCH ANGEPASST<br />

„Die Firma Barth hat die Tische unter anderem in Bezug auf die<br />

Wendefläche an unsere Bauteilgrößen und Gewichte angepasst,<br />

um einen sicheren Stand zu gewährleisten“, berichtet Beutner.<br />

„Da sie bei uns für den stationären Gebrauch vorgesehen sind,<br />

wurden sie zudem mit zusätzlichen Stellfüßen ausgestattet.“ Aus<br />

demselben Grund wurden die Hydraulikaggregate auch an die<br />

Netzspannung angeschlossen, anstatt im Akkubetrieb zu laufen.<br />

Werkstück- und einsatzspezifische Anpassungen sind bei Barth<br />

keine Seltenheit und werden bei der Konstruktion berücksichtigt,<br />

um die jeweiligen Bearbeitungsschritte sicherer und effizienter<br />

zu gestalten. Im Fokus stehen dabei das ergonomische Arbeiten,<br />

das Minimieren von Gefahren für Mitarbeiter sowie von Beschädigungen<br />

am Bauteil. „Der flexible wendoLIFT wendet nicht einfach<br />

nur Werkstücke. Er ermöglicht ihre schnellere und leichtere<br />

Bearbeitung mit weniger Personaleinsatz als bisher, was die gesamte<br />

Werkslogistik nachhaltig verbessern kann“, fasst Markus<br />

May, Geschäftsführer der Barth GmbH, zusammen.<br />

Bilder: Barth Maschinenbau<br />

www.barth-maschinenbau.de<br />

ZUSATZINHALTE IM NETZ<br />

www.barth-maschinenbau.de/drehen-wenden/<br />

34 <strong>MY</strong> <strong>FACTORY</strong> <strong>2023</strong>/<strong>09</strong> www.myfactory-magazin.de


