03.09.2014 Aufrufe

IKZ ENERGY - Ausgabe 8/9 2014

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

8/9 | September <strong>2014</strong><br />

Die Zukunft der Wärmeversorgung Seite 14<br />

EnEV <strong>2014</strong> im Detail Seite 54<br />

Mit EMS auf Erfolgskurs Seite 58<br />

www.ikz-energy.de


Premium Armaturen + Systeme<br />

Auszeichnungen:<br />

Plus X Award ®<br />

„Regucor WHS“ Energiespeicher-Zentrale (Heizung, Trinkwasser und Solarthermie):<br />

für die bessere Energieeffizienz<br />

Solarstation<br />

(analog Oventrop<br />

„Regusol L-130“,<br />

DN 20)<br />

„Regucor WHS“<br />

Energiespeicher-<br />

Zentrale<br />

Wärmeerzeuger<br />

(z.B. Öl/Gas/<br />

Wärmepumpe/<br />

Festbrennstoff)<br />

System-Darstellung<br />

Für die Versorgung von Ein- und Zweifamilienhäusern<br />

bietet Oventrop die modular aufgebaute<br />

„Regucor WHS“ Energiespeicher-Zentrale an.<br />

Das System besteht aus hydraulisch optimal<br />

aufeinander abgestimmten Komponenten:<br />

- Wärmeerzeugeranschluss (für Kessel,<br />

Wärmepumpe etc.)<br />

- Solar-Energiespeicher<br />

- Solarstation<br />

- Frischwasserstation zur Trinkwassererwärmung<br />

- Heizkreisgruppen- und Wärmeerzeugeranbindung<br />

Der multifunktionale Systemregler „Regtronic<br />

RS-B“ sorgt für eine optimale Nutzung der<br />

Solarwärme und für eine bedarfsgerechte,<br />

witterungsgeführte Versorgung der Heizkreise.<br />

Darüber hinaus ist durch die Anbindung an das<br />

Oventrop Gebäudeleitsystem „DynaTemp CS-BS“<br />

ein Visualisieren und Überwachen der Anlage<br />

möglich.<br />

Vorteile:<br />

- modular aufgebautes System für Ein- und<br />

Zweifamilienhäuser im Bestand und Neubau<br />

- Komponenten sind aufeinander abgestimmt<br />

- regenerative Anlagenkonzepte lassen sich<br />

ideal umsetzen (Solar, Feststoff usw.)<br />

- hohe Energieeffizienz<br />

- komplett nach EnEV isolierte Armaturengruppen<br />

Frischwasserstation<br />

(analog Oventrop<br />

„Regumaq XH“)<br />

Heizkreisgruppen<br />

(analog Oventrop<br />

„Regumat M3-130“,<br />

DN 20)<br />

Bitte fordern Sie<br />

weitere Informationen an:<br />

OVENTROP GmbH & Co. KG<br />

Paul-Oventrop-Straße 1<br />

D-59939 Olsberg<br />

Telefon (0 29 62) 82-0<br />

Telefax (0 29 62) 82-400<br />

E-Mail mail@oventrop.de<br />

Internet www.oventrop.de


BRANCHENTICKER<br />

Kennzeichnungspflicht<br />

für Solarheizungen<br />

und Warmwasserspeicher kommt<br />

Die schrittweise Umsetzung europäischer<br />

Energieeffizienzrichtlinien wird im<br />

kommenden Jahr auch solare Heizungsund<br />

Warmwasseranlagen betreffen. Die<br />

Richtlinien betreffen nicht nur Hersteller<br />

und Händler. Auch Handwerker und Installateure<br />

sollten sich rechtzeitig informieren,<br />

was die Kennzeichnungspflicht<br />

für ihre Arbeit bedeuten wird und welche<br />

Anforderungen auf sie zukommen. So müssen<br />

energieverbrauchende und energieverbrauchsrelevante<br />

Geräte wie Wärmeerzeuger<br />

und Wärmespeicher ab September 2015<br />

verbindliche Effizienzanforderungen erfüllen.<br />

Dies schreibt die sogenannte europäische<br />

Ökodesignrichtlinie vor. Mit der<br />

darauf aufbauenden Energy-Labelling-<br />

Richtlinie wird zudem eine Kennzeichnungspflicht<br />

in Kraft treten. Ähnlich wie<br />

Kühlschränke oder Waschmaschinen müssen<br />

bestimmte Wärmeerzeuger und Speicher<br />

spätestens ab 26. September 2015 ein<br />

Etikett tragen, das mittels einer Skala von<br />

A bis G und Grün bis Rot über Effizienz<br />

und Verbrauch informiert. Die neue Verordnung<br />

bringt einige Vorteile. Durch die<br />

einheitliche Kennzeichnung haben nun<br />

auch Endkunden die Möglichkeit, die Effizienz<br />

beispielsweise einer Solarheizung<br />

auf einen Blick zu erkennen und zu vergleichen.<br />

Denn Warmwasserverbundsysteme<br />

inklusive Solarthermie werden wohl die<br />

einzige Technologie sein, die die höchste<br />

Effizienzklasse A+++ erreichen kann.<br />

Wichtige Fragen zur praktischen Anwendung<br />

der Verordnung beantwortet ein<br />

35 Seiten starker neuer Leitfaden des BSW-<br />

Solar. Erklärt wird u. a., welche Anlagen<br />

betroffen sein werden, welche Angaben<br />

die jeweiligen Kennzeichnungen enthalten<br />

müssen und welche rechtlichen Anforderungen<br />

Installateure und Handwerker<br />

beachten sollten. Mitglieder des BSW-Solar<br />

erhalten den Leitfaden kostenlos unter<br />

presse@bsw-solar.de, Nichtmitglieder<br />

können ihn gegen eine Schutzgebühr im<br />

BSW-Solar-Shop (http://bsw.li/17xOiho)<br />

erwerben.<br />

Sichere Stromversorgung<br />

mit 100 % EE ist möglich<br />

Rund drei Jahre lang hat sich das Forschungsprojekt<br />

Kombikraftwerk 2 (www.<br />

kombikraftwerk.de) intensiv mit der Netzstabilität<br />

und der Sicherheit der Energieversorgung<br />

bei einer rein regenerativen<br />

Stromerzeugung beschäftigt. U. a. wurde<br />

dabei die Frequenz- und Spannungshal-<br />

tung im Stromnetz mittels EE-Anlagen erforscht.<br />

Die Ergebnisse der Tests mit realen<br />

Anlagen und räumlich einmalig hoch aufgelösten<br />

Simulationen sind im jetzt veröffentlichten<br />

Abschlussbericht des Projekts<br />

dargelegt, darauf weist die Agentur für Erneuerbare<br />

Energien hin. Die Ergebnisse<br />

zeigen, dass ein zukünftiges System allein<br />

auf Basis EE-Quellen die heute gewohnte<br />

Versorgungsqualität erbringen kann und<br />

wir langfristig keinen Strom aus Kohle<br />

oder Kernkraft mehr brauchen.<br />

Dass EE den deutschen Strombedarf<br />

komplett decken können, wurde bereits<br />

2007 mit dem Vorgängerprojekt Kombikraftwerk<br />

1 nachgewiesen. Zu einer sicheren<br />

Stromversorgung gehört jedoch<br />

mehr als eine ausreichende Erzeugung.<br />

So muss die benötigte Energie auch dort<br />

produziert werden, wo sie verbraucht wird,<br />

bzw. zum Verbrauchsort transportiert werden.<br />

Dabei müssen im Netz bestimmte Parameter<br />

hinsichtlich Spannung und Frequenz<br />

eingehalten werden, ansonsten drohen<br />

Schäden an elektrischen Geräten oder<br />

sogar Stromausfälle.<br />

Ein vom Fraunhofer IWES geführtes<br />

Projektkonsortium, das hochrangige Partner<br />

aus Industrie und Wissenschaft vereint,<br />

entwickelte dazu ein räumlich einmalig<br />

hoch aufgelöstes Zukunftsszenario,<br />

in dem viele Stromerzeuger und Verbraucher<br />

sogar standortgenau vermerkt sind.<br />

Dieses Szenario wurde mit realen Wetterdaten<br />

durchgespielt, um für jede Stunde<br />

des Jahres einen exakten Zustand des Versorgungssystems<br />

untersuchen zu können.<br />

