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Sumo | 1<br />
Quelle: Frederic Zimmel
2-in-1:<br />
Bankomatkarte &<br />
internationaler<br />
Studentenausweis<br />
Entdecke die Welt.<br />
Mit der BankCard StudentID.<br />
www.spknoe.at<br />
2 | Sumo
Quelle: www.pixabay.com<br />
# Inhaltsverzeichnis<br />
> Recherche im Kugelschauer................... Seite 04<br />
> Das Gesetz hinter dem Gesicht............. Seite 06<br />
> Bibliothek goes digital............................ Seite 10<br />
> E-Books: Wer liest mit?.......................... Seite 13<br />
> Toleranz der Anonymität....................... Seite 15<br />
> „Aktenzeichen XY“................................. Seite 17<br />
> Big Data- neither good nor bad............ Seite 19<br />
> Daten in Job und Arbeitnehmersuche Seite 22<br />
> Wolfgang Langenbucher........................ Seite 25<br />
> Einmal Journalist, immer Journalist?... Seite 27<br />
> Beauty-Scan............................................. Seite 30<br />
> Emojis - die ikonische Revolution........ Seite 32<br />
> Storytelling............................................... Seite 35<br />
> Impressum............................................... Seite 38<br />
# Editorial<br />
Liebe Leserin, lieber Leser!<br />
Willkommen bei <strong>SUMO</strong>, dem neuen studentischen<br />
Medien-Fachmagazin des Bachelorstudiengangs<br />
Medienmanagement, willkommen<br />
zu „BIG DATA“ – aus anderen Perspektiven.<br />
<strong>SUMO</strong> entstand bereits 2007 als studentisches<br />
Lifestyle-Magazin aus einem Praxislabor an<br />
der Fachhochschule St. Pölten und wurde seither<br />
als Freifach fortgeführt. Nunmehr ist es<br />
verpflichtender Bestandteil des Curriculums<br />
im Bachelorstudiengang Medienmanagement<br />
dieser Hochschule. Studierende erstellen hier<br />
zweimal jährlich eine Zeitschrift, die sich aktuellen<br />
Vorgängen und Phänomenen der Medienbranche<br />
widmet. Geleitet durch Workshops<br />
von PraktikerInnen gestalteten sie alle Stationen<br />
eines Medienbetriebs: Recherchieren,<br />
Interviewen, Anzeigen und Vertriebspartner<br />
akquirieren, Release planen, usf.<br />
Diese Ausgabe von <strong>SUMO</strong> ist damit die erste<br />
nach dem sanften Relaunch der letzten Nummern,<br />
welche sich ab sofort ausschließlich<br />
Medienthemen widmet. Wir bieten Ihnen als<br />
unserer Zielgruppe – ManagerInnen aller Mediengattungen,<br />
Medien-Lehrende und -Studierende<br />
der FH St. Pölten als auch SchülerInnen<br />
Höherer Bildender Schulen mit Medienschwerpunkt – mehrere Banden: Studierende, die forschen<br />
und schreiben, neue Themen und InterviewpartnerInnen, Vernetzung zwischen Jungen und Jungbleibenden,<br />
virulente Themen in der Medienbranche...<br />
<strong>SUMO</strong>neu soll zwei Aufgaben erfüllen: Einerseits hat es allgemein die Funktion einer „Visitenkarte“<br />
für die Ausbildung des Führungskräfte-Nachwuchses für Medienunternehmen an der Fachhochschule<br />
St. Pölten, andererseits ermöglicht es auf individueller Ebene den Studierenden eine Referenzierung<br />
auf deren im Rahmen des Studiums erstellten Medienproduktionen. Neben der Mediengattung<br />
Print – für das u.a. <strong>SUMO</strong> steht – werden in Zukunft auch alle studentischen Arbeiten der anderen<br />
Mediengattungen veröffentlicht. Wo und wie das in den Praxislaboren Radio, Bewegtbild und Online<br />
geschieht, erfahren Sie demnächst, natürlich hier in <strong>SUMO</strong>.<br />
Wir wünschen Ihnen eine elektrisierende Lektüre,<br />
FH-Prof. Mag. Ewald Volk<br />
Studiengangsleiter Bachelor<br />
Medienmanagement<br />
FH-Doz. Mag. Roland Steiner<br />
Praxislaborleiter Print<br />
Sumo | 3
#Karim El-Gawhary #Recherche #Datenproblem<br />
Recherche im Kugelschauer<br />
Wie kommt man an Informationen aus Syrien und welche Probleme im Datenzugang<br />
entstehen dabei? Ein <strong>SUMO</strong>-Gespräch mit dem ORF-Nahost-Korrespondenten<br />
Karim El-Gawhary über die Berichterstattung aus Kriegs- und<br />
Krisengebieten.<br />
Gestresst betritt er den Raum. Keine Zeit für<br />
Höflichkeitsfloskeln, wir kommen gleich<br />
zum Punkt. Es ist Sonntagabend, El-Gawhary<br />
ist eine halbe Stunde zu spät gekommen. Wahrscheinlich<br />
auch, weil er in jenem Moment etwas<br />
anderes im Kopf hatte, nachdem zwei Tage<br />
davor – am 13. November 2015 – die Terroranschläge<br />
in Paris verübt worden waren. Drei<br />
Wochen zuvor, als um das Interview mit ihm<br />
angefragt wurde, konnte man noch nicht ahnen,<br />
wie aktuell das Gesprächsthema zu dem<br />
Zeitpunkt eigentlich sein würde.<br />
Wie kommt man eigentlich an Informationen<br />
aus Syrien, besonders aus Gebieten, die nicht<br />
bereist werden können?<br />
Karim El-Gawhary: „Es gibt immer<br />
mehr No-Go-Zonen, seien das jetzt Syrien, Irak<br />
oder ähnliche Länder; eben da, wo der IS kontrolliert.<br />
Es ist tatsächlich ein Problem, wie man<br />
da an Informationen kommt und es ist eine<br />
sehr unbefriedigende Geschichte, wenn man<br />
wo nicht hinfahren kann. Man kann versuchen,<br />
dass man dann über persönliche Kontakte noch<br />
Gespräche über ‚Skype’ führt. Wenn man für<br />
das Fernsehen Bildmaterial braucht, kann man<br />
schauen, was man auf ‚YouTube’ findet, wobei<br />
man immer sehr vorsichtig sein muss, ob das<br />
auch authentisch ist. Das ist sehr schwer geworden<br />
in den letzten Jahren.“<br />
Und welche Behörden stellen in Syrien eine<br />
Barriere dar?<br />
An dieser Stelle antwortet El-Gawhary<br />
gelassen: „Ich stehe dort auf der schwarzen<br />
Liste und kann gar nicht nach Syrien fahren.“<br />
Plötzlich beginnt er absurderweise zu lachen.<br />
„Die erste Behörde, die für mich ein Problem<br />
darstellt, ist die syrische Botschaft, die mir kein<br />
Visum erteilt, Punkt aus!“<br />
Wie kommt ein Journalist bei derartigen Einreiseproblemen<br />
dann überhaupt an ‚glaubwürdige‘<br />
Informationen?<br />
Zunächst hänge das von der Quelle<br />
ab. Es sei ganz normale journalistische Arbeit,<br />
dass man sich überlege, welche Datenquelle<br />
verlässlich sei und welche nicht, so etwa eine<br />
Statistik. „UN-Statistiken oder solche bekannter<br />
Organisationen sind verlässliche Quellen.<br />
Wenn es andere Quellen sind, muss ich danach<br />
trachten, dass ich das wo anders auch<br />
noch finde.“<br />
Auf die Frage hin, wie sich die Recherche<br />
für Zeitungs- oder TV-Beiträge unterscheidet,<br />
antwortet der Auslandskorrespondent:<br />
Quelle: Julia Gerber<br />
4 | Sumo
#Karim El-Gawhary #Recherche #Datenproblem
#Flüchtlingskrise #Bildrechte #Verletzung<br />
Das Gesetz hinter dem Gesicht<br />
Aus rechtlicher Sicht darf das Veröffentlichen von Flüchtlingsbildern nicht willkürlich<br />
geschehen, primär müssen die Persönlichkeitsrechte geklärt werden.<br />
Eine <strong>SUMO</strong>-Recherche, wie dies beim Flüchtlingshilfeverein „Train of Hope“ und<br />
dem „APA-PictureDesk“ geschieht und wie es mit der Rechtslage aussieht.<br />
Quelle: www.pixabay.com<br />
Fotos, die Flüchtlinge in jeglicher Form abbilden,<br />
sollen helfen, ein Gesicht hinter Zahlen<br />
„fassbar“ zu schaffen. Jene Zahlen, die von jedem<br />
Medium verbreitet werden und versuchen,<br />
die Flüchtlingskrise kalkulierbar zu vermitteln.<br />
„3.000 Flüchtlinge täglich und noch 10.000<br />
werden diese Woche noch kommen“: Zahlen,<br />
die aus einem Menschen eine Nummer machen.<br />
Ein Gesicht auf einem Bild bzw. eine Geschichte<br />
zu einem Bild allerdings, das aus der<br />
Zahl „3.000“ einen 20-jährigen Mohammed<br />
oder einen 12-jährigen Louai macht, dient der<br />
Sensibilisierung und einmal nicht der Dramatisierung<br />
und Kalkulation. Es sind Gesichter, die<br />
uns die ankommenden Menschen näher bringen<br />
sollen.<br />
Aktive Willkommensstruktur<br />
„Train of Hope“ präsentiert sich auf<br />
seiner Homepage selbst als „ein politisch unabhängiger<br />
Verein, der ankommenden Flüchtlingen<br />
menschlich, unbürokratisch und weltoffen<br />
Hilfe und Unterstützung bietet“. Die Organisation<br />
erbringt aktive Hilfeleistung wie Erstversorgung<br />
mit Nahrungs- bzw. Hygienemitteln und<br />