BETRIEBSTECHNIK<br />

NEUE SCHEUERSAUGMASCHINE: MEHR<br />

PRODUKTIVITÄT, WENIGER VERBRAUCH<br />

Mit der neuen Scheuersaugmaschine B 50 W bringt<br />

Kärcher ein Nachläufermodell auf den Markt, das trotz<br />

kompakter Bauform einen 50 Liter-Tank bietet. Das<br />

Volumen des Wassertanks und die damit einhergehende<br />

Reichweite liegen somit um 25 Prozent höher als bei<br />

vergleichbaren Maschinen, so Kärcher. Zudem punktet<br />

die B 50 W mit einem smarten Bedienkonzept, das die<br />

Anpassung von Einstellungen per App via Bluetooth<br />

ebenso beinhaltet wie die Nutzung eines Smartphones<br />

zur Bedienung im Einsatz. Zudem verfügt die Maschine<br />

über einen langlebigen Lithium-Ionen-Akku sowie<br />

innovative Eigenschaften wie die geschwindigkeitsabhängige<br />

Dosierung von Wasser und Reinigungsmittel,<br />

die bis zu 50 Prozent Ressourcen einspart. Die Nachläufermaschine<br />

ist mit aus robustem Alu-Druckguss<br />

hergestelltem Walzen- und<br />

Scheibenbürstenkopf<br />

erhältlich. Sie wurden neu<br />

entwickelt und bringen eine<br />

sehr gute Reinigungsleistung.<br />

Der zweischneidige Bürstenkopf<br />

D60 erhöht zudem die<br />

Arbeitsbreite und damit die<br />

Produktivität um 20 Prozent.<br />

www.kaercher.com<br />

SPARSAME UND KLIMAFREUNDLICHE<br />

HALLENHEIZUNG<br />

Mit dem LK<br />

Warmlufterzeuger<br />

GCS hat LK<br />

Metallwaren<br />

eine neue<br />

Generation von<br />

Hallenheizungen<br />

entwickelt. Sie<br />

ermöglicht Industrieunternehmen über das gesamte Jahr<br />

hinweg sehr gute klimatische Bedingungen und kommt<br />

dabei ohne fossile Brennstoffe aus. Die Wärmegewinnung<br />

erfolgt über eine Luft-Luft-Wärmepumpe. Der Nutzer kann<br />

dabei bis auf den Prozentpunkt genau regulieren, wie hoch<br />

der Anteil der Außen- oder Umgebungsluft sein soll, die<br />

der GCS-Warmlufterzeuger ansaugt. Die Luft erwärmt ein<br />

spezielles dafür angepasstes Heizregister, das direkt mit<br />

den Wärmepumpen-Außenanlagen verbunden ist. Zur<br />

Abdeckung von Spitzenlasten, etwa bei niedrigen Außentemperaturen,<br />

wird beim GCS ein Elektro-Nachheizregister<br />

eingesetzt, sodass auch in diesen Fällen nicht auf fossile<br />

Energieträger zurückgegriffen werden muss. Es geht aber<br />

auch andersherum: Via Nachtkühlung und Klimatisierung<br />

sorgt der GCS auch in der warmen Jahreszeit für ein<br />

angenehmes, präzise steuerbares Hallenklima.<br />

www.LK-Hallenheizung.de<br />

MASSGESCHNEIDERTE REINIGUNGSKONZEPTE<br />

STATT MASCHINEN VON DER STANGE<br />

Im Zentrum des Messeauftritts von Nilfisk auf der CMS Berlin<br />

stehen maßgeschneiderte Reinigungskonzepte für die<br />

aktuellen und zukünftigen Standards der Branche. „Neben<br />

technologischen Innovationen ist es für unsere Kunden noch<br />

entscheidender als bislang, dass die Maschinen auch in<br />

Sachen Nachhaltigkeit und Service zum Geschäftsmodell<br />

passen“, so Karsten Honnefeller, Direktor Direkt-Vertrieb der<br />

Nilfisk GmbH Deutschland.<br />

Vor diesem Hintergrund<br />

konzentriert sich die Messeagenda<br />

auf Lösungsangebote,<br />

die der 360-Grad-Philosophie<br />

des Reinigungsgerätespezialisten<br />

Rechnung<br />

tragen. Dazu gehören<br />

modulare Servicemodelle<br />

ebenso, wie die praktische<br />

Beratung zu den wichtigsten Stellschrauben im nachhaltigen<br />

und umweltschonenden Maschineneinsatz. Weiteres Top-<br />

Highlight des Messeauftritts ist die Präsentation einer<br />

Vielzahl von Maschinen-Premieren – darunter unter anderem<br />

die neue Aufsitz-Scheuersaugmaschine SC4000 sowie die<br />

Nachläufer-Scheuersaugmaschine SC370. Hinzu kommen<br />

praxiserprobte Lösungen wie die Nachläufer-Scheuersaugmaschine<br />

SC500. Sie zeigen den Fachbesuchern ebenfalls<br />

konkrete Wege zur wirtschaftlichen und zugleich umweltschonenden<br />

Reinigung auf.<br />

www.nilfisk.de<br />

www.ruwac.de<br />

www.myfactory-magazin.de <strong>MY</strong> <strong>FACTORY</strong> <strong>2023</strong>/<strong>09</strong> 35


BETRIEBSTECHNIK<br />

ZENTRALE DRUCKLUFTSTATION ERNEUERT<br />

WERKZEUGMASCHINEN<br />

SICHER VERSORGT<br />

Wenn es um Neuanschaffungen<br />

und Optimierungen im Produktionsbereich<br />

geht, verlässt sich ein Unternehmen<br />

aus der Kunststofftechnikbranche seit<br />

Jahren auf denselben Service- und<br />

Engineering-Partner. Das jüngste Projekt<br />

ist die Erneuerung der Druckluftanlage,<br />

die für den Betrieb der Werkzeugmaschinen<br />

eine Schlüsselrolle spielt.<br />

Die Vollmer Kunststofftechnik GmbH aus Bielefeld fertigt<br />

Spritzwerkzeuge, Blasformen sowie Vorrichtungen<br />

und Gesenke für verschiedene Industriezweige. Für die<br />

Fertigung kommen präzise Werkzeuge und Maschinen<br />

auf dem neuesten Stand der Technik zum Einsatz. Dazu gehört<br />

unter anderem eine zyklengesteuerte Drehmaschine E40 des<br />

Oltrogge-Partners Weiler, auf der Werkzeuge und Anbauteile gefertigt<br />

werden. Diese kompakte und besonders energieeffiziente<br />

Werkzeugmaschine – klein in der Stellfläche, groß in der Zerspanungsleistung<br />

– ist ideal für den hochproduktiven Bereich<br />

geeignet. „Dank der intelligenten Ausstattungsmöglichkeiten<br />

lassen sich Produktionsprozesse wie Drehen oder Fräsen besonders<br />

wirtschaftlich umsetzen. Seit ihrer Anschaffung 2013 leistet<br />

uns die Maschine in der Produktion zuverlässig gute Dienste“,<br />

resümiert Frank Vollmer, Geschäftsführer der Vollmer Kunststofftechnik<br />

GmbH.<br />

Empfohlen und letztlich installiert wurde die Werkzeugmaschine<br />

auf Anraten von Servicepartner Oltrogge, mit dem bereits<br />

1981 die Zusammenarbeit begann. Aufgrund der großen Zufriedenheit<br />

zog Vollmer den Partner wieder zu Rate, als zur Sicherung<br />

der Druckluftversorgung die zentrale Druckluftstation des<br />

Unternehmens erneuert werden sollte.<br />

ZUVERLÄSSIGE DRUCKLUFTVERSORGUNG<br />

FÜR EINE REIBUNGSLOSE PRODUKTION<br />

„Besonders wichtig für den Betrieb von Werkzeugmaschinen ist<br />

die zuverlässige Versorgung mit trockener, öl- und partikelfreier<br />

Druckluft, um unnötige Stillstandzeiten oder gar kostspielige Maschinenschäden<br />