Die wichtigsten Energieträger dieses Zukunftsszenarios<br />

sind Wind und Sonne, die<br />

mit 53 und 20 % gemeinsam knapp drei<br />

Viertel der gesamten Energieerzeugung<br />

beisteuern. Weitere Erzeuger sind Bioenergie<br />

mit etwa 10 %, Wasser- und Geothermiekraftwerke<br />

sowie Batterien als Speicher<br />

und Gaskraftwerke, die aus mittels überschüssigem<br />

Wind- oder Solarstrom hergestelltem<br />

Methan sowie Biomethan gespeist<br />

werden. Auf Basis dieser Simulation, die<br />

auch in interaktiven Online-Animationen<br />

auf der Homepage des Forschungsprojektes<br />

nachgezeichnet wird, konnten die Forscher<br />

den Bedarf an Systemdienstleistungen ermitteln<br />

und Berechnungen zur Systemstabilität<br />

sowie beispielsweise zu notwendigen<br />

Netzausbaumaßnahmen anstellen.<br />

Die Untersuchungen zeigen, dass die<br />

heutige Versorgungsqualität auch mit einer<br />

intelligenten Kombination aus EE, Speichern<br />

und Backupkraftwerken mit erneuerbarem<br />

Gas erreichbar ist, und dass wir<br />

langfris tig auf fossile und nukleare Ener-<br />

giequellen in der Stromerzeugung gut verzichten<br />

können. Dazu muss das System<br />

aber technisch und regulatorisch weiterentwickelt<br />

und konsequent auf die EE ausgerichtet<br />

werden, so Kaspar Knorr, Projektleiter<br />

beim IWES, in seiner Bewertung der<br />

Ergebnisse.<br />

Die ebenfalls im Rahmen des Projektes<br />

durchgeführten Laborversuche und Feldtests<br />

mit realen Anlagen stützen die Erkenntnisse.<br />

So könnten EE-Anlagen schon<br />

heute mit ihren technischen Fähigkeiten<br />

zur Gewährleistung der Systemstabilität<br />

beitragen, etwa durch Erbringung von Regelleistung.<br />

Allerdings sind die Rahmenbedingungen<br />

des Regelleistungsmarktes, beispielsweise<br />

hinsichtlich der Größe und der<br />

Fristen der Ausschreibungen, aber auch<br />

der erforderlichen Kommunikationstechnik<br />

und Zertifizierungsverfahren, noch<br />

auf konventionelle Kraftwerke ausgerichtet<br />

und verhindern eine konstruktive Teilnahme<br />

Regenerativer Energien. Aus Sicht<br />

des Fraunhofer IWES ist eine sinnvolle<br />

Anpassung der Rahmenbedingungen zur<br />

Markt- und Systemintegration notwendig,<br />

damit die Erneuerbaren Verantwortung<br />

für die Stabilität der Versorgung übernehmen<br />

können – immerhin steuern sie inzwischen<br />

schon mehr als ein Viertel zur<br />

Erzeugung bei.<br />

Den Abschlussbericht sowie eine Kurzfassung<br />

der Publikation finden Sie unter:<br />

www.kombikraftwerk.de/mediathek/<br />

abschlussbericht<br />

■<br />

Hilmar Düppel<br />

Chefredakteur <strong>IKZ</strong>-<strong>ENERGY</strong><br />

h.dueppel@strobel-verlag.de<br />

8/9/<strong>2014</strong> <strong>IKZ</strong>-<strong>ENERGY</strong> 3


INHALT<br />

RUBRIKEN<br />

3 Branchenticker<br />

63 Firmen & Fakten<br />

67 Impressum<br />

TITELTHEMEN<br />

14 Die Zukunft der Wärmeversorgung<br />

Die Verbindung von Solarenergie<br />

und Wärmepumpen<br />

wird schon seit vielen Jahren<br />

genutzt. Schon während der<br />

ersten Energiekrise in den<br />

70er-Jahren gab es Energiezäune<br />

und Energiedächer, die<br />

Sonnenstrahlung in Verbindung<br />

mit Luftwärme und<br />

Wärmepumpen genutzt haben. In den letzten Jahren ist noch<br />

die Kombination mit solar regenerierbaren Erdsonden und mit<br />

Wasser-/Eisspeichern hinzugekommen. Bei manchen dieser Systeme<br />

wird die Effizienz von Experten angezweifelt. Bei anderen<br />

konnte jedoch eine wesentlich verbesserte Leistungsfähigkeit<br />

nachgewiesen werden. Heute sind solare Wärmepumpen-<br />

Heizsysteme auf dem Markt, die mit teilweise sehr geringen<br />

Betriebskosten eine vollständige Warmwasser- und Heizwärmeversorgung<br />

in Nord- und Südeuropa ermöglichen und damit eine<br />

echte Alternative zu anderen Wärmepumpen darstellen.<br />

54 EnEV <strong>2014</strong> im Detail – spürbare Kurskorrektur<br />

Der Einsatz von intelligenten<br />

Wärmepumpen bedeutet ein<br />

zukunftsorientiertes Heizsystem<br />

einzusetzen, das sowohl<br />

im Wohnungsbau als auch in<br />

Büro- und Gewerbegebäuden<br />

einen energieeffizienten und<br />

zugleich umweltschonenden<br />

Stellenwert hat. Von Anlageneignern und Investoren wird zunehmend<br />

die Kombination einer Wärmepumpe mit anderen<br />

Wärmeerzeugern angestrebt. Um den Nutzerkomfort zu erhöhen<br />

und die Gebäudebetriebskosten zu minimieren, werden die Wärmepumpen<br />

in das Netzwerk der Gebäudetechnik eingebunden.<br />

Die Ansteuerung der Wärmepumpen erfolgt über eine KNX- oder<br />

Ethernetverbindung.<br />

58 Mit Energiemanagementsystemen auf Erfolgskurs<br />

Im Zuge der Novelle des Erneuerbare-Energien-Gesetzes<br />

(EEG) wird die Einführung<br />

eines zertifizierten Energiemanagements<br />

in Unternehmen<br />

eine immer größere<br />

Rolle spielen. Laut einer<br />

aktuellen Umfrage der Initiative<br />

EnergieEffizienz der Deutschen Energie-Agentur (dena)<br />

erfasst jedoch bislang nur jedes fünfte Unternehmen seinen<br />

Energieverbrauch über ein zertifiziertes Energiemanagementsystem.<br />

Betriebe können also beim Einstieg in das komplexe<br />

Thema noch erheblich Unterstützung gebrauchen.<br />

<strong>IKZ</strong>-<strong>ENERGY</strong> AKTUELL<br />

6 Neue Geschäftsmodelle für die Sonnenenergie<br />

Intersolar Europe überzeugt mit Innovationen und Internationalität.<br />

SONNENENERGIE<br />

10 Risikofaktor Stauwasser<br />

Durch den Einsatz der richtigen Systeme lassen sich Materialverschleiß<br />

und Frostschäden vermeiden.<br />

14 Die Zukunft der Wärmeversorgung<br />

Heizen mit Sonne, Luft und Eis – warum bringt die Kombination<br />

mit der Sonne Vorteile?<br />

20 Welche Technologie setzt sich durch?<br />

Speichertechnologien im Vergleich – Von Blei-Säure- über<br />

Lithium-Ionen-Akkus bis zu Redox-Flow-Batterien.<br />

24 Sprit aus dem Speicher<br />

Solarstrom direkt vor Ort nutzen.<br />

26 Reduzierter Flächenbedarf und höhere Energieerträge<br />

Eine kleine Marktübersicht zu PVT-Hybridkollektoren.<br />

BIOENERGIE<br />

32 Mit Pellets und Solar auf EE gesetzt<br />

Heizungsmodernisierung: Holzpelletheizung mit Feinstaubfilter<br />

in der Seniorenwohnanlage.<br />

VIP-GEBÄUDEFORUM<br />

20<br />

36 Kommunikation ist der Schlüssel zum Erfolg<br />

Gezieltes Kontakt-Management schafft Mehrwert bei Energieeffizienz<br />

und Nachhaltigkeit.<br />

4 <strong>IKZ</strong>-<strong>ENERGY</strong> 8/9/<strong>2014</strong>


INHALT<br />

ENERGIEEFFIZIENZ<br />

39 Ein Kraftpaket für Wärme und Strom<br />

