26.11.2020 Aufrufe

Spengler Cup Davos - Jahrbuch 2020 (60-er Jahre)

In der bald 100-jährigen Geschichte des Spengler Cup ist es 2020 das fünfte Mal, dass das Turnier abgesagt werden muss. Die Auswirkungen der COVID-Pandemie machten die Austragung eines Hockeyfestes unmöglich. Im 5. Jahrbuch des Spengler Cup Davos schauen wir aber trotzdem zurück auf die 1960er-Jahre. Es war die Zeit, als Davos endlich auch eine Kunsteisbahn bekam, das OK mit gewaltigen Schneemassen kämpfte und erstmals Tschechoslowaken, Russen und ein kanadisches Team am Spengler Cup teilnahmen. Auch die politische Lage in Europa hatte in den 60ern grosse Auswirkungen auf das Turnier. So wurde Vorjahressieger Lokomotive Moskau aus politischen Gründen 1968 nicht mehr eingeladen, sechs Jahre zuvor verhalf der Davoser Landammann einem Spieler aus Prag sogar zum Absprung in den Westen.

In der bald 100-jährigen Geschichte des Spengler Cup ist es 2020 das fünfte Mal, dass das Turnier abgesagt werden muss. Die Auswirkungen der COVID-Pandemie machten die Austragung eines Hockeyfestes unmöglich.
Im 5. Jahrbuch des Spengler Cup Davos schauen wir aber trotzdem zurück auf die 1960er-Jahre. Es war die Zeit, als Davos endlich auch eine Kunsteisbahn bekam, das OK mit gewaltigen Schneemassen kämpfte und erstmals Tschechoslowaken, Russen und ein kanadisches Team am Spengler Cup teilnahmen. Auch die politische Lage in Europa hatte in den 60ern grosse Auswirkungen auf das Turnier. So wurde Vorjahressieger Lokomotive Moskau aus politischen Gründen 1968 nicht mehr eingeladen, sechs Jahre zuvor verhalf der Davoser Landammann einem Spieler aus Prag sogar zum Absprung in den Westen.

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ABGESAGT<br />

SPENGLER CUP DAVOS<br />

JAHRBUCH <strong>2020</strong>


Damit Sportanlässe läng<strong>er</strong>e Schatten w<strong>er</strong>fen.<br />

Wir sorgen nicht nur zu Hause mit Lamellenstoren und Markisen für Begeist<strong>er</strong>ung, sond<strong>er</strong>n auch<br />

auswärts: als begeist<strong>er</strong>t<strong>er</strong> Sponsor des <strong>Spengl<strong>er</strong></strong> <strong>Cup</strong> <strong>Davos</strong> sowie zahlreich<strong>er</strong> Schwingfeste.<br />

www.storen.ch


: Inhaltsv<strong>er</strong>zeichnis<br />

5<br />

OK-Präsident<br />

7<br />

Schweiz<strong>er</strong><br />

9<br />

Weltv<strong>er</strong>bandspräsident<br />

10<br />

24<br />

Marc Gianola<br />

Nationalratspräsident<br />

Andreas Aebi<br />

René Fasel<br />

19<strong>60</strong> – 1969:<br />

Zeit des Umbruchs<br />

<strong>2020</strong>: Das sind die Teams<br />

42<br />

<strong>60</strong><br />

68<br />

Glanz und Gloria<br />

Sieg<strong>er</strong> von damals<br />

Das Goldene Buch<br />

72 Aufblühen<br />

PRESENTING PARTNER GOLD PARTNER OFFICIAL BROADCASTER<br />

Impressum<br />

H<strong>er</strong>ausgeb<strong>er</strong> des <strong>Jahrbuch</strong>s <strong>2020</strong><br />

Hockey Club <strong>Davos</strong> AG<br />

<strong>Spengl<strong>er</strong></strong> <strong>Cup</strong> <strong>Davos</strong><br />

H<strong>er</strong>b<strong>er</strong>t Batlin<strong>er</strong> Haus<br />

Eisbahnstrasse 2<br />

7270 <strong>Davos</strong> Platz, Schweiz<br />

Redaktion<br />

Lüching<strong>er</strong> Est., Kommunikation mit Stil<br />

www.lueching<strong>er</strong>.li<br />

Grafik und Gestaltung<br />

Leone Ming Est., Markenagentur<br />

www.leoneming.com<br />

Titelbild<br />

KEYSTONE-SDA (D<strong>er</strong> schwedische Goalie von<br />

MoDo Alfredshem wehrt beim Spiel gegen<br />

den EV Füssen am 27. Dezemb<strong>er</strong> 1964 einen Schuss<br />

ab. Füssen gewinnt das Spiel mit 2 : 1.)<br />

Bild<strong>er</strong><br />

KEYSTONE-SDA<br />

alamy stock photo (S. 19, unten)<br />

Havelka Zdeněk/multimedia.ctk (S. 22)<br />

Maurice Parrée (S. 23)<br />

Ascona-Locarno Tourism/Giacomo Mirarchi (S. 25)<br />

Matteo Parisi/Hockey Club Ambrì-Piotta SA<br />

(S. 26 unten)<br />

Vladimír Koča und Jan Beneš/HC Sparta Praha<br />

(S. 33 und S. 35)<br />

Lubos Pavlicek/CTK, Archiv Dukla Jihlava (S. 62)<br />

Raphael Web<strong>er</strong>/Adidas T<strong>er</strong>rex./@riffraff002/<br />

@adidast<strong>er</strong>rex (S. 67)<br />

Andrea Kobl<strong>er</strong>/Lüching<strong>er</strong> Est. (S. 72)<br />

Ins<strong>er</strong>ate<br />

Hockey Club <strong>Davos</strong> AG<br />

<strong>Spengl<strong>er</strong></strong> <strong>Cup</strong> <strong>Davos</strong><br />

www.spengl<strong>er</strong>cup.ch<br />

Auflage<br />

Online v<strong>er</strong>öffentlicht<br />

© <strong>Spengl<strong>er</strong></strong> <strong>Cup</strong> <strong>Jahrbuch</strong> <strong>2020</strong><br />

Hockey Club <strong>Davos</strong> AG<br />

<strong>Spengl<strong>er</strong></strong> <strong>Cup</strong> <strong>Davos</strong><br />

H<strong>er</strong>b<strong>er</strong>t Batlin<strong>er</strong> Haus / Eisbahnstrasse 2<br />

7270 <strong>Davos</strong> Platz, Schweiz<br />

Die in diesem Buch v<strong>er</strong>öffentlichten<br />

Beiträge, Daten, Bild<strong>er</strong>, Grafiken und Layout<br />

sind urheb<strong>er</strong>rechtlich geschützt.<br />

Die V<strong>er</strong>vielfältigung bedarf d<strong>er</strong> ausdrücklichen<br />

Genehmigung d<strong>er</strong> Redaktion und des V<strong>er</strong>lags.


Gutes tun<br />

tut gut.<br />

Jetzt<br />

tatkräftig<br />

mithelfen<br />

Das Freiwilligen-Netzw<strong>er</strong>k für mehr Nachhaltigkeit.<br />

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Umwelt – Bildung – Soziales – Unt<strong>er</strong>nehm<strong>er</strong>tum


: Marc Gianola<br />

OK-Präsident <strong>Spengl<strong>er</strong></strong> <strong>Cup</strong> <strong>Davos</strong><br />

« Erstmals seit 1956 und zum fünften Mal in d<strong>er</strong> Geschichte kann dieses Jahr d<strong>er</strong><br />

<strong>Spengl<strong>er</strong></strong> <strong>Cup</strong> nicht stattfinden. Dies war ein sehr schwi<strong>er</strong>ig<strong>er</strong> und hart<strong>er</strong> Entscheid.<br />

Doch einen <strong>Spengl<strong>er</strong></strong> <strong>Cup</strong> ohne Fanzelt, ohne EisDome, in einem halb le<strong>er</strong>en<br />

Stadion und ohne Stehplatztribüne konnten wir uns nicht vorstellen. Selbst mit<br />

dem besten Schutzkonzept wäre ein Hockeyfest, wie wir es gewohnt sind, nicht<br />

realisi<strong>er</strong>bar gewesen. Dazu kamen die Planungsunsich<strong>er</strong>heit mit d<strong>er</strong> An- und Abreise<br />

d<strong>er</strong> Teams aus Finnland, Russland, Tschechien und Kanada und auch die unsich<strong>er</strong>e<br />

Entwicklung d<strong>er</strong> Fallzahlen. Gemeinsam mit ext<strong>er</strong>nen Exp<strong>er</strong>ten, dem <strong>Spengl<strong>er</strong></strong> <strong>Cup</strong>-<br />

Beirat, dem V<strong>er</strong>waltungsrat des Hockey Club <strong>Davos</strong> und den weit<strong>er</strong>en Partn<strong>er</strong>n<br />

wurden die gegenwärtige Lage und auch Alt<strong>er</strong>nativen, zum Beispiel ein Turni<strong>er</strong> allein<br />

mit Schweiz<strong>er</strong> Teams, diskuti<strong>er</strong>t und beurteilt. Wir hatten einen Entscheid zu<br />

fällen, d<strong>er</strong> gesellschaftlich, sportlich und wirtschaftlich d<strong>er</strong> Reputation des Turni<strong>er</strong>s<br />

Rechnung trägt. Schliesslich mussten wir ab<strong>er</strong> leid<strong>er</strong> einsehen, dass zu<br />

viele Argumente gegen eine Durchführung im Dezemb<strong>er</strong> <strong>2020</strong> sprechen. Wir blicken<br />

nach vorn und sind zuv<strong>er</strong>sichtlich, dass wir 2021 Sportl<strong>er</strong> und Freunde des Eishockeys<br />

zum 94. <strong>Spengl<strong>er</strong></strong> <strong>Cup</strong> begrüssen dürfen.»


PROFI TIPP<br />

PASSION FOR WORK –<br />

PASSION FOR PERFECTION<br />

Leidenschaft: ein Garant für Erfolg. Würth: ein Garant für professionelle Produkte. Als Weltmarktführ<strong>er</strong> im V<strong>er</strong>trieb von Montage- und Befestigungsmat<strong>er</strong>ial<br />

umfasst uns<strong>er</strong> Sortiment üb<strong>er</strong> 125'000 Produkte. Von Schrauben, Schraubenzubehör üb<strong>er</strong> Dübel und W<strong>er</strong>kzeuge bis hin zu chemisch-technischen<br />

Produkten. Doch Würth bietet mehr als «nur» Schrauben. Die Gesellschaften d<strong>er</strong> Würth-Gruppe Schweiz sind in v<strong>er</strong>schiedenen Geschäftsb<strong>er</strong>eichen tätig<br />

und <strong>er</strong>gänzen das K<strong>er</strong>ngeschäft in vielfältig<strong>er</strong> Art und Weise. Mehr üb<strong>er</strong> die Würth-Gruppe Schweiz <strong>er</strong>fahren Sie unt<strong>er</strong> www.wu<strong>er</strong>th-gruppe.ch.


: Andreas Aebi<br />

Nationalratspräsident<br />

« Die Bedeutung des Miteinand<strong>er</strong>s bei einem Anlass wie dem <strong>Spengl<strong>er</strong></strong> <strong>Cup</strong> ist mir vom<br />

Eidgenössischen Schwing- und Älpl<strong>er</strong>fest 2013 in Burgdorf im Emmental, dem ich<br />

als OK-Präsident vorstehen durfte, sehr wohl bekannt. Doch die H<strong>er</strong>ausford<strong>er</strong>ung, die<br />

das OK des <strong>Spengl<strong>er</strong></strong> <strong>Cup</strong> in diesem Jahr zu bewältigen hatte, ist unbeschreiblich und<br />

kaum nachvollziehbar. Umso mehr wünsche ich dem <strong>Spengl<strong>er</strong></strong> <strong>Cup</strong> <strong>Davos</strong> und allen Involvi<strong>er</strong>ten<br />

eine ungebrochene Leidenschaft bei d<strong>er</strong> Organisation und einen Teamspirit,<br />

d<strong>er</strong> sich auch in Zukunft auf die Teams auf dem Eis und auf die Zuschau<strong>er</strong>innen<br />

und Zuschau<strong>er</strong> üb<strong>er</strong>tragen wird. Gemeinsam w<strong>er</strong>den auch die zukünftigen <strong>Spengl<strong>er</strong></strong><br />

<strong>Cup</strong>-Austragungen zum Erlebnis!»


DER<br />

TOPSCORER<br />

New ŠKODA ENYAQ<br />

D<strong>er</strong> elektrische SUV d<strong>er</strong> Spitzenklasse<br />

Er punktet mit kraftvoll<strong>er</strong> Dynamik, souv<strong>er</strong>än<strong>er</strong> Eleganz und üb<strong>er</strong>legen<strong>er</strong> Technik. Und damit nicht genug:<br />

D<strong>er</strong> neue, vollelektrische ŠKODA ENYAQ ist so sportlich und robust, wie <strong>er</strong> emissionslos ist. Mit viel<br />

Raum, grosszügig<strong>er</strong> Reichweite sowie optionalem Allradantrieb bringt <strong>er</strong> eine völlig neue Qualität in die<br />

Elektromobilität. ŠKODA. Made for Switz<strong>er</strong>land.


: René Fasel<br />

Präsident d<strong>er</strong> Int<strong>er</strong>nationalen Eishockey-Föd<strong>er</strong>ation ( IIHF )<br />

« <strong>2020</strong> war für alle ein Jahr, wie es niemand voraussehen<br />

konnte und das im Eishockey und in d<strong>er</strong> ganzen Welt<br />

viel Schaden anrichtete. Schweiz<strong>er</strong> Eishockeyenthusiastinnen<br />

und -enthusiasten schm<strong>er</strong>zte die Absage d<strong>er</strong><br />

IIHF-Eishockey-Weltmeist<strong>er</strong>schaft und nun auch diejenige<br />

des <strong>Spengl<strong>er</strong></strong> <strong>Cup</strong>. Auf beide Anlässe hatten wir uns alle<br />

gefreut. Das Jahr <strong>2020</strong> ist ab<strong>er</strong> auch eine Zeit, in d<strong>er</strong> wir<br />

uns gegenseitig unt<strong>er</strong>stützen und die Hand zum Helfen<br />

ausstrecken – zumindest im üb<strong>er</strong>tragenen Sinne, denn<br />

‹Social Distancing› ist während ein<strong>er</strong> Pandemie wie d<strong>er</strong><br />

von Corona stets präsent. Wir w<strong>er</strong>den durch uns<strong>er</strong>e vom<br />

Eishockey geprägte Mentalität und uns<strong>er</strong>en Teamgeist<br />

stärk<strong>er</strong> v<strong>er</strong>eint aus dies<strong>er</strong> Krise h<strong>er</strong>vorgehen. So bleibt<br />

uns die Vorfreude auf zukünftige Eishockey-Grossanlässe<br />

mit tollem Eishockey und klasse Mannschaften.»


19<strong>60</strong> – 1969<br />

: Zeit des Umbruchs


V<strong>er</strong>antwortungsvoll geniessen.<br />

Calanda Glatsch.<br />

Imm<strong>er</strong> ein Volltreff<strong>er</strong>.


19<strong>60</strong> – 1969: ZEIT DES UMBRUCHS<br />

13<br />

: Endlich eine Kunsteisbahn<br />

Als letzt<strong>er</strong> Club d<strong>er</strong> Nationalliga A – die <strong>er</strong>ste Schweiz<strong>er</strong> Kunsteisbahn war 30 <strong>Jahre</strong><br />

zuvor in Zürich entstanden – <strong>er</strong>hielt d<strong>er</strong> Hockey Club <strong>Davos</strong> 19<strong>60</strong> inn<strong>er</strong>halb von<br />

sieben Monaten eine Kunsteisbahn. Besond<strong>er</strong>e H<strong>er</strong>ausford<strong>er</strong>ungen waren die Technik,<br />

die Finanzen und das Grundwass<strong>er</strong>.<br />

Wo traini<strong>er</strong>en? Das war in d<strong>er</strong> Saisonvorb<strong>er</strong>eitung<br />

d<strong>er</strong> 1950<strong>er</strong>-<strong>Jahre</strong> die<br />

grosse Frage beim <strong>Davos</strong><strong>er</strong> V<strong>er</strong>ein. Die<br />

Natureisbahn war imm<strong>er</strong> <strong>er</strong>st Ende<br />

Novemb<strong>er</strong> b<strong>er</strong>eit. Deshalb fuhr die<br />

Mannschaft zuvor oft zum Training auf<br />

den Flüelapass und befreite einen zugefrorenen<br />

See vom Schnee, um auf<br />

dem Eis traini<strong>er</strong>en zu können. Fehlende<br />

Spielpraxis und somit Anlaufschwi<strong>er</strong>igkeiten<br />

waren die Folge in d<strong>er</strong> Meist<strong>er</strong>schaft.<br />

Zudem liessen Wärmeeinbrüche<br />

das Eis oft schmelzen. 1957 stiess<br />

Landammann Christian Jost das Projekt<br />

Kunsteisbahn im Freudentaumel<br />

des <strong>Spengl<strong>er</strong></strong> <strong>Cup</strong>-Siegs des Hockey<br />

Club <strong>Davos</strong> an.<br />

: Die Kunsteisbahn wird am Stephanstag 19<strong>60</strong> mit dem Spiel gegen den Zürch<strong>er</strong> SC eingeweiht.<br />

<strong>Davos</strong> siegt 5 : 3.<br />

Kritische Stimmen schnell v<strong>er</strong>stummt<br />

D<strong>er</strong> Bau d<strong>er</strong> Kunsteisbahn auss<strong>er</strong>halb<br />

des Sportzentrums wurde diskuti<strong>er</strong>t,<br />

ab<strong>er</strong> aus betrieblichen und wirtschaftlichen<br />

Gründen als untragbar <strong>er</strong>achtet.<br />

Wegen des schwachen Baugrunds mussten<br />

sieben bis neun Met<strong>er</strong> lange Betonpfähle<br />

in den Grund getrieben w<strong>er</strong>den.<br />

Insgesamt 314 an d<strong>er</strong> Zahl. Grosse<br />

Schwi<strong>er</strong>igkeiten b<strong>er</strong>eiteten auch die<br />

übrigen Fundi<strong>er</strong>ungs- und Wass<strong>er</strong>abdichtungsarbeiten.<br />

Für den Betrieb d<strong>er</strong><br />

Anlage waren grosse Mengen Kühlwass<strong>er</strong><br />

(40 Lit<strong>er</strong> pro Sekunde) <strong>er</strong>ford<strong>er</strong>lich,<br />

die dank des vorhandenen Grundwass<strong>er</strong>s<br />

in d<strong>er</strong> südöstlichen Ecke des Kurparks<br />

mit ein<strong>er</strong> Pumpanlage gewonnen<br />

w<strong>er</strong>den konnten. Nach anfänglich kritischen<br />

Stimmen v<strong>er</strong>folgten die Einwohn<strong>er</strong>innen<br />

und Einwohn<strong>er</strong> mit zunehmend<strong>er</strong><br />

An<strong>er</strong>kennung den 1,8 Millionen<br />

Franken teuren Bau. Die Kunsteisbahn<br />

und die neue Tribüne, die die von 1926<br />

<strong>er</strong>setzte, waren einfach konzipi<strong>er</strong>t,<br />

ab<strong>er</strong> nach den neuesten technischen<br />

und organisatorischen Grundsätzen<br />

<strong>er</strong>stellt worden. Neben den 750 üb<strong>er</strong>dachten<br />

Sitzplätzen gab es 5500 Stehplätze,<br />

2000 davon auf provisorischen<br />

Schne<strong>er</strong>ampen gegenüb<strong>er</strong> d<strong>er</strong> Haupttribüne.<br />

Für die Medien wurden Kabinen<br />

v<strong>er</strong>glast und im Inn<strong>er</strong>en entstanden<br />

Gard<strong>er</strong>oben.<br />

D<strong>er</strong> hohe Stahlpreis als Aus<br />

für das Projekt<br />

Einige <strong>Jahre</strong> spät<strong>er</strong> sah das Üb<strong>er</strong>dachungsprojekt<br />

von Ernst Gisel und Ingenieur<br />

Heinz Hossdorf ein festes Dach<br />

aus Stahl vor, das an vi<strong>er</strong> hohen Pfeil<strong>er</strong>n<br />

aufgehängt w<strong>er</strong>den sollte. Die Arbeiten<br />

v<strong>er</strong>liefen bis zur F<strong>er</strong>tigstellung d<strong>er</strong> vi<strong>er</strong><br />

Betonfundamente planmässig. D<strong>er</strong> Kurv<strong>er</strong>einsvorstand<br />

ebenso wie die Baukommission<br />

war d<strong>er</strong> Auffassung, dass<br />

im budgeti<strong>er</strong>ten Betrag Planungs-,<br />

Architekten- und Ingenieurshonorare<br />

sowie eine Teu<strong>er</strong>ungsres<strong>er</strong>ve enthalten<br />

seien. Durch die Stahlpreisaufschläge –<br />

je nach Qualität zwischen 67 und 86<br />

Prozent – musste mit ein<strong>er</strong> Kostenüb<strong>er</strong>schreitung<br />

von 440 000 Franken<br />

g<strong>er</strong>echnet w<strong>er</strong>den. Bauführ<strong>er</strong> Georges<br />

Häsl<strong>er</strong> stellte den Antrag, entwed<strong>er</strong><br />

das Projekt zurückzustellen od<strong>er</strong> einen<br />

Nachtragskredit anzuford<strong>er</strong>n. In d<strong>er</strong><br />

Folge stellte man zudem fest, dass das<br />

Ingenieurshonorar von rund 200 000<br />

Franken wohl nicht im Budget enthalten<br />

war. Einen Nachtragskredit von 235 000<br />

Franken lehnte d<strong>er</strong> Grosse Landrat ab.<br />

Die vi<strong>er</strong> Betonpfeil<strong>er</strong> bildeten zehn <strong>Jahre</strong><br />

spät<strong>er</strong> die Basis für die Halle aus<br />

Holz.


<strong>Spengl<strong>er</strong></strong> <strong>Cup</strong> <strong>Davos</strong> <strong>2020</strong><br />

: Pet<strong>er</strong> Kradolf<strong>er</strong> (Numm<strong>er</strong> 6) beobachtet den <strong>Davos</strong><strong>er</strong> Goalie Pet<strong>er</strong> Leitz, wie sich dies<strong>er</strong> – ohne Helm und sonstigen Kopfschutz – mutig in die Schussbahn eines<br />

Angriffs wirft. Pet<strong>er</strong> Kradolf<strong>er</strong> lacht noch im Jahr <strong>2020</strong> üb<strong>er</strong> dieses Stichwort: «Ich trug Helm, mir war meine Frisur nicht so wichtig.» Dukla Jihlava gewann das<br />

<strong>Spengl<strong>er</strong></strong> <strong>Cup</strong>-Eröffnungsspiel am 26. Dezemb<strong>er</strong> 1966 mit 10 : 1.<br />

: Begleit<strong>er</strong> am Schwarzhorn<br />

stehen gelassen<br />

Pet<strong>er</strong> Kradolf<strong>er</strong> <strong>er</strong>lebte ihn mit, den Wechsel von Natur- auf Kunsteis. Er <strong>er</strong>inn<strong>er</strong>t sich:<br />

«Je nach Witt<strong>er</strong>ung war das Eis d<strong>er</strong> Natureisbahn weich od<strong>er</strong> ganz spröde, während<br />

spät<strong>er</strong> auf d<strong>er</strong> Kunsteisbahn auf imm<strong>er</strong> ähnlichen V<strong>er</strong>hältnissen gespielt wurde.» Speziell<br />

seien jeweils die Bedingungen beim Spiel vom 26. Dezemb<strong>er</strong> beim Zürch<strong>er</strong> SC gewesen:<br />

«Dort war das Eis wegen d<strong>er</strong> Wärme im Hallenstadion und unt<strong>er</strong> dem Dunst d<strong>er</strong><br />

rauchenden Zuschau<strong>er</strong> aufgeweicht.»


19<strong>60</strong> – 1969: ZEIT DES UMBRUCHS<br />

15<br />

Als 15-Jährig<strong>er</strong> absolvi<strong>er</strong>te Kradolf<strong>er</strong><br />

seine <strong>er</strong>sten Juniorenspiele und kam<br />

vi<strong>er</strong> <strong>Jahre</strong> spät<strong>er</strong>, 19<strong>60</strong>, zu sein<strong>er</strong> Premi<strong>er</strong>e<br />

in d<strong>er</strong> <strong>er</strong>sten Mannschaft des<br />

Hockey Club <strong>Davos</strong>. Diese bestritt <strong>er</strong><br />

mit ein<strong>er</strong> Schult<strong>er</strong>v<strong>er</strong>letzung, die <strong>er</strong><br />

seinem Train<strong>er</strong> v<strong>er</strong>schwieg, da <strong>er</strong> seinen<br />

Einsatz auf keinen Fall v<strong>er</strong>passen wollte.<br />

Zusammen mit Stu Rob<strong>er</strong>tson spielte<br />

<strong>er</strong> in d<strong>er</strong> V<strong>er</strong>teidigung. Obwohl <strong>er</strong><br />

kaum schiessen konnte, gelang ihm das<br />

3 : 5, was in ein<strong>er</strong> Zeitung mit folgenden<br />

Worten beschrieben wurde: «Kradolf<strong>er</strong><br />

wühlte weit<strong>er</strong>, und durch seinen Treff<strong>er</strong><br />

gab <strong>er</strong> d<strong>er</strong> Mannschaft d<strong>er</strong>art Schwung,<br />

dass inn<strong>er</strong>t fünf Minuten d<strong>er</strong> Gleichstand<br />

<strong>er</strong>zielt wurde.» Damit sich<strong>er</strong>te<br />

sich Kradolf<strong>er</strong> einen Stammplatz in d<strong>er</strong><br />

<strong>er</strong>sten Mannschaft, den <strong>er</strong> bis zu seinem<br />

Rücktritt behielt.<br />

Leben wie die Profis<br />

Die 19<strong>60</strong><strong>er</strong>-<strong>Jahre</strong> waren eine Durststrecke<br />

für den Hockey Club <strong>Davos</strong>.<br />

Beim <strong>Spengl<strong>er</strong></strong> <strong>Cup</strong> schaffte es das<br />

Team letztmals 19<strong>60</strong> bis ins Finale. Mit<br />

dem Hockey Club <strong>Davos</strong> und d<strong>er</strong> Nationalmannschaft<br />

spielte Kradolf<strong>er</strong> insgesamt<br />

neun Mal bei diesem Traditionsturni<strong>er</strong>.<br />

Er hatte Freude am Eishockey<br />

und v<strong>er</strong>suchte seine Leistung stets zu<br />

v<strong>er</strong>bess<strong>er</strong>n. Für die Freizeitsportl<strong>er</strong><br />

gehörten die Trainingslag<strong>er</strong> bei Dukla<br />

Jihlava zu den schönsten Erlebnissen:<br />

«Während dies<strong>er</strong> zwei Wochen lebten<br />

wir wie Profis mit zwei Trainings pro Tag<br />

und Spielen gegen starke Gegn<strong>er</strong>.» Die<br />

<strong>Davos</strong><strong>er</strong> konnten von den tschechoslowakischen<br />

Spiel<strong>er</strong>n l<strong>er</strong>nen und sich auch<br />

gedanklich optimal auf die Saison vorb<strong>er</strong>eiten:<br />

«Wir wohnten in den besten<br />

Hotels und wurden vorzüglich bekocht.»<br />

Als sie ein Geschäft sahen, das Fischköpfe<br />

v<strong>er</strong>kaufte, staunten sie: «Uns<strong>er</strong>e<br />

tschechischen Kollegen <strong>er</strong>klärten uns,<br />

dass diese nicht wie bei uns weggeworfen<br />

w<strong>er</strong>den, sond<strong>er</strong>n dass daraus Suppe<br />

gekocht w<strong>er</strong>de.» Es entstanden gute<br />

Kontakte. Zum Beispiel zu den Brüd<strong>er</strong>n<br />

Holík und zu Jan Suchý.<br />

Imm<strong>er</strong> unt<strong>er</strong> Beobachtung<br />

Allein unt<strong>er</strong>halten konnten sich die<br />

Spiel<strong>er</strong> ab<strong>er</strong> nie, sie standen imm<strong>er</strong><br />

unt<strong>er</strong> Beobachtung des Militärs. Mit<br />

ein<strong>er</strong> Ausnahme. Pet<strong>er</strong> Kradolf<strong>er</strong> <strong>er</strong>inn<strong>er</strong>t<br />

sich, als wäre es gest<strong>er</strong>n gewesen:<br />

«Jaroslav Holík und ich v<strong>er</strong>abredeten<br />

uns an einem Somm<strong>er</strong>tag zu einem<br />

Marsch vom Flüelapass auf das Flüela<br />

Schwarzhorn. Wir liefen zügig. Uns<strong>er</strong><br />

Begleit<strong>er</strong> konnte nicht lange mithalten.»<br />

Die Tour wurde ausgedehnt. Die<br />

beiden Captains genossen schliesslich<br />

die Aussicht vom Schwarzhorn, dem mit<br />

3146 Met<strong>er</strong>n höchsten B<strong>er</strong>ggipfel üb<strong>er</strong><br />

<strong>Davos</strong>. Gemeinsam genossen die Kollegen<br />

die Natur. Das Ganze hatte nur<br />

einen Haken. «Jaroslav war so gut traini<strong>er</strong>t,<br />

dass ihm diese Wand<strong>er</strong>ung nichts<br />

ausmachte. Bei mir ab<strong>er</strong> war die Kraft<br />

beim Freundschaftsspiel am Abend<br />

weg», <strong>er</strong>zählte Kradolf<strong>er</strong>.<br />

Auch ein weit<strong>er</strong>es Erlebnis in Tschechien<br />

bleibt unv<strong>er</strong>gessen: «Marco Torriani<br />

und ich mussten früh<strong>er</strong> aus einem<br />

Trainingslag<strong>er</strong> abreisen.» D<strong>er</strong> Zug, d<strong>er</strong><br />

die Schweiz<strong>er</strong> nach Prag brachte, war<br />

üb<strong>er</strong>füllt und blieb un<strong>er</strong>wartet einige<br />

Stunden stehen. Als sie in Prag ankamen,<br />

war das Flugzeug b<strong>er</strong>eits weg.<br />

Schliesslich brachte ein Kleinflugzeug<br />

Pet<strong>er</strong> Kradolf<strong>er</strong>, d<strong>er</strong> mit d<strong>er</strong> Nationalmannschaft<br />

in ein Trainingslag<strong>er</strong> nach<br />

Schweden reisen sollte, nach Zürich.<br />

Marco Torriani, d<strong>er</strong> ins Militär einrücken<br />

musste, wartete unt<strong>er</strong>dessen auf den<br />

nächsten Linienflug.<br />

1000 Franken <strong>Jahre</strong>slohn,<br />

Nachtruhe um 23 Uhr<br />

Es waren Erlebnisse wie diese, die den<br />

Reiz am Eishockey ausmachten. Reich<br />

wurden die Spiel<strong>er</strong> damals nicht. «Wir<br />

<strong>er</strong>hielten 1000 Franken, minus Sozialleistungen<br />

und Bussen – schliesslich<br />

blieben pro Saison <strong>60</strong>0 bis 700 Franken<br />

übrig.» Die V<strong>er</strong>träge beinhalteten viele<br />

Vorgaben. Zum Beispiel war die Nachtruhe<br />

um 23 Uhr vorgeschrieben. Ob sich<br />

die Spiel<strong>er</strong> auch daran hielten? «Äh,<br />

nein. Es ist doch sportwissenschaftlich<br />

<strong>er</strong>wiesen, dass man nach sportlichen<br />

Leistungen am Abend einige Stunden<br />

benötigt, um den Durst zu löschen und<br />

um h<strong>er</strong>unt<strong>er</strong>zufahren, bevor man schlafen<br />

kann», lächelt Kradolf<strong>er</strong>.<br />

Nach dem Eishockey in die B<strong>er</strong>ge<br />

Im Anschluss an seine Karri<strong>er</strong>e traini<strong>er</strong>te<br />

Pet<strong>er</strong> Kradolf<strong>er</strong> die <strong>Davos</strong><strong>er</strong> Novizen.<br />

Obwohl sein Training hart war, v<strong>er</strong>gröss<strong>er</strong>te<br />

sich die Anzahl sein<strong>er</strong> Spiel<strong>er</strong><br />

ständig. Als Pet<strong>er</strong> Kradolf<strong>er</strong> 1975 dieses<br />

Amt abgab und sich vom Eishockeysport<br />

zurückziehen wollte, kamen die<br />

V<strong>er</strong>antwortlichen mit d<strong>er</strong> Bitte auf ihn<br />

zu, das Coaching d<strong>er</strong> <strong>er</strong>sten Mannschaft<br />

zu üb<strong>er</strong>nehmen. Kradolf<strong>er</strong> konnte<br />

nicht Nein sagen. Aus familiären<br />

Gründen dau<strong>er</strong>te diese Aufgabe ab<strong>er</strong><br />

nur eine halbe Saison. Als <strong>er</strong> sich definitiv<br />

vom Eishockey zurückgezogen hatte,<br />

widmete <strong>er</strong> sich dem Laufsport. Er finishte<br />

fünfmal beim Swissalpine Marathon<br />

<strong>Davos</strong> und 18-mal beim Engadin<br />

Skimarathon. Kradolf<strong>er</strong> wand<strong>er</strong>t oft, ist<br />

Mitglied des SAC, macht Skitouren sowie<br />

Aquafit und spielt Badminton: «D<strong>er</strong><br />

Sport gibt und hilft mir viel.» Im Eisstadion<br />

<strong>Davos</strong> trifft man ihn, d<strong>er</strong> 13 <strong>Jahre</strong><br />

in d<strong>er</strong> <strong>er</strong>sten Mannschaft spielte, nicht<br />

mehr an: «Doch ich <strong>er</strong>halte oft Grüsse,<br />

worüb<strong>er</strong> ich mich sehr freue.»


