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elaphe 2019-6

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Titelthema: Doppelschleichen

TitelthemaTitelthemaDie

TitelthemaTitelthemaDie NordafrikanischeSchachbrettwühle,Trogonophis wiegmanni– Erkenntnisse zurLebensweise in der Natur, zurHaltung und Nachzucht imTerrarium sowie Neuigkeitenzur TaxonomieSie mögen nur wie Regenwürmer aussehen, aber sie haben es faustdick hinter den Zähnen. Schachbrettwühlenbeeindruckten schon ihren Erstbeschreiber mit ihrem Nagerpotenzial. Sie gehören zu den wenigenDoppelschleichen, zu denen bereits ausführlichere Erfahrungen in der Haltung und Nachzucht imTerrarium vorliegen.von Christian Langner und Matthias GoetzObwohl über die Nachzucht der Schachbrettwühleschon an anderer Stelle (Goetz 2005) ausführlichberichtet wurde, möchten wir die damals aufgeführtenErkenntnisse nebst Ergänzungen des Erstautors an dieserStelle erneut wiedergeben. Zum einen ist auch demErstautor zwischenzeitlich die Nachzucht geglückt, zumanderen möchten wir hier die Daten einer größerenLeserschaft zugänglich machen – bleibendoch nach wie vor Erkenntnisse zur Lebensweise und Fortpflanzungsbiologievon Doppelschleichen sowie Berichtezur Haltung oder gar Nachzucht im Terrarium die großeAusnahme.Die Gattung Trogonophis ist bislang lediglich mit der ArtTrogonophis wiegmanni Kaup, 1830 vertreten, die nebender Nominatform die Unterart T. w. elegans (Gervais,1835) aufweist.Trogonophis wiegmanni elegans beimVertilgen eines Mehlwurms im TerrariumFoto Ch. LangnerTrächtiges Weibchen der Schachbrettwühle Trogonophis wiegmanni elegans Foto: Ch. LangnerBevorstehende taxonomische ÄnderungenNeuere molekulargenetische Untersuchungen mittelsmitochondrialer und Kern-DNA zeigen auf, dass sich innerhalbdes Verbreitungsgebietes von T. wiegmanni dreideutlich unterscheidbare Verwandtschaftslinien abgrenzenlassen. Neben den beiden schon bekannten Unterartenzeigte sich, dass innerhalb des Verbreitungsgebietes derNominatform eine dritte Form vorkommt. Im westlichstenAreal von T. wiegmanni wiegmanni im Osten von Marokkohaben wir es mit einer Linie zu tun, die sich deutlichOptisch unterscheiden sichdie beiden bereits bekanntenUnterarten deutlichvon den Tieren der weiter östlich in Algerien und Tunesienvorkommenden Populationen unterscheiden (Martin et al.2017). Für die nahe Zukunft ist deshalb zu erwarten, dassneben den in den Artrang zu erhebenden beiden Unterarteneine dritte Art beschrieben wird.Allein optisch unterscheiden sich zumindest die beidenbereits bekannten Unterarten deutlich. Die im WestenMarokkos verbreitete Unterart T. w. elegans ist sehr kontrastreichgefärbt. Schwarze bzw. dunkelbraune Fleckensind schachbrettartig auf hellgrauem Untergrund verteilt.Der oft schwarze Kopf setzt sich farblich meist deutlichvom Rest des Körpers ab. Die Westliche Schachbrettwühleist von der Nordspitze Marokkos entlang der Atlantikküstebis Fort Bou Jerif im Süden verbreitet. Nach Osten erstrecktsich das Verbreitungsgebiet entlang der Mittelmeerküstebis etwa El Jebha. Im Inland reicht die Verbreitung an dieGebirgszüge von Hohem und Mittlerem Atlas heran, imSüden auch an den Antiatlas. Die bislang noch zur Nominatformgerechnete dritte Form ist in Marokko östlich vonEl Jebha, entlang der Mittelemeerküste und östlich vonRiffgebirge und Mittlerem Atlas verbreitet.Die eigentlichen T. w. wiegmanni sind deutlich weiter östlichin Algerien und Tunesien zu finden. Beide bis datonoch unter der Nominatform vereinigten Formen sind erheblichweniger kontrastreich gefärbt. Diese Wühlen weisenauf hellbraunem bis gelblichem Grund eine deutlichblassere, verwaschen wirkende, beigebraune Schachbrettzeichnungauf. Auch setzt sich der Kopf farblich kaum vomRest des Körpers ab.Spitzer Schwanz und spitze ZähneDie im Vergleich zu den ebenfalls im Verbreitungsgebietvorkommenden Arten der Gattung Blanus deutlich untersetzterund stämmiger wirkenden Schachbrettwühlen erreicheneine Maximallänge von etwa 25 cm. Der Kopf setztsich nicht vom Hals ab, und das unterständige Maul ist mitvielen spitzen Zähnen bestückt. Der kurze, konisch spitz3233

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