Erfahrungsbericht über eine Kraft-Wärme-Kopplung-Anlage.<br />

42 Marokko – ein Land auf dem Weg in die energetische Zukunft<br />

Impressionen einer Rundreise.<br />

45 Clever modernisiert mit Wärmepumpe und Gas<br />

Intelligentes Gas-Hybrid-Wärmepumpensystem für die Heizungsmodernisierung<br />

bringt viele Vorteile.<br />

46 Neue Herausforderungen für die Gasbeschaffenheitsmessung<br />

Regenerative Energien im Erdgasnetz.<br />

50 Energieoptimale Ansteuerung von ERG-Systemen<br />

Ein neues Verfahren spart über das Jahr bis zu 70 % Energie.<br />

52 Mit Energiemanagement Kosten reduzieren<br />

Warum softwarebasierte Energiemanagement-Systeme immer<br />

wichtiger werden.<br />

54 EnEV <strong>2014</strong> im Detail – spürbare Kurskorrektur<br />

Teilweise konträre Auswirkungen durch die EnEV-Novelle<br />

befürchtet.<br />

58 Mit Energiemanagementsystemen auf Erfolgskurs<br />

Chancen und Potenziale für externe Energiemanager und<br />

Fachhandwerker – Teil 1.<br />

Titelbild:<br />

Die Kleinspeicheröfen (KSO) von Brunner sind Grundöfen auf kleiner<br />

Grundfläche, die über Stunden angenehme Strahlungswärme liefern.<br />

Durch die heutige Bauweise von Häusern werden normalheiße Kaminöfen<br />

fast als Wärmebelästigung empfunden. Brunner Kleinspeicheröfen<br />

hingegen geben über Stunden sanfte Wärme ab: Hochwertige kleine<br />

Grundöfen im Baukastenprinzip. Im Bild der Kleinspeicherofen „KSO25“<br />

mit Lehmverkleidung. Diese 70 mm starken und jeweils 90 – 100 kg<br />

schweren Ringelemente werden auftragsbezogen aus natürlichem<br />

Lehm handwerklich gestampft. Nach der Trocknungsphase können<br />

diese auf der Baustelle versetzt werden. Das Ergebnis ist eine natürliche<br />

Oberfläche und Struktur.<br />

Lehm als natürliches Material<br />

wurde im Ofenbau seit seinen<br />

Ursprüngen eingesetzt. In seiner<br />

ästhetischen Ausdruckskraft ist<br />

Lehm heute im Bereich der<br />

Naturmaterialien wieder auf dem<br />

Vormarsch.<br />

Ulrich Brunner GmbH,<br />

84307 Eggenfelden,<br />

Tel. 08721 771100,<br />

Fax 08721 7710,<br />

info@brunner.de,<br />

www.brunner.de<br />

IHR PLUS AN<br />

ERFAHRUNG<br />

Individuelle Beratung und umfassende<br />

Absicherung für Ihre Photovoltaikanlagen.<br />

R+V-Privatkundenbetreuer Kevin Blohm berät Frau Starck-Bähr bei<br />

der Absicherung ihrer Photovoltaikanlage.<br />

www.kompetenzzentrumEE.de


Mit den neuen Themen Speichertechnologie und Regenerative Heiztechnik wartete die Intersolar Europe <strong>2014</strong>, die am 4. Juni eröffente wurde.<br />

Neue Geschäftsmodelle<br />

für die Sonnenenergie<br />

Intersolar Europe überzeugt mit Innovationen und Internationalität<br />

Trotz eines nochmaligen Rückgangs bei den Aussteller- und Besucherzahlen hat die Intersolar Europe ihre führende Rolle als wichtigste<br />

Messe für die Solarbranche unterstrichen. Vor allem das umfassende Rahmenprogramm und die zahlreichen Innovationen in<br />

der Speichertechnik sowie die neuen Themenbereiche überzeugten das Fachpublikum.<br />

Die weltweit größte Fachmesse für die<br />

Solarwirtschaft und ihre Partner endete<br />

am 6. Juni. Rund 44 000 Besucher (2013:<br />

ca. 50 000) aus 145 Ländern (2013: 150)<br />

und 1100 Aussteller (2013: 1330) aus<br />

48 Ländern (2013: 47) kamen zu den drei<br />

Messetagen nach München. Trotz des erneuten<br />

leichten Rückgangs gegenüber 2013<br />

zeigte sich der überwiegende Teil der Messebesucher<br />

und Aussteller zufrieden mit<br />

dem Messeverlauf.<br />

Neue Themenbereiche<br />

Neben den Bereichen Photovoltaik<br />

und PV-Produktionstechnik zeigten auf<br />

der Fachmesse electrical energy storage<br />

(ees) zusammen mit der Intersolar Europe<br />

250 Aussteller innovative Lösungen für<br />

die Energiespeicherung, eine der großen<br />

Herausforderungen der Energiewende im<br />

Strommarkt. Darüber hinaus machte die<br />

Intersolar deutlich, dass sie sich auch verstärkt<br />

für die Energiewende im Wärmemarkt<br />

einsetzt. Der neue Themenbereich<br />

Regenerative Heizsysteme – zu sehen waren<br />

Hackschnitzel- und Pelletheizungen,<br />

Mini-BHKWs bzw. KWK-Anlagen, Brennstoffzellenheizungen<br />

und Wärmepumpen –<br />

stellt sich als sinnvolle Ergänzung zur Solarthermie<br />

und PV heraus. Natürlich waren<br />

auch die politischen Rahmenbedingungen<br />

der Energiewende, die Marktentwicklung<br />

der Branche und neue Geschäftsmodelle,<br />

nicht nur Thema der Messe, sondern wurden<br />

auch auf der Intersolar Europe Conference<br />

diskutiert. Vom 2. bis 4. Juni trafen<br />

sich zur Konferenz und ihren Side-Events<br />

im ICM – Internationales Congress Center<br />

München rund 1300 Teilnehmer.<br />

Das Messeangebot in acht Hallen und<br />

dem Freigelände zog in diesem Jahr verstärkt<br />

internationales Fachpublikum an.<br />

Auch das Spektrum der Aussteller spiegelte<br />

mit Unternehmen aus 48 Ländern die internationale<br />

Solarbranche wider. Die Rangliste<br />

der Länder mit den meisten Ausstellern<br />

führten in diesem Jahr Deutschland,<br />

China, Österreich, Italien und Frankreich<br />

an. Für internationales Flair sorgten zahlreiche<br />

internationale Delegationen, wie Investoren<br />

aus Argentinien, Paraguay, Uruguay,<br />

Saudi-Arabien, Marokko und Indien.<br />

Auch die Länderpavillons von neun Nationen,<br />

darunter Kanada, Südkorea und Taiwan,<br />

trugen zur Atmosphäre bei. Damit<br />

ist die Intersolar Europe die internationale<br />

Strategie- und Informationsplattform der<br />

Solarenergie.<br />

Systemgedanke im Mittelpunkt<br />

Die Intersolar war auch in diesem Jahr<br />

die internationale Informationsplattform<br />

für zahlreiche Innovationen. Besonders der<br />

Systemgedanke steht bei immer mehr Ausstellern<br />

im Mittelpunkt: viele Unternehmen<br />

stellten Eigenverbrauchslösungen für<br />

6 <strong>IKZ</strong>-<strong>ENERGY</strong> 8/9/<strong>2014</strong>


Alles wird<br />

einfacher.<br />

Für mich.<br />

Stefan W., zertifizierter Installateur<br />

Berührungslose Inbetriebnahme mit<br />

dem individualisierten e.Key. Die<br />

Strangwechselrichter der neuen BPT-S-<br />

Serie von Bosch Power Tec werden<br />

noch einfacher und sicherer in der<br />

Installation und Inbetriebnahme.<br />

Zuverlässig und schnell. Erfahren Sie<br />

mehr unter bosch-power-tec.de


<strong>IKZ</strong>-<strong>ENERGY</strong> AKTUELL<br />

Messen<br />

Prof. Dr. Claudia Kemfert vom Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung<br />

e. V. (DIW) fordert, die Energiewende im Wärmemarkt nachdrücklich anzustoßen.<br />

