SUMO #22
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t<br />
Ausgabe 3/2013 – <strong>#22</strong><br />
mission YouTube<br />
Von der gartenhütte ins Netz<br />
05:12 / 20:13
www.spknoe.at<br />
inhalt Ausgabe 3/2013<br />
02 FoToSTReCKe<br />
life in a Day<br />
Die Welt gehört den Studenten.<br />
06 medieNReVoluTioN<br />
Mission YouTube<br />
10 doPPel-iNTeRVieW<br />
„Wenn es keine Schule gibt, dann<br />
müssen wir uns eine bauen“<br />
12 CRoWdiNVeSTiNg<br />
Wenn alle bezahlen wollen<br />
06<br />
14 KiNo: CiNema PaRadiSo<br />
Rosige Zeiten für ein paradiesisches Kino<br />
16 PlaYSTaTioN 4 VS XBoX oNe<br />
Kampf der Konsolengiganten<br />
18 olYmPiSChe WiNTeRSPiele<br />
Großes Stars und kleine Sterne von Sotschi<br />
20 uRBaN eXPloRiNg<br />
Jäger der verlorenen Orte<br />
14<br />
24 FilmTiPP<br />
Machete is back<br />
26 alumNi-STeCKBRieFe<br />
Nach der FH ... Was machst du eigentlich heute?<br />
28 geheimTiPP<br />
Underground: Außen hart, innen zart<br />
30 do iT YouRSelF<br />
Glow Jar<br />
28<br />
31 KolumNe: ZugBeoBaChTuNgeN<br />
Trainspotting<br />
32 FoToWeTTBeWeRB<br />
Siegerbild zum Thema „Transport“<br />
33 imPReSSum<br />
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CReaVi PhoTogRaPhY.Com; BeRNhaRd gRieSSleR; CiNema PaRadiSo<br />
FoToS<br />
editorial<br />
Draußen ist es kalt und nebelig: Du sitzt im Warmen, klickst dich<br />
durch ganz schön amüsante YouTube-Videos und fängst auch beim<br />
x-ten Mal „Annoying Orange“ noch an zu lachen. irgendwann beginnst<br />
du dich zu fragen: Woher kommt dieses Obst? Auf Seite 6 findest du<br />
die Antwort. Und auch die Anleitung, wie du Obst, dich selbst und alles<br />
andere über YouTube zum Star machen kannst.<br />
Zeitvertreib kommt aber auch aus anderen Richtungen – zum<br />
Beispiel Baden bei Wien. Das St. Pöltner Programmkino cinema<br />
Paradiso hat dort ein neues Kino abseits des Mainstream eröffnet<br />
(S. 14).<br />
Wer sich zu dieser Jahreszeit lieber in Bars rumtreibt, bekommt<br />
nun einen echten Geheimtipp: eine Metal-Bar mit 60ies Musik,<br />
selbstgemachten chili-leberkässemmeln und einem Besitzer zum<br />
Fürchten (S. 28).<br />
„Verabschiede dich von dem Gedanken, dass eine Karriere wichtig<br />
ist, um glücklich zu sein“, ist der Geheimtipp von lukas Hetzendorfer.<br />
Er hat an der FH St. Pölten studiert und bezieht Stellung<br />
zum leben nach dem Abschluss (S. 24).<br />
Nun aber wünschen wir schöne Wintertage und ein paar erhellende<br />
Stunden mit <strong>SUMO</strong>!<br />
doris & Bernhard<br />
Schick uns deine Meinung zur neuen Ausgabe an office@sumomag.at!
Life in a<br />
Ein Tag. Drei Tageszeiten. Drei Studenten.<br />
Ob Passion, Job oder Routine – was abseits<br />
des Studiums passiert, in Bildern festgehalten<br />
Nikolas, 25<br />
Media- und Kommunikationsberatung<br />
21:00<br />
Nachtschicht<br />
FOTO<br />
Julia Neuhold<br />
2 <strong>SUMO</strong><br />
<strong>SUMO</strong> 3
Hannes, 24<br />
Medienmanagement<br />
09:00<br />
Katzenwäsche<br />
18:00<br />
Pumpen<br />
15:00<br />
Offroad<br />
07:00<br />
21:00<br />
Julia Neuhold, aleXaNdeR SChRoedeR<br />
Patrick, 23<br />
Medientechnik<br />
21:00<br />
Morgen Journal<br />
Wellness<br />
FoToS<br />
Aufsicht<br />
4 <strong>SUMO</strong><br />
<strong>SUMO</strong> 5
Stars und medienrevolution<br />
MiSSiON<br />
YouTuBe<br />
Das beliebteste YouTube-Video hat knapp<br />
zwei Milliarden Aufrufe. Sein Urheber Psy ist nun reich<br />
und berühmt. Doch wie wird man YouTube-Star?<br />
YouTube wurde im Februar 2005 gegründet und ist heute das<br />
größte Video-Portal der Welt. Jeden Tag werden circa 65.000 neue<br />
Videos hochgeladen. Zu Anfang waren sie kurz und zeigten ein<br />
lachendes Baby, einen niesenden Pandabären oder eine Katze am Klavier.<br />
Heute hat sich die YouTube-Gemeinde weiterentwickelt. Es sind eigene<br />
Formate entstanden und damit auch eigene Stars. Wie wird man YouTube-<br />
Star? Und wie hoch stehen die Chancen dafür in Österreich?<br />
Jenna Marbles, Annoying Orange und =3<br />
Zuerst sei ein Blick auf die Vorbilder in Amerika geworfen. Zu ihnen<br />
gehört der New Yorker Ray William Johnson mit mehr als 11 Millionen<br />
Abonnenten. Seine Sendung „=3“ (Equals Three) erscheint zweimal pro<br />
Woche und zeigt drei besonders bemerkenswerte Videoclips aus dem<br />
Netz. Ray witzelt darüber, spottet, trollt seine Fans, ist explizit, auch<br />
mal politisch unkorrekt oder findet diese Clips auch mal auf originelle<br />
Art großartig. Er zeigt etwa ein Nachrichten-Video aus Hawaii. Dieses<br />
berichtet, dass Janice Keihanaikukauakahihuliheekahaunaele seit 20<br />
Jahren einen Führerschein hat, auf dem ihr Name aus Platzgründen<br />
nicht vollständig geschrieben ist. „Ist das ein Zauberspruch von Harry<br />
Potter?“, fragt Ray.<br />
Auch unter den besten zehn Kanälen befindet sich die „Annoying Orange“<br />
von Dane Boedigheimer. Animierte Früchte plaudern über ihre größten<br />
Ängste, stellen Szenen aus dem Film „Saw“ nach oder treffen Super Mario.<br />
Die Früchte begeistern über 3,3 Millionen Abonnenten. Währenddessen<br />
bloggen Jenna Mourey und ihre zwei Hunde auf dem Kanal „Jenna Marbles“.<br />
Ihre Videos beschäftigen sich auf humorvolle Art mit ihrem Alltag. Der<br />
Fokus liegt dabei auf Jungs, Partys und Alkohol. Eines ihrer beliebtesten<br />
Videos ist eine Anleitung, wie man sich am besten betrunken schminkt.<br />
Die Regeln zum YouTube-Erfolg<br />
Die Herkunft aus dem YouTube-Gründerland Amerika ist nicht die<br />
einzige Gemeinsamkeit der drei Kanäle. Alle befolgen die „YouTube-<br />
Regeln“ (siehe 10 Tipps zum erfolgreichen Kanal). Ray William<br />
Johnson, Dane Boedigheimer und Jenna Mourey bedienen eins der<br />
vier beliebtesten Genres von YouTube: Comedy. Jeder hat sein eigenes<br />
Konzept, das es davor noch nicht gegeben hat. Das macht sie einzigartig.<br />
Sie gehen auf ihre Zuseher ein, indem sie Kommentare oder<br />
Fragen der Zuschauer im nächsten Video beantworten. Sie alle haben<br />
mittlerweile mindestens drei Jahre Erfahrung. In dieser Zeit haben<br />
sie von ihren Zuschauern gelernt und sind mit ihnen gewachsen. Vor<br />
allem bei Jenna sieht man, dass sie ohne teures Technik-Equipment<br />
Videos drehen kann, die viele Aufrufe bekommen.<br />
Alle haben einen festen Tag, an dem sie ihr neues Video veröffentlichen.<br />
So wissen Fans, wann sie mit Neuem rechnen können. Die Titel sind kurz<br />
und einprägsam. Niemand vergisst so schnell „Drunk Makeup Tutorial“<br />
oder „Annyoing Orange – Pain-apple“. Sie erzielen viele Aufrufe: Rays<br />
„Don´t call me fat!!“ hat über 24 Millionen Aufrufe, Jennas „How to<br />
trick people into thinking you´re good looking“ über 54 Millionen und<br />
Danes „Annoying Orange – Orange nya nya style“ kommt auf über 62<br />
Millionen Aufrufe. Sie alle sind YouTube-Partner. Dies führt dazu, dass<br />
sie an den Werbeeinnahmen ihres Portals beteiligt werden. Wie hoch<br />
das Gehalt eines YouTube-Stars sein kann, hält der Video-Kanal geheim.<br />
Das Wall Street Journal schätzt Ray William Johnsons Jahreseinkommen<br />
auf eine Million US-Dollar.<br />
10 Tipps zum erfolgreichen Kanal<br />
1. inhalt: Gestalte dein Video simpel und originell; eine eigene<br />
idee wirkt Wunder.<br />
2. Technik: Du musst nicht das teuerste Equipment besitzen,<br />
um ein gutes Video zu drehen.<br />
3. erkennungsmerkmal: Überlege dir, was dich und deinen<br />
Kanal einzigartig macht; entscheidend sind dein Humor<br />
und eigener Stil.<br />
4. emotionen: Rufe bei deinen Zusehern Gefühle hervor.<br />
5. Kanal- und abonnenten-Pflege: Bleibe mit deinen Abonnenten<br />
in Kontakt, lies die Kommentare und gehe auf<br />
Vorschläge ein.<br />
6. Veröffentlichung: Wähle einen festen Tag, an dem du<br />
deine Videos hochlädst (z. B. jeden Sonntag).<br />
7. Titel: Gib deinen Videos einen kurzen und einprägsamen<br />
Namen.<br />
8. Beliebte genres: Musik, Games, comedy, Tiervideos<br />
9. Netzwerk: Schließt du dich einem Netzwerk an, kannst du<br />
viele neue Abonnenten gewinnen.<br />
10. geduld: Bleib am Ball; es ist noch kein YouTube-Meister<br />
vom Himmel gefallen.<br />
Die wahrscheinlich wichtigste Gemeinsamkeit der drei Kanäle ist, dass<br />
jeder in einem Netzwerk vertreten ist. Ein YouTube-Netzwerk kann man<br />
sich wie einen Fernsehsender vorstellen, der Sendungen mit diversen<br />
Inhalten vereint. Bei YouTube sind das die Kanäle. Der Vorteil ist, dass<br />
sich die Netzwerke um die Bereiche kümmern, mit denen der YouTuber<br />
meist nicht vertraut ist. Sie sorgen für klassische PR, helfen bei der<br />
Produktion der Videos, klären Rechte und gewinnen geeignete Werbepartner.<br />
Innerhalb des Netzwerkes liefern sich die Kanäle gegenseitig<br />
Abonnenten. Dadurch wird eine höhere Reichweite erzielt und der Erfolg<br />
beziehungsweise Verdienst gesteigert. Die großen Netzwerke kommen aus<br />
Amerika: Machinima, Maker Studios, VEVO und Fullscreen.<br />
Die bösen „Ms“<br />
Im Sommer diesen Jahres wurden die Vertragskonditionen der zwei „Ms“<br />
Machinima und Maker Studios bekannt. Mit der Unterschrift bei Machinima<br />
tritt der YouTuber die Urheberrechte an seinem Video ab. Die Maker<br />
Studios forderten von Ray William Johnson einen neuen Vertrag. Inhalt:<br />
40 Prozent der Werbeeinnahmen und 50 Prozent der Urheberrechte gehen<br />
an das Netzwerk. Die Folge: Der wichtigste YouTuber der Maker Studios<br />
kündigte und gründete eine eigene Produktionsfirma.<br />
So sieht’s in Deutschland aus<br />
Bei unserem Nachbarn in Deutschland ist es seit 2008 möglich, eine YouTube-<br />
Partnerschaft einzugehen und so Geld mit dem eigenen Kanal zu verdienen.<br />
So entwickelt sich seit fünf Jahren eine eigene Szene. Die größten<br />
6 <strong>SUMO</strong><br />
<strong>SUMO</strong> 7
Stars sind derzeit die Jungs von „Y-Titty“. Gestartet haben Phil (Philipp<br />
Laude), TC (Matthias Roll) und OG (Oğuz Yılmaz) ihren Kanal zum<br />
Spaß. Heute sind sie Gäste bei TV Total, zweimalige Gewinner des Preises<br />
„BRAVO Otto“ und beliebtes Thema bei BILD-Artikeln. Ihr Netzwerk:<br />
