E_1928_Zeitung_Nr.033
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— <strong>1928</strong> AUTOMOBIL-REVUE<br />
T. A. 67. Zürich—München—Venedig. Auf di<br />
Tourinjj-Anfrage Nr. 67 möchte ich unsere Fahrt<br />
Bozen—Venedig nicht unerwähnt lassen. Wir<br />
wählten die Route Bozen, Trento, Levico, Borgo,<br />
Bassano, Castelfranco, Mestre. Sie dürfte mit ihren<br />
198 km die kürzeste sein und ist zugleich unvergleichlich<br />
schön. Vor allem ist die Strasse durchwegs<br />
geteert und breite Autostrasse, zum Teil ers<br />
letztes Jahr erstellt und darum in manchen Karten<br />
noch nicht eingezeichnet, besonders die direkte<br />
Strecke Bassano-Castelfranco (16 km). Schöne<br />
Kurorte wie Levico, typische italienische Dörfer, die<br />
vielen Burgen, Schlösser und Kirchen, hoch in den<br />
Bergen klebend, durch interessantes Kriegsgebie<br />
im Val Sugana, dio eigenartige Altstadt Bassano<br />
und nicht zuletzt die schnurgerade Allee von Castelfranco<br />
nach Mestre machen diese Fahrt zu einer<br />
äusserst sehenswerten und abwechslungsreichen. Wir<br />
wunderten uns sehr, auf der ganzen Strecke Trento-<br />
Mestre nur 4 Autos begegnet zu haben, und auf der<br />
Rückreise über Padua, Vicenza, Verona rasto eines<br />
nach dem andern davon, dass man wegen dem<br />
aufgewirbelten Staub oft fast anhalten musste<br />
Letztere Strasse ist zudem streckenweise ziemlich<br />
ausgefahren, « holperig », und führt zum Teil durch<br />
eintönige Landschaft. — Gewiss, wer den Kursdampfer<br />
nach Venedig benutzen will, kann bis<br />
S. Giuliano per Auto, es kann aber vorkommen,<br />
dass man zwei und mehr Stunden auf die Abfahrt<br />
des Kursdampfers warten muss; also ist es nicht<br />
so gefehlt, seinen Wagen in Mestre zu garagieren<br />
um von dort in wenigen Minuten mit der Eisenbahn<br />
Venedig zu erreichen. Mochte man doch den Kursdampfer<br />
benutzen, so steht einem das Tram nach<br />
S. Giuliano zur Verfügung. In Venedig ist das von<br />
einer Schweizer Familio geführte Hotel Metropol<br />
sehr zu empfehlen. E. Seh. in B.<br />
T. A. 71. Oberitalienischo Seen. Als Rückreise<br />
von Meran nach der Schweiz dürfte wohl die Route<br />
Meran, Glurns, Finstermünz, Pass, Landeck, Arlberg,<br />
Feldkircli in Frage kommen, spez. solange die<br />
Graubündner Pässo nicht schneefrei sind. Diese<br />
Route ist landschaftlich sehr schön, gute Strassen,<br />
putverteilte Steigung (Höchststeigung 11%), keine<br />
Bergstrasse mit schwierigen Kurven. Im Vorarlberg<br />
war letztes Jahr noch Linksfahren vorgeschrieben,<br />
was durch auffällige Tafeln bekannt gemacht<br />
wird. (Wir brauchten auf dieser Strecke mit 7 Yi-HP-<br />
Motor, mit 4 Personen belastetem Wagen niemals<br />
ersten oder zweiten Gang.)<br />
Ich erlaube mir die höfliche Anfrage, ob Sie auf<br />
die Frühlings-Fahrsaison hin nicht manchem Fahrer<br />
einen Dienst erweisen würden, wenn in Ihrer<br />
Leitung einmal die den Automobilisten erlaubten<br />
Tiefencastel—Davos via Wiesen (ohne Ketten, beste<br />
Zufahrtsstrasse nach Davos).<br />
Ghur—Tiefoncastel via Lenzerheide (Strasse durchgehend<br />
schneefrei).<br />
Schanüggerstrasse bis Langwies (schneefrei). Langwies—Arosa<br />
(stellenweise verweht, Ketten nicht<br />
unbedingt notwendig).<br />
Reichenau—Flims—Ilanz (durchgehend ohno Ketten<br />
fahrbar).<br />
Maloja (Schneeketten erforderlich).<br />
Albula bis Bergün ohne Ketten passierbar.<br />
Unterengadin bis St. Moritz für schwere Wagen<br />
ohne Ketten fahrbar, leichte Wagen benötigen<br />
noch Ketten.<br />
Locarno—Centovalli—Domodossola (schneefrei)<br />
Hauptstrassen im Jura alle ohne Ketten passierbar<br />
(Strassen durchwegs schneefrei).<br />
Solothurn—Weissenstein (Ketten erforderlich), Weissenstein—Gänsbrunnen<br />
(unpassierbar).<br />
Strasse Frutigen—Adelboden mit Schneeketten fahrbar<br />
(Schneehöhe 20—25 cm).<br />