<strong>Spengl<strong>er</strong></strong> <strong>Cup</strong> <strong>Davos</strong> <strong>2020</strong><br />

: Kristall, Kaviar und spezielle<br />

Siegesfei<strong>er</strong>n<br />

In den 19<strong>60</strong><strong>er</strong>-<strong>Jahre</strong>n nahmen <strong>er</strong>stmals Tschechoslowaken, Russen und ein kanadisches<br />

Team am <strong>Spengl<strong>er</strong></strong> <strong>Cup</strong> teil. Damit wurde das Turni<strong>er</strong> auch politisch. Landammann<br />

Christian Jost half dem Tschechoslowaken Jiří Kren bei d<strong>er</strong> Flucht und im Schatten<br />

des Turni<strong>er</strong>s blühte d<strong>er</strong> Schwarzmarkt. Die Spiel<strong>er</strong> bess<strong>er</strong>ten mit dem V<strong>er</strong>kauf<br />

von Kristall (Tschechen) od<strong>er</strong> Kaviar (Russen) das Taschengeld auf.<br />

Am Tag nach d<strong>er</strong> Einweihung d<strong>er</strong> Kunsteisbahn<br />

begann d<strong>er</strong> <strong>Spengl<strong>er</strong></strong> <strong>Cup</strong> 19<strong>60</strong>.<br />

Alles sah nach einem Sieg des Hockey<br />

Club <strong>Davos</strong> aus. Doch d<strong>er</strong> Athletic Club<br />

de Boulogne-Billancourt aus Paris<br />

(ACBB) glich beim entscheidenden Spiel<br />

gegen den Gastgeb<strong>er</strong> vor 4500 Zuschau<strong>er</strong>innen<br />

und Zuschau<strong>er</strong>n noch zum<br />

5 : 5 aus und wied<strong>er</strong>holte dank d<strong>er</strong> Siege<br />

gegen die Schweiz<strong>er</strong> vom EHC Visp (7 : 4),<br />

die Schweden aus Hammarby (6 : 2) und<br />

die Italien<strong>er</strong> von Diavoli Milano (7 : 2) den<br />

Gesamtsieg aus dem Vorjahr. Damit<br />

hatte das aus spiel<strong>er</strong>isch<strong>er</strong> Sicht beste<br />

Team das Turni<strong>er</strong> gewonnen. Einen<br />

guten Eindruck hint<strong>er</strong>liess auch d<strong>er</strong><br />

EHC Visp. Sehr zufrieden zeigte sich<br />

d<strong>er</strong> Organisator mit dem finanziellen<br />

Erfolg. Noch nie zuvor hatten so viele<br />

Zuschau<strong>er</strong>innen und Zuschau<strong>er</strong> das<br />

Turni<strong>er</strong> besucht.<br />

Grosses Publikumsint<strong>er</strong>esse<br />

Im Turni<strong>er</strong> von 1961 war d<strong>er</strong> grösste Wid<strong>er</strong>sach<strong>er</strong><br />

des ACBB Paris d<strong>er</strong> deutsche<br />

V<strong>er</strong>ein EV Füssen, d<strong>er</strong> das Turni<strong>er</strong><br />

dank Siegen gegen Diavoli Milano (11 : 5)<br />

und <strong>Davos</strong> (2 : 1) und d<strong>er</strong> Unentschieden<br />

gegen den schwedischen V<strong>er</strong>ein Forshaga<br />

(4 : 4) und Füssen (1 : 1) zum dritten<br />

Mal in S<strong>er</strong>ie gewann. Das Publikumsint<strong>er</strong>esse<br />

vor Ort war gröss<strong>er</strong> als je zuvor.<br />

Ohne die Kunsteisbahn hätte das<br />

Programm nicht zu Ende gespielt w<strong>er</strong>den<br />

können, denn d<strong>er</strong> Föhneinbruch<br />

führte zu Temp<strong>er</strong>aturen von bis zu sieben<br />

Grad üb<strong>er</strong> dem Gefri<strong>er</strong>punkt und<br />

zeitweise auch zu Regen. Das Turni<strong>er</strong><br />

wurde von Einzelspiel<strong>er</strong>n geprägt.<br />

Unt<strong>er</strong> and<strong>er</strong>em begeist<strong>er</strong>ten die Torhüt<strong>er</strong><br />

W<strong>er</strong>n<strong>er</strong> Bassani (<strong>Davos</strong>), Jean Ay<strong>er</strong><br />

(ACBB Paris) und Harry Lindn<strong>er</strong> (EV Füssen).<br />

In d<strong>er</strong> V<strong>er</strong>teidigung stachen d<strong>er</strong><br />

Deutsche Leonhard «Hartl» Waitl und<br />

Paul Ambros, sein Partn<strong>er</strong> in d<strong>er</strong> EV-<br />

Füssen-V<strong>er</strong>teidigung, Carlo Longarini<br />

(Diavoli Milano), Stu Cruikshank (ACBB<br />

Paris) sowie die <strong>Davos</strong><strong>er</strong> Stu Rob<strong>er</strong>tson<br />

und Hans Pappa h<strong>er</strong>aus. Als Stürm<strong>er</strong><br />

üb<strong>er</strong>zeugten Nils Nilsson (Forshaga)<br />

und d<strong>er</strong> elegante Gaston Pelleti<strong>er</strong><br />

(ACBB Paris). Beeindrucken konnten<br />

ab<strong>er</strong> auch die Mailänd<strong>er</strong> Ernesto Crotti<br />

und Dino Leggio.<br />

: Die Zuschau<strong>er</strong>innen und Zuschau<strong>er</strong> v<strong>er</strong>folgen gespannt das Finalspiel 1962 zwischen<br />

Spartak Prag und dem EV Füssen.


19<strong>60</strong> – 1969: ZEIT DES UMBRUCHS<br />

17<br />

Sparta ČKD Prag kontrolli<strong>er</strong>t<br />

das Turni<strong>er</strong><br />

«Gesucht freiwillige Buben und Mädchen<br />

zum Stehrampenstampfen», hiess<br />

es vor dem <strong>Spengl<strong>er</strong></strong> <strong>Cup</strong>-Start 1962.<br />

Die Organisatoren hatten Mühe, d<strong>er</strong><br />

gewaltigen Schneemassen H<strong>er</strong>r zu w<strong>er</strong>den.<br />

Mit Sonnenschein und blauem Himmel<br />

bot sich Postkartenwett<strong>er</strong>. Die<br />

Nächte waren st<strong>er</strong>nenklar bei Temp<strong>er</strong>aturen<br />

von bis zu minus 30 Grad und<br />

auf den Pisten h<strong>er</strong>rschten Pulv<strong>er</strong>schneev<strong>er</strong>hältnisse<br />

wie seit den 1940<strong>er</strong>-<br />

<strong>Jahre</strong>n nicht mehr. Sparta ČKD Prag<br />

kontrolli<strong>er</strong>te das Turni<strong>er</strong>, das in einem<br />

neuen Modus in zwei Gruppen ausgetragen<br />

wurde. Das Team gewann gegen<br />

Visp (11 : 2) und Klagenfurt (7 : 1), im<br />

Halbfinale gegen Forshaga (12 : 3) und<br />

schliesslich im Finale gegen Füssen mit<br />

11 : 1. Die Tschechoslowaken waren prominent<br />

besetzt. Das V<strong>er</strong>teidig<strong>er</strong>paar<br />

Karel Gut und František Tikal galt als<br />

bestes sein<strong>er</strong> Zeit und auch Stürm<strong>er</strong><br />

Luděk Bukač begeist<strong>er</strong>te. Beobachtet<br />

wurde auch Lawrence James «Larry»<br />

Palm<strong>er</strong>. D<strong>er</strong> US-am<strong>er</strong>ikanische Eishockeytorwart,<br />

d<strong>er</strong> bei den Olympischen<br />

Wint<strong>er</strong>spielen 19<strong>60</strong> in Squaw Valley Gold<br />

gewonnen hatte, stand in den Diensten<br />

von Klagenfurt, das das Turni<strong>er</strong> auf<br />

Rang drei beendete.<br />

Landammann als Fluchthelf<strong>er</strong><br />

D<strong>er</strong> <strong>Spengl<strong>er</strong></strong> <strong>Cup</strong> hatte 1962 auch<br />

einen politischen Skandal. Jiří Kren, ein<br />

Spiel<strong>er</strong> von Sparta Prag, nutzte die<br />

Reise zum Turni<strong>er</strong> für den Absprung in<br />

den Westen. Nach dem letzten Spiel<br />

tauchte <strong>er</strong> unt<strong>er</strong>. Er wohnte bei d<strong>er</strong> Familie<br />

von Landammann Christian Jost.<br />

«Ja, das war eine Räub<strong>er</strong>geschichte damals»,<br />

lachte Annemarie Jost im Spätsomm<strong>er</strong><br />

<strong>2020</strong>. Kren sei sehr angenehm<br />

und unkomplizi<strong>er</strong>t gewesen. Am Tag<br />

habe man v<strong>er</strong>sucht, zu kommunizi<strong>er</strong>en,<br />

und habe F<strong>er</strong>nsehen geschaut. «Oft<br />

sind fremde Gestalten um das Haus<br />

geschlichen und wenn die Türglocke<br />

klingelte, wäre Jiří am liebsten in einem<br />

Schrank v<strong>er</strong>schwunden. Seine Angst<br />

war sehr gross», <strong>er</strong>inn<strong>er</strong>te sich Annemarie<br />

Jost. In d<strong>er</strong> Nacht seien sie gemeinsam<br />

spazi<strong>er</strong>en gegangen. D<strong>er</strong> Gast<br />

blieb rund fünf Nächte, <strong>er</strong>inn<strong>er</strong>te sich<br />

die Witwe. Dann sei Kren mit weit<strong>er</strong>en<br />

Fluchthelf<strong>er</strong>n üb<strong>er</strong> die deutsche Grenze<br />

geschleust worden. «Das passi<strong>er</strong>te<br />

alles in d<strong>er</strong> Nacht», <strong>er</strong>zählte die damalige<br />

Gastgeb<strong>er</strong>in weit<strong>er</strong>. Probleme habe<br />

es bei d<strong>er</strong> Familie Jost durch diese Geschichte<br />

nie gegeben. Kren kam beim<br />

SC Riess<strong>er</strong>see unt<strong>er</strong> V<strong>er</strong>trag. Spät<strong>er</strong><br />

kehrte <strong>er</strong> als Spiel<strong>er</strong> und Train<strong>er</strong> des HC<br />

Ambrì-Piotta und des HC Lugano zum<br />

<strong>Spengl<strong>er</strong></strong> <strong>Cup</strong> nach <strong>Davos</strong> zurück. Da<br />

habe <strong>er</strong> die Familie Jost auch einmal besucht,<br />

«ab<strong>er</strong> uns<strong>er</strong> Kontakt war imm<strong>er</strong><br />

nur lose», so Annemarie Jost.<br />

1963 – Sparta Prag doppelt nach<br />

Die Popularität des Turni<strong>er</strong>s zeigte sich<br />

an d<strong>er</strong> Tatsache, dass im Vorv<strong>er</strong>kauf<br />

zum <strong>Spengl<strong>er</strong></strong> <strong>Cup</strong> 1963 Dau<strong>er</strong>karten im<br />

W<strong>er</strong>t von üb<strong>er</strong> 9000 Franken v<strong>er</strong>kauft<br />

wurden. Sparta ČKD Prag v<strong>er</strong>teidigte<br />

den Titel, d<strong>er</strong> v<strong>er</strong>dient war, auch wenn<br />

das Team einen wenig<strong>er</strong> üb<strong>er</strong>zeugenden<br />

Eindruck hint<strong>er</strong>liess als im Jahr zuvor.<br />

Das tschechoslowakische Eishockey war<br />

: 1964: Die Spiel<strong>er</strong> des EV Füssen waren b<strong>er</strong>eits<br />

abg<strong>er</strong>eist – ein Betreu<strong>er</strong> üb<strong>er</strong>nahm den Siegespokal.<br />

für die Zuschau<strong>er</strong> das schönste. Die<br />

Mannschaft spielte geschlossen und<br />

war in d<strong>er</strong> Lauftechnik, in d<strong>er</strong> Scheibenführung,<br />

im Umgang mit dem Stock und<br />

in d<strong>er</strong> Spielorganisation üb<strong>er</strong>legen. Die<br />

Prag<strong>er</strong> brachten auch ein eindrückliches<br />

Pow<strong>er</strong>play mit bestechend schönen<br />

Spielzügen aufs Eis. Sie gewannen<br />

gegen Krefeld (10 : 4), <strong>Davos</strong> (13 : 0) wie<br />

auch Wifsta Östrand (4 : 1) und spielten<br />

4 : 4 gegen Klagenfurt, das mit starken<br />

Einzelspiel<strong>er</strong>n brilli<strong>er</strong>te. Das Team d<strong>er</strong><br />

Tschechoslowakei wurde vor allem von<br />

Luděk Bukač und Stanislav Neveselý geprägt.<br />

Die <strong>er</strong>ste Eisaufarbeitungsmaschine Zamboni in d<strong>er</strong> Schweiz<br />

Als das Eis unt<strong>er</strong> d<strong>er</strong> Zamboni schmolz<br />

Villars und <strong>Davos</strong> waren die Ersten, die eine Zamboni anschafften. Beide Maschinen<br />

waren zuvor bei den Olympischen Wint<strong>er</strong>spielen von Squaw Valley im Einsatz gewesen.<br />

Sie leisteten gute Arbeit, auch wenn im Finalspiel des <strong>er</strong>sten <strong>Spengl<strong>er</strong></strong> <strong>Cup</strong>-<br />

Einsatzes das Benzin ausging. Und während Eismeist<strong>er</strong> Paul B<strong>er</strong>ri den Schlüssel<br />

des Benzintanks organisi<strong>er</strong>te, schmolz das Eis unt<strong>er</strong> d<strong>er</strong> Zamboni. Im Somm<strong>er</strong> wurde<br />

das Eisfeld mit einem Kunststoffnetz üb<strong>er</strong>deckt, sodass Somm<strong>er</strong>spiele ausgetragen<br />

w<strong>er</strong>den konnten. Diese waren so beliebt, dass die <strong>Davos</strong><strong>er</strong> Eintritt v<strong>er</strong>langen<br />

konnten (20 Prozent gingen an den Kurv<strong>er</strong>ein als Besitz<strong>er</strong> d<strong>er</strong> Eisbahn).


<strong>Spengl<strong>er</strong></strong> <strong>Cup</strong> <strong>Davos</strong> <strong>2020</strong><br />

1964 – Füssen mit Fei<strong>er</strong> in d<strong>er</strong> F<strong>er</strong>ne<br />

Zum zweiten Mal nach 1952 gewann<br />

1964 d<strong>er</strong> EV Füssen dank seines enormen<br />

Kampfwillens das Turni<strong>er</strong>. Nachdem<br />

die Deutschen gegen MoDo Alfredshem<br />

(2 : 1) und die Schweiz<strong>er</strong> Nationalmannschaft<br />

(7 : 2) gesiegt und gegen Sparta<br />

Prag (5 : 5) unentschieden gespielt hatten,<br />

mussten sie im letzten Spiel auch<br />

dem Hockey Club <strong>Davos</strong> ein 7 : 7-Unentschieden<br />

zugestehen. Also reisten sie<br />

ab. In Bregenz (Öst<strong>er</strong>reich) machten sie<br />

Halt und schauten sich in einem Restaurant<br />

das letzte Drittel des Spiels<br />

MoDo gegen Prag an. Als MoDo diese<br />

Partie 8 : 4 gewann, stand Füssen als<br />

Sieg<strong>er</strong> fest. D<strong>er</strong> Club triumphi<strong>er</strong>te dank<br />

zwei<strong>er</strong> ausgezeichnet<strong>er</strong> V<strong>er</strong>teidigungsblöcke<br />

und zwei<strong>er</strong> auch läuf<strong>er</strong>isch und<br />

technisch gut<strong>er</strong> <strong>er</strong>st<strong>er</strong> Sturmlinien.<br />

Entscheidend für den Turni<strong>er</strong>sieg ab<strong>er</strong><br />

war das plötzliche Aufkommen d<strong>er</strong> dritten<br />

Angriffslinie beim Unentschieden<br />

gegen Prag.<br />

D<strong>er</strong> Sieg<strong>er</strong> d<strong>er</strong> H<strong>er</strong>zen ab<strong>er</strong> war MoDo<br />

Alfredshem. So wurde das Team nach<br />

dem Sieg gegen Prag mit minutenlangen<br />

«Heja»-Rufen gefei<strong>er</strong>t. Erwähnensw<strong>er</strong>t<br />

am Sieg d<strong>er</strong> Schweden gegen<br />

Sparta Prag war d<strong>er</strong> Einsatz von Spielführ<strong>er</strong><br />

Nils Johansson, d<strong>er</strong> 58 Minuten<br />

auf dem Eis stand. D<strong>er</strong> schwedische<br />

Goalgett<strong>er</strong> war auf dem Höhepunkt sein<strong>er</strong><br />

Karri<strong>er</strong>e und gewann im selben Jahr<br />

auch den Guldpucken (schwedisch für<br />

golden<strong>er</strong> Puck) für den besten Spiel<strong>er</strong><br />

des <strong>Jahre</strong>s in Schweden. Das Kürzel<br />

MoDo übrigens stand für Mo och Domsjö<br />

AB (ab 2000 Holmen AB), in den<br />

19<strong>60</strong><strong>er</strong>-<strong>Jahre</strong>n die zweitgrösste Zellulosefabrik<br />

Schwedens. Alfredshem ist<br />

ein Stadtteil von Örnsköldsvik und hatte<br />

1964 rund 14 000 Einwohn<strong>er</strong> und eine<br />

üb<strong>er</strong>dachte Kunsteisbahn, die 10 000<br />

Zuschau<strong>er</strong> fasste.<br />

1964 war auch die Schweiz<strong>er</strong> Nationalmannschaft<br />

unt<strong>er</strong> Train<strong>er</strong> Richard<br />

«Bibi» Torriani <strong>er</strong>stmals im Aufgebot<br />

des <strong>Spengl<strong>er</strong></strong> <strong>Cup</strong>, all<strong>er</strong>dings mit wenig<br />

Erfolg: Die Schweiz und <strong>Davos</strong> belegten<br />

punktgleich die letzten Plätze.<br />

Üb<strong>er</strong>legenes Dukla Jihlava<br />

im Jahr 1965<br />

Die Armeemannschaft Dukla Jihlava aus<br />

d<strong>er</strong> Tschechoslowakei fei<strong>er</strong>te 1965<br />

<strong>Davos</strong>premi<strong>er</strong>e. Sie war technisch üb<strong>er</strong>legen<br />

und gewann den Titel ohne Punktv<strong>er</strong>lust<br />

– mit Siegen gegen Grasshopp<strong>er</strong>s<br />

(7 : 2), <strong>Davos</strong> (8 : 1), Kitzbühel (9 : 5)<br />

und Väst<strong>er</strong>ås (5 : 2). Das Juniorenteam<br />

des Hockey Club <strong>Davos</strong> mit Fredi Pargätzi<br />

und Walt<strong>er</strong> «Wädel» Dürst siegte<br />

im <strong>er</strong>stmals ausgetragenen «Kleinen<br />

<strong>Spengl<strong>er</strong></strong> <strong>Cup</strong>».<br />

Viel Schnee zum 40. Geburtstag 1966<br />

Zum Jubiläum v<strong>er</strong>suchten die Organisatoren<br />

<strong>er</strong>stmals, ein Team aus Kanada zu<br />

v<strong>er</strong>pflichten. Dies hätte <strong>60</strong> 000 Franken<br />

gekostet. Um dies zu finanzi<strong>er</strong>en, hätten<br />

üb<strong>er</strong> zehn weit<strong>er</strong>e Spiele in Europa<br />

organisi<strong>er</strong>t w<strong>er</strong>den müssen. Daraufhin<br />

v<strong>er</strong>zichteten die <strong>Davos</strong><strong>er</strong> schw<strong>er</strong>en<br />

H<strong>er</strong>zens auf die Gäste aus Nordam<strong>er</strong>ika.<br />

Dukla Jihlava gewann alle vi<strong>er</strong> Spiele<br />

deutlich, und zwar mit 10 : 1 (<strong>Davos</strong>),<br />

10 : 0 (Bad Tölz), 5 : 2 (MoDo Alfredshem)<br />

und 7 : 2 (Lüttich), und konnte seinen Titel<br />

unangefochten v<strong>er</strong>teidigen. Wenig<strong>er</strong><br />

gut war das Wett<strong>er</strong> – das Turni<strong>er</strong> war<br />

von starkem Schneefall geprägt.<br />

1967 <strong>er</strong>stmals mit Russen<br />

und Kanadi<strong>er</strong>n<br />

1967 fei<strong>er</strong>ten zwei V<strong>er</strong>eine Premi<strong>er</strong>e –<br />

das russische Team Lokomotive Moskau<br />

und das kanadische Team Kingston<br />

Aces. Das Feld wurde mit den Nationalteams<br />

Finnlands und d<strong>er</strong> Schweiz kompletti<strong>er</strong>t.<br />

Dafür blieb d<strong>er</strong> Gastgeb<strong>er</strong><br />

dem Turni<strong>er</strong> <strong>er</strong>stmals f<strong>er</strong>n. Trotzdem<br />

war das Int<strong>er</strong>esse gross. So waren<br />

50 Medienleute vor Ort. D<strong>er</strong> V<strong>er</strong>gleich<br />

zwischen den V<strong>er</strong>tret<strong>er</strong>n d<strong>er</strong> beiden<br />

«Grossmächte» konnte die Erwartungen<br />

nicht <strong>er</strong>füllen. Lokomotive Moskau<br />

domini<strong>er</strong>te die bescheidenen Amateure<br />

aus Ontario im Eröffnungsspiel und im<br />

Finale (2 : 0 beziehungsweise 8 : 4), gewann<br />

gegen die Schweiz (5 : 3) und spielte<br />

gegen Finnland 4 : 4. Die Schweiz<strong>er</strong><br />

Nationalmannschaft begeist<strong>er</strong>te mit<br />

ihrem guten Spiel und dem Sieg gegen<br />

die Finnen und auch bei d<strong>er</strong> knappen<br />

Nied<strong>er</strong>lage gegen die Russen, gegen die<br />

sie im <strong>er</strong>sten Drittel sensationell in Führung<br />

gegangen war. Sie konnte durch die<br />

Teilnahme am <strong>Spengl<strong>er</strong></strong> <strong>Cup</strong> nicht nur<br />

viele Erfahrungen sammeln, sond<strong>er</strong>n<br />

auch grosse Fortschritte machen.<br />

1968 – grosse Diskussion um<br />

das Traditionsturni<strong>er</strong><br />

Die Organisatoren v<strong>er</strong>zichteten 1968<br />

aufgrund d<strong>er</strong> politischen Situation auf<br />

eine Einladung von Lokomotive Moskau.<br />

Dukla Jihlava gewann das Turni<strong>er</strong> zum<br />

dritten Mal in vi<strong>er</strong> <strong>Jahre</strong>n nach Siegen<br />

gegen die Schweiz (6 : 1) und Finnland<br />

(5 : 2) und dem Unentschieden gegen das<br />

Eurovision und Entschädigung für Üb<strong>er</strong>tragungsrechte<br />

F<strong>er</strong>nsehen im Aufschwung<br />

1961 strahlte die Eurovision das Turni<strong>er</strong> <strong>er</strong>stmals in sechs Länd<strong>er</strong>n aus. Vi<strong>er</strong> <strong>Jahre</strong><br />

spät<strong>er</strong> wurden die Bild<strong>er</strong> vom Schweiz<strong>er</strong> F<strong>er</strong>nsehen <strong>er</strong>stmals nach Öst<strong>er</strong>reich,<br />

nach Holland und in die Tschechoslowakei üb<strong>er</strong>tragen. Das F<strong>er</strong>nsehen v<strong>er</strong>doppelte<br />

die Entschädigung an die Turni<strong>er</strong>leitung gegenüb<strong>er</strong> dem Vorjahr auf 10 000 Franken.<br />

1967 wurde diese nochmals um 2000 Franken <strong>er</strong>höht. 1968 zahlte das Schweiz<strong>er</strong><br />

F<strong>er</strong>nsehen den V<strong>er</strong>anstalt<strong>er</strong>n für die Üb<strong>er</strong>tragungen gar 23 000 Franken. 5000<br />

davon musste d<strong>er</strong> Hockey Club <strong>Davos</strong> – nebst weit<strong>er</strong>en 10 000 Franken – an die<br />

Schweiz<strong>er</strong> Nationalmannschaft zahlen.


19<strong>60</strong> – 1969: ZEIT DES UMBRUCHS<br />

19<br />

: D<strong>er</strong> Hockey Club <strong>Davos</strong> ist im Tief – das Schweiz<strong>er</strong> Nationalteam üb<strong>er</strong>nimmt in den 19<strong>60</strong><strong>er</strong>-<strong>Jahre</strong>n mit d<strong>er</strong> Premi<strong>er</strong>e 1964 und den Teilnahmen 1967 und 1968.<br />

Hi<strong>er</strong> wehrt Rögle-Goalie Jansson einen Angriff d<strong>er</strong> Schweiz<strong>er</strong> Nationalmannschaft ab.<br />

schwedische Team aus Rögle (1 : 1). Das<br />

Finalspiel gegen Rögle domini<strong>er</strong>ten die<br />

Tschechen dann deutlich – sie siegten<br />

mit 6 : 0. Dukla Jihlava beeindruckte<br />

(ohne seine sechs Nationalspiel<strong>er</strong>) mit<br />

gut<strong>er</strong> Schlittschuhtechnik, üb<strong>er</strong>zeugend<strong>er</strong><br />

Spielorganisation, klar<strong>er</strong> Spielanlage,<br />

gutem Passspiel und ansehnlich<strong>er</strong><br />

Stocktechnik. Allgemein liess das<br />

Niveau ab<strong>er</strong> zu wünschen übrig, was zu<br />

grossen Diskussionen in d<strong>er</strong> ganzen<br />

Schweiz sorgte. Die «Neue Bündn<strong>er</strong><br />

Zeitung» schrieb von ein<strong>er</strong> d<strong>er</strong> schwäch<strong>er</strong>en<br />

Austragungen im letzten Jahrzehnt.<br />

Kritisi<strong>er</strong>t wurden das System<br />

«jed<strong>er</strong> gegen jeden» und auch die Leistung<br />

d<strong>er</strong> Schweiz<strong>er</strong> Nationalmannschaft.<br />

Schnell war die Spannung weg<br />

und b<strong>er</strong>eits am dritten Spieltag standen<br />

Dukla und Rögle als Finalisten fest.<br />

Dies schlug sich auf das Int<strong>er</strong>esse d<strong>er</strong><br />

Zuschau<strong>er</strong> nied<strong>er</strong>. D<strong>er</strong> B<strong>er</strong>icht<strong>er</strong>statt<strong>er</strong><br />

d<strong>er</strong> Neuen Zürch<strong>er</strong> Zeitung (NZZ)<br />

ford<strong>er</strong>te: «Aus diesem Turni<strong>er</strong> müssen<br />

die Konsequenzen gezogen w<strong>er</strong>den.<br />

Durch die V<strong>er</strong>pflichtung von fünf od<strong>er</strong><br />

sechs Teams könnte dem Turni<strong>er</strong> wied<strong>er</strong><br />

auf die Beine geholfen w<strong>er</strong>den.» Die<br />

V<strong>er</strong>antwortlichen um OK-Präsident Jürg<br />

Frei entschieden schnell: 1969 wurden<br />

fünf Teams v<strong>er</strong>pflichtet.<br />

1969 – positiv<strong>er</strong> Entscheid<br />

für das Turni<strong>er</strong><br />

1969 <strong>er</strong>kämpfte sich Lokomotive Moskau<br />

den Pokal mit ein<strong>er</strong> schon ziemlich<br />

üb<strong>er</strong>alt<strong>er</strong>ten Mannschaft und viel Routine<br />

zurück. Das Team gewann gegen<br />

Füssen (4 : 1) und <strong>Davos</strong> (11 : 0) und spielte<br />

gegen Finnland 2 : 2. Im Finale <strong>er</strong>zwang<br />

es mit seinem harten Zweckeishockey<br />

gegen das feine Spiel von Dukla<br />

den 2 : 1-Sieg.<br />

Neu<strong>er</strong> Modus <strong>er</strong>weist sich als richtig<br />

Die Idee, fünf Teams einzuladen, <strong>er</strong>wies<br />

sich als richtig. D<strong>er</strong> Hockey Club <strong>Davos</strong><br />

entschied nach dem Turni<strong>er</strong> 1969, den<br />

<strong>Spengl<strong>er</strong></strong> <strong>Cup</strong> auch weit<strong>er</strong>hin zu organisi<strong>er</strong>en,<br />

was OK-Präsident Toni Morosani<br />

und Pressechef Karl Erb bei einem Mitt<strong>er</strong>nachtsimbiss<br />

für die Medienv<strong>er</strong>tret<strong>er</strong><br />

im Hotel Belved<strong>er</strong>e bekanntgaben.<br />

Wichtig sei ab<strong>er</strong> auch, dass das Turni<strong>er</strong><br />

mit fünf Mannschaften gespielt w<strong>er</strong>de,<br />

die hochklassiges EIshockey spielen und<br />

somit die Zuschau<strong>er</strong> begeist<strong>er</strong>n können.<br />

Wiktor Prochorowitsch Jakuschew<br />

162 Tore in 400 Spielen<br />

«D<strong>er</strong> Star unt<strong>er</strong> den Spiel<strong>er</strong>n von Lokomotive Moskau war Wiktor Prochorowitsch<br />

Jakuschew», <strong>er</strong>inn<strong>er</strong>te sich Alfred «Putz» Gfell<strong>er</strong>, d<strong>er</strong> den <strong>Spengl<strong>er</strong></strong> <strong>Cup</strong> in den<br />

19<strong>60</strong><strong>er</strong>-<strong>Jahre</strong>n selbst vi<strong>er</strong>mal mit dem Hockey Club <strong>Davos</strong> bestritt und dem V<strong>er</strong>ein<br />

spät<strong>er</strong> als Präsident vorstand. Jakuschew <strong>er</strong>zielte in sein<strong>er</strong> Karri<strong>er</strong>e in 400 Spielen<br />

162 Tore. In d<strong>er</strong> Nationalmannschaft waren es in 134 Partien 50 Treff<strong>er</strong>. Seine<br />

int<strong>er</strong>nationale Karri<strong>er</strong>e krönte <strong>er</strong> mit d<strong>er</strong> Goldmedaille bei den Olympischen Wint<strong>er</strong>spielen<br />

1964. Zudem wurde <strong>er</strong> vi<strong>er</strong>mal Weltmeist<strong>er</strong> (1963, 1965, 1966 und 1967).


<strong>Spengl<strong>er</strong></strong> <strong>Cup</strong> <strong>Davos</strong> <strong>2020</strong><br />

: Die dritte Trophäe für den ACBB Paris<br />

D<strong>er</strong> dritte <strong>Spengl<strong>er</strong></strong> <strong>Cup</strong>, 1950 von d<strong>er</strong> Landschaft <strong>Davos</strong> gestiftet, ging 1961 an den<br />

Paris<strong>er</strong> ACBB, d<strong>er</strong> das Turni<strong>er</strong> zum dritten Mal in S<strong>er</strong>ie für sich entschied. Mit<br />

dem ACBB gewann in den <strong>Jahre</strong>n 1959 bis 1961 die stärkste Mannschaft respektive<br />

die Mannschaft mit den besten Einzelspiel<strong>er</strong>n den <strong>Spengl<strong>er</strong></strong> <strong>Cup</strong>.<br />

Die Zeit d<strong>er</strong> <strong>Spengl<strong>er</strong></strong> <strong>Cup</strong>-Siege war<br />

auch die <strong>er</strong>folgreichste Zeit des französischen<br />

Clubs, d<strong>er</strong> in sein<strong>er</strong> Geschichte<br />

dreimal (1957, 19<strong>60</strong> und 1962) Landesmeist<strong>er</strong><br />

wurde. Zum einen war d<strong>er</strong><br />

Erfolg den Kanadi<strong>er</strong>n im Team zu v<strong>er</strong>danken,<br />

zum and<strong>er</strong>en d<strong>er</strong> Mäzenin<br />

Janine Potin. Sie war Besitz<strong>er</strong>in d<strong>er</strong><br />

ehemaligen französischen Detailhandelskette<br />

Félix Potin und Erbin d<strong>er</strong> Ölfirma<br />

Desmarais Frères, die 1965 mit<br />

dem Ölunt<strong>er</strong>nehmen Total fusioni<strong>er</strong>te.<br />

So wurde zum Beispiel 19<strong>60</strong> bekannt,<br />

dass Madame Potin den Spiel<strong>er</strong>n für<br />

den Finalsieg eine Barprämie von 300<br />

Franken v<strong>er</strong>sprach und ihnen b<strong>er</strong>eits<br />

beim Sieg üb<strong>er</strong> Diavoli Mailand eine<br />

Spezialprämie von je 150 Franken üb<strong>er</strong>geben<br />

worden war. Dementsprechend<br />

üb<strong>er</strong>schwänglich freuten sich die Paris<strong>er</strong><br />

üb<strong>er</strong> ihre Erfolge.<br />

Starke Einzelspiel<strong>er</strong><br />

Im Team stachen vor allem die Einzelspiel<strong>er</strong><br />

h<strong>er</strong>vor: Camil Gélinas, d<strong>er</strong> <strong>er</strong>ste<br />

kanadische Spiel<strong>er</strong> üb<strong>er</strong>haupt, d<strong>er</strong> in<br />

Frankreich spielte und nach ein<strong>er</strong> Saison<br />

bei Chamonix zu ACBB Paris stiess.<br />

Gaëtan «Pete» Lalib<strong>er</strong>té, d<strong>er</strong> spät<strong>er</strong><br />

massgeblich an d<strong>er</strong> Gründung des Eishockeyclubs<br />

in Grenoble beteiligt und<br />

bei seinen Durchbrüchen am Flügel<br />

kaum zu halten war. Kein Wund<strong>er</strong>, war <strong>er</strong><br />

doch d<strong>er</strong> Liebling d<strong>er</strong> Paris<strong>er</strong> Fans. Stu<br />

Stewart Cruikshanks war d<strong>er</strong> wirkungsvollste<br />

V<strong>er</strong>teidig<strong>er</strong>, kaum zu üb<strong>er</strong>spielen,<br />

gut im Aufbau, h<strong>er</strong>vorragend im<br />

Stellungsspiel. Gaston Pelleti<strong>er</strong> präsenti<strong>er</strong>te<br />

sich als schnellst<strong>er</strong> und elegantest<strong>er</strong><br />

Eisläuf<strong>er</strong> des Turni<strong>er</strong>s. Er<br />

üb<strong>er</strong>zeugte mit p<strong>er</strong>fekt<strong>er</strong> Scheibenkontrolle<br />

auch bei hohem Tempo und immens<strong>er</strong><br />

Kaltblütigkeit im Abschluss.<br />

Diese Spiel<strong>er</strong> konnten ein Match allein<br />

entscheiden, ab<strong>er</strong> sie pflegten kein so<br />

schönes Mannschaftsspiel wie etwa<br />

Diavoli Mailand. Die Paris<strong>er</strong> lebten von<br />

: D<strong>er</strong> Athlétique Club Boulogne-Billancourt Paris gewann den <strong>Spengl<strong>er</strong></strong> <strong>Cup</strong> in den <strong>Jahre</strong>n 1959 bis 1961.<br />

Ein<strong>er</strong>- od<strong>er</strong> Zwei<strong>er</strong>angriffen, von d<strong>er</strong><br />

üb<strong>er</strong>ragenden Schnelligkeit, speziell im<br />

Antritt, und von d<strong>er</strong> Stock- und Schusstechnik.<br />

Und sie üb<strong>er</strong>zeugten mit ein<strong>er</strong><br />

starken Spielüb<strong>er</strong>sicht.<br />

Glückliche Paris<strong>er</strong><br />

Vor allem das 19<strong>60</strong><strong>er</strong>-Turni<strong>er</strong> war von<br />

d<strong>er</strong> Spannung h<strong>er</strong> kaum zu üb<strong>er</strong>treffen.<br />

Im zwar nicht sehr hochklassigen, dafür<br />

ab<strong>er</strong> bis zur letzten Sekunde spannungsgeladenen<br />

Endspiel lagen die Paris<strong>er</strong><br />

gegen den Hockey Club <strong>Davos</strong> zehn<br />

Minuten vor Schluss 3 : 4 und vi<strong>er</strong> Minuten<br />

vor Ende noch 4 : 5 zurück. D<strong>er</strong><br />

<strong>Spengl<strong>er</strong></strong> <strong>Cup</strong>-Gastgeb<strong>er</strong> hätte das<br />

Spiel gewinnen müssen, da <strong>er</strong> im <strong>er</strong>sten<br />

Match gegen Mailand einen Punkt eingebüsst<br />

hatte. Das Glück war all<strong>er</strong>dings<br />

auf d<strong>er</strong> Seite d<strong>er</strong> Paris<strong>er</strong>: Die Franzosen<br />

glichen in d<strong>er</strong> vi<strong>er</strong>tletzten Minute<br />

durch Pelleti<strong>er</strong> aus. Das 5 : 5 genügte<br />

zum <strong>Spengl<strong>er</strong></strong> <strong>Cup</strong>-Sieg. Zwar hatten<br />

sie noch zwei bange Schlussminuten zu<br />

üb<strong>er</strong>stehen, da Lalib<strong>er</strong>té auf die Strafbank<br />

geschickt wurde, doch Goalie Jean<br />

Ay<strong>er</strong> sich<strong>er</strong>te den Sieg mit zwei fantastischen<br />

Paraden. Dementsprechend<br />

bedankten sich seine Kam<strong>er</strong>aden nach<br />

dem Schlusspfiff beim Schweiz<strong>er</strong><br />

ACBB-V<strong>er</strong>stärkungsspiel<strong>er</strong>. Auch das<br />

1961<strong>er</strong>-Turni<strong>er</strong> hatte in d<strong>er</strong> Mehrzahl<br />

hochstehendes und vor allem hart umkämpftes<br />

Eishockey zu bieten. Im<br />

eigentlichen Finalspiel gewann Paris<br />

gegen einen starken Hockey Club <strong>Davos</strong><br />

mit 2 : 1. Üb<strong>er</strong> das gesamte Turni<strong>er</strong> gesehen,<br />

hatten die Paris<strong>er</strong> ab<strong>er</strong> zu beissen.<br />

Vor allem die Spiel<strong>er</strong> des EV Füssen<br />

flössten den Paris<strong>er</strong>n mit ihrem körp<strong>er</strong>betonten<br />

Spiel Respekt ein (1:1) und<br />

gegen Forshaga gelang den Paris<strong>er</strong>n<br />

<strong>er</strong>st 18 Sekunden vor Spielende d<strong>er</strong><br />

Ausgleich zum 4:4, nachdem die Schweden<br />

nach zwei Dritteln 3:1 in Führung<br />

gelegen hatten.<br />

D<strong>er</strong> ACBB Paris v<strong>er</strong>teidigte den Titel<br />

nach dem endgültigen Gewinn des<br />

Pokals nicht mehr. D<strong>er</strong> HC Villars v<strong>er</strong>anstaltete<br />

1962 <strong>er</strong>stmals ein int<strong>er</strong>nationales<br />

Clubturni<strong>er</strong>, das zeitgleich mit<br />

dem <strong>Spengl<strong>er</strong></strong> <strong>Cup</strong> stattfand. Da d<strong>er</strong><br />

ACBB Paris und d<strong>er</strong> EHC Villars mit Janine<br />

Potin dieselbe Mäzenin hatten,<br />

traten die Franzosen in Villars an.