zu vermeiden“, erläutert Jens Rottschäfer, Service<br />

und Vertrieb Drucklufttechnik bei Oltrogge.<br />

In der Produktion von Vollmer benötigt jede der zehn Werkzeugmaschinen<br />

für den aktiven Betrieb eine Liefermenge von ca.<br />

500 m³/min. Um die Versorgung mit Druckluft dem Bedarf entsprechend<br />

zu gewährleisten, ließ Vollmer 2021 die gesamte<br />

Druckluftstation erneuern. Oltrogge stand dem Unternehmen<br />

dabei mit Rat und Tat zur Seite und empfahl die Investition in<br />

zwei energieeffiziente Schraubenkompressoren samt Druckluftaufbereitung<br />

GA11+ FF von Atlas Copco und kümmerte sich um<br />

Projektierung, Installation und Inbetriebnahme. Die Kompressoren<br />

verfügen über eine integrierte Druckluftaufbereitung<br />

(FF steht für „Full Feature“), d.h. sie enthalten einen Trockner<br />

und einen Öl-Wasser-Abscheider, die für optimale Druckluftqualität<br />

gemäß DIN ISO 8573-1 sorgen. Der Vorteil: Die hochwertige<br />

Druckluft verlängert die Lebensdauer der Anlage, steigert die<br />

Effizienz und sichert die Qualität des Endprodukts.<br />

ENERGIEEFFIZIENTE RUNDUM-LÖSUNG<br />

Bei Vollmer ist man von der empfohlenen Druckluft-Lösung restlos<br />

überzeugt: „Die Kompressoren laufen bei uns im Wechsellastbetrieb,<br />

d.h. beide sind gleichmäßig, aber abwechselnd im Einsatz.<br />

Wir benötigen in der Regel nur einen Kompressor. Der zweite<br />

schaltet sich bei Spitzenlasten dazu und steht für den Fall<br />

einer Störung oder eines Ausfalls als Redundanz bereit“, erklärt<br />

Geschäftsführer Frank Vollmer. „Das verschafft uns mehr Sicherheit<br />

für die Produktion.“ Hinzu kommt zudem die maximale<br />

Energieeffizienz der Anlage und darüber hinaus die BAFA-Förderung<br />

auf 40 Prozent des Anschaffungspreises, wodurch effektiv<br />

Kosten eingespart werden können.<br />

Als Spezialist für Drucklufttechnik sowie Werkzeugmaschinen<br />

hat Oltrogge einmal mehr eine passgenaue Rundum-Lösung<br />

geschaffen. Die Werkzeugmaschine wie auch die Druckluftstation<br />

werden durch ein umfassendes Service-Paket aus regelmäßiger<br />

Wartung samt Betriebssicherheitsüberprüfung ergänzt.<br />

Die Oltrogge-Servicetechniker sorgen jederzeit für die volle<br />

Funktionsfähigkeit der Anlage und schützen Vollmer Kunststofftechnik<br />

vor ungeplanten Mehrkosten.<br />

Bilder: Oltrogge GmbH & Co. KG<br />

www.oltrogge.de<br />

36 <strong>MY</strong> <strong>FACTORY</strong> <strong>2023</strong>/<strong>09</strong> www.myfactory-magazin.de


BETRIEBSTECHNIK<br />

SO GEHT DRUCKLUFT NACHHALTIG<br />

Beim Messeauftritt auf der EMO legt Kaeser besonderen<br />

Fokus auf die Schraubenkompressoren der CSD/CSDXsowie<br />

der ölfrei verdichtenden CSG-Baureihe. Als wichtigstes<br />

Highlight der Geräte nennt Kaeser den geringeren<br />

Energie- und Platzbedarf, der in mehreren ausgeklügelten<br />

technischen Lösungen begründet liegt. Beide Baureihen<br />

punkten mit den bestmöglichen Energieeffizienzklassen<br />

durch den Antrieb mit modernsten Synchron-Reluktanz-<br />

Motoren und einer optimalen Anordnung der Komponenten,<br />

die zu besonders niedrigen Druckverlusten an der<br />

Anlage führen. Das senkt die Energiekosten und verkleinert<br />

unter anderem den CO 2<br />

-Fußabdruck. Alle Kaeser-<br />

Schraubenkompressoren punkten, wenn es um Nachhaltigkeit<br />

geht. Sie arbeiten höchst wirtschaftlich und sie<br />

werden unter strengsten Qualitätsanforderungen und<br />

-standards in Deutschland produziert. Sie sind äußerst<br />

langlebig und können in einem Betrieb viele Jahrzehnte<br />

ihre Dienste leisten. Sollte es<br />

irgendwann zum Ersatz oder<br />

Austausch kommen, ist ein Großteil<br />

der Komponenten und Bauteile aus<br />

denen sie bestehen, recyclingfähig.<br />

Weiteres Messehighlight ist der<br />

intelligente Kondensataufbereiter<br />

Aquamat i.CF. Er ist für Liefermengen<br />

bis 90 m³/min erhältlich und verfügt<br />

erstmals über die interne Steuerung Aquamat Control. Sie<br />

übernimmt die aktive Prozessführung und macht<br />

Wartungsarbeiten planbar, sicher und umweltfreundlich.<br />

www.kaeser.com<br />

KOMPRESSOREN FÜR DIE PULVER-,<br />

GRANULAT- UND SCHÜTTGUTINDUSTRIE<br />

Effizienz, Produktsicherheit,<br />

Robustheit, Hygiene, Explosionsschutz:<br />

Die Anforderungen an<br />

Gebläse und Verdichter für die<br />

pneumatische Förderung von<br />

Schüttgütern und Lebensmitteln<br />

sind vielfältig. Als erfahrener<br />

Partner der Pulver-, Granulat- und<br />

Schüttgutindustrie bietet Aerzen eine große Auswahl an<br />

Lösungen und realisiert anwendungsspezifische und<br />

ressourcenschonende Anlagenkonzepte mit smarter<br />

Steuerungstechnik. Die hocheffizienten und digitalen<br />

Lösungen sind sicher, zuverlässig sowie ATEX-zertifiziert<br />

und ebnen den Weg zu digitalisierten und transparenten<br />

Prozessluftsystemen. Zu der breiten Produktpalette von<br />

Aerzen gehören die neuen, hocheffizienten Baugrößen<br />

der Schrauben- und Turbogebläse. Die Aggregate vom<br />

Typ Delta Hybrid und Aerzen Turbo wurden konsequent<br />

hinsichtlich Energieeffizienz, Funktionalität sowie<br />

Handling optimiert und tragen so maßgeblich zur<br />

Senkung der Total Cost of Ownership (TCO) bei. Im<br />

Vergleich zu herkömmlichen Drehkolbengebläsen lassen<br />

sich Energieeinsparungen von bis zu 30 % erzielen. Die<br />

bewährten und robusten Drehkolbengebläse und<br />

Schraubenverdichter ergänzen das Portfolio. Die hochentwickelten<br />

Maschinen stehen in verschiedensten<br />

Bauformen, Größen und Sonderausführungen für den<br />

Unter- und Überdruckbereich zur Verfügung.<br />

www.aerzen.com<br />

IMPRESSUM<br />

erscheint <strong>2023</strong> im 64. Jahrgang,<br />

ISSN 2747-7088 / ISSN E-Paper: 2747-7<strong>09</strong>6<br />

REDAKTION<br />

Chefredakteurin: Dipl.-Ing. (FH) Nicole Steinicke (ni),<br />

Tel.: 06131/992-350, E-Mail: n.steinicke@vfmz.de<br />

(verantwortlich i.S.d. § 18 Abs. 2 MStV)<br />

Redakteurin: Dipl.-Geogr. Martina Laun (ml),<br />

Tel.: 06131/992-233, E-Mail: m.laun@vfmz.de<br />

Redaktionsassistenz:<br />

Melanie Lerch, Tel.: 06131/992-261,<br />

Petra Weidt, Tel.: 06131/992-371,<br />

E-Mail: redaktionsassistenz_vfv@vfmz.de,<br />

(Redaktionsadresse siehe Verlag)<br />

GESTALTUNG<br />

Conny Grothe, Sonja Daniel, Anette Fröder<br />

SALES<br />

Oliver Jennen, Tel.: 06131/992-262,<br />

E-Mail: o.jennen@vfmz.de<br />

Andreas Zepig, Tel.: 06131/992-206,<br />

E-Mail: a.zepig@vfmz.de<br />

Auftragsmanagement: Nevenka Islamovic<br />

Tel.: 06131/992-113, E-Mail: n.islamovic@vfmz.de<br />

Anzeigenpreisliste <strong>2023</strong>, gültig ab 01.10.2022<br />

LESERSERVICE<br />

vertriebsunion meynen GmbH & Co. KG,<br />

Große Hub 10, 65344 Eltville,<br />

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Ihrer Bezugsdaten schriftlich mit<br />