Gewandversorgung, aber auch Transport für<br />
Flüchtlinge, vorwiegend an Wiener Bahnhöfen<br />
ankommende. Eines der Teams beschäftigt sich<br />
mit der Koordination mittels Sozialer Netzwerke.<br />
Therese Zalud ist eine der freiwilligen<br />
Koordinatorinnen des Social Networks-Teams<br />
und beschreibt „Facebook“ als sehr erfolgreiches<br />
Kommunikationstool. Vorwiegend wird<br />
der aktuelle Bedarf an Lebensnotwendigem für<br />
die Flüchtlinge kommuniziert und die Bevölkerung<br />
aufgerufen, Sachspenden vorbeizubringen.<br />
„Es war faszinierend: Wir haben um drei<br />
Uhr in der Früh einen aktuellen Bedarf ins Netz<br />
gestellt und um sechs Uhr wurde dieser Bedarf<br />
von Freiwilligen bereits gedeckt“, berichtet<br />
Zalud, den Herbst 2015 betreffend.<br />
Geschichten vom Hauptbahnhof<br />
Sekundär geht es hier aber auch darum,<br />
den ankommenden Flüchtlingen ein Gesicht zu<br />
geben. Eine der Methoden hierfür sind die „Geschichten<br />
vom Hauptbahnhof “, welche an das<br />
Prinzip von „Humans of New York“ erinnert.<br />
Hier werden Flüchtlinge und deren Geschichten<br />
abgebildet und mit der Bevölkerung in digitalen<br />
Netzen geteilt. Ziel dieser Aktion ist es,<br />
das Wort „Masse“ bei der Flüchtlingsthematik<br />
verschwinden zu lassen und Menschen einzeln<br />
verstehbar werden zu lassen.<br />
6 | Sumo
#Flüchtlingskrise #Bildrechte #Verletzung
#Flüchtlingskrise #Bildrechte #Verletzung<br />
sprach sich für die Veröffentlichung der Bilder<br />
aus, da sie das Schreckliche zeigen und die Gefahr<br />
der Flucht veranschaulichen. Sie schreiben<br />
eine Geschichte, die viele der Flüchtlinge<br />
in ähnlicher Form teilen. Dass das manchmal<br />
nötig sein kann, zeigt sich in Aussagen heimischer<br />
Politiker. Im Herbst 2015 stellte der niederösterreichische<br />
Nationalratsabgeordnete<br />
Christian Höbart das Video von flüchtenden<br />
Menschen online und betitelte das Ganze mit<br />
„Eine Seefahrt, die ist lustig / Eine Seefahrt, die<br />
ist schön / Denn da kann man fremde Länder<br />
/ Und noch manches andre sehn / Hol-la-hi,<br />
hol-la-h / Hol-la-hi-a hi-a hi-a, hol-la-ho.“ Hier<br />
stellt sich jedoch die Frage, ob das Zeigen des<br />
persönlichen Schicksals die Wahrnehmung insofern<br />
verändert, als dass Hohn und Spott dem<br />
Erschrecken über das von Menschen tatsächlich<br />
erlittene Schicksal weichen – zumindest<br />
von großen Teilen der Zivilgesellschaft wird<br />
dies verurteilt.<br />
Quelle: www.pixabay.com<br />
Voyeurismus als Antwort auf Provokation?<br />
Bei der Darstellung sensibler Bilder<br />
muss bedacht werden, dass der „gesunde Menschenverstand“<br />
alleine ausreichen würde, um<br />
zu begreifen, dass die Flucht aus Kriegsgebieten<br />
niemals freiwillig geschieht. Provokative Äußerungen,<br />
wie die von Höbart, lassen sich auch<br />
mit Schreckensbildern nicht verhindern. Und<br />
so bleibt die Abbildung von sensiblen Situationen<br />
immer eine Gratwanderung. Jene, die den<br />
Ernst der Lage von Anfang an begreifen, werden<br />
durch Schreckensbilder wohl kaum besser<br />
informiert. Den anderen stellt sich die Frage,<br />
was diese zusätzliche Information, diese Ausstellung<br />
des Furchtbaren, bringen mag.<br />
Harald Schneider, Ressortleiter der APA Bildredaktion,<br />
sieht in Darstellungen dieser Art mehr<br />
ethische Probleme als rechtliche. „Da muss<br />
man sich die Frage stellen, wie weit man geht<br />
und was man will. Wir in der APA achten sehr<br />
auf einen sensiblen Umgang. Wir würden niemals<br />
das Bild eines verstorbenen Familienmitglieds<br />
veröffentlichen. Es gibt angeblich Mütter<br />
und Väter, die das sogar wollen, dass ihr Kind<br />
veröffentlicht wird, um dem Ganzen ein Gesicht<br />
zu geben und die Dimension ein bisschen<br />
stärker zu betonen. Wenn das jemand wirklich<br />
von sich aus will, dann kann man das möglicherweise<br />
vertreten. Wir als Agentur würden<br />
das nicht vertreten.”<br />
Die mögliche Pietätlosigkeit, die sich aus der<br />
Abbildung toter Körper ergeben kann, zeigt das<br />
– gänzlich anders geartete – Beispiel von Robin<br />
Williams. Nach seinem Tod wurde ein Foto seines<br />
Leichnams an die Tochter des Schauspielers<br />
gesendet. Es stellte sich im Nachhinein zwar als<br />
gefälscht heraus, doch der Umstand, dass ein<br />
solches Foto aus reiner Häme weitergegeben<br />
wird, stellt den Zweck von Opferdarstellungen<br />
in Frage. Muss wirklich alles gezeigt werden,<br />
was passiert? Wo endet authentische Darstellung,<br />
um in einen Voyeurismus zu kippen? Laut<br />
Schneider „gibt es ein übergeordnetes öffentliches<br />
Interesse, da kann man dann vielleicht ein<br />
bisschen weiter gehen. Aber es kommt immer<br />
darauf an, was wirklich passiert ist und einerseits<br />
gibt es eine Pflicht möglichst informell darüber<br />
zu berichten, aber andererseits muss man<br />
nicht alles mitmachen und nicht so weit gehen.”<br />
Die Rechtslage in Österreich<br />
Aus rechtlicher Sicht darf in Österreich<br />
jede Person fotografiert werden, die sich in der<br />
Öffentlichkeit bewegt. Es gibt keine Unterschiede<br />
zwischen In- und AusländerInnen. Einzig<br />
der Täter- und Opferschutz gewährleistet eine<br />
Berichterstattung, die einem möglichen Strafverfahren<br />
nicht kontraproduktiv, d.h. in diesem<br />
Fall meinungsbildend, im Wege steht. TäterInnen<br />
und Opfer dürfen also nicht abgebildet<br />
werden – werden es zuweilen aber dennoch,<br />
unverpixelt. Zusätzlich ist die Darstellung<br />
einer Person, die aufgrund der Veröffentlichung<br />
eines Bildes negative Konsequenzen<br />
zu erwarten hat, rechtswidrig. Beispielsweise<br />
darf eine Person im Park mit ihrem/ihrer<br />
LebenspartnerIn abgebildet werden.<br />
8 | Sumo
#Flüchtlingskrise #Bildrechte #Verletzung
#Digitalisierung #Bibliothek #neueWege<br />
Quelle: www.pexels.com<br />
Bibliothek goes digital<br />
Bibliotheken wie die Österreichische Nationalbibliothek (ÖNB) haben längst Initiativen<br />
ergriffen, um ihre Bestände digital zur Verfügung zu stellen. Doch welche<br />
Auswirkungen hat die Digitalisierung auf das Berufsbild der BibliothekarInnen<br />
und das Medium Buch, was ist bei der Datenarchivierung und -migration zu<br />
beachten?<br />
Unter Digitalisierung versteht man das<br />
Überführen von einem analogen in ein<br />
digitales Objekt. Der erste Schritt der Digitalisierung<br />
in der Österreichischen Nationalbibliothek<br />
ist die Auswahl der Bestände. „Wir überlegen<br />
vorab strategisch, welche Objektgruppen<br />
wir digitalisieren wollen“, erläuert Bettina<br />
Kann, Leiterin der Abteilung „Digitale Bibliothek“<br />
der ÖNB.<br />
Das Hauptaugenmerk liegt dabei einerseits<br />
auf Objekten, die stark nachgefragt<br />
sind und daher unter starker Benützung leiden<br />
und anderseits auf Objekten, die schon urheberrechtsfrei<br />
sind, sodass man diese weltweit<br />
zur Verfügung stellen darf. „Auch wenn ein<br />
Autor über 70 Jahre tot ist, müssen Personenschutzrechte<br />
berücksichtigt werden. Wenn<br />
zum Beispiel die Nichte in einem Briefwechsel<br />
vorkommt, muss man auf die Veröffentlichung<br />
ebenfalls 70 Jahre nach deren Tod warten“, erklärt<br />
Christa Müller, Leiterin der Abteilung<br />
„Digitale Services“.<br />
Ab dem Jahr 2004 werden Zeitungen<br />
im Projekt „Austrian Newspapers Online“<br />
(ANNO) digitalisiert. In den folgenden Jahren<br />
wurden auch andere Sammlungen wie Plakate,<br />
Papyri oder Ansichtskarten in die Digitalisierung<br />
mit aufgenommen. Die Massendigitalisierungs-Initiative<br />
ALEX beinhaltet historische<br />
und gegenwärtige Parlamentsmaterialien und<br />
Gesetzblätter aus Österreich und der Habsburgermonarchie.<br />
Das dritte große Projekt der Bibliothek<br />
ist die Digitalisierung von Fotos und historischen<br />
Porträts. Nach der Digitalisierung<br />
werden die Daten in die entsprechenden Programme<br />
eingespielt und stehen dann KundInnen<br />
der Bibliothek zur Verfügung. Die ÖNB<br />
archiviert aber auch „Born digital Dokumente“,<br />
also Dokumente, die wie Websites ausschließlich<br />