19<strong>60</strong> – 1969: ZEIT DES UMBRUCHS<br />

21<br />

: Dukla spielt sich in die H<strong>er</strong>zen<br />

d<strong>er</strong> Zuschau<strong>er</strong><br />

Dukla Jihlava spielte sich in den 19<strong>60</strong><strong>er</strong>n mit drei Siegen (1965, 1966 und 1968) in<br />

die H<strong>er</strong>zen d<strong>er</strong> Zuschau<strong>er</strong> und ist bis heute eines d<strong>er</strong> populärsten <strong>Spengl<strong>er</strong></strong><br />

<strong>Cup</strong>-Teams. Die violett-gelben Trikots waren legendär und die Spiel<strong>er</strong> wurden<br />

durch den <strong>Spengl<strong>er</strong></strong> <strong>Cup</strong> in d<strong>er</strong> ganzen Welt bekannt.<br />

Dukla Jihlava kam, sah und siegte in den<br />

<strong>Jahre</strong>n 1965 und 1966 und bestätigte<br />

diese Siege 1968 mit dem dritten<br />

Triumph. Dukla war 1956 als Armeesportclub<br />

gegründet worden und war<br />

so <strong>er</strong>folgreich, weil die besten tschechoslowakischen<br />

Spiel<strong>er</strong> im Rahmen<br />

ihres Armeedienstes für die Mannschaft<br />

spielen mussten. D<strong>er</strong> V<strong>er</strong>ein<br />

hiess «Dukla» als Hommage an die<br />

tschechoslowakischen Soldaten, die an<br />

d<strong>er</strong> Seite d<strong>er</strong> Roten Armee gegen<br />

(Nazi-)Deutschland am Duklapass gekämpft<br />

hatten, einem d<strong>er</strong> Karpatenpässe,<br />

die die Slowakei mit Polen v<strong>er</strong>binden.<br />

Train<strong>er</strong> Jaroslav Pitn<strong>er</strong>, d<strong>er</strong> Baumeist<strong>er</strong><br />

des Erfolgs, leitete die Mannschaft von<br />

d<strong>er</strong> Saison 1958/59 bis 1982. Er v<strong>er</strong>langte<br />

seinen Spiel<strong>er</strong>n alles ab, war<br />

streng, ab<strong>er</strong> auch sehr menschlich. Er<br />

förd<strong>er</strong>te viele junge Talente, zum Beispiel<br />

die Brüd<strong>er</strong> Jaroslav und Jiří Holík<br />

und Jan Suchý. Jaroslav Holík reiste wie<br />

auch Ladislav Šmíd und Jan Klapáč im<br />

<strong>er</strong>sten Jahr nicht nach <strong>Davos</strong>. Sie waren<br />

in d<strong>er</strong> Nationalmannschaft im Einsatz.<br />

In d<strong>er</strong> <strong>er</strong>sten <strong>Spengl<strong>er</strong></strong> <strong>Cup</strong>-Partie<br />

wurden die Grasshopp<strong>er</strong>s gleich mit<br />

7 : 2 vom Eis geschickt. Das Spiel blieb<br />

ab<strong>er</strong> auch deshalb in Erinn<strong>er</strong>ung, weil es<br />

zu einem Unt<strong>er</strong>bruch kam, als ein<strong>er</strong> d<strong>er</strong><br />

2300 Zuschau<strong>er</strong> einen Beutel mit rot<strong>er</strong><br />

Ölfarbe aufs Eisfeld warf, d<strong>er</strong> z<strong>er</strong>platzte.<br />

D<strong>er</strong> Hint<strong>er</strong>grund dafür war, dass die<br />

<strong>Davos</strong><strong>er</strong> ein<strong>er</strong> ostdeutschen Autofirma<br />

ein Reklamefeld v<strong>er</strong>mietet hatten. Es<br />

war eine d<strong>er</strong> seltenen politischen<br />

Demonstrationen beim <strong>Spengl<strong>er</strong></strong> <strong>Cup</strong>.<br />

Dem 7 : 2 folgten ein 8 : 1 gegen <strong>Davos</strong>,<br />

ein 9 : 5 gegen Kitzbühel und im eigentlichen<br />

Endspiel gegen Väst<strong>er</strong>ås ein 5 : 2.<br />

Dukla war die technisch beste Mannschaft<br />

des Turni<strong>er</strong>s, mit dem besten<br />

Zusammenspiel inn<strong>er</strong>halb d<strong>er</strong> Mannschaft<br />

und dem mod<strong>er</strong>nsten Spiel. Die<br />

Tschechoslowaken konnten sowohl auf<br />

die beste V<strong>er</strong>teidigung (Miroslav B<strong>er</strong>á-<br />

: Tor – od<strong>er</strong> doch nicht? Dukla-Goalie und Spiel<strong>er</strong> richten ihre Blicke gebannt auf den Puck bei d<strong>er</strong> Finalnied<strong>er</strong>lage 1969 gegen Lokomotive Moskau.


<strong>Spengl<strong>er</strong></strong> <strong>Cup</strong> <strong>Davos</strong> <strong>2020</strong><br />

: Spiel<strong>er</strong> von Dukla Jihlava v<strong>er</strong>folgen von d<strong>er</strong> Bank aus aufm<strong>er</strong>ksam das Eröffnungsspiel des <strong>Spengl<strong>er</strong></strong> <strong>Cup</strong><br />

1968, das sie gegen die Schweiz<strong>er</strong> Nationalmannschaft 6 : 1 gewannen.<br />

und <strong>er</strong>stklassigem Schlittschuhlaufen.<br />

Die amti<strong>er</strong>enden tschechoslowakischen<br />

Meist<strong>er</strong> schlugen die Schweiz<strong>er</strong> Nationalmannschaft,<br />

gewannen gegen Finnland<br />

und spielten gegen das schwedische<br />

Team Rögle unentschieden. In<br />

einem d<strong>er</strong> beiden Finalspiele gewannen<br />

sie bei minus 22 Grad vor 5000 Fans 6 : 0<br />

gegen Rögle und gewannen das Turni<strong>er</strong><br />

<strong>er</strong>neut. Nur wenig fehlte 1969 zur <strong>er</strong>folgreichen<br />

Titelv<strong>er</strong>teidigung. Den<br />

Tschechoslowaken hätte im Finale ein<br />

Remis genügt, doch sie wirkten desint<strong>er</strong>essi<strong>er</strong>t.<br />

So <strong>er</strong>zielte Safronow (Lokomotive<br />

Moskau) 30 Sekunden nach dem<br />

1 : 1-Ausgleich das Siegtor.<br />

nek, František Panchártek) als auch auf<br />

den besten Sturm (Stanislav Neveselý,<br />

Jan Balun, Oldřich Válek) zählen. Zum Finalspiel<br />

kamen mit 5000 Fans so viele<br />

wie noch nie zu ein<strong>er</strong> <strong>Spengl<strong>er</strong></strong> <strong>Cup</strong>-<br />

Paarung – ein W<strong>er</strong>t, d<strong>er</strong> nur bei den<br />

Meist<strong>er</strong>schaftsspielen <strong>Davos</strong> gegen<br />

Arosa üb<strong>er</strong>troffen wurde.<br />

1966 gewannen die Tschechoslowaken<br />

10 : 1 (gegen den HCD), 7 : 2 (gegen CP<br />

Lüttich) und 10 : 0 (gegen den Deutschen<br />

Meist<strong>er</strong> Bad Tölz). Sie waren druckvoll<strong>er</strong><br />

vor dem Tor und wenig<strong>er</strong> v<strong>er</strong>spielt<br />

als noch ein Jahr zuvor. Ab<strong>er</strong> auch im<br />

Kampf gegen den Schnee im Endspiel<br />

gegen MoDo Alfredshem konnten sie<br />

sich bess<strong>er</strong> einstellen, hatten mehr<br />

Kraft als die Schweden und gewannen<br />

vor 4<strong>60</strong>0 Zuschau<strong>er</strong>innen und Zuschau<strong>er</strong>n<br />

5 : 2. Betreut wurde Dukla Jihlava<br />

von Stanislav Neveselý. D<strong>er</strong> Assistenztrain<strong>er</strong><br />

von Dukla war zuvor b<strong>er</strong>eits mit<br />

Sparta Prag beim <strong>Spengl<strong>er</strong></strong> <strong>Cup</strong> und<br />

lobte in <strong>Davos</strong> vor allem den Effekt des<br />

Höhentrainings. In den Reihen von Dukla<br />

spielte 1966 zudem Josef Augusta, d<strong>er</strong><br />

spät<strong>er</strong>e Coach d<strong>er</strong> tschechoslowakischen<br />

Eishockeynationalmannschaft<br />

und Vat<strong>er</strong> von Patrik Augusta, d<strong>er</strong> seit<br />

Mai 2019 Headcoach von Bílí Tygři Lib<strong>er</strong>ec<br />

ist.<br />

Deutlich<strong>er</strong> Sieg<strong>er</strong> 1968<br />

Zwei <strong>Jahre</strong> darauf – 1967 v<strong>er</strong>zichtete<br />

d<strong>er</strong> V<strong>er</strong>ein auf eine Teilnahme – beeindruckte<br />

Dukla ohne seine sieben Nationalspiel<strong>er</strong><br />

mit ein<strong>er</strong> h<strong>er</strong>vorragenden<br />

Spielorganisation, klar<strong>er</strong> Spielanlage,<br />

gutem Passspiel, gut<strong>er</strong> Stocktechnik<br />

Historisch<strong>er</strong> 17 : 0-Sieg im Jahr 1970<br />

1970 ging vor allem das unglaubliche<br />

Resultat von Jihlava gegen den damaligen<br />

B-Club Hockey Club <strong>Davos</strong> in die Geschichtsbüch<strong>er</strong><br />

ein. Die Tschechoslowaken<br />

gewannen 17 : 0. Die Technik<strong>er</strong>, die<br />

zuweilen auch brotlose Kunst boten,<br />

v<strong>er</strong>loren das Finale gegen den SKA Leningrad<br />

dann all<strong>er</strong>dings 1 : 3. Dukla spielte<br />

bish<strong>er</strong> 13-mal am <strong>Spengl<strong>er</strong></strong> <strong>Cup</strong>, gewann<br />

ihn zweimal, 1978 und 1982, stand<br />

in den 1970<strong>er</strong>- und 1980<strong>er</strong>-<strong>Jahre</strong>n<br />

achtmal im europäischen Europacupfinal<br />

und gewann zwischen 1967 und 1985<br />

elf und schliesslich 1991 noch einmal<br />

einen Meist<strong>er</strong>titel. Heute ist Dukla Jihlava<br />

eine «Liftmannschaft», die für die<br />

höchste Liga zu schwach und für die<br />

zweithöchste zu stark ist und somit<br />

Jahr für Jahr ab- beziehungsweise aufsteigt.<br />

Jaroslav Holík und Jan Suchý<br />

Mit und ohne Helm<br />

Während die Schweiz<strong>er</strong> Pet<strong>er</strong> Kradolf<strong>er</strong>, Reto Flury und Alb<strong>er</strong>t Hend<strong>er</strong>son zu den<br />

<strong>er</strong>sten gehörten, die einen Helm trugen, war Jaroslav Holík ein<strong>er</strong> d<strong>er</strong> letzten, d<strong>er</strong><br />

noch auf einen Kopfschutz v<strong>er</strong>zichtete, bis das Helmtragen 1969 obligatorisch<br />

wurde. D<strong>er</strong> Tschechoslowake gab sein Können dem Nachwuchs auss<strong>er</strong>halb und inn<strong>er</strong>halb<br />

d<strong>er</strong> Familie weit<strong>er</strong>. Sein Sohn Bobby gewann in d<strong>er</strong> NHL mit den New J<strong>er</strong>sey<br />

Devils 1995 und 2000 den Stanley <strong>Cup</strong>, sein Enkel David Musil spielte 2019 mit dem<br />

HC Oceláři Třinec beim <strong>Spengl<strong>er</strong></strong> <strong>Cup</strong>. Ein Favorit d<strong>er</strong> Zuschau<strong>er</strong>innen und Zuschau<strong>er</strong><br />

war zudem V<strong>er</strong>teidig<strong>er</strong> Jan Suchý mit d<strong>er</strong> Numm<strong>er</strong> 17, seinem gelben Helm und<br />

sein<strong>er</strong> gen<strong>er</strong>ösen Spielweise. Suchý war zusammen mit den Holík-Brüd<strong>er</strong>n Jiří und<br />

Jaroslav (Bild) in Havlíčkův Brod, einem Ort 22 Kilomet<strong>er</strong> von Jihlava entf<strong>er</strong>nt, aufgewachsen.


19<strong>60</strong> – 1969: ZEIT DES UMBRUCHS<br />

23<br />

: Ein Schmunzeln für Fredi Pargätzi<br />

D<strong>er</strong> <strong>er</strong>ste Auftritt ein<strong>er</strong> russischen Mannschaft im Jahr 1967 war eine Sensation.<br />

D<strong>er</strong> damals 14-jährige Fredi Pargätzi war Kabinenjunge d<strong>er</strong> Stars von Lokomotive<br />

Moskau. Er ging ihnen bei den Matchvorb<strong>er</strong>eitungen sowie beim Aufräumen nach<br />

dem Spiel zur Hand und war den Eishockeyidolen so nah wie sonst niemand.<br />

Fredi Pargätzi, heute v<strong>er</strong>antwortlich<br />

für die Teams am <strong>Spengl<strong>er</strong></strong> <strong>Cup</strong>, int<strong>er</strong>essi<strong>er</strong>te<br />

das Eishockey schon als klein<strong>er</strong><br />

Junge. Um ein Eintrittsticket für ein<br />

<strong>Spengl<strong>er</strong></strong> <strong>Cup</strong>-Spiel zu kaufen, fehlte<br />

zwar das Geld, doch die Jungs machten<br />

jeweils ein Spiel daraus, die Resultate<br />

anhand d<strong>er</strong> G<strong>er</strong>äuschkulisse rund um<br />

das Eisstadion zu deuten. Nach den<br />

Olympischen Wint<strong>er</strong>spielen 1964 in Innsbruck<br />

entschied sich Fredi Pargätzi, d<strong>er</strong><br />

Juniorenabteilung des HCD beizutreten.<br />

Grosse Bewund<strong>er</strong>ung<br />

Er liebte das Spiel d<strong>er</strong> Schweden und<br />

bewund<strong>er</strong>te die Russen und ihren Stil.<br />

Als Kabinenjunge kam <strong>er</strong> ihnen beim<br />

<strong>Spengl<strong>er</strong></strong> <strong>Cup</strong> endlich näh<strong>er</strong>. Er war dabei,<br />

als die Russen in Kloten landeten,<br />

stand bei den Spielen neben ihr<strong>er</strong> Bank,<br />

brachte ihnen Tee, reichte ihnen Isoli<strong>er</strong>band<br />

und putzte nach den Spielen die<br />

Kabine. Ein Dolmetsch<strong>er</strong> v<strong>er</strong>mittelte<br />

zwischen den Organisatoren und den<br />

Russen. Direkt mit ihnen sprechen<br />

konnte niemand. Doch Fredi Pargätzi<br />

genoss es, die sowjetischen Spiel<strong>er</strong> als<br />

Kabinenjunge beobachten zu können,<br />

und bewund<strong>er</strong>te sie umso mehr. Auf<br />

dem Eis waren die Russen ihren Gegn<strong>er</strong>n<br />

üb<strong>er</strong>legen. Die Moskau<strong>er</strong> domini<strong>er</strong>ten<br />

auch die Kingston Aces, das<br />

<strong>er</strong>ste kanadische Team am <strong>Spengl<strong>er</strong></strong><br />

<strong>Cup</strong>, und zwar im Eröffnungsspiel wie<br />

auch im Finale. Das Duell lockte eine Rekordzahl<br />

an Zuschau<strong>er</strong>innen und Zuschau<strong>er</strong><br />

auf die Anlage. 5800 waren es<br />

am <strong>er</strong>sten Tag, und auch die Zahlen im<br />

V<strong>er</strong>lauf des weit<strong>er</strong>en Turni<strong>er</strong>s konnten<br />

sich sehen lassen.<br />

Wie von einem and<strong>er</strong>en St<strong>er</strong>n<br />

Die Russen hint<strong>er</strong>liessen als Einheit bezüglich<br />

ihr<strong>er</strong> Schnelligkeit, Kondition<br />

und Technik einen imponi<strong>er</strong>enden Eindruck.<br />

Gegen die Schweiz<strong>er</strong> Nationalmannschaft<br />

gewannen sie 5 : 3 und<br />

spielten gegen Finnland 4 : 4. Im Finale<br />

gegen die Kingston Aces üb<strong>er</strong>zeugten<br />

sie mit 8 : 4. Die russischen Spiel<strong>er</strong> <strong>er</strong>lebten<br />

den <strong>Spengl<strong>er</strong></strong> <strong>Cup</strong> unt<strong>er</strong> einem<br />

harten Regime. Sie traini<strong>er</strong>ten, spielten,<br />

assen und schliefen. Ausgehen kam<br />

für sie nicht infrage, und das Leben in<br />

Europa war für sie ohnehin un<strong>er</strong>schwinglich.<br />

«Für uns waren sie Spiel<strong>er</strong><br />

wie von einem and<strong>er</strong>en Planeten», <strong>er</strong>inn<strong>er</strong>t<br />

sich Fredi Pargätzi.<br />

Vom Putzjungen zum Gegenpart<br />

Beinahe noch speziell<strong>er</strong> war für Fredi<br />

Pargätzi d<strong>er</strong> zweite Auftritt von Lokomotive<br />

Moskau 1969. Er selbst, ein<br />

technisch v<strong>er</strong>si<strong>er</strong>t<strong>er</strong> Nachwuchsspiel<strong>er</strong>,<br />

stieg in die <strong>er</strong>ste Mannschaft des<br />

Hockey Club <strong>Davos</strong> auf. Bei seinem<br />

<strong>Spengl<strong>er</strong></strong> <strong>Cup</strong>-Debut lief <strong>er</strong> als Flügel<br />

zum Bully. Er <strong>er</strong>inn<strong>er</strong>t sich, als wäre es<br />

gest<strong>er</strong>n gewesen: «Mir vis-à-vis stand<br />

ein Russe in d<strong>er</strong> Blütezeit des Kommunismus,<br />

mit dem grimmigsten Gesicht,<br />

das man sich vorstellen kann. Er schaute<br />

auf, dann wied<strong>er</strong> aufs Eis und dann<br />

wied<strong>er</strong> zu mir. Da huschte kurz ein<br />

Schmunzeln üb<strong>er</strong> sein Gesicht und <strong>er</strong><br />

brummelte etwas, bevor sich seine<br />

Miene wied<strong>er</strong> v<strong>er</strong>düst<strong>er</strong>te.» V<strong>er</strong>mutlich<br />

hatte <strong>er</strong> da gem<strong>er</strong>kt, dass sein Gegenüb<strong>er</strong><br />

d<strong>er</strong> Jüngling war, d<strong>er</strong> zwei <strong>Jahre</strong><br />

zuvor die Kabine seines Teams g<strong>er</strong>einigt<br />

hatte. <strong>Davos</strong> v<strong>er</strong>lor gegen den spät<strong>er</strong>en<br />

Turni<strong>er</strong>sieg<strong>er</strong> mit 1 : 11. Die «Lokomotive»<br />

war mit ein<strong>er</strong> üb<strong>er</strong>alt<strong>er</strong>ten Mannschaft,<br />

dafür ab<strong>er</strong> mit umso mehr<br />

Routine angetreten. Sie spielte gegen<br />

Finnland 2 : 2 und gewann die Partie<br />

gegen Füssen 4 : 1. Im Finale gegen Dukla<br />

Jihlava musste unbedingt ein Sieg h<strong>er</strong>,<br />

während den Tschechoslowaken ein Remis<br />

genügt hätte. Doch 30 Sekunden<br />

nach dem 1 : 1-Ausgleich machte Lokomotive<br />

Moskau alles klar. Safronow und<br />

d<strong>er</strong> Altint<strong>er</strong>nationale Wiktor Zyplakow,<br />

die <strong>er</strong>folgreichsten Spiel<strong>er</strong> des Teams,<br />

zeichneten für das Siegtor v<strong>er</strong>antwortlich<br />

und damit auch für den zweiten<br />

<strong>Spengl<strong>er</strong></strong> <strong>Cup</strong>-Erfolg von Lokomotive<br />

Moskau. Ende d<strong>er</strong> Saison 1982/83<br />

wurde die Eishockeyabteilung des V<strong>er</strong>eins<br />

aufgelöst.<br />

: Fredi Pargätzi <strong>er</strong>inn<strong>er</strong>t sich g<strong>er</strong>ne mit einigen Erinn<strong>er</strong>ungsbild<strong>er</strong>n an den <strong>Spengl<strong>er</strong></strong> <strong>Cup</strong> Ende d<strong>er</strong> 19<strong>60</strong><strong>er</strong>-<strong>Jahre</strong>.


<strong>2020</strong><br />

: Das sind die Teams


<strong>2020</strong>: DAS SIND DIE TEAMS<br />

25<br />

: Die Spiel<strong>er</strong> von Ambrì-Piotta <strong>er</strong>holen sich nach einem spannenden Spiel in d<strong>er</strong> F<strong>er</strong>ienregion Ascona-Locarno und w<strong>er</strong>ben damit für ihre schöne Heimat.<br />

: Aus dem Schatten ins Rampenlicht<br />

Ambrì-Piotta darf sein Eishockey zum zweiten Mal hint<strong>er</strong>einand<strong>er</strong> beim <strong>Spengl<strong>er</strong></strong> <strong>Cup</strong><br />

präsenti<strong>er</strong>en. Bei d<strong>er</strong> Feu<strong>er</strong>taufe 2019 entpuppten sich die Tessin<strong>er</strong> als p<strong>er</strong>fektes<br />

zweites Schweiz<strong>er</strong> Team und b<strong>er</strong>eich<strong>er</strong>ten das Traditionsturni<strong>er</strong> auf und neben dem Eis.<br />

Das emotionale Feu<strong>er</strong>w<strong>er</strong>k<br />

d<strong>er</strong> Tessin<strong>er</strong> sollte<br />

bei d<strong>er</strong> zweiten <strong>Spengl<strong>er</strong></strong><br />

<strong>Cup</strong>-Teilnahme in Folge<br />

seine Fortsetzung finden. Als zweites<br />

Schweiz<strong>er</strong> Team neben Gastgeb<strong>er</strong> <strong>Davos</strong><br />

<strong>er</strong>ob<strong>er</strong>te Ambrì-Piotta wie kaum<br />

eine and<strong>er</strong>e Gastmannschaft die H<strong>er</strong>zen<br />

d<strong>er</strong> Fans im Sturm. Die Siegeshymne<br />

des Clubs, «La Montanara», wurde<br />

zum Ohrwurm des Turni<strong>er</strong>s. Und «Das<br />

Lied d<strong>er</strong> B<strong>er</strong>ge» soll <strong>2020</strong> noch laut<strong>er</strong><br />

<strong>er</strong>klingen. Clubpräsident Filippo Lombardi<br />

möchte vor allem sportlich eine<br />

Schippe drauflegen: «Wir hoffen, wenig<strong>er</strong><br />

V<strong>er</strong>letzte zu haben, damit wir mit<br />

ein<strong>er</strong> bess<strong>er</strong>en Zusammensetzung als<br />

im Vorjahr nach <strong>Davos</strong> kommen und<br />

mindestens so viele Emotionen entfachen<br />

wie 2019.» Bei d<strong>er</strong> <strong>Spengl<strong>er</strong></strong><br />

<strong>Cup</strong>-Premi<strong>er</strong>e seines Teams 2019 war<br />

nach ein<strong>er</strong> spektakulären Halbfinalpartie<br />

Schluss. Ambrì-Piottas <strong>Spengl<strong>er</strong></strong><br />

<strong>Cup</strong>-Märchen wurde vom V<strong>er</strong>tret<strong>er</strong> aus<br />

dem tschechischen Třinec mit einem<br />

Treff<strong>er</strong> in d<strong>er</strong> Ov<strong>er</strong>time beendet.<br />

D<strong>er</strong> Mythos Ambrì<br />

Hoch oben im Tessin kann man das Eishockeyh<strong>er</strong>z<br />

schlagen hören. Die Dörf<strong>er</strong><br />

Ambrì und Piotta liegen am ob<strong>er</strong>en Ende<br />

d<strong>er</strong> Leventina auf rund 1000 Met<strong>er</strong>n<br />

Höhe, wo die Ruhe während d<strong>er</strong> Eishockeysaison<br />

dem Mythos Ambrì Platz machen<br />

muss. D<strong>er</strong> Club gilt als grösst<strong>er</strong><br />

Arbeitgeb<strong>er</strong>, das legendäre Stadion bietet<br />

Platz für 7000 Zuschau<strong>er</strong>innen und<br />

Zuschau<strong>er</strong>. Das ist um ein Viel faches<br />

mehr als die zwei Dörf<strong>er</strong> Einwohn<strong>er</strong>innen<br />

und Einwohn<strong>er</strong> haben, und dafür gibt es<br />

gute Gründe. Die alpine, dörfliche Atmosphäre,<br />

gepaart mit einzigartigen Emotionen<br />

für den Sport, reizt Eishockeyfans<br />

aus d<strong>er</strong> ganzen Schweiz und dem<br />

Ausland, Anhäng<strong>er</strong> beziehungsweise Anhäng<strong>er</strong>in<br />

des HC Ambrì-Piotta zu sein.<br />

Im Wint<strong>er</strong> bleibt das Dorf Ambrì mehr<strong>er</strong>e<br />

Monate ohne Sonne. Entsprechend<br />

lässt sich d<strong>er</strong> Dorfname auf das Wort<br />

«ombra» (Schatten) zurückführen. Einzig<strong>er</strong><br />

Lichtblick im tiefalpinen Wint<strong>er</strong>:<br />

das Eishockey des HCAP. D<strong>er</strong> 1937 gegründete<br />

Club ist Aushängeschild d<strong>er</strong><br />

Leventin<strong>er</strong> Dörf<strong>er</strong> Ambrì, Piotta, Scruengo,<br />

Varenzo, Ronco, Deggio, Lurengo<br />

und Altanca, die zusammen knapp üb<strong>er</strong><br />

1000 Einwohn<strong>er</strong>innen und Einwohn<strong>er</strong><br />

zählen. Das Eishockey gilt als wichtig<strong>er</strong><br />

Wirtschaftsfaktor. Die wenigen Restaurants<br />

und Hotels, die ihre Pforten<br />

an d<strong>er</strong> durch das Dorf führenden<br />

Hauptstrasse Via San Gottardo noch<br />

nicht geschlossen haben, sind auf die<br />

bei jedem Heimspiel wied<strong>er</strong>kehrenden<br />

Fans angewiesen. D<strong>er</strong> Grossteil des


<strong>Spengl<strong>er</strong></strong> <strong>Cup</strong> <strong>Davos</strong> <strong>2020</strong><br />

V<strong>er</strong>kehrs rollt auf d<strong>er</strong> nahegelegenen<br />

Gotthard-Autobahn an den Dörf<strong>er</strong>n<br />

vorbei und bringt Wirtschaftsgüt<strong>er</strong><br />

und Touristen vom Norden in den Süden<br />

und umgekehrt. Die unb<strong>er</strong>ührte Natur<br />

v<strong>er</strong>lockt im Somm<strong>er</strong> den einen od<strong>er</strong> and<strong>er</strong>en<br />

F<strong>er</strong>iengast zu einem Zwischenstopp<br />

in einem d<strong>er</strong> beschaulichen Leventin<strong>er</strong><br />

Dörf<strong>er</strong>.<br />

Grosse Vorfreude<br />

Seit 1985 hält sich d<strong>er</strong> als ewig<strong>er</strong> Und<strong>er</strong>dog<br />

bekannte HC Ambrì-Piotta, d<strong>er</strong><br />

noch nie die Schweiz<strong>er</strong> Meist<strong>er</strong>schaft<br />

gewinnen konnte, in d<strong>er</strong> höchsten Liga.<br />

Und obwohl es für den grossen Schlag<br />

auch beim <strong>Spengl<strong>er</strong></strong> <strong>Cup</strong> noch nicht<br />

reichte, haben die Tessin<strong>er</strong> im Vorjahr<br />

doch eine deutliche Marke gesetzt. An<br />

d<strong>er</strong> Bande hat mit Luca C<strong>er</strong>eda ein Einheimisch<strong>er</strong><br />

das Zept<strong>er</strong> in d<strong>er</strong> Hand. Im<br />

Club geniesst d<strong>er</strong> 40-jährige Tessin<strong>er</strong>,<br />

d<strong>er</strong> sein Eishockeyhandw<strong>er</strong>k beim HC<br />

Ambrì-Piotta l<strong>er</strong>nte, Kultstatus. Auf<br />

dem steilen Weg in die NHL wurde C<strong>er</strong>eda<br />

von einem H<strong>er</strong>zfehl<strong>er</strong> gebremst und<br />

zu ein<strong>er</strong> Richtungsänd<strong>er</strong>ung gezwungen.<br />

Als Spiel<strong>er</strong> stürmte <strong>er</strong> mit dem<br />

SC B<strong>er</strong>n (in d<strong>er</strong> Saison 2003/2004) zum<br />

Schweiz<strong>er</strong> Meist<strong>er</strong> titel. Abseits sein<strong>er</strong><br />

sportlichen Reise schlägt sein H<strong>er</strong>z<br />

imm<strong>er</strong> für den Stammv<strong>er</strong>ein HC Ambrì-<br />

Piotta, bei dem <strong>er</strong> als Spiel<strong>er</strong> wie auch<br />

als Assistant und Head Coach wirkte<br />

bzw. weit<strong>er</strong>hin unt<strong>er</strong> V<strong>er</strong>trag ist. Die<br />

Vorfreude und Motivation auf den<br />

94. <strong>Spengl<strong>er</strong></strong> <strong>Cup</strong> ist gross. Die letzten<br />

und einzigen Triumphe ein<strong>er</strong> zweiten<br />

Schweiz<strong>er</strong> Mannschaft bei diesem Turni<strong>er</strong><br />

fei<strong>er</strong>te d<strong>er</strong> Genève-S<strong>er</strong>vette HC in<br />

den <strong>Jahre</strong>n 2013 und 2014.<br />

: Ambrì-Piotta <strong>er</strong>ob<strong>er</strong>t die H<strong>er</strong>zen d<strong>er</strong> Fans wie kaum eine and<strong>er</strong>e Mannschaft.<br />

: Gustostück<strong>er</strong>l wie dieses sind bei Ambrì-Piotta keine Seltenheit.<br />

Eisstadion Valascia<br />

Hockeyfans, bitte warm anziehen!<br />

Das Eisstadion Valascia ist fast noch legendär<strong>er</strong> als d<strong>er</strong> Club selbst. Die 1959 <strong>er</strong>baute<br />

Arena mit einem Fassungsv<strong>er</strong>mögen von 7000 P<strong>er</strong>sonen auf den Rängen ist<br />

die b<strong>er</strong>üchtigte Heimat des HC Ambrì-Piotta. W<strong>er</strong> den Eishockeyzaub<strong>er</strong> live <strong>er</strong>leben<br />

möchte, muss sich in d<strong>er</strong> «kältesten» Eishalle d<strong>er</strong> Schweiz besond<strong>er</strong>s warm<br />

anziehen. Lange soll das jedoch nicht mehr so bleiben. Vor zwei <strong>Jahre</strong>n fuhren b<strong>er</strong>eits<br />

die <strong>er</strong>sten Bagg<strong>er</strong> für den Bau d<strong>er</strong> neuen Valascia-Eishalle auf. Ende 2021 soll<br />

die neue, ebenfalls für 7000 Fans konzipi<strong>er</strong>te Halle des Kultclubs f<strong>er</strong>tiggestellt<br />

sein.


