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MY FACTORY 05-06/2024

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<strong>05</strong>-<strong>06</strong><br />

19186<br />

Mai/Juni <strong>2024</strong><br />

€ 12,00<br />

DAS MAGAZIN FÜR PRODUKTIONSVERANTWORTLICHE<br />

TITEL<br />

Smart mit Stromausfällen<br />

08 umgehen<br />

Roboter bringen Dental-<br />

12 produktion auf ein neues Level<br />

Antriebsretrofit im<br />

38 laufenden Betrieb<br />

myfactory-magazin.de


—<br />

Mehr Leistung.<br />

Weniger Energie.<br />

Ein Gepard, der weniger Energie braucht, um Beute zu machen?<br />

Unsere energieeffizienten Antriebslösungen aus Elektromotor und<br />

Frequenzumrichter machen deutliche Einsparungen möglich. Zusätzlicher<br />

Mehrwert: Sie bekommen kompetente Beratung, alle Produkte aus einer<br />

Hand und weltweiten Service.<br />

motion@de.abb.com


EDITORIAL<br />

Nächste Messe:<br />

11.03.-13.03.2025 LogiMAT<br />

WERTSCHÖPFUNG OHNE<br />

VERSCHWENDUNG<br />

In der heutigen wettbewerbsintensiven Industrielandschaft sind<br />

hoch verfügbare und reibungslose Produktionsprozesse von<br />

entscheidender Bedeutung. Dazu ist es einerseits essentiell,<br />

Maschinen und Anlagen auf dem aktuellen Stand der Technik zu<br />

halten. Andererseits müssen sie kontinuierlich überwacht werden,<br />

bestenfalls mit präventiven Instandhaltungsstrategien. Aber auch<br />

Prozesse an sich lassen sich optimieren und deutlich effizienter<br />

gestalten, als man vielleicht denkt. So erlauben beispielsweise<br />

Lean-Methoden wie die One-Piece-Flow-Fertigung, dass Aufgaben<br />

zwischen Mitarbeitenden, Ressourcen und Maschinen kontinuierlich<br />

in kleinen, zusammenhängenden Einheiten durchgeführt werden<br />

können. Dadurch lassen sich Engpässe und Überproduktion<br />

reduzieren, Durchlaufzeiten verkürzen und die Qualität verbessern,<br />

da Fehler unmittelbar im Prozess erkannt werden. Wie die Umstellung<br />

auf eine derartige Fertigungsmethode in der Praxis aussehen kann,<br />

darüber berichten wir in unserer Story der Serie Production<br />

Excellence. Sie zeigt, wie sich mit den richtigen Partnern neue<br />

robotergestützte Lean-Prozesse realisieren lassen und dabei die<br />

Gesamtanlageneffektivität signifikant gesteigert werden kann.<br />

Dabei soll „Lean“ nicht nur für schlank und effizient stehen,<br />

sondern vor allem für Wertschöpfung ohne Verschwendung.<br />

Das<br />

nach da?<br />

Läuft.<br />

In unserer aktuellen Ausgabe finden Sie noch einige weitere<br />

Beispiele, die Ihre Produktion fit für die Zukunft machen.<br />

So tragen unter anderem mobile Plattformen wie fahrerlose<br />

Transport systeme (FTS) sowie ein höherer Digitalisierungsgrad<br />

ebenfalls zu effizienteren Abläufen in Produktion und Logistik bei.<br />

Eine inspirierende Lektüre<br />

wünscht Ihnen<br />

Nicole Steinicke<br />

Chefredakteurin<br />

<strong>MY</strong> <strong>FACTORY</strong>.<br />

Wir beraten Sie gerne.<br />

www.haro-gruppe.de


EDITORIAL<br />

03 Wertschöpfung ohne Verschwendung<br />

16<br />

SMART NEWS<br />

<strong>06</strong> Kurz und prägnant – das sollten Sie wissen<br />

TITEL<br />

08 INTERVIEW:<br />

Smart mit Stromausfällen umgehen<br />

SMART PRODUCTION<br />

12 PRODUCTION EXCELLENCE:<br />

Roboter bringen Spritzgussmaschinen<br />

und Montage zusammen – Produktion<br />

auf ein neues Level gebracht<br />

16 Smarte Zelle: Cobot-Welding-Lösung<br />

für einen Stahlbauer<br />

20 Ausweg aus der Vorspannungsfalle:<br />

Wellenfedern unterstützen die Realisierung<br />

hochpräziser Wälzlager-Baugruppen<br />

24 Realitätsnahe Materialtests: Sichere<br />

Wasserstoffprüfungen unter realen<br />

Anwendungsbedingungen<br />

25 Update: Produkte, Technologien, Trends<br />

TITEL<br />

08<br />

BETRIEBSTECHNIK<br />

26 Per Turbo zu niedrigeren Life-Cycle-Kosten:<br />

Kompressoren-Baureihe vereint Nachhaltigkeit<br />

und Effizienz<br />

28 Wärmende Strahlung: Veraltete Hallenheizungen<br />

auf Dunkelstrahler umrüsten<br />

30 Zentrale Sauganlage bei der Handhabung<br />

von Titandioxid: Pigmente sauber abfüllen<br />

31 Update: Produkte, Technologien, Trends<br />

INTRALOGISTIK<br />

32 Modulare Sicherheitslösungen für mehr<br />

Produktivität: Autonomer Warenfluss –<br />

effizient und sicher<br />

34 Digitalisierungslösung für den Mittelstand:<br />

Herstellerübergreifendes Geräte-Monitoring<br />

36 Update: Produkte, Technologien, Trends<br />

Anzeige: Bredenoord GmbH<br />

<br />

Mit Notstromanlagen für Blackout oder Brownout<br />

vorsorgen? Mehr dazu erfahren Sie im Titelbeitrag.<br />

4 <strong>MY</strong> <strong>FACTORY</strong> <strong>2024</strong>/<strong>05</strong>-<strong>06</strong> www.myfactory-magazin.de


WARTUNG UND INSTANDHALTUNG<br />

38 Antriebsretrofit im laufenden Betrieb:<br />

Mehr Produktivität im Betonwerk<br />

41 Update: Produkte, Technologien, Trends<br />

26<br />

AUSBLICK<br />

42 Smarte Qualitätskontrolle<br />

41 Impressum<br />

38<br />

32<br />

MADE IN GERMANY<br />

Neuentwicklung <strong>2024</strong> - kippLIFT<br />

Schwere Werkstücke<br />

leicht gekippt!<br />

Der kippLIFT ermöglicht einem Anwender<br />

das einfache Kippen von schweren und<br />

sperrigen Werkstücken aus der Horizontalen<br />

in die Vertikale und umgekehrt.<br />

NEU!<br />

Zum<br />

Anwendervideo<br />

BARTH GmbH | Gerhard-Meister-Str. 5 | 83342 Tacherting | GERMANY<br />

+49 8621 5<strong>05</strong>0 600 | info@barth-maschinenbau.de<br />

barth-shop.de<br />

barth-maschinenbau.de


COLUMBUS REINIGUNGS-<br />

MASCHINEN VERSTÄRKT SICH<br />

Columbus<br />

Reinigungsmaschinen<br />

hat Anteile<br />

an der Kenter<br />

Rhein-Neckar<br />

GmbH<br />

erworben,<br />

die nun als integraler Bestandteil der<br />

columbus-Organisation unter dem Namen<br />

columbus Rhein-Neckar GmbH agieren wird.<br />

Die Gesellschaft übernimmt den Vertrieb<br />

und Service von konventionellen columbus<br />

Reinigungsmaschinen sowie vollautonomen<br />

Reinigungsrobotern. Matthias Kies, Mitbegründer<br />

von Kenter Rhein-Neckar wird<br />

zusammen mit seinem 13-köpfigen Team<br />

das Gebiet von Karlsruhe bis zur hessischen<br />

Bergstraße und von Heilbronn bis zur<br />

Vorderpfalz betreuen. Diese Zusammenarbeit<br />

stärkt die Präsenz sowie den Service<br />

von columbus Reinigungsmaschinen in der<br />

Region Rhein-Neckar.<br />

www.columbus-clean.com<br />

STUDIE „PERFORMANCE-TREIBER <strong>2024</strong>“:<br />

PROZESSOPTIMIERUNG ALS GRÖSSTER HEBEL<br />

Laut der aktuellen Studie „Performance-Treiber <strong>2024</strong>“ steht in der Industrie<br />

die effizientere Gestaltung von Prozessen derzeit ganz oben auf der Agenda.<br />

Gut drei Viertel der Unternehmen sehen hier den größten Hebel zur<br />

Verbesserung ihrer Performance. Vor allem in den Bereichen Produktion<br />

und Vertrieb gibt es demnach noch viel Potenzial zur Leistungssteigerung.<br />

Für die Studie hat die Unternehmensberatung Staufen mehr als 200<br />

Industrieunternehmen in Deutschland, Österreich und der Schweiz befragt.<br />

www.staufen.ag<br />

WEGWEISER FÜR NACHHALTIGES BETRIEBLICHES<br />

GESUNDHEITSMANAGEMENT<br />

Ein gelungenes betriebliches Gesundheitsmanagement (BGM) zahlt gleich doppelt auf<br />

Nachhaltigkeit in Unternehmen ein. Das ist die Kernbotschaft des neuen iga.Wegweisers<br />

„Nachhaltigkeit und Betriebliches Gesundheitsmanagement“. Demnach kann ein BGM nicht<br />

nur die Gesundheit der Beschäftigten steigern und das Unternehmensimage verbessern.<br />

Es kann auch relevante Kennzahlen zu Arbeitsbedingungen oder Gesundheitschancen liefern.<br />

Diese können Unternehmen für die Berichterstattung zur Nachhaltigkeit verwenden. Der<br />

neue iga.Wegweiser liefert den theoretischen Unterbau sowie zahlreiche praktische Handlungsbeispiele.<br />

Eine Nachhaltigkeits-Checkliste für BGM- und Präventionsmaßnahmen<br />

bietet Unternehmen darüber hinaus ganz konkrete, niedrigschwellige Umsetzungshilfen.<br />

Unter bit.ly/3Ui9oA7 steht der Wegweiser kostenlos zum Download bereit.<br />

www.iga-info.de<br />

25. VDI-KONGRESS AUTOMATION UNTER DEM MOTTO „AI BEATS AUTOMATION?“<br />

Wie werden Fertigungsprozesse von morgen organisiert sein? Welchen Einfluss haben Automation, Vernetzung<br />

und KI sowie Megatrends wie Nachhaltigkeit und Resilienz auf die kommende Industrie 5.0? Auf welche Weise werden<br />

Mensch und Maschine dabei zusammenwirken? Hochaktuelle Themen nimmt der 25. VDI-Kongress AUTOMATION am<br />

2. und 3. Juli in Baden-Baden in den Blick. Unter dem Motto „AI beats Automation?“ werden gut 100 Vortragende aus<br />

Industrie, Forschung und Wissenschaft an den beiden Veranstaltungstagen über Innovationen und neue Erkenntnisse<br />

berichten. Begleitet wird der Kongress von einer Fach- und Posterausstellung sowie<br />

zahlreichen Möglichkeiten zum Netzwerken. In der Future Zone präsentieren sich<br />

sowohl Start-Ups als auch Forschungsgruppen von Hochschulen sowie renommierten<br />

Instituten, um über aktuelle Vorhaben und Forschungsprojekte zu berichten. Anmeldung<br />

und Programm unter www.automatisierungskongress.de oder über das VDI Wissensforum<br />

Kundenzentrum.<br />

www.vdi-wissensforum.de<br />

6 <strong>MY</strong> <strong>FACTORY</strong> <strong>2024</strong>/<strong>05</strong>-<strong>06</strong> www.myfactory-magazin.de


SMART NEWS<br />

ZVEI MISST GRAD DER ELEKTRIFIZIERUNG<br />

IN DEUTSCHLAND<br />

Der ZVEI ist überzeugt, dass<br />

Klimaneutralität nur durch<br />

eine umfassende Elektrifizierung<br />

von Wirtschaft<br />

und Gesellschaft auf Basis<br />

von grünem Strom erreicht<br />

werden kann. Aber: Wo steht<br />

Deutschland bei der Elektrifizierung?<br />

Wie stehen die<br />

einzelnen Sektoren da? Und<br />

was könnte die Elektrifizierung<br />

voranbringen? Der Verband<br />

bündelt diese und weitere Informationen im eMonitor, der online unter<br />

www.zvei.org/emonitor verfügbar ist.<br />

www.zvei.org<br />

„Größere Firmen sind tendenziell<br />

stärker von Produktpiraterie betroffen als<br />

kleine Mittelständler. Bei signifi kanten<br />

Cybersicherheitsvorfällen ist dies jedoch<br />

genau andersherum.“<br />

Steffen Zimmermann, Leiter VDMA Competence Center<br />

Industrial Security<br />

24 %<br />

der deutschen Maschinen- und<br />

Anlagenbauer waren in den<br />

vergangenen zwei Jahren von<br />

einem signifikanten Cybersicherheitsvorfall<br />

betroffen.<br />

Quelle: VDMA-Studie „Industrial Security<br />

und Produktpiraterie <strong>2024</strong>“<br />

46 %<br />

der deutschen Maschinenund<br />

Anlagenbauer berichten<br />

von illegalen Nachbauten,<br />

Kopien oder anderen Plagiatsverletzungen<br />

in den<br />

vergangenen zwei Jahren.<br />

Quelle: VDMA-Studie „Industrial Security<br />

und Produktpiraterie <strong>2024</strong>“<br />

NILFISK DEUTSCHLAND UNTER NEUER FÜHRUNG<br />

Wulf Bunzel hat die Geschäftsführung der Nilfisk GmbH in Deutschland übernommen.<br />

Auf der Agenda des versierten Managers steht die unternehmerische<br />

wie vertriebliche Neuaufstellung in Richtung Kundenorientierung und -nähe.<br />

Zu den ersten Investitionen in den Standort Deutschland gehört die Eröffnung<br />

von zwei neuen Kompetenzzentren.<br />

www.nilfisk.de<br />

Richtige Entscheidung – nachhaltig Energie sparen<br />

Wärmerückgewinnung<br />

Flexibel für jeden Bedarf<br />

• Energieeffizient – Verwendung gewonnener Wärme zur Beheizung von Räumen,<br />

zur Warmwasserbereitung oder zur Unterstützung industrieller Prozesse<br />

• Nachhaltig – Erhebliche Reduktion des CO 2<br />

-Ausstoßes<br />

• Bedarfsgerecht – Verschiedene Temperaturniveaus und Wassermengen wählbar<br />

• Flexibel – Ab Werk sowie als Nachrüstung für Bestandsanlagen verfügbar<br />

• Fördermöglichkeiten – Staatliche Förderprogramme für energieeffiziente<br />

Maßnahmen<br />

ca. 96%<br />

nutzbare Wärme<br />

Frankfurt am Main I 10. – 14. Juni <strong>2024</strong> I Halle 8, Stand C4<br />

www.kaeser.com<br />

www.myfactory-magazin.de <strong>MY</strong> <strong>FACTORY</strong> <strong>2024</strong>/<strong>05</strong>-<strong>06</strong> 7


BETRIEBSTECHNIK<br />

MOBILE STROMVERSORGUNG IN DER INDUSTRIE – EIN EXPERTENGESPRÄCH<br />

SMART MIT STROMAUSFÄLLEN<br />

UMGEHEN<br />

8 <strong>MY</strong> <strong>FACTORY</strong> <strong>2024</strong>/<strong>05</strong>-<strong>06</strong> www.myfactory-magazin.de


BETRIEBSTECHNIK<br />

Vorübergehende Stromausfälle kann es<br />

aus verschiedenen Gründen geben. Die<br />

Konsequenzen für Industriebetriebe können<br />

weitreichend sein, wie zuletzt bei Tesla in<br />

Grünheide. Ein Produktionsstillstand oder eine<br />

Unterbrechung der Logistikprozesse kann viel<br />

Geld kosten und zudem Warenausschuss und<br />

Verzögerungen in der Lieferkette zur Folge<br />

haben. Wie man mit Stromausfällen umgeht<br />

und optimal vorbereitet ist, haben wir von<br />

Carsten Köhler erfahren. Er ist Experte für<br />

mobile Stromversorgung und Commercial<br />

Manager Germany bei der Bredenoord GmbH.<br />

Herr Köhler, wann findet eine mobile Stromversorgung<br />

in der Industrie Anwendung?<br />

Im Wesentlichen in drei Fällen: Zum einen beim Neubau oder<br />

der Erweiterung von Produktionsanlagen oder Logistikzentren.<br />

Beim Bau gibt es häufig noch keinen Stromanschluss, bei Erweiterungen<br />

reicht der vorhandene Anschluss für die künftige<br />

Kapazität zu Beginn meist nicht aus. Oft erleben wir, dass während<br />

der Bau- oder Umbauphase schon produziert werden soll,<br />

auch dafür kann mobiler Strom zusätzliche Kapazitäten bereitstellen.<br />

Zweiter Fall sind Wartungsarbeiten an Stromnetz, Kraftwerken<br />

oder fest installierten Notstromanlagen. Kündigt der<br />

Energieversorger eine Abschaltung an oder möchte man auch<br />

während der Wartung einer Notstromanlage abgesichert sein,<br />

kann man unkompliziert eine mobile Ersatzstromversorgung<br />

mieten. Im Moment spüren wir aber auch eine Zunahme von<br />

Anfragen für die Umstellung der Energieversorgung auf nachhaltige<br />

Energien. Während der Umstellung kommt ebenfalls<br />

mobiler Strom zum Einsatz. Alle drei Fälle haben eins gemeinsam:<br />

Die Abschaltung ist geplant und steht in der Regel mit ausreichend<br />

Vorlauf fest. Man hat also genug Zeit, sich um Ersatzstrom<br />

zu kümmern. Wir können zwar häufig sogar binnen<br />

weniger Stunden liefern, dennoch ist auch uns ein gewisser<br />

Vorlauf lieber.<br />

MIT MIETLÖSUNG MAXIMAL FLEXIBEL<br />

Keiner kann vorhersehen, ob es wirklich einmal zu einem Blackout oder partiellen<br />

Brownouts kommen wird. Fakt ist aber: Es lohnt sich, sich mit dem Thema zu<br />

beschäftigen. Mit einer Mietlösung sind Unternehmen maximal flexibel.<br />

Die Notstromanlagen werden exakt am Bedarf ausgerichtet und sorgen für<br />

das sprichwörtliche Netz mit doppeltem Boden.<br />

Carsten Köhler, Commercial Manager Germany bei der Bredenoord GmbH<br />

www.myfactory-magazin.de <strong>MY</strong> <strong>FACTORY</strong> <strong>2024</strong>/<strong>05</strong>-<strong>06</strong> 9


