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MY FACTORY 2023/10

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mit dem Ziel, zu <strong>10</strong>0 Prozent Gutteile herzustellen respektive<br />

keinen Ausschuss/Abfall mehr zu produzieren.<br />

Phoenix Contact setzt Moryx unter anderem in der Kabelproduktion<br />

ein. Der Prozess ist dadurch gekennzeichnet, dass der<br />

Durchmesser eines Leiterbündels immer Schwankungen im<br />

Bereich von Zehntel Millimetern unterliegt, bevor er seine äußere<br />

Isolierschicht bekommt. Diese Toleranz kann zu Problemen<br />

beim finalen Spritzguss führen, etwa durch schwankenden Druck<br />

an der Düse. Ist der tatsächliche Durchmesser des Bündels<br />

jedoch durch eine Messung bekannt, ehe es umspritzt wird,<br />

adaptiert die Steuerung den Druck und Volumenstrom des<br />

Kunststoffes. „Das lässt sich durchaus mit einem Regelkreis<br />

DAS SYSTEM BRINGT NEURONALE<br />

BERECHNUNGSMODELLE – UND DAMIT<br />

DIE KÜNSTLICHE INTELLIGENZ –<br />

IN DIE FERTIGUNG<br />

vergleichen. Wir nehmen die Messwerte als Vorsteuerung und<br />

können dabei auch die herrschenden Raumtemperaturen mit<br />

einfließen lassen,“ erklärt Thomas Fuchs, als einer der führenden<br />

Anwendungsentwickler bei Moryx Industry.<br />

UMWELTTECHNIK<br />

04 Über die Verfügbarkeit von Produktions- und Qualitätskennzahlen<br />

für jedes Produkt eines Fertigungsauftrags lassen<br />

sich frühzeitig Handreparaturen einleiten<br />

ware-Plattform nicht nur zur Datenanalyse entwickelt wurde,<br />

sondern ebenfalls, um aus den Ergebnissen abgeleitete Entscheidungen<br />

zu treffen, lassen sich umgehend Maßnahmen einleiten,<br />

die die Ressourceneffizienz der Fertigung verbessern. Ergibt sich<br />

beispielsweise aus der KI-gestützten Auswertung der während<br />

des Produktionsprozesses gesammelten Daten eine Wahrscheinlichkeit,<br />

dass der Auftrag die Endprüfung nicht besteht, schleust<br />

Moryx das entsprechende Bauteil in Richtung Reparatur oder<br />

Verschrottung aus.<br />

FLEXIBLERE STEUERUNG OHNE ANPASSUNG<br />

DES SPS-PROGRAMMS<br />

Insbesondere im Hinblick auf Wirtschaftlichkeit und Nachhaltigkeit<br />

ist die offene Software-Plattform außerdem in der Lage, eine<br />

Feinjustierung der einzelnen Fertigungsschritte zu übernehmen,<br />

sodass es gar nicht erst zum Ausschuss kommt. Die teilweise zu<br />

Beginn einer Produktion anfallenden Toleranzen lassen sich<br />

unter Umständen in den folgenden Stationen ausgleichen. Dazu<br />

müssen die Anlagenteile allerdings die Abweichungsdaten erhalten<br />

und ihren eigenen Ablauf gleichermaßen korrigieren. Zu<br />

diesem Zweck greift Moryx aktiv in die SPS der jeweiligen Anlagenmodule<br />

ein und konfiguriert die zeitlichen Arbeitsschritte der<br />

Ablaufsteuerung entsprechend. Dies kann zum Beispiel in der<br />

Praxis darin resultieren, die Fahrwege von Greifwerkzeugen zu<br />

verändern oder das Drehmoment beim Verpressen von Bauteilen<br />

zu erhöhen.<br />

Zusammengefasst lässt sich mit Moryx somit eine eigentlich<br />

feste SPS-Programmierung deutlich flexibler gestalten – und das,<br />

ohne das SPS-Programm anzupassen. Der Vorteil dieser Kombination<br />

aus Steuerungsebene und Software-Plattform liegt auf der<br />

Hand: Fabriken können auf natürliche Schwankungen reagieren<br />

FAZIT<br />

Der Weg ist frei für mehr Wirtschaftlichkeit und Nachhaltigkeit<br />

auf dem Shopfloor. Allein durch bestehende Prozessdaten und<br />

ihre Aufbereitung in neuronalen Netzwerken lassen sich heute<br />

Fabriken ressourceneffizienter betreiben. Die Offenheit von<br />

Moryx erlaubt es, die Software-Plattform mit unterschiedlichen<br />

Steuerungslösungen zu verknüpfen und in den digitalisierten<br />

Fabrikverbund zu integrieren.<br />

Bilder: Phoenix Contact<br />

www.phoenixcontact.com<br />

VORTEILE FÜR PRODUKTIONSLEITER<br />

AUF EINEN BLICK<br />

n Umrüstzeit von weniger als einer Minute<br />

durch Parallelfertigung und automatisches<br />

Artikelmanagement<br />

n 90 % weniger Stillstand aufgrund adaptiver<br />

Ansteuerung von Backup-Zellen<br />

n drei Stunden mehr Laufzeit je Linie und Tag,<br />

da Aufträge automatisch gestartet werden<br />

n 5 % mehr Auslastung durch Modellierung des<br />

produzierbaren Artikelspektrums je Linie<br />

n 8 % weniger Prozessfehler aufgrund semantischer<br />

Modellierung von Maschinenparametern<br />

je Artikel(-variante)<br />

n <strong>10</strong> % kürzere Durchlaufzeit inklusive reduziertem<br />

Ausschuss durch optimierten First-Pass-Yield<br />

S6 SUPPLEMENT 02/<strong>2023</strong>

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