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E_1928_Zeitung_Nr.033

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stellen, dass sie mit ihrem uesetzeserlasse<br />

nicht nur arg verkehrsfeindlich, sondern dazu<br />

auch nicht gerade freundeidgenössisch gehandelt<br />

haben! Dieses unglückselige Dekret<br />

soll, wie man vernimmt, weiter zur Folge<br />

.haben, dass man in gewissen westschweizerischen<br />

Sektionen des T.C.S. und des A.C.S.<br />

nicht nur einen Boykott der bernischen Hotels<br />

und Gasthäuser, sondern auch des gesamten<br />

1 bernischen Handels plant. Es ist sehr<br />

wohl möglich, dass auf diese Weise viele<br />

Kräfte rege werden und gegen das unzeitgemässe<br />

Dekret Sturm laufen!<br />

Am klügsten wäre es, man würde kompetenten<br />

Ortes selbst rechtzeitig zum Einsehen<br />

kommen und dafür sorgen, dass diese geplanten<br />

und berechtigten Abwehrmassnahmen<br />

nicht durchgeführt werden müssen. Mit gutem<br />

Willen ist das leicht möglich. Es wäre<br />

höchst bedauerlich, wenn durch ein von den<br />

Behörden geschaffenes rückschrittliches Dekret<br />

das bernische Gewerbe, sowie Handel<br />

und Industrie arg geschädigt und in den andern<br />

Kantonen eine Stimmung heraufbeschworen<br />

würde, die mit freundnachbarlich<br />

nicht das kleinste mehr gemein hat. Keine<br />

Zeit ist zu verlieren!<br />

Wird'man wohl bald befriedigende Taten<br />

sehen und zwar noch bevor man in Lausanne<br />

gegen zweierlei Recht für Schweizerbürger<br />

gesprochen hat ? Wir erwarten es !<br />

R.<br />

«Das Auto an den Ostertagen».<br />

Wir sind uns gewohnt, dass jedes Autounglück<br />

durch die Tagespresse sorgfältig registriert<br />

wird. Die lakonische Meldung lautet<br />

gewöhnlich : An dem und dem Tage wurde<br />

an dem und dem Orte ein Veloiahrer, ein<br />

Fussgänger, ein Kind, ein Hund etc. von einem<br />

Auto überfahren. Wie das Unglück<br />

geschah und ob die Schuld tatsächlich dem<br />

Automobilisten zugeschrieben werden muss,<br />

steht gewöhnlich nicht zu lesen. Was kümmert<br />

dies den Redaktor der betreffenden <strong>Zeitung</strong>?<br />

Hauptsache ist, dass eine'Sensationsmeldung<br />

im Blatte steht und der Leser sich<br />

über irgend jemand ärgern kann. Wir glauben<br />

annehmen zu dürfen, dass mit wachsender<br />

Erkenntnis über die Bedeutung des Automobilwesens<br />

diese Unglücksmeldungen objektiver<br />

und präziser erscheinen werden. Qanz<br />

besonders aufgefallen sind uns dagegen in<br />

den letzten Tagen zwei Blätter, die Automobilunfälle,<br />

die sich während der Ostertage in<br />

ganz Europa zugetragen haben, unter dem<br />

etwas ominösen Titel «Das Auto an den<br />

Ostertagen» zusammenstellten. Wir haben<br />

uns gefragt, ob mit einer derartigen Titelgebung<br />

nicht eine absichtlich autofeindliche<br />

Tendenz verfolgt werde. Qanz sicher wirkt<br />

ein derartiger Titel tendenziös und irreführend,<br />

und wir möchten die Automobilisten<br />

ermutigen und auffordern, ihre Tageszeitungen,<br />

die sich etwa derartiger Titulationen<br />

bedienen sollten, auf das Tendenziöse ihres<br />

Vorgehens und auf etwaige Folgen aufmerksam<br />

machen zu wollen. Ein Titel wie « Das<br />

Auto an den Ostertagen» muss unwillkürlich<br />

den Eindruck beim Leser erwecken, als ob<br />

das Auto an allen vorgefallenen Unfällen die<br />

Schuld trage, und es Feier- und Festtage, wie<br />

die vergangenen, durch sein Auftreten auf der<br />

Strasse recht eigentlich schände und entheilige.<br />

Durchgeht man dann in aller Ruhe die<br />

betreffenden Meldungen, so ersieht man, dass<br />