BETRIEBSTECHNIK<br />

01 Die Experten von Bredenoord empfehlen, die aktuelle<br />

Situation, vor allem vor dem Winter, zu beobachten und sich<br />

frühzeitig um eine Ersatzstromversorgung zu kümmern<br />

Wie haben Sie den Winter 2022/23 erlebt, als die<br />

Energieversorgung auf der Kippe stand?<br />

01<br />

Das waren turbulente Zeiten für Vermieter wie uns. Niemand<br />

konnte mit Sicherheit sagen, was passieren wird. Zudem stiegen<br />

die Strom- und Gaspreise exorbitant an, was für weitere Verunsicherung<br />

sorgte. Viele Betriebe, allem voran energieintensive,<br />

haben auf mobile Stromversorgung umgestellt, um Kosten zu<br />

sparen. Man sollte es nicht glauben, aber in der Zeit konnten<br />

temporäre Stromerzeuger tatsächlich günstiger sein als Netzstrom.<br />

Mitten im Winter spitzte sich die Situation dann weiter zu.<br />

Erstmals kursierten Brownouts in den Medien, also kontrollierte<br />

regionale Stromabschaltungen. So sorgten viele Betriebe für den<br />

Winter vor und sicherten sich ab. Die meisten haben sich allerdings<br />

bereits im Sommer und Herbst um eine Ersatzstromversorgung<br />

gekümmert. Und sie taten gut daran, denn im Winter wurde<br />

es zunehmend schwieriger, noch Geräte zu bekommen.<br />

Aber haben Industriebetriebe nicht sowieso Notstromanlagen?<br />

Ja, viele haben fest installierte Notstromsysteme. Aber in den<br />

meisten Fällen sind die Anlagen nur für die Dauer von ein paar<br />

Stunden ausgelegt oder decken nur einen Teil der Prozesse ab.<br />

Genau so war es auch bei einer großen Supermarktkette, die<br />

auch von dem Stromausfall in Grünheide betroffen war. Die<br />

Waren konnten durch Notstromsysteme weiter gekühlt werden.<br />

Aber der Logistikprozess wurde massiv gestört. Wie man das<br />

vermeiden kann, zeigten die Cases der Drogeriemarktkette dm<br />

und des bayerischen Konsumgüterherstellers (siehe Berichte in<br />

<strong>MY</strong> <strong>FACTORY</strong>. 10/23 und 11-12/23). Alle logistischen Prozesse<br />

bei dm laufen automatisiert und sind unabdinglich von Strom<br />

abhängig. Die vorhandene Notstromanlage deckte aber lediglich<br />

den Betrieb der Bürogebäude ab. Ergebnis wäre gewesen: keine<br />

Versorgung der Märkte mehr. Ähnlich war es bei dem Konsumgüterhersteller.<br />

An dem Standort werden vier verschiedene<br />

Vor- und Endprodukte gefertigt. Die Produktion ist sehr energieintensiv,<br />

wir hatten dort eine Anlage von sechs Megavoltampere<br />

installiert, mit allem Zubehör wie Transformatoren,<br />

Kabeln usw., und die Logistik haben wir auch gleich noch mitversorgt.<br />

Im Ergebnis wären auch bei einem länger anhaltenden<br />

Stromausfall die komplette Produktion und Warenauslieferung<br />

nahtlos weitergelaufen. Wie Grünheide zeigt, lohnt es sich, sich<br />

mit dem Thema auseinanderzusetzen. Auch Blackout-Experten<br />

raten dazu. Denn wenn der Fall der Fälle eintritt, hat man idealerweise<br />

zumindest einen Notfallplan und muss nicht bei Adam<br />

und Eva anfangen.<br />

Für wie wahrscheinlich halten Sie weitere Energieengpässe<br />

und was raten Sie Industriebetrieben zum Umgang damit?<br />

Schon im letzten Winter hatte sich die Lage ja zum Glück merklich<br />

entspannt, wenngleich sich Experten uneins sind über das<br />

Risiko von Energieausfällen. Und Einzelereignisse wie Kriege<br />

oder Naturkatastrophen – oder seltene Anschläge wie eben der<br />

in Grünheide – können die Energieversorgung immer wieder<br />

ad-hoc beeinflussen. Die zunehmende Digitalisierung, Automatisierung,<br />

Integration von erneuerbaren Energien, Elektromobilität<br />

und der damit einhergehende ständig steigende Stromverbrauch<br />

wirken sich ebenfalls auf die Netzstabilität aus. Wir<br />

haben letztes Jahr gemeinsam mit dem internationalen Blackout-Experten<br />

Herbert Saurugg Fachartikel zu Blackout und<br />

Brownout erstellt, denn die Kunden hatten viele Fragen. Die<br />

Artikel enthalten auch eine Risikoanalyse und sind auf unserer<br />

Website zu finden, unter „Wissen“.<br />

Ratsam ist auf jeden Fall folgendes: 1. Die Wartungszyklen fest<br />

installierter Notstrom- und Trafoanlagen unbedingt gewissenhaft<br />

einhalten. 2. Eruieren, welche Prozesse über die bestehende<br />

Notstromanlage abgesichert sind und wie lange der Betrieb<br />

darüber weiterlaufen kann. Zu berücksichtigen ist dabei auch,<br />

ob Spannungs-, Frequenz- oder Stromschwankungen zu Anlageschäden<br />

führen können. 3. Die aktuelle Situation, vor allem vor<br />

dem Winter, beobachten und sich frühzeitig um eine Ersatzstromversorgung<br />

zu kümmern. Der Markt temporärer Stromversorgung<br />

war die letzten zwei Jahre sehr angespannt. Sowohl<br />

Mietgeräte waren knapp als auch Kaufgeräte, wie unsere niederländischen<br />

Kollegen berichteten. An unserem Hauptsitz in Apeldoorn<br />

kann man Generatoren, Motoren und Ersatzteile nämlich<br />

auch kaufen, in Deutschland vermieten wir ausschließlich.<br />

Wenn ein Industriebetrieb nun eine mobile Stromversorgung<br />

benötigt, wie ist das übliche Vorgehen?<br />

Bei uns kann man eine Anfrage per E-Mail oder über die Website<br />

stellen, die meisten Kunden rufen aber an. Vor allem, wenn es um<br />

komplexere Anlagen wie eben die Übernahme ganzer Produktions-<br />

oder Logistikprozesse oder um eine zuverlässige unterbrechungsfreie<br />

Stromversorgung (USV) geht, macht das auch mehr<br />

Sinn. Unser Expertenteam ist 24/7 erreichbar und berät ausführlich,<br />

auch zu Kombinationsmöglichkeiten mit Batteriespeichern<br />

oder kraftstoffsparenden Lösungen. Durch unsere eigene Forschung<br />

& Entwicklung haben wir hier einige Optionen. Wenn<br />

dann alle Anforderungen definiert sind, liefern wir mit Bredenoord-eigenen<br />

Lkw und geschulten Fahrern. Für Kunden ist<br />

dabei besonders wichtig, dass sie keine eigenen Ladekräne oder<br />

Stapler bereitstellen müssen. Unsere Lkw sind vollausgestattet,<br />

die Fahrer können völlig autark auf- und abladen.<br />

Danke für das Gespräch und die Einblicke, Herr Köhler!<br />

Bilder: Bredenoord GmbH<br />

www.bredenoord.com<br />

ZUSATZINHALTE IM NETZ<br />

www.bredenoord.com/de/industriestrom<br />

10 <strong>MY</strong> <strong>FACTORY</strong> <strong>2024</strong>/<strong>05</strong>-<strong>06</strong> www.myfactory-magazin.de


BETRIEBSTECHNIK<br />

ALU-PROFILSYSTEME ANWENDERFREUNDLICH GEDACHT<br />

Schon geraume Zeit bietet Ganter eine<br />

umfangreiche Range an Zubehörteilen, die<br />

für den Aufbau von Maschinen, Anlagen<br />

oder Arbeitsplätzen mit Standard-Profilsystemen<br />

notwendig sind. Nun kommen auch<br />

die Profile selbst hinzu, nebst spezifischer<br />

Verbindungstechnik und weiterer Bauteile<br />

wie Abdeck- und Einfassprofile, Endkappen, Gelenke und Fußplatten. Dank<br />

dieser Ergänzung sind Vorrichtungen, Maschinen, Anlagen oder Arbeitsplätze<br />

komplett mit den Bauteilen aus dem Hause Ganter machbar. Beim Handling der<br />

Profile weicht Ganter bewusst von der bislang üblichen Praxis ab, die Profile<br />

ausschließlich in Form 6 m langer Stäbe anzubieten. Stattdessen lassen sich<br />

die Profile in allen Querschnitten in Längen von 2 oder 3 m ordern – in praxisgerechten<br />

Gebinden. Dadurch ist der Versand mittels schneller Paketdienste<br />

machbar. Zudem wird das Handling beim individuellen Ablängen erleichtert,<br />

und gerade nicht benötigte Profile erfordern keine speziellen Lagerplätze.<br />

www.ganternorm.com<br />

NEU: RK LightUnit-G /<br />

telescope<br />

Schiebeführung mit<br />

individueller Positionierung<br />

SCHNELLE ORIENTIERUNG IN DRÄNGENDEN ENERGIEFRAGEN<br />

Die Energieberatung ECG Energie Consulting<br />

GmbH hat die ECG Akademie gestartet (www.<br />

energie-consulting.com/akademie/). Sie richtet<br />

sich mit einem modularen Angebot an Webinaren,<br />

Online-Schulungen und Workshops direkt<br />

an Entscheider in Unternehmen, die gerade in<br />

unsicheren Zeiten in allen Energiefragen schnell<br />

auf umfangreiches, gut recherchiertes Datenmaterial<br />

sowie auf in der Praxis bewährte Lösungsansätze zurückgreifen wollen. Die<br />

Akademie liefert nicht nur Zertifizierungsratschläge oder Informationen zu Energiequellen,<br />

sondern einen umfassenden Blick auf alle „Hot Topics“ im sich immer rasanter entwickelnden<br />

Themenkomplex Energie. Dabei adressiert die Akademie durch ihr modular aufgebautes<br />

Angebot sowohl die Bedürfnisse von Unternehmen, die in Sachen Energie bereits<br />

professionell unterstützt werden als auch von solchen, die das Thema in Eigenregie angehen.<br />

Dr. Wolfgang Hahn, Geschäftsführer der ECG: „In der ECG Akademie beleuchten wir alle<br />

Aspekte der neuen Energiewelt, von der Gestaltung einer auch unter widrigsten Bedingungen<br />

optimalen Beschaffung bis hin zur zukunftssicheren Carbon-Footprint-Berechnung.“<br />

www.energie-consulting.com<br />

FAHRGERÜSTE – SICHERHEIT UND EFFIZIENZ IN DER HÖHE<br />

Mit der Produktlinie Stabilo bietet Krause eine breite Palette an<br />

Fahrgerüsten, die sich durch außergewöhnliche Stabilität, Sicherheit<br />

und Flexibilität auszeichnen. Die Fahrgerüste sind so konzipiert,<br />

dass sie sich je nach Arbeitsumgebung flexibel an unterschiedliche<br />

Höhen anpassen lassen. Durch den Einsatz von zwei verkürzten<br />

Geländerrahmen können Arbeitshöhen im Abstand von einem Meter<br />

aufgebaut werden. Das spezielle selbstsichernde Krause-Verriegelungssystem<br />

mit formschlüssiger Verbindung ermöglicht einen<br />

einfachen, schnellen und sicheren Auf- und Abbau. Die Einhaltung<br />

von Normen sowie ausführliche Aufbau- und Verwendungsanleitungen<br />

sind selbstverständlich. Darüber hinaus sind die Stabilo Fahrgerüste<br />

besonders einfach zu transportieren und zu lagern. Sie lassen sich<br />

leicht zusammenklappen oder zerlegen, was sie ideal für den Einsatz in Umgebungen macht,<br />

in denen Mobilität und Platzersparnis wichtig sind. Die Fahrgerüste sind äußerst vielseitig<br />

und werden in verschiedenen Branchen eingesetzt. Sie bieten eine sichere Arbeitsplattform<br />

für eine Vielzahl von Anwendungen im Innen- und Außenbereich.<br />

www.krause-systems.de<br />

Einfach – Montage mit nur<br />

einem Werkzeug<br />

Flexibel – Individuelle<br />

Einstellung der<br />

Positionierungselemente<br />

Vielseitig – Frei wählbare<br />

Führungsschlitten für<br />

vielfältige Anwendungen<br />

Kompatibel – Vielfältige<br />

Anbindungsvarianten mit<br />

RK Rohrverbindern<br />

Schnell lieferbar –<br />

Alle Komponenten<br />

ab Lager verfügbar<br />

Jetzt mehr<br />

erfahren:<br />

RK – Ihr Partner<br />

für Komponenten<br />

und individuelle<br />

Systemlösungen<br />

www.rk-rose-krieger.com


PRODUCTION EXCELLENCE<br />

ROBOTER BRINGEN SPRITZGUSSMASCHINEN UND MONTAGE ZUSAMMEN<br />

PRODUKTION AUF EIN NEUES<br />

LEVEL GEBRACHT<br />

Qualität, Präzision und Zeit spielen die Hauptrollen bei<br />

der Herstellung von Dentalprodukten. Wenn einer der Faktoren<br />

nicht passt, kann ein Produkt schnell unrentabel werden. Statt<br />

Produktionsverzögerungen über Zwischenspeicher abzupuffern,<br />

hat der Schweizer 1K- und 2K-Applikationssysteme-Hersteller<br />

medmix einen anderen, wesentlich effizienteren Weg beschritten,<br />

bei dem Roboter von ABB eine entscheidende Rolle spielen.<br />

12 <strong>MY</strong> <strong>FACTORY</strong> <strong>2024</strong>/<strong>05</strong>-<strong>06</strong> www.myfactory-magazin.de


PRODUCTION<br />

EXCELLENCE<br />

– <strong>2024</strong> –<br />

Für diese Serie wählt<br />

das Redaktionsteam<br />

Unternehmen aus, die ihre<br />

Produktionsprozesse im Hinblick<br />

auf Effizienz, Nachhaltigkeit und<br />

Wirtschaftlichkeit konsequent<br />

und vorbildlich optimieren<br />

und damit einen echten<br />

Mehrwert schaffen.<br />

Medmix Switzerland AG ist Teil der medmix Group<br />

AG. Das Unternehmen ist ein führender Hersteller<br />

von Applikationssystemen zum Mischen, Dosieren<br />

und Applizieren von Flüssigkeiten in Gesundheits-,<br />

Industrie- und Konsumgütersegmenten. Mit insgesamt circa<br />

2 600 Mitarbeitenden ist es weltweit an 19 Standorten tätig. Der<br />

Hauptsitz befindet sich in Baar in der Schweiz.<br />

Innerhalb der Produktlinie der statischen Mischer für die<br />

Dentalbranche am Schweizer Standort in Haag beabsichtigte<br />

medmix, die Produktion für 2-Komponenten-Systeme zu optimieren.<br />

Die statischen Mischer werden benötigt, wenn zwei<br />

Komponenten erst bei der Applizierung zusammengemischt<br />

und aufgetragen oder gespritzt werden sollen. Die bisherige<br />

Produktion per Montageautomaten wies Verfügbarkeiten von<br />

lediglich 60 bis 70 Prozent auf, was unter anderem in Beschädigungen<br />

der Produkte durch die Zwischenlagerung begründet<br />

lag. Das Unternehmen plante, die Verfügbarkeit durch den<br />

Einsatz von Robotik deutlich zu optimieren. Hierzu wurden die<br />

Prozessoptimierer von Krehl&Partner sowie die Produktionsspezialisten<br />

von robomotion beauftragt, eine Lösung zu erarbeiten,<br />

die die Effizienzrate deutlich anheben und die Produktqualität<br />

verbessern sollte.<br />

ÜBERZEUGENDE LÖSUNG<br />

Obwohl wir anfangs nicht sicher waren, ob die Produktion ohne Zwischenspeicher<br />

funktionieren kann, hat uns die Lösung von robomotion mit sehr<br />

zuverlässigen ABB-Robotern restlos überzeugt. Mittlerweile haben wir<br />

etliche Produktionsanlagen auf die Roboter-Technik umgestellt und auch<br />

auf andere Produktionsbereiche ausgeweitet.<br />

Laura Zwerenz, Senior Project Manager Industrialization, medmix Switzerland AG<br />

www.myfactory-magazin.de <strong>MY</strong> <strong>FACTORY</strong> <strong>2024</strong>/<strong>05</strong>-<strong>06</strong> 13


PRODUCTION EXCELLENCE<br />

01<br />

02<br />

03<br />

04<br />

01 Eine Produktion im Sinne eines One Piece Flow: Bei der<br />

Herstellung von statischen Mischern für die Dentalbranche setzt<br />

die medmix Switzerland AG auf Robotertechnologie von ABB –<br />

und kann dabei auf Zwischenspeicher verzichten<br />

02 In der Anlage arbeiten vier ABB-Roboter parallel mit drei<br />

Spritzgussmaschinen zusammen. Drei Roboter entnehmen jeweils<br />

die Einzelteile aus den Spritzgussmaschinen und führen sie den<br />

nachfolgenden Prozessschritten zu<br />

03 Abschließend passieren 100 Prozent der fertigen Mischelemente<br />

die vollintegrierte Inline-Qualitätskontrolle, was die<br />

Kundenzufriedenheit sicherstellt und eine sofortige Reaktion<br />

bei Problemen erlaubt<br />

04 Die Produktionsanlage kann unterschiedliche Varianten von<br />

Mischern produzieren. Sie lässt sich am Roboter lediglich durch<br />

den Austausch von Applikationstechnik auf die jeweils<br />

ausgewählte Größe umstellen<br />

HERAUSFORDERUNG UND LÖSUNGSANSÄTZE<br />

In der bisherigen Produktion wurde zur Sicherstellung der Verfügbarkeit<br />

auf größere Lagerbestände der einzelnen Komponenten<br />

gesetzt. Da sich die Mischelemente während des Auskühlungsprozesses<br />

teilweise leicht verzogen, wies die bestehende<br />

Montage eine relativ hohe Ausschussrate und schlechte<br />

Verfügbarkeiten auf. Dies ist ein generelles Problem, wenn<br />

Spritzgussproduktion und Montage getrennt sind – Fehler in der<br />

Produktion oder Produktveränderungen fallen eventuell erst<br />

zeitverzögert auf. Die Trennung macht eine Transport- und<br />

Zwischenspeicherlogistik erforderlich und erzeugt mehr Prozessschritte,<br />

weil die Einzelteile koordiniert in den Zwischenspeicher<br />

eingebracht, transportiert und wieder entnommen werden müssen.<br />

Zusätzlich müssen die Einzelteile aus den Zwischenspeichern<br />

aufwendig über Zuführungen mittels Fördertöpfen<br />

orientiert und vereinzelt wieder zugeführt werden.<br />

PLANUNG UND UMSETZUNG<br />

Im Gegensatz zur alten Produktion sollten die Einzelteile über<br />

Roboter auf einmal aus den Spritzgussmaschinen entnommen<br />

und montiert werden. Hierzu konnten die beauftragten Unternehmen<br />

Krehl&Partner sowie die Ingenieure des Integrators<br />

robomotion im Vorfeld Testläufe mit den Einzelteilen durchführen<br />

und so zeigen, dass diese Art der Produktion im Sinne eines<br />

„One Piece Flow“ möglich und effizient ist. Denn: Es gab Bedenken,<br />

dass beim Ausfall einer Maschine oder Roboters die gesamte<br />

Produktion stillstehen könnte. Das hätte hohe Folgekosten<br />

erzeugt, wenn nach einem Stillstand die ganze Fertigungszelle<br />

Schritt für Schritt wieder hochgefahren werden müsste. Eine<br />

ähnliche Problematik tritt ein, wenn Mitarbeitende zu Wartungszwecken<br />

die Produktionszelle betreten müssen.<br />

14 <strong>MY</strong> <strong>FACTORY</strong> <strong>2024</strong>/<strong>05</strong>-<strong>06</strong> www.myfactory-magazin.de


PRODUCTION EXCELLENCE<br />

SO PROFITIERT MEDMIX VON<br />

DER ROBOTIKLÖSUNG<br />

Der Einsatz der ABB-Roboter und die Zusammenführung<br />

von Spritzgussproduktion und Montage hat für medmix<br />

zahlreiche Vorteile:<br />

„Die Lösung besteht darin, die Taktung der Spritzgussproduktion<br />

in solchen Situationen zu drosseln, sie aber nicht anzuhalten.<br />

Damit erspart sich medmix den Stillstand und die Aufwände für<br />

die erneute Inbetriebnahme einer Spritzgussmaschine“, erläutert<br />

Philipp Blattert, Inhaber und CEO von Krehl&Partner, die<br />

Vorteile des neuen Ansatzes. „Da sich Mitarbeitende im<br />

Bedarfsfall nur wenige Minuten im Produktionsbereich aufhalten<br />

müssen, entstehen dadurch nur sehr geringe Ausschussmengen.<br />

Der Einsatz von geordneten Zwischenspeichern hätte<br />

keine Vorteile gebracht, weil sie ein enormes Volumen erzeugen<br />

und eventuell unterschiedliche Speicherstände sich später nicht<br />

mehr auflösen lassen.“<br />

DIGITALER ZWILLING ZEIGT<br />

EFFIZIENZ-POTENZIAL AUF<br />

Mit dem Projekt überzeugen konnte robomotion auch dank der<br />

erfolgreichen Labor-Demonstration mithilfe eines ABB-Roboters<br />

und der Erstellung eines digitalen Zwillings in RobotStudio, der<br />

Simulations- und Programmiersoftware von ABB. Damit ließ sich<br />

direkt zeigen, wie die gleichzeitige Produktion in einem Fügeprozess<br />

ablaufen kann und welche Effizienzsteigerung dadurch<br />

möglich werden.<br />

DIE GESAMTANLAGENEFFEKTIVITÄT<br />

(OEE) WURDE DURCH DIE<br />

NEUE PRODUKTIONSANLAGE<br />

SIGNIFIKANT GESTEIGERT<br />

In der Anlage arbeiten vier ABB-Roboter – drei vom Typ IRB 1600<br />

und einer vom Typ IRB 1200 – parallel mit drei Spritzgussmaschinen<br />

zusammen. Drei Roboter entnehmen jeweils die Einzelteile<br />

aus den Spritzgussmaschinen und führen sie den nachfolgenden<br />

Prozessschritten zu. Abschließend wird das fertige Mischelement<br />

der vollintegrierten Qualitätskontrolle zugeführt und<br />

verpackt. Betritt ein Mensch den Produktionsbereich, werden<br />

die Roboter – gesteuert von der sicherheitszertifizierten Software<br />

SafeMove von ABB – angehalten und die Spritzgussmaschinen<br />

mit einer Tür abgeschottet.<br />

Die Produktionsanlage kann unterschiedliche Varianten von<br />

Mischern produzieren. Sie lässt sich am Roboter lediglich durch<br />

den Austausch von Applikationstechnik auf die jeweils ausgewählte<br />

Größe umstellen, was wesentlich einfacher ist, als Montageautomaten<br />

umzurüsten.<br />

Die Anlage wurde vorab bei robomotion entwickelt, aufgebaut<br />

und getestet. Anschließend konnte sie bei medmix installiert und<br />

innerhalb von zwei Wochen vollständig in Betrieb genommen<br />

werden. Zum Entwicklungsumfang gehörten die Greifersysteme,<br />

die Fügepressen und das Kamerasystem der Qualitätsprüfeinheit.<br />

Mittlerweile sind mehrere, robotergestützte Produktionsanlagen<br />

mit insgesamt 20 ABB-Robotern dauerhaft im Einsatz.<br />

n Die Verfügbarkeit und Produktivität konnten deutlich<br />

gesteigert werden.<br />

n 100 Prozent der Produkte passieren die Inline-<br />

Qualitätskontrolle, was die Kundenzufriedenheit<br />

sicherstellt und eine sofortige Reaktion bei<br />

Problemen erlaubt.<br />

n Dies zahlt auch auf die Nachhaltigkeitsziele<br />

des Unternehmens ein, weil nicht nur weniger<br />

Ausschuss entsteht, sondern auch der Strombedarf<br />

gesenkt werden kann.<br />

n Es werden keine Zwischenspeicher mehr<br />

benötigt. Dadurch kann die Lagerfläche<br />

anderweitig genutzt werden.<br />

n Die Logistik für den Transport von der Spritzgussproduktion<br />

zur Montage entfällt.<br />

FAZIT<br />

Bis auf die Stillstandzeiten, die durch die Wartung der Spritzgussmaschinen<br />

und der Roboter sowie den Werkzeugwechsel zur<br />

Produktion anderer Größen entstehen, kann die Anlage durchgängig<br />

betrieben werden. „Wir konnten die Gesamtanlageneffektivität<br />

(OEE) durch die neue Produktionsanlage signifikant<br />

steigern. Das ist besonders erfreulich, weil der OEE-Wert nicht<br />

nur die Verfügbarkeit, sondern auch die Leistung der Anlage und<br />

Qualität der Endprodukte mit einbezieht“, berichtet robomotion-<br />

Geschäftsführer Andreas Wolf. „Für uns war die Zusammenarbeit<br />

sehr konstruktiv, auch weil die Verantwortlichen bei medmix<br />

bereit waren, diesen innovativen Ansatz mitzugehen und ihrerseits<br />

viele Ideen eingebracht und umgesetzt haben.“<br />

Bilder: ABB AG Division Robotics<br />

www.abb.de/robotics<br />

AUTOR<br />

Jürgen Stühler, ABB AG,<br />

Division Robotics, Friedberg<br />

ZUSATZINHALTE IM NETZ<br />

www.youtube.com/<br />

watch?v=i8JB8wYHp4w<br />

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COBOT-WELDING-LÖSUNG FÜR EINEN STAHLBAUER<br />