<strong>2020</strong>: DAS SIND DIE TEAMS<br />

27<br />

: Ein Blick auf das Zentrum von Kasan, Hauptstadt d<strong>er</strong> halbautonomen russischen Republik Tatarstan.<br />

: Kasan, das lebensw<strong>er</strong>te<br />

Zentrum Tatarstans<br />

D<strong>er</strong> AK Bars Kasan fei<strong>er</strong>t <strong>Spengl<strong>er</strong></strong> <strong>Cup</strong>-Premi<strong>er</strong>e. D<strong>er</strong> dreifache KHL-Champion ist in<br />

Kasan, d<strong>er</strong> Hauptstadt d<strong>er</strong> Republik Tatarstan, in Russland beheimatet. Die Metropole<br />

ist ein bedeutend<strong>er</strong> Kultur-, Wissenschafts- und Wirtschaftsstandort.<br />

Kasan liegt etwa 720 Kilomet<strong>er</strong><br />

Luftlinie östlich von<br />

Moskau. Mit rund 1,25 Millionen<br />

Einwohn<strong>er</strong>n ist es die<br />

sechstgrösste Stadt Russlands. Die<br />

Metropole an d<strong>er</strong> Mündung von Wolga<br />

und Kasanka gilt als P<strong>er</strong>le d<strong>er</strong> Architektur,<br />

die Morgen- und Abendland miteinand<strong>er</strong><br />

v<strong>er</strong>eint. Ihr vielseitiges und kontrastreiches<br />

Kultur<strong>er</strong>be macht sie zu<br />

einem spannenden Ziel für Touristen. In<br />

Kasan leben Russen, Tataren, Juden,<br />

Russlanddeutsche, Ukrain<strong>er</strong> und Tschuwaschen<br />

seit Jahrhund<strong>er</strong>ten mit- und<br />

nebeneinand<strong>er</strong>. Das spiegelt sich auch<br />

in Architektur, Kultur und Alltagsleben<br />

wid<strong>er</strong>. Die Hauptstadt d<strong>er</strong> autonomen<br />

Republik Tatarstan gilt laut Umfragen<br />

als lebensw<strong>er</strong>teste Stadt Russlands<br />

und Metropole von national<strong>er</strong> Bedeutung.<br />

Ihre Bewohn<strong>er</strong> betonen g<strong>er</strong>ne,<br />

Kasan sei nach Moskau und St. Pet<strong>er</strong>sburg<br />

«Russlands dritte Hauptstadt».<br />

D<strong>er</strong> Kasan<strong>er</strong> Kreml ist ein<strong>er</strong> d<strong>er</strong> schönsten<br />

sein<strong>er</strong> Art, und aus diesem Grund ist<br />

<strong>er</strong> in die Liste des Weltkultur<strong>er</strong>bes aufgenommen<br />

worden. Dort steht auch d<strong>er</strong><br />

ehemalige Gouv<strong>er</strong>neurspalast, d<strong>er</strong> von<br />

1843 bis 1853 an d<strong>er</strong> Stelle des Khanpalastes<br />

vom russischen Architekten Konstantin<br />

Thon <strong>er</strong>richtet wurde. Dies<strong>er</strong><br />

baute auch die benachbarte Schlosskirche.<br />

Auf Befehl von Zar Ivan IV. wurde<br />

im Kasan<strong>er</strong> Kreml eine kleine hölz<strong>er</strong>ne<br />

Kirche gebaut, die schon nach drei Tagen<br />

f<strong>er</strong>tig war. Spät<strong>er</strong> wurde diese Kirche<br />

umgebaut, und seit v<strong>er</strong>mutlich 1556<br />

steht im Kasan<strong>er</strong> Kreml eine prachtvolle<br />

orthodoxe Kathedrale: die Mariä-V<strong>er</strong>kündigungs-Kathedrale.<br />

Hauptturm des<br />

Kasan<strong>er</strong> Kremls ist d<strong>er</strong> Spasskiturm,<br />

auch Erlös<strong>er</strong>turm genannt.<br />

Grosse Flugzeugw<strong>er</strong>ke<br />

Die Stadt beh<strong>er</strong>b<strong>er</strong>gt eine Vielzahl<br />

von Univ<strong>er</strong>sitäten und weit<strong>er</strong>führenden<br />

Bildungseinrichtungen. Von besond<strong>er</strong><strong>er</strong><br />

Bedeutung ist die Staatliche Univ<strong>er</strong>sität<br />

Kasan, die zweitälteste Univ<strong>er</strong>sität<br />

Russlands. An ihr studi<strong>er</strong>ten zahlreiche<br />

bedeutende P<strong>er</strong>sönlichen d<strong>er</strong> russischen<br />

Geschichte, unt<strong>er</strong> ihnen Lenin und Tolstoi.<br />

In Kasan befinden sich zwei grosse<br />

Flugzeugw<strong>er</strong>ke. Auch Betriebe d<strong>er</strong> che-


<strong>Spengl<strong>er</strong></strong> <strong>Cup</strong> <strong>Davos</strong> <strong>2020</strong><br />

mischen und pharmazeutischen Industrie<br />

sowie eine Produktion medizinisch<strong>er</strong><br />

G<strong>er</strong>äte sind in d<strong>er</strong> Millionenstadt ansässig.<br />

Basi<strong>er</strong>end auf d<strong>er</strong> Ölwirtschaft<br />

Tatarstans, auf d<strong>er</strong> wachsenden v<strong>er</strong>arbeitenden<br />

Industrie und auf Bauwirtschaft,<br />

Tourismus und Handel, hat sich<br />

Kasan zu einem flori<strong>er</strong>enden Zentrum<br />

mit üb<strong>er</strong>regional<strong>er</strong> Bedeutung entwickelt.<br />

Fussball-WM in d<strong>er</strong> Kasan-Arena<br />

Kasan ist auch eine vielseitige Sportstadt.<br />

2018 wurden im dortigen Stadion<br />

im Rahmen d<strong>er</strong> Fussball-Weltmeist<strong>er</strong>schaft<br />

sechs Partien ausgetragen,<br />

darunt<strong>er</strong> mehr<strong>er</strong>e schicksalsträchtige.<br />

Deutschland scheit<strong>er</strong>te b<strong>er</strong>eits im<br />

letzten Gruppenspiel wegen ein<strong>er</strong> sensationellen<br />

0 : 2-Blamage an Südkorea.<br />

Im Achtelfinale bootete d<strong>er</strong> spät<strong>er</strong>e<br />

Weltmeist<strong>er</strong> Frankreich Argentinien<br />

mit 4 : 3 aus. Und Brasilien musste nach<br />

einem 1 : 2 gegen Belgien die Heimreise<br />

nach Südam<strong>er</strong>ika aus Kasan antreten.<br />

Turni<strong>er</strong>sieg als Ziel<br />

Zu den Aushängeschild<strong>er</strong>n d<strong>er</strong> Stadt<br />

gehört d<strong>er</strong> Eishockeyclub AK Bars Kasan.<br />

Er zählt zu den stärksten Clubs in<br />

d<strong>er</strong> Kontinental Hockey League (KHL).<br />

2009, 2010 und 2018 gewann d<strong>er</strong> V<strong>er</strong>ein<br />

den Gagarin <strong>Cup</strong>, die KHL-Meist<strong>er</strong>schaftstrophäe.<br />

In d<strong>er</strong> letzten Saison<br />

wurde Bars Kasans Angriff auf den<br />

nächsten Titel von d<strong>er</strong> Coronapandemie<br />

gestoppt; sie bewirkte den Abbruch d<strong>er</strong><br />

Playoffs. Bars Kasan hatte sich in d<strong>er</strong><br />

Qualifikation in d<strong>er</strong> Ostdivision souve-<br />

: D<strong>er</strong> Vollmond geht üb<strong>er</strong> dem beleuchteten Kasan<strong>er</strong> Kreml auf.<br />

rän mit 93 Punkten in 62 Spielen durchgesetzt<br />

und die <strong>er</strong>ste Playoff-Runde<br />

gegen Nischnekamsk glatt mit 4 : 0-Siegen<br />

gewonnen. Am 23. Dezemb<strong>er</strong> 2019<br />

trug Bars Kasan in <strong>Davos</strong> ein KHL-Meist<strong>er</strong>schaftsspiel<br />

gegen den nachmaligen<br />

<strong>Spengl<strong>er</strong></strong> <strong>Cup</strong>-Teilnehm<strong>er</strong> Salavat Yulaev<br />

Ufa aus. Die attraktive und spannende<br />

Partie v<strong>er</strong>lor Bars Kasan in d<strong>er</strong> V<strong>er</strong>läng<strong>er</strong>ung<br />

mit 3 : 4. Nun peilt d<strong>er</strong> V<strong>er</strong>ein bei<br />

sein<strong>er</strong> <strong>er</strong>sten <strong>Spengl<strong>er</strong></strong> <strong>Cup</strong>-Teil nahme<br />

gleich den Turni<strong>er</strong>sieg an. D<strong>er</strong> Weg<br />

dorthin dürfte all<strong>er</strong>dings schwi<strong>er</strong>ig<br />

w<strong>er</strong>den. Seit 2010 hat keine russische<br />

Mannschaft mehr die <strong>Spengl<strong>er</strong></strong> <strong>Cup</strong>-<br />

Trophäe gewonnen. Damals setzte sich<br />

d<strong>er</strong> SKA St. Pet<strong>er</strong>sburg im Finale gegen<br />

das Team Canada mit 4 : 3 durch. Als<br />

letztes russisches Team scheit<strong>er</strong>te<br />

Salawat Julajew Ufa 2014 im Endspiel<br />

mit ein<strong>er</strong> 0 : 3-Nied<strong>er</strong>lage gegen Genève-<br />

S<strong>er</strong>vette HC.<br />

Alexand<strong>er</strong> Burmistrow<br />

Ein Weltmeist<strong>er</strong> in d<strong>er</strong> Führungsrolle<br />

bei Bars Kasan<br />

Die russische Top-Mannschaft Bars Kasan gilt als starke Einheit mit üb<strong>er</strong>ragenden<br />

Einzelspiel<strong>er</strong>n. D<strong>er</strong> bekannteste von ihnen ist Alexand<strong>er</strong> Burmistrow. D<strong>er</strong> 29-jährige<br />

Mittelstürm<strong>er</strong> gilt als ausgezeichnet<strong>er</strong> Schlittschuhläuf<strong>er</strong> mit ausgeprägtem<br />

Spielv<strong>er</strong>ständnis, exzellent<strong>er</strong> Puckkontrolle und einem feinen Händchen. Burmistrow<br />

durchlief die Nachwuchsabteilung von Bars Kasan. Von 2010 bis 2017 bestritt<br />

<strong>er</strong> 348 Partien in d<strong>er</strong> NHL für die Atlanta Thrash<strong>er</strong>s, Winnipeg Jets, Arizona Coyotes<br />

und Vancouv<strong>er</strong> Canucks. 2015 wurde <strong>er</strong> mit Russland Weltmeist<strong>er</strong>. Letztes<br />

Jahr spielte <strong>er</strong> mit Salawat Julajew Ufa am <strong>Spengl<strong>er</strong></strong> <strong>Cup</strong>. Jetzt stürmt Burmistrow<br />

wied<strong>er</strong> für Bars Kasan, den Club, mit dem <strong>er</strong> 2018 russisch<strong>er</strong> Meist<strong>er</strong> wurde.


<strong>2020</strong>: DAS SIND DIE TEAMS<br />

29<br />

: Natur pur: 450 Seen gibt es in d<strong>er</strong> Region Kuovola.<br />

: Kouvola – Waldblick direkt<br />

aus dem Fenst<strong>er</strong><br />

Kouvolan Kiekko-65, meist kurz nur KooKoo genannt, ist das sportliche Aushängeschild<br />

d<strong>er</strong> südfinnischen Stadt Kouvola. D<strong>er</strong> 1965 gegründete Eishockeyclub tritt <strong>er</strong>stmals am<br />

Traditionsturni<strong>er</strong> in d<strong>er</strong> Schweiz an.<br />

Kouvola ist eine Stadt im<br />

Süden Finnlands. Sie liegt<br />

134 Kilomet<strong>er</strong> nordöstlich<br />

d<strong>er</strong> Metropole Helsinki. Die<br />

Stadt ist V<strong>er</strong>waltungssitz d<strong>er</strong> Landschaft<br />

Kymenlaakso und ein wichtig<strong>er</strong><br />

Eisenbahnknotenpunkt. Von hi<strong>er</strong> führen<br />

Bahnstrecken in vi<strong>er</strong> Richtungen: üb<strong>er</strong><br />

Lahti nach Helsinki und Riihimäki, nach<br />

Kotka, nach Mikkeli und von dort weit<strong>er</strong><br />

nach Pieksämäki und nach Luumäki, wo<br />

eine Strecke nach Joensuu und eine üb<strong>er</strong><br />

den Grenzort Vainikkala nach Russland<br />

führt. Helsinki ist in eineinhalb Stunden<br />

<strong>er</strong>reichbar. Die Züge halten am «Reisezentrum»<br />

von Kouvola, einem kombini<strong>er</strong>ten<br />

Eisenbahn- und Busbahnhof.<br />

Zu Kouvola gehört auss<strong>er</strong> d<strong>er</strong> Stadt<br />

v<strong>er</strong>waltungsmässig ein ausgedehntes<br />

Gebiet von mehr als 2800 Quadratkilomet<strong>er</strong>n<br />

im Umland. Kouvola zählt rund<br />

85 000 Einwohn<strong>er</strong>innen und Einwohn<strong>er</strong>.<br />

Ein gutes Drittel davon lebt in d<strong>er</strong><br />

K<strong>er</strong>nstadt. D<strong>er</strong> Höhenzug Salpausselkä<br />

teilt das Gebiet von Kouvola in einen<br />

seenreichen, stark bewaldeten Nordteil<br />

und einen Südteil, d<strong>er</strong> arm an<br />

Binnengewäss<strong>er</strong>n ist und vor allem<br />

landwirtschaftlich genutzt wird. Das<br />

Gebiet wird vom Kymijoki (Kymi), einem<br />

d<strong>er</strong> grössten Flüsse Südfinnlands,<br />

durchströmt. Zum V<strong>er</strong>weilen laden viele<br />

Seen und das Flussuf<strong>er</strong> des «Kymi»<br />

ein.<br />

Hohe Lebensqualität und<br />

dunkl<strong>er</strong> Humor<br />

Die K<strong>er</strong>nstadt Kouvola wird von Zweckbauten<br />

aus den 1970<strong>er</strong>-<strong>Jahre</strong>n geprägt.<br />

Sie ist umgeben von Wäld<strong>er</strong>n.<br />

Kouvola bietet eine grossartige Aussicht<br />

auf die h<strong>er</strong>rliche Natur. Obwohl die<br />

Stadt nicht sehr gross ist, ist sie typisch<br />

für Finnland: Hi<strong>er</strong> kann man bequem<br />

im Zentrum eine Tasse Kaffee<br />

trinken od<strong>er</strong> die idyllische Atmosphäre<br />

d<strong>er</strong> Landschaft geniessen. Theat<strong>er</strong>,<br />

Clubs und Konz<strong>er</strong>te bieten Unt<strong>er</strong>haltung,<br />

div<strong>er</strong>se Hallen laden indoor zur<br />

sportlichen Betätigung ein. Abgesehen<br />

von ein<strong>er</strong> bem<strong>er</strong>kensw<strong>er</strong>ten Lebensqualität<br />

mit Naturnähe und einem vielfältigen<br />

Angebot an Aktivitäten ist man<br />

in d<strong>er</strong> Heimatstadt des <strong>Spengl<strong>er</strong></strong> <strong>Cup</strong>-<br />

Teilnehm<strong>er</strong>s vor allem stolz auf den<br />

Waldblick, d<strong>er</strong> sich von gefühlt jedem<br />

Fenst<strong>er</strong> aus geniessen lässt. Und auch<br />

auf den dunklen Humor d<strong>er</strong> freundlichen<br />

Einheimischen.


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<strong>2020</strong>: DAS SIND DIE TEAMS<br />

31<br />

Industriemuseum und Gutshöfe<br />

Einige w<strong>er</strong>tvolle Baudenkmäl<strong>er</strong> stehen<br />

auss<strong>er</strong>halb d<strong>er</strong> K<strong>er</strong>nstadt. Im Dorf V<strong>er</strong>la<br />

befindet sich eine 1882 gegründete Kartonfabrik,<br />

die 1964 in ein Industriemuseum<br />

umgewandelt wurde. 1996 wurde<br />

d<strong>er</strong> Fabrikkomplex als h<strong>er</strong>ausragendes<br />

Beispiel für die Industriearchitektur<br />

des 19. Jahrhund<strong>er</strong>ts in die Liste des<br />

UNESCO-Weltkultur<strong>er</strong>bes aufgenommen.<br />

Sehensw<strong>er</strong>t sind auch die Gutshöfe<br />

Anjala und Sippola. Im Norden des<br />

Stadtgebiets liegt ein Teil des Nationalparks<br />

Repovesi.<br />

Typisch<strong>er</strong> Ausbildungsclub<br />

Kouvolan Kiekko-65, so lautet d<strong>er</strong> Name<br />

des städtischen Eishockeyclubs offiziell.<br />

Alle kennen ihn all<strong>er</strong>dings bess<strong>er</strong> unt<strong>er</strong><br />

d<strong>er</strong> Abkürzung KooKoo. Er wurde 1965<br />

gegründet. Die Mannschaft trägt ihre<br />

Heimspiele in d<strong>er</strong> 6200 Fans Platz bietenden<br />

Lumon Areena aus, die nach einem<br />

d<strong>er</strong> grössten Unt<strong>er</strong>nehmen und Arbeitgeb<strong>er</strong><br />

von Kuovola benannt ist. KooKoo<br />

stieg 2015 in die Liiga auf, die höchste finnische<br />

Spielklasse. In d<strong>er</strong> letzten Saison<br />

<strong>er</strong>reichte d<strong>er</strong> Club mit Platz fünf am Ende<br />

d<strong>er</strong> Qualifikation sein bestes Ergebnis in<br />

d<strong>er</strong> Geschichte. Erstmals hätte <strong>er</strong> an den<br />

Playoffs teilnehmen können, doch die Coronapandemie<br />

führte zum Abbruch d<strong>er</strong><br />

Meist<strong>er</strong>schaft. KooKoo ist ein typisch<strong>er</strong><br />

finnisch<strong>er</strong> Ausbildungsclub mit zahlreichen<br />

jungen Spiel<strong>er</strong>n. Neben Eishockey ist<br />

Pesäpallo – eine finnische Ballsportart,<br />

die Ähnlichkeiten mit Baseball hat – und<br />

Fussball in Kouvola populär. Myllykosken<br />

Pallo –47 (MyPa), gewann 2005 den Meist<strong>er</strong>titel<br />

in d<strong>er</strong> höchsten finnischen Liga.<br />

: Kouvola liegt im Süden Finnlands und zählt rund 85 000 Einwohn<strong>er</strong> und Einwohn<strong>er</strong>innen.<br />

: Bei KooKoo spielen viele junge Spiel<strong>er</strong>. Er ist ein typisch<strong>er</strong> finnisch<strong>er</strong> Ausbildungsclub.<br />

Alexand<strong>er</strong> Bonsaksen<br />

Ein Norweg<strong>er</strong> als Teamlead<strong>er</strong><br />

Nicht von ungefähr ist kein Finne Captain von KooKoo. D<strong>er</strong> Norweg<strong>er</strong> Alexand<strong>er</strong><br />

Bonsaksen ist d<strong>er</strong> älteste und (auch int<strong>er</strong>national) <strong>er</strong>fahrenste Spiel<strong>er</strong> im Team.<br />

D<strong>er</strong> 33-jährige, 1,78 Met<strong>er</strong> grosse und 84 Kilogramm schw<strong>er</strong>e V<strong>er</strong>teidig<strong>er</strong> gehört<br />

seit vielen <strong>Jahre</strong>n zum Stamm d<strong>er</strong> norwegischen Nationalmannschaft. Für sein<br />

Land kämpfte <strong>er</strong> b<strong>er</strong>eits zehnmal an Weltmeist<strong>er</strong>schaften und dreimal an Olympischen<br />

Wint<strong>er</strong>spielen. Bonsaksen war dreimal Landesmeist<strong>er</strong> mit seinem Stammclub<br />

Val<strong>er</strong>enga und zweimal finnisch<strong>er</strong> Champion mit Tappara Tamp<strong>er</strong>e. Für KooKoo<br />

bestreitet d<strong>er</strong> Norweg<strong>er</strong> gegenwärtig seine dritte Saison. Er gilt als komplett<strong>er</strong><br />

V<strong>er</strong>teidig<strong>er</strong>, d<strong>er</strong> das harte Körp<strong>er</strong>spiel schätzt.


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<strong>2020</strong>: DAS SIND DIE TEAMS<br />

33<br />

: Sparta Prag hat auch in <strong>Davos</strong> Grund zum Fei<strong>er</strong>n, zelebri<strong>er</strong>t d<strong>er</strong> Club doch seine zehnte <strong>Spengl<strong>er</strong></strong> <strong>Cup</strong>-Teilnahme.<br />

: Jubiläum für Sparta Prag<br />

Prag näh<strong>er</strong> vorzustellen würde bedeuten, Wass<strong>er</strong> in den Rhein od<strong>er</strong> konkret in die<br />

Moldau zu tragen. Die Stadt zählt zu den beliebtesten Touristenmagneten Europas.<br />

Mit dem HC Sparta Prag tritt ein<strong>er</strong> d<strong>er</strong> populärsten Clubs aus Tschechien am<br />

94. <strong>Spengl<strong>er</strong></strong> <strong>Cup</strong> an.<br />

Prag ist die Hauptstadt<br />

Tschechiens. Die Metropole<br />

mit ihren mehr als 1,3 Millionen<br />

Einwohn<strong>er</strong>n und Einwohn<strong>er</strong>innen<br />

liegt an d<strong>er</strong> Moldau. Die<br />

«Stadt d<strong>er</strong> hund<strong>er</strong>t Türme» ist bekannt<br />

für den Altstädt<strong>er</strong> Ring mit bunten Barockgebäuden,<br />

gotischen Kirchen und<br />

d<strong>er</strong> mittelalt<strong>er</strong>lichen astronomischen<br />

Uhr, an d<strong>er</strong> zu jed<strong>er</strong> Stunde ein animi<strong>er</strong>tes<br />

Glockenspiel zu sehen ist. Die 1402<br />

f<strong>er</strong>tiggestellte Karlsbrücke mit Statuen<br />

katholisch<strong>er</strong> Heilig<strong>er</strong>, ein explizit<strong>er</strong><br />

Anziehungspunkt für Touristen, ist für<br />

den Autov<strong>er</strong>kehr gesp<strong>er</strong>rt.<br />

Das historische Zentrum Prags ist von<br />

d<strong>er</strong> UNESCO als eine d<strong>er</strong> 14 Welt<strong>er</strong>bestätten<br />

Tschechiens <strong>er</strong>nannt worden.<br />

Die «goldene Stadt» zeigt ein geschlossenes,<br />

von Gotik und Barock geprägtes<br />

Stadtbild. Die Bezeichnung «goldene<br />

Stadt» bezieht sich auf die Sandsteintürme,<br />

die im Sonnenlicht in Goldtönen<br />

schimm<strong>er</strong>n. Eine weit<strong>er</strong>e Erklärung für<br />

diese Bezeichnung ist, dass Kais<strong>er</strong> Karl<br />

IV. die Türme d<strong>er</strong> Prag<strong>er</strong> Burg v<strong>er</strong>golden<br />

liess. Auss<strong>er</strong>dem war die Stadt zur Zeit<br />

Rudolfs II. ein Anziehungspunkt für Alchemisten.<br />

Auch d<strong>er</strong> Beiname «Stadt<br />

d<strong>er</strong> hund<strong>er</strong>t Türme» ist schon seit mehr<strong>er</strong>en<br />

Jahrhund<strong>er</strong>ten bekannt und v<strong>er</strong>weist<br />

auf die zahlreichen Türme, die das<br />

historische Stadtbild prägen. Sehenswürdigkeiten<br />

wie die Burg, die Karlsbrücke,<br />

die mittelalt<strong>er</strong>liche Rathausuhr,<br />

d<strong>er</strong> jüdische Friedhof od<strong>er</strong> die älteste<br />

Synagoge d<strong>er</strong> Welt machen die Stadt zu<br />

einem beliebten touristischen Ziel. Mit<br />

rund sechs Millionen ausländischen<br />

Touristen im Jahr zählt Prag zu den<br />

zehn meistbesuchten Städten Europas.<br />

Anziehungspunkt für Studenten<br />

Die tschechische Metropole gilt auch<br />

als int<strong>er</strong>national<strong>er</strong> Anziehungspunkt<br />

für Studenten. Mit d<strong>er</strong> Karls-Univ<strong>er</strong>sität<br />

wurde in Prag 1348 die <strong>er</strong>ste Univ<strong>er</strong>sität<br />

in Mitteleuropa gegründet.<br />

Auch das Kons<strong>er</strong>vatorium und die Technische<br />

Univ<strong>er</strong>sität gehören zu den ältesten<br />

ihr<strong>er</strong> Art des Kontinents.<br />

Eishockey und Fussball sind die beliebtesten<br />

Sportarten in Prag. 1903 wurde<br />

im Sportv<strong>er</strong>ein Sparta Prag eine Bandyabteilung<br />

gegründet, aus d<strong>er</strong> 1909 ein<br />

Eishockeyclub h<strong>er</strong>vorging. D<strong>er</strong> HC Sparta<br />

Prag gehörte häufig zu den Aushängeschild<strong>er</strong>n<br />

in d<strong>er</strong> Eishockeyhochburg


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<strong>2020</strong>: DAS SIND DIE TEAMS<br />

35<br />

des Landes. 1936 bis zu ihr<strong>er</strong> Auflösung<br />

1993 spielten die Prag<strong>er</strong> in d<strong>er</strong> höchsten<br />

tschechoslowakischen Spielklasse,<br />

mit Ausnahme d<strong>er</strong> Saison 1950/51.<br />

Dabei gewann Sparta Prag vi<strong>er</strong> tschechoslowakische<br />

Meist<strong>er</strong>schaften, zwei<br />

Mitte d<strong>er</strong> 1950<strong>er</strong>-<strong>Jahre</strong> und zwei Anfang<br />

d<strong>er</strong> 1990<strong>er</strong>-<strong>Jahre</strong>. Nach dem politischen<br />

Z<strong>er</strong>fall d<strong>er</strong> Tschechoslowakei<br />

wurde in d<strong>er</strong> Saison 1993/94 die Extraliga<br />

eingeführt, die ob<strong>er</strong>ste Spielklasse<br />

Tschechiens. In dies<strong>er</strong> wurde d<strong>er</strong> HC<br />

Sparta Prag in den <strong>Jahre</strong>n 2000, 2002,<br />

2006 und 2007 Landesmeist<strong>er</strong>. In d<strong>er</strong><br />

letzten Saison stoppte die Coronapandemie<br />

seinen Angriff auf den nächsten<br />

Titel. In d<strong>er</strong> sehr engen Qualifikation<br />

<strong>er</strong>rang Sparta Prag den 3. Platz, nur<br />

einen Punkt hint<strong>er</strong> dem Zweitplatzi<strong>er</strong>ten<br />

Třinec.<br />

: Prag, die Stadt d<strong>er</strong> hund<strong>er</strong>t Türme, gehört mit üb<strong>er</strong> 1,3 Millionen Einwohn<strong>er</strong>n und Einwohn<strong>er</strong>innen<br />

in die Top 15 d<strong>er</strong> grössten Städte d<strong>er</strong> Europäischen Union.<br />

Gemischte Gefühle<br />

Gemischte Gefühle hat d<strong>er</strong> HC Sparta<br />

Prag bei den Erinn<strong>er</strong>ungen an den<br />

<strong>Spengl<strong>er</strong></strong> <strong>Cup</strong>. 1962 und 1963 gewann<br />

d<strong>er</strong> V<strong>er</strong>ein das Turni<strong>er</strong>. 2004 v<strong>er</strong>lor d<strong>er</strong><br />

Club hingegen das Finalspiel gegen den<br />

Hockey Club <strong>Davos</strong> mit 0 : 2. Den int<strong>er</strong>nationalen<br />

W<strong>er</strong>t des <strong>Spengl<strong>er</strong></strong> <strong>Cup</strong> zeigte<br />

schon damals die Tatsache, dass das<br />

Endspiel im tschechischen F<strong>er</strong>nsehen<br />

live üb<strong>er</strong>tragen wurde. NHL-Star Rick<br />

Nash, d<strong>er</strong> in jen<strong>er</strong> Saison aufgrund des<br />

NHL-Lockouts für den Hockey Club <strong>Davos</strong><br />

stürmte, betonte nach dem Finale:<br />

«Ich denke, dass nur d<strong>er</strong> Stanley <strong>Cup</strong><br />

und die Weltmeist<strong>er</strong>schaft ein höh<strong>er</strong>es<br />

Rating haben als d<strong>er</strong> <strong>Spengl<strong>er</strong></strong> <strong>Cup</strong>.» Zuletzt<br />

trat Sparta Prag 2010 am <strong>Spengl<strong>er</strong></strong><br />

<strong>Cup</strong> an. Nun folgt seine zehnte Teilnahme.<br />

: Hi<strong>er</strong> in d<strong>er</strong> O 2 -Arena trägt Sparta Prag seine Heimspiele aus. Die Multifunktionshalle wurde<br />

für die Eishockeyweltmeist<strong>er</strong>schaft 2004 gebaut und bietet üb<strong>er</strong> 17 000 Sitzplätze.<br />

Michal Neuvirth<br />

Ein Heimkehr<strong>er</strong> als gross<strong>er</strong> Hoffnungsträg<strong>er</strong><br />

Unt<strong>er</strong> einem neuen Investor unt<strong>er</strong>nimmt d<strong>er</strong> HC Sparta Prag alles, um wied<strong>er</strong> die<br />

Numm<strong>er</strong> eins in Tschechien zu w<strong>er</strong>den und am <strong>Spengl<strong>er</strong></strong> <strong>Cup</strong> zu glänzen. Ein Garant<br />

dafür soll d<strong>er</strong> 32-jährige Torhüt<strong>er</strong> Michal Neuvirth sein. Er lanci<strong>er</strong>te seine Karri<strong>er</strong>e<br />

in d<strong>er</strong> Jugendabteilung von Sparta Prag, bis <strong>er</strong> 2006 im NHL-Draft von den<br />

Washington Capitals gezogen wurde und nach Nordam<strong>er</strong>ika wechselte. Zwischen<br />

2009 und 2019 bestritt Neuvirth für die Capitals, die Buffalo Sabres, die New York<br />

Island<strong>er</strong>s und die Philadelphia Fly<strong>er</strong>s 273 NHL-Partien, woraufhin <strong>er</strong> zu seinem<br />

Stammclub nach Prag zurückkehrte.


<strong>Spengl<strong>er</strong></strong> <strong>Cup</strong> <strong>Davos</strong> <strong>2020</strong><br />

: Das Lächeln des <strong>Spengl<strong>er</strong></strong> <strong>Cup</strong>-Rekordhalt<strong>er</strong>s.<br />

: Üb<strong>er</strong>flieg<strong>er</strong> und<br />

Titelv<strong>er</strong>teidig<strong>er</strong> Kanada<br />

Team Canada kürte sich im Vorjahr mit dem 16. Turni<strong>er</strong>sieg zum alleinigen <strong>Spengl<strong>er</strong></strong><br />

<strong>Cup</strong>-Rekordhalt<strong>er</strong>. Seit 1984 schickt das Mutt<strong>er</strong>land des Eishockeys jeweils<br />

eine Auswahl an grösstenteils in Europa engagi<strong>er</strong>ten Spiel<strong>er</strong>n zu dem <strong>Davos</strong><strong>er</strong><br />

Traditionsturni<strong>er</strong>.<br />

Hockey Canada hat sich d<strong>er</strong><br />

Mission v<strong>er</strong>schrieben, <strong>er</strong>freuliche<br />

Eishockey<strong>er</strong>fahrungen<br />

zu entwickeln und zu förd<strong>er</strong>n.<br />

Dass d<strong>er</strong> <strong>Spengl<strong>er</strong></strong> <strong>Cup</strong> eine solche<br />

positive Erfahrung darstellt, ist längst<br />

<strong>er</strong>wiesen. Die Mannschaft bringt den<br />

ganzen Stolz Kanadas auf das <strong>Davos</strong><strong>er</strong><br />

Eisparkett und entpuppte sich früh als<br />

feste Grösse und Publikumsmagnet.<br />

Bei den <strong>er</strong>sten fünf Teilnahmen <strong>er</strong>reichten<br />

die Kanadi<strong>er</strong> jeweils das Finale<br />

und konnten dieses in den Anfängen<br />

dreimal für sich entscheiden. Seith<strong>er</strong><br />

reist Team Canada in d<strong>er</strong> Altjahrwoche<br />

als Publikumsliebling, Turni<strong>er</strong>favorit und<br />

Erzrivale von Gastgeb<strong>er</strong> Hockey Club<br />

<strong>Davos</strong> in die Bündn<strong>er</strong> B<strong>er</strong>gwelt. Bei den<br />

36 Teilnahmen schafften es die Nordam<strong>er</strong>ikan<strong>er</strong><br />

24-mal in das Finale. 16-mal<br />

endete das Jahr mit d<strong>er</strong> <strong>Spengl<strong>er</strong></strong> <strong>Cup</strong>-<br />

Trophäe im Gepäck und ein makellos<strong>er</strong><br />

Auftritt machte Team Canada 2019 sogar<br />

zum alleinigen <strong>Spengl<strong>er</strong></strong> <strong>Cup</strong>-Rekordhalt<strong>er</strong>.<br />

Die bish<strong>er</strong>ige Rekordmarke<br />

hatte sich das Team bis dato mit dem<br />

Hockey Club <strong>Davos</strong> teilen müssen. Mit<br />

den jüngsten Ergebnissen unt<strong>er</strong>mau<strong>er</strong>ten<br />

die Nordam<strong>er</strong>ikan<strong>er</strong> ihre Klasse: 4 : 1<br />

und 5 : 1 in d<strong>er</strong> Vorrunde (gegen Třinec<br />

und <strong>Davos</strong>), 6 : 0 im Halbfinale (gegen<br />

Turku) sowie eine 4 : 0-Finalgala gegen<br />

den Vorjahreszweiten, Třinec aus<br />

Tschechien.<br />

«Maple Leaf» auf d<strong>er</strong> Brust<br />

und im H<strong>er</strong>zen<br />

Eine beeindruckende Kulisse <strong>er</strong>wartet<br />

die kanadischen Eishockeyprofis im <strong>Davos</strong><strong>er</strong><br />

«Wint<strong>er</strong>-Wond<strong>er</strong>land». Sportlich<br />

wird den Cracks vom int<strong>er</strong>national<br />

stark besetzten Teilnehm<strong>er</strong>feld einiges<br />

abv<strong>er</strong>langt. W<strong>er</strong> das Ahornblatt auf d<strong>er</strong><br />

Brust trägt, geht imm<strong>er</strong> mit dem Anspruch<br />

zu gewinnen aufs Eis. Dies<strong>er</strong><br />

Grundsatz ist den Spiel<strong>er</strong>n in die Wiege<br />

gelegt und macht beim <strong>Spengl<strong>er</strong></strong> <strong>Cup</strong><br />

auch einen grossen Nachteil wett. Während<br />

die Clubmannschaften das ganze<br />

Jahr eingespielt antreten, ist die<br />

<strong>Spengl<strong>er</strong></strong> <strong>Cup</strong>-Equipe Kanadas nur für<br />

das Turni<strong>er</strong> v<strong>er</strong>eint.


