21.09.2023 Aufrufe

MY FACTORY 2023/10

MY FACTORY 2023/10

MY FACTORY 2023/10

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

t<br />

Wie oft werden Produkte bis zur letzten Station der<br />

Anlage transportiert und bearbeitet, obwohl schon<br />

deutlich früher abzusehen war, dass sie die Endprüfung<br />

nicht bestehen werden. Die Folgen dieses<br />

Handels sind gravierend und münden in verschwendeten<br />

Ressourcen, blockiertem Platz auf der Maschine, Produktivitätsverlust<br />

sowie teurem Abfall. Diese Herausforderungen stehen<br />

dem Anspruch einer nachhaltigen Fertigung entgegen, der mehr<br />

und mehr an produzierende Unternehmen herangetragen wird.<br />

DYNAMISCHE REAKTION AUF<br />

VERÄNDERTE BEDINGUNGEN<br />

Bei Phoenix Contact hat dies zur Entwicklung von Moryx<br />

geführt – und zwar zunächst aus einem ureigenen Interesse<br />

heraus. Als offene Software-Plattform sichert Moryx die Datensowie<br />

Kontrollflüsse zwischen der IT und der Maschine. Dabei<br />

ergänzt die Lösung vorhandene Strukturen und löst die<br />

Schwächen aktuell etablierter Ansätze. Statt fragmentierte SPS-,<br />

MES- und Cloud-Systeme in der Fabrikumgebung einzusetzen,<br />

02<br />

03<br />

DIE SOFTWARE SCHLIESST DIE LÜCKE<br />

ZWISCHEN MES- UND ERP-EBENEN<br />

UND MASCHINENAUTOMATISIERUNG<br />

nutzen Anwender mit Moryx eine flexible und offene Standardplattform,<br />

in die sich ihre Produktionserfahrungen einfach<br />

integrieren lassen. Das System ist somit darauf ausgelegt, auf<br />

veränderte Situationen in der Fabrik dynamisch zu reagieren.<br />

Damit wird es möglich, Ausschuss so früh wie möglich zu<br />

erkennen und umgehend auszuschleusen. Darüber hinaus sind<br />

Schlechtteile generell mit korrigierenden Gegenmaßnahmen zu<br />

verhindern. Beide Schritte erweisen sich als ebenso wirtschaftlich<br />

wie nachhaltig.<br />

Aus Sicht der Automatisierung und Fabriksteuerung heraus<br />

betrachtet liegt der Zweck von Moryx darin, die bis dato existierende<br />

Lücke zwischen der Maschinenautomatisierung und den<br />

darüber befindlichen MES- und ERP-Ebenen zu schließen. Die<br />

Hauptmotivation von Phoenix Contact zur Entwicklung von<br />

Moryx bestand vor rund zehn Jahren darin, unmittelbar in einen<br />

Fertigungsverbund eingreifen zu können, was mit den MES-<br />

Systemen so nicht möglich war. Diese lassen zwar Analysen<br />

über die Effizienz einer Produktion zu, stellen aber keine Ergebnisse<br />

mit retrospektivem Charakter zur Verfügung. Das bedeutet,<br />

dass die Verantwortlichen erst am Ende des Prozesses neue<br />

Erkenntnisse gewinnen.<br />

KI-GESTÜTZTE AUSWERTUNG DER<br />

AKTUELL ERFASSTEN DATEN<br />

Sich abzeichnenden Ausschuss schnell feststellen: Zur Veranschaulichung<br />

dieser Forderung dient der Blick in eine typische<br />

Elektronikfertigung. Oftmals werden Baugruppen oder verkaufsfertige<br />

Komponenten nur am Ende des Herstellungsprozesses<br />

umfangreichen Testroutinen unterzogen. Wären zum Beispiel<br />

Fehler in einem Lötprozess aufgetreten, würde das Produkt<br />

spätestens jetzt die Kontrolle nicht bestehen und im schlechtesten<br />

Fall im Müll landen. Bei zielgerichteter Verwendung der vor-<br />

01 Sind Korrekturen vorzunehmen, übernimmt Moryx die<br />

entsprechenden Anpassungen für die jeweilige Maschinen-SPS,<br />

zum Beispiel in Form eines veränderten Fahrwegs für den Roboter<br />

02 Im Gegensatz zu MES-Systemen kann Moryx in<br />

die Fertigungsabläufe eingreifen<br />

03 Die Software-Plattform verarbeitet die Ergebnisse der Qualitätsprüfungen<br />

derart, dass daraus Korrekturen für nachfolgende<br />

Bearbeitungsstationen erfolgen<br />

handenen Informationen über Löttemperaturen und -zeiten<br />

sowie der Widerstandsmessungen der einzelnen Stationen einer<br />

Anlage durch die Produktionssteuerung zwecks Umsetzung eines<br />

Qualitätsmanagements könnte hingegen viel Anlagenleistung,<br />

Material und Energie eingespart werden. „Unser System bringt<br />

neuronale Berechnungsmodelle – und damit quasi die künstliche<br />

Intelligenz – in die Fertigung“, sagt Lutz Steinleger, Geschäftsleiter<br />

von Moryx Industry.<br />

Dieser detaillierte Umgang mit verschiedenen Komponenten<br />

einer Produktionscharge ist lediglich deshalb möglich, weil<br />

Moryx jedes Bauteil oder Produkt als individuelles Objekt<br />

betrachtet, folglich als Auftrag in Losgröße 1. Und da die Soft-<br />

SUPPLEMENT 02/<strong>2023</strong><br />

S5

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!