(Fax: 06123/9238-267, E-Mail: vfv@vertriebsunion.de).<br />

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Abonnements verlängern sich automatisch um ein<br />

weiteres Jahr, wenn sie nicht spätestens vier Wochen vor<br />

Ablauf des Bezugsjahres schriftlich gekündigt werden.<br />

VERLAG<br />

Vereinigte Fachverlage GmbH<br />

Lise-Meitner-Straße 2, 55129 Mainz<br />

Postfach 100465, 55135 Mainz<br />

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Umsatzsteuer-ID: DE149063659<br />

Ein Unternehmen der Cahensly Medien<br />

Geschäftsführer: Dr. Olaf Theisen, Matthias Niewiem<br />

Verlagsleiter: Dr. Michael Werner, Tel.: 06131/992-401<br />

Chef vom Dienst: Dipl.-Ing. (FH) Winfried Bauer<br />

Leitende Chefredakteurin: Dipl.-Ing. (FH) Nicole Steinicke<br />

Head of Sales: Carmen Nawrath<br />

Tel.: 06131/992-245, E-Mail: c.nawrath@vfmz.de<br />

(verantwortlich für den Anzeigenteil)<br />

Vertrieb: Sarina Granzin, Tel.: 06131/992-148,<br />

E-Mail: s.granzin@vfmz.de<br />

DRUCK UND VERARBEITUNG<br />

Westdeutsche Verlags- und Druckerei GmbH<br />

Kurhessenstraße 4 - 6, 64546 Mörfelden-Walldorf<br />

DATENSPEICHERUNG<br />

Ihre Daten werden von der Vereinigte Fachverlage GmbH<br />

gespeichert, um Ihnen berufsbezogene, hochwertige Informationen<br />

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ausgewählten Unternehmen genutzt, um Sie über berufsbezogene<br />

Produkte und Dienstleistungen zu informieren.<br />

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beim Verlag widersprochen werden (vertrieb@vfmz.de).<br />

Die Zeitschrift sowie alle in ihr enthaltenen Beiträge und<br />

Abbildungen sind urheberrechtlich geschützt. Mit der<br />

Annahme des redaktionellen Contents (Texte, Fotos,<br />

Grafiken etc.) und seiner Veröffentlichung in dieser<br />

Zeitschrift geht das umfassende, ausschließliche, räumlich,<br />

zeitlich und inhaltlich unbeschränkte Nutzungsrecht<br />

auf den Verlag über. Dies umfasst insbesondere das Recht<br />

zur Veröffentlichung in Printmedien aller Art sowie<br />

entsprechender Vervielfältigung und Verbreitung, das<br />

Recht zur Bearbeitung, Umgestaltung und Übersetzung,<br />

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Internet- und Online-Dienstleistungen, CD-ROM, CD und<br />

DVD und der Datenbanknutzung und das Recht, die vorgenannten<br />

Nutzungsrechte auf Dritte zu übertragen, d. h.<br />

Nachdruckrechte einzuräumen. Eine Haftung für die Richtigkeit<br />

des redaktionellen Contents kann trotz sorgfältiger<br />

Prüfung durch die Redaktion nicht übernommen werden.<br />

Signierte Beiträge stellen nicht unbedingt die Ansicht der<br />

Redaktion dar. Für unverlangt eingesandte Manuskripte<br />

kann keine Gewähr übernommen werden. Grundsätzlich<br />

dürfen nur Werke eingesandt werden, über deren Nutzungsrechte<br />

der Einsender verfügt, und die nicht gleichzeitig<br />

an anderer Stelle zur Veröffentlichung eingereicht oder<br />

bereits veröffentlicht wurden.<br />

Datenschutzerklärung: ds-vfv.vfmz.de<br />

Es gelten die allgemeinen Geschäftsbedingungen.<br />

Mitglied der Informations-Gemeinschaft<br />

zur Feststellung der Verbreitung von<br />

Werbeträgern e. V. (IVW), Berlin.<br />

www.myfactory-magazin.de <strong>MY</strong> <strong>FACTORY</strong> <strong>2023</strong>/<strong>09</strong> 37


