BOLD THE MAGAZINE No.56
EXKLUSIV IM INTERVIEW: ADRIEN BRODY | WIE EIN PHÖNIX AUS DER ASCHE: SINGER-SONGWRITERIN NATALIE IMBRUGLIA | MEGATREND INDIVIDUALISIERUNG | DISPLACED: OLIVIER C. MÉRIEL | LAND ROVER DESIGN DIREKTOR ANDY WHEEL IM GESPRÄCH | „THE PORSCHE JUMP“
EXKLUSIV IM INTERVIEW: ADRIEN BRODY | WIE EIN PHÖNIX AUS DER ASCHE: SINGER-SONGWRITERIN NATALIE IMBRUGLIA | MEGATREND INDIVIDUALISIERUNG | DISPLACED: OLIVIER C. MÉRIEL | LAND ROVER DESIGN DIREKTOR ANDY WHEEL IM GESPRÄCH | „THE PORSCHE JUMP“
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LIFESTYLE // FASHION // DESIGN // MOTION // TRAVEL // ART D 6.00 EUR // AT 7.00 EUR // CH 9.00 CHF No. 56<br />
<strong>BOLD</strong>-<strong>MAGAZINE</strong>.EU<br />
<strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong><br />
ADRIEN BRODY<br />
EXKLUSIV<br />
IM INTERVIEW<br />
WIE EIN PHÖNIX AUS DER ASCHE: SINGER-SONGWRITERIN NATALIE IMBRUGLIA<br />
MEGATREND INDIVIDUALISIERUNG // DISPLACED: OLIVIER C. MÉRIEL<br />
LAND ROVER DESIGN DIREKTOR ANDY WHEEL IM GESPRÄCH // „<strong>THE</strong> PORSCHE JUMP“
4 // <strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> INHALT<br />
CONTENTS<br />
INHALTSVERZEICHNIS<br />
UND <strong>THE</strong>MEN<br />
LIFESTYLE // FASHION // DESIGN // MOTION // TRAVEL // ART D 6.00 EUR // AT 7.00 EUR // CH 9.00 CHF No. 56<br />
LIFESTYLE<br />
TRAVEL<br />
<strong>BOLD</strong>-<strong>MAGAZINE</strong>.EU<br />
Exklusiv im Interview:<br />
Adrien Brody<br />
6<br />
Im Land der zwei Meere:<br />
Bahrain<br />
32<br />
<strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong><br />
Megatrend Individualisierung:<br />
Wie das geht, zeigt das<br />
Samsung Bespoke Konzept<br />
66<br />
Roadtrip in den Norden:<br />
Mit dem neuen Volvo XC60 Hybrid<br />
in Dänemark unterwegs<br />
38<br />
ADRIEN BRODY<br />
EXKLUSIV<br />
IM INTERVIEW<br />
WIE EIN PHÖNIX AUS DER ASCHE: SINGER-SONGWRITERIN NATALIE IMBRUGLIA<br />
MEGATREND INDIVIDUALISIERUNG // DISPLACED: OLIVIER C. MÉRIEL<br />
LAND ROVER DESIGN DIREKTOR ANDY WHEEL IM GESPRÄCH // „<strong>THE</strong> PORSCHE JUMP“<br />
The future of Showering:<br />
Rain Tunes von Hansgrohe<br />
FASHION<br />
Hollywood‘s golden Era:<br />
Baldessarini<br />
70<br />
72<br />
MOTION<br />
About the urge to try new things:<br />
„The Porsche Jump“<br />
Dynamische Partitur in „G“:<br />
Der neue Porsche 911 Turbo S<br />
46<br />
52<br />
<strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> No. 56<br />
Photo Courtesy of: Searchlight Pictures<br />
Model/Motiv: Adrien Brody<br />
ART<br />
Displaced:<br />
Versetzte Wirklichkeit<br />
Olivier C. Mériel<br />
14<br />
Ikonenkult und wahre Größe:<br />
Im Gespräch mit Land Rover Design<br />
Direktor Andy Wheel<br />
DESIGN<br />
58<br />
Vorschau Ausstellungen:<br />
„The 80s – Die Kunst der 80er Jahre“<br />
und „Susan Meiselas – Mediations“<br />
22<br />
Lifestyle icon for the trouser pocket:<br />
Samsung Galaxy Z Flip3 5G und<br />
Cool Stuff<br />
78<br />
Wie ein Phönix aus der Asche:<br />
Singer-Songwriterin Natalie<br />
Imbruglia im Interview<br />
24<br />
DIE LETZTE SEITE<br />
Impressum<br />
82
X1D II 50C<br />
COMPACT. POWERFUL. ENHANCED.<br />
hasselblad.com
ADRIEN BRODY<br />
EXKLUSIV<br />
IM INTERVIEW<br />
AUTOR & INTERVIEW: P. HEIDMANN
INTERVIEW / ADRIEN BRODY<br />
<strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> // 9<br />
Die ganz große Zeit des Adrien Brody schien bereits vorbei, doch nun meldet sich der<br />
48-Jährige eindrucksvoll zurück. Während er in den USA die Hauptrolle in der Stephen King-<br />
Serie „Chaplewaite“ spielt, ist er bei uns im neuen Wes Anderson-Film „The French Dispatch“<br />
(seit Oktober 2021 im Kino) und in der 3. Staffel der Serie „Succession“ (seit Dezember bei<br />
Sky) zu sehen.<br />
Eigentlich sollte er sich nur von den<br />
falschen Freunden fernhalten. Weil Adrien<br />
Brody, geboren am 14. April 1973 in New<br />
York, als Jugendlicher anfing, sich in zwielichtigen<br />
Kreisen zu bewegen, beschlossen<br />
seine Eltern – ein Maler und Professor mit<br />
polnischen Wurzeln und eine aus Ungarn<br />
stammende Fotografin – den Jungen in<br />
Schauspielkurse zu stecken. Was sich als<br />
cleverer Schachzug erwies: Der Teenager,<br />
der schon auf Kindergeburtstagen gerne als<br />
Zauberer aufgetreten war, schlug tatsächlich<br />
keine kriminelle Karriere ein, sondern<br />
eine vor der Kamera.<br />
Nach dem Besuch der legendären LaGuardia<br />
High School of Music & Art and<br />
Performing Arts und einem Studium an<br />
der Stony Brook University begann Brody<br />
seine Karriere in den neunziger Jahren<br />
noch vergleichsweise langsam. Doch es<br />
dauerte nicht lange, bis der 1,85m große<br />
Mann mit der markanten Nase (die er sich<br />
im Laufe seines Lebens bereits dreimal<br />
gebrochen hat) aufzufallen begann und<br />
Rollen neben Tupac Shakur (in „Bullett<br />
– Auge um Auge“) oder Keanu Reeves<br />
(„Wie ich zum ersten Mal Selbstmord<br />
beging“) bekam. Auch große Regisseure<br />
wurden hellhörig: Mit Spike Lee drehte er<br />
„Summer of Sam“, mit Ken Loach „Bread<br />
and Roses“, und Terrence Malick besetzte<br />
ihn in seinem Weltkriegsdrama „The Thin<br />
Red Line“. Trotzdem war Brody noch einigermaßen<br />
unbekannt, als ihm Roman<br />
Polanski die Rolle seines Lebens gab. In<br />
„Der Pianist“ spielte er den polnischjüdischen<br />
Pianisten Wladyslaw Szpilman,<br />
der im Warschauer Ghetto unter der<br />
Besetzung der Nazis beinahe ums Leben<br />
gekommen wäre. Brody begab sich mit<br />
seiner beeindruckenden Performance,<br />
für die er unter anderem Klavierspielen<br />
lernte und fast 15 Kilo abnahm, nicht nur<br />
auf Polanskis persönliche Spuren, sondern<br />
letztlich auch zu den Wurzeln seiner<br />
Familie väterlicherseits. 2003 wurde er<br />
dafür mit dem Oscar als Bester Hauptdarsteller<br />
ausgezeichnet – und ist bis heute in<br />
dieser Kategorie mit 29 Jahren der jüngste<br />
Gewinner aller Zeiten.<br />
Plötzlich war Brody omnipräsent, auf Laufstegen,<br />
in Werbekampagnen und natürlich<br />
nicht zuletzt im Kino. Peter Jackson gab<br />
ihm eine der Hauptrollen in „King Kong“,<br />
M. Night Shyamalan setzte ihn in „The<br />
Village“ ein und neben Beyoncé stand er<br />
für „Cadillac Records“ vor der Kamera. Das<br />
Glück war ihm allerdings nicht immer hold:<br />
einige vielversprechende Filme wie der<br />
Noir-Krimi „Die Hollywood-Verschwörung“,<br />
der Science Fiction-Horror „Splice<br />
– Das Genexperiment“ oder „Brothers
10 // <strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> INTERVIEW / ADRIEN BRODY<br />
Bloom“ von Rian Johnson fanden ihr<br />
Publikum nicht. Und manche große Rolle,<br />
für die Brody im Rennen war – vom Joker<br />
in „The Dark Knight“ bis hin zu Spock in<br />
„Star Trek“ – bekam er am Ende doch nicht.<br />
Viel beschäftigt ist Brody, der früher mit<br />
Kollegin Elsa Pataky (heute verheiratet mit<br />
Chris Hemsworth) liiert war und seit 2020<br />
mit der britischen Modedesignerin (und<br />
Exfrau von Harvey Weinstein) Georgina<br />
Chapman zusammen ist, bis heute. Immer<br />
wieder allerdings spielt er dabei Rollen in<br />
zweitklassigen Filmen, die Titel wie „Bullet<br />
Head“, „American Heist“ oder „Air Strike“<br />
tragen und statt im Kino direkt auf DVD<br />
und Blu-ray erscheinen.<br />
Ausnahmen bestätigen die Regeln allerdings,<br />
und für die ist – neben einer Rolle<br />
in der vierten Staffel der Serie „Peaky Blinders“<br />
– vor allem Wes Anderson zuständig.<br />
Der Regisseur gab Brody 2007 eine Rolle<br />
in „Darjeeling Limited“, seither sind die<br />
beiden befreundet und arbeiten immer<br />
wieder zusammen. Nach „Der fantastische<br />
Mr. Fox“ oder „Grand Budapest Hotel“ hat<br />
Brody nun auch wieder einen Auftritt in<br />
„The French Dispatch“ (seit Oktober in den<br />
deutschen Kinos), als wunderbar zwielichtiger<br />
Kunsthändler. Und damit nicht genug:<br />
In den USA ist bereits die auf einer Kurzgeschichte<br />
von Stephen King basierende Serie<br />
„Chaplewaite“ angelaufen, in der Brody<br />
die Hauptrolle spielt, in der dritten Staffel<br />
von „Succession“ (ab Dezember auch in<br />
Deutschland) ist er ebenfalls zu sehen, und<br />
kommendes Jahr ist er in der Romanverfilmung<br />
„Blonde“ über Marilyn Monroe<br />
mit von der Partie. Vom richtigen Weg<br />
abbringen lässt sich Adrien Brody eben<br />
auch als Erwachsener nicht so leicht.<br />
Mr. Brody, erinnern Sie sich noch daran,<br />
wann Sie Wes Anderson das erste Mal<br />
begegnet sind?<br />
Klar, das war, als er darüber nachdachte,<br />
mir eine Rolle in „Darjeeling Limited“ zu<br />
geben. Da war ich längst Fan seiner Arbeit<br />
und entsprechend aufgeregt, als er mich<br />
in ein kleines italienisches Restaurant in<br />
New York einlud. Er erzählte mir, dass er<br />
meine Arbeit schon seit dem Film „König<br />
der Murmelspieler“ von 1993 verfolgte, was<br />
mir natürlich enorm schmeichelte. Aber<br />
ganz unabhängig davon verstanden wir<br />
uns einfach gut. Wir sind ähnlich alt und<br />
hatten sofort eine Wellenlänge. Was nicht<br />
schwer ist mit Wes, denn er ist einfach ein<br />
wundervoller, liebenswerter Mensch. Die<br />
gemeinsame Arbeit mit ihm in Indien war<br />
eine einzigartige Erfahrung, eine der besten<br />
in meiner Karriere. Und seither bin ich mit<br />
ihm, aber auch mit Owen Wilson, immer<br />
noch befreundet.<br />
Liebenswert und reizend – ist das unter<br />
Ausnahmekünstlern sonst eher eine<br />
Ausnahme?<br />
Lustige Frage. Sagen wir es mal so: Genie<br />
und Nettigkeit gehen nicht immer unbedingt<br />
Hand in Hand. Was auch vollkommen<br />
in Ordnung ist, schließlich ist jede<br />
Form von Kunst nicht zuletzt auch ein Weg,<br />
seine eigenen Traumata und Erfahrungen,<br />
Verluste und Ängste, Sorgen und Tragödien<br />
zu verarbeiten und rauszulassen. Da<br />
kann man, wenn man sich der Sache mit<br />
Herzblut verschrieben hat, nicht immer<br />
unkompliziert und umgänglich sein. Ich<br />
bin deswegen großherzig und nicht nachtragend,<br />
was Fehler in der Kommunikation<br />
etwa bei Dreharbeiten angeht. Zumindest<br />
solange ich weiß, dass alle aufrichtig und<br />
mit Hingabe daran interessiert sind, eine<br />
spannende Geschichte so gut wie möglich<br />
zu erzählen. Aber natürlich hilft es, wenn<br />
man miteinander befreundet sein kann<br />
und Vertrauen und Intimität zwischen mir<br />
und dem Regisseur herrscht. Mit Wes, aber<br />
zum Glück auch vielen anderen, war und<br />
ist das bei mit der Fall.<br />
Was für ein Verhältnis haben Sie zu<br />
Ihren Eltern?<br />
Ein sehr enges Verhältnis, sie haben mich<br />
immer unterstützt. Meine Mutter hatte<br />
auch die Intuition, dass es sich für mich<br />
lohnen würde, mit dem Schauspiel anzufangen.<br />
Das ist besser als mit den Jungs in<br />
der Nachbarschaft irgendwelche Dinger zu<br />
drehen, wird sie sich wohl gedacht haben.<br />
In „The French Dispatch“ spielen Sie<br />
einen Kunstsammler, und Sie kommen<br />
auch aus einem künstlerischen Elternhaus.<br />
Welchen Bezug haben Sie zur<br />
Kunst, jenseits des Filmemachens?<br />
Meine Eltern haben mich da in der Tat sehr<br />
geprägt. Mein Vater ist ein sehr versierter<br />
Maler und meine Mutter eine bemerkenswerte<br />
Fotografin, die ihr Handwerk<br />
an einer Kunsthochschule gelernt hat.