digital erscheinen und aus dem Web wieder<br />
verschwinden können. „Wir sind dann unter<br />
Umständen die einzige Bibliothek, die diese<br />
noch für die Nachwelt erhalten“, so Kann.<br />
Die ÖNB kooperiert auch mit „Google“,<br />
um ihren urheberrechtsfreien Buchbestand<br />
vom 16. bis zum 19. Jahrhundert zu digitalisieren.<br />
Dieser umfasst 600.000 Bücher, die von<br />
„Google“ digitalisiert werden und dann sowohl<br />
über books.google.com als auch über die<br />
ÖNB-Website abrufbar sind. „Google“ übernimmt<br />
dabei die Kosten für den Transport, die<br />
10 | Sumo
#Digitalisierung #Bibliothek #neueWege
#Digitalisierung #Bibliothek #neueWege<br />
zu ermöglichen. Die Digitalisierung bietet BibliothekarInnen<br />
völlig neue Möglichkeiten, ihre<br />
Bestände an potentielles Publikum zu bringen“,<br />
so Müller. Und: Durch die Digitalisierung entstünden<br />
neue Berufsfelder in den Bibliotheken.<br />
Die Hauptabteilung der ÖNB besteht daher aus<br />
einem gemischten Pool an MitarbeiterInnen, die<br />
sowohl bibliothekarisch ausgebildet sind, der<br />
aber auch technisch versierte MitarbeiterInnen<br />
beinhaltet, die den Scan-Prozess begleiten und<br />
mit den digitalen Objekten arbeiten. Während<br />
sich die BibliothekarInnen traditionell mit dem<br />
analogen Objekt beschäftigen mussten, werden<br />
diese nun auch immer mehr mit dem digitalen<br />
konfrontiert. Daher wird in der Ausbildung der<br />
Umgang mit elektronischen Ressourcen und<br />
Neuerungen im Bereich der Informationstechnologie<br />
nun stärker betont. BibliothekarInnen<br />
können sich in moderne Themenfelder und<br />
Technologien einarbeiten.<br />
BibliothekarInnen im Brennpunkt?<br />
„Bibliothekarische Tätigkeiten auszuüben<br />
ist ohne Internet, Automationsunterstützung,<br />
Datenbanktechniken und auch ohne Digitalisierung<br />
nicht mehr vorstellbar“, sagt auch<br />
Alscher. Er ist nicht der Meinung, dass die Digitalisierung<br />
Arbeitskräfte einspare. Der Rationalisierungseffekt<br />
sei zwar vorhanden, aber: „Mit<br />
den besseren Möglichkeiten der Automation<br />
entstehen auch mehr Wünsche, die abgedeckt<br />
werden müssen.<br />
Die Menge der Arbeit bleibt daher mindestens<br />
die gleiche, wenn sie nicht sogar mehr wird.“<br />
Ein weiterer Irrglaube sei es, dass das Buch<br />
vom Aussterben bedroht sei. Der Buchausstoß<br />
nimmt trotz der neuen Medien zu, weil es<br />
durch die neuen Techniken einfacher ist, ein<br />
Buch zu produzieren als früher. „Trotz einer<br />
Bedrängung am Rande durch andere Medienformen<br />
ist das Printmedium bereits so einfach<br />
herzustellen, dass es sicher nicht verschwindet“,<br />
meint Alscher.<br />
Die Bibliotheken von morgen<br />
Gleichwohl: Bibliotheken werden zunehmend<br />
digital und es scheint nur mehr eine<br />
Frage der Zeit, bis ihre gesamten Bestände weltweit<br />
im Internet abrufbar sind. Alscher ist jedoch<br />
anderer Meinung: „Wir sind weit davon<br />
entfernt, trotz ‚Google Books’ und ähnlicher<br />
Unternehmungen, auch nur annähernd in die<br />
Lage zu kommen, all das, was jemals geschrieben<br />
und gedruckt wurde und noch erhalten ist,<br />
digital zur Verfügung zu stellen.“<br />
Die Nationalbibliothek nimmt sich jedoch<br />
genau dieses Vorhaben zum Ziel. In Zukunft<br />
soll in der ÖNB eine weitere Bestandsdigitalisierung<br />
erfolgen, bei der auch noch<br />
andere Objektgruppen digitalisiert werden<br />
sollen. „Das Ziel ist, unseren gesamten Bibliotheksbestand<br />
online zugänglich zu machen.<br />
Jahrhunderte alte Bestände wollen wir weiterhin<br />
gut aufbewahren und Forschern, Laien und<br />
Schulen zugänglich machen“, erörtert Müller.<br />
Außerdem sollen die Möglichkeiten der volltextlichen<br />
Erschließung der digitalen Inhalte<br />
ausgeschöpft werden. Das könnte einerseits in<br />
Richtung Georeferenzierung gehen, was bedeutet,<br />
dass man auch ortsbezogene Vorschläge<br />
für Medien bekommt, die an der Bibliothek an<br />
dem Ort, an dem man sich befindet, verfügbar<br />
sind. Durch die Volltext-Suche soll man unter<br />
anderem auch herausfinden können, wie sich<br />
ein bestimmter Begriff über die Jahrhunderte<br />
verändert hat, wie häufig er war, oder welche<br />
Schlagworte zu bestimmten Ereignissen<br />
wichtig sind. „Es entstehen neue Möglichkeiten,<br />
wie man mit den Beständen umgehen<br />
kann “, so Kann. Sie ist auch der Meinung,<br />
dass die Digitalisierung im Grunde die einzige<br />
Möglichkeit sei, wie Bibliotheken in Zukunft<br />
weiterbestehen könnten.<br />
Eine Technologie habe nie eine andere<br />
komplett verdrängt, sondern es hätten sich immer<br />
andere Nischen oder andere Felder gefunden,<br />
wo sich diese verbreiten konnten. Bücher<br />
werde es daher zwar weiterhin geben, aber Bibliotheken<br />
dürften nicht ausschließlich zu Buchmuseen<br />
werden. „Wenn sich die Publikationsform<br />
ändert, dann müssen Bibliotheken darauf<br />
reagieren, wenn sie überleben wollen.<br />
Diesen Medienwandel muss man mitmachen“,<br />
resümiert Kann.<br />
- Christina Guggenberger / Sophie Karpf<br />
12 | Sumo
#E-Book #LeserIn #gläsern
#E-Book #LeserIn #gläsern<br />
unbekanntes Publikum, von dem man kaum<br />
mehr wusste, als dass es ein bestimmtes Buch<br />
gekauft hat. Ob es dieses tatsächlich las, blieb<br />
zumal unbekannt. Während die LeserInnen<br />
von gedruckten Büchern anonym bleiben,<br />
ermöglichen E-Books tiefe Einblicke in das<br />
Leseverhalten. Es besteht ein großes Potenzial<br />
Quelle: www.pixabay.com<br />
für unternehmensinterne Marktforschung, das<br />
auch und gerade von Handels- oder auch Hardwie<br />
Softwarekonzernen wie Amazon, Barnes<br />
& Noble, Apple und Google für das Erfassen<br />
von Kauf- und Lesegewohnheiten und dadurch<br />
für eine punktgenaue Kundenansprache<br />
genutzt wird.<br />
Den E-Book-LeserInnen ist es kaum möglich,<br />
sich dieser Datenauswertung zu entziehen,<br />
meist stimmen sie dieser durch Akzeptieren<br />
der Datenschutzbestimmungen sogar unbewusst<br />
zu. Aufgrund der meist vagen AGB ist<br />
es schwer zu ermitteln, für welche Zwecke die<br />
Daten neben Marktforschung oder personalisierter<br />
Werbung noch verwendet werden.<br />
Amazon zum Beispiel überwacht mit seinem<br />
E-Book-Reader Kindle gezielt die Lesegewohnheiten<br />
seiner KundInnen. „Was Amazon macht,<br />
ist unter ökonomischen Gesichtspunkten nachvollziehbar.<br />
Sie bieten alle möglichen Texte an<br />
und natürlich wollen sie dann auch wissen, ob<br />
diese tatsächlich gelesen werden“, so Beck. Doch<br />
es kann nun auch ermittelt werden, wie schnell,<br />
zu welcher Uhrzeit und wie lange die LeserInnen<br />
im Durchschnitt lesen. Es wird unter anderem<br />
beobachtet, nach welchen Seiten man<br />
Lesepausen macht, welche Passagen markiert<br />
werden und auch, wo ein Buch am häufigsten<br />
abgebrochen wird. Derartige Informationen erweisen<br />
sich für Verlage als äußerst nützlich, um<br />
ihr Programm an die Bedürfnisse ihrer LeserInnen<br />
anzupassen. Bücher, die häufig vorzeitig<br />
abgebrochen werden, könnten im Nachhinein<br />
noch geändert werden. Zudem werden daraus<br />
wichtige Erkenntnisse über „Fehler“ gezogen,<br />
um diese in nachfolgenden Büchern zu vermeiden.<br />
„Bessere“ Bücher als Folge kämen sowohl<br />
den Anbietern als auch den LeserInnen<br />
zu Gute. „Das ist ein logischer Schritt, aber wir<br />
beteiligen uns daran nicht. Wir sind für einen<br />
anderen Umgang mit Texten“, meint Beck.<br />
Andere Verlage könnten jedoch in Zukunft<br />
immer häufiger Bücher in Auftrag geben, die<br />
bewusst an die gewonnenen Kenntnisse über<br />
die LeserInnen angepasst werden. Dadurch<br />
werden die Romane zwar massentauglich, aber<br />
es gefährdet auch die Büchervielfalt. Die unzähligen<br />
Romane, die an Bestseller wie „Shades<br />
of Grey“ angelehnt sind, sprechen sicherlich<br />
die breite Masse an. Was aber geschieht mit<br />
neuen Geschichten, wenn man ihnen keine<br />
Chance gibt, veröffentlicht zu werden, weil sie<br />
nicht dem gewünschten Genre entsprechen?<br />