SMARTE ZELLE<br />

Um flexibler und wirtschaftlicher fertigen zu können, entschied sich ein Stahl- und<br />

Metallbauunternehmen, seine Schweißprozesse zu automatisieren. Im Zentrum der<br />

Fertigungshalle steht jetzt eine ganz besondere Cobot-Welding-Lösung: Der Prototyp<br />

aus einer Doppelschweißzelle und einem bestens geschützten Cobot sorgt für sichere<br />

und reproduzierbar gute Schweißergebnisse.<br />

Alexandra Walter weiß genau, was sie will: eine automatisierte<br />

Fertigung, motivierte Mitarbeiter und zufriedene<br />

Kunden. Um das zu erreichen, investiert die Geschäftsführerin<br />

der umetec GmbH in Eberswalde in Brandenburg<br />

konsequent in zukunftsfähige Konzepte. „Mein Herz schlägt<br />

für die erneuerbaren Energien“, erzählt die engagierte Chefin, die<br />

mit ihrem Team aus 50 Mitarbeitenden vorwiegend Bauteile für<br />

die Windenergiebranche fertigt.<br />

Die Geschichte des Stahl- und Metallbauunternehmens<br />

begann 2004: Zunächst produzierte der Drei-Mann-Betrieb ausschließlich<br />

Teile für Senvion, einen Hersteller von Windenergieanlagen.<br />

Mittlerweile gehören Laser- und Kantbauteile sowie<br />

komplexe Schweißgruppen für die Windkraft- und Solarindustrie,<br />

die Automobil- und Fahrzeugbranche sowie für Mobilitätsund<br />

Logistikunternehmen zum Portfolio von umetec. Die Spezialisten<br />

übernehmen auch die Bearbeitung und den Service für<br />

internationale Kunden. „Wir haben schon für Windräder in<br />

Japan sowie für den Autozug nach Sylt Teile gefertigt und ein<br />

Tor für den Fußballverein RB Leipzig geschweißt“, erzählt<br />

Alexandra Walter stolz.<br />

16 <strong>MY</strong> <strong>FACTORY</strong> <strong>2024</strong>/<strong>05</strong>-<strong>06</strong> www.myfactory-magazin.de


SMART PRODUCTION<br />

02 03<br />

01 Die Fronius SmartCell sorgt für eine sichere Zusammenarbeit mit<br />

dem Roboter und ermöglicht reproduzierbar gute Schweißergebnisse<br />

01<br />

02 Fertigungsleiter Tony Meyer (links) lässt sich von Fronius-<br />

Anwendungstechniker Andreas Plumeier zeigen, wie einfach<br />

das Teachen der Fronius SmartCell mit der Software SmartArc<br />

und dem SAEP-Handgriff funktioniert<br />

03 Der Schweißer legt das Bauteil in die SmartCell ein und fixiert es:<br />

Durch die doppelte Ausführung kann in der einen Zelle geschweißt<br />

werden, während der Bediener die andere schon mit dem nächsten<br />

Bauteil belädt<br />

SCHWEISSPROZESSE UNTER DER LUPE<br />

Aber die umetec-Geschäftsführerin brennt nicht nur für Wind<br />

und Sonne, auch das Thema Digitalisierung ist für sie ein zentraler<br />

Bestandteil des Erfolgs. Und da investiert sie gerne: „Wir sind<br />

mit den neuesten Softwaresystemen ausgestattet, um unsere Prozesse<br />

zu beschleunigen und die Qualität zu sichern“, ergänzt die<br />

agile Chefin. „Nur so können wir flexibel auf Kundenwünsche<br />

reagieren und wettbewerbsfähig bleiben.“ Um einen weiteren<br />

DIE ZEITERSPARNIS GEGENÜBER<br />

DER MANUELLEN SCHWEISSUNG<br />

LIEGT BEI 60 PROZENT<br />

Schritt in Richtung Industrie 4.0 zu gehen, nahm Alexandra<br />

Walter die Schweißprozesse unter die Lupe. Gemeinsam mit<br />

ihrem Team überlegte sie, wie sich der Schweißvorgang sowie die<br />

vor- und nachgelagerten Abläufe optimieren lassen. „Die Bauteile<br />

für die Windkraft sind doch immer wieder gleich, da lag eine<br />

effizientere Lösung nahe“, ergänzt sie.<br />

Auf die Idee, den Prozess mit einer Cobot-Welding-Lösung<br />

zu automatisieren, kam Alexandra Walter gemeinsam mit der<br />

Fronius Deutschland GmbH. „Wir arbeiten schon seit vielen Jahren<br />

sehr gut mit den Experten von Fronius zusammen, kennen<br />

ihre Schweißmaschinen und schätzen den zuverlässigen Service“,<br />

betont sie. Da war für sie klar, als erstes ihren Ansprechpartner<br />

bei Fronius zu kontaktieren, um mit ihm über eine effizientere<br />

Technologie zu sprechen.<br />

Birko Winkler erinnert sich gut an das Treffen mit umetec<br />

im November 2021 – mitten im Corona-Lockdown. Der Sales-<br />

Manager im Fronius-Team Berlin ist beeindruckt, wie schnell<br />

Alexandra Walter sich entschieden hat: „Wir haben ihr die Cobot-<br />

Welding-Lösung SmartCell vorgeführt – da war sie sofort Feuer<br />

und Flamme“, erzählt Winkler rückblickend. Das neue System<br />

passt perfekt zu den Anforderungen der Geschäftsführerin: eine<br />

digitalisierte Lösung, um noch kundenorientierter und in gleichbleibender<br />

Qualität schweißen zu können. Dementsprechend<br />

zügig konnten die Spezialisten von Fronius das Projekt umsetzen.<br />

Gerade einmal vier Monate vergingen zwischen Bestellung und<br />

Inbetriebnahme der Schweißzelle.<br />

CE-ZERTIFIZIERTE EINHAUSUNG<br />

STATT ROTER VORHÄNGE<br />

Mit schweren roten Vorhängen sind die Schweißarbeitsplätze in<br />

der Fertigungshalle abgetrennt. Hier schweißen die insgesamt 15<br />

Mitarbeiter noch von Hand im WIG- und MIG/MAG-Verfahren.<br />

Auch in diesem Bereich setzt der Stahlbauer schon seit vielen<br />

www.myfactory-magazin.de <strong>MY</strong> <strong>FACTORY</strong> <strong>2024</strong>/<strong>05</strong>-<strong>06</strong> 17


SMART PRODUCTION<br />

ZIEL: KOMPLETTEN<br />

VORGANG DIGITALISIEREN<br />

Für mich ist nicht nur die Schweißnaht wichtig,<br />

sondern der Aufwand für das ganze Handling<br />

drumherum. Unser Ziel war, den kompletten<br />

Vorgang zu digitalisieren, und das ist mit der<br />

SmartCell gelungen.<br />

Alexandra Walter, Geschäftsführerin<br />

der umetec GmbH in Eberswalde<br />

Jahren auf Schweißgeräte und Zubehör von Fronius. Im Zentrum<br />

des Geschehens steht jetzt – ganz ohne Vorhänge, dafür komplett<br />

eingehaust – die neue, automatisierte Fronius SmartCell. Was sofort<br />

auffällt: Es handelt sich um eine Doppelzelle mit zwei einzelnen<br />

Kabinen. Die Trennwand dazwischen kann für größere Teile<br />

geöffnet werden. „Wir wollten eine absolut flexible Lösung – sowohl<br />

was die Größe der Komponenten angeht als auch die vielen<br />

verschiedenen, kleineren Bauteile“, erklärt die umetec-Geschäftsführerin.<br />

Mit der doppelten Ausführung kann in der einen Zelle<br />

geschweißt werden, während der Bediener die andere schon mit<br />

dem nächsten Bauteil belädt.<br />

Die SmartCell ist eine gemeinsame Entwicklung von Fronius<br />

und den Maschinenbauern von fsk industries aus Gummersbach.<br />

Fronius stattete die Sicherheits-Cobot-Welding-Zelle mit seinem<br />

bewährten Schweißequipment, einer TPS400i CMT Stromquelle,<br />

aus. fsk lieferte die komplette CE-zertifizierte Sicherheitseinhausung,<br />

den Schweißtisch und die Schweißrauchabsaugung. Diese<br />

schützt das ganze System und die Umgebung während des<br />

Schweißvorgangs. Warum der Cobot – ein Universal Robot der<br />

Baureihe UR10e – zusätzlich mit einer Art Umhang versehen ist,<br />

kann Alexandra Walter einfach erklären: „Wir wollten den Roboter<br />

sauber halten, damit er länger lebt.“ Die Idee mit dem silbernen<br />

Kleid entstand ebenfalls im konstruktiven Austausch der<br />

Projektpartner.<br />

Die Doppelzelle mit zusätzlicher Linearachse ist ein Prototyp.<br />

„Wenn es passt, zeigen wir auch anderen interessierten Kunden<br />

das System hier bei umetec“, erzählt Birko Winkler und bestätigt<br />

damit die vertrauensvolle Zusammenarbeit.<br />

HOCHWERTIGE SCHWEISSNÄHTE:<br />

EINFACH UND SCHNELL<br />

Fürsorglich geht Alexandra Walter nicht nur mit dem Roboter,<br />

sondern auch mit ihren Mitarbeitenden um. „Gerade die jungen<br />

Schweißer sind enorm motiviert und haben Spaß an dem neuen<br />

System“, erzählt sie. Das wirkt sich auch auf die Zeitersparnis aus,<br />

die gegenüber der vorherigen manuellen Schweißung bei 60 Prozent<br />

liegt. „Mein Team probiert hier alles Mögliche aus, um noch<br />

wirtschaftlicher zu fertigen“, freut sich die Geschäftsführerin.<br />

Aber es ist nicht nur der schnellere Schweißvorgang, der bei<br />

der SmartCell überzeugend wirkt. Auch die einfache Bedienung<br />

des Cobots ist ein großer Vorteil, den Fronius-Anwendungstechniker<br />

Andreas Plumeier genauer erklärt: „Um den kollaborativen<br />

Roboter zu teachen, führt der Anwender den Roboterarm manuell<br />

durch die festzulegende Bewegung. Die Software Smart Arc<br />

speichert alle elementaren Punkte, der Bediener kommt Schritt<br />

für Schritt zu einem reproduzierbaren, perfekten Schweißergebnis.“<br />

Es können also auch Schweißer ohne Vorkenntnisse in sehr<br />

kurzer Zeit eingearbeitet werden und komplexe Abläufe für den<br />

Cobot erstellen. Mit dem so genannten SAEP-Handgriff (Smart<br />

Arc Extension Pack) am Roboterarm löst der Nutzer per Knopfdruck<br />

Zusatzfunktionen aus, heftet vor oder wählt zwischen verschiedenen<br />

Funktionen, mit denen sich der Roboter kraftgeführt<br />

bewegen lässt.<br />

ERFOLGSGESCHICHTE GEHT WEITER<br />

Für Alexandra Walter und ihr Team war die Entscheidung für die<br />

Fronius SmartCell auf jeden Fall die richtige. Daran lassen alle<br />

Beteiligten keinen Zweifel aufkommen, und die Ergebnisse<br />

sprechen für sich: Die Qualität der Bauteile ist gleichbleibend<br />

hoch, Stahlbauer umetec kann die Liefertreue garantieren und<br />

hat seine Produktivität deutlich erhöht. „Mit der SmartCell<br />

schweißen wir Bauteile, für die wir bisher 45 Minuten gebraucht<br />

haben, in jetzt nur noch 13 Minuten“, rechnet umetec-Fertigungsleiter<br />

Tony Meyer vor. Und die Geschäftsführerin ergänzt:<br />

„Für mich ist nicht nur die Schweißnaht wichtig, sondern der<br />

Aufwand für das ganze Handling drumherum. Unser Ziel war,<br />

den kompletten Vorgang zu digitalisieren, und das ist mit der<br />

SmartCell gelungen.“ Und weil alle Mitarbeiter zufrieden sind,<br />

kann sich Alexandra Walter vorstellen, mit einer weiteren<br />

SmartCell von Fronius noch einen Schritt in Richtung digitale<br />

Fabrik zu gehen.<br />

Bilder: Fronius Deutschland<br />

www.fronius.com<br />

AUTOR<br />

Uwe Bauer, Branchenmanager<br />

Robotics & Systemintegratoren, Fronius<br />

Deutschland GmbH, Neuhof-Dorfborn<br />

ZUSATZINHALTE IM NETZ<br />

bit.ly/44DBSt6<br />

18 <strong>MY</strong> <strong>FACTORY</strong> <strong>2024</strong>/<strong>05</strong>-<strong>06</strong> www.myfactory-magazin.de


SMART PRODUCTION<br />

SCHMALE SCHNEIDEINSÄTZE FÜR<br />

RESSOURCENSCHONENDES ABSTECHEN<br />

Iscar erweitert sein zweischneidiges<br />

Abstechsystem DO-Grip um drei besonders<br />

schmale Schneideinsätze mit Schnittbreiten<br />

von 0,8, 1,0 und 1,2 Millimetern. Mit den<br />

zweischneidigen Einsätzen können Anwender<br />

Stangenmaterial mit Durchmessern<br />

bis zu 22 Millimetern, dünnwandige Teile<br />

sowie Rohre sicher, wirtschaftlich – und<br />

dank der geringen Schnittbreite – mit wenig Materialverlust ressourcenschonend<br />

bearbeiten. Die Schneideinsätze sind in den äußerst<br />

zähen und verschleißfesten PVD-beschichteten Schneidstoffsorten<br />

IC1030 oder IC1010 ausgeführt und mit einem speziellen J-Spanformer<br />

für eine optimale Spankontrolle ausgestattet. Dank benutzerfreundlicher<br />

Ein-Schrauben-Klemmung lassen sich die neuen<br />

Komponenten schnell und einfach stabil montieren. Das sorgt<br />

für einen sicheren Prozess und hohe Oberflächengüten.<br />

www.iscar.de<br />

Funktionale Sicherheit<br />

– Wireless Safety<br />

Bidirektionales sicherheitsgerichtetes<br />

Funksystem<br />

HOCHPRÄZISE UND WARTUNGSARME SPANNTECHNIK<br />

FÜR DIE FEINBEARBEITUNG<br />

Der Wunsch nach immer höherer Präzision<br />

stellt Schleifer vor neue Herausforderungen.<br />

Wie kann Spanntechnik den Anwender für<br />

ein hochpräzises, wartungsarmes und zeitsparendes<br />

Fertigen unterstützen? Zur hochgenauen<br />

Fertigung gehört neben präzisem<br />

Rundlauf oder der Vermeidung von Teilungsfehlern<br />

beim Verzahnen auch die Wiederholgenauigkeit.<br />

Beste Dienste leistet hier das TOPlus premium Spannfutter mit<br />

sechseckiger Spanngeometrie von Hainbuch. Gepaart mit den dazugehörigen<br />

Spannköpfen und beim Spannen gegen den Anschlag liefert es eine Rundlaufgenauigkeit<br />

von ≤ 5 µm. Aber es geht noch präziser: Mit ausgerichtetem Futter<br />

und immer positionsgleichem Einzug des Spannkopfs lässt sich die Genauigkeit<br />

bei jeder einzelnen Werkstückspannung auf 1 µm Toleranz reduzieren.<br />

www.hainbuch.com<br />

Funk-Sicherheitssystem<br />

UH 6900<br />

UMWELTFREUNDLICHE HOCHDRUCKREINIGUNG<br />

KOMPLEXER BAUTEILE<br />

Mewa hat das Angebot für die Teilereinigung um<br />

den leistungsstarken Hochdruckreiniger Vigo<br />

erweitert. Dieser bietet im Vergleich zu Pinselwaschtischen<br />

eine deutlich erweiterte Arbeitsfläche<br />

und kann Lasten bis 150 kg aufnehmen.<br />

Damit eignet er sich für die Reinigung von<br />

großen und schweren Teilen z.B. in metallverarbeitenden<br />

Betrieben. Teilereiniger von Mewa<br />

kommen ohne umwelt- und gesundheitsgefährdende<br />

Substanzen aus. Das wässrige Reinigungsliquid<br />

ist nach den Richtlinien für die Lebensmittelherstellung zertifiziert (NSF<br />

Nonfood) und basiert auf einer Kombination aus Entfettungsmitteln und<br />

natürlichen Mikroorganismen. Im Bereich der Fette und Öle erzielen die<br />

Teilereiniger laut Mewa ein sehr gutes Reinigungsergebnis und können uneingeschränkt<br />

mit Geräten mithalten, die auf Basis chemischer Lösemittel arbeiten.<br />

Gehe es um Salze, Staub und Späne seien die Geräte sogar besser.<br />

www.mewa.de<br />

SAFEMASTER W<br />

Übertragung von Not-Halt und<br />

Steuerfunktionen<br />

Für Sicherheitsanwendungen bis<br />

PL e / Kat. 4<br />

Große Reichweite bis zu 800 m<br />

Zweikanalige Sicherheitseingänge<br />

und -ausgänge<br />

PL e<br />

SIL 3<br />

www.dold.com<br />

800 m<br />

E. Dold & Söhne GmbH & Co. KG<br />

78120 Furtwangen | Tel. 07723 6540 | dold-relays@dold.com


SMART PRODUCTION<br />

ANZEIGE<br />

WELLENFEDERN UNTERSTÜTZEN DIE REALISIERUNG<br />

HOCHPRÄZISER WÄLZLAGER-BAUGRUPPEN<br />

SMARTER AUSWEG AUS DER<br />

VORSPANNUNGSFALLE<br />

01 Gesicherte<br />

Qualität: optische<br />

Vermessung<br />

einer mehrlagigen<br />

Wellenfeder<br />

Die zielsichere Einstellung der Vorspannungen und der präzise<br />

Toleranzausgleich sind zentrale Aspekte bei der Konstruktion hochdynamischer<br />

Wälzlager-Baugruppen. Insbesondere wenn die Qualitätsansprüche steigen,<br />

erweisen sich Wellenfedern aus gewalztem Flachdraht als optimale<br />

Problemlösung für diese Aufgaben. Lesen Sie hier, warum sie gegenüber<br />

anderen Federtypen deutliche Vorteile bieten.<br />

20 <strong>MY</strong> <strong>FACTORY</strong> <strong>2024</strong>/<strong>05</strong>-<strong>06</strong> www.myfactory-magazin.de