Fotos: Walt Disney Studios Motion Pictures Germany / Searchlight Pictures
INTERVIEW / ADRIEN BRODY<br />
<strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> // 13<br />
Sie hat lange für Publikationen wie The<br />
Village Voice oder den New Yorker fotografiert,<br />
aber ihre Bilder sind definitiv keine<br />
Gebrauchsfotografien, sondern Kunst.<br />
Entsprechend hatte ich immer größten<br />
Respekt vor der Kunst und auch der Kunstwelt,<br />
mit der ich natürlich ein bisschen<br />
vertraut bin. Deswegen hat es besonders<br />
viel Spaß gemacht, diese kleine Rolle in<br />
„The French Dispatch“ zu spielen.<br />
Malen Sie auch selbst?<br />
Oh ja. Man könnte wohl sagen: Wenn ich<br />
gerade nicht drehe, habe ich in der Regel<br />
einen Pinsel in der Hand.<br />
Eigentlich interessant, dass Sie angesichts<br />
dieser familiären Prägung nicht in den<br />
bildenden, sondern den darstellenden<br />
Künsten gelandet sind …<br />
Das war tatsächlich eher Zufall. Meine<br />
Mutter kam darauf, dass die Schauspielerei<br />
etwas für mich sein könnte, als sie<br />
Kinder an der Academy of Dramatic Arts<br />
in New York fotografierte. In den Kids sah<br />
sie wohl etwas, das sie an mich erinnerte.<br />
Und tatsächlich war ich schon sehr jung<br />
immer sehr wach und ein guter Beobachter.<br />
Ich sog alles, was ich sah und hörte, in<br />
mir auf und konnte das dann wohl sehr<br />
lebendig und kurzweilig zum Besten geben.<br />
Natürlich hatten weder meine Mutter noch<br />
ich damals den Gedanken, dass aus der<br />
Sache mal ein Beruf werden könnte. Es<br />
ging einfach nur darum, mich zu beschäftigen<br />
und von Dummheiten abzuhalten.<br />
Aber was für ein Glück, dass sie diese Intu-<br />
ition hatte, denn wer weiß, was sonst aus<br />
mir geworden wäre.<br />
Kommendes Jahr ist es 20 Jahre her, dass<br />
„Der Pianist“ in die Kinos kam, für den<br />
Sie den Oscar gewannen, als Sie noch<br />
keine 30 Jahre alt waren. Hat Sie dieser<br />
frühe Erfolg damals eigentlich unter<br />
Druck gesetzt?<br />
Im Gegenteil, ich habe das immer als Segen<br />
empfunden. Es ist doch eine Erleichterung,<br />
das Thema Oscar so früh vom Tisch zu<br />
haben. Besser, man gewinnt ihn mit 29, als<br />
dass man sein Leben lang auf eine solche<br />
Anerkennung warten muss. Mich hat es<br />
einfach wahnsinnig gefreut, von meinen<br />
Kolleginnen und Kollegen diese Ehrung<br />
erhalten zu haben, und das tut es bis heute.<br />
Zumal für einen Film, der ein solches<br />
Privileg für mich als Schauspieler war, weil<br />
er die außergewöhnliche Geschichte dieses<br />
außergewöhnlichen Mannes erzählte und<br />
die Zusammenarbeit mit Roman wirklich<br />
eine tiefe, eindringliche Erfahrung war.<br />
Natürlich hatte ich mit „Der Pianist“ und<br />
dem Oscar die Latte für mich selbst dann<br />
ziemlich hoch gelegt. Aber ich wusste auch,<br />
dass das eine einmalige Gelegenheit war,<br />
die sich nicht wiederholen lässt. Ich freue<br />
mich einfach, dass ich immer noch tun darf,<br />
was ich liebe, und liebe, was ich tue.<br />
WEITERE INFORMATIONEN:<br />
www.disney.de<br />
@adrienbrody
14 // <strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> ART / SEHENSWERT<br />
DISPLACED<br />
VERSETZTE WIRKLICHKEIT<br />
OLIVIER C. MÉRIEL<br />
AUTORIN: M. MAI<br />
Geboren in Helsinki (Finnland), machte<br />
Olivier C. Mériel seinen Abschluss in<br />
visueller Kommunikation an der National<br />
School of Fine Arts in Lyon und lebt<br />
heute in Paris. In seinen fotografischen<br />
Kreationen richtet sich sein Interesse mit<br />
voller Neugier auf das Gewöhnliche. Der<br />
Vollzeit-Liebhaber der Natur und sinnvoller<br />
Technologie dazu: „Neben meiner<br />
Stilllebenarbeit entwickle ich Projekte,<br />
die meinen Interessen an Funktionalität,<br />
Entwicklung und menschlichen Hinterlassenschaften<br />
in Landschaft oder im<br />
Stadtraum entsprechen. Meine Arbeit<br />
konzentriert sich auf Abwesenheit,<br />
Präsenz und Funktionalität – ist real oder<br />
surreal, je nach Projekt.“ Die „Displaced“-<br />
Reihe fragt nach dem spannenden<br />
und weiten Thema des Unmöglich-<br />
Möglichen. Inspiration für diese Arbeit<br />
waren Pressebilder zum Tsunami 2011 in<br />
Japan. „Displaced“ kombiniert Objekte,<br />
die aus ihrem ursprünglichen Kontext<br />
isoliert wurden, mit echten Landschaften.<br />
Die Objekte werden so Akteure in einer<br />
neuen, möglicherweise realen Situation,<br />
die aber immer auch absonderlich,<br />
befremdlich oder verrückt erscheint.<br />
Olivier C. Mériel<br />
www.oliviermeriel.com
Fotos: Olivier C. Mériel
22 // <strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> ART / SEHENSWERT<br />
Bild (Ausschnitt): Franz Gertsch „Irène“ (1980)<br />
Foto (Ausschnitt): Susan Meiselas „Prince Street Girls“ (1976)<br />
Es ist das Zeitalter des (Neo-)Liberalismus,<br />
der nun endgültig in Gesellschaft, Politik<br />
und Wirtschaft angekommen ist. Erste<br />
PCs, Videospiele, die Öffnung der nationalen<br />
Grenzen und eine steigende Mobilität<br />
bestimmen den Zeitgeist. In den<br />
80ern wurde plötzlich alles möglich, die<br />
großen gesellschaftlichen und politischen<br />
Umbrüche sind auch in der Kunst deutlich<br />
sichtbar. Künstlergruppen brechen<br />
mit dem etablierten Kunstbetrieb: Die<br />
„Jungen Wilden“ entdecken die bildende<br />
Kunst neu und stellen selbstbewusst<br />
unter dem Begriff „Heftige Malerei“ aus.<br />
Die 1980er-Jahre, die von Jeff Koons und<br />
Jenny Holzer über Jean-Michel Basquiat<br />
und Keith Haring bis zu Cindy Sherman<br />
und Richard Prince bestimmt werden,<br />
sind die Wiege der Kunst von heute.<br />
Die US-amerikanische Fotografin Susan<br />
Meiselas setzt sich seit den 1970er-Jahren<br />
mit brisanten sozialen und politischen<br />
Themen auseinander. Im Kunst Haus<br />
Wien werden die frühen Serien „Carnival<br />
Strippers“ und „Prince Street Girls“ sowie<br />
die Installation „Mediations“ über die<br />
nicaraguanische Revolution gezeigt. Ihre<br />
aktuelle Serie „A Room of Their Own“ über<br />
britische Frauenhäuser wird ebenfalls im<br />
Kunst Haus Wien präsentiert.<br />
Meiselas Arbeitsweise ist immer nah<br />
an den Menschen orientiert: Für die<br />
Serie „Prince Street Girls“ beispielsweise,<br />
begleitete sie über 17 Jahre hinweg junge<br />
Mädchen in Little Italy (New York, USA)<br />
von deren Kindheit über die Pubertät bis<br />
ins Erwachsenenalter.<br />
The 80s – Die Kunst der 80er Jahre<br />
Bis: 13. Februar 2022<br />
Susan Meiselas – Mediations<br />
Bis: 13. Februar 2022<br />
Albertina Modern<br />
www.albertina.at<br />
Kunst Haus Wien<br />
www.kunsthauswien.com
WIE EIN PHÖNIX<br />
AUS DER ASCHE<br />
NATALIE IMBRUGLIA<br />
EXKLUSIV<br />
IM INTERVIEW<br />
AUTORIN & INTERVIEW: N. WENZLICK
26 // <strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> INTERVIEW / NATALIE IMBRUGLIA<br />
Mit ihrem Album „Firebird“ veröffentlicht Natalie Imbruglia die ersten neuen Songs seit<br />
zwölf Jahren. Im exklusiven <strong>BOLD</strong>-Interview verrät die Australierin, wo sie so lange gesteckt<br />
hat und spricht über ihre Schreibblockade, Selbstvertrauen und Liebe.<br />
Natalie Imbruglia wäre eine perfekte Kandidatin<br />
für die Kategorie „was eigentlich<br />
wurde aus …“. Die Australierin war gerade<br />
mal 22 Jahre alt, als sie 1997 mit dem Song<br />
„Torn“ – eine Coverversion des Liedes<br />
„Brændt“ von der dänischen Sängerin Lis<br />
Sørensen – einen Überhit landete, den<br />
heute noch jeder kennt. Das dazugehörige<br />
Album „Left Of The Middle“ verkaufte<br />
sich über sieben Millionen Mal. Mit „Shiver“<br />
gelang Imbruglia 2005 nochmal ein Erfolg,<br />
doch danach wurde es still um sie. Ihre Ehe<br />
zu Silverchair-Sänger Daniel Johns ging<br />
in die Brüche, und als sie wenig später<br />
ihren Plattenvertrag verlor, war das der<br />
Beginn einer Schreibblockade. Es dauerte<br />
Jahre, bis Imbruglia ihr Selbstbewusstsein<br />
wiederfand. Auf ihrem neuen Album „Firebird“<br />
setzt sie sich mit dem Erlebten auseinander:<br />
Verpackt in wunderbarem Pop<br />
singt die 46-Jährige vom Loslassen, nach<br />
vorne schauen und sich selbst finden.<br />
Mrs. Imbruglia, wenn Wikipedia nicht<br />
lügt, war Ihr Hit „Torn“ von 1997 bis<br />
2011 mit durchschnittlich 75 Plays pro<br />
Tag der am meisten gespielte Song im<br />
australischen Radio. Können Sie ihn<br />
noch hören?<br />
(Lacht) Das kann ich! Ich liebe ihn immer<br />
noch. Ich habe mir geschworen, den Song<br />
nie zu hassen, sondern immer dankbar dafür<br />
zu sein.<br />
24 Jahre sind seitdem vergangen. Mit<br />
„Firebird“ erscheint nun Ihr erstes<br />
Album seit 2009. Warum war es so<br />
lange still um Sie?<br />
Nach „Come To Life“ hat mein Label mich<br />
rausgeschmissen. Das schlägt aufs Selbstbewusstsein.<br />
Ich wurde von einem Plattenfirmen-Mitarbeiter<br />
zum anderen weitergereicht<br />
und alle versuchten, meine Musik zu<br />
verändern. Als Frau will man im Business<br />
immer alle glücklich machen und sagt ja.<br />
Vielleicht war das ein Fehler. Jedenfalls kam<br />
ich irgendwann zu dem Schluss, dass das<br />
Universum versuchte, mir etwas zu sagen,<br />
und ich keine Musik mehr machen sollte.<br />
Wie ging es für Sie weiter?<br />
Ich war Jurorin bei „The X Factor“ in meiner<br />
Heimat Australien und verbrachte viel Zeit<br />
in der Natur, was sehr heilsam war. Danach<br />
ging ich nach Los Angeles, studierte Schauspiel<br />
– etwas, das ich schon immer machen<br />
wollte, wozu ich vorher aber nie Zeit hatte.<br />
Und irgendwann fand die Musik mich wieder.<br />
Wie das?<br />
Eines Tages traf ich in einem Café jemanden<br />
aus der Musikindustrie. Er meinte, ich müsse<br />
unbedingt diese Manager treffen, die er<br />
kannte. Ich habe ihm zunächst gesagt, dass<br />
ich nicht mehr singe und er weggehen
Fotos: S. Procter (2021) und Universal Music P. Farrel (2009)
INTERVIEW / NATALIE IMBRUGLIA<br />
<strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> // 29<br />
soll, aber er ließ nicht locker. Bevor ich mich<br />
versah, saß ich in einem Meeting mit einer<br />
Plattenfirma, und mir wurde ein Vertrag<br />
angeboten. Der große Durchbruch in Hollywood<br />
war in meinen zwei Jahren Los Angeles<br />
ja ausgeblieben (lacht) – also unterschrieb<br />
ich. Einem geschenkten Gaul schaut man<br />
bekanntlich nicht ins Maul. Als ich 2015 dann<br />
das Coveralbum „Male“ aufnahm und damit<br />
auf Tour ging, hat das die Verbindung zu<br />
meinen Fans und meine Liebe zum Singen<br />
