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Titelthema: Dachschildkröten

PanoramaDie meisten

PanoramaDie meisten Besucher kommen für die ikonische Megafauna in den KrügerStrukturen, wie dieser durch einen Elefanten umgebogene und verbrannteBaum, bieten wertvolle Rückzugsmöglichkeiten für ReptilienDie ersten Schrittein AfrikaDer Campus der Skukuza-Science-Leadership-Initiative(SSLI), unsereUnterkunft für die kommendenTage, befindet sich in der Nähe desHaupttouristencamps des Parks: Skukuza.Es ist eine kleine Anlage miteinigen Hütten und Häusern sowieeinem Campus mit Bibliothek undLabor. Von einem elektrischen Zaunumgeben, hat man hier das Gefühl,mitten im afrikanischen Busch zusein. Und wie sich herausstellen würde,musste man die Grenzen desCamps auch nicht verlassen, um somanch interessantes Tier zu beobachten.Der Anreisetag ging jedoch damit zuEnde, dass alle müde in die Bettenfallen wollten. Das erste Reptil derReise, ein Afrikanischer Hausgecko(Hemidactylus mabouia), tat mir dahereinen Gefallen, als er ganz öffentlichan der Außenseite des Badezimmerfenstersnach Insekten jagte. Ein weitererVertreter der Art hatte es sich ineinem der Nachbarzimmer unsererUnterkunft gemütlich gemacht, undda die menschlichen Bewohner nichtüberzeugt von der Idee waren, ihr Zimmermit dem kleinen Gecko zu teilen,wurde dieser kurzerhand gefangenund vor die Tür gesetzt. Das rebellischekleine Tierchen ließ sich davonaber nicht abhalten, die kommendenNächte wieder in „sein“ Zimmer zurückzukehren.Der nächste Tag begann morgens sehrfrüh. Wie sich herausstellte, hattendie Nacht mit einer Außentemperaturvon über 25 °C und unsere eifrigeKlimaanlage, die das Zimmer auf fastwinterliche 18 °C kühlte, ihre Spurenhinterlassen. Die heiß herbeigesehnteerste Feldbegehung würde also mitSchnupfen und einer stetig laufendenNase erfolgen. Nach einem sehr gutenFrühstück ging es dann auf dem Deckzweier typischer Safari-Geländewagenendlich los ins Feld.Die Fahrten im Nationalpark sind etwasganz Besonderes. So sahen wir aufdem Weg zu unserem ersten Stopp entlangder Straße bereits viele klassischeElemente der afrikanischen Tierwelt.Von Zebra und Giraffe bis Büffel undElefant war vieles dabei. Nur warenwir mit Botanikern unterwegs, und sowurde uns gleich zu Anfang gesagt,man würde hier nur für Katzen undSchuppentiere halten. Ganz so eng hatman es dann zum Glück doch nichtgesehen, aber die des Öfteren am Straßenrandzu sehenden Pantherschildkröten(Stigmochelys pardalis) wurdenleider, trotz meiner inneren Proteste,immer links liegen gelassen.Um einen ersten Einblick in dasÖkosystem vor Ort zu erhalten, warfür den ersten Feldtag eine Exkursionins weitere Umland von Skukuzageplant. Die ersten Schritte aus demAuto heraus und in den Busch hineinwaren ein ganz besonderes Gefühl.46

PanoramaEine typische Savannenvegetation des südlichen KrügersAn diesem Punkt ist für die meisten Touristen eigentlichSchluss, da das Verlassen der Autos nur an wenigen Stellengestattet beziehungsweise nur eingeschränkt über „walkingsafaris“ möglich ist.Im Gelände angekommen, begingen wir zum ersten Maleine sogenannte Catena-Sequenz. Auch wenn die Landschaftdes südlichen Krügers auf den ersten Blick recht flachaussieht, gibt es doch subtile Höhenunterschiede. Bei Regenhaben diese leichten Höhenunterschiede zur Folge, dassLehmpartikel und Nährstoffe aus den höheren Bereichen mitdem Wasser in die niedriger gelegenen Bereiche transportiertwerden. So ergibt sich entlang eines Hanges, einer Catena, einGradient an Nährstoff- und Wasserverfügbarkeit (Venter etal. 2003). Im oberen Bereich ist der Boden sehr sandig, ehernährstoffarm und trocken. Am Fuße der Catena ist der Bodenjedoch lehmiger und feuchter. Während der Regenzeit bildensich hier oft kleine periodische Gewässer. Die unterschiedlichenBodenfaktoren haben wiederum starken Einfluss aufdie Artenzusammensetzung der Pflanzenwelt. Innerhalb derSavannenlandschaft existieren daher nicht nur Gebiete mitunterschiedlicher Vegetationsdeckung, sondern eben auchStellen, deren Böden sich bezogen auf Wassergehalt und Grabfähigkeitstark voneinander unterscheiden. Daraus ergebensich, nur wenige Dutzend Meter voneinander entfernt, verschiedeneMikrohabitate, wasbei Recherchen zu Lebensraumbedingungenvon Terrarientierenzu bedenken ist.Während unserer Begehungdes Hangs hielt ich entlangvon Totholz Ausschaunach Reptilien. Da wirleider nicht zum „Herpen“dort waren, liefen wiran den meisten Tagen rechtzügig und ohne viel Raum für eine gründlicheAbsuche des Geländes. Hier lies ich esmir aber nicht nehmen, die Totholzhaufendoch einmal gründlicher zu untersuchen. Wersucht, der findet bekanntlich auch, und so konnteich im mittleren Bereich der Catena dann einenBlick auf die erste Schlange der Reise werfen. Dergestreifte Shaapsteker (Psammophylax tritaeniatus),benannt nach dem Irrglauben Afrikaans sprechenderFarmer, die Art wäre für den plötzlichen Tod vonBei Nacht sind die Afrikanischen Hausgeckos (Hemidactylusmabouia) überall im Camp zu beobachten47

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