Mediakraft Networks. Laut eigener Angabe ist das Kölner Unternehmen<br />
„Deutschlands größter TV-Sender im Internet“ und bündelt über 200<br />
Kanäle. Einer dieser Kanäle ist „NPack“ (Nintendo Package). Betrieben<br />
wird er vom Österreicher Marc Heiduk und seinem deutschen Kollegen<br />
Anton Porsche. Ursprünglich waren sie Autoren einer Internetseite.<br />
Nach den positiven Rückmeldungen auf ihre Videos zur Gamescom<br />
2011 beschlossen die beiden regelmäßig auf YouTube zu senden. Sie<br />
starteten mit „Gameplay“ – zeigten die ersten Minuten von Spielen und<br />
kommentierten dabei. Diese Art von Video war nicht einzigartig. Viele<br />
andere User zeigten ähnliche Videos. Um sich davon abzuheben, überlegten<br />
sie sich das Format „NewsPack“ mit Nachrichten aus dem Bereich<br />
Gaming/Technik. Später folgte das (Gaming-) Battle „Anton vs. Marc“<br />
und das Community-Format „ComPack“.<br />
Mediakraft – das gute „M“?<br />
Seit August 2013 sind sie bei TIN („The Information Network“) – dem<br />
Nachrichten-Netzwerk von Mediakraft – unter Vertrag. Marc ist froh<br />
über die Unterstützung. Seit der Aufnahme hat „NPack“ in kürzester Zeit<br />
mehrere hundert Abonnenten dazubekommen. Mediakraft wird oft als<br />
Purkersdorf’s next YouTube-Star<br />
Name:<br />
Alter:<br />
Sonstige Tätigkeiten:<br />
YouTube-Kanal:<br />
Bei YouTube:<br />
Erstes Video:<br />
Beliebtestes Video:<br />
Lieblingskanäle:<br />
Studio:<br />
Promi-Status:<br />
Sein Tipp für euch:<br />
Marc Heiduk<br />
22 Jahre<br />
Medienmanagement-Student,<br />
Verkäufer bei GameStop<br />
NPack<br />
Seit 2006<br />
Furby in der Mikrowelle<br />
Nintendogs + cats 3DS Gamplay<br />
The Verge, Polygon, Ray William<br />
Johnson<br />
Gartenhütte<br />
Wird auf der Gamescom erkannt<br />
Abonniert uns!<br />
Sekte kritisiert, in der man als YouTuber alles vorgeschrieben bekommt.<br />
Marcs Erfahrung kann das nicht bestätigen. Das Netzwerk betreibe zwar<br />
eine Kanalanalyse und gebe Empfehlungen. Es sei dem Betreiber jedoch<br />
freigestellt, ob er diese umsetzt oder nicht. Er sieht hinter solchen Behauptungen<br />
den Neid anderer YouTuber“ die wissen, wie hilfreich ein großes<br />
Netzwerk im Hintergrund<br />
ist. Auch die<br />
Gaunerei der amerikanischen<br />
Ms betrifft<br />
Mediakraft nicht. Die<br />
Kanal-Betreiber geben<br />
die Nutzungsrechte<br />
während der Vertragslaufzeit<br />
ab. Die Urheberrechte<br />
bleiben dort<br />
wo sie hingehören: bei den Machern der Videos. Nun ist noch interessant,<br />
wie viel das Netzwerk von den Werbeeinnahmen der Videos einbehält.<br />
„Da kann ich dir leider nichts dazu sagen. Das ist geheim. Aber eins darf<br />
ich schon sagen: Aktuell verdienen wir noch zu wenig, dass es für Mediakraft<br />
Relevanz hat“, schmunzelt Marc.<br />
YouTube in Österreich<br />
„Meine Gartenhütte ist<br />
mein Studio, wichtig ist<br />
der rote Stoff als Hintergrund,<br />
denn Holz kommt nicht gut.“<br />
Seit April 2013 kann auch jeder österreichische Kanalbetreiber YouTube-<br />
Partner werden. Deswegen gibt es bisher nur wenige Kanäle. Das ist die<br />
Chance für alle Einsteiger, sich auf diesem neuen Markt zu etablieren.<br />
Österreich sucht den YouTube-Star. Doch wie muss man sich die Video-<br />
Produktion vorstellen und was benötigt man an Ausstattung?<br />
Marc schreibt ein Skript, wichtig dabei ist ihm der Einstiegs-Gag. Dann<br />
folgt der Gang in den Garten. „Meine Gartenhütte ist mein Studio,<br />
wichtig ist der rote Stoff als Hintergrund, denn Holz kommt nicht<br />
gut.“ Es wird gedreht. Die Beleuchtung erfolgt durch Soft-Boxen – den<br />
schwarzen Regenschirmen. Den Ton nimmt Marc mit einem MacBook<br />
auf, gefilmt wird mit der Sony Nex 5n, eigentlich eine Fotokamera.<br />
„Wichtig ist, dass du das Beste aus deinem Equipment rausholst. Das<br />
Teuerste ist nicht immer das Beste.“ Nach circa vier Stunden Schnitt ist<br />
das Video fertig und will sich sehen lassen. Sein Tipp an alle Einsteiger:<br />
„Einfach loslegen und Spaß daran haben!“<br />
Aileen Stickelbrucks<br />
„YouTube ist das Fernsehen<br />
der Zukunft. Ich freue mich auf<br />
viele österreichische Kanäle.“<br />
neu: Hühnerschnitzel!<br />
CREAVI Photography.com<br />
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mit Reis/<br />
Pommes/Salat:<br />
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im Weckerl:<br />
3,00€<br />
Marc Heiduk beim Dreh in seiner Gartenhütte<br />
Handy: 0660/3439005<br />
8 <strong>SUMO</strong><br />
<strong>SUMO</strong> 9<br />
3100 St. Pölten | Herzogenburger Str. 46
Doppel-Interview: Bildung für alle<br />
„<br />
Wenn es keine<br />
Schule gibt, Dann<br />
müssen wir uns<br />
eine bauen<br />
Wer darf zur Schule gehen?<br />
Daniel Landau und Sina Farahmandnia<br />
haben jeweils ein Bildungsprojekt initiiert.<br />
Sie diskutieren über das bedingungslose<br />
Recht auf Bildung und wem es in<br />
diesem Land zugutekommt.<br />
„<br />
Daniel Landau (l.) und Sina Farahmandnia (r.) im Talk<br />
<strong>SUMO</strong>: Sina, was hat dich bewegt, „Projekt<br />
Schule für Alle“ anzugehen?<br />
Sina Farahmandnia: Als Bildungsberater<br />
war ich wiederholt damit konfrontiert, dass karitative<br />
Einrichtungen wie die Caritas und die Diakonie – die<br />
ja eigentlich dafür zuständig wären – Asylwerber aus<br />
dem Bereich „Erwachsenenbildung“ rausgestrichen<br />
haben, weil es womöglich nicht gefördert wird.<br />
Aufgrund einer möglichen Abschiebung könnten<br />
sie verlorenes Investment sein. Viele meiner Schüler<br />
sind nach Österreich gekommen mit der Hoffnung,<br />
dass man sie und ihre Bedürfnisse entsprechend<br />
ihrer Ausbildung ernst nimmt. Das einzige, was man<br />
ihnen gesagt hat, war: „Es ist kein Platz für euch da.“<br />
Trotz kam in uns hoch. Wenn es keine Schule gibt,<br />
dann müssen wir uns eine bauen.<br />
Und Daniel, was hat dich dazu gebracht<br />
„Zukunft.Bildung“ zu starten?<br />
Daniel Landau: Das war ein längerer Prozess.<br />
Wahrscheinlich mein Gerechtigkeitssinn. ‚Kinderrechte<br />
sind unteilbar’ sind die schön gesprochenen<br />
Worte dahinter – wie das Recht auf eine Ausbildung,<br />
das wir allen Kindern zubilligen sollten, und<br />
das Recht dann einen Arbeitsplatz zu finden.<br />
Was sind die Ziele des Projekts „Zukunft.Bildung“?<br />
Landau: Wir sehen uns als Pressure-Group und<br />
regen den öffentlichen Diskurs an, wie man ein<br />
Schulsystem macht, das möglichst allen Kindern zu<br />
einer gescheiten Ausbildung verhilft. Das Recht dazu<br />
haben viele Kinder nicht. Davon ist ein ganz großer<br />
Anteil Asylwerber. Beim Schulsystem ist es wichtig,<br />
dass wir über Heterogenitäten lernen – uns also nicht<br />
nach Leistungsgruppen orientieren, sondern uns<br />
vielmehr auf ein Miteinander, also auf ein gesamtes<br />
Umdenken des Schulsystems konzentrieren.<br />
Farahmandnia: Wir hatten den gleichen<br />
Gedanken. Wir wollten diese Jugendlichen nicht<br />
separieren, sondern die Schule zu einer Art Begegnungszone<br />
machen. Diese jungen Leute kommen<br />
nach Österreich und erfahren von Anfang an Ablehnung,<br />
nur weil sie nicht so gut Deutsch sprechen.<br />
Die dauernde Negativperspektive: Die kommen<br />
her und wollen. Aber sie bringen auch extrem<br />
viel mit: Engagement, Motivation und Kreativität,<br />
sonst wären sie gar nicht hier her gekommen. Viele<br />
alleine, minderjährig, ohne ihre Eltern.<br />
Es ist relativ einfach gegen eine Gruppe von<br />
Menschen, die nicht aussehen wie genuine Österreicher,<br />
vorzugehen und damit Politik zu machen:<br />
„Ausländer kommen und nehmen uns was weg“.<br />
Asylbetrug ist jetzt viel populärer im Wahlkampfprogramm.<br />
Wir wollen zeigen, dass es Österreicher<br />
gibt, die anders sind. Wir begleiten unsere Klienten<br />
zu allen behördlichen Terminen. Sie merken, dass<br />
sie es wert sind, begleitet zu werden, dass man sie<br />
ernst nimmt, auch ihre Ängste.<br />
marcin Górsky, Sabine Pichler, Julia Neuhold<br />
FOTOS<br />
Landau: Der Alltagsrassismus in den<br />
Menschen ist noch ein viel größeres Problem,<br />
dem man nur proaktiv entgegen treten kann.<br />
Auch ich habe Schüler oft zu Behörden begleitet<br />
und dort ungeheuerliches Benehmen erlebt.<br />
Man muss sich klar und laut wehren und sofort<br />
nach den Vorgesetzten rufen.<br />
Wie wird „Prosa“ gefördert?<br />
Farahmandnia: Laut BMUKK ist unsere<br />
Zielgruppe nicht förderwürdig, weil sie dem<br />
Arbeitsmarkt nicht zur Verfügung steht. Da wir<br />
mittlerweile einige Leute mit positivem Bescheid<br />
oder subsidiärer Schutzberechtigung haben,<br />
könnten wir alle Listen fälschen und behaupten,<br />
diese Leute in einer Klasse<br />
zu unterrichten. Diese<br />
Klasse wäre dann förderwürdig.<br />
Dem Projekt geht<br />
es jetzt aber kontinuierlich<br />
besser, da sehe ich es<br />
nicht ein, wieso wir Listen<br />
fälschen sollten. Wir haben<br />
uns dafür entschieden<br />
ein Schulprojekt zu machen, weil es für dieses<br />
Problem keine staatliche Lösung gibt. Und wir<br />
sind davon abhängig, ob sich der gesetzliche<br />
Rahmen ändert, der jetzige ist sehr mangelhaft.<br />
Wir erfüllen alle Qualitätsstandards, nur sind<br />
unsere Jugendlichen keine Österreicher.<br />
Sollten Asylwerber arbeiten dürfen?<br />
Farahmandnia: Ich glaube, dass dieses<br />
Arbeitsverbot in der nächsten Legislaturperiode<br />
fallen wird. Die Wirtschaftskammer hat<br />
vor Jahren schon eine SROI-Analyse (Social<br />
Return of Invest) an Asylwerbern vollzogen.<br />
Also: „Wie viel kommt zurück, wenn ich einem<br />
Schüler einen Schulabschluss ermögliche, wenn<br />
er oder sie dann arbeiten gehen kann.” Und die<br />
sind draufgekommen: „JA! Lasst sie arbeiten!“<br />
Wichtig wäre es zum Beispiel in der Krankenpflege,<br />
in der es an Personal fehlt. Bei uns in den<br />
Kursen wollen viele Schüler Krankenpfleger<br />
werden, dürfen es aber nicht.<br />
Landau: Das Arbeitsverbot für Asylwerber<br />
ist einfach unwirtschaftlich und unethisch. Wir<br />
wissen alle, dass es sich um junge, motivierte<br />
Menschen handelt, die, wenn man sie nur ließe,<br />