wieder entfacht. So habe ich die Angst, mich<br />
auszudrücken, überwunden.<br />
Sie hatten also richtig Angst?<br />
Ich würde es Terror nennen. Einmal war ich<br />
zu einer Songwriting-Session verabredet und<br />
bekam den Mund nicht auf. Wenn ich daran<br />
zurückdenke, ist es verrückt, dass ich vor Angst<br />
so gelähmt war. Ich war ja noch dieselbe<br />
Person mit denselben Fähigkeiten. Aber ich<br />
hatte den Glauben an mich verloren. Es ist ein<br />
tolles Gefühl, nach dieser langen Phase der<br />
Schreibblockade jetzt wieder kreativ zu sein<br />
– und ich hoffe, dass ich anderen Menschen<br />
in einer ähnlichen Situation mit meiner<br />
Geschichte Mut machen kann.<br />
Wie ist „Firebird“ entstanden?<br />
schreiben. Ich hatte aber zu viel Angst, also<br />
sagte ich immer nur „jaja“. Als ich mein<br />
Selbstbewusstsein wiedergefunden hatte,<br />
nahm ich Kontakt auf.<br />
Lassen Sie uns über ein paar Songs<br />
sprechen. In denen es darum geht,<br />
immer wieder das Herz gebrochen zu<br />
bekommen ...<br />
So würde ich es nicht beschreiben. In „When<br />
You Love Too Much“ geht es zum Beispiel eher<br />
darum, die Person zu sein, die immer lieben<br />
wird – selbst wenn diese Liebe manchmal<br />
nicht erwidert wird. Ich finde es schön, diese<br />
Person zu sein. Natürlich beinhaltet das auch<br />
Liebeskummer, aber das gehört eben dazu.<br />
Ich habe in meinem Leben große Enttäuschungen<br />
durchlebt, während ich versuchte,<br />
ein Ideal zu erreichen, das die Gesellschaft<br />
von einem erwartet: Einen Ehemann zu<br />
finden, sesshaft zu werden, Kinder zu kriegen<br />
usw. Ich dachte lange, dass ich ohne dieses<br />
traditionelle Set-Up nicht glücklich bin<br />
und versuchte, eine Leere zu füllen. Aber<br />
manchmal hat das Leben etwas anderes für<br />
einen in petto. Ich musste all diese Probleme<br />
und Sorgen durchmachen, um zu erkennen,<br />
dass es mir an nichts fehlt. Darum geht es<br />
beispielsweise auch in „Nothing Missing“.<br />
gelassen haben. Aber wenn es einem selbst<br />
passiert (Scheidung mit über 30), denkt man<br />
anders. Für mich zumindest war dieser Druck<br />
definitiv da. Das sind einfach die sozialen<br />
Konstrukte, mit denen wir aufwachsen, und<br />
unterbewusst ist es das, wonach wir suchen.<br />
Vor allem als Frau mit einer biologischen Uhr,<br />
die immer lauter tickt. Aber jeder sollte so<br />
leben dürfen, wie er oder sie glücklich ist.<br />
Sie sind 2019 Mutter geworden – mit<br />
Hilfe eines Samenspenders, wie Sie auf<br />
Instagram bekannt gaben ...<br />
Ich habe das Statement damals veröffentlicht,<br />
weil ich weitere Fragen der Presse<br />
vermeiden wollte. Ich bin sehr beschützend<br />
was meinen Sohn betrifft. In dem Statement<br />
stand drin, was ich gemacht habe, und<br />
damit ist das Thema für mich durch. Es ist<br />
zwar toll, wenn ich anderen Menschen in der<br />
gleichen Situation damit helfe, aber es war<br />
nicht meine Intention, ein Vorreiter zu sein.<br />
Ich wollte einfach meine Ruhe haben (lacht).<br />
Ich bin aber gerne bereit darüber zu sprechen,<br />
wie es ist, Mutter zu sein.<br />
Dann tun wir das. Sie haben es als<br />
die beste Entscheidung beschrieben.<br />
Warum?<br />
Ich hatte einige unglaubliche Kollaborateure.<br />
Romeo Studdard von The Magic<br />
Numbers zum Beispiel, von denen ich großer<br />
Fan bin, und KT Tunstall. Ich liebe ihre Musik.<br />
Den Song „Maybe It’s Great“ schrieb ich mit<br />
Albert Hammond Jr. von The Strokes. Wir<br />
kennen uns seit Jahren und er meinte schon<br />
oft, wir müssten mal einen Song zusammen<br />
Finden Sie, dass einem in unserer<br />
Gesellschaft nach wie vor suggeriert<br />
wird, dieses traditionelle Set-Up sei das<br />
Non plus ultra?<br />
Wenn man die Allgemeinheit fragen würde,<br />
würden die meisten wahrscheinlich mit nein<br />
antworten und sagen, dass wir das hinter uns<br />
Weil ich es liebe, Mutter zu sein. Ich wollte<br />
immer ein Kind haben, seit ich ein kleines<br />
Mädchen bin. Manche Leute haben dieses<br />
Bedürfnis nicht, und das ist okay, aber bei<br />
mir war dieses Verlangen sehr stark. So stark,<br />
dass ich es nicht einfach loslassen oder überwinden<br />
konnte. Jetzt, als Mutter, fühle ich<br />
mich komplett. Es ist so toll, das Leben
30 // <strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> INTERVIEW / NATALIE IMBRUGLIA<br />
durch die Augen eines Kindes zu sehen.<br />
Und es verbreitet eine unglaubliche Freude,<br />
nach Hause zu kommen zu diesem kleinen<br />
Wesen. Es hilft mir, die anderen Facetten<br />
meines Lebens zu genießen. Man kann das<br />
Gefühl nicht beschreiben, es ist einfach das<br />
nächste Level.<br />
Ich hatte lange Probleme damit – und habe<br />
es manchmal immer noch – wenn Dinge<br />
sich ändern. Ich will, dass alles bis ins kleinste<br />
Detail geplant ist, aber das ist nicht realistisch.<br />
Das Buch hat mir geholfen, es einfach<br />
passieren zu lassen, wenn die Dinge mal<br />
anders laufen.<br />
In Songs wie „Invisible Things“ und<br />
„What It Feels Like“ scheint das durch,<br />
oder?<br />
Ich bin immer sehr vorsichtig, wenn es<br />
darum geht, wovon meine Songs handeln,<br />
weil ich finde, dass es schön ist, wenn die<br />
Leute ihre eigene Geschichte reininterpretieren<br />
können. Aber „What It Feels Like“ ist<br />
definitiv von der bedingungslosen Liebe,<br />
die ich als Mutter habe, beeinflusst. Ich war<br />
schwanger, während ich diese Songs schrieb<br />
und sang. Es wäre unmöglich, das nicht auf<br />
dem Album durchscheinen zu lassen.<br />
Das Buch „The Surrender Experience“<br />
soll Sie ebenfalls stark beeinflusst<br />
haben. Der Autor Michael A. Singer<br />
beschreibt darin, was passiert, wenn<br />
man einfach loslässt.<br />
Ich habe das Audiobook immer gehört, wenn<br />
ich nach London gefahren bin, und hatte<br />
jedes Mal eine Erleuchtung. Die Geschichte<br />
von Michael A. Singer ist sehr extrem, aber<br />
was ich davon mitnehme: Was auf den<br />
ersten Blick ein Hindernis ist, kann auch eine<br />
Chance sein. Ich bin ziemlicher Kontrollfreak,<br />
ich mag Ordnung. Ein Kind zu kriegen, bringt<br />
das natürlich völlig durcheinander. Und auch<br />
in meinem Job ist ständig alles in Bewegung.<br />
Darum geht es auch in „Built It Better“,<br />
oder? Niederlagen und Enttäuschungen<br />
als Chance für einen Neuanfang zu<br />
begreifen.<br />
Ja, warum lässt man das Haus nicht einfach<br />
einstürzen und versucht, ein besseres zu<br />
bauen, statt krampfhaft zu versuchen, es<br />
zusammenzuhalten? Manchmal ist Kämpfen<br />
nicht das Richtige, sondern es ist besser zu<br />
kapitulieren, weil man dann gestärkt auf der<br />
anderen Seite herauskommt. Manchmal bist<br />
du im Dschungel und musst brüllen wie ein<br />
Löwe, doch manchmal muss man sich auch<br />
einfach geschlagen geben. Dieses Album ist<br />
für mich ein Phönix aus der Asche.<br />
Was, wenn es sich nicht verkauft und Sie<br />
wieder Ihren Plattenvertrag verlieren?<br />
Das Album findet schon seinen Weg. Und<br />
jetzt gehört es sowieso nicht mehr mir. Wenn<br />
man die Songs dort hat, wo man sie haben<br />
will, muss man sie wie einen Vogel fliegen<br />
lassen (lacht).<br />
WEITERE INFORMATIONEN:<br />
www.natalieimbruglia.com
TRAVEL / BAHRAIN<br />
<strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> // 33<br />
IM LAND<br />
DER ZWEI MEERE<br />
DAS KÖNIGREICH<br />
BAHRAIN<br />
AUTOR & FOTOGRAF: M. WINCKLER<br />
Bahrain liegt nördlich des Emirats Katar. Das Archipel besteht aus 33 Inseln im Arabischen<br />
Golf. Die Fläche des Staats ist in etwa so groß wie die Hamburgs. Der 25 Kilometer lange<br />
King Fahd Causeway verbindet den Golfstaat mit Saudi Arabien.<br />
Von 1,5 Millionen Einwohnern sind die Hälfte Bahraini, die anderen sind Gastarbeiter, davon<br />
viele aus Bangladesch, Indien, Nepal und Pakistan. 95 Prozent sind Moslems, davon drei<br />
Viertel Schiiten. Die Mitglieder der Herrscherfamilie Al Khalifa sind Sunniten.
34 // <strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> TRAVEL / BAHRAIN<br />
Kaum jemand in der westlichen Welt<br />
nimmt Notiz von der kleinen Golfmonarchie<br />
Bahrain. Formel-1-Fans werden den<br />
Staat wegen seiner Rennstrecke einordnen<br />
können, nur eine weitere gibt es auf der<br />
arabischen Halbinsel in Abu Dhabi, Hauptstadt<br />
der Vereinigten Arabischen Emirate,<br />
auf Yas-Island mit angeschlossener Ferrari-<br />
World. Gäste von Kreuzfahrtschiffen gehen<br />
in Bahrain auf Landgang. Und die staatliche<br />
Fluggesellschaft Gulf Air bietet auf<br />
dem Weg nach Süd-, Südost- und Ostasien<br />
ein Stopover-Programm an. Der Großteil<br />
der Besucher Bahrains, allen voran Gäste<br />
aus Saudi Arabien, kommt aus der Region.<br />
Dabei lohnt es sich durchaus für Europäer,<br />
dem Archipel einen mehrtägigen<br />
Besuch abzustatten, denn die Golfstaaten<br />
mögen sich in vielerlei Hinsichten ähneln,<br />
doch hat jedes Land seine Eigenarten und<br />
Besonderheiten, wobei Bahrain den Besucher<br />
mitunter überrascht.<br />
Al-Bahrain bedeutet „die zwei Meere“. Am<br />
Meeresgrund an der Küste sprudelte früher<br />
aus zahlreichen Quellen Süßwasser, das<br />
sich mit Salzwasser mischte. Beste Voraussetzungen<br />
für Muschelbänke, in denen die<br />
schönsten Perlen gediehen. Ein Segen für<br />
den Staat wie die allmählich versiegenden<br />
Erdölquellen, die zwar bei weitem nicht so<br />
ergiebig waren und sind wie die anderer<br />
Golfstaaten, doch immer noch einen<br />
bedeutenden Wirtschaftsfaktor darstellen.<br />
Und vor Kurzem wurde das größte Ölfeld<br />
in der Geschichte Bahrains entdeckt.<br />
Achtzig Milliarden Barrell, fast doppelt so<br />
viel wie die gesamten Ölreserven der USA,<br />
sollen dort lagern. Doch ob sie gefördert<br />
werden können, ist noch unklar. Die aktuellen<br />
ökonomischen Kennziffern – mehr als<br />
100 Prozent Staatsverschuldung, Ölpreisverfall<br />
– sind schlecht. Trotzdem scheint<br />
Bahrain zumindest auf den ersten Blick<br />
nach wie vor ein wohlhabendes Handelsund<br />
Finanzzentrum zu sein. Äußere Anzeichen<br />
von Wirtschaftskrise sind nicht zu<br />
erkennen. Auf den Straßen vom Flughafen<br />
auf Muharraq Island zum Hotel Ritz Carlton<br />
mit seiner zwar künstlichen, aber schönen,<br />
feinsandigen Lagune westlich der Hauptstadt<br />
Manama sehe ich ein halbes Jahr vor<br />
der Ausbreitung der Corona-Pandemie fast<br />
ausnahmslos schwere SUVs, Limousinen<br />
