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OCEAN7 2007-07

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Die allererste Ausgabe von OCEAN7 - im Print längst vergriffen, jetzt aber wieder als elektronische Ausgabe zu haben.

118 yachten Klassischer

118 yachten Klassischer riss mit modernem rigg Die Bilder auf diesen Seiten entstanden anlässlich des trainings zur ”ebensee-Regatta” vor dem yachtclub traunsee mit dem Schärenkreuzer ”Isabella” von Dr. alfred Zellinger. Für dieses Boot - eine „30er Schäre“ mit Spezialrigg und yardstick 85 - sind Konkurrenten bei yardstick-Regatten (zumindest auf den Binnenrevieren) in aller Regel nur assos, Melges und ähnliche Kaliber. alfred Zellinger ist es gewohnt, bei rauem Wind am Ruder zu stehen – nicht nur in seinem Schärenkreuzer „Isabella“. er ist erfolgreicher ceO der Klavierfabrik Bösendorfer und Leiter des Bereichs Werbung und kulturelle angelegenheiten bei der BaWaG P.S.K. Zur Geschichte der „Isabella“: Gebaut 1975, vom ersten eigner - Ing. haas - mit verschiedenen Riggs versehen für die centomilia. Das Boot gewann dort auch einiges und um die chancen noch zu erhöhen - und um in die Klasse „Libera B“ zu kommen - schnitt der damalige eigner 90cm vom hecküberhang ab. als 1989 alfred Zellinger das Boot übernahm, sah er das Originalheck zufällig in einer ecke der Werft liegen, bestand darauf, es mitzunehmen und ließ es in langer Winterarbeit wieder restaurieren. Jetzt ist das Boot jedenfalls vom Rumpf - nicht vom Rigg - her ein „30er Schäre“, in den offiziellen yardsticklisten geführt unter „Schärenkreuzer 30/40“. AbENDSTImmuNG IN PASTELL. ankerplätze wie diesen in der riffgeschützten lagune vor anegada gibt es auf den Virgin islands hunderte. nicht hochseetüchtig sein soll. Auch U- Boote sind schließlich hochseetüchtig und ein ähnliches Gefühl könnte einem bei Windstärke 7 und einiger Welle auf einem Schärenkreuzer schon heimsuchen. Die langen, schmalen Boote können aber auch bei hartem Wind und schwerer See große Höhe anliegen und sich von Legerwall freikreuzen, wo das Dickschiff nicht mehr vorankommt und langsam aber sicher strandet (wenn nicht sein Diesel es rettet). Allerdings ist der Schärenkreuzer bei frischem Wind wohl die stilvollste Art, klatschnass zu werden - eine kalte Dusche käme bloß billiger. Aber Segeln ist ja Wassersport, keine Trockenübung. 1920 in Antwerpen war der 30er olympische Klasse; oft nahmen Schärenkreuzer in den 70ern und 80ern an der Centomiglia teil, gewannen sie auch. Derzeit gibt es vielleicht noch 200 Schären30er auf der Welt; eine kleine Flotte davon am Bodensee, wo auch noch Klassenregatten gefahren werden; in Österreich gibt es vielleicht 4. Sie werden heute noch auf Bestellung erzeugt von der Werft Beck& Söhne auf der Insel Reichenau am Bodensee, nach den erfolgreichen Rissen von Knud H. Reimers. 1968 wurde der damals als schnellster bekannte Schärenkreuzer als Vorlage ausgewählt für einen von Reimers gezeichneten Riss. Dieses Boot mit dem Namen „Bijou” wurde von Beck& Söhne gebaut und diente seither als Modell für die etwa 40 in Europa und Nordamerika vorhandenen neueren Boote dieser Bauart - die seither auch alle einschlägigen Europa-Pokale und Bodensee -Jahreswertungen gewonnen haben. ein boot für Generationen statt „Yoghurtbecher mit ablaufdatum” Ihre solide Bauweise bewirkt eine unüblich hohe Lebensdauer - im Gegensatz zu heutigen Rennbooten, die man oft zu Recht „Yoghurtbecher mit Ablaufdatum” nennt. Schärenkreuzer sind Boote für mehrere Generationen einer Seglerfamilie.. „Wenn man einmal beim Schärenkreuzer gelandet ist”, so ein Eigner, „bleibt man dabei, dann ist das Problem der Bootswahl für Lebenszeit gelöst. Und auch noch für die nächste Generation.” Faszinierend ist, dass eine klassischelegante Yacht wie der Schärenkreuzer mit einem modernen Rigg auch den heutigen Rennklassen, die oft nur ein Drittel seines Gewichts haben, bei Regatten erfolgreich Konkurrenz machen kann. Doch - welcher andere Bootstyp könnte besser als der Schärenkreuzer die vollendete Nutzlosigkeit des modernen Segelsportes oder überhaupt: der schönsten Dinge des Lebens demonstrieren?

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