Strasso Frutigen—Blausee—Kandersteg mit Ketten<br />
passierbar (Schneehöhe 10—15 cm).<br />
Strassen nach Lauterbrunnen und Grindelwalad<br />
(ohne Ketten passierbar).<br />
Strasse Boltigen—Zweisimmen—Saanenmöser—Saanen—Chäteau-d'Oex<br />
durchgehend ohne Schneeketten<br />
fahrbar.<br />
Col des Mosses schneefrei.<br />
- Col du Molendruz (ohne Ketten).<br />
Col de la Faucillo (Südseite ohne Ketten, Nordseite<br />
mit Ketten)<br />
St. Cergue—La Cure—Morez (ohne Ketten).<br />
Route Lausanne—Paris: De'filS Jougne—les Hopitaux<br />
(ohne Ketten).<br />
Stations Morgins. Charnpery, Leysin, Villars-Chesieres,<br />
Caux. Les Diablerets (ohne Ketten).<br />
Station Montana (ohne Ketten).<br />
Frankreich:<br />
Col de Braus, Col de la Croix Haute (Ketten), Col<br />
de Porte (Ketten), Col de Bayard (Ketten).<br />
Italien:<br />
Dolomitenstrasse Bolzano—Karerpass—Oberes Fassatal<br />
(ohne Ketten), Bolzano—Mendolapasa—<br />
Nonstal (ohne Ketten), Brenner (Westseite ohne<br />
Ketten, Ostseite Ketten erforderlich), Reschenscheideck,<br />
Apricapass, Höhenstrasse Waidbruck—<br />
Castelrotto— Siusi, Waidbruck — Val Gardena—<br />
Plan, Brixen—Palmschos.<br />
Oesicrreich:<br />
Fernpass (Ketten), Pass Lueg (Ketten), Pass Thurn<br />
(Ketten), Zirlerberg (Ketten), Semmering, Seeberg<br />
(öffnet auf Ostern), Wildalpe (Ketten). Seeberg<br />
(Kärnten). Obdachersattol, Präbichl (Ketten),<br />
Pötschenpass, Strasse nach Wildbad Gastein.<br />
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Grenzübergänge Schweiz—Italien bekannt gegeben<br />
würden.<br />
Dies aus folgendem Grund: Wir wollten vom<br />
Comersee nach Lugano, und zwar hatten wir schon<br />
eine grosse Tagestour hinter uns, und von Gravedona<br />
dem rechtsseitigen Ufer folgend, wählten wir di<br />
Strasse Argegno, San Fedele, Lanzo, Maroggia, um<br />
die Fahrt abzukürzen. An der Grenze, kurz vor<br />
Arogno, wurden wir mit unsern Pässen, die für<br />
alle Länder gültig sind, nicht durchgelassen, wei<br />
nur die Grenzkarte dort Gültigkeit habe. So mussten<br />
wir zurück nach Argegno und über Como, Chiasso<br />
fahren, also einen Umweg von ca. 85 km, was wir<br />
sonst mit 4 km erreicht hätten. Wir fassten dies<br />
zuerst als Schikane auf, da man uns im Zollam<br />
Chiasso nicht aufklären konnte, warum uns der<br />
GTenzübertritt verweigert worden war. und das Passbureau<br />
Bern die Pässe absolut korrekt und gültig<br />
fand. Erst auf dem Ausw. Amt im Bundeshaus<br />
erhielt ich die Auskunft, dass bei diesem Uebergang<br />
nur Grenzkarten gültig seien und dass es<br />
mehrere solche Uebergänge gebe. Ein Verzeichni,<br />
dieser Grenzstellen konnte man mir nicht geben oder<br />
zur Einsicht zeigen. Sie würden mit der diesbezüglichen<br />
Bekanntgabe in der « Automobil-Revue > gewiss<br />
manchem Fahrer einen Verdruss ersparen.<br />
Wir fuhren nach Ihrem Auto-Führer € Dio<br />
Schweiz J und sind der Ansicht, wenn die Routs<br />
als Autostrasse eingezeichnet ist (Karte 15) und<br />
Pässe und Ausweispapiere in Ordnung sind, man als<br />
Schweizer wieder ins eigene Ländchen eingelassen<br />
werden sollte, wenn doch sowieso zwei Grenzwächter<br />
dort im Amte sind. Kann jedoch der Grenzübergang<br />
nicht bewilligt werden, sollte auch die Strasse<br />
für Auto nicht eingezeichnet sein. Da Lanzo ein<br />
schöner Luftkurort ist, dürfte es dort viele Fremde<br />
haben, die Pässe und nicht Grenzkarten besitzen.<br />
E. Seh. in B.<br />
T. A. 76. Riviera. 1. Als beste und kürzeste<br />
Route von Genf nach Nizza sei folgende empfohlen:<br />
Genf, Annecy, Aix-les-Bains, Chambery, Grenoble,<br />
La Mure, Gap, Sisteron, Digne, Barröme<br />
Castellane, Grasse, Nizza.<br />
2. Ah dankbare Kreuz- und Querfabrt von<br />
Nizza- nach Marseille schlage man dio nachfolgende<br />
Route tan:<br />
Von Nizza zuerst ostwärts nach Monaco, Monte<br />