in den Arbeitsmarkt einsteigen wollen. Das<br />
Gerede von negativen Sozialkosten, die durch<br />
sie verursacht werden, ist ein Scheiß.<br />
Thema Dankbarkeit?<br />
Farahmandnia: Ich habe unseren Schülern<br />
verboten, sich zu bedanken. Ich mache das<br />
nicht für die Schüler. Als Projektleiter bin ich<br />
dem Gymnasium Rahlgasse sehr dankbar, da<br />
„Das Arbeitsverbot für<br />
Asylwerber ist<br />
einfach unwirtschaftlich<br />
und unethisch.“<br />
wir die Klassenräume verwenden können. So<br />
banal es klingt, aber ohne einen Ort, an dem<br />
man sich treffen kann, gäbe es das Projekt seit<br />
März nicht mehr.<br />
Landau: Dankbarkeit ist eine seltsame Kategorie,<br />
vor allem, wenn sie von anderen eingefordert<br />
wird. Wenn jemand sagt: „Ausländer sind<br />
ja noch nicht mal dankbar“, möchte ich kotzen.<br />
Ich bin dankbar, dass ich in einer Situation bin,<br />
in der ich mich für Bildung einsetzen kann.<br />
Haben wir ein barrierefreies Bildungssystem?<br />
Landau: Das größte Problem ist, dass<br />
in Österreich Bildung sozial vererbt wird.<br />
Man wird sich die Frage stellen müssen, ob<br />
es nicht von manchen<br />
Gruppierungen gewollt<br />
ist, dass man sozusagen<br />
die Unteren auch unten<br />
lässt, um sich Vorteile zu<br />
sichern. Wir wissen, was<br />
junge Menschen brauchen,<br />
um erfolgreich zu sein,<br />
geben es ihnen aber nicht,<br />
obwohl wir keine budgetären Probleme haben,<br />
sondern nur Entscheidungsschwierigkeiten, wo<br />
wir das Geld einsetzen.<br />
Was ist eure Zukunftsprognose für das<br />
Bildungssystem Österreichs?<br />
Landau: Ich bin Berufsoptimist. Doch ich<br />
bin auch sehr ungeduldig, was Ungerechtigkeit<br />
betrifft. Ich stecke große Erwartungen in<br />
die nächste Legislaturperiode. Das Problem<br />
beginnt zwar bei denen, die den politischen<br />
Rahmen setzen, doch es liegt viel mehr an den<br />
politischen Denkblockaden, die wir innehaben.<br />
Farahmandnia: Mein Problem ist, dass<br />
meine Geduld zur Neige geht. Die Umstände<br />
müssen sich besonders für sozial Schwache, ob<br />
Österreicher oder nicht, schlagartig verbessern.<br />
Je länger wir uns in Geduld üben, desto länger<br />
müssen auch andere mit diesen Umständen<br />
leben.<br />
Landau: Es liegt an uns allen, auch an<br />
<strong>SUMO</strong>, Verbündete zu suchen und den Druck<br />
von unten zu erhöhen. Wenn wir uns darauf<br />
verlassen, dass lauter wohlmeinende Menschen<br />
in Machtpositionen Chancen eröffnen, können<br />
wir lange warten. Dazu haben wir keine Zeit.<br />
Emil Höher<br />
„Wer helfen kann, sollte auch die<br />
Verpflichtung sehen dies zu tun.“<br />
Daniel Landau<br />
Zukunft.Bildung<br />
Überparteilicher Diskurs und eine ideologiefreie<br />
Herangehensweise an elementarpädagogische<br />
Themen sind die Anliegen der<br />
Plattform „Zukunft.Bildung“. Sie schlägt eine<br />
Brücke zwischen NGOs wie der Caritas, der<br />
Diakonie, Greenpeace und hochrangigen<br />
Institutionen aus Industrie und Wirtschaft.<br />
„Zukunft.Bildung“ sieht sich als Pressure-<br />
Group und macht sich zum Ziel, eine Bildungslobby<br />
zu etablieren. Daniel Landau ist<br />
erfahrener Lehrer der Mathematik und Musik,<br />
war Dirigent in hochrangigen Chören<br />
und viel viel früher auch einmal Taxifahrer.<br />
Er initiierte ein Bildungsvolksbegehren, war<br />
Kolumnist in Bildungsfragen für die Presse<br />
und ist heute eine der lautesten Stimmen in<br />
Sachen Schulsystemreform in Österreich.<br />
Sina Farahmandnia<br />
Prosa - Projekt Schule für alle<br />
„Prosa“ ist ein zivilgesellschaftliches Schulprojekt,<br />
das jungen Asylanten Vorbereitungskurse<br />
für den Pflichtschulabschluss<br />
anbietet. Das Team besteht aus 25 ehrenamtlichen<br />
Lehrern und drei engagierten<br />
Sozialarbeiterinnen, die ihren Schülern zur<br />
Seite stehen. Dieses Jahr gewann „Projekt<br />
Schule für alle“ den Respekt.net-Award<br />
für herausragende Dienste an der Gesellschaft.<br />
Sina Farahmandnia, juristisch<br />
gesehen Schulabbrecher und früherer<br />
Bildungsberater bei der Diakonie, ist heute<br />
Projektkoordinator und Schulleiter von<br />
„Prosa“.<br />
10 <strong>SUMO</strong><br />
<strong>SUMO</strong> 11
Crowdinvesting: 2 minuten 2 millionen<br />
WeNN alle<br />
BeZahleN WolleN<br />
crowdinvesting kann jede idee finanzieren. Und jeder<br />
darf mitzahlen. Was ist also dabei, übers internet<br />
Geld für sein Unternehmen zu sammeln?<br />
Bei „2 Minuten 2 Millionen“ auf PUlS 4 kämpfen 50 Kandidaten um das Geld der investoren<br />
Die Aufgabe: In 120 Sekunden so<br />
überzeugend sein, dass Investoren<br />
bereit sind, 2 Millionen Euro für die<br />
Umsetzung einer Idee zu zahlen. Das klingt<br />
fast unmöglich – und nach einer einmaligen<br />
Chance. Genau diese Chance bekommen<br />
50 Jungunternehmer in der Fernsehshow „2<br />
Minuten 2 Millionen“ auf PULS 4. Am 25.<br />
November startete der Privatsender seine Show.<br />
50 Jungunternehmer haben zwei Minuten Zeit,<br />
um fünf Jury-Mitglieder dazu zu bekommen,<br />
in ihr Start-Up-Unternehmen zu investieren.<br />
Sogenannte Business Angels vergeben insgesamt<br />
eine Million Euro in Cash und eine Million<br />
als Media- und Werbebudget für die TV-Sender<br />
ProSieben Austria, SAT. 1 Österreich, PULS<br />
4, sixx Austria und kabeleins Austria. Sie sind<br />
selbst erfahrene Unternehmer und wollen sich<br />
mit Kapital und Know-How in die jungen<br />
Unternehmen einbringen.<br />
Abseits der vier Sendungen kann auch das<br />
Publikum die Ideen der Jungunternehmer<br />
unterstützen. In einem Voting wurden aus<br />
neun Publikumsprojekten vier ausgewählt. Sie<br />
kämpfen nun auf der Crowdinvesting-Plattform<br />
CONDA um Investitionen. Hier kann jeder in<br />
die Projekte investieren.<br />
Vom Kredit zum Masseninvestment<br />
Wer ein Unternehmen finanzieren will, hat<br />
verschiedene Optionen. Neben der Beschaffung<br />
von Eigenkapital durch Business Angels, Venture<br />
Capital und Eigenmitteln kann der Gründer<br />
auch versuchen, Fremdkapital aufzutreiben.<br />
Hier hält in vielen Fällen die Bank als Geldgeber<br />
her. Aber auch Leasing und Factoring sind als<br />
alternative Finanzierungen denkbar. Seit einigen<br />
Jahren etabliert sich noch eine weitere Finanzierungsform:<br />
Crowdinvesting. Dabei beteiligen<br />
sich mehrere Personen mit einer Einlage an<br />
meist jungen Unternehmen (Start-Ups). Doch<br />
nicht alle Jungunternehmen sind Start-Ups. Als<br />
dieses gilt es nur, wenn das perfekte Geschäftsmodell<br />
noch nicht gefunden ist und als Ziel<br />
rasantes Wachstum<br />
verfolgt wird. Weiß<br />
das Unternehmen<br />
schon genau, wie es<br />
Geld verdienen will<br />
und ist am Markt<br />
bereits etabliert,<br />
zählt es nicht mehr<br />
zu den Start-Ups. Crowdinvesting geschieht<br />
meist über Online-Plattformen oder Firmenwebsites.<br />
Die Investoren werden am Gewinn<br />
und Unternehmenswert beteiligt.<br />
crowdinvesting vs. crowdfunding<br />
Crowdinvesting bildet eine Unterform zum<br />
Crowdfunding. Im Gegensatz zum Crowdinvesting<br />
werden beim Crowdfunding nicht unbedingt<br />
Unternehmen, sondern auch unterschiedliche<br />
Projekte und Produkte wie Filme oder<br />
Alben unterstützt. Die Geldgeber erhalten meist<br />
kleine Geschenke oder andere Formen der Anerkennung,<br />
aber keine Unternehmensbeteiligung.<br />
„Auch in Österreich werden Crowdfunding und<br />
Crowdinvesting zunehmend bekannter. Nicht<br />
zuletzt durch die Plattform CONDA.“<br />
Eines der bekanntesten Crowdfunding-Beispiele<br />
kommt aus Hollywood. Zach Braff, bekannt aus<br />
der US-Serie „Scrubs“, hat seinen Film „Wish<br />
I Was Here“ über Crowdfunding finanziert.<br />
Seine Fangemeinde spendete 3,1 Millionen<br />
US-Dollar, zwei hätte er gebraucht. Betrachtet<br />
man die Summe, war es die dritterfolgreichste<br />
Kampagne der weltgrößten Crowdfunding-<br />
Plattform Kickstarter.<br />
Seine Unterstützer begrüßen die Chance mit<br />
ihrer Investition Teil eines so erfolgreichen Filmprojektes<br />
sein zu dürfen, viele der Filmbranche<br />
verachten ihn dafür. Sie stellen sich die Frage,<br />
warum Fans nun schon die großen Filmstudios<br />
Hollywoods finanzieren sollen.<br />
Auch in Österreich werden Crowdfunding und<br />
Crowdinvesting zunehmend bekannter. Nicht<br />
zuletzt durch die Plattform CONDA. Sie ist vor<br />
allem durch die PULS 4-Show in den Fokus<br />
der Öffentlichkeit gerückt. Doch auch davor<br />
versuchten Unternehmen auf diesem Weg an<br />
Geld zu kommen, eines hat es mithilfe von<br />
CONDA geschafft – der Wohnwagon. Mehr als<br />
100 Investoren zahlten über 70.000 Euro. Mit<br />
dem Geld konnte das Projektteam aus Wien die<br />
Vision eines Naturholz-Campers umsetzen. Er<br />
PulS 4<br />
FoToS<br />
bedient sich großteils natürlicher Materialen wie<br />
Holz und passt sich mit einer Photovoltaikanlage,<br />
eigenem Ofen und Bio-Klo den Gegebenheiten<br />
der Natur an. Der Versuch, das Projekt über<br />
Schwarmfinanzierung zu realisieren, ist geglückt,<br />
der Wohnwagon ist finanziert. Doch nicht alle<br />
Versuche verlaufen wie gewünscht. Studierende<br />
der FH haben es über die Crowdfunding-<br />
Plattform mySherpas versucht und wollten<br />
ihren Kurzfilm „Dressed As A Girl“ mithilfe von<br />
Sympathisanten finanzieren – sie sind gescheitert.<br />
Das war jedoch kein Grund, den Film nicht<br />
fertigzustellen. Er wurde umgesetzt und erhielt<br />
sogar ein Förderstipendium der Fachhochschule<br />
St. Pölten für herausragende Projekte.<br />
Fürsprecher Wirtschaft<br />
Auch die österreichische Wirtschaft hat das<br />
Potential erkannt, das in der Finanzierungsform<br />
steckt. Der Wirtschaftsbund Niederösterreich<br />
präsentierte im Frühjahr 2013 ein regionales<br />
Crowdfunding-Projekt. Er will damit Klein- und<br />
Mittelbetrieben die Finanzierung erleichtern.<br />
Die Wirtschaftskammer Niederösterreich befürwortet<br />
Crowdinvesting, indem sie als Partner<br />
die Show „2 Minuten 2 Millionen“ unterstützt.<br />
„Das Bewusstsein, sein Unternehmen auf diese<br />
