IKZ ENERGY - Ausgabe 8/9 2014
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8/9 | September <strong>2014</strong><br />
Die Zukunft der Wärmeversorgung Seite 14<br />
EnEV <strong>2014</strong> im Detail Seite 54<br />
Mit EMS auf Erfolgskurs Seite 58<br />
www.ikz-energy.de
Premium Armaturen + Systeme<br />
Auszeichnungen:<br />
Plus X Award ®<br />
„Regucor WHS“ Energiespeicher-Zentrale (Heizung, Trinkwasser und Solarthermie):<br />
für die bessere Energieeffizienz<br />
Solarstation<br />
(analog Oventrop<br />
„Regusol L-130“,<br />
DN 20)<br />
„Regucor WHS“<br />
Energiespeicher-<br />
Zentrale<br />
Wärmeerzeuger<br />
(z.B. Öl/Gas/<br />
Wärmepumpe/<br />
Festbrennstoff)<br />
System-Darstellung<br />
Für die Versorgung von Ein- und Zweifamilienhäusern<br />
bietet Oventrop die modular aufgebaute<br />
„Regucor WHS“ Energiespeicher-Zentrale an.<br />
Das System besteht aus hydraulisch optimal<br />
aufeinander abgestimmten Komponenten:<br />
- Wärmeerzeugeranschluss (für Kessel,<br />
Wärmepumpe etc.)<br />
- Solar-Energiespeicher<br />
- Solarstation<br />
- Frischwasserstation zur Trinkwassererwärmung<br />
- Heizkreisgruppen- und Wärmeerzeugeranbindung<br />
Der multifunktionale Systemregler „Regtronic<br />
RS-B“ sorgt für eine optimale Nutzung der<br />
Solarwärme und für eine bedarfsgerechte,<br />
witterungsgeführte Versorgung der Heizkreise.<br />
Darüber hinaus ist durch die Anbindung an das<br />
Oventrop Gebäudeleitsystem „DynaTemp CS-BS“<br />
ein Visualisieren und Überwachen der Anlage<br />
möglich.<br />
Vorteile:<br />
- modular aufgebautes System für Ein- und<br />
Zweifamilienhäuser im Bestand und Neubau<br />
- Komponenten sind aufeinander abgestimmt<br />
- regenerative Anlagenkonzepte lassen sich<br />
ideal umsetzen (Solar, Feststoff usw.)<br />
- hohe Energieeffizienz<br />
- komplett nach EnEV isolierte Armaturengruppen<br />
Frischwasserstation<br />
(analog Oventrop<br />
„Regumaq XH“)<br />
Heizkreisgruppen<br />
(analog Oventrop<br />
„Regumat M3-130“,<br />
DN 20)<br />
Bitte fordern Sie<br />
weitere Informationen an:<br />
OVENTROP GmbH & Co. KG<br />
Paul-Oventrop-Straße 1<br />
D-59939 Olsberg<br />
Telefon (0 29 62) 82-0<br />
Telefax (0 29 62) 82-400<br />
E-Mail mail@oventrop.de<br />
Internet www.oventrop.de
BRANCHENTICKER<br />
Kennzeichnungspflicht<br />
für Solarheizungen<br />
und Warmwasserspeicher kommt<br />
Die schrittweise Umsetzung europäischer<br />
Energieeffizienzrichtlinien wird im<br />
kommenden Jahr auch solare Heizungsund<br />
Warmwasseranlagen betreffen. Die<br />
Richtlinien betreffen nicht nur Hersteller<br />
und Händler. Auch Handwerker und Installateure<br />
sollten sich rechtzeitig informieren,<br />
was die Kennzeichnungspflicht<br />
für ihre Arbeit bedeuten wird und welche<br />
Anforderungen auf sie zukommen. So müssen<br />
energieverbrauchende und energieverbrauchsrelevante<br />
Geräte wie Wärmeerzeuger<br />
und Wärmespeicher ab September 2015<br />
verbindliche Effizienzanforderungen erfüllen.<br />
Dies schreibt die sogenannte europäische<br />
Ökodesignrichtlinie vor. Mit der<br />
darauf aufbauenden Energy-Labelling-<br />
Richtlinie wird zudem eine Kennzeichnungspflicht<br />
in Kraft treten. Ähnlich wie<br />
Kühlschränke oder Waschmaschinen müssen<br />
bestimmte Wärmeerzeuger und Speicher<br />
spätestens ab 26. September 2015 ein<br />
Etikett tragen, das mittels einer Skala von<br />
A bis G und Grün bis Rot über Effizienz<br />
und Verbrauch informiert. Die neue Verordnung<br />
bringt einige Vorteile. Durch die<br />
einheitliche Kennzeichnung haben nun<br />
auch Endkunden die Möglichkeit, die Effizienz<br />
beispielsweise einer Solarheizung<br />
auf einen Blick zu erkennen und zu vergleichen.<br />
Denn Warmwasserverbundsysteme<br />
inklusive Solarthermie werden wohl die<br />
einzige Technologie sein, die die höchste<br />
Effizienzklasse A+++ erreichen kann.<br />
Wichtige Fragen zur praktischen Anwendung<br />
der Verordnung beantwortet ein<br />
35 Seiten starker neuer Leitfaden des BSW-<br />
Solar. Erklärt wird u. a., welche Anlagen<br />
betroffen sein werden, welche Angaben<br />
die jeweiligen Kennzeichnungen enthalten<br />
müssen und welche rechtlichen Anforderungen<br />
Installateure und Handwerker<br />
beachten sollten. Mitglieder des BSW-Solar<br />
erhalten den Leitfaden kostenlos unter<br />
presse@bsw-solar.de, Nichtmitglieder<br />
können ihn gegen eine Schutzgebühr im<br />
BSW-Solar-Shop (http://bsw.li/17xOiho)<br />
erwerben.<br />
Sichere Stromversorgung<br />
mit 100 % EE ist möglich<br />
Rund drei Jahre lang hat sich das Forschungsprojekt<br />
Kombikraftwerk 2 (www.<br />
kombikraftwerk.de) intensiv mit der Netzstabilität<br />
und der Sicherheit der Energieversorgung<br />
bei einer rein regenerativen<br />
Stromerzeugung beschäftigt. U. a. wurde<br />
dabei die Frequenz- und Spannungshal-<br />
tung im Stromnetz mittels EE-Anlagen erforscht.<br />
Die Ergebnisse der Tests mit realen<br />
Anlagen und räumlich einmalig hoch aufgelösten<br />
Simulationen sind im jetzt veröffentlichten<br />
Abschlussbericht des Projekts<br />
dargelegt, darauf weist die Agentur für Erneuerbare<br />
Energien hin. Die Ergebnisse<br />
zeigen, dass ein zukünftiges System allein<br />
auf Basis EE-Quellen die heute gewohnte<br />
Versorgungsqualität erbringen kann und<br />
wir langfristig keinen Strom aus Kohle<br />
oder Kernkraft mehr brauchen.<br />
Dass EE den deutschen Strombedarf<br />
komplett decken können, wurde bereits<br />
2007 mit dem Vorgängerprojekt Kombikraftwerk<br />
1 nachgewiesen. Zu einer sicheren<br />
Stromversorgung gehört jedoch<br />
mehr als eine ausreichende Erzeugung.<br />
So muss die benötigte Energie auch dort<br />
produziert werden, wo sie verbraucht wird,<br />
bzw. zum Verbrauchsort transportiert werden.<br />
Dabei müssen im Netz bestimmte Parameter<br />
hinsichtlich Spannung und Frequenz<br />
eingehalten werden, ansonsten drohen<br />
Schäden an elektrischen Geräten oder<br />
sogar Stromausfälle.<br />
Ein vom Fraunhofer IWES geführtes<br />
Projektkonsortium, das hochrangige Partner<br />
aus Industrie und Wissenschaft vereint,<br />
entwickelte dazu ein räumlich einmalig<br />
hoch aufgelöstes Zukunftsszenario,<br />
in dem viele Stromerzeuger und Verbraucher<br />
sogar standortgenau vermerkt sind.<br />
Dieses Szenario wurde mit realen Wetterdaten<br />
durchgespielt, um für jede Stunde<br />
des Jahres einen exakten Zustand des Versorgungssystems<br />
untersuchen zu können.<br />
Die wichtigsten Energieträger dieses Zukunftsszenarios<br />
sind Wind und Sonne, die<br />
mit 53 und 20 % gemeinsam knapp drei<br />
Viertel der gesamten Energieerzeugung<br />
beisteuern. Weitere Erzeuger sind Bioenergie<br />
mit etwa 10 %, Wasser- und Geothermiekraftwerke<br />
sowie Batterien als Speicher<br />
und Gaskraftwerke, die aus mittels überschüssigem<br />
Wind- oder Solarstrom hergestelltem<br />
Methan sowie Biomethan gespeist<br />
werden. Auf Basis dieser Simulation, die<br />
auch in interaktiven Online-Animationen<br />
auf der Homepage des Forschungsprojektes<br />
nachgezeichnet wird, konnten die Forscher<br />
den Bedarf an Systemdienstleistungen ermitteln<br />
und Berechnungen zur Systemstabilität<br />
sowie beispielsweise zu notwendigen<br />
Netzausbaumaßnahmen anstellen.<br />
Die Untersuchungen zeigen, dass die<br />
heutige Versorgungsqualität auch mit einer<br />
intelligenten Kombination aus EE, Speichern<br />
und Backupkraftwerken mit erneuerbarem<br />
Gas erreichbar ist, und dass wir<br />
langfris tig auf fossile und nukleare Ener-<br />
giequellen in der Stromerzeugung gut verzichten<br />
können. Dazu muss das System<br />
aber technisch und regulatorisch weiterentwickelt<br />
und konsequent auf die EE ausgerichtet<br />
werden, so Kaspar Knorr, Projektleiter<br />
beim IWES, in seiner Bewertung der<br />
Ergebnisse.<br />
Die ebenfalls im Rahmen des Projektes<br />
durchgeführten Laborversuche und Feldtests<br />
mit realen Anlagen stützen die Erkenntnisse.<br />
So könnten EE-Anlagen schon<br />
heute mit ihren technischen Fähigkeiten<br />
zur Gewährleistung der Systemstabilität<br />
beitragen, etwa durch Erbringung von Regelleistung.<br />
Allerdings sind die Rahmenbedingungen<br />
des Regelleistungsmarktes, beispielsweise<br />
hinsichtlich der Größe und der<br />
Fristen der Ausschreibungen, aber auch<br />
der erforderlichen Kommunikationstechnik<br />
und Zertifizierungsverfahren, noch<br />
auf konventionelle Kraftwerke ausgerichtet<br />
und verhindern eine konstruktive Teilnahme<br />
Regenerativer Energien. Aus Sicht<br />
des Fraunhofer IWES ist eine sinnvolle<br />
Anpassung der Rahmenbedingungen zur<br />
Markt- und Systemintegration notwendig,<br />
damit die Erneuerbaren Verantwortung<br />
für die Stabilität der Versorgung übernehmen<br />
können – immerhin steuern sie inzwischen<br />
schon mehr als ein Viertel zur<br />
Erzeugung bei.<br />
Den Abschlussbericht sowie eine Kurzfassung<br />
der Publikation finden Sie unter:<br />
www.kombikraftwerk.de/mediathek/<br />
abschlussbericht<br />
■<br />
Hilmar Düppel<br />
Chefredakteur <strong>IKZ</strong>-<strong>ENERGY</strong><br />
h.dueppel@strobel-verlag.de<br />
8/9/<strong>2014</strong> <strong>IKZ</strong>-<strong>ENERGY</strong> 3
INHALT<br />
RUBRIKEN<br />
3 Branchenticker<br />
63 Firmen & Fakten<br />
67 Impressum<br />
TITELTHEMEN<br />
14 Die Zukunft der Wärmeversorgung<br />
Die Verbindung von Solarenergie<br />
und Wärmepumpen<br />
wird schon seit vielen Jahren<br />
genutzt. Schon während der<br />
ersten Energiekrise in den<br />
70er-Jahren gab es Energiezäune<br />
und Energiedächer, die<br />
Sonnenstrahlung in Verbindung<br />
mit Luftwärme und<br />
Wärmepumpen genutzt haben. In den letzten Jahren ist noch<br />
die Kombination mit solar regenerierbaren Erdsonden und mit<br />
Wasser-/Eisspeichern hinzugekommen. Bei manchen dieser Systeme<br />
wird die Effizienz von Experten angezweifelt. Bei anderen<br />
konnte jedoch eine wesentlich verbesserte Leistungsfähigkeit<br />
nachgewiesen werden. Heute sind solare Wärmepumpen-<br />
Heizsysteme auf dem Markt, die mit teilweise sehr geringen<br />
Betriebskosten eine vollständige Warmwasser- und Heizwärmeversorgung<br />
in Nord- und Südeuropa ermöglichen und damit eine<br />
echte Alternative zu anderen Wärmepumpen darstellen.<br />
54 EnEV <strong>2014</strong> im Detail – spürbare Kurskorrektur<br />
Der Einsatz von intelligenten<br />
Wärmepumpen bedeutet ein<br />
zukunftsorientiertes Heizsystem<br />
einzusetzen, das sowohl<br />
im Wohnungsbau als auch in<br />
Büro- und Gewerbegebäuden<br />
einen energieeffizienten und<br />
zugleich umweltschonenden<br />
Stellenwert hat. Von Anlageneignern und Investoren wird zunehmend<br />
die Kombination einer Wärmepumpe mit anderen<br />
Wärmeerzeugern angestrebt. Um den Nutzerkomfort zu erhöhen<br />
und die Gebäudebetriebskosten zu minimieren, werden die Wärmepumpen<br />
in das Netzwerk der Gebäudetechnik eingebunden.<br />
Die Ansteuerung der Wärmepumpen erfolgt über eine KNX- oder<br />
Ethernetverbindung.<br />
58 Mit Energiemanagementsystemen auf Erfolgskurs<br />
Im Zuge der Novelle des Erneuerbare-Energien-Gesetzes<br />
(EEG) wird die Einführung<br />
eines zertifizierten Energiemanagements<br />
in Unternehmen<br />
eine immer größere<br />
Rolle spielen. Laut einer<br />
aktuellen Umfrage der Initiative<br />
EnergieEffizienz der Deutschen Energie-Agentur (dena)<br />
erfasst jedoch bislang nur jedes fünfte Unternehmen seinen<br />
Energieverbrauch über ein zertifiziertes Energiemanagementsystem.<br />
Betriebe können also beim Einstieg in das komplexe<br />
Thema noch erheblich Unterstützung gebrauchen.<br />
<strong>IKZ</strong>-<strong>ENERGY</strong> AKTUELL<br />
6 Neue Geschäftsmodelle für die Sonnenenergie<br />
Intersolar Europe überzeugt mit Innovationen und Internationalität.<br />
SONNENENERGIE<br />
10 Risikofaktor Stauwasser<br />
Durch den Einsatz der richtigen Systeme lassen sich Materialverschleiß<br />
und Frostschäden vermeiden.<br />
14 Die Zukunft der Wärmeversorgung<br />
Heizen mit Sonne, Luft und Eis – warum bringt die Kombination<br />
mit der Sonne Vorteile?<br />
20 Welche Technologie setzt sich durch?<br />
Speichertechnologien im Vergleich – Von Blei-Säure- über<br />
Lithium-Ionen-Akkus bis zu Redox-Flow-Batterien.<br />
24 Sprit aus dem Speicher<br />
Solarstrom direkt vor Ort nutzen.<br />
26 Reduzierter Flächenbedarf und höhere Energieerträge<br />
Eine kleine Marktübersicht zu PVT-Hybridkollektoren.<br />
BIOENERGIE<br />
32 Mit Pellets und Solar auf EE gesetzt<br />
Heizungsmodernisierung: Holzpelletheizung mit Feinstaubfilter<br />
in der Seniorenwohnanlage.<br />
VIP-GEBÄUDEFORUM<br />
20<br />
36 Kommunikation ist der Schlüssel zum Erfolg<br />
Gezieltes Kontakt-Management schafft Mehrwert bei Energieeffizienz<br />
und Nachhaltigkeit.<br />
4 <strong>IKZ</strong>-<strong>ENERGY</strong> 8/9/<strong>2014</strong>
INHALT<br />
ENERGIEEFFIZIENZ<br />
39 Ein Kraftpaket für Wärme und Strom<br />
Erfahrungsbericht über eine Kraft-Wärme-Kopplung-Anlage.<br />
42 Marokko – ein Land auf dem Weg in die energetische Zukunft<br />
Impressionen einer Rundreise.<br />
45 Clever modernisiert mit Wärmepumpe und Gas<br />
Intelligentes Gas-Hybrid-Wärmepumpensystem für die Heizungsmodernisierung<br />
bringt viele Vorteile.<br />
46 Neue Herausforderungen für die Gasbeschaffenheitsmessung<br />
Regenerative Energien im Erdgasnetz.<br />
50 Energieoptimale Ansteuerung von ERG-Systemen<br />
Ein neues Verfahren spart über das Jahr bis zu 70 % Energie.<br />
52 Mit Energiemanagement Kosten reduzieren<br />
Warum softwarebasierte Energiemanagement-Systeme immer<br />
wichtiger werden.<br />
54 EnEV <strong>2014</strong> im Detail – spürbare Kurskorrektur<br />
Teilweise konträre Auswirkungen durch die EnEV-Novelle<br />
befürchtet.<br />
58 Mit Energiemanagementsystemen auf Erfolgskurs<br />
Chancen und Potenziale für externe Energiemanager und<br />
Fachhandwerker – Teil 1.<br />
Titelbild:<br />
Die Kleinspeicheröfen (KSO) von Brunner sind Grundöfen auf kleiner<br />
Grundfläche, die über Stunden angenehme Strahlungswärme liefern.<br />
Durch die heutige Bauweise von Häusern werden normalheiße Kaminöfen<br />
fast als Wärmebelästigung empfunden. Brunner Kleinspeicheröfen<br />
hingegen geben über Stunden sanfte Wärme ab: Hochwertige kleine<br />
Grundöfen im Baukastenprinzip. Im Bild der Kleinspeicherofen „KSO25“<br />
mit Lehmverkleidung. Diese 70 mm starken und jeweils 90 – 100 kg<br />
schweren Ringelemente werden auftragsbezogen aus natürlichem<br />
Lehm handwerklich gestampft. Nach der Trocknungsphase können<br />
diese auf der Baustelle versetzt werden. Das Ergebnis ist eine natürliche<br />
Oberfläche und Struktur.<br />
Lehm als natürliches Material<br />
wurde im Ofenbau seit seinen<br />
Ursprüngen eingesetzt. In seiner<br />
ästhetischen Ausdruckskraft ist<br />
Lehm heute im Bereich der<br />
Naturmaterialien wieder auf dem<br />
Vormarsch.<br />
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Mit den neuen Themen Speichertechnologie und Regenerative Heiztechnik wartete die Intersolar Europe <strong>2014</strong>, die am 4. Juni eröffente wurde.<br />
Neue Geschäftsmodelle<br />
für die Sonnenenergie<br />
Intersolar Europe überzeugt mit Innovationen und Internationalität<br />
Trotz eines nochmaligen Rückgangs bei den Aussteller- und Besucherzahlen hat die Intersolar Europe ihre führende Rolle als wichtigste<br />
Messe für die Solarbranche unterstrichen. Vor allem das umfassende Rahmenprogramm und die zahlreichen Innovationen in<br />
der Speichertechnik sowie die neuen Themenbereiche überzeugten das Fachpublikum.<br />
Die weltweit größte Fachmesse für die<br />
Solarwirtschaft und ihre Partner endete<br />
am 6. Juni. Rund 44 000 Besucher (2013:<br />
ca. 50 000) aus 145 Ländern (2013: 150)<br />
und 1100 Aussteller (2013: 1330) aus<br />
48 Ländern (2013: 47) kamen zu den drei<br />
Messetagen nach München. Trotz des erneuten<br />
leichten Rückgangs gegenüber 2013<br />
zeigte sich der überwiegende Teil der Messebesucher<br />
und Aussteller zufrieden mit<br />
dem Messeverlauf.<br />
Neue Themenbereiche<br />
Neben den Bereichen Photovoltaik<br />
und PV-Produktionstechnik zeigten auf<br />
der Fachmesse electrical energy storage<br />
(ees) zusammen mit der Intersolar Europe<br />
250 Aussteller innovative Lösungen für<br />
die Energiespeicherung, eine der großen<br />
Herausforderungen der Energiewende im<br />
Strommarkt. Darüber hinaus machte die<br />
Intersolar deutlich, dass sie sich auch verstärkt<br />
für die Energiewende im Wärmemarkt<br />
einsetzt. Der neue Themenbereich<br />
Regenerative Heizsysteme – zu sehen waren<br />
Hackschnitzel- und Pelletheizungen,<br />
Mini-BHKWs bzw. KWK-Anlagen, Brennstoffzellenheizungen<br />
und Wärmepumpen –<br />
stellt sich als sinnvolle Ergänzung zur Solarthermie<br />
und PV heraus. Natürlich waren<br />
auch die politischen Rahmenbedingungen<br />
der Energiewende, die Marktentwicklung<br />
der Branche und neue Geschäftsmodelle,<br />
nicht nur Thema der Messe, sondern wurden<br />
auch auf der Intersolar Europe Conference<br />
diskutiert. Vom 2. bis 4. Juni trafen<br />
sich zur Konferenz und ihren Side-Events<br />
im ICM – Internationales Congress Center<br />
München rund 1300 Teilnehmer.<br />
Das Messeangebot in acht Hallen und<br />
dem Freigelände zog in diesem Jahr verstärkt<br />
internationales Fachpublikum an.<br />
Auch das Spektrum der Aussteller spiegelte<br />
mit Unternehmen aus 48 Ländern die internationale<br />
Solarbranche wider. Die Rangliste<br />
der Länder mit den meisten Ausstellern<br />
führten in diesem Jahr Deutschland,<br />
China, Österreich, Italien und Frankreich<br />
an. Für internationales Flair sorgten zahlreiche<br />
internationale Delegationen, wie Investoren<br />
aus Argentinien, Paraguay, Uruguay,<br />
Saudi-Arabien, Marokko und Indien.<br />
Auch die Länderpavillons von neun Nationen,<br />
darunter Kanada, Südkorea und Taiwan,<br />
trugen zur Atmosphäre bei. Damit<br />
ist die Intersolar Europe die internationale<br />
Strategie- und Informationsplattform der<br />
Solarenergie.<br />
Systemgedanke im Mittelpunkt<br />
Die Intersolar war auch in diesem Jahr<br />
die internationale Informationsplattform<br />
für zahlreiche Innovationen. Besonders der<br />
Systemgedanke steht bei immer mehr Ausstellern<br />
im Mittelpunkt: viele Unternehmen<br />
stellten Eigenverbrauchslösungen für<br />
6 <strong>IKZ</strong>-<strong>ENERGY</strong> 8/9/<strong>2014</strong>
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<strong>IKZ</strong>-<strong>ENERGY</strong> AKTUELL<br />
Messen<br />
Prof. Dr. Claudia Kemfert vom Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung<br />
e. V. (DIW) fordert, die Energiewende im Wärmemarkt nachdrücklich anzustoßen.<br />
Intersolar Europe und ees: die größte Plattform für die Kombination von<br />
Photovoltaik und Energiespeichern weltweit.<br />
Haushalte und Gewerbe vor, die in Kombination<br />
mit Energiespeichern für eine höhere<br />
Unabhängigkeit von steigenden Energiepreisen<br />
sorgen. Mit intelligenten Energiemanagementsystemen<br />
werden sich<br />
Speicher zukünftig effizient vernetzen können,<br />
um überschüssigen Strom länger verfügbar<br />
zu machen. Daneben rückt die Kombination<br />
mit anderen Technologien immer<br />
stärker in den Mittelpunkt: So ermöglichen<br />
Kombinationslösungen aus PV, Solarthermie,<br />
Hackschnitzel- und Pelletheizungen,<br />
Mini-BHKWs bzw. KWK-Anlagen, Brennstoffzellenheizungen<br />
und Wärmepumpen<br />
zahlreiche Möglichkeiten, auch die Energiewende<br />
im Wärmemarkt weiter voranzutreiben.<br />
Der neue Themenbereich Regenerative<br />
Wärme auf der Intersolar Europe<br />
und das dazugehörige Forum griffen diesen<br />
Trend auf.<br />
Aufgrund sinkender Systemkosten<br />
kann Solarstrom in Deutschland bereits<br />
für 12 bis 15 Cent pro kWh produziert<br />
werden. Gegenüber der Netzeinspeisung<br />
wird deshalb der Eigenverbrauch sowohl<br />
für Unternehmen als auch für Privathaushalte<br />
immer interessanter. Daneben entwickeln<br />
sich aber auch neue Finanzierungs-<br />
und Geschäftsmodelle der Branche,<br />
wie Miet- oder Leasingverträge und<br />
Liefervereinbarungen. Auf der Intersolar<br />
Europe Conference, die am 4. Juni endete,<br />
befasste sich eine eigene Session mit dieser<br />
Thematik. Zudem veröffentlichte der<br />
BSW-Solar mit Unterstützung der Intersolar<br />
Europe den „Investorenleitfaden Photovoltaik“.<br />
Deutschland als Vorreiter<br />
der Energiewende<br />
Obwohl sich die Solarmärkte zunehmend<br />
internationalisieren, geht von<br />
Deutschland als Vorreiter der Energiewende<br />
weiterhin eine große Strahlkraft aus.<br />
Im Bereich Solarstromspeicher nimmt<br />
Deutschland zudem erneut eine Pionierrolle<br />
ein mit einem weltweit einzigartigen<br />
Haushaltsspeicher-Förderprogramm.<br />
Gleichzeitig riskiert die Politik jedoch, die<br />
in den vergangenen Jahren getätigten Investitionen,<br />
das Vertrauen bei den Bürgern<br />
und die internationale Vorbildfunktion<br />
durch die schier endlose Debatte über<br />
das EEG zu verlieren. Entsprechend beanspruchten<br />
Experten der Branche, u.a. der<br />
BSW-Solar, verlässliche Rahmenbedingungen<br />
für die Energiewende statt Verunsicherung<br />
durch die Diskussion um eine<br />
Belastung des Eigenverbrauchs. Führende<br />
Solarunternehmen forderten zudem im<br />
Rahmen des Executive Panels auf der Intersolar<br />
Europe Conference den Aufbau<br />
einer neuen Versorgungsstruktur. Diese<br />
solle aus EE als Basis und flexiblen Gaskraftwerken<br />
sowie neuen Speichertechnologien<br />
zur Unterstützung bestehen. Statt<br />
das bisherige System nur in einzelnen<br />
Punkten anzupassen, müsse endlich eine<br />
klare Linie zur Anpassung des Gesamtsystems<br />
festgelegt werden. Prof. Dr. Claudia<br />
Kemfert vom Deutschen Institut<br />
für Wirtschaftsforschung e. V. (DIW) und<br />
Hans-Josef Fell, Präsident der Energy<br />
Watch Group, formulierten zudem ihren<br />
Anspruch gegenüber der Bundesregierung,<br />
auch endlich die Energiewende im<br />
Wärmemarkt nachdrücklich anzustoßen,<br />
nicht zuletzt um die Abhängigkeit von ausländischen<br />
Energielieferungen zu reduzieren.<br />
Dabei wird die regernative Wärme ein<br />
wichtiger Pfeiler, spätestens mit der europaweiten<br />
Einführung des „Energy Labels“<br />
für Heizungssysteme 2015.<br />
Die nächste Intersolar Europe findet<br />
vom 10. bis 12. Juni 2015 auf dem Messegelände<br />
in München statt.<br />
■<br />
Präsentiert wurde auch innovative Systemtechnik für Regenerative Wärme.<br />
Bilder: Solar Promotion<br />
8 <strong>IKZ</strong>-<strong>ENERGY</strong> 8/9/<strong>2014</strong>
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SONNENENERGIE<br />
Montagesysteme<br />
Bild 1: Anlage im Aufbau – gute Sicht auf den Wasserablauf bei System „Shark simpleX“ in Ost-West-Richtung.<br />
Risikofaktor Stauwasser<br />
Durch den Einsatz der richtigen Systeme lassen sich Materialverschleiß und Frostschäden vermeiden<br />
Drehte sich vor Kurzem bei der Konzeption von PV-Anlagen nahezu alles um die Auswahl der Module bzw. deren Parameter, hat hier<br />
eine spürbare Wahrnehmungsverschiebung stattgefunden. Zentrale und neuralgische Komponente einer guten PV-Anlage ist – vor<br />
allem auf dem Flachdach – die Unterkonstruktion. Die Gründe liegen auf der Hand: Die Unterschiede und damit das Chancen-Risiko-<br />
Profil z. B. bei der Modulauswahl sind vergleichsweise gering, die Differenzierung hierüber immer schwerer. Ganz anders sieht es bei<br />
den Montagesystemen aus. Sowohl qualitativ als auch preislich geht die Schere auf diesem Sektor weit auseinander. Zudem hat eine<br />
logische Sensibilisierung stattgefunden. Denn gerade auf Flachdächern stellt die Unterkonstruktion das Herzstück der Anlage dar. Das<br />
Herzstück, das entscheidet, wie gut eine Anlage ist, wie stabil die Renditesicherheit, aber auch wie groß das Risiko ist.<br />
Die Branchenevolution hat hier als erstes<br />
die Systeme mit Dachdurchdringung<br />
und die daraus resultierenden Unwägbarkeiten<br />
durch Schäden an der Dachhaut<br />
nahezu verschwinden lassen. Aktuell befinden<br />
wir uns in diesem Markt in einer<br />
Phase, in der diejenigen aerodynamischen<br />
Systeme die Wettbewerbsfähigkeit verlieren,<br />
die hohe Dachlasten durch hohe Zusatzballaste<br />
verursachen oder – und davon<br />
gibt es tatsächlich immer noch einige<br />
– die keinen oder nur einen geringen Planungsservice<br />
anbieten.<br />
Während dieser zweite Evolutionszyklus<br />
bereits kurz vor dem Ende steht<br />
– schon 2015 wird es wohl kaum mehr Anbieter<br />
mit schlechter Aerodynamik geben –<br />
kündigt sich der dritte große Zyklus bereits<br />
an. Und dieser befasst sich mit der<br />
Stauwasser-Thematik und -Problematik.<br />
Gefahr durch „stehendes Wasser“<br />
Aktuell verursachen weit mehr als zwei<br />
Drittel der Flachdachmontagesysteme für<br />
den Bauherrn potenziell ein Stauwasserrisiko.<br />
Was bedeutet das? „Gerade auf dem<br />
Flachdach, sprich Dächer mit geringer<br />
Dachneigung, haben wir ein verstärk tes<br />
Risiko in Problembereichen, sprich Senken,<br />
verstopften Abflussschächten oder<br />
einfach irgendwo im Anlagenfeld von stehendem<br />
Wasser“, erklärt Tobias Rottach,<br />
Produktentwickler bei D&D Deli, dem Hersteller<br />
der „Shark line“.<br />
2012 ging die „Shark line“ mit dem<br />
Süd-System „Shark simpleX“ und dem<br />
Ost-West-Pendant „Shark dupleX“ nach<br />
gut einem Jahr intensiver Entwicklungsarbeit<br />
in zweiter Produktgeneration an den<br />
10 <strong>IKZ</strong>-<strong>ENERGY</strong> 8/9/<strong>2014</strong>
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SONNENENERGIE<br />
Montagesysteme<br />
Bild 2: Eislast am Rahmen und mögliche Beschädigung bei dauerhafter Belastung.<br />
Markt. Die Zahlen seither sind beeindruckend:<br />
10 MW in 2012, 15 MW in 2013 und<br />
wohl knapp 25 MW in <strong>2014</strong> wurden mit diesen<br />
Systemen auf dem Flachdach verbaut.<br />
Geschäftsführer Daniel Deli blickt zurück:<br />
„Zentrale Punkte bei der Entwicklung dieser<br />
zweiten Produktgeneration waren die<br />
optimierte Aerodynamik und der garantierte<br />
Wasserablauf in alle Richtungen.“<br />
Den Komponenten aus dem Hause D&D<br />
Deli gelingt dies durch hutförmige Auflagekomponente<br />
als alleinige Auflagefläche an<br />
der Nord- und Südseite der aufgeständerten<br />
Konsolen bei „Shark simpleX“ bzw. an der<br />
Ost- und Westseite bei „Shark dupleX“.<br />
Die am Markt immer noch üblichen<br />
durchgängigen Schienen als Auflageflächen<br />
sind hier somit komplett vermieden<br />
worden. Genau diese durchgängigen Schienen<br />
sind die Hauptursache für das unerwünschte<br />
Stauwasser. „Stehendes Wasser<br />
kann gefrieren und es besteht die Gefahr,<br />
dass Ausgangsmaterialien deformiert<br />
werden“, so Deli. Mögliche Folgen können<br />
Risse in den Bauteilen sein, aber auch das<br />
Platzen von Profilen. Anlageschäden also,<br />
die nur mit teilweise erheblichem Aufwand<br />
repariert werden können.<br />
Defekte durch Eisbildung<br />
Doch auch die Modulhersteller sehen dadurch<br />
Gefahren: „Stauwasser bei PV-Modulen<br />
kann verschiedene Probleme mit sich<br />
bringen, besonders im Hinblick auf tiefe<br />
Temperaturen unter dem Gefrierpunkt und<br />
die einhergehende Eisbildung“, so Conny<br />
Axel Hulverscheidt, Direktor Produktmanagement<br />
und Marketing des Modulherstellers<br />
ZNSHINE Europe GmbH. Der Diplomphysiker<br />
erklärt weiter: „Steht ein Teil<br />
des Moduls dauerhaft im Wasser, kann es<br />
im ungünstigsten Fall zu einem Eindringen<br />
des Wassers in das Laminat kommen.<br />
Die seitliche Grenzfläche des Laminats<br />
wird beim Anbringen des Rahmens<br />
zwar mit Silikon gegen äußere Einflüsse<br />
isoliert, jedoch können sich die Isolationseigenschaften<br />
durch UV-Exposition<br />
über einen längeren Zeitraum verändern,<br />
sodass nicht auszuschließen ist, dass Wasser<br />
die Si likonabdichtung durchdringen<br />
kann. Das Eindringen von Wasser in das<br />
Laminat selbst würde zu Delaminationseffekten<br />
führen.“ Insgesamt beurteilt er dieses<br />
Risiko aber als unwahrscheinlich, da<br />
hier mehrere Umstände gemeinsam auftreten<br />
müssten.<br />
Sehr viel wahrscheinlicher sei das Szenario<br />
von mechanischen Defekten am Modul<br />
(Bild 2). Hulverscheidt: „Die Last von<br />
gefrorenem Wasser (Stauwasser, aber auch<br />
geschmolzener Schnee, der sich am unteren<br />
Ende des Moduls sammelt und nachts<br />
wieder gefriert) an einer Rahmenkante<br />
kann zu einer mechanischen Beschädigung<br />
derselben führen. Das hohe Gewicht<br />
von Schnee und Eis könnte den Rahmen an<br />
der betroffenen Seite vom Modul lösen und<br />
sich entsprechend verbiegen oder bei extremer<br />
Belastung sogar abreißen.“<br />
Auch aus elektrotechnischer Sicht müssen<br />
Wasserablaufbarrieren bei PV-Anlagen<br />
als sehr bedenklich eingestuft werden.<br />
Lothar Czarnecki, Professor an der<br />
Hochschule Kempten, weist hier vor allem<br />
auf die üblicherweise in die PV-Anlage integrierte<br />
Blitzschutztechnik hin: „Die Verbindung<br />
von PV-Anlagen besteht wegen<br />
Bild 3: Die Auswirkungen elektrochemischer Korrosion (siehe Expertise<br />
Prof. Dr. Czarnecki).<br />
Bild 4: Trägerschiene 15° mit Wasserablauf-Modell.<br />
12 <strong>IKZ</strong>-<strong>ENERGY</strong> 8/9/<strong>2014</strong>
SONNENENERGIE<br />
Montagesysteme<br />
der guten elektrischen Leitfähigkeit vorwiegend<br />
aus Kupfer. Die Blitzschutzanlage<br />
ist dagegen meist aus einer Kombination<br />
von feuerverzinktem Stahl und Aluminium<br />
ausgeführt. Eine Kombination<br />
mit Kupferleitungen wird wegen der dann<br />
auftretenden elektrochemischen Korrosion<br />
nicht empfohlen.“ Die Auswirkungen elektrochemischer<br />
Korrosion, begründet durch<br />
eine elektrochemische Spannung und den<br />
daraus resultierenden Stromfluss, der das<br />
unedlere Metall korrodieren lässt, sind in<br />
Bild 3 zu sehen.<br />
Aus diesem Grund seien auch in DIN<br />
VDE 0185-305 Kupferteile oberhalb verzinkter<br />
Verbindungen oder Aluminium<br />
nicht gestattet. Czarnecki weiter: „Tritt<br />
nun Stauwasser auf Dächern auf, besteht<br />
die Gefahr, dass die Kupferleiter der Photovoltaik<br />
über das Stauwasser, welches<br />
als Elektrolyt wirkt, mit den Metallverbindungen<br />
der Blitzanlage in Verbindung<br />
kommt. Dies kann im ungünstigsten Fall<br />
direkt geschehen, wobei zusätzlich die Gefahr<br />
besteht, dass dadurch die vorgeschriebenen<br />
Abstände zwischen PV-Anlage und<br />
Blitzschutzsystem verringert oder völlig<br />
unwirksam gemacht werden. Im Fall eines<br />
gleichzeitig stattfindenden Gewitters kann<br />
dies durch unbeabsichtigtes Führen eines<br />
direkten Teilblitzstroms zur Zerstörung<br />
der PV-Anlage führen. Stauwasser sollte<br />
daher auf jeden Fall vermieden werden.“<br />
Rein physisch droht eine PV-Anlage, die<br />