unter den zehn aus allen Ecken Europas zusammengetragenen<br />

Unglücksfällen in zwei<br />

Fällen Kinder direkt in das Automobil hineinsprangen<br />

und dass es sich bei den übrigen<br />

Geschehnissen nicht nur um Automobil-, sondern<br />

auch um Motorradunfälle handelt.<br />

Zieht man in Erwägung, dass während<br />

der letzten Ostertage wohl ca. 50 000 Motorfahrzeuge<br />

einzig in der Schweiz durchschnittlich<br />

300 Kilometer gefahren sind, was eine<br />

Gesamtsumme von 15 Millionen Kilometer<br />

ergibt, zieht man ferner die Belebtheit der<br />

Strassen durch Tausende und Tausende von<br />

Fussgängern und andern Fuhrwerken in Betracht,<br />

so ist doch zuzugeben, dass die Zahl<br />

der Autounfälle auf ein Minimum gesunken<br />

ist und dass jedenfalls von Seite der Automobilisten<br />

als auch der Motorradfahrer<br />

durchwegs mit grosser Vorsicht und Verantwortung<br />

gefahren wurde. Verkehrsunfälle<br />

werden sich an Tagen von Verkehrshochkonjunkturen<br />

wohl nicht mehr ganz vermeiden<br />

lassen. So gut auf dem Comersee ein Boot<br />

verunglücken kann und dabei acht Personen<br />

ihr Leben einbüssen müssen, so gut wie im<br />

Vorbahnhof Zürichs drei Arbeiter von einem<br />

Personenzug überfahren und getötet werden<br />

können, ebenso gut ist auf einer stark befahrenen<br />

Strasse ein Zusammenprall zwischen<br />

einer Drittperson und einem Automobil möglich,<br />

sofern dies die unberechenbaren Kräfte<br />

des Unheils einfach wollen.<br />

Der böse Zufall will, dass ein französischer<br />

Lokomotivführer ein Haltsignal überfährt und<br />

16 Menschen ihr Leben lassen müssen, währenddem<br />

weitere 19 Schwerverletzte dem<br />

Tode in die Augen starren. Es fällt deswegen<br />

niemandem ein, die Eisenbahn als<br />

solche als menschentötendes Ungetüm hinstellen<br />

zu wollen. K.<br />

AUTOMOBIL-REVUE<br />

Sta.ixci.a;2?clisio2?\xxx^<br />

Das Wort hat Eingang gefunden in Fabriksäle,<br />

in Werkstätten, in Bureaus. Ihm gefolgt<br />

ist das andere Wort von der Normalisierung.<br />

Beide haben heute die Herzen der leitenden<br />

Köpfe erobert, beide üben durchschlagende<br />

Kraft aus.<br />

Die beiden Begriffe sind aus Amerika über<br />

den Ozean zu uns herübergekommen. Sie haben<br />

sich des Szepters bemächtigt. Und etwa<br />

zu Unrecht? War es nicht höchste Zeit, dass<br />

man auch in unserm Geschäftsleben sich endlich<br />

auf das Einfache zurückbesann ? Dass<br />

man anfing sich auf einige wenige Produkte<br />

zu einigen, sei es in der Industrie oder im<br />

Gewerbe und dadurch Zeit und Gelegenheit<br />

schuf, sich auf die wichtigsten Probleme zu<br />

konzentrieren, eine intensivere und verbilligte<br />

Produktion einzuleiten und vor den Gefahren<br />

des «Sichverlierens» zu schützen? Die<br />

Vorteile sind gerade auf dem Gebiete des<br />

Automobilwesens unverkennbar. Einige wenige,<br />

dafür bis in alle Details ausgebaute<br />

Modelle dürften für die Automobilindustrie<br />

die grössten Erfolge zeitigen.<br />

Und doch drängt sich uns ein Aber auf. Einverstanden<br />

mit Vereinfachung und Vereinheitlichung,<br />

aber nur keine erdrückende<br />

Gleichmacherei. Für 99 Prozent der Menschen<br />

bedeutet Gleichmacherei Demokratie,<br />

Demokratie die beste aller Staatsformen und<br />

Gleichmacherei deshalb das Beste des Erdenkbaren.<br />

Masse Mensch wünscht keine<br />

individuellen Eigenheiten mehr. In der Schule<br />

beginnts und im Leben draussen hat's seine<br />

Fortsetzung. Wir haben es darin ja herrlich<br />

weit gebracht. Masse Mensch regiert und<br />