SMART PRODUCTION<br />

B<br />

ei der Konstruktion und Montage von Wälzlager-Baugruppen<br />

dienen der Toleranzausgleich und das Anlegen<br />

von Vorspannungen dem Zweck, den eingebauten Lagern<br />

einen dauerhaft sicheren und passgenauen Sitz zu<br />

verleihen. Dies erfolgt durch Ausübung einer axial wirkenden<br />

Permanentlast auf das Lager. Hierzu kommen statische Maßnahmen<br />

infrage – etwa eine feste Verriegelung – oder das dynamische<br />

Vorspannen mit Hilfe von Federn. Ein typisches Beispiel für<br />

die dynamische Lösung ist im Getriebebau etwa das parallele<br />

Einspannen mehrerer Kugellager zur Lagerung der An- und<br />

Abtriebswellen durch den Einsatz vorgespannter Federn. Hier<br />

lohnt es sich allerdings, genau hinzuschauen. Denn Federn aus<br />

Runddraht oder gestanzte Wellenfedern erweisen sich an dieser<br />

Stelle als suboptimal; ihnen weit überlegen sind hochwertige<br />

Wellen-federn aus gewalztem bzw. gerolltem Flachdraht. „Sie<br />

ermöglichen die Realisierung sehr steifer, schwingungsarmer<br />

Verbindungen, vereinfachen die Montage und erlauben die<br />

Umsetzung höherer Genauigkeitsanforderungen“, erläutert<br />

Johannes Lambertz, der Local Manager von TFC.<br />

WELLENFEDERN BRAUCHEN DEUTLICH<br />

WENIGER AXIALEN BAURAUM ALS<br />

KONVENTIONELLE RUNDDRAHT- ODER<br />

SPIRALFEDERN<br />

Im Produktsortiment seines Unternehmens finden sich beispielsweise<br />

die Wellenfedern der Baureihen YSSB und YSSR von<br />

Smalley. Dabei handelt es sich um einlagige Wellenfedern, die<br />

unter anderem von vielen Konstrukteuren der Antriebstechnik<br />

für die Realisierung von Wälzlager-Vorspannungen herangezogen<br />

werden. „Diese Wellenfedern haben kurze Federwege<br />

und arbeiten insbesondere in Anwendungen mit geringen bis<br />

mittleren Belastungen mit sehr hoher Präzision und Zuverlässigkeit“,<br />

sagt Johannes Lambertz. Sie werden in Ausführungen mit<br />

Spalt oder überlappenden Enden angeboten und lassen sich einfach<br />

radial in Bohrungen einspannen, wo sie ihre Kraft gezielt auf<br />

den Außenring eines Wälzlagers ausüben. Hier können sie frei<br />

agieren, ohne zu verrutschen. Sie eignen sich auch für eine einfache<br />

Über-Kopf-Montage.<br />

SMARTE LÖSUNG FÜR DÜNNRINGLAGER<br />

SMARTE LÖSUNG FÜR<br />

VORSPANNUNGSAUFGABEN<br />

Das Vorspannen von Wälzlagern erfolgt durch das<br />

Aufbringen einer permanenten Axiallast auf das Lager.<br />

Auf diese Weise lassen sich spezielle Funktionen<br />

realisieren oder montagebedingte Toleranzen ausgleichen.<br />

Prinzipiell unterscheidet man hier zwei Methoden:<br />

Die feste Vorspannung, bei der Innen- und Außenring<br />

per Verriegelungsmechanik fixiert werden, und die<br />

dynamische, flexible Vorspannung, bei der eine Feder<br />

eine konstante Axiallast auf eine Seite des Lagers ausübt.<br />

Allgemein gilt die Federvorspannung als einfacher<br />

und kostengünstiger. Die ausgleichende Konstantkraft<br />

der Feder stellt den sicheren, stets gleichstarken<br />

Kontakt zwischen Wälzkörpern und Lagerringen sicher,<br />

und minimiert das Axial- und Radialspiel. Das Ziel<br />

des Vorspannens ist letzthin die Optimierung der<br />

Funktionalität und Standzeiten von Wälzlagern.<br />

Auch bei Anwendungen mit Dünnringlagern zeigen sich die<br />

Smalley-Wellenfedern als überaus smarte Vorspannungslösung.<br />

Dünnringlager haben sehr schmale Außen- und Innenringe und<br />

werden aus Gründen der Raum- und Gewichtsoptimierung häufig<br />

in Werkzeugkarussellen, Robotergelenken, Prüfanlagen oder<br />

optischen Systemen verwendet.<br />

Gerade die schlanke Bauform dieser Wälzlager stellt allerdings<br />

erhöhte Anforderungen an die Konstruktion der Vorspannungslösung<br />

und die hierfür eingesetzten Wellenfedern. Dazu erklärt<br />

Johannes Lambertz: „Viele konventionelle Wellenfedern erweisen<br />

sich hier als zu breit. Sie drücken daher bei der radialen<br />

Ausdehnung in der Bohrung auf die Wälzkörper des Lagers. Das<br />

ist ein KO-Kriterium, da es zu Lagerschäden führen kann.“<br />

Konstruktiv lösen lässt sich das zwar mit einem Distanzring<br />

zwischen der überbreiten Wellenfeder und dem Dünnringlager.<br />

Der Ring vermeidet dann zwar den direkten Kontakt zwischen<br />

Feder und Wälzkörper, verkompliziert die Sache aber und steht<br />

dem Wunsch nach Teilereduzierung und Raumoptimierung entgegen.<br />

Erneut führt der Ausweg aus diesem Dilemma über den<br />

Einsatz gewalzter Smalley-Wellenfedern mit Spalt oder überlappenden<br />

Enden. Denn TFC kann diese Wellenfedern mit sehr<br />

schmalem Flachdraht anbieten. Sie liegen optimal auf dem äußeren<br />

Ring des Dünnringlagers auf, stehen nach innen nur minimal<br />

über und berühren daher den Wälzkörper nicht. Die Distanzring-<br />

Improvisation ist damit überflüssig. Der Konstrukteur spart ein<br />

Bauteil, vereinfacht die Montage und schließt eine potenzielle<br />

Fehlerquelle aus. „Kraft und Federrate der Wellenfeder können<br />

exakt auf die Anforderungen abgestimmt werden, und für ihre<br />

Montage gilt auch hier: Einfach in die Bohrung klemmen“, erläutert<br />

Johannes Lambertz.<br />

AUCH FÜR HOHE LASTEN GEEIGNET<br />

Standardmäßig bietet TFC die Wellenfedern der Produktlinien<br />

YSSB/YSSR in Feder- und Edelstahl an sowie mit Durchmessern<br />

von 9,0 bis 580 mm. In Sonderfällen können sie aber auch<br />

aus exotischen Werkstoffen und in Abmessungen von 5,0 bis<br />

2 000 mm gefertigt werden. Wirken im Rahmen der Vorspannung<br />

größere Kräfte, lassen sich die Wellenfedern auch stapeln.<br />

Johannes Lambertz weist allerdings darauf hin, dass es für<br />

diese Aufgabenstellung mit der Wellenfeder des Typs Nested<br />

www.myfactory-magazin.de <strong>MY</strong> <strong>FACTORY</strong> <strong>2024</strong>/<strong>05</strong>-<strong>06</strong> 21


SMART PRODUCTION<br />

ANZEIGE<br />

03<br />

02<br />

02 Die Einstellung von Vorspannungen und der Toleranzausgleich<br />

in Wälzlager-Baugruppen lassen sich mit gewalzten<br />

Flachdraht-Wellenfedern (im Bild rot) sehr einfach realisieren<br />

03 TFC-Local-Manager Johannes Lambertz (rechts):<br />

„Unsere Wellenfedern haben kurze Federwege und arbeiten<br />

insbesondere in Anwendungen mit geringen bis mittleren<br />

Belastungen mit sehr hoher Präzision und Zuverlässigkeit“<br />

04 Große Auswahl: TFC bietet die Wellenfedern in Federund<br />

Edelstahl an sowie mit Durchmessern von 9,0 bis 580 mm.<br />

In Sonderfällen können sie auch aus exotischen Werkstoffen<br />

und in Abmessungen von 5,0 bis 2 000 mm gefertigt werden<br />

04<br />

Spirawave bereits eine einbaufertige Lösung gibt. „Die Flachdraht-Windungen<br />

dieser Wellenfeder liegen werkseitig parallel<br />

und vollflächig aufeinander. Dabei gibt uns Smalley die Garantie,<br />

dass sie aus ein und demselben Stück Flachdraht bestehen. Eine<br />

solche Nested Spirawave stellt eine zwei bis drei Mal höhere<br />

Federkraft als eine einlagige Wellenfeder bereit“, erklärt der Local<br />

Manager von TFC. Wo immer in Wälzlager-Baugruppen definierte<br />

Vorspannungen einzustellen, Lagerspiele auszugleichen und<br />

betriebsbedingte Toleranzen zu kompensieren sind, erweisen<br />

sich die gewalzten Flachdraht-Wellenfedern von Smalley als innovative<br />

Alternative zu anderen Federtypen. Gegenüber gestanzten<br />

Federprodukten verzeichnen sie deutliche Vorteile, weil sich<br />

ihre Belastbarkeiten, Toleranzen und Federkonstanten genauer<br />

spezifizieren lassen, denn: Über weite Teile ihres Dehnbereichs<br />

steigt die Federkraft einer Smalley-Wellenfeder gleichmäßig an.<br />

Ebenfalls zu beachten ist, dass es bei der Bearbeitung gestanzter<br />

Wellenscheiben nicht selten zu Ermüdungsrissen, Ungenauigkeiten<br />

bei der Federkraft und anderen Problemen kommt.<br />

Bei Smalley hingegen werden die Wellenfedern aus massivem,<br />

gehärtetem und temperiertem Stahl- oder Metalldraht gefertigt.<br />

Sie unterliegen deshalb – zum Beispiel bei der weiteren Wärmebehandlung<br />

– keinem Verformungsrisiko. Nicht zu vergessen: Bei<br />

gleichem Federweg und gleicher Belastbarkeit beanspruchen sie<br />

bis zu 50 Prozent weniger axialen Bauraum als konventionelle<br />

Runddraht- oder Spiralfedern. Das macht in der Baugruppen-<br />

Konstruktion den Weg frei für innovative Raumoptimierungen<br />

und Miniaturisierungen.<br />

Bilder: TFC<br />

www.tfc.eu.com<br />

AUTOR<br />

Marco Sturm, Freier Fachjournalist,<br />

Darmstadt<br />

22 <strong>MY</strong> <strong>FACTORY</strong> <strong>2024</strong>/<strong>05</strong>-<strong>06</strong> www.myfactory-magazin.de


SMART PRODUCTION<br />

AUTOMATISIERTE QUALITÄTSKONTROLLE<br />

Creaform bringt ein Automation Kit auf den Markt, mit dem sich die tragbaren 3D-Scanner<br />

HandySCAN 3D und MetraSCAN 3D in vollwertige Lösungen für die automatisierte<br />

Qualitätskontrolle (AQC) verwandeln lassen. Ausgestattet mit einem kollaborativen<br />

Roboter und allen zugehörigen Geräten ermöglicht die eigentliche Workstation dem<br />

Bediener, die 3D-Scanner sowohl im tragbaren als auch im automatisierten Modus zu<br />

verwenden. Die Komplettlösung lässt sich nahtlos in die digitale Zwillingsumgebung<br />

von VXscan-R einbinden. Laut Anbieter wird sie so zu einem benutzerfreundlichen All-in-One-System, das von jedermann<br />

bedient werden kann, auch von Mitarbeitern, die mit der Technologie nicht vertraut sind. Angesichts der Eigensicherheit<br />

und der intuitiven Implementierung eignet sich dieses schlüsselfertige Paket besonders gut für KMU und<br />

andere Unternehmen, die erste Schritte im Bereich der Automatisierung machen.<br />

www.creaform3d.com<br />

LIVE-DEMO BIETET ÜBERBLICK ÜBER<br />

COBOT-EINSATZMÖGLICHKEITEN<br />

Mit einer mobilen Cobot-<br />

Präsentation informiert<br />

Hahn+Kolb Unternehmen vor<br />

Ort über die vielfältigen Helfer<br />

in der Fertigung. Ohne<br />

zusätzliches Personal erhöhen<br />

sie Maschinenlaufzeiten,<br />

verringern Standzeiten und<br />

erledigen monotone Aufgaben. Und auch der mobile<br />

Service von Hahn+Kolb spart Zeit: Die Live-Demo<br />

bietet einen raschen Überblick über die vielen Cobot-<br />

Einsatzmöglichkeiten in der Fertigung, Verpackung<br />

oder Qualitätskontrolle. Als Systemlieferant bietet<br />

Hahn+Kolb ein umfangreiches Roboter-Programm –<br />

von schnellen und flexiblen Cobot-Lösungen bis hin zu<br />

Robotern für das Handling schwerer Teile bis 100 kg.<br />

Darüber hinaus gehören Beratung und ein umfangreiches<br />

Sortiment zum Bauteilhandling, mobile und feste<br />

Zäune sowie Scanner und Lichtschranken zum Schutz<br />

der Mitarbeitenden zum Portfolio des Unternehmens.<br />

www.hahn-kolb.de<br />

RICHTLINIE: HÄRTEPRÜFUNG<br />

AN METALLISCHEN WERKSTOFFEN<br />

Die Härteprüfung metallischer<br />

Werkstoffe ist ein notwendiger<br />

Bestandteil vieler Produktionsund<br />

Entwicklungsprozesse. Die<br />

Richtlinie VDI/VDE 2616 Blatt 1<br />

gibt einen Überblick über die<br />

gebräuchlichen Verfahren. Dabei<br />

werden die einzelnen Verfahren<br />

und ihre praktische Anwendung jeweils in einer Kurzdarstellung<br />

beschrieben. Die Richtlinie beschreibt die jeweiligen<br />

Besonderheiten der verschiedenen Verfahren und stellt<br />

deren einzelne Vor- und Nachteile dar. Anschauliche Tabellen<br />

und Diagramme erleichtern die Auswahl eines geeigneten<br />

Verfahrens. Die VDI/VDE 2616 Blatt 1 ergänzt die für die<br />

Härteprüfung von Metallen bestehenden Normen. Zusätzlich<br />

sind auch nicht genormte Prüfverfahren berücksichtigt,<br />

die in der Prüfpraxis verbreitet sind. Die Richtlinie VDI/VDE<br />

2616 Blatt 1 „Härteprüfung an metallischen Werkstoffen“<br />

kann beim Beuth Verlag bestellt werden.<br />

Bild: ma li via Getty Images<br />

www.vdi.de<br />

Temperaturkalibratoren von SIKA –<br />

Qualität Made in Germany!<br />

Vertrauen Sie auf den Hersteller: Speziell entwickelt für hochpräzise<br />

Anwendungen mit dem Maximum an Sicherheit für Ihren Prozess.<br />

Highlights:<br />

• Flexibel - Kalibrierbad und Trockenblock in einem Gerät<br />

• Im Edelstahlgehäuse - Ohne Aufpreis<br />

• Einziger deutscher Temperaturkalibratoren-Hersteller<br />

Für weitere Infos besuchen Sie uns auf www.sika.net<br />

Temperaturkalibrator<br />

Multifunktion<br />

www.sika.net


SMART PRODUCTION<br />

SICHERE WASSERSTOFFPRÜFUNGEN<br />

UNTER REALEN<br />

ANWENDUNGSBEDINGUNGEN<br />

REALITÄTSNAHE<br />

MATERIALTESTS<br />

Als sauberer und nachhaltiger Energieträger wird Wasserstoff immer wichtiger.<br />

Eine zuverlässige Überprüfung und Zertifizierung von Komponenten und<br />

Materialien, die für Wasserstoffprodukte und -anwendungen erforderlich<br />

sind, ist daher unerlässlich. Um die Materialeigenschaften von Metallen,<br />

Elastomerwerkstoffen und anderen Kunststoffen unter realen Anwendungsbedingungen<br />

zu charakterisieren, setzt der Prüflabor-Dienstleister Scioflex<br />

Hydrogen GmbH auf Prüfmaschinen von ZwickRoell.<br />

Um verlässliche Aussagen über die Materialeigenschaften<br />

treffen zu können, müssen die Werkstoffe unter möglichst<br />

realen Anwendungsbedingungen geprüft werden.<br />

Bei Wasserstoffprüfungen ergeben sich daraus zahlreiche<br />

Herausforderungen, die aus der hohen Durchdringungsfähigkeit,<br />

der Wasserstoffversprödung und der hohen Reaktivität<br />

– um nur einige zu nennen – entstehen. „Mit den ZwickRoell-Prüfsystemen<br />

können wir die Materialeigenschaften unter Anwendungsbedingungen<br />

perfekt charakterisieren. Dies ermöglicht, ein<br />

komplett neues Feld der Werkstoffprüfung unter Einfluss von<br />

Wasserstoff zu erschließen“, so Scioflex-Hydrogen-Geschäftsführer<br />

Dr. Bernd Schrittesser. Dies führe zu einem besseren Materialverständnis,<br />

einer zuverlässigeren Materialauswahl und Bruchmechanik<br />

sowie präziseren Lebensdauervorhersagen.<br />

WASSERSTOFFPRÜFUNGEN AN<br />

METALLEN UND KUNSTSTOFFEN<br />

Für vielfältige kraft- und dehnungsgeregelte Zeitstandermüdungsversuche<br />

auch unter Wechsellast – u.a. zur Bestimmung<br />

der Wasserstoffversprödung und zur Hohlprobenprüfung – setzt<br />

das junge Start-up mit Sitz im österreichischem Mattersburg die<br />

Zeitstandprüfmaschine Kappa 100 SS-CF sowie die servohydraulische<br />

ZwickRoell HA100 mit 400 bar Autoklav ein. Damit führt<br />

das Unternehmen Materialcharakterisierungen im Bereich<br />

Wasserstofftechnologien für Neu- und Serienprodukte sowie<br />

spezielle Problemstellungen für seine Kunden durch. Dazu gehören<br />

im Bereich Metalle Hohlprobenprüfungen, Zug- und Ermüdungsversuche<br />

an Gewindeproben sowie bruchmechanische<br />

Untersuchungen an CT Proben 1/2‘‘. Zu den Prüfungen an Kunststoffen<br />

zählen Zugversuche, dynamisch mechanische Charakterisierungen,<br />

Ermüdungsversuche und verschiedene bruchmechanische<br />

Untersuchungen.<br />

BREITES SPEKTRUM VON<br />

FREQUENZEN UND LASTEN<br />

Beide Maschinen können über eine weite Bandbreite an<br />

Frequenz und Last eingesetzt werden und ergänzen sich in puncto<br />

Prüfgeschwindigkeit von „langsam“ (Kappa 100 SS-CF) zu<br />

„schnell“ (servohydraulische Prüfmaschine HA100). Mit den<br />

beiden Lösungen besteht die Möglichkeit, im Bereich niedriger<br />

Dehnraten zu arbeiten, um SSRT(Slow Strain Rate Tests)-Untersuchungen<br />

zu ermöglichen sowie bis zu einer Frequenz von<br />

20 Hz bruchmechanische oder Ermüdungsexperimente zu<br />

implementieren. Darüber hinaus lassen sich dank verschiedener<br />

Kraftsensoren unterschiedliche Lastbereiche bis 100 kN abdecken<br />

und optional eine Temperierkammer für Messungen im<br />

Bereich -40 bis 100 °C implementieren.<br />

„Die ZwickRoell-Prüfsysteme unterstützen Scioflex dabei, das<br />

Ziel zu erreichen, eine akkreditierte Prüfstelle für Werkstoffe im<br />

Bereich Wasserstoffanwendungen zu werden“, so Schrittesser,<br />

„und tragen dazu bei, dass Wasserstoff als zuverlässiger und<br />

sicherer Energieträger anerkannt wird.“<br />

Bild: ZwickRoell<br />

www.zwickroell.com<br />

24 <strong>MY</strong> <strong>FACTORY</strong> <strong>2024</strong>/<strong>05</strong>-<strong>06</strong> www.myfactory-magazin.de


MIT AUGMENTED REALITY ROBOTER<br />

EINFACHER IN BETRIEB NEHMEN<br />

SMART PRODUCTION<br />

Die Software Kuka.MixedReality unterstützt<br />

eine schnelle, sichere und intuitive Roboterinbetriebnahme.<br />

Per App werden Werkzeuge<br />

und Stör-Geometrien live auf dem mobilen<br />

Endgerät dargestellt. So erkennen Nutzer<br />

potenzielle Gefahren frühzeitig und können<br />

diese beseitigen, noch bevor der Roboter<br />

seine Arbeit aufnimmt. Möglich wird das<br />

durch den Einsatz von Augmented Reality (AR). Sie verbindet die reale mit der<br />

virtuellen Welt und reichert so die Umgebung der Roboterzelle anschaulich und<br />

unkompliziert mit digitalen Informationen an. Dadurch wird nicht nur die<br />

Installation beschleunigt, die Arbeit mit dem Roboter wird zudem sicherer, da<br />

Fehler schnell erkannt und behoben werden können. Das System besteht aus<br />

der App Kuka.MixedReality Assistant und dem zusätzlichen Technologiepaket<br />

Kuka MixedReality Safe, das auf der Robotersteuerung installiert wird.<br />

www.kuka.com<br />

KI-BASIERTER EINFAHRASSISTENT FÜR<br />

VOLLAUTOMATISIERTE STANZ-LASER-MASCHINE<br />

Mit dem „Runability Guide“ präsentiert Trumpf eine erste<br />

Version einer neuen KI-basierten Lösung, mit der Anwender<br />

die hochproduktive Stanz-Laser-Maschine TruMatic<br />

5000 schneller und einfacher einfahren können.<br />

Bislang muss ein Produktionsmitarbeiter jedes Mal, wenn<br />

er einen neuen Auftrag mit bislang unbekannten Geometrien<br />

oder Materialien fertigen möchte, das Programm<br />

an der Maschine individuell testen. Vor allem bei vollautomatisierten<br />

Maschinen, die viele verschiedene Teile fertigen, entstehen dadurch unproduktive<br />

Nebenzeiten. Durch die KI-gestützte Software Runability Guide sollen Anwender beim<br />

Einfahren der Anlage bis zu 20 Minuten Stillstand vermeiden können. Die Lösung zeigt dem<br />

Mitarbeiter mithilfe unterschiedlicher Bewertungsmodelle bei jedem Auftrag an, ob die<br />

TruMatic 5000 die Bauteile direkt fertigen kann oder ob manuelle Eingriffe zu erwarten sind.<br />

www.trumpf.com<br />

MIT ELEKTROPOWER WERKSTÜCKE SPANNEN<br />

Dem Trend zur durchgängigen Fertigungsautomatisierung in der<br />

zerspanenden Bearbeitung folgt Gressel mit dem neuen Elektrospanner<br />

grepos-5X-E. Konzipiert als universell nutzbarer Großhubspanner<br />

zeichnet sich das mechatronische System durch eine<br />

Reihe praxisgerechter Features aus: so z.B. 120 mm stufenlos<br />

programmierbarer Spannhub bei einem Spannbereich von 300 bis<br />

800 mm, anforderungsspezifisch programmierbare und überwachte<br />

Spannkraft, Selbsthemmung und IO-Link-Schnittstelle zur<br />

vernetzten Kommunikation. Mit einer Backenbreite von 125 mm<br />

und einer durch hohe Backen sehr guten Zugänglichkeit für die<br />

5-Achsen-Komplett- oder Simultanbearbeitung eignet sich der grepos-5X-E für die flexible<br />