im Wasser steht, regelrecht wegzuschwimmen.<br />
Die berechnete Anlagenstatik kann<br />
bei Stauwasser und den daraus resultierenden<br />
Verschiebungen ihre Gültigkeit<br />
verlieren. Weitere Folge ist bei nicht fachgerecht<br />
angebrachten Bautenschutzmatten,<br />
sprich nicht werkseitig am Montagesystem<br />
befestigt, das Verrutschen dieser<br />
Dachschoner. Als Worst Case liegt die Unterkonstruktion<br />
dann ungeschützt direkt<br />
auf der Dachhaut auf und kann zu Dachschäden<br />
führen.<br />
Ganz nebenbei verursachen durchgängige<br />
Schienen bei der Montage ein zusätzliches<br />
Risiko, z. B. durch den Spanflug bei<br />
anfallenden Sägearbeiten. Es ist also davon<br />
auszugehen, dass die durchgängige Schiene<br />
als zentrales Bauteil von Montagesystemen<br />
auf Flachdächern in absehbarer Zeit<br />
verschwinden wird.<br />
Aus oben angeführten Tatsachen leitet<br />
sich ein nicht kalkulierbares Risiko ab. Definitiv<br />
schwebt bei Anlagen, die diese Gefahren<br />
nicht berücksichtigen, immer das<br />
Damokles-Schwert des Teil- und sogar Totalverlusts<br />
über dem Invest. Kostspielige<br />
Wartung, aufwendige Instandsetzungen<br />
aber auch der Rückbau sind mögliche Konsequenzen<br />
von Stauwasser in einer PV-Anlage.<br />
■<br />
Bilder: D&D Deli<br />
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SONNENENERGIE<br />
Solarthermie<br />
Die Zukunft der Wärmeversorgung<br />
Heizen mit Sonne, Luft und Eis – warum bringt die Kombination mit der Sonne Vorteile?<br />
Die Verbindung von Solarenergie und Wärmepumpen wird schon seit vielen Jahren genutzt. Schon während der ersten Energiekrise<br />
in den 70er-Jahren gab es Energiezäune und Energiedächer, die Sonnenstrahlung in Verbindung mit Luftwärme und Wärmepumpen<br />
genutzt haben. In den letzten Jahren ist noch die Kombination mit solar regenerierbaren Erdsonden und mit Wasser-/Eisspeichern<br />
hinzugekommen. Bei manchen dieser Systeme wird die Effizienz von Experten angezweifelt. Bei anderen konnte jedoch eine wesentlich<br />
verbesserte Leistungsfähigkeit nachgewiesen werden. Heute sind solare Wärmepumpen-Heizsysteme auf dem Markt, die mit teilweise<br />
sehr geringen Betriebskosten eine vollständige Warmwasser- und Heizwärmeversorgung in Nord- und Südeuropa ermöglichen<br />
und damit eine echte Alternative zu anderen Wärmepumpen darstellen.<br />
Neben der Nutzung aus Grundwasser<br />
bietet sich als Niedertemperatur-Wärmequelle<br />
für eine Wärmepumpe das Erdreich<br />
über Sondenbohrungen, über Erdreich-<br />
Wärmetauscher in der Nähe der Erdoberfläche<br />
oder aber die Umgebungsluft an. Da<br />
alle Arten dieser Wärmequellen neben Vorteilen<br />
auch Einschränkungen und Nachteile<br />
haben, kommt mit der Sonne eine sehr<br />
interessante zusätzliche Wärmequelle hinzu.<br />
Solare Wärmepumpen sind praktisch<br />
immer eine Kombination von mehreren<br />
Energiequellen, da die Sonne nicht ganzjährig<br />
zur Verfügung steht und die saisonale<br />
Energiespeicherung sehr kostenintensiv<br />
wäre.<br />
Alle Wärmepumpen arbeiten aufgrund<br />
der thermodynamischen Gesetze bei tiefen<br />
Ausgezeichnetes Gebäude mit Solarer Wärmepumpe.<br />
Quellentemperaturen mit geringerer Effizienz,<br />
was gleichbedeutend ist mit einem erhöhten<br />
Stromverbrauch. Wenn die Wärmequellentemperatur<br />
(bei Luft-Wärmepumpen<br />
die Außentemperatur) unter -10 °C<br />
sinkt, ist ein Betrieb vieler Wärmepumpen<br />
nicht mehr möglich. Es kann und muss<br />
dann direkt und teilweise vollständig mit<br />
Strom geheizt werden.<br />
Sehr kalte Tage und Nächte entstehen<br />
in der Regel in Verbindung mit einem<br />
klarem Himmel, da sich die Erde wegen<br />
der fehlenden Wolken über die Wärmestrahlung<br />
in das Weltall am stärksten abkühlt.<br />
An diesen Tagen scheint dann meist<br />
die Sonne, und diese liefert als Wärmequelle<br />
bei Solaren Wärmepumpen wesentlich<br />
höhere Temperaturen als die sehr<br />
Bild: Architekt Schneider, Tübingen<br />
kalte Umgebungsluft. Dies ist ein Grund<br />
für die teilweise wesentlich höhere Effizienz<br />
und damit den deutlich geringeren<br />
Stromverbrauch der Solaren Wärmepumpen<br />
im Vergleich zu Luftwärmepumpen.<br />
Biomasse-Heizung –<br />
die bessere Lösung?<br />
Biomasse-Heizungen, meist mit Holz in<br />
Form von Stückholz, Hackschnitzel oder<br />
Pellets, sind attraktive Lösungen für die<br />
Wärmeversorgung. Von der Entstehung<br />
bis zur Zersetzung, egal ob über Verrottung<br />
oder Verbrennung, sind sie CO 2<br />
-neutral.<br />
D. h., das beim Wachstum gebundene<br />
CO 2 wird bei der späteren Zersetzung 1 : 1<br />
wieder freigesetzt. Für die Bereitstellung<br />
als Brennstoff fallen jedoch in der CO 2 -<br />
Bilanz noch der Transport, die Aufbereitung<br />
oder die Weiterverarbeitung z. B. zu<br />
Pellets und auch – beim Anfeuern – teilweise<br />
noch Strombedarf an, die in der<br />
CO 2 -Bilanz berücksichtigt werden müssen.<br />
An dieser Stelle soll die ungeregelte<br />
Verbrennung von Stückholz in Öfen wegen<br />
der hohen Emissionen von CO, NO x und<br />
Feinstaub nicht als Zukunftslösung diskutiert<br />
werden. Feuerungstechnisch gut<br />
geführte Pelletkessel hingegen liegen<br />
mittlerweile mit 55 gCO 2Äq /kWh nutz bei<br />
einem angenommenen Jahresnutzungsgrad<br />
von 75 % 1 ) auch im Hinblick auf die<br />
anderen Emissionswerte in Bereichen, die<br />
auch mit Öl- oder Gaskesseln vergleichbar<br />
sind.<br />
Über Biomasse werden jährlich etwa<br />
10 % des Heizwärmebedarfs in Deutschland<br />
gedeckt. Auch wenn der Anteil durch<br />
veränderte Nutzung der Biomasse vergrößert<br />
werden kann – z. B. 30 % in Österreich<br />
– ist der nachhaltig nutzbare Anteil an jährlich<br />
anfallender Biomasse in Deutschland<br />
14 <strong>IKZ</strong>-<strong>ENERGY</strong> 8/9/<strong>2014</strong>
SONNENENERGIE<br />
Solarthermie<br />
begrenzt. Biomasse in Pelletkesseln zu nutzen<br />
ist folglich ein sinnvoller Baustein im<br />
Energiemix der Zukunft. Es kann aber auf<br />
keinen Fall als alleinige Lösung der Wärmeversorgung<br />
angesehen werden. Wärmepumpen,<br />
die mit Strom betrieben werden,<br />
unterliegen dieser Einschränkung hingegen<br />
aufgrund der Vielzahl der Energiequellen,<br />
mit denen Strom erzeugt werden<br />
kann, nicht.<br />
Gefriervorgang im<br />
Wasser-/Eisspeicher.<br />
Wärmepumpen –<br />
wohin geht die Entwicklung?<br />
In den letzten Jahren hat sich der Trend<br />
zu Luftwärmepumpen verstärkt. Wasserund<br />
Sole-Wärmepumpen, die mit Erdsonden<br />
arbeiten, verlieren in Deutschland und<br />
anderen europäischen Ländern Marktanteile.<br />
Dies hängt mit einer Reihe von Ursachen<br />
zusammen. Verschiedene Ereignisse<br />
sind durch die Presse gegangen, weil es<br />
durch Sondenbohrungen zu Schäden an<br />
Gebäuden, teilweise in ganzen Ortschaften<br />
(z. B. Staufen in Südbaden) gekommen<br />
ist. Darüber hinaus haben auch zunehmend<br />
verschärfte Gesetze dazu beigetragen,<br />
dass es immer schwieriger wird,<br />
Genehmigungen für Wärmepumpen mit<br />
Tiefenbohrungen oder mit Sole als Wärmeträger<br />
zu erhalten. Als Folge dessen steigen<br />
die Investitionskosten für den erhöhten<br />
Aufwand sowie für Gutachten, während<br />
die öffentliche Akzeptanz sinkt.<br />
Gleichzeitig sind Luft-Wärmepumpen<br />
flexibler einsetzbar und durch technische<br />
Verbesserungen im Vergleich zu früher zuverlässiger<br />
und effizienter geworden. Auch<br />
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SONNENENERGIE<br />
Solarthermie<br />
Tabelle mit CO 2 Äquivalenten pro kWh Heizwärme für verschiedene Wärmeerzeugungssysteme.<br />
Bild: Consolar<br />
liegen deren Investitionskosten meist deutlich<br />
unter denen der Erdsonden-Wärmepumpen.<br />
Leisten Luft-Wärmepumpen zu<br />
kleine Beiträge für den Klimaschutz?<br />
Trotz technischer Innovationen in den<br />
letzten Jahren (z. B. durch leistungsgeregelte<br />
Kompressoren, elektronisch geregelte<br />
Expansionsventile) haben Luft-Wärmepumpen<br />
über das Jahr gesehen keine hohe<br />
Effizienz. Die mittleren Systemjahresarbeitszahlen,<br />
also das über das Jahr gemittelte<br />
Verhältnis aus erzeugter Nutzwärme<br />
und dem dafür nötigen gesamten Strombedarf,<br />
liegen bei den meisten Luft-Wärmepumpen<br />
in der Praxis nach verschiedenen<br />
Untersuchungen 2,3,4 ) noch deutlich<br />
unter dem Wert 3. In Verbindung mit äquivalenten<br />
Treibhausgas-Emissionen, die<br />
sich nach einem anerkannten Verfahren<br />
(GEMIS) berechnen lassen, ergibt sich nach<br />
den Vorhersagen der Bundesregierung für<br />
Strom, der aus dem lokalen Stromnetz deutscher<br />
Kraftwerke bezogen wird, im Mittel<br />
für das Jahr 2015 pro kWh Wärme ein voraussichtlicher<br />
äquivalenter CO 2 -Ausstoß<br />
von 500 g CO 2Äq /kWh 5 ). Im Jahre 2020 sollen<br />
400 g CO 2Äq /kWh erreicht werden. Für<br />
folgende Betrachtung wurde mit dem Wert<br />
für 2015 gerechnet.<br />
Bei Berücksichtigung der entsprechenden<br />
Systemjahresarbeitszahlen und<br />
einem Kessel-Nutzungsgrad von 85 % lassen<br />
sich für fossil befeuerte Kessel 6 ) bzw.<br />
für Wärmepumpen folgende Werte ermitteln:<br />
Systemjahresarbeitszahl einer Solaren<br />
Wärmepumpe: 5,0 ergeben 100 g CO 2Äq /<br />
kWh Nutzwärme (über Simulation ermittelte<br />
Systemjahresarbeitszahl von<br />
5,0 7 ), im Feldtest der Agenda-Gruppe<br />
Lahr wurde eine Systemjahresarbeitszahl<br />
von 5,6 gemessen 8 ),<br />
Systemjahresarbeitszahl einer effizienten<br />
Luftwärmepumpe: 2,89 ergeben<br />
173 g CO 2Äq /kWh Nutzwärme 9 ),<br />
Systemjahresarbeitszahl einer Standard<br />
Luft-Wärmepumpe: 2,4 ergeben<br />
208 gCO 2Äq /kWh Nutzwärme 10 ),<br />
Gas-Brennwertgeräte haben einen CO 2 -<br />
Ausstoß von 287 g CO 2Äq /kWh Nutzwärme<br />
und Öl-Brennwertgeräte haben einen<br />
CO 2 -Ausstoß von 355 g CO 2Äq /kWh<br />
Nutzwärme 11 ).<br />
Um im Mittel auch über die Heiztechnik<br />
die angestrebten Klimaziele der Bundesregierung<br />
einer CO 2 -Reduktion von 40 % bis<br />
2020 im Vergleich zu 1990 zu erreichen,<br />
bedarf es für einzelne Maßnahmen deutlich<br />
effizienterer Lösungen als die 40 % Einsparung.<br />
Als Orientierung sind der Grafik<br />
auf Seite 20 50 % im Vergleich zu den Emissionen<br />
eines Gas-Brennwertkessels dargestellt.<br />
Es wird deutlich, dass Luft-Wärmepumpen<br />
für den Klimaschutz keine<br />
ausreichenden Beiträge liefern, das Ziel<br />
über heiztechnische Maßnahmen zu erreichen.<br />
Haben Solare Wärmepumpen<br />
deutliche Vorteile?<br />
Da Solare Wärmepumpen sich mehrerer<br />
Wärmequellen bedienen, haben sie<br />
das Potenzial, deutlich effizienter eine<br />
Haus-Wärmeversorgung sicherzustellen,<br />
d. h. mit positiven Beiträgen zum Klimaschutz<br />
und einem geringeren Stromverbrauch<br />
bzw. sehr geringen jährlichen Wärmekosten.<br />
Die Folge sind darüber hinaus<br />
auch geringere Kraftwerks-Kapazitäten zu<br />
Spitzenlastzeiten.<br />
Sommerbetrieb: Im Sommer arbeitet im<br />
Vergleich zu anderen Wärmepumpen bei<br />
Solaren Wärmepumpen mit leistungsfähigen<br />
Kollektoren meist nur die Solar-Umwälzpumpe<br />
mit sehr geringem Stromverbrauch.<br />
Die Wärmepumpe läuft in dieser<br />
Zeit nicht, was sich positiv auf ihre Lebensdauer<br />
auswirkt.<br />
Winterbetrieb: Vor allem im Winter spielen<br />
Solare Wärmepumpen ihre Vorteile aus,<br />
da der Strombedarf bei Luftwärmepumpen<br />
an sehr kalten Tagen sehr hoch ist. Die<br />
Solaren Wärmepumpen können hingegen<br />
durch die Mitarbeit der Sonne noch effizient<br />
arbeiten.<br />
Wie funktionieren<br />
Solare Wärmepumpen?<br />
Je nach Konstruktion des Kollektors einer<br />
Solaren Wärmepumpe kann die gewonnene<br />
Sonnenwärme direkt für die Heizung<br />
verwendet oder sie kann über eine Wärmepumpe<br />
nutzbar gemacht werden. Manche<br />
Systeme sind mit Erdsonden oder Luftgeräten<br />
im Garten kombiniert. Für eine maximale<br />
Solarnutzung muss der Kollektor<br />
für anfallendes Kondensat aus der Luft<br />
und für dessen Frostbildung ausgelegt<br />
sein. Ein Beschlagen der Kollektorscheiben<br />
und sogar Eisbildung entstehen durch<br />
diese ertragssteigernde Betriebsweise. Solche<br />
Kollektoren können durch den Betrieb<br />
bei wesentlich geringeren Wärmeträger-<br />
Temperaturen mit gleicher Fläche in den<br />
Wintermonaten wesentlich mehr Solarenergie<br />
ernten. Im Vergleich zu gleich<br />
großen konventionellen Kollektoren, die<br />
höhere direkt nutzbare Temperaturen liefern<br />
(und mit konventioneller Speichertechnik<br />
betrieben werden), lässt sich aus<br />
der winterlichen Solarstrahlung etwa 50 %<br />
mehr Wärme gewinnen.<br />
Wird noch ein Lüfter integriert, kann der<br />
Wärmeertrag in den Wintermonaten sogar<br />
auf das 4-Fache erhöht werden, da der Kollektor<br />
gleichzeitig auch als Luft-Wärmetauscher<br />
arbeitet. Solche sogenannten Hybridkollektoren<br />
sind die einzige Wärmequelle<br />
der Solaren Wärmepumpe und eine Auf-<br />
16 <strong>IKZ</strong>-<strong>ENERGY</strong> 8/9/<strong>2014</strong>
stellung von Luft-Wärmetauschern im Garten<br />
kann ganz entfallen.<br />
Für die nächtliche Beheizung der Häuser<br />
bedarf es der Energiespeicherung auf<br />
einem für Wärmepumpen günstigen Temperaturniveau.<br />
Hier bieten sich Wasser-/<br />
Eisspeicher an, da zum einen bei dessen<br />
Gefrierpunkt noch gute Wärmepumpenwirkungsgrade<br />
erreicht werden. Darüber<br />
hinaus kann nicht nur Sonnenenergie, sondern<br />
auch die in der Luft enthaltene Kondensationsenergie<br />
gespeichert werden.<br />
Beim Gefrierpunkt von Wasser liegt für<br />
beide Aspekte ein Optimum vor. Voraussetzung<br />
ist allerdings, dass der Wärmeübergang<br />
vom Wasser/Eis zur Wärmeträgerflüssigkeit<br />
mit sehr geringen Temperaturdifferenzen<br />
funktioniert, damit die<br />
Wärmepumpe tatsächlich mit Temperaturen<br />
bei ca. 0 °C betrieben werden kann<br />
und nicht etwa bei -10 °C. Dies ist in der<br />
Praxis nur bei sehr wenigen Systemen gegeben,<br />
da dies besonders hohe Anforderungen<br />
an den Wärmetauscher stellt. Im<br />
Vergleich dazu: Die Temperatur der Wärmeträgerflüssigkeit<br />
bei Erdreich-Wärmepumpen<br />
liegt ebenfalls aufgrund des Wärmeübergangs<br />
von der Erde zur Flüssigkeit<br />
und der Auskühlung der Erde im Bereich<br />
0 °C.<br />
Mit einem Wasser-Eisspeicher ist es somit<br />
möglich, dass die Wärmepumpe Nutztemperaturen<br />
für die Überbrückung einer<br />
kalten Nacht mit geringem Stromverbrauch<br />
zur Verfügung stellen kann.<br />
Die notwendige Größe eines Wasser-<br />
Eisspeichers hängt von der Kollektorkonstruktion<br />
ab. Liefern sie im Mittel täglich<br />
genug Energie, um die Wärmepumpe zu<br />
versorgen, reicht ein Speichervolumen von<br />
ca. 300 l. Damit die Kollektoren im Winter<br />
täglich genug Energie liefern, stellen<br />
sich besondere Anforderungen an den<br />
Kollektor aufbau und die Regelungstechnik<br />
z. B. für das automatische Abrutschen<br />
von Schnee.<br />
Wichtig für einen stromsparenden Betrieb<br />
ist es auch, dass die Wärmepumpe<br />
im Extremfall bis zu tiefen Temperaturen<br />
(-15 K) arbeitet, statt auf E-Heizstabbetrieb<br />
umzuschalten.<br />
Ist die tägliche Kollektorernte zur Beladung<br />
des Wasser-/Eisspeichers aufgrund<br />
der Kollektorkonstruktion nicht sichergestellt<br />
(z. B. wegen zu geringer Effizienz oder<br />
mehrtägiger Bedeckung mit Schnee), werden<br />
wesentlich größere Speichervolumina<br />
benötigt, mit denen auch Schlechtwetterperioden<br />
überbrückt werden können. Solche<br />
Systeme sind z. B. als Betonspeicher<br />
Ihr Gebäude<br />
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8/9/<strong>2014</strong> <strong>IKZ</strong>-<strong>ENERGY</strong>
SONNENENERGIE<br />
Solarthermie<br />
Kombination der Wärmepumpe mit einem<br />
Bestandskessel, der nur bei sehr kalten Außentemperaturen<br />
zugeschaltet wird.<br />
<br />
Bild: Consolar<br />
zum Vergraben im Garten auf dem Markt<br />
erhältlich.<br />
Als Wärmeverteilung im Haus bieten<br />
sich wie bei allen Wärmepumpen meist<br />
Niedertemperatursysteme, wie z. B. Fußboden-<br />
oder Wandheizungen, an, die mit<br />
BEISPIEL: SOLARE WÄRMEPUMPE VON CONSOLAR<br />
maximal 40 °C Vorlauftemperatur effizient<br />
arbeiten. Manche Systeme lassen unter<br />
Inkaufnahme eines höheren Stromverbrauchs<br />
oder bei Nutzung einer weiteren<br />
Wärmequelle auch höhere Vorlauftemperaturen<br />
zu. Möglich ist dies z. B. über die<br />
speicher<br />
direkt zu erwärmen. Bei genügendem Wärmeeintrag kann damit der Bedarf an<br />
Warmwasser und Heizwärme vollständig gedeckt werden.<br />
<br />
die Wärmepumpe ein; sie bezieht dann ihre Niedertemperaturwärme von den Hybridkollektoren,<br />
die sie entweder über Solarstrahlung oder – bei bedecktem Himmel – aus<br />
der Luftwärme bereitstellen. Die Wärmepumpe wandelt die Niedertemperaturenergie in<br />
nutzbare Wärme für Heizung und Warmwasser um.<br />
<br />
Wärmepumpe dem Wasser-/Eisspeicher Niedertemperaturenergie. Dadurch wird das<br />
Wasser im Wasser-/Eisspeicher eingefroren.<br />
tigt<br />
als die Hybridkollektoren liefern, wird diese in den Wasser-/Eisspeicher geleitet; das<br />
Eis taut dabei auf.<br />
<br />
Zusammenspiel mit Photovoltaik<br />
Es bietet sich an, Strom aus PV-Anlagen<br />
für Solare Wärmepumpen einzusetzen.<br />
Dies bringt neben der Möglichkeit der<br />
besseren Nutzung des selbst erzeugten<br />
Stroms im Vergleich zur Kombination mit<br />
Luft-Wärmepumpen Vorteile. In der sonnenarmen<br />
Zeit im Winter werden aufgrund<br />
der höheren Effizienz der Solaren Wärmepumpen<br />
weniger Spitzenlast-Stromreserven<br />
der Kraftwerke benötigt.<br />
Über einen großen Pufferspeicher lässt<br />
sich der Eigenverbrauch noch deutlich steigern,<br />
da dann mit dem Sonnenstrom auf<br />
Vorrat für den Abend und die Nacht geheizt<br />
werden kann. Solarstrom wird somit<br />
in Form von Wärme gespeichert. Dies<br />
ist eine interessante und sehr kostengünstige<br />
Alternative zu Stromspeichern. Speziell<br />
bei Solaren Wärmepumpen ist diese<br />
Kombination effektiv: Wenn die Wintersonne<br />
scheint, arbeiten sowohl die<br />
PV-Module als auch die Solare Wärmepumpe<br />
sehr effizient, sodass im Vergleich<br />
zu einer Luft-Wärmepumpe viel mehr<br />
Wärme produziert und gespeichert werden<br />
kann.<br />
Solare Wärmepumpen und Solarstrom<br />
ergänzen sich sehr gut und versprechen<br />
bei kleinerer PV-Modulfläche eine bessere<br />
jährliche Verteilung der Stromlast und damit<br />
geringere Investitionskosten für Infrastruktur<br />
und für Spitzenlast-Kraftwerksreserven.<br />
Hohe Förderung<br />
für Solare Wärmepumpen im Altbau<br />
Im Altbau hat der Gesetzgeber in<br />
Deutschland mit der letzten Novelle der<br />
Förderinstrumente über die Kreditanstalt<br />
für Wiederaufbau (KfW) 12 ) seit März 2013<br />
weiter verbesserte Randbedingungen geschaffen.<br />
Das KfW-Programm 167 ermöglicht<br />
zusätzlich zum Zuschuss über das<br />
BAFA 13 ) ein Darlehen zu Vorzugskonditionen<br />
für die Investition mit Planungs-,<br />
Installations- und Materialkosten.<br />
Das BAFA gewährt Zuschüsse für besonders<br />
effiziente Solare Wärmepumpen,<br />
die auf Anfrage mitgeteilt werden. Die Systeme<br />
werden gleichzeitig als solarthermische<br />
Anlage und als Wärmepumpe und<br />
somit doppelt gefördert. Im Neubau ist nur<br />
in Sonderfällen, z. B. ab 3 Wohneinheiten,<br />
und in Verbindung mit mindestens 20 m 2<br />
Kollektorfläche eine Förderung möglich. Im<br />
Altbau ist die Förderung meist möglich und<br />
18 <strong>IKZ</strong>-<strong>ENERGY</strong> 8/9/<strong>2014</strong>
SONNENENERGIE<br />
Solarthermie<br />
beginnt je nach System ab 5400 Euro. Bei<br />
einer starken energetischen Sanierung des<br />
Gebäudes kann sie bis über 10 000 Euro betragen.<br />
■<br />
Autor: Dipl.-Ing. Andreas Siegemund, Jahrgang<br />
1964, ist als Gründungsgesellschafter und<br />
Geschäftsführer bei Consolar für die Bereiche<br />
Marketing und Vertrieb verantwortlich. Nach<br />
seinem Maschinenbau-Studium hat er sich im<br />
Bereich Strategisches Marketing-Management<br />
weitergebildet und den nationalen und<br />
internationalen Vertrieb bei Consolar aufgebaut.<br />
Consolar Solare Energiesysteme GmbH,<br />
79539 Lörrach, Tel.07621 4222830,<br />
a.siegemund@consolar.de<br />
1<br />
2 -<br />
Emissionsfaktoren verschiedener Energieträger<br />
und -versorgungen, 2009<br />
2<br />
) Agenda-Gruppe 21 (normale WP 2006 - 2008)<br />
3<br />
) Agenda-Gruppe 21 (innovative WP 2008 -<br />
2013)<br />
4<br />
) Messtechnische Untersuchung von Wärmepumpenanlagen<br />
zur Analyse und Bewertung<br />
der Effizienz im realen Betrieb, Dipl.-<br />
Ing. Marek Miara, Dipl.-Wi.-Ing. (FH) Dan-<br />
<br />
Dipl.-Ing. Thore Oltersdorf, Dipl.-Ing. (FH)<br />
Jeannette Wapler, Fraunhofer-Institut für<br />
Solare Energiesysteme ISE, Mai 2011<br />
5<br />
) Der nichterneuerbare kumulierte Energieverbrauch<br />
des deutschen Strommix im Jahr<br />
<br />
6<br />
) Stiftung Warentest 2009, S. 65 (Annahmen<br />
des ITW für die Simulation von kombinierten<br />
Solaranlagen)<br />
7<br />
) ITW-Testbericht 2008, Simulationsstudie Solare<br />
Wärmepumpensysteme zur Trinkwassererwärmung<br />
und Raumheizung 07SIM109/1<br />
8<br />
) Lokale Agenda Gruppe 21 Lahr, B-Nr. 2401,<br />
Dr. Falk Auer, Herbert Schote, Juni <strong>2014</strong><br />
9<br />
) Messtechnische Untersuchung von Wärmepumpenanlagen<br />
zur Analyse und Bewertung<br />
der Effizienz im realen Betrieb, Dipl.-<br />
Ing. Marek Miara, Dipl.-Wi.-Ing. (FH) Dan-<br />
<br />
Dipl.-Ing. Thore Oltersdorf, Dipl.-Ing. (FH)<br />
Jeannette Wapler, Fraunhofer-Institut für<br />
Solare Energiesysteme ISE, Mai 2011<br />
10<br />
) Agenda-Gruppe 21 (normale WP 2006 - 2008<br />
und innovative WP 2008 - 2013)<br />
11<br />
2 -<br />
Emissionsfaktoren verschiedener Energieträger<br />
und -versorgungen, 2009<br />
12<br />
<br />
kfw.de/inlandsfoerderung/Privatpersonen/<br />
Bestandsimmobilien/Finanzierungsangebote/<br />
Energieeffizient-Sanieren-Ergänzungskredit<br />
(167)/<br />
13<br />
<br />
bafa.de/bafa/de/energie/erneuerbare_energien/<br />
mepumpen<br />
http://www.bafa.de/bafa/de/<br />
energie/erneuerbare_energien/waermepumpen/index.html<br />
Beispiel kondensatfester Hybridkollektor mit Lüfter.<br />
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<br />
<br />
2<br />
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<br />
<br />
8/9/<strong>2014</strong> <strong>IKZ</strong>-<strong>ENERGY</strong> 19
SONNENENERGIE<br />
Speicher<br />
Welche Technologie setzt sich durch?<br />
Speichertechnologien im Vergleich – Von Blei-Säure über Lithium-Ionen-Akkus bis zu Redox-Flow-Batterien<br />
Aktuell finden sich auf dem Markt der elektrischen Speicher nur wenige, teilweise sehr unterschiedliche Speicherlösungen wieder. Von<br />
intensiv erforschten Zellsystemen bis zu neuen, viel versprechenden Systemen mit hoher Marktreife. Die technischen wie chemischen<br />
Eckdaten sind nur schwer zu erfassen, aber mithilfe ausgewählter Parameter können die interessantesten Technologien aussagekräftig<br />
miteinander verglichen werden. Es lässt sich so auch ein passendes Nutzungsprofil für potenzielle Käufer und zukünftige Projekte<br />
erstellen.<br />
Zu den wichtigsten Eckdaten zählen der<br />
Wirkungsgrad, die Zyklenlebensdauer, der<br />
Aufwand für Wartung und Reparatur und<br />
natürlich die Systemkosten, anhand dieser<br />
sich die Kosten pro installierte Kilowattstunde<br />
Speicherkapazität ableiten lassen.<br />
Diese Kosten gelten als Hauptgrund<br />
für den nur langsam wachsenden Einsatz<br />
von Stromspeichern im Home-Storage wie<br />
im gewerblichen Bereich. Der relativ hohe<br />
Speicherpreis sowie die unsicheren politischen<br />
Rahmenbedingungen drosseln aktuell<br />
die Vermarktung. Beide Faktoren werden<br />
sich allerdings zugunsten von Stromspeichern<br />
entwickeln.<br />
Zum einen werden die EEG-Einspeisevergütungen<br />
stetig minimiert und planbar<br />
ganz wegfallen, zum anderen sprechen<br />
Prognosen von einer Steigerung der aktuellen<br />
Strompreise auf 80 Cent pro kWh bis<br />
zum Jahr 2050. Für effiziente regenerative<br />
Energieerzeugung- und Nutzung rückt der<br />
Stromspeicher damit immer weiter in den<br />
Investitionsfokus. Der zweite Faktor und<br />
der wahrscheinlich wichtigste Kaufindikator,<br />
betrifft die zu erwartende Senkung<br />
der Systemkosten.<br />
Die Anschaffung eines Speichers stellt<br />
eine einmalige Investition dar, die sich in<br />
der Höhe nur minimal verändern lässt. Die<br />
Marktpreise liegen größtenteils auf einem<br />
angeglichenen Niveau, „Schnäppchen“ sind<br />
kaum möglich. Diese kurzfristigen Kosten,<br />
also der Kaufpreis, werden vor allem<br />
von den Systemkosten eines Speichers bestimmt;<br />
von den Zellen, dem Batteriemanagementsystem<br />
und dem Wandler. Wenn<br />
es um die Prognosen der Preisentwicklung<br />
geht, steht die Zelle im Mittelpunkt. Denn<br />
zur Speicherung elektrischer Energie können<br />
verschiedene Zellen verwendet werden,<br />
wie etwa Natrium/Schwefel-, Redox-<br />
Flow-, Blei-Säure- und Lithium-Ionen-Batterien.<br />
Genau hier liegt das Potentzial zur<br />
raschen Verbreitung von Stromspeichern<br />
in Haushalten, Objektbauten und Großprojekten.<br />
Denn die Entwicklung der Zellen<br />
– technisch wie wirtschaftlich – wird die<br />
Speichernutzung in den nächsten Jahren<br />
entscheidend voranbringen. Es ist bereits<br />
ein Preisverfall bei Speicherzellen spürbar.<br />
Welche der Technologien sich langfristig<br />
durchsetzen wird, ist noch nicht entschieden,<br />
aber einiges weist auf einen klaren<br />
Sieger hin.<br />
Eine bekannte Technologie<br />
mit Ecken und Kanten<br />
Seit Jahren etabliert und vor allem für<br />
Daueranwendungen ausgelegt sind die sogenannten<br />
Bleispeicher oder Blei-Säure-<br />
Batterien. Momentan die am preiswertesten<br />
herstellbare Batterie am Markt und<br />
damit oft genutzt: als Starthilfe für den<br />
Pkw, zur unterbrechungsfreien Stromversorgung,<br />
als Notstromversorgung oder zur<br />
Nutzung von Heimspeichern. Zahlreiche<br />
Prof. Dr. Karl-Heinz Pettinger mit einer Lithium-Ionen<br />
Batterie im Labor des Technologiezentrum<br />
Energie.<br />
Hersteller bieten dieses System an, da es<br />
als sichere Technologie gilt. Das große<br />
Problem, die Chemie kann nicht überlistet<br />
werden; kurz gesagt: Bleispeicher sind<br />
nicht hochstromfest. Jede Anwendung erfordert<br />
eine enorme Überdimensionierung<br />
und damit nicht nur mehr Platz, sondern<br />
auch mehr Kosten. Die geringe Lebensdauer<br />
sowie das enorme Gewicht gelten ebenfalls<br />
als Negativpunkte der Technologie.<br />
Zudem unterliegt der Bleispeicher der Batterieraumverordnung,<br />
diese verlangt eine<br />
Zwangsbelüftung des räumlichen Umfeldes.<br />
Speziell für den Einsatz im Home<br />
Storage-Bereich ist dieser Zwang kontraproduktiv,<br />
denn das Durchbrechen von Außenverbindungen<br />
für die Belüftung steht<br />
der Energie-Plus–Bauweise klar entgegen.<br />
Der relativ hohe Wartungs- und Austauschbedarf<br />
ist ein weiteres Hemmnis für den<br />
flächendeckenden Einsatz.<br />
Eine Technologie unter Preisdruck<br />
Das zweite am Markt befindliche Speichersystem<br />
ist der Lithium-Ionen-Speicher.<br />
Ein chemisches Speichersystem mit<br />
hoher Energiedichte und einem sehr hohen<br />
(90 – 95 %) Wirkungsgrad. Eigentlich für<br />
mobile Anwendungen entwickelt, deckt<br />
es mittlerweile einen sehr breiten Markt<br />
ab. Von der Handy-Anwendung bis zur<br />
Pufferung von Wohnquartieren. So baut<br />
die Younicos AG aus Berlin momentan einen<br />
fünf MW großen Lithium-Speicher als<br />
Pufferknotenversorgung für den Norden<br />
Deutschlands. Die immense Reaktionsfähigkeit<br />
von Lithium-Ionen prädestinieren<br />
diese Zellen für Großprojekte. Denn der<br />
Entwicklungsgedanke sieht Lithium-Ionen<br />
als Hochleistungsbatterien.<br />
Dank des sehr hohen Verhältnisses<br />
von Leistung zu Energie eignet sich diese<br />
Technologie besonders als Kurzzeitspeicher<br />
über Minuten oder Stunden. Große internationale<br />
Hersteller garantieren zudem eine<br />
Batterieleistung von bis zu 20 Jahren. Kombiniert<br />
mit der fast hundertprozentigen<br />
20 <strong>IKZ</strong>-<strong>ENERGY</strong> 8/9/<strong>2014</strong>
Wartungsfreiheit sind die Lithium-Eckdaten<br />
äußerst interessant. Die Systemnachteile<br />
finden sich hier im Kosten- wie auch<br />
Sicherheitsbereich. Vor allem die relativ hohen<br />
Zellkosten von etwa 500 – 1000 Euro<br />
pro kWh schaden dieser Technologie.<br />
Der Grund für diese enormen Kosten ist<br />
in der Materialbasis zu finden. Denn für die<br />
Speichermassen werden bestimmte Edelmetalle<br />
benötigt, wie beispielsweise Nickel<br />
und Kobalt. Diese sogenannten Buntmetalle<br />
unterliegen dem Spot-Markt und<br />
gelten damit als Spekulationsmetalle. Spekulationen<br />
auf diese begrenzten Weltvorräte<br />
führten in der Vergangenheit immer<br />
wieder zu drastischen Preiserhöhungen.<br />
Ein künstliches Problem, das weder plannoch<br />
steuerbar ist und zudem eine grundlegende,<br />
gesellschaftliche Problematik reflektiert,<br />
die sich in absehbarer Zeit kaum<br />
verändern wird.<br />
Dieser Kostenfaktor kann allerdings<br />
über einen anderen Parameter gedrosselt<br />
werden, nicht in der Herstellung, sondern<br />
in der Verwertung. Staatliche Forschungseinrichtungen<br />
arbeiten bereits am Second-<br />
Life von Lithium-Ionen-Zellen, um beispielsweise<br />
eine Wiederverwendung gebrauchter<br />
Automobilbatterien für den<br />
Heimbereich zu ermöglichen. Ähnlich wie<br />
die jüngeren Geschwister, die die Kleider<br />
der älteren nutzen. Denn Automobilbatterien<br />
werden sehr günstig hergestellt, günstiger<br />
als beispielsweise Heimspeicherbatterien.<br />
Werden diese dann nochmals gebraucht<br />
auf dem Markt angeboten, sinkt<br />
der ursprüngliche Preis drastisch. Wobei<br />
die Margen bei Heimspeichern um einiges<br />
größer sind als der Zielpreis von Autobatterien.<br />
Wenn der Staat, die Industrie und der<br />
Handel bei der Wiederverwertung langfristig<br />
an einem Strang ziehen, wird<br />
enormes Potenzial für Preissenkungen<br />
freigesetzt. Momentan gelten Lithium-Batterien<br />
im Home-Storage-Bereich aber noch<br />
als Preistreiber. Genau deshalb richtet sich<br />
das Interesse des Marktes auf die dritte, relativ<br />
neue Technologie am Speichermarkt:<br />
die Redox-Flow-Batterien.<br />
Eine Technologie für die Zukunft?<br />
In den letzten Monaten wurden kleinere<br />
Redox-Flow-Systeme, 5 – 50 KWh, für den<br />
Heimspeicherbereich angekündigt. Prototypen<br />
gibt es bereits seit Längerem, aber<br />
der tatsächliche Praxiseinsatz läuft erst an.<br />
Dieser Testlauf wird mit viel Interesse beobachtet.<br />
Die Redox-Flow-Technologie gilt<br />
bereits jetzt als starker Konkurrent des Lithium-Systems,<br />
