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cav - Prozesstechnik für die Chemieindustrie 02.2018

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cav FOKUS MSR-TECHNIK, PROZESSAUTOMATISIERUNG Industrie 4.0 – jetzt geht es an die Umsetzung Die Chancen der Digitalisierung nutzen Mit seinem Digital-Enterprise-Portfolio hat Siemens die technischen Vorausset - zungen für Industrie 4.0 geschaffen. Wie weit das Unternehmen schon gediehen ist, zeigte das breite Ausstellungsprogramm auf der SPS IPC Drives 2017. Um der Digitalisierung in den mittelständischen Unternehmen jedoch zum Durchbruch zu verhelfen, bedürfe es weit mehr als nur der Technik, erläuterte Klaus Helmrich, Mitglied des Vorstands, anlässlich der Siemens-Pressekonferenz in Nürnberg. Bilder: Siemens Klaus Helmrich, Mitglied des Vorstands der Siemens AG, auf der Siemens-Pressekonferenz der SPS IPC Drives 2017 Wie Helmrich betonte, lassen sich die zunehmenden Anforderungen der Konsumenten nach individuellen, hochwertigen Produkten zu günstigen Preisen nur mithilfe der Digitalisierung bewältigen. Die neuen Möglichkeiten, Produkte zu entwerfen, Produktionsprozesse zu vereinfachen und die Leistung eines Produkts zu optimieren sind dabei von unschätzbarem Wert. Mit seinem Digital-Enterprise-Portfolio hat Siemens dafür die technischen Voraussetzungen geschaffen. Die Umsetzung in die industrielle Praxis stottert jedoch noch. Bisher zählt laut einer Analyse des Handelsblatt Research Institutes nur ein Fünftel des deutschen Mittelstands zu den digitalen Pionieren. Helmrich glaubt dennoch nicht an den Mythos der Digitalisierungsverweigerung des deutschen Mittelstands. Er glaubt vielmehr, dass die meisten Unternehmen noch den richtigen Weg suchen und hält es für entscheidend, dass Mittelstand und Großunternehmen diesen Weg gemeinsam finden. „Für die erfolgreiche Umsetzung von Industrie 4.0 braucht es jetzt ein erweitertes Modell der respektvollen, partnerschaftlichen Zusammenarbeit: Großunternehmen liefern Plattformen und Komponenten, mittelständische Unternehmen entwickeln darauf eigene Lösungen und Geschäftsmodelle und die Endkunden integrieren diese in ihre digitale Wertschöpfungskette“, erklärte er. Auf der Messe zeigte Siemens hierzu zahl- 30 cav 02-2018