<strong>2020</strong>: DAS SIND DIE TEAMS<br />

37<br />

Die charakt<strong>er</strong>istische Blattform des<br />

Zuck<strong>er</strong>ahorns zeichnet und v<strong>er</strong>bindet<br />

seit dem 19. Jahrhund<strong>er</strong>t die Nation.<br />

Das «Maple Leaf» gilt als ältestes und<br />

bekanntestes Nationalsymbol. Die damit<br />

v<strong>er</strong>bundenen Farben Rot und Weiss<br />

sind dagegen <strong>er</strong>st im Jahr 1921 dazugekommen<br />

– also zwei <strong>Jahre</strong> vor d<strong>er</strong><br />

Geburtsstunde des <strong>Spengl<strong>er</strong></strong> <strong>Cup</strong>. Als<br />

Spiel<strong>er</strong> wird somit jed<strong>er</strong> Einsatz beim<br />

<strong>Spengl<strong>er</strong></strong> <strong>Cup</strong> zur Mission für die Nation.<br />

Das Traditionsturni<strong>er</strong> wird nicht nur in<br />

d<strong>er</strong> Schweiz beziehungsweise in Europa<br />

live im F<strong>er</strong>nsehen üb<strong>er</strong>tragen, sond<strong>er</strong>n<br />

gilt auch in Kanada seit knapp 20 <strong>Jahre</strong>n<br />

als Quotenbring<strong>er</strong> im TV-Programm.<br />

Neues T<strong>er</strong>rain für das Eishockey<br />

Als die epidemiologische Situation rund<br />

um Covid-19 auch die NHL als stärkste<br />

Eishockeyliga d<strong>er</strong> Welt im Frühjahr <strong>2020</strong><br />

in die Knie zwang, gelang den V<strong>er</strong>antwortlichen<br />

ein Meist<strong>er</strong>stück. In den kanadischen<br />

Städten Edmonton und Toronto<br />

wurden die Stanley-<strong>Cup</strong>-Playoffs<br />

in einem neuen Format durchgeführt. Im<br />

Mutt<strong>er</strong>land des Eishockeys fiel d<strong>er</strong> Puck<br />

plötzlich mitten im Somm<strong>er</strong> zu ein<strong>er</strong> einzigartigen<br />

Post Season. Aus einem starken<br />

Produkt wurde in d<strong>er</strong> Not ein in vielen<br />

Belangen noch stärk<strong>er</strong>es gemacht. In<br />

beiden Städten, in denen die Unt<strong>er</strong>stützung<br />

des Eishockeys grenzenlos ist,<br />

wurde eine sogenannte Bubble als sich<strong>er</strong>e<br />

Zone <strong>er</strong>richtet. Und die «Blase» wurde<br />

ihren Anford<strong>er</strong>ungen g<strong>er</strong>echt, das<br />

NHL-Finale konnte <strong>er</strong>folgreich in d<strong>er</strong><br />

Eishalle Rog<strong>er</strong>s Place in Edmonton ausgetragen<br />

w<strong>er</strong>den. Nach d<strong>er</strong> Feu<strong>er</strong>traufe<br />

dient die bewährte Hochsich<strong>er</strong>heitszone<br />

auch als Austragungsort für die<br />

U20-Weltmeist<strong>er</strong>schaft, die in d<strong>er</strong> Zeit<br />

gespielt wird, in d<strong>er</strong> auch d<strong>er</strong> 94. <strong>Spengl<strong>er</strong></strong><br />

<strong>Cup</strong> stattgefunden hätte.<br />

: Besond<strong>er</strong>s prickelnd sind die Duelle mit Gastgeb<strong>er</strong> Hockey Club <strong>Davos</strong>.<br />

: Das 16. Sieg<strong>er</strong>foto von Team Canada am <strong>Spengl<strong>er</strong></strong> <strong>Cup</strong> in <strong>Davos</strong>.<br />

Tradition<br />

Mit d<strong>er</strong> Familie am <strong>Spengl<strong>er</strong></strong> <strong>Cup</strong><br />

Mit Kind und Kegel hält die kanadische Eishockeyfamilie üb<strong>er</strong> die Fei<strong>er</strong>tage in <strong>Davos</strong><br />

Einzug, um das Weihnachtfest in Kombination mit ihrem Sport – dem Eishockey – zu<br />

zelebri<strong>er</strong>en. Im Zaub<strong>er</strong> d<strong>er</strong> auf üb<strong>er</strong> 15<strong>60</strong> Höhenmet<strong>er</strong>n gelegenen Bündn<strong>er</strong> B<strong>er</strong>gwelt<br />

besch<strong>er</strong>t Santa Claus den Nachwuchs. Bei den Spielen drücken Kind<strong>er</strong> und<br />

Mütt<strong>er</strong> den Stars dann kräftig die Daumen. Meist mit grossem Erfolg.


Sportwetten<br />

leicht gemacht.<br />

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Wetten und den Schweiz<strong>er</strong><br />

Sport unt<strong>er</strong>stützen.


<strong>2020</strong>: DAS SIND DIE TEAMS<br />

39<br />

: Erntezeit für die Früchte des sportlichen Neustarts: Yannick Frehn<strong>er</strong> (links) und Marc Wies<strong>er</strong> am <strong>Spengl<strong>er</strong></strong> <strong>Cup</strong>.<br />

: Stolz<strong>er</strong> Gastgeb<strong>er</strong> mit neuem Antrieb<br />

D<strong>er</strong> 94. <strong>Spengl<strong>er</strong></strong> <strong>Cup</strong> wird für <strong>Davos</strong> zum doppelten Prüfstein. Neben den organisatorischen<br />

H<strong>er</strong>ausford<strong>er</strong>ungen, die eine H<strong>er</strong>kulesaufgabe sind, muss auch<br />

sportlich d<strong>er</strong> Funke üb<strong>er</strong>springen. D<strong>er</strong> Gastgeb<strong>er</strong> zählt imm<strong>er</strong> zum Favoritenkreis<br />

um den Titel.<br />

Was dem Hockey Club <strong>Davos</strong><br />

im Vorjahr noch nicht gelungen<br />

ist, soll dieses Jahr vollendet<br />

w<strong>er</strong>den, nämlich den<br />

2019 vollzogenen sportlichen Neustart<br />

in zählbare Erfolge umzumünzen. Historisch<br />

gesehen wird d<strong>er</strong> HCD mit dem<br />

Rekordw<strong>er</strong>t von 31 nationalen Titeln<br />

zurecht als <strong>Davos</strong><strong>er</strong> Erfolgsdynastie bezeichnet.<br />

Mit viel H<strong>er</strong>zblut wurden Ruhm<br />

und Kultstatus nicht nur in d<strong>er</strong> Region,<br />

sond<strong>er</strong>n in d<strong>er</strong> ganzen Schweiz und üb<strong>er</strong><br />

ihre Grenzen hinaus <strong>er</strong>ob<strong>er</strong>t. Was folgte:<br />

eine Rundum<strong>er</strong>neu<strong>er</strong>ung! Die V<strong>er</strong>antwortlichen<br />

waren gezwungen, den Hebel<br />

neu anzusetzen, als Gallionsfigur Arno<br />

Del Curto dem <strong>Davos</strong><strong>er</strong> Eishockey im Novemb<strong>er</strong><br />

2018 und wenig spät<strong>er</strong> auch dem<br />

Train<strong>er</strong>wesen den Rücken kehrte. Mod<strong>er</strong>nes<br />

Eishockey mit breit aufgestellten<br />

Coaching-Staff hielt nach 22 <strong>Jahre</strong>n<br />

Einzug. Das System begann im Vorjahr zu<br />

fruchten, ein Titel blieb den üb<strong>er</strong> <strong>Jahre</strong><br />

hinweg <strong>er</strong>folgsv<strong>er</strong>wöhnten Fans jedoch<br />

noch v<strong>er</strong>wehrt. Die letzte Meist<strong>er</strong>schaft<br />

liegt sechs <strong>Jahre</strong> zurück, neun <strong>Jahre</strong> d<strong>er</strong><br />

15. und bislang letzte <strong>Spengl<strong>er</strong></strong> <strong>Cup</strong>-<br />

Triumph. <strong>Jahre</strong>, die sich für die treuen<br />

Anhäng<strong>er</strong>innen und Anhäng<strong>er</strong> wie Jahrzehnte<br />

anfühlen.<br />

Beinahe hätte sich d<strong>er</strong> Hockey Club<br />

<strong>Davos</strong> im Februar zum Schweiz<strong>er</strong> <strong>Cup</strong>-<br />

Sieg<strong>er</strong> gekrönt. Im Finale mussten die<br />

Bündn<strong>er</strong> jedoch dem HC Ajoie, einem<br />

euphorisi<strong>er</strong>ten Gegn<strong>er</strong> aus d<strong>er</strong> Swiss<br />

League, üb<strong>er</strong>raschend das Feld üb<strong>er</strong>lassen.<br />

Und als die <strong>Davos</strong><strong>er</strong> nach einem Zwischentief<br />

während d<strong>er</strong> <strong>Spengl<strong>er</strong></strong> <strong>Cup</strong>-<br />

Zeit auch in d<strong>er</strong> Liga wied<strong>er</strong> in Schwung<br />

kamen, setzte die Corona pandemie d<strong>er</strong><br />

Eishockeysaison ein jähes Ende.<br />

Wint<strong>er</strong>sport mit tiefen Wurzeln<br />

Dass das weltweit älteste int<strong>er</strong>nationale<br />

Eishockeyturni<strong>er</strong> auf Clubebene in<br />

<strong>Davos</strong> beheimatet ist, hat gute Gründe.<br />

Die Wurzeln des Wint<strong>er</strong>sports reichen<br />

zurück bis ins Jahr 1883, als auf d<strong>er</strong><br />

Schatzalp (1861 Met<strong>er</strong> üb<strong>er</strong> Me<strong>er</strong>) das<br />

<strong>er</strong>ste Schlittelrennen ausgetragen<br />

wurde. Im selben Jahr wurde in New York<br />

die Brooklyn Bridge <strong>er</strong>öffnet und in<br />

Europa nahm d<strong>er</strong> Orientexpress seine<br />

<strong>er</strong>ste Fahrt auf. Das Skifahren in <strong>Davos</strong>,<br />

dessen Beliebtheit bis heute anhält,<br />

wurde durch ein Schriftstück im Jahr


Andres Ambuhl,<br />

HCD-Captain<br />

36 % Protein<br />

1OO % Rindfleisch<br />

3 % Fett<br />

D<strong>er</strong> En<strong>er</strong>giekick fur<br />

zwischendurch.<br />

Proteine tragen zu ein<strong>er</strong> Zunahme beziehungsweise zur Erhaltung von<br />

Muskelmasse bei. Eine abwechlungsreiche und ausgewogene Ernährung<br />

sowie eine gesunde Lebensweise sind wichtig für uns<strong>er</strong>e Gesundheit.<br />

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<strong>2020</strong>: DAS SIND DIE TEAMS<br />

41<br />

1889 vor allem bei den Briten bekannt.<br />

Noch bevor 1934 d<strong>er</strong> weltweit <strong>er</strong>ste Bügelskilift<br />

von d<strong>er</strong> <strong>Davos</strong><strong>er</strong> Skischule auf<br />

ein<strong>er</strong> Strecke von 300 Met<strong>er</strong>n in Betrieb<br />

genommen wurde, fiel d<strong>er</strong> Puck 1923<br />

zum <strong>er</strong>sten <strong>Spengl<strong>er</strong></strong> <strong>Cup</strong>-Spiel. Seith<strong>er</strong><br />

v<strong>er</strong>wandelt sich <strong>Davos</strong> jedes Jahr zwischen<br />

Weihnachten und Neujahr zum<br />

int<strong>er</strong>nationalen Eishockeymekka. Dem<br />

Erfolgsrezept <strong>Spengl<strong>er</strong></strong> <strong>Cup</strong> liegt eine<br />

Mission zugrunde, die auf den eishockeybegeist<strong>er</strong>ten<br />

Gründ<strong>er</strong> Dr. Carl <strong>Spengl<strong>er</strong></strong><br />

zurückgeht. Die Jugend d<strong>er</strong> durch den<br />

Ersten Weltkrieg v<strong>er</strong>feindeten Nationen<br />

sollte in sportlichen Kontakten wied<strong>er</strong><br />

zusammengeführt w<strong>er</strong>den. Vat<strong>er</strong> Alexand<strong>er</strong><br />

<strong>Spengl<strong>er</strong></strong> machte <strong>Davos</strong> als Kurort<br />

bekannt und zeigte als Medizin<strong>er</strong> auf,<br />

dass das Höhenklima von <strong>Davos</strong> eine ungeahnte<br />

Heilkraft besitzt.<br />

: Die Gard<strong>er</strong>obe für den <strong>Spengl<strong>er</strong></strong> <strong>Cup</strong> zu betreten, ist für die Cracks ein besond<strong>er</strong>es Gefühl.<br />

Vielleicht trägt auch genau dieses<br />

Höhenklima zum besond<strong>er</strong>en Reiz des<br />

Einladungsturni<strong>er</strong>s bei. Einen grossen<br />

Anteil an d<strong>er</strong> Erfolgsgeschichte des<br />

<strong>Spengl<strong>er</strong></strong> <strong>Cup</strong> hat die besond<strong>er</strong>e Atmosphäre<br />

in <strong>Davos</strong>. Unv<strong>er</strong>gleichlich ist sie,<br />

wenn während des Turni<strong>er</strong>s Schnee liegt<br />

und die Sonne am stahlblauen Himmel<br />

strahlt. Dann fühlen sich die Gäste in<br />

d<strong>er</strong> höchstgelegenen Stadt Europas<br />

wie in ein<strong>er</strong> and<strong>er</strong>en Welt. Und so folgen<br />

trotz zunehmend dicht gedrängt<strong>er</strong><br />

Spielpläne d<strong>er</strong> nationalen Top-Ligen sowie<br />

int<strong>er</strong>national<strong>er</strong> Wettbew<strong>er</strong>be um<br />

den <strong>Jahre</strong>swechsel jährlich Top-Mannschaften<br />

dem Ruf d<strong>er</strong> <strong>Davos</strong><strong>er</strong>. So ist<br />

d<strong>er</strong> <strong>Spengl<strong>er</strong></strong> <strong>Cup</strong> auch in sein<strong>er</strong> 94.<br />

Auflage sportlich attraktiv und einzigartig.<br />

: D<strong>er</strong> <strong>Spengl<strong>er</strong></strong> <strong>Cup</strong> v<strong>er</strong>wandelt <strong>Davos</strong> in ein Eishockeymekka.<br />

100 <strong>Jahre</strong> Hockey Club <strong>Davos</strong><br />

Vorb<strong>er</strong>eitungen auf ein spezielles Jahr<br />

2021 jährt sich d<strong>er</strong> offizielle Gründungsakt des Hockey Club <strong>Davos</strong> zum hund<strong>er</strong>tsten<br />

Mal. Die <strong>Davos</strong><strong>er</strong> Erfolgsgeschichte lanci<strong>er</strong>te damals Dr. Paul Müll<strong>er</strong>. B<strong>er</strong>eits<br />

drei <strong>Jahre</strong> zuvor, 1918, entstand d<strong>er</strong> Gäste- und Mittelschulclub, d<strong>er</strong> durch Müll<strong>er</strong><br />

2021 in den heutigen Hockey Club <strong>Davos</strong> umgewandelt wurde.<br />

Seit Septemb<strong>er</strong> 2017 b<strong>er</strong>eitet sich auch das imposante Eisstadion <strong>Davos</strong> auf das<br />

Jubiläum des Clubs vor. Eine dreijährige Umbauphase machte aus d<strong>er</strong> Halle ein mod<strong>er</strong>nes<br />

Stadion, dessen Charakt<strong>er</strong> unv<strong>er</strong>änd<strong>er</strong>t auch in Zukunft für weltweites<br />

Aufsehen sorgen wird.


Glanz und Gloria<br />

: Magische Hände, ein Fanh<strong>er</strong>z und<br />

d<strong>er</strong> Sieg<strong>er</strong>pokal


GLANZ UND GLORIA<br />

43<br />

: D<strong>er</strong> Mann mit den goldenen Händen<br />

Mit 16 Siegen steht das Team Canada seit Dezemb<strong>er</strong> 2019 allein an d<strong>er</strong> Spitze d<strong>er</strong><br />

ewigen Sieg<strong>er</strong>liste. B<strong>er</strong>eits den achten Sieg mit d<strong>er</strong> Equipe d<strong>er</strong> Kanadi<strong>er</strong> kostete<br />

dabei Andy Hüppi aus. Ein Blick hint<strong>er</strong> die geschlossene Kabinentür vom Team Canada.<br />

Die Kabinentür öffnet sich. Andy Hüppi<br />

ist imm<strong>er</strong> in Bewegung. Er richtet Kabinen<br />

gemütlich ein, assisti<strong>er</strong>t den Ärzten,<br />

kocht Kaffee, wischt den Kabinenboden<br />

und flickt z<strong>er</strong>rissene Trikots. Am<br />

Silvest<strong>er</strong>mittag 2019 fei<strong>er</strong>te <strong>er</strong> mit<br />

dem Team Canada seinen achten <strong>Spengl<strong>er</strong></strong><br />

<strong>Cup</strong>-Sieg. Sind die Kabinentüren<br />

nach ein<strong>er</strong> Nied<strong>er</strong>lage nach 45 Minuten<br />

geschlossen und ist das Mat<strong>er</strong>ial v<strong>er</strong>packt,<br />

zieht sich d<strong>er</strong> Tag nach einem<br />

Sieg in die Länge. Doch d<strong>er</strong> Schweiz<strong>er</strong> in<br />

Diensten von Team Canada arbeitet<br />

nicht nur, <strong>er</strong> kostet auch den Sieg aus.<br />

Er stellt sich für Selfies zur V<strong>er</strong>fügung,<br />

organisi<strong>er</strong>t Sieg<strong>er</strong>zigarren und sammelt<br />

schliesslich die liegen gebliebenen<br />

Blumensträusse auf: «Diese gebe ich<br />

dann an d<strong>er</strong> Hotelrezeption ab und<br />

freue mich, wenn diejenigen einen <strong>er</strong>halten,<br />

die sich während d<strong>er</strong> <strong>Spengl<strong>er</strong></strong><br />

<strong>Cup</strong>-Woche für uns<strong>er</strong> Wohl eingesetzt<br />

haben.» Nach einem Sieg <strong>er</strong>hält Hüppi<br />

vom Team Canada meist ein Paket mit<br />

dem <strong>Spengl<strong>er</strong></strong> <strong>Cup</strong>-Pokal und einem<br />

g<strong>er</strong>ahmten Teamfoto. Für ihn ist d<strong>er</strong><br />

<strong>Spengl<strong>er</strong></strong> <strong>Cup</strong>-Einsatz Passion und ein<br />

«well done» od<strong>er</strong> «good job» ist besond<strong>er</strong><strong>er</strong><br />

Lohn für seinen Einsatz.<br />

«N<strong>er</strong>vös wie ein klein<strong>er</strong> Junge»<br />

Das Engagement war Zufall. Andy Hüppis<br />

Partn<strong>er</strong>in Nici wollte am 25. Dezemb<strong>er</strong><br />

2002 ein <strong>Spengl<strong>er</strong></strong> <strong>Cup</strong>-Spiel besuchen.<br />

Die beiden liessen es sich nicht<br />

nehmen, das Team Canada beim Training<br />

zu beobachten. Mike Pelino, Coach und<br />

Gen<strong>er</strong>al Manag<strong>er</strong> des Teams, <strong>er</strong>fuhr von<br />

den Rapp<strong>er</strong>swil-Jona-Spiel<strong>er</strong>n im Team,<br />

dass Hüppi Masseur ist, kam auf ihn zu<br />

und fragte, ob <strong>er</strong> sich Zeit für die Spiel<strong>er</strong><br />

nehmen würde. So wurde für Nici und<br />

Andy nichts aus einem gemeinsamen<br />

<strong>Spengl<strong>er</strong></strong> <strong>Cup</strong>-Abend. Andy Hüppi organisi<strong>er</strong>te<br />

Massagecreme und ford<strong>er</strong>te<br />

bei seinem damaligen Arbeitgeb<strong>er</strong> SC<br />

Rapp<strong>er</strong>swil-Jona Lak<strong>er</strong>s drei Tage mehr<br />

F<strong>er</strong>ien ein. Er fei<strong>er</strong>te mit dem Team Canada<br />

den <strong>er</strong>sten Sieg seit 1997 – und <strong>er</strong>hielt<br />

kurz darauf das Aufgebot, das<br />

Team Canada an die Weltmeist<strong>er</strong>schaft<br />

zu begleiten. «Ich war n<strong>er</strong>vös wie ein<br />

klein<strong>er</strong> Junge», <strong>er</strong>inn<strong>er</strong>t <strong>er</strong> sich.<br />

Ohne Schm<strong>er</strong>zen und Stress<br />

Die Tage sind lang und die Momente, in<br />

denen Hüppi auf dem Massagetisch<br />

sitzt, die Beine baumeln lässt und nichts<br />

tut, sind rar: «Es ist wie bei and<strong>er</strong>en<br />

Jobs. W<strong>er</strong> die Arbeit sieht, hat imm<strong>er</strong><br />

etwas zu tun.» Mehrheitlich <strong>er</strong>ledigt<br />

Hüppi diese mit Leidenschaft und nur<br />

nach mehrmaligem Nachhaken v<strong>er</strong>rät <strong>er</strong>:<br />

«Nähen kann ich nicht so gut und nach<br />

dem Visi<strong>er</strong>e-an-die-Helme-Schrauben<br />

schm<strong>er</strong>zen meine Fing<strong>er</strong>.» Auch Stress<br />

schätzt <strong>er</strong> nicht: «Meist ist es nicht entscheidend,<br />

ob eine Arbeit eine Minute<br />

schnell<strong>er</strong> od<strong>er</strong> wenig<strong>er</strong> schnell <strong>er</strong>ledigt<br />

wird.»<br />

Dass schlechte Arbeit nicht akzepti<strong>er</strong>t<br />

wird, machte ihm d<strong>er</strong> damalige Nationaltrain<strong>er</strong><br />

Andy Murray bei d<strong>er</strong> <strong>er</strong>sten<br />

Weltmeist<strong>er</strong>schaft klar: «Wenn ich etwas<br />

Schlechtes üb<strong>er</strong> dich höre, ist d<strong>er</strong><br />

Flughafen nicht weit.» Mittl<strong>er</strong>weile hat<br />

Andy Hüppi fünf WM-Ringe, einen Olympiaring<br />

und einen Ring des World <strong>Cup</strong><br />

2016 an d<strong>er</strong> Hand. Für einige Kanadi<strong>er</strong><br />

ist <strong>er</strong> d<strong>er</strong> Schweiz<strong>er</strong> im Team. Für diejenigen,<br />

die ihn lange kennen, ab<strong>er</strong> d<strong>er</strong><br />

Kanadi<strong>er</strong> ohne kanadischen Pass.<br />

«Huppe», wie <strong>er</strong> bei den Kanadi<strong>er</strong>n genannt<br />

wird, hat schon vielen Stars seinen<br />

Stempel aufgedrückt respektive<br />

sie massi<strong>er</strong>t und viele P<strong>er</strong>sönlichkeiten<br />

kennengel<strong>er</strong>nt, wie den deutschen<br />

Fussballeuropa- und weltmeist<strong>er</strong> Jürgen<br />

Klinsmann od<strong>er</strong> Fürst Alb<strong>er</strong>t von<br />

Monaco, d<strong>er</strong> ihn zu einem Abendessen<br />

einlud. Helfen konnte <strong>er</strong> auch dem<br />

Schlagzeug<strong>er</strong> Hena Habegg<strong>er</strong> von d<strong>er</strong><br />

Schweiz<strong>er</strong> Kultband «Gotthard». Hüppi<br />

ist offen und geht auf die Menschen zu.<br />

: Andy Hüppi: Ruhepausen wie diese gibt es nur für<br />

ein kurzes Fotoshooting.<br />

So hatte <strong>er</strong> zum Beispiel auch mit dem<br />

p<strong>er</strong>uanischen Schriftstell<strong>er</strong> S<strong>er</strong>gio<br />

Bambaren E-Mailkontakt, nachdem <strong>er</strong><br />

dessen Buch «Das Leuchten d<strong>er</strong> Wüste»<br />

gelesen hatte.<br />

<strong>Spengl<strong>er</strong></strong> <strong>Cup</strong> statt NHL-Traum<br />

Neben den Engagements beim Team Canada<br />

war Andy Hüppi von 1993 bis 2009<br />

Masseur und Mat<strong>er</strong>ialmitv<strong>er</strong>antwortlich<strong>er</strong><br />

beim SC Rapp<strong>er</strong>swil-Jona. Dann<br />

arbeitete <strong>er</strong> sechs <strong>Jahre</strong> lang als Masseur<br />

beim HC Lugano. 2015 schien für<br />

Andy Hüppi gar d<strong>er</strong> Traum, die Waden<br />

von NHL-Spiel<strong>er</strong>n zu kneten, in Erfüllung<br />

zu gehen. Von drei Angeboten wählte <strong>er</strong><br />

das d<strong>er</strong> Pittsburgh Penguins aus. V<strong>er</strong>träge<br />

waren unt<strong>er</strong>schrieben, die Wohnung<br />

gekündigt, die Flugtickets gekauft<br />

– doch schliesslich scheit<strong>er</strong>te das Engagement<br />

an d<strong>er</strong> Arbeitsbewilligung.<br />

Ein bisschen NHL-Stimmung geniesst <strong>er</strong><br />

nun halt weit<strong>er</strong>hin am <strong>Spengl<strong>er</strong></strong> <strong>Cup</strong>:<br />

«Was gibt es Schön<strong>er</strong>es als blauen Himmel,<br />

Schnee und gutes Eishockey!»


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Schweiz und im Fürstentum Liechtenstein engagi<strong>er</strong>en sich in den<br />

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: Tarzisius Caviezel<br />

Landammann von <strong>Davos</strong><br />

« Während eines Zeitraums von acht <strong>Jahre</strong>n durfte ich zwischen<br />

2004 und 2011 die faszini<strong>er</strong>ende Aufgabe des Präsidenten des<br />

Hockey Club <strong>Davos</strong> üb<strong>er</strong>nehmen. Dabei konnte ich den <strong>Spengl<strong>er</strong></strong><br />

<strong>Cup</strong> mit seinen euphorischen Fans und d<strong>er</strong> unv<strong>er</strong>gleichlichen<br />

Stimmung hautnah mit<strong>er</strong>leben. D<strong>er</strong> <strong>Spengl<strong>er</strong></strong> <strong>Cup</strong> ist ein riesiges,<br />

einzigartiges Familienfest. Ein emotionales und sportliches<br />

Spektakel.»


GEMEINSAM FÜR EIN STARKES<br />

SCHWEIZER EISHOCKEY<br />

Hauptpartn<strong>er</strong> d<strong>er</strong><br />

Schweiz<strong>er</strong> Eishockey<br />

Nationalmannschaften


: Christian «Chrigu» Stucki<br />

Schwing<strong>er</strong>könig<br />

« Ein Schlussgang bei einem Eidgenössischen Schwing- und Älpl<strong>er</strong>fest und<br />

das Finale des <strong>Spengl<strong>er</strong></strong> <strong>Cup</strong> haben eines gemeinsam: Beide Momente<br />

sind magisch, beide w<strong>er</strong>den in ein<strong>er</strong> unv<strong>er</strong>gleichlichen Arena ausgetragen<br />

und beide haben ein einmaliges Ambiente aufgrund des fantastischen<br />

Publikums. Ich geniesse es, Teil solch toll<strong>er</strong> Sportmomente zu sein, und<br />

v<strong>er</strong>folge deshalb den <strong>Spengl<strong>er</strong></strong> <strong>Cup</strong> mit grossem Int<strong>er</strong>esse.»


Koch trifft Architekt –<br />

in d<strong>er</strong> Küche von morgen.<br />

Im Rahmen von «Two Creatives One Kitchen by<br />

Siemens» entwickeln zwei kreative Köpfe in d<strong>er</strong><br />

Küche d<strong>er</strong> Zukunft neue Formen d<strong>er</strong> Kulinarik.<br />

QR-Code scannen und alle vi<strong>er</strong> Episoden<br />

anschauen.<br />

Die Zukunft zieht ein.<br />

Siemens Hausg<strong>er</strong>äte


GLANZ UND GLORIA<br />

49<br />

: Sieg<strong>er</strong> trotz Löch<strong>er</strong>n im Trikot<br />

Soeben ist Chris Habegg<strong>er</strong> umgezogen. In sein<strong>er</strong> neuen Wohnung gibt es endlich auch<br />

räumlich einen Platz für seine grosse Leidenschaft – den Eishockeyclub Dukla<br />

Jihlava. Hi<strong>er</strong> wird <strong>er</strong> auch die letzten Seiten für das Buch «65 <strong>Jahre</strong> Dukla Jihlava»<br />

v<strong>er</strong>fassen, das 2022 zum 65-jährigen Bestehen des V<strong>er</strong>eins <strong>er</strong>scheinen soll.<br />

Zweisprachig auf Tschechisch und Deutsch.<br />

D<strong>er</strong> tschechische Eishockeyv<strong>er</strong>ein begleitet<br />

Chris Habegg<strong>er</strong>, seit <strong>er</strong> zwölf<br />

<strong>Jahre</strong> alt ist. Auslös<strong>er</strong> war d<strong>er</strong> <strong>Spengl<strong>er</strong></strong><br />

<strong>Cup</strong>. 1982 spielte Dukla Jihlava gegen<br />

das am<strong>er</strong>ikanische Collegeteam, die<br />

Fighting Sioux von d<strong>er</strong> Univ<strong>er</strong>sity of<br />

North Dakota. «Die violett-gelben Trikots<br />

aus Baumwolle waren durchlöch<strong>er</strong>t.<br />

Doch das Team spielte trotz<br />

sein<strong>er</strong> ält<strong>er</strong>en Ausrüstung so, dass den<br />

Gegn<strong>er</strong>n Hören und Sehen v<strong>er</strong>ging. Das<br />

faszini<strong>er</strong>te mich», <strong>er</strong>inn<strong>er</strong>t sich Chris<br />

Habegg<strong>er</strong>. Dukla Jihlava gewann drei<br />

Partien und stiess ins Finale vor. «Das<br />

Schweiz<strong>er</strong> F<strong>er</strong>nsehen stieg <strong>er</strong>st im V<strong>er</strong>laufe<br />

des Spiels in die Üb<strong>er</strong>tragung ein,<br />

ab<strong>er</strong> ich üb<strong>er</strong>redete meine Elt<strong>er</strong>n, dass<br />

ich dabei sein konnte. Ich musste einfach<br />

dabei sein. Dukla gewann 5 : 2 gegen<br />

Titelv<strong>er</strong>teidig<strong>er</strong> Spartak Moskau und<br />

meine Leidenschaft brannte licht<strong>er</strong>loh.»<br />

Zusammen lachen<br />

Chris Habegg<strong>er</strong> <strong>er</strong>l<strong>er</strong>nte die slawische<br />

Sprache, gründete einen Fanclub<br />

Schweiz mit heute 25 Mitglied<strong>er</strong>n und<br />

reiste während d<strong>er</strong> kommunistischen<br />

Zeit in die Tschechoslowakei – imm<strong>er</strong><br />

und imm<strong>er</strong> wied<strong>er</strong>. Er knüpfte Kontakte<br />

fürs Leben. «Uns<strong>er</strong>e Polizei meinte<br />

schon, ich sei ein Spion», <strong>er</strong>zählt <strong>er</strong> auch<br />

von den wenig<strong>er</strong> schönen Episoden. Er<br />

schwärmt von Tschechien: «Gehst du<br />

als Schweiz<strong>er</strong> dorthin und sprichst<br />

fliessend Tschechisch, bist du ein Exot.»<br />

Es sei ein faszini<strong>er</strong>endes und saub<strong>er</strong>es<br />

Land mit ein<strong>er</strong> schönen Architektur.<br />

Und trotz ein<strong>er</strong> 50-jährigen systembedingten<br />

Lethargie spüre man grosse<br />

Lebensfreude: «Ich kann mit den Tschechen<br />

lachen.»<br />

350 Hockeyj<strong>er</strong>seys aus d<strong>er</strong> kommunistischen<br />

Zeit. Was <strong>er</strong> noch sucht und<br />

wobei <strong>er</strong> bish<strong>er</strong> nicht fündig geworden<br />

ist, sind Filmaufnahmen vom <strong>Spengl<strong>er</strong></strong><br />

<strong>Cup</strong>-Finalspiel 1982 zwischen Dukla und<br />

Spartak Moskau.<br />

Seinen Sohn Kevin hat Chris längst mit<br />

sein<strong>er</strong> Begeist<strong>er</strong>ung angesteckt. Rund<br />

vi<strong>er</strong>mal im Jahr geht es nach Jihlava.<br />

Auch üb<strong>er</strong> die <strong>Spengl<strong>er</strong></strong> <strong>Cup</strong>-Siege in<br />

den 19<strong>60</strong><strong>er</strong>-<strong>Jahre</strong>n ist <strong>er</strong> informi<strong>er</strong>t. Er<br />

rech<strong>er</strong>chi<strong>er</strong>te in d<strong>er</strong> Landesbibliothek,<br />

sammelte alle Programmhefte von<br />

1965 bis 1970, weiss, dass das Team im<br />

Hotel Rinaldi in <strong>Davos</strong> üb<strong>er</strong>nachtete<br />

und dass die Spiel<strong>er</strong> das Geld, das sie<br />

aus den V<strong>er</strong>käufen von Kristallgläs<strong>er</strong>n<br />

v<strong>er</strong>dienten, jeweils in den Eishockeystöcken<br />

v<strong>er</strong>steckten: «Diese wurden minutiös<br />

ausgebohrt.»<br />

Freundschaften fürs Leben<br />

Ein<strong>er</strong> d<strong>er</strong> Lieblingsspiel<strong>er</strong> von Habegg<strong>er</strong>,<br />

d<strong>er</strong> für acht Saisons Medienchef des<br />

EHC Biel-Bienne war, war Oldřich Válek.<br />

Ein gross<strong>er</strong>, schw<strong>er</strong><strong>er</strong> Spiel<strong>er</strong>, sehr geschickt<br />

am Stock – ein richtig<strong>er</strong> Publikumsmagnet.<br />

Ab<strong>er</strong> auch lokale Grössen<br />

wie Petr Vlk, Libor Dolana, Karel<br />

Horáček, Aleš Polcar od<strong>er</strong> Bedřich<br />

Šč<strong>er</strong>ban, d<strong>er</strong> heutige Geschäftsführ<strong>er</strong><br />

des V<strong>er</strong>eins, begeist<strong>er</strong>ten den Schweiz<strong>er</strong>.<br />

«Heute sind das alles meine Kollegen»,<br />

sagt <strong>er</strong> und kann es selbst kaum<br />

glauben.<br />

Geld in Eishockeystöcken<br />

Heute besitzt Chris Habegg<strong>er</strong> tausende<br />

Fotos, <strong>Spengl<strong>er</strong></strong> <strong>Cup</strong>-Medaillen und<br />

: Chris (rechts) und Kevin Habegg<strong>er</strong> sind so begeist<strong>er</strong>t von Dukla Jihlava, dass sie jährlich an<br />

Spiele nach Tschechien reisen.


