Abschied | 04/2019
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<strong>Abschied</strong><br />
ORT DER BESINNUNG<br />
prozess in vier Phasen verläuft. Die<br />
Psychologie-Professorin Verena Kast hat<br />
diese Phasen erstmals beschrieben und<br />
sich dabei auf dem fünfstufigen Modell der<br />
Sterbeforscherin Elisabeth Kübler-Ross<br />
(Leugnung, Zorn, Verhandeln, Depression,<br />
Akzeptanz) bezogen, aber eben nicht den<br />
Sterbenden, sondern die Hinterbliebenen<br />
in den Mittelpunkt ihrer Arbeit gestellt.<br />
Natürlich verlaufen diese Phasen bei<br />
jedem Menschen sind unterschiedlich lang<br />
und unterschiedlich ausgeprägt.<br />
1. Trauerphase<br />
Nicht-Wahrhaben-Wollen<br />
Ganz egal, ob der Tod absehbar war<br />
aufgrund einer schweren Erkrankung<br />
bzw. des hohen Alters oder ob er plötzlich<br />
eintrat zum Beispiel durch einen Unfall –<br />
die Todesnachricht ist immer ein Schock.<br />
Auf einmal ist alles anders. Verzweiflung,<br />
„<strong>Abschied</strong>“ ist eine Sonderausgabe der<br />
CVD-Mediengruppe<br />
Herausgeber:<br />
Chemnitzer Verlag und Druck GmbH & Co. KG<br />
Brückenstraße 15 | 09111 Chemnitz<br />
www.freiepresse.de<br />
Geschäftsführung: Dr. Michael Tillian<br />
Verlag Anzeigenblätter GmbH Chemnitz<br />
Brückenstraße 15 | 09111 Chemnitz | www.blick.de<br />
Geschäftsführung: Tobias Schniggenfittig<br />
Anzeigenleitung: Tobias Schniggenfittig<br />
Verkauf: Torsten Müller | 0371 65610717<br />
Texte: Bernd Weimershauß<br />
Produktion:<br />
Magazine Freie Presse | BLICK<br />
Kevin Schönherr | 0371 65610735<br />
Satz/Layout: Page Pro Media GmbH<br />
Titelmotiv: istockphoto, © imamember<br />
Druck: Limbacher Druck GmbH<br />
Diese Veröffentlichung finden Sie auch online unter:<br />
http://magazine.cvd-mediengruppe.de/<br />
© <strong>2019</strong> für Texte und von uns gestaltete Anzeigen<br />
beim Urheber/Verlag. Nachdruck, Vervielfältigung<br />
und elektronische Speicherung nur mit schriftlicher<br />
Genehmigung. Redaktionsschluss: 12.<strong>04</strong>.<strong>2019</strong><br />
Hilf- und Ratlosigkeit herrschen vor. Das<br />
Geschehene wird noch nicht erfasst, man<br />
leugnet es ab, man kann und will es nicht<br />
wahrhaben, glaubt an einen Irrtum, an ein<br />
Wunder.<br />
Der Schock sitzt tief und kann körperliche<br />
Reaktionen wie bei einer Krankheit<br />
hervorrufen: rascher Pulsschlag, Schwitzen,<br />
Übelkeit, Erbrechen, Appetitlosigkeit,<br />
motorische Unruhe. Diese Phase kann<br />
wenige Stunden bis mehrere Tage dauern.<br />
Vor allem wenn der Tod unerwartet und<br />
damit unvorbereitet eintrat, dauert diese<br />
Phase länger.<br />
Wichtig ist es, den Trauernden in dieser<br />
Phase nicht allein zu lassen, ihm das Gefühl<br />
zu geben, für ihn da zu sein. Mit ihm reden,<br />
wenn er es wünscht oder gemeinsam<br />
schweigen. Dem Trauernden Hilfestellung<br />
geben bei der Erledigung der anstehenden<br />
Aufgaben.<br />
2. Trauerphase<br />
Aufbrechende Emotionen<br />
Der Schock ist überwunden und viele<br />
negative Emotionen brechen hervor:<br />
Leid, Schmerz, Wut, Zorn, Traurigkeit und<br />
Angst. Je nach der Persönlichkeitsstruktur<br />
des Trauernden herrschen verschieden<br />
Gefühle vor. Nicht selten stellt man sich<br />
quälende, sinnlose Fragen, auf die es<br />
keine Antwort gibt: „Warum musste es<br />
ausgerechnet mich treffen?“ oder „Womit<br />
habe ich das verdient?“ Wut und Zorn<br />
können sich ausprägen, gegen Gott und<br />
die Welt. Nicht selten ist man sogar auf<br />
den Toten selbst wütend: „Wie konntest<br />
du mir das antun? Warum hast du mich im<br />
Stich gelassen?“ Diese aggressiven Gefühle<br />
können sich aber auch gegen einen selbst<br />
richten: „Hätte ich nicht besser aufpassen<br />
müssen?“ oder „Hätte ich den Tod nicht<br />
verhindern können?“<br />
Anzeigensonderveröffentlichung<br />
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