und Sportwagen. Luxushotels wie das Ritz<br />
Carlton und Four Seasons sind nahezu<br />
ausgebucht, die Shoppingmalls gut<br />
besucht, kein Goldjuwelier im Souk ohne<br />
Kundschaft. Im Ausgehviertel Awadiya<br />
mit seinen originalgetreu restaurierten,<br />
alten arabischen Häuser bekommt man<br />
ohne Reservierung in den guten Restaurants<br />
keinen Platz. In und vor Cafés sitzen<br />
auffällig viele modisch gekleidete, arabische<br />
Frauen und rauchen Shisha. An ihnen<br />
schlendern junge Männer in Feierlaune<br />
und Familien mit Kindern vorbei, darunter<br />
verschleierte Frauen in Abayas, das sind<br />
schwarze, knöchellange Überkleider. Auch<br />
junge Männer tragen ihre traditionellen<br />
weißen Gewänder, andere geben sich<br />
modern in Jeans, Poloshirts und weißen<br />
Turnschuhen. In den belebten Fußgängerzonen<br />
des Viertels dominieren weder<br />
bei Frauen noch Männern der arabische<br />
oder westliche Kleidungsstil. Im Vergleich<br />
zu anderen Golfstaaten, in denen Alkohol<br />
vorwiegend in Luxushotels und wenigen<br />
dafür lizensierten Restaurants ausgeschenkt<br />
wird, kann der Gast in Bahrain<br />
fast überall in der Gastronomie Bier, Wein,<br />
Schnaps und Cocktails konsumieren. So<br />
reicht uns der Kellner auf der Terrasse in<br />
der ersten Etage des griechischen Restaurants<br />
Attic neben der Speisen- auch gleich<br />
die Weinkarte. In den angesagten Klubs<br />
und Diskotheken der Stadt wird zu den<br />
gleichen Rhythmen getanzt, gefeiert und<br />
getrunken wie in Klubs auf Ibiza oder<br />
Mykonos. Bands aus Ägypten und Südostasien<br />
spielen in den Nachtklubs der Hotels<br />
ab drei Sterne aufwärts.<br />
Auf der Arabischen Halbinsel reicht nur das<br />
Nachtleben Dubais an das Bahrains heran.<br />
Das kleine Königreich ist eine beliebte<br />
Wochenenddestination für die Nachbarn<br />
aus Saudi Arabien, welche die Shoppingmöglichkeiten<br />
und das westliche Nachtleben<br />
schätzen. An Donnerstagabenden<br />
sind Tausende hochglänzende Spritschleudern<br />
auf dem 1986 eröffneten King<br />
Fahd Causeway vom sittenstrengen Saudi<br />
Arabien auf dem Weg ins Freizeitparadies<br />
Bahrain. Das Bauwerk verläuft in langen<br />
Kurven auf Pfeilern und Stelzen gestützt<br />
25 Kilometer über den Golf von Bahrain<br />
– eine faszinierende Kombination aus<br />
einem Damm und mehreren Brücken, die<br />
über dem Meer zu schweben scheint. Drei<br />
Millionen Autos rollen jährlich darüber. Ich<br />
gelange bis an die Grenze, wo Bahreini<br />
gerne in einem Aussichtsturm den Blick<br />
übers Meer auf ihren mächtigen Nachbarn<br />
genießen. Leider ist der Turm wegen<br />
Renovierung geschlossen, doch ist an<br />
diesem Tag die Luft nicht getrübt von
TRAVEL / BAHRAIN<br />
<strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> // 37<br />
Wüstensand, und so reicht die Sicht über<br />
die gesamte Strecke bis nach Al-Chubar<br />
(Khobar) im Osten Saudi Arabiens, rund<br />
400 Kilometer nordöstlich der Hauptstadt<br />
Riad.<br />
Auch in religiöser Hinsicht gilt Bahrain als<br />
ein toleranter Staat: „Es gibt 18 Kirchen,<br />
eine Synagoge und einen Hindutempel“,<br />
sagt meine Reiseführerin. Das kleine<br />
Quartier um den schönen, authentischen<br />
Hindutempel ist das Little India Bahrains.<br />
In der zum Tempel führenden Gasse reihen<br />
sich mehrere Goldgeschäfte, Teestuben,<br />
Imbisse, aus denen Currygerichte duften,<br />
und Zuckerbäckereien aneinander. Die<br />
Luft ist erfüllt von schwerem, süßlichem<br />
Räucherstäbchenduft. Im Tempel beten<br />
Hindus, Glöckchen läuten, und brahmanische<br />
Priester rezitieren die Veden, die<br />
heiligen Schriften der Hindus.<br />
Beeindruckende Skylines wie in Dubai<br />
oder Doha gibt es in Bahrain nicht. Die<br />
Ikonen der Hochhausarchitektur sind das<br />
240 Meter hohe World Trade Center mit<br />
zwei Türmen in Form von Großsegeln, und<br />
das 270 Meter hohe Hotel Four Seasons<br />
auf einer eigenen Insel. Ein Boot-Shuttle<br />
bringt Gäste und Besucher zur glitzernden<br />
Einkaufsmeile The Avenues Mall. Hinter<br />
einem Hafen, in dem Daus, alte arabische<br />
Handelsschiffe aus Holz, dümpeln,<br />
wachsen mehrere Hochhäuser empor.<br />
Die wenigen noch verbliebenen arabischen<br />
Häuser werden bewahrt und restauriert.<br />
Das Königreich hat nach einem Kahlschlag<br />
anscheinend den Wert seiner alten<br />
Baukultur erkannt. In Manama und auf<br />
Muharraq gibt es noch traditionelle Kaffeehäuser,<br />
in anderen restaurierten Gebäuden<br />
sind kleine Restaurants, Cafés und Galerien<br />
eingezogen. Im Souk reihen sich<br />
Gewürzhändler, Juweliere und Geschäfte<br />
mit Kunsthandwerk aneinander. Anders<br />
als in den Altstädten Marokkos und Ägyptens<br />
sind die Händler unaufdringlich, gastfreundlich,<br />
doch gilt es auch hier, wie<br />
überall auf den Basaren der arabischen<br />
Welt, zu handeln, sonst wird man übers<br />
Ohr gehauen. Wer nicht handelt, ignoriert<br />
eine kulturelle Eigenart – selbst Schuld.<br />
Auf Muharraq ist ein Pearl Trail angelegt<br />
worden. Auf dreieinhalb Kilometern in<br />
17 renovierten, weiß gekalkten Häusern<br />
wird die zum Welterbe erklärte Tradition<br />
der Perlenfischerei erzählt. Bahrein war<br />
das Zentrum dieses vormals einträglichen<br />
Geschäfts, das bis in die 30er Jahre die<br />
Haupteinnahmequelle war. Die Haupteinnahmequelle<br />
des Landes versiegte,<br />
als in den 30er Jahren japanische Zuchtperlen<br />
den Weltmarkt überschwemmten<br />
und fast gleichzeitig die erste Erdölquelle<br />
in Bahrein sprudelte. Bahrain hat sich<br />
dennoch den Ruf als weltweit bedeutendstes<br />
Handelszentrum für Naturperlen<br />
bewahrt. 1989 wurde das Pearl Testing<br />
Laboratory of Bahrain eröffnet. Importierte<br />
Perlen werden geprüft, von denen<br />
nur Naturperlen die Röntgenkontrollen<br />
passieren. Bahrain ist weltweit der einzige<br />
Staat, in dem der Verkauf von Kunst- und<br />
Zuchtperlen verboten ist.<br />
Am Tag vor meiner Abreise rausche ich<br />
eineinhalb Stunden mit einem Schnellboot<br />
übers Meer. Dann taucht irgendwo<br />
in den Weiten des Ozeans eine schmale,<br />
geschwungene, blendend weiße Sandbank<br />
auf. Wir seien in der Nähe der maritimen<br />
Grenze zu Katar, sagt der Bootsführer.<br />
An der Sandbank ankern bereits<br />
zwei weitere Rennboote. Ein Bahraini mit<br />
Frau und kleinem Sohn, und eine Gruppe<br />
von Männern, die Campingstühle mitgebracht<br />
haben. Wir holen den Proviant von<br />
Bord. Unser Bootsführer bereitet den Grill<br />
vor. Es gibt marinierte Hühnchenschenkel,<br />
Lammkoteletts, Salat, Humus, Fladenbrot,<br />
eiskalten Weißwein, Bier und Softdrinks,<br />
aber die rührt, außer dem Bootsführer,<br />
keiner an.<br />
WEITERE INFORMATIONEN:<br />
www.btea.bh<br />
EINREISE:<br />
Am Flughafen wird ein kostenpflichtiges<br />
Visum für 14 oder 30 Tage<br />
ausgestellt. Der Visumsantrag kann<br />
auch online gestellt werden.<br />
www.evisa.gov.bh<br />
EMPFEHLUNG HOTEL:<br />
Ritz Carlton<br />
www.ritzcarlton.com<br />
Four Seasons<br />
www.fourseasons.com<br />
BESTE FLUGVERBINDUNGEN:<br />
www.gulfair.com
ROADTRIP<br />
IN DEN NORDEN<br />
MIT DEM NEUEN<br />
VOLVO XC60 HYBRID<br />
IN DÄNEMARK UNTERWEGS<br />
AUTOR: J. M. BRAIN / FOTOGRAF: C. PAUL
TRAVEL / ROADTRIP<br />
<strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> // 41<br />
Mit einem Roadtrip ins nahe Umland besuchen wir die nördlichste Stadt Deutschlands<br />
und fahren weiter auf die südlichste Insel im dänischen Wattenmeer, um mit dem neuen<br />
Volvo XC60 und einer frischen Brise Nordseeluft den Kopf frei zu machen, neue Energie zu<br />
tanken – und herauszufinden, warum Roman Polanski die Insel Rømø als Drehort für seinen<br />
Kinofilm „Der Ghostwriter“ bevorzugte.<br />
Das Reisen ein hehres Gut ist, wurde uns<br />
nach zwei Jahren pandemiebedingter<br />
Auszeit mehr als bewusst. Wir lernten<br />
auch die kleinen Dinge wieder zu<br />
schätzen – und rollten scha ren wei se mit<br />
Wohnwagen und -mobil über die Berge<br />
oder an die Nord- und Ostsee. „Nah“ ist<br />
das neue „Fern“, und wir finden diesen<br />
Trend durchaus reizvoll: Also geht es mit<br />
dem neuen Volvo XC60 Recharge Plug-in<br />
Hybrid für ein Wochenende von Berlin<br />
nach Flensburg und weiter bis nach<br />
Dänemark auf die Insel Rømø. Wir starten<br />
am Mittag in Berlin und fahren über<br />
Lübeck, Kiel bis nach Flensburg. Gute<br />
vier Stunden dauert unsere Fahrt, bis wir<br />
die nördlichste Stadt Deutschlands erreichen.<br />
Da es bereits dämmert, checken<br />
wir im Hotel Hafen Flensburg ein. Sogar<br />
der dänische König Friedrich VII. nächtigte<br />
im Jahre 1854 samt Gefolge fünf<br />
Tage hier. Nach Schließung des Hotels<br />
diente das Gebäude vielen verschiedenen<br />
Zwecken, ehe es nun zu seiner ursprünglichen<br />
Funktion als Hotel zurückgekehrt<br />
ist – und Vergangenheit und Gegenwart<br />
maritim vereint.<br />
Bevor wir uns ein Abendessen im<br />
empfehlenswerten hoteleigenen Restaurant<br />
gönnen, schauen wir uns aber noch<br />
den neuen Volvo XC60 etwas genauer<br />
an. Er ist der Longseller der schwedischen<br />
Premium-Marke: In der Tradition<br />
des Vorgängers hat sich auch die<br />
zweite Auflage schnell zum beliebtesten<br />
Volvo-Modell entwickelt. Der erste<br />
Volvo XC60 wurde weltweit rund eine<br />
Million Mal verkauft und ist das meistverkaufte<br />
Premium-SUV in der europäischen<br />
Mittelklasse. Den Vortrieb<br />
übernehmen die Drive-E Motoren. Die<br />
Benzin- oder Dieseltriebwerke decken ein<br />
Leistungsspektrum von 145 kW (197 PS)<br />
bis 220 kW (300 PS) ab und sind allesamt<br />
mit einem Mild-Hybrid-System kombiniert.<br />
Durch Bremsenergie-Rückgewinnung<br />
sinkt der Verbrauch um bis zu 15<br />
Prozent. Daneben stehen zwei Plug-in-<br />
Hybridantriebe zur Wahl: der Recharge T6<br />
mit 251 kW (340 PS) und der Recharge T8<br />
mit 288 kW (390 PS). Sie verbinden eine<br />
kraftvolle Leistungsentfaltung mit hoher<br />
Effizienz. So lassen sich gute 50 Kilometer<br />
rein elektrisch und somit lokal (beispielsweise<br />
in der Stadt) vollkommen emissionsfrei<br />
zurücklegen. Der XC60 trägt das<br />
selbstbewusste Gesicht aller aktuellen<br />
Modelle der schwedischen Premium-<br />
Marke. Der neue Kühlergrill wird von<br />
LED-Scheinwerfern im „Thors Hammer“-<br />
Design flankiert, das große Volvo Iron<br />
Mark Logo findet sich in der Mitte der<br />
diagonal verlaufenden Chromleiste.