Masse Mensch kennt und duldet deshalb nicht<br />

oder nur ungern ein wenig Phantasie. Und<br />

doch — was wäre der Mensch, hätte er nicht<br />

ein klein wenig dieser Phantasie, die ihm<br />

eine wohlgesinnte Göttin in die Wiege legte?<br />

Und so sollte ihr denn auch in der Industrie,<br />

vor allem auch in der Autoindustrie, ein kleines<br />

Plätzchen eingeräumt bleiben. Wie öde wäre<br />

es, wenn der Herr X und der Herr Y und der<br />

Herr Z den gleichen Hut, das gleiche Kleid,<br />

den gleichen Schuh tragen müssten. Glücklicherweise<br />

sind wir noch nicht ganz so weit.<br />

Und so wollen wir hoffen, dass auch in der<br />

Automobilindustrie die Standardisierung nicht<br />

in Unvernunft umschlage. Die Firma hat den<br />

Chassistyp gefunden, gut. Sie hat sich auch<br />

auf das Karosseriemodell geeinigt. Auch gut.<br />

Aber nun lasse sie der Phantasie des Käufers<br />

noch ein klein wenig Spielraum und überlasse<br />

ihr die Wahl der Bestuhlung, der Polsterung,<br />

der verschiedenen kleinen Zutaten<br />

und Kommoditäten. Dann wird der Wagen<br />

plötzlich nicht mehr den Stempel der Uniform<br />

tragen, vielleicht wird er ein wenig<br />

teurer zu stehen kommen, dafür besitzt alsdann<br />

der Käufer oder die betreffende Käuferin<br />

ein Objekt, an dem sie ihre spezielle<br />

Freude und erhöhten Genuss haben dürfen.<br />

Man kauft ganze Zimmereinrichtungen, gewiss,<br />

die künstlerische Hand jedoch folgt, um<br />

die unpersönliche Zimmereinrichtung zum<br />

Zimmer und dieses zum Heim zu gestalten.<br />

Aehnlich sollte es auch mit dem Automobil<br />

sein.<br />

Tragen wir auch im Automobilismus das<br />

Unsere dazu bei, dass unser Leben nicht im<br />

monotonen Grau versinke, sondern ihm eine<br />

wervolle persönliche Note erhalten bleibe. K.<br />

Die lauernde Gefahr bei<br />

Bahnkreuzungen...<br />

Die Gefahrenmomente bei unseren Bahnübergängen<br />

sind immer noch recht zahlreich,<br />

trotz der verschiedenen Versuche, die unternommen<br />

wurden, Abhilfe zu schaffen! Ungünstig<br />

angelegte Barrieren und meistens<br />

schlecht funktionierende Signale helfen da<br />

nicht... gefährliche Bahnübergänge sollten<br />

verschwinden und durch Ueber- oder Unterführungen<br />

ersetzt werden. Das sind Forderungen,<br />

die wir in der « A.-R.» immer stellten<br />

und auch inskünftig zu stellen gezwungen<br />

sein werden..., und zwar, wie wir nachstehend<br />

sehen, mit vollem Recht! —<br />

die Einstellung der Bahnbehörden nicht bald<br />

In unmittelbarer Nähe des Merlacher,-^ eine andere wird und wenn man nicht ener-<br />

für Abhilfe dadurch sorgt, dass man<br />

Ueberganges konnte letzter Tage nur mitgisch<br />

knappster Not ein schwerer Unglücksfall verhütet<br />

werden. Durch ein Versehen wurde die grosse Anzahl von gefährlichen Uebergängen<br />

beste Sicherheitsmassnahmen trifft und eine<br />

Barriere offengelassen, als der Murten um durch Ueber- oder Unterführungen ersetzt, so<br />

13 Uhr 48 verlassende Zug daherkam und zum ist bei dem rapid anwachsenden Autoverkehr<br />

Glück in jenem kritischen Moment noch bremsen<br />

konnte, als ein Auto und ein Fuhrwerk<br />

noch Schlimmstes zu erwarten!<br />

den offenen Uebergang passierten.<br />

Man sollte, so dünkt uns, auch bei uns im<br />

Jahre des Fortschrittes <strong>1928</strong> doch so weit<br />

Ein schreckliches Unglück konnte auf diese sein, dass man das Bestmöglichste unternimmt,<br />

um die Gefahrenmomente auf ein Min-<br />

Weise verhütet werden, — aber wer denkt<br />

dabei nicht sofort gleich an den schaurigen destmass herabzusetzen. Dazu muss alles<br />