besonders bei Heimspei-<br />
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8/9/<strong>2014</strong> <strong>IKZ</strong>-<strong>ENERGY</strong>
SONNENENERGIE<br />
Speicher<br />
cher-Anwendungen. Denn trotz der Vorteile<br />
von Lithium-Batterien profitieren vor<br />
allem die Technologien für Mobilität von<br />
den Stärken dieser Primärzelle. Die hohe<br />
Energiedichte von Lithiumbatterien ist eigentlich<br />
zu schade für den Heimspeicherbereich.<br />
Dagegen eignet sich die Redox-<br />
Flow-Technologie mit einem Wirkungsgrad<br />
von bis zu 80 % hervorragend als Saisonspeicher.<br />
Der Energieträger altert oder verschleißt<br />
praktisch nicht und ist damit – bei<br />
geringem Wartungsaufwand – nahezu unbegrenzt<br />
haltbar. So muss ein Bleiakku im<br />
Betrieb des Heimspeichers beispielsweise<br />
alle fünf bis sieben Jahre ausgetauscht werden,<br />
bei Redox-Flow-Batterien wie auch Lithium-Ionen-Akkus<br />
erst nach etwa 25 Jahren.<br />
Je nach Anforderung können Leistung<br />
und Energie getrennt und flexibel skaliert<br />
werden. Zudem haben Redox-Flow-Batterien<br />
fast keine Selbstentladung. Kurz gesagt:<br />
eine robuste Technologie mit hoher<br />
Zyklenlebensdauer, die gleichzeitig sehr<br />
kostengünstig ist – die perfekte Kombination<br />
für Home-Storage-Anwendungen. Der<br />
niedrige Zellpreis dieses neuen Batteriesystems<br />
erklärt sich über die verwendeten<br />
Materialien. So werden bei Redox-Flow-<br />
Batterien keine Buntmetalle verwendet, im<br />
Gegensatz zu Lithiumzellen. Die Rohmaterialbasis<br />
von Redow-Flox-Zellen beinhaltet<br />
größtenteils preiswerte Elektroden<br />
aus simplen Graphit, ein häufig vorkommendes<br />
Mineral aus der Mineralklasse der<br />
Elemente. Das Speichermaterial selbst besteht<br />
aus Schwefelsäure und Vanadiumsalzen.<br />
Die Materialwelt der neuen Redow-Flow-Batterien<br />
ist damit wesentlich<br />
kostengüns tiger als aktuelle Konkurrenzprodukte.<br />
„Viele Fachleute gehen inzwischen davon<br />
aus, dass die momentane Marktmacht<br />
von Lithium-Batterien und den folgenden<br />
Blei-Batterien in den nächsten fünf Jahren<br />
von der Redow-Flow-Technologie abgelöst<br />
wird. Dann werden die Lithium-Zellen<br />
auf den zweiten Platz verwiesen und<br />
Blei-Batterien werden als dritte Alternative<br />
für Heimspeicherbatterien gehandelt“,<br />
bestätigt Professor Karl-Heinz Pettinger,<br />
wissenschaftlicher Leiter am TZE (dem<br />
Technologiezentrum Energie der Hochschule<br />
Landshut) und Professor für elektrische<br />
Energiespeicher. Als Leiter dieses<br />
renommierten Labor-, Forschungsund<br />
Entwicklungsstandorts, der sich als<br />
Dienstleistungszentrum für Gewerbetreibende,<br />
die Industrie und Kommunen versteht,<br />
zählt die konzeptionelle und technische<br />
Entwicklung sowie die Qualifizierung<br />
und Quantifizierung von Methoden<br />
Aufbau und Prinzip einer Vanadium-Redox-Flow-Batterie.<br />
und Systemen zur dezentralen, ressourcenschonenden<br />
Energieversorgung zu seinen<br />
Hauptaufgaben.<br />
Bild einer Blei-Säure-Batterie.<br />
Monetär versus nachhaltig<br />
Um eine nachhaltige Speicherlösung<br />
zu erarbeiten, muss jedes Wohn- und<br />
Nutzungsszenario individuell betrachtet<br />
werden. Kurzfristige finanzielle Vorteile<br />
sollten nicht im Vordergrund stehen, sondern<br />
die Umsetzung einer nachhaltigen<br />
Lösung, die in einem Zeitrahmen von<br />
10 – 20 Jahren greift. So kostet im Augenblick<br />
die kWh Strom circa 25 Cent. Mittelfristig<br />
wird dieser Preis auf 40 – 80 Cent<br />
steigen. Genau dann wird ein Speicher<br />
wirklich rentabel. Ein weiteres Szenario<br />
wäre das Auslaufen der eigenen EEG-Förderung.<br />
Typischerweise kommt an diesem<br />
Punkt die Frage auf, warum dann gerade<br />
jetzt einen Speicher planen und nicht erst,<br />
wenn diese Szenarien eintreten. Die Antwort<br />
ist einfach: Weil Speicher bereits jetzt<br />
relativ günstig sind und zwar dank staatlicher<br />
Förderung. Eine Förderung, die zeitlich<br />
begrenzt ist und deshalb jetzt genutzt<br />
werden sollte.<br />
Wenn die Entscheidung für einen Speicher<br />
sinnvoll ist, gilt es, mit den Geräteanbietern<br />
zu verhandeln. Vor allem ordentliche<br />
Garantien sind wichtig. Im Idealfall<br />
garantiert der Speicheranbieter 10 – 15 Jahre<br />
Laufzeit sowie einen kostenlosen Ersatz<br />
bei Defekt. Diese Absicherung ist wichtig<br />
und sinnvoll und macht den heutigen Speicherkauf<br />
umso rentabler. Prinzipiell gilt,<br />
dass sich die Rentabilität eines Speichers<br />
stark beeinflussen lässt, da sie sich aus der<br />
Intensität der Nutzung ergibt. Je öfter der<br />
Speicher also be- und entladen wird, desto<br />
geringer fallen die Speicherungskosten<br />
pro genutzter Kilowattstunde Energie<br />
aus. Diese Kosten konkurrieren zusammen<br />
mit dem Erzeugerpreis regenerativer<br />
Energien gegen die Stromkosten aus<br />
dem Versorgungsnetz. Die Rentabilität ist<br />
damit plan- und steuerbar. Eine grundlegende<br />
standort- und nutzungsorientierte<br />
Betrachtung gibt schnell die Antwort, ob<br />
sich ein Speicher anhand der individuellen<br />
Erzeugungs- und Verbrauchssituation mittel-<br />
und langfristig rechnet oder nicht. ■<br />
Autorin: Jacqueline Koch<br />
Bilder: Technologiezentrum Energie, Ruhstorf an<br />
der Rott<br />
22 <strong>IKZ</strong>-<strong>ENERGY</strong> 8/9/<strong>2014</strong>
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23
SONNENENERGIE<br />
Speicher<br />
Sprit aus dem Speicher<br />
Solarstrom direkt vor Ort nutzen<br />
Sowohl Unternehmen als auch Privathaushalte können Solarstrom direkt vor Ort nutzen. Dazu braucht es eine PV-Anlage und einen<br />
intelligenten Großspeicher, der den Strom bedarfsgerecht zu den verschiedenen Verbrauchern dirigiert. Ein schwäbischer Anlagenbauer<br />
zeigt, wie gewerbliche Eigennutzung funktionieren kann.<br />
Stefan Roßkopf ging es zu langsam. Seit<br />
Jahren will die Bundesregierung die Elektromobilität<br />
flottmachen, und dennoch<br />
fahren auf Deutschlands Straßen bisher<br />
erst relativ wenig Elektroautos. „Während<br />
China mehr als eine Milliarde Euro in den<br />
Sektor pumpt, drohen Politik und Industrie<br />
hierzulande das Thema zu verschlafen“,<br />
moniert der Geschäftsführer des Automationsspezialisten<br />
teamtechnik aus<br />
Freiberg am Neckar. Voriges Jahr fasste<br />
Roßkopf daher einen Entschluss: teamtechnik<br />
wird mit einem eigenen E-Mobility-Projekt<br />
ein Zeichen setzen. Der ehrgeizige<br />
Schwabe nahm 300 000 Euro in die Hand<br />
und ließ am Hauptsitz eine neue PV-Anlage<br />
mit Speicherbatterie und Elektrotankstelle<br />
errichten. Seit April 2013 versorgen<br />
zwei energieautarke Ladestellen nun die<br />
kleine Elektro-Smart-Flotte des württembergischen<br />
Mittelständlers, überschüssiger<br />
Strom fließt in dessen Produktion oder ins<br />
öffentliche Stromnetz.<br />
Energiewende vorantreiben<br />
„Unternehmen mit hoher Technologiekompetenz<br />
wie wir müssen die Umsetzung<br />
Stromspeicher „CellCube“: Mithilfe der Vanadium-Redox-Flow-Technologie werden große Energiemengen<br />
vergleichsweise günstig gespeichert.<br />
der Energiewende vorantreiben“, sagt Roßkopf.<br />
Wobei der Klimaschutz nicht der einzige<br />
Antrieb für das Vorhaben war. teamtechnik<br />
baut Montage- und Prüfanlagen<br />
u. a. für die Auto- und die Photovoltaikindustrie<br />
und gilt als Spezialist für Fertigungsequipment<br />
für den Antriebsstrang<br />
moderner Hybrid- und Elektrofahrzeuge<br />
sowie die kosteneffiziente Herstellung von<br />
Solarmodulen. Mit dem neuen Projekt kann<br />
das Unternehmen seine Innovationsstärke<br />
auch in der Verbindung von Elektromobilität<br />
mit PV demonstrieren. Zwar amortisiert<br />
sich das neue Energiesystem unter<br />
heutigen Bedingungen erst nach mehr<br />
als zehn Jahren. Trotzdem könnte die Eigenstromlösung<br />
von teamtechnik als Blaupause<br />
für künftige Energieprojekte dienen.<br />
Der Erfolg der Energiewende ist an zwei<br />
Bedingungen geknüpft: Solar- und Windstrom<br />
stehen witterungsbedingt nur unregelmäßig<br />
zur Verfügung. Für mehr Ökostrom<br />
müssen daher die Stromnetze ausgebaut<br />
und Speicher installiert werden,<br />
die ihn kalkulierbar und wettbewerbsfähig<br />
machen. Die E-Mobility könnte der<br />
Energiewende zusätzlichen Schub verleihen.<br />
Indem Elektroautos überschüssigen<br />
Ökostrom tanken und ihn bei Bedarf wieder<br />
abgeben, gleichen sie wie Speicher Erzeugungsschwankungen<br />
aus und werden<br />
somit zu einem wichtigen Bestandteil des<br />
intelligenten Stromnetzes. Bisher ist das<br />
„Smart Grid“ erst im Entstehen. Schlüsselkomponenten<br />
wie Speicher oder Kommunikationstechnologien<br />
werden derzeit auf<br />
vielen Ebenen noch weiterentwickelt. teamtechnik<br />
zeigt aber, dass das Zusammenspiel<br />
von EE, Speicher und Elektroautos<br />
gut funktioniert.<br />
Die Ausgangsfrage bei dem Unternehmen<br />
war, wie eine Ladestelle für den Elektro-Fuhrpark<br />
ohne Stromlieferungen von<br />
außerhalb realisiert werden kann. 10 bis<br />
15 Elektroautos werden die Elektroladestellen<br />
regelmäßig ansteuern, zudem private<br />
Elektrofahrzeuge von Mitarbeitern. Fest<br />
stand: Als Zulieferer der PV-Industrie wird<br />
teamtechnik auf Solarstrom als Treibstoff<br />
für seine Elektroflotte setzen. Deshalb installierten<br />
die Schwaben auf einer ihrer Produktionshallen<br />
347 multikristalline Module<br />
ihres chinesischen Kunden Eging<br />
Photovoltaic Technology mit 86,75 kW Gesamtleistung.<br />
Doch wie würde sich sicherstellen<br />
lassen, dass auch bei Bewölkung<br />
oder nachts geladen werden kann, wenn<br />
das Solarkraftwerk keinen Strom liefert?<br />
Gildemeister energy solutions, die Sparte<br />
Energielösungen des Bielefelder Maschinenbauers<br />
DMG MORI, nahm die Projektplanung<br />
in seine Hand und lieferte mit dem<br />
Vanadium-Redox-Flow-Speicher „CellCube<br />
FB 20-100“ die Lösung. Der Hochleistungsakku<br />
ist in etwa so groß wie ein Baucontainer,<br />
verfügt über eine Leistung von 20 kW<br />
und kann 100 kWh Solarstrom speichern<br />
– mehr als zehn Mal so viel wie ein Heimspeicher<br />
für einen Privathaushalt.<br />
„PV-Anlage und Speicher sind bei teamtechnik<br />
so konzipiert, dass durchgehend<br />
Energie zur Verfügung steht – selbst wenn<br />
mehrere Tage hintereinander die Sonneneinstrahlung<br />
nur gering ist“, erklärt Stefan<br />
Schauss, Technischer Vertrieb für<br />
24 <strong>IKZ</strong>-<strong>ENERGY</strong> 8/9/<strong>2014</strong>
SONNENENERGIE<br />
Speicher<br />
Zu den Vorteilen<br />
des „cellCube“<br />
gehören u. a.:<br />
skalierbar bis in<br />
den MW-Bereich,<br />
100 % tiefentladefähig<br />
sowie eine<br />
praktisch unbegrenzte<br />
Zyklisierung.<br />
Speicherlösungen von Gildemeister energy<br />
solutions. Ein in den „CellCube“ integriertes<br />
Energiemanagementsystem verteilt<br />
die Solarenergie vom Hallendach nach<br />
definierten Prioritäten. Zuerst werden die<br />
beiden Ladesäulen mit je 52 kW maximaler<br />
Ladeleistung bedient. Sind sie geladen,<br />
wird der „CellCube“ gefüllt. Das geht<br />
bei 100 kWh Kapazität innerhalb von fünf<br />
Stunden. Ist auch der Speicher voll, treibt<br />
der Solarstrom die Anlagen im teamtechnik-Werk<br />
an. An produktionsfreien Tagen<br />
fließen die Überschüsse ins öffentliche<br />
Stromnetz und werden vom regionalen<br />
Energieversorger gemäß EEG vergütet.<br />
Wenn die PV-Anlage keinen Strom produziert,<br />
stellt der „CellCube“ gespeicherten<br />
Solarstrom bereit. Können weder die Solarmodule<br />
noch der Speicher Energie liefern,<br />
muss das öffentliche Netz zum Laden angezapft<br />
werden. „Dieser Fall ist bei der Dimensionierung<br />
von PV-Anlage und Speicher<br />
aber unwahrscheinlich“, sagt Schauss.<br />
Dass teamtechnik für sein Projekt auf<br />
die Vanadium-Redox-Flow-Technologie zurückgreift,<br />
hat einen guten Grund: Flussbatterien<br />
können große Energiemengen<br />
vergleichsweise günstig speichern. Im<br />
Gegensatz zu herkömmlichen Bleiakkus<br />
oder Lithium-Ionen-Batterien sind Speicher<br />
und Stromproduktion beim „Cell-<br />
Cube“ getrennt. Die elektrische Energie<br />
wird in Flüssigkeiten in zwei unabhängigen<br />
Tanks aufbewahrt, die der benötigten<br />
Kapazität leicht angepasst werden können<br />
und sich relativ preiswert herstellen lassen.<br />
Erst beim Laden oder Entladen fließen die<br />
Elektrolyte langsam durch die Zellen, die<br />
dann Strom liefern oder ihn in Form von<br />
Ionenlösungen speichern. Zudem bieten<br />
Vanadium-Redox-Flow-Speicher den Vorteil,<br />
dass sie problemlos tiefentladen werden<br />
können und sich selbst im Ruhezustand<br />
nur minimal entladen – beides sind<br />
bei herkömmlichen Batterien oft entscheidende<br />
Nachteile. „Die Elektrolyte nutzen<br />
sich nicht ab und können nach der Nutzungszeit<br />
weiterverarbeitet werden“, erklärt<br />
Schauss. Gildemister energy solutions<br />
gibt die Lebensdauer des „CellCube“<br />
daher mit 20 Jahren an.<br />
Zum hohen Nutzwert kommt, dass „Cell-<br />
Cube“ trotz seiner technischen Komplexität<br />
recht leicht montiert werden kann. Der<br />
Speicher wird komplett schlüsselfertig angeliefert<br />
und muss im Prinzip nur an den<br />
Wechselrichter der PV-Anlage angeschlossen<br />
sowie mit den Ladestationen und dem<br />
öffentlichen Netz verbunden werden. Bei<br />
teamtechnik hat die Firma B&W Energy<br />
aus Heiden im Münsterland die Solarmodule<br />
und den „CellCube“ installiert. „Das<br />
war relativ einfach“, sagt der B&W-Projektleiter<br />
Andre Krause. Gildemister energy<br />
solutions habe bereits sämtliche Vorarbeiten<br />
erledigt: vom Aufstellen, über das Befüllen<br />
bis zum Beladen des Speichers. „Wir<br />
haben dann die Leistungsberechnung und<br />
die Dimensionierung der Kabel übernommen.“<br />
Zudem hat sich B&W um den Netzanschluss<br />
gekümmert. „Das war aber keine<br />
große Sache; die Netzgesellschaft hatte<br />
keine besonderen Anforderungen“, erklärt<br />
Thomas Spirres, der bei B&W für das Netzanschlussmanagement<br />
verantwortlich ist.<br />
Die reibungslose Projektrealisierung<br />
und der erste Eindruck des Energiesystems<br />
nach einigen Wochen Betriebszeit<br />
haben auch teamtechnik-Chef Stefan Roßkopf<br />
überzeugt. „Wir werden die Sache hier<br />
noch einige Monate beobachten und den<br />
‚CellCube‘ dann gegebenenfalls erweitern.“<br />
■<br />
KONTAKT<br />
Gildemeister energy solutions/a+f GmbH<br />
97076 Würzburg<br />
Tel. 0931 25064250<br />
Fax 0931 25064102<br />
energysolutions@gildemeister.com<br />
www.energy.gildemeister.com<br />
8/9/<strong>2014</strong> <strong>IKZ</strong>-<strong>ENERGY</strong> 25
SONNENENERGIE<br />
Hybridkollektoren<br />
Reduzierter Flächenbedarf<br />
und höhere Energieerträge<br />
Eine kleine Marktübersicht zu PVT-Hybridkollektoren<br />
Der Einsatz von Hybridkollektoren als PVT-Module zählt zu den innovativen Möglichkeiten, den Wirkungsgrad der konventionellen<br />
PV-Module zu erhöhen und die bisher ungenutzte Abwärme zu verwerten. Mit den Kombinationsmodulen wird zudem nicht nur eine<br />
Platzersparnis, insbesondere auf kleinen Dachflächen, sondern auch eine homogene Dachoptik erreicht.<br />
Verhältnisse der Wirkungsgrade.<br />
Bisher stand der Nutzer von regenerativer<br />
Solarenergie vor der Wahl, entweder<br />
den photovoltaischen Solarstrom mit einem<br />
Wirkungsgrad unter 20 % zu installieren<br />
oder – wenn die Dachfläche den Platz noch<br />
zur Verfügung stellte – auch ein separat<br />
angeordnetes Solarthermiesystem zu integrieren.<br />
Auf dem Markt werden im Segment der<br />
Hybridkollektoren nun, nach Behebung der<br />
anfänglichen Probleme, ausgereifte Produkte<br />
zur Verfügung gestellt. Einerseits<br />
sind die Problematiken und technischen<br />
Anforderungen zur effizienten Nutzung<br />
des Wärmestroms in Kombination mit der<br />
Nutzung des Solarstroms verfahrungstechnisch<br />
gelöst. Andererseits haben aber noch<br />
die Prüfinstitute schwierige Aufgaben zu<br />
lösen, weil es derzeit noch an geeigneten<br />
Prüfverfahren mangelt, um die Leistungsfähigkeit<br />
der PVT-Kollektoren (Hybridkollektoren)<br />
messtechnisch beurteilen zu können.<br />
Insofern müssen Standards entwickelt<br />
werden, auf welcher Basis die Effizienz der<br />
Hybridkollektoren beurteilt werden kann<br />
und welche Sicherheitsvorschriften gelten,<br />
die das Zusammenspiel der wasserführenden<br />
Komponenten und der elektrischen<br />
Elemente auch sicherstellen können.<br />
Der Hybridkollektor einer photothermischen<br />
Anlagen ist in der Lage, verschiedene<br />
Spektren des Sonnenlichtes aufzufangen<br />
und zur Energiegewinnung zu verwenden.<br />
Das sichtbare Lichtspektrum wird<br />
von den PV-Anlagen genutzt, während das<br />
Infrarotspektrum von den Solarthermie-<br />
Kollektoren aufgefangen wird. Durch den<br />
Wärmeentzug des PV-Moduls werden die<br />
PV-Zellen auf eine optimale Betriebstemperatur<br />
von 25 °C gekühlt und der Modulwirkungsgrad<br />
erhöht. Das bedeutet, dass<br />
durch die Kühlung der Solarstromertrag<br />
ansteigt. Als Doppeleffekt wird die bisher<br />
bei den Standard-PV-Modulen ungenutzte<br />
Wärme nun aktiv zur Wärmeversorgung<br />
des Gebäudes genutzt.<br />
Bei den Entwicklungen im Bereich der<br />
PVT-Kollektoren wurden auch im Bereich<br />
der Verfahrenstechnik Fortschritte gemacht,<br />
denn etliche Problematiken wurden<br />
zwischenzeitlich technisch gelöst. Bei<br />
den unterschiedlichen Lösungsvarianten<br />
bestand eine besondere Problematik darin,<br />
dass der Wärmeübertrag vom Solarmodul<br />
zum Wärmeabsorber schlecht funktionierte.<br />
Die Wärme, die in der PV-Zelle<br />
entsteht, konnte nicht effizient an den Wärmeübertrager<br />
abgegeben werden.<br />
Einen interesssanten Aspekt bildet auch<br />
die Nutzung des selbst erzeugten Solarstroms<br />
zur zeitgleichen Bereitstellung von<br />
elektrischer Energie für die erforderliche<br />
Hilfsenergie, z. B. für die Umwälzpumpen<br />
der Solarthermie-, Zirkulations- und Wärmepumpe,<br />
etc.).<br />
Da eine PVT-Hybridkollektoranlage gegenüber<br />
einer getrennt installierten Solarstrom-<br />
und Solarthermieanlage einen höheren<br />
Gesamtenergieertrag liefert, kann<br />
auch eine geringere Kollektorfläche installiert<br />
werden. Dieses Ergebnis kommt insbesondere<br />
dem oftmals reduzierten Dachflächenangebot<br />
positiv entgegen.<br />
Technologie der PV-Thermie (PVT)<br />
Die Technologie der Hybridkollektoren<br />
unterscheidet sich generell nach Systemen,<br />
bei denen die Wärmeproduktion im Vordergrund<br />
steht und solchen, die primär<br />
Strom liefern sollen. Um die Wärme aus<br />
dem Strahlungssammler zur weiteren Nutzung<br />
zu transportieren, nutzen beide Varianten<br />
Flüssigkeit als Medium.<br />
1. Selektiver Kollektor mit Solarzellen<br />
Der Aufbau entspricht einem konventionellen<br />
Flachkollektor, wobei jedoch anstelle<br />
der Frontscheibe ein PhV-Laminat<br />
26 <strong>IKZ</strong>-<strong>ENERGY</strong> 8/9/<strong>2014</strong>
SONNENENERGIE<br />
Hybridkollektoren<br />
eingesetzt wird, in das die PV-Zellen in<br />
großem Abstand eingebettet sind.<br />
2. Wassergekühltes Standardmodul<br />
Das PV-Laminat enthält hier auf der<br />
Rückseite eine Wasserwanne, durch die<br />
Kühlwasser geleitet wird. Da hinter dem<br />
Frontglas kein Luftspalt vorhanden ist,<br />
kann sich ein energiekonzentrierender<br />
Treibhauseffekt aufbauen.<br />
3. Kollektor mit Hybridabsorber<br />
Der konstruktive Aufbau entspricht hier<br />
ebenfalls einem konventionellen Flachkollektor,<br />
wobei anstelle des Absorberblechs<br />
die Rückseite das PV-Laminat<br />
mittels Kupferröhren gekühlt wird.<br />
4. Luftgeführte Systeme<br />
Als Wärmeträger wird ausschließlich<br />
die Luft genutzt.<br />
5. PV-Thermische Konzentratoren mit Tracker<br />
oder Heliostaten<br />
Die Vorteile eines hochkonzentrierten<br />
HCPVT-Systems (High Concentration<br />
Photovoltaic Thermal) ergeben sich in<br />
der doppelten Abgabeleistung und der<br />
höheren Exergieeffizienz. Es kann daher<br />
mit 90 °C heißem Wasser gekühlt<br />
werden. Zudem lässt sich die Wärme<br />
zur Warmwasserbereitung und Raumheizung<br />
oder zur Adsorptionskühlung<br />
für RLT-Anlagen nutzen.<br />
PV/T-Wasserkollektoren<br />
Das Interesse der Gebäudeeigner und<br />
Investoren an der innovativen PVT-Technologie<br />
ist unverändert hoch. Derzeit handelt<br />
es sich bei den überwiegend installierten<br />
Hybridkollektoren (über zwei Drittel)<br />
um wassergekühlte PVT-Module. Der<br />
konstruktive Aufbau der nicht konzentrierten<br />
PVT-Systeme entspricht einem konventionellen<br />
Flachkollektor, wobei lediglich<br />
anstelle der Frontscheibe ein PV-Laminat<br />
integriert wird, in das die PV-Zellen<br />
in großem Abstand eingebettet sind.<br />
Aufbau<br />
des Hybridmoduls<br />
„PV-Therm“.<br />
PV/T-Wasserkollektoren werden in verglasten<br />
und unverglasten Kollektoren ausgeführt.<br />
In der Regel werden die Hybridkollektoren<br />
für Photothermie zweischichtig<br />
aufgebaut. Direkt unter der Glasoberfläche<br />
befinden sich die PV-Elemente, die<br />
aus den sichtbaren Strahlen des Sonnenlichts<br />
Gleichstrom erzeugen. Dieser wird<br />
Einspeisemanagement<br />
Solar-Log - intelligentes Heizen<br />
mit PV-Strom<br />
Durch die Kombination aus Solar-Log und dem<br />
E.G.O. Einschraubheizkörper können überschüssige<br />
PV-Leistungen zur Erwärmung von Trinkwasser- bzw.<br />
Energiemanagement<br />
Kombispeichern verwendet werden. Die Leistung wird<br />
in mehreren Stufen, von 0 – 3500 Watt in 500 Watt<br />
Stufen, aktiviert.<br />
PV-Monitoring<br />
www.solar-log.com<br />
8/9/<strong>2014</strong> <strong>IKZ</strong>-<strong>ENERGY</strong> 27
SONNENENERGIE<br />
Hybridkollektoren<br />
durch einen Wechselrichter in Wechselstrom,<br />
also netztauglichen Strom, umgewandelt.<br />
Unter den PV-Elementen befinden<br />
sich die solarthermischen Elemente,<br />
die das Infrarotlicht aus der Sonne aufnehmen.<br />
Dieses wird durch einen Absorber,<br />
entweder in Form eines mit spezieller Keramik<br />
bedampften Kupferblechs oder einer<br />
schwarzen Metallfolie, aufgenommen. Die<br />
entstehende Wärme wird anschließend an<br />
die wasserführenden Rohre weitergegeben<br />
und in den Warmwasser- und Heizungskreislauf<br />
eingespeist.<br />
Abgedeckte PVT-Kollektoren arbeiten<br />
ohne spektralselektive Absorberschichtung,<br />
wodurch der nachteilige Effekt eintritt,<br />
dass die Strahlungsverluste mit steigendem<br />
Temperaturunterschied zwischen<br />
dem Absorber und der Abdeckscheibe anwachsen.<br />
Bei den nicht abgedeckten Standardmodulen<br />
steht die Solarstromproduktion<br />
im Vordergrund, weil die PV-Zellen<br />
umso effizienter arbeiten, je kälter sie sind.<br />
Aus diesem Grund werden die PV-Zellen<br />
über einen auf der Rückseite installierten<br />
Wärmeübertrager gekühlt.<br />
Die Problematik der PVT-Produkte liegt<br />
einerseits im Bereich der Wärmeübertragung<br />
von den Solarzellen zur Wärmeträgerflüssigkeit,<br />
wobei hier eine gute elektrische<br />
Trennung und gleichzeitig eine<br />
ausgewogene Wärmeleitfähigkeit erreicht<br />
werden muss. Zudem besteht ein Problem<br />
in der Absorption der Solarstrahlung, weil<br />
mit der PVT-Glasscheibenabdeckung die<br />
Solarstrahlung für den Solarstromabsorber<br />
reduziert wird. Aus diesem Grund<br />
wurde beim Fraunhofer-Institut für Solare<br />
Ener giesysteme (ISE) die Glasscheibenkonstruktion<br />
durch eine hochtransparente<br />
und an den Brechungsindex der Luft<br />
angepasste Folie ersetzt.<br />
Die Leistungsfähigkeit, Wirtschaftlichkeit,<br />
Qualität und Sicherheit der PVT-Kollektoren<br />
einschließlich der elektrischen<br />
Sicherheit gegen Kriechströme etc. wird<br />
unter Laborbedingungen geprüft. Da die<br />
vorhandenen Standardnormen für PV- und<br />
Tabelle 1: Marktübersicht und wichtigste technische Daten über wassergeführte PVT-Hybridkollektoren.<br />
Produkthersteller<br />
Beghelli SpA,<br />
Italien<br />
Bunksolar S.L.,<br />
Alicante (E)<br />
C. Bösch GmbH,<br />
A-6922 Wolfurt<br />
Easy BIPV Aps.,<br />
Dänemark<br />
PA-ID GmbH,<br />
63801 Kleinostheim<br />
Typ PVT M-240 PVT Solator-PV+Therm Convert 310/72-400 PVT Hybrid-2-<br />
Power-Modul<br />
Konstruktionsaufbau<br />
Außenmaße (mm)<br />
Länge x Breite x Dicke<br />
Wassergekühltes<br />
Photovoltaikmodul<br />
Wärmeübertrager<br />
im Aluminiumrahmen<br />
hinter dem Modul<br />
Hybridkollektor<br />
mit wassergekühltem<br />
Photovoltaikmodul<br />
und Kupfer-Harfenabsorber<br />
mit hochselektiver<br />
Beschichtung,<br />
Aluminiumrahmen<br />
und Alu-Wanne<br />
Aufdachmontage:<br />
gerahmter Hybridkollektor<br />
mit wassergekühltem<br />
Photovoltaikmodul<br />
mit<br />
flachen Metallröhren<br />
auf der Rückseite<br />
Indachmontage:<br />
rahmenloser Glas-Glas<br />
Hybridkollektor mit<br />
wassergekühltem<br />
Photovoltaikmodul mit<br />
flachen Metallröhren<br />
auf der Rückseite<br />
1965/1000/35 2350/960/85 Aufdachsystem:<br />
1580/808/40<br />
1580/1069/45<br />
Indachsystem<br />
1500/766/38<br />
1580/836/38<br />
Leergewicht (kg) 69<br />
Elektrische Leistung<br />
(kW el )<br />
Thermische Leistung<br />
(kW th )<br />
Adresse Produkthersteller<br />
(Vertrieb)<br />
Wassergekühltes<br />
Photovoltaikmodul<br />
Aluminium-Kupfer-<br />
Absorber hinter dem<br />
PV-Modul angeordnet<br />
Wassergekühltes<br />
Photovoltaikmodul,<br />
Wärmeübertrager<br />
auf der Rückseite<br />
des PV-Moduls geklebt<br />
1956/992/46 1640/992/45<br />
280 240 Aufdach: 190 (250) 310 260<br />
Indach: 140 (190)<br />
1200 786 400 667<br />
Beghelli SpA,<br />
Italien<br />
Bunksolar S.L.,<br />
03177 San Fulgencio,<br />
Alicante (E)<br />
C. Bösch GmbH,<br />
Dornbirnerstrasse 8,<br />
6922 Wolfurt (Austria)<br />
Easy BIPV Aps.,<br />
Dänemark<br />
PA-ID GmbH,<br />
Bruchtannenstr. 9,<br />
Homepage www.beghelli.com www.bunksolar.com www.solator.cc www.easy-bipv.com www.pa-id.de<br />
Quelle: Produkthersteller/IB-THEISS, München (Kein Anspruch auf Vollständigkeit)<br />
28 <strong>IKZ</strong>-<strong>ENERGY</strong> 8/9/<strong>2014</strong>
SONNENENERGIE<br />
Hybridkollektoren<br />
Solarthermiemodule für die Hybrid-PVT-<br />
Module nicht ausreichen, müssen die zuständigen<br />
Gremien derzeit noch verlässliche<br />
Normen und Prüfungsgrundlagen<br />
(insbesondere zur Produkthaftung und<br />
Sicherheit) erstellen.<br />
Die PVT-Zertifizierung erfolgt getrennt<br />
nach den Tests zur Strahlungsbeanspruchung<br />
und nach den Tests zur<br />
thermischen sowie den mechanischen<br />
Beanspruchungen. Das Solar Keymark-<br />
Gremium hat Ende März 2011 beschlossen,<br />
dass auch PVT-Module das Gütesiegel<br />
für Photothermiemodule (PT) bekommen<br />
können. Die Produkthersteller können<br />
ihren Kunden nun zumindest mit Solar<br />
RenOn UG,<br />
4626 Löbichau/<br />
Beerwalde<br />
Ren-ON P2300-33<br />
Ren-ON P2300-44<br />
Ren-ON P2300-55<br />
Hybridkollektoren<br />
mit wassergekühltem<br />
Photovoltaikmodul,<br />
Sicherheitsglas<br />
EVA-Wafer-Tedlar<br />
(transparent)<br />
Kupfer-Alu-Absorber<br />
Dämmung<br />
res-Regenerative<br />
Energietechnik und<br />
-systeme GmbH<br />
Keymark ein anerkanntes Zertifikat vorweisen.<br />
Wassergekühlte Systeme –<br />
Produkthersteller (Auszug)<br />
Der Hybridkollektor „Solator“ von<br />
C. Bösch GmbH, A-6922 Wolfurt, wird als<br />
wassergekühltes rahmenloses Glas-Glas-<br />
Modul für Auf- und Indachmontage mit<br />
einem Wärmeübertrager aus flachen Metallröhren<br />
in zwei Leistungsvarianten mit<br />
einem Solarstromertrag von 140 W und<br />
190 W hergestellt.<br />
Die Vorteile des Hybridkollektors<br />
„M-240 PVT“ von Bunksolar S.L., Alicante<br />
(Spanien), mit wassergekühltem PV-Modul<br />
Solarzentrum Allgäu<br />
GmbH & Co. KG,<br />
87640 Altdorf-<br />
Biessenhofen<br />
Solimpeks Solar<br />
GmbH, 80807<br />
München<br />
res-PV++ Wiosun PV-Therm PVT-Hybrid<br />
(Volther -<br />
Powervolt/Powertherm<br />
Glasfolienlaminat,<br />
wassergekühltes<br />
Photovoltaikmodul,<br />
auf der Rückseite mit<br />
Kupfer-Kapillarrohr-<br />
Wärmeübertrager<br />
(Tichelmann-Verrohrung)<br />
Wassergekühltes<br />
Photovoltaikmodul,<br />
PU-Rahmen<br />
(Polyurethan) mit<br />
flüssigkeitsdurchströmtem<br />
Stahl-<br />
Wärmeübertrager<br />
Kollektor mit Photovoltaikmodul.<br />
PV-Zellen auf Kupferabsorber<br />
geklebt.<br />
Wassergekühltes Photovoltaikmodul,<br />
Wärmeübertrager<br />
auf der Rückseite<br />
des PV-Moduls<br />
SunWin Enery<br />
Systems GmbH,<br />
A-4061 Pasching<br />
PVT-Hybridkollektor<br />
Flachkollektor<br />
mit Photovoltaikzellen<br />
hinter der Glasabdeckung<br />
2108/1069/93 1646/995/40 1315/1012 (996)/20 1640/870/105 2064/1154/98<br />
41 23 24,4<br />
140/180/240 260, 265, 270 185 bis 200 200 145 (193) bis 340<br />
940/746/591 865 720 629 1095<br />
RenOn,<br />
Neue Str. 6,<br />
4626 Löbichau/<br />
Beerwalde<br />
res-Regenerative<br />
Energietechnik und<br />
-systeme GmbH,<br />
Wolfertsbronn 5,<br />
91550 Dinkelsbühl<br />
Solarzentrum Allgäu<br />
GmbH & Co. KG,<br />
87640 Altdorf-<br />
Biessenhofen<br />
Solimpeks Solar GmbH,<br />
Marcel-Breuer Straße 15,<br />
80807 München<br />
www.ren-on.com www.res-energie.eu www.sza-pv.de www.<br />
solimpeks-solar.de<br />
SunWin Enery Systems<br />
GmbH,<br />
Industriestr. 5<br />
A-4061 Pasching<br />
www.sunwin.at<br />
und Kupfer-Harfenabsorber liegen in der<br />
sehr guten Wassererwärmung von 30 bis<br />
60 °C. Es entstehen keine Überhitzungsprobleme,<br />
die Stillstandstemperatur liegt<br />
bei ca. 75 °C. Durch Kühlung der Zellen<br />
wird ein bis zu 15 % höherer Solarstromertrag<br />
erreicht.<br />
Die Konstrukteure der PA-ID GmbH aus<br />
dem hessischen Kleinostheim haben eine<br />
Methode entwickelt, mit der ihre herkömmlichen<br />
PV-Module zu PVT-Hybridmodulen<br />
umgerüstet werden. Die PA-ID nutzt hierzu<br />
eine Kapillarrohrmatte aus Polypropylen,<br />
die u. a. auch in der Bauteilklimatisierung<br />
zur Decken- , Boden- bzw. Wandheizung/<br />
-kühlung verwendet wird. Diese Kapillarrohrmatten<br />
werden<br />
mit einer Dämmplatte<br />
und einem Federsystem<br />
auf der Rückseite<br />
der PV-Module<br />
befestigt. Neben anderen<br />
Vorteilen zeichnen<br />
sich diese Systemvorteile<br />
dadurch aus,<br />
dass hier keine mechanischen<br />
Eingriffe<br />
in das PV-Modul erfolgen.<br />
Von den wassergekühlten<br />
PV-Modulen<br />
wird die Wärme<br />
an den Warmwasserspeicher<br />
abgeben.<br />
Das wassergekühlte<br />
Hochleistungs-Hybridmodul<br />
von RenOn<br />
UG, 4626 Löbichau/<br />
Beerwalde, wird in<br />
den Abmessungen<br />
2108/1069/93 mm mit<br />
einem Leergewicht<br />
von 41 kg in drei<br />
Ausführungen hergestellt<br />
und erzeugt einen<br />
Solarstromertrag<br />
von 140 W p , 187 W p<br />