44 // <strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> TRAVEL / ROADTRIP<br />
Neu gestaltet sind auch der vordere Stoßfänger,<br />
Lackierungen und Felgendesigns.<br />
Den Innenraum prägt das geradlinige,<br />
klare skandinavische Design. Neue Materialien,<br />
darunter auch luxuriöse lederfreie<br />
Optionen, bieten viele Möglichkeiten zur<br />
Personalisierung. Das Infotainmentsystem<br />
des Volvo XC60 basiert auf dem Betriebssystem<br />
Android Automotive und gewährt<br />
Zugriff auf diverse Google Apps und<br />
Dienste wie eine Echtzeit-Navigation per<br />
Google Maps oder den Sprachassistenten<br />
Google Assistant. Über den Google Play<br />
Store stehen darüber hinaus diverse<br />
weitere Apps zur Verfügung. Kosten für<br />
die Internet-Verbindung fallen nicht an:<br />
Das ab Trim-Level Momentum Pro serienmäßige<br />
Digital-Paket umfasst ein unbegrenztes<br />
Datenvolumen für vier Jahre.<br />
Am nächsten Tag sind wir bereits früh auf<br />
den Beinen, denn der zweite Teil unserers<br />
kleinen Roadtrips steht auf dem<br />
Programm: Es geht nach Dänemark, auf<br />
die Insel Rømø – denn dort kann man auf<br />
dem breiten Sandstrand von Lakolk mit<br />
dem eigenem Fahrzeug fast bis ans Wasser<br />
der Nordsee fahren – und das müssen wir<br />
uns unbedingt ansehen. Der Strand ist<br />
einer der längsten und schönsten Strände<br />
Europas und besitzt jeweils am Ende auch<br />
eine autofreie Zone. Alljährlich findet hier<br />
am ersten Wochenende im September<br />
das bekannte „Rømø-Drachenfestival“<br />
statt, auf dem sich bis zu 1.000 Drachen<br />
am Nordseehimmel tummeln. Seitdem im<br />
Jahr 2001 die kleine Hallig Jordsand durch<br />
Überspülung in der Nordsee versank, stellt<br />
Rømø (zu Deutsch Röm, auf Nordfriesisch<br />
Rem) die südlichste Insel im dänischen<br />
Wattenmeer dar. Ihre Lage ist lediglich<br />
3 Kilometer nördlich von der deutschen<br />
Insel Sylt (erreichbar per Fähre) anzusiedeln,<br />
und das Erscheinungsbild wurde<br />
nachhaltig von der Nordsee geprägt.<br />
Durch den Straßendamm Rømødæmningen<br />
ist die Insel heute mit dem Festland<br />
verbunden. Im 17. und 18. Jahrhundert<br />
brachte der Walfang erstmals großen<br />
Reichtum auf das karge Eiland, heute ist<br />
es der Tourismus. Was Rømø neben seiner<br />
Beschaulichkeit und der herrlichen Natur<br />
zu einem tollen Reiseziel macht, ist das<br />
einmalige Gefühl, sich hier frei bewegen<br />
zu können. Einige Gebiete stehen zwar<br />
unter Naturschutz, aber die meisten Freiflächen<br />
sind für jedermann zugänglich<br />
und können für Outdoor-Aktivitäten wie<br />
Reiten, Radeln und Wandern genutzt<br />
werden. Bei all dieser Vielfältigkeit und<br />
einzigartigen Erscheinung verwundert es<br />
dann auch nicht, dass Rømø Havn im Jahr<br />
2009 Drehort für den Kinofilm „Der Ghostwriter“<br />
von Roman Polanski war.<br />
WEITERE INFORMATIONEN:<br />
www.volvo.de<br />
EMPFEHLUNG HOTEL:<br />
Hotel Hafen Flensburg<br />
www.hotel-hafen-flensburg.de<br />
FASHION FOR TRAVEL:<br />
www.didriksons.com<br />
www.hoegl.com
GRENZEN<br />
VERSCHIEBEN<br />
ABOUT <strong>THE</strong> URGE TO TRY NEW THINGS<br />
<strong>THE</strong> PORSCHE JUMP<br />
AUTOR: J. M. BRAIN
48 // <strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> MOTION / <strong>THE</strong> PORSCHE JUMP<br />
Immer den einen Schritt mehr gehen: Porsche hat die ikonische Fotografie mit dem<br />
Sprung über das Modell 356 B neu aufgenommen. „The Porsche Jump“ zeigt den zweifachen<br />
Olympiasieger Aksel Lund Svindal, wie er auf Skiern über einen Porsche Taycan<br />
springt, der zwischen haushohen Schneewänden steht. Die Neuauflage symbolisiert die<br />
Mentalität des Stuttgarter Sportwagenherstellers und zeigt, wie Porsche Zukunftsfähigkeit<br />
interpretiert: Neues wagen und mutig vorangehen – ganz <strong>BOLD</strong> eben, um sich für die<br />
beste Lösung immer etwas mehr zu trauen als andere.<br />
Das Sprungfoto über den Porsche Taycan<br />
(siehe Seite 50) ist die moderne Neuinterpretation<br />
der historischen Schwarzweiß-<br />
Aufnahme und ermöglicht eine selbstbewusste<br />
Rückschau auf die eindrucksvolle<br />
Unternehmensgeschichte. „Es ist mir eine<br />
große Ehre, diesen ikonischen Sprung mit<br />
Porsche zu wiederholen und damit der<br />
Geschichte hinter dem Bild eine Bedeutung<br />
geben zu können. Es ist wichtig,<br />
Mut zu haben und Neues zu probieren“,<br />
sagt der ehemalige Skiathlet und Porsche-<br />
Markenbotschafter Aksel Lund Svindal.<br />
„The Porsche Jump“ ist eine Hommage<br />
an die ikonische Vorlage von Fotograf<br />
Hans Truöl und Skifahrer Egon Zimmermann,<br />
der damals (1960) über den rubinroten<br />
Porsche 356 B gesprungen ist. Die<br />
Schwarzweiß-Fotografie trägt den ironischen<br />
Untertitel „Als er die Abkürzung<br />
nimmt“ und entstand direkt, nachdem<br />
der Flexenpass in der Nähe des österreichischen<br />
Skiorts Zürs von einer Lawine<br />
freigeräumt wurde. Erst durch das neue<br />
Motiv mit dem ersten vollelektrischen<br />
Sportwagen erhält die Porsche typische<br />
Symbiose aus Tradition und Innovation<br />
authentische Symbolkraft. „Mit der<br />
Neuauflage schreiben wir die Geschichte<br />
fort und bilden die Brücke zwischen<br />
gestern, heute und den Innovationen<br />
von morgen“, betont Finanzvorstand Lutz<br />
Meschke. Das tiefe Verständnis sportlicher<br />
Leistungsfähigkeit und der Wille<br />
zum Erfolg definieren bei Porsche von<br />
Beginn an die Mobilität der Zukunft. Die<br />
Herausforderung im sportlichen Wettkampf<br />
zu suchen ist Ausdruck der Motivation,<br />
um aus eigenem Antrieb immer<br />
besser zu werden und die eigenen Wertvorstellungen,<br />
die Seele, zu bewahren.<br />
„Das historische Foto wird immer leben<br />
und zeigt die Porsche-DNA. Es ist unsere<br />
Aufgabe, die Vergangenheit zu respektieren,<br />
die Gegenwart anzunehmen<br />
und die Zukunft mitzugestalten – das<br />
empfinde ich auch als nachhaltig“, so<br />
der Norweger Svindal. „Das Motiv des<br />
Sprungs steht als Metapher für das<br />
Wagnis, das ich eingehen muss, um als<br />
Unternehmen bestehen zu können.<br />
„The Porsche Jump“ ist ein imposantes<br />
Symbol für die Entschlossenheit, mit der<br />
wir bei Porsche unsere Träume verfolgen“,<br />
ergänzt Lutz Meschke, der selbst leidenschaftlicher<br />
Skifahrer und Sportfan ist.<br />
Mit insgesamt zwei Olympiasiegen, fünf<br />
Weltmeistertiteln und weiteren Erfolgen<br />
im Weltcup gehört Svindal zu den
MOTION / <strong>THE</strong> PORSCHE JUMP<br />
<strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> // 51<br />
erfolgreichsten Skirennfahrern der letzten<br />
Jahrzehnte. Durch seine eindrucksvolle<br />
Sportkarriere hat er gelernt, offen an<br />
Herausforderungen heranzugehen und<br />
sich stets auf seine Stärken zu konzentrieren.<br />
„Es muss immer weiter gehen.<br />
Im Rennsport muss ich mich ständig<br />
hinterfragen, um mich verbessern zu<br />
können – sonst wird man schnell überholt“,<br />
betont der Markenbotschafter.<br />
Den Fokus auf die eigene Weiterentwicklung<br />
zu legen, erkennt Svindal<br />
auch bei Porsche. Neue Denkanstöße<br />
können helfen, den Weg in die Zukunft<br />
zu bereiten. „Wenn ich vorne mitfahren<br />
will, muss ich immer etwas riskieren, aber<br />
ich darf nicht übermütig werden. Da hilft<br />
es, wenn Menschen mir auch mal einen<br />
anderen Blickwinkel auf Themen ermöglichen“,<br />
sagt der ehemalige Profi, der<br />
heute viel mit Start-ups zusammenarbeitet.<br />
Porsche hat in den vergangenen Jahren<br />
seine Beteiligungen an Start-ups und in<br />
Venture Capital-Fonds stetig erweitert.<br />
Die Investitionen in neue Geschäftsfelder<br />
liefern wichtige Impulse, um Wissen und<br />
innovative Technologien zu bündeln<br />
sowie künftig völlig neue Projekte realisieren<br />
zu können. „Wir bei Porsche ruhen<br />
uns nicht auf unseren Erfolgen aus. Wir<br />
wollen immer wieder den entscheidenden<br />
Schritt wagen und sehen Herausforderungen<br />
vor allem als Chance, um<br />
uns weiterzuentwickeln“, so Meschke. Mit<br />
der neuen Sportwagenstudie Mission R<br />
unterstreicht das Unternehmen beispielsweise<br />
seine markante Herangehensweise.<br />
Das neue Projekt setzt den nächsten<br />
mutigen Schritt in Richtung erlebbare<br />
Innovationskraft und zeigt die Bedeutung<br />
des Motorsports als Entwicklungsplattform<br />
für neue Technologien auf. Erst<br />
kürzlich ist die Studie auf der IAA Mobility<br />
2021 in München das erste Mal der<br />
Öffentlichkeit präsentiert worden. Der<br />
Stuttgarter Sportwagenhersteller ist die<br />
Plattform, auf der Performance, Leidenschaft<br />
und Pioniergeist zum unverwechselbaren<br />
Erlebnis werden. Anlässlich der<br />
Neuauflage wird das Porsche Museum<br />
zwei hochwertige Drucke gestalten.<br />
Die Reproduktion vereint das historische<br />
Motiv mit der Neuinterpretation<br />
im Set und ist voraussichtlich ab Mitte<br />
Dezember 2021 über den Porsche Online<br />
Shop erhältlich.<br />
Auf sportlicher Ebene lassen sich durch<br />
„The Porsche Jump“ weitere Parallelen<br />
entdecken: Svindal und Zimmermann<br />
sind beide Abfahrts-Olympiasieger, die<br />
bei ihrem größten sportlichen Erfolg auch<br />
die gleiche Startnummer getragen haben.<br />
„Ich habe Egon noch persönlich kennengelernt<br />
und fühle mich auch deshalb<br />
mit ihm verbunden, weil wir beide bei<br />
unserem Olympiasieg die Startnummer 7<br />
hatten. Ich war 2018 nur 54 Jahre später<br />
dran“, sagt der norwegische Sportwagen-<br />
Enthusiast.<br />
WEITERE INFORMATIONEN:<br />
www.porsche.de
DYNAMISCHE<br />
PARTITUR IN „G“<br />
DER NEUE PORSCHE<br />
911 TURBO S<br />
AUTOR: R. LÖWISCH
54 // <strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> MOTION / PORSCHE<br />
Wer ein bisschen sucht, findet im neuen Porsche Turbo S das G-Force-Instrument. Und wo<br />
kann man es am besten zum Leben erwecken? Natürlich auf der Nordschleife. Also mit<br />
650 PS hin zur Grünen Hölle, mächtig trainieren und beseelt wieder nach Hause fahren.<br />
Da ist er wieder, dieser Moment. Der Start<br />
ist noch nicht freigegeben. Der Motor<br />
brummelt im Leerlauf, zum Losfahren<br />
bereit. Und jetzt: mit dem aufgesetzten<br />
Helm an der Kopfstütze anlehnen. Im<br />
Nu brabbelt der Motor nicht mehr im<br />
Heck, sondern dröhnt im Kopf. Als hätte<br />
ein Musiker die tiefste Seite seines viersaitigen<br />
E-Basses leicht angeschlagen,<br />
und technisch ist dafür gesorgt, dass der<br />
Ton nicht verklingt. 41,2 Hertz treffen auf<br />
ein Raserherz. Tief, sehr tief ist der Ton,<br />
der Helm und Schädel als Resonanzkörper<br />
nutzt. Der perfekte Einstieg für<br />
die kommende Partitur. „G“ wie G-Kräfte,<br />
denn das G-Force-Messinstrument im<br />
Armaturenbrett wird den Tanz über die<br />
Nordschleife dokumentieren. Und dann<br />
gibt der Chef auf der Döttinger Höhe die<br />
Piste frei: Porsche hat zum Perfektionstraining<br />
auf die Nordschleife geladen.<br />
wagen vor die norddeutsche Haustür<br />
gestellt. Passt, denn auch früher fuhren<br />
die Rennfahrer mit ihren Autos von wo<br />
auch immer zur Rennstrecke, rasten um<br />
die Wette, und wenn Fahrer und Autos<br />
die Hatz überlebt hatten, wurde auf<br />
eigenen Rädern der Heimweg angetreten.<br />
Mit einem Porsche kann man das<br />
auch heute noch. Mit einem 911 Turbo<br />
S erst recht. Allerdings kann auch so ein<br />
Wunderwerk der Technik aus Stuttgart<br />
nicht die Physik austricksen. 650 PS sind<br />
beeindruckend, Allradantrieb, Achtgang-<br />
Doppelkupplung und diverse elektronische<br />
Helfer ebenso, aber bei Wasser auf<br />
der Piste muss man selbst in so einem<br />
Boliden trotz „Wet“-Modus vom Gas, ganz<br />
bestimmt auf der Nordschleife. Tatsächlich<br />
regnet es zunächst in der Eifel, wie<br />
so oft, wie so viel, wie so heftig. Das<br />
bedeutet: keine Ideallinie fahren, sondern<br />
in Kurven vor allem glitschiges Gummi<br />
Dabei geht es nicht nur darum, die vermeiden. Dazu alle elektronischen<br />
längste, berühmteste und schwierigste<br />
Rennstrecke der Welt kennenzulernen<br />