Einzelteil- und Serienfertigung. Zudem sorgen die komplette Abdichtung, die Kapselung,<br />

die Überwachung der Backenposition und der Spannkraft (max. 40 kN; Summenspannkraft<br />

80 kN) für eine hohe Prozesssicherheit bei allen Spannsituationen. Die integrierte IO-Link-<br />

Anbindung steht als herstellerunabhängige Schnittstelle für eine einfache Inbetriebnahme.<br />

Unterstützt durch vordefinierte Prozessschritte ermöglicht die IO-Link-Kommunikation<br />

mittels App-Integration den zeitoptimierten Plug-&-Play-Betrieb. Die zu 100 Prozent<br />

elektrische Funktion bildet ein zentrales Element zur durchgängigen Produktions-Automatisierung,<br />

mit der reduzierte Rüst- und Nebenzeiten einhergehen.<br />

www.gressel.ch<br />

Die smarte Lösung für<br />

die manuelle Montage.<br />

■<br />

■<br />

■<br />

Vernetzte Prozesse<br />

Digitale Assistenz<br />

Ergonomisches Arbeiten<br />

bott.de


BETRIEBSTECHNIK<br />

Für den mehrstufigen<br />

Verdichtungsprozess kommen<br />

in den Turbokompressoren<br />

zwei Permanentmagnetmotoren<br />

zum Einsatz, die<br />

mit Impellern aus<br />

Titan arbeiten<br />

KOMPRESSOREN-BAUREIHE VEREINT NACHHALTIGKEIT UND EFFIZIENZ<br />

PER TURBO ZU NIEDRIGEREN<br />

LIFE-CYCLE-KOSTEN<br />

Ölfreie Druckluft der Klasse 0 auf kleinstem Raum erzeugen – das erlauben die<br />

Turbokompressoren der T-Baureihe von Boge. Deutlich weniger Bauteile und der völlige<br />

Verzicht auf Öl oder Schmierstoffe sorgen für einen verschleißarmen Betrieb. Zudem<br />

führt die durchdachte Konstruktion mit Permanentmagnetmotor und mehrstufiger<br />

Verdichtung zu besten Effizienzwerten bei reduziertem CO 2<br />

-Fußabdruck.<br />

Die T-Baureihe teilt sich auf in Niederdruck- und Hochdruckvarianten.<br />

So liefert der Low-Pressure-Turbo-<br />

Kompressor LPT 150 hochwertige, absolut ölfreie<br />

Druckluft zwischen 2 und 4 bar ü<br />

. Diese lässt sich vielfältig<br />

einsetzen: beispielsweise für die Wasser- und Abwasseraufbereitung,<br />

für die Kombination mit Sauerstoffgeneratoren zum<br />

Einsatz in Fischfarmen, für die Kühlung und das Abblasen der<br />

Späne in der Metallfertigung, für die Glasfabrikation oder für die<br />

Be- und Entladung von Silofahrzeugen. Mit einer Nennleistung<br />

von 150 kW erzeugt der Kompressor eine Liefermenge zwischen<br />

31,3 und 42,9 m3/min.<br />

Der „große Bruder“ – der Turbokompressor T 220 – produziert<br />

mit einer Nennleistung von 220 kW ölfreie Druckluft zwischen<br />

5 und 8 bar. Die Liefermenge beträgt zwischen 34,5 und<br />

38,4 m3/min. Die produzierte ölfreie Druckluft der Klasse 0 wird<br />

beispielsweise in der Pharmaindustrie benötigt, aber auch in<br />

26 <strong>MY</strong> <strong>FACTORY</strong> <strong>2024</strong>/<strong>05</strong>-<strong>06</strong> www.myfactory-magazin.de


BETRIEBSTECHNIK<br />

der Automobil-, Lebensmittel- und Getränkeindustrie sowie in<br />

der Elektronikbranche eingesetzt.<br />

AUSGEKLÜGELTES KONSTRUKTIONSPRINZIP<br />

Das Herzstück der T-Baureihe ist das innovative Antriebskonzept<br />

mit Permanentmagnetmotor und luftgelagerter Antriebswelle.<br />

Permanentmagnetmotoren bauen sehr klein, ermöglichen Drehzahlen<br />

von 100 000 Umdrehungen und mehr und überzeugen<br />

durch ihre hohe Energiedichte. Die Konstruktion besteht aus<br />

hochwertigen Laufrädern an den Enden der Antriebswelle im<br />

Verbund mit Diffusor und Spiralgehäuse. Die aus Titan gefertigten<br />

Impeller sind widerstandsfähig und erlauben geringe Fertigungstoleranzen,<br />

wodurch höhere Drehzahlen realisiert werden können.<br />

Die Luftlager überzeugen durch einen annähernd verschleißfreien<br />

Betrieb – und das ohne den Einsatz von Öl. Die Antriebswelle<br />

stabilisiert sich selbst und benötigt weder zusätzliche<br />

Energie noch Schmierstoffe. Das unterscheidet sie von herkömmlichen<br />

Magnet- und Wälzlagern. Weil keine Schmierung<br />

für die Antriebsmechanik notwendig ist, kann auf sämtliche<br />

Bauteile eines Ölkreislaufs verzichtet werden, was wiederum<br />

Platz-ersparnis bringt. Konstruktionsbedingt fallen generell<br />

keine Öl- oder Ölfilterwechsel an. Da weder Getriebe noch Ölsystem<br />

vorhanden sind, erlauben die Kompressoren der T-Baureihe<br />

einen besonders wartungsarmen Betrieb. Ein weiterer Vorteil<br />

gegenüber ölfreien Schraubenkompressoren ist der äußerst kleine<br />

Footprint. So sind die Kompressoren der T-Baureihe nur halb<br />

so groß und wiegen daher auch deutlich weniger als vergleichbare<br />

Schraubenkompressoren. Aufgrund ihrer Kompaktheit<br />

lassen sich die Allrounder einfacher in vorgesehene Betriebsräume<br />

integrieren und sparen Platz.<br />

EFFIZIENT VERDICHTEN UND KÜHLEN<br />

Permanentmagnetmotor, luftgelagerte Antriebswelle und mehrstufiges<br />

Verdichtersystem sind bei der T-Baureihe technisch optimal<br />

aufeinander abgestimmt. Verluste können so auf ein Minimum<br />

reduziert werden. Nahezu 100 Prozent der vom Kompressor<br />

angesaugten Luft werden verdichtet. Die angesaugte Luft passiert<br />

zunächst den Ansaugfilter und wird zum Teil zum Kühlen genutzt,<br />

der andere Teil wird über einen Ansaugbehälter direkt in<br />

die erste Verdichtungsstufe überführt. Die infolge der Kühlung<br />

des Motors erwärmte Luft wird nachgekühlt und dann ebenfalls<br />

für die Verdichtung genutzt. Das ist ein besonderer Vorteil gegenüber<br />

herkömmlichen Schraubenkompressoren, bei denen die<br />

Kühlluft in den Kompressorraum hineingeführt wird, sich dort<br />

erwärmt und wieder herausgeführt werden muss.<br />

Die Turbokompressoren zeichnen sich durch eine mehrstufige<br />

Verdichtung aus: Beim LPT 150 erfolgt diese zweistufig, beim<br />

T 220 dreistufig. „Durch die Dreistufigkeit beim T 220 optimieren<br />

wir die Effizienz des Verdichtungsprozesses“, sagt Lutz Knoke,<br />

Produktmanager bei Boge. „Damit reduzieren wir zum einen die<br />

Temperatur, zum anderen bleiben die mechanischen Verluste<br />

begrenzt.“ Mit den integrierten 3-Level-Frequenzumrichtern<br />

kann der Volumenstrom dabei stufenlos an den Bedarf angepasst<br />

werden. Die Multilevel-Pulsweitenmodulation des Frequenzumrichters<br />

führt zu geringeren Rotorverlusten und damit niedrigeren<br />

Rotortemperaturen. Thermische Belastungen können so<br />

zusätzlich reduziert werden.<br />

LEISER BETRIEB MIT ÖKONOMISCHEN<br />

UND ÖKOLOGISCHEN VORTEILEN<br />

Die Turbokompressoren punkten durch weitere Vorteile. So<br />

erzeugen sie beispielsweise ein deutlich leiseres Betriebsgeräusch.<br />

Während beim Einsatz ölfreier Schraubenkompressoren<br />

Schalldruckpegel von 80 dB(A) entstehen, bleiben der LPT-Kompressor<br />

mit 73 dB(A) und der T-Kompressor mit 70 dB(A) unter<br />

diesem Wert. Schallschutzmaßnahmen am Aufstellort sind somit<br />

nicht erforderlich.<br />

Anwender profitieren von einem günstigen Anschaffungspreis,<br />

niedrigen Betriebskosten und damit deutlich reduzierten Total<br />

Cost of Ownership. Boge sorgt mit dem nachhaltigen Konstruktionsprinzip<br />

sowohl für eine ökonomische als auch ökologische<br />

Entlastung. So ist es beispielsweise möglich, bis zu 80 Prozent der<br />

eingesetzten Energie in Form von Wärme zu nutzen, denn die<br />

Modelle der T-Baureihe lassen sich optional mit einer Wärmerückgewinnung<br />

ausstatten. Dafür wird kein zusätzlicher Platz<br />

benötigt, da alle Voraussetzungen serienmäßig vorhanden sind.<br />

DA DIE MOTORWELLE OHNE<br />

SCHMIERUNG AUSKOMMT,<br />

VERDICHTEN DIE DRUCKLUFT-<br />

SYSTEME KOMPLETT ÖLFREI<br />

Die Wärme aus dem Druckluftprozess wird dann an das Prozesswasser<br />

abgegeben, externe Energiequellen werden also nicht<br />

benötigt. Das Wasser erreicht Temperaturen bis 90 °C und steht<br />

anschließend für eine weitere Nutzung zur Verfügung, beispielsweise<br />

zum Heizen von Büroräumen. Führen der Ölverzicht, die<br />

hohe Energieeffizienz, die Gewichtsreduktion und damit verbundene<br />

Materialersparnis ohnehin schon zu einem niedrigen CO 2<br />

-<br />

Fußabdruck der Turbokompressoren, kann dieser somit noch<br />

weiter minimiert werden.<br />

HOHE ZUVERLÄSSIGKEIT UND<br />

PLANUNGSSICHERHEIT<br />

Die T-Baureihe ist erprobt auf ihre Betriebssicherheit und bietet<br />

höchste Zuverlässigkeit. Da weder Getriebe, Lüftermotor, noch<br />

Ölpumpe oder Schmierungssysteme verbaut sind, können diese<br />

auch nicht verschleißen. Planungssicherheit verspricht das umfassende<br />

Wartungskonzept. So gilt der Wartungsvertrag zunächst<br />

für fünf Jahre, lässt sich aber mehrmals verlängern und um einen<br />

zusätzlichen Baustein bis zum Full Service erweitern. „Kunden<br />

erhalten mit ihrem Wartungsvertrag auch eine Garantie für die<br />

Motor-Verdichter-Einheit“, erklärt Lutz Knoke. „Im Refurbishing-<br />

Programm bereiten wir die gesamte Einheit auf, anstatt sie zu<br />

verschrotten.“<br />

Bilder: Boge Kompressoren<br />

www.boge.com<br />

AUTOR<br />

Christian Schlüter, Leiter Marketing,<br />

Boge Kompressoren, Bielefeld<br />

ZUSATZINHALTE IM NETZ<br />

www.boge.com/de/turbokompressoren/<br />

www.myfactory-magazin.de <strong>MY</strong> <strong>FACTORY</strong> <strong>2024</strong>/<strong>05</strong>-<strong>06</strong> 27


BETRIEBSTECHNIK<br />

VERALTETE HALLENHEIZUNGEN AUF DUNKELSTRAHLER UMRÜSTEN<br />

WÄRMENDE STRAHLUNG<br />

Bedingt durch schlechte oder fehlende Wärmedämmung, nutzlose Stauwärme<br />

unter dem Hallendach und durch häufiges Öffnen der Tore vergeuden betagte<br />

Hallenbauten im Winter oft viel Energie. Häufige Ursache ist eine veraltete Luftheizung.<br />

Ein Lösungsvorschlag ist die Umrüstung auf Gas-Dunkelstrahler. Besonders effektiv<br />

ist die Kombination mit einer Wärmepumpe zu einem Hybridsystem.<br />

Dunkelstrahler zählen zu den wirtschaftlichsten Hallen-<br />

Heizsystemen, sagen die Anbieter. Durch den fehlenden<br />

Wärmestau im Dachbereich sind die Transmissionswärmeverluste<br />

im oberen Hallenbereich deutlich geringer<br />

als bei einer Konvektivheizung. Die langwelligen Infrarotstrahlen<br />

erwärmen nicht die Luft, sondern die Bauhülle und<br />

Einrichtung. Deren Oberflächentemperatur ist ausschlaggebend<br />

für das thermische Wohlbefinden der Mitarbeiter. Die Raumlufttemperatur<br />

lässt sich bei gleichem Wärmekomfort um zwei bis<br />

drei Kelvin niedriger fahren. „Jedes Kelvin Temperaturabsenkung<br />

der Hallenluft bedeutet eine Energieeinsparung von sechs bis<br />

sieben Prozent“, betont Christian Tüllmann, CEO des westfälischen<br />

Strahlerproduzenten Vacurant GmbH.<br />

IDEAL FÜR HOHE HALLEN<br />

Da die Wärmestrahlen nicht den Luftraum temperieren, spielt<br />

der Abstand zwischen strahlender Fläche und Arbeitsbereich<br />

keine Rolle. Großobjekte mit lichten Höhen bis zu 30 m und mehr<br />

sind deshalb für Dunkelstrahler besonders geeignet. So sind sie<br />

eine ideale Lösung beispielsweise für Produktions- und Logistikhallen.<br />

Hier kommt eine weitere Eigenschaft der Strahlungsheizung<br />

zur Geltung: Wenn die Tore aufgehen, entweicht die<br />

Wärme nicht auf einen Schlag, denn sie ist in der Bauhülle und in<br />

der Einrichtung gespeichert. Mit Einzelstrahlern lassen sich die<br />

Torbereiche effektiv abschirmen. Vorteilhaft ist ferner die schnelle<br />

Verfügbarkeit mit kurzen Aufheizzeiten. „Eine willkommene<br />

Eigenschaft bei Schichtbetrieb oder temporärer Hallennutzung“,<br />

ergänzt CEO Tüllmann.<br />

VARIABLE ZONIERUNG<br />

Strahlungsheizungen in Gewerbebauten sind meist als erd- oder<br />

biogasbefeuerte Dunkelstrahler ausgeführt. Die Geräte lassen<br />

sich auch auf Wasserstoff umrüsten. Die vollautomatischen Gasbrenner<br />

arbeiten ein- oder mehrstufig oder gleitend. Die Wärme-<br />

28 <strong>MY</strong> <strong>FACTORY</strong> <strong>2024</strong>/<strong>05</strong>-<strong>06</strong> www.myfactory-magazin.de


01<br />

Steig- und<br />

GerüstSysteme<br />

Ihr Partner<br />

für ...<br />

Leitern & Tritte<br />

01 Einrohrstrahler im Dachbereich<br />

einer Lagerhalle<br />

02 Vacurant-CEO Christian Tüllmann:<br />

„Optimal ist die Kombination mit<br />

Wärmepumpen“<br />

02<br />

abgabe geschieht über Rohrstränge oder<br />

-schleifen, die zugleich die Brennkammern<br />

sind. Darüber liegende Reflektoren richten<br />

die Wärmestrahlung nach unten. Verteilungsverluste<br />

entfallen.<br />

Weit verbreitet sind dezentrale Anlagen mit<br />

direkt befeuerten Einzelstrahlern, weil sie<br />

die Temperatur-Zonierung vereinfachen – so<br />

durch Zu- und Abschalten von Gerätegruppen<br />

oder die direkte Ansteuerung der einzelnen<br />

Strahler. Mit einer digitalen Regelung<br />

werden moderne Dunkelstrahler überwacht<br />

und nach einem Nutzungsprogramm gesteuert,<br />

fallweise von der Gebäudeleittechnik.<br />

Vacurant offeriert hierfür die Vacutronic-<br />

Regelung. Sie errechnet unter anderem den<br />

günstigsten Einschaltzeitpunkt durch Innenund<br />

Außentemperaturfühler. Für manuelle<br />

Eingriffe und die Visualisierung der Anlage<br />

genügt ein handelsüblicher PC. Schichtzeiten<br />

beispielsweise lassen sich programmieren.<br />

Alternativ gibt es für die Anlagen-<br />

Bedienung ein Touch-Panel mit benutzerfreundlicher<br />

Menüführung. Serielle Schnittstellen<br />

erlauben die Einbindung der Heizung<br />

in die Gebäudeautomation und den Datenaustausch<br />

mit anderen Gewerken, so mit der<br />

Licht-, Tor- und Jalousiensteuerung.<br />

HYBRIDSYSTEM MIT<br />

WÄRMEPUMPEN<br />

Gasbefeuerte Dunkelstrahler allein sind indes<br />

in neuen Bauvorhaben nach dem GEG<br />

(Gebäude-Energie-Gesetz) nicht mehr zulässig.<br />

Der Gesamt-Energiebedarf des Gebäudes<br />

muss vielmehr zu mindestens 65 Prozent<br />

durch regenerative Quellen gedeckt werden.<br />

Das soll den Gasverbrauch minimieren und<br />

den CO2-Fußabdruck des Gebäudes verbessern.<br />

Vacurant hat entsprechend reagiert und<br />

ein ausgeklügeltes Hybridsystem entwickelt:<br />

Dunkelstrahler plus reversible Wärmepumpen.<br />

Bei diesem Lösungsvorschlag übernehmen<br />

Wärmepumpen die Grundlast. Sie<br />

laufen praktisch ununterbrochen. Bei hohen<br />

Lastanforderungen werden deckenmontierte<br />

Dunkelstrahler zugeschaltet. Das geschieht<br />

bei kalter Witterung, wenn die Wärmepumpe<br />

ohnehin mit schlechtem Wirkungsgrad arbeitet.<br />

Das Verfahren bietet sich unter anderem<br />

für betagte Hallenbauten an, bei denen eine<br />

alte Warmluftheizung ersetzt werden muss.<br />

Die zur Anwendung kommenden Wärmepumpen<br />

werden als betriebsfertig vormontierte<br />

Rooftop-Module auf das Hallendach<br />

montiert. Es müssen lediglich die Kabelverbindungen<br />

für die Stromversorgung und<br />

Datenkommunikation hergestellt werden;<br />

das geschieht per Steckverbindungen. Die<br />

Modultechnik kommt dem modernen Systembau<br />

mit kurzen Taktzeiten entgegen.<br />

Bilder: Vacurant GmbH<br />

www.vacurant.de<br />

AUTOR<br />

Peter Göhringer, pg relations,<br />

Wissembourg<br />

ZUSATZINHALTE IM NETZ<br />

bit.ly/4a6UsLY<br />

SteigLeitern<br />

PSAgA<br />

INSPECT<br />

Prüfservice<br />

Zugangslösungen<br />

KRAUSE-Werk<br />

GmbH & Co. KG<br />

www.krause-systems.de/mf<br />

FahrGerüste<br />

PrüfService


BETRIEBSTECHNIK<br />

01 02<br />

01 Blick auf die zentrale<br />

Sauganlage<br />

02 So einfach geht Saugen<br />

mit einer zentralen Anlage: den<br />

Schlauch in den Saugstutzen<br />

stecken, und die Reinigung<br />

kann beginnen<br />

ZENTRALE SAUGANLAGE BEI DER HANDHABUNG VON TITANDIOXID<br />

PIGMENTE SAUBER ABFÜLLEN<br />

Weiß ist die dominierende Farbe überall dort,<br />

wo Titandioxid hergestellt, abgefüllt und<br />

verarbeitet wird – schließlich handelt es sich<br />

um ein Pigment, das z.B. in Farben und Lacken<br />

oder auch in Kosmetika für die weiße Farbgebung<br />

sorgt. Ein Unternehmen, das Titandioxid<br />

verarbeitet, setzt auf eine Absauganlage<br />

mit vier Saugstellen, um Produktionsanlagen<br />

und Böden sauber zu halten.<br />

Der Kunde des Industriesauger-Spezialisten Ruwac lagert<br />

das frisch produzierte Titandioxid in Silos und füllt es<br />

von dort je nach Kundenwunsch in Big Bags und Säcke<br />

ab. Dass dabei auch Pulver in die Umgebung gelangt,<br />

lässt sich bei diesen Mengen kaum vermeiden. Denn beim Abfüllen<br />

wird Luft verdrängt, die das feine Pulver mitreißt. Diese<br />

pulverhaltige Luft saugt man direkt beim Abfüllprozess ab – mit<br />

gutem Erfolg. Das Unternehmen verfolgt aber das Ziel, die Staubemissionen<br />

noch weiter zu verringern und projektierte in Zusammenarbeit<br />

mit Ruwac eine weitere Absauganlage.<br />

Die neue Anlage wurde als reine Reinigungsanlage, d.h. nicht<br />

für die Inline-Absaugung, geplant – mit dem Ziel, dass das Personal<br />

nicht mehr fegen muss und damit Staub aufwirbelt. Im<br />

Umfeld der TiO 2<br />

-Abfüllung stehen jetzt vier Absaugstellen zur<br />

Verfügung, um die Abfüllanlagen und die Big Bags abzusaugen<br />

und vor allem den Boden zu reinigen. Der Anwender muss nur<br />

den Schlauch in den Saugstutzen stecken, und der Saugvorgang<br />

kann starten. Bei der Installation der Anlage wurden mehrere<br />

hundert Meter Rohrleitung verlegt. Ein drehzahlgeregeltes<br />

40-kW-Radialgebläse stellt bedarfsgerecht die nötige Leistung<br />

bereit – je nachdem, wie viele Saugstellen gerade aktiv sind. Alle<br />

vier Saugstellen können gleichzeitig in Betrieb sein.<br />

GUTE GRÜNDE FÜR EINE STATIONÄRE ANLAGE<br />

Warum hat sich der Kunde auf Empfehlung von Ruwac für eine<br />

stationäre Anlage entschieden und nicht für mehrere mobile<br />

Industriesauger? Ein Grund: Das Sammeln des Sauggutes läuft<br />

deutlich systematischer und effizienter ab, als es bei dezentralen<br />

mobilen Saugern der Fall wäre. Gesammelt wird es in einem Big<br />

Bag, dessen Gewicht eine Wägezelle erfasst. Der Anwender kann<br />

Grenzwerte in drei Stufen einstellen und erhält so rechtzeitig eine<br />

Meldung, wenn der Big Bag ausgetauscht werden muss. Außerdem<br />

sorgt ein Sensor dafür, dass während des Behältertauschs<br />

der Austrag gestoppt wird – ein sinnvolles Sicherheitsmerkmal,<br />

das sich bei derartigen Anlagen leicht verwirklichen lässt.<br />

Die bedarfsgerechte und deshalb energieeffiziente Leistungsregelung<br />

des Radialgebläses ist ein weiterer Pluspunkt, ebenso<br />

die Möglichkeit der Ferndiagnose. Die Ruwac-Techniker können<br />

bei Bedarf von Melle aus die Anlage steuern, um z.B. Anpassungen<br />

an der Fahrweise der Anlage vorzunehmen oder die Betriebstechnik<br />

des Anwenders mit Ferndiagnose bei der Störungsbeseitigung<br />

zu unterstützen.<br />

Die zentrale Sauganlage arbeitet zur vollen Zufriedenheit des<br />

Anwenders, der einmal im Jahr Messungen der Luftqualität im<br />

Anlagenumfeld durchführen lässt – mit gutem Erfolg. Aber weil<br />

es auch bei guten Ergebnissen noch Verbesserungspotenzial gibt,<br />

steht demnächst eine Erweiterung der Absauganlage an. Geplant<br />

sind zusätzliche Anschlüsse im Verladebereich, damit die Big<br />

Bags mitsamt Palette vor dem Verladen nicht mehr mit Druckluft<br />

abgeblasen werden müssen, um sauber auf den Lkw zu kommen.<br />

Künftig werden sie abgesaugt und der feine Staub somit nicht<br />

verwirbelt, sondern aus der Umgebung entfernt. Auch das – die<br />

Möglichkeit der Erweiterung oder des Umbaus – ist ein Vorteil<br />

von stationären Absauganlagen, vor allem wenn sie wie bei<br />

Ruwac nach dem Baukastenprinzip konstruiert sind.<br />

Bilder: Ruwac Industriesauger<br />

www.ruwac.de<br />

30 <strong>MY</strong> <strong>FACTORY</strong> <strong>2024</strong>/<strong>05</strong>-<strong>06</strong> www.myfactory-magazin.de