Möchte man nur mehr gleichartige Bücher lesen,<br />
bei denen man sowohl Handlung als auch<br />
Ende bereits vorhersehen kann? Man wird<br />
vielleicht nicht enttäuscht, aber wohl kaum<br />
mehr überrascht.<br />
Die durch E-Books erhoffte Vielfalt<br />
bliebe somit bisweilen aus. Zoë Beck und ihr<br />
Team haben das bereits erkannt: „Wir dachten<br />
erst, dass die Digitalisierung eine ganz große<br />
Chance für extraordinäre Texte sei. Doch was<br />
sich durchsetzt, ist im Prinzip das, was auch<br />
schon gedruckt gut läuft. Da entsteht dann gar<br />
keine Vielfalt, sondern im Gegenteil, es konzentriert<br />
sich wieder auf gewisse Subgenres.“<br />
- Christina Guggenberger<br />
14 | Sumo
#Datenschutz #Notruf
#Datenschutz #Notruf<br />
ein Beispiel: Es geht um Mindestsicherung und<br />
die Klientin hat Probleme bei deren Bemessung.<br />
Dann darf ich keinesfalls bei der MA40 anrufen<br />
und sagen, dass bei ihnen jemand war, der eine<br />
Frage hätte. Ich spreche das ganz genau mit der<br />
Klientin ab. Nur dann, wenn sie mir versichert,<br />
dass ich mich woanders erkundigen darf, kann<br />
ich das tun. Wird die Polizei alarmiert, wenn es<br />
z.B. um Gewalt geht, müssen ein offizieller Bescheid<br />
und eine Sacherklärung erstellt werden,<br />
warum hier Daten weitergegeben werden.<br />
Und wie wird die Sache mit dem Datenschutz<br />
in Krisenfällen gehandhabt?<br />
Beim Frauennotruf ist es so, dass man<br />
die Nummer am Display sieht, hier gibt es kein<br />
Problem mit dem Datenschutz, das sind indirekt<br />
personenbezogene Daten. Wenn es aber<br />
um das Leben der Klientin geht, kann die Beraterin<br />
die Polizei verständigen, was bei uns<br />
Praxis ist. Diese darf die Nummer zurückverfolgen,<br />
wenn es um Leib und Leben geht.<br />
Wird hier die Klientin um Zustimmung gebeten?<br />
Natürlich versucht man, die Zustimmung<br />
der Klientin einzuholen. Wenn es allerdings<br />
um Leben und Tod geht, dann machen<br />
wir das auch gegen ihren Willen.<br />
Warum wird die Anonymitätsregelung hier<br />
gebrochen und dies toleriert?<br />
Das ist von der Gesetzgebung vermutlich<br />
eine Güterabwegung gewesen. Es wurde<br />
abgewogen: das Recht auf Geheimhaltung gegenüber<br />
dem Recht auf Leben. Lebensschützende<br />
Maßnahmen soll man ergreifen, sofern<br />
diese notwendig sind. Da wird auch davon<br />
ausgegangen, dasss Suizidgefährdete in diesem<br />
Zeitpunkt nicht dispositionsfähig sind, einzuschätzen,<br />
was getan werden sollte. Wir sind<br />
hier, um zu schützen und zu helfen.<br />
Wenn jemand in Lebensgefahr ist, alarmieren<br />
Sie sofort die Polizei oder gibt es hier vorab<br />
interne Instanzen, die eine Nummer zurückverfolgt?<br />
Das darf nur die Polizei. Wir haben natürlich<br />
einen Notfallplan bei Suizidgefährdung.<br />
Dass die Polizei geholt wird, ist die letzte Stufe.<br />
Die erste Stufe ist das Problem der Klientin<br />
wahrnehmen, ihr vermitteln, dass es Hilfe gibt<br />
und sie bitten, sich dort zu melden. Das ist entweder<br />
das Kriseninterventionszentrum oder<br />
die psychiatrische Soforthilfe. Wenn das nicht<br />
möglich ist, bitten wir die Klientin, uns ihre<br />
Handynummer zu geben. Beim Frauentelefon<br />
sehen wir die Nummer nämlich nicht am Display.<br />
Haben wir die Nummer, können auch wir<br />
die erwähnten Instanzen alarmieren. Handelt<br />
es sich allerdings wirklich um einen Akutfall,<br />
sodass jede Sekunde zählt, bitten wir die Klientin,<br />
Name und Telefonnummer preiszugeben<br />
und alarmieren Polizei und Rettung.<br />
Und wenn die Klientin keine Daten<br />
zur Verfügung stellen will?<br />
Dann bekommt die Polizei die Nummer<br />
von uns.<br />
Aufgrund des Recht auf Lebens?<br />
Genau, das Recht auf Leben steht hier über dem<br />
Recht auf Geheimhaltung.<br />
Weg von den Krisenfällen, hin zur Datensammlung.<br />
Wie stehen Sie zur Datensammlung<br />
von AnruferInnen bei Notrufdiensten?<br />
Wird hier nicht das Versprechen auf Geheimhaltung<br />
verletzt?<br />
Wenn es anonymisierte Daten sind,<br />
fällt dies nicht unter den Datenschutz. Da gibt<br />
es rechtlich kein Problem. Wenn jetzt jemand<br />
anonym anruft, darf man die preisgegeben Daten<br />
sammeln und weitergeben, solange sie nicht<br />
personenbezogen gibt.<br />
Archivieren Sie Anrufe beim<br />
Frauentelefon?<br />
Ja, da gibt es aber recht strenge Auflagen<br />
bezüglich der Geheimhaltung. Zu dieser<br />
Datenbank haben nur die Beraterinnen Zugriff,<br />
das wird streng vertraulich behandelt und es<br />
kann nur vom applikationsinternen Netz im<br />
Magistrat abgerufen werden. Das ist nützlich,<br />
wenn Klientinnen öfters anrufen. Es gibt auch<br />
ein Recht auf Löschung der Daten, wenn sie<br />
nicht mehr gebraucht werden.<br />
Machen Sie sich auch handschriftliche<br />
Notizen?<br />
Wir schreiben zuerst handschriftlich mit und<br />
übertragen das in die Datenbank. Nachdem wir<br />
das erledigt haben, wird die handschriftliche<br />
Aufzeichnung vernichtet.<br />
- Sofie Hörtler<br />
16 | Sumo
#Aktenzeichen XY #Jubiläum #Datenumgang
#Aktenzeichen XY #Jubiläum #Datenumgang<br />
Quelle: www.pixabay.com<br />
ten. Mit der Hoffnung auf wichtige Hinweise<br />
schilderte Kiesl die Details im deutschen Fernsehen.<br />
Jedoch konnte der Fall nicht vollständig<br />
gelöst werden, da die eingelangten Hinweise<br />
nicht ausreichend waren. Bei anderen Fällen<br />
kommen laut Kiesl viele Hinweise: „Ja, aber ich<br />
habe dort mit den Kriminalbeamten, die dafür<br />
zuständig sind, gesprochen: Es melden sich<br />
viele Personen, die sich wichtigmachen wollen,<br />
meist die gleichen Menschen.“<br />
Die Wichtigkeit von Daten im Alltag von ErmittlerInnen<br />
Aber weiß man, mit wem man am Telefon<br />
spricht? „Wenn der Anrufer anonym bleiben<br />
will, dann bleibt er auch anonym. Dies hat<br />
aber leider sehr wenig Sinn, da wir Angaben<br />
brauchen, die wir dem Gericht vorlegen können.<br />
Ich ersuche immer um die Bekanntgabe<br />
der Daten, dieser persönliche Kontakt ist sehr<br />
wichtig und kann in bestimmten Momenten<br />
entscheidend sein. Wenn die Person anonym<br />
bleiben will, stellt sich die<br />
Frage, warum hat sie Angst,<br />
und ebenso ist es schwierig,<br />
die Wertigkeit der Angaben<br />
zu beurteilen. Aber natürlich<br />
kann man niemanden<br />
zwingen, seine Personendaten<br />
offen zu legen.“ Oft<br />
werden die Medien als Instrument<br />
gewählt, um in prekären<br />
Fällen die Mithilfe der<br />
Bevölkerung in Anspruch zu nehmen. Hierbei<br />
ist es sehr schwierig und muss abgewogen<br />
werden, welche Angaben zum Fall bzw. zum<br />
Stand der Ermittlungen preisgegeben werden<br />
können und welche nicht für die Öffentlichkeit<br />
bestimmt sind. Denn die Privatsphäre des<br />
Opfers und der Angehörigen soll gewahrt werden.<br />
Der Leiter der Mordgruppe Steiermark<br />
beschreibt dies als einen Drahtseilakt, man stehe<br />
zwischen der Überlegung, was man wissen<br />
will und wie wichtig diese Information für den<br />
Fall ist. Generell wird der Datenschutz bei den<br />
Landeskriminalämtern sehr wichtig genommen:<br />
Für jede abgefragte Person muss man die<br />
eigene Dienstnummer und die Aktenkennzahl<br />
hinterlassen. Einmal im Monat führt ein/e Datenschutzbeauftragte/r<br />
stichprobenartig Kontrollen<br />
durch. Kann man seine Aufrufe nicht<br />
durch Akten und Begründungen darlegen, so<br />
steht der Verdacht des Amtsmissbrauchs im<br />
Raum. Bei Personenfahndungen können und<br />
dürfen nur so viele Daten über die zur Fahndung<br />
ausgeschriebenen Personen veröffentlicht<br />
werden, die zur Wahrung des Interesses an der<br />
öffentlichen Sicherheit und zum Schutz der Bevölkerung<br />
dienlich sind.<br />
Cold Case – Kein Opfer ist vergessen<br />
In der Steiermark konnten im vergangenen<br />
Jahr alle Kapitalverbrechen aufgeklärt<br />
werden. Sollte die Staatsanwaltschaft oder<br />
das Gericht ein Verfahren mangels an Beweisen<br />
einstellen, so sind diese Vergehen für<br />
die ErmittlerInnen des Landeskriminalamtes<br />
trotzdem aufgeklärt. In Österreich gibt es<br />