Mit Version 15 erweitert Siemens sein Engineering-Framework TIA Portal um praxisnahe Digitalisierungsfunktionen zur Verkürzung der Engineeringzeiten. Der Schwerpunkt der Neuerungen liegt auf erweiterten Applikationsmöglichkeiten, Ausbau des Digitalisierungsportfolios sowie Standardisierung und höherer Engineering-Effizienz. Bei der neuen Generation der Simotics-SD- Motoren kommt das IoT-Antriebskonzept Simotics IQ für höhere Verfügbarkeit und Produktivität zum Einsatz reiche Innovationen für kürzere Markteinführungszeiten sowie eine höhere Flexibilität, Effizienz und Qualität in der Fertigungsund Prozessindustrie. Sie reichen von Ver - sion 15 des Engineering Frameworks TIA Portal über Simotics IQ, das IoT-Konzept für Motoren, bis hin zur Version 3.0 des offenen cloud-basierten IoT-Betriebssystems MindSphere. Darüber hinaus bietet das Unternehmen auch Finanzierungsservices wie „pay-per-use“-Modelle, die insbesondere mittelständischen Unternehmen die Umsetzung digitaler Lösungen erleichtern. Mindsphere 3.0 auf AWS Mit Version 3.0 ist das cloud-basierte IoT- Betriebssystem Mindsphere ist erstmals auf Amazon Web Services (AWS) verfügbar. Mindsphere 3.0 verbindet damit die globale Skalierbarkeit des umfassenden Automatisierungs-Portfolios von Siemens mit AWS, dem führenden Anbieter von Cloud Services. Version 3.0 bietet eine leistungsfähigere Entwicklungsumgebung mit offener Programmier-Schnittstelle (API/Application Programming Interface) sowie zusätzliche Analysefunktionen und eine erweiterte Konnektivität. Dadurch ermöglicht das IoT- Betriebssystem die schnelle Entwicklung robuster IoT-Lösungen. TIA-Portal mit mehr Funktionen Zu den Weiterentwicklungen gehörte zudem die Version 15 des Engineering-Framework TIA Portal (Totally Integrated Automation). Schwerpunkt sind zusätzliche praxisnahe Digitalisierungsfunktionen zur Verkürzung der Engineeringzeiten. Dazu gehören unter anderem die Integration von Handlingsfunktionen sowie die Anbindung und Programmierung von Robotern. Mit Einbindung der Sinamics S120- und weiterer Antriebsfamilien lässt sich nun die gesamte Siemens-Antriebstechnik durchgängig im TIA-Portal konfigurieren, in Betrieb setzen und diagnostizieren. Hinzu kam auch ein Assistent-geführter Safety-Abnahmetest für die Sinamics G-Antriebsfamilie. Im Zusammenspiel mit CPUs für die Ad - vanced Controller Simatic S7–1500 lassen sich auch Handlingsfunktionen mit 2D- bis 4D-Kinematiken einfach und effizient programmieren, simulieren und in Betrieb setzen – zum Beispiel kartesische Portale, Rollenpicker, Scara-Roboter und Deltapicker. Im TIA Portal V15 sind auch Roboter-Funktionen verfügbar. Dazu haben Roboter-Hersteller wie Kuka und Yaskawa bereits Baustein- Bibliotheken für die Programmierung von Robotern im TIA Portal bereitgestellt. Simotics IQ macht Motoren IoT-fähig Mit dem IoT-fähigen Antriebskonzept Simotics IQ werden die Smotics-SD-Niederspannungsmotoren mit einer kompakten Sensorik-Bos ausgestattet, die wichtige Betriebsund Zustandsparameter erfasst und per Wi- Fi in dei Cloud überträgt. Diese Betriebsdaten lassen sich mit der Simotics-IQ-Mindapp auf der Mindsphere speichern und analaxieren. Die Simotics-IQ-Mindapp liefert auf Basis dieser Daten wertvolle Analyseergebnisse und gibt beispielsweise Handlungsempfehlungen, um Wartungsaktivitäten rechtzeitig zu planen und zu reagieren, bevor es zu einem Anlagenstillstand kommt. Durch die gewonnene Transparenz steigt die Effizienz und erhöht sich die Produktivität. Simotics IQ kommt erstmals bei der neuen Generation der Simotics-SD-Motoren zum Einsatz. Finanzierung als Service Welche Produktivitätsgewinne durch Digitalisierung möglich sind, zeigt die Studie „The Digitalization Productivity Bonus: Sector Insights“ der Siemens Financial Services (SFS). Demnach können Hersteller durch die Automatisierung und Digitalisierung ihrer Produktionssysteme, und die damit verbundene Verbesserung der Fertigungsproduktivität, eine jährliche Produktivitätssteigerung durch Senkung der Fertigungskosten anteilig zum Gesamtumsatz von bis zu 9,8 % erreichen. Unternehmen können die frei werdende Liquidität unter anderen nutzen, um in neue Technologie zu investieren beziehungsweise diese auch sukzessive zu finanzieren. SFS bietet auch passende pay-per-use-Modelle und Finanzierungen für Softwarelösungen an. www.prozesstechnik-online.de Suchwort: cav0218siemens ANGELIKA STOLL Redakteurin cav 02-2018 31

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