und 233 W p bei einem<br />
thermischen Wirkungsgrad<br />
von 76,7 %,<br />
77,7 % bzw. 85 %. Der<br />
Konstruktionsaufbau<br />
besteht aus Sicherheitsglas,<br />
EVA-Wafer-Tedlar<br />
(transparent),<br />
Kupfer-Alu-Absorber<br />
und Dämmung.<br />
Der hochselektiv beschichtete<br />
lasergeschweißte<br />
Vollflächenabsorber<br />
wird<br />
in Kombination mit<br />
8/9/<strong>2014</strong> <strong>IKZ</strong>-<strong>ENERGY</strong> 29
SONNENENERGIE<br />
Hybridkollektoren<br />
Schnitt durch den „PV-Therm“.<br />
Hochleistungswafern hergestellt und multifunktional<br />
für Aufdach- /Indachmontage<br />
oder Freiflächenaufstellung eingesetzt. Die<br />
sichere Trennung des Solarstrombereiches<br />
vom wasserführenden Teil verhindert auch<br />
im Fall einer Beschädigung des Solarglases<br />
die Übertragung der Elektrizität.<br />
Die Anwendungsbereiche erstrecken<br />
sich von der Solarstromgewinnung und<br />
Warmwasserspeicherung und Heizungsunterstützung<br />
sowie Dachflächen-Schneeabtauung<br />
über die Regenerierung der Erdreich-Wärmequelle<br />
und die Eigenstromnutzung<br />
für den Wämepumpenbetrieb.<br />
Das wassergekühlte Hochleistungs-<br />
PVT-Modul Typ „res-PV++“ von res – regenerative<br />
energietechik und -systeme<br />
GmbH, 91550 Dinkelsbühl, erreicht aufgrund<br />
des meanderförmig, nach System<br />
„Tichelmann“ aufgebauten Wärmeübertragers<br />
eine gleichmäßige Volumendurchströmung<br />
und daher auch eine vollflächig konstante<br />
Modultemperatur.<br />
Das PVT-Modul vom Typ „res-PV“ wird<br />
als Kompakteinheit mit Erdwärmepumpe<br />
sowie oder alternativ mit Luftwärmepumpe<br />
(mit Wärmeeinkopplung in Kältekreis)<br />
angeboten.<br />
Das Hybridmodul „PV-Therm“ von Solarzentrum<br />
Allgäu GmbH & Co. KG, 87640 Altdorf-Biessenhofen,<br />
enthält auf der Unterseite<br />
eine Thermiewanne, die von einer<br />
Wärmeträgerflüssigkeit zur Kühlung der<br />
Solarzellen durchströmt wird. Die Wanne<br />
ist mit einem PV-Laminat über eine Polyurethanumfassung<br />
verbunden. Der „PV-<br />
Therm“ lässt sich bei einer Oberflächentemperatur<br />
von 80 °C mit 12 °C kaltem<br />
Wasser auf 20 °C abkühlen. Das frei werdende<br />
Wärmepotenzial wird zur Warmwas-<br />
Tabelle 2: Marktübersicht und wichtigste technische Daten über PVT-Luftkollektoren.<br />
Produkthersteller Grammer Solar GmbH,<br />
92224 Amberg<br />
Seidemann Solar GmbH,<br />
37079 Göttingen<br />
Typ Twinsolar Solatwall PV/T<br />
Konstruktionsaufbau PV-Modul mit Stahlrahmen<br />
im Hybrid-Luftkollektor integriert<br />
Hybrid-Luftkollektor<br />
hinterlüftete Metallfassade<br />
Außenmaße (mm) 1732/1000/175<br />
Nach Dach- bzw. Fassadenfläche<br />
Länge x Breite x Dicke 1580/808/210<br />
Leergewicht (kg)<br />
Elektrische Leistung 230 (210) 100 W/m 2<br />
(kW el )<br />
Thermische Leistung 690 200 bis 300 W/m 2<br />
(kW th )<br />
Adresse Produkthersteller<br />
(Vertrieb)<br />
Grammer Solar GmbH,<br />
92224 Amberg<br />
Seidemann Solar GmbH,<br />
Hetjershäuser Weg 3a,<br />
37079 Göttingen<br />
Homepage www.grammer-solar.de www.solarwall.de<br />
Quelle: Produkthersteller/IB-THEISS, München (Kein Anspruch auf Vollständigkeit<br />
serspeicherung, Heizungsunterstützung<br />
oder beim Einsatz einer Erdreich-Wärmepumpe<br />
zur Regeneration der Energiequelltemperatur<br />
verwendet.<br />
Die Solimpeks Solar GmbH, 80807 München,<br />
hat ihre „Volther“-Kollektoren durch<br />
eine flachere Bauart weiterentwickelt, wodurch<br />
neben der Leistungserhöhung auf<br />
200 W p auch die Dachbelastung reduziert<br />
und zudem die Dachmontage erleichtert<br />
wird. Der PVT-Hybridkollektor, bestehend<br />
aus der Kombination „Volther-Powervolt<br />
und -Powertherm“ erreicht bei maximaler<br />
Sonneneinstrahlung eine elektrische<br />
Leistung von 200 W p und eine thermische<br />
Leistung von 629 W. Die Hybridkollektoren<br />
bieten als Kombinationseinheit eine Platzersparnis<br />
und werden nicht aufgeständert,<br />
sondern nahtlos aneinander in das<br />
Dach montiert. Insofern können kleinere<br />
Dachflächen energetisch voll ausgenutzt<br />
werden.<br />
Mit der neuen Baureihe der Hybridkollektoren<br />
von SunWin Energy Systems<br />
GmbH, A-4061 Pasching, wird die Erzeugung<br />
von Solarstrom und Solarthermie in<br />
einem Kollektor realisiert. Die Baureihe<br />
der wassergekühlten PVT-Hochleistungsmodule<br />
bestehen aus einem Flachkollektor<br />
mit PV-Zellen hinter der Glasabdeckung<br />
und sind im Leistungsbereich von 145 bis<br />
340 W p nach Solar Keymark zertifiziert.<br />
Als Nebeneffekt erhöhen die Hybridkollektoren<br />
den Solarstromertrag gegenüber einer<br />
konventionellen PV-Anlage. Die Wärme<br />
von den wassergekühlten Photovoltaikmodulen<br />
wird dem Warmwasserspeicher<br />
zugeführt.<br />
Die PVT-Hochleistungsmodule werden<br />
auch in Kombination mit einer Sole/Wasser-Wärmepumpe,<br />
Pufferspeicher und intelligenter<br />
Regelung eingesetzt sowie zur<br />
Schneefreihaltung der PV-Module und Dächer<br />
mit der Eigenstromnutzung genutzt.<br />
Sobald die Kollektoren von Schnee bedeckt<br />
sind, wird die Wärme aus dem Warmwasserspeicher<br />
kurzzeitig durch die Kollektoren<br />
geleitet. Die Hauptreferenzobjekte<br />
erstrecken sich von Einfamilienhäusern<br />
über Hotelkomplexe bis zu öffentlichen Gebäuden.<br />
Luftgeführte PV/T-Systeme –<br />
Produkthersteller (Auszug)<br />
Der Haupteinsatzbereich von PV/T- Luftkollektoren<br />
sind Garten-, Ferien- und Fertighäuser,<br />
aber auch Bürogebäude in Niedrigenergiebauweise.<br />
Der britische Hersteller Duster House<br />
Ltd. hat einen Luftkollektor zur Raumheizung-<br />
und -belüftung entwickelt. Der Luft-<br />
30 <strong>IKZ</strong>-<strong>ENERGY</strong> 8/9/<strong>2014</strong>
SONNENENERGIE<br />
Hybridkollektoren<br />
Aufbau des „TwinSolar“-Luftkollektors.<br />
Bild: Grammer Solar<br />
kollektor wird in den Abmessungen von<br />
1250 x 1250 mm hergestellt, wobei die Luft<br />
mit einem PV-betriebenen Ventilator von<br />
unten angesaugt und über einen schwarzen<br />
Alu-Absorber geleitet wird.<br />
Easy BIVP aus Dänemark hat ebenfalls<br />
einen Luftkollektor zur Raumheizung- und<br />
-belüftung entwickelt, der mit einem PV-betriebenen<br />
Ventilator ausgestattet ist.<br />
Die Firma Grammer Solar GmbH,<br />
92224 Amberg, bietet zwei verschiedene<br />
Produkte an: „TwinSolar“ und einen PV-<br />
Hybridkollektor. Als Abdeckung in Luftkollektoren<br />
verwendet Grammer Solar PV-Laminate.<br />
Die Hybridkollektoren eignen sich<br />
primär für Nutzungsbereiche (z. B. Gartenund<br />
Ferienhäuser, Schwimmpools, Trocknungsanlagen<br />
etc.) die über das gesamte<br />
Jahr hohe Luftmengen mit niedrigen Temperaturen<br />
benötigen. Der „TwinSolar“-<br />
Luftkollektor mit integriertem PV-Modul<br />
wurde zwischenzeitlich um das kleine<br />
Modell 1,3 mit einer Kollektorfläche von<br />
rund 1,3 m 2 zum Einsatz von einer Nutzfläche<br />
zwischen 10 und 20 m 2 erweitert.<br />
Der „TwinSolar“ ist netzunabhängig einsetzbar,<br />
da der Ventilator die Antriebsenergie<br />
zum Ansaugen der Luft über ein integriertes<br />
PV-Modul nutzt.<br />
Der dänische Luftkollektoranbieter<br />
Scanheat A/S vertreibt ein Kombimodul,<br />
bei dem Luftkanäle in Schleifen angeordnet<br />
sind und die Luftzirkulation durch einen<br />
PV-betriebenen Ventilator erfolgt.<br />
Der dänische Hersteller Solarventi A/S<br />
aus Thorsøu hat ein Kombimodul aus Luftkollektor<br />
mit einem im Absorber integrierten<br />
Rohrmäander entwickelt, das gleichzeitig<br />
zur Warmwasserspeicherung genutzt<br />
werden kann.<br />
Das „SolarWall“ PV/T-System von Seidemann<br />
Solar GmbH, 37079 Göttingen, erzeugt<br />
Warmluft und Strom und wird unkompliziert<br />
auf dem Gebäudedach oder an<br />
der Fassade installiert und in die vorhandene<br />
RLT- sowie Stromanlage eingebunden.<br />
Das PV/T-System saugt die Wärme<br />
gleichäßig von der Rückseite der PV-<br />
Module ab, wobei die PV-Zellen auf die<br />
optimale Betriebstemperatur von 25 °C<br />
abgekühlt werden. Die Abwärme wird<br />
dem Wasserspeicher zugeführt oder<br />
kann zur Heizungsunterstützung bzw.<br />
in das RLT-System eingebunden werden.<br />
Bei kleineren Gebäuden (Garten- und<br />
Ferien- bzw. Fertighäuser) werden die<br />
PV/T-Hybridkollektoren zur Luftheizung<br />
mit PV-betriebenem Ventilator zur Aufrechthaltung<br />
der Raumluftqualität mit<br />
einem kontinuierlichen Luftwechsel von<br />
0,5 bis 1/h, Luftdurchsatz ca. 300 m 3 /h<br />
eingesetzt. Die Luftheizung erhält vom<br />
Luftkollektor solar vorgewärmte Außenluft.<br />
Für Bürogebäude in Niedrigenergiebauweise:<br />
Die Luftkollektoren werden z. B. auf<br />
der Südseite als Metallbaukassetten in die<br />
Pfosten-Riegel- Konstruktion integriert. Einige<br />
dieser Kassetten werden zusätzlich<br />
mit PV-Elementen versehen, deren Strom<br />
die Ventilatormotoren (24 V/DC 40 W) antreibt.<br />
Ausblick<br />
Im Bereich der PVT-Kollektoren offeriert<br />
der Markt zwar derzeit noch etliche Firmen,<br />
aber es ist abzusehen, dass sich die<br />
Branche nach dem Inkrafttreten einer verbindlichen<br />
PVT-Norm mit den darin definierten<br />
Mindestanforderungen auf einen<br />
spezifischen Produktherstellerkreis konzentrieren<br />
wird.<br />
Andererseits werden von den Solarteuren<br />
für den Einsatz der PVT-Kollektoren<br />
im Gesamtanlagensystem zusätzliche<br />
Kenntnisse aus dem Bereich der Elektroinstallation<br />
und Elektronik gefordert, insbesondere<br />
dann, wenn das Anlagensystem<br />
z. B. mit PV-Eigenstromnutzung und einer<br />
Sole-/Wasser-Wärmepumpe sowie spezieller<br />
Regelung ausgerüstet wird. Ebenso<br />
werden bei der Kundenberatung nicht nur<br />
die Vorteile der PVT-Kollektoren das Interesse<br />
erwecken, sondern auch die Aussagen<br />
zu den Sicherheitsaspekten und Qualitätskriterien<br />
angefordert.<br />
■<br />
Autor:<br />
Dipl.-Ing. Eric Theiß ist als freier Journalist<br />
mit den Themenschwerpunkten Technische<br />
Gebäudeausstattung (TGA) und rationelle<br />
Regenerativtechnologien tätig.<br />
81369 München, dipl.ing.e.theiss@online.de<br />
Bilder wenn nicht anders angegeben:<br />
Solarzentrum Allgäu<br />
8/9/<strong>2014</strong> <strong>IKZ</strong>-<strong>ENERGY</strong> 31
BIOENERGIE<br />
Pelletheizung<br />
Mit Pellets und Solar auf EE gesetzt<br />
Heizungsmodernisierung: Holzpelletheizung mit Feinstaubfilter in der Seniorenwohnanlage<br />
Erneuerbare Energien sind im Trend. Dass sich die Kombination von Holzpelletheizung und solarer Warmwassererzeugung nicht nur<br />
für kleinere Objekte eignet, zeigt eine Seniorenwohnanlage im schweizerischen Rorschach. Ein U-Filter ermöglicht dabei die Reinigung<br />
der Heizungsabgase von schädlichen Feinstaubpartikeln.<br />
Der Filter im Detail.<br />
Die Abgasführung erfolgt für beide Kessel getrennt über Abgasleitungen<br />
aus Edelstahl, die an der Fassade des Gebäudes installiert wurden.<br />
46 Seniorenwohnungen bietet die Alterswohnanlage Rorschacherberg<br />
in der Nähe des schweizer Bodenseeufers. In einer ruhigen<br />
Grünanlage mit Blick auf den See gelegen, erlauben die speziell<br />
für die Generation 60+ ausgestatteten Wohnungen den noch<br />
rüstigen Mietern, ein selbstbestimmtes Leben zu führen. Die direkte<br />
Angliederung an ein benachbartes Pflegeheim ermöglicht<br />
eine Inanspruchnahme der hier angebotenen Dienstleistungen<br />
wie z. B. den Besuch des Arztes oder der Physiotherapie, des Coiffeurs<br />
und der Fußpflege. Auch die Mahlzeiten im hauseigenen<br />
Restaurant erfreuen sich großer Beliebtheit.<br />
Die Beheizung der Seniorenwohnung erfolgte bis 2012 über<br />
einen Ölkessel mit 120 kW Leistung aus dem Baujahr 1983. Das<br />
Brauchwasser wurde mit zwei je 2000 l fassenden Boilern ebenfalls<br />
über die Heizungsanlage bereitgestellt. Da der in die Jahre<br />
gekommene Kessel aufgrund interner Leckage bereits nachgeschweißt<br />
werden musste, war eine Heizungserneuerung unumgänglich.<br />
Auch die Wärmeverteilung über ungeregelte Umwälzpumpen<br />
entsprach nicht mehr dem Stand der Technik.<br />
Der genossenschaftliche Betreiber der Seniorenwohnanlage beauftragte<br />
die enconenergie.consulting.ag mit einem Variantenvergleich<br />
zur Erstellung eines eigenständigen Heizkonzepts bzw. dem<br />
heizungstechnischen Anschluss der Seniorenwohnungen an das<br />
benachbarte Pflegeheim. Sowohl aus wirtschaftlichen als auch aus<br />
Sicherheitsgründen entschloss man sich zur Instalation eines eigenständigen<br />
Heizkonzepts. Von Anfang an im Vordergrund stand<br />
der Wunsch nach Regenerativen Energien. Mit den Planungsarbeiten<br />
wurde ebenfalls die Firma encon beauftragt. Sie stellte<br />
32 <strong>IKZ</strong>-<strong>ENERGY</strong> 8/9/<strong>2014</strong>
BIOENERGIE<br />
Pelletheizung<br />
schließlich ein Heizungskonzept mit zwei Pelletkesseln sowie solarer<br />
Unterstützung für die Warmwasserbereitung vor.<br />
Eigenständiges Heizkonzept<br />
Die Umbauarbeiten wurden von der in Rorschach ansässigen<br />
Installationsfirma Fürer Installationen AG übernommen. Sie mussten<br />
während des laufenden Betriebs erfolgen. Das Heizkonzept besteht<br />
aus einer Doppelkesselanlage (Kaskade) mit je einem Holzpelletkessel<br />
„KWB Multifire USV 100 D“ mit 99 kW sowie „USV<br />
80 D“ mit 82 kW Leistung. Sie erhielten je eine separate Abgasführung<br />
sowie eine zwischengeschaltete Abgasreinigungsanlage<br />
mit elektrostatisch wirkenden U-Filtern zur Bindung des bei der<br />
Verbrennung der Pellets entstehenden Feinstaubes. Die Filter wurden<br />
vom Schweizer Abgastechnikspezialisten OekoSolve geliefert.<br />
Sie sind baugleich mit den in Deutschland angebotenen Produkten<br />
von Schräder Abgastechnik, Kamen.<br />
Die beiden Holzpelletkessel dienen der Gesamtversorgung der<br />
Wohnanlage und wurden während der Heizperiode Anfang 2013<br />
installiert. Um die durchgängige Wärmeversorgung bei den niedrigen<br />
Außentemperaturen während des Umbaus gewährleisten zu<br />
können, wurde eine komplett neue Heiztechnikzentrale aufgebaut.<br />
Die alte Ölfeuerung blieb bis zur Inbetriebnahme der neuen Pelletkessel<br />
zur Wärmeversorgung bestehen. Sie wurde nur kurzzeitig<br />
während der Anschlussphase unterbrochen. Komplett neu installiert<br />
wurden auch die gemischten Pumpengruppen in Effizienzklasse<br />
A mit Regelkugelhähnen vom Typ Grundfoss „Magna 3“.<br />
BAUTAFEL<br />
Objekt:<br />
Planung:<br />
Ausführung:<br />
Produkt:<br />
Hersteller:<br />
Seniorenwohnanlage<br />
Rorschacherberg<br />
CH-9404 Rorschacherberg<br />
encon-energie.consulting.ag<br />
Fürer Installationen AG<br />
CH-Rorschach<br />
Feinstaubfilter U-Rohr<br />
OekoSolve<br />
CH-LI 9492 Eschen<br />
Sie wurden vorgefertigt und nach Inbetriebnahme der Wärmeerzeuger<br />
innerhalb von drei Stunden ausgetauscht.<br />
Das Pelletlager der Doppelkesselanlage verfügt über eine separate<br />
Raumaustragung mit Federblattrührwerk und Knickschnecke.<br />
Es fasst ca. 37 t Nutzinhalt und sichert eine Volllastversorgung<br />
von ca. 1½ Monaten. Der errechnete Jahresbedarf an Pellets<br />
inkl. Berücksichtigung der Solarenergie liegt bei ca. 85 t/a. Die<br />
Kessel wurden auf Volllast dimensioniert, im Teillastverhalten<br />
arbeitet jedoch ein Wärmeerzeuger als Führungskessel (Master-/<br />
Slave Regelung), wobei dieser wöchentlich wechselt. Damit wird<br />
eine gleichmäßige Entleerung des Pelletlagers sichergestellt. Bei<br />
evtl. Störung, für Wartungsarbeiten usw., steht daher immer mindestens<br />
ein Kessel zur Verfügung.<br />
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* Gewinner des EnergieGenie Innovationspreis 2013<br />
des Bundesministeriums für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft und des Landes OÖ.
BIOENERGIE<br />
Pelletheizung<br />
Unterstützt werden die Pelletkessel von einer 46 m² großen Solaranlage<br />
(Backboxsystem), die durch ihre Anbindung an den gemeinsamen<br />
Pufferspeicher mit 5450 l Speichervermögen sowohl<br />
die sommerliche Warmwasserbereitung als auch einen kleinen<br />
Beitrag zur Heizungsunterstützung leisten kann. Beide Kessel<br />
sowie die Solaranlage geben ihre überschüssige Energie an den<br />
Schichtpufferspeicher ab, von dem sowohl die neu erstellten Heizgruppen<br />
als auch die Brauchwarmwasseraufbereitung im Durchlaufverfahren<br />
versorgt werden. Damit ist eine hygienische, legionellensichere<br />
Warmwasserversorgung nahezu unabhängig von<br />
der aktuellen Speichertemperatur gewährleistet. Die Rücklaufeinschichtung<br />
der Frischwasserstation erfolgt abhängig von der Temperatur<br />
auf zwei Höhen, um die sehr exakte Schichtung des Pufferspeichers<br />
nicht zu zerstören.<br />
Die Pelletkessel vom Typ KWB Multifire dienen der Gesamtversorgung der<br />
Wohnanlage mit Heizwärme sowie warmem Brauchwasser während der<br />
Wintermonate.<br />
Weniger Feinstaub mit moderner Filtertechnik<br />
Aufgrund der neuen Luft-Reinhalte-Verordnung (LRV) dürfen<br />
in der Schweiz seit dem 1. Januar 2012 keine Rauchgase mit mehr<br />
als 50 mg/m³ Staub imitiert werden. Diese Anforderungen hielten<br />
die neuen Kessel in der Wohnanlage Rorschacherberg selbst ohne<br />
zusätzlichen Feinstaubfilter ein. Dennoch wurde der Einsatz der<br />
beiden U-Filter vorgesehen. Diese zeichnen sich durch eine sehr<br />
kompakte Bauweise, einfachen Aufbau und hohen Abscheidegrad<br />
aus. Sie werden vorgefertigt auf Montageschienen, die gleichzeitig<br />
als Transportschutz dienen, geliefert. Die Abgase, bzw. die darin<br />
enthaltenen Staubpartikel, werden nahezu ohne zusätzlichen<br />
Druckverlust über eine Elektrode aufgeladen und setzen sich im<br />
zweiten Teil des U-Filters auf einer nachgeschalteten Abscheidefläche<br />
ab. Hier werden sie in periodischen Abständen durch Wassereindüsung<br />
abgeschieden. Über einen Abwasseranschluss werden<br />
sie schließlich aus dem Filter ausgespült. Ein Drucksensor im<br />
unteren Bereich des Filters verhindert einen möglichen Rückstau.<br />
Zur Reinigung besteht ein Servicevertrag zwischen OekoSolve und<br />
dem Heizungsbetreiber. Eine einfache Reinigung durch Hauswart,<br />
Rauchfangkehrer oder SHK-Monteur wäre jedoch auch möglich.<br />
Die Steuerung des U-Filters erfolgt über die OS-CTRL Elektronische<br />
Steuerung für Filteranlagen. Sie erzeugt und regelt die<br />
Hochspannung für die Elektrode. Über ein Touch-Display können<br />
verschiedenste Parameter wie Temperaturschwellen, Reinigungsintervalle<br />
und Regelparameter eingestellt werden. Dem Betreiber<br />
werden auf einen Blick die wichtigsten Anlagenparameter signalisiert.<br />
Darüber hinaus können weitere Informationen wie Betriebsstundenzähler<br />
und Anlagenhistorie ausgelesen werden.<br />
Verschiedene analoge und digitale Ein- wie Ausgänge ermöglichen<br />
die Einbindung des Feinstaubfilters in ein zentrales Leitsystem.<br />
Zusätzliche Komponenten wie Pumpen, Abgasventilatoren<br />
oder Bypassklappen können über die Steuerung integriert werden.<br />
Lohnend auch bei größeren Objekten<br />
Das Beispiel der Seniorenwohnanlage in Rorschacherberg zeigt:<br />
Die Nutzung nachhaltig gewonnener Festbrennstoffe in Kombination<br />
mit solarer Brauchwassererwärmung lohnt sich auch für größere<br />
Objekte. Die Reinhaltung der Luft wird gewährleistet durch<br />
eine den Wärmeerzeugern nachgeschaltete Filteranlage. Mithilfe<br />
des U-Rohr-Filters von Schräder/OekoSolve sind die Heizungsbetreiber<br />
in der Lage, den Großteil der Feinstaubbelastung aus dem<br />
Abgasstrom zu entfernen und damit den vom Schweizer Gesetzgeber<br />
geforderten Wert noch zu unterbieten.<br />
■<br />
KONTAKT<br />
Beiden Kesseln ist je ein U-Rohr-Filter nachgeschaltet, mit dessen Hilfe<br />
sich die bereits geringen Feinstaubemissionen der Pelletkessel noch<br />
weiter senken lassen.<br />
Karl Schräder Nachf.<br />
59174 Kamen<br />
Tel. 02307 973000<br />
Fax 02307 9730055<br />
kamen@schraeder.com<br />
www.schraeder.com<br />
34 <strong>IKZ</strong>-<strong>ENERGY</strong> 8/9/<strong>2014</strong>
GERCO: Der Partner für das Fachhandwerk!<br />
Seit über 50 Jahren steht die Marke GERCO für intelligente<br />
Lösungen rund um das Heizen mit Holz. Als<br />
einer der führenden deutschen Hersteller von wasserführenden<br />
Kaminen, Öfen und Heizeinsätzen produziert<br />
GERCO eine große Auswahl verschiedener Modell<br />
für jeden Anspruch und das seit vielen Jahrzenten.<br />
Zur neuen Heizsaison bietet GERCO nunmehr unter<br />
dem Namen GERCO Professional erstmals auch ein<br />
Direktbelieferungsmodell für das Fachhandwerk und<br />
den Facheinzelhandel an.<br />
Die Vorteile einer Zusammenarbeit mit GERCO für<br />
das Handwerk liegen auf der Hand: Kurze Lieferzeiten<br />
und schnelle Reaktionszeiten durch eigene Produktion<br />
in Deutschland, ein breites Produktportfolio<br />
mit einer großen Variantenvielfalt, attraktive Rabattmodell<br />
im Direktbezug und interessante Konditionen<br />
für Ausstellungsgeräte.<br />
Ein eigens dafür zusammengestelltes Team von<br />
festangestellten Außendienstmitarbeitern betreut dabei<br />
die Fachkunden vor Ort exclusiv für das GER-<br />
CO-Sortiment. Die Außendienstler beraten die Kunden<br />
nicht nur bei Fragen rund um die Produkte des<br />
Unternehmens, sondern leisten auch Hilfestellung<br />
wenn es darum geht, Installationen und Inbetriebnahmen<br />
für die GERCO-Geräte zu planen und sachkundig<br />
zu begleiten.<br />
GERCO bietet neben dem erfahrenen Innendienstteam<br />
in Warendorf als einer der wenigen Kaminofenhersteller<br />
auch ein Netzwerk an erfahrenen Servicetechnikern,<br />
die deutschlandweit nach einheitlichen<br />
Standards Service-, Wartungs- und Dienstleistungsarbeiten<br />
übernehmen können.<br />
Ein umfangreiches Portfolio an unterstützenden Marketinginstrumenten<br />
und ein komplett neu gestalteter<br />
– Anzeige –<br />
Internetauftritt (www.gerco.de) mit allen Informationen<br />
rund um die Produkte und Dienstleistungen des<br />
Hauses runden dabei das Paket ab, das GERCO seinen<br />
Professional-Partnern für einen erfolgreichen Verkauf<br />
an die Hand gibt. Schulungsmaßnahmen werden bei<br />
Bedarf von erfahrenen GERCO-Mitarbeitern professionell<br />
für die Kunden vor Ort oder im GERCO-eigenen<br />
Schulungszentrum in Warendorf geplant und<br />
durchgeführt.<br />
Frei nach dem Motto „Brennende Leidenschaft für<br />
<br />
Geräten für Qualitätsarbeit und Handwerkskunst aus<br />
Deutschland. GERCO-Geräte repräsentieren den neuesten<br />
Stand der Technik. Die Geräte des GERCO-Sortimentes<br />
gibt es in vielen Leistungsgrößen, Designs<br />
und Farben. Alle Produkte erfüllen schon heute auch<br />
ohne zusätzliche Filtertechnik die hohen Umweltschutzanforderungen<br />
der BImschV2, die ab 2015 von<br />
der Bundesregierung gefordert werden. So können<br />
Kunden sicher sein, daß sie in jeder Beziehung perfekte<br />
GERCO-Qualität bekommen: In der Technik, im<br />
Wirkungsgrad und im wertigen Design jedes Ofens.<br />
GERCO startet seine aktuelle Handwerkskampagne<br />
vor dem Hintergrund, daß Heizen mit konventionellen<br />
Brennstoffen wie Öl oder Gas in den letzten zehn<br />
Jahren zunehmend teurer geworden und ein Ende<br />
dieser Entwicklung nicht in Sicht ist. Mit Holz steht<br />
hingegen ein nachwachsender und umweltschonender<br />
Energieträger in ausreichender Menge zur Verfügung.<br />
Darum kann man sich heute mit intelligenten Heizsystemen<br />
auf Holzbasis unabhängiger von zukünftigen<br />
Preissteigerungen und Versorgungsengpässen machen.<br />
Ein Weg, das zu tun ist der Einbau eines wasserführenden<br />
Kaminofens. Damit genießt man alle Annehmlichkeiten<br />
eines normalen Kamins, insbesondere<br />
die natürliche Wärme und die entspannende Wirkung<br />
des Feuers, und speist darüber hinaus einen großen<br />
Teil der Energie mittels Wärmetauscher in den Wasserkreislauf<br />
der Zentralheizung ein. Die so erzeugte<br />
Energie wird nicht einfach durch den Schornstein ins<br />
Freie entlassen, sondern gleichmäßig im Haus verteilt.<br />
Ein wasserführender Kaminofen senkt auf diesem<br />
Wege nicht nur den CO2-Ausstoß für ein reines Umweltgewissen,<br />
sondern entlastet auch merklich den<br />
Geldbeutel.<br />
Die Faszination des Feuers kombiniert mit dem Komfort<br />
einer konventionellen Heizungslösung: Wasserführende<br />
Kaminöfen vereinen die Vorteile beider Welten.<br />
WASSERFÜHRENDE KAMINÖFEN – DIE ZUKUNFT DES HEIZENS<br />
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für Ausstellungsgeräte<br />
– Qualität made in Germany: zufriedene Kunden, keine<br />
Reklamationen<br />
– Breites Produkt- und Preisportfolio<br />
– Perfekter Einstieg in das Zukunftsthema „Heizen und<br />
Sparen mit Holz“<br />
– Professionelle Unterstützung in jeder Phase: Beratung,<br />
Service, Installation und Inbetriebnahme<br />
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VIP-GEBÄUDEFORUM<br />
Investments<br />
Ein steigender Kostendruck zwingt die Investoren und Besitzer von Gebäuden im privatwirtschaftlichen und öffentlichen Bereich immer mehr dazu,<br />
nach Kosteneinsparpotenzialen zu suchen.<br />
Bild: <strong>IKZ</strong>-<strong>ENERGY</strong> Archiv<br />
Kommunikation ist der Schlüssel<br />
zum Erfolg<br />
Gezieltes Kontakt-Management schafft Mehrwert bei Energieeffizienz und Nachhaltigkeit<br />
Die Themen Nachhaltigkeit und Energieeffizienz rücken immer mehr in das Bewusstsein von Gebäudeeignern, Investoren, Architekten<br />
und Fachplanern. Denn vor dem Hintergrund steigender Energiepreise, Ressourcenbegrenzung und Schadstoffreduzierung gilt es, die<br />
Notwenigkeit der Energieeffizienz und Nachhaltigkeit über alle relevanten Bereiche des Bauens voranzutreiben.<br />
Steigender Kostendruck<br />
zwingt die Investoren, Besitzer<br />
und Betreiber von Gebäuden im<br />
privatwirtschaftlichen und öffentlichen<br />
Bereich immer mehr,<br />
nach Kosteneinsparpotenzialen<br />
zu suchen. Die optimale Methode,<br />
mit deren Hilfe die Investitions-,<br />
Betriebs- und Unterhaltungskosten<br />
nachhaltig gesenkt<br />
werden können, besteht<br />
in einem innovativen Gebäudeund<br />
Kontaktmanagement. Was<br />
die wenigsten Beteiligten wissen<br />
bzw. berücksichtigen: Dieses<br />
Management beginnt bereits<br />
in der Vorplanungs- oder<br />
Initiierungsphase.<br />
Frühe Informationen<br />
wertvoll<br />
Die Planung, Entwicklung<br />
und Realisierung neuer Investments<br />
ist ein sehr aufwendiger<br />
Bereich. Damit ein Investor die<br />
richtige Entscheidung bei der<br />
Entwicklung von Immobilien<br />
treffen kann, insbesondere unter<br />
Berücksichtigung von Nachhaltigkeit<br />
und Energie- und Betriebskosteneffizienz,<br />
muss er<br />
bereits in einer sehr frühen<br />
Phase gut informiert sein. Für<br />
die Herstellerindustrie bedeutet<br />
dies: Der späteste Zeitpunkt<br />
zur aktiven und lenkenden<br />
Planungsunterstützung der<br />
36 <strong>IKZ</strong>-<strong>ENERGY</strong> 8/9/<strong>2014</strong>
VIP-GEBÄUDEFORUM<br />
Investments<br />
Investoren sind die Entwicklungsphasen<br />
„Initiierung“ und<br />
„Konzeption“. Oder anders ausgedrückt:<br />
Investoren und Hersteller<br />
müssen bereits miteinander<br />
sprechen, bevor ein Projekt<br />
startet. Denn schon in dieser<br />
frühen Phase sollten sinnvoller<br />
Weise die wichtigsten Entscheidungen<br />
getroffen sein, damit sowohl<br />
Investoren als auch Hersteller<br />
einen Mehrwert erzielen.<br />
Um diesen Status zu erreichen,<br />
bedarf es allerdings einer<br />
intensiven Kommunikation aller<br />
Beteiligten, die sich – wie<br />
die Praxis bislang zeigt – nicht<br />
immer einfach und reibungslos<br />
realisieren lässt. Doch es geht<br />
auch anders, z. B. durch die managende<br />
Funktion von Vipnetzwerk.com,<br />
einem Dienstleister<br />
für Investoren und Bauherren,<br />
die in Deutschland, Österreich<br />
und der Schweiz in die Entwicklung<br />
von Großimmobilien<br />
investieren, und für Hersteller<br />
der Bauindustrie.<br />
Vipnetzwerk.com managt die<br />
Kommunikation zwischen allen<br />
Netzwerkbeteiligten, wie z. B.<br />
Architekten und Planer, Erstinvestoren<br />
(Bauherren, Betreiber,<br />
Projektentwickler etc.), Endinvestoren<br />
(Banken, Fondgesellschaften<br />
etc.), Hersteller sowie<br />
Städte und Gemeinden. Durch<br />
dieses individuelle Kontaktmanagement<br />
werden:<br />
Ressourcen geschont,<br />
Workflows optimiert,<br />
interne Prozesse beschleunigt,<br />
die Effizienz gesteigert.<br />
Zweckorientiert<br />
und auf Augenhöhe<br />
Vipnetzwerk.com engagiert<br />
sich im Prinzip auf zwei gleichrangigen<br />
Ebenen. Zum einen<br />
arbeitet Vipnetzwerk.com im<br />
Bereich „Expansionstool“ Investoren<br />
in der Initiierungs-,<br />
Planungs-, Projektierungs- und<br />
Exitphase zu, die in folgenden<br />
Immobilienarten aktiv sind:<br />
Büro und Verwaltung,<br />
Handel,<br />
Healthcare<br />
(Kliniken, Heime),<br />
Hotels,<br />
<br />
<br />
Gewerbe sowie<br />
mehrgeschossiger<br />
Wohnungsbau.<br />
Die neue TP-Serie macht Netzbetreiber und Hausbesitzer<br />
glücklich.<br />
Maximale Konformität dank dreiphasigem<br />
Netzanschluss<br />
Überall zu Hause, denn mit internetfähigen<br />
Endgeräten können Sie Ihre Anlage auch ausser<br />
Haus überwachen<br />
Maximaler Eigenverbrauch dank integrierten<br />
Funktionen zur Eigenstromnutzung<br />
Komfortable Installation durch Plug&Play<br />
Standards und geringem Gewicht<br />
Individuell und flexibel durch einen weiten<br />
Spannungsbereich und Dual-Tracker-Konzept<br />
Die Hauptaufgaben von Vipnetzwerk.com<br />
bestehen dabei<br />
in der Standort- und Baurechtsanalyse<br />
sowie Standortbewertung<br />
für Investoren und Betreiber,<br />
die neue Investments realisieren.<br />
Im Einzelnen sind das:<br />
Eigentümerrecherchen – wer<br />
ist Eigentümer von bebauten<br />
und unbebauten Grundstücken?<br />
<br />
Baurechtsabfragen – welches<br />
Baurecht ist für den beabsichtigten<br />
Standort der Im-<br />
Der kleine 3 phasige<br />
für private PV-Anlagen<br />
mobilienentwicklung geltend?<br />
Baurechtsanalysen – wo<br />
kann der Investor in der gewünschten<br />
Stadt baurechtlich<br />
sein Vorhaben realisieren?<br />
Es werden die Eigentümer<br />
der bevorzugten<br />
Grundstücke ermittelt und<br />
8/9/<strong>2014</strong> <strong>IKZ</strong>-<strong>ENERGY</strong><br />
www.solarmax.com
VIP-GEBÄUDEFORUM<br />
Investments<br />
<br />
<br />
mögliche Verkaufsabsichten<br />
eruiert sowie alle vorbereitenden<br />
Arbeiten vom Baurecht<br />
bis zur Baugenehmigung.<br />
Individualrecherchen.<br />
Somit ist Vipnetzwerk.com<br />
von Beginn an in die Entwicklung<br />
von Großprojekten<br />
involviert.<br />
Die zweite Ebene ist das Projekt-<br />
und Kontaktmanagement.<br />
In diesem Bereich arbeitet Vipnetzwerk.com<br />
für Hersteller<br />
aus der Bauindustrie, Top-Architekten,<br />
Investoren, Finanzdienstleister<br />
sowie Städte und<br />
Gemeinden.<br />
Das „Expansionstool“ ist eine Business Unit der Vipnetzwerk.com GmbH<br />