Fall, dem das Ehepaar Doleyres zum Opfer versucht werden, wie man das löblicherweise<br />

fiel und fordert wieder erneut und mit allem auch anderwärts macht. So schreibt uns ein<br />

geschätzter Freund unseres Blattes aus Co-<br />

Nachdruck, dass die jedem Strassenbenützer<br />

drohende Gefahr, unter den Rädern der Bahn<br />

verstümmelt oder zerstückelt zu werden, nun<br />

behoben werde!<br />

Wenn man es ernst nimmt mit der Beseitigung<br />

der grossen Gefahren, dann handelt<br />

man an den verantwortlichen Stellen und beseitigt<br />

diese verkehrsgefährlichen Bahnübergänge!<br />

Dieser erneute Fall bei der Merlacher<br />

Menschenfalle ist eine neue, ernste und dringende<br />

Mahnung! Vielleicht werden sich aber<br />

die Bahnbehörden auch in diesem Falle, ähnlich<br />

wie beim verhüteten Unglück beim Niveauübergang<br />

« Passage de la Glane » (Freiburg-Bulle),<br />

worüber wir in Nummer 18 der<br />

«A.-R.» eingehend berichteten, wieder höflich<br />

entschuldigen... und auf diese recht billige<br />

Art den Vorfall «erledigen». Das<br />

Schicksal hat auch in diesem Falle den Bahnen<br />

wieder einen gütigen Schutzengel beschieden:<br />

durch die Nachlässigkeit eines Angestellten<br />

hätte ein grosses Unglück entstehen<br />

können — Auto, Fuhrwerk und Lokomotive<br />

standen auf kleine Distanz einander<br />

gegenüber...<br />

Wenn ein Barrierenwärter die Barrieren zu<br />

schliessen vergisst und Automobilisten nur<br />

durch ein Wunder vom durchrasenden<br />

Schnellzug nicht zermalmt werden ... dann<br />

entschuldigen sich die Bahnen, was zwar<br />

anständig, aber auch recht billig ist. Der fehlbare<br />

Angestellte wird verwarnt und vielleicht<br />

auch noch mit einem Zweifränkler gebüsst.<br />

Auf alle Fälle im Vergleich zur Schwere des<br />

Falles mit einer Bagatelle...<br />

Passiert es aber einmal, dass, wie letzter<br />

Tage an der Bruggerstrasse in Baden, ein<br />

Automobilist bei ungünstiger Witterung mit<br />

seinem Wagen an eine Barriere fährt, dann<br />

werden lange Untersuchungen angestellt, unzählige<br />

Berichte verfasst, die Presse, die allgemein<br />

in krassen Fällen von Gleichgültigkeit<br />

bei offengelassenen Barrieren hübsch<br />

schweigt, des langen und breiten unterrichtet,<br />

und dem Automobilist wird neben den Kosten<br />

für die Reparatur der beschädigten Barriere<br />

auch noch ... eine Busse «wegen Gefährdung<br />

des Zuges» zudiktiert.<br />

Dieses ganz unkorrekte Benehmen seitens<br />

der Bahnbehörden verdient öffentlich gekennzeichnet<br />

zu werden... man versucht nur allzu<br />

oft und allzu leicht den Eindruck zu erwecken,<br />

als ob der Automobilist sich durch<br />

eigene Fahrlässigkeit in Gefahr begeben hätte<br />

und die Bahnbehörden gar keine Schuld<br />

treffe!<br />

Immer noch zahlreich ist die Serie der Unfälle<br />

bei Niveauübergängen, und manches<br />

schwere Unglück liess sich einzig und allein<br />

durch die grosse Vorsicht und Kaltblütigkeit<br />

seitens der Automobilisten verhüten. Wenn<br />

lombo-Bombay:<br />

«Seit einigen Monaten befinde ich mich auf<br />

einer Reise um die Welt und empfange regelmässig<br />

die « Automobil-Revue » nachgesandt, die ich immer<br />

mit Vergnügen lese. Immer wieder' lese ich von<br />

folgenschweren Auto-Unfällen an Bahnübergängen,<br />

und es drängt mich, Ihnen davon Kenntnis zu geben,<br />

wie in anderen Ländern solchen Unfällen auf einfachste<br />