Helferlein eingeschaltet lassen, langsam<br />
fahren!<br />
und so schnell, wie man sich das zutraut<br />
und sich sicher fühlt, zu umrunden,<br />
sondern um den neuen Porsche 911<br />
Turbo S in seinem natürlichen Habitat<br />
zu erleben. Denn eigentlich sind die<br />
GT-911er die Brecher für die Piste und die<br />
911 Turbo „nur“ starke Sportwagen für die<br />
Straße. Oder? Letzteres können wir zuerst<br />
erfahren – Porsche hat uns den Sport-<br />
Dank der extra für den Turbo angefertigten<br />
Michelin Pilot-Reifen in der Wahnsinnsdimension<br />
305/30 ZR 21 (hinten)<br />
und 255/35 ZR20 vorne, die besonders<br />
auf Regen und Feuchtigkeit ausgelegt<br />
sind, können wir die große Phalanx von<br />
GT3, GT3 RS, GT4 Cayman, AMG GT R und<br />
ähnliche Boliden locker überholen (mehr<br />
als 200 Autos nehmen am Perfektionstraining<br />
teil und etwa 70 Prozent aller<br />
Wagen sind von Porsche). Mit fortschreitender<br />
Zeit – es wird wärmer, die vielen<br />
Autos fahren die Ideallinie trocken, es fällt<br />
kein Regen mehr – werden wir schneller,<br />
bis der Tacho in der Fuchsröhre 233 km/h<br />
anzeigt. Was für den engagierten Autofahrer,<br />
der kein Rennfahrer ist, schon<br />
ein ganz ordentliches Tempo bedeutet<br />
(Racer Toto Wolff ist hier 2009 mit einem<br />
Reifenplatzer bei 268 km/h abgeflogen).<br />
Erst recht, wenn man „nur“ das serienmäßige<br />
Fahrwerk mit sich führt. Bei den<br />
Fahrmodi „Wet“, „Normal“ und „Sport“<br />
(dabei ändern sich hauptsächlich die<br />
Gaspedalkennlinie, das Gangwechseltempo<br />
und die Einstellung des elektronischen<br />
Stabilitätsmanagements PSM für<br />
kontrollierte Driftwinkel) ist es auf weich<br />
gestellt, auf „Sport plus“ ist die aktive<br />
Wankstabilisierung PDCC automatisch<br />
aktiv (kann per Tastendruck aber auch<br />
sonst aufgerufen werden).<br />
Das Sportfahrwerk dagegen – das es<br />
erstmals in einem 911 Turbo gibt und<br />
dann natürlich zu gleichen Preisen im<br />
normalen Turbo und im Turbo S, nämlich<br />
für knapp 1.500 Euro – kommt mit<br />
Helperfedern an den hinteren Hauptfedern<br />
(drücken die Hinterachse beim<br />
Ausfedern auf den Asphalt und sorgen<br />
so für besseren Fahrbahnkontakt) und<br />
härterer Grundfederrate. Tatsächlich<br />
schafft das noch mehr Vertrauen, und<br />
damit fährt man noch schneller ums Eck.<br />
Und davon gibt’s es auf der Nordschleife<br />
viele, nämlich 73 – bei 17 Prozent
MOTION / PORSCHE<br />
<strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> // 57<br />
Steigung und Gefälle sowie einem<br />
Höhenunterschied von insgesamt 300<br />
Metern. Wir testen das Sportfahrwerk in<br />
einem orangefarbenen normalen Turbo,<br />
und trotz 70 PS weniger lässt sich das<br />
Auto von der Meute nicht abschütteln.<br />
Was nicht nur an einem Lerneffekt liegt,<br />
sondern einfach an besserem Kontakt zu<br />
den 20,832 Kilometern Rennstrecke. Rund<br />
80 Prozent aller Porsche-Turbo-Käufer<br />
greifen übrigens zur stärkeren S-Version,<br />
also machen wir das auch wieder – er ist<br />
uns an die Seele gewachsen. Mit Sportfahrwerk<br />
wäre er einfach unschlagbar<br />
– natürlich abgesehen von den straßenzugelassenen<br />
Porsche-Rennwagen GT3,<br />
GT3 RS und GT2.<br />
Von Runde zu Runde zeigt die G-Force-<br />
Anzeige wachsende g-Kräfte an, linksherum<br />
letztlich mehr als rechtsherum,<br />
beim Bremsen mehr als beim Gas geben.<br />
Trotzdem ist es so angenehm wie erschreckend,<br />
mit welcher Wucht die Autos nach<br />
den Kurven beschleunigen können.<br />
Die Angabe des Sprints von 0 auf 100<br />
km/h (2,7 Sekunden) macht nicht klar,<br />
wie es ist, bei Vollgas auf die nicht weit<br />
entfernte, nächste Kurve zuzufliegen. Das<br />
macht der Turbo S wegen 70 Mehr-PS<br />
logischerweise etwas besser als der<br />
normale Turbo, aber verstecken muss sich<br />
jener auch nicht. Und so tanzen wir dank<br />
Schaltwippen zwischen den Gängen 2<br />
bis 6 durch die Grüne Hölle, wie Jackie<br />
Stewart den Ring einst nannte, immer<br />
auf der Suche nach dem kürzesten Weg,<br />
der schnellsten Möglichkeit und dem<br />
geringsten Impact. Und der Sechszylinder-Boxer<br />
im Heck brüllt sein Lied. Was<br />
auch beinhaltet, gegen durstige Trockenheit<br />
rund 33 Liter pro 100 Kilometer zu<br />
verköstigen – aber was soll’s, die Nordschleife<br />
ist eben keine Milchbar.<br />
Hier beim Training werden knackige,<br />
junge, unglückliche Männer innerhalb<br />
von zwei Tagen zu müden, alten, glücklichen<br />
Knaben. Und wer schon vorher<br />
alt war, wird eben noch etwas älter, aber<br />
auch weiser. Denn am Ende steht die<br />
Einsicht, dass man nicht ohne Noradrenalin<br />
– was durchaus die Abkürzung für<br />
ein Nordschleifenhormon sein könnte –<br />
im Blut sterben wird und man deshalb<br />
auch nichts verpasst hat. Das gilt auch<br />
für den 911 Turbo. Den Ur-Typ von 1975<br />
muss man natürlich gefahren haben, und<br />
wenn man nicht einst von dessen gigantischem<br />
Turbo-Loch verschluckt wurde,<br />
dann kann man heute einen Turbo S<br />
Typ 992 genießen. 800 Newtonmeter<br />
aus einem 3,8 Liter großen Hubraum<br />
bedeutet Spaß hoch 6, da drückt die Kraft<br />
aus jeder der Kurven beim Herausbeschleunigen<br />
mächtig in den Rücken. Den<br />
Rest regelt Elektronik, und wieviel Eingriff<br />
man haben möchte, kann man einstellen.<br />
Wir vermissen nur einen Schaltblitz –<br />
eine Leuchtdiodenreihe (am besten<br />
im Lenkrad), die bei Annäherung an<br />
das Drehzahlmaximum pro Gang hell<br />
aufleuchtet, was den sonst notwendigen<br />
Blick auf den Drehzahlmesser ersparen<br />
würde. 330 km/h Spitze sind übrigens<br />
selbst auf der Döttinger Höhe nicht drin,<br />
weil sich hier die Gruppen sammeln und<br />
zur Sicherheit nur sehr langsam gefahren<br />
werden darf. Aber während wir uns zur<br />
nächsten Runde sammeln, ist ein Blick auf<br />
das G-Force-Messinstrument möglich:<br />
Rechtskurven bis zu 1,5 g, Linkskurven<br />
bis 1,73 g, Beschleunigen bis zu 0,95<br />
g, Bremsen bis zu 1,35 g. Das geht alles<br />
noch besser, aber der ungeübte Körper<br />
wird schon genug gestaucht zum Beispiel<br />
durch die Wahnsinns-Keramikbremsen,<br />
wo jede Bremsscheibe mit 420 Millimetern<br />
schon einen größeren Durchmesser<br />
hat als eine Monster-Pizza. Allerdings<br />
sind wir noch ein bisschen entfernt von<br />
körperlichen Dauerschäden: Erst ab zwei<br />
g wird das Gesichtsfeld eingeengt (eine<br />
Kurve mit 40 Metern Radius mit 100 km/h<br />
zu durchfahren entspricht zwei g), erst<br />
bei vier bis fünf g ist ein Blackout möglich,<br />
bei fünf bis sechs g wird man bewusstlos.<br />
Wenn man kein Rennfahrer ist.<br />
Uns tun nach zwei Tagen Intensivtraining<br />
die Muskeln hüftabwärts weh – insgesamt<br />
35 Runden, was etwa 750 Kilometer<br />
Nordschleife bedeuten, hinterlassen ihre<br />
Spuren. Noch am gleichen Tag geht es<br />
zurück in den Norden der Republik – auf<br />
öffentlichen Straßen. Nach genau 1.888<br />
Kilometer parken wir den Turbo S. Der<br />
Motor läuft noch – wir setzen den Helm<br />
nochmal auf und berühren die Kopflehne:<br />
Nur noch einmal Turbo S kosten!<br />
WEITERE INFORMATIONEN:<br />
www.porsche.de
IKONENKULT UND<br />
WAHRE GRÖSSE<br />
IM GESPRÄCH MIT<br />
LAND ROVER DESIGN DIREKTOR<br />
ANDY WHEEL<br />
AUTOR: R. LÖWISCH
MOTION / LAND ROVER<br />
<strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> // 61<br />
Land Rover hat die fünfte Generation des Range Rover präsentiert: schöner, edler und<br />
teurer. <strong>BOLD</strong> sprach exklusiv mit Design Direktor Andrew Wheel über Ikonenkult, wahre<br />
Größe und Taucheruhren.<br />
Der Ort ist Corona-kompatibel gewählt:<br />
Jaguar Land Rovers größte deutsche<br />
Händler-Dependence in München. Unter<br />
Abspielen passender Musik ziehen ein<br />
paar Helfer die Decken von den Karossen<br />
– tataaa, der neue Range Rover. Groß, im<br />
Vergleich zum Vorgänger stark geglättet,<br />
es sind Skulpturen. Drei Exemplare sind<br />
zu bewundern, zwei in matt und eins<br />
in normal (auf landroverisch heißt das<br />
„satin“ und „gloss“). Land Rover-Chefdesigner<br />
Gerry McGovern ist nicht vor<br />
Ort, seine Rolle übernimmt Design<br />
Direktor Andrew Wheel, der – gemeinsam<br />
mit virtuell und physisch anwesenden<br />
Kollegen – die nunmehr fünfte Generation<br />
präsentiert.<br />
Wheel spricht von einer 72 Jahre langen<br />
Reise von einem Dschungelauto zum<br />
Großstadtdschungelauto. Von Kunden,<br />
die einen Range Rover fahren, weil sie<br />
im Leben etwas erreicht haben. Und von<br />
„Modernität“: „Und zwar im architektonischen<br />
Sinne: Modernität als eine Philosophie,<br />
als Weglassen von Überflüssigem<br />
mit viel Liebe zum Detail.“ Und sein Chef<br />
taucht auf dem Bildschirm auf, schwärmt<br />
von 50 Jahren Range Rover-DNA und vom<br />
„begehrenswertesten Range Rover aller<br />
Zeiten.“ Dazu muss man die Vorgänger<br />
kennen: Die erste Generation wurde<br />
rekordverdächtige 26 Jahre gebaut – von<br />
1970 bis 1996, die letzten beiden Jahre als<br />
„Classic“ sogar noch parallel zum Nachfolger.<br />
Maurice Wilks, der Land-Rover-<br />
Erfinder, dachte übrigens schon in den<br />
1950er Jahren über ein Auto nach, das<br />
sowohl im Gelände als auch auf der<br />
Straße eine gute Figur machen sollte. Der<br />
logische Name: Road Rover. Das Projekt<br />
schlummerte viele Jahre, bis 1967 der<br />
erste Prototyp fuhr. Er bekam einen V8<br />
und permanenten Allradantrieb.<br />
Der erste Designer hieß David Bache, auf<br />
ihn geht der charakteristische Einzug auf<br />
der Motorhaube zurück – ein Stilmerkmal,<br />
das auch in den nächsten Range Rover-<br />
Generationen übernommen wurde. Sonst<br />
hatte Bache gar nicht so viel Einfluss: Die<br />
hinteren Türen mussten bis 1981 konstruktiv<br />
entfallen, um eine ordentliche<br />
Karosseriesteifigkeit zu gewährleisten.<br />
Innen durfte sich Designer Tony Poole<br />
mit seinem Team austoben, der auch den<br />
Namen erfand: Er schlug „Ranger“ vor, und<br />
so wurde aus Road Rover und Ranger der<br />
Range Rover. Poole versuchte, dem Innenraum<br />
etwas Luxus zu verpassen – was er<br />
allerdings kaum schaffte. Die Instrumente<br />
wirkten auf dem Armaturenbrett planlos<br />
verstreut, die Sitze bestanden aus wenig<br />
haltbarem PVC, elektrische Fensterheber<br />
gab es nicht, und um den Außenspiegel<br />
zu verstellen musste man aussteigen.<br />
weil sie an der Motorhaubenkante saßen.<br />
Geflissentlich vergaß er einen Zigaret-
62 // <strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> MOTION / LAND ROVER<br />
tenanzünder und einen Aschenbecher.<br />
Dennoch waren Fachpresse und Öffentlichkeit<br />
begeistert, nur der hohe Preis von<br />
23.550 Mark (1972) wurde deutlich kritisiert.<br />
1994 kam der Nachfolger – Land<br />
Rover bemühte sich, acht Stilelemente<br />
aufzuzählen, die der Neue vom Alten<br />
übernommen haben sollte. Zu sehen<br />
waren nur zwei: Der Einzug auf der Motorhaube<br />
und die horizontal zweigeteilte<br />
Heckklappe. Technisch war es allerdings<br />
ein komplett neues Auto.<br />
2002 kam die dritte Serie, zunächst mit<br />
BMW-Motor und unter der Schirmherrschaft<br />
von Ford. Besonders Vorstand Dr.<br />
Wolfgang Reitzle – von BMW zu Ford<br />
gewechselt – machte die dritte Generation<br />
zum Luxusgeländewagen. Die Verarbeitung<br />
war hochwertig, die verwendeten<br />
Materialien edel. Das Design-Team<br />
um Geoff Upex ließ sich besonders von<br />
den edlen Riva-Booten aus den 1950er<br />
Jahren inspirieren. Zur Freude besonders<br />
britischer Käufer blieb die horizontal<br />
zweigeteilte Heckklappe auch bei der<br />
dritten Generation erhalten. Sonst zeigte<br />
sich der „Rangie“ endlich modern mit<br />
selbsttragender Karosserie und Einzelradaufhängung.<br />
2012 dann die vierte Generation mit<br />
Aluminium-Monocoque-Karosserie, was<br />
sich besonders durch ein Mindergewicht<br />
von rund 150 Kilo pro Karosserie<br />
bemerkbar machte. Das Design verband<br />
erstmals LEDs und Lichtleiter zu einer<br />
Scheinwerfer-Signatur, und natürlich zog<br />