BETRIEBSTECHNIK<br />

NEUE BEHÄLTERPUMPEN FÜR SCHMIER-, KLEB- UND DICHTSTOFFE<br />

Dopag hat eine neue, modular aufgebaute Reihe an Behälterpumpen für das<br />

Fördern von Schmierstoffen, Kleb- und Dichtstoffen entwickelt. Die leistungsstarken,<br />

doppeltwirkenden Kolbenpumpen fördern das Material direkt,<br />

effizient und ohne Lufteinschlüsse aus dem Originalgebinde. Die Baureihe<br />

zeichnet sich durch ihre hohe Bedienerfreundlichkeit und durch maximale<br />

Flexibilität in der Konfiguration aus. Die Baureihe besteht aus den Produktlinien<br />

lubriLine (LL) für Schmierstoffe und glueLine (GL) für Kleb- und Dichtstoffe.<br />

Die Pumpen sind in drei Ausführungen für die typischen Behältergrößen<br />

30, 80 und 200 Liter verfügbar. Dabei bleibt der Grundaufbau immer<br />

gleich. Die weiteren Komponenten sind je nach Kundenanforderung individuell<br />

konfigurierbar. Es kann zwischen einer benutzerfreundlichen 2-Hand-Bedienung<br />

mit zusätzlichen Sicherheits-Features und einer 1-Hand-Blocksteuerung<br />

gewählt werden. Zusätzlich kann die Pumpe mit verschiedenen Optionen<br />

wie Filtern, Sperrflüssigkeitsbehältern, Entlüftungs- oder Homogenisierungseinheiten<br />

und Modulen zur externen Ansteuerung oder Überwachung<br />

ausgestattet werden. Zum Einsatz kommen die Behälterpumpen in allen<br />

dosiertechnischen Anwendungen in der Industrie, etwa beim Befetten und<br />

Ölen in der Automobilindustrie oder beim Verkleben von Komponenten in<br />

der Haushaltsgerätefertigung. Sie sind als zentrale Materialzuführungssysteme und als individuelle Zuführungssysteme<br />

geeignet. Um eine kontinuierliche Materialzufuhr beim Gebindewechsel zu gewährleisten, sind die Pumpen als Tandemversion<br />

erhältlich. Eine zuverlässige und sichere Produktion ist damit zu jeder Zeit sichergestellt.<br />

www.dopag.de<br />

SICHER STEHEN – AUCH WENN’S MAL LÄNGER DAUERT<br />

Der Steigtechnikspezialist Hymer erweitert sein Portfolio um die neue Plattformleiter<br />

ProTect C 8383. Auf der umlaufend gesicherten und großflächigen Plattform am oberen Ende<br />

der Leiter können Wartungs- oder Montagearbeiten sicher erledigt werden, da sie über den<br />

gesamten Arbeitszeitraum sicheres und ergonomisches Stehen gewährleistet. Die Plattformleiter<br />

ermöglicht TRBS-konformes Arbeiten und verfügt dementsprechend statt Sprossen<br />

über 80 mm tiefe Stufen in allen Ausführungen (2 bis 6 Stufen). Sie gewähren einen sicheren<br />

Aufstieg zu einer großflächigen Plattform (500 × 424 mm), die genügend Platz bietet, um<br />

auch längere oder gefahrenträchtige Montagearbeiten sicher durchzuführen. Die Standfläche<br />

ist zusätzlich mit einer umlaufenden Absturzsicherung umwehrt. So stehen die Beschäftigten<br />

sicher auf der Plattform und haben beide Hände frei für jegliche Tätigkeiten in der Höhe.<br />

Auch anstrengende Überkopfarbeiten lassen sich problemlos bewältigen. Dabei steht die<br />

Plattformleiter kipp- und standsicher dank zwei Klappauslegern am Stützteil. In der längsten<br />

Ausführung wiegt die Leiter gerade einmal 19 kg und ist dank ihrer Kipprollen gut zu<br />

transportieren. Am Stützteil ist sie strebenfrei, sodass sie fast überall problemlos aufgestellt<br />

werden kann. Bei den Varianten mit Ablageschale sind zudem Werkzeuge und Kleinteile<br />

jederzeit zur Hand.<br />

www.hymer-steigtechnik.de<br />

Mehr Platz<br />

Mit Ideen und Zuverlässigkeit für<br />

Ihren Erfolg: Der KASTOecostore<br />

Mehr Flexibilität: Hohe Lagerdichte<br />

auf kleinstem Raum<br />

Mehr Effizienz: Direkter Zugriff<br />

ohne zusätzliche Hubmittel<br />

Mehr Verantwortung: Sicheres<br />

Arbeiten auf ergonomischer Höhe<br />

www.kasto.com


INTRALOGISTIK<br />

01<br />

MODULARE SICHERHEITSLÖSUNGEN FÜR MEHR PRODUKTIVITÄT<br />

AUTONOMER WARENFLUSS –<br />

EFFIZIENT UND SICHER<br />

Mobile Plattformen wie fahrerlose Transportsysteme (FTS) tragen wesentlich zu effizienten<br />

Abläufen in Produktion und Logistik bei. Dabei gilt es, Mensch und FTS vor Kollisionen<br />

zu schützen sowie Stillstandzeiten zu vermeiden. Diese Aufgabe wird umso komplexer,<br />

wenn FTS „mehr können“ – das heißt: je nachdem, ob es sich um spurgebundene oder frei<br />

navigierende handelt. Welche Sicherheitslösung ist also jeweils die passende?<br />

Die räumliche, statische Trennung zwischen Mensch und<br />

Maschine sorgt traditionell für Sicherheit in Fabrikhallen.<br />

In modernen Industrieumgebungen ersetzen<br />

heute jedoch flexible Produktionsprozesse starre.<br />

Produktionslinien müssen sich daher vor allem durch Flexibilität<br />

auszeichnen. Vor diesem Hintergrund wird der Einsatz von FTS<br />

immer notwendiger, insbesondere wenn sie als Autonomous<br />

Mobile Robots (AMR) zunehmend autonomer, flexibler und<br />

weniger abhängig von der festen Infrastruktur sind, in der sie betrieben<br />

werden. Mit diesem Wandel müssen sich auch die Sicherheitskonzepte<br />

ändern, damit dort, wo sich die Arbeitsräume von<br />

Mensch und Maschine überkreuzen, keine Unfälle passieren und<br />

Waren reibungslos, ohne Stillstandzeiten fließen. Wie lassen sich<br />

also Produktivität und Sicherheit in der mobilen Robotik bestmöglich<br />

vereinen? Der Automatisierungsexperte Pilz etwa setzt<br />

bei seinen sicheren Lösungen für einen effizienten Warenfluss<br />

auf Modularität – bis hin zur Echtzeit-Lokalisierung aller Teilnehmer<br />

der Intralogistik und deckt damit alle Arten von FTS-<br />

Anwendungen ab.<br />

DER SPUR SICHER FOLGEN<br />

Einfache, spurgebundene fahrerlose Transportfahrzeuge (FTF)<br />

folgen auf ihrem Weg, beispielsweise von einer Maschine zum<br />

ANFORDERUNGEN AN DEN SICHEREN BETRIEB MOBILER PLATTFORMEN<br />

In einem Podcast berichtet Jürgen Bukowski, Senior Engineer im Globalen Services Team von Pilz, welche neuen<br />

Anforderungen in der aktuellen FTS Norm ISO 3691-4 und der Maschinenverordnung zur Sicherheit und Integration<br />

von FTS beschrieben sind und wie diese in der Praxis umgesetzt werden können.<br />

www.pilz.com/de-DE/company/news/podcast<br />

32 <strong>MY</strong> <strong>FACTORY</strong> <strong>2024</strong>/<strong>05</strong>-<strong>06</strong> www.myfactory-magazin.de


INTRALOGISTIK<br />

02<br />

01 Mit der ganzheitlichen Betrachtung einer für den Anwendungsfall<br />

maßgeschneiderten FTS-Lösung, dem Verständnis für die konkrete<br />

Anwendung und dem normativen Rahmen lassen sich Sicherheit und<br />

Produktivität am besten in Einklang bringen<br />

02 Zur Pilz-Komplettlösung gehören der Sicherheitslaserscanner<br />

PSENscan (links), das modulare Sicherheitsrelais myPNOZ (rechts)<br />

sowie die Industrial Firewall SecurityBridge (hinten)<br />

Warenlager, Markierungen im Boden. Sind Hindernisse auf<br />

dieser Spur, wie Paletten, müssen die FTF laut ISO 3691-4 „Flurförderzeuge<br />

– Sicherheitstechnische Anforderungen und Verifizierung<br />

– Teil 4: Fahrerlose Flurförderzeuge und ihre Systeme“<br />

entsprechend ihrer Geschwindigkeit definierte Warn- und<br />

Sicherheitszonen einhalten. Gerät ein Mensch in die Warnzone<br />

oder nähert sich das FTF einem Gegenstand bzw. Hindernis,<br />

dann verringert es seine Geschwindigkeit oder warnt den<br />

Menschen optisch und akustisch vor einer drohenden Kollision.<br />

Wird die Sicherheitszone verletzt, stoppt das FTF sicher.<br />

Für die technische Umsetzung der Sicherheit an den Fahrzeugen,<br />

wie etwa die Überwachung der Zonen, kommen Sicherheitssensoren<br />

und -steuerungen zum Einsatz. Sicherheits-Laserscanner,<br />

wie beispielsweise PSENscan von Pilz, übernehmen eine solche<br />

Absicherung und bieten im Vergleich zu Lösungen mit Lichtgittern<br />

eine barrierefreie, produktivere Flächenüberwachung für<br />

den Kollisionsschutz. Im Verbund mit einem Sicherheitsrelais als<br />

Auswerteeinheit kommt das FTF im Gefahrenfall sicher zum Halt.<br />

Sollen darüber hinaus noch weitere Sicherheitsfunktionen wie<br />

Not-Halt abgedeckt werden, kann dies mit einer flexibel anpassbaren<br />

Auswerteeinheit umgesetzt werden. myPNOZ, ein modulares<br />

Sicherheitsrelais ab Losgröße 1 von Pilz, ermöglicht es Anwendern,<br />

aus einer Vielzahl an Variationsmöglichkeiten eine bedarfsgerechte<br />

individuelle Sicherheitslösung zusammenstellen.<br />

SICHERE AUTOMATISIERUNG KOMPLEXER AMR<br />

Frei navigierende mobile Plattformen – AMR – können um Hindernisse<br />

oder Personen herumfahren, ohne zu stoppen. Die<br />

benötigten Sicherheitsfunktionen sind daher komplexer. Gerade<br />

bei Kurvenfahrten muss der AMR zwischen mehreren Schutzzonen<br />

umschalten können. Sichere Sensorik wie Sicherheits-<br />

Laserscanner erfassen permanent die Umgebung, damit sich die<br />

Navigation frei umsetzen lässt. Die Navigationsdaten können beispielsweise<br />

direkt über UDP-Schnittstellen zum Roboterbetriebssystem<br />

oder zur Software-Bibliothek (wie der C++-Bibliothek<br />

oder ROS (Robot Operating System)) ausgelesen werden.<br />

Anwender können diese Daten für ihren eigenen SLAM (Simultaneous<br />

Localisation and Mapping)-Algorithmus nutzen. So können<br />

Umgebungskarten für die Navigation erstellt werden, dank<br />

derer die mobile Plattform Hindernissen ausweichen kann. Die<br />

bis zu 70 Schutzfelder des Sicherheits-Laserscanners von Pilz lassen<br />

z.B. eine solche dynamische Schutzfeldanpassung zu: Bei hoher<br />

Geschwindigkeit sind diese Schutzzonen ausgedehnter, um<br />

Hindernisse frühzeitig zu erkennen. Bei langsamen Geschwindigkeiten<br />

entsprechend kürzer, um möglichst keine Stillstände zu<br />

generieren. So bewegt sich das frei navigierende FTF effizient.<br />

Der Sicherheits-Laserscanner ist bei der sicheren Automatisierung<br />

von AMR aber nur eine Komponente der Sicherheitslösung.<br />

Denn die Komplexität der Schutzzonen verlangt nach mehr Parametriermöglichkeiten,<br />

auch von der Sicherheitssteuerung in der<br />

Lösung. Mit einer konfigurierbaren, modular aufgebauten Kleinsteuerung<br />

wie PNOZmulti 2 von Pilz lassen sich über deren<br />

Motion Monitoring Modul eine oder zwei Achsen (pro Modul)<br />

überwachen. Im Konfigurationstool PNOZmulti Configurator<br />

wird hierfür mittels Software-Bausteinen ein eigenständiges<br />

Modulprogramm parametriert. Damit lässt sich die entsprechende<br />

Zone des PSENscan mit nur einigen Klicks umsetzen.<br />

SMARTER FLOTTENMANAGER<br />

Neben passenden Sicherheitslösungen können auch Softwarelösungen<br />

für das Flottenmanagement dafür sorgen, dass FTS<br />

reibungslos von A nach B kommen. In Kooperation mit dem<br />

Experten für Materialfluss-Automatisierung NAiSE bietet Pilz<br />

den weltweit ersten Verkehrs- und Auftragsmanager für alle Teilnehmer<br />

in der Intralogistik an – für den Menschen sowie für Flurförderzeuge.<br />

Und das für FTS und Gabelstapler herstellerübergreifend.<br />

Mittels Sensorinfrastruktur und intelligenter sowie integrierter<br />

und Kommunikation analysiert der Verkehrs- und Auftragsmanager<br />

NAiSE Traffic in Echtzeit den Verkehrs- und<br />

Warenfluss in Intralogistikanwendungen. Damit steht Betreibern<br />

eine ganzheitliche herstellerunabhängige Materialfluss-Automatisierungslösung<br />

zur Verfügung. Staus, Engpässe oder Unfälle<br />

werden vermieden. Dies erhöht die Sicherheit und optimiert die<br />

Verkehrssteuerung – für mehr Transparenz, Effizienz und Produktivität<br />

in Produktion und Logistik.<br />

FAZIT<br />

Jede mobile Anwendung sollte individuell betrachtet und je nach<br />

Anforderung das passende Sicherheitskonzept realisiert werden.<br />

Flexible Lösungen tragen zu mehr Safety und Security bei und<br />

gewährleisten fließende und damit effiziente Abläufe in der<br />

Intralogistik – von der Absicherung am FTF selbst bis hin zur<br />

überwachenden Softwarelösung mit Sensorinfrastruktur.<br />

Bilder: Pilz<br />

www.pilz.de<br />

AUTOR<br />

Dr. Manuel Schön, Produktmanager<br />

Robotik, Pilz GmbH & Co. KG, Ostfildern<br />

ZUSATZINHALTE IM NETZ<br />

bit.ly/3TWQAXf<br />

www.myfactory-magazin.de <strong>MY</strong> <strong>FACTORY</strong> <strong>2024</strong>/<strong>05</strong>-<strong>06</strong> 33


INTRALOGISTIK<br />

SMARTE DIGITALISIERUNGSLÖSUNG FÜR DEN MITTELSTAND<br />

HERSTELLERÜBERGREIFENDES<br />

GERÄTE-MONITORING<br />

Die IoT-Lösung Expresso Connect soll kleinen<br />

und mittelständischen Unternehmen den<br />

ebenso kostengünstigen wie einfachen Einstieg<br />

in die Digitalisierung ermöglichen. Das<br />

leicht implementierbare System macht die<br />

Einsparpotenziale intralogistischer Abläufe<br />

werksübergreifend transparent.<br />

Die Entwicklung und Herstellung innovativer Geräte und<br />

Anlagen für die Förder-, Transport- und Handhabungstechnik<br />

gehört seit Jahrzehnten zu den Kernkompetenzen<br />

des Kasseler Unternehmens Expresso. Basierend<br />

auf dem dabei gewonnenen Know-how zu den Aspekten der<br />

modernen Logistik und Intralogistik haben die Spezialisten des<br />

Geschäftsbereichs Service & Digital Solutions nun die IoT-<br />

Lösung Expresso Connect realisiert. Dabei handelt es sich um<br />

ein modulares und an viele verschiedene Anforderungen adaptierbares<br />

Gateway, das darauf ausgelegt ist, vor allem KMU einen<br />

einfachen und kostengünstigen Einstieg in die Digitalisierung<br />

ihrer Prozesse und Anlagen zu ermöglichen.<br />

Im Prinzip beruht es auf der systematischen Erfassung und<br />

Übermittlung der digitalen und analogen Informationen aller<br />

technischen Einheiten an ein zentrales Datenportal und deren<br />

Analyse, Dokumentation und Visualisierung auf einem Dashboard.<br />

Dies kann unabhängig von bestehenden Netzwerken<br />

sowie fabrikatsunabhängig und werksübergreifend geschehen.<br />

„Der große Vorteil ist, dass der gesamte Datenverkehr in Expresso<br />

Connect völlig autark und unabhängig vom Netzwerk des Kunden<br />

abläuft – das ist ein erhebliches Sicherheitsplus für den Anwender“,<br />

sagt Jan-Peter Schulz, der Bereichsleiter von Service & Digital<br />

Solutions. Bedient wird das System am PC, Tablet oder Handy.<br />

IDEALE EINSTEIGERLÖSUNG<br />

DA DIE IOT-LÖSUNG ALS OFFENES<br />

SYSTEM KONZIPIERT IST, IST<br />

IHR EINSATZ NICHT AN FABRIKATE<br />

ODER MARKEN GEBUNDEN<br />

Die hohe Flexibilität und ihre einfache Struktur machen diese<br />

IoT-Lösung vor allem für solche KMU attraktiv, die den Einstieg in<br />

die Digitalisierung bislang gescheut haben. Der Installationsaufwand<br />

ist minimal, das gesamte Datenmanagement erfolgt weitgehend<br />

automatisiert und der Anwender muss sich nicht in komplexe<br />

Software einarbeiten. Die Anbindung aller intralogistischen<br />

Systemeinheiten, die von Expresso Connect berücksichtigt<br />

werden sollen – z.B. Ladebrücken, Tore, Warenträger, Flurförderzeuge<br />

oder Transportwagen – erfolgt über kompakte Erfassungsmodule,<br />

die alle technisch relevanten Betriebsdaten über den<br />

drahtlosen 4G LTE-Standard an einen von Expresso bereitgestellten<br />

Zentralserver übermitteln. Mit der Auswerte- und Visualisierungs-Software<br />

auf seinem Desktop oder mobilen Endgerät hat<br />

der Anwender darauf jederzeit direkten Zugriff. Das bedeutet<br />

konkret: Er kann Informationen über die aktuellen Betriebszustände<br />

aller in Expresso Connect eingebundenen Geräte, Anlagen,<br />

Fahrzeuge, Behälter etc. abrufen, einsehen und bewerten.<br />

34 <strong>MY</strong> <strong>FACTORY</strong> <strong>2024</strong>/<strong>05</strong>-<strong>06</strong> www.myfactory-magazin.de