Intersolar Europe und ees: die größte Plattform für die Kombination von<br />

Photovoltaik und Energiespeichern weltweit.<br />

Haushalte und Gewerbe vor, die in Kombination<br />

mit Energiespeichern für eine höhere<br />

Unabhängigkeit von steigenden Energiepreisen<br />

sorgen. Mit intelligenten Energiemanagementsystemen<br />

werden sich<br />

Speicher zukünftig effizient vernetzen können,<br />

um überschüssigen Strom länger verfügbar<br />

zu machen. Daneben rückt die Kombination<br />

mit anderen Technologien immer<br />

stärker in den Mittelpunkt: So ermöglichen<br />

Kombinationslösungen aus PV, Solarthermie,<br />

Hackschnitzel- und Pelletheizungen,<br />

Mini-BHKWs bzw. KWK-Anlagen, Brennstoffzellenheizungen<br />

und Wärmepumpen<br />

zahlreiche Möglichkeiten, auch die Energiewende<br />

im Wärmemarkt weiter voranzutreiben.<br />

Der neue Themenbereich Regenerative<br />

Wärme auf der Intersolar Europe<br />

und das dazugehörige Forum griffen diesen<br />

Trend auf.<br />

Aufgrund sinkender Systemkosten<br />

kann Solarstrom in Deutschland bereits<br />

für 12 bis 15 Cent pro kWh produziert<br />

werden. Gegenüber der Netzeinspeisung<br />

wird deshalb der Eigenverbrauch sowohl<br />

für Unternehmen als auch für Privathaushalte<br />

immer interessanter. Daneben entwickeln<br />

sich aber auch neue Finanzierungs-<br />

und Geschäftsmodelle der Branche,<br />

wie Miet- oder Leasingverträge und<br />

Liefervereinbarungen. Auf der Intersolar<br />

Europe Conference, die am 4. Juni endete,<br />

befasste sich eine eigene Session mit dieser<br />

Thematik. Zudem veröffentlichte der<br />

BSW-Solar mit Unterstützung der Intersolar<br />

Europe den „Investorenleitfaden Photovoltaik“.<br />

Deutschland als Vorreiter<br />

der Energiewende<br />

Obwohl sich die Solarmärkte zunehmend<br />

internationalisieren, geht von<br />

Deutschland als Vorreiter der Energiewende<br />

weiterhin eine große Strahlkraft aus.<br />

Im Bereich Solarstromspeicher nimmt<br />

Deutschland zudem erneut eine Pionierrolle<br />

ein mit einem weltweit einzigartigen<br />

Haushaltsspeicher-Förderprogramm.<br />

Gleichzeitig riskiert die Politik jedoch, die<br />

in den vergangenen Jahren getätigten Investitionen,<br />

das Vertrauen bei den Bürgern<br />

und die internationale Vorbildfunktion<br />

durch die schier endlose Debatte über<br />

das EEG zu verlieren. Entsprechend beanspruchten<br />

Experten der Branche, u.a. der<br />

BSW-Solar, verlässliche Rahmenbedingungen<br />

für die Energiewende statt Verunsicherung<br />

durch die Diskussion um eine<br />

Belastung des Eigenverbrauchs. Führende<br />

Solarunternehmen forderten zudem im<br />

Rahmen des Executive Panels auf der Intersolar<br />

Europe Conference den Aufbau<br />

einer neuen Versorgungsstruktur. Diese<br />

solle aus EE als Basis und flexiblen Gaskraftwerken<br />

sowie neuen Speichertechnologien<br />

zur Unterstützung bestehen. Statt<br />

das bisherige System nur in einzelnen<br />

Punkten anzupassen, müsse endlich eine<br />

klare Linie zur Anpassung des Gesamtsystems<br />

festgelegt werden. Prof. Dr. Claudia<br />

Kemfert vom Deutschen Institut<br />

für Wirtschaftsforschung e. V. (DIW) und<br />

Hans-Josef Fell, Präsident der Energy<br />

Watch Group, formulierten zudem ihren<br />

Anspruch gegenüber der Bundesregierung,<br />

auch endlich die Energiewende im<br />

Wärmemarkt nachdrücklich anzustoßen,<br />

nicht zuletzt um die Abhängigkeit von ausländischen<br />

Energielieferungen zu reduzieren.<br />

Dabei wird die regernative Wärme ein<br />

wichtiger Pfeiler, spätestens mit der europaweiten<br />

Einführung des „Energy Labels“<br />

für Heizungssysteme 2015.<br />

Die nächste Intersolar Europe findet<br />

vom 10. bis 12. Juni 2015 auf dem Messegelände<br />

in München statt.<br />

■<br />

Präsentiert wurde auch innovative Systemtechnik für Regenerative Wärme.<br />

Bilder: Solar Promotion<br />

8 <strong>IKZ</strong>-<strong>ENERGY</strong> 8/9/<strong>2014</strong>


MOD:<br />

DIE SONNE SCHICKT IHRE<br />

STRAHLEN NICHT 150 MIO. KM<br />

WEIT, UM AUF ZWEITKLASSIGE<br />

SOLARMODULE ZU TREFFEN.<br />

Bestes polykristallines Solarmodul<br />

Das Q.PRO-G2 235 Solarmodul ist das beste aller polykristallinen Module im Test der Fachzeitschrift PHOTON 2013.<br />

27898<br />

www.photon.info<br />

Bestes<br />

polykristallines<br />

Solarmodul 2013<br />

Q.PRO-G2 235<br />

Getestet wurden 151 Module<br />

Mit Hanwha Q CELLS sind Sie immer auf der Sonnenseite. Wir bieten Ihnen beste Photovoltaik-Lösungen<br />

aus einer Hand: Solarmodule, PV-Systeme und Solarkraftwerke sowie deren Betrieb und Wartung. Als Teil<br />

der finanzstarken Hanwha Gruppe deckt Hanwha Q CELLS die gesamte Wertschöpfungskette von der Zelle<br />

bis zum schlüsselfertigen Projekt ab – damit sind wir Ihr verläßlicher Partner für sonnige Zeiten. Sie möchten<br />

gerne Kunde werden oder weitere Informationen über Q CELLS Produkte erhalten? Dann besuchen Sie unsere<br />

Website unter www.q-cells.com oder rufen uns unter +49 (0)3494 66 99 -23222 an.<br />

www.q-cells.com


SONNENENERGIE<br />

Montagesysteme<br />

Bild 1: Anlage im Aufbau – gute Sicht auf den Wasserablauf bei System „Shark simpleX“ in Ost-West-Richtung.<br />

Risikofaktor Stauwasser<br />

Durch den Einsatz der richtigen Systeme lassen sich Materialverschleiß und Frostschäden vermeiden<br />

Drehte sich vor Kurzem bei der Konzeption von PV-Anlagen nahezu alles um die Auswahl der Module bzw. deren Parameter, hat hier<br />

eine spürbare Wahrnehmungsverschiebung stattgefunden. Zentrale und neuralgische Komponente einer guten PV-Anlage ist – vor<br />

allem auf dem Flachdach – die Unterkonstruktion. Die Gründe liegen auf der Hand: Die Unterschiede und damit das Chancen-Risiko-<br />

Profil z. B. bei der Modulauswahl sind vergleichsweise gering, die Differenzierung hierüber immer schwerer. Ganz anders sieht es bei<br />

den Montagesystemen aus. Sowohl qualitativ als auch preislich geht die Schere auf diesem Sektor weit auseinander. Zudem hat eine<br />

logische Sensibilisierung stattgefunden. Denn gerade auf Flachdächern stellt die Unterkonstruktion das Herzstück der Anlage dar. Das<br />

Herzstück, das entscheidet, wie gut eine Anlage ist, wie stabil die Renditesicherheit, aber auch wie groß das Risiko ist.<br />

Die Branchenevolution hat hier als erstes<br />

die Systeme mit Dachdurchdringung<br />

und die daraus resultierenden Unwägbarkeiten<br />

durch Schäden an der Dachhaut<br />

nahezu verschwinden lassen. Aktuell befinden<br />

wir uns in diesem Markt in einer<br />

Phase, in der diejenigen aerodynamischen<br />

Systeme die Wettbewerbsfähigkeit verlieren,<br />

die hohe Dachlasten durch hohe Zusatzballaste<br />

verursachen oder – und davon<br />

gibt es tatsächlich immer noch einige<br />

– die keinen oder nur einen geringen Planungsservice<br />

anbieten.<br />

Während dieser zweite Evolutionszyklus<br />

bereits kurz vor dem Ende steht<br />

– schon 2015 wird es wohl kaum mehr Anbieter<br />

mit schlechter Aerodynamik geben –<br />

kündigt sich der dritte große Zyklus bereits<br />

an. Und dieser befasst sich mit der<br />

Stauwasser-Thematik und -Problematik.<br />

Gefahr durch „stehendes Wasser“<br />

Aktuell verursachen weit mehr als zwei<br />

Drittel der Flachdachmontagesysteme für<br />

den Bauherrn potenziell ein Stauwasserrisiko.<br />

Was bedeutet das? „Gerade auf dem<br />

Flachdach, sprich Dächer mit geringer<br />

Dachneigung, haben wir ein verstärk tes<br />

Risiko in Problembereichen, sprich Senken,<br />

verstopften Abflussschächten oder<br />

einfach irgendwo im Anlagenfeld von stehendem<br />

Wasser“, erklärt Tobias Rottach,<br />

Produktentwickler bei D&D Deli, dem Hersteller<br />

der „Shark line“.<br />

2012 ging die „Shark line“ mit dem<br />

Süd-System „Shark simpleX“ und dem<br />

Ost-West-Pendant „Shark dupleX“ nach<br />

gut einem Jahr intensiver Entwicklungsarbeit<br />

in zweiter Produktgeneration an den<br />

10 <strong>IKZ</strong>-<strong>ENERGY</strong> 8/9/<strong>2014</strong>


Perfect Welding / Solar Energy / Perfect Charging<br />

DER EINFACHE WEG ZU<br />

MEHR PROFIT IST MÖGLICH.<br />

WEIL WIR DIE SNAPINVERTER<br />

ENTWICKELT HABEN.<br />

Interessiert?<br />

snapinverter.com<br />

Profit durch Effizienz! Noch nie war die Arbeit mit einer Inverter-Technologie so einfach,<br />

wie mit unserer SnapINverter Wechselrichtergeneration:<br />

/ In der Anlagenplanung: Maximale Flexibilität für universelle Einsetzbarkeit<br />

/ In der Montage: Einfachste Installation durch intelligentes Design<br />

/ In der Schulung: Ein einheitliches Montagesystem für alle Geräte<br />

/ Im Service: Einfacher Schnittstellenzugang, einfacher Platinentausch, Komplettwechsel<br />

binnen Minuten. Bereits erhältliche SnapINverter Modelle: Fronius Symo, Fronius Galvo


SONNENENERGIE<br />

Montagesysteme<br />

Bild 2: Eislast am Rahmen und mögliche Beschädigung bei dauerhafter Belastung.<br />