Art zu finanzieren, ist in Österreich leider noch<br />
nicht so vorhanden, wie wir (Junge Wirtschaft)<br />
es gerne hätten. Zudem müssten unserer<br />
Meinung nach noch rechtliche Hürden beseitigt<br />
werden. Aber ich gehe davon aus, dass es in<br />
Zukunft eine immer stärker werdende Rolle in<br />
der Unternehmensfinanzierung spielen wird,<br />
besonders bei stark wachsenden Unternehmen“,<br />
ist Mag. Dieter Bader, Leiter des Gründerservice<br />
an der Wirtschaftskammer NÖ, überzeugt. Er<br />
rät aber nicht allen Jungunternehmern automatisch<br />
zu Crowdinvesting. Zuallererst muss sich<br />
der Unternehmer im Klaren darüber sein, was<br />
er erreichen möchte. Erst wenn grundlegende<br />
Fragen geklärt sind, kann diese Möglichkeit in<br />
Betracht gezogen werden. Mit Sicherheit muss<br />
man dabei aufgrund der rechtlichen Rahmenbedingungen<br />
aber mit einer längeren Umsetzungszeit<br />
rechnen.<br />
Risikobereitschaft gefragt<br />
Ganz allgemein gilt: Will man es als Unternehmen<br />
mit Crowdinvesting versuchen, ist<br />
damit ein großer Aufwand verbunden, nicht<br />
zuletzt für die Vorbereitung und Vermarktung<br />
des Projekts über eine Crowdinvesting-Plattform.<br />
Dies kann zugleich aber auch schon am<br />
Beginn des Projektes die Bekanntheit fördern<br />
und Kunden gewinnen, was bei anderen Finanzierungsarten<br />
nicht immer so einfach ist.<br />
Baders Erfahrung nach wird ein Unternehmen<br />
meist mithilfe verschiedener Instrumente finanziert:<br />
klassische Bankfinanzierung, Förderungen<br />
und allenfalls ergänzende Finanzierungsformen<br />
sowie Crowdinvesting oder Crowdlending. Bei<br />
letzterem werden über das Internet Kredite von<br />
Privatpersonen vermittelt.<br />
Auch Investoren sollten sich gut überlegen, ob<br />
sie ihr Geld in Crowdinvesting anlegen wollen.<br />
Ihnen muss klar sein, dass es vor allem bei<br />
jungen Unternehmen oft zu Verlusten kommt<br />
und ein hundertprozentiges Ausfallsrisiko<br />
besteht. Hat das Unternehmen aber Erfolg,<br />
wird man nicht nur am Gewinn, sondern auch<br />
am Unternehmenswert beteiligt. Im Falle, dass<br />
die erforderliche Summe für das Projekt oder<br />
Unternehmen von vornherein nicht zusammenkommt,<br />
wird das investierte Geld an die<br />
Geldgeber zurückgezahlt.<br />
Jetzt heißt es aber erst einmal, sich zurückzulehnen<br />
und zu genießen, wie junge Unternehmer<br />
versuchen, den Investoren in 2 Minuten<br />
Geld in Millionenhöhe abzuknöpfen. Der Mut,<br />
der dazu notwendig ist, zeugt bereits vor der<br />
Unternehmensgründung von großem Unternehmergeist.<br />
Für die Start-Up-Szene und den<br />
Geschäftsführer des Vereins AustrianStartups<br />
steht fest: „Der größte Fehler, den man machen<br />
kann, ist, erst gar nicht zu beginnen.“<br />
DORiS lUMESBERGER<br />
„Von Business Angels abgelehnte<br />
ideen werden jetzt über die crowd<br />
finanziert. Das heißt es gibt mehr<br />
umgesetzte Projekte aber nicht<br />
mehr gute ideen.“<br />
12 <strong>SUMO</strong><br />
<strong>SUMO</strong> 13
Kino: Cinema Paradiso<br />
Filmklassiker Open Air in St. Pölten<br />
Cinema Paradiso als neuer Nightlife-Hotspot in Baden<br />
Plakat des ehemaligen Beethoven-Kinos<br />
Man muss verrückt sein, in St. Pölten<br />
in Zeiten wie diesen ein Kino zu<br />
„<br />
eröffnen... Muss man aber wirklich<br />
verrückt sein, zu versuchen seine Träume zu<br />
verwirklichen?“ Diesen Satz findet man auf der<br />
Website des Cinema Paradiso, wenn man nach<br />
dessen Entstehungsgeschichte sucht. Wie wir<br />
heute wissen, wurde aus diesem „verrückten“<br />
Traum Realität. Heute ist das Paradiso ein<br />
gut besuchtes St. Pöltner Programmkino und<br />
wurde 2006 sogar zum „European Cinema<br />
Of The Year“ gewählt, somit also als bestes<br />
Kino Europas ausgezeichnet. Dies ist eine<br />
beträchtliche Leistung, denn insgesamt wurde<br />
aus 479 Kinos in 29 Ländern, unter anderem<br />
aus Multiplexen, gewählt. Das Cinema Paradiso<br />
konnte die Jury mit seinen Bemühungen,<br />
junge Menschen für den europäischen Film zu<br />
begeistern, überzeugen und gewann den Award<br />
in der Kategorie „Young Audience Incentives“.<br />
Das Angebot des kleinen Programmkinos ist<br />
umfangreich. Nischenfilme wie Dokumentationen,<br />
Klassiker, Frühstücks- und Babykino,<br />
aber auch die aktuellen Filme aus Europa und<br />
US-Independents werden gezeigt. Ein vielfältiges<br />
Rahmenprogramm, wie Konzerte, Lesungen<br />
und Diskussionen sowie Club 3 und Cinema Bar<br />
laden mit Kaffee, Wein und Cocktails verschiedenste<br />
Zielgruppen zum Verweilen ein.<br />
Neben dem klassischen Kinosaal gibt es auch<br />
In Zeiten, in denen andere Kinos zusperren, feiert das<br />
Cinema Paradiso sein 20-jähriges Bestehen in St. Pölten<br />
– und nun mit einer Neueröffnung in Baden bei Wien.<br />
ein Beislkino, das nicht wie herkömmliche<br />
Kinoräume mit Sitzreihen ausgestattet ist.<br />
Hier kann während des Films an bereitgestellten<br />
Tischen sogar gemütlich gegessen und<br />
getrunken werden. Jede Woche verwandelt sich<br />
der Raum in einen Club mit Livekonzerten.<br />
Von Jazz bis Pop ist alles dabei.<br />
20 Jahre Cinema Paradiso<br />
Angefangen hat diese Kinogeschichte vor<br />
knapp 20 Jahren, im Jahr 1994. Damals hielt<br />
die Gruppe Cinema Paradiso, ein Verein rund<br />
um die Kulturmanager Alexander Syllaba<br />
und Clemens Kopetzky, das erste St. Pöltener<br />
Open Air Filmfestival „Film am Dom“ ab. Ihr<br />
ehrgeiziges Ziel war es, Filme nach St. Pölten zu<br />
bringen, die, laut den Betreibern, „ihren Weg<br />
ansonsten wahrscheinlich nicht einmal nach<br />
Österreich gefunden hätten“. Die Veranstaltung<br />
entpuppte sich, in der damals noch leeren<br />
Landeshauptstadt, als großer Erfolg und wird<br />
auch heute noch umgesetzt. Die letzte Veranstaltung<br />
musste jedoch ausfallen, da am Domplatz<br />
archäologische Ausgrabungen stattfanden.<br />
Neueröffnung in Baden<br />
Stirbt das Kino im Angesicht neuer Unterhaltungsmedien<br />
aus? Es gibt Anzeichen dafür, aber<br />
auch einige dagegen. Zum Glück bemühen sich<br />
Rollettmuseum/Stadtarchiv Baden, Cinema Paradiso<br />
FOTOS<br />
immer wieder Leute um deren Erhalt – Ende<br />
Oktober wurde das neue Cinema Paradiso<br />
Baden, als Zweigstelle des St. Pöltener Kinos,<br />
mitten in der Badener Innenstadt eröffnet. Als<br />
Räumlichkeit dient das Beethovenkino, das<br />
nach 70 Jahren Betrieb den Kampf um die Besucher<br />
gegen die großen Kinozentren verloren hat.<br />
Die Betreiber des Cinema Paradiso sind guter<br />
Dinge aufgrund ihres neuen Standortes, denn<br />
als sie in St. Pölten anfingen, war auch dort der<br />
Rathausplatz absolut unbelebt. Dass dies heute<br />
nicht mehr so ist, liegt laut Alexander Syllaba<br />
auch in der Verantwortung des Paradiso, denn<br />
im Jahr würden rund 100.000 Besucher allein<br />
wegen des Kinos kommen und die Innenstadt<br />
beleben. Eröffnet wurde das neue Badener<br />
Cinema mit einem dreitägigen Fest, begonnen<br />
mit einem Konzert des französischen Akkordeon-Weltstars<br />
Richard Galliano. Am zweiten<br />
Tag folgte ein Auftritt von Nino aus Wien mit<br />
Raphael Sas und PauT. Das Mitsingkino mit<br />
Villa Valium und der Kultfilm „The Rocky<br />
Horror Picture Show“ lieferten Filmhighlights.<br />
Einen ersten Höhepunkt der noch jungen Paradiso-Geschichte<br />
in Baden stellte der Besuch von<br />
Erwin Wagenhofer (Regisseur von „We Feed<br />
The World“ und „Let’s Make Money“) dar, der<br />
seinen neuen Film „Alphabet“ über das heutige<br />
Bildungssystem vorstellte und dem Publikum<br />
danach noch geduldig alle Fragen beantwortete.<br />
Doch ist es schwieriger, ein kleines Programm-<br />
kino direkt vor den Toren Wiens zu betreiben<br />
als in St. Pölten? Für die zwei Geschäftsführer<br />
Kopetzky und Syllaba wird sich das in naher<br />
Zukunft zeigen. Das Konzept soll dasselbe sein<br />
wie in St. Pölten, wo es nun seit elf Jahren gut<br />
funktioniert. Denn für die Geschäftsführer ist es<br />
wichtig, ein Programm anzubieten, das für alle<br />
Zielgruppen geeignet ist.<br />
Der Umbau und die Modernisierung des alten<br />
Beethovenkinos verschlingen eine Menge Geld<br />
– 500.000 Euro wurden investiert. Von der Stadt<br />
wurden 84.000 Euro übernommen, das Land<br />
Niederösterreich unterstützt<br />
mit 100.000 Euro und<br />
jährlich werden 25.000 Euro<br />
Förderung zugesprochen.<br />
Auch das Cinema Paradiso<br />
in St. Pölten wird vom Land<br />
mit 270.000 Euro pro Jahr<br />
unterstützt. Doch da große<br />
Summen in den Ausbau<br />
des Standortes investiert<br />
wurden, schreibt das Cinema<br />
Paradiso ein kleines Minus. Die Ausgaben sollen<br />
jedoch spätestens in zehn Jahren wieder erwirtschaftet<br />
worden sein.<br />
Die Konkurrenz untereinander<br />
Vor 15 Jahren entstanden die ersten Multiplexe<br />
in Niederösterreich. Mittlere und große<br />
Kinos fielen dieser Entwicklung zum Opfer,<br />
weil sie das gleiche Zielpublikum ansprachen.<br />
Die Programmkinos blieben von der neuen<br />
Konkurrenz relativ unberührt, denn sie<br />
bedienen eine Sparte, die von kommerziellen<br />
Kinos kaum beachtet wird. Trotzdem ist das<br />
Leben als Betreiber eines Programmkinos<br />
nicht einfach. Daher gibt es Förderungen, die<br />
„Programmkinos sind<br />
ein Gegenpol zu den<br />
Multiplex-Kinos, denn<br />
sie ziehen die Menschen<br />
in die Innenstadt.“<br />
diese Kinos unterstützen sollen.<br />
Manche sehen diese Unterstützung jedoch als<br />
ungerechtfertigt an. 2010 reichte das ebenfalls<br />
in St. Pölten ansässige Hollywood Megaplex<br />
Klage gegen das Cinema Paradiso ein. Verlangt<br />
wurde die Rückzahlung sämtlicher öffentlicher<br />
Fördergelder, mit der Begründung, dass das<br />
Cinema Paradiso aufgrund des Programms,<br />
das laut Kläger zu viele Blockbuster enthalte,<br />
mehr Kommerz- als Programmkino sei.<br />
Diese Rückzahlungsforderung wäre für das<br />
kleine Programmkino unmöglich realisierbar<br />
gewesen. Die Klage des<br />
Kinoriesen wurde jedoch<br />
schon in erster Instanz<br />