noch mehr Luxus ins Auto.<br />
Bei der aktuell fünften Generation dominiert<br />
grafisches Design in Perfektion. Im<br />
Vergleich zum Vorgänger sind innen die<br />
Hälfte der Schalter verschwunden, was<br />
den Wagen noch bedienerfreundlicher<br />
machen soll. Es gibt viele Metalloberflächen<br />
wie gebürstetes Aluminium an<br />
jeder Seite der Mittelkonsole, wobei<br />
das Metall mehr als 20 unterschiedliche<br />
Bearbeitungsstufen durchlaufen muss.<br />
Zum Luxus passt Kraft: Die vierte Generation<br />
wird mit bis zu 530 PS aus einem<br />
V8-Biturbo versorgt, der bis zu 17 Prozent<br />
effektiver arbeiten soll als der bisherige<br />
V8-Kompressor. Als Optionspaket kann<br />
man zum Beispiel Sitzkissen und Rückenlehne<br />
ordern, damit man bequem zu<br />
zweit auf der Heckklappe sitzen kann –<br />
dazu gehören auch Licht und Lautsprecher<br />
in der Heckklappe, die beide nach<br />
unten abstrahlen, wenn sie geöffnet ist.<br />
Mr. Wheel, was in Sachen Design ist<br />
vom Ur-Range Rover bei der jüngsten<br />
Generation übriggeblieben?<br />
Seit über fünf Jahrzehnten verbindet der<br />
Range Rover Hochwertigkeit, Komfort und<br />
Souveränität. In seiner Designsprache ist es<br />
die Form der Fronthaube, die wir „Clamshell<br />
Bonnet“ nennen, sowie das „Floating Roof“,<br />
die übernommen wurden. Allerdings muss<br />
ich zugeben: Das schwebende Dach gab‘s<br />
nie bei der ersten Generation in dieser Definition.<br />
Es war ein glücklicher Zufall, dass die<br />
Fahrzeugsäulen schwarz blieben, daraus<br />
entstand der Begriff des ‚schwebenden<br />
Daches‘. Dazu kommt ein kurzer Überhang<br />
vorne, ein langer hinten und eine niedrige<br />
Gürtellinie. Und, nicht zu vergessen, die nach<br />
wie vor horizontal geteilte Heckklappe.<br />
Was macht mehr Spaß – ein neues Auto<br />
zu designen oder an einer Ikone wie<br />
dem Range Rover zu arbeiten und sie<br />
weiterzuentwickeln?<br />
Bei etwas völlig Neuem – wie damals zum<br />
Beispiel beim Range Rover Evoque oder beim<br />
Range Rover Velar – ist die Arbeit schon sehr<br />
aufregend und immer etwas Besonderes.<br />
Da kann ich den Job machen, den ich liebe,<br />
seitdem ich zehn Jahre alt bin. Wenn man<br />
etwas von Grund auf neugestaltet, muss<br />
man sich allerdings auf nichts Vorheriges<br />
beziehen. Bei jeder neuen Generation des<br />
Range Rover ist es ein echtes Privileg, mitarbeiten<br />
zu dürfen, denn so eine unglaubliche<br />
Historie weiter formen zu dürfen ist<br />
eine echte Herausforderung. Wir sprechen<br />
da vom „schwierigen zweiten Album“– wie<br />
bei Musikern, der seinem ersten erfolgreichen<br />
Album ein weiteres erfolgreiches<br />
folgen lassen will. Ich war ja auch schon<br />
bei der vierten Generation sehr stark involviert<br />
und konnte die Herausforderung, an<br />
der fünften Generation zu arbeiten, kaum<br />
erwarten.<br />
Dann mussten Sie sich jetzt selber<br />
verbessern?<br />
Allerdings. Was nicht so schwer ist, denn die<br />
Technologien haben sich weiterentwickelt,<br />
die Firma ebenso, die Möglichkeiten auch,<br />
und das alles sollte im neuen Range Rover<br />
reflektiert werden. Wir wollen Fortschritt<br />
zeigen: bei Glas, Aluminium, Stahl und
MOTION / LAND ROVER<br />
<strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> // 65<br />
Plastik. Die fünfte Generation ist die physische<br />
Verkörperung des Fortschritts.<br />
Sie haben sich beim neuen Range<br />
Rover viel mit mattem Lack beschäftigt.<br />
Warum?<br />
Der Range Rover ist ein sehr grafisches Auto.<br />
Wir denken, matter Lack unterstützt das<br />
sehr luxuriöse Finish. Matt hat eine edele<br />
Anmutung, es verhindert Reflexionen, es<br />
unterbricht nicht den visuellen Genuss. Matt<br />
ist moderner Luxus.<br />
Gab es bei der Entwicklung die üblichen<br />
Kämpfe zwischen Designern und<br />
Ingenieuren?<br />
Wir hatten bei Land Rover vor einiger Zeit<br />
eine echte Kulturwende, und die basierte auf<br />
dem großen Erfolg des Range Rover Evoque.<br />
Das war ganz klar ein im Design führendes<br />
Fahrzeug. Es hat das Design ins Zentrum des<br />
Land Rover-Business gerückt. Klar haben wir<br />
beim Range Rover dieses oder jenes ausprobiert<br />
und über verschiedene Standpunkte<br />
nachgedacht. Wir setzen uns gegenseitig<br />
Herausforderungen – Design-Visionen auf<br />
der einen Seite, technische Möglichkeiten<br />
auf der anderen Seite. Allerdings gab es<br />
keine Kompromisse. Denn ein Kompromiss<br />
bedeutet, dass jeder der Beteiligten<br />
etwas verliert. Ich bin für eine ‚Balance der<br />
Lösungen‘. Jeder sollte auf jeden hören, und<br />
genau das war unsere Erfolgs-Lösung für<br />
den neuen Range Rover.<br />
Auf Werbeanzeigen der ersten Generation<br />
fährt der Range Rover viel durch<br />
Matsch und Dreck. Die fünfte Generation<br />
ist dagegen so edel wie nie zuvor.<br />
Passt das noch?<br />
Ja, ich denke schon. Manche Besitzer<br />
werden Offroad fahren – die Mehrheit aber<br />
wohl eher nicht. Das ist doch wie bei einer<br />
Taucheruhr, die bis zu 300 Meter tief wasserdicht<br />
ist – aber welcher Käufer nutzt das?<br />
Tatsächlich ist der Range Rover an einem<br />
Wendepunkt angekommen: Er ist dennoch<br />
ein luxuriöser Geländewagen, der auch<br />
abseits befestigter Straßen fahren kann.<br />
Er setzt dem Besitzer keine Limits. Es soll<br />
ein sicherer Platz sein, in dem man seinen<br />
Berufs- und Freizeitalltag in einem außergewöhnlichen<br />
Ruheraum erleben kann. Eine<br />
stille Zuflucht.<br />
Erhalten Sie denn auch Feedback von<br />
den Kunden?<br />
Indirekt – auf der Straße und in der Nachbarschaft.<br />
Ein Kunde kauft so ein Auto für sein<br />
sehr hart erarbeitetes Geld, und nutzt etwas,<br />
an dem du selbst viele tausend Stunden<br />
gearbeitet hast. Du hoffst, dass du das Leben<br />
dieser Menschen eventuell etwas besser<br />
gemacht hast. Und du siehst als Beobachter,<br />
wie die Eigner das Auto pflegen, behandeln<br />
und genießen und in den unterschiedlichen<br />
Lebenssituationen nutzen. Ich liebe diese<br />
Anonymität.<br />
WEITERE INFORMATIONEN:<br />
www.landrover.de
66 // <strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> LIFESTYLE / INTERVIEW
LIFESTYLE / INTERVIEW<br />
<strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> // 67<br />
MEGATREND<br />
INDIVIDUALISIERUNG<br />
WIE DAS GEHT, ZEIGT DAS<br />
SAMSUNG BESPOKE KONZEPT<br />
FÜR DAS GALAXY Z FLIP3<br />
AUTOR & INTERVIEW: N. DEXTER<br />
Mit der Galaxy Z Flip3 Bespoke Edition belebt Samsung die Produktkategorie der Mobilgeräte<br />
mit einem frischen Konzept. Damit können Kunden ihre Persönlichkeit über die<br />
Technologie zum Ausdruck bringen, die sie durch den Alltag begleitet: das Smartphone.<br />
Der neue Design-Ansatz erlaubt es, Geräte in einer Weise individuell zu gestalten, die im<br />
Markt einzigartig ist.<br />
Deutschland zählt zu den ersten ausgewählten Märkten, in denen die Bespoke Edition<br />
über das Bespoke Studio auf Samsung.com zur Verfügung steht. Aus diesem Grund<br />
sprach <strong>BOLD</strong> exklusiv mit Hye Jin Bang, Principle Designer bei Samsung Electronics.
68 // <strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> LIFESTYLE / INTERVIEW<br />
Erzählen Sie uns etwas über sich. Wie ist<br />
Ihr Werdegang?<br />
Mein Name ist Hye Jin Bang, ich bin Principle<br />
Designer bei Samsung Electronics und<br />
war an der Entwicklung der Farbstrategie für<br />
das Galaxy Z Flip3 Bespoke Edition beteiligt.<br />
Vor meiner Zeit bei Samsung habe ich als<br />
Designer bei einem Automobilhersteller<br />
gearbeitet. Zu Samsung kam ich 2009, weil<br />
ich fasziniert davon war, wie proaktiv Design<br />
in der Mobilfunkbranche ist – aufgrund der<br />
viel schnelleren Produktlebenszyklen. Seit<br />
meinem Einstieg war ich im Bereich CMF<br />
(Color, Material, Finish) für verschiedene<br />
Mobilgeräte verantwortlich, darunter die<br />
Galaxy S-Serie, die A-Serie und Tablets. Seit<br />
letztem Jahr arbeite ich als Leiter der Farbstrategieabteilung.<br />
Welche Herausforderungen gilt es zu<br />
meistern?<br />
Die größte Herausforderung war für mich,<br />
eine ausgewogene Balance zwischen<br />
Vernunft und emotionaler Sensibilität zu<br />
finden. Wir müssen uns an soziologischen<br />
Trends und Erkenntnissen orientieren und<br />
diese ästhetisch in Designs umsetzen. Das<br />
zum Ausdruck zu bringen, kann schon<br />
schwierig genug sein – aber wir müssen<br />
auch berücksichtigen, dass die Verbraucher<br />
heute mehr denn je unterschiedliche Identitäten,<br />
Leidenschaften und Interessen haben.<br />
Diese Vielfalt zu verstehen und in ein CMF zu<br />
übersetzen, das gleichzeitig authentisch die<br />
Identität von Samsung widerspiegelt, kann<br />
schwierig sein, aber auch das Interessanteste<br />
daran.<br />
Samsung zählt zu den weltweit<br />
führenden Elektronikherstellern, die<br />
die Welt inspirieren und die Zukunft auf<br />
Grundlage ihrer Kreativität, Innovation<br />
und Technologie mitgestalten möchten.<br />
Wie können Sie in Ihrem Bereich dazu<br />
beitragen, dass Samsung diese selbstgesetzte<br />
Mission erfüllen kann?<br />
Alle Mitglieder des Samsung Mobile Design<br />
Teams verpflichten sich einer Designethik.<br />
Denn wir wollen Designs zum Leben erwecken,<br />
die ausgefeilte Technik aufwerten – auf<br />
ästhetisch und taktil ansprechende Weise.<br />
Bei der ersten strategischen Ausrichtung<br />
spielt die Festlegung der Farbstrategie eine<br />
maßgebliche Rolle. Dafür bewerten wir die<br />
Bedürfnisse und Interessen unserer Kunden,<br />
um anschließend das endgültige CMF festzulegen.<br />
Die Bespoke Edition steht für Personalisierung.<br />
Wie muss man sich das<br />
genau vorstellen?<br />
Im Bespoke Studio kann man sich Zeit<br />
nehmen und mehrere Farbkombinationen<br />
ausprobieren, um ein Gerät zu kreieren, das<br />
zu den eigenen Vorlieben und dem persönlichen<br />
Stil passt. Damit wissen Kunden schon<br />
vor dem Erhalt, wie ihr individuell gestaltetes<br />
Gerät schlussendlich aussehen wird. Das<br />
Design kann man sich anschließend in der<br />
Vorschau ansehen. Von dieser Vorschau kann<br />
man hochauflösende Bilder herunterladen<br />
und in den eigenen sozialen Netzwerken<br />
teilen, um Feedback von Freunden und Followern<br />
zu bekommen. Jedes Galaxy Z Flip3<br />
Bespoke Edition wird auf Bestellung angefertigt,<br />
so wie es von unseren Kunden nach<br />
ihrem individuellen Geschmack gestaltet<br />
wurde. Dabei hatten wir keinen bestimmten<br />
Nutzer im Sinn. Vielmehr würdigen wir das<br />
einzigartige, vielschichtige Leben unserer<br />
Kunden und möchten ihnen ein personalisiertes<br />
mobiles Erlebnis bieten.<br />
Wie neu und wie stark ist der Trend zur<br />
Personalisierung von Produkten?<br />
Das Konzept ist aus einem breiteren Trend<br />
hervorgegangen, den wir in allen Branchen<br />
beobachten konnten. Einfach ausgedrückt:<br />
Die Verbraucher von heute sehnen sich nach<br />
Individualisierung. Wir führen diesen Trend<br />
zurück auf die jüngeren Generationen, die<br />
ihre Individualität durch verschiedene Dinge<br />
zum Ausdruck bringen wollen, zu denen sie<br />
eine Verbindung spüren. Sie entscheiden<br />
sich am liebsten für etwas, das sie individuell<br />
gestalten können.<br />
Vor welche Herausforderung stellt die<br />
Personalisierung Sie als Designer?<br />
Als Designer ist ein Problem bei der Personalisierung<br />
das „Paradox der Wahl“. Das<br />
bedeutet, dass zu viele Optionen die Entscheidungsfindung<br />
behindern. Wir möchten<br />
unsere Kunden nicht mit zu vielen Entscheidungsalternativen<br />
überfordern. Stattdessen<br />
wollen wir ein einfaches und unterhaltsames<br />
Verfahren entwickeln, das einem Produkt,<br />
das die Verbraucher im Alltag begleitet,<br />
mehr persönliche Note verleiht. In unserem<br />
Team haben wir mit der Farbpalette experimentiert<br />
und über 1.280 Tests durchgeführt,<br />
um die besten Farben auszuwählen. Das
LIFESTYLE / INTERVIEW<br />
<strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> // 69<br />
war ein wirklich schwieriger Prozess, aber<br />
