actualidad local - fuerteventura magazine hoy
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FUERTEVENTURA MAGAZINE <strong>hoy</strong><br />
<strong>hoy</strong><br />
ARTE Y CULTURA / ART & CULTURE / KUNST UND KULTUR<br />
Tindaya, der ewige Traum von<br />
Eduardo Chillida<br />
FMHOY - Silvia Comeche<br />
Alles begann mit einem Traum, den Eduardo Chillida<br />
(San Sebastián 1924-2002) laut erzählen wollte: «Vor<br />
Jahren hatte ich eine Intuition, die ich selbst für<br />
utopisch hielt. Einen Raum im Innern eines Gebirges<br />
zu schaffen, den ich den Menschen aller Rassen und<br />
Farben anbieten könnte, eine große Skulptur für<br />
Toleranz».<br />
Lange Zeit danach bot ihm die Regierung der<br />
Kanaren die Gelegenheit, sein Traum in Erfüllung<br />
gehen zu lassen. 1994 bekam der baskische Bildhauer<br />
die Gelegenheit, auf die er gewartet hatte, um sein<br />
ehrgeizigstes Projekt zu verwirklichen: Das Monument<br />
für die Toleranz.<br />
TINDAYA: HEILIGES GEBIRGE UND FUNDORT FÜR<br />
ARCHÄOLOGIE UND BERGBAU<br />
Das Gebirge von Tindaya, das zur Gemeinde von La<br />
Oliva, Fuerteventura, gehört, war schon immer von<br />
Magie und Mystizismus umhüllt. Für die Ureinwohner<br />
der Insel war es ein heiliger Ort, wo mehr als 200<br />
podomorphe Felsgravuren gefunden worden sind. Er<br />
wurde zum Ort des kulturellen und geologischen<br />
Interesses und zum natürlichen Denkmal erklärt. Tindaya<br />
verfügt über ein bedeutendes Bergwerk für die<br />
Extraktion eines Vulkansteines: Der Trachyt.<br />
Als man anfangs über die Möglichkeit sprach, das<br />
Gebirge zu durchbohren, um das Monument für die<br />
Toleranz zu schaffen, wurde ein Schutzplan erstellt.<br />
Ursprünglich wurde beabsichtigt, das Bergwerk zu<br />
schließen und stattdessen den kulturellen,<br />
touristischen und ökologischen Wert von Tindaya durch<br />
eine großartige Skulptur zu stärken, die ein Werk des<br />
erstklassigen international anerkannten Künstlers<br />
Eduardo Chillida werden sollte.<br />
Chillida entwarf dieses Momument als einen Raum,<br />
der von einem Vers des Jorge Guillén inspiriert werden<br />
sollte, «die Luft ist tief «. Von diesem Gedanken<br />
ausgehend wollte er im Innern des Gebirges die Essenz<br />
der Seele finden. Er war von der Idee besessen, die<br />
nur mit der der Schaffung des „Peine del Viento»<br />
(Kamm des Windes) vergleichbar ist, im Innern des<br />
Berges einen Würfel (50m x 50m x 50m) auszuhöhlen,<br />
mit zwei Dachfenstern, die den Mond und die Sonne<br />
darstellen sollten. Ein Raum, der wie der Künstler<br />
selbst erklärte, «nicht von außen sichtbar wäre, aber<br />
dessen Inneres vom Licht der Sonne erhellt würde und<br />
die Essenz der Menschheit selbst wecken sollte».<br />
EIN LANGER WEG, DER NOCH NICHT ZU ENDE IST<br />
Aber seit der kanarische Architekt José Miguel Fernández<br />
Aceytuno dem Künstler aus San Sebastian die<br />
Möglichkeit mitteilte, sein Werk auf der Insel Fuerteventura<br />
zu vollenden, wurde die Ausführung des<br />
Projektes von zahlreichen ökologischen, politischen<br />
FOTO: Gobierno de Canarias<br />
und sogar rechtlichen Streitereien aufgehalten. Heute,<br />
15 Jahre später, ist die Zukunft der Utopie immer noch<br />
nicht sicher.<br />
Weder Eduardo Chillida, noch José Miguel Fernández<br />
Aceytuno, noch José Antonio Fernández Ordóñez,<br />
der Ingenieur und Freund des Bildhauers aus San<br />
Sebastian konnten die Vollendung des Projektes<br />
erleben. Alle drei starben zwischen 2000 und 2005.<br />
Heute, vier Jahre später, scheinen wir das Licht am<br />
Ende des Tunnels zu sehen. Lorenzo Fernández<br />
Ordóñez, der Vorsitzende der Stiftung Fundación<br />
Guadiana befolgt die Aufzeichnungen seines Vaters<br />
und die des Chillida selbst, um das Projekt Tindaya<br />
endlich zu verwirklichen.<br />
TINDAYA BEI FITUR<br />
Vor kurzem war Tindaya wieder auf dem Stand der<br />
Kanaren bei der internationalen Messe für Tourismus<br />
von Madrid (Fitur). Auch wenn es heute nur ein Projekt<br />
ist, wäre das Monument für die Toleranz von großer<br />
Bedeutung für den Tourismus und die kulturelle Zukunft<br />
von Fuerteventura und der Kanaren. Die<br />
Inselbeauftragte für Tourismus, Águeda Montelongo,<br />
versichert, dass das Projekt Tindaya «ein Vorher und ein<br />
Nachher für die Insel, für die Welt der Kultur und für<br />
den Tourismus auf den Kanaren « darstellen wird. Der<br />
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Präsident des Cabildo von Fuerteventura, Mario Cabrera,<br />
geht einen Schritt weiter und hebt den Wert hervor,<br />
den dieses Werk «für die ganze Welt der Kunst» hätte.