abgewiesen. Die Begründung<br />
des Gerichts: „Im<br />
Wesentlichen entspricht das<br />
Programm der Beklagten<br />
aber dem anderer (geförderter)<br />
Kinos.“ Es liege<br />
keine Wettbewerbsverzerrung<br />
vor und der Bezug der<br />
Beihilfen stehe im Einklang mit dem EU-Recht.<br />
Unterstützung kam auch von den Fördergebern.<br />
Ein wichtiges Kriterium für diese ist der<br />
Standortfaktor, denn Programmkinos sind<br />
ein Gegenpol zu den Multiplex-Kinos, die die<br />
Leute eher an den Stadtrand ziehen als in die<br />
Innenstadt. Der vermutlich wahre Auslöser<br />
des Rechtsstreites war die Tatsache, dass das<br />
Cinema Paradiso plante, einen dritten Saal zu<br />
bauen. Der dritte Saal ist gebaut und der Rechtsstreit<br />
nun schon drei Jahre her. Dennoch ist die<br />
Stimmung zwischen den Kinobetreibern eisig.<br />
In einem Interview aus dem Jahr 2012 bewertet<br />
Alexander Syllaba den Standort St. Pölten als<br />
sicherlich einen der am meisten unterschätzten<br />
Standorte in ganz Österreich. St. Pölten sei<br />
keine Großstadt, was es nicht einfach gemacht<br />
habe, hier anzufangen, dennoch seien die<br />
Menschen sehr froh, dass es hier so etwas wie<br />
das Cinema Paradiso gibt. Besonders stolz<br />
sind die Betreiber auf die Tatsache, dass sie es<br />
geschafft haben, durch den Mix an Angeboten<br />
Veranstaltungen zu haben, die 16-Jährige<br />
genauso gerne wie 80-Jährige besuchen.<br />
Doch wie rosig sieht die Zukunft der Kinos<br />
aus? Fakt ist: Die Besuchszahlen sind generell<br />
rückgängig, dafür verzeichnen Filmfestivals<br />
Zulauf. Es ist also wichtig aus jedem Kinobesuch<br />
ein Erlebnis zu machen.<br />
Das Cinema Paradiso schafft dies alljährlich<br />
durch das Sommerkino. Dieses Open Air Kino<br />
wird direkt vor dem Cinema Paradiso am<br />
Rathausplatz St. Pölten aufgebaut und erweitert<br />
das Paradiso um einen „Saal“. Im Juli und August<br />
wird jeden Abend bei Einbruch der Dunkelheit<br />
ein ausgewählter Film gezeigt. Zeitgleich findet<br />
am Rathausplatz auch das Sommerfestival statt,<br />
daher befinden sich viele Leute in der Innenstadt.<br />
Die perfekte Gelegenheit, um einen guten<br />
Film unter Sternenhimmel zu genießen. Bis zum<br />
Sommer bietet das Cinema Paradiso nun gleich<br />
an zwei Orten hochwertige Unterhaltung.<br />
Sarah Matura<br />
„Für mich zählen Kinobesuche mit<br />
Freunden, egal ob Programmkino<br />
oder Megaplex, noch immer zu<br />
meinen liebsten Freizeitaktivitäten.“<br />
14 <strong>SUMO</strong><br />
<strong>SUMO</strong> 15
Playstation 4 vs. Xbox one<br />
KamPF DER<br />
KoNSoleNgigaNTeN<br />
Endlich ist die neue Konsolengeneration da. Darf sich Sony<br />
oder Microsoft die Krone aufsetzen, was wandert<br />
über den ladentisch und was spielst du?<br />
xbox One: Skype und Kinect sind schon integriert<br />
PS4: Erstmals hat der controller ein eigenes Touchpad<br />
Zum jetzigen Zeitpunkt ist nicht ganz klar, wer das Weihnachtsgeschäft<br />
dominieren wird. Was nach Microsofts Konsolenvorstellung<br />
Ende Mai noch klarer war, ist mittlerweile wieder ganz<br />
anders. Damals patzte Microsoft gleich mehrmals. Gebrauchtspielsperre,<br />
Nutzerüberwachung über Kinect und die ständige Online-Aktivität<br />
wurden vom Konsumenten stark kritisiert. Aufgrund zahlreicher<br />
Beschwerden ruderte Microsoft ein Monat später im offiziellen Xbox-<br />
Blog zurück. Es werde weder eine Einschränkung bei Gebrauchtspielen,<br />
noch eine Nutzerüberwachung über Kinect geben. Online muss man bei<br />
einigen Spielen aber dennoch sein, wenn Rechenleistung oder Speicherplatz<br />
in die Cloud ausgelagert werden.<br />
Sony hingegen verhielt sich bisher unauffällig und sah Microsoft bei seiner<br />
„Selbstzerstörung“ zu. Bei Pressekonferenzen legte man den Schwerpunkt<br />
auf die kommenden PS4-Spiele und auf die PS Vita. Der bisher bescheiden<br />
verkaufte Handheld soll zukünftig auch Spiele der PS4 abspielen können<br />
und als Controller der Konsole nutzbar sein. Einen deutlich höheren Stellenwert<br />
sollen auch Indie-Entwickler bekommen.<br />
Was du für dein Geld bekommst<br />
Die Xbox One kostet 499 Euro. Der Konsole liegt neben Kinect 2.0 auch<br />
„FIFA 14“ bei. Für Fußballfans, die „FIFA 14“ ohnehin kaufen würden,<br />
preislich kein allzu großer Unterschied zur PlayStation 4, die 399 Euro<br />
(ohne Zubehör) kostet. Allerdings wird auf Amazon ebenfalls ein Bundle<br />
angeboten: Die PlayStation 4 mit 2 Controllern, „Killzone: Shadow Fall“<br />
und einer Kamera um 499 Euro.<br />
Technisch unterscheiden sich Sony und Microsoft nur geringfügig<br />
voneinander. Beide sind nicht abwärtskompatibel, das heißt, es laufen<br />
keine Spiele der Vorgänger auf den neuen Konsolen. Bei Sony gibt es<br />
jedoch die Möglichkeit ältere Spiele zu erwerben und zu streamen. Die<br />
Kosten dafür sind aber noch nicht bekannt.<br />
Was früher eine reine Spielekonsole war, ist heute eine Multimediabox.<br />
Auf der Xbox One verschmelzen Gaming, Musik und TV-Inhalte, die<br />
über eine Sprachsteuerung aufzurufen sind. Auf Skype mit Freunden<br />
chatten oder die neuesten Filme sehen – die Xbox One macht es möglich.<br />
Mithilfe von Bewegungssteuerung und sozialen Features kann man aktiv<br />
am Spiel teilnehmen und Freunde daran teilhaben lassen. Zum Beispiel<br />
lassen sich auf der PS4 problemlos Gameplay-Videos aufzeichnen und<br />
per Knopfdruck auf Facebook laden.<br />
In der Spielelandschaft stehen zurzeit Indie-Games hoch im Kurs. Das<br />
hohe Maß an Kreativität und Freiheit in vielen Indie-Spielen stellt für<br />
die Konsumenten eine willkommene Abwechslung zu Ego-Shooter &<br />
Co dar. Durch die vereinfachte Architektur der PS4 soll das Entwickeln<br />
von Spielen jetzt einfacher sein als beim Vorgängermodell. Entwickler<br />
können die Inhalte direkt im PSN-Store publizieren und verkaufen.<br />
Das Spieleangebot<br />
Bei den Games kann Sony aber noch nicht punkten. Der Release vieler<br />
Spiele wurde ins Jahr 2014 verschoben, daher gibt es bisher wenige<br />
Launchtitel. Fraglich ist, ob Sony mit den eher unbekannten Indie-Titeln<br />
die Spieler für sich gewinnen kann. Der größte Blockbuster ist wohl „Killzone:<br />
Shadow Fall“, aber auch das neue Jump’n’Run „Knack“.<br />
Microsoft ließ zum Start mit einigen Krachern aufhorchen „Dead Rising 3“,<br />
„Forza Motorsport 5“, das neue Remake von „Killer Instinct“ oder „Ryse:<br />
Son of Rome“ sind nur einige davon. Allerdings fehlen auch bei Microsoft<br />
noch Zugpferde wie etwa ein neues „Halo“.<br />
Wie bereits vorhin erwähnt, wurde die Veröffentlichung einiger Blockbuster<br />
auf nächstes Jahr verschoben. „Watch Dogs“ (Xbox One, PS4) wird<br />
im Frühjahr 2014 veröffentlicht, „Drive Club“ (PS4) kommt Anfang 2014,<br />
„Infamous: Second Son“ (PS4) im Februar nächsten Jahres, „The Witcher<br />
3: Wild Hunt“ und „Halo 5“ werden ebenfalls erst 2014 erscheinen. Ob<br />
das Angebot zum Launch ausreichend ist, werden die nächsten Wochen<br />
zeigen. Sowohl Sony als auch Microsoft haben noch nicht die ganz großen<br />
Spiele auf dem Markt. Interessant wird auch zu sehen, ob Microsofts Image<br />
noch so angekratzt ist wie vor rund einem halben Jahr, oder ob die Gamer<br />
die Xbox One mit offenen Armen empfangen werden.<br />
Optisch wurde der Xbox One-Controller nur geringfügig verbessert. Das<br />
D-Pad reagiert jetzt schneller auf Eingaben und der Controller liegt besser<br />
in der Hand. Neu sind die Impuls-Trigger, die bei verschiedenen Aktionen<br />
im Spiel Feedback in die Finger übertragen, also vibrieren. Ein Erweiterungsanschluss<br />
sorgt für höhere Datenübertragungsraten, womit man zum<br />
Beispiel eine bessere Sprachqualität bei der Benutzung des Headsets erhält.<br />
Der neue Controller kostet 59,99 Euro.<br />
Der DualShock 4 von Sony besitzt viele neue Features und unterscheidet<br />
sich auch optisch sehr vom Vorgänger. Am auffälligsten ist wohl das<br />
Touchpad in der Mitte des Controllers, das auch bei Spielen zum Einsatz<br />
kommen kann. Ebenfalls neu ist der Share-Button, mit dem man Fotos und<br />
Videos auf Facebook und Twitter hochladen kann. Des Weiteren verfügt<br />
der DualShock4 jetzt über einen Options-Button und einen Kopfhöreranschluss.<br />
Der Controller ist in den Farben Schwarz, Rot und Blau erhältlich<br />
und kostet wie Microsofts Produkt 59,99 Euro.<br />
Die Qual der Wahl<br />
Für welche Konsole man sich entscheiden soll, kommt darauf an was<br />
man sich von einer Konsole erwartet. Wenn man Wert auf Spiele legt<br />
und Indie-Games nicht abgeneigt ist, ist Sony zu empfehlen. Wenn man<br />
Multimedia-Funktionen schätzt, ist Microsoft die bessere Wahl.<br />
Letztendlich könnten einzelne exklusive Titel über die Wahl einer Konsole<br />
entscheiden. Anzunehmen ist, dass Sony die besseren Karten hat, da sie<br />
sich auf das Spieleangebot konzentriert haben. Skandale wie bei Microsoft<br />
sind ausgeblieben und die Spieler wurden auch nicht verärgert.<br />
ROBERT BOiSiTS<br />
„ich freue mich schon auf die neue<br />
Konsolengeneration, auch wenn<br />
die ‚großen‘ Spiele noch nicht da<br />
sind.“<br />
Wichtigste launchtitel:<br />
Playstation 4<br />
Flower<br />
Killzone: Shadow Fall<br />
Knack<br />
Minecraft<br />
„Watch Dogs“-Fans müssen sich noch gedulden. Der Start wurde auf Anfang 2014 verschoben.<br />
Xbox one<br />
Dead Rising 3<br />
Forza Motorsport 5<br />
Killer instinct<br />
Ryse: Son of Rome<br />
SoNY CoRPoRaTioN, miCRoSoFT, uBiSoFT<br />
FoToS<br />
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16 <strong>SUMO</strong><br />
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Medien: Olympische Winterspiele<br />
GroSSe Stars<br />
und kleine Sterne<br />
Bei der Winterolympiade 2014 in Sotschi rücken<br />
besonders die bekannten Sportler in den Fokus der Medien.<br />
Doch was ist mit den Athleten abseits des Rampenlichts?<br />
Gerade bei uns in Österreich sind Sportarten<br />
wie Ski Alpin und Skispringen<br />
sehr populär und die großen Stars<br />
dieser Sportarten wie Marcel Hirscher und<br />
Gregor Schlierenzauer werden gefeiert und<br />