für ungeklärte Fälle die Abteilung „Cold Case<br />
Management“, eingerichtet beim Bundesministerium<br />
für Inneres. Sie ist dafür zuständig, ungeklärte<br />
Fälle aus der Vergangenheit neu aufzurollen<br />
und zu untersuchen und dabei bei Bedarf<br />
ErmittlerInnen der Landeskriminalämter beizuziehen.<br />
„Es sind nicht ständig Beamte eingeteilt,<br />
die Cold Case Management betreiben,<br />
sondern bei Vorhandensein von personellen<br />
und zeitlichen Ressourcen wird versucht, die<br />
offenen Fälle so gut wie möglich zu bearbeiten“,<br />
so Kiesl.<br />
„Aktenzeichen XY“ – eine gute Möglichkeit<br />
um VerbrecherInnen aufzuspüren?<br />
„An sich ist die Idee gut, es wird sicher<br />
viel dazu beigetragen, einige Fälle aufklären<br />
zu können. Als ich bei der ‚Show’ war, wurde<br />
uns aufgetragen, möglichst oft im Hintergrund<br />
das Telefon abzuheben, um den Zusehern den<br />
Eindruck zu vermitteln, dass viele Anrufe eingehen.<br />
Es ist ein Hilfs-, aber nicht das Allheilmittel,<br />
und wie immer im Fernsehen ist viel<br />
Show dabei.“ Je grausamer und furchtbarer das<br />
Verbrechen, umso höhere Einschaltquoten sind<br />
zu verzeichnen. Für Österreich habe diese Sendung<br />
nicht so viel gebracht, daher ist der ORF<br />
Ende 2002 ausgestiegen. - Anna Zwiauer<br />
18 | Sumo
#Dan Meisner #Thomson Reuters #OpenData
#Dan Meisner #Thomson Reuters #OpenData<br />
<strong>SUMO</strong>: Why is open data getting more and<br />
more important in business matters?<br />
It’s recently maybe five or ten years ago<br />
a professional client of ours – say in the financial<br />
asset management space – would purchase<br />
their information products from us. It might<br />
be a handful of data bases and so what we are<br />
giving them might be 95% of the information<br />
they are looking at. Today they are trying to<br />
look at a much more realistic picture: They are<br />
bringing in information from the other systems<br />
within their organisation where their research<br />
data bases might not be connected to their<br />
customer management systems and so they are<br />
bringing that together.<br />
And then you have things like News Flow and<br />
Social Media like “Twitter” and open data as<br />
well, and we are starting to see businesses evolve<br />
that are really based on open data.<br />
I don’t know if they have a presence here, but in<br />
the US we have “Silo” which is a massive source<br />
of information for real estate. You go on there<br />
and look at real estate listings and it is using publicly<br />
available information about schools and<br />
crime and transportation that can help you find<br />
the right home to purchase. So the commercial<br />
component of the knowledge that is being leveraged<br />
is becoming smaller and smaller and we<br />
want to be able to play in that space rather than<br />
become obsolete. Not that we are really in danger<br />
becoming obsolete, there is always a need<br />
for reference data, but to the extent that we can<br />
facilitate this network effect, our customers benefit<br />
because they can get a much richer picture<br />
of what is going on in the world and ultimately<br />
make better decisions driven by data.<br />
<strong>SUMO</strong>: How is „Thomson Reuters” dealing<br />
with big data?<br />
We were very early adopters of big<br />
data. We have been engaging big data since<br />
before we called it big data. One of the key issues<br />
that we are noticing with our clients who<br />
are almost engaged in some form of significant<br />
big data project is, that it is not purely a<br />
technology issue. Big data removes the scarcity<br />
in data storage we had previously and might<br />
be limited by the physical capacity of a data<br />
base in terms of what we can put together.<br />
Now I have essentially build this box of infinite<br />
scale that I can throw everything into but putting<br />
it all into one place it is not equal to integrating<br />
it. There is just a lot more of it. Imagine<br />
if you took every file in this building and threw<br />
it into one big box. Yes, it is in one big box, but<br />
that doesn’t make it any easier to use.<br />
The ability to manage the structure of that information,<br />
the Meta data and the organisational<br />
aspects of that information become far more<br />
important because the promise of big data is<br />
that I can leverage everything that my organisation<br />
knows. But that is only really true if I can<br />
bridge the gaps in meaning between data set A<br />
and data set B and if they have different notions<br />
of like I said. If one is Microsoft Inc. and the<br />
other is Microsoft Incorporated and we can’t<br />
draw that line between them to connect them<br />
together. Those definitions are different depending<br />
on the content set, depending on the specifics<br />
of the entities being described and depending<br />
on the professional domain. To a lawyer a<br />
subsidiary of a company is different than to an<br />
asset manager.<br />
Being able to bridge those gaps in a computer-readable<br />
way becomes much more important<br />
and what we have noticed is, we have been<br />
dealing with these issues for decades because<br />
for us we might have lots of different products<br />
that distributes that data, but then our clients<br />
will take multiple products. And if they have<br />
five different „Thomson Reuters” products with<br />
five different definitions of Microsoft we get angry<br />
phone calls. Or they have to do the work<br />
themselves, either way it is suboptimal. There is<br />
some loss involved there.<br />
<strong>SUMO</strong>: People often mention big data with<br />
a sceptical undertone. How much is big data<br />
influencing our private life?<br />
Big data is just a tool. It is about how<br />
this tool is used and so certainly aspects of this<br />
have enabled our national security apparatus to<br />
basically look into the lives of Americans in a<br />
way that we have not enjoyed and what have become<br />
a big scandal. The ability to look at all of<br />
this data about our own citizens in a way that’s<br />
20 | Sumo
#Dan Meisner #Thomson Reuters #OpenData
#private #Daten #Jobsuche<br />
Daten in der Job- und Arbeitnehmersuche<br />
Datenschutz im Internet ist vor allem im Zuge der Diskussion um Soziale Netzwerke<br />
ein öffentlich stark präsentes Thema. Dabei wird das Preisgeben von<br />
persönlichen Daten und deren freiwillige Übermittlung in einem anderen Bereich<br />
aber völlig außer Acht gelassen: in der Jobsuche.<br />
Quelle: www.pexels.com<br />
Der Umgang mit persönlichen Daten und besonders<br />
die damit verbundenen Empfehlungen<br />
beschränken sich auf die zumeist offensichtlichen<br />
Felder: den Finanzverkehr, das aktive<br />
Auseinandersetzen und erst danach gegebene<br />
Einverständnis mit Datenschutzerklärungen<br />
anstatt des in der Eile und zumeist schon routiniert<br />
gesetzten Häkchens, oder die Offenbarung<br />
des gesamten Privatlebens über Soziale<br />
Netzwerke. Der Umgang mit persönlichen Daten<br />
im Zuge eines Bewerbungsprozesses wird<br />
kaum hinterfragt, denn der Erfolgszwang steht<br />
im Vordergrund.<br />
Vom Lebenslauf zum Bewerberprofil<br />
Eine Bewerbung per Post abzuschicken,<br />
ist kaum noch denkbar. Neben den per<br />
E-Mail geforderten Arbeitsgesuchen werden<br />
Jobportale auf Unternehmenshomepages häufiger,<br />
auf denen Bewerbungsdaten eingegeben<br />
und Unterlagen hochgeladen werden müssen.<br />
Reinhard Schulz, Personalleiter des „Niederösterreichischen<br />
Pressehauses“, sieht darin sowohl<br />
auf Bewerber-, als auch auf Unternehmensseite<br />
eine Erleichterung. Um den Bewerbungsprozess<br />
erfolgreich abzuschließen und eine/n geeignete/n<br />
KandidatIn zu finden, wird eine im<br />
Hintergrund aktive Datenbank eingesetzt. Mittels<br />
dieser wird für jede/n BewerberIn ein Profil<br />
angelegt, da die relevanten Daten automatisch<br />
aus dem Lebenslauf gescannt und ins System<br />
eingespielt werden. So ergibt sich ein einheitliches<br />
Übersichtsblatt, auch die hochgeladenen<br />