Markt. Die Zahlen seither sind beeindruckend:<br />

10 MW in 2012, 15 MW in 2013 und<br />

wohl knapp 25 MW in <strong>2014</strong> wurden mit diesen<br />

Systemen auf dem Flachdach verbaut.<br />

Geschäftsführer Daniel Deli blickt zurück:<br />

„Zentrale Punkte bei der Entwicklung dieser<br />

zweiten Produktgeneration waren die<br />

optimierte Aerodynamik und der garantierte<br />

Wasserablauf in alle Richtungen.“<br />

Den Komponenten aus dem Hause D&D<br />

Deli gelingt dies durch hutförmige Auflagekomponente<br />

als alleinige Auflagefläche an<br />

der Nord- und Südseite der aufgeständerten<br />

Konsolen bei „Shark simpleX“ bzw. an der<br />

Ost- und Westseite bei „Shark dupleX“.<br />

Die am Markt immer noch üblichen<br />

durchgängigen Schienen als Auflageflächen<br />

sind hier somit komplett vermieden<br />

worden. Genau diese durchgängigen Schienen<br />

sind die Hauptursache für das unerwünschte<br />

Stauwasser. „Stehendes Wasser<br />

kann gefrieren und es besteht die Gefahr,<br />

dass Ausgangsmaterialien deformiert<br />

werden“, so Deli. Mögliche Folgen können<br />

Risse in den Bauteilen sein, aber auch das<br />

Platzen von Profilen. Anlageschäden also,<br />

die nur mit teilweise erheblichem Aufwand<br />

repariert werden können.<br />

Defekte durch Eisbildung<br />

Doch auch die Modulhersteller sehen dadurch<br />

Gefahren: „Stauwasser bei PV-Modulen<br />

kann verschiedene Probleme mit sich<br />

bringen, besonders im Hinblick auf tiefe<br />

Temperaturen unter dem Gefrierpunkt und<br />

die einhergehende Eisbildung“, so Conny<br />

Axel Hulverscheidt, Direktor Produktmanagement<br />

und Marketing des Modulherstellers<br />

ZNSHINE Europe GmbH. Der Diplomphysiker<br />

erklärt weiter: „Steht ein Teil<br />

des Moduls dauerhaft im Wasser, kann es<br />

im ungünstigsten Fall zu einem Eindringen<br />

des Wassers in das Laminat kommen.<br />

Die seitliche Grenzfläche des Laminats<br />

wird beim Anbringen des Rahmens<br />

zwar mit Silikon gegen äußere Einflüsse<br />

isoliert, jedoch können sich die Isolationseigenschaften<br />

durch UV-Exposition<br />

über einen längeren Zeitraum verändern,<br />

sodass nicht auszuschließen ist, dass Wasser<br />

die Si likonabdichtung durchdringen<br />

kann. Das Eindringen von Wasser in das<br />

Laminat selbst würde zu Delaminationseffekten<br />

führen.“ Insgesamt beurteilt er dieses<br />

Risiko aber als unwahrscheinlich, da<br />

hier mehrere Umstände gemeinsam auftreten<br />

müssten.<br />

Sehr viel wahrscheinlicher sei das Szenario<br />

von mechanischen Defekten am Modul<br />

(Bild 2). Hulverscheidt: „Die Last von<br />

gefrorenem Wasser (Stauwasser, aber auch<br />

geschmolzener Schnee, der sich am unteren<br />

Ende des Moduls sammelt und nachts<br />

wieder gefriert) an einer Rahmenkante<br />

kann zu einer mechanischen Beschädigung<br />

derselben führen. Das hohe Gewicht<br />

von Schnee und Eis könnte den Rahmen an<br />

der betroffenen Seite vom Modul lösen und<br />

sich entsprechend verbiegen oder bei extremer<br />

Belastung sogar abreißen.“<br />

Auch aus elektrotechnischer Sicht müssen<br />

Wasserablaufbarrieren bei PV-Anlagen<br />

als sehr bedenklich eingestuft werden.<br />

Lothar Czarnecki, Professor an der<br />

Hochschule Kempten, weist hier vor allem<br />

auf die üblicherweise in die PV-Anlage integrierte<br />

Blitzschutztechnik hin: „Die Verbindung<br />

von PV-Anlagen besteht wegen<br />

Bild 3: Die Auswirkungen elektrochemischer Korrosion (siehe Expertise<br />

Prof. Dr. Czarnecki).<br />

Bild 4: Trägerschiene 15° mit Wasserablauf-Modell.<br />

12 <strong>IKZ</strong>-<strong>ENERGY</strong> 8/9/<strong>2014</strong>


SONNENENERGIE<br />

Montagesysteme<br />

der guten elektrischen Leitfähigkeit vorwiegend<br />

aus Kupfer. Die Blitzschutzanlage<br />

ist dagegen meist aus einer Kombination<br />

von feuerverzinktem Stahl und Aluminium<br />

ausgeführt. Eine Kombination<br />

mit Kupferleitungen wird wegen der dann<br />

auftretenden elektrochemischen Korrosion<br />

nicht empfohlen.“ Die Auswirkungen elektrochemischer<br />

Korrosion, begründet durch<br />

eine elektrochemische Spannung und den<br />

daraus resultierenden Stromfluss, der das<br />

unedlere Metall korrodieren lässt, sind in<br />

Bild 3 zu sehen.<br />

Aus diesem Grund seien auch in DIN<br />

VDE 0185-305 Kupferteile oberhalb verzinkter<br />

Verbindungen oder Aluminium<br />

nicht gestattet. Czarnecki weiter: „Tritt<br />

nun Stauwasser auf Dächern auf, besteht<br />

die Gefahr, dass die Kupferleiter der Photovoltaik<br />

über das Stauwasser, welches<br />

als Elektrolyt wirkt, mit den Metallverbindungen<br />

der Blitzanlage in Verbindung<br />

kommt. Dies kann im ungünstigsten Fall<br />

direkt geschehen, wobei zusätzlich die Gefahr<br />

besteht, dass dadurch die vorgeschriebenen<br />

Abstände zwischen PV-Anlage und<br />

Blitzschutzsystem verringert oder völlig<br />

unwirksam gemacht werden. Im Fall eines<br />

gleichzeitig stattfindenden Gewitters kann<br />

dies durch unbeabsichtigtes Führen eines<br />

direkten Teilblitzstroms zur Zerstörung<br />

der PV-Anlage führen. Stauwasser sollte<br />

daher auf jeden Fall vermieden werden.“<br />

Rein physisch droht eine PV-Anlage, die<br />

im Wasser steht, regelrecht wegzuschwimmen.<br />

Die berechnete Anlagenstatik kann<br />

bei Stauwasser und den daraus resultierenden<br />

Verschiebungen ihre Gültigkeit<br />

verlieren. Weitere Folge ist bei nicht fachgerecht<br />

angebrachten Bautenschutzmatten,<br />

sprich nicht werkseitig am Montagesystem<br />

befestigt, das Verrutschen dieser<br />

Dachschoner. Als Worst Case liegt die Unterkonstruktion<br />

dann ungeschützt direkt<br />

auf der Dachhaut auf und kann zu Dachschäden<br />

führen.<br />

Ganz nebenbei verursachen durchgängige<br />

Schienen bei der Montage ein zusätzliches<br />

Risiko, z. B. durch den Spanflug bei<br />

anfallenden Sägearbeiten. Es ist also davon<br />

auszugehen, dass die durchgängige Schiene<br />

als zentrales Bauteil von Montagesystemen<br />

auf Flachdächern in absehbarer Zeit<br />

verschwinden wird.<br />

Aus oben angeführten Tatsachen leitet<br />

sich ein nicht kalkulierbares Risiko ab. Definitiv<br />

schwebt bei Anlagen, die diese Gefahren<br />

nicht berücksichtigen, immer das<br />

Damokles-Schwert des Teil- und sogar Totalverlusts<br />

über dem Invest. Kostspielige<br />

Wartung, aufwendige Instandsetzungen<br />

aber auch der Rückbau sind mögliche Konsequenzen<br />

von Stauwasser in einer PV-Anlage.<br />

■<br />

Bilder: D&D Deli<br />

KONTAKT<br />

D&D Deli GmbH & Co. KG<br />

87640 Ebenhofen I Germany<br />

Tel. 08342 895620<br />

Fax 08342 8956229<br />

info@dd-deli.com<br />

www.dd-deli.com<br />

Wichtige Dokumentationen<br />

von KSB auf einen Blick<br />

www.ksb.de/e-paper-portal<br />

Beste Technik für Heizung, Klima und<br />

Lüftung vom einzigen Komplettanbieter<br />

Die Zukunft im Bereich Heizung, Klima und Lüftung startet heute:<br />

<br />

Hocheffiziente und perfekt abgestimmte Pumpen und Armaturen<br />

<br />

Automations- und Antriebslösungen in einer neuen Dimension<br />

<br />

Einzigartiges Komplettprogramm der nächsten Generation<br />

Mehr Informationen unter: www.ksb.de/hkl<br />

Unsere Technik. Ihr Erfolg.<br />

Pumpen Armaturen Service


SONNENENERGIE<br />

Solarthermie<br />

Die Zukunft der Wärmeversorgung<br />

Heizen mit Sonne, Luft und Eis – warum bringt die Kombination mit der Sonne Vorteile?<br />