WARTUNG UND INSTANDHALTUNG<br />

01<br />

03<br />

02<br />

04<br />

UNGEPLANTE ANLAGENSTILLSTÄNDE VERHINDERN<br />

ALLES AUF DIE KETTE GEKRIEGT<br />

Ob Energieketten, Leitungen oder intelligente Zustandsüberwachung:<br />

Dank verschiedener Lösungen aus dem Hause igus kann BSH Hausgeräte<br />

in seiner Staubsaugerfertigung die Stillstände vieler automatisierter<br />

Anlagen aufgrund von Kabelbrüchen verhindern.<br />

Im Jahr 1967 als Gemeinschaftsunternehmen der Robert Bosch<br />

GmbH und der Siemens AG gegründet, gehört die BSH Hausgeräte<br />

GmbH seit Januar 2015 zu 100 Prozent zur Bosch-Gruppe.<br />

In 41 Fabriken mit weltweit ca. 62 000 Mitarbeitern produziert<br />

BSH das gesamte Spektrum an modernen Hausgeräten. Am Standort<br />

Bad Neustadt an der Saale fertigen rund 500 Mitarbeiter jährlich<br />

mehr als zwei Millionen Staubsauger. „Über 9 000 Geräte unterschiedlicher<br />

Modelle und Farbvarianten laufen hier an jedem<br />

Produktionstag vom Band und werden in die ganze Welt verkauft“,<br />

so Stefan Zeis, Leiter Instandhaltung bei BSH in Bad Neustadt. Für<br />

die automatisierte Produktion der Staubsauger setzt BSH in Bad<br />

Neustadt modernste Fertigungstechnologien ein. Die flexible<br />

Produktion ermöglicht die wettbewerbsfähige Herstellung der<br />

Geräte „Made in Germany“. „In den vergangenen Jahren haben<br />

wir die Automatisierung in der Montage erfolgreich vorangetrieben.<br />

Um unseren Technologievorsprung weiterhin zu sichern,<br />

arbeiten wir permanent mit Universitäten und Fachhochschulen<br />

zusammen und sind ständig auf der Suche nach neuen Lösungen“,<br />

erzählt Stefan Zeis und ergänzt: „So kamen wir auch auf igus. Bei<br />

unserer mit Roboter automatisierten Verpackungsstation hatten<br />

wir aufgrund von Kabelbrüchen ständig Stillstände. Auf der<br />

Suche nach Lösungen sind wir auf den Kunststoffexperten aus<br />

38 <strong>MY</strong> <strong>FACTORY</strong> <strong>2023</strong>/<strong>09</strong> www.myfactory-magazin.de


WARTUNG UND INSTANDHALTUNG<br />

01 Bei der mit Roboter automatisierten Verpackungsstation<br />

hatte BSH aufgrund von Kabelbrüchen ständig Stillstände.<br />

Durch die twisterchain und das triflex-System von igus gehören<br />

Kabelbrüche der Vergangenheit an<br />

02 Durch den Einsatz der twisterchain-Kreiskette für<br />

die Hauptbewegung des Roboters erzielt BSH eine deutlich<br />

verbesserte Laufruhe sowie höhere Stabilität<br />

03 Auch bei den vier Doosan-Robotern erfolgt die Energiezufuhr<br />

an die Werkzeuge über eine triflex e-kette von igus<br />

04 „Wir fühlen uns gut aufgehoben und das Gesamtpaket aus<br />

Qualität, Service, Preis und Leistung passt“, so Stefan Zeis (links)<br />

über die Zusammenarbeit mit igus und Verkaufsberater Markus<br />

Marienfeld (rechts)<br />

Köln gestoßen. Wir nahmen Kontakt auf und nur kurze Zeit später<br />

installierten die Techniker von igus eine für uns perfekte Lösung.<br />

Seither gehören Kabelbrüche bei dieser Anlage der Vergangenheit<br />

an.“ Erreicht wurde dies mit einer twisterchain Kreiskette für<br />

Kreisbewegungen bis 540° sowie zwei triflex R 3D-Energieketten<br />

für Dreh- und Schwenkbewegungen am Roboter.<br />

SPEZIELLE ENERGIEKETTENLÖSUNGEN<br />

MACHEN DEN UNTERSCHIED<br />

Die twisterchain, die als Kabelführung an der ersten Achse an<br />

Industrierobotern eingesetzt werden kann, ist modular in Breite,<br />

Höhe und Radius aufgebaut und daher sehr flexibel für Anwendungen<br />

geeignet, bei denen Drehbewegungen bis 540° und mehr<br />

gefordert werden. Mit der Kreiskette erreicht man zudem eine<br />

deutlich verbesserte Laufruhe sowie höhere Stabilität bei Drehgeschwindigkeiten<br />