und arbeitet Investoren in der Initiierungs-, Planungs-, Projektierungsund<br />
Exitphase zu, um Wachstum ermöglichen zu können.<br />
Kontakt-Management<br />
Investor – Hersteller<br />
Seit 2008 werden auf ausdrücklichen<br />
Wunsch der Investoren<br />
zahlreiche Hersteller<br />
von Bauprodukten in das<br />
Netzwerk aufgenommen. Der<br />
Wunsch der Investoren ist damit<br />
begründet, dass genau zur<br />
Projektierungsphase die Hersteller<br />
den Investor, seine Architekten<br />
und Fachplaner bei<br />
der Planung des Projektes unterstützen,<br />
um beste Ergebnisse<br />
mit Blick auf die Energieeffizienz<br />
und Nachhaltigkeit der<br />
Immobilien zu erzielen.<br />
Damit der Kontakt zu den<br />
Verantwortlichen der Investoren<br />
leichter realisierbar ist,<br />
steuert Vipnetzwerk.com die<br />
Kontaktaufnahme zwischen<br />
Hersteller und Investor. Beim<br />
Kontaktmanagement koordiniert<br />
der Limburger Dienstleister<br />
die Kommunikation so, wie<br />
es in der Realität erforderlich<br />
ist. Ein Problem in der Kommunikation<br />
zwischen Hersteller<br />
und Investor liegt bislang<br />
darin, dass man zunächst erfragen<br />
muss, wer der Projektverantwortliche<br />
ist. Dies und<br />
einiges mehr erledigt nun Vipnetzwerk.com.<br />
Das zweite Problem<br />
in der Kommunikation<br />
zwischen Hersteller und Investor<br />
liegt in der zeitlichen Kontaktaufnahme.<br />
Befindet sich der<br />
Investor in der Phase der Mietvertragsgestaltung<br />
oder Vorbereitung<br />
der Baugenehmigungsphase,<br />
ist eine Kontaktaufnahme<br />
zumeist unerwünscht, da er<br />
sich nicht mit der Projektierung<br />
und Planung des Projektes befasst.<br />
Vipnetzwerk.com spricht<br />
den Projektverantwortlichen<br />
darauf an, dass er mit einem<br />
ausgewählten Kundenkreis<br />
von Herstellern zusammen arbeitet,<br />
die den Kontakt zum Investor<br />
suchen. Die Hersteller<br />
werden selbstverständlich namentlich<br />
benannt. Erhält Vipnetzwerk.com<br />
die Information,<br />
dass die Projektierungsphase<br />
noch weit in der Zukunft<br />
liegt, legt der Dienstleister einen<br />
Termin auf Wiedervorlage.<br />
Erfährt er, dass der Investor<br />
in der „nächsten Zeit“ mit seinem<br />
Architekten in die Projektierung<br />
geht, erhält dieser die<br />
Präsentationen der Vipnetzwerk.com<br />
Kunden. Daraus erkennt<br />
der Investor, mit welchen<br />
namhaften Markenherstellern<br />
Vipnetzwerk.com zusammen<br />
arbeitet und wer sich in absehbarer<br />
Zeit bei ihm melden<br />
wird.<br />
Multiplikatoreffekt<br />
bei Image und Bekanntheit<br />
Warum ist das Kontakt-Management<br />
für die Hersteller<br />
bzw. Bauindustrie so wichtig,<br />
vor allem zu einem so frühen<br />
Zeitpunkt? Die Investoren oder<br />
Betreiber realisieren in aller<br />
Regel jährlich gleich mehrere<br />
Projekte. Für die Hersteller bzw.<br />
Bauindustrie besteht durch ein<br />
gezieltes Kontaktmanagement<br />
deshalb die große Chance, von<br />
den Entscheidern immer wieder<br />
Folgeaufträge zu erhalten.<br />
Ebenfalls von Vorteil ist der<br />
große Multiplikatoreffekt: Jeder<br />
Investor arbeitet mit unterschiedlichen<br />
Architekten und/<br />
oder Generalbauunternehmen<br />
zusammen, diese wiederum<br />
mit mehreren Fachplanerbüros,<br />
Handwerkern, Fachhandel<br />
etc. – Image und Bekanntheitsgrad<br />
lassen sich so schnell und<br />
effektiv erhöhen.<br />
Um den Investor bei allen<br />
möglichen Gewerken effizient<br />
zu unterstützen, bindet<br />
Vipnetzwerk.com kompetente<br />
Hersteller aus allen Bereichen<br />
in das Netzwerk ein, sei es in<br />
den Bereichen Solar, Fassaden,<br />
Dämmung, SHK über Inneneinrichtungen<br />
bis hin zu<br />
Dienstleis tungen in den Segmenten<br />
Messen, Regeln, Sichern<br />
und Überwachen. Eben<br />
ganz im Sinne der zukunftsorientierten<br />
Prämissen Energieeffizienz<br />
und Nachhaltigkeit. ■<br />
KONTAKT<br />
Die einzelnen<br />
Projektphasen<br />
in der Übersicht.<br />
Vipnetzwerk.com - Vermarktung - Investments - Projekte<br />
65549 Limburg<br />
Tel. 06431 21258812<br />
Fax 06431 21258888<br />
feudo@vipnetzwerk.com<br />
www.vipnetzwerk.com<br />
38 <strong>IKZ</strong>-<strong>ENERGY</strong> 8/9/<strong>2014</strong>
ENERGIEEFFIZIENZ<br />
Mini-BHKW<br />
Ein Kraftpaket für Wärme und Strom<br />
Erfahrungsbericht über eine Kraft-Wärme-Kopplung-Anlage<br />
Das vor fünf Jahren realisierte und nachstehend beschriebene Projekt dient als mustergültiges Beispiel der gelungenen Integration<br />
eines Mini-BHKWs im Rahmen einer Heizungsmodernisierung. Die <strong>IKZ</strong>-<strong>ENERGY</strong> hat das Projekt bereits vor drei Jahren vorgestellt. Seither<br />
hat der Autor die Modernisierungsmaßnahme in zahlreichen Vorträgen ausführlich erläutert. Nun liegen erste Ergebnisse nach<br />
den ersten Betriebsjahren vor.<br />
Der stetige Bedarf von Wärmeenergie<br />
für die Warmwasserbereitung sowie der<br />
tagtägliche Strombedarf für Gästezimmer<br />
und Gastronomie (vor allem für die Kühlung)<br />
rückte die Kraft-Wärme-Kopplung<br />
in den Fokus des Investors. Insbesondere<br />
als es darum ging, eben mehr zu tun, als<br />
nur den Heizkessel zu erneuern. Der bisherige<br />
Energiebedarf an Strom betrug real<br />
52 755 kWh und an Erdgas 198 478 kWh<br />
pro Jahr.<br />
Energiebedarfsermittlung<br />
Der Bedarf entstand zum einen in der<br />
Küche und des Restaurantbetriebs sowie in<br />
der Vermietung von zwölf Gästezimmern<br />
des Hotels inkl. Frühstücksbuffet. Entsprechend<br />
dem Anforderungsprofil galt es, insbesondere<br />
für die Bereitstellung von Warmwasser,<br />
neben der stetigen Grundlastabsicherung<br />
besonders auch notwendige<br />
temporäre Spitzenlasten sicherzustellen.<br />
Das Nutzungsprofil ergab einen verhältnismäßig<br />
konstanten Bedarf mit Spitzenlasten<br />
am Morgen und am Abend. Besonders<br />
den Spitzenbedarfsanforderungen in<br />
der Bereitstellung von Warm-Trinkwasser<br />
in den Morgen- und Abendstunden – wo es<br />
bislang zuweilen Engpässe gegeben hatte –<br />
galt es zu entsprechen.<br />
Blockheizkraftwerk<br />
und Brennwerttechnik<br />
Die zu installierende Gesamt-Wärmeleistung<br />
wurde mit insgesamt 77,5 kW festgelegt<br />
und wie folgt aufgeteilt: Thermische<br />
Leistung BHKW 12,5 kW und thermische<br />
Leistung Brennwertgerät 65 kW. Das installierte<br />
BHKW funktioniert nach dem<br />
Prinzip der Kraft-Wärme-Kopplung: Ein<br />
speziell entwickelter Gas-Verbrennungsmotor<br />
treibt einen Generator zur Stromerzeugung<br />
an. Dieser wandelt die mechanische<br />
Energie des Motors in elektrische<br />
Energie um. Die dabei entstehende Abwärme<br />
wird über einen Plattenwärmetauscher<br />
ausgekoppelt und zur Heizung und Warmwasserbereitung<br />
verwendet.<br />
Die optimierte Nutzung der Abgaswärme<br />
trägt hierbei zur hohen Effizienz des<br />
BHKWs bei. Auf diese Weise wird die eingesetzte<br />
Energie doppelt genutzt und so ein<br />
wesentlich höherer Wirkungsgrad als in<br />
modernen Großkraftwerken erzielt.<br />
8/9/<strong>2014</strong> <strong>IKZ</strong>-<strong>ENERGY</strong> 39
ENERGIEEFFIZIENZ<br />
Mini-BHKW<br />
Tabelle 1: Strombedarf in kWh.<br />
Strombedarf in kWh/Tag (Montag – Sonntag)<br />
Küche, Restaurant, Toiletten; Reinigung Mindestens 40.000 kWh<br />
Hotelbetrieb<br />
Etwa 10.000 kWh<br />
Quelle: Forum Wohnenergie<br />
Tabelle 2: Ergebnisse nach einem Betriebsjahr.<br />
Ergebnisse nach einem Betriebsjahr<br />
(05. 10. 2009 – 24. 10. 2010)<br />
Betriebsstunden:<br />
8.760.43 h<br />
Produzierte elektrische Energie: 32.040 kWh<br />
Eigenverbrauch:<br />
28.772 kWh<br />
Netzeinspeisung:<br />
3.268 kWh<br />
Erzeugte thermische Energie: 89.421 kWh<br />
Gasverbrauch BHKW:<br />
Gasverbrauch Brennwerttherme:<br />
Gasverbrauch gesamt<br />
Quelle: Forum Wohnenergie<br />
Tabelle 3: Vergleich der Energieverbräuche.<br />
Vergleich der Energieverbräuche<br />
Verbräuche in kWh Vorher Nachher Differenz<br />
Erdgas 198.478 203.080 + 4.602<br />
Strom 52.755 23.983 - 28.772<br />
Betriebsjahr (05. 10. 2009 – 24. 10. 2010)<br />
Quelle: Forum Wohnenergie<br />
Tabelle 4: Leistungsbezogene Auswertung.<br />
Leistungsbezogene Auswertung (Auszug)<br />
Wärmeanteil BHKW 68 %<br />
Wärmeanteil Gastherme 32 %<br />
Mittlere Heizleistung BHKW 10,20 kW<br />
Quelle: Forum Wohnenergie<br />
Tabelle 5: Trinkwarmwasserbedarf.<br />
Trink-Warmwasserbedarf<br />
in l/Tag mit einer Entnahmetemperatur von 55 °C (Montag – Sonntag<br />
Küche, Restaurant, Toiletten; Reinigung 200<br />
Hotelbetrieb 600<br />
Quelle: Forum Wohnenergie<br />
Das BHKW mit variabler Motordrehzahl<br />
und einem Gesamtwirkungsgrad von<br />
etwa 90 %, wurde mit einer elektrischen<br />
Leistung von 1,3 – 4,7 kW und einer entsprechenden<br />
thermischen Leistung von<br />
4,0 – 12,5 kW modulierend und eine Gas-<br />
Brennwerttherme mit 65 kW als Spitzenlast-Kessel<br />
installiert. Mit dieser Leistung<br />
konnten kurze Nachladezeiten realisiert<br />
werden. Der bisherige Energieträger war<br />
13.909 m³ ( ~ 139.090 kWh)<br />
6.471 m³ ( ~ 64.710 kWh)<br />
20.380 m³ ( ~ 203.800 kWh)<br />
Erdgas. Ein Versorgungsanschluss<br />
war somit vorhanden.<br />
Durch die Wärmegewinnung<br />
aus dem<br />
Arbeitsprozess des Verbrennungsmotors<br />
reduziert<br />
sich die Abgastemperatur<br />
auf < 90 °C. Sowohl<br />
für das Brennwertgerät als<br />
auch für das BHKW wurden<br />
die Abgassysteme saniert<br />
bzw. erneuert.<br />
Bilanz nach dem<br />
ersten Betriebsjahr<br />
Die Bilanz zeigte bereits<br />
nach dem ersten Betriebsjahr<br />
eine sehr gute<br />
(stetige) Laufzeit des<br />
BHKWs und somit eine<br />
konstante (stetige) Stromproduktion,<br />
da eine thermische<br />
Grundlast für die<br />
Trinkwassererwärmung<br />
ebenso dauernd anstand,<br />
wie die Lasten für elektrische<br />
Energie. Nur ein<br />
sehr geringer Teil elektrischer<br />
Energie konnte nicht<br />
selbst verbraucht werden<br />
und wurde daher in das<br />
Netz eingespeist. Dieser<br />
Trend hat sich mittlerweile<br />
nach nunmehr 5 Betriebsjahren<br />
fortgesetzt und in<br />
dieser Form bestätigt.<br />
Das BHKW ist abgesehen<br />
von den Wartungsarbeiten<br />
nahezu ganzjährig<br />
in Betrieb. Bemerkenswert<br />
ist der Grundlastanteil des<br />
BHKWs in der Wärmeerzeugung<br />
mit einer mittleren<br />
Heizleistung von<br />
im ersten Betriebsjahr<br />
10,2 kW und über die folgenden<br />
Betriebsjahre nunmehr<br />
gemittelten 10,8 kW.<br />
Allein die Strommenge,<br />
die das BHKW im ersten<br />
Betriebsjahr produziert<br />
hat, entsprach nach damaligem Stromkostentarif<br />
des Betreibers etwa 5750,– Euro.<br />
Dem standen Gas-Bezugskosten für das<br />
BHKW von etwa 6500,- Euro gegenüber.<br />
Diese Brennstoffmenge sorgte aber ebenfalls<br />
für den thermischen Grundlastanteil<br />
von erzeugten 89 421 kWh Wärme. Dieser<br />
Anteil musste somit nicht vom Brennwertgerät<br />
abgedeckt werden und entspricht einer<br />
Gasbezugskostenersparnis von etwa<br />
4500,– Euro auf der Guthabenseite. Demzufolge<br />
ließ sich sagen, dass die Stromerzeugung<br />
etwa 2000,– Euro an Brennstoffkosten<br />
verursacht. Dies würde Stromerstehungskosten<br />
von 0,07 Euro pro kWh<br />
(zuzüglich Instandhaltungskosten) bedeuten.<br />
Energieeffizienz gesteigert<br />
Dieses Beispiel aus der Praxis zeigt,<br />
dass ein integraler Planungsansatz von<br />
der Entwurfsplanung über die Realisierung,<br />
Inbetriebnahme und Anlagenbetreuung,<br />
die entsprechenden Voraussetzungen<br />
GRUNDLAST MIT DOPPELTEM NUTZEN<br />
Zum Nachlesen: Unter dem Titel „Ein<br />
Kraftpaket für Wärme und Strom“ erschien<br />
in der <strong>IKZ</strong>-<strong>ENERGY</strong> <strong>Ausgabe</strong> 2/2011,<br />
Seite 64 ff. bereits ein ausführlicher Artikel<br />
zu dem Projekt, dessen erste Betriebsergebnisse<br />
hier nun vorliegen.<br />
schuf, dass allein durch anlagentechnische<br />
Maßnahmen Energie eingespart und somit<br />
die Energieeffizienz eines Gebäudes nachhaltig<br />
gesteigert werden kann. Dabei konnten<br />
die Fassade, die Dachfläche, die Umgebung<br />
nahezu unberührt bleiben. Vielmehr<br />
wurde die neue Haustechnik nicht nur auf<br />
den Energiebedarf entwickelt, sondern<br />
auch nach dem Gebäude, dessen enorme<br />
Wärmespeicherkapazität bislang nicht im<br />
Geringsten mitberücksichtigt wurde. Dies<br />
belegen weitere Untersuchungen und Betrachtungen<br />
nach mittlerweile fünf Betriebsjahren.<br />
Wichtig ist es, den Blickwinkel bezüglich<br />
des Energiebedarfs umfassend zu erweitern,<br />
um festzustellen, dass die Hauptkomponenten<br />
des Gesamt-Energiebedarfs<br />
nicht nur Energie für Wärme, sondern auch<br />
für Automation, Beleuchtung und sehr oft<br />
auch für Kühlung einfordern. Je konstanter<br />
und – in der Verhältnismäßigkeit des Bedarfs<br />
– ausgewogener die Anforderungen<br />
sich objektspezifisch darstellen, desto<br />
mehr kann eine Kraft-Wärme-Kopplung<br />
in solchen Anforderungsszenarien einen<br />
großen Anteil an Energieeffizienz in Gebäuden<br />
bedeuten.<br />
■<br />
Autor: Frank Hartmann<br />
Bild: <strong>IKZ</strong>-<strong>ENERGY</strong> Archiv<br />
40 <strong>IKZ</strong>-<strong>ENERGY</strong> 8/9/<strong>2014</strong>
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ENERGIEEFFIZIENZ<br />
Entwicklungen<br />
Marokko – ein Land auf dem Weg<br />
in die energetische Zukunft<br />
Impressionen einer Rundreise<br />
Beim Nennen des Namens „Marokko“ wird bei vielen wohl die Erinnerung an süße Datteln, saftige Orangen, duftende Gewürze, hochaufragende<br />
Moscheen, Berber und Wüstenkarawanen u. a. wachgerufen. Dies alles gehört sicherlich zu Marokko, aber vieles andere<br />
ist noch zu ergänzen.<br />
Da ist zum einen die Besonderheit der<br />
geo grafischen Lage und geologischen<br />
Struktur. Das Land ist am nordwestlichen<br />
Zipfel Afrikas gelegen, verfügt über eine<br />
2500 km lange Küste am Atlantik und<br />
470 km Mittelmehrküste. Im äußersten<br />
Norden liegt das Land in Sichtweite zu Europa<br />
(Entfernung 13 km). Es ist geprägt<br />
von hochaufragenden Gebirgen mit z. T.<br />
schneebedeckten Gipfeln bis zu 4165 m<br />
Höhe, tiefen Schluchten, weiten Hochebenen<br />
und Steinwüsten sowie den Ausläufern<br />
der Sahara im Süden.<br />
Diese Struktur führte zu einer besonderen<br />
Entwicklung des Landes. Der nördliche<br />
und küstennahe Bereich des Landes unterlag<br />
in seiner langen Geschichte abwechselnd<br />
den Besetzungen und Einflüssen der<br />
Phönizier, Römer, Portugiesen und Spanier<br />
sowie in jüngerer Zeit vor allem der Franzosen<br />
(Kolonialland von 1906 – 1956). Der Süden<br />
hingegen wurde von der Lebensweise<br />
und den Traditionen der Wüstenbewohner<br />
und Karawanenhändler geprägt. Hier bestehen<br />
die bis heute noch wirksamen Stammes-,<br />
Unterstammes- und Großfamilienverbände<br />
mit besonderen Lebens-, Wohn- und<br />
Kulturformen. Alles in allem verkörpert<br />
dieses Land also ein buntes, aber hochinteressantes<br />
Gemisch, welches das besondere<br />
Interesse des aufmerksamen Besuchers<br />
findet.<br />
Dieses vielseitige Land drängt mit<br />
Macht in die Moderne. Zu den sichtbaren<br />
Zeichen dieses Bemühens gehört neben einer<br />
regen Bautätigkeit das Vorhandensein<br />
eines gut ausgebauten Straßennetzes mit<br />
teilweise autobahnähnlichem Charakter.<br />
Eindrucksvoll ist ebenfalls der erreichte<br />
Stand der Versorgung mit Elektroenergie.<br />
Wo immer der Blick frei ist, sieht man das<br />
Land mit einem dichten Netz aus Hochspannungs-,<br />
Mittelspannungstrassen und<br />
Nennstromleitungen überzogen. Selbst entlegene<br />
Hütten verfügen über einen Stromanschluss.<br />
Ebenso gibt es eine flächendeckende<br />
Kommunikationsinfrastruktur,<br />
welche auf Basis von Richtfunknetzen realisiert<br />
ist. Das Erstaunlichste ist jedoch<br />
der landesweit verfügbare Mobilfunkanschluss.<br />
Die entsprechenden Antennen der<br />
Roamingstationen befinden sich oft zusammen<br />
mit den Richtfunkstrahlern auf hochgelegenen<br />
Antennenmasten. In den Städten<br />
trifft man auch auf Lösungen in Gestalt<br />
künstlicher Palmen, deren Antennen<br />
geschickt in den Wipfeln versteckt sind.<br />
Marokko setzt auf EE<br />
Mit der Bereitstellung des für all diese<br />
Dienste nötigen Stroms hat das Land seine<br />
besonderen Probleme, welche vor allem<br />
aus dem ungenügenden eigenen Aufkommen<br />
an fossilen Energieträgern resultieren.<br />
Hinzu kommt das besonders im Süden<br />
des Landes gravierende Problem der<br />
Gewährleistung einer ganzjährigen Wasserversorgung.<br />
Für Beides versucht man,<br />
nachhaltige Lösungen unter Ausnutzung<br />
der eigenen Ressourcen zu finden. Hierbei<br />
setzt man besonders auf die Nutzung Regenerativer<br />
Energien. Dieses Thema steht<br />
aber auch auf der heimischen Agenda. So<br />
verwundert es nicht, dass auf dieser Reise<br />
den hierzu in Marokko angetroffenen<br />
Lösungen besondere Aufmerksamkeit geschenkt<br />
wurde.<br />
Einen ersten Lösungsansatz liefert die<br />
unter dem Vorgänger des jetzigen Königs,<br />
Hassan II., massiv vorangetriebene Errichtung<br />
großvolumiger Stauseen, deren der-<br />
Bild 1: Marokko ist mit einem dichten Netz aus Hochspannungs-, Mittelspannungstrassen<br />
und Nennstromleitungen überzogen.<br />
Bild 2: Die Energie des ausströmenden Stauseewassers wird zur Stromerzeugung<br />
verwendet.<br />
42 <strong>IKZ</strong>-<strong>ENERGY</strong> 8/9/<strong>2014</strong>
ENERGIEEFFIZIENZ<br />
Entwicklungen<br />
zeitige Anzahl mit 45 angegeben wird. Das<br />
dafür benötigte Wasser wird den Stauseen<br />
aus den Gebirgen über Flüsse oder auch<br />
künstlich angelegten Leitungen über oftmals<br />
große Entfernungen zugeführt. Die<br />
Stauseen haben eine dreifache Aufgabe<br />
zu erfüllen. Zum einen haben sie für die<br />
ganzjährige Trinkwasserversorgung der<br />
Bevölkerung zu sorgen. Weiterhin soll das<br />
Wasser in der oft lang dauernden Trockenperiode<br />
zur Bewässerung landwirtschaftlich<br />
genutzter Flächen eingesetzt werden.<br />
Und schließlich soll auch die Energie des<br />
ausströmenden Wassers zur Stromerzeugung<br />
verwertet werden. Darüber hinaus<br />
wird nahezu jeder Wassertropfen aus der<br />
Umgebung aufgefangen, über in das Gelände<br />
integrierte offene Betonrinnen weitergeleitet<br />
und in der einen oder anderen<br />
Form verwertet.<br />
Wüstenstromprojekt Desertec<br />
Der größte Beitrag zur einheimischen<br />
Stromerzeugung lässt sich indessen entsprechend<br />
der Wüstennähe des Landes<br />
aus der Nutzung der reichhaltig verfügbaren<br />
Solarenergie erzielen. Hier gliedert<br />
sich Marokko in das Konzept Desertec ein<br />
und wird dort eine Vorreiterrolle übernehmen.<br />
Das Wüstenstromprojekt Desertec sieht<br />
die Errichtung von Ökostromkraftwerken<br />
an den energiereichsten Standorten der<br />
Welt vor. Hierbei handelt es sich um das<br />
bislang weltweit größte Infrastrukturvorhaben<br />
mit einem geschätzten Finanzbedarf<br />
von 900 Mrd. Euro. Der nachhaltig<br />
erzeugte Wüstenstrom soll zum einen zur<br />
Deckung des regionalen Bedarfs verwendet<br />
werden, während andererseits ein Großteil<br />
mittels Hochspannungs-Gleichstrom-Übertragung<br />
(HGÜ) zu europäischen Verbraucherregionen<br />
transportiert werden und um<br />
das Jahr 2050 etwa 15 % des dortigen Bedarfs<br />
decken soll [2].<br />
Das entsprechende Konzept wurde<br />
von einem Netzwerk aus Politikern, Wissenschaftlern<br />
und Ökonomen entwickelt.<br />
Das internationale Konsortium hat<br />
in der Vergangenheit zwar den Rückzug<br />
einiger europäischer Gründungsmitglieder<br />
zu verzeichnen, während sich im<br />
Gegenzug vor allem der saudisch-arabische<br />
Konzern Acwa Power sowie auch<br />
ein chinesischer Energieversorger mit der<br />
Bereitstellung erheblicher Mittel engagieren.<br />
Das Konzept Desertec nimmt nun im<br />
Süden Marokkos erstmalig konkrete Gestalt<br />
an. Auf einem mit über 300 Sonnentagen<br />
pro Jahr besonders ergiebigen<br />
Standort unweit der (Wüsten-)Filmstadt<br />
Ouarzazate wird gegenwärtig das derzeit<br />
weltgrößte Solarkraftwerk mit einer<br />
Leis tung von 500 MW erstellt, das bereits<br />
2015 in Betrieb gehen soll. Dies verkündet<br />
eine weithin sichtbare großflächige<br />
Hinweistafel, während der etwas abseits<br />
gelegene Realisierungsstandort des Projekts<br />
leider nicht besichtigt werden konnte.<br />
In der Planungsgesellschaft haben sich<br />
mehr als 50 Unternehmen und Organisationen<br />
zusammengeschlossen. Die Bausumme<br />
wird derzeit mit 600 Mio. Euro<br />
angegeben [3]. Aus mündlichen Informationen<br />
stammt noch der Hinweis auf die<br />
Existenz einer weiteren, allerdings kleineren<br />
Solaranlage in der Nähe von Oujada unweit<br />
der algerischen Grenze.<br />
Die Verwertung von Solarstrom mittels<br />
allerdings wesentlich kleinerer Anlagen<br />
konnte auch in nördlicher gelegenen marokkanischen<br />
Städten beobachtet werden.<br />
Zumeist handelt es sich hier um auf Hausdächern<br />
installierte PV-Anlagen, wie sie<br />
auch bei uns bekannt sind. Besonderes Interesse<br />
fand zudem auch eine Versuchsanlage,<br />
bei der die Straßenlaternen einer Allee<br />
einzeln mit Solarpaneelen ausgestattet<br />
waren und somit keinen eigenen Stromanschluss<br />
mehr erforderten.<br />
Mit Überraschung wurde schließlich<br />
zur Kenntnis genommen, dass in das Erneuerbare-Energien-Konzept<br />
Marokkos<br />
auch die Nutzung der Windkraft als natürliche<br />
Energiequelle mit einbezogen ist.<br />
Bei einer Fahrt im Nordosten des Landes<br />
konnte entlang des Kamms des Rif-Gebirges<br />
eine Vielzahl nebeneinander angeordneter<br />
Windkraftanlagen gesichtet werden,<br />
welche die dort herrschende Höhenströmung<br />
energetisch nutzen (s. Bild 6). Diese<br />
Installation prägt die Gebirgssilhouette<br />
auf neuartige Weise, woran anscheinend<br />
niemand Anstoß nimmt. Vielleicht erfreut<br />
man sich sogar dieses Anblicks als eines<br />
Zeichens des Fortschritts. Hingegen stel-<br />
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Gas- u. Flüssiggasversorgung<br />
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Kalkulation und<br />
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Tel. 02931 8900 0<br />
Fax 02931 8900 38<br />
www.strobel-verlag.de<br />
© Peter Atkins - Fotolia.com<br />
8/9/<strong>2014</strong> <strong>IKZ</strong>-<strong>ENERGY</strong> 43
Bild 3: Es gibt eine flächendeckende Kommunikationsinfrastruktur, welche<br />
auf Basis von Richtfunknetzen realisiert ist.<br />
Bild 4: Antennen sind auch schon mal in den Wipfeln von Palmen versteckt.<br />
le man sich eine vergleichbare Situation<br />
in Deutschland, etwa die Errichtung einer<br />
Kette von Windkraftanlagen auf der<br />
Schwäbischen Alb, vor. Ein solches Vorhaben<br />
träfe gewiss auf den erbitterten Widerstand<br />
von Bürgerinitiativen.<br />
Abschließend lässt sich feststellen, dass<br />
im Verlauf der Rundfahrt durch Marokko<br />
ein unerwartet reichhaltiges Bild des<br />
Bemühens entstanden ist, das recht vielgestaltige<br />
Land gezielt in die Zukunft zu<br />
führen. Daran hat das derzeit herrschende<br />
Königshaus unter Mohammed VI. einen<br />
wesentlichen Anteil. Beeindruckend sind<br />
insbesondere die Orientierung auf die Entwicklung<br />
nachhaltiger Lösungen in Bezug<br />
auf die landesweite Energie- und Wasserversorgung<br />
unter Ausschöpfung vorhandener<br />
natürlicher Ressourcen.<br />
Die in Marokko angetroffenen Problemlösungen<br />
zur Nutzung natürlicher Energiequellen<br />
gründen sich weitgehend auf die<br />
im eigenen Land vorliegenden spezifischen<br />
Gegebenheiten. Sie sind daher nur bedingt<br />
auf unsere heimischen Verhältnisse übertragbar.<br />
Dennoch: von jeder Reise nimmt<br />
man wertvolle Anregungen mit. ■<br />
Literatur:<br />
[1] Weller, H. u. W.: Reisetagebuch Marokko.<br />
03. <strong>2014</strong> (unveröffentlicht)<br />
[2] http//de.wikipedia.org/wiki/Desertec<br />
[3] http//www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/<br />
abkommen-ueber-erstes-…<br />
Autor:<br />
Der Berufsweg des Autors Wolfgang Weller<br />
führte über Tätigkeiten in der automatisierungstechnischen<br />
Industrie, in der Forschung,<br />
als Dozent am Higher Institute for Electronics<br />
(Ägypten), Honorarlehrkraft an der Universität<br />
Rostock zu langjährigem Wirken an der Humboldt-<br />
Universität zu Berlin als Professor für Technische<br />
Kybernetik. Zu den Arbeitsschwerpunkten der<br />
letzen Jahre zählte neben der Erarbeitung<br />
intelligenter Verkehrslösungen vor allem die Entwicklung<br />
von Konzepten auf dem Gebiet der<br />
Erneuerbaren Energien.<br />
Kontakt: BITWeller@t-online.de, Tel.: 030<br />
4858640<br />
Bilder: Autor<br />
Bild 5: Eine weithin sichtbare großflächige Hinweistafel kündigt das<br />
derzeit weltgrößte Solarkraftwerk mit einer Leistung von 500 MW für<br />
2015 an.<br />
Bild 6: Windkraftanlagen prägen die Silhouette des Rif-Gebirges auf<br />
neuartige Weise.<br />
44 <strong>IKZ</strong>-<strong>ENERGY</strong> 8/9/<strong>2014</strong>
ENERGIEEFFIZIENZ<br />
Wärmepumpe<br />
Clever modernisiert<br />
mit Wärmepumpe und Gas<br />
Intelligentes Gas-Hybrid-Wärmepumpensystem für die Heizungsmodernisierung bringt viele Vorteile<br />
Aufgrund häufiger Störungen des vorhandenen Gas-Brennwertkessels entschied sich Familie Rangnau aus Jestetten in Baden-Württemberg<br />
für eine Modernisierung der Heizungsanlage in ihrem Wohnhaus, das 1999 erbaut wurde. Das neue Heizsystem sollte einfach<br />
zu installieren und auch eine regenerative Komponente haben. Des Weiteren sollte die Modernisierung natürlich auch eine Senkung<br />
der Energiekosten mit sich bringen.<br />
Die Rotex<br />
„HPU hybrid“<br />
ist für die Heizungsmodernisierung<br />
eine sinnvolle<br />
Alternative:<br />
Sie kombiniert eine<br />
Luft-/Wasser-<br />
Wärmepumpe<br />
mit energiesparender<br />
Gas-Brennwerttechnik<br />
und vereint<br />
so die Vorteile<br />
der Energieträger<br />
Luft und Gas.<br />
Auf Empfehlung des Heizung–Sanitärteams<br />
Brenner aus Horheim entschied sich<br />
Familie Rangnau schließlich für die Rotex<br />
Gas-Hybrid-Wärmepumpe „HPU hybrid“.<br />
Diese vereint eine regenerative Luft-/Wasser-Wärmepumpe<br />
mit energiesparender<br />
Brennwert-Technik. Mit Vorlauftemperaturen<br />
von 25 °C – 80 °C ist die Gas-Hybrid-Wärmepumpe<br />
für jeden Gebäudetyp<br />
und damit auch sehr gut für die Modernisierung<br />
geeignet. Zudem war das gute<br />
Preis-/Leistungsverhältnis für das wartungsarme<br />
Hybrid-System noch ein ausschlaggebender<br />
Punkt.<br />
Die Installation erfolgte dann ebenfalls<br />
durch Firma Brenner aus Horheim. Die vorhandene<br />
Gastherme war bei Familie Rangnau<br />
im Keller installiert. Da die Inneneinheit<br />
der „HPU hybrid“ nicht mehr Platz<br />
benötigt als die vorhandene Gastherme,<br />
konnte die Inneneinheit direkt und ohne<br />
zusätzlichen Aufwand ausgetauscht werden.<br />
Die Arbeiten beschränkten sich fast<br />
ausschließlich auf den Heizraum, und das<br />
System konnte ohne Weiteres in das bestehende<br />
Heizsystem eingebunden werden.<br />
Lediglich das Wärmepumpenaußengerät<br />
musste zusätzlich installiert werden.<br />
Die Rotex Gas-Hybrid-Wärmepumpe erreicht<br />
eine maximale Energieausnutzung<br />
durch ihren bivalent parallelen und alternativen<br />
Betrieb. In der Regelung werden<br />
die aktuellen Strom- und Gaspreise eingegeben.<br />
Das Gerät wählt dann in jedem<br />
Betriebszustand die günstigste Wärmeerzeugung.<br />
Dabei wird so lange wie möglich die<br />
Wärmepumpe angesteuert oder beide Geräte<br />
laufen parallel, was sich positiv auf<br />
die Kosten auswirkt. Der Gaskessel läuft<br />
nur, wenn hohe Temperaturen gebraucht<br />
werden und sein Einsatz daher wirklich<br />
notwendig ist. Deshalb arbeitet die Gas-<br />
Hybrid-Wärmepumpe zu jeder Zeit und in<br />
jedem Betriebszustand mit maximaler Effizienz.<br />
Familie Rangnau ist sehr zufrieden mit<br />
ihrer Gas-Hybrid-Wärmepumpe und freut<br />
sich über niedrige Verbrauchskosten. ■<br />
KONTAKT<br />
Rotex Heating Systems GmbH<br />
74363 Güglingen<br />
Tel. 07135 1030<br />
Fax 07135 103201<br />
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8/9/<strong>2014</strong> <strong>IKZ</strong>-<strong>ENERGY</strong> 45
ENERGIEEFFIZIENZ<br />
Gas<br />
Neue Herausforderungen<br />
für die Gasbeschaffenheitsmessung<br />
Regenerative Energien im Erdgasnetz<br />
Rund 970 Mrd. kWh Energie wurden im vergangenen Jahr über das deutsche Erdgasnetz transportiert. Weitere 200 TWh können<br />
unterirdisch in bestehenden Gasspeichern gespeichert werden. Dank dieser hohen Transport- und Speicherkapazität kommt dem<br />
Erdgasnetz eine entscheidende Rolle beim Ausbau Erneuerbarer Energien zu: Sowohl Biogas als auch synthetisches Erdgas aus<br />
sogenannten Power-to-Gas-Anlagen können in das leistungsfähige Netz eingespeist werden und so fossile Brennstoffe ersetzen.<br />
Doch mit diesen Entwicklungen gehen Schwankungen der Gasqualitäten<br />
einher, beispielsweise indem neue Gaskomponenten wie<br />
Sauerstoff und Wasserstoff eingespeist werden. Dies stellt zum einen<br />
Gasanwender in der Industrie vor Herausforderungen, deren<br />
Gasverwendungsprozesse auf bestimmte Gasbeschaffenheiten ausgerichtet<br />
sind. Zum anderen ergeben sich hieraus neue Anforderungen<br />
an die Gasbeschaffenheitsmessung.<br />
Linde bietet ein breites Sortiment an Kalibriergasen an, darunter auch<br />
Gasgemische für die Bestimmung von Biogas sowie synthetisch erzeugtem<br />
Erdgas aus Power-to-Gas-Anlagen.<br />
Wichtiger Baustein bei der Energiewende<br />
Das Power-to-Gas-Verfahren hat das Potenzial, ein wichtiger<br />
Baustein bei der Umsetzung der Energiewende zu werden. Denn<br />
die Technologie ermöglicht es, überschüssigen Strom aus Windund<br />
Solarenergie in Gas umzuwandeln. So kann der Strom im Erdgasnetz<br />
langfristig gespeichert und nutzbar gemacht werden. Die<br />
Umwandlung von Strom in Gas erfolgt, indem mittels Elektrolyse<br />
Wasserstoff erzeugt wird. Bei Bedarf findet in einem nachgeschalteten<br />
Schritt die sogenannte Methanisierung statt. Mit ihrer<br />
Hilfe wird aus Wasserstoff (H 2 ) und Kohlenstoffdioxid (CO 2 ) bzw.<br />
Kohlenstoffmonoxid (CO) synthetisches Methan (CH 4 ) erzeugt. Methan<br />
ist der Hauptbestandteil von Erdgas.<br />
In Deutschland sind bereits einige Power-to-Gas-Demonstrationsanlagen<br />
in Betrieb oder im Bau. Beispielsweise betreibt der<br />
Energiekonzern E.ON eine Anlage im brandenburgischen Falkenhagen,<br />
mit der überschüssige Windenergie als Wasserstoff in das<br />
Erdgasnetz eingespeist wird. Am 15. Mai <strong>2014</strong> erfolgte die Grundsteinlegung<br />
für den geplanten Energiepark in Mainz-Hechtsheim,<br />
an dem auch die Linde Group beteiligt ist.<br />
Der dort hergestellte Wasserstoff soll in das Erdgasnetz eingespeist<br />
und darüber hinaus per Tankwagen zu Wasserstoff-Tankstellen<br />