01 02<br />

GEFAHRSTOFFE?<br />

MACHEN MIR<br />

KEINE SORGEN!<br />

Unsere Vision Zero beschreibt das Ziel,<br />

Unfälle und Krankheiten durch Gefahrstoffe<br />

auf Null zu reduzieren.<br />

Mit DENIOS als Partner für die Gefahrstofflagerung<br />

erhalten Sie das Expertenwissen,<br />

hochwertige Produkte und erstklassigen<br />

Service, um dieses Ziel zu<br />

erreichen.<br />

01 Expresso Connect ist ein modulares,<br />

adaptierbares System; die Anbindung von<br />

Ladebrücken, Toren, Warenträgern, Flurförderzeugen<br />

und anderen intralogistischen Systemen<br />

erfolgt über kompakte Erfassungsmodule<br />

02 Das IoT-System konnte seine Leistungsfähigkeit<br />

bereits u.a. bei der Digitalisierung<br />

logistischer Verladeprozesse unter Beweis stellen<br />

Typische Einsatzbereiche sind die Fernüberwachung<br />

von Maschinen mittels Sensoren,<br />

die Kontrolle von automatisierten Prozessen<br />

in Logistik und Produktion, die Visualisierung<br />

spezieller Betriebs- und Prozessparameter,<br />

die Visualisierung und Echtzeitanalyse<br />

von Daten zum Condition Monitoring sowie<br />

Grenzwertüberwachungen, Zustandsabfragen<br />

sowie Verbrauchsmessungen. Auf der<br />

Grundlage der gewonnenen Daten lassen<br />

sich dann auch Energieverbräuche analysieren,<br />

CO 2<br />

-Emissionen bilanzieren sowie Wartungszyklen<br />

optimieren, Maschinenausfälle<br />

vermeiden und Stillstandzeiten reduzieren.<br />

„Bei alledem unterstützt unsere Digitalisierungslösung<br />

durch vordefinierte Sensor-<br />

Module die einfache Anbindung, Installation<br />

und Inbetriebnahme der Expresso-Connect-<br />

Boxen im Plug-and-Play-Verfahren“, betont<br />

Jan-Peter Schulz.<br />

VIELSEITIG EINSETZBAR<br />

Zu den ersten Unternehmen, die Expresso<br />

Connect in Betrieb genommen haben, gehört<br />

ein europäischer Lebensmittel-Hersteller. Er<br />

nutzt die IoT-Lösung zur nachträglichen Digitalisierung<br />

von Bestandsanlagen in verschiedenen<br />

Abteilungen und Werken. An anderer<br />

Stelle konnte Expresso Connect seine Leistungsfähigkeit<br />

bei der Digitalisierung logistischer<br />

Verladeprozesse unter Beweis stellen.<br />

Über die Vorteile bei der Dokumentation der<br />

Lkw-Zuordnung und -Sicherung sowie der<br />

Torauslastung hinaus ließ sich über das<br />

System ein erheblicher Mehrwert durch die<br />

Reduzierung der Verluste an Heizwärme beim<br />

Verladen von Lkw und an Wechselbrücken generieren.<br />

Nach der Auswertung der erfassten<br />

Daten und einer Optimierung der Verladeabläufe<br />

wurden die Toröffnungszeiten so angepasst,<br />

dass sich Energieeinsparungen bis zu<br />

25 Prozent errechnen ließen.<br />

Weitere Anwendungsmöglichkeiten liegen<br />

z.B. im Bereich Produktionslogistik durch die<br />

Digitalisierung der Nutzungsdaten von Flurförderzeugen.<br />

Da die IoT-Lösung als offenes<br />

System konzipiert ist, ist ihr Einsatz nicht an<br />

Fabrikate oder Marken gebunden. Und da sie<br />

mit einer vollständigen eigenen Datenübertragung<br />

arbeitet, lässt sie sich auch unabhängig<br />

und parallel zu bestehenden Unternehmens-<br />

Netzwerken installieren.<br />

Bilder: Expresso Deutschland<br />

www.expresso.de<br />

AUTOR<br />

Julius Moselweiß, Freier Fachjournalist,<br />

Darmstadt<br />

ANWENDUNGSBEISPIEL<br />

Mit Expresso Connect lässt sich<br />

auswerten, wie oft und wie lange ein<br />

Verladetor pro Beladung geöffnet ist.<br />

Dadurch lassen sich Prozesse optimieren<br />

und Wärmeverluste durch überlange<br />

Verladevorgänge oder Toröffnungszeiten<br />

reduzieren. Darüber hinaus<br />

wird eine optimale Torwartung und<br />

-belegung möglich, weil alle Öffnungs-/<br />

Schließzyklen dokumentiert werden<br />

und erkennbar wird, welche Tore am<br />

häufigsten frequentiert sind. Das erhöht<br />

die Effizienz der Verladevorgänge.<br />

Besuchen Sie uns!<br />

Achema | 10.-14.<strong>06</strong>.24 | Frankfurt<br />

Halle 4 | Stand J8<br />

www.denios.de/<br />

gefahrstofflagerung


INTRALOGISTIK<br />

EINHEITLICHE SIGNALGEBUNG<br />

VON MOBILEN ROBOTERN<br />

Um die Sicherheit und Akzeptanz bei Mitarbeitenden<br />

im Umgang mit mobilen Robotern<br />

zu erhöhen, hat der VDMA-Fachverband<br />

Fördertechnik und Intralogistik eine neue<br />

Handlungsempfehlung für einheitliche<br />

Signale der Fahrzeuge herausgegeben. Die<br />

von Herstellern bislang individuell gestaltete<br />

Signalgebung für gleiche Fahrsituationen<br />

sorgt bei Mitarbeitenden<br />

oft für<br />

Unsicherheit und<br />

mangelnde Akzeptanz<br />

der Fahrzeuge.<br />

„Für ein sicheres und<br />

reibungsloses<br />

Miteinander von<br />

Fahrzeugen und<br />

Menschen sind<br />

eindeutige und<br />

einheitliche Signale<br />

wichtig. Die nun<br />

erarbeiteten Vorschläge sind ein erster Schritt<br />

und geben Fahrzeugherstellern validierte<br />

Empfehlungen“, sagt Andreas Scherb, Fachabteilung<br />

Fahrerlose Transportsysteme im<br />

VDMA-Fachverband Fördertechnik und<br />

Intralogistik. Die Broschüre steht unter<br />

bit.ly/3GiqIOT zum Download bereit.<br />

Bild: STILL GmbH<br />

www.vdma.org<br />

FARBIGE SCHILDER BESCHLEUNIGEN PROZESSE<br />

BEI CHEMIELIEFERANTEN<br />

Im Zuge der Umstellung ihres ERP-<br />

Systems hat die Möller Chemie ihre<br />

Blocklager in Steinfurt mit barcodieren<br />

Schildern von ONK kennzeichnen<br />

lassen. Dies war die Voraussetzung,<br />

um die unterschiedlichen Lagerplätze<br />

einzuteilen und Ein- sowie Umlagerungen<br />

digital erfassen zu können.<br />

Damit sich die verschiedenen Lagerbereiche<br />

schon von weitem schnell<br />

unterscheiden lassen, sind die von der<br />

Hallendecke abgehängten Schilder in<br />

Farbe gehalten: Ein roter Hintergrund<br />

weist Sperrlager aus, ein gelber<br />

Bereitstellungszonen und ein blauer steht für Produktionsbereiche.<br />

Die Barcodes auf den Schildern wurden in der größtmöglichen Schrift<br />

aufgedruckt, um eine maximale Reichweite für die Long-Range-Scanner<br />

zu erzielen. Um die Lesbarkeit für Mitarbeiter und Scanner noch<br />

zu erhöhen, sind die aufgedruckten Barcodes mit retroreflektierender<br />

Spezialfolie überzogen und die Schilder oben in einem 90-Grad-Winkel<br />

abgekantet. Dadurch hängen sie nicht senkrecht über den Stellplätzen,<br />

sondern abgewinkelt. Um die Schilder von den rund sechs<br />

Meter hohen Hallendecken abzuhängen, hat das Montageteam von<br />

ONK zunächst stark haftende Magneten angebracht. In die Ösen der<br />

Magnete eingehängt sind Knotenketten. Am unteren Ende der Ketten<br />

wiederum sind Aluschienen mit Lochleisten befestigt. Darin<br />

eingehängt sind die vorgebohrten Schilder mittels Drahtspangen.<br />

Sie „schweben“ in rund vier Meter Höhe über dem Boden.<br />

Bild: Möller Chemie<br />

www.onk.de<br />

NEUES LEBEN FÜR EIN VERSCHIEBEREGAL<br />

Eine 17 Jahre alte Verfahrregalanlage bei thyssenkrupp Materials Hungary konnte<br />

durch Retrofit wieder auf den aktuellen Stand der Technik gebracht werden. Ohra<br />

tauschte verschlissene mechanische Teile aus und modernisierte die gesamte<br />

Elektrotechnik. Die umfassenden Modernisierungsmaßnahmen wurden innerhalb<br />

von zwei Wochen abgeschlossen. Nun ist sichergestellt, dass die Anlage weiterhin<br />

mit einer hohen Verfügbarkeit betrieben werden kann. Steuerungskonzept und<br />

Sicherheitssystem entsprechen jetzt wieder dem Stand der Technik – damit erfüllt<br />

die modernisierte Anlage dieselben Anforderungen wie eine neue, erforderte aber<br />

nur den Bruchteil der Investitionen.<br />

www.ohra.de<br />

36 <strong>MY</strong> <strong>FACTORY</strong> <strong>2024</strong>/<strong>05</strong>-<strong>06</strong> www.myfactory-magazin.de


INTRALOGISTIK<br />

GEFAHRSTOFFLAGER JETZT IN NOCH<br />

GRÖSSERER VIELFALT<br />

Die Produktreihe der<br />

Gefahrstofflager SC von<br />

Denios gibt es jetzt in<br />

einer noch größeren<br />

Vielfalt. Der Spezialist<br />

für Gefahrstofflagerung<br />

und Arbeitssicherheit<br />

hat drei Typen seiner<br />

Produktserie überarbeitet,<br />

um eine optimale Bestückung mit Fässern und IBC zu<br />

ermöglichen. Bei den Gefahrstofflagern vom Typ SC-K haben<br />

hat Denios die Fachabmessungen für die IBC-Lagerung<br />

optimiert, der Typ SC-H wurde für die gemischte Lagerung<br />

von IBC und Fässern konzipiert. Zudem gibt es den Typ SC-M<br />

in variablen Ausführungen, wodurch Kunden ihre Lagermöglichkeiten<br />

individuell anpassen können. Die Raumsysteme<br />

können mit Wärmedämmung und Klima-/Heiztechnik ausgestattet<br />

werden und kommen so auch zur frostfreien Lagerung<br />

von temperaturempfindlichen Gefahrstoffen zum Einsatz.<br />

Das Raumsystem ist im Standard für die Lagerung von bis zu<br />

18 IBC oder 60 Fässer (à 200 Liter) geeignet und beliebig konfigurierbar.<br />

Zur Grundausstattung gehören u.a. eine vollverzinkte<br />

Auffangwanne mit WHG-Zulassung sowie eine Dachentwässerung<br />

für das gezielte Ableiten von Regenwasser.<br />

www.denios.de<br />

BRANDSCHUTZREGALCONTAINER<br />

ERHALTEN DIBT-ZULASSUNG<br />

Protecto plant und entwickelt Gefahrstofflager für verschiedene<br />

Anforderungen, wobei stets die örtlichen Bedingungen, die<br />

betriebliche Logistik und die geltenden gesetzlichen Vorschriften<br />

berücksichtigt werden. Ein wesentlicher Bestandteil des<br />

Produktportfolios sind Gefahrstofflager, Brandschutz- und<br />

Regalcontainer. Die F-Safe Brandschutzregalcontainer F90 BLS R<br />

und F90 BLS R2 haben nun die allgemeine bauaufsichtliche<br />

Zulassung (abZ) des DIBt erhalten.<br />

Die Brandschutzregalcontainer<br />

sind von innen und außen<br />

feuerbeständige Brandschutzlager<br />

aus Stahl und entsprechen<br />

den strengen Anforderungen der<br />

EN 13501-2. Diese Lagerregale<br />

bieten eine vielseitige Lösung für<br />

die sichere Lagerung wassergefährdender<br />

Flüssigkeiten (WGK 1-3), entzündlicher, toxischer<br />

oder oxidierender Substanzen, unter Einhaltung der geltenden<br />

Zusammenlagerungsverbote gemäß TRGS 510. Zusätzlich<br />

zeichnen sie sich durch ihre Medienbeständigkeit gemäß<br />

DIN 6601 aus. Die Brandschutzlager-Doppelregale BLS R2 sind<br />

feuerbeständige Brandschutzlager aus Stahl, die sowohl von<br />

innen als auch von außen 90 Minuten Feuerbeständigkeit<br />

bieten und die Anforderungen der EN 13501-2 erfüllen.<br />

www.protecto.de<br />

TRANSPORTKOORDINATION ERLEICHTERT<br />

AUTOMATISIERTEN LAGERBETRIEB<br />

S&P hat für die Steuerung<br />

von mehreren<br />

Automatikkomponenten,<br />

die mittels Materialflussrechner<br />

(Material<br />

Flow Controller,<br />

MFC) gesteuert werden,<br />

eine Neuauflage der<br />

bisherigen Komponente<br />

SuPCIS-DTC (Dynamic Transport Control) auf den Markt<br />

gebracht. Die Aufgabe von SuPCIS-DTC ist, Transportaufträge<br />

vom Lagerverwaltungssystem entgegenzunehmen<br />

und aufzuteilen, um sie dann an die angebundenen Automatikkomponenten<br />

(beispielsweise an den MFC der Fördertechnik<br />

und des Staplerleitsystems) weiterzugeben. Die<br />

gesamte Transportverwaltung der unterschiedlichen<br />

automatischen Fördertechniken und Transportmittel wird<br />

von SuPCIS-DTC übernommen. Dabei werden alle abzuwickelnden<br />

Transporte exakt koordiniert und gesteuert.<br />

SuPCIS-DTC berücksichtigt bei der Steuerung des Transportauftrags<br />

sogar Auslastungen oder manuelle Eingriffe.<br />

Ebenso ist das Löschen, Unterbrechen, Priorisieren oder<br />

Zurückstellen von Aufträgen problemlos möglich. Zusätzlich<br />

zur Routenfindung übernimmt SuPCIS-DTC auch die zeitliche<br />

Überwachung der Transporte. Neben den Transportaufträgen<br />

verwaltet SuPCIS-DTC die Routen, Ladeeinheiten, Transporttypen<br />

und die Ziele.<br />

www.sup-logistik.de<br />

HALLENLÜFTUNG MIT<br />

WÄRMERÜCKGEWINNUNG<br />

A DEZENTRALE TECHNIK<br />

A SCHNELLE INSTALLATION MIT<br />

ROOFTOP-MODULEN<br />

A KEIN LUFTKANALNETZ NOTWENDIG<br />

A HOHE RÜCKGEWINNUNGSGRADE<br />

A OHNE ZUSATZHEIZUNG<br />

A FÜR PRODUKTIONSSTÄTTEN,<br />

WERKSTÄTTEN UND SPORTHALLEN<br />

A BAFA-FÖRDERUNGSFÄHIG<br />

Tel <strong>05</strong>252 9821-0 www.vacurant.de<br />

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WARTUNG UND INSTANDHALTUNG<br />

ANTRIEBSRETROFIT IM LAUFENDEN BETRIEB<br />

MEHR PRODUKTIVITÄT IM BETONWERK<br />

Um ungeplante Stillstände von Industrieanlagen zu vermeiden,<br />

sollten sie regelmäßig gewartet und rechtzeitig modernisiert werden.<br />

So geschehen bei den Baustoffwerken Havelland in Oranienburg.<br />

Mit Hilfe des Automatisierungsspezialisten StaKo Tec modernisierte<br />

der Hersteller von Porenbeton-Steinen und -Bauelementen<br />

der Marke Porit sein komplettes Werk. Dabei kam Antriebstechnik<br />

von SEW-Eurodrive zum Einsatz.<br />

Die Baustoffwerke Havelland in Oranienburg blicken auf<br />

drei Jahrzehnte erfolgreiche Entwicklung zurück. In<br />

dieser Zeit wuchs auch der für die Produktion der<br />

Porenbeton-Produkte eingesetzte Maschinenpark kontinuierlich.<br />

Entsprechend vielschichtig ist er heute, sowohl funktional<br />

als auch altersmäßig. Um die Leistungsfähigkeit und<br />

Zuverlässigkeit der Anlagen zu erhalten, wurde 2021 ein Retrofit<br />

der Antriebs- und Steuerungstechnik durchgeführt. Weil diese<br />

Arbeiten bei laufendem Betrieb erfolgen sollten, stellte die<br />

Modernisierung eine besondere Herausforderung dar.<br />

Der Auftrag ging an die Hamburger Firma StaKo Tec. „Wir sind<br />

Problemlöser“, versichert Tim Greve, Geschäftsführer des Unternehmens,<br />

das auf die Automatisierung ausgedehnter Fertigungsstraßen<br />

und kompletter Anlagen spezialisiert ist. Eine enge<br />

Zusammenarbeit besteht mit SEW-Eurodrive. Der Bruchsaler<br />

Spezialist für Antriebs- und Automatisierungstechnik arbeitet mit<br />

Partnern zusammen, die Full-Service-Provider für Automatisierungslösungen<br />

sind sowie Spezialisten in der Entwicklung von<br />

Hard- und Softwarelösungen, Robotik, Elektroanlagenkonstruktion,<br />

Schaltschrankbau und vielem mehr. Auch mit StaKo Tec<br />

pflegt SEW solch eine Partnerschaft. Gemeinsam bündeln die<br />

Unternehmen ihre Kompetenzen, um den Kunden mit vielen<br />

neuen und innovativen Ideen Leistungen in der bestmöglichen<br />

Qualität zu bieten. Bei dem Großprojekt für die Baustoffwerke<br />

Havelland sollte das komplette Werk zur Herstellung von Porenbeton-Steinen<br />

in Oranienburg automatisiert werden. Die Komplexität<br />

dieses Vorhabens entpuppte sich als echte Challenge. Gerade<br />

in ausgedehnten Produktionsanlagen mit einer Vielzahl<br />

verketteter Teilprozesse lassen sich bei einem schrittweisen<br />

Retrofit Maschinenbereiche nicht einfach aus dem Verbund nehmen,<br />

ohne dass dies Auswirkungen auf das gesamte Produktionssystem<br />

hätte. Dafür wurde mehr Zeit benötigt, als ursprünglich<br />

angenommen. Daher nutzte StaKo Tec zusätzlich den geplanten<br />

Produktionsstillstand in der Winterzeit für die Modernisierung<br />

der Antriebs- und Steuerungstechnik einzelner Prozesse.<br />

KRAN-RETROFIT ZUM AUFTAKT<br />

Zum Auftakt des gemeinsamen Projekts von StaKo Tec und SEW-<br />

Eurodrive wurde eine Kransteuerung einschließlich Fahrantrieb<br />

erneuert. „Unserem Kunden haben die Arbeit und das erzielte<br />

Ergebnis gut gefallen“, blickt Tim Greve zufrieden zurück. Nach<br />

diesem erfolgreichen ersten Retrofit nahmen die Partner die<br />

schrittweise Modernisierung des kompletten Werks in Angriff.<br />

38 <strong>MY</strong> <strong>FACTORY</strong> <strong>2024</strong>/<strong>05</strong>-<strong>06</strong> www.myfactory-magazin.de