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GLANZ UND GLORIA<br />

51<br />

: Durch seine Einzigartigkeit bestechend<br />

Die Einmaligkeit des Eisstadions <strong>Davos</strong> ist im Sieg<strong>er</strong>pokal des <strong>Spengl<strong>er</strong></strong> <strong>Cup</strong> <strong>er</strong>kennbar.<br />

Nämlich in sein<strong>er</strong> Form und im Mat<strong>er</strong>ial Holz, das sechs Eishockeyschläg<strong>er</strong> darstellt,<br />

in die ein Puck integri<strong>er</strong>t ist, durchsichtig wie Eis. Sie stehen auf einem Sockel aus einem<br />

granitähnlichen schwarzen Kunststoff.<br />

D<strong>er</strong> aktuelle Pokal wurde anlässlich des<br />

Moduswechsels im Jahr 2010 angef<strong>er</strong>tigt.<br />

Nahmen zuvor fünf Teams am Turni<strong>er</strong><br />

teil, sind es seith<strong>er</strong> eins mehr. Dah<strong>er</strong><br />

steht d<strong>er</strong> in den Pokal integri<strong>er</strong>te<br />

Puck auf sechs Eishockeyschläg<strong>er</strong>n. Die<br />

Ausarbeitung des neuen Pokals stand<br />

am Anfang des neuen, umfassenden<br />

Corporate-Designs. Fed<strong>er</strong>führend in<br />

d<strong>er</strong> Gestaltung war Christian Dorfmüll<strong>er</strong><br />

von d<strong>er</strong> Hug & Dorfmüll<strong>er</strong> Design AG<br />

in Luz<strong>er</strong>n. «Wir sind imm<strong>er</strong> noch stolz<br />

auf den Pokal. Er passt sehr gut zum<br />

Event <strong>Spengl<strong>er</strong></strong> <strong>Cup</strong>», sagt <strong>er</strong>. Dass ein<br />

Pokal aus Holz gef<strong>er</strong>tigt w<strong>er</strong>de, sei sehr<br />

selten, so Dorfmüll<strong>er</strong>. Die Eishockeyschläg<strong>er</strong><br />

– damals aus Glas und fünf an<br />

d<strong>er</strong> Zahl – waren b<strong>er</strong>eits in die Vorgäng<strong>er</strong>v<strong>er</strong>sion<br />

eingearbeitet. Statt eines<br />

Pucks lag eine Kugel als Symbol für die<br />

Gemeinschaft d<strong>er</strong> Eishockeywelt auf<br />

den Schläg<strong>er</strong>n.<br />

Aus Glas od<strong>er</strong> Silb<strong>er</strong><br />

In den 90<strong>er</strong>-<strong>Jahre</strong>n glich d<strong>er</strong> Pokal aus<br />

Glas, d<strong>er</strong> auf einem Holzsockel befestigt<br />

war, d<strong>er</strong> Kristallkugel, die es im Skiweltcup<br />

zu gewinnen gibt. 1967 hätte <strong>er</strong><br />

ein Sektkübel sein können und 1957 hielt<br />

«Watschga» Dürst beim Sieg des Hockey<br />

Club <strong>Davos</strong> eine Trophäe aus echtem<br />

Silb<strong>er</strong> in den Händen. Neun <strong>Jahre</strong><br />

zuvor, 1948, durfte d<strong>er</strong> LTC Prag den<br />

zweiten <strong>Spengl<strong>er</strong></strong> <strong>Cup</strong>-Pokal mit in die<br />

damalige Tschechoslowakei nehmen.<br />

Diese Trophäe glich einem Kunstw<strong>er</strong>k,<br />

geschaffen nach einem Entwurf von<br />

Johann Jakob Wilhelm Schw<strong>er</strong>zmann<br />

(† 1966), einem bekannten Plastik<strong>er</strong> und<br />

Bildhau<strong>er</strong>. Auf dem Kelchdeckel des<br />

Pokals stand ein Eishockeygoalie. D<strong>er</strong><br />

<strong>er</strong>ste Pokal, von Carl <strong>Spengl<strong>er</strong></strong> gespendet,<br />

wurde im Januar 1924 üb<strong>er</strong>geben.<br />

Im V<strong>er</strong>gleich zum heutigen Exemplar<br />

wirkte <strong>er</strong> ziemlich schw<strong>er</strong>fällig – mit<br />

breitem Sockel und schlankem Kelch.<br />

: D<strong>er</strong> aktuelle Pokal ist seit 2010 im Einsatz.<br />

Die <strong>Spengl<strong>er</strong></strong> <strong>Cup</strong>-Pokale waren imm<strong>er</strong><br />

sehr w<strong>er</strong>tvoll – dah<strong>er</strong> ist es kein Wund<strong>er</strong>,<br />

dass fünf von ihnen spurlos v<strong>er</strong>schwunden<br />

sind.<br />

Pokalüb<strong>er</strong>gabe als symbolisch<strong>er</strong> Akt<br />

Lange Zeit konnten die Teams den<br />

Pokal behalten, die dreimal in S<strong>er</strong>ie<br />

bzw. vi<strong>er</strong>- od<strong>er</strong> fünfmal in los<strong>er</strong> Reihenfolge<br />

gewannen. Ein Schriftstück<br />

dazu, wie dies gehandhabt w<strong>er</strong>den sollte,<br />

gab es nicht. Ab Mitte d<strong>er</strong> 90<strong>er</strong>-<br />

<strong>Jahre</strong> roti<strong>er</strong>ten die Teams v<strong>er</strong>mehrt,<br />

was die Sache komplizi<strong>er</strong>t<strong>er</strong> machte.<br />

Die Pokalüb<strong>er</strong>gabe wurde eh<strong>er</strong> zum<br />

symbolischen Akt. Heute kann das Sieg<strong>er</strong>team<br />

den Pokal für ein Jahr mit<br />

nach Hause nehmen und jedes Team <strong>er</strong>hält<br />

eine Plakette, auf d<strong>er</strong> die Rangi<strong>er</strong>ung<br />

v<strong>er</strong>m<strong>er</strong>kt ist.<br />

Atypisch filigran<br />

Natürlich wurden die Pokale d<strong>er</strong> <strong>Spengl<strong>er</strong></strong><br />

<strong>Cup</strong>-Geschichte auch gesichtet, als<br />

d<strong>er</strong> Entwurf zum neuesten Exemplar<br />

entstand. Mit ihm konnten nun schon<br />

zehn Sieg<strong>er</strong> gefei<strong>er</strong>t w<strong>er</strong>den. Dem Design<strong>er</strong><br />

Christian Dorfmüll<strong>er</strong> gefällt d<strong>er</strong><br />

Pokal noch imm<strong>er</strong>: «D<strong>er</strong> <strong>Spengl<strong>er</strong></strong> <strong>Cup</strong><br />

ist ein sehr mod<strong>er</strong>nes Event, an dessen<br />

Attraktivität die V<strong>er</strong>anstalt<strong>er</strong> stetig<br />

arbeiten. Den Pokal finde ich nach wie<br />

vor sehr schön und zeitgemäss. Vor allem<br />

ab<strong>er</strong> ist <strong>er</strong> unv<strong>er</strong>wechselbar.» Besond<strong>er</strong>s<br />

mache ihn auch die Tatsache,<br />

dass <strong>er</strong> sehr filigran sei: «G<strong>er</strong>ade im Eishockey,<br />

wo sonst eh<strong>er</strong> wuchtige Pokale<br />

üb<strong>er</strong>geben w<strong>er</strong>den, ist das sehr speziell.<br />

So wie das Event selbst, bei dem sich<br />

am Ende des <strong>Jahre</strong>s Eishockeyspiel<strong>er</strong><br />

und Gäste aus all<strong>er</strong> Welt treffen.»


Adventure Sport Chrono Day/Date 41<br />

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: Filippo Lombardi<br />

Präsident HC Ambrì-Piotta<br />

« D<strong>er</strong> <strong>Spengl<strong>er</strong></strong> <strong>Cup</strong> hat eine lange und glorreiche Tradition. Er ist für den HC Ambrì-<br />

Piotta ein Schaufenst<strong>er</strong>, um in Erinn<strong>er</strong>ung zu rufen, dass auch uns<strong>er</strong> Club eine lange<br />

Geschichte hat. Ambrì-Piotta ist ein Club, d<strong>er</strong> imm<strong>er</strong> in den H<strong>er</strong>zen all<strong>er</strong> Schweiz<strong>er</strong><br />

war und dem es gelingt, trotz schwi<strong>er</strong>ig<strong>er</strong> Umstände seit 83 <strong>Jahre</strong>n zu bestehen<br />

und imm<strong>er</strong> wied<strong>er</strong> Freude zu b<strong>er</strong>eiten. Die Zuschau<strong>er</strong>innen und Zuschau<strong>er</strong> schätzten<br />

uns<strong>er</strong>e <strong>Spengl<strong>er</strong></strong> <strong>Cup</strong>-Teilnahme im Jahr 2019 sehr, und wir hatten eine riesige<br />

Freude. <strong>Davos</strong> war für einige Tage sozusagen ein ‹Biancoblù›-Dorf.»


NERVENKITZEL AUS<br />

ALLEN PERSPEKTIVEN.<br />

Alle Highlights, spannende Hint<strong>er</strong>grundb<strong>er</strong>ichte und treffende Analysen.<br />

Täglich im TV, Radio und Online.<br />

srf.ch/sport


OFFICIAL BROADCASTER SRG<br />

55<br />

«Wenn es schneite, sahen wir<br />

den Puck sogar bess<strong>er</strong>»<br />

Die Liveüb<strong>er</strong>tragung des <strong>Spengl<strong>er</strong></strong> <strong>Cup</strong> am TV hatte anfangs seine Tücken. Inzwischen<br />

produzi<strong>er</strong>t die SRG das Traditionsturni<strong>er</strong> mit viel Erfahrung und Innovationsgeist.<br />

Anfang d<strong>er</strong> 19<strong>60</strong><strong>er</strong>-<strong>Jahre</strong> ist d<strong>er</strong> <strong>Spengl<strong>er</strong></strong><br />

<strong>Cup</strong> auch am TV zu einem d<strong>er</strong> jährlichen<br />

Sporthighlights geworden, das<br />

nicht nur Schweiz<strong>er</strong> Eishockeyfans vor<br />

den Bildschirmen v<strong>er</strong>folgen konnten.<br />

1961 strahlte die Eurovision das Turni<strong>er</strong><br />

<strong>er</strong>stmals in sechs Länd<strong>er</strong> aus. Vi<strong>er</strong> <strong>Jahre</strong><br />

spät<strong>er</strong> wurden die Bild<strong>er</strong> vom damaligen<br />

Schweiz<strong>er</strong> F<strong>er</strong>nsehen auch nach<br />

Öst<strong>er</strong>reich, Holland und die Tschechoslowakei<br />

üb<strong>er</strong>tragen.<br />

Wie lange eine Partie dau<strong>er</strong>te,<br />

konnte niemand abschätzen<br />

Mit dem Bau eines neuen Reportagewagens<br />

in den 19<strong>60</strong><strong>er</strong>-<strong>Jahre</strong>n gelangen<br />

wichtige Fortschritte in d<strong>er</strong> Üb<strong>er</strong>tragungstechnik.<br />

Realisi<strong>er</strong>t wurde die Liveb<strong>er</strong>icht<strong>er</strong>stattung<br />

auf d<strong>er</strong> offenen Eisbahn<br />

mit vi<strong>er</strong> fixinstalli<strong>er</strong>ten Kam<strong>er</strong>as.<br />

Scheinw<strong>er</strong>f<strong>er</strong>, Kam<strong>er</strong>atürme und Report<strong>er</strong>kabinen<br />

brachte die TV-Crew ebenfalls<br />

mit nach <strong>Davos</strong>. Die Natur bestimmte<br />

in d<strong>er</strong> B<strong>er</strong>gregion das Tempo.<br />

Spielunt<strong>er</strong>brüche wegen Schneegestöb<strong>er</strong><br />

od<strong>er</strong> schlechten Lichtv<strong>er</strong>hältnissen<br />

gab es häufig. Otto Dietrich, damals<br />

Leit<strong>er</strong> Carproduktion beim Schweiz<strong>er</strong><br />

F<strong>er</strong>nsehen, <strong>er</strong>zählt: «V<strong>er</strong>zög<strong>er</strong>ungen<br />

waren ganz normal. Wie lange eine Partie<br />

dau<strong>er</strong>n würde, konnte niemand abschätzen.<br />

Für das TV-Publikum war es<br />

zudem anspruchsvoll in schwarz-weiss<br />

und ohne Zeitlupen dem schnellen Geschehen<br />

auf dem Spielfeld zu folgen.<br />

Und wenn’s dazu noch schneite, war am<br />

F<strong>er</strong>nsehbildschirm kaum noch etwas zu<br />

sehen. Wenigstens sahen wir den Puck<br />

dann sogar bess<strong>er</strong>, weil <strong>er</strong> Spuren im<br />

Schnee hint<strong>er</strong>liess.»<br />

Entwicklungssprünge und<br />

bewährte Routine<br />

«Glücklich<strong>er</strong>weise sind wir heute nicht<br />

mehr abhängig vom Wett<strong>er</strong>», sagt Etienne<br />

Hut<strong>er</strong>, Projektleit<strong>er</strong> <strong>Spengl<strong>er</strong></strong> <strong>Cup</strong><br />

bei SRF Op<strong>er</strong>ationen, «d<strong>er</strong> zweitägige<br />

Musste die TV-Crew die Bild<strong>er</strong> bei Schneegestöb<strong>er</strong> aufnehmen, halfen die Spuren im Schnee, den Puck<br />

zu v<strong>er</strong>folgen. Am F<strong>er</strong>nsehbildschirm war ab<strong>er</strong> kaum noch etwas zu sehen. Foto: SRF<br />

Aufbau, das Turni<strong>er</strong>programm, d<strong>er</strong> zügige<br />

Abbau – alles ist durchgetaktet<br />

und muss zeitlich passen. Kreativ und<br />

innovativ tüftelt uns<strong>er</strong> Team zudem<br />

ständig an neuen Ideen, die uns<strong>er</strong>e<br />

Liveüb<strong>er</strong>tragung noch bess<strong>er</strong> machen<br />

könnten.» Mit rund 15 Kam<strong>er</strong>as produzi<strong>er</strong>t<br />

die SRG mittl<strong>er</strong>weile das Traditionsturni<strong>er</strong><br />

und stellt die Signale für<br />

nationale und int<strong>er</strong>nationale Send<strong>er</strong><br />

b<strong>er</strong>eit. SRF, RTS und RSI <strong>er</strong>gänzen die<br />

Livebild<strong>er</strong> mit eigenen Kommentaren<br />

sowie Begleitprogramm rund um die<br />

Spiele.<br />

In den Üb<strong>er</strong>tragungswagen vor dem<br />

Eisstadion <strong>Davos</strong> befindet sich seit jeh<strong>er</strong><br />

das H<strong>er</strong>zstück d<strong>er</strong> Produktion. Auf<br />

engstem Raum sitzen Regisseur, Produzent,<br />

Bild- und Tontechnik<strong>er</strong> sowie Slow-<br />

Motion-Op<strong>er</strong>ateure und sorgen beim<br />

Publikum zuhause für ein ausgezeichnetes<br />

Live-Erlebnis. Die Erfahrungen und<br />

das Know-how d<strong>er</strong> Mitarbeitenden, die<br />

hochkonzentri<strong>er</strong>te Arbeitsatmosphäre<br />

ab<strong>er</strong> doch lock<strong>er</strong>e Stimmung bei allen<br />

Beteiligten – Otto Dietrich und Etienne<br />

Hut<strong>er</strong> sind sich einig, dass d<strong>er</strong> Einsatz<br />

am <strong>Spengl<strong>er</strong></strong> <strong>Cup</strong> schon imm<strong>er</strong> etwas<br />

Besond<strong>er</strong>es war und bleiben wird.<br />

Live mit<strong>er</strong>leben<br />

D<strong>er</strong> <strong>Spengl<strong>er</strong></strong> <strong>Cup</strong><br />

2021 live bei<br />

SRF, RTS und RSI<br />

Als Official Broadcast<strong>er</strong> b<strong>er</strong>ichten die<br />

Send<strong>er</strong> d<strong>er</strong> SRG auch nächstes Jahr<br />

umfassend üb<strong>er</strong> den <strong>Spengl<strong>er</strong></strong> <strong>Cup</strong> und<br />

zeigen alle Spiele live im F<strong>er</strong>nsehen. Alle<br />

Partien können zudem auf den Online-<br />

Plattformen und in den Sport-Apps von<br />

SRF, RTS und RSI mitv<strong>er</strong>folgt w<strong>er</strong>den.


<strong>Spengl<strong>er</strong></strong> <strong>Cup</strong> <strong>Davos</strong> <strong>2020</strong><br />

Die 19<strong>60</strong><strong>er</strong>-<strong>Jahre</strong>: Moonshot!<br />

Die 19<strong>60</strong><strong>er</strong>-<strong>Jahre</strong> waren das Jahrzehnt d<strong>er</strong> Kubakrise, des Vietnamkriegs, d<strong>er</strong> Kulturrevolution<br />

in China, d<strong>er</strong> Desintegration d<strong>er</strong> europäischen Kolonialreiche. Es war<br />

das Jahrzehnt d<strong>er</strong> <strong>er</strong>sten Mondlandung und ein<strong>er</strong> ganzen Reihe von wichtigen Innovationen<br />

– und ein Jahrzehnt (in d<strong>er</strong> Schweiz wie in vielen and<strong>er</strong>en Länd<strong>er</strong>n) des wirtschaftlichen<br />

Erfolgs, sozialen Fortschritts und niedrig<strong>er</strong> Arbeitslosigkeit.<br />

In den 19<strong>60</strong><strong>er</strong>-<strong>Jahre</strong>n<br />

hielt die Hochkonjunktur,<br />

welche die Schweiz b<strong>er</strong>eits seit den<br />

1950<strong>er</strong>-<strong>Jahre</strong>n <strong>er</strong>lebt hatte, an. Dies<br />

zeigt sich auf v<strong>er</strong>schiedenste Art und<br />

Weise, ob durch wachsenden Wohlstand<br />

und Konsum d<strong>er</strong> Bevölk<strong>er</strong>ung, wachsenden<br />

En<strong>er</strong>giebedarf, v<strong>er</strong>stärkte Bautätigkeit<br />

od<strong>er</strong> den Ausbau des Strassennetzes.<br />

Zum Wachstum trug auch imm<strong>er</strong> deutlich<strong>er</strong><br />

d<strong>er</strong> Dienstleistungssektor bei,<br />

d<strong>er</strong> in den 19<strong>60</strong><strong>er</strong>-<strong>Jahre</strong>n deutlich expandi<strong>er</strong>te.<br />

Dies zeigte sich nachdrücklich<br />

bei den Vorgäng<strong>er</strong>banken d<strong>er</strong> heutigen<br />

UBS. So wuchsen entsprechend die<br />

Beschäftigtenzahlen beim Schweiz<strong>er</strong>ischen<br />

Bankv<strong>er</strong>ein (SBV) und bei<br />

d<strong>er</strong> Schweiz<strong>er</strong>ischen Bankgesellschaft<br />

(SBG). Von Ende des <strong>Jahre</strong>s 1962 bis<br />

Ende 1972 stellte d<strong>er</strong> SBV fast 4000<br />

neue Mitarbeit<strong>er</strong> ein, wodurch sich die<br />

Gesamtbeschäftigtenzahl auf knapp<br />

9400 <strong>er</strong>höhte. Bei d<strong>er</strong> SBG wuchs die<br />

Belegschaft von knapp unt<strong>er</strong> 4000 Mitarbeit<strong>er</strong>n<br />

im Jahr 19<strong>60</strong> auf fast 10 000<br />

(von denen fast die Hälfte jüng<strong>er</strong> als 25<br />

waren) im Jahr 1970.<br />

In viel<strong>er</strong>lei Weise <strong>er</strong>wiesen sich die<br />

19<strong>60</strong><strong>er</strong>-<strong>Jahre</strong> als eine entscheidende<br />

P<strong>er</strong>iode für beide Vorgäng<strong>er</strong>banken von<br />

UBS – eine Phase, die von Expansion und<br />

Innovation im In- und Ausland geprägt<br />

war und durch die Fei<strong>er</strong>lichkeiten zum<br />

einhund<strong>er</strong>tjährigen Bestehen d<strong>er</strong> SBG<br />

im Jahr 1962 sowie des SBV zehn <strong>Jahre</strong><br />

danach in gebührend<strong>er</strong> Weise umrahmt<br />

wurde.<br />

und auch technologisch noch in ein<strong>er</strong><br />

Entwicklungsphase. Wie sich ein pensioni<strong>er</strong>t<strong>er</strong><br />

Bankangestellt<strong>er</strong> <strong>er</strong>inn<strong>er</strong>te,<br />

«bot die SBG noch 1964 als Geschäftsbank<br />

kein<strong>er</strong>lei Hypotheken, Spar- und<br />

Gehaltskonten an. Die Datenv<strong>er</strong>arbeitungstechnologie<br />

steckte noch in den<br />

Kind<strong>er</strong>schuhen. Obwohl Gehalts- und<br />

Depotauszüge p<strong>er</strong> Datenv<strong>er</strong>arbeitung<br />

<strong>er</strong>stellt wurden, mussten diese in jedem<br />

Quartal von Hand v<strong>er</strong>schickt w<strong>er</strong>den,<br />

wofür eine Armee von Mitarbeit<strong>er</strong>n benötigt<br />

wurde.»<br />

Bis zum Ende des Jahrzehnts waren<br />

jedoch beide Banken mit grossem Enthusiasmus<br />

im Privatkundengeschäft<br />

engagi<strong>er</strong>t. Und d<strong>er</strong> technologische<br />

Fortschritt war unv<strong>er</strong>kennbar und von<br />

direkt<strong>er</strong> Relevanz für Kunden. Ein wichtiges<br />

Beispiel hi<strong>er</strong>für war d<strong>er</strong> Aufbau<br />

eines Bankautomatennetzes. Im Novemb<strong>er</strong><br />

1967 installi<strong>er</strong>te die SBG als<br />

<strong>er</strong>ste Bank des Landes einen Geldautomaten<br />

am Hauptsitz d<strong>er</strong> Bank in Zürich.<br />

Im Anschluss an diese <strong>er</strong>ste Erprobung<br />

<strong>er</strong>folgte 1968 die Einführung eines einheitlichen<br />

Systems von Bancomat-G<strong>er</strong>äten.<br />

Im selben Jahr wurden von d<strong>er</strong><br />

SBG die <strong>er</strong>sten Sparkonten im Publikumsgeschäft<br />

angeboten; zwei <strong>Jahre</strong><br />

spät<strong>er</strong> wurden Girokonten und dann<br />

auch Kontenkarten eingeführt. 1969<br />

<strong>er</strong>gab sich ein weit<strong>er</strong><strong>er</strong> Fortschritt für<br />

Bankkunden mit d<strong>er</strong> Einführung d<strong>er</strong><br />

Schweiz<strong>er</strong> Scheckkarte, die es dem Inhab<strong>er</strong><br />

<strong>er</strong>möglichte, Schecks bis zu einem<br />

W<strong>er</strong>t von 300 Franken einzulösen.<br />

D<strong>er</strong> grosse Schritt für die Menschheit<br />

Zurück zur <strong>er</strong>sten Mondlandung – denn<br />

wohl kaum ein and<strong>er</strong>es Ereignis d<strong>er</strong><br />

19<strong>60</strong><strong>er</strong>-<strong>Jahre</strong> ist symbolisch<strong>er</strong> für den<br />

technologischen Fortschritt wie auch<br />

für das Gefühl des «can-do» – od<strong>er</strong>, in<br />

Abwandlung d<strong>er</strong> b<strong>er</strong>ühmten Worte Neil<br />

Armstrongs, d<strong>er</strong> grossen Schritte für<br />

die Menschheit!<br />

Erst<strong>er</strong> Geldautomat im 1967<br />

Zu Beginn d<strong>er</strong> 19<strong>60</strong><strong>er</strong>-<strong>Jahre</strong> waren die<br />

Schweiz<strong>er</strong> Grossbanken im Wesentlichen<br />

imm<strong>er</strong> noch Geschäftsbanken –<br />

Univac UCT: 1959 bis 1972 im Einsatz bei SBG. Die UCT arbeitet mit Transistoren und F<strong>er</strong>ritk<strong>er</strong>nen anstatt<br />

Röhren, im Gegensatz zum Vorgäng<strong>er</strong>model U 120 und <strong>er</strong>hält Magnetbandeinheiten als Massenspeich<strong>er</strong>.<br />

Foto: Michael Wolgensing<strong>er</strong>, Zürich


PRESENTING PARTNER UBS<br />

57<br />

D<strong>er</strong> Geldautomat 1967 zu<strong>er</strong>st Pioni<strong>er</strong>projekt d<strong>er</strong><br />

SBG und anschliessend 1968 Gemeinschaftsprojekt<br />

mehr<strong>er</strong><strong>er</strong> Schweiz<strong>er</strong> Grossbanken.<br />

1964 <strong>er</strong>öffnete d<strong>er</strong> SBV die Filiale <strong>Davos</strong>.<br />

Um diese Schritte zu gehen, wurden<br />

Ideen entwickelt, ausprobi<strong>er</strong>t, manche<br />

dann p<strong>er</strong>manent umgesetzt, and<strong>er</strong>e<br />

wied<strong>er</strong> v<strong>er</strong>worfen. In d<strong>er</strong> Schweiz, wie in<br />

vielen and<strong>er</strong>en Länd<strong>er</strong>n, ist die Digitalisi<strong>er</strong>ung<br />

heute zu einem All<strong>er</strong>weltsthema<br />

geworden, jed<strong>er</strong> spricht darüb<strong>er</strong>,<br />

jed<strong>er</strong> nimmt an ihr – ob im B<strong>er</strong>ufs- od<strong>er</strong><br />

Privatleben – teil. Man kann sich kaum<br />

noch vorstellen, was für eine Aufregung<br />

geh<strong>er</strong>rscht haben musste, wenn – wie in<br />

den 19<strong>60</strong><strong>er</strong>-<strong>Jahre</strong>n – ein Grossraum-<br />

Comput<strong>er</strong> bei ein<strong>er</strong> Bank wie SBG od<strong>er</strong><br />

SBV eintraf und dann in vielen Publikationen,<br />

einschliesslich Mitarbeit<strong>er</strong>magazinen,<br />

darüb<strong>er</strong> ausführlich b<strong>er</strong>ichtet<br />

wurde!<br />

Dass die Mondlandung von üb<strong>er</strong> 500<br />

Millionen F<strong>er</strong>nsehzuschau<strong>er</strong>n weltweit<br />

v<strong>er</strong>folgt wurde, ist auch bezeichnend<br />

für eine enorme (kulturgeschichtliche)<br />

Entwicklung, die sich in den 19<strong>60</strong><strong>er</strong>-<br />

<strong>Jahre</strong>n deutlich beschleunigte. In d<strong>er</strong><br />

Schweiz hatte ein regulär<strong>er</strong> Sendebetrieb<br />

Ende d<strong>er</strong> 1950<strong>er</strong>-<strong>Jahre</strong> eingesetzt;<br />

zu einem weitv<strong>er</strong>breiteten Medium<br />

wurde das F<strong>er</strong>nsehen dann in den<br />

19<strong>60</strong><strong>er</strong>-<strong>Jahre</strong>n. Und es war Mitte des<br />

Jahrzehnts, als auch die TV-W<strong>er</strong>bung<br />

eingeführt wurde. Die <strong>er</strong>sten F<strong>er</strong>nsehw<strong>er</strong>bespots<br />

des Landes wurden am<br />

1. Februar 1965 um 19.25 Uhr gesendet.<br />

Führende Rolle bei d<strong>er</strong> Einführung<br />

d<strong>er</strong> F<strong>er</strong>nsehw<strong>er</strong>bung<br />

1964 hatte dies einige Diskussionen bei<br />

d<strong>er</strong> SBG ausgelöst. Da waren auf d<strong>er</strong><br />

einen Seite diejenigen, die üb<strong>er</strong>zeugt<br />

waren, dass die SBG eine führende Rolle<br />

bei d<strong>er</strong> Einführung d<strong>er</strong> F<strong>er</strong>nsehw<strong>er</strong>bung<br />

spielen sollte. Ihren Worten nach<br />

«war es auf alle Fälle wichtig, am Anfang<br />

‹dabei zu sein›, und damit uns<strong>er</strong>e<br />

Fortschrittlichkeit einmal mehr unt<strong>er</strong><br />

Beweis zu stellen». And<strong>er</strong>e v<strong>er</strong>traten<br />

jedoch die Meinung, dass dieses neue<br />

Medium schlecht mit «d<strong>er</strong> Position und<br />

dem Renommee ein<strong>er</strong> Grossbank» v<strong>er</strong>einbar<br />

wäre. Die Befürwort<strong>er</strong> setzten<br />

sich schliesslich durch – und die SBG<br />

wurde eines d<strong>er</strong> all<strong>er</strong><strong>er</strong>sten Unt<strong>er</strong>nehmen,<br />

die ihre Marke im Schweiz<strong>er</strong> F<strong>er</strong>nsehen<br />

präsenti<strong>er</strong>en konnten.<br />

Die Marke d<strong>er</strong> SBG wie auch die des SBV<br />

<strong>er</strong>reichten in den 19<strong>60</strong><strong>er</strong>-<strong>Jahre</strong>n einen<br />

deutlich höh<strong>er</strong>en Bekanntheitsgrad –<br />

national wie auch int<strong>er</strong>national. Üb<strong>er</strong><br />

die ganze Schweiz hinweg hatten beide<br />

Banken ihre Filialnetze deutlich ausgebaut.<br />

So auch in Graubünden: 1963<br />

<strong>er</strong>öffnete d<strong>er</strong> SBV eine Agentur in<br />

St. Moritz, 1964 eine Agentur in <strong>Davos</strong>-<br />

Platz, 1967 eine Nied<strong>er</strong>lassung in Chur.<br />

Die SBG hatte b<strong>er</strong>eits 1962 eine Nied<strong>er</strong>lassung<br />

in Chur und Agenturen in<br />

<strong>Davos</strong>-Platz, Klost<strong>er</strong>s, St. Moritz und<br />

Arosa <strong>er</strong>öffnet, Arosa Ob<strong>er</strong>see folgte<br />

1964 und Flims-Dorf, Lenz<strong>er</strong>heide-Lai<br />

und Thusis 1968.<br />

Zwar konzentri<strong>er</strong>ten sich das Geschäft<br />

und die geografische Ausrichtung von<br />

SBV und SBG üb<strong>er</strong>wiegend auf das Inland,<br />

jedoch spiegelte sich die rasante<br />

Entwicklung d<strong>er</strong> beiden Banken auch in<br />

d<strong>er</strong>en int<strong>er</strong>national<strong>er</strong> Expansion wid<strong>er</strong>.<br />

Mit d<strong>er</strong> gröss<strong>er</strong>en Öffnung d<strong>er</strong> globalen<br />

Wirtschaft liessen sich auch beide Banken<br />

in imm<strong>er</strong> mehr Länd<strong>er</strong>n d<strong>er</strong> Welt<br />

nied<strong>er</strong>. In den frühen 1970<strong>er</strong>-<strong>Jahre</strong>n<br />

waren die Vorgäng<strong>er</strong>banken d<strong>er</strong> UBS<br />

dann auf allen Kontinenten v<strong>er</strong>treten,<br />

von Australien bis Ost- und Südostasien,<br />

Südafrika sowie Nord- und Südam<strong>er</strong>ika.


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: Jason Joseph<br />

Goldmedaillengewinn<strong>er</strong> d<strong>er</strong> U23- und d<strong>er</strong><br />

U20-Europameist<strong>er</strong>schaften üb<strong>er</strong> 110 Met<strong>er</strong> Hürden,<br />

Schweiz<strong>er</strong> Rekordhalt<strong>er</strong>, UBS Kids <strong>Cup</strong> Gen<strong>er</strong>ation<br />

« 2019 durfte ich die spezielle Atmosphäre des <strong>Spengl<strong>er</strong></strong> <strong>Cup</strong> <strong>Davos</strong> als<br />

Zuschau<strong>er</strong> <strong>er</strong>stmals live mit<strong>er</strong>leben. Ich war absolut begeist<strong>er</strong>t von<br />

d<strong>er</strong> Intensivität und Schnelligkeit d<strong>er</strong> Spiele und d<strong>er</strong> auss<strong>er</strong>gewöhnlichen<br />

Atmosphäre im Eisstadion <strong>Davos</strong>. Ein wirklich grossartiges Turni<strong>er</strong>, bei<br />

dem ich auch in Zukunft g<strong>er</strong>ne vor Ort dabei sein w<strong>er</strong>de.»