sind gern gesehene Gäste. Randsportarten<br />
wie Skeleton oder Shorttrack erlangen in den<br />
Medien dagegen kaum Aufmerksamkeit. Jedoch<br />
wird auch diesen Sportarten seit einigen Jahren<br />
vor allem durch Spartenkanäle wie ORF Sport+<br />
mehr Berichterstattung eingeräumt. Sonst aber<br />
kommen sie medial kaum vor, nicht in den<br />
Kurznachrichten, in den Zeitungen oder bei den<br />
großen Galas. Nur bei den Olympiaden, einmal<br />
alle vier Jahre, wird dorthin geschalten, wenn<br />
gerade eine Top Ten-Platzierung oder vielleicht<br />
sogar eine Medaille ansteht.<br />
Über etwas mehr Beliebtheit durfte sich in der<br />
letzten Zeit das Skispringen der Frauen freuen.<br />
Diese Disziplin wird 2014 in Sotschi das erste Mal<br />
bei den Olympischen Winterspielen vertreten<br />
sein. Auch Österreich darf sich hier berechtigte<br />
Medaillenhoffnungen machen. Daniela<br />
Iraschko, eine der erfolgreichsten Skispringerinnen,<br />
unter anderem mehrfache Gewinnerin<br />
des FIS Ladies Grand Prix (vergleichbar mit<br />
der Vierschanzentournee der Herren) und<br />
Weltmeisterin, wird die rot-weiß-roten Farben<br />
vertreten. Lediglich ihr Kreuzbandriss, den sie<br />
im Januar 2013 erlitt, könnte sie noch von der<br />
Teilnahme an den Winterspielen abhalten.<br />
Mehr Beachtung, mehr Sponsoren<br />
Seit der Einführung von Spartenkanälen wie<br />
etwa ORF Sport+ ist es zumindest teilweise<br />
möglich geworden, den Randsportarten mehr<br />
Platz einzuräumen. Denn so gern einige<br />
Zuseher auch auf den größeren Kanälen<br />
„ihre“ Sportart verfolgen würden, muss sich<br />
ein Fernsehsender und jedes andere Medium<br />
natürlich hauptsächlich daran orientieren, was<br />
die Mehrheit gerne sehen möchte. Da es nicht<br />
unendlich Zeit und Aufmerksamkeit gibt, ist es<br />
beinahe von selbst gegeben, dass einige wenige<br />
Sportarten die meiste Zeit der Berichterstattung<br />
über Sport erhalten. Was dann in einem Land<br />
als Königsdisziplin gilt, wird in einem anderen<br />
schnell zur Randsportart. Schwankungen lassen<br />
sich dabei auch in Österreich beobachten, noch<br />
deutlicher war die flatterhafte Zuneigung zu<br />
bestimmten Sportarten in den letzten Jahren<br />
in Deutschland zu sehen: Eine Zeitlang wurden<br />
die verschiedensten Skisprung-Bewerbe auf<br />
den großen Kanälen übertragen, solange Sven<br />
Hannawald und Martin Schmitt Goldmedaillen<br />
gewannen. Biathlon, Eisschnelllauf oder Slalom<br />
waren dann in jüngerer Zeit beliebter. In Russland<br />
ist Langlauf wichtig, in Fernost Shorttrack<br />
und in Skandinavien natürlich die nordischen<br />
Disziplinen. Wirklich einig wird man sich international<br />
wohl nur bei der überragenden Bedeutung<br />
des Eishockey-Turniers, des 50-Kilometer-<br />
Langlaufs oder der Ski-Abfahrt.<br />
Jedoch sind Sportarten wie Freestyle-Skiing oder<br />
auch verschiedene Bewerbe des Snowboarding<br />
nicht mehr nur in den USA<br />
Schwerpunkt – wo diese<br />
Sportarten schon lange<br />
beliebt sind –, sondern<br />
zeichnen sich auch bei uns<br />
immer mehr als Trendsportarten<br />
ab. Also bleibt<br />
für die Sportler und Fans<br />
dieser Disziplinen noch immer eine beträchtliche<br />
Chance, dass besonders in Spartenkanälen<br />
wie ORF Sport+ oder etwa auch EuroSport 2<br />
mehr über sie berichtet werden wird.<br />
Mehr Aufmerksamkeit durch die Medien würde<br />
„Jedes Medium muss sich<br />
daran orientieren, was die<br />
Mehrheit sehen möchte.“.<br />
für Sportler in Randsportarten über Werbeeinnahmen<br />
auch bessere Trainings- und Arbeitsbedingungen<br />
bedeuten. Durch momentan noch<br />
fehlende Sponsoren sind einige Sportarten für<br />
die Sportler als Privatpersonen kaum erschwinglich.<br />
Ski- und Snowboardausrüstung, die in<br />
Freestyle-Bewerben bei Tricks oft sehr schnell<br />
kaputt geht, der Bau von<br />
entsprechenden Halfpipes<br />
oder anderen Rampen,<br />
aber auch die neuesten<br />
Techniken an einem Bob<br />
sind Dinge, die man nicht<br />
mal eben mit dem Gehalt<br />
aus einem Nebenjob<br />
bezahlen kann. Denn was natürlich außer Frage<br />
steht, ist, dass die Trainingsbedingungen für<br />
Randsportarten oftmals noch schwieriger sind als<br />
für Teilnehmer der Ski-Alpin-Disziplinen. Auch<br />
dadurch erhöht sich der Trainigsaufwand enorm.<br />
Auch wenn vielen der genannten Randsportarten<br />
noch immer wenig Aufmerksamkeit durch<br />
die Medien zuteil wird, könnte sich dies durch<br />
Erfolge zumindest ein Stück weit ändern. Für<br />
die olympischen Winterspiele in Sotschi 2014 ist<br />
insbesondere den österreichischen Teilnehmern<br />
ein verletzungsfreier Wettkampf zu wünschen,<br />
bei dem alle ihr Bestes zeigen können, ob es nun<br />
eine Platzierung im hinteren Drittel des Teilnehmerfeldes<br />
oder auf dem Stockerl wird.<br />
CHristina Slomka<br />
„Ich hoffe sehr für Randsportarten,<br />
dass ihre große Zeit auch irgendwann<br />
kommt, da diese Sportler es<br />
genauso verdienen, im Rampenlicht<br />
zu stehen.<br />
Olympische Winterspiele 2014:<br />
Austragungsort:<br />
Sotschi, eine Stadt an der „russischen Riviera“<br />
am Schwarzen Meer in Russland<br />
Disziplinen:<br />
Biathlon, Bobsport, Curling, Eishockey, Eiskunstlauf,<br />
Eisschnellauf, Freestyle-Skiing, Rennrodeln,<br />
Shorttrack, Skeleton, Ski Alpin, Skilanglauf, Skisipringen,<br />
Nordische Kombination, Snowboard<br />
Dauer: 7. - 23. Februar 2014<br />
Motto:<br />
Tickets:<br />
Hot. Cool. Yours<br />
Die Preise reichen von 16 Euro für<br />
das Damenfinale im Skeleton bis<br />
1147 Euro für die Eröffnungsfeier<br />
www.sochi2014.com<br />
FOTO<br />
Im neuen Olympiastadion finden bis zu 40.000 Besucher Platz<br />
18 <strong>SUMO</strong><br />
<strong>SUMO</strong> 19
Jäger der verlorenen orte<br />
Sie bezeichnen sich als moderne Archäologen.<br />
Unerschrocken treibt sie der Reiz nach den besten<br />
Fotomotiven in atemberaubende Kulissen.<br />
<strong>SUMO</strong> 21
Urban Exploring<br />
Ehemalige Lagerhalle in einem aufstrebenden Viertel in Wien<br />
Der Charme eines einstigen<br />
Freudenhauses in der Wiener<br />
Innenstadt lässt sich nur<br />
mehr erahnen<br />
Urban Exploring, zu Deutsch „Stadterkundung“, ist die private<br />
Erschließung unzugänglicher Plätze, verlassener Ruinen, leerstehender<br />
Gebäude, maroder Villen oder dem zum Verfall freigegebener<br />
Fabriken. Fernab der Eintönigkeit des Stadtlebens erklimmen<br />
Urban Explorer Kräne und Brücken, verschaffen sich Zutritt zu weitläufigen<br />
Tunnelsystemen und sichern sich einzigartige Aus- und Einblicke.<br />
Jeder Schritt stellt ein Wagnis dar und dennoch sind es diese abgeschiedenen<br />
Orte, an denen sie die Motive für ihre Bilder finden.<br />
Die florierende, internationale Szene erfreut sich auch in Österreich<br />
immer größerer Beliebtheit. Mit ihrer Kamera erkunden sie Orte, die dem<br />
alltäglichen Blick verborgen bleiben. Ihre Ergebnisse präsentieren sie im<br />
Internet oder auch in Ausstellungen.<br />
Die Beweggründe der Urban Explorer sind unterschiedlich. Einige sehen in<br />
ihrem Hobby die späte Erfüllung des Kindheitsinstinkts seine Umgebung zu<br />
erkunden. Für andere wiederum stehen der Nervenkitzel und die Abenteuerlust<br />
an erster Stelle. Ein Großteil der Community hat allerdings einen ganz<br />
anderen, romantischen Zugang zu seiner Passion gewählt. So beschreiben<br />
viele das Betreten alter, verlassener<br />
Gebäude als einen Eintritt<br />
in eine Parallelwelt, einer Welt<br />
aus einer anderen Zeit. Ihre<br />
Bemühungen gehen dahin,<br />
den Charme des Maroden zu<br />
konservieren. Der unberührte<br />
Verfall dieser Ruinen wird dabei<br />
„Lasse nichts zurück,<br />
außer Fußspuren.“<br />
meist in ein mystisches und zugleich glanzvolles Licht gerückt. Dennoch,<br />
ob Adrenalinjunkie oder verträumter Romantiker, schlussendlich gilt es für<br />
alle Stadterkunder die einzigartige Stimmung und die besondere Ästhetik<br />
der verschiedenen Orte fotografisch festzuhalten. „Viele gehen jeden Tag<br />
siehe Artikel<br />
FOTOS<br />
an diesen Gebäuden vorbei, ohne die geringste Ahnung zu haben, was sich<br />
hinter diesen Fassaden alles verbirgt“, so ein langjähriger Urban Explorer,<br />
der aus Angst vor rechtlichen Konsequenzen anonym bleiben will.<br />
In der Tat handelt es sich bei diesem Hobby um eine Beschäftigung in<br />
einer rechtlichen Grauzone. Erwartungsgemäß zeigen sich viele Eigentümer<br />
den Fotoaktionen auf ihren Grundstücken gegenüber wenig erfreut.<br />
Es ist nicht von der Hand zu weisen, dass das Eindringen in Gebäude in<br />
vielen Fällen illegal ist und eine Straftat darstellt. Dazu unser Informant:<br />
„Wegen Hausfriedensbruch kam es bei Bekannten bereits immer wieder<br />
zu Anzeigen oder Verhaftungen“.<br />
Dabei sind die Stadterkunder eigentlich auf einer friedlichen Mission,<br />
wollen sie doch die schöne Seite des Verfalls dokumentieren. Darüber<br />
hinaus besagt der international gültige Urban-Explorer-Kodex: „Nimm<br />
nichts mit außer Fotos, lasse nichts zurück, außer deine Fußspuren“.<br />
Dem Kodex entsprechend haben sich Urban Explorer ihrer Fotolandschaft<br />
mit der nötigen Neugier und dem nötigen Respekt zu nähern.<br />
So ist beispielsweise das gewalttätige Eindringen in eine Location laut<br />
internationalem Kodex strengstens untersagt.<br />
Es sind jedoch nicht die Eigentümer oder die Exekutive, die den Stadterkundern<br />
das Leben schwer machen. Letzten Endes wird Urban Exploring<br />
ein Opfer seiner eigenen Popularität und das Auffinden unentdeckter Orte<br />
immer mehr zu einer schier unmöglichen Aufgabe.<br />
Mathias Hadwiger &<br />
Alexander Schröder<br />
„Neugierde, ein Hang zur<br />
Nostalgie und das Kratzen an<br />
der Legalität haben uns im<br />
Selbstversuch den Geist des<br />
Urban Explorings näher gebracht.“<br />
22 <strong>SUMO</strong><br />
<strong>SUMO</strong> 23
Filmtipp<br />
Machete is back<br />
Der Mexikaner schwingt seine Klinge im Auftrag des<br />
Präsidenten zur Rettung der Welt<br />
Neben viel Blut sind Sex und nackte Haut zu sehen<br />