geliefert werden. Einspeisungen von Wasserstoff im einstelligen<br />
Bereich gelten grundsätzlich als unkritisch, wenn eine<br />
gleichmäßige Durchmischung mit dem Erdgas gegeben ist. In der<br />
Regel darf Wasserstoff mit einem maximalen Volumenanteil von<br />
5 % dem vorhandenen Erdgas zugemischt werden. Bei vereinzelten<br />
Anwendungen sind nur 2 % zulässig.<br />
Während die Power-to-Gas-Technologie noch für den Einsatz<br />
im großen Umfang erprobt wird, sind Biogasanlagen bereits als<br />
Energiequelle etabliert. Laut Angaben der Deutschen Energie-<br />
Agentur GmbH (dena) haben im Jahr 2013 130 Biogasanlagen auf<br />
Erdgasqualität aufbereitetes Biogas in das öffentliche Gasnetz eingespeist<br />
– insgesamt 80 390 Nm 3 /h.<br />
Qualitätsanforderungen an Gase<br />
aus regenerativen Quellen<br />
Um den Anteil an Erneuerbaren Energien am Energiemix zu<br />
fördern, hat die Politik für die Einspeisung von Gas aus regenerativen<br />
Quellen eine Reihe von Privilegien festgelegt. Diese<br />
Sonderregelungen für die Einspeisung von Biogas in das Erdgasnetz<br />
finden sich in „Teil 6 Biogas“ der Gasnetzzugangsverordnung<br />
(GasNZV). Unter anderem erhalten die Betreiber entsprechender<br />
Anlagen einen vorrangigen Zugang zum Gasnetz.<br />
Voraussetzung für die Einspeisung von Biogas und<br />
synthetischem Erdgas ist jedoch die Einhaltung der grundle-<br />
46 <strong>IKZ</strong>-<strong>ENERGY</strong> 8/9/<strong>2014</strong>
Die Hersteller von Gasmess- und Regeltechnik haben Prozessgaschromatographen<br />
speziell für die amtliche fiskalische Energiemessung von<br />
Biogas entwickelt.<br />
genden technischen Anforderungen an Gase und deren Qualität.<br />
Diese sind in den Arbeitsblättern des Deutschen Vereins des<br />
Gas- und Wärmefaches (DVGW) geregelt. So muss Biomethan die<br />
im Arbeitsblatt G 262 („Nutzung von Gasen aus regenerativen Quellen<br />
in der öffentlichen Gasversorgung“) vorgegebene stoffliche Zusammensetzung<br />
aufweisen. Das Arbeitsblatt G 260 („Gasbeschaffenheit“)<br />
trifft Regelungen zur Gasqualität im Netz. Das zur Einspeisung<br />
angebotene Biomethan muss bezogen auf die im Netz vor<br />
Ort vorhandene Gasfamilie den im Arbeitsblatt G 260 definierten<br />
Parametern genügen.<br />
Neue Herausforderungen<br />
für die Gasverwendung und Gasbeschaffenheitsmessung<br />
Lange Zeit wurde fast ausschließlich fossiles Gas in das Erdgasnetz<br />
eingespeist. Dies hatte den Vorteil, dass die Gasqualität<br />
relativ konstant blieb. Die Einspeisung von Synthesegas, Biomethan<br />
und Wasserstoff in das Erdgasnetz führt nun dazu, dass die<br />
Zusammensetzung des gespeicherten Erdgases zunehmend stärkeren<br />
Schwankungen unterworfen ist – ein Trend, der durch einen<br />
liberalisierten, globalen Gashandel noch verstärkt wird.<br />
Dies ist besonders für die industrielle Gasverwendung, beispielsweise<br />
bei Thermoprozessen oder der Anwendung in Motoren<br />
und Turbinen, relevant. Denn hier spielt die Beschaffenheit des<br />
Brenngases eine zentrale Rolle: In der Regel sind die Prozesse auf<br />
eine bestimmte Gasbeschaffenheit ausgelegt, die nur geringfügig<br />
variieren sollte. Kommt es zu größeren Abweichungen, kann dies<br />
die Prozessführung von Anlagen oder auch die Qualität wärmebehandelter<br />
Produkte erheblich beeinflussen. Vor diesem Hintergrund<br />
gewinnt die Gasbeschaffenheitsmessung von Erdgas noch<br />
weiter an Bedeutung. Doch auch sie steht angesichts der sich ändernden<br />
Gaszusammensetzungen vor neuen Herausforderungen.<br />
Die Gasbeschaffenheit wird mit verschiedenen Brennwert- und<br />
Gasbeschaffenheitsmessgeräten wie Gaskalorimetern oder Prozessgaschromatographen<br />
analysiert. Gaskalorimeter messen lediglich<br />
den Brennwert eines Gases und kommen nur noch selten zum<br />
Einsatz. Sie werden mit Gasgemischen aus zwei oder drei Komponenten<br />
(Methan sowie Stickstoff, Ethan oder Wasserstoff) kalibriert.<br />
Prozessgaschromatographen sind in der Lage, detaillierte<br />
Aussagen über die Stoffzusammensetzung des Erdgases zu treffen,<br />
8/9/<strong>2014</strong> <strong>IKZ</strong>-<strong>ENERGY</strong>
ENERGIEEFFIZIENZ<br />
Gas<br />
d.h. sie bestimmen neben Methan alle relevanten<br />
Gaskomponenten und müssen<br />
daher für jede zu messende Komponente<br />
kalibriert werden. Prozessgaschromatographen<br />
werden nicht nur zur exakten<br />
und kontinuierlichen Bestimmung der<br />
einzelnen Gaskomponenten eingesetzt,<br />
sondern auch für die eichrechtliche Abrechnungsmessung.<br />
Besondere Herausforderungen an<br />
die Gasbeschaffenheitsmessgeräte<br />
Bisherige Prozessgaschromatographen<br />
sind für die Prüfung fossiler Gase konzipiert<br />
worden und damit für die Analytik<br />
von Biogasen nur bedingt geeignet.<br />
Denn regenerative Gase unterscheiden<br />
sich, aufgrund des Herstellungsprozesses,<br />
in ihrer Zusammensetzung von den fossilen<br />
Gasen – insbesondere durch ihren<br />
Wasserstoff- und Sauerstoffanteil. Viele<br />
Prozessgaschromatographen sind nicht<br />
in der Lage, den Wasserstoffanteil zu analysieren.<br />
Inzwischen haben sich Hersteller von<br />
Gasmess- und Regeltechnik auf die neuen Anforderungen eingestellt.<br />
Sie bieten Prozessgaschromatographen an, die speziell für<br />
die amtliche fiskalische Energiemessung von Biogas entwickelt<br />
wurden. Diese Geräte sind in der Lage, neben Methan auch den<br />
Anteil an Wasserstoff des einzuspeisenden Gases zu bestimmen.<br />
EINFACH LOGISCH: BEZEICHNUNG UND ZERTIFIZIERUNG<br />
VON KALIBRIERGASEN<br />
„9M“, „12E“ oder „H2-11K“: Die Bezeichnung von Kalibriergasen<br />
erfolgt mit einer Kombination aus Buchstaben und Zahlen, der<br />
eine definierte Logik zugrunde liegt: Die Zahl gibt die Anzahl der<br />
Komponenten des Kalibriergasgemisches an. Die Buchstaben H<br />
und L verweisen auf einen hohen (H für high) bzw. niedrigen (L<br />
für low) Brennwert- bzw. Methangehalt. Die Buchstaben M, D und<br />
E sind die Initialen der Analysengerätehersteller Marquis, Daniel<br />
und Elster. Gasgemische mit diesen Buchstaben in der Bezeichnung<br />
sind speziell für Geräte dieser Hersteller konzipiert, allerdings<br />
können diese Gemische auch für Geräte anderer Hersteller<br />
zugelassen sein. Der Buchstabe P steht für Prüfgas. Eichgase für<br />
Bioerdgas erkennt man am Buchstaben B und betriebspunktnahe<br />
Kalibriergase tragen häufig den Buchstaben K für Komponente<br />
in ihrer Bezeichnung.<br />
In Deutschland existieren drei staatlich anerkannte Prüfstellen<br />
für die Zertifizierung von Kalibriergasen: Die Physikalisch-Technische<br />
Bundesanstalt ist zur Herstellung bzw. Berechnung von<br />
Primärnormalen und Sekundärnormalen sowie zur Zertifizierung<br />
von Gebrauchsnormalen berechtigt. Die BEGA.tec und die Open<br />
Grid Europe sind für die Zertifizierung von Gebrauchsnormalen<br />
zugelassen. Bei der Auswahl der Zertifizierstelle gilt in der Regel,<br />
dass gängige Kalibriergase 3. Ordnung von der BEGA.tec oder der<br />
Open Grid Europe zertifiziert werden können und sollen und dass<br />
alle anderen Gemische von der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt<br />
zertifiziert werden.<br />
Im Mai <strong>2014</strong> erfolgte die Grundsteinlegung für den „Energiepark Mainz“, an dem auch die Linde<br />
Group beteiligt ist. Der dort hergestellte Wasserstoff soll in das Erdgasnetz eingespeist werden.<br />
Die Analytik von Gasen aus regenerativen Energien stellt dabei<br />
nicht nur besondere Herausforderungen an die Gasbeschaffenheitsmessgeräte.<br />
Auch die zu verwendenden Kalibriergasgemische für<br />
die Eichung und Kalibrierung von Prozessgaschromatographen<br />
zur Messung regenerativer Gase ändern sich. Der Sauerstoff- und<br />
Wasserstoffanteil dieser Gemische unterscheidet sich von den bisher<br />
eingesetzten Kalibriergasen.<br />
Beste Referenzen –<br />
Kalibriergase für Prozessgaschromatographen<br />
Geht es um die Einspeisung von Gas – egal ob aus fossiler oder<br />
regenerativer Herkunft – in das Erdgasnetz, werden geeichte Messgeräte<br />
benötigt. Die Eichung eines Gaskalorimeters oder Prozessgaschromatographen<br />
erfolgt durch einen Eichbeamten oder eine<br />
amtliche Prüfstelle. Hierzu wird das Gerät mit mehreren amtlich<br />
zertifizierten Eich-/Kalibriergasen beaufschlagt und geeicht bzw.<br />
kalibriert. Auch während der Eichgültigkeitsdauer muss das Messgerät<br />
mittels eines fest angeschlossenen, zertifizierten Eichgases<br />
regelmäßig geeicht werden. Die zertifizierten Eich- bzw. Kalibriergase<br />
dienen zur Darstellung und Weitergabe der Brennwerteinheit<br />
und der Stoffmengenanteile von Gasgemischen.<br />
Die Details zur Zusammensetzung und Verwendung dieser Kalibriergase<br />
als amtlich zertifizierte Gasgemische schreibt die Physikalisch-Technische<br />
Bundesanstalt vor (PTB-A 7.63, Mai 2011). Es<br />
werden drei Klassen von Kalibriergasen unterschieden:<br />
Primärnormale (Kalibriergase 1. Ordnung),<br />
Sekundärnormale (Kalibriergase 2. Ordnung),<br />
Gebrauchsnormale (Kalibriergase 3. Ordnung).<br />
Für die Eichung und Kalibrierung von Brennwert- und Gasbeschaffenheitsmessgeräten<br />
werden Gebrauchsnormale verwendet,<br />
die von einer staatlich anerkannten Prüfstelle amtlich zertifiziert<br />
sein müssen. Alle Kalibriergase bestehen aus dem Grundgas Methan<br />
und einer oder mehreren Beimengungen wie Stickstoff, Kohlendioxid<br />
oder – speziell für die Analytik von Biogas – Sauerstoff<br />
und Wasserstoff. Je nach Anwendung und Analysengerät kom-<br />
48 <strong>IKZ</strong>-<strong>ENERGY</strong> 8/9/<strong>2014</strong>
A-exact:<br />
Automatischer hydraulischer<br />
Abgleich – ganz einfach!<br />
Automatic Flow<br />
Control<br />
men ganz unterschiedliche Gemische zum Einsatz. Das Spektrum<br />
reicht von binären Gemischen bis hin zu Gemischen aus 17 Komponenten.<br />
Die Gemische „11D“ und „11M“ sind die gängigsten Kalibriergase<br />
für die Bestimmung der Qualität fossilen Erdgases. Mit<br />
den Gasgemischen „9M“ und „9E“ stehen spezielle Kalibriergase<br />
für die Bestimmung von Biogas zur Verfügung. Neu hinzugekommen<br />
sind die Gemische „12E“ und „12M“, welche für Gasbeschaffenheitsmessungen<br />
von synthetisch erzeugtem Erdgas aus Powerto-Gas-Anlagen<br />
verwendet werden.<br />
Die gravimetrische Herstellung der Kalibriergasgemische nach<br />
DIN ISO 6142 oder ISO Guide 34, das heißt das Abwiegen der einzelnen<br />
Komponenten mittels hochpräziser Waagen, erfordert äußerste<br />
Sorgfalt – und Zeit. „Dadurch kann der Herstellungsprozess<br />
mehrere Wochen dauern“, erklärt Dr. Simone Hahn, Werksleiterin<br />
bei Linde. Das Unternehmen produziert in seinem Spezialgaswerk<br />
in Unterschleißheim bei München das gesamte Spektrum an Kalibriergasen<br />
für die Erdgasbestimmung und ist als Prüf- und Kalibrierlabor<br />
nach DIN EN ISO/IEC 17025 sowie als Referenzmaterialhersteller<br />
nach ISO Guide 34 akkreditiert. „Damit sind wir in der<br />
Lage, die Kalibriergase mit einem DAkkS-Kalibrierschein oder als<br />
Referenzmaterialien herzustellen“, ergänzt Hans-Jürgen Schmid,<br />
Leiter des akkreditierten Prüf- und Kalibrierlabors. Da Kunden, die<br />
mit Erdgas handeln, die Gasgemische allerdings mit einem amtlichen<br />
Prüfschein benötigen, werden die Kalibriergase anschließend<br />
bei einer der drei in Deutschland amtlich zugelassenen Zertifizierstellen<br />
BEGA.tec, Open Grid Europe oder der Physikalisch-<br />
Technischen Bundesanstalt nachzertifiziert (siehe Kasten). Ein<br />
Vorgang, der bis zu sechs Wochen in Anspruch nimmt. Erst dann<br />
kann das Kalibriergas an den Kunden ausgeliefert werden.<br />
Um Engpässen beim Kunden vorzubeugen und sie von langfristiger<br />
Bevorratung zu entbinden, hat Linde daher den Service<br />
für Betreiber von geeichten Prozessgaschromatographen verbessert:<br />
Die am häufigsten nachgefragten Kalibriergase werden im<br />
Werk Unterschleißheim auf Vorrat produziert. Damit sind sie ab<br />
Lager verfügbar – zum Teil bereits inklusive des erforderlichen<br />
amtlichen Analysenzertifikats. Die Lieferzeiten, die bisher bis zu<br />
zwölf Wochen betrugen, können für die gängigen Gemische so erheblich<br />
reduziert werden.<br />
Einhaltung der festgelegten Qualitätsstandards<br />
Die Einspeisung von Gasen aus Erneuerbaren Energien in das<br />
Erdgasnetz kann einen wesentlichen Beitrag zur Umsetzung der<br />
Energiewende leisten. Technische Voraussetzung für die Speicherung<br />
dieser Gase ist jedoch die Einhaltung der festgelegten Qualitätsstandards.<br />
Um diese zu gewährleisten, ist eine neue Generation<br />
von Gasbeschaffenheitsmessgeräten notwendig, die auf die<br />
veränderte Zusammensetzung von regenerativ erzeugten Erdgasen<br />
ausgelegt sind und mit entsprechenden Kalibriergasen<br />
eine exakte Analytik der Gase aus regenerativen Quellen erlauben.<br />
■<br />
Druckhaltung & Wasserqualität Einregulierung & Regelung Thermostatische Regelung<br />
Einbauen,<br />
einstellen<br />
und fertig!<br />
Automatischer<br />
hydraulischer Abgleich<br />
Optimaler Einsatz<br />
in der Renovierung<br />
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Durchflusseinstellung<br />
direkt am Ventil<br />
Mit dem neuen Thermostat-Ventilunterteil kann der erforderliche<br />
Durchfluss direkt am Ventil eingestellt werden – fertig!<br />
Die innovative Technik mit automatischer Durchflussregelung sorgt dafür,<br />
dass der Durchfluss nicht überschritten wird. Einmal eingestellt, regelt<br />
A-exact den Durchfluss automatisch auf den gewünschten Wert.<br />
A-exact ist die all-in-one-Lösung für komplexe und unzugängliche<br />
Systeme und weist für Differenzdrücke bis 60 kPa ein optimales<br />
Geräuschverhalten auf.<br />
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8/9/<strong>2014</strong> <strong>IKZ</strong>-<strong>ENERGY</strong>
ENERGIEEFFIZIENZ<br />
RLT-Anlagen<br />
Energieoptimale Ansteuerung<br />
von ERG-Systemen<br />
Ein neues Verfahren spart über das Jahr bis zu 70 % Energie<br />
Das Betreiben raumlufttechnischer Anlagen in Gebäuden ist oft mit hohen Betriebs- und Energiekosten verbunden. Handelt es sich<br />
um Klimaanlagen mit den Prozessen Heizen, Kühlen, Be- und Entfeuchten sind die Kosten besonders hoch. Es zahlt sich also aus,<br />
die Gebäudeautomationssysteme zur Regelung der Klimaanlagen genauer unter die Lupe zu nehmen. Dafür reicht es nicht aus, konventionelle<br />
Systeme einfach nur zu optimieren. Um Einsparpotenziale wirklich auszunutzen und die Energieeffizienz wesentlich zu<br />
erhöhen, bedarf es neuer, innovativer Technologien.<br />
Eines dieser neuen Lösungsangebote<br />
stellt der „Digicontrol Economizer“ dar.<br />
Er nutzt neue Strategien zur Regelung<br />
von Klimaanlagen, basierend auf wissenschaftlich<br />
erarbeiteten Optimierungsalgorithmen<br />
und macht so ein großes Energieeinsparpotenzial<br />
nutzbar. Durch Ermitteln<br />
des kostenoptimalen Betriebspunktes von<br />
RLT-Anlagen werden die Luftbehandlungsstufen<br />
unter Ausnutzung des sogenannten<br />
Behaglichkeitsfeldes zu 100 % energieeffizient<br />
eingesetzt. Das Funktionsprinzip<br />
wurde innerhalb eines Forschungsprojektes<br />
der Hochschule Merseburg (Prof.<br />
Dr. Sokollik) gemeinsam mit GFR entwickelt<br />
und durch GFR mit dem „Digicontrol<br />
Economizer-Modul“ umgesetzt. Das Verfahren<br />
und die Vorrichtung „ems4.ECONO“<br />
wurden durch GFR zum Patent angemeldet.<br />
Bild 1: Außentemperaturabhängiger Energieverbrauch der Luftnachbereitung einer Test-RLT-Anlage<br />
mit und ohne ems4.ECONO unter realen Bedingungen. Die Quelldaten entstammen Messungen<br />
der FH-Merseburg. RLT-Anlagenaufbau: Heizen, Kühlen, Be- und Entfeuchten, FU-betr.<br />
Ventilatoren.<br />
Die erzielten Energieeinsparungen<br />
sind hoch. Bei Außentemperaturen um<br />
15 – 20 °C verspricht der Einsatz des<br />
„Economizer“-Moduls Energieeinsparungen<br />
von bis zu 100 % innerhalb der Luftnachbereitung<br />
(siehe Bild 1). Über das Jahr<br />
gerechnet sind Einsparungen von 15 – 70 %<br />
realistisch.<br />
Konventionelle Regelsysteme messen<br />
die Lufttemperatur und Feuchte und steuern<br />
die Energierückgewinnungssysteme<br />
(ERG) aufgrund der errechneten Enthalpie,<br />
auch „Wärmeinhalt“ genannt. Dieses<br />
einfache Prinzip ist nicht optimal, denn<br />
eine energieoptimale Ausnutzung des Behaglichkeitsfeldes,<br />
eine Gewichtung der<br />
Luftnachbereitung nach Methode, Energiemedien<br />
und energetischer Effizienz und<br />
die daraus resultierende optimierte Regelstrategie<br />
der ERG für die Prozesse Heizen,<br />
Kühlen, Befeuchten und Entfeuchten werden<br />
nicht berücksichtigt.<br />
Das Funktionsprinzip<br />
Thermische Behaglichkeit herrscht<br />
nicht ausschließlich bei einem bestimmten<br />
Raumtemperatur- und Raumfeuchtesollwert,<br />
sondern innerhalb eines bestimmten<br />
Bereiches, der durch das sogenannte<br />
Behaglichkeitsfeld im h,x-Diagramm umrissen<br />
wird. Typisch für Büros, Konferenzund<br />
Hörsäle, Klassenzimmer, Hotelzimmer,<br />
Wohnbereich und dergleichen ist ein Temperaturbereich<br />
von 20 – 24 °C (max. 26 °C)<br />
und ein relativer Feuchtebereich von 35 –<br />
65 %, abhängig von der Außentemperatur.<br />
Je besser die Ausnutzung des Behaglichkeitsfeldes<br />
erfolgt, umso energieeffizienter<br />
ist der Betrieb der RLT-Anlage. Der<br />
„Digicontrol Economizer“ errechnet den<br />
kostenoptimalen Betriebspunkt innerhalb<br />
des Behaglichkeitsfeldes, der wiederum<br />
den energetisch günstigsten Betrieb<br />
bedeutet, und setzt die ERG optimiert ein.<br />
Unterstützt werden frei durch den Benutzer<br />
definierte Behaglichkeitsfelder sowie<br />
die Vorgaben der Normung nach DIN EN<br />
15251 Kategorien I bis III und nach DIN<br />
1946 (ersetzt durch DIN EN 13779: 2005).<br />
Eine weitere Innovation des „Digicontrol<br />
Economizers“ ist die Gewichtung der<br />
Luftnachbereitung nach Methode, Energiemedien<br />
und energetischer Effizienz sowie<br />
die daraus folgende Ableitung der Sequenz.<br />
Der „Economizer“ berechnet und regelt den<br />
vorkonditionierten Luftzustand mittels der<br />
ERG so aus, dass die Luftnachbereitung<br />
möglichst energie- bzw. kostenoptimal arbeitet.<br />
Die Eingangsgrößen des Algorithmus<br />
sind die Außentemperatur und Außenfeuchte<br />
sowie die Wärme- und Feuchtelast.<br />
Die Kostenfaktoren der Zielfunktion sind<br />
50 <strong>IKZ</strong>-<strong>ENERGY</strong> 8/9/<strong>2014</strong>
ENERGIEEFFIZIENZ<br />
RLT-Anlagen<br />
Bild 2: Funktionsprinzip der optimierten Regelung (beispielhafter<br />
RLT-Anlagenaufbau).<br />
Bild 3: Die Umsetzung bzw. die Integration des Economizer-Moduls<br />
„ems4.ECONO“ in bestehende oder neue Systeme erfolgt in zwei Schritten.<br />
die spezifischen Betriebskosten des Lufterhitzers,<br />
des Luftkühlers und des Luftbefeuchters<br />
in Euro/kWh. Die Ausgangsgrößen<br />
sind die Sollwerte für Raumtemperatur<br />
und Feuchte sowie die Lufttemperatur nach<br />
der ERG und den Mischluftklappen (MLK)<br />
sowie die Regelung der ERG und MLK.<br />
Der Einsatz dieser Technologie und<br />
die Integration in ein neues oder in<br />
ein Bestandsautomationssystem ist einfach,<br />
denn alle Regelalgorithmen sind<br />
in dem Modul „ems4.ECONO“ hinterlegt.<br />
Das Modul wird einfach auf die<br />
Hutschiene geschnappt und über Busverbinder<br />
an das „Digicontrol-Automationssystem“<br />
(AS) gesteckt. Das Aktivieren<br />
erfolgt in der AS-Konfigurationssoftware<br />
webCADpro.<br />
■<br />
KONTAKT<br />
GFR – Gesellschaft für Regelungstechnik<br />
und Energieeinsparung mbH<br />
33415 Verl<br />
Tel. 05246 9620<br />
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8/9/<strong>2014</strong> <strong>IKZ</strong>-<strong>ENERGY</strong> 51
ENERGIEEFFIZIENZ<br />
Interview<br />
Mit dem Gewerbekundenportal lassen sich Aufwand und Kosten reduzieren.<br />
Mit Energiemanagement<br />
Kosten reduzieren<br />
Warum softwarebasierte Energiemanagement-Systeme immer wichtiger werden<br />
Durch steigende Strompreise sind die Stromkosten zu einem wichtigen Wettbewerbs- und Erfolgsfaktor geworden. Für Unternehmen<br />
wird ein gezieltes Energiemanagement daher immer wichtiger. Dr. Thomas Goette, CEO des Software-Start-ups GreenPocket, erläutert<br />
im Gespräch mit der <strong>IKZ</strong>-<strong>ENERGY</strong> die Vorteile und Einsatzmöglichkeiten, die softwarebasierte Energiemanagementsysteme vor allem<br />
für kleine und mittlere Unternehmen mit sich bringen.<br />
<strong>IKZ</strong>-<strong>ENERGY</strong>: Herr Dr. Goette, was ist der<br />
entscheidende Vorteil eines Energiemanagementsystems<br />
für Unternehmen?<br />
Dr. Thomas Goette: Im ersten Schritt geht<br />
es darum, die Energieeffizienz dauerhaft<br />
zu steigern. Das wird vor allem dadurch<br />
möglich, dass Energiekosten detailliert<br />
aufgeschlüsselt werden. So kann ein Unternehmen<br />
mit mehreren Filialen vergleichen,<br />
an welchem Standort wie viel Energie<br />
verbraucht wird und wo genau Einsparpotenziale<br />
versteckt sind. Ebenso besteht<br />
die Möglichkeit, automatische Benachrichtigungen,<br />
sogenannte Alerts, einzurichten.<br />
Der Nutzer erhält dann per SMS oder<br />
E-Mail eine Nachricht, sobald von ihm definierte<br />
Verbrauchswerte überschritten<br />
werden oder unerwartete Ereignisse, wie<br />
z. B. der Ausfall einer Kühlanlage oder ein<br />
plötzlicher Wasserrohrbruch, auftreten.<br />
<strong>IKZ</strong>-<strong>ENERGY</strong>: Wer kann diese Werte einsehen?<br />
Dr. Thomas Goette: Das ist sehr unterschiedlich,<br />
bzw. hängt von der jeweiligen<br />
Lösung ab. Bei dem Energiemanagementsystem<br />
von GreenPocket lassen sich einzelne<br />
Nutzer gezielt anlegen. Der Filialleiter<br />
beispielsweise kann einen Zugang bekommen,<br />
bei dem nur die Daten seines eigenen<br />
Standortes angezeigt werden. Das Manage-<br />
52 <strong>IKZ</strong>-<strong>ENERGY</strong> 8/9/<strong>2014</strong>
ENERGIEEFFIZIENZ<br />
Interview<br />
ment hingegen sieht die einzelnen Filialen<br />
im direkten Vergleich und erhält dadurch<br />
die Möglichkeit, sehr einfach zu prüfen,<br />
wo und weshalb am meisten Energie verbraucht<br />
wird. Dabei kann man sich die Verbräuche<br />
in Kilowattstunden, Euro und Kilogramm<br />
CO 2 anzeigen lassen. Die Optionen<br />
sind vielfältig, und bei Veränderungen im<br />
Unternehmen lässt sich jeder eingerichtete<br />
Zugang erweitern, einschränken oder blockieren.<br />
Und wenn die Firma expandiert,<br />
werden einfach neue Standorte und Nutzer<br />
in das System integriert.<br />
<strong>IKZ</strong>-<strong>ENERGY</strong>: Welche Voraussetzungen<br />
müssen für die Installation gegeben sein?<br />
Dr. Thomas Goette: Voraussetzung für<br />
den Einsatz eines Energiemanagementsystems<br />
sind Smart Meter. Damit werden<br />
Daten in Echtzeit erfasst und detailgenaue<br />
Analysen möglich. Sind diese vorhanden,<br />
steht der Installation nichts mehr<br />
im Wege. Es ist nicht notwendig, dass der<br />
Nutzer ein hohes technisches Verständnis<br />
besitzt. Bei unserem Gewerbekundenportal<br />
von GreenPocket z. B. funktioniert<br />
die Bedienung ganz intuitiv. Auch gibt es<br />
Online-Hilfen, die dem Anwender weitere<br />
Orientierung geben und die Bedeutung<br />
der Analysefunktionen erläutert. Außerdem<br />
können die Nutzer ihre Erfahrungen<br />
über ein virtuelles Notizbuch austauschen.<br />
Und der Zugang zum System beschränkt<br />
sich nicht auf den PC; über Smartphone<br />
und Tablet sind die Daten ebenfalls abrufbar.<br />
So gelangen Benachrichtigungen und<br />
Alarme direkt und ohne Zeitverlust zum<br />
Anwender, der sofort auf unvorhergesehene<br />
Ereignisse reagieren kann.<br />
Dr. Thomas Goette, CEO des Software-Start-ups<br />
GreenPocket.<br />
<strong>IKZ</strong>-<strong>ENERGY</strong>: Wie lässt sich ein Energiemanagementsystem<br />
außer zur Steigerung der<br />
Energieeffizienz noch einsetzen?<br />
Dr. Thomas Goette: Ein weiterer wichtiger<br />
Punkt ist die Integration von Photovoltaik-Anlagen<br />
in das Energiemanagementsystem.<br />
Schließlich werden immer<br />
mehr kleine und mittlere Unternehmen<br />
selbst zu Stromerzeugern. Energiekosten<br />
lassen sich auf diese Weise langfristig verringern,<br />
da nicht nur Strom verbraucht,<br />
sondern auch ins Netz eingespeist wird.<br />
Die entsprechende Anwendung schlüsselt<br />
genau auf, wie viel auf der einen Seite verbraucht<br />
und auf der anderen Seite selbst<br />
produziert wurde. Ohne Energiemanagementsystem<br />
behält man bei den komplexen<br />
Erzeugungs- und Einspeisevorgängen<br />
kaum den Überblick. Die Einbeziehung der<br />
PV-Anlagen ist bei unserem Energiemanagement-Tool<br />
sehr einfach möglich. Die<br />
Darstellung der Energiedaten lässt sich<br />
ganz individuell einstellen. Wir berücksichtigen<br />
dabei natürlich die technischen<br />
Voraussetzungen, wie z. B. die Zählerlandschaft<br />
des jeweiligen Unternehmens.<br />
Wichtig ist außerdem der Imagegewinn,<br />
den ein bewusster Umgang mit Energieressourcen<br />
mit sich bringt. Erzeugung und<br />
Verbrauch können für Kunden und andere<br />
Interessenten transparent dargelegt werden.<br />
Wer beispielsweise seine CO 2 -Emission<br />
und Stromverbrauchsanalyse auf seiner<br />
Website veröffentlicht, signalisiert Umweltbewusstsein<br />
und stärkt so nachhaltig<br />
seine Reputation.<br />
<strong>IKZ</strong>-<strong>ENERGY</strong>: Herr Dr. Goette, wie danken<br />
für das Gespräch.<br />
■<br />
KONTAKT<br />
GreenPocket GmbH<br />
51063 Köln<br />
Tel. 0221 3550950<br />
Fax 0221 35509599<br />
info@greenpocket.de<br />
www.greenpocket.de<br />
<strong>IKZ</strong>-<strong>ENERGY</strong>: Fallen beim Umstieg zu Beginn<br />
hohe Zusatzkosten an?<br />
Dr. Thomas Goette: Das hängt nicht zuletzt<br />
von dem Energiemanagement-Tool<br />
ab, welches im Unternehmen zum Einsatz<br />
kommt. Manche Systeme zum Energiemonitoring<br />
und -controlling sind so komplex,<br />
dass sie die finanziellen Möglichkeiten<br />
kleiner und mittlerer Unternehmen übersteigen.<br />
GreenPocket hat eine Lösung entwickelt,<br />
die vergleichsweise aufwandsarm<br />
und somit kostengünstig ist. Zudem lassen<br />
sich durch den Einsatz der Lösung auf lange<br />
Sicht weit mehr Kosten einsparen, als<br />
durch die Installation der Technologie verursacht<br />
werden.<br />
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8/9/<strong>2014</strong> <strong>IKZ</strong>-<strong>ENERGY</strong><br />
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ENERGIEEFFIZIENZ<br />
Verordnungen<br />
Hocheffizienz-Technologien wie BHKWs können durch die EnEV-Novelle an Wettbewerbsfähigkeit gegenüber strombetriebenen Wärmepumpen<br />
verlieren.<br />
EnEV <strong>2014</strong> im Detail –<br />
spürbare Kurskorrektur<br />
Teilweise konträre Auswirkungen durch die EnEV-Novelle befürchtet<br />
Es ist eine deutliche Kurskorrektur, die mit der neuen Energieeinsparverordnung (EnEV) <strong>2014</strong> künftig den Markt der technischen Gebäudeausrüstung<br />
beeinflussen wird. Gerade die Faktoren des Pflichtaustausches von Wärmeerzeugern im Bestand, die Veränderung<br />
der Primär-Energiefaktoren und die neuen Energieausweise sind drei der EnEV-Details, die gegenwärtig in der Branche diskutiert<br />
werden. Welche Hintergründe das hat und wie es den Markt künftig beeinflussen könnte, ist Thema das nachstehenden Beitrages.<br />
Die EnEV-Novelle <strong>2014</strong> hat es ohne<br />
Frage in sich. Anders als in den vorausgegangenen<br />
Ergänzungen stehen hier teils<br />
deutliche Änderungen an – wie beispielsweise<br />
die Verschärfungen der maximal<br />
zulässigen Transmissionswärmeverluste<br />
im Neubau oder die deutliche Änderung<br />
des bewerteten Primärenergiefaktors für<br />
Strom von 2,6 auf 1,8 zum 1. Januar 2016.<br />
Keine Konsollidierung<br />
und Zusammenführung EnEV<br />
und EEWärmeG<br />
Die erste EnEV trat 2002 in Kraft und<br />
lös te seinerzeit die Wärmeschutzverordnung<br />
sowie die Heizungsanlagenverordnung<br />
ab und überführte beide Vorschriften<br />
in eine gemeinsame Basis. Im Fokus<br />
stand in jedem Fall das Ziel der Verringerung<br />
des Energiebedarfs von Gebäuden. In<br />
mehreren Novellen wurden die Rahmenbedingun-gen<br />
spürbar verschärft. Heute steht<br />
neben der EnEV darüber hinaus seit dem<br />
1. Januar 2009 das Erneuerbare-Energien-<br />
Wärme-Gesetz (EEWärmeG).<br />
Nach dem EEWärmeG müssen Bauherren<br />
einen bestimmten Anteil des Wärmebedarfs<br />
aus erneuerbaren Quellen decken.<br />
Die EnEV- und EEWärmeG-Vorgaben<br />
sind jedoch nicht aufeinander abgestimmt.<br />
So erfüllt ein nach den EnEV-Vorgaben geplantes<br />
Gebäude nicht unbedingt die Vorgaben<br />
des EEWärmeG. Die Chance, die<br />
EnEV und EEWärmeG Anforderungen in<br />
einem Instrument zusammenzufassen,<br />
um die hohe Anzahl an technischen und<br />
fachlichen energetischen Anforderungen<br />
an Gebäude zu reduzieren, wurde leider<br />
vergeben.<br />
Generelle Verschärfungen für den Baubestand<br />
wurden mit der aktuellen EnEV-<br />
Novelle nicht erlassen. Die einzig relevante<br />
Änderung betrifft insbesondere die Austauschpflicht<br />
von Heizkesseln, die älter als<br />
30 Jahre sind. Alle Wärmeerzeuger, die<br />
bis einschließlich 1984 in Betrieb genommen<br />
worden sind, müssen vor dem 1. Januar<br />
2015 gegen neue Geräte ausgetauscht<br />
worden sein. Diese Austauschpflicht beinhaltet<br />
jedoch eine Vielzahl von Ausnahmeregelungen.<br />
54 <strong>IKZ</strong>-<strong>ENERGY</strong> 8/9/<strong>2014</strong>
Mit Inkrafttreten der neuen EnEV sinkt der Primärenergiefaktor von<br />
Strom von 2,6 auf 2,4 und zum 1. Januar 2016 auf 1,8. Der wachsende<br />
Anteil von Bio-Erdgas findet demgegenüber keine Berücksichtigung bei<br />
den Primärenergiefaktoren.<br />
Trotz weitreichender Einschränkungen bei der Austauschpflicht von<br />
mehr als 30 Jahre alten Heizkesseln verbleibt nach Einschätzungen von<br />
Herstellerseite ein Potenzial von rund 400 000 Kesseln, die ausgetauscht<br />
werden müssen.<br />
Differenzierung Standard- und<br />
Niedertemperaturkessel vor Ort<br />
kaum umsetzbar<br />
Beispielsweise sind sowohl Brennwertals<br />
auch Niedertemperatur-Wärmeerzeuger<br />
hiervon ausgenommen. Auch selbstgenutzte<br />
1- und 2-Familienhäuser fallen<br />
nicht unter diese Verordnung, wenn sie am<br />
1. Februar 2002 vom Eigentümer bewohnt<br />
wurden. „Trotz dieser weitreichenden Einschränkungen<br />
verbleibt nach unseren<br />
Einschätzungen ein Potenzial von rund<br />
400 000 Kesseln, die ausgetauscht werden<br />
müssen“, beschreibt Andreas Christmann,<br />
Leiter Produkt und Marketing bei<br />
Vaillant Deutschland, die praxisnahen Konsequenzen.<br />
„Gleichzeitig bewerten wir<br />
die Kontrolle in der Umsetzung der Austauschpflicht<br />
durch den bevollmächtigten<br />
Bezirksschornsteinfeger ohne den Einsatz<br />
von Hilfsmitteln eher problematisch. Denn<br />
aus unserer Sicht ist die Differenzierung<br />