bis 1 m/s und mehr. Um geschmeidige Bewegungen<br />

in allen sechs Achsen und eine sichere Energiezuführung<br />

zu gewährleisten, kommt ab der zweiten Achse die triflex R 3D-<br />

Energiekette zum Einsatz.<br />

„Wir können für fast jedes Problem eine spezielle Lösung anbieten.<br />

In diesem Fall haben wir zuerst eine Entkopplung der<br />

Achsen vorgenommen. Geschafft haben wir das einerseits durch<br />

den Einsatz der twisterchain für die Hauptbewegung und andererseits<br />

mit Hilfe des triflex Systems für die zweite bis sechste<br />

Achse. Um die Zugentlastung nochmals zu optimieren, kommt<br />

zusätzlich ein Rückzugsystem mit Federstab zum Einsatz“,<br />

erzählt Markus Marienfeld, technischer Verkaufsberater für<br />

e-kettensysteme bei igus.<br />

SYSTEM FÜR NOCH GRÖSSERE<br />

RÜCKZUGKRÄFTE<br />

Aufgrund der schnellen, unkomplizierten und vor allem auch<br />

zielführenden Vorgehensweise gilt igus seither bei BSH als der<br />

Lösungspartner, wenn es um Energiezuführung und e-ketten bei<br />

Roboteranwendungen geht. So auch bei einer Roboterzelle in der<br />

Fertigung, bei der ständig die Kabel auseinandergerissen wurden,<br />

da sie aufgrund des beengten Platzes permanent an der Gitterbox<br />

hängen geblieben sind.<br />

Gelöst haben das die Experten von igus wiederum mit einem<br />

triflex-System, dieses Mal jedoch zusätzlich mit einem pneumatischen<br />

Rückzugsystem (RSP), das speziell für die Achsen 3 bis 6 an<br />

Industrierobotern entwickelt wurde, um größere Rückzugkräfte<br />

zu ermöglichen und e-ketten bis ø 125 mm sicher führen zu können.<br />

„Um die komplexen Bewegungen umzusetzen, haben wir<br />

ein pneumatisches Rückzugsystem eingesetzt und entsprechend<br />

der Dynamik des Roboters optimiert. Dadurch erzielen wir einen<br />

nahezu konstanten Kraftverlauf über den kompletten Weg auch<br />

bei schweren Befüllungen“, so Markus Marienfeld. Und auch hier<br />

gehören seitdem Kabelbrüche der Vergangenheit an.<br />

INTELLIGENTE ZUSTANDSÜBERWACHUNG<br />

Auch eine Palettieranlage bei BSH wurde dank einer igus-Lösung<br />

optimiert. Die Anlage wurde Ende 2017 mit neuen e-ketten der<br />

Serie E4.1 und dem smarten i.Sense-CF.D-Condition-Monitoring-System<br />

für Daten-, Messsystem- und Busleitungen ausgestattet.<br />

„Das war für mich ein Herzensprojekt, da diese Anlage<br />

das Nadelöhr der Fertigung darstellt“, erklärt Markus Marienfeld.<br />

„Wenn hier ein Kabelbruch vorliegt, steht in kürzester Zeit die<br />

gesamte Fertigung still. Umso wichtiger war es, hier eine ideale<br />

und vor allem auch sichere Lösung zu finden. Möglich wurde<br />

dies mit neuen igus-Leitungen und -e-ketten sowie der Tatsache,<br />

dass wir es geschafft haben, aus einer Wickelbewegung eine lineare<br />

Bewegung zu erzeugen. Dadurch finden wir jetzt eine relative<br />

Leitungslänge vor, die sich nicht mehr verändert. Somit wurde<br />

der Stressfaktor in den Leitungen auf ein Minimum reduziert.“<br />

Beim eingesetzten i.Sense-System ermittelt das protokollunabhängige<br />

Messverfahren die Datenübertragungseigenschaften der<br />

Leitungen im laufenden Betrieb mittels Hochfrequenztechnik.<br />

Damit entfällt die Notwendigkeit nach zusätzlichen Opferadern.<br />

In der neuesten Generation kann auch eine komplett kontaktlose<br />

Überwachung der Leitung realisiert werden. „Bei beginnender Verschlechterung<br />

der Übertragungseigenschaften können Leitungen<br />

rechtzeitig ausgetauscht werden. Auch werden Anlagenstillstände<br />

durch diese intelligente Zustandsüberwachung der gesamten<br />

bewegten Leitung inklusive Steckverbinder verhindert. Der Anlagenbetreiber<br />

bekommt jederzeit ein klares Bild über den Zustand<br />

der Anlage und kann vorbeugend die nächsten Instandhaltungsintervalle<br />

planen“, so Marienfeld über die Vorteile von i.Sense.<br />

FAZIT<br />

Durch den Einsatz verschiedenster Lösungen von igus konnten<br />

bei BSH die Stillstände vieler automatisierten Anlagen aufgrund<br />

von Kabelbrüchen auf Null reduziert und der ganze Prozess um<br />

ein Vielfaches sicherer gestaltet werden. „Wir arbeiten sehr gerne<br />

mit igus zusammen. Wir fühlen uns gut aufgehoben, bekamen<br />

bisher immer die passende Lösung präsentiert und das Gesamtpaket<br />

aus Qualität, Service, Preis und Leistung passt“, so Stefan<br />

Zeis abschließend. Und mit der Optimierung einer Heißprägemaschine<br />

steht schon das nächste gemeinsame Projekt mit igus<br />

vor der Tür.<br />

Bilder: igus GmbH<br />

www.igus.de<br />

AUTOR<br />

Matthias Meyer,<br />

Leiter Geschäftsbereich ECS triflex<br />

& Robotics bei der igus GmbH<br />

ZUSATZINHALTE IM NETZ<br />

www.igus.de/info/<br />

www.myfactory-magazin.de <strong>MY</strong> <strong>FACTORY</strong> <strong>2023</strong>/<strong>09</strong> 39


WARTUNG UND INSTANDHALTUNG<br />

APP FÜR DIE INSTANDHALTUNGSSTEUERUNG<br />

Für effiziente Instandhaltungsprozesse hat 5thIndustry die App 5i.Maintenance<br />

entwickelt. Mithilfe der mobilen Applikation sollen Unternehmen alle Bereiche<br />

der Instandhaltung im Blick haben: Verwaltung von Anlagen, Kontakte zu<br />

Anbietern und Lieferanten, die Zuordnung von Aufgaben für Techniker, auftragsbezogene<br />

Kommentare und geplante Wartungen. Die Anwendung 5i.Maintenance<br />

ist Teil der 5i.Manufacturing Excellence Cloud – einer intuitiven digitalen<br />

Arbeitsumgebung für die Produktion. Wesentlicher Use Case ist die Erfassung<br />

aller Maschinen und Teilkomponenten mitsamt aller Eigenschaften wie Standorte,<br />

Kostenstellen und Zustandsberichte. Zusätzlich sind Schäden und Schadenkategorisierung sowie Historie verfügbar.<br />

Die App kann einfach in Business Intelligence Tools eingebunden werden. Beispielsweise lassen sich mit Tableau,<br />

QLIK oder PowerBI schnelle Auswertungen über Maschinenverfügbarkeiten, aber auch kategorisierte Fehlerursachen,<br />

Abteilungen, Schichten, Maschinen, etc. in Echtzeit zu erstellen. Damit werden Reports und Historienanalysen einfach<br />