Fotos sowie die Originalunterlagen sind sofort<br />
abrufbar. „Man sieht den genauen Verlauf,<br />
wann die Bewerbung eingetroffen ist, wie der<br />
Schriftverkehr war, ob es ein Gespräch gegeben<br />
hat, alles wird dokumentiert“, so Schulz<br />
weiter. Außerdem kann manuell digital notiert<br />
werden, wie das Gespräch verlaufen ist und ob<br />
bzw. warum ein/e andere/r BewerberIn bevorzugt<br />
wurde. Diese Informationen sind auch<br />
Jahre nach der erfolgten Bewerbung abrufbar.<br />
Wenn der Job also noch einmal ausgeschrieben<br />
wird, besteht die Möglichkeit, auf die damaligen<br />
BewerberInnen zurückzugreifen. „Die, die<br />
vorher in der engeren Wahl und nur um Nuancen<br />
schlechter als der oder die genommene BewerberIn<br />
waren, kann man direkt ansprechen,<br />
ob sie Interesse haben, weil man die Daten ja<br />
hat. Natürlich passiert das nur dann, wenn es<br />
schwierig ist, jemanden zu finden“, so Schulz.<br />
Wenn bei der ersten Ausschreibung nur wenige<br />
qualitativ hochwertige Bewerbungen eingegan-<br />
22 | Sumo
#private #Daten #Jobsuche
#private #Daten #Jobsuche<br />
wegen rechtswidriger<br />
Vorankündigungen,<br />
keine<br />
Seltenheit. Bisher<br />
jedoch wurden alle<br />
Klagen bei der Datenschutzkommission<br />
gewonnen.<br />
„Alle Programme,<br />
die es heute gibt,<br />
alle Textierungen,<br />
alles was wir dem<br />
Kunden oder der<br />
Kundin mitgeben,<br />
ist unendlich oft<br />
gesetzlich auf Datenschutz<br />
geprüft.“<br />
Bestimmte Daten<br />
müssten aber weitergegeben<br />
werden,<br />
wozu auch<br />
der Name gehört.<br />
Alles, was gegen das Diskriminierungsgesetz<br />
verstößt ist hingegen unzulässig.<br />
Dazu gehören etwa Angaben zu Krankheitsgeschichten,<br />
körperlichem Auftreten<br />
sowie der Religion. Außerdem müsse das<br />
Gleichbehandlungsgesetz im Hinblick auf<br />
Männer und Frauen im Bewerbungsprozess<br />
eingehalten werden.<br />
Conclusio<br />
Auch wenn die Möglichkeiten der<br />
Datenabfrage rechtlich eingeschränkt sind,<br />
ist es inzwischen auch im Bewerbungsprozess<br />
unerlässlich, ein Bewusstsein dafür<br />
aufzubauen, dass bekanntgegebene Daten<br />
über Jahre hinweg gespeichert werden. Ein<br />
kritischer Blick auf die eigene Bewerbung<br />
ist daher nicht nur in Bezug auf Formalitäten<br />
und den erzeugten ersten Eindruck zu<br />
empfehlen, sondern auch vor dem Hintergrund,<br />
dass die versendeten Dateien auch<br />
bei einem negativen Ausgang des Prozesses<br />
nicht so einfach wieder verschwinden.<br />
Mehr Netto<br />
Quelle: www.pexels.com<br />
- Alina Staudner<br />
24 | Sumo<br />
Gemeinsam erreicht:<br />
Jetzt tritt die Lohnsteuersenkung in Kraft.<br />
Wie viel Ihnen mehr bleibt, sehen Sie<br />
auf mehrnetto.arbeiterkammer.at
#Forschung #Lehre #RastlosRuhestand
#Forschung #Lehre #RastlosRuhestand<br />
ein weiteres die Kommunikator-Forschung<br />
sein. „Diese Überarbeitung wird dann an einzelne<br />
Kollegen und Kolleginnen weitergegeben,<br />
mit der Bitte, ob sie das weiterverfolgen<br />
und sich dafür interessieren könnten“, erzählt<br />
Langenbucher.<br />
Anlässlich seiner Emeritierung erstellte der<br />
deutsche Kommunikationswissenschaftler<br />
Walter Hömberg, 1988 bis zu seinem eigenen<br />
Ruhestand im Jahr 2010 Inhaber des Lehrstuhls<br />
Journalistik an der Katholischen Universität<br />
Eichstätt-Ingolstadt, seinem Kollegen zu Ehren<br />
dessen schier unglaubliche Bibliografie: rund<br />
440 unselbständige Beiträge in Buch- und Zeitschriftenform,<br />
mehr als 20 selbständige Werke.<br />
Neben dem Verfassen weiterer Schriften hält<br />
Langenbucher noch gelegentlich Seminare oder<br />
spricht auf diversen Tagungen, wie unlängst in<br />
Münster am 60 Jahre-Jubiläumskongress der<br />
„Publizistik“, der wohl bedeutendsten kommunikationswissenschaftlichen<br />
Fachzeitschrift im<br />
deutschsprachigen Raum, dessen Mitherausgeber<br />
er von 1972 bis 2006 war.<br />
Auf einer Gedenkfeier für den anno<br />
2014 überraschend verstorbenen IPKW-Vorstand<br />
(2006-2010) Hannes Haas berichtete er<br />
über das gemeinsame Projekt „Die Top-Ten des<br />
Buchjournalismus“ in der Zeitschrift für Journalismus<br />
„Message“. Nach der Emeritierung<br />
folgten einige Aufsätze, meist in Form von Festschriften,<br />
denn oft wenden sich ehemalige KollegInnen<br />
an ihn mit der Bitte, er möge doch an<br />
einem solchen Werk mitwirken. Diese Schriften<br />
werden WissenschaftlerInnen an ihren runden<br />
Geburtstagen im „fortgeschrittenen“ Alter<br />
ausgehändigt, um sie zu ehren. „Demnächst<br />
muss ich wieder einen solchen Aufsatz für eine<br />
Festschrift schreiben. Aber schon beim gedanklichen<br />
Vorbereiten des Schreibens habe ich mir<br />
eigentlich vorgenommen, solchen Anfragen nie<br />
mehr zuzusagen, weil es mich in meinem jetzigen<br />
Leben stört, wenn ich solche Verpflichtungen<br />
auf mich nehme.“<br />
Auf die Frage, ob dem ehemaligen Universitätsprofessor<br />
Kontakte aus seiner aktiven<br />
Zeit fehlen beziehungsweise ob er noch viele<br />
aufrechterhält, antwortet er, dass ihm einige<br />
wenige AbsolventInnen im Auge geblieben<br />
sind – vor allem jene, die Karriere gemacht<br />
haben. Der Kontakt zu zehn bis zwölf ehemaligen<br />
KollegInnen wird hauptsächlich via<br />
E-Mail gepflegt. Jedoch gebe es auch hier und<br />
da persönliche Treffen, zum Beispiel in einem<br />
Wiener Kaffeehaus. „Ende Jänner oder Anfang<br />
Februar 2016 schicke ich aus meiner Münchner<br />
Wohnung eine Einladung, die unter dem Motto<br />
steht: ‚Nostalgische Erinnerungen an alte Zeiten’,<br />
da kommen sowohl ein paar alte Kollegen,<br />
als auch damals junge, heute 50-60-jährige Absolventen“,<br />
so Langenbucher.<br />
Welchen Interessensgebieten widmet sich<br />
der emeritierte Wissenschaftler in seiner<br />
Freizeit? Theaterbesuche, Klassikkonzerte<br />
in Wien, München, Zürich. „Ich habe eine<br />
große Musiksammlung, vor allem von Jazz.<br />
Insgesamt habe ich viel mehr gekauft, als ich<br />
jemals in meinem Leben noch vernünftigerweise<br />
hören kann. Außerdem prägt mich meine<br />
schon sehr lang andauernde Affinität zur<br />
modernen Literatur, angefangen mit dem Roman<br />
‚Frost’ von Thomas Bernhard. Mein Ziel<br />
ist es, alle seine Werke zu lesen, die Hälfte habe<br />
ich bereits geschafft. Heimito von Doderer,<br />
Richard Ford oder amerikanische Gegenwartsliteratur<br />
zählen ebenfalls zu meinen großen<br />
Interessengebieten.“<br />
So sieht also das Leben eines Wissenschaftlers<br />
im Ruhestand aus. Zu tun gibt es immer<br />
etwas, ob man will oder nicht. Man könnte<br />
fast sagen, die Arbeit kommt auf einen zugeflogen.<br />
Der Tatsache, im Alter von beinahe 80<br />
Jahren noch dermaßen aktiv und agil zu sein,<br />
gehört Bewunderung geschenkt. Selbst wenn<br />
man beschließt, das Vortragen und Forschen<br />
endgültig sein zu lassen, ergibt sich doch jedes<br />
Mal wieder eine neue Gelegenheit, um dies<br />
doch zu tun. Das Klischee, dass der Alltag jedes<br />
Pensionisten zyklisch eintönig oder einsam ist,<br />
kann man somit getrost verabschieden.<br />
Das Leben von Wolfgang R. Langenbucher<br />
ist bestimmt vieles, nur das nicht: Er ist<br />
eben Wissenschaftler mit Leib und Seele.<br />
- Julia Gerber<br />
26 | Sumo
#Journalist #RastlosRuhestand
#Journalist #RastlosRuhestand<br />
und gesund zu ernähren. Nach deren aktiver<br />
Zeit können sich viele nicht mehr umstellen<br />
und führen dieses Leben fort. Ein Journalist<br />
hat ein gewisses Mitteilungsbedürfnis, welches<br />
er befriedigen will. Im Ruhestand wird es nun<br />
schwieriger, dieses Bedürfnis zu befriedigen.<br />
<strong>SUMO</strong>: Sie haben in dem Artikel der KMA<br />
von 2013 auch erwähnt, dass Sie Angst vor<br />
dem Ruhestand haben. Haben Sie Angst etwas<br />
zu versäumen bzw. über etwas nicht berich-ten<br />
zu können?<br />
Ich höre von vielen Kollegen, dass diese<br />
nach ihrer aktiven Zeit in ein Loch fallen, auch<br />
ich habe davor Angst. Wenn man aber so viel<br />
erlebt und gesehen hat wie ich, ist die Angst<br />
etwas zu versäumen nicht sehr groß. Ich habe<br />