zwischen einem Standard- und einem Niedertemperaturkessel<br />
vor Ort ohne entsprechende<br />
Unterstützung kaum durchführbar.<br />
Wir werden deswegen eine Auflistung aller<br />
betroffenen Geräte erstellen und eine Gesamtübersicht<br />
durch den BDH forcieren.“<br />
Weitergehende Verschärfungen der<br />
EnEV für den Gebäudebestand sind nicht<br />
enthalten. Eher wurden bisherige Regelungen<br />
– z. B. für Erweiterungsgebäude –<br />
praxisnah angepasst, weil die bis jetzt bestehenden<br />
Vorschriften immer wieder zu<br />
einer Unwirtschaftlichkeit von Anbauten<br />
geführt hatten. „Wir begrüßen, dass hier<br />
verlässliche, sozialverträgliche und vor allen<br />
Dingen auch langfristige Rahmenbedingungen<br />
für den Gebäudebestand gelten.<br />
Dadurch wird das Wirtschaftlichkeitsgebot<br />
eingehalten“, beschreibt Christmann die<br />
Position des Remscheider Unternehmens.<br />
„Um die Energie-Einsparpotenziale insbesondere<br />
im Gebäudebestand auszuschöpfen,<br />
sollte die EnEV in jedem Fall durch<br />
Anreizsysteme für die Gebäudeeigentümer<br />
ergänzt werden.“ Mit drei Beispielen<br />
kristallisieren sich sowohl die Zielrichtungen<br />
der neuen EnEV-Novelle als auch<br />
ihre Schwächen heraus.<br />
Neue Primärenergiefaktoren<br />
pushen Strom als Energieträger<br />
Eine der relevanten Änderungen in der<br />
aktuellen EnEV-Novelle betrifft die Primärenergiefaktoren.<br />
Hier ist es insbesondere<br />
die Neubewertung von Strom als Energieträger<br />
in der Wärmeversorgung, die auffällig<br />
ist. Mit Inkrafttreten der neuen EnEV<br />
sinkt der Primärenergiefaktor für Strom<br />
von 2,6 auf 2,4. Ab dem 1. Januar 2016 reduziert<br />
er sich dann sogar auf 1,8. Die Begründung<br />
dafür erscheint zunächst plausibel:<br />
Der Anteil des aus Atom-Kraftwerken<br />
erzeugten Stroms geht kontinuierlich weiter<br />
zurück. Dieser hat einen vergleichsweise<br />
hohen Primärenergiefaktor im Vergleich<br />
zu erneuerbaren Energieträgern. Auch der<br />
Anteil des Stroms, der aus fossilen Energieträgern<br />
gewonnen wird, sinkt weiter.<br />
Durch den stetig steigenden Anteil von erneuerbaren<br />
Energieträgern in der Stromerzeugung<br />
setzt sich der Primärenergiefaktor<br />
für Strom dadurch anders zusammen.<br />
Die Folgen dieser Entwicklung für die<br />
Einstufung von Technologien zur Wärmeerzeugung<br />
zeigen jedoch, dass hier<br />
nicht unbedingt die bestmögliche Effizienz<br />
in der Wärmeerzeugung zu den Gewinnern<br />
zählen wird. „Ohne jegliche Verbesserungen<br />
hinsichtlich ihrer Effizienz<br />
werden insbesondere elektrisch betriebene<br />
Wärmepumpen gegenüber den Technologien<br />
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8/9/<strong>2014</strong> <strong>IKZ</strong>-<strong>ENERGY</strong> 55
ENERGIEEFFIZIENZ<br />
Verordnungen<br />
Energetische Kennwerte basierend auf der Endenergie spiegeln nicht die realen Energieverbrauchskosten<br />
wider und stehen teilweise im Widerspruch zu politischen Zielen. Zudem steht<br />
eine Klassifizierung basierend auf der Endenergie im Widerspruch zu bestehenden Förderprogrammen,<br />
die ihre Anforderungen am Primärenergiebedarf des Gebäudes ausrichten.<br />
und Gas-Brennwerttechnik höher bewertet<br />
als dies derzeit der Fall ist“, erläutert<br />
Christmann die Folgen der einseitigen<br />
Anpassung des Primärenergiefaktors für<br />
Strom gegenüber dem Energieträger Erdgas.<br />
„Im Endeffekt wird bei dieser Einstufung<br />
eine Prognose über den zukünftigen<br />
vermutlichen Anteil von Erneuerbaren<br />
Energien im Strommix für den öffentlich<br />
rechtlichen Nachweis und Energieberatungen<br />
herangezogen, ohne den verstärkten<br />
Einsatz von Erneuerbaren Energien bei<br />
anderen Energiearten zu berücksichtigen.<br />
Dadurch verlieren wesentliche Elemente<br />
wie die Kraft-Wärme-Kopplung sowohl aus<br />
gasbetriebenen Blockheiz-Kraftwerken als<br />
künftig auch aus Brennstoffzellen-Heizgeräten<br />
an Wettbewerbsfähigkeit – obwohl<br />
sie unbestritten höchste Effizienz bieten.<br />
Gerade die statische Bewertung des Energieträgers<br />
Gas spielt hier eine wesentliche<br />
Rolle in der künftigen Bewertung von unbestrittenen<br />
Hocheffizienz-Technologien<br />
wie der Kraft-Wärme-Kopplung – sei es<br />
im BHKW oder der Brennstoffzelle.“<br />
Damit die Energiearten wieder eine<br />
faire Bewertung erhalten, besteht eine der<br />
zentralen Forderungen aus dem Markt darin,<br />
dass im Rahmen der nächsten EnEV-<br />
Novelle beispielsweise der steigende Anteil<br />
Erneuerbarer Energien im Erdgas über u. a.<br />
Bio-, Deponie- und Klärgas sowie künftig<br />
auch Gas aus der Power-to-Gas-Technologie<br />
berücksichtigt wird. Noch weitreichender<br />
werden die neuen Primärenergiefaktoren<br />
Beratungsbedarf beim Endkunden erforderlich<br />
machen und das Marktgeschehen<br />
beeinflussen.<br />
Energie-Kennwerte für Effizienzeinstufung<br />
im klaren Widerspruch<br />
zum politischen Ziel Energiewende<br />
Zweiter Punkt in der EnEV-Novelle soll<br />
für diesen Beitrag die Angabe von Energieeffizienz-Kennwerten<br />
in Immobilienanzeigen<br />
sein. Diese werden künftig auf einer<br />
Skala von A+ bis H Pflicht in Immobilienanzeigen.<br />
Weil in Deutschland zwei<br />
Arten von Energieausweisen erlaubt sind<br />
– der verbrauchs- und der bedarfsabhängige<br />
– muss die Ausweisart künftig angegeben<br />
werden. Statt des Primärenergie-Kennwertes<br />
wird dann auch der Endenergie-Kennwert<br />
in Verbindung mit dem<br />
maßgeblichen Energieträger in der Wärmeversorgung<br />
zur Pflichtangabe.<br />
Die Absicht der Bundesregierung hinter<br />
diesen Änderungen ist klar: Es soll<br />
eine Maßangabe für die zu erwartenden<br />
Heizkos ten geschaffen werden, die sich verbraucherfreundlich<br />
schnell ablesen lässt.<br />
Diese Regelung trifft allerdings nur auf<br />
Energiepässe zu, die nach dem Inkrafttreten<br />
dieser EnEV-Novelle ausgestellt werden.<br />
Die Quintessenz: Liegt bis zum 1.<br />
Mai <strong>2014</strong> bereits ein Energieausweis vor,<br />
muss die Energieeffizienzklasse des Gebäudes<br />
nicht in Immobilienanzeigen veröffentlicht<br />
werden.<br />
„Die energetischen Kennwerte basierend<br />
auf der Endenergie spiegeln in keinem<br />
Fall die realen Energieverbrauchskosten<br />
wider. Deren Bewertung in Effizienzklassen<br />
steht teilweise sogar in krassem<br />
Widerspruch zu den politischen Ausbauzielen<br />
und dem klaren Willen der Bundesregierung<br />
zu einer Dezentralisierung der<br />
Stromversorgung durch die Kraft-Wärme-<br />
Kopplung“, formuliert Christmann dazu.<br />
„Damit hier künftig Fehlinterpretationen<br />
seitens der Verbraucher vermieden werden,<br />
ist eine verstärkte Aufklärung der<br />
Elektrisch betriebene Wärmepumpen werden als Ergebnis der EnEV-Novelle ohne Verbesserungen<br />
ihrer Effizienz höher bewertet.<br />
56 <strong>IKZ</strong>-<strong>ENERGY</strong> 8/9/<strong>2014</strong>
ENERGIEEFFIZIENZ<br />
Verordnungen<br />
Haus- und Wohnungseigentümer sowie<br />
aller Marktbeteiligten erforderlich. Darüber<br />
hinaus kann eine Klassifizierung der<br />
Effizienzklassen im Widerspruch zu bestehenden<br />
Förderprogrammen stehen, die<br />
ihre Anforderungen am Primärenergiebedarf<br />
des Gebäudes ausrichten. Ein Beispiel<br />
dafür sind die namhaften KfW-Energieeffizienzprogramme.<br />
Wie soll künftig dem privaten<br />
Haus- und Wohnungseigentümer vermittelt<br />
werden, dass durch die Einbindung<br />
Erneuerbarer Energien, wie z. B. einem Pellet-Heizkessel,<br />
in seine Wärmeversorgung<br />
sehr gute Ergebnisse auf der Seite des Jahres-Primärenergiebedarfs<br />
erzielt werden,<br />
sein Gebäude aber basierend auf dem Endenergiebedarf<br />
in eine schlechte Gebäude-<br />
Effizienzklasse eingestuft wird? Der Endkunde<br />
ist ggf. mehr an einer Wertsteigerung<br />
seiner Immobilie durch eine bessere<br />
Energie-Effizienzklasse interessiert, als an<br />
einer tatsächlich nachhaltigen Wärmeversorgung<br />
auf der Basis erneuerbarer Energieträger,<br />
die aber zu einer schlechteren<br />
Einstufung in die Effizienzklasse führt.<br />
Den Zielen der Nachhaltigkeit und der<br />
Energiewende kann diese Regelung insofern<br />
kaum hilfreich sein.“<br />
wesentliche Einschränkung des eigentlich<br />
geforderten Ansatzes der Technologieoffenheit<br />
in der EnEV“, beschreibt Christmann<br />
die Auswirkungen. „Der Bauherr wird de<br />
facto dazu gezwungen, die erhöhten Energiestandards<br />
im Wesentlichen durch<br />
Dämmmaßnahmen mit entsprechend hohen<br />
Investitionen umsetzen zu müssen.<br />
Ein fairer Wettbewerb mit anlagentechnischen<br />
Maßnahmen durch den Einsatz<br />
einer hoch effizienten Wärmeerzeugung<br />
in Verbindung mit der Nutzung Erneuerbarer<br />
Energien wird hierdurch vollständig<br />
unterbunden.“<br />
Fazit<br />
Die Änderungen in der EnEV-Novelle<br />
werden eine teils spürbare Kurskorrektur<br />
zur Folge haben. Dies wurde anschaulich<br />
anhand von drei Beispielen erläutert. Bereits<br />
zum 1. Mai <strong>2014</strong> sind die ersten Änderungen<br />
in Kraft getreten. Nur sieben<br />
Monate später greift zum 1. Januar 2015<br />
die Austauschpflicht für mehr als 30 Jahre<br />
alte Wärmeerzeuger. Ein Jahr später wiederum<br />
wird der neue, deutlich verringerte<br />
Primärenergiefaktor für Strom wirksam.<br />
Die Quintessenz daraus: Es steht nur<br />
wenig Zeit für eine gezielte Aufklärung<br />
und Beratung von Haus- und Wohnungseigentümern<br />
bzw. Bauherren zur Verfügung.<br />
Die Auswirkungen der EnEV-Novelle<br />
könnten nachvollziehbar nicht durchgängig<br />
dem Ziel der bestmöglichen Verwendung<br />
zur Verfügung stehender Energie<br />
und der Reduzierung von Energieverlusten<br />
dienen, sondern teilweise sogar konträre<br />
Auswirkungen haben. Es bleibt abzuwarten,<br />
ob die ab 2016 spürbaren Auswirkungen<br />
zu weiteren Änderungen in der<br />
dann aktuellen EnEV-Novelle führen werden,<br />
die zu diesem Zeitpunkt wiederum<br />
den bereits heute vorliegenden, plausiblen<br />
Erläuterungen aus dem Markt Rechnung<br />
tragen.<br />
■<br />
Bilder: Vaillant<br />
Dämmung als alleiniger Treiber<br />
der Energiewende?<br />
Als dritter und letzter Punkt der EnEV-<br />
Novelle soll jetzt die Reduzierung des Jahres-Primärenergiebedarfs<br />
im Fokus stehen.<br />
Im Neubau wird mit einer 25 %igen<br />
Verschärfung des Jahres-Primärenergiebedarfs<br />
ab dem 1. Januar 2016 ein angemessener<br />
und notwendiger Meilenstein auf<br />
dem Weg zum „Nearly Zero-Energy Building“<br />
gesetzt. Waren zunächst zwei Stufen<br />
von je 12,5 % geplant, setzt die jetzige<br />
Novelle auf einen deutlichen Schnitt zum<br />
Beginn des Jahres 2016. Erstmals gibt die<br />
EnEV hier eine Art „Schonfrist“ für Bauherren<br />
und Fachplaner, die sich jetzt mit<br />
den künftigen Anforderungen und ihren<br />
möglichen Lösungen beschäftigen können.<br />
„Aus Sicht das Marktes ist dies ein guter<br />
Kompromiss im Sinne des Klimaschutzes<br />
und der Energieeinsparung. Zwei einzelne<br />
Verschärfungen von je 12,5 % in derartig<br />
kurzen Zeitabständen wären kontraproduktiv<br />
für eine kontinuierliche, langfristige<br />
Bauprojektplanung gerade bei<br />
Großprojekten gewesen“, erläutert Christmann<br />
dazu.<br />
Gleichzeitig werden jedoch im Neubau<br />
die maximal zulässigen Transmissions-<br />
Wärmeverluste um rund 20 % ebenfalls<br />
ab dem 1. Januar 2016 verringert. „In dieser<br />
drastischen Absenkung sehen wir eine<br />
ENVISYS GmbH & Co. KG<br />
Telefon 03643.495 2710<br />
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8/9/<strong>2014</strong> <strong>IKZ</strong>-<strong>ENERGY</strong> 57
ENERGIEEFFIZIENZ<br />
Energiemanagementsysteme<br />
Mit Energiemanagementsystemen<br />
auf Erfolgskurs<br />
Chancen und Potenziale für externe Energiemanager und Fachhandwerker – Teil 1<br />
Im Zuge der Novelle des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) wird die Einführung eines zertifizierten Energiemanagements in Unternehmen<br />
eine immer größere Rolle spielen. Laut einer aktuellen Umfrage der Initiative EnergieEffizienz der Deutschen Energie-Agentur<br />
(dena) erfasst jedoch bislang nur jedes fünfte Unternehmen seinen Energieverbrauch über ein zertifiziertes Energiemanagementsystem.<br />
Betriebe können also beim Einstieg in das komplexe Thema noch erheblich Unterstützung gebrauchen.<br />
Die EEG-Novelle <strong>2014</strong> stellt an Unternehmen<br />
höhere Anforderungen an die Erfassung<br />
des Energieverbrauchs, um in den<br />
Genuss der Spitzenausgleichsregelung zu<br />
kommen. Und: Die Novelle macht wohl die<br />
Einführung eines Energiemanagementsystems<br />
auch für Firmen erforderlich, die bisher<br />
noch nicht über ein Energiemanagement<br />
nachgedacht haben. Externen Energiemanager<br />
und Fachhandwerkern bieten<br />
sich somit erhebliches Potenzial. Denn der<br />
Gesetzgeber fördert die Einführung von<br />
Energiemanagementsystemen und damit<br />
letztendlich auch Berater und Handwerksunternehmen,<br />
die sich mit dem Thema befassen.<br />
Spitzenausgleich: Steuern senken<br />
Unternehmen können Steuern und Abgaben<br />
senken, sofern sie ein Energiemanagementsystem<br />
nachweisen. Durch einen<br />
effizienteren Umgang mit den Ressourcen<br />
erzielen sie außerdem erhebliche<br />
Kostensenkungen. EU und Bundesregierung<br />
unterstützen mit verschiedenen Programmen<br />
auch direkt, indem sie finanzielle<br />
Zuschüsse gewähren. Energieintensive<br />
Unternehmen des produzierenden Gewerbes<br />
erhalten über den sogenannten Spitzenausgleich<br />
einen Teil der von ihnen entrichteten<br />
Strom- und Energiesteuern zurück.<br />
Rechtsgrundlage hierfür bilden § 55<br />
Energiesteuergesetz und der § 10 Stromsteuergesetz.<br />
Bis zu 90 % können Unternehmen<br />
sogar rückvergütet bekommen. Die<br />
Regelungen schreiben seit Januar 2013 dafür<br />
ein Energiemanagementsystem nach<br />
DIN EN ISO 50001 oder ein nach EMAS<br />
zertifizierte Umweltmanagement, ein sogenanntes<br />
EU-Ökoaudit, vor.<br />
Eine Übergangsregelung gilt für die Jahre<br />
2013 und <strong>2014</strong>. Wollen Unternehmen<br />
den Spitzenausgleich in diesem Zeitraum<br />
erhalten, müssen sie nachweisen, dass sie<br />
im Antragsjahr oder früher mit dem Aufbau<br />
eines Energiemanagementsystems begonnen<br />
haben. Ab 2015 gilt dies dann ohne<br />
Einschränkung. Das heißt, ein solches System<br />
muss im Antragsjahr bereits fertig<br />
installiert sein.<br />
Ausgenommen von dieser Regel sind<br />
kleine und mittlere Unternehmen (KMU).<br />
Für sie reicht ein Energieaudit nach DIN<br />
EN 16247-1 oder ein alternatives System<br />
zur Verbesserung der Energieeffizienz aus.<br />
Die Konkretisierung dieser gesetzlichen<br />
Regelung erfolgte im Juli 2013 in Form<br />
der Spitzenausgleich-Effizienzsystemverodnung,<br />
kurz SpaEfV. Zu den KMU zählen<br />
Unternehmen, die weniger als 250 Mitarbeiter<br />
beschäftigen und einen jährlichen<br />
Umsatz von weniger als 50 Mio. Euro erwirtschaften<br />
oder eine Jahresbilanzsumme<br />
von weniger als 43 Mio. Euro aufweisen.<br />
Um die kundenindividuelle Energieund<br />
Stromsteuererstattung zu ermitteln,<br />
setzt man die energiebedingte Abgabenbelastung<br />
ins Verhältnis zu den Arbeitnehmerkosten<br />
des jeweiligen Unternehmens.<br />
Zahlt dies mehr Energie- und Stromsteuern<br />
als Arbeitnehmeranteile an den<br />
Rentenversicherungen seiner Beschäftigten,<br />
kann es diese Mehrkosten als Spitzenausgleich<br />
zurückerstattet bekommen.<br />
Energieeffizienzpotenziale bei Querschnittstechnologien in Industrie und Gewerbe.<br />
EEG-Abgabe reduzieren<br />
Um keine Nachteile im internationalen<br />
Wettbewerb zu erleiden, können sich energieintensive<br />
Unternehmen des produzierenden<br />
Gewerbes von der EEG-Umlage befreien<br />
lassen. Gesetzesgrundlage ist das<br />
EEG mit den dazugehörigen Merkblättern<br />
des Bundesamtes für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle<br />
(BAFA). Letzteres ist auch<br />
58 <strong>IKZ</strong>-<strong>ENERGY</strong> 8/9/<strong>2014</strong>
ENERGIEEFFIZIENZ<br />
Energiemanagementsysteme<br />
Rechenbeispiel<br />
zu den<br />
Einsparpotenzialen.<br />
mit der Prüfung und Bewilligung entsprechender<br />
Anträge auf Begrenzung der EEG-<br />
Umlage entsprechend aktuell geltender Gesetzeslage<br />
betraut.<br />
Betriebe mit einem Stromverbrauch von<br />
mehr als einer Gigawattstunde und Stromkosten<br />
von mindestens 14 % der Bruttowertschöpfung<br />
können eine Begrenzung der<br />
EEG-Umlage beantragen. Großverbraucher<br />
ab zehn Gigawattstunden müssen dafür<br />
ein zertifiziertes Energiemanagement nach<br />
DIN EN ISO 50001, DIN EN 16001 oder<br />
EMAS nachweisen. Die Reduzierung erfolgt<br />
in mehreren Stufen.<br />
Die Antragsstellung ist an gesetzliche<br />
Ausschlussfristen gebunden. Nach dem<br />
EEG 2012 sind die Anträge für das Kalenderjahr<br />
2015 bis zum 30. Juni zu stellen,<br />
während das EEG <strong>2014</strong> in diesem Jahr einmalig<br />
den 30. September vorsieht. In einer<br />
Veröffentlichung der Unternehmensberatung<br />
PwC heißt es, es gelte es zu beachten,<br />
dass die Rechtslage nicht eindeutig<br />
sei. Schließlich sei das Gesetzt noch nicht<br />
in Kraft getreten. Bei beiden Terminen handelt<br />
es sich um eine materielle Ausschlussfrist.<br />
Zusätzlich gilt, Unternehmen, die aufgrund<br />
ihrer Branchenzugehörigkeit künftig<br />
keinen Antrag auf besondere Ausgleichsregelung<br />
mehr stellen können, nach<br />
EEG 2012 aber begrenzungsfähig waren<br />
und für das Begrenzungsjahr <strong>2014</strong> über<br />
eine bestandskräftige Begrenzungsentscheidung<br />
verfügen, können ihre Umlagepflicht<br />
vom BAFA auf 20 % der EEG-Umlage<br />
begrenzen lassen. Diese Härtefallanträge<br />
sind jährlich neu zu stellen und setzen<br />
neben anderen Kriterien eine Stromkostenintensität<br />
von mindestens 14 % im letzten,<br />
vor dem Antragsjahr abgeschlossenen Geschäftsjahr<br />
voraus.<br />
Fördermöglichkeiten nutzen<br />
Will ein Unternehmen das Thema Energiemanagementsysteme<br />
angehen, so stehen<br />
außerdem eine Reihe von Förderprogrammen<br />
zur finanziellen Unterstützung<br />
zur Verfügung.<br />
Die Bundesregierung fördert aus dem<br />
Sondervermögen „Energie- und Klimafonds“<br />
die Erstzertifizierung von Energiemanagementsystemen<br />
nach DIN EN ISO<br />
50001, die Erstzertifizierung eines Energiecontrollings<br />
nach Anforderungen der<br />
Förderrichtlinie, den Erwerb von Mess-,<br />
Zähler- und Sensortechnologie für Energiemanagementsysteme<br />
sowie den Kauf entsprechender<br />
Software. Die Einzelsummen<br />
sind prozentual und nominal begrenzt. Ins-<br />
Kostenlose Energie<br />
der Sonne<br />
und die Kraft aus Biomasse<br />
thermi nator II touch Kombikessel<br />
Stückholz + Pellets<br />
in einem Kessel<br />
Wahlweise mit vollautomatischer<br />
Umschaltung von Stückholz<br />
auf Pellets!<br />
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PC und Tablets!<br />
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8/9/<strong>2014</strong> <strong>IKZ</strong>-<strong>ENERGY</strong> 59
ENERGIEEFFIZIENZ<br />
Energiemanagementsysteme<br />
Kosteneinsparung Rechenzentrum.<br />
SPITZENAUSGLEICH (§ 10 STROMSTG, § 55 ENERGIESTG)<br />
FRISTEN UND BEZUGSZEITRÄUME ZUR REDUZIERUNG DER ENERGIEINTENSITÄT<br />
2013/<strong>2014</strong> Für die Antragsjahre 2013 und <strong>2014</strong> reicht der Nachweis für den Beginn der<br />
Einführung eines Energiemanagementsystems bzw. für KMU eines alternativen<br />
Systems (Audit, SpaEfV).<br />
Ab 2015 Der volle Spitzenausgleich wird ab 2015 nur dann ausgezahlt, wenn ein zertifiziertes<br />
Energiemanagement oder EMAS bzw. für KMU ein alternatives System<br />
vorliegt. Darüber hinaus muss dann im zugeordneten Bezugsjahr, zwei Jahre<br />
vor dem Antragsjahr, der Zielwert für die Reduzierung der Energieintensität<br />
im Vergleich zum Referenzzeitraum (für Antragsjahr 2015 der Durchschnitt aus<br />
2007 bis 2012) im Mittel für das gesamte Unternehmen erreicht werden.<br />
Antragsjahr Bezugsjahr Zielwert<br />
2015 2013 1,30 %<br />
2016 <strong>2014</strong> 2,60 %<br />
2017 2015 3,90 %<br />
2018 2016 5,25 %<br />
2019 2017 6,60 %<br />
2020 2018 7,95 %<br />
2021 2019 9,30 %<br />
2022 2020 10,65 %<br />
gesamt darf die Gesamtsumme maximal<br />
20 000 Euro pro Unternehmen innerhalb<br />
eines Zeitraums von 36 Monaten betragen.<br />
Förderanträge sind ebenfalls beim BAFA in<br />
elektronischer Form zu stellen.<br />
Das Bundeswirtschaftsministerium gewährt<br />
KMU Zuschüsse, wenn sie in Energieeffizienzmaßnahmen<br />
investieren. Das<br />
Programm „Investitionszuschüsse zum<br />
Einsatz hocheffizienter Querschnittstechnologien<br />
im Mittelstand“ fördert den Austausch<br />
einzelner Altanlagen gegen hocheffiziente<br />
Anlagen beziehungsweise Aggregate<br />
sowie die sogenannte systemische<br />
Optimierung. Die systemische Optimierung<br />
muss eine Endenergieeinsparung<br />
von mindestens 25 % gegenüber dem Istzustand<br />
erzielen. Grundlage für eine mögliche<br />
Förderung ist ein Energieeinsparkonzept,<br />
welches vorab ein Energieberater<br />
erstellt, um die Verwendung der Technologien<br />
zur Optimierung zu prüfen und zu<br />
bewerten. Die Maßnahmen sind im ersten<br />
Fall des einfachen Ersatzes einer Altanlage<br />
mit einem Netto-Investitionsvolumen<br />
von mindestens 200 Euro bis maximal<br />
30 000 Euro förderungsfähig. Im Fall<br />
der systematischen Optimierung sind die<br />
Maßnahmen erst ab einem Netto-Investitionsvolumen<br />
von mindestens 30 000 Euro<br />
förderungsfähig.<br />
Mit dem Programm „Energieberatung<br />
Mittelstand“ fördert das Bundesministerium<br />
für Wirtschaft und Technologie außerdem<br />
die Energieberatung KMU. Diese<br />
können Zuschüsse für qualifizierte und anbieterunabhängige<br />
Energieeffizienzberatungen<br />
erhalten. Eine geförderte Beratung<br />
können nur Energieberater durchführen,<br />
die in der KfW-Beraterbörse gelistet sind.<br />
Das BAFA unterstützt im Rahmen der<br />
sogenannten Vor-Ort-Beratung die energetische<br />
Beratung für Gebäude. Voraussetzung<br />
ist, dass diese Gebäude zu mehr<br />
als 50 % zu Wohnzwecken genutzt werden.<br />
Auch auf regionaler Ebene gibt es einige<br />
Initiativen, die Energieberatungen fördern,<br />
zum Beispiel die IHKs und die EnergieAgentur.NRW.<br />
Viele Möglichkeiten,<br />
Energie zu sparen<br />
Außer dem Anreiz, Steuern und Abgaben<br />
zu sparen, gibt es aber noch andere<br />
Gründe, sich für ein Energiemanagementsystem<br />
zu entscheiden. Die Einführung<br />
nach DIN EN ISO 50001 lohnt sich grundsätzlich<br />
für jedes Unternehmen, welches<br />
systematisch und langfristig Energieverbrauch<br />
und damit Kosten sparen möchte.<br />
Sie gibt keine spezifischen Leistungskriterien<br />
vor und ist somit für jede Unternehmensgröße<br />
geeignet. Gleich also, ob<br />
es sich um produzierendes Gewerbe, Handelsunternehmen,<br />
Kommunen, Krankenhäuser<br />
oder Immobilienunternehmen handelt.<br />
Lediglich die Schwerpunkte sind unterschiedlich.<br />
Das Umweltbundesamt geht<br />
von durchschnittlichen Einsparpotenzialen<br />
zwischen 10 % und 20 % aus.<br />
Die Praxis zeigt, schon bei der Etablierung<br />
der Erfassung der Energieverbräuche<br />
gibt es Überraschungen. Beim ersten<br />
Vergleich und der Überprüfung mit Erfahrungswerten<br />
zeigt sich nämlich schon häufig,<br />
dass beispielsweise Druckluftkompressoren<br />
nicht richtig aufgestellt sind, Wärmeoder<br />
Druckluftnetze Leckagen aufweisen<br />
oder Dampfkessel nicht ausreichend iso-<br />
60 <strong>IKZ</strong>-<strong>ENERGY</strong> 8/9/<strong>2014</strong>
ENERGIEEFFIZIENZ<br />
Energiemanagementsysteme<br />
liert sind. Große Stromeffizienzpotenziale<br />
bestehen insbesondere beim Einsatz<br />
effizienter Pumpen, bei stromsparender<br />
Prozessbereitstellung, effizienter Beleuchtung<br />
und effizienten Kühlgeräten. Besonders<br />
hohe Einsparwerte erfordern meist<br />
zwar auch umfangreiche Investitionen.<br />
Aber Energiemanagementsysteme bieten<br />
hierfür eine klare Kalkulationsgrundlage.<br />
Energiemanagement bringt viel<br />
Doch nicht nur im Produktionsprozess<br />
können Energiekosten maßgeblich eingespart<br />
werden. Potenziale betreffen alle<br />
betrieblichen Funktionen wie Energiebeschaffung,<br />
Facility Management, Logistik<br />
und IT. Insbesondere dem Facility Management<br />
kommt eine Schlüsselrolle zu, da<br />
es oft einen erheblichen Anteil der Bewirtschaftungskosten<br />
ausmacht. Aber auch bei<br />
Informationstechnologien sind hohe Einsparpotenziale<br />
gegeben.<br />
Zentrale Aufgabe ist es, die Energiekosten<br />
in Gebäuden und Anlagen zu senken,<br />
ohne dabei die Arbeitsabläufe einzuschränken.<br />
Studien belegen beispielsweise,<br />
dass bei der Gebäudekühlung Maßnahmen<br />
wie außenliegender Sonnenschutz und intensive<br />
Nachtkühlung dazu führen können,<br />
den Energieverbrauch um bis zu 64 %<br />
zu senken.<br />
Die Logistik spielt auch eine zentrale Rolle,<br />
denn sie verursacht rund 14 % der CO 2 -<br />
Emissionen. Energiemanagement kann<br />
durch die Wahl von Transportmitteln, die<br />
Dauer und Länge der Transporte sowie<br />
in Zusammenarbeit mit Logistikdienstleistern<br />
helfen, Kosten zu sparen und die<br />
Umwelt zu schonen.<br />
Ein zertifiziertes Energiemanagement<br />
bildet zudem eine valide Basis für den<br />
Nachhaltigkeitsbericht, der für Kunden wie<br />
Gesetzgeber zukünftig eine immer größere<br />
Rolle spielen dürfte. Der Bericht stellt<br />
hohe Anforderungen an die Datenverfügbarkeit<br />
und Güte. Es gilt zum Beispiel, die<br />
Höhe der CO 2 -Einsparungen und den positiven<br />
Klimaeffekt der Solaranlage zu bewerten.<br />
Mit Energiemanagementsystemen<br />
stehen solche Daten auf Knopfdruck bereit.<br />
Umweltschutzmaßnahmen lassen sich damit<br />
öffentlichkeitswirksam kommunizieren,<br />
Anfragen direkt und punktgenau beantworten.<br />
Ziele und Anforderungen<br />
Die ISO 50001 ist weltweit gültig und<br />
legt ihren Fokus auf eine vorausschauende<br />
Planung, um die energetische Leistung<br />
auf Grundlage von Referenzgrößen für den<br />
Energieverbrauch zu verbessern. Sie benennt<br />
klare Verantwortlichkeiten, erhebt<br />
konsequent alle Energieverbräuche, legt<br />
Ziele, Kennzahlen und Maßnahmen sowie<br />
die Messung des Erfolgs fest. Verpflichtende<br />
interne Audits führen dazu, dass Mitarbeiter<br />
betriebliche Herausforderungen<br />
besser verstehen und ihre Erfahrungen<br />
Richtig investieren<br />
Die Energiefachmesse<br />
für Bayern<br />
09. - 12.10.<strong>2014</strong><br />
Messe Augsburg<br />
Struktur der DIN EN ISO 50001 und PDCA-Zyklus ähneln in ihrer Anwendung anderen Managementsystemen<br />
(z. B. IS= 14001, ISO 9001). So kann die ISO 50001 als eigenständiges System implementiert<br />
oder auch in bestehende Systeme integriert werden.<br />
www.renexpo.de<br />
8/9/<strong>2014</strong> <strong>IKZ</strong>-<strong>ENERGY</strong> 61
ENERGIEEFFIZIENZ<br />
Energiemanagementsysteme<br />
Normenvergleich Spitzenausgleich.<br />
Allgemein<br />
Vorteile<br />
Nachteile<br />
Besonderheiten<br />
Aufwand<br />
Einsparpotenzial<br />
Empfehlung<br />
Quelle: Markt und Mittelstand<br />
DIN EN ISO 50001 DIN EN 16247-1 EMAS<br />
Anleitung zum Aufbau<br />
und Betrieb eines Energiemanagementsystems<br />
zur nachhaltigen<br />
Steigerung der Energieeffizienz.<br />
Hohes Einsparpotenzial<br />
durch kontinuierlichen<br />
Prozess.<br />
Reduzierte Anforderungen<br />
an das Management<br />
auf allen Ebenen im<br />
Vergleich zu EMAS.<br />
Vor der Zertifizierung<br />
muss das System bereits<br />
3 Monate im Unternehmen<br />
eingeführt sein.<br />
Mittel. Zertifizierung<br />
erforderlich, aber im<br />
Energiebereich weniger<br />
Vorschriften als<br />
im Umweltbereich.<br />
Hoch. Die Energieeffizienz<br />
steht im Mittelpunkt<br />
und soll kontinuierlich<br />
verbessert<br />
werden.<br />
Erste Wahl für Unternehmen<br />
mit hohem<br />
Energieverbrauch, die<br />
Energieeffizienz leben<br />
wollen und bereits erste<br />
Grundlagen geschaffen<br />
haben.<br />
Energieaudit für kleine<br />
und mittlere Unternehmen<br />
(KMU).<br />
Geringer personeller und<br />
finanzieller Aufwand im<br />
Vergleich zu ISO 50001<br />
und EMAS. Konzentration<br />
auf energetische<br />
Komponenten.<br />
Kein kontinuierlicher<br />
Prozess, nicht anwendbar<br />
für EEG-Ausgleichsregelung.<br />
Als Voraussetzung für<br />
Inanspruchnahme des<br />
Spitzensausgleichs ab<br />
2013 nur von KMU nach<br />
EU-Definition nutzbar.<br />
Gering. Anforderungen<br />
beschränken sich<br />
auf den energetischen<br />
Teil der ISO 50001. Mittelständler<br />
sollen damit<br />
gezielt entlastet werden.<br />
Mittel. Einsparmöglichkeiten<br />
werden identifiziert,<br />
aber keine quantitativen<br />
Ziele festgelegt.<br />
Geeignet für Einsteiger<br />
oder Unternehmen<br />
mit geringem Energieverbrauch.<br />
Von der EU entwickeltes<br />
Öko-Audit. Gemeinschaftssystem<br />
aus<br />
Umweltmanagement<br />
und Umweltbetriebsprüfung,<br />
welches auch<br />
energetische Komponenten<br />
enthält.<br />
Starke Einbindung<br />
der Mitarbeiter, hohe<br />
Rechtssicherheit und<br />
gute Außenwirkung.<br />
Umfassende Dokumentationspflichten,<br />
Energiemanagement<br />
ist nur<br />
Teilaspekt.<br />
Erfolgreich überprüfte<br />
Unternehmen können<br />
sich in das EMAS-Register<br />
eintragen lassen.<br />
Hoch. Hoher Dokumentationsaufwand.<br />
Umwelterklärung und<br />
Nachhaltigkeitsbericht<br />
erforderlich.<br />
Mittel. Nicht Energie-,<br />
sondern Umwelt und<br />
Nachhaltigkeitsziele<br />
im Fokus.<br />
Interessant für Unternehmen,<br />
bei denen<br />
Umweltaspekte im<br />
Vordergrund stehen,<br />
die aber trotzdem von<br />
Entlastungen bei der<br />
Energiesteuer bzw.<br />
EEG-Abgabe profitieren<br />
möchten.<br />
leichter einbringen können. Der zugrunde<br />
liegende Ansatz ist der sogenannte PDCA-<br />
Zyklus mit seinen Phasen Planen (Plant),<br />
Umsetzen (Do), Überprüfen (Check) und<br />
Handeln (Act). PDCA bedeutet ein systematisches<br />
Vorgehen mit einer kontinuierlichen<br />
Überprüfung und Verbesserung der<br />
Energieeffizienz.<br />
Für KMU bieten sich aufgrund des anfänglich<br />
erheblichen Aufwands alternative<br />
Möglichkeiten, um sich mit Energiemanagement<br />
vertraut zu machen. Das<br />
vereinfachte System nach der SpaEfV ist<br />
jedoch wesentlich umfassender als der<br />
kostengüns tigere Audit nach DIN EN 16247.<br />
Während das Ziel des Audits eine einmalige<br />
Analyse und ein Bericht über den Status<br />
quo beinhaltet, haben die umfassenderen<br />
Systeme nach SpaEfV und DIN 50001<br />
eine kontinuierliche Verbesserung im Visier.<br />
Anforderungen und Unterschiede<br />
können beispielsweise in Publikationen<br />