wir konnten uns schlussendlich auf zwei<br />
Rahmen und fünf Farboptionen einigen. Die<br />
ergänzen sich nun ganz wunderbar – egal in<br />
welcher Kombination.<br />
Welche Unterschiede gibt es ber der<br />
Massenfertigung und der Produktion<br />
von maßgefertigten Geräten?<br />
Es gibt viele Unterschiede! Samsung ist aber<br />
für beide Prozesse sehr gut aufgestellt. Das<br />
Wichtigste bei der Massenfertigung ist eine<br />
hohe Effizienz bei konstanter Qualität. Das<br />
beginnt damit, die Nachfrage möglichst<br />
akkurat zu prognostizieren, um sicherzustellen,<br />
dass die passende Anzahl an Geräten<br />
hergestellt wird. Diese Prognose entfällt<br />
zum größten Teil bei der Einzelfertigung.<br />
Dank unseres durchdachten Herstellungsprozesses<br />
können wir das Galaxy Z Flip3<br />
Bespoke Edition innerhalb weniger Wochen<br />
nach der Bestellung ausliefern. Das Verfahren<br />
ist zweifellos zeitaufwendiger als das Standardvariante<br />
des Galaxy Z Flip3. Der eigentliche<br />
Herstellungsprozess des Geräts bleibt<br />
im Wesentlichen gleich. Die größte Herausforderung<br />
liegt in der Lieferung der bis zu 49<br />
verschiedenen Farbkombination, die aktuell<br />
in sieben Ländern möglich ist.<br />
Woher holen Sie sich Ihre Inspiration?<br />
Ein CMF-Designer muss einen objektiveren<br />
Blickwinkel haben im Vergleich zu anderen<br />
Designern, die als Künstler tätig sind. Wir<br />
konzentrieren uns eher auf aktuelle gesellschaftliche<br />
Phänomene und lassen uns von<br />
den Vorlieben vieler verschiedener Menschen<br />
inspirieren. Ganz zu schweigen davon, dass<br />
Bücher und Artikel immer wichtige Quellen<br />
sind, um den Lebensstil der Verbraucher zu<br />
verstehen und eine Vorstellung davon zu<br />
entwickeln, welche Erfahrungen die Kunden<br />
in Zukunft machen werden.<br />
Nach der Devise „Mix and Match“<br />
können Kunden ihr eigenes Produkt<br />
designen. 49 Kombinationen sind<br />
möglich. Wird es künftig noch mehr<br />
Möglichkeiten geben?<br />
Die finalen Farboptionen auszuwählen, hat<br />
viel Feingefühl erfordert. Mit dem Endergebnis<br />
sind wir sehr zufrieden. Wir können<br />
noch nichts über künftige Optionen sagen.<br />
Ich kann aber versichern, dass Samsung –<br />
wenn es um die Schaffung von Kundenerlebnissen<br />
geht – auch künftig auf Aufgeschlossenheit<br />
und Individualität setzen wird.<br />
Wie ermöglichen Sie es, einen bereits<br />
gewählten und angewendeten Look<br />
später noch einmal anzupassen? Ist<br />
das etwas, das Kunden nachgefragt<br />
haben?<br />
Da sich der Stil und Geschmack der Nutzer<br />
ständig weiterentwickeln, bietet Samsung<br />
exklusiv für die Besitzer der Galaxy Z Flip3<br />
Bespoke Edition einen Bespoke Upgrade Care<br />
Service an. Damit können sie die Farbpanele<br />
ihres Geräts auch nach dem Kauf ändern,<br />
wann immer sie wollen. In Deutschland<br />
bietet Samsung diesen Service über Smart<br />
Repair an: einfach einen Termin buchen und<br />
die Panele für ein frisches Upgrade seines<br />
Looks kostenpflichtig austauschen lassen.<br />
Warum gibt es die Bespoke Edition<br />
ausgerechnet für Galaxy Z Flip3 5G<br />
und Galaxy Watch4?<br />
Technologie sollte die Individualität eines<br />
jeden Kunden widerspiegeln. Das gilt vor<br />
allem für mobile Geräte, mit denen viele<br />
Nutzer die meiste Zeit verbringen. Wir wollten<br />
ein Gerät entwickeln, das innen und außen so<br />
konzipiert ist, dass es den Benutzern ermöglicht,<br />
ihre eigene Persönlichkeit zum Ausdruck<br />
zu bringen. Das Galaxy Z Flip3 5G und die<br />
Galaxy Watch4 waren die logische Wahl, da<br />
sich viele Nutzer mit den Geräten bereits auf<br />
kreative Weise auseinandergesetzt haben.<br />
Können Sie uns einen kleinen Blick in<br />
die Zukunft gewähren? Was kommt<br />
als Nächstes auf uns zu beziehungsweise<br />
worauf können wir uns jetzt<br />
schon freuen?<br />
In Zukunft sollten neue Technologien die Vielfalt<br />
der Menschen noch besser reflektieren,<br />
und es ist unsere Aufgabe, Wege zu finden, die<br />
Individualität unserer Kunden zu zelebrieren.<br />
Die positive Resonanz zeigt, dass die Nachfrage<br />
nach Personalisierung hoch ist. Um<br />
diesen soziologischen Trend aufzugreifen,<br />
arbeiten wir weiter daran, neue Nutzungserlebnisse<br />
zu schaffen. Indem wir Technologie<br />
kreieren wollen, mit der Nutzer ihre<br />
Identität zum Ausdruck bringen können.<br />
WEITERE INFORMATIONEN:<br />
www.samsung.com
70 // <strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong><br />
LIFESTYLE / HANSGROHE<br />
<strong>THE</strong> FUTURE<br />
OF SHOWERING<br />
RAIN TUNES<br />
AUTOR: N. DEXTER<br />
Zweifelsohne tragen die digitalen Entwicklungen<br />
unserer Zeit zur Schnelllebigkeit<br />
im Alltag bei. Darum sollte man auch alle<br />
technischen Möglichkeiten nutzen, die<br />
zur Entspannung, Erholung und Vitalisierung<br />
verhelfen. Das digitale Duschsystem<br />
hansgrohe RainTunes ist ein Beispiel dafür,<br />
wie ein harmonisches Zusammenspiel aus<br />
Wasser, Licht, Sound, Bild und Duft unsere<br />
individuelle Stimmung reflektiert und das<br />
dazu passende Duscherlebnis bietet.<br />
Ob für einen guten Start in den Tag, zur<br />
Entspannung nach dem Sport, als Wellness<br />
für zwischendurch oder um vor dem<br />
Schlafengehen Körper und Geist herunterzufahren,<br />
RainTunes bietet passend zur<br />
persönlichen Stimmung ein Duscherlebnis,<br />
das alle Sinne anspricht. Mit der hansgrohe<br />
home App auf dem Smartphone lassen sich<br />
insgesamt sieben verschiedene Duschszenarien<br />
auswählen: „Guten Morgen“, „Erholung“,<br />
„Vitalität“, „Entspannung“, „Schönheit“,<br />
„Natur“ und „Gute Nacht“. Sie sind mit<br />
Unterstützung zahlreicher Experten, wie<br />
Dermatologen, Sportmedizinern, Physiotherapeuten<br />
und Aromatherapie-Spezialisten<br />
entstanden. Akustische Welten, die<br />
für RainTunes komponiert wurden, sind<br />
auf die jeweilige Wasserchoreographie<br />
abgestimmt. Zusätzlich unterstreichen<br />
eigens für die Szenarien entworfene Duftessenzen<br />
des RainScent Dufttab-Sortiments<br />
die gewählte Stimmungswelt. Für<br />
eine Atmosphäre des Wohlbefindens sorgen<br />
außerdem zum jeweiligen Duschprogramm<br />
passende Bildsequenzen auf einem<br />
Video-Screen des Kooperationspartners<br />
ad notam. Mit der Auswahl eines Duschszenarios<br />
auf der hansgrohe home App<br />
starten die Bewegtbilder automatisch auf<br />
dem wasserdichten LED-Bildschirm und<br />
lassen Duschende noch tiefer in die jeweilige<br />
Stimmung eintauchen. Ebenso unterstreicht<br />
Licht in verschiedenen Farben und<br />
Formen die Wohlfühlatmosphäre im Badezimmer.<br />
Außer der App bietet auch das fest<br />
montierte zentrale Bedienfeld RainPad eine<br />
alternative Duschsteuerung. Als idealen<br />
Lichtpartner empfiehlt hansgrohe Philips<br />
Hue, dessen Sortiment an Leuchten und<br />
passendem Zubehör über das Smart-<br />
Home-System von Philips Hue mit Rain-<br />
Tunes kombinierbar ist.<br />
WEITERE INFORMATIONEN:<br />
www.hansgrohe.de
<strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> // 73<br />
HOLLYWOOD‘S<br />
GOLDEN ERA<br />
FASHION<br />
FOTOGRAF: A. ORTNER<br />
Die neue Frühjahr/Sommer-Kollektion 2022<br />
von Baldessarini bewegt sich in einem Lebensgefühl<br />
der Unabhängigkeit und der Freiheit.<br />
Wir gehen zurück in das Jahr 1969. Hollywood ist wieder auferstanden.<br />
Durch Filme wie „Easy Rider“ und „Bonnie und Clyde“<br />
begann die goldene Ära Hollywoods.<br />
Es ist die Zeit, in der aus den Lautsprechern des Cadillac Coupe Deville<br />
der Sound von Los Bravos „Bring a Little Lovin´“oder<br />
„Treat Her Right“ von Roy Head in die Weite schallt.<br />
www.baldessarini.com
78 // <strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong><br />
COOL STUFF / BEGEHRENSWERT<br />
LIFESTYLE ICON FOR<br />
<strong>THE</strong> TROUSER POCKET<br />
GALAXY Z FLIP3 5G<br />
KLEINES FORMAT MIT STIL<br />
AUTORIN: Z. KHAWARY<br />
Smartphones von heute sind meist echte<br />
Multitalente. So klein, dass sie in die<br />
Hosentasche passen, aber auch so groß,<br />
dass Videokonferenzen von unterwegs<br />
gut funktionieren. Ein Widerspruch?<br />
Mitnichten, denn das neue faltbare<br />
Samsung Galaxy Z Flip3 5G verfügt<br />
nicht nur über technischen Features –<br />
es verkörpert vor allem Stil und Eleganz<br />
im kleinen Format. Zusammengeklappt<br />
passt die Lifestyle-Ikone in die Hosentasche<br />
und aufgeklappt entfaltet sich<br />
das Dynamic AMOLED-Display auf<br />
satte 17,03 cm/ 6,7 Zoll (Displaydiagonale<br />
gemessen im vollen Rechteck<br />
und ohne Berücksichtigung der abgerundeten<br />
Ecken). Jede Menge Platz bei<br />
Videokonferenzen oder beim mobilen<br />
Arbeiten. Mit einer Bildwiederholungsrate<br />
von bis zu 120 Hertz bietet das<br />
brillante Display eine reaktionsschnelle<br />
Bedienung, mit der es sich leicht über<br />
die Inhalte scrollen lässt. Wer nicht<br />
ständig sein Smartphone aufklappen<br />
möchte, um Nachrichten oder Uhrzeit<br />
zu checken, der wird sich über das<br />
4,83 cm/1,9 Zoll-große Cover-Display<br />
freuen. Das zeigt wichtige Infos wie<br />
Messenger Nachrichten, Timer oder<br />
Uhrzeit auf einen Blick. Ein weiteres<br />
praktisches Feature ist der Flex-Modus,<br />
mit dem man im halb-aufgefalteten<br />
Modus wunderbar Videos schauen oder<br />
auch per Video telefonieren kann – und<br />
das auch ohne externen Smartphone-<br />
Halter. Auch scharfe Bilder und Videos<br />
können bequem ohne Stativ aufgenommen<br />
werden.<br />
Egal, ob zu, halb oder komplett entfaltet<br />
– das Galaxy Z Flip3 ist ein Multitalent<br />
und ein buntes noch dazu. In der neuen<br />
Bespoke Edition kann man das stylische<br />
Foldable sogar in verschiedenen Farben<br />
konfigurieren. Das Flip3 als individuelles<br />
Lifestyle-Accessoire.
COOL STUFF / BEGEHRENSWERT <strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> // 79
Hockerty wurde 2008 gegründet, um die Herausforderung anzunehmen, maßgeschneiderte<br />
Kleidung zu erschwinglichen Preisen anzubieten – und bietet heute<br />
nicht nur maßgeschneiderte Hemden, Sakkos, Hosen, Jeans, Smokings, Westen<br />
und Polohemden, sondern auch passgenaue Jacken, Mäntel, Schuhe und individualisierte<br />
Accessoires für Männer an.
COOL STUFF / BEGEHRENSWERT <strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> // 81<br />
Seit ihrer Einführung 2017 hat sich die<br />
Manero Flyback weltweit zu einem der<br />
beliebtesten Uhrenmodelle der Marke<br />
entwickelt. Die neue Version mit olivgrünem<br />
Zifferblatt wird auch Liebhaber<br />
begeistern, die diese Uhrenserie<br />
bisher noch nicht für sich entdeckt<br />
haben. Wie die anderen Zeitmesser der<br />
Kollektion verfügt sie über einen Chronographenzähler,<br />
eine kleine Sekunde<br />
und eine Datumsanzeige, dazu durchbrochene<br />
lanzettförmige Stunden- und<br />
Minutenzeiger. Das Zifferblatt, das in<br />
einem 43-mm-Edelstahlgehäuse mit<br />
pilzförmigen Drückern im Vintage-Stil<br />
sitzt, wird von einer Tachymeterskala<br />
eingefasst. Die Manero Flyback Modelle<br />
von Carl F. Bucherer sind besonders<br />
bei Reisenden mit einem ausgeprägten<br />
Sinn für Unabhängigkeit beliebt – bei<br />
Männern und Frauen, die sich, ähnlich<br />
wie die Schweizer Luxusuhrenmarke<br />
aus Luzern, auf der ganzen Welt zu<br />
Hause fühlen. Sascha Moeri, CEO Carl F.<br />
Bucherer, ist überzeugt, dass die Uhr ein<br />
besonderes Statement abgibt: „Unsere<br />
Manero-Flyback-Kollektion steht für<br />
den freien Geist und die kosmopolitische<br />
DNA unseres Unternehmens.“<br />
Porsche Design präsentiert zum Markteintritt<br />
des neuen 718 Cayman GT4<br />
RS einen passenden Zeitmesser, der<br />
ausschließlich Besitzern des Luxus-Sportwagens<br />
zugänglich ist. Zwei verschiedene<br />
Gehäusefarben – Schwarz und Titan –<br />
sowie zwei Lünettentypen stehen zur<br />
Auswahl. Der Individualring lässt sich<br />
zudem an die Fahrzeugfarbe anpassen.
82 // <strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> IMPRINT<br />
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