von fast 20 Olympischen Spielen und ebenso<br />
vielen Welt- und Europameisterschaften berichtet.<br />
Außerdem weiß ich, dass man es als<br />
Journalist heutzutage schwieriger hat. Zum einen<br />
gibt es weitaus mehr Medien als früher, die<br />
Konkurrenz wird also zweifellos immer größer<br />
und auch besser, da das Ausbildungsniveau der<br />
Journalisten steigt. Fehler wurden früher häufiger<br />
toleriert, das Geschäft ist rücksichtsloser<br />
geworden. Zum anderen kommt man aufgrund<br />
strenger Sicherheitsmaßnahmen kaum noch an<br />
wichtige Akteure heran, vor allem im Sportjournalismus.<br />
Demnach beneide ich die nachkommenden<br />
Journalisten nicht wirklich, zum<br />
Teil bedauere ich sie sogar, da sie es wesentlich<br />
schwieriger haben als meine Generation.<br />
<strong>SUMO</strong>: Kommen Sie als erfahrener Journalist<br />
in Situationen, in denen Sie sich denken, man<br />
hätte besser recherchiert, besser geschrieben?<br />
Es gibt viele Journalisten, welche dazu<br />
neigen, neue Zeitungen, Magazine oder Artikel<br />
sofort zu kritisieren. Ich zähle allerdings nicht<br />
dazu. Ich versuche stets das Gute in einem Artikel<br />
zu suchen. Viel mehr ärgere ich mich, dass<br />
ich etwas nicht so gut geschrieben habe oder bestimmte<br />
Informationen schlichtweg nicht hatte.<br />
Zudem weiß ich aus Erfahrung, dass Journalisten<br />
oft unter sehr stressigen Bedingungen arbeiten,<br />
vor allem wenn sie vor Ort berichten. Da<br />
muss man hellwach sein, Geschehnisse rasch<br />
Quelle: www.kurier.at<br />
28 | Sumo
#Journalist #RastlosRuhestand
#Schönheit #Medienbranche<br />
Beauty Scan – Schönheit im Journalismus<br />
Schönheit ist schwer zu definieren. Sie hat viele Facetten, wird von Kultur zu<br />
Kultur und von Individuum zu Individuum unterschieden. Es ist kaum möglich,<br />
ein allgemein gültiges Ideal zu erstellen. Wie aber ergeht es Journalistinnen mit<br />
Schönheit als „Datum“ im lateinischen Sinn: als Gegebenes – oder geforderte?<br />
Quelle: www.pexels.com<br />
Ulrike Weish, Medienaktivistin der Plattform<br />
„20000frauen“ sowie Expertin der<br />
Wiener Watchgroup gegen Sexismus in der<br />
Werbung und Lektorin am Institut für Publizistik-<br />
und Kommunikationswissenschaft<br />
der Universität Wien, zählt im Gespräch<br />
mit <strong>SUMO</strong> drei historisch gewachsene<br />
Schönheitsansätze auf.<br />
Der erste Ansatz hat seinen Ursprung<br />
in der griechischen Antike: Das Wahre ist<br />
schön und das Schöne ist wahr. Laut diesem<br />
Ansatz ist ein schöner Mensch gut und Schönheit<br />
wird mit Göttlichkeit und Tugend gleichgesetzt.<br />
Die zweite These hält dagegen und<br />
postuliert, dass Schönheit nicht für jeden gleich<br />
zugänglich sei. Das heißt, dass Schönheit auch<br />
verborgen sein kann, durchaus auch unter etwas<br />
Hässlichem. Der dritte Ansatz beschäftigt<br />
sich wirklich mit dem Äußeren, der Ästhetik<br />
und Symmetrie, jene der Gesichtszüge, ein harmonisches<br />
Verhältnis der Gliedmaßen, usw. In<br />
der postmodernen Welt überlappen sich diese<br />
Ansätze. Generell gilt, alles was schwer zu erreichen<br />
beziehungsweise selten ist, gilt auch als<br />
schön. Als großer Hunger geherrscht hatte, waren<br />
fülligere Körper schön, heute haben wir das<br />
umgekehrte Phänomen.<br />
Laut Untersuchungen und gemäß Beobachtungen<br />
der ORF-Fernsehmoderatorin Claudia<br />
Reiterer achten 97% des Publikums auf<br />
Aussehen, Mimik und Gestik der Moderatorin<br />
bzw. des Moderators. Da bleiben nur<br />
mehr verschwindende 3% an Aufmerksamkeit<br />
für den Inhalt, so die Journalistin im<br />
Interview mit <strong>SUMO</strong>.<br />
Durch diese vermehrt optische Wahrnehmung<br />
hat das Thema Schönheit in der Medienwelt<br />
eine klare Berechtigung. Die Gattung.<br />
in der Schönheit die größte Rolle spielt ist das<br />
Fernsehen. Weish grenzt das Schönheitsideal<br />
im Fernsehen klar ein: Eine Nachrichtensprecherin<br />
muss schöne volle Lippen, große kindliche<br />
Augen, glänzende Haare und eine reine<br />
Haut haben. Die Forscherin bemerkt außerdem<br />
eine Vorliebe für wenig markante Gesichtszüge.<br />
Die Journalistin und Moderatorin Claudia<br />
Reiterer sieht dieses Bild nicht ganz so eng: Die<br />
perfekt aussehende Journalistin oder den perfekt<br />
aussehenden Journalisten gebe es nicht.<br />
Die RezipientInnen wollen sowohl blonde, als<br />
auch dunkelhaarige, sowohl dünne, als auch<br />
stärkere JournalistInnen vor den Bildschirmen.<br />
Ihr ist es wichtig, dass das gesellschaftliche Bild<br />
genauso im Fernsehen dargestellt wird. Der<br />
30 | Sumo
#Schönheit #Medienbranche
#Emoji #IkonischeDaten<br />
Emoji – die ikonische Revolution<br />
Alles begann mit einem simplen Smiley. Heute gibt es unzählige Bilder, die unsere<br />
digitale, mobile Kommunikation beherrschen: Emoji und Emoticons. Doch<br />
welche Beweggründe stecken hinter der Verwendung der Zeichen, die unsere<br />
schriftliche Kommunikation lebendiger machen?<br />
Quelle: www.pexels.com<br />
Emoji versus Emoticon<br />
Der Ursprung des Emoji datiert auf<br />
1990. Der japanische Programmierer Shigetaka<br />
Kurita hat das Emoji für Mobiltelefondisplays<br />
entwickelt und sich von Straßenbildern, Manga<br />
Comics und chinesischen Schriftzeichen inspirieren<br />
lassen. Margarita Köhl, Kommunikationswissenschaftlerin<br />
an der Universität Wien,<br />
charakterisiert die Entwicklung in Japan als<br />
Gegenkultur zur dominanten Erwachsenenkultur;<br />
als eine Art Geheimsprache der Jugend, die<br />
einerseits Sprachkonventionen auf die Schippe<br />
nimmt und andererseits traditionelle Regeln<br />
der japanischen Kommunikation aufrechterhält.<br />
Dabei wird das Emoji in Japan auch enthusiastischer<br />
als in anderen Ländern genutzt,<br />
verweist die Expertin.<br />
Emoji bedeutet aus dem Japanischen übersetzt<br />
illustrierte, bildliche Darstellung. Hingegen<br />
definiert sich das Emoticon als bildliche<br />
Darstellung, die Gesichtsausdrücken gleicht.<br />
Ersteres kann jede Art von Gegenstand oder<br />
Symbol darstellen, wie eine Krone oder ein<br />
Piktogramm. Emoticons sind immer gelb illustrierte<br />
Rundungen mit Gesichtsausdrücken,<br />
wie beispielsweise das Freudentränen-Emoji.<br />
Beide sind Bestandteil der rasant wachsenden<br />
digitalen Bildersprache und laut der offiziellen<br />
Unicode Consortium-Website seit 2010 im<br />
Unicode aufgenommen. Dieser ist ein internationaler<br />
Standard, der bekannte Schriftzeichen<br />
oder auch Textelemente als digitale Codes beinhaltet.<br />
Das für die Code-Vergabe zustände<br />
Konsortium entscheidet darüber, welche Symbole<br />
in die digitale Kommunikation aufgenommen<br />
werden. Es besteht aus VertreterInnen von<br />
großen IT-Firmen und Userverbänden, Vollmitglieder<br />
etwa sind Apple, Facebook, Google,<br />
Microsoft und IBM. Die Kriterien nach denen<br />
sich dieser Verbund richtet, um Darstellungen<br />
in den Unicode aufzunehmen sind unter vielen<br />
anderen die Eindeutigkeit des Emoji, dessen<br />
Metaphorik und Vollständigkeit.<br />
Wissenschaftliche Befunde zu Beweggründen<br />
Emojis zu verwenden.<br />
Die Bedeutung eines Emoji ist stark<br />
kontextabhängig. Köhl, die sich in ihrer eigenen<br />
Forschung mit emotionalen Ressourcen in<br />
digitalen Netzwerken auseinandergesetzt hat,<br />
versteht den Interpretationsspielraum sowohl<br />
als Funktion, als auch als Dysfunktion. Emoji<br />
können irreführend sein und zu Missverständnissen<br />
führen, jedoch auch ergänzend zu text-<br />
32 | Sumo
#Emoji #IkonischeDaten
#Emoji #IkonischeDaten<br />
ßen Einfluss auf die Beweggründe von NutzerInnen,<br />
Emoji zu verwenden. Durch das<br />
Senden von Emoji und Emoticons kann der<br />
fehlende Gesichtsausdruck in der schriftlich<br />
mobilen Kommunikation kompensiert werden.<br />
Gesichtsausdrücke stellen eine Gefühlssprache<br />
dar und können durchaus kulturübergreifend<br />
Gefühlen zugeordnet werden. Dennoch<br />
kompensieren Emoji und Emoticons den<br />
nicht vorhandenen Gesichtsausdruck nur und<br />