WARTUNG UND INSTANDHALTUNG<br />

01 02<br />

01 Bei der Erneuerung<br />

der Antriebstechnik im<br />

Baustoffwerk entschied man<br />

sich für die energieeffizienten<br />

asynchronen Servomotoren<br />

DRL von SEW-Eurodrive<br />

02 Die Motoren werden<br />

durch die bewährten Umrichter<br />

der Baureihe Movidrive B<br />

angetrieben<br />

Bisher waren ca. 100 Asynchronmotoren im Netzbetrieb sowie<br />

Gleichstrommotoren mit unterschiedlichen Baugrößen im Einsatz.<br />

Um einheitliche Elektronikbaureihen beizubehalten, entschied<br />

sich StaKo Tec, bei der Erneuerung der Antriebstechnik<br />

die in Oranienburg bereits bewährten Frequenzumrichter der<br />

Baureihe Movidrive B erneut einzusetzen. Sie treiben energieeffiziente,<br />

asynchrone Servomotoren DRL von SEW-Eurodrive an.<br />

Die meisten Antriebsaufgaben im Werk lassen sich durch zwei<br />

Leistungsklassen erledigen, ermittelten die SEW-Spezialisten.<br />

Achsen mit 5,5 kW sind vornehmlich als Fahrantriebe im Einsatz<br />

und 7,5-kW-Achsen als Positionierantriebe. Für weitere Einzelantriebe<br />

reichte eine Auslegung mit 15 kW Nennleistung aus.<br />

Durch diese wichtige Optimierungsempfehlung von SEW-<br />

Eurodrive muss sich der Baustoffhersteller jetzt nur noch drei<br />

unterschiedliche Baugrößen als Ersatz auf Lager legen, damit er<br />

im Falle einer Reparatur schnell wieder in Betrieb gehen kann.<br />

Der Einsatz von Standardantrieben sorgt zudem dafür, dass<br />

Nachlieferungen ohne zeitraubende Anpassungen aus dem<br />

SEW-Lagerbestand möglich sind – ein Detail, dass gerade in der<br />

aktuellen weltweiten Liefersituation sehr wichtig ist.<br />

GLEICHSTROM- DURCH ASYNCHRON-<br />

SERVOMOTOREN ERSETZT<br />

Beim Austausch der Gleichstrom- durch Asynchronservomotoren<br />

erwies es sich als vorteilhaft, dass die neuen Aggregate<br />

von SEW-Eurodrive ähnliche Abmessungen haben wie die alten.<br />

Dadurch entstand wenig Aufwand für neue Kupplungen oder<br />

Flansche. Nicht nur bei den Abmessungen passte die SEW-<br />

Lösung, die neuen Motoren haben auch ähnliche Massenträgheitsmomente.<br />

Dadurch gab es beim Antriebsverhalten regelungstechnisch<br />

keine Probleme.<br />

Neben den Antrieben wurde zeitgleich die Schnittstelle zur<br />

bestehenden Technik realisiert. Die Integration einer Interface-<br />

Ebene sorgt dafür, dass die Altsysteme nicht „bemerken“, dass es<br />

neue Technik im Verbund gibt. Die neuen Antriebssysteme<br />

gaukeln dem vorhandenen Bestandsverbund vor, dass alles so<br />

ist wie vor dem Umbau.<br />

DIE MODERNE ANTRIEBS- UND<br />

STEUERUNGSTECHNIK ERÖFFNET<br />

AUCH NEUE MÖGLICHKEITEN DER<br />

PRODUKTRÜCKVERFOLGBARKEIT<br />

GEÄNDERTE STRUKTUR DER STEUERUNG<br />

Der Auftrag der Baustoffwerke Havelland an StaKo Tec beinhaltete<br />

auch eine serverbasierte Steuerung auf Ebene der Prozessleittechnik<br />

für die Herstellung und den Transport der Porenbeton-Steine.<br />

StaKo Tec setzte hier auf die Plattform AutomationX<br />

des gleichnamigen Unternehmens aus Graz. Die Leistungen<br />

der Hamburger Automatisierungsspezialisten umfassten<br />

die Konzepterstellung, Anbindungen an das übergeordnete<br />

Steuerungssystem sowie an Kennzeichnungs-, Verpackungsund<br />

Lagerverwaltungssysteme. Die Treibererstellung für die<br />

SPS-Kommunikation gehörte ebenso zum Leistungsumfang wie<br />

BÜNDELUNG VON KNOW-HOW<br />

Welche Antriebe passen für welche Anwendung? Diese Frage wurde im Retrofit-Projekt gemeinsam mit den Engineering-<br />

Spezialisten von SEW-Eurodrive beantwortet. Während StaKo Tec seine Kompetenz vor allem im Prozessverständnis und der<br />

Steuerungstechnik einbrachte, kam die Expertise von SEW-Eurodrive bei der Antriebsauslegung zum Tragen. „Wir pflegen hier<br />

eine gute und partnerschaftliche Zusammenarbeit. Die ist auch erforderlich bei derart anspruchsvollen Retrofits“, versichert<br />

StaKo Tec-Geschäftsführer Tim Greve.<br />

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WARTUNG UND INSTANDHALTUNG<br />

03 Der für die Produktion des Porenbetons<br />

erforderliche Sandschlamm wird in einer<br />

Mühle hergestellt<br />

04 Der nächste Prozessschritt nach der<br />

Mühle ist die Mischanlage: Bereits beim<br />

Einblasen in die Mischsilos werden die<br />

Rohstoffe erfasst; das ermöglicht die<br />

Rückverfolgung des Produkts ab Beginn<br />

des Herstellungsprozesses<br />

03<br />

<strong>05</strong><br />

07 Der Umsetzkran transportiert das<br />

Produkt von den Härteböden zu den<br />

Verpackungsanlagen<br />

08 Am Ende des Produktionsprozesses<br />

stellt der Kran (rechts) die Steine auf<br />

Paletten; die danach mit einer Folie<br />

überzogen werden (links)<br />

07<br />

<strong>06</strong><br />

04<br />

<strong>05</strong> Nachdem die Form ihre Standzeit<br />

erreicht hat, wird sie vom Wendekran<br />

abgeholt, entschalt und der sog. Kuchen an<br />

die Schneidlinie übergeben<br />

<strong>06</strong> In der Gleisanlage holt ein Kran die<br />

geschnittenen Kuchen ab und gruppiert sie<br />

auf Härtewagen. Diese werden auf Puffergleisen<br />

zu einem Zug zusammengestellt, der<br />

automatisch in einen freien Autoklaven<br />

befördert wird<br />

08<br />

eine Kameraüberwachung durch Netzwerkkameras sowie Inbetriebnahme<br />

und Schulung.<br />

Um die überlagerte SPS nicht mit Rechenaufgaben für die<br />

Motion Control zu belasten, nutzt Stako Tec die integrierte Positioniersteuerung<br />

IPOS der Frequenzumrichter Movidrive B<br />

von SEW. Sie sind per Modbus TCP an die Steuerungsebene<br />

angebunden und übernehmen neben der Drehzahlregelung<br />

der Motoren auch die Positioniersteuerung.<br />

FAZIT<br />

Nach Abschluss der Modernisierungsmaßnahmen herrscht gute<br />

Stimmung im Betonwerk, führte doch der Retrofit zu einer spürbaren<br />

Produktivitätssteigerung. Laut Tim Greve sind die Anlagen<br />

schneller geworden. Der Tempogewinn resultiert u.a. daraus, dass<br />

die Regelung von Förderschnecken jetzt genauer und schneller erfolgt.<br />

Das führt am Ende zu einem höheren Output der Mischanlage.<br />

In einem anderen Fertigungsbereich ließen sich optimierte<br />

Bewegungsprofile im Zusammenspiel mit einer vorausschauenden<br />

Positionierung realisieren. So konnte StaKo Tec die Prozessabläufe<br />

verbessern, speziell das Zusammenwirken unterschiedlicher<br />

Prozessschritte, und die Produktivität um bis zu 30 Prozent steigern.<br />

Ferner eröffnet der Wechsel auf moderne Antriebs- und<br />

Steuerungstechnik neue Möglichkeiten der Produktrückverfolgbarkeit:<br />

Nach dem Retrofit kann man für jeden Porenbetonstein<br />

einen kompletten Datensatz durch die Anlage mitführen.<br />

Das Projekt zeigt, wie wichtig bei einem Retrofit die enge<br />

Zusammenarbeit von Systemintegrator, Betreiber und Antriebshersteller<br />

ist, um das Beste herauszuholen – funktional und produktiv.<br />

Dabei erlaubt ein standardisierter Antriebs- und Automatisierungsbaukasten,<br />

die Variantenvielfalt wirksam zu begrenzen.<br />

Bilder: SEW-Eurodrive, StaKo Tec<br />

www.sew-eurodrive.de<br />

AUTOR<br />

Gunthart Mau, Referent Fachpresse,<br />

SEW-Eurodrive<br />

ZUSATZINHALTE IM NETZ<br />

www.sew-eurodrive.de/<br />

maschinenautomatisierung<br />

40 <strong>MY</strong> <strong>FACTORY</strong> <strong>2024</strong>/<strong>05</strong>-<strong>06</strong> www.myfactory-magazin.de


WARTUNG UND INSTANDHALTUNG<br />

PASSENDE TOOLS FÜR<br />

DIE OPTIMALE WARTUNG<br />

Aktuell steht bei Conrad das Thema Warten und Instandhalten<br />

im Fokus. Im Zuge dessen war es klar, sich auch<br />

ausführlich mit dem Thema Wartung 4.0 auseinanderzusetzen:<br />

„Produkte verkaufen ist das eine. Als Lösungsanbieter<br />

nutzen wir aber auch unser Netzwerk, um unseren<br />

Geschäftskunden weiterführendes Know-how an die Hand<br />

zu geben“, erklärt Michael Schlagenhaufer, Senior Director<br />

Core Electronics bei Conrad Electronic. Beratung und<br />

Austausch rund um die Maschinensicherheit und im<br />

Speziellen auch zur neuen Verordnung 2023/1230 oder<br />

zum Cyber Resilience Act (CRA) kann beispielsweise im<br />

Rahmen des „Safety Dialog“ erfolgen, der auf der Conrad<br />

Sourcing Platform angeboten wird. On top gibt es seit<br />

Kurzem einen Ratgeber zu konkreten Fragestellungen und<br />

mit weiterführenden Links speziell zu diesem Thema.<br />

Zudem ist die Conrad Sourcing Platform im Bereich der<br />

technischen Grundausstattung<br />

breit aufgestellt, so dass sich<br />

MRO-Profis einfach und schnell<br />

mit allen erforderlichen Tools<br />

beliefern lassen können. Auf der<br />

Conrad Sourcing Platform sind<br />

namhafte Hersteller wie Testo,<br />

Fluke, Chauvin Arnoux oder<br />

Voltcraft vertreten. Das Angebot<br />

reicht von Messwerkzeugen über<br />

Umweltmesstechnik bis hin zu Test- und Prüfgeräten.<br />

Bild: stock.adobe.com_Nanci<br />

www.conrad.de/mro<br />

REMOTE-MONTAGESERVICE FÜR<br />

WARTUNG UND INSTANDHALTUNG<br />

Etwa 10 bis 20<br />

Prozent aller<br />

Lagerausfälle<br />

entstehen<br />

durch falsche<br />

Montage und<br />

Demontage,<br />

daher sind<br />

fehlerfreie<br />

Wartungs- und<br />

Instandhaltungsarbeiten unerlässlich. Aus diesem<br />

Grund ergänzt seit Ende 2023 der Virtual Fitter das<br />

Mounting Service-Portfolio der Schaeffler Lifetime<br />

Solutions. Mithilfe einer Augmented-Reality-Brille<br />

unterstützen Schaeffler-Experten weltweit in Echtzeit<br />

bei der Montage von Wälzlagern, ohne selbst vor Ort<br />

zu sein. Kunden können im Bedarfsfall entscheiden,<br />

ob sie den Remote-Montageservice statt eines Vor-Ort-<br />

Services nutzen wollen und erhalten eine AR-Brille als<br />

Leihgerät, die sie während der Maschinenüberprüfung<br />

tragen. Ein Schaeffler-Monteur bekommt über die<br />

Live-Übertragung ein umfassendes Bild des Maschinenzustands,<br />

kann konkrete Handlungsanweisungen<br />

geben und wichtige Informationen in das Sichtfeld<br />

des Kunden einblenden. Das Remote-Angebot spare<br />

bis zu 50 Prozent der Kosten gegenüber einem Vor-Ort-<br />

Service und erlaube einen schnellen Wissenstransfer<br />

zum Kunden, so Schaeffler.<br />

www.schaeffler.com<br />

IMPRESSUM<br />

erscheint <strong>2024</strong> im 65. Jahrgang,<br />

ISSN 2747-7088 / ISSN E-Paper: 2747-7096<br />

REDAKTION<br />

Chefredakteurin: Dipl.-Ing. (FH) Nicole Steinicke (ni),<br />

Tel.: <strong>06</strong>131/992-350, E-Mail: n.steinicke@vfmz.de<br />

(verantwortlich i.S.d. § 18 Abs. 2 MStV)<br />

Redakteurin: Dipl.-Geogr. Martina Laun (ml),<br />

Tel.: <strong>06</strong>131/992-233, E-Mail: m.laun@vfmz.de<br />

Redaktionsassistenz:<br />

Melanie Lerch, Tel.: <strong>06</strong>131/992-261,<br />

Petra Weidt, Tel.: <strong>06</strong>131/992-371,<br />

E-Mail: redaktionsassistenz_vfv@vfmz.de,<br />

(Redaktionsadresse siehe Verlag)<br />

GESTALTUNG<br />

Conny Grothe, Sonja Daniel, Anette Fröder<br />

SALES<br />

Oliver Jennen, Tel.: <strong>06</strong>131/992-262,<br />

E-Mail: o.jennen@vfmz.de<br />

Andreas Zepig, Tel.: <strong>06</strong>131/992-2<strong>06</strong>,<br />

E-Mail: a.zepig@vfmz.de<br />

Auftragsmanagement: Nevenka Islamovic<br />

Tel.: <strong>06</strong>131/992-113, E-Mail: n.islamovic@vfmz.de<br />

Anzeigenpreisliste <strong>2024</strong>, gültig ab 01.10.2023<br />

LESERSERVICE<br />

vertriebsunion meynen GmbH & Co. KG,<br />

Große Hub 10, 65344 Eltville,<br />

Tel.: <strong>06</strong>123/9238-266<br />

Bitte teilen Sie uns Anschriften- und sonstige Änderungen<br />

Ihrer Bezugsdaten schriftlich mit<br />

(Fax: <strong>06</strong>123/9238-267, E-Mail: vfv@vertriebsunion.de).<br />

Preise und Lieferbedingungen:<br />

Einzelheftpreis: € 12,- (zzgl. Versandkosten)<br />

Jahresabonnement Inland: € 90,- (inkl. Versandkosten)<br />

Jahresabonnement Ausland: € 1<strong>06</strong>,- (inkl. Versandkosten)<br />

Abonnements verlängern sich automatisch um ein<br />

weiteres Jahr, wenn sie nicht spätestens vier Wochen vor<br />

Ablauf des Bezugsjahres schriftlich gekündigt werden.<br />

VERLAG<br />

Vereinigte Fachverlage GmbH<br />

Lise-Meitner-Straße 2, 55129 Mainz<br />

Postfach 100465, 55135 Mainz<br />

Tel.: <strong>06</strong>131/992-200<br />

E-Mail: info@vfmz.de<br />

www.vereinigte-fachverlage.de<br />

Handelsregister-Nr.: HRB 2270, Amtsgericht Mainz<br />

Umsatzsteuer-ID: DE149<strong>06</strong>3659<br />

Ein Unternehmen der Cahensly Medien<br />

Geschäftsführer: Dr. Olaf Theisen, Matthias Niewiem<br />

Verlagsleiter: Dr. Michael Werner, Tel.: <strong>06</strong>131/992-401<br />

Chef vom Dienst: Dipl.-Ing. (FH) Winfried Bauer<br />

Leitende Chefredakteurin: Dipl.-Ing. (FH) Nicole Steinicke<br />

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(verantwortlich für den Anzeigenteil)<br />

Vertrieb: Sarina Granzin, Tel.: <strong>06</strong>131/992-148,<br />

E-Mail: s.granzin@vfmz.de<br />

DRUCK UND VERARBEITUNG<br />

Westdeutsche Verlags- und Druckerei GmbH<br />

Kurhessenstraße 4 - 6, 64546 Mörfelden-Walldorf<br />

DATENSPEICHERUNG<br />

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gespeichert, um Ihnen berufsbezogene, hochwertige Informationen<br />

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ausgewählten Unternehmen genutzt, um Sie über berufsbezogene<br />

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Dieser Speicherung und Nutzung kann jederzeit schriftlich<br />

beim Verlag widersprochen werden (vertrieb@vfmz.de).<br />

Die Zeitschrift sowie alle in ihr enthaltenen Beiträge und<br />

Abbildungen sind urheberrechtlich geschützt. Mit der<br />

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Grafiken etc.) und seiner Veröffentlichung in dieser<br />

Zeitschrift geht das umfassende, ausschließliche, räumlich,<br />

zeitlich und inhaltlich unbeschränkte Nutzungsrecht<br />

auf den Verlag über. Dies umfasst insbesondere das Recht<br />

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entsprechender Vervielfältigung und Verbreitung, das<br />

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das Recht zur Nutzung für eigene Werbezwecke, das<br />

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und Bearbeitung in elektronischen Systemen,<br />

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Internet- und Online-Dienstleistungen, CD-ROM, CD und<br />

DVD und der Datenbanknutzung und das Recht, die vorgenannten<br />

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Nachdruckrechte einzuräumen. Eine Haftung für die Richtigkeit<br />

des redaktionellen Contents kann trotz sorgfältiger<br />

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Signierte Beiträge stellen nicht unbedingt die Ansicht der<br />

Redaktion dar. Für unverlangt eingesandte Manuskripte<br />

kann keine Gewähr übernommen werden. Grundsätzlich<br />

dürfen nur Werke eingesandt werden, über deren Nutzungsrechte<br />

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an anderer Stelle zur Veröffentlichung eingereicht oder<br />

bereits veröffentlicht wurden.<br />

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ELEKTRONENSTRAHL<br />

SCHLÄGT LASERSTRAHL<br />

Wir nehmen Sie<br />

mit in die Zukunft!<br />

Innovative Technologien ermöglichen der Industrie,<br />

ihre Produktionsprozesse weiter zu optimieren.<br />

Gestalten Sie den Wandel mit.<br />

Bild: Fraunhofer IWU<br />

Elektrolyseure erzeugen mit Hilfe von Strom Wasserstoff.<br />

Bereits kleine Elektrolyseure benötigen eine große Anzahl<br />

von Bipolarplatten (BPP), die die Wandlungskomponente<br />

CCM (Catalyst Coated Membrane) umschließen. Je hochwertiger<br />

die Schweißverbindung der BPP, desto höher ist der<br />

Wirkungsgrad des Systems; sinkt zugleich die Bearbeitungszeit,<br />

reduzieren sich die Fertigungskosten. Mehr Qualität bei geringeren<br />

Kosten: So setzt das Elektronstrahlschweißen neue Maßstäbe.<br />

Das Fraunhofer IWU perfektioniert diese Technologie nun für die<br />

Elektrolyseurfertigung als Beitrag zur Industrialisierung von<br />

Wasserstoffsystemen.<br />

Zum Fügen der wenige zehntel Millimeter dünnen metallischen<br />

BPP setzen die meisten Hersteller derzeit auf das Laserstrahlscannerschweißen,<br />

bei dem gebündeltes Licht zum Einsatz<br />

kommt. Dieses Verfahren funktioniert zuverlässig; die Mechanik<br />

zur (Ab-)Lenkung des Laserstrahls, insbesondere der Spiegel,<br />

begrenzt aufgrund seiner Massenträgheit jedoch die Schweißgeschwindigkeit.<br />

Für eine BPP von der Größe eines DIN A4-Blatts<br />

sind Schweißnähte mit einer Gesamtlänge von mehr als einem<br />

Meter auszuführen, sodass die Schweißgeschwindigkeit maßgeblich<br />

für die Fertigungszeit ist.<br />

Beim Elektronenstrahlschweißen sind Elektronen das<br />

Medium – mehrere elektromagnetische Linsen steuern die negativ<br />

geladenen Teilchen, die mit bis zu zwei Dritteln der Lichtgeschwindigkeit<br />

auftreffen und die beiden Werkstücke miteinander<br />

verschmelzen. Dieses Verfahren kommt ohne träge Lenkungsmechanik<br />

aus, sodass der Elektronenstrahl verzögerungsfrei<br />

geführt werden kann. Auch die Flexibilität steigt: Dank der Möglichkeit<br />

zur schnellen Ablenkung des Strahls lassen sich mehrere<br />

Prozesszonen gleichzeitig bearbeiten, wo bislang eine Fügestelle<br />

nach der anderen abgearbeitet werden muss. Selbst Vor- und<br />

Nachwärmprozesse können nahezu gleichzeitig erfolgen.<br />

Das Forscherteam am Fraunhofer IWU um Dr. Frank Riedel<br />

experimentiert mit einer parallelen Bearbeitung von fünf Zonen<br />

(Schmelzbädern). Riedel ist sich sicher: „Bei der Mehrbadtechnik<br />

geht noch viel mehr.“ Aus qualitativer Sicht spricht außerdem<br />

für diese Technik, dass sie unter Vakuumbedingungen zum Einsatz<br />

kommt. Diese garantieren konstante Bedingungen ohne<br />

störende Schwankungen von Luftdruck oder -feuchte.<br />

HÖCHSTMÖGLICHE SCHWEISSNAHTQUALITÄT<br />

Die besondere Herausforderung beim Fügen von BPP ist, dass<br />

auch nur ein einziger Hohlraum, ein Loch oder andere Unregelmäßigkeiten<br />

in der Schweißnaht zur Undichtigkeit des gesamten<br />

Bauteils führen würde. Projektleiter Patrick Urbanek: „Mit der<br />

Vakuumtechnik können wir äußere Einflussfaktoren ausschließen<br />

und die aus heutiger Sicht höchstmögliche Schweißnahtqualität<br />

erzielen.“ Die Elektronenstrahlanlage, mit der das Team<br />

um Urbanek nun im Rahmen des vom BMBF lancierten Ideenwettbewerbs<br />

„Wasserstoffrepublik Deutschland“ forscht, ist die<br />

erste Maschine dieser Art; die Firma Steigerwald entwickelte die<br />

Funktionsumfänge nach genauer Maßgabe des Fraunhofer IWU.<br />

Im aktuellen Kalenderjahr legt das Chemnitzer Forscherteam<br />

den Schwerpunkt auf die weitere Entwicklung der Technologie,<br />

deren Reife für die Kleinserienfertigung ab 2025 erreicht sein<br />

dürfte. Die neue Anlage ist integraler Bestandteil der Referenzfabrik.H2,<br />

die die Grundlagen für die industrielle Massenproduktion<br />

von Elektrolyseuren und Brennstoffzellen schafft.<br />

www.iwu.fraunhofer.de<br />

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