Machete im Auftrag des Präsidenten<br />
It’s Machete“: Mit diesem Satz meldet sich die mexikanische Legende<br />
beim amerikanischen Präsidenten. Nach knapp drei Jahren kommt<br />
„ mit „Machete Kills“ das Sequel von Tarantino-Intimus Robert<br />
Rodriguez‘ „Machete“ ins Kino. Teil eins war ein Überraschungserfolg.<br />
Weltweit spielte der Film 44 Million US Dollar ein. Laut Rodriguez fehlte<br />
aber „noch etwas. Irgendein Knaller“. Kurzerhand beschloss der Regisseur<br />
zwei Sequels anzukündigen: „Machete Kills“ und „Machete Kills Again<br />
... In Space!“ Man nahm also gleich einmal den Sequelwahn Hollywoods<br />
auf die Schaufel. Rodriguez hat bereits reichlich Erfahrungen mit exquisitem<br />
Filmtrash gesammelt. Er macht modernes Exploitation-Kino, das<br />
sich seiner Mechanismen bewusst ist und sie gegen sich selbst wendet.<br />
Trotzdem machte ein Sequel für Rodriguez nur dann Sinn, wenn es dem<br />
Stoff eine vollkommen neue Richtung geben würde. Gesagt, getan.<br />
Blutiger Wettlauf mit der Zeit<br />
Inhaltlich gibt es eine neue Story. Im Drogenkrieg verliert Machete seine<br />
große Liebe, Ex-Federal Agent Sartana Rivera. Lange Zeit für Trauer bleibt<br />
ihm jedoch nicht. Der amerikanische Präsident, verkörpert von „Two And<br />
A Half Men“-Star Charlie Sheen, hat einen Tötungsauftrag für Machete<br />
im Gegenzug für die amerikanische Staatsbürgerschaft. Sein „Opfer“<br />
ist der mexikanische Kartellboss Mendez, der eine Nuklearrakete auf<br />
Washington abfeuern will. Der Zünder der Bombe ist mit Mendez‘ Herz<br />
verbunden. 24 Stunden bleiben Machete, um die Katastrohe zu verhindern.<br />
Der Waffendealer Luther Voz scheint seine einzige Rettung zu sein.<br />
Nur er kann die Bombe entschärfen. Schon bald muss Machete jedoch<br />
erkennen, dass dieser eine weitaus größere Gefahr darstellt.<br />
ausgestattet, tötet der mexikanische Ex-Federal Agent seine Widersacher.<br />
Dabei besticht er vor allem mit seiner ausdrucksvollen Mimik. Worte sind<br />
überflüssig. Neben viel Blut sind Sex und nackte Haut zu sehen. Frauen<br />
sind keine Opfer, sondern gleich stark wie die männlichen Charaktere.<br />
Topstars so weit das Auge reicht<br />
Trotz Low Budget Produktion glänzt „Machete Kills“ mit einer Riege von<br />
Topdarstellern. Neben Hauptdarsteller Danny Trejo ist wieder Michelle<br />
Rodriguez in der Rolle seiner treuen Wegbegleiterin Luz zu sehen. Charlie<br />
Sheen legt zum ersten Mal seinen Künstlernamen ab und verwendet<br />
seinen bürgerlichen Namen Carlos Estevez. Mel Gibson spielt einen Bösewicht<br />
in Bondmanier. Und Lady Gaga gibt ihr Leinwand-Debüt. Ihr Part<br />
in „Machete Kills“ ist nicht minder schillernd als ihr Bühnenauftritt.<br />
Rodriguez zeigt in „Machete Kills“ High Speed Entertainment vom<br />
Feinsten. Der Story und den Schauspielern sind keine Grenzen gesetzt.<br />
Es gibt keine Regeln. Neben rollenden Köpfen und heißen Ladies kommt<br />
auch der schwarze Humor nicht zu kurz. Es handelt sich hier um einen<br />
erstklassigen Trashfilm. Darüber hinaus zeichnet er sich durch eine<br />
packende Story aus. Machete stellt sich als ein durchaus sympathischer<br />
Held heraus, mit dem man mitfiebert und mitleidet.<br />
Birgit Samer<br />
„Rodriguez macht Trash auf<br />
höchstem Niveau.“<br />
<strong>SUMO</strong>; UNiversum Film GMBH<br />
Geschenkkarte<br />
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*<br />
www.austrian.com<br />
Wenn’s um mein Studium geht,<br />
ist nur eine Bank meine Bank.<br />
Damit der Kopf für andere Dinge frei bleibt: das Raiffeisen<br />
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Raiffeisen Club. Nähere Infos beim BankBerater in Wien und<br />
NÖ und auf www.studierendenkonto.at<br />
Auch abseits des haarsträubenden Plots knüpft „Machete Kills“ weitgehend<br />
an Teil eins an. Mit seiner Machete und unheimlicher Überlebenskraft<br />
FOTOS<br />
* Als Kontoeröffnungsgeschenk gibt es jetzt eine Austrian Airlines Geschenkkarte im Wert von EUR 50,–.<br />
24 <strong>SUMO</strong><br />
<strong>SUMO</strong> 25
alumni-Steckbriefe<br />
NaCh deR Fh ...<br />
WAS MAcHST DU EiGENTlicH HEUTE?<br />
1<br />
2<br />
3<br />
4<br />
5<br />
6<br />
7<br />
Hast du dich schon gefragt, was dir ein Abschluss an der FH<br />
später einmal bringt? Ehemalige Absolventen packen aus,<br />
erzählen von ihren Erfahrungen und ihren Traumjobs.<br />
Was hast du an der FH gelernt, das du nie wieder gebraucht hast? Was am meisten?<br />
Wie schwer war es, einen Job zu finden (auch deinen heutigen)?<br />
Entspricht dein Job dem Traum, den du damals an der FH hattest?<br />
Wenn du dich vor fünf Jahren anrufen könntest und 30 Sekunden Zeit hättest, was würdest du sagen?<br />
Was war der beste Tipp, der dir an der FH gegeben wurde?<br />
Was war die schlimmste Joberfahrung nach der FH?<br />
Wie wichtig sind die Netzwerke aus der FH-Zeit für dich heute?<br />
BeRNhaRd<br />
meiReiTeR<br />
Alter: 32<br />
Abschlussjahr: 2006<br />
Medienmanagement<br />
TV-Research und<br />
Prognose Manager<br />
1 Nie in Anwendung gekommen sind die<br />
Systemtheorie von Luhan und Kommunikationstheorien<br />
von McQuail. Fachwissen in der<br />
Kommunikation ist wertlos, wenn es nicht zur<br />
Anwendung kommt. Bei Projektarbeiten mit<br />
Studienkollegen habe ich am meisten gelernt,<br />
was ich im Job jetzt anwende. Es ist wichtig zu<br />
verstehen, wie Teams funktionieren und welche<br />
Rolle man selbst einnimmt. Das Studium lässt<br />
Experimentieren, aber auch Fehler machen zu.<br />
Solche Erfahrungen erkauft man sich später<br />
dann recht teuer.<br />
2 Meinen ersten Job in einer Mediaagentur<br />
habe ich recht schnell über eine Bekannte<br />
bekommen, die dort damals gearbeitet hat.<br />
Ich wusste zwar nicht, was genau eine Mediaagentur<br />
ist, es hörte sich aber spannend an.<br />
Sieben Jahre später arbeite ich nun in der<br />
vierten Mediaagentur. Zwischen Nr. 3 und Nr.<br />
4 gab es eine Auszeit mit einer längeren Reise<br />
in Südostasien. Als ich auf der Suche nach<br />
etwas Neuem war, hat mir meine ehemalige<br />
Chefin die Rutsche für<br />
einen Job in Zürich<br />
gelegt. Nun bin ich dort.<br />
3 Ich wollte gleich nach<br />
dem Studium international<br />
arbeiten und nach etwa<br />
zwei Jahren Zeit und Geld<br />
für ein weiteres Studium haben. Mein erster Job<br />
war dann in Wien, wo ich zwar namhafte Kunden<br />
hatte, allerdings die gesamte Arbeit im Büro stattfand.<br />
Statt des Studiums wechselte ich Abteilung,<br />
Firma und Positionen. Das internationale Parkett<br />
betrat ich erst wirklich vor einigen Monaten. Es hat<br />
lange gedauert und entspricht in Zügen sogar auch<br />
meinen damaligen Vorstellungen.<br />
4 Folge deinem Herz und bleib dir treu. Keine<br />
Scheu vor Veränderungen.<br />
Letzter Tipp: Finger weg vom schnellen Geld<br />
mit osteuropäischen Aktienfonds.<br />
5 Authentisch bleiben. Nach einigen Präsentationsseminaren<br />
und auch Arbeitsjahren tendiert<br />
man dazu, Standardpräsentationen abzuhalten.<br />
Lege mehr Wert auf deine<br />
Person und dein Gefühl,<br />
als auf Standards.<br />
„Das Studium lässt<br />
Experimentieren, aber<br />
auch Fehler machen zu.“<br />
6 Mein vorheriger Job<br />
als ich als Teamleiter ein<br />
unterbesetztes und relativ<br />
unerfahrenes Team führen<br />
musste. Der Job zerrte an mir, sodass ich auch bald<br />
kündigte. Ich konnte aber auch in dieser schwierigen<br />
Zeit am meisten für den Beruf lernen.<br />
7 Nach dem Studium sind die Netzwerke<br />
besonders wichtig, um den ersten Job nach dem<br />
Studium zu reflektieren. Später dann ist es schön<br />
zu sehen, wie sich die Kollegen entwickelt haben.<br />
luKaS<br />
heTZeNdoRFeR<br />
Alter: 26<br />
Abschlussjahr: 2009<br />
Media- & Kommunikationsberatung<br />
Werbeplaner bei Mediacom,<br />
derzeit in Bildungskarenz<br />
(Master-Studium)<br />
1 Unterschätzt habe ich, wie wichtig EDV-<br />
Kenntnisse sind: PowerPoint, Outlook, Excel.<br />
Ein guter Umgang damit spart jeden Tag<br />
mindestens eine Stunde Arbeitszeit und ermöglicht<br />
somit eine Stunde mehr Freizeit.<br />
Da jede Erfahrung irgendwo hängen bleibt, gibt<br />
es nichts, was man nie wieder braucht.<br />
2 Es war leicht. So wie die meisten aus meinem<br />
Studiengang wurde ich auch direkt aus dem Pflichtpraktikum<br />
für eine Fixanstellung übernommen.<br />
3 Ja, absolut. Während der Studienzeit wollte ich<br />
bei MediaCom arbeiten – und so geschah es auch.<br />
4 Bitte verabschiede dich von dem Gedanken,<br />
dass eine Karriere wichtig ist, um glücklich zu sein.<br />
Vergiss Karrierepläne („Wo sehen Sie sich in fünf<br />
Jahren?“) und alles, was damit zusammenhängt.<br />
Flexibilität und „Carpe Diem“ sind viel wichtiger<br />
als die Suche nach dem nächsten Praktikum,<br />
der fünfzehnten Fremdsprache und<br />
dem siebzigsten Business-Kontakt.<br />
Genieße stattdessen dein Leben, deine Studienzeit,<br />
denn so frei wirst du nie wieder sein. Die<br />
aufregende Arbeitswelt kommt früh genug.<br />
Und: Mach ein Auslandssemester.<br />
5 Wenn dir etwas Spaß macht, tu es. Alles<br />
andere (Job, Karriere, Geld) kommt dann<br />
automatisch. Spaß steht über guten Noten,<br />
guter Bezahlung und guten Job-Perspektiven.<br />
Habe ich damals nicht geglaubt, gehört aber<br />
jetzt zu meinen wertvollsten „lessons for life“.<br />
6 Ein paar Blamagen bei wichtigen Präsentationen.<br />
Und das eine oder andere Werbemittel,<br />
das früher als geplant in Zeitungen oder auf<br />
Plakaten war und somit für viel Wirbel sorgte.<br />
7 Sehr wichtig, man sieht sich einfach immer<br />
zwei Mal im Leben. Freunde aus der Studienzeit<br />
bleiben auch später Freunde, die dir eines Tages<br />
einen Job geben, deine Kunden werden oder<br />
Eintrittskarten in die weite Welt sind. Abgesehen<br />
davon macht es immer Spaß ehemalige<br />
Studienkollegen zu treffen.<br />
NiKi<br />
FuChS<br />
Alter: 29<br />
Abschlussjahr: 2006<br />
Medienmanagement<br />
Moderatorin und<br />
Eventmanagerin<br />
1 Am wenigsten: leider wirklich alles<br />
(schmunzelt). Am meisten: Marketing und<br />
