LÄSSIG UND INNOVATIV: SO MACHT NACHHALTIGKEIT FREUDE Dass wir nachhaltiger wirtschaften, auch landwirtschaften müssen, ist unstrittig. Über das Wie gibt es schon mehr Streit. Die einen setzen auf Gentechnik, Mikrobeneiweiss und höhere Effizienz, andere wollen uns zu allererst den Fleischgenuss vermiesen. Doch keiner lässt sich gerne vorschreiben, was ihm zu schmecken hat, und moralinsaure Verzichtsszenarien werden die Welt nicht retten. Mit einem einfachen «Zurück zur Natur» ist es ebenfalls nicht getan. Auch Biobetriebe benötigen ein cleveres und fachlich ausgezeichnetes Management. Wie so etwas aussehen kann, zeigen Uwe Wüst und Dirk Appel auf einem im Nordosten Baden- Württembergs gelegenen Demeter-Hof. Doch dies ist kein «normaler» Hof, hier wird komplett anders gedacht, gehandelt, gebastelt, geackert und gemacht. Der Besucher fühlt sich in eine andere Welt versetzt: kein Stress, keine Hektik, keine Ställe, keine umgeknickten Getreidehalme. Die Tiere sind ganzjährig draussen und die Äcker werden weder gepflügt noch gedüngt. Das ist günstig fürs Klima, denn brachliegende und gepflügte Böden geben Unmengen an Treibhausgasen ab. Die Ausscheidungen der Tiere bezeichnen Wüst und Appel dagegen als «kleinen Furz». Allein das müsste umgehend zu einer Revolution im Ackerbau führen. 10
Auch ohne Dünger ermüden Wüsts Äcker nicht, es wachsen seltene Pflanzen und alte Arten auf den von ihm stets mit Hingabe beobachteten Böden. Beständig tüftelt er an neuen Maschinen und am Saatgut, sucht passende Abnehmer für seine qualitativ hochwertigen Produkte, Appel begleitet und berät ihn wissenschaftlich. Die Erfolge geben dem anfangs etwas schräg anmutenden Projekt recht: Wir sehen hier keine alternativen Sektierer, sondern Originale mit eigenem Kopf, Ideen und Durchhaltevermögen, die – und das ist besonders erfreulich – hochwertige, schmackhafte Lebensmittel erzeugen. Diese einzigartige Kombination aus Traditionsbewusstsein und Innovationsfreunde, aus Lässigkeit und konsequentem Denken und Handeln hat mich gleich fasziniert. Und ich muss zugeben, dass auch ein wenig Schadenfreude aufkam gegenüber jenen, die stets nur unken und zweifeln: Als ich erfuhr, dass auf den Äckern zwar jede Pflanze «nur» um die 50 Prozent der konventionellen Erträge einbringt, dass durch die Mischkultur auf einem Acker jedoch drei Ernten gleichzeitig wachsen. Im zweiten Bodenschutzbericht der Bundesregierung steht, dass weltweit bereits die Hälfte aller Kulturböden geschädigt ist. Die Herausforderungen, vor denen die Menschheit steht, sind gewaltig. Um sie zu bewältigen, brauchen wir clevere Ideen, technische Innovationen, gesunde Böden, Pflanzen und Tiere, weltweit kooperierende Top-Wissenschaftler und Landwirte, mehr Produktivität, Fantasie und Zuversicht. Wir brauchen mehr Wüsts und Appels, mehr Querdenker und Gegen-den-Strom- Schwimmer, die einen Traum wahr werden lassen könnten: genug Lebensmittel für alle in Top-Qualität und nachhaltig erzeugt. Ich wünsche diesem Buch nicht nur viele Leser, sondern auch, dass diese genauso viel Freude beim Lesen empfinden wie ich. Den Ideen und dem Konzept von Uwe Wüst und Dirk Appel wünsche ich, dass sie auf offene Ohren und kreative Mitdenker stossen, damit das, was sie angefangen haben, wächst und gedeiht! 11
putt gemacht wird und die Naturschu
haben sie gemerkt, dass es mit dem
64 Rispenhirsenbestand 66 Schwarzer
UW: Mit dem Hügeln hab ich jetzt e
kann entsprechend besser mit Landwi
96
93 o. «Präparateturm» mit Rührk
Holperwege. Es dauert über eine St
die organischen Prozesse durch die
nen Augen gesehen. Die Erde wird wa
DA: Sagen wir es mal so: Es ist die
fluss auf die Erstgeborenen zu nehm
nicht ernst. Das wirkt auf die Mass
Ich bin auf Widerstände von zum Be
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117
119
121
121 Raffael, der Poitou-Esel 122 o.
126 o. Umweiden 126 u. Trieb durchs
MITTLER- WEILE IST ES DUNKEL geword
deklariertes Ziel hat: Zusammen mit
Noch schlimmer ist es, zu uns in di
DA: Es scheint so, als hätten die
Werkzeug dazu. Der Boden arbeitet a
leiben? UW: Landwirtschaft hat viel
neuen Mähdrescher kaufen musste. G
darüber gefreut. Dann hat er ein E
licherweise eine mangelhafte Qualit
Leuten gesprochen und den jungen Ha
verarscht werde und nehme das Billi
eine Bluna 48 oder ein Sinalco für
völlig akzeptabel. Gar keine Frage
UW: Es stirbt ja auch kein halber M
DA: Das war früher auch ein kleine
Beispiel, wie viel Stroh ein Weizen
haben sie abgesackt, lose verkauft
UW: Mit der Gerste ist es immer sch
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172 Leinbestand 174 Schwarzer Emmer
KLEINE WARENKUNDE DIRK APPEL 185
GERSTE derseits aber sehr zuverläs
Grab-Beigaben aus grauer Vorzeit er
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REZEPTE ERICA BÄNZIGER 201
SCHWARZER HAFER - LAUCH MEDAILLONS
WALDSTAUDENKORN PLÄTZCHEN MIT MEER
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