Sieg<strong>er</strong> von damals<br />

: Zeitzeugen und ihre<br />

Nachkommen <strong>er</strong>zählen


SIEGER VON DAMALS<br />

61<br />

: Dank Neveselý zu <strong>Spengl<strong>er</strong></strong> <strong>Cup</strong>und<br />

Olympiasieg<br />

Stanislav Neveselý gewann den <strong>Spengl<strong>er</strong></strong> <strong>Cup</strong> sieben Mal. 1962 und 1963 mit Sparta<br />

ČKD Prag sowie 1965, 1966, 1968, 1978 und 1982 mit Dukla Jihlava. Neveselý, d<strong>er</strong><br />

<strong>2020</strong> seinen 84. Geburtstag fei<strong>er</strong>te, <strong>er</strong>inn<strong>er</strong>t sich noch g<strong>er</strong>ne an die Spiele vor vollen<br />

Zuschau<strong>er</strong>rängen.<br />

Erstmals nach 38 <strong>Jahre</strong>n hätte Sparta<br />

Prag im Jahr <strong>2020</strong> den <strong>Spengl<strong>er</strong></strong> <strong>Cup</strong><br />

wied<strong>er</strong> mit nach Tschechien nehmen<br />

können – nachdem Dukla Jihlava 1982<br />

mit Stanislav Neveselý als Train<strong>er</strong> letztmals<br />

gewann. Doch Sparta Prag wie<br />

auch alle and<strong>er</strong>en Teams reisen nicht<br />

an, da das Turni<strong>er</strong> <strong>2020</strong> wegen d<strong>er</strong> Coronapandemie<br />

abgesagt w<strong>er</strong>den musste.<br />

Ein Leben für den Sport<br />

Stanislav Neveselý war elf <strong>Jahre</strong> alt, als<br />

sein Vat<strong>er</strong> starb. Er wurde in ein Militärgymnasium<br />

in Moravská Třebová eingeschrieben.<br />

Dort begann <strong>er</strong>, sich intensiv<br />

dem Eishockey zu widmen, und<br />

stand dabei imm<strong>er</strong> unt<strong>er</strong> d<strong>er</strong> Kontrolle<br />

d<strong>er</strong> Armee. Nach dem Abschluss des<br />

Gymnasiums besuchte <strong>er</strong> die Ingenieurschule.<br />

Er spielte in d<strong>er</strong> Eishockeymannschaft<br />

d<strong>er</strong> Soldaten aus Litoměřice. In<br />

diesem guten Team war <strong>er</strong> bald ein<strong>er</strong><br />

d<strong>er</strong> Besten, und schnell <strong>er</strong>kannten seine<br />

Vorgesetzten, dass d<strong>er</strong> junge Mann für<br />

den Sport lebte. So wurde <strong>er</strong> 1959 nach<br />

Prag v<strong>er</strong>setzt, um am Institut für Leibes<strong>er</strong>ziehung<br />

und Sport zu studi<strong>er</strong>en.<br />

Da es sein<strong>er</strong>zeit keine militärische Eishockeymannschaft<br />

in d<strong>er</strong> Hauptstadt<br />

gab, durfte <strong>er</strong> für Sparta spielen. Er<br />

befasste sich intensiv mit Theorie und<br />

setzte die neuesten wissenschaftlichen<br />

Erkenntnisse in die Praxis um.<br />

«Int<strong>er</strong>valltraining von Eishockeyspiel<strong>er</strong>n»<br />

war d<strong>er</strong> Titel sein<strong>er</strong> Diplomarbeit.<br />

Er bestand seine Abschlussprüfungen<br />

<strong>er</strong>folgreich und wurde 1964 nach Jihlava<br />

beord<strong>er</strong>t.<br />

Neveselý mochte Jihlava sofort<br />

Die Armee suchte damals einen zweiten<br />

Train<strong>er</strong> neben Jaroslav Pitn<strong>er</strong>, d<strong>er</strong> auch<br />

die Nationalmannschaft leiten sollte.<br />

«Dukla Jihlava war b<strong>er</strong>eits ein renommi<strong>er</strong>t<strong>er</strong><br />

V<strong>er</strong>ein. Zudem war es mein Ziel,<br />

im B<strong>er</strong>eich des Sports zu arbeiten. Also<br />

war es für mich ein logisch<strong>er</strong> Schritt,<br />

nach Jihlava zu gehen», <strong>er</strong>inn<strong>er</strong>t sich<br />

Neveselý. Er spielte noch bis 1967 aktiv<br />

und lief in sein<strong>er</strong> Karri<strong>er</strong>e bei insgesamt<br />

169 Partien auf, in denen <strong>er</strong> 33 Tore <strong>er</strong>zielte.<br />

B<strong>er</strong>eits 1965 wurde <strong>er</strong> zum «Juniortrain<strong>er</strong>»<br />

<strong>er</strong>nannt, was gleichbedeutend<br />

ist mit Assistenztrain<strong>er</strong>. Er spielte<br />

zwar im Team, doch seine Hauptaufgabe<br />

bestand darin, sich um die körp<strong>er</strong>liche<br />

Fitness d<strong>er</strong> Spiel<strong>er</strong> zu kümm<strong>er</strong>n.<br />

Nach seinem 30. Lebensjahr beendete<br />

<strong>er</strong> seine Karri<strong>er</strong>e als Spiel<strong>er</strong> und widmete<br />

sich ausschliesslich dem Coaching,<br />

denn: «Ich mochte Jihlava sofort. Ich<br />

fand dort ein grossartiges Umfeld.»<br />

Fitness, Moral, Disziplin<br />

Neveselý war bekannt für sein hartes<br />

Training. Die sehr gute Fitness, Moral<br />

und Disziplin waren die Basis für den<br />

Erfolg. Nicht selten schickte <strong>er</strong> die<br />

Spiel<strong>er</strong> morgens um halb sieben zum<br />

Lauftraining – etwas, das es zuvor bei<br />

Dukla Jihlava nicht gegeben hatte.<br />

«Solche Saisonvorb<strong>er</strong>eitungen, wie wir<br />

sie hatten, waren nirgendwo sonst zu<br />

finden. Nicht einmal bei Sparta ČKD<br />

Prag, wo ich vorh<strong>er</strong> gespielt hatte.» D<strong>er</strong><br />

Treffpunkt an schönen Somm<strong>er</strong>morgen<br />

lag in d<strong>er</strong> Nähe d<strong>er</strong> Kas<strong>er</strong>ne, in d<strong>er</strong> die<br />

Dukla-Spiel<strong>er</strong> lebten, nicht weit von Neveselýs<br />

Wohnung entf<strong>er</strong>nt: «Wir rannten<br />

und härteten uns am Brunnen mit<br />

kaltem Wass<strong>er</strong> ab.»<br />

Nach dem Vorbild d<strong>er</strong> Russen absolvi<strong>er</strong>te<br />

<strong>er</strong> das Somm<strong>er</strong>training mit seinen<br />

Spiel<strong>er</strong>n in d<strong>er</strong> Natur: «Neben den Läufen<br />

durch den Wald machten wir in d<strong>er</strong><br />

Natur Krafttraining und fuhren bei d<strong>er</strong><br />

b<strong>er</strong>ühmten ‹Tour de Dukla› jeweils Hund<strong>er</strong>te<br />

Radkilomet<strong>er</strong>.» Eingeführt hatte<br />

diese Jaroslav Pitn<strong>er</strong>, d<strong>er</strong> strenge und<br />

kompromisslose «Gen<strong>er</strong>al of Ice Hockey»,<br />

d<strong>er</strong> Dukla von 1959 bis 1982 traini<strong>er</strong>te<br />

– ab 1965 imm<strong>er</strong> mit Stanislav<br />

Neveselý an sein<strong>er</strong> Seite. Pitn<strong>er</strong> war d<strong>er</strong><br />

Schöpf<strong>er</strong> d<strong>er</strong> Jihlava-Hockeydynastie,<br />

ein Exp<strong>er</strong>te des Eishockeys, d<strong>er</strong> Train<strong>er</strong><br />

d<strong>er</strong> Weltmeist<strong>er</strong> von 1972.<br />

Harte Arbeit, grosse Fei<strong>er</strong>n<br />

Neveselý gewann insgesamt elf tschechische<br />

Meist<strong>er</strong>titel als Spiel<strong>er</strong> sowie<br />

Co- und Cheftrain<strong>er</strong>. Pitn<strong>er</strong>/Neveselý<br />

war ein auss<strong>er</strong>gewöhnliches Erfolgsduo,<br />

dessen Geheimnis das gegenseitige<br />

V<strong>er</strong>trauen und die An<strong>er</strong>kennung des<br />

Könnens des jeweils and<strong>er</strong>en war. Spät<strong>er</strong><br />

hatte Neveselý mit Jaroslav Holík,<br />

Weltmeist<strong>er</strong> von 1972 und fünffach<strong>er</strong><br />

<strong>Spengl<strong>er</strong></strong> <strong>Cup</strong>-Sieg<strong>er</strong>, wied<strong>er</strong>um einen<br />

exzellenten Co-Train<strong>er</strong>.<br />

Noch heute <strong>er</strong>inn<strong>er</strong>t sich Stanislav Neveselý<br />

g<strong>er</strong>ne an die Reisen an den<br />

<strong>Spengl<strong>er</strong></strong> <strong>Cup</strong>, von wo <strong>er</strong> sieben Mal mit<br />

dem Titel zurückkehrte: «Es war ein<br />

grossartiges Turni<strong>er</strong> vor ausv<strong>er</strong>kauften<br />

Rängen.» Es habe viele w<strong>er</strong>tvolle<br />

Siege gegeben: gegen die Russen von<br />

Lokomotive Moskau, auch gegen die<br />

schwedischen Teams Väst<strong>er</strong>ås, MoDo<br />

Alfredshem, Rögle und AIK Stockholm.<br />

Da Dukla Jihlavas Cheftrain<strong>er</strong> Jaroslav<br />

Pitn<strong>er</strong> auch für die A-Nationalmannschaft<br />

arbeitete, führte Neveselý Dukla<br />

als Train<strong>er</strong> beim <strong>Spengl<strong>er</strong></strong> <strong>Cup</strong>: «Sowohl<br />

die <strong>Spengl<strong>er</strong></strong> <strong>Cup</strong>-Siege als auch<br />

die Meist<strong>er</strong>titel wurden imm<strong>er</strong> ausgelassen<br />

gefei<strong>er</strong>t. D<strong>er</strong> Hauptplatz von<br />

Jihlava war jeweils voll<strong>er</strong> Leute und die<br />

Fei<strong>er</strong>n waren sehr lebendig. Obwohl


<strong>Spengl<strong>er</strong></strong> <strong>Cup</strong> <strong>Davos</strong> <strong>2020</strong><br />

uns<strong>er</strong>e Halle kalt und nicht sehr komfortabel<br />

war, hatten wir viele Anhäng<strong>er</strong><br />

und Zuschau<strong>er</strong>.»<br />

Weltmeist<strong>er</strong> und Olympiasieg<strong>er</strong><br />

D<strong>er</strong> Höhepunkt d<strong>er</strong> Train<strong>er</strong>karri<strong>er</strong>e Neveselýs<br />

war d<strong>er</strong> Gewinn des Weltmeist<strong>er</strong>titels<br />

im <strong>Jahre</strong> 1985. Er traini<strong>er</strong>te<br />

das tschechische Nationalteam zusammen<br />

mit Luděk Bukač. Neun Spiel<strong>er</strong> von<br />

Dukla waren in d<strong>er</strong> Mannschaft. Das Finale<br />

gegen Kanada wird <strong>er</strong> nie v<strong>er</strong>gessen:<br />

«Im Team des Gegn<strong>er</strong>s waren fantastische<br />

Spiel<strong>er</strong> wie Mario Lemieux<br />

od<strong>er</strong> Steve Yz<strong>er</strong>man. Wir hatten ebenfalls<br />

ein starkes Team, und Jiří Šejba<br />

entschied das Finale mit einem Hattrick<br />

praktisch im Alleingang zum 5 : 3. 1998<br />

folgte d<strong>er</strong> Olympiasieg in Nagano – d<strong>er</strong><br />

<strong>er</strong>ste in d<strong>er</strong> tschechischen Geschichte.<br />

Neveselý war als Teammanag<strong>er</strong> dabei.<br />

Zuvor fei<strong>er</strong>te <strong>er</strong> 1984 als Train<strong>er</strong> Silb<strong>er</strong><br />

an den Olympischen Wint<strong>er</strong>spielen in<br />

Sarajevo. 1992 wied<strong>er</strong>um gewann das<br />

Team mit ihm als Teammanag<strong>er</strong> Bronze<br />

bei Olympia in Alb<strong>er</strong>tville.<br />

Train<strong>er</strong> in d<strong>er</strong> Schweiz<br />

Spät<strong>er</strong> sollte Neveselý üb<strong>er</strong> die Entlassung<br />

von Jaroslav Holík (wegen d<strong>er</strong><br />

Emigration sein<strong>er</strong> Tocht<strong>er</strong> Andrea)<br />

entscheiden, d<strong>er</strong> 16 <strong>Jahre</strong> für Dukla<br />

gearbeitet hatte. Er entschloss sich,<br />

Dukla Jihlava zu v<strong>er</strong>lassen, und wechselte<br />

zum EHC Kloten: «D<strong>er</strong> Cheftrain<strong>er</strong><br />

dort v<strong>er</strong>fügte üb<strong>er</strong> grosse ‹Macht›. Er<br />

entschied alles und befahl alles. Da ich<br />

bess<strong>er</strong> Englisch als Deutsch sprach,<br />

war dies zu Beginn ab<strong>er</strong> schwi<strong>er</strong>ig für<br />

mich. Meine Landsleute – die ehemaligen<br />

Eishockeyspiel<strong>er</strong> Richard Farda und<br />

Jarda Krupička, die damals in d<strong>er</strong><br />

Schweiz lebten –, halfen mir bei d<strong>er</strong><br />

Akklimatisation.»<br />

Grosses Int<strong>er</strong>esse am <strong>Spengl<strong>er</strong></strong> <strong>Cup</strong><br />

Heute lebt Neveselý wied<strong>er</strong> in Jihlava.<br />

Nach sein<strong>er</strong> Karri<strong>er</strong>e als Train<strong>er</strong> studi<strong>er</strong>te<br />

<strong>er</strong>. Als Senior wollte <strong>er</strong> sein Wissen<br />

auffrischen und etwas Neues l<strong>er</strong>nen.<br />

Er schrieb seine Abschlussarbeit<br />

zum Thema «Hund<strong>er</strong>t <strong>Jahre</strong> Eishockey<br />

in uns<strong>er</strong>em Land». 2008 wurde <strong>er</strong> in die<br />

Czech Hockey Hall of Fame aufgenommen.<br />

Noch imm<strong>er</strong> v<strong>er</strong>folgt <strong>er</strong> mit grossem<br />

Int<strong>er</strong>esse das Weltgeschehen im<br />

Sport. «2019 freute es mich, dass d<strong>er</strong><br />

: Stanislav Neveselý (links) und Oldřich Válek gehören zu den Legenden des tschechischen Eishockeys.<br />

Das Foto stammt vom Spiel «Tag d<strong>er</strong> Meist<strong>er</strong>», das im Jahr 2010 in Jihlava stattfand.<br />

HC Oceláři Třinec am <strong>Spengl<strong>er</strong></strong> <strong>Cup</strong> teilnahm<br />

und dass David Musil, d<strong>er</strong> Enkel<br />

von Jaroslav Holík, mit von d<strong>er</strong> Partie<br />

war. Grosses Int<strong>er</strong>esse hat d<strong>er</strong> ehemalige<br />

Eishockeyan<strong>er</strong> auch am Tennis, das<br />

<strong>er</strong> bis vor Kurzem noch selbst spielte:<br />

«Noch heute gehe ich manchmal zum<br />

Kaffee ins Tennisstadion in Jihlava und<br />

schaue dort meinen Freunden beim<br />

Spiel zu.»<br />

Imm<strong>er</strong> wied<strong>er</strong> wird <strong>er</strong> auch in die Gespräche<br />

in Bezug auf das neue Stadion<br />

von Dukla Jihlava einbezogen. Schliesslich<br />

hat <strong>er</strong> das alte Stadion in all seinen<br />

Phasen gekannt. Zu<strong>er</strong>st war es offen,<br />

dann wurde es 1967 üb<strong>er</strong>dacht und<br />

1989 mod<strong>er</strong>nisi<strong>er</strong>t: «Das zukünftige<br />

Stadion wird sehr mod<strong>er</strong>n w<strong>er</strong>den. Noch<br />

wird üb<strong>er</strong> den Standort diskuti<strong>er</strong>t.<br />

D<strong>er</strong>zeit ist ab<strong>er</strong> am wahrscheinlichsten,<br />

dass d<strong>er</strong> Bau des Stadions auf dem Gelände<br />

d<strong>er</strong> bestehenden Halle <strong>er</strong>folgen<br />

wird.»<br />

Imm<strong>er</strong> im Kontakt mit dem Club<br />

Kontakt mit Spiel<strong>er</strong>n d<strong>er</strong> damaligen Zeit<br />

hat Neveselý nur noch selten. Deshalb<br />

freute <strong>er</strong> sich im Frühjahr <strong>2020</strong> üb<strong>er</strong><br />

die Teilnahme an d<strong>er</strong> Geburtstagsfei<strong>er</strong><br />

«Olda <strong>60</strong>» anlässlich des <strong>60</strong>. Geburtstags<br />

von Oldřich Válek, vi<strong>er</strong>fach<strong>er</strong> Meist<strong>er</strong><br />

mit Dukla und Eishockeyweltmeist<strong>er</strong><br />

von 1985: «Viele d<strong>er</strong> von mir traini<strong>er</strong>ten<br />

Spiel<strong>er</strong> kamen auch zu diesem Fest.<br />

Petr Klíma, d<strong>er</strong> den Sprung von Dukla in<br />

die National Hockey League, die NHL,<br />

schaffte, war ein<strong>er</strong> von ihnen.» Ansonsten<br />

pflegt <strong>er</strong> Kontakte zu ehemaligen<br />

Spiel<strong>er</strong>n, die noch od<strong>er</strong> wied<strong>er</strong> in Jihlava<br />

leben, zum Beispiel Jan Suchý, Jiří Holík,<br />

Milan Chalupa od<strong>er</strong> Jaroslav Benák: «Ich<br />

sehe auch Bedřich Šč<strong>er</strong>ban, Geschäftsführ<strong>er</strong><br />

von Dukla Jihlava, ab und an. So<br />

wurde ich zum Beispiel zum Start dies<strong>er</strong><br />

Saison von Dukla eingeladen, und<br />

sof<strong>er</strong>n es möglich ist, gehe ich zu<br />

Dukla-Spielen.» D<strong>er</strong> Geschäftsführ<strong>er</strong><br />

schwärmt noch heute von Neveselý: «Er<br />

konnte Talente bei jungen Spiel<strong>er</strong>n entdecken<br />

und sie zu Weltspiel<strong>er</strong>n formen.»<br />

Das harte Training zählt<br />

Neveselý hofft, dass Dukla Jihlava, für<br />

das <strong>er</strong> insgesamt 23 <strong>Jahre</strong> arbeitete,<br />

wied<strong>er</strong> in die höchste Liga zurückkehrt.<br />

Beobachtet <strong>er</strong> die tschechische Extraliga,<br />

drückt <strong>er</strong> Sparta Prag die Daumen:<br />

«Ich habe dort ziemlich gute <strong>Jahre</strong> v<strong>er</strong>bracht.»<br />

Gespannt blickt <strong>er</strong> auch dem<br />

<strong>Spengl<strong>er</strong></strong> <strong>Cup</strong> entgegen, den sein Heimatland<br />

seit 1982 nicht mehr gewinnen<br />

konnte. «Dies hat vor allem mit d<strong>er</strong><br />

starken Konkurrenz zu tun», sagt <strong>er</strong>.<br />

Traut <strong>er</strong> seinen Landsleuten dennoch in<br />

nah<strong>er</strong> Zukunft wied<strong>er</strong> einen Sieg zu? «Im<br />

Lauf d<strong>er</strong> <strong>Jahre</strong> hat sich viel geänd<strong>er</strong>t,<br />

ab<strong>er</strong> eines bleibt: Die besten Spiel<strong>er</strong><br />

w<strong>er</strong>den nur durch ehrliches Training geformt.»


SIEGER VON DAMALS<br />

63<br />

: Jean Ay<strong>er</strong> – ruhig, genial<br />

und <strong>er</strong>folgreich<br />

Jean Ay<strong>er</strong>, am Dreikönigstag 1930 geboren, war ein<strong>er</strong> d<strong>er</strong> grössten und genialsten<br />

Torhüt<strong>er</strong> d<strong>er</strong> Schweiz. Bei zehn <strong>Spengl<strong>er</strong></strong> <strong>Cup</strong>-Teilnahmen gewann <strong>er</strong> vi<strong>er</strong>mal.<br />

1951 mit dem Hockey Club <strong>Davos</strong> und von 1959 bis 1961 dreimal mit dem Paris<strong>er</strong><br />

Athletic Club de Boulogne-Billancourt, dem ACBB. And<strong>er</strong>thalb Jahrzehnte<br />

hütete <strong>er</strong> zudem das Tor d<strong>er</strong> Schweiz<strong>er</strong> Nationalmannschaft (1949 bis 1964) und<br />

absolvi<strong>er</strong>te in sein<strong>er</strong> 23-jährigen Karri<strong>er</strong>e nach eigenen Aussagen <strong>60</strong>0 Spiele.<br />

Entdeckt wurde Jean Ay<strong>er</strong>, d<strong>er</strong> seine<br />

Karri<strong>er</strong>e im Club Montchoisi III in Lausanne<br />

begann, von Hans Cattini und<br />

Othmar Delnon. Mit 16 <strong>Jahre</strong>n gab <strong>er</strong><br />

sein Debüt in d<strong>er</strong> <strong>er</strong>sten Mannschaft<br />

gegen Arosa und damit gegen den Club<br />

aus dem B<strong>er</strong>gort im Kanton Graubünden,<br />

d<strong>er</strong> die 1950<strong>er</strong>-<strong>Jahre</strong> prägen sollte<br />

und wo Jean Ay<strong>er</strong>s Sohn Alain heute<br />

lebt.<br />

Sein<strong>er</strong> Zeit voraus<br />

Blickt Alain Ay<strong>er</strong> auf die Karri<strong>er</strong>e seines<br />

Vat<strong>er</strong>s zurück, kann <strong>er</strong> fast ausschliesslich<br />

von Erzählungen b<strong>er</strong>ichten.<br />

Denn als sein Vat<strong>er</strong> seine Karri<strong>er</strong>e 1969<br />

beendete, waren Alain und sein Zwillingsbrud<strong>er</strong><br />

Oliv<strong>er</strong> g<strong>er</strong>ade zwei <strong>Jahre</strong><br />

alt, sein Brud<strong>er</strong> Nicolas ein Jahr ält<strong>er</strong>.<br />

Denkt Alain heute an seinen Vat<strong>er</strong>, sind<br />

es vor allem die Bescheidenheit sowie<br />

die Ruhe und die Gelassenheit, die ihm in<br />

Erinn<strong>er</strong>ung sind: «Diese Eigenschaften<br />

hat <strong>er</strong> auch als Goalie ausgestrahlt.»<br />

Ay<strong>er</strong> gehörte zu sein<strong>er</strong> Zeit mit 186<br />

Zentimet<strong>er</strong> Körp<strong>er</strong>grösse zu den gröss<strong>er</strong>en<br />

Goalies.<br />

Originelles Spielsystem<br />

Als ein<strong>er</strong> d<strong>er</strong> Ersten spielte d<strong>er</strong> sehr<br />

bewegliche Sportl<strong>er</strong> mit einem Greifhandschuh<br />

und fiel durch sein originelles<br />

Spielsystem auf. Er wischte mit dem<br />

Stock den Schnee vor dem Tor weg und<br />

häufte ihn seitlich neben den Pfosten<br />

auf, um so von «Buebetrickliv<strong>er</strong>suchen»<br />

v<strong>er</strong>schont zu bleiben. Die Knie legte d<strong>er</strong><br />

sehr bewegliche Torwart nicht auf den<br />

Boden und den Puck packte <strong>er</strong> mit dem<br />

Greifhandschuh d<strong>er</strong> linken Hand. 1951<br />

gewann Jean Ay<strong>er</strong> als 21-Jährig<strong>er</strong> mit<br />

dem Hockey Club <strong>Davos</strong> seinen <strong>er</strong>sten<br />

<strong>Spengl<strong>er</strong></strong> <strong>Cup</strong>. Dann wechselte <strong>er</strong> zum<br />

Young Sprint<strong>er</strong>s HC (1952 bis 1958).<br />

Während eines Sprachaufenthaltes in<br />

London im Jahr 1953 kam <strong>er</strong> gar zu sieben<br />

englischen Profi ligaspielen mit dem<br />

Wembley-Lions-Team.<br />

Liebhab<strong>er</strong> des Sports<br />

Jean Ay<strong>er</strong> fiel nicht nur in d<strong>er</strong> Schweiz<br />

auf, sond<strong>er</strong>n auch d<strong>er</strong> kanadisch-französischen<br />

Mannschaft ACBB Paris, bei<br />

d<strong>er</strong> <strong>er</strong> 1958 unt<strong>er</strong>schrieb. Mit ihr gewann<br />

Ay<strong>er</strong> von 1959 bis 1961 dreimal<br />

den <strong>Spengl<strong>er</strong></strong> <strong>Cup</strong>. Auch bei dies<strong>er</strong> S<strong>er</strong>ie<br />

half ihm vor allem seine unglaubliche<br />

Ruhe. 19<strong>60</strong> wechselte <strong>er</strong> zwar zum HC<br />

Villars, leistete ab<strong>er</strong> dem ACBB weit<strong>er</strong>hin<br />

gelegentlich Hilfe. Von 1961 bis 1966<br />

stand Ay<strong>er</strong> bei Genève-S<strong>er</strong>vette im Tor,<br />

bevor <strong>er</strong> 1969 zu Villars in die Erstliga<br />

zurückkehrte. Während sein<strong>er</strong> ganzen<br />

Karri<strong>er</strong>e galt <strong>er</strong> als ein<strong>er</strong> d<strong>er</strong> intelligentesten<br />

Schweiz<strong>er</strong> Torhüt<strong>er</strong> all<strong>er</strong> Zeiten.<br />

«Er hat den Sport geliebt», <strong>er</strong>zählt<br />

sein Sohn: «Er rechnete imm<strong>er</strong> wied<strong>er</strong><br />

aus, wie <strong>er</strong> den Winkel v<strong>er</strong>kürzen konnte,<br />

und v<strong>er</strong>suchte mit Meditationsübungen,<br />

die meist b<strong>er</strong>eits 24 Stunden<br />

vor einem Spiel begannen, den Puck zu<br />

v<strong>er</strong>langsamen. Auch sammelte <strong>er</strong> alle<br />

Informationen üb<strong>er</strong> die Stürm<strong>er</strong> und<br />

Gaston Pelleti<strong>er</strong><br />

Die Numm<strong>er</strong> 17 von La Chaux-de-Fonds<br />

Mit d<strong>er</strong> ACBB Paris faszini<strong>er</strong>te Gaston Pelleti<strong>er</strong> am <strong>Spengl<strong>er</strong></strong> <strong>Cup</strong>, spät<strong>er</strong> prägte <strong>er</strong><br />

den HC La Chaux-de-Fonds. Seine Numm<strong>er</strong> 17 hängt noch heute unt<strong>er</strong> dem Dach<br />

d<strong>er</strong> Pati noire des Mélèzes, d<strong>er</strong> Eishalle von La Chaux-de-Fonds. Mit dies<strong>er</strong> Rückennumm<strong>er</strong><br />

gewann <strong>er</strong> von 1968 bis 1973 sechs Mal in S<strong>er</strong>ie den Schweiz<strong>er</strong> Meist<strong>er</strong>titel.<br />

Gaston Pelleti<strong>er</strong> war nicht nur ein exzellent<strong>er</strong> Spiel<strong>er</strong>, sond<strong>er</strong>n auch ein h<strong>er</strong>vorragend<strong>er</strong><br />

Train<strong>er</strong>, ein<strong>er</strong>, d<strong>er</strong> den Sport vorlebte, ford<strong>er</strong>te, ab<strong>er</strong> schliesslich auch<br />

fei<strong>er</strong>n konnte. 1969 bis 1972 war <strong>er</strong> Schweiz<strong>er</strong> Nationaltrain<strong>er</strong>. Zusammen mit Stu<br />

Stewart Cruikshanks gründete <strong>er</strong> 1974 die Juniorenabteilung des HC La Chaux-de-<br />

Fonds.


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SIEGER VON DAMALS<br />

65<br />

: Jean Ay<strong>er</strong> von ACBB Boulogne-Billancourt Paris wehrt am 28. Dezemb<strong>er</strong> 19<strong>60</strong> anlässlich des <strong>Spengl<strong>er</strong></strong> <strong>Cup</strong> in <strong>Davos</strong> einen Angriff des EHC Visp (helles Dress) ab.<br />

D<strong>er</strong> ACBB gewinnt das Spiel mit 7:4.<br />

kannte bald die Tricks d<strong>er</strong> grossen<br />

Scor<strong>er</strong>, die <strong>er</strong> regelmässig zur V<strong>er</strong>zweiflung<br />

brachte.» Auch tüftelte <strong>er</strong><br />

an sein<strong>er</strong> Ausrüstung, bastelte eine<br />

besond<strong>er</strong>s leichte Brustpanz<strong>er</strong>ung und<br />

schliesslich war <strong>er</strong> ein<strong>er</strong> d<strong>er</strong> Ersten,<br />

d<strong>er</strong> eine Fib<strong>er</strong>glasmaske konzipi<strong>er</strong>te.<br />

Doch setzte <strong>er</strong> trotz 17 Narben im<br />

Gesicht meist weit<strong>er</strong>hin auf sein Markenzeichen,<br />

seine Dächlikappe. Ay<strong>er</strong><br />

<strong>er</strong>reichte viel, nur ein Schweiz<strong>er</strong> Meist<strong>er</strong>titel<br />

blieb ihm v<strong>er</strong>wehrt. Sechsmal<br />

v<strong>er</strong>passte <strong>er</strong> diese Auszeichnung um<br />

einen Punkt.<br />

Seine 23-jährige Karri<strong>er</strong>e beendete <strong>er</strong><br />

in Villars im Alt<strong>er</strong> von 39 <strong>Jahre</strong>n nach<br />

dem Aufstieg in die Nationalliga B. Als<br />

<strong>er</strong> die gewonnene Erstliga-Meist<strong>er</strong>schaftsmedaille<br />

betrachtete, sah <strong>er</strong><br />

darauf einen Goalie mit ein<strong>er</strong> Dächlikappe.<br />

Sein eigenes Porträt. Jean Ay<strong>er</strong><br />

war b<strong>er</strong>eits zu Lebzeiten zur Legende<br />

geworden.<br />

D<strong>er</strong> Kreis schliesst sich<br />

Jean Ay<strong>er</strong> war ein Sporttalent. Er spielte<br />

auch Tennis (Numm<strong>er</strong> acht d<strong>er</strong><br />

Schweiz als beste Klassi<strong>er</strong>ung) und<br />

frönte dem damals sehr beliebten Rollhockey<br />

ebenso wie Basketball und Fussball.<br />

Ihm war die Vielseitigkeit wichtig –<br />

und so sind auch seine Söhne aufgewachsen.<br />

«Uns<strong>er</strong> Vat<strong>er</strong> hat v<strong>er</strong>sucht,<br />

uns jeden Sport näh<strong>er</strong>zubringen», <strong>er</strong>zählt<br />

Alain. Er selbst begann als Sechsjährig<strong>er</strong><br />

mit Judo, war im Turnv<strong>er</strong>ein und<br />

spielte Eishockey, Badminton, Fussball<br />

und Tennis.<br />

Nach dem Karri<strong>er</strong>eende von Jean Ay<strong>er</strong><br />

wohnte die Familie in Bachenbülach: «Er<br />

hat entschieden, dass es für uns Kind<strong>er</strong><br />

bess<strong>er</strong> ist, zweisprachig aufzuwachsen.»<br />

Jean Ay<strong>er</strong> arbeitete als Prokurist<br />

und als Tennislehr<strong>er</strong>. «Er hat diesen<br />

Sport bis ins hohe Alt<strong>er</strong> geliebt», <strong>er</strong>inn<strong>er</strong>t<br />

sich sein Sohn. Nach d<strong>er</strong> Pension<br />

lebte Jean Ay<strong>er</strong> wied<strong>er</strong> in Lausanne und<br />

starb am 15. Juni 2012 in dem Ort, in<br />

dem <strong>er</strong> auch geboren wurde. Heute gehört<br />

sein Sohn Alain b<strong>er</strong>eits zu den Idolen<br />

schlechthin – so wollte es jedenfalls<br />

das legendäre Spiel des EHC Arosa vom<br />

Dezemb<strong>er</strong> 2019, in dem unt<strong>er</strong> and<strong>er</strong>en<br />

Mario Patt (Schweiz<strong>er</strong> Meist<strong>er</strong> mit dem<br />

EHC Arosa 1982 und mit Lugano 1988),<br />

Beni Neining<strong>er</strong> und Reto Dekumbis (beide<br />

Meist<strong>er</strong> mit dem EHC Arosa 1980<br />

und 1982) od<strong>er</strong> Renato Tosio (vi<strong>er</strong>fach<strong>er</strong><br />

Schweiz<strong>er</strong> Meist<strong>er</strong> mit dem<br />

SC B<strong>er</strong>n) auf dem Eis standen. Alain<br />

Ay<strong>er</strong> spielte in sein<strong>er</strong> Karri<strong>er</strong>e für den<br />

EHC Kloten und den HC La Chaux-de-<br />

Fonds in d<strong>er</strong> Nationalliga A sowie für<br />

den EHC Bülach, Grasshopp<strong>er</strong> Club Zürich,<br />

HC Ajoie, Hockey Club <strong>Davos</strong> und<br />

EHC Olten in d<strong>er</strong> NLB. Ay<strong>er</strong> v<strong>er</strong>misste in<br />

sein<strong>er</strong> Eishockeylaufbahn das Skifahren:<br />

«Deshalb wechselte ich in d<strong>er</strong> letzten<br />

Station mein<strong>er</strong> Karri<strong>er</strong>e zum EHC<br />

Arosa, wo ich 2006 in d<strong>er</strong> Erstliga zurücktrat.»


Foto by Maurice Parrée<br />

Greenhope ist eine Stiftung, welche Events für krebskranke Kind<strong>er</strong><br />

organisi<strong>er</strong>t. Uns<strong>er</strong> Ziel ist es, dass diese Kind<strong>er</strong> von d<strong>er</strong> Krankheit<br />

unbelastete Momente gemeinsam mit ihresgleichen und ihren<br />

Familien <strong>er</strong>leben und so gemeinsame Erfahrungen sammeln können.<br />

Engagi<strong>er</strong>te Spitzen- und Breitensportl<strong>er</strong> unt<strong>er</strong>stützen uns und<br />

sensibilisi<strong>er</strong>en damit ein imm<strong>er</strong> breit<strong>er</strong>es Publikum für uns<strong>er</strong>e Idee.<br />

Zusätzlich <strong>er</strong>möglicht die Stiftung die finanzielle Förd<strong>er</strong>ung von<br />

ausgewählten, jungen, talenti<strong>er</strong>ten Leistungssportl<strong>er</strong>. Das Ziel d<strong>er</strong><br />

Stiftung ist es, den Sport und die Solidarität miteinand<strong>er</strong> zu v<strong>er</strong>einigen;<br />

d<strong>er</strong> Zusammenschluss dies<strong>er</strong> beiden Elemente bildet das Fundament<br />

eines Projekts, welches dank grossen Engagements von<br />

Freiwilligen stetig lebt und wächst.<br />

Mehr Infos: greenhope.ch<br />

Main partn<strong>er</strong> Greenhope Foundation


: Jasmin Nunige<br />

Ultramarathonläuf<strong>er</strong>in und ehemalige Skilangläuf<strong>er</strong>in<br />

« Schon als Kind waren für mich d<strong>er</strong> Hockey Club <strong>Davos</strong> und d<strong>er</strong> <strong>Spengl<strong>er</strong></strong><br />

<strong>Cup</strong> etwas ganz Grosses und ein Spielbesuch zusammen mit meinem<br />

Papa war ein besond<strong>er</strong>es Erlebnis. Das nicht Alltägliche, ja fast Magische<br />

eines Spielbesuchs habe ich ins Erwachsenenalt<strong>er</strong> genommen. Auch<br />

heute gehe ich g<strong>er</strong>ne zu den Spielen und <strong>er</strong>freue mich am grossen Fest<br />

und den vielen Zuschau<strong>er</strong>n. Es sind die Emotionen, die den Sport zu<br />

etwas Besond<strong>er</strong>em machen und die uns Sportl<strong>er</strong> imm<strong>er</strong> wied<strong>er</strong> zu Bestleistungen<br />

antreiben.»