Die Verbindung von Solarenergie und Wärmepumpen wird schon seit vielen Jahren genutzt. Schon während der ersten Energiekrise<br />

in den 70er-Jahren gab es Energiezäune und Energiedächer, die Sonnenstrahlung in Verbindung mit Luftwärme und Wärmepumpen<br />

genutzt haben. In den letzten Jahren ist noch die Kombination mit solar regenerierbaren Erdsonden und mit Wasser-/Eisspeichern<br />

hinzugekommen. Bei manchen dieser Systeme wird die Effizienz von Experten angezweifelt. Bei anderen konnte jedoch eine wesentlich<br />

verbesserte Leistungsfähigkeit nachgewiesen werden. Heute sind solare Wärmepumpen-Heizsysteme auf dem Markt, die mit teilweise<br />

sehr geringen Betriebskosten eine vollständige Warmwasser- und Heizwärmeversorgung in Nord- und Südeuropa ermöglichen<br />

und damit eine echte Alternative zu anderen Wärmepumpen darstellen.<br />

Neben der Nutzung aus Grundwasser<br />

bietet sich als Niedertemperatur-Wärmequelle<br />

für eine Wärmepumpe das Erdreich<br />

über Sondenbohrungen, über Erdreich-<br />

Wärmetauscher in der Nähe der Erdoberfläche<br />

oder aber die Umgebungsluft an. Da<br />

alle Arten dieser Wärmequellen neben Vorteilen<br />

auch Einschränkungen und Nachteile<br />

haben, kommt mit der Sonne eine sehr<br />

interessante zusätzliche Wärmequelle hinzu.<br />

Solare Wärmepumpen sind praktisch<br />

immer eine Kombination von mehreren<br />

Energiequellen, da die Sonne nicht ganzjährig<br />

zur Verfügung steht und die saisonale<br />

Energiespeicherung sehr kostenintensiv<br />

wäre.<br />

Alle Wärmepumpen arbeiten aufgrund<br />

der thermodynamischen Gesetze bei tiefen<br />

Ausgezeichnetes Gebäude mit Solarer Wärmepumpe.<br />

Quellentemperaturen mit geringerer Effizienz,<br />

was gleichbedeutend ist mit einem erhöhten<br />

Stromverbrauch. Wenn die Wärmequellentemperatur<br />

(bei Luft-Wärmepumpen<br />

die Außentemperatur) unter -10 °C<br />

sinkt, ist ein Betrieb vieler Wärmepumpen<br />

nicht mehr möglich. Es kann und muss<br />

dann direkt und teilweise vollständig mit<br />

Strom geheizt werden.<br />

Sehr kalte Tage und Nächte entstehen<br />

in der Regel in Verbindung mit einem<br />

klarem Himmel, da sich die Erde wegen<br />

der fehlenden Wolken über die Wärmestrahlung<br />

in das Weltall am stärksten abkühlt.<br />

An diesen Tagen scheint dann meist<br />

die Sonne, und diese liefert als Wärmequelle<br />

bei Solaren Wärmepumpen wesentlich<br />

höhere Temperaturen als die sehr<br />

Bild: Architekt Schneider, Tübingen<br />

kalte Umgebungsluft. Dies ist ein Grund<br />

für die teilweise wesentlich höhere Effizienz<br />

und damit den deutlich geringeren<br />

Stromverbrauch der Solaren Wärmepumpen<br />

im Vergleich zu Luftwärmepumpen.<br />

Biomasse-Heizung –<br />

die bessere Lösung?<br />

Biomasse-Heizungen, meist mit Holz in<br />

Form von Stückholz, Hackschnitzel oder<br />

Pellets, sind attraktive Lösungen für die<br />

Wärmeversorgung. Von der Entstehung<br />

bis zur Zersetzung, egal ob über Verrottung<br />

oder Verbrennung, sind sie CO 2<br />

-neutral.<br />

D. h., das beim Wachstum gebundene<br />

CO 2 wird bei der späteren Zersetzung 1 : 1<br />

wieder freigesetzt. Für die Bereitstellung<br />

als Brennstoff fallen jedoch in der CO 2 -<br />

Bilanz noch der Transport, die Aufbereitung<br />

oder die Weiterverarbeitung z. B. zu<br />

Pellets und auch – beim Anfeuern – teilweise<br />

noch Strombedarf an, die in der<br />

CO 2 -Bilanz berücksichtigt werden müssen.<br />

An dieser Stelle soll die ungeregelte<br />

Verbrennung von Stückholz in Öfen wegen<br />

der hohen Emissionen von CO, NO x und<br />

Feinstaub nicht als Zukunftslösung diskutiert<br />

werden. Feuerungstechnisch gut<br />

geführte Pelletkessel hingegen liegen<br />

mittlerweile mit 55 gCO 2Äq /kWh nutz bei<br />

einem angenommenen Jahresnutzungsgrad<br />

von 75 % 1 ) auch im Hinblick auf die<br />

anderen Emissionswerte in Bereichen, die<br />

auch mit Öl- oder Gaskesseln vergleichbar<br />

sind.<br />

Über Biomasse werden jährlich etwa<br />

10 % des Heizwärmebedarfs in Deutschland<br />

gedeckt. Auch wenn der Anteil durch<br />

veränderte Nutzung der Biomasse vergrößert<br />

werden kann – z. B. 30 % in Österreich<br />

– ist der nachhaltig nutzbare Anteil an jährlich<br />

anfallender Biomasse in Deutschland<br />

14 <strong>IKZ</strong>-<strong>ENERGY</strong> 8/9/<strong>2014</strong>


SONNENENERGIE<br />

Solarthermie<br />

begrenzt. Biomasse in Pelletkesseln zu nutzen<br />

ist folglich ein sinnvoller Baustein im<br />

Energiemix der Zukunft. Es kann aber auf<br />

keinen Fall als alleinige Lösung der Wärmeversorgung<br />

angesehen werden. Wärmepumpen,<br />

die mit Strom betrieben werden,<br />

unterliegen dieser Einschränkung hingegen<br />

aufgrund der Vielzahl der Energiequellen,<br />

mit denen Strom erzeugt werden<br />

kann, nicht.<br />

Gefriervorgang im<br />

Wasser-/Eisspeicher.<br />

Wärmepumpen –<br />

wohin geht die Entwicklung?<br />

In den letzten Jahren hat sich der Trend<br />

zu Luftwärmepumpen verstärkt. Wasserund<br />

Sole-Wärmepumpen, die mit Erdsonden<br />

arbeiten, verlieren in Deutschland und<br />

anderen europäischen Ländern Marktanteile.<br />

Dies hängt mit einer Reihe von Ursachen<br />

zusammen. Verschiedene Ereignisse<br />

sind durch die Presse gegangen, weil es<br />

durch Sondenbohrungen zu Schäden an<br />

Gebäuden, teilweise in ganzen Ortschaften<br />

(z. B. Staufen in Südbaden) gekommen<br />

ist. Darüber hinaus haben auch zunehmend<br />

verschärfte Gesetze dazu beigetragen,<br />

dass es immer schwieriger wird,<br />

Genehmigungen für Wärmepumpen mit<br />

Tiefenbohrungen oder mit Sole als Wärmeträger<br />

zu erhalten. Als Folge dessen steigen<br />

die Investitionskosten für den erhöhten<br />

Aufwand sowie für Gutachten, während<br />

die öffentliche Akzeptanz sinkt.<br />

Gleichzeitig sind Luft-Wärmepumpen<br />

flexibler einsetzbar und durch technische<br />

Verbesserungen im Vergleich zu früher zuverlässiger<br />

und effizienter geworden. Auch<br />

*IE4 gem. IEC/CD 60034-30 Ed. 2<br />

Mehr Energiesparen ohne Extrakosten:<br />

der KSB SuPremE ® -IE4*-Motor<br />

Die drehzahlgeregelte Inlinepumpe Etaline erhalten Sie mit dem KSB SuPremE ® -IE4*-Motor –<br />

ohne Extrakosten im Vergleich zu den bisher überwiegend eingesetzten IE2-Motoren.<br />

<br />

Effizientestes magnetfreies Pumpenaggregat in Verbindung mit dem neuen PumpDrive Eco und PumpMeter<br />

<br />

Beste Wirkungsgrade auch im Teillastbereich, besonders geeignet für Heizung, Klima, Lüftung<br />

<br />

Höchste Energiekosteneinsparung mit KSB SuPremE ® -IE4*-Motor von bis zu 70 %<br />