Weise vorgebeugt wird. Die Einrichtung<br />

besteht darin, dass die Barriere als Gatier ausgebildet<br />

und weiss gestrichen ist, so dass sie stark<br />

auffällt. Dann — und das ist das Wesentliche —<br />

ist die Barriere derart eingerichtet, dass damit entweder<br />

die Strasse oder dann das Bahntrace abgeschlossen<br />

wird. Also immer das eine oder das<br />

andere ! Wird nun vom Barrierenwärter tatsächlich<br />

etwas versäumt, so ist das Versäumnis nicht<br />

allzu schlimm, indem einer der Verkehrswege automatisch<br />

geschlossen ist, sei es nun die Bahn oder<br />

die Strasse. Die Einrichtung habe ich in Java, in<br />

Indien und zuletzt jetzt in Cevlon gefunden ><br />

Man sollte doch auch bei uns in Fragen<br />

der Verkehrssicherheit mindestens so fortschrittlich<br />

sein, wie man es in... Indien ist!<br />

R.<br />

1P?8 — 1^33<br />

Direktionskomitees der Südostbahn statt. In<br />

der Diskussion wurde der gegenwärtige Zustand<br />

des Dammes als grosse Gefahr sowohl<br />

für Fussgänger und Fuhrwerke als auch für<br />

Automobile bezeichnet.<br />

Der St. Galler Vertreter sprach sich für<br />

volle Unterstützung eines Umbaues aus. Da<br />

der Kanton Schwyz an Mitteln knapp ist,<br />

konnte sein Vertreter keine bestimmte Zusage<br />

erteilen. Wohlwollend äusserte sich der<br />

Vertreter des Kantons Zürich im Sinne einer<br />

Unterstützung des Umbaues; er verband damit<br />

aber gleichzeitig die Forderung"der guten<br />

Instandhaltung der Zufahrtstrassen durch die<br />

Anstösser. Die Südostbahn liess erklären, die<br />

Direktion könne nur eine entsprechende<br />

Summe für den Unterhalt, nicht aber für den<br />

Umbau des Dammes zur Verfügung stellen.<br />

Die Stadt Rapperswil sicherte ihre Mitwirkung<br />

zu und forderte durch ihren Vertreter<br />

eine rasche Durchführung der Vorarbeiten.<br />

Der Vertreter der Südostbahn legte der<br />

Versammlung ein Projekt für den Umbau des<br />

Dammes vor, in welchem eine Pflasterung<br />

der Fahrbahn, sowie eine Oberflächenteerang<br />

der Trottoirs, der Eisen- und Drehbrücken<br />

vorgesehen ist. Der Kostenvoranschlag für<br />

das Projekt der Südostbahn stellt sich auf<br />

120 000 Franken. Aus der Diskussion ergab<br />

sich, dass eine Verbreiterung der Fahrbahn<br />

auf fünf Meter und eine entsprechende Erweiterung<br />

des Trottoirs unbedingt notwendig<br />

sind. Detaillierte Projekte für die Erweiterung<br />

der Fahrbahn liegen noch nicht vor. Die<br />

Kosten werden sich aber ohne weiteres um<br />

eine namhafte Summe höher stellen als die<br />

Kosten des Südostbahnprojektes.<br />

Die Sanierung des Rapperswiier Seedammes<br />

ist für den Durchgangsverkehr von eminenter<br />

Bedeutung. Eine weitere Verschiebung<br />

der Korrektion wäre unverantwortlich, da(<br />

der heutige Zustand der Strasse jeder Verkehrssicherheit<br />

spottet.<br />

lt.<br />

Die Entwicklung<br />

der Automobile Association.<br />

Die englische Automobile Association (A.A.),<br />

welche im Ausland hauptsächlich durch den<br />

von ihr glänzend organisierten Strassenhilfsdienst<br />

mit eigenen Patrouillen bekannt geworden<br />

ist, erfreut sich auch in England<br />

grösster Popularität. Unter ihrer Aegide<br />

wurde u, a. kürzlich dem Parlament auch die<br />

Petition ;betr. ^Einführung der Brennstoffsteuer<br />

an Stelle der Motorensteuer für< Automobile<br />

überreicht, die beinahe eine Million Unterschriften<br />

