Champs du Glacis - Ville de Luxembourg
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Jean-Baptiste Fresez – Portraitmaler <strong>de</strong>s Luxemburger Bürgertums<br />
Jean-Baptiste Fresez (1800-1867) wur<strong>de</strong> im lothringischen Longwy geboren und kam 1802 mit seiner Familie nach<br />
Luxemburg, wo sein Vater in <strong>de</strong>r Faïencerie von Septfontaines tätig war. Seine Ausbil<strong>du</strong>ng als Maler erhielt Fresez an<br />
<strong>de</strong>r Aka<strong>de</strong>mie <strong>de</strong>r schönen Künste in Brüssel. 1824 schloss er dort mit einem Diplom als Mal- und Zeichenlehrer ab<br />
und kehrte nach Luxemburg zurück, um dort später eine Stelle am Athenäum anzutreten. 1848 nahm er die<br />
luxemburgische Staatsbürgerschaft an. Neben seiner Lehrtätigkeit stand für Fresez sein eigenes künstlerisches Schaffen<br />
im Vor<strong>de</strong>rgrund. Er unternahm Reisen nach Antwerpen und Paris, um sein Malhandwerk zu perfektionieren.<br />
Großen Erfolg hatte Fresez beson<strong>de</strong>rs als Maler einflussreicher Personen aus Politik und Gesellschaft. Seine Portraits<br />
wur<strong>de</strong>n vornehmlich wegen <strong>de</strong>r präzisen Darstellung <strong>de</strong>r Physiognomie, <strong>de</strong>s Blickes und <strong>de</strong>r Haltung geschätzt. Fresez<br />
fühlte sich seiner Wahlheimat Luxemburg sehr verbun<strong>de</strong>n. Er fertigte zahlreiche Stadt- und Landschaftsansichten an<br />
und wur<strong>de</strong> 1857 von <strong>de</strong>r Stadt Luxemburg offiziell damit beauftragt, ein Inventar <strong>de</strong>r Kunstwerke Pescatores<br />
anzufertigen.<br />
Jean-Baptiste Fresez (1800-1867)<br />
Portrait <strong>du</strong> Notaire Macher <strong>de</strong> Remich (1807-1856)<br />
Öl auf Leinwand, 1856<br />
Villa Vauban – Musée d’Art <strong>de</strong> la <strong>Ville</strong> <strong>de</strong> <strong>Luxembourg</strong><br />
Portrait <strong>de</strong> Mme Victor Buck, née Ma<strong>de</strong>leine, dite Hélène Fischer (1820-1889)<br />
Öl auf Leinwand, 1861<br />
Musée national d’histoire et d’art, <strong>Luxembourg</strong><br />
Portrait <strong>de</strong> Samuel Mayer<br />
Öl auf Leinwand, um 1860<br />
Les 2 Musées <strong>de</strong> la <strong>Ville</strong> <strong>de</strong> <strong>Luxembourg</strong>, Privatsammlung, Dauerleihgabe<br />
Portrait d’Estelle Cahen<br />
Öl auf Leinwand, 1860<br />
Les 2 Musées <strong>de</strong> la <strong>Ville</strong> <strong>de</strong> <strong>Luxembourg</strong>, Privatsammlung, Dauerleihgabe<br />
Autoportrait<br />
Öl auf Leinwand, 1860<br />
Musée national d’histoire et d’art, <strong>Luxembourg</strong><br />
Portrait <strong>de</strong> Marie-Éléonore Fresez (épouse Némery)<br />
Öl auf Leinwand, 1863<br />
Musée national d’histoire et d’art, <strong>Luxembourg</strong><br />
Das Portrait als Mittel bürgerlicher Selbstdarstellung<br />
Mit <strong>de</strong>r gestiegenen Be<strong>de</strong>utung <strong>de</strong>s Bürgertums seit <strong>de</strong>m 18. Jahrhun<strong>de</strong>rt wuchs auch <strong>de</strong>ssen Bedürfnis nach<br />
Repräsentation. Die Kunst spielte im Selbstverständnis dieser einflussreichen Gesellschaftsschicht, <strong>de</strong>r auch Pescatore<br />
angehörte, eine Schlüsselrolle. Man sammelte nicht nur Kunstwerke, son<strong>de</strong>rn gab auch Gemäl<strong>de</strong> in Auftrag. Ein<br />
persönliches Portrait war dabei eine gesellschaftliche Verpflichtung, um „dazu“ zu gehören.<br />
Während in <strong>de</strong>r bürgerlichen Portraitmalerei zur Aufwertung <strong>de</strong>s eigenen Stan<strong>de</strong>s Impulse aus <strong>de</strong>r höfisch-klassizistischen<br />
Malerei aufgegriffen wur<strong>de</strong>n, unterlag die Selbstdarstellung <strong>de</strong>r Aristokratie einer Demokratisierung, und man zeigte sich<br />
nun auch im eher bürgerlichen Habitus. Für das Großbürgertum war es wichtig, neben <strong>de</strong>r oft i<strong>de</strong>alisierten Darstellung <strong>de</strong>r<br />
Persönlichkeit auch <strong>de</strong>n sozialen Rang, etwa <strong>du</strong>rch Klei<strong>du</strong>ng, zu unterstreichen. Die große Zeit <strong>de</strong>r Portraitmalerei sollte<br />
aber mit <strong>de</strong>r Erfin<strong>du</strong>ng <strong>de</strong>r Fotografie um die Mitte <strong>de</strong>s 19. Jahrhun<strong>de</strong>rts ein vorläufiges En<strong>de</strong> fin<strong>de</strong>n.<br />
Alfred De Dreux (1810-1860)<br />
Monsieur et Madame Mosselman et leurs <strong>de</strong>ux filles<br />
Öl auf Leinwand, 1848<br />
Petit Palais, Musée <strong>de</strong>s Beaux-Arts <strong>de</strong> la <strong>Ville</strong> <strong>de</strong> Paris<br />
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