erstellt und als Teil der bestehenden Reportinglandschaft eingebunden.<br />

www.5thindustry.de<br />

DANK LAGERAUFBEREITUNG CO 2<br />

-AUSSTOSS<br />

REDUZIEREN UND KOSTEN SENKEN<br />

Mit dem systematischen<br />

„Remanufacturing“ von<br />

Wälzlagern bietet<br />

Schaeffler einen Service<br />

in puncto nachhaltiger<br />

Kreislaufwirtschaft.<br />

Dieser ist seit März 2022<br />

für den regionalen<br />

Markt in der Schaeffler Industrial Remanufacturing Services<br />

AG & Co. KG mit Sitz in Wuppertal gebündelt. Für die Aufbereitung<br />

gibt es drei Möglichkeiten. Zum einen können Lager<br />

nach Wuppertal geschickt werden. Die zweite Möglichkeit<br />

umfasst die Demontage, Aufbereitung und Montage beim<br />

Kunden vor Ort durch Schaeffler-Mitarbeitende. Als dritte<br />

Option können Kunden sich zertifizieren lassen und die<br />

Aufbereitung eigenständig vornehmen. Das große Einsparpotenzial<br />

zeigt das Beispiel eines namhaften Herstellers von<br />

Walzenmühlen für die Rohstoffverarbeitung, der seine<br />

Wartungsteams von Schaeffler qualifizieren und zertifizieren<br />

ließ. Die Mühlen verfügen über vier große Pendelrollenlager,<br />

die regelmäßig ersetzt werden müssen. Für ein aufbereitetes<br />

Lager können bis zu 90 % der CO 2<br />

-Emissionen bzw. 70 % der<br />

Kosten im Vergleich zur Neuproduktion eingespart werden.<br />

www.schaeffler.com<br />

ERHÖHTE PRODUKTIVITÄT DURCH<br />

LEISTUNGSSTARKE FEHLERDIAGNOSE<br />

Schmersal bringt eine neue Variante des SD-Gateways für den<br />

SD-Bus auf den Markt. Anwender profitieren insbesondere von<br />

der verbesserten Fehlerdiagnose, die das neue SDG-Fieldbus-<br />

Gateway ermöglicht. Damit lässt sich die Produktivität von<br />

Maschinen und Anlagen steigern, indem<br />

Stillstandzeiten minimiert und Inbetriebnahme<br />

und Wartung vereinfacht werden.<br />

Zudem ist das Gerät benutzerfreundlich<br />

und einfach zu installieren. Elektronische<br />

Sicherheitssensoren und -zuhaltungen<br />

mit SD-Interface können umfassende<br />

Status- und Diagnosedaten an eine übergeordnete<br />

Maschinensteuerung übertragen.<br />

Die Daten der in Reihe geschalteten<br />

Sicherheitsschaltgeräte werden über den<br />

SD-Bus an das SDG-Fieldbus-Gateway<br />

gesendet und von diesem per Feldbus an<br />

die Maschinensteuerung geschickt. So<br />

können z. B. Fehlermeldungen – wie etwa Übertemperatur,<br />

falscher oder defekter Betätiger oder nicht gültige Kombination<br />

von Betätigern – weitergeleitet werden. Warnmeldungen<br />

ermöglichen ein kontrolliertes Herunterfahren des Prozesses<br />

und eine gezielte Wartung ohne Prozessunterbrechung.<br />

www.schmersal.com<br />

PHASENWÄCHTER SCHÜTZT PERSONEN, MASCHINEN UND ANLAGEN<br />

Um Maschinenausfälle, Stillstandzeiten und Reparaturen zu vermeiden, die z. B. durch<br />

Beschädigung der Steuerelektronik bei Netzschwankungen entstehen können, bietet der<br />

multifunktionale Phasenwächter BD 9080/003 der Varimeter Pro Serie von Dold mehrere<br />

Überwachungsmöglichkeiten. Ohne separate Hilfsspannung überwacht der Wächter beim<br />

dreiphasigen Netz die Unter-/Überspannung bis max. 3 AC 1000 V, die Spannungssymmetrie<br />

der Phasen, den Phasenausfall und die Phasenfolge. Die Ansprechverzögerung kann von<br />

0,1 bis 30 sek. eingestellt werden. Die Anlaufüberbrückungszeit ist auf 30 sek. festgesetzt und<br />

wirkt einmalig nach Anlegen der Betriebsspannung. Die bedienerfreundliche Gerätekonfiguration<br />

ermöglicht dabei eine optimale Anpassung an die jeweilige Applikation. Der Phasenwächter<br />

ist vielseitig einsetzbar und schützt z.B. vor Motorschäden bei Phasenasymmetrie oder -ausfall. Ein weiterer Anwendungsbereich<br />

ist der Schutz von Personen und Anlagen bei Drehrichtungsumkehr im Bereich von Förderanlagen.<br />

www.dold.com<br />

40 <strong>MY</strong> <strong>FACTORY</strong> <strong>2023</strong>/<strong>09</strong> www.myfactory-magazin.de