Mehr Informationen unter: www.ksb.com/ie4-effizienz-ohne-aufpreis<br />

Unsere Technik. Ihr Erfolg.<br />

Pumpen Armaturen Service


SONNENENERGIE<br />

Solarthermie<br />

Tabelle mit CO 2 Äquivalenten pro kWh Heizwärme für verschiedene Wärmeerzeugungssysteme.<br />

Bild: Consolar<br />

liegen deren Investitionskosten meist deutlich<br />

unter denen der Erdsonden-Wärmepumpen.<br />

Leisten Luft-Wärmepumpen zu<br />

kleine Beiträge für den Klimaschutz?<br />

Trotz technischer Innovationen in den<br />

letzten Jahren (z. B. durch leistungsgeregelte<br />

Kompressoren, elektronisch geregelte<br />

Expansionsventile) haben Luft-Wärmepumpen<br />

über das Jahr gesehen keine hohe<br />

Effizienz. Die mittleren Systemjahresarbeitszahlen,<br />

also das über das Jahr gemittelte<br />

Verhältnis aus erzeugter Nutzwärme<br />

und dem dafür nötigen gesamten Strombedarf,<br />

liegen bei den meisten Luft-Wärmepumpen<br />

in der Praxis nach verschiedenen<br />

Untersuchungen 2,3,4 ) noch deutlich<br />

unter dem Wert 3. In Verbindung mit äquivalenten<br />

Treibhausgas-Emissionen, die<br />

sich nach einem anerkannten Verfahren<br />

(GEMIS) berechnen lassen, ergibt sich nach<br />

den Vorhersagen der Bundesregierung für<br />

Strom, der aus dem lokalen Stromnetz deutscher<br />

Kraftwerke bezogen wird, im Mittel<br />

für das Jahr 2015 pro kWh Wärme ein voraussichtlicher<br />

äquivalenter CO 2 -Ausstoß<br />

von 500 g CO 2Äq /kWh 5 ). Im Jahre 2020 sollen<br />

400 g CO 2Äq /kWh erreicht werden. Für<br />

folgende Betrachtung wurde mit dem Wert<br />

für 2015 gerechnet.<br />

Bei Berücksichtigung der entsprechenden<br />

Systemjahresarbeitszahlen und<br />

einem Kessel-Nutzungsgrad von 85 % lassen<br />

sich für fossil befeuerte Kessel 6 ) bzw.<br />

für Wärmepumpen folgende Werte ermitteln:<br />

Systemjahresarbeitszahl einer Solaren<br />

Wärmepumpe: 5,0 ergeben 100 g CO 2Äq /<br />

kWh Nutzwärme (über Simulation ermittelte<br />

Systemjahresarbeitszahl von<br />

5,0 7 ), im Feldtest der Agenda-Gruppe<br />

Lahr wurde eine Systemjahresarbeitszahl<br />

von 5,6 gemessen 8 ),<br />

Systemjahresarbeitszahl einer effizienten<br />

Luftwärmepumpe: 2,89 ergeben<br />

173 g CO 2Äq /kWh Nutzwärme 9 ),<br />

Systemjahresarbeitszahl einer Standard<br />

Luft-Wärmepumpe: 2,4 ergeben<br />

208 gCO 2Äq /kWh Nutzwärme 10 ),<br />

Gas-Brennwertgeräte haben einen CO 2 -<br />

Ausstoß von 287 g CO 2Äq /kWh Nutzwärme<br />

und Öl-Brennwertgeräte haben einen<br />

CO 2 -Ausstoß von 355 g CO 2Äq /kWh<br />

Nutzwärme 11 ).<br />

Um im Mittel auch über die Heiztechnik<br />

die angestrebten Klimaziele der Bundesregierung<br />

einer CO 2 -Reduktion von 40 % bis<br />

2020 im Vergleich zu 1990 zu erreichen,<br />

bedarf es für einzelne Maßnahmen deutlich<br />

effizienterer Lösungen als die 40 % Einsparung.<br />

Als Orientierung sind der Grafik<br />

auf Seite 20 50 % im Vergleich zu den Emissionen<br />

eines Gas-Brennwertkessels dargestellt.<br />

Es wird deutlich, dass Luft-Wärmepumpen<br />

für den Klimaschutz keine<br />

ausreichenden Beiträge liefern, das Ziel<br />

über heiztechnische Maßnahmen zu erreichen.<br />

Haben Solare Wärmepumpen<br />

deutliche Vorteile?<br />

Da Solare Wärmepumpen sich mehrerer<br />

Wärmequellen bedienen, haben sie<br />

das Potenzial, deutlich effizienter eine<br />

Haus-Wärmeversorgung sicherzustellen,<br />

d. h. mit positiven Beiträgen zum Klimaschutz<br />

und einem geringeren Stromverbrauch<br />

bzw. sehr geringen jährlichen Wärmekosten.<br />

Die Folge sind darüber hinaus<br />

auch geringere Kraftwerks-Kapazitäten zu<br />

Spitzenlastzeiten.<br />

Sommerbetrieb: Im Sommer arbeitet im<br />

Vergleich zu anderen Wärmepumpen bei<br />

Solaren Wärmepumpen mit leistungsfähigen<br />

Kollektoren meist nur die Solar-Umwälzpumpe<br />

mit sehr geringem Stromverbrauch.<br />

Die Wärmepumpe läuft in dieser<br />

Zeit nicht, was sich positiv auf ihre Lebensdauer<br />

auswirkt.<br />

Winterbetrieb: Vor allem im Winter spielen<br />

Solare Wärmepumpen ihre Vorteile aus,<br />

da der Strombedarf bei Luftwärmepumpen<br />

an sehr kalten Tagen sehr hoch ist. Die<br />

Solaren Wärmepumpen können hingegen<br />

durch die Mitarbeit der Sonne noch effizient<br />

arbeiten.<br />

Wie funktionieren<br />

Solare Wärmepumpen?<br />

Je nach Konstruktion des Kollektors einer<br />

Solaren Wärmepumpe kann die gewonnene<br />

Sonnenwärme direkt für die Heizung<br />

verwendet oder sie kann über eine Wärmepumpe<br />

nutzbar gemacht werden. Manche<br />

Systeme sind mit Erdsonden oder Luftgeräten<br />

im Garten kombiniert. Für eine maximale<br />

Solarnutzung muss der Kollektor<br />

für anfallendes Kondensat aus der Luft<br />

und für dessen Frostbildung ausgelegt<br />

sein. Ein Beschlagen der Kollektorscheiben<br />

und sogar Eisbildung entstehen durch<br />

diese ertragssteigernde Betriebsweise. Solche<br />

Kollektoren können durch den Betrieb<br />

bei wesentlich geringeren Wärmeträger-<br />

Temperaturen mit gleicher Fläche in den<br />

Wintermonaten wesentlich mehr Solarenergie<br />

ernten. Im Vergleich zu gleich<br />

großen konventionellen Kollektoren, die<br />

höhere direkt nutzbare Temperaturen liefern<br />

(und mit konventioneller Speichertechnik<br />

betrieben werden), lässt sich aus<br />

der winterlichen Solarstrahlung etwa 50 %<br />

mehr Wärme gewinnen.<br />

Wird noch ein Lüfter integriert, kann der<br />

Wärmeertrag in den Wintermonaten sogar<br />

auf das 4-Fache erhöht werden, da der Kollektor<br />

gleichzeitig auch als Luft-Wärmetauscher<br />

arbeitet. Solche sogenannten Hybridkollektoren<br />

sind die einzige Wärmequelle<br />

der Solaren Wärmepumpe und eine Auf-<br />

16 <strong>IKZ</strong>-<strong>ENERGY</strong> 8/9/<strong>2014</strong>


stellung von Luft-Wärmetauschern im Garten<br />

kann ganz entfallen.<br />

Für die nächtliche Beheizung der Häuser<br />

bedarf es der Energiespeicherung auf<br />

einem für Wärmepumpen günstigen Temperaturniveau.<br />

Hier bieten sich Wasser-/<br />

Eisspeicher an, da zum einen bei dessen<br />

Gefrierpunkt noch gute Wärmepumpenwirkungsgrade<br />

erreicht werden. Darüber<br />

hinaus kann nicht nur Sonnenenergie, sondern<br />

auch die in der Luft enthaltene Kondensationsenergie<br />

gespeichert werden.<br />

Beim Gefrierpunkt von Wasser liegt für<br />

beide Aspekte ein Optimum vor. Voraussetzung<br />

ist allerdings, dass der Wärmeübergang<br />

vom Wasser/Eis zur Wärmeträgerflüssigkeit<br />

mit sehr geringen Temperaturdifferenzen<br />

funktioniert, damit die<br />

Wärmepumpe tatsächlich mit Temperaturen<br />

bei ca. 0 °C betrieben werden kann<br />

und nicht etwa bei -10 °C. Dies ist in der<br />

Praxis nur bei sehr wenigen Systemen gegeben,<br />

da dies besonders hohe Anforderungen<br />

an den Wärmetauscher stellt. Im<br />

Vergleich dazu: Die Temperatur der Wärmeträgerflüssigkeit<br />

bei Erdreich-Wärmepumpen<br />