arlo, Mentone, dann wieder zurück nach Nizza<br />
und über Ferme d'Autruches, Antibes nach Cannes.<br />
Weiter der Küste entlang nach Frejus und aruf<br />
der grossen Strasse direkt westwärts bis nach La<br />
Luc. Von dort südöstlich nach Cogalio-St. Tropez :<br />
dann fährt man weiter im Küstengebiet über den<br />
Col do Gratteloup nach Hyeres und Toulon. Von<br />
Toulon über den Col de l'Ange nach Aubagne und<br />
Marseille. Von hier nordwärts nach Aix*en-Provence,<br />
dann über St. Camna'-Salon aacb Arles bis<br />
nach Nimes und Avignon. Auf dieser Tour lernt<br />
man den grössten Teil der französischen Riviera<br />
kennen.<br />
3. Der direkteste Weg Marseille—Genf verläuft<br />
über Marseille, Aix-en-Provenco, Mamosque, La<br />
Brillan-ne, Sisteron, Gap, La Mure, Grenoble, Chambery,<br />
Annecy, Geneve.<br />
Man braucht allerdings, wenn man von Nizza<br />
kommt, nicht bis Marseille zu fahren, sondern man<br />
ge'angt auf der grossen Strasse von Nizza her<br />
direkt nach Aix-en-Provenco, von wo man auf die<br />
Nord-Süd-Verbindung Genf—Marseille trifft.<br />
F. M. in B.<br />
T. A. 77. Döle. Die beste Verbindung von Neuendorf<br />
im solothurnischen nach Döle in Frankreich<br />
erläuft über folgende Orte:<br />
Neuen dorf, Oensingen, Solothurn, Biel, St.<br />
Blaise, Neuenburg, Les Verrieres, Pontarlier, Levier,<br />
Mouchard, Mont s. S., Döle.<br />
Eine andere Variante führt von Biel über Sonceboz,<br />
St. Immer, Chaux-de-Fonds. Mortea-u, nach<br />
Pontarlier, wo sie auf die oben genannte Route aufrifft.<br />
R. N. in R.<br />
T. A. 78. Routes des Alpes. Eine Rundreise im<br />
Frühling, die von der Schweiz in die französische<br />
Riviera und weiter nach der italienischen Riviera<br />
und über Genua—Mailand wieder zurück in die<br />
Schweiz führt, gehört zum Schönsten was man<br />
sich denken kann.<br />
Ich möchte im Nachfolgenden abweichen von<br />
der meistbenützten Route, die durch die französischen<br />
Alpen führt, und diejenige über Lyon und<br />
das Rhonetal vorschlagen. Sie berührt die folgenden<br />
Punkte :<br />
Zürich, Bremgarten, Lenzburg, Kreuzstrasse.<br />
Herzogenbuchsee, Zollikofen, Bern, Gümmenen,<br />
Murten, Payerne, Moudon, Lausanne. Genf, Bellegarde,<br />
Nantua, Pont d'Ain, Lyon. Vienne, Andance,<br />
Va'ence, Loriol, Montelimar, Bollene, Orange,<br />
Avignon, Orgons, Aix-en-Provence„ Brignoles, Frejus,<br />
Cannes, Nizza, Mentone, über die französischitalienische<br />
Grenze nach Venümüia. San Remo,<br />
Savona, Genua.<br />
In der Fortsetzung führt die Strasse über den<br />
Colle delle Scoffera nach Torriglia, Ottone, Bobbio,<br />
Voghers, Pavia nach Mailand. Von dort kann<br />
die Rückreise entweder auf der Autostrada nach<br />
Sesto Calende—Grawellona und durch den Simplon<br />
in die Schweiz oder über Pal'anza nach Locarno<br />
und den Gotthard eingeschlagen werden, oder man<br />
wählt die Autostrada, die Mailand mit Como verbindet<br />
und in deren Fortsetzung man nach Lugano<br />
gelangt. Bis Mitte Juni wird für die Rückreise<br />
auf diesem Weg wie immer der Eisenbahnvorlad<br />
in Frage kommen, da Simplon und Gotthard erst<br />
etwa Mitte Juni fahrbar sein werden.<br />
H. G. In C.<br />
T. A. 79. Heidelberg. 1. Die direkteste Route<br />
Basel—Heidelberg führt duroha Rheintal, und zwar<br />
über Müllheim, Freiburg, Herbolzheim, Offenburg<br />
Appenweier, Bühl, Rastatt, Karlsruhe. Bruchsail<br />
Wieslach, Heidelberg. Die Totalkilometerzahl beträgt<br />
245. Die Strecke kann also in einem Tag<br />
gut zurückgelegt werden.<br />
2. Wenn Heidelberg als Endpunkt einer Schwarzwaldtour<br />
in Betracht kommen soll, dann müssen<br />
mindestens 2 Tage für die Reise vorgesehen werden<br />
Der Möglichkeiten durch den Schwarzwald zu<br />
fahren gibt es viele. Abwechslungsreich und landschaftlich<br />
sehr hübsch ist folgende Tour:<br />
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