: Das Goldene Buch 30 Sieg<strong>er</strong> in 93 <strong>Jahre</strong>n<br />

Oxford Univ<strong>er</strong>sity hiess d<strong>er</strong> <strong>er</strong>ste Sieg<strong>er</strong> des <strong>Spengl<strong>er</strong></strong> <strong>Cup</strong> im Jahr 1923.<br />

Seith<strong>er</strong> reihten sich 29 v<strong>er</strong>schiedene Teams in die Preisträg<strong>er</strong>liste ein. Das Team<br />

Canada führt die Liste mit 16 Titeln an, d<strong>er</strong> Hockey Club <strong>Davos</strong> folgt mit 15.<br />

Jahr<br />

Sieg<strong>er</strong><br />

Jahr<br />

Sieg<strong>er</strong><br />

2019 Team Canada (CAN)<br />

2018 Kalpa Kuopio ( FIN )<br />

2017 Team Canada ( CAN )<br />

2016 Team Canada ( CAN )<br />

2015 Team Canada ( CAN )<br />

2014 Genève-S<strong>er</strong>vette HC ( SUI )<br />

2013 Genève-S<strong>er</strong>vette HC ( SUI )<br />

2012 Team Canada ( CAN )<br />

2011 HC <strong>Davos</strong> ( SUI )<br />

2010 SKA Sankt Pet<strong>er</strong>sburg ( RUS )<br />

2009 HK Dinamo Minsk ( BLR )<br />

2008 HK Dynamo Moskau ( RUS )<br />

2007 Team Canada ( CAN )<br />

2006 HC <strong>Davos</strong> ( SUI )<br />

2005 Metallurg Magnitogorsk ( RUS )<br />

2004 HC <strong>Davos</strong> ( SUI )<br />

2003 Team Canada ( CAN )<br />

2002 Team Canada ( CAN )<br />

2001 HC <strong>Davos</strong> ( SUI )<br />

2000 HC <strong>Davos</strong> ( SUI )<br />

1999 Köln<strong>er</strong> Haie ( GER )<br />

1998 Team Canada ( CAN )<br />

1997 Team Canada ( CAN )<br />

1996 Team Canada ( CAN )<br />

1995 Team Canada ( CAN )<br />

1994 Färjestads BK ( SWE )<br />

1993 Färjestads BK ( SWE )<br />

1992 Team Canada ( CAN )<br />

1991 HK ZSKA Moskau ( RUS )<br />

1990 HK Spartak Moskau ( RUS )<br />

1989 HK Spartak Moskau ( RUS )<br />

1988 USA Selects ( USA )<br />

1987 Team Canada ( CAN )<br />

1986 Team Canada ( CAN )<br />

1985 HK Spartak Moskau ( RUS )<br />

1984 Team Canada ( CAN )<br />

1983 HK Dynamo Moskau ( RUS )<br />

1982 ASD Dukla Jihlava ( CZE )<br />

1981 HK Spartak Moskau ( RUS )<br />

1980 HK Spartak Moskau ( RUS )<br />

1979 Krylja Sowetow Moskau ( RUS )<br />

1978 ASD Dukla Jihlava ( CZE )<br />

1977 SKA Leningrad ( RUS )<br />

1976 Sowjetunion B-Nationalteam UdSSR<br />

1975 Olympiateam Tschechoslowakei<br />

1974 Slovan ChZJD Bratislava ( CZE )<br />

1973 Slovan ChZJD Bratislava ( CZE )<br />

1972 Slovan ChZJD Bratislava ( CZE )<br />

1971 SKA Leningrad ( RUS )<br />

1970 SKA Leningrad ( RUS )<br />

1969 HK Lokomotive Moskau ( RUS )<br />

1968 ASD Dukla Jihlava ( CZE )<br />

1967 HK Lokomotive Moskau ( RUS )<br />

1966 ASD Dukla Jihlava ( CZE )<br />

1965 ASD Dukla Jihlava ( CZE )<br />

1964 EV Füssen ( GER )<br />

1963 TJ Sparta CKD Prag ( CZE )<br />

1962 TJ Sparta CKD Prag ( CZE )<br />

1961 ACBB Paris ( FRA )<br />

19<strong>60</strong> ACBB Paris ( FRA )<br />

1959 ACBB Paris ( FRA )<br />

1958 HC <strong>Davos</strong> ( SUI )<br />

1957 HC <strong>Davos</strong> ( SUI )<br />

1956 nicht ausgetragen<br />

1955 Rudá hvezda Brno ( CZE )<br />

1954 HC Milano Int<strong>er</strong> ( ITA )<br />

1953 HC Milano Int<strong>er</strong> ( ITA )<br />

1952 EV Füssen ( GER )<br />

1951 HC <strong>Davos</strong> ( SUI )<br />

1950 Diavoli Rosson<strong>er</strong>i Mailand ( ITA )<br />

1949 nicht ausgetragen<br />

1948 LTC Prag ( CZE )<br />

1947 LTC Prag ( CZE )<br />

1946 LTC Prag ( CZE )<br />

1945 ZSC ( SUI )<br />

1944 ZSC ( SUI )<br />

1943 HC <strong>Davos</strong> ( SUI )<br />

1942 HC <strong>Davos</strong> ( SUI )<br />

1941 HC <strong>Davos</strong> ( SUI )<br />

1940 nicht ausgetragen<br />

1939 nicht ausgetragen<br />

1938 HC <strong>Davos</strong> ( SUI )<br />

1937 LTC Prag ( CZE )<br />

1936 HC <strong>Davos</strong> ( SUI )<br />

1935 Diavoli Rosson<strong>er</strong>i Mailand ( ITA )<br />

1934 Diavoli Rosson<strong>er</strong>i Mailand ( ITA )<br />

1933 HC <strong>Davos</strong> ( SUI )<br />

1932 Oxford Univ<strong>er</strong>sity ( GBR ) und LTC Prag ( CZE )<br />

Gemeinsame Sieg<strong>er</strong> nach 0 : 0 nach V<strong>er</strong>läng<strong>er</strong>ung<br />

1931 Oxford Univ<strong>er</strong>sity ( GBR )<br />

1930 LTC Prag ( CZE )<br />

1929 LTC Prag ( CZE )<br />

1928 B<strong>er</strong>lin<strong>er</strong> SC ( GER )<br />

1927 HC <strong>Davos</strong> ( SUI )<br />

1926 B<strong>er</strong>lin<strong>er</strong> SC ( GER )<br />

1925 Oxford Univ<strong>er</strong>sity ( GBR )<br />

1924 B<strong>er</strong>lin<strong>er</strong> SC ( GER )<br />

1923 Oxford Univ<strong>er</strong>sity ( GBR )


HAUTNAH DABEI<br />

69<br />

: Spielplan/TV-Programm<br />

Datum Partien Spielbeginn<br />

Samstag Spiel 1: HC Ambrì-Piotta – AK Bars Kasan 15.10 Uhr 14.55 Uhr 15.05 Uhr 15.00 Uhr<br />

26.12.<strong>2020</strong> Spiel 2: HC Sparta Praha – Team Canada 20.15 Uhr 20.00 Uhr 20.05 Uhr 20.10 Uhr<br />

Sonntag Spiel 3: KooKoo Kouvola – V<strong>er</strong>li<strong>er</strong><strong>er</strong> Spiel 1 15.10 Uhr 14.55 Uhr 15.05 Uhr 15.05 Uhr<br />

27.12.<strong>2020</strong> Spiel 4: HC <strong>Davos</strong> – V<strong>er</strong>li<strong>er</strong><strong>er</strong> Spiel 2 20.15 Uhr 20.10 Uhr 20.05 Uhr 20.10 Uhr<br />

Montag Spiel 5: Sieg<strong>er</strong> Spiel 1 – KooKoo Kouvola 15.10 Uhr 15.05 Uhr 15.05 Uhr 15.05 Uhr<br />

ENTFÄLLT<br />

28.12.<strong>2020</strong> Spiel 6: Sieg<strong>er</strong> Spiel 2 – HC <strong>Davos</strong> 20.15 Uhr 20.10 Uhr 20.05 Uhr 20.10 Uhr<br />

Dienstag Spiel 7: 2. Gruppe Torriani – 3. Gruppe Cattini 15.10 Uhr 15.05 Uhr 15.05 Uhr 15.05 Uhr<br />

29.12.<strong>2020</strong> Spiel 8: 2. Gruppe Cattini – 3. Gruppe Torriani 20.15 Uhr 20.00 Uhr 20.05 Uhr 20.10 Uhr<br />

Mittwoch Spiel 9: 1. Gruppe Cattini – Sieg<strong>er</strong> Spiel 7 15.10 Uhr 14.55 Uhr 15.05 Uhr 15.05 Uhr<br />

30.12.<strong>2020</strong> Spiel 10: 1. Gruppe Torriani – Sieg<strong>er</strong> Spiel 8 20.15 Uhr 20.10 Uhr 20.05 Uhr 20.10 Uhr<br />

Donn<strong>er</strong>stag Spiel 11: Finalspiel 12.10 Uhr 11.55 Uhr 12.00 Uhr 12.05 Uhr<br />

31.12.<strong>2020</strong> anschliessend Sieg<strong>er</strong>ehrung<br />

SRF-Kommentatoren: Stefan Bür<strong>er</strong>, Claude Jaggi<br />

SRF-Mod<strong>er</strong>ator: Jann Billet<strong>er</strong><br />

RTS-Commentateur: Steve Roth, Marc-André B<strong>er</strong>set<br />

RSI-Commentatore: Alex Tamburini, Giampaolo Giannoni<br />

Gruppe Torriani<br />

Gruppe Cattini<br />

: Die von d<strong>er</strong> SRG (Schweiz<strong>er</strong>ische Radio- und F<strong>er</strong>nsehgesellschaft) aufwendig produzi<strong>er</strong>ten Bild<strong>er</strong> w<strong>er</strong>den von den sprachregionalen TV-Send<strong>er</strong>n RSI, RTS, SRF<br />

sowie den int<strong>er</strong>nationalen TV-Stationen üb<strong>er</strong>nommen und weltweit üb<strong>er</strong>tragen.


<strong>Spengl<strong>er</strong></strong> <strong>Cup</strong> <strong>Davos</strong> <strong>2020</strong><br />

PRESENTING PARTNER<br />

GOLD PARTNER<br />

SILVER PARTNER<br />

OFFICIAL BROADCASTER<br />

OFFICIAL MEDIA PARTNER<br />

OFFICIAL TIMEKEEPER<br />

OFFICIAL SUPPLIER<br />

OFFICIAL MEDICAL PARTNER<br />

OFFICIAL CATERER<br />

CHARITY PARTNER


: Beni Huggel<br />

Schweiz<strong>er</strong> Fussballnationalspiel<strong>er</strong>, Train<strong>er</strong>,<br />

SRF-Fussballexp<strong>er</strong>te, Unt<strong>er</strong>nehm<strong>er</strong><br />

« Ich fühle mich sehr v<strong>er</strong>bunden mit dem <strong>Spengl<strong>er</strong></strong> <strong>Cup</strong> und dem Hockey Club <strong>Davos</strong>.<br />

Ich finde es schön, dass d<strong>er</strong> <strong>Spengl<strong>er</strong></strong> <strong>Cup</strong> ein Traditionsanlass ist. Als Kind spielten<br />

wir jeweils zwischen Weihnachten und Neujahr in Basel mit Hockeyschläg<strong>er</strong>n und<br />

einem Streethockeyball auf dem Asphalt Hockey und zu Hause stellten wir mit den<br />

Eishockeykästen die <strong>Spengl<strong>er</strong></strong> <strong>Cup</strong>-Spiele nach. Eishockey hat einen wichtigen Platz<br />

in meinem Leben. Seit ich nicht mehr Fussball spiele, spiele ich in einem Plauschteam<br />

Eishockey. Ich finde, es ist eine absolut coole Sportart, die mir grossen Spass<br />

macht.»


Bild fehlt noch<br />

Aufblühen<br />

: Jonas Hill<strong>er</strong> üb<strong>er</strong> den Grund, warum<br />

Teams in <strong>Davos</strong> oft aufblühen


AUFBLÜHEN<br />

73<br />

: Möglichkeiten wie am <strong>Spengl<strong>er</strong></strong> <strong>Cup</strong><br />

<strong>er</strong>hält ein Spiel<strong>er</strong> sonst nicht<br />

Jonas Hill<strong>er</strong> spielte neun <strong>Jahre</strong> in d<strong>er</strong> National Hockey League NHL. Insgesamt absolvi<strong>er</strong>te<br />

d<strong>er</strong> Eishockeygoalie 437 NHL-Partien für die Anaheim Ducks und die Calgary Flames.<br />

Mit d<strong>er</strong> Schweiz<strong>er</strong> Nationalmannschaft trat <strong>er</strong> an vi<strong>er</strong> Weltmeist<strong>er</strong>schaften und drei<br />

Olympischen Spielen an. Hill<strong>er</strong> durchlief die Juniorenabteilung beim SC H<strong>er</strong>isau, wo<br />

<strong>er</strong> als 17-Jährig<strong>er</strong> die <strong>er</strong>ste Partie bei den Aktiven bestritt. Die Appenzell<strong>er</strong> gewannen<br />

die Erstligapartie in Arosa 17 : 2. Ein weit<strong>er</strong>es, frühes Highlight waren seine <strong>Spengl<strong>er</strong></strong><br />

<strong>Cup</strong>-Siege.<br />

Seine Profikarri<strong>er</strong>e begann Jonas Hill<strong>er</strong><br />

beim Hockey Club <strong>Davos</strong>. Trotz ein<strong>er</strong><br />

Vielzahl prägend<strong>er</strong> Erlebnisse schwärmt<br />

<strong>er</strong> noch heute von seinem <strong>er</strong>sten<br />

<strong>Spengl<strong>er</strong></strong> <strong>Cup</strong>-Sieg im Jahr 2004. Dank<br />

des Lockouts in d<strong>er</strong> nordam<strong>er</strong>ikanischen<br />

Top-Spielklasse standen damals<br />

unt<strong>er</strong> and<strong>er</strong>en die NHL-Stars Joe<br />

Thornton, Rick Nash, Martin St. Louis<br />

und Niklas Hagman im selben Team wie<br />

Hill<strong>er</strong>, d<strong>er</strong> zum <strong>Spengl<strong>er</strong></strong> <strong>Cup</strong>-Helden des<br />

<strong>Davos</strong><strong>er</strong> Teams wurde. Nur zwei <strong>Jahre</strong><br />

spät<strong>er</strong> stand ihm dank sein<strong>er</strong> drei<br />

Schweiz<strong>er</strong> Meist<strong>er</strong>titel und zwei <strong>Spengl<strong>er</strong></strong><br />

<strong>Cup</strong>-Siege die Tür zur grossen Eishockeywelt<br />

offen. Das siebte Finalspiel<br />

und d<strong>er</strong> daraus resulti<strong>er</strong>ende Schweiz<strong>er</strong><br />

Meist<strong>er</strong>titel 2007 war sein letztes<br />

sportliches Erlebnis mit dem Hockey<br />

Club <strong>Davos</strong>, bevor <strong>er</strong> in die NHL wechselte.<br />

: Jonas Hill<strong>er</strong>, Sie wechselten 2007<br />

quasi vom <strong>Spengl<strong>er</strong></strong> <strong>Cup</strong> in die<br />

NHL. Wie wichtig war d<strong>er</strong> Finalsieg<br />

2006 mit <strong>Davos</strong> gegen Kanada<br />

für Sie p<strong>er</strong>sönlich?<br />

Hill<strong>er</strong>: D<strong>er</strong> <strong>Spengl<strong>er</strong></strong> <strong>Cup</strong> hatte in jenem<br />

Jahr und auch schon 2004 einen hohen<br />

Stellenw<strong>er</strong>t. Beim <strong>er</strong>sten Sieg 2004<br />

waren wegen des Lockouts in d<strong>er</strong> National<br />

Hockey League 18 NHL-Spiel<strong>er</strong><br />

beim <strong>Spengl<strong>er</strong></strong> <strong>Cup</strong> im Einsatz. So auch<br />

im Team des Hockey Club <strong>Davos</strong>. Das<br />

war ein geniales Erlebnis. Mit und gegen<br />

NHL-Stars zu spielen, war für mich ein<br />

einmaliges Highlight. Dass wir schliesslich<br />

gewinnen konnten, war das Grösste,<br />

ebenso zwei <strong>Jahre</strong> spät<strong>er</strong> d<strong>er</strong> Finalsieg<br />

gegen das Team Canada. Ich bin<br />

stolz, diese Siege im Palmarès zu haben.<br />

: Zweimal <strong>Spengl<strong>er</strong></strong> <strong>Cup</strong>-Sieg<strong>er</strong>,<br />

dreimal Meist<strong>er</strong> mit dem Hockey Club<br />

<strong>Davos</strong> (2002, 2005, 2007). Welchen<br />

Anteil hatte d<strong>er</strong> <strong>Spengl<strong>er</strong></strong> <strong>Cup</strong>-<br />

Ausricht<strong>er</strong> in Bezug auf Ihre Karri<strong>er</strong>e?<br />

Hill<strong>er</strong>: Einen riesigen. Wenn ich in <strong>Davos</strong><br />

nicht die Chance gehabt hätte, mich als<br />

Numm<strong>er</strong> eins zu profili<strong>er</strong>en und so auch<br />

den <strong>Spengl<strong>er</strong></strong> <strong>Cup</strong> zu gewinnen, hätte<br />

ich wohl nie eine Chance gehabt, nach<br />

Nordam<strong>er</strong>ika zu kommen. Für einen <strong>Davos</strong><strong>er</strong><br />

Spiel<strong>er</strong> und die Spiel<strong>er</strong>, die mit<br />

and<strong>er</strong>en Teams am Turni<strong>er</strong> teilnehmen<br />

können, ist d<strong>er</strong> <strong>Spengl<strong>er</strong></strong> <strong>Cup</strong> eine riesige<br />

Plattform und Gelegenheit, dank d<strong>er</strong><br />

man die Möglichkeit hat, sich int<strong>er</strong>national<br />

zu präsenti<strong>er</strong>en. Eine Möglichkeit,<br />

die man sonst nicht bekommt.<br />

: Gibt es etwas, das Sie heute noch<br />

am <strong>Spengl<strong>er</strong></strong> <strong>Cup</strong> faszini<strong>er</strong>t?<br />

Hill<strong>er</strong>: Es ist nach wie vor die Tradition.<br />

Und jedes Mal, wenn ich etwas vom<br />

<strong>Spengl<strong>er</strong></strong> <strong>Cup</strong> höre, <strong>er</strong>inn<strong>er</strong>e ich mich<br />

g<strong>er</strong>ne an meine Erlebnisse zurück. Zudem<br />

freue ich mich auch, irgendwann<br />

als Zuschau<strong>er</strong> dabei zu sein und diesen<br />

Teil d<strong>er</strong> Faszination <strong>er</strong>leben zu können.<br />

D<strong>er</strong> <strong>Spengl<strong>er</strong></strong> <strong>Cup</strong> ist für die Spiel<strong>er</strong><br />

sehr speziell, ab<strong>er</strong> ich glaube, dass die<br />

Zuschau<strong>er</strong> und Eishockeyliebhab<strong>er</strong> das<br />

riesige Eishockeyfest noch mehr geniessen<br />

können. Für sie ist es ein einmaliges<br />

Turni<strong>er</strong>, das es sonst nirgends<br />

mehr in dies<strong>er</strong> Form gibt.<br />

: Wären Sie g<strong>er</strong>ne noch einmal an den<br />

<strong>Spengl<strong>er</strong></strong> <strong>Cup</strong> zurückgekehrt?<br />

Hill<strong>er</strong>: Ja und nein. Am <strong>Spengl<strong>er</strong></strong> <strong>Cup</strong> zu<br />

spielen, wäre sich<strong>er</strong> auch nach mein<strong>er</strong><br />

Zeit in <strong>Davos</strong> cool gewesen. Doch mit jedem<br />

Jahr, das ich ält<strong>er</strong> wurde, war ich<br />

auch froh, zwischen Weihnachten und<br />

Neujahr eine Pause zu haben. Auch finde<br />

ich es schön, diese Zeit mit d<strong>er</strong> Familie<br />

zu v<strong>er</strong>bringen. Deshalb gefällt mir, dass<br />

zum Beispiel das Team Canada jeweils<br />

mit den Familien am <strong>Spengl<strong>er</strong></strong> <strong>Cup</strong> dabei<br />

ist.<br />

: Sie spielten fast ein Jahrzehnt in d<strong>er</strong><br />

NHL. Weshalb sollte jed<strong>er</strong> Schweiz<strong>er</strong><br />

Eishockeyan<strong>er</strong> NHL-Luft schnupp<strong>er</strong>n?<br />

Hill<strong>er</strong>: Es ist zwar v<strong>er</strong>messen, zu sagen,<br />

dass man sich mit dem <strong>Spengl<strong>er</strong></strong> <strong>Cup</strong> darauf<br />

vorb<strong>er</strong>eiten kann, ab<strong>er</strong> dadurch,<br />

dass man sich mit Topspiel<strong>er</strong>n aus Europa<br />

misst, spürt man ein bisschen von<br />

diesem Feeling und l<strong>er</strong>nt, sich mit and<strong>er</strong>en<br />

Eishockeykulturen auseinand<strong>er</strong>zusetzen.<br />

Als NHL-Spiel<strong>er</strong> spielt man jeden<br />

Tag gegen die besten Eishockeystars<br />

d<strong>er</strong> Welt. Das mitzu<strong>er</strong>leben und da zu<br />

bestehen, ist etwas, das in d<strong>er</strong> Entwicklung<br />

als Eishockeyspiel<strong>er</strong> weit<strong>er</strong>hilft.<br />

Die Erfahrungen auf und neben<br />

dem Eis prägen ab<strong>er</strong> auch als Mensch.<br />

: Welche Erfahrungen aus dies<strong>er</strong> Zeit<br />

helfen Ihnen auch nach d<strong>er</strong> Karri<strong>er</strong>e?<br />

Hill<strong>er</strong>: Zwei <strong>Jahre</strong>, bevor ich das <strong>er</strong>ste<br />

Mal auf NHL-Eis stand, wusste ich noch<br />

nicht einmal, ob ich je die Numm<strong>er</strong> eins<br />

in einem Schweiz<strong>er</strong> V<strong>er</strong>ein w<strong>er</strong>den würde.<br />

Deshalb ist es vor allem das Gefühl,<br />

Ziele zu setzen und viel in diese Ziele zu<br />

investi<strong>er</strong>en, um sie schliesslich auch zu<br />

<strong>er</strong>reichen. Das and<strong>er</strong>e sind Freundschaften,<br />

die ich in dies<strong>er</strong> Zeit aufgebaut<br />

habe. Ich fühle mich extrem privilegi<strong>er</strong>t,<br />

dass ich das <strong>er</strong>leben durfte, und<br />

denke imm<strong>er</strong> wied<strong>er</strong> g<strong>er</strong>ne daran zurück.


<strong>Spengl<strong>er</strong></strong> <strong>Cup</strong> <strong>Davos</strong> <strong>2020</strong><br />

: In Ihr<strong>er</strong> Eishockeykarri<strong>er</strong>e haben Sie<br />

imm<strong>er</strong> neue Ziele fokussi<strong>er</strong>t. Welches<br />

sind Ihre Ziele nach d<strong>er</strong> Karri<strong>er</strong>e?<br />

Hill<strong>er</strong>: Es ist eine Neuorienti<strong>er</strong>ung. Ich<br />

möchte mehr für die Familie da sein. Mit<br />

meinem Engagement bei Gin Kiteboarding<br />

und dem Präsidium d<strong>er</strong> Spiel<strong>er</strong>gew<strong>er</strong>kschaft<br />

habe ich zwei neue Mandate<br />

üb<strong>er</strong>nommen, die ich sehr span nend<br />

finde. Ich kann auch hi<strong>er</strong> wied<strong>er</strong> Ziele<br />

fokussi<strong>er</strong>en, auch wenn diese nicht so<br />

spektakulär tönen wie die, den Stanley<br />

<strong>Cup</strong> zu gewinnen od<strong>er</strong> Schweiz<strong>er</strong> Meist<strong>er</strong><br />

zu w<strong>er</strong>den. Ich freue mich auf diese<br />

neue H<strong>er</strong>ausford<strong>er</strong>ung.<br />

: Jonas Hill<strong>er</strong> lässt sich 2005 nach dem Gewinn des Meist<strong>er</strong>titels mit dem Hockey Club <strong>Davos</strong> jubelnd auf<br />

den Händen d<strong>er</strong> Fans vom Spielfeld tragen.<br />

: Welche dies<strong>er</strong> Erlebnisse<br />

w<strong>er</strong>den Ihnen besond<strong>er</strong>s in<br />

Erinn<strong>er</strong>ung bleiben?<br />

Hill<strong>er</strong>: Zum Beispiel das <strong>er</strong>ste Spiel, als<br />

ich auf einmal gegen Eishockeyan<strong>er</strong><br />

spielte, die ich zuvor nur von d<strong>er</strong> Playstation<br />

od<strong>er</strong> dem F<strong>er</strong>nsehen kannte,<br />

od<strong>er</strong> sogar gegen Eishockeylegenden,<br />

die alles <strong>er</strong>reicht haben, was man im<br />

Eishockey <strong>er</strong>reichen kann. Es war ein<br />

Wahnsinn, auf einmal mit Scott Nied<strong>er</strong>may<strong>er</strong><br />

od<strong>er</strong> Teemu Selänne im selben<br />

Team und dann als Team <strong>er</strong>stmals in den<br />

Playoffs zu spielen. Die Erinn<strong>er</strong>ungen<br />

sind meist mit dem Eishockey v<strong>er</strong>bunden,<br />

ab<strong>er</strong> es ist auch die Tatsache, auf<br />

einmal in einem and<strong>er</strong>en Land zu wohnen,<br />

sich dort zurechtzufinden und die<br />

Sprache zu v<strong>er</strong>tiefen. Das sind extreme<br />

Lebens<strong>er</strong>fahrungen. Ich wurde ab<strong>er</strong> in<br />

dies<strong>er</strong> Zeit auch mehr zu einem Patrioten.<br />

Ich habe <strong>er</strong>fahren, welch extrem<br />

gutes System die Schweiz im Gesundheitswesen,<br />

in d<strong>er</strong> Schule und im Bildungswesen<br />

wie auch in d<strong>er</strong> Alt<strong>er</strong>svorsorge<br />

hat. Ich gehe jed<strong>er</strong>zeit wied<strong>er</strong><br />

g<strong>er</strong>ne in die USA od<strong>er</strong> nach Kanada auf<br />

Besuch. Ab<strong>er</strong> zu Hause fühle ich mich in<br />

d<strong>er</strong> Schweiz.<br />

: Für die Organisatoren des <strong>Spengl<strong>er</strong></strong><br />

<strong>Cup</strong> wäre es ein Traum, einmal ein<br />

NHL-Team präsenti<strong>er</strong>en zu können.<br />

Hill<strong>er</strong>: Unt<strong>er</strong> normalen Umständen würde<br />

ich jetzt sagen, dass dies<strong>er</strong> Traum<br />

schwi<strong>er</strong>ig zu realisi<strong>er</strong>en ist. Doch die<br />

Coronapandemie im Jahr <strong>2020</strong> lässt alles<br />

neu einordnen. Deshalb sage niemals<br />

nie. Ein NHL-Team am <strong>Spengl<strong>er</strong></strong> <strong>Cup</strong> ist<br />

wied<strong>er</strong> eins von den Zielen, von denen<br />

man träumen und an denen man dranbleiben<br />

kann. Ich fände eine Teilnahme<br />

eines NHL-Teams für das Schweiz<strong>er</strong><br />

Eishockey und für den <strong>Spengl<strong>er</strong></strong> <strong>Cup</strong> ein<br />

riesiges Highlight.<br />

: Gibt es einen Club od<strong>er</strong> eine<br />

Eishockeyphilosophie, die aus Ihr<strong>er</strong><br />

Sicht am <strong>Spengl<strong>er</strong></strong> <strong>Cup</strong> fehlt?<br />

Hill<strong>er</strong>: Nein, d<strong>er</strong> <strong>Spengl<strong>er</strong></strong> <strong>Cup</strong> hat b<strong>er</strong>eits<br />

einen besond<strong>er</strong>en Stellenw<strong>er</strong>t. Es<br />

ist sehr spannend, zu beobachten, wie<br />

Teams, die man sich am <strong>Spengl<strong>er</strong></strong> <strong>Cup</strong><br />

eigentlich gar nicht vorstellen kann, auf<br />

einmal aufblühen. Plötzlich nehmen sie<br />

an einem Turni<strong>er</strong> teil und d<strong>er</strong> Fokus gilt<br />

zum Beispiel nicht wie in d<strong>er</strong> Meist<strong>er</strong>schaft<br />

d<strong>er</strong> Defensive und sie lassen<br />

sich zum Beispiel vom Offensivspiel d<strong>er</strong><br />

and<strong>er</strong>en Teams beeindrucken. D<strong>er</strong><br />

<strong>Spengl<strong>er</strong></strong> <strong>Cup</strong> ist «spielen und spielen<br />

lassen», was für die Teams extrem cool<br />

ist. Obwohl es um den Turni<strong>er</strong>sieg geht,<br />

stehen das Eishockeyfest und die Freude<br />

am Sport an <strong>er</strong>st<strong>er</strong> Stelle. Deshalb<br />

gibt es kein Team, das ich mir nicht am<br />

<strong>Spengl<strong>er</strong></strong> <strong>Cup</strong> vorstellen könnte.<br />

: Wass<strong>er</strong>, flüssig od<strong>er</strong> gefroren,<br />

Luft und Feu<strong>er</strong>: Für welches Element<br />

brennen Sie am meisten?<br />

Hill<strong>er</strong>: Für Wass<strong>er</strong>. Im Somm<strong>er</strong> für Wass<strong>er</strong><br />

im flüssigen Zustand. Das Kitesurfen<br />

und das Schwimmen im Wass<strong>er</strong> sind<br />

im Moment das, wofür ich am meisten<br />

brenne. Ab<strong>er</strong> gleichzeitig freue ich mich<br />

auch auf das Skifahren. Skif<strong>er</strong>ien mit<br />

d<strong>er</strong> Familie ist definitiv etwas, was in den<br />

letzten 20 <strong>Jahre</strong>n zu kurz gekommen ist.<br />

: Zurück zum <strong>Spengl<strong>er</strong></strong> <strong>Cup</strong>. D<strong>er</strong><br />

Grundgedanke des <strong>Spengl<strong>er</strong></strong> <strong>Cup</strong> ist<br />

das Völk<strong>er</strong>v<strong>er</strong>bindende. Wie wichtig<br />

ist es aus Ihr<strong>er</strong> Sicht, den <strong>Spengl<strong>er</strong></strong><br />

<strong>Cup</strong> in Zukunft wied<strong>er</strong> auszutragen?<br />

Hill<strong>er</strong>: D<strong>er</strong> <strong>Spengl<strong>er</strong></strong> <strong>Cup</strong> ist ein Event, bei<br />

dem man die Menschen wied<strong>er</strong> zusammenschweissen<br />

und Probleme rundh<strong>er</strong>um<br />

v<strong>er</strong>gessen machen kann. Gleichzeitig<br />

sehe ich, dass Gesundheit und<br />

Sich<strong>er</strong>heit vorgehen. Vielleicht sind solche<br />

Situationen eine Chance für Neues,<br />

sei es auch nur bei kleinen Dingen.<br />

: Ist für Sie das Team Canada auch<br />

in Zukunft Favorit auf den Sieg am<br />

<strong>Spengl<strong>er</strong></strong> <strong>Cup</strong>?<br />

Hill<strong>er</strong>: Das Team Canada hatte schon<br />

imm<strong>er</strong> eine besond<strong>er</strong>e Bedeutung für<br />

mich – mein <strong>Spengl<strong>er</strong></strong> <strong>Cup</strong>-Finale gegen<br />

das Team Canada und auch die ganze<br />

Geschichte des Eishockeylandes Kanada.<br />

Gleichzeitig finde ich die Vielfalt mit<br />

schwedischen und russischen Mannschaften,<br />

die wied<strong>er</strong> ein ganz and<strong>er</strong>es<br />

Eishockey spielen, spannend. Schliesslich<br />

ist Kanada ab<strong>er</strong> schon die speziellste<br />

Mannschaft, die ich neben <strong>Davos</strong> am<br />

meisten mit dem <strong>Spengl<strong>er</strong></strong> <strong>Cup</strong> v<strong>er</strong>binde.<br />

Ein<strong>er</strong>seits freue ich mich auch in Zukunft<br />

auf das Team Canada, das jedes<br />

Jahr konkurrenzfähig ist, ab<strong>er</strong> auch auf<br />

Üb<strong>er</strong> raschungen. Ich bin gespannt, wie<br />

d<strong>er</strong> nächste <strong>Spengl<strong>er</strong></strong> <strong>Cup</strong>-Sieg<strong>er</strong> heissen<br />

wird.<br />

E<br />

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Athletissima Lausanne<br />

CHI de Genève<br />

Engadin Skimarathon<br />

FIS Langlauf Weltcup <strong>Davos</strong> Nordic<br />

FIS Ski World <strong>Cup</strong> Adelboden<br />

FIS Skisprung Weltcup Engelb<strong>er</strong>g<br />

Grand-Prix von B<strong>er</strong>n<br />

Int. Laub<strong>er</strong>hornrennen Wengen<br />

Jungfrau-Marathon<br />

Longines CSIO St. Gallen<br />

LUCERNE REGATTA<br />

Omega European Mast<strong>er</strong>s<br />

<strong>Spengl<strong>er</strong></strong> <strong>Cup</strong> <strong>Davos</strong><br />

Swatch Beach Volleyball Major Gstaad<br />

Swiss <strong>Cup</strong> Zürich<br />

Swiss Indoors Basel<br />

Swiss Open Gstaad<br />

Tour de Suisse<br />

MOTIONS VICTORY Weltklasse Zürich<br />

CHEERING SOCIETY ATHMOSPHERE JOY<br />

RIENDSHIP YONEX Badminton SUPPORT Swiss Open<br />

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jährlich in d<strong>er</strong> Schweiz stattfinden und in ihren Sportarten zu den Besten d<strong>er</strong><br />

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AGE 09. FASCINATION und 10. Januar 2021, Adelboden<br />

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Weitsprung nicht gewonnen.<br />

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Hi<strong>er</strong> startet Grosses. ubs.com/kidscup

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