Finanzwesen/Controlling<br />
2 Nicht so schlimm. Wenn man sich durch<br />
viele Praktika durcharbeitet, ist alles möglich!<br />
3<br />
Ja!<br />
4 Pass mehr in der FH auf und feier weniger!<br />
(lacht)<br />
5<br />
Believe in your dreams.<br />
6 Keine, da mich alles immer weitergebracht<br />
hat.<br />
7 Kaum, aber es ist immer nett ehemaligen<br />
Studienkollegen über den Weg zu laufen.<br />
maX TaYloR; PRiVaT<br />
FoToS<br />
Mühlweg 57 (1 Gehminute von FH entfernt)<br />
3100 St. Pölten<br />
www.mandas.at<br />
AYUBOWAN!<br />
HERZLICH<br />
WILLKOMMEN!<br />
Matthias corvinus Straße<br />
lKH<br />
Mandas<br />
FH St.Pölten<br />
Mandas Isst Anders<br />
sri lankische und<br />
mexikanische Küche<br />
Speisen<br />
Burger, Curries, Nachos, Salate,<br />
Steaks, Tortillas, Wedges, Wraps,<br />
Tacos, Sweet Chilli Chicken,<br />
Saleem Burger, Steak Burger...<br />
Mittagsmenü<br />
von 11:00 bis 14:00 Uhr um € 6,50<br />
(für Schüler/Studenten € 5,50)<br />
Alle Speisen auch zum Mitnehmen<br />
Tel. 0699/105 43 708<br />
Download<br />
Die jeweils aktuelle Mittagskarte steht auf<br />
www.mandas.at für dich zum Download bereit.<br />
Studentenabend<br />
dienstags alle Cocktails<br />
um je € 5,–<br />
Öffnungszeiten<br />
Di. - Sa. 11:00 - 14:00 Uhr<br />
17:00 - 24:00 Uhr<br />
Sonn- und Montag Ruhetag<br />
Reservierungen<br />
Tischreservierung und Essen<br />
zum Mitnehmen unter<br />
0699 / 105 43 708<br />
26 <strong>SUMO</strong><br />
<strong>SUMO</strong> 27
geheimtipp: underground<br />
auSSeN haRT,<br />
iNNeN ZaRT<br />
Das Underground gilt als Geheimtipp<br />
des St. Pöltner Nachtlebens.Wir haben<br />
uns in die Höhle des löwen begeben<br />
und den Besitzer interviewt.<br />
Es ist 21.00 Uhr als wir das Underground in der St. Pöltner Josefstraße<br />
betreten. Wir hatten von der „Metal-Bar“ schon einiges<br />
gehört und waren auf harte Musik eingestellt. Doch alles kam<br />
anders: Eine bunt bemalte Decke und mit CDs und Postern geschmückte<br />
Wände überraschten uns. Die Bar wurde auch nicht wie erwartet von<br />
Cannibal Corpse oder Black Sabbath beschallt. Vielmehr schickte man<br />
uns auf eine Reise in die 60ies. Feinster gitarrenlastiger Blues von B.B.<br />
King war zu hören.<br />
Wir haben den sympathischen Besitzer gebeten, uns mehr über das<br />
Underground zu erzählen<br />
<strong>SUMO</strong>: Guten Tag herr Göbel!<br />
WAlTer GÖBel: In meiner Bar siezt mich keiner! Ich bin der Walter<br />
(lacht).<br />
Für viele Jugendliche ist das Underground ein Fixpunkt des St. Pöltner<br />
nachtlebens. Warum hast du diesen Standort gewählt?<br />
WAlTer: Das Underground ist nicht nur für Jugendliche. Die Hauptkundschaft<br />
ist zwischen 18 und 40 Jahre alt. Der Standort selbst ist reiner<br />
die wichtigsten Facts zum underground<br />
adresse:<br />
Josefstraße 1, 3100 St. Pölten<br />
Öffnungszeiten:<br />
Di-Sa: 19:00 – Open End<br />
Selbstgemachte Specials:<br />
chili-Vodka,<br />
chili-leberkässemmel<br />
goodies:<br />
Dart, Tischfußball<br />
Preisliste:<br />
Bier Krügerl 3,50€<br />
cola Whiskey 3,80€<br />
Kurze Mischungen 2,50€<br />
chili-Vodka 2,50€<br />
chili-leberkässemmel 2,00€<br />
Met: 1/8 2,70€<br />
Met Flasche 15,00€<br />
Zufall, früher hatte ich ein Underground in Melk. Das Hotel, in dem sich<br />
der Keller befunden hat, ging jedoch in Konkurs. Ich war überzeugt mit<br />
dem Underground in St. Pölten eine Nische zu füllen, fern von Hitparadenmusik.<br />
Musiktradition ist mir sehr wichtig.<br />
Wie lange gibt es das Underground schon und wie erhält man so eine<br />
Bar am leben?<br />
WAlTer: Das Underground wurde im April 13 Jahre alt. Eine Bar wie diese<br />
zu erhalten, ist ein Kampf. Es erfordert viel Arbeitseinsatz und Idealismus.<br />
Man muss authentisch bleiben. Die Gäste wissen Ehrlichkeit zu schätzen.<br />
Wodurch zeichnet sich das Underground aus und was unterscheidet<br />
diese Bar von anderen?<br />
WAlTer: Das Underground hat ein sehr familiäres Flair, ein breit<br />
gefächertes Angebot an Musik und eine persönliche Betreuung, sowohl<br />
musikalisch als auch trink-technisch. Es ist dunkler, lauter und schärfer<br />
als andere Lokalitäten St. Pöltens. Mehr wird nicht verraten, herkommen<br />
und sich selbst ein Bild davon machen ist die Devise.<br />
Welche Musik hörst du persönlich gerne?<br />
WAlTer: Je nach Befindlichkeit, von zart bis hart, von Jazz und Blues bis<br />
hin zu Metal ist alles dabei. Ich habe früher selbst aufgelegt, zum Metal bin<br />
ich erst später gekommen. Das war eigentlich die letzte Sparte, in die ich<br />
eingestiegen bin. Da geht nämlich die Post ab. (lacht)<br />
Und wen würdest du gerne hier auftreten lassen?<br />
WAlTer: Einer meiner Lieblingsgitarristen ist Joe Bonnamassa, der ist<br />
aber leider nicht erschwinglich.<br />
hat sich das Publikum in den letzten Jahren verändert?<br />
WAlTer: Unsere Gäste wechseln alle zwei bis drei Jahre. Schüler und<br />
BeRNhaRd gRieSSleR<br />
FoToS<br />
Studenten werden mit ihrer Ausbildung fertig, ziehen weg oder heiraten.<br />
Dann kommt wieder ein neuer Schwall an Kundschaft. Natürlich gibt es<br />
auch einige Stammgäste.<br />
Welches kulinarische Angebot habt ihr und was wird am meisten<br />
verkauft?<br />
WAlTer: Bier wird am meisten verkauft. Wir haben aber auch unsere<br />
besonders scharfen Hausspezialitäten, wie unsere Chili-Leberkässemmel<br />
und den hausgemachten Chili-Vodka.<br />
du scheinst ein gestandener Mann zu sein. Bist du so hart wie du<br />
aussiehst oder gibt es einen weichen Kern?<br />
WAlTer: (lacht) Wie gesagt, von zart bis hart ist alles drin. Ich bin ein<br />
Teddybär mit Handschlagqualitäten.<br />
Was willst du den leuten, die das Underground für eine reine Metal-<br />
Bar halten, mitteilen?<br />
WAlTer: Das Underground spielt Musik fern von kommerziellen<br />
Hitparaden. Wir haben auch Liveauftritte und Jamsessions. Jeden<br />
Donnerstag ist das Underground frei von Metal. Von Jazz bis Klassik<br />
wird alles gespielt, was gefällt und zur Stimmung passt.<br />
cHRiSTOPH RAUcHBERGER<br />
„Wer spätnachts an dieser<br />
Bar vorbeischlendert, muss die<br />
Eingangstür öffnen und erlebt einen<br />
dieser Abende, von denen man<br />
später seinen Freunden berichtet.“<br />
NiNA lUDiK<br />
BOARDS<br />
BAGS<br />
LEASHES<br />
FINS<br />
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Fragen rund ums Surfen, zu Surfprodukten,<br />
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28 <strong>SUMO</strong><br />
<strong>SUMO</strong> 29
diY: glow Jar<br />
Kolumne: Zugbeobachtungen
Fotowettbewerb: gewinner<br />
TRaNSPoRT<br />
Medieninhaberin/herausgeberin:<br />
Fachhochschule St. Pölten, Matthias Corvinus-<br />
Straße 15, A-3100 St. Pölten.<br />
E-Mail: office@fh-stpoelten.ac.at,<br />
Tel.: 02742/313 228<br />
Geschäftsführung:<br />
Dr. Maria Gabriela Ondrejkovics-Fernandes,<br />
DI Gernot Kohl, MSc<br />
Ausbildungsmedium <strong>SUMO</strong><br />
Bei uns fallen Medien und Kommunikation<br />
ins Gewicht<br />
Studentische Geschäftsführung:<br />
Bernhard Kasberger<br />
office@sumomag.at<br />
Studentische redaktionsleitung:<br />
Doris Lumesberger<br />
redaktion@sumomag.at<br />
impressum<br />
Stellvertretende redaktionsleitung:<br />
Nicole Krischker<br />
redaktion:<br />
Jana Auer, Anna Blasinger, Larissa Boxberg, Robert<br />
Boisits, Stefanie Glatz, Mathias Hadwiger,<br />
Daniel Handl, Emil Höher, Niklas Kuhagen,<br />
Wenzel Lovrek, Nina Ludik, Sarah Matura, Julia<br />
Neuhold, Christoph Rauchberger, Birgit Samer,<br />
Alexander Schroeder, Christina Slomka, Aileen<br />
Stickelbrucks, Laura Zwerger<br />
Bildredaktionsleitung:<br />
Fabio Faber<br />
bildredaktion@sumomag.at<br />
Produktionsleitung:<br />
Roman Palman<br />
produktion@sumomag.at<br />
Produktionsteam:<br />
Philippe Castaing, Sandra Forstner, Matthias<br />
Harreither, Nicole Huber, Constanze Keller,<br />
Sarah Liebhart, Lena Mayer, Schascha Qiu,<br />
Kerstin Stiegler, Daniel Teubenbacher<br />
Kommunikation:<br />
Annalena Goldnagl, Verena Müllner, Nadine<br />
Palmetshofer<br />
kommunikation@sumomag.at<br />
leitung Anzeigenservice:<br />
Bernhard Kasberger<br />
anzeigen@sumomag.at<br />
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vertrieb@sumomag.at<br />
Online-Magazin: www.<strong>SUMO</strong>mag.at<br />
Fachliche Gesamtleitung:<br />
Peter Hofbauer, MA<br />
Pakistanische Kinder in ihrem Transportmittel<br />
redaktionelle leitung:<br />
Stefan Niederwieser<br />
weitere Workshopleitungen:<br />
Martina Bräuner, Diethold Schaar<br />
Dwin Mardigian studiert Medientechnik und war für ein Filmprojekt in Pakistan.<br />
Dort sind ihm Kinder begegnet, die sich völlig anders fortbewegen als er es zu tun<br />
pflegt. Mit seinem Foto hat er die <strong>SUMO</strong>-Jury überzeugt. Herzliche Gratulation<br />
zum Sieg!<br />
Mach mit beim nächsten Fotowettbewerb und schick uns dein Foto zum Thema<br />
„Grenzen“ an bildredaktion@sumomag.at.<br />
Einsendeschluss ist der 25.2.2014.<br />
Bankverbindung: Sparkasse St. Pölten, BLZ:<br />
20256, Kontonummer: 00700002579<br />
erscheinungsweise: 3 Ausgaben pro Jahr<br />
erscheinungsort: Verlagspostamt: 3100 St. Pölten<br />
Druckproduktion: NGL mediamondial,<br />
Helmut Greis, Wilhelmsburgerstraße 23,<br />
3151 St. Georgen-Ochsenburg<br />
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unbedingt die Meinung der Herausgeberin wieder.<br />
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GmbH, Matthias Corvinus-Straße 15,<br />
A-3100 St. Pölten.<br />
32 <strong>SUMO</strong><br />
<strong>SUMO</strong> 33
Die FH St. Pölten lädt zur märchenhaften Ballnacht<br />
17. Jänner 2014<br />
Ort: FH St. Pölten<br />
Einlass: 20 Uhr<br />
Beginn: 21 Uhr<br />
Musik:<br />
Pepe Allstar Band<br />
Pavel Pipovic<br />
_ray<br />
Bono Goldbaum<br />
Just Phil<br />
Schätzspiel<br />
Tombola<br />
Wedding Chapel<br />
Kartenpreis: VVK: € 17,-| AK: € 19,- | Ermäßigt*: VVK € 14,- | AK: € 16,- (*StudentenInnen, Zivil- u. Präsenzdiener, SchülerInnen)<br />
Karten erhältlich im Campus Service Center der FH und in der Buchhandlung Schubert<br />
Mehr Infos unter ball.fhstp.ac.at