auf sich vereinigte. In den vier<br />

Wochen vor Ostern hatte dieser Verkehrsverband<br />

einen Rekordzuwachs an Mitgliedern<br />

zu verzeichnen, da in dieser kurzen Zeit<br />

nicht weniger als 3700 Neuaufnahmen vollzogen<br />

werden konnten. Damit ist die Zahl<br />

der Einzelmitglieder auf über 355,000 angewachsen<br />

und man rechnet im Verlauf der<br />

kommenden Sommersaison mit einer weiteren<br />

ansehnlichen Zunahme des Mitgliederbestandes.<br />

Z.<br />

Das dritte Comptoir<br />

von Neuenburg.<br />

Am 5. April wurde das dritte Comptoir<br />

von Neuenburg eröffnet. An der Eröffnungstagung,<br />

die vom Präsidenten des Organisationskomitees,<br />

Herrn Häfliger, geleitet wurde,<br />

waren der Staatsrat und der Gemeinderat<br />

von Neuenburg in corpore vertreten. Nach<br />

einer Besichtigung der 125 Stände fand im<br />

Restaurant der Ausstellung die offizielle Eröffnungsfeier<br />

statt. Her Häfliger begrüsste<br />

die Behörden und gab einen kurzen Rückblick<br />

auf die früheren Comptoirs, indem er<br />

auf den ständig wachsenden Erfolg hinwies.<br />

Herr Clottu, Präsident des neuenburgischen<br />

Staatsrates, und Herr Perrin, Präsident des<br />

Gemeinderates von Neuenburg, sprachen den<br />

Dank der Behörden aus und bemassen die<br />

wachsende Bedeutung des Comptoirs. Die<br />

Uhrenindustrie ist am Comptoir nicht vertreten.<br />

Hingegen wurde die Frage aufgeworfen,<br />

ob man nicht nach dem Vorbild des<br />

Automobilsalons in Genf auch einen periodischen<br />

Uhrensalon organisieren könne, der<br />

in Neuenburg, im Zentrum der Uhrenindustrie,<br />

einen geeigneten Standort finden würde.<br />

Die Korrektion der Rapperswiier<br />

Seedammstrasse.<br />

Der Rapperswiier Seedamm dient seit<br />

mehr als 150 Jahren dem Nord-Süddurch-<br />

Während der ganzen Dauer des Comptoirs<br />

gangsverkehr zwischen St.Gallen und demvom 5.—13. April wurde auf Wunsch der<br />

Zürcher Oberland einerseits und der Innerschweiz,<br />

dem Glarner Unterland und demeine Garage errichtet, in der man den Wagen<br />

Automobilisten auf der Seite des « College ><br />

linken Zürichseeufer anderseits.<br />

für den bescheidenen Obulus von einem Franken<br />

einstellen und bewachen lassen konnte.<br />

Die Frage der Korrektion des Seedamms,<br />

im speziellen das Projekt von Dr. Gwalter in Das Comptoir in Neuenburg wurde von<br />

Rapperswil, besprachen wir bereits in Nr. 4 der Syndikalkammer der Automobil- und<br />

der « Automobil-Revue» vom 13. Januar. Es Fahrradindustriellen nicht als offiziell anerkannt,<br />

so dass nur die neuenburgischen, d. h.<br />

wurde darin eine Finanzierung einer Kleinsteinpflästerung<br />

des Dammes durch die interessierten<br />

Kantone und die anstossenden Ge-<br />

beteiligen konnten. Martini stellt zwei<br />

die Martiniwerke in St. Blaise sich daran<br />

meinden vorgeschlagen. Die Instandstellung prächtige Innenlenker, Sechszylindermodelle<br />

wurde auf annähernd 180 000 Fr. berechnet. aus. Die beiden Modelle haben am Genfer<br />

Kürzlich fand nun in Rapperswil eine Versammlung<br />

der Vertreter der Kantone St. werden auch in Neuenburg dank ihrer vor-<br />

Salon einen bedeutenden Erfolg errungen und<br />

Gallen, Schwyz und Zürich, sowie der Delegierten<br />

der anstossenden Gemeinden und des eifrig bewundert.<br />

züglichen Konstruktion und ihrer Eleganz<br />

fit.

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