ANZEIGE<br />

01<br />

02<br />

03<br />

GTI EL 5:<br />

HÖCHSTER BAUTEILSCHUTZ<br />

IN ESD-BEREICHEN<br />

In sensiblen Produktionsbereichen ist die<br />

Vermeidung einer ungewollten elektrostatischen<br />

Auf- und Entladung von zentraler Bedeutung<br />

– nur so können gesundheitliche Risiken für die<br />

Mitarbeitenden und kostenintensive Schäden<br />

am Bauteil verhindert werden. Leit- bzw.<br />

ableitfähige Bodenbeläge bieten hier eine<br />

effiziente Möglichkeit zur Risikominimierung.<br />

01 Ein Plus an Sicherheit: Der Vinyl-Bodenbelag<br />

GTI EL 5 erfüllt die strengen Anforderungen für die<br />

Verwendung in ESD-Bereichen.<br />

02 Perfekt für Reinräume und Labore: GTI EL 5 lässt<br />

sich durch das Schwalbenschwanzprofil ohne<br />

spezielle Vorbereitung und ohne Klebstoff verlegen.<br />

03 Seit 35 Jahren das Original: Die elastischen GTI<br />

Vinyl-Fliesen sind auch als leit- bzw. ableitfähige<br />

Variante für sensible Bereiche in der Industrie verfügbar.<br />

Mit dem GTI bietet Gerflor seit 35 Jahren das Original<br />

im Bereich elastischer und lose verlegbarer Vinyl-<br />

Fliesen. Die speziell für ESD-Bereiche entwickelte<br />

Produktvariante GTI EL 5 Connect erfüllt die strengen<br />

Anforderungen der Normen IEC/EN 61340-5-1 sowie ANSI/<br />

ESD S20.20 und eignet sich ideal zum Beispiel in der Elektronikund<br />

Automobilindustrie sowie in Reinräumen mit ISO-Anforderungen.<br />

Wenn – wie etwa in feuchtebelasteten Bereichen – eine<br />

wasserdichte Oberfläche erforderlich ist, ist zudem die Ausführung<br />

GTI EL5 Cleantech verfügbar. Hierbei lassen sich Fugen<br />

und Wandhochzug thermisch verschweißen. Ganz gleich,<br />

welche Variante gewählt wird: GTI EL trägt sowohl zum Schutz<br />

von Personen als auch von Anlagen und elektronischen Komponenten<br />

vor elektrostatischen Entladungen bei – für ein Plus an<br />

Sicherheit und Komfort am Arbeitsplatz. Ein weiterer Vorteil:<br />

GTI EL 5 lässt sich durch das spezielle Schwalbenschwanzprofil<br />

auch auf Altuntergründen ohne aufwändige Vorbereitung und<br />

klebstofffrei verlegen und besticht durch eine hohe Strapazier-<br />

fähigkeit, Reinigungsfreundlichkeit und Langlebigkeit. Bestes<br />

Beispiel: In der Elektrowerkstatt der Venjakob Maschinenbau<br />

GmbH & Co KG in Rheda-Wiedenbrück zeigt sich der GTI<br />

Bodenbelag auch nach 20 Jahren regelmäßiger industrieller<br />

Beanspruchung noch voll funktionsfähig und – nach einer fachgerechten<br />

Reinigungsmaßnahme – in bester Optik.<br />

Gerflor Mipolam GmbH<br />

Mülheimer Straße 27<br />

53840 Troisdorf<br />

Telefon: 02241/2530-0<br />

Weitere Informationen: www.gerflor.de


5G-EDGE-CLOUD<br />

REGELT PROZESSE<br />

Einen direkten Einblick in den Produktionsprozess erhalten,<br />

Wartungsbedarfe und Ausfallrisiken rechtzeitig erkennen<br />

und die Informationen in eine zielgenaue und adaptive<br />

Prozessregelung umsetzen – das sind Ziele im Forschungsprojekt<br />

„5GSensPRO“ das das Fraunhofer-Institut für Produktionstechnologie<br />

IPT gemeinsam mit sieben Industriepartnern<br />

vorantreibt. Eine Lösung verspricht die Entwicklung eines flexiblen<br />

Regelungssystems mit 5G-Mobilfunktechnologie für die Verbindung<br />

zwischen Sensorik und Maschinensteuerung. Zentrales<br />

Element ist ein sogenanntes „5G Edge Computing Device“, eine<br />

Kombination aus Sensor-, Datenverarbeitungs- und Funkeinheit,<br />

die direkt am Bauteil angebracht und in den Fertigungsprozess<br />

integriert wird. Dieses Device ist in der Lage, die Sensordaten<br />

bereits vor der Übertragung aufzubereiten und erstmals vollständig<br />

über 5G mit der Produktionsmaschine zu verbinden. Sensorund<br />

Maschinendaten können zudem über eine Augmented-<br />

Reality-Visualisierung mittels Tablet oder Smartphone remote<br />

abgerufen und für die direkte Qualitätsüberwachung genutzt<br />

werden.<br />

Wir nehmen Sie<br />

mit in die Zukunft!<br />

Innovative Technologien ermöglichen der Industrie,<br />

ihre Produktionsprozesse weiter zu optimieren.<br />

Gestalten Sie den Wandel mit.<br />

Bild: Fraunhofer IPT<br />

5G-ÜBERTRAGUNG FÜR DIE ECHTZEIT-<br />

REGELUNG VON BEARBEITUNGSPROZESSEN<br />

Die Kombination von 5G und intelligenter Sensorik erlaubt eine<br />

Datenverarbeitung im Millisekunden-Bereich selbst bei komplexen<br />

Bewegungen von Bauteil und Maschine. Die Daten werden<br />

im 5G Edge Computing Device vorverarbeitet, sodass nur relevante<br />

Prozessdaten übertragen werden. In Kombination mit 5G ergeben<br />

sich so nicht nur neue Möglichkeiten für die Echtzeitregelung<br />

hochdynamischer Prozesse. Fertigungsanlagen können sich auf<br />

diese Weise sogar selbstständig an ändernde Betriebsbedingungen<br />

anpassen. Werden die Daten zusätzlich in der Cloud gespeichert,<br />

können sie dort in Form eines digitalen Zwillings abgebildet<br />

und in langfristigere Analysen einbezogen werden. So lassen<br />

sich die Prozesse auf verschiedenen Wegen weiter optimieren.<br />

ANWENDUNGSBEISPIEL: ADAPTIVE<br />

REGELUNG EINES FRÄSPROZESSES<br />

Die Funktion der 5G-basierten Regelungsarchitektur hat das Projektteam<br />

am Beispiel der Fertigung einer BLISK-Komponente für<br />

den Turbomaschinenbau erprobt: Das 5G Edge Computing<br />

Device wurde dafür direkt neben dem Bauteil montiert. Prozessdaten<br />

wie Vibration oder Temperatur nimmt das Device direkt am<br />

Bauteil auf, verarbeitet sie und sendet die „veredelten“ Daten mit<br />

5G in Echtzeit an eine Kontrolleinheit im Maschinenschrank, die<br />

den Prozess überwacht und steuert. Für die Visualisierung des<br />

Fertigungsprozesses werden die Daten zusätzlich an die Edge-<br />

Cloud gesendet und zur weiteren Datenanalyse gespeichert.<br />

Diese Anwendung zeigt, wie 5G in Kombination mit einer Edge-<br />

Cloud aktiv als Regelungsstrecke für einen Produktionsprozess<br />

genutzt werden kann. Während der Forschungsarbeiten konnten<br />

damit auch erste Erfahrungen mit der vollständigen und direkten<br />

Anbindung einer Produktionsmaschine über 5G gesammelt werden.<br />

„Die vorgestellte 5G-basierte Architektur zeigt exemplarisch,<br />

wie sich dezentrale Edge-Komponenten und zentrale Cloudsysteme<br />

in einem modularen Ansatz gegenseitig ergänzen. So gelingt<br />

es uns, die Produktion noch flexibler und smarter zu gestalten«,<br />

sagt Sarah Schmitt, Projektleiterin im Projekt 5GSensPRO.<br />

www.ipt.fraunhofer.de/de/projekte/5gsenspro.html<br />

42 <strong>MY</strong> <strong>FACTORY</strong> <strong>2023</strong>/<strong>09</strong> www.myfactory-magazin.de


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