der dena nachgelesen werden. Der Artikel<br />
konzentriert sich im folgenden auf die<br />
ISO 50001.<br />
Maßnahmen zur Einführung<br />
der ISO 50001<br />
Bei der Einführung eines Energiemanagementsystems<br />
nach DIN EN ISO 50001<br />
ist von Beginn an auf die Integration in bereits<br />
bestehende Managementsysteme zu<br />
achten. Viele Gemeinsamkeiten bestehen<br />
zu einem Umwelt- oder Qualitätsmanagement.<br />
Besonders große Synergieeffekte ergeben<br />
sich, wenn ein Unternehmen bereits<br />
über ein Umweltmanagement nach EMAS<br />
oder DIN EN ISO 14001 verfügt. In der Regel<br />
sind dann schon 60 bis 70 % der Anforderungen<br />
und Maßnahmen abgedeckt.<br />
Betriebe mit einem Qualitätsmanagement<br />
nach DIN EN ISO 9001 verfügen etwa über<br />
25 bis 30 % der notwendigen Umsetzung.<br />
Wie bei allen Veränderungsprozessen ist<br />
die sichtbare Unterstützung der Geschäftsleitung<br />
ein wesentlicher Erfolgsfaktor.<br />
Der Inhalt der DIN EN ISO 50001 kann<br />
im Wesentlichen in zwei Teilbereiche, nämlich<br />
den organisatorischen Teil und den<br />
ener getischen Teil gegliedert werden, die<br />
beide natürlich in wechselseitiger Beziehung<br />
stehen. Die Norm enthält keine absoluten<br />
Anforderungen bezüglich des Energiebedarfs,<br />
also keine Vorgaben bezüglich<br />
Einsparung oder Technik, sondern legt Anforderungen<br />
an den Gesamtprozess fest,<br />
damit die Energienutzung verbessert wird.<br />
Der organisatorische Teil beinhaltet verwaltungstechnische<br />
Anforderungen wie<br />
Leitlinien, Arbeitsanweisungen, Verantwortlichkeiten,<br />
Dokumentationspflichten,<br />
Überprüfungszyklen und Audits und die<br />
Zusammenfassung in integrierten Managementsystemen.<br />
Der energetische Teil besteht<br />
im Wesentlichen aus Bestandsaufnahme,<br />
Messkonzept, Datenerfassung<br />
und Energiecontrolling, energetischer Bewertung,<br />
der Erfassung geeigneter Kennzahlen,<br />
Energieberichten sowie der Festlegung<br />
von Energiezielen, Energieprogramm<br />
und Aktionsplänen.<br />
Im 2. Teil des großen Berichts zu Energiemanagementsystemen<br />
in der nächsten<br />
<strong>Ausgabe</strong> geht es detailliert um den energetischen<br />
Teil der ISO 50001 inklusive zahlreicher<br />
Beispiele aus der Praxis. ■<br />
Autorin: Angela Kanders, freie Journalistin<br />
62 <strong>IKZ</strong>-<strong>ENERGY</strong> 8/9/<strong>2014</strong>
FIRMEN & FAKTEN<br />
Kurz notiert<br />
FNR<br />
Neue<br />
Bioenergie-Leitfäden<br />
Die Leitfäden „Bioenergie“ und „Feste Biobrennstoffe“<br />
bieten Information und Entscheidungshilfe<br />
für die Planung von Bioenergieprojekten.<br />
Ein Autorenteam unter Leitung von<br />
Dr. Ludger Eltrop, Institut für Energiewirtschaft<br />
und Rationelle Energieanwendung<br />
(IER) an der Universität Stuttgart, hat den<br />
Leitfaden Bioenergie grundlegend überarbeitet<br />
und aktualisiert. Mit den nunmehr<br />
in 2 Bänden als „Dachleitfaden Bioenergie“<br />
und als „Leitfaden Feste Biobrennstoffe“<br />
vorliegenden Entscheidungshilfen<br />
werden fundierte Daten für die Planung<br />
von mittleren und großen Bioenergieprojekten<br />
geboten.<br />
Der Dachleitfaden „Grundlagen und<br />
Planung von Bioenergieprojekten“ richtet<br />
sich an all diejenigen, die Bioenergieprojekte<br />
initiieren, diese als Investor oder Projektierer<br />
planen oder aber in Banken und<br />
Behörden prüfen und bewerten. Er bietet<br />
Fachwissen zu den übergeordneten Fragen<br />
der Bioenergienutzung. Der Dachleitfaden<br />
fokussiert auf die wesentlichen Entwicklungen<br />
im Bioenergiesektor sowie<br />
auf die politischen Rahmenbedingungen<br />
in Deutschland, Europa und weltweit, er<br />
beleuchtet die rohstoffseitigen Rahmenbedingungen<br />
und Potenziale für die energetische<br />
Nutzung von Biomasse als auch die<br />
ökonomischen, ökologischen und sozialen<br />
Wirkungen und Zusammenhänge der Bioenergie.<br />
Er gibt einen Überblick über die<br />
Grundlagen der Projektentwicklung und<br />
Umsetzung sowie die Organisation und<br />
Struktur von Bioenergie-Projekten, verschiedene<br />
Betreiber-, Organisations- sowie<br />
Finanzierungsmodelle für Bioenergieanlagen<br />
und präsentiert Beispiele der guten<br />
fachlichen Praxis.<br />
Weiterführende und spezielle Informationen<br />
für die verschiedenen Anwendungsfelder<br />
der Biomassenutzung werden in den<br />
jeweiligen Fachleitfäden geboten.<br />
Der neu herausgegebene Leitfaden<br />
„Feste Biobrennstoffe“ informiert über Eigenschaften<br />
und Erzeugung bzw. Bereitstellung<br />
der verschiedenen festen Biobrennstoffe.<br />
Sowohl Anlagentechnik zur<br />
Wärmeerzeugung als auch zur Stromerzeugung<br />
in Kraft-Wärme-Kopplung wird<br />
im Leitfaden erläutert und durch technische<br />
Daten unterlegt. Der Leitfaden erörtert<br />
die aktuellen Rahmenbedingungen<br />
u. a. zum Genehmigungsrecht und gibt<br />
Hinweise zur Gestaltung von Wärme- und<br />
Brennstofflieferverträgen, zur Wirtschaftlichkeit<br />
von Biomasseanlagen und zu spezifischen<br />
Aspekten der Projektplanung<br />
und -durchführung.<br />
Über die Mediathek der FNR mediathek.<br />
fnr.de können die Leitfäden heruntergeladen<br />
bzw. bestellt werden. Der Leitfaden<br />
wird durch eine online unter mediathek.<br />
fnr.de/leitfaden-bioenergie verfügbare Datensammlung<br />
ergänzt.<br />
SMA Solar Technology<br />
O&M-Geschäft<br />
von Phoenix Solar<br />
gekauft<br />
Die SMA Solar Technology AG und<br />
die Phoenix Solar AG haben einen Vertrag<br />
über den Verkauf der europäischen<br />
Aktivitäten im Bereich der Betriebsführungs-<br />
und Wartungsdienstleistungen<br />
(O&M-Geschäft) von Phoenix<br />
Solar an SMA unterzeichnet. SMA setzt<br />
mit der Transaktion ihre Wachstumsstrategie<br />
im Servicebereich konsequent<br />
um.<br />
„Die Übernahme von Betriebsführungs-<br />
und Wartungsdienstleistungen<br />
für PV-Kraftwerke ist ein wichtiger Treiber<br />
unserer Wachstumsstrategie im Service.<br />
Nachdem wir dieses Geschäftsfeld<br />
bereits mit 200 MW erfolgreich in Nordamerika<br />
aufgebaut haben, erschließen<br />
wir durch den Erwerb des O&M-Geschäfts<br />
von Phoenix Solar den volumenstarken<br />
europäischen Markt für SMA. Wir werden<br />
das O&M-Servicegeschäft in Europa<br />
und Nordamerika weiter ausbauen und<br />
profitieren dabei von unserer hohen Kompetenz<br />
und installierten Basis“, erklärt<br />
SMA Vorstandssprecher Pierre-Pascal Urbon.<br />
Da der Wechselrichter die zentrale<br />
Komponente jeder PV-Anlage ist, sähen<br />
Eigentümer und Anlagenbetreiber<br />
den führenden Hersteller SMA vielfach<br />
als den natürlichen Partner für Betriebsführungs-<br />
und Wartungsdienstleistungen.<br />
Gleichzeitig biete das O&M-Geschäft für<br />
SMA nachhaltige und stabile Umsätze und<br />
Erträge.<br />
SMA wird von Phoenix Solar Kundenverträge<br />
in Deutschland, Frankreich, Spanien<br />
und Italien, die Infrastruktur am<br />
Standort Ulm sowie die dort tätigen 18 Mitarbeiter<br />
übernehmen.<br />
Kennen Sie schon unseren modularen Warmluftkollektor?<br />
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8/9/<strong>2014</strong> <strong>IKZ</strong>-<strong>ENERGY</strong> 63
GEO-T Expo <strong>2014</strong><br />
Zentrale Plattform<br />
der Geothermiebranche<br />
Die Messe Essen ist vom 11. bis 13. November<br />
<strong>2014</strong> zentrale Plattform der Geothermiebranche.<br />
<strong>2014</strong> fand mit großem<br />
Erfolg die erste internationale Geothermie-Industriemesse<br />
GEO-T Expo in Zusammenarbeit<br />
mit dem Geothermiekongress<br />
des GtV-BV in der Messe Essen statt. 120<br />
Aussteller aus 16 Ländern und 1100 Fachbesucher<br />
aus 24 Ländern waren in der<br />
Ruhrgebietsmetropole zu Gast.<br />
Eine große Zahl der Aussteller und Besucher<br />
hat für die zweite GEO-T Expo ihr<br />
Wiederkommen angekündigt, die vom<br />
11. bis 13. November <strong>2014</strong> in den Essener<br />
Messehallen einen Überblick über die gesamte<br />
Wertschöpfungskette der tiefen, mitteltiefen<br />
und oberflächennahen Geothermie<br />
bieten wird.<br />
Auch in diesem Jahr werden wieder<br />
umfangreiche Möglichkeiten geboten,<br />
sich über die neuesten Technologien und<br />
Märk te zu informieren. <strong>2014</strong> finden u. a.<br />
Foren zu den Themen Faciliy Management,<br />
Investment, Finanzierung und Versicherungen<br />
sowie das Kommunalforum GEO-<br />
Town statt.<br />
Wärme, Kühlung und Energiegewinnung<br />
durch Erdwärme wird bei der Planung<br />
von Gebäuden und Anlagen immer<br />
interessanter. Erstmals in Deutschland bietet<br />
die GEO-T Expo in Zusammenarbeit mit<br />
dem Geothermiezentrum Bochum einen<br />
qualifizierten Geothermie-Workshop für<br />
Architekten und Bauingenieure an.<br />
Seit 1982<br />
Qualität aus Bayern<br />
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MESSETERMINE AUF UNSERER HOMEPAGE!<br />
Parallel zur internationalen Messe treffen<br />
sich im Rahmen des Geothermiekongresses<br />
DGK des GtV-Bundesverbandes<br />
Geothermie nationale und internationale<br />
Expert/innen, um sich über aktuelle<br />
Entwicklungen in Wissenschaft und Forschung<br />
zu informieren und auszutauschen.<br />
Alle weiteren Details zur Veranstaltung,<br />
zu Ausstellungsmöglichkeiten und den<br />
Teilnahmebedingungen finden Sie unter:<br />
www.geotexpo.com. Ansprechpartnerin:<br />
Frau Anna Pietler, Tel. 0201 7244742,<br />
anna.pietler@messe-essen.de<br />
Smart Home<br />
Kooperation<br />
für schnellere<br />
Produktreife<br />
Das Gebäudetechnikunternehmen Gira<br />
hat mit dem Technologie-Dienstleister<br />
Zühlke Engineering eine Entwicklungspartnerschaft<br />
vereinbart. Ziel der Zusammenarbeit<br />
ist, intelligente Wohn- und Gebäudetechnik<br />
der Zukunft zu entwickeln.<br />
Smart-Home-Lösungen, also die effiziente<br />
technische Verknüpfung von Funktionen<br />
in einem Gebäude, gelten als Zukunftsmarkt.<br />
Ob Heizungssteuerung, Unterhaltungstechnik<br />
oder Hausgeräte, die<br />
Vernetzung einzelner Komponenten steigert<br />
den Komfort und senkt Energiekosten.<br />
In der modernen Gebäudetechnik ist<br />
Software ein wesentlicher Bestandteil einer<br />
Gesamtlösung. Gira kooperiert daher<br />
mit Zühlke, einem Anbieter innovativer Ingenieursdienstleistungen,<br />
um neue Gebäudetechnologien<br />
schnell und erfolgreich zur<br />
Marktreife zu führen.<br />
7. Norddeutsche Geothermietagung<br />
Neue Potenziale<br />
und Anwendungsmöglichkeiten<br />
Vom 15. bis 16. Oktober <strong>2014</strong> findet im<br />
Geozentrum Hannover die 7. Norddeutsche<br />
Geothermietagung statt. Das Tagungsprogramm<br />
ist nun veröffentlicht und unter<br />
www.norddeutsche-geothermietagung.de<br />
einsehbar. Veranstalter sind die Freiburger<br />
Agentur Enerchange, die Wirtschaftsfördergesellschaft<br />
hannoverimpuls sowie<br />
die drei Organisationen des Geozentrums<br />
Hannover: die Bundesanstalt für Geowissenschaften<br />
und Rohstoffe (BGR), das Landesamt<br />
für Bergbau, Energie und Geologie<br />
(LBEG) und das Leibniz-Institut für Angewandte<br />
Geophysik (LIAG).<br />
Die Norddeutsche Geothermietagung<br />
bietet an zwei Tagen ein breites Spektrum<br />
an Themen rund um die Erdwärme-Nutzung<br />
in Norddeutschland und dem angrenzenden<br />
Ausland. Schwerpunkt des ersten<br />
Tages ist die oberflächennahe Geothermie.<br />
In diesem Bereich verzeichnet das Land<br />
Niedersachsen ein stabiles Wachstum – allein<br />
im Jahr 2013 wurden 2700 neue ober-<br />
64 <strong>IKZ</strong>-<strong>ENERGY</strong> 8/9/<strong>2014</strong>
FIRMEN & FAKTEN<br />
Kurz notiert<br />
flächennahe Geothermiebohrungen angezeigt.<br />
Nach der Begrüßung durch Prof. Dr.<br />
Ugur Yaramanci vom Leibniz Institut für<br />
Angewandte Geophysik (LIAG) präsentiert<br />
dann auch die Bürgermeisterin von<br />
Bad Iburg, Annette Niermann, das Konzept<br />
des Wärmepumpendorfs. Dabei können<br />
die Bürger im Rahmen einer gemeinsamen<br />
Strategie bestehende Gebäude auf<br />
die Nutzung von Wärmepumpen umrüsten<br />
und so eine gemeinschaftliche Wärmequelle<br />
erschließen. Das Nachmittagsprogramm<br />
startet mit Rüdiger Grimm von GeoEnergiekonzept,<br />
der über die Erfahrungen mit<br />
dem größten Sondenfeld Deutschlands referiert.<br />
Weitere innovative Anwendungen der<br />
Geothermie im Straßen- und Brückenbau<br />
sowie bei der Bahn sind ebenfalls Thema.<br />
Im Fokus steht dieses Jahr zudem die Frage<br />
der Abdichtung von Erdwärmesonden-<br />
Bohrungen. Am Abend bietet die „Impuls-<br />
Lounge“ den Teilnehmern die Möglichkeit,<br />
sich in einem lockeren Rahmen auszutauschen<br />
und neue Geschäftskontakte<br />
zu knüpfen.<br />
Prof. Dr. Axel Priebs, Umweltdezernent<br />
und 1. Regionsrat der Region Hannover,<br />
eröffnet den zweiten Tagungstag, der<br />
ganz im Zeichen der mitteltiefen und tiefen<br />
Geothermie steht. Auf den Vortrag zum<br />
neuen EEG von Cornelia Viertel vom Bundesministerium<br />
für Wirtschaft und Energie<br />
folgen Praxisbeispiele aus dem benachbarten<br />
Ausland. Guus Willemsen vom<br />
niederländischen Beratungs- und Engineering-Unternehmen<br />
IF Technology und Allan<br />
Mahler von Dansk Fjernvarmes Geotermiselskab<br />
(DK) stellen jeweils erfolgreiche<br />
Anwendungen der tiefen Geothermie vor.<br />
Darüber hinaus wird über den aktuellen<br />
Stand der Machbarkeitsstudien in Bad Bevensen<br />
und am Flughafen Hannover-Langenhagen<br />
berichtet. Nicht zuletzt stehen<br />
Forschungsergebnisse zur Verwendung<br />
von Tracern auf dem Veranstaltungsprogramm.<br />
Weitere Informationen unter www.norddeutsche-geothermietagung.de<br />
Ausgezeichnete Marken!<br />
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Über den Plus X Award:<br />
Mit mehr als 130 industrieneutralen Jurymitgliedern aus 32 Nationen, 41 kompetenten Partnern und einem investierten<br />
Marketingvolumen von über 25 Mio. Euro ist der Plus X Award heute der weltgrößte Innovationspreis für Technologie,<br />
Sport und Lifestyle. Produkte die über mindestens einen „Plus X“ Faktor verfügen werden mit einem Plus X Award<br />
Gütesiegel ausgezeichnet. Auszeichnungswürdig sind neu entwickelte und innovative Technologien, außergewöhnliche<br />
Designs sowie intelligente und einfache Bedienkonzepte. Auch Kriterien wie gute ergonomische und ökologische<br />
Produkteigenschaften sowie die Verwendung qualitativ hochwertiger Materialien und deren Verarbeitung führen zusätzlich<br />
zu einem nachhaltigen Erzeugnis von langer Lebensdauer und sind somit ebenfalls auszeichnungswürdig.<br />
Der Innovationspreis wurde als Projekt zur Stärkung der Marke initiiert und befindet sich 2013 im zehnten Jahr seines<br />
Bestehens.<br />
Das PDF der Broschüre finden Sie zum Download unter:<br />
http://plusxaward.de/downloads/image-broschuere/
FIRMEN & FAKTEN<br />
Kurz notiert<br />
FGK<br />
In wenigen Minuten zum<br />
Lüftungskonzept nach DIN 1946-6<br />
Der Fachverband Gebäude-Klima e. V.<br />
(FGK) stellt eine neue Software für die Erstellung<br />
eines Lüftungskonzepts nach DIN<br />
1946-6 zur Verfügung. Mit der Software<br />
„FGK-AirPlan“, die kostenfrei im FGK-Online-Shop<br />
heruntergeladen werden kann,<br />
ist der Nachweis zum nutzerunabhängigen<br />
Mindestluftwechsel nach der EnEV in wenigen<br />
Minuten erledigt. Soll eine Lüftungsanlage<br />
eingebaut werden, dann kann mit<br />
„FGK-AirPlan“ der Luftvolumenstrom für<br />
jeden Raum ausgelegt werden.<br />
Die EnEV schreibt vor, dass zu errichtende<br />
Gebäude so auszuführen sind, „dass<br />
der zum Zwecke der Gesundheit und Beheizung<br />
erforderliche Mindestluftwech-<br />
Mit der kostenlosen<br />
Software<br />
„FGK-AirPlan“ ist<br />
der Nachweis zum<br />
nutzerunabhängigen<br />
Mindestluftwechsel<br />
nach EnEV in wenigen<br />
Minuten erledigt.<br />
sel sichergestellt ist“ – ohne besonderes<br />
Zutun der Bewohner. Auch bei der Sanierung,<br />
etwa wenn mindestens ein Drittel<br />
der Fenster ausgetauscht oder das Dach saniert<br />
wurde, ist zu prüfen, ob die nutzerunabhängige<br />
Lüftung der Wohneinheit noch<br />
ausreicht. Der FGK empfiehlt, den entsprechenden<br />
Nachweis mit einem Lüftungskonzept<br />
nach DIN 1946-6 zu führen. Mit „FGK-<br />
AirPlan“ haben Planer und Installateure<br />
dies in nur wenigen Minuten schnell und<br />
einfach erledigt.<br />
Die Software FGK-AirPlan kann kostenfrei<br />
im FGK-Online-Shop unter der Nummer<br />
243 heruntergeladen werden: http://<br />
www.fgk.de/index.php/literatur-shop<br />
13. Industrieforum Pellets<br />
Anhaltendes Marktwachstum<br />
stimmt Pelletbranche optimistisch<br />
Unter positiven Vorzeichen trifft sich am<br />
14. und 15. Oktober die Pelletbranche in<br />
Berlin zum 13. Industrieforum Pellets. Im<br />
Berlin Congress Center (bcc) informieren<br />
und diskutieren nationale und internationale<br />
Experten über Rahmenbedingungen,<br />
aktuelle Marktentwicklungen und technologische<br />
Innovationen der Branche. Eine<br />
Vielzahl von Vorträgen bietet den Teilnehmern<br />
die Möglichkeit, sich intensiv zu informieren<br />
und ihr Fachwissen zu erweitern.<br />
Am ersten Tag des Forums stehen<br />
Trends und Entwicklungen auf dem internationalen<br />
Pelletmarkt auf der Tagesordnung.<br />
Fanny-Pomme Langue, Policy<br />
Director des europäischen Biomasseverbandes<br />
AEBIOM, beleuchtet in ihrem<br />
Vortrag die europäische Politik und deren<br />
Einfluss auf die Pelletindustrie. Dr.<br />
Adam Brown von der International Energy<br />
Agency (IEA) zeigt in seinem Vortrag<br />
„Bericht über die mittelfristige Entwicklung<br />
der Erneuerbaren Energien: Ausblick<br />
auf den Wärme- und Strommarkt mit<br />
Schwerpunkt auf Bioenergie“, in welchem<br />
Kontext die Dynamik des Pelletmarktes zu<br />
sehen ist. In den weiteren Vorträgen stehen<br />
die Entwicklungen in den Bereichen<br />
Pellethandel, Kessel- und Ofenmarkt sowie<br />
die wichtigsten europäischen Märkte<br />
im Mittelpunkt.<br />
Durch die zunehmende Internationalisierung<br />
des Pelletmarktes rücken auch die<br />
Themen Logistik und Lagerung verstärkt<br />
in den Fokus der Branche. Bereits am<br />
ersten Konferenztag widmet sich eine Podiumsdiskussion<br />
den Interaktionen zwischen<br />
den Pelletmärkten für Industrie und<br />
Privathaushalte und den sich daraus ergebenden<br />
Herausforderungen und Chancen.<br />
Am zweiten Konferenztag geht es dann<br />
in fünf Vorträgen um das sichere Handling<br />
und die Lagerung großer Pelletmengen.<br />
Im Mittelpunkt stehen dabei Gefahrenquellen<br />
wie Staubbildung, Selbsterhitzung,<br />
Feuer- und Explosionsrisiko sowie<br />
die Vor- und Nachteile unterschiedlicher<br />
Lagerungstechniken.<br />
Die „EU-Verordnung zur umweltgerechten<br />
Gestaltung von Warmwasserbereitern<br />
und Warmwasserspeichern“<br />
– kurz „Energy Labelling“ – sieht ab 2015<br />
neue Mindestanforderungen und ein<br />
Energielabel für Heizsysteme vor. Hinzu<br />
kommen weitere Vorgaben, insbesondere<br />
die zweite Stufe der 1. Bundesimmissionsschutzverordnung<br />
für den Betrieb<br />
von Pelletfeuerungen. In zwei Vorträgen<br />
am zweiten Konferenztag schätzen Hans-<br />
Peter Ewens vom Bundesministerium für<br />
Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit<br />
und Herbert Wazula vom Bundesverband<br />
des Schornsteinfegerhandwerks<br />
Zentralinnungsverband in ihren<br />
Vorträgen die Konsequenzen der Verordnung<br />
für die Pelletbranche ab. Dr. Alexander<br />
Weissinger, KWB – Kraft und Wärme<br />
aus Biomasse GmbH, Österreich, kommentiert<br />
die aktuelle Situation Europas hinsichtlich<br />
des Energy Labelling und der<br />
Öko-Design Richtlinie. In weiteren Vorträgen<br />
am Vormittag des zweiten Tages geht<br />
es zudem um aktuelle Entwicklungen in<br />
der Feuerungstechnik, wie Mikro-Kraft-<br />
Wärme-Kopplungsanlagen (Mikro-KWK)<br />
und Blockheizkraftwerke (BHWK). Parallel<br />
hierzu berichten Experten über Fortschritte<br />
im Bereich Brennstoff, darunter<br />
neue Erkenntnisse zur Qualitätsbewertung<br />
von Pellets und innovative Produktionsmethoden.<br />
Den Abschluss des 13. Industrieforum<br />
Pellets bilden ein Workshop des EU-<br />
Projekts „SafePellets & AshMelT“, der sich<br />
mit der Verschlackung in Kleinfeuerungsanlagen<br />
und der Sicherheit bei der Lagerung<br />
von Pellets befasst sowie ein Workshop<br />
des EU-Projekts „BioMaxEff“ zur Effizienzsteigerung<br />
und Kostenreduktion bei<br />
Pelletkesseln.<br />
Weitere Informationen zum 13. Industrieforum<br />
Pellets unter: www.pelletsforum.<br />
de<br />
66 <strong>IKZ</strong>-<strong>ENERGY</strong> 8/9/<strong>2014</strong>
FIRMEN & FAKTEN<br />
Kurz notiert<br />
BDH<br />
Aktivitäten<br />
weiter ausgebaut<br />
Der BDH treibt seine Aktivitäten rund<br />
um den Produktdatenaustausch in der<br />
technischen Gebäudeausrüstung mithilfe<br />
der VDI-Richtlinie 3805 voran. Seitens<br />
der Industrie unterstützt nun Stiebel Eltron<br />
ebenfalls das Projekt. Damit engagieren<br />
sich jetzt insgesamt 12 Hersteller von moderner<br />
Heizungstechnik. Neue Unterstützer<br />
gibt es auch auf Seiten der Softwarehersteller.<br />
Mit ZUB Systems steigt die Zahl der<br />
beteiligten Softwarehäuser auf vierzehn.<br />
Mit der Vereinbarung verpflichten sich die<br />
Softwareunternehmen, eine Schnittstelle<br />
nach den Vorgaben der VDI 3805 in ihren<br />
Programmen anzubieten. Dadurch können<br />
die standardisierten Produktdaten der Hersteller<br />
einfach importiert und weiterverarbeitet<br />
werden.<br />
Um Planern und Architekten einen<br />
noch besseren Service rund um das Thema<br />
VDI 3805 zu bieten, hat der BDH die Internetplattform<br />
www.vdi3805.eu geschaffen.<br />
Dort erfahren Anwender alles Wissenswerte<br />
zur VDI-Richtlinienarbeit und<br />
zur VDI 3805. Zudem liefert das Portal Informationen<br />
über den Stand der Internationalisierung<br />
der Richtlinie. Die momentan<br />
in Bearbeitung befindliche ISO 16757<br />
soll den durch die VDI 3805 etablierten<br />
Standard künftig internationalisieren. Außerdem<br />
verlinkt das Portal auch auf die<br />
Webapplikation VDI 3805. Die Applikation<br />
ermöglicht den Zugriff auf die aktuellen<br />
Datensätze der Hersteller sowie die<br />
Anbindung an verschiedene Planungsprogramme.<br />
Die Webapplikation ist unter der Adresse<br />
www.vdi3805-portal.de zu erreichen.<br />
Planer und Architekten können sich herstellerspezifische<br />
Produktdaten von Wärmeerzeugern,<br />
Heizkörpern, Wärmepumpen,<br />
thermischen Solaranlagen, Speichern<br />
und Durchlauferhitzern sowie Lüftungsanlagen<br />
in 2-D und 3-D anzeigen lassen und<br />
direkt in die eigene Planungssoftware laden.<br />
Zusätzlich stehen technische Daten,<br />
Bestelldaten, Artikelnummern und Zubehör<br />
bereit. Neu ist eine XML-Schnittstelle,<br />
die das anwendungsbezogene Einlesen der<br />
Daten vereinfacht. Ein neuer Service informiert<br />
außerdem über Aktualisierungen im<br />
Datenbestand. „Die VDI 3805 Applikation<br />
informiert nicht nur über Produkte, sie vermittelt<br />
auch einen Überblick zu den verfügbaren<br />
Software-Angeboten. Damit ist sie<br />
die erste Anlaufstelle für alle Planer und<br />
Architekten, die sich intensiver mit den<br />
Möglichkeiten der Norm auseinandersetzen<br />
und sie in ihrem Tagesgeschäft einsetzen<br />
möchten“, so Ralf Kiryk, Projekt- und<br />
Abteilungsleiter beim BDH.<br />
Auch mit Blick auf die ab September<br />
2015 verpflichtende Energieeffizienzkennzeichnung<br />
bietet die Webapplikation<br />
3805 einen wichtigen Zusatznutzen.<br />
Künftig werden in der Webapplikation alle<br />
technischen Daten zur Verfügung gestellt,<br />
sodass Planer und Architekten nachvollziehen<br />
können, welches Energieeffizienzkennzeichen<br />
ein Wärmeerzeuger nach der<br />
europäischen Energieeffizienzrichtlinie<br />
(ErP) erhält.<br />
■<br />
IMPRESSUM<br />
Magazin für Erneuerbare Energien und Energieeffizienz in Gebäuden<br />
<strong>IKZ</strong>-<strong>ENERGY</strong> erscheint im 8. Jahrgang (<strong>2014</strong>)<br />
www.ikz-energy.de · www.strobel-verlag.de<br />
Verlag<br />
STROBEL VERLAG GmbH & Co. KG<br />
Postanschrift: Postfach 5654, 59806 Arnsberg<br />
Hausanschrift: Zur Feldmühle 9-11, 59821 Arnsberg,<br />
Telefon: 02931 8900-0, Telefax: 02931 8900-38<br />
Herausgeber<br />
Dipl.-Kfm. Christopher Strobel, Verleger<br />
Redaktion<br />
Chefredakteur:<br />
Hilmar Düppel<br />
Dipl.-Ing. (Architektur) und Dipl.-Wirt.-Ing.<br />
<strong>IKZ</strong>-<strong>ENERGY</strong> Redaktionsbüro Essen<br />
Im Natt 22 B, 45141 Essen<br />
Telefon: 0201 89316 - 60, Telefax: 0201 89316 - 61<br />
E-Mail: h.dueppel@strobel-verlag.de<br />
Redakteur: Frank Hartmann<br />
Redaktions-Sekretariat: Birgit Brosowski<br />
<br />
Telefon: 02931 8900-41, Telefax: 02931 8900-48<br />
E-Mail: redaktion@strobel-verlag.de<br />
Redaktionsbeirat<br />
Carsten Körnig, Hauptgeschäftsführer des Bundesverband Solarwirtschaft<br />
e.V. (BSW-Solar), Berlin<br />
Andreas Lücke MA, Hauptgeschäftsführer des Bundesindustrieverband<br />
Deutschland Haus-, Energie- und Umwelttechnik e.V. (BDH),<br />
Köln<br />
Günther Mertz M.A., Geschäftsführer/Managing Director des Fachverband<br />
Gebäude-Klima e.V. Association for Air-Conditioning and<br />
Ventilation in Buildings, Bietigheim-Bissingen<br />
Karl-Heinz Stawiarski, Geschäftsführer des Bundesverband Wärmepumpe<br />
(BWP) e.V., Berlin<br />
Anzeigen<br />
Verkaufsleiter: Uwe Derr (verantwortlich)<br />
Anzeigenmarketing/Unternehmenskommunikation:<br />
Dipl.-Kfm. Peter Hallmann<br />
Medienservice: Anke Ziegler und Sabine Trost<br />
Anschrift siehe Verlag<br />
Leiter Online-Medien: Stefan Schütte<br />
E-Mail: s.schuette@strobel-verlag.de<br />
Anzeigenverkauf Print/Online: Jocelyn Blome<br />
E-Mail: j.blome@strobel-verlag.de<br />
Zurzeit ist Anzeigenpreisliste <strong>2014</strong> gültig. Telefon: 02931 8900-24<br />
E-Mail: anzeigen@strobel-verlag.de<br />
Vertrieb / Leserservice<br />
Reinhard Heite<br />
E-Mail: r.heite@strobel-verlag.de<br />
Bezugspreise<br />
Die <strong>IKZ</strong>-<strong>ENERGY</strong> erscheint acht mal jährlich.<br />
Bezugspreis halbjährlich Euro 34,25 einschl. 7 % MwSt.,<br />
zzgl. Euro 4,– Versandkosten, Einzelheft: Euro 10,00.<br />
Bezieher der „<strong>IKZ</strong>-<strong>ENERGY</strong>“ erhalten bei Abschluss eines Kombi-<br />
Abonnements mit „<strong>IKZ</strong>-HAUSTECHNIK“ einen um 25 % vergünstigten<br />
Bezugspreis zzgl. Versandkosten.<br />
Mitglieder des Bundesverbandes WärmePumpe (BWP) e. V., des<br />
Industrieverbandes Technische Gebäudeausrüstung Rheinland-<br />
Pfalz / Saarland e. V., des Industrieverbandes Technische Gebäudeausrüstung<br />
Nordrhein-Westfalen e. V., des VGT – Gesamtverband<br />
Gebäudetechnik e. V. erhalten die <strong>IKZ</strong>-<strong>ENERGY</strong> im Rahmen ihres<br />
Mitgliedsbeitrages.<br />
Abonnementbedingungen<br />
Bestellungen sind jederzeit beim Leserservice oder bei Buchhandlungen<br />
im In- und Ausland möglich. Abonnements verlängern sich<br />
um ein Jahr, wenn sie nicht drei Monate vor Ablauf des Bezugsjahres<br />
schriftlich gekündigt werden, außer sie wurden ausdrücklich befristet<br />
abgeschlossen. Abonnementgebühren werden im Voraus berechnet und<br />
sind nach Erhalt der Rechnung ohne Abzug zur Zahlung fällig oder sie<br />
werden per Lastschrift abgebucht. Auslandsabonnements sind zahlbar<br />
ohne Spesen und Kosten für den Verlag. Die Annahme der Zeitschrift<br />
verpflichtet Wiederverkäufer zur Einhaltung der im Impressum angegebenen<br />
Bezugspreise.<br />
Sollte die Fachzeitschrift aus technischen Gründen oder höherer<br />
Gewalt nicht geliefert werden können, besteht kein Anspruch auf<br />
Nachlieferung oder Erstattung vorausbezahlter Bezugsgelder.<br />
Gerichtsstand für Vollkaufleute ist Arnsberg und Hamburg. Für alle<br />
übrigen Kunden gilt dieser Gerichtsstand für das Mahnverfahren.<br />
Bankverbindungen<br />
Sparkasse Arnsberg-Sundern, Konto 1020320 (BLZ 46650005)<br />
IBAN DE78 4665 0005 0001 0203 20, BIC WELADED1ARN<br />
Postbank Dortmund, Konto 1647-467 (BLZ 44010046)<br />
IBAN DE57 4401 0046 0001 6474 67, BIC PBNKDEFFXXX<br />
Druckvorstufenproduktion<br />
STROBEL PrePress & Media, Postfach 5654, 59806 Arnsberg<br />
E-Mail: datenannahme@strobel-verlag.de<br />
Layout und Herstellung<br />
Siegbert Hahne<br />
Druck (Lieferadresse für Beihefter und Beilagen)<br />
Dierichs Druck + Media GmbH & Co KG,<br />
Frankfurter Straße 168, 34121 Kassel<br />
Veröffentlichungen<br />
Zum Abdruck angenommene Beiträge, Manuskripte und Bilder,<br />
einschließlich der Negative, gehen mit Ablieferung in das Eigentum des<br />
Verlages über. Damit erhält er gleichzeitig im Rahmen der gesetzlichen<br />
Bestimmungen das Veröffentlichungs- und Verarbeitungsrecht. Der<br />
Autor räumt dem Verlag das unbeschränkte Nutzungsrecht ein, seine<br />
Beiträge im In- und Ausland und in allen Sprachen, insbesondere<br />
in Printmedien, Film, Rundfunk, Datenbanken, Telekommunikationsund<br />
Datennetzen (z. B. Online-Dienste) sowie auf Datenträgern<br />
(z. B. CD-ROM), Diskette usw. ungeachtet der Übertragungs-, Trägerund<br />
Speichertechniken sowie öffentlich wiederzugeben. Für unaufgefordert<br />
eingesandte Manuskripte übernehmen Verlag und Redaktion<br />
keine Gewähr.<br />
Mit Namen gezeichnete Beiträge geben die Meinung der Verfasser<br />
wieder und müssen nicht mit der des Verlages übereinstimmen. Für<br />
Werbeaussagen von Herstellern und Inserenten in abgedruckten<br />
Anzeigen haftet der Verlag nicht.<br />
Die Wiedergabe von Gebrauchsnamen, Handelsnamen, Warenbezeichnungen<br />
und dergleichen in dieser Zeitschrift berechtigt nicht zu der<br />
Annahme, dass solche Namen ohne Weiteres von jedermann benutzt<br />
werden dürfen; oft handelt es sich um gesetzlich geschützte eingetragene<br />
Warenzeichen, auch wenn sie nicht als solche gekennzeichnet<br />
sind.<br />
Nachdruck, Reproduktion und das Übersetzen in fremde Sprachen ist<br />
nur mit schriftlicher Genehmigung des Verlages gestattet. Dieses gilt<br />
auch für die Aufnahme in elektronische Datenbanken und Vervielfältigungen<br />
auf Datenträgern jeder Art.<br />
Sofern Sie Artikel aus <strong>IKZ</strong>-<strong>ENERGY</strong> in Ihren internen elektronischen<br />
Pressespiegel übernehmen wollen, erhalten Sie die erforderlichen<br />
Rechte unter www.pressemonitor.de oder unter Telefon 030 284930,<br />
PMG Presse-Monitor GmbH.<br />
Die Zeitschrift und alle in ihr enthaltenen Beiträge sind urheberrechtlich<br />
geschützt.<br />
ISSN<br />
1864-8355<br />
Informationsgemeinschaft zur Feststellung der Verbreitung von<br />
Werbeträgern (IVW)<br />
Mitglied im Bundesverband Solarwirtschaft BSW-Solar) e.V.<br />
8/9/<strong>2014</strong> <strong>IKZ</strong>-<strong>ENERGY</strong> 67
Power-One. Jetzt mit doppelter power.<br />
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Solarindustrie werden sofort und langfristig spürbar sein. ABB bietet Ihnen jetzt ein<br />
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