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KEM Konstruktion 12.2017

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Trendthemen: Schaltschranktechnik, Digitalisierung; Messe Formnext 2017, Messe Euroguss 2017; KEM Porträt: Ralf Dietrich, Mitglied der Geschäftsleitung bei E-T-A; KEM Perspektiven: Schaltschränke als konstruktives Element

MAGAZIN PORTRÄT

MAGAZIN PORTRÄT PORTRÄT E-T-A ist Spezialist für Geräteschutzschalter, Sicherungsautomaten und Stromversorgungen Innovation und tieferes Verständnis E-T-A entwickelt und fertigt ein breites Programm von Geräten für den Überstrom- und Kurzschluss- Schutz. Die Lösungen des Unternehmens reichen vom thermischen Schutzschalter bis zu komplexen Stromverteilern und kommen in allen denkbaren Branchen zum Einsatz. Wie sich das Unternehmen den Herausforderungen der Digitalisierung stellt und welche Trends außerdem in der Technik zu beachten sind, erläutert Ralf Dietrich, Mitglied der Geschäftsleitung und Leiter Produkt- und Marktentwicklung im Unternehmen in Altdorf. Interview: Andreas Gees, stv. Chefredakteur KEM Konstruktion Bild: E-T-A KEM Konstruktion: Herr Dietrich, das Thema ‚Digitalisierung‘ wird sicher auch bei E-T-A intensiv diskutiert. Welche Bedeutung hat es für Ihr Unternehmen? Dietrich: Die Digitalisierung beschäftigt uns bei E-T-A in zweierlei Hinsicht. Einerseits betrifft sie unsere Prozesse und Produktionsanlagen. Wir führen zurzeit umfangreiche Erneuerungen in der Produktion durch und bauen eine vollautomatische Linie auf, auf der wir zukünftig eines unserer neuen Produkte für den Automobilbereich hoch automatisiert fertigen. Geplant ist eine Schnittstelle zum ERP-System, die es ermöglicht, auf die Informationen aus der Pro- „Aus den Mikrocontrollern in den elektronischen Überstromschutz-Geräten können wir Informationen gewinnen, die schließlich zur Optimierung der Prozesse beim Kunden dienen können.“ Ralf Dietrich, Mitglied der Geschäftsleitung und Leiter Produkt- und Marktentwicklung bei E-T-A duktion mit mobilen Geräten zuzugreifen. Hinzu kommt, dass auch unsere Produkte intelligenter werden. Aus den Mikrocontrollern der elektronischen Überstromschutz- Geräte können wir Informationen gewinnen, die zur Optimierung der Prozesse beim Kunden dienen können. KEM Konstruktion: Viele Unternehmen im Mittelstand sehen in der Digitalisierung vor allem eine Möglichkeit, die Effizienz in der Produktion zu steigern, anderen Unternehmen geht der Ansatz nicht weit genug, sie vermissen Ideen wie eine vollständig autonome Produktion. Worin liegen die Vorteile der Digitalisierung? Dietrich: Die Digitalisierung hilft dabei, ein tieferes Prozessverständnis zu bekommen und auch Mikro-Störungen herauszufinden. Wir haben uns schon vor einiger Zeit auch Gedanken gemacht, wie wir neue Geschäftsmodelle realisieren und welchen Nutzen wir aus den Daten unserer Produkte ziehen können. Für unsere Überstromschutz- Lösungen werden wir zukünftig Analysetools entwickeln, die dem Kunden dabei helfen, seine Prozesse besser zu verstehen und zu optimieren. Condition Monitoring und Predictive Maintenance können so einen bedeutenden Mehrwert bieten. Wir messen mit unseren elektronischen Schutzschaltern Strom und Spannung direkt vor Ort. Diese Daten lassen sich über digitale Schnittstellen mit einer übergeordneten Steuerung verbinden. Steigt die Stromaufnahme in einem Pfad, dann kündigt sich ein Fehler an, auf den frühzeitig reagiert werden kann. Je besser wir verstehen, welche Lasten beim Kunden abgesichert werden und wie sie sich über die Zeit verhalten, umso einfacher lassen sich daraus Informationen sowie Prognosen ableiten. KEM Konstruktion: Welche Funktion hat bei all den Überlegungen die Cloud? Dietrich: Wir haben schon vor einem Jahr gezeigt, wie unsere Schutzschalter über die Cloud ferngesteuert werden können. Beim Auslösen aufgrund eines Defekts oder Kurzschlusses haben wir innerhalb kürzester Zeit eine Nachricht auf ein Mobilgerät bekommen. Die Cloud wird nach unserer Ansicht zukünftig eine besondere Rolle spielen. Denn während die Steuerung einer Anlage über den Echtzeitbus erfolgt, muss die wachsende Menge an Sensorund Messdaten aus dem Prozess, die für den Steuerungsprozess nicht relevant sind, an anderer Stelle verfügbar sein. Der Ansatz von Big-Data besteht darin, Daten über einen längeren Zeitraum auszuwerten. Oft ist es erforderlich, auch weit zurück liegende Ereignisse in die Analysen einzubeziehen. Für diesen Aufwand an Datenerfassung und -speicherung ist eine Maschinensteuerung nicht ausgelegt. Wir sehen solche Cloud-Modelle und den Analytics- Ansatz deshalb auch für uns als hochinteressante Lösung. KEM Konstruktion: Welchen Einfluss hat der Megatrend Industrie 4.0 auf die Weiterentwicklung Ihrer 14 K|E|M Konstruktion 12 2017

PORTRÄT PORTRÄT PORTRÄT MAGAZIN Ralf Dietrich, Mitglied der Geschäftsleitung und Leiter Produkt- und Marktentwicklung im Unternehmen in Altdorf Bild: E-T-A K|E|M Konstruktion 12 2017 15

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