vermögen ihn nicht zu ersetzen, Emoji seien<br />
demanach etwas „Reduziertes“. In seiner Dissertation<br />
erforschte Gutschi die Wirkung von<br />
Druckschriften, sowie die Unterschiede in der<br />
Wahrnehmung von bildlicher vs. sprachlicher<br />
Codierung der Emotionen. Im Gespräch mit<br />
<strong>SUMO</strong> erörterte er auf dieser Basis, dass bildliche<br />
Codierung stärker ist, sobald es um den<br />
Faktor der Emotionalität geht. In allen untersuchten<br />
Sprachen (Englisch, Deutsch, Ungarisch)<br />
wurde das Forschungsergebnis belegt;<br />
eine Kombination von textlicher und bildlicher<br />
Darstellung ist jedoch am stärksten im Sinne<br />
des emotionalen Ausdrucks.<br />
Emoji und Emoticons in der Kinderpsychologie<br />
Die schwedische Kinderhilfsorganisation<br />
Barnens Rätt i Sanhället (BRIS) unterstützt<br />
Kinder in schwerwiegenden psychologischen<br />
Krisen via Smartphones, Chats und E-Mails.<br />
Sie hat 2015 eine Smartphone-Tastatur entwickelt,<br />
die Kinder helfen soll, durch sogenannte<br />
„Abused Emoji“ ihre Missstände auszudrücken,<br />
ohne Worte verwenden zu müssen. Gutschi ist<br />
von dem Projekt positiv überzeugt, da „sich<br />
jemand Gedanken gemacht hat, wie Kinder<br />
kommunizieren“. Kinder und Jugendliche fühlen<br />
sich in der Symbolsprache wohl, die auch<br />
häufig Einsatz in der Kindertherapie findet,<br />
um die Sprachbarriere zu durchbrechen: „Es<br />
ist schwieriger zu sagen, mein Papa oder meine<br />
Mama schlägt mich, als ein Symbol dafür auszusuchen“,<br />
so der Kinderpsychologe.<br />
Obwohl Köhl und Gutschi von der<br />
Funktion des Sprachbarriere-Bruchs überzeugt<br />
sind, verneinen sie, dass diese Bildsprache<br />
eine universelle Sprache darstelle. Nach ihrer<br />
Expertise gilt dies zwar für ein standardisiertes<br />
Set von Emoji, welches ermöglicht, die 7<br />
Grundgefühle der Psychologie (Freude, Trauer,<br />
Verachtung, Ekel, Angst, Wut, Ärger) zu verbildlichen.<br />
Köhl betont einerseits die Verwendung<br />
von lokalen Emoji und andererseits die<br />
These, dass Emoji und Emoticon eine eigene<br />
Bildsprache darstellen, die auf einen größeren<br />
dahinterliegenden kulturellen Wandel verweist<br />
– den „Pictorial/Iconic Turn“. Durch diesen<br />
Wandel zur Hinwendung zu Bildern entstehen<br />
neue Kompetenzen und neue Kommunikationswege.<br />
Die traditionelle Schriftsprache<br />
hat sich bereits verändert und wird auch in<br />
Zukunft durch neue Funktionen und Formen<br />
bereichert werden. Emoji und Emoticons werden<br />
dabei wahrscheinlich eine noch größere<br />
Rolle in unserer schriftlichen Kommunikation<br />
spielen.<br />
- Katja Vertetics<br />
Quelle: www.pexels.com<br />
34 | Sumo
#Storytelling #transmedial #Kinder
Quelle: www.pexels.com<br />
>> #Storytelling #transmedial #Kinder<br />
Daten online gestellt werden, andererseits sollten<br />
Kinder und Jugendliche, um zu mündigen<br />
MedienrezipientInnen heranzuwachsen sich an<br />
der öffentlichen Diskussion beteiligen. Sie sollen<br />
Meinungen zu gesellschaftlichen und politischen<br />
Debatten entwickeln und auch kundtun.<br />
Beteiligungen an der öffentlichen Diskussion<br />
gehen Hand in Hand mit Feedback, mit dem<br />
Kinder entsprechend umgehen müssen. Christian<br />
Schwertz postuliert, dass viele Personen<br />
durch Selbstinszenierung zu einer Person der<br />
ansprechen muss. Kinder bevorzugen bei Büchern<br />
vor allem die Themen Tiere, Fabelwesen<br />
und Monstergestalten. Das zweite große Thema<br />
ist die Familie, die hier oft in Verbindung mit<br />
Tieren steht, zum Beispiel in Form eines Familienhundes.<br />
Aber auch ernste oder schwierige<br />
Themen werden von Stavaric behandelt. Eines,<br />
das bei Kindern in frühen Jahren schon präsent<br />
sein kann, ist der Tod. Diesbezüglich stellte<br />
er eine divergente Geschlechterrolle fest: In<br />
Sprachen, in denen der Tod einen männlichen<br />
Öffentlichkeit werden, mit deren Ausübung jedoch<br />
Verantwortungen verbunden sind.<br />
Kompetenzen werden aber auch durch „gewöhnliche“<br />
Geschichten geschaffen. Kindergeschichten<br />
zu entwickeln, zu verfassen und zu<br />
illustrieren ist eine große Kunst. Michael Stavaric<br />
beschäftigt sich sehr lange mit der Idee, die<br />
dem Buch zugrunde liegt, um einen Zugang zu<br />
seinen LeserInnen zu schaffen. Er geht davon<br />
aus, dass Kinder und Erwachsene das Buch gemeinsam<br />
lesen, weshalb es Erwachsene genauso<br />
Artikel hat, wird er als Sensen- oder Knochenmann<br />
dargestellt. Dagegen hat er in Sprachen<br />
mit weiblichem Artikel die Rolle der guten Fee<br />
inne. Stavaric hat sich folglich entschieden den<br />
Tod in seinem Buch „Die kleine Sensenfrau“<br />
weiblich darzustellen.<br />
„Warum sollte die Mama nicht Autos reparieren<br />
und der Papa kochen?“ (Michael Stavaric)<br />
Die Geschlechterfrage beschäftigt ihn<br />
generell. Er kritisiert, dass in Kindermedien<br />
36 | Sumo
#Storytelling #transmedial #Kinder
Impressum<br />
Medieninhaberin:<br />
Fachhochschule St. Pölten GmbH<br />
c/o <strong>SUMO</strong> – Das Magazin<br />
Matthias Corvinus Straße 15<br />
3100 St. Pölten<br />
Telefon: +43(2742) 313 228 - 261<br />
Telefax: +43(2742) 313 228 - 339<br />
Fachliche Leitung<br />
FH-Dozent Mag. Roland Steiner<br />
E-Mail: office@sumomag.at<br />
Telefon: +43(2742) 313 228 -425<br />
Fax: +43(2742) 313 228 -409<br />
Redaktionsleitung: Alina Staudner<br />
Produktionsleitung: Frederic Zimmel, Alexander Zwiefler<br />
Anzeigenverkauf: Laura Dietrich, Jérémie Machto, Tamara Hendrich-Szokol<br />
Quelle: Frederic Zimmel<br />
Redaktion <strong>SUMO</strong>: Laura Dietrich, Julia Gerber, Christina Guggenberger, Tamara Hendrich-Szokol,<br />
Sofie Hörtler, Selina Leiss, Katharina Lohninger, Jérémie Machto, Eva-Maria Milgotin, David Pany,<br />
Astrid Schipfer, Valerie Schlagenhaufen, Katharina Schwab, Daniel Seknicka, Alina Staudner, Larissa<br />
Tretter, Katja Vertetics, Stefanie Wurzer, Adiamin Zahic, Frederic Zimmel, Paris Zinner, Anna Zwiauer,<br />
Alexander Zwiefler<br />
38 | Sumo
MOBILE MARKETING<br />
Anzahl der Smartphone User weltweit<br />
(2015*)<br />
NORDAMERIKA 57%<br />
WESTEUROPA 54%<br />
ZENTRAL- & OSTEUROPA 44%<br />
LATEINAMERIKA 29%<br />
ASIEN - PAZIFIK 27%<br />
NAHER OSTEN, AFRIKA 10%<br />
WELTWEIT<br />
28%<br />
*Prognose<br />
bis 2018* steigt die<br />
Anzahl der Smart-Phone<br />
User auf<br />
2,6 Mrd.<br />
Umsätze mit Mobile Marketing<br />
in Millionen $<br />
Prognostizierte Ausgaben für Mobile Advertising<br />
in Millionen $<br />
Die Umsätze mit<br />
mobiler Werbung<br />
stiegen von 2012 bis<br />
2014 um mehr als<br />
300%.<br />
2014<br />
2013<br />
2012<br />
7,5<br />
14,5<br />
24,0<br />
200<br />
150<br />
100<br />
50<br />
0<br />
42,4 72,4 104,9 136,7 169,1 198,8<br />
2014 2015 2016 2017 2018 2019<br />
Quelle: Denise Misek, Masterstudiengang Digitale Medientechnologie, Seminar Grafik Design<br />
Wahrnehmung & Akzeptanz<br />
Online-Umfrage zu Wahrnehmung und Akzteptanz bei<br />
mobiler Werbung, Deutschland, 1.600 Befragte, 2012<br />
wird wahrgenommen<br />
Bannerwerbung<br />
Plakate mit<br />
QR-Codes<br />
Zeitschriften mit<br />
QR-Codes<br />
Werbung in<br />
Suchmaschinen<br />
Videowerbung<br />
Couponing,<br />
Gutscheine<br />
Informationen zu<br />
Sonderangeboten<br />
wird akzeptiert<br />
49%<br />
41%<br />
45%<br />
71%<br />
44%<br />
69%<br />
36%<br />
39%<br />
26%<br />
21%<br />
21%<br />
57%<br />
18%<br />
51%<br />
Präferenzen der Kunden<br />
Online-Umfrage, Deutschland, 1.600 Befragte, 2012<br />
KEIN TON / SOUNDEFFEKTE<br />
UNAUFFÄLLIG<br />
WITZIG & UNTERHALTSAM 25%<br />
AKTUELLE THEMEN<br />
NUR IN BROWSERN 11%<br />
Sumo | 39<br />
39%<br />
37%<br />
SO KLEIN WIE MÖGLICH 36%<br />
21%<br />
GROSS GENUG 10%<br />
INTERAKTIV 8%<br />
NUR IN APPS 7%<br />
Quellen:<br />
statista.com ID 232404, 238170, 250183, 250234, 309656, 321263
St. Pölten University of Applied Sciences<br />
11.3.2016<br />
FH St. Pölten<br />
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40 | Sumo<br />
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