liegt ebenfalls aufgrund des Wärmeübergangs<br />

von der Erde zur Flüssigkeit<br />

und der Auskühlung der Erde im Bereich<br />

0 °C.<br />

Mit einem Wasser-Eisspeicher ist es somit<br />

möglich, dass die Wärmepumpe Nutztemperaturen<br />

für die Überbrückung einer<br />

kalten Nacht mit geringem Stromverbrauch<br />

zur Verfügung stellen kann.<br />

Die notwendige Größe eines Wasser-<br />

Eisspeichers hängt von der Kollektorkonstruktion<br />

ab. Liefern sie im Mittel täglich<br />

genug Energie, um die Wärmepumpe zu<br />

versorgen, reicht ein Speichervolumen von<br />

ca. 300 l. Damit die Kollektoren im Winter<br />

täglich genug Energie liefern, stellen<br />

sich besondere Anforderungen an den<br />

Kollektor aufbau und die Regelungstechnik<br />

z. B. für das automatische Abrutschen<br />

von Schnee.<br />

Wichtig für einen stromsparenden Betrieb<br />

ist es auch, dass die Wärmepumpe<br />

im Extremfall bis zu tiefen Temperaturen<br />

(-15 K) arbeitet, statt auf E-Heizstabbetrieb<br />

umzuschalten.<br />

Ist die tägliche Kollektorernte zur Beladung<br />

des Wasser-/Eisspeichers aufgrund<br />

der Kollektorkonstruktion nicht sichergestellt<br />

(z. B. wegen zu geringer Effizienz oder<br />

mehrtägiger Bedeckung mit Schnee), werden<br />

wesentlich größere Speichervolumina<br />

benötigt, mit denen auch Schlechtwetterperioden<br />

überbrückt werden können. Solche<br />

Systeme sind z. B. als Betonspeicher<br />

Ihr Gebäude<br />

braucht<br />

ein Gehirn<br />

Kosten reduzieren. Komfort erhöhen. Einfach bedienen.<br />

Lassen Sie sich doch von einem CentraLine Partner zeigen,<br />

wie intelligentes Gebäudemanagement heutzutage geht.<br />

Zum Beispiel mit AX-Lösungen, die verschiedenste<br />

technische Systeme im Gebäude nahtlos integrieren,<br />

abstimmen und einfach bedienbar machen.<br />

8/9/<strong>2014</strong> <strong>IKZ</strong>-<strong>ENERGY</strong>


SONNENENERGIE<br />

Solarthermie<br />

Kombination der Wärmepumpe mit einem<br />

Bestandskessel, der nur bei sehr kalten Außentemperaturen<br />

zugeschaltet wird.<br />

<br />

Bild: Consolar<br />

zum Vergraben im Garten auf dem Markt<br />

erhältlich.<br />

Als Wärmeverteilung im Haus bieten<br />

sich wie bei allen Wärmepumpen meist<br />

Niedertemperatursysteme, wie z. B. Fußboden-<br />

oder Wandheizungen, an, die mit<br />

BEISPIEL: SOLARE WÄRMEPUMPE VON CONSOLAR<br />

maximal 40 °C Vorlauftemperatur effizient<br />

arbeiten. Manche Systeme lassen unter<br />

Inkaufnahme eines höheren Stromverbrauchs<br />

oder bei Nutzung einer weiteren<br />

Wärmequelle auch höhere Vorlauftemperaturen<br />

zu. Möglich ist dies z. B. über die<br />

speicher<br />

direkt zu erwärmen. Bei genügendem Wärmeeintrag kann damit der Bedarf an<br />

Warmwasser und Heizwärme vollständig gedeckt werden.<br />

<br />

die Wärmepumpe ein; sie bezieht dann ihre Niedertemperaturwärme von den Hybridkollektoren,<br />

die sie entweder über Solarstrahlung oder – bei bedecktem Himmel – aus<br />

der Luftwärme bereitstellen. Die Wärmepumpe wandelt die Niedertemperaturenergie in<br />

nutzbare Wärme für Heizung und Warmwasser um.<br />

<br />

Wärmepumpe dem Wasser-/Eisspeicher Niedertemperaturenergie. Dadurch wird das<br />

Wasser im Wasser-/Eisspeicher eingefroren.<br />

tigt<br />

als die Hybridkollektoren liefern, wird diese in den Wasser-/Eisspeicher geleitet; das<br />

Eis taut dabei auf.<br />

<br />

Zusammenspiel mit Photovoltaik<br />

Es bietet sich an, Strom aus PV-Anlagen<br />

für Solare Wärmepumpen einzusetzen.<br />

Dies bringt neben der Möglichkeit der<br />

besseren Nutzung des selbst erzeugten<br />

Stroms im Vergleich zur Kombination mit<br />

Luft-Wärmepumpen Vorteile. In der sonnenarmen<br />

Zeit im Winter werden aufgrund<br />

der höheren Effizienz der Solaren Wärmepumpen<br />

weniger Spitzenlast-Stromreserven<br />

der Kraftwerke benötigt.<br />

Über einen großen Pufferspeicher lässt<br />

sich der Eigenverbrauch noch deutlich steigern,<br />

da dann mit dem Sonnenstrom auf<br />

Vorrat für den Abend und die Nacht geheizt<br />

werden kann. Solarstrom wird somit<br />

in Form von Wärme gespeichert. Dies<br />

ist eine interessante und sehr kostengünstige<br />

Alternative zu Stromspeichern. Speziell<br />

bei Solaren Wärmepumpen ist diese<br />

Kombination effektiv: Wenn die Wintersonne<br />

scheint, arbeiten sowohl die<br />

PV-Module als auch die Solare Wärmepumpe<br />

sehr effizient, sodass im Vergleich<br />

zu einer Luft-Wärmepumpe viel mehr<br />

Wärme produziert und gespeichert werden<br />

kann.<br />

Solare Wärmepumpen und Solarstrom<br />

ergänzen sich sehr gut und versprechen<br />

bei kleinerer PV-Modulfläche eine bessere<br />

jährliche Verteilung der Stromlast und damit<br />

geringere Investitionskosten für Infrastruktur<br />

und für Spitzenlast-Kraftwerksreserven.<br />

Hohe Förderung<br />

für Solare Wärmepumpen im Altbau<br />

Im Altbau hat der Gesetzgeber in<br />

Deutschland mit der letzten Novelle der<br />

Förderinstrumente über die Kreditanstalt<br />

für Wiederaufbau (KfW) 12 ) seit März 2013<br />

weiter verbesserte Randbedingungen geschaffen.<br />

Das KfW-Programm 167 ermöglicht<br />

zusätzlich zum Zuschuss über das<br />

BAFA 13 ) ein Darlehen zu Vorzugskonditionen<br />

für die Investition mit Planungs-,<br />

Installations- und Materialkosten.<br />

Das BAFA gewährt Zuschüsse für besonders<br />

effiziente Solare Wärmepumpen,<br />

die auf Anfrage mitgeteilt werden. Die Systeme<br />

werden gleichzeitig als solarthermische<br />

Anlage und als Wärmepumpe und<br />

somit doppelt gefördert. Im Neubau ist nur<br />

in Sonderfällen, z. B. ab 3 Wohneinheiten,<br />

und in Verbindung mit mindestens 20 m 2<br />

Kollektorfläche eine Förderung möglich. Im<br />

Altbau ist die Förderung meist möglich und<br />

18 <strong>IKZ</strong>-<strong>ENERGY</strong> 8/9/<strong>2014</strong>


SONNENENERGIE<br />

Solarthermie<br />

beginnt je nach System ab 5400 Euro. Bei<br />

einer starken energetischen Sanierung des<br />

Gebäudes kann sie bis über 10 000 Euro betragen.<br />

■<br />

Autor: Dipl.-Ing. Andreas Siegemund, Jahrgang<br />

1964, ist als Gründungsgesellschafter und<br />

Geschäftsführer bei Consolar für die Bereiche<br />

Marketing und Vertrieb verantwortlich. Nach<br />

seinem Maschinenbau-Studium hat er sich im<br />

Bereich Strategisches Marketing-Management<br />

weitergebildet und den nationalen und<br />

internationalen Vertrieb bei Consolar aufgebaut.<br />

Consolar Solare Energiesysteme GmbH,<br />

79539 Lörrach, Tel.07621 4222830,<br />

a.siegemund@consolar.de<br />

1<br />

2 -<br />

Emissionsfaktoren verschiedener Energieträger<br />

und -versorgungen, 2009<br />

2<br />

) Agenda-Gruppe 21 (normale WP 2006 - 2008)<br />

3<br />

) Agenda-Gruppe 21 (innovative WP 2008 -<br />

2013)<br />

4<br />

) Messtechnische Untersuchung von Wärmepumpenanlagen<br />

zur Analyse und Bewertung<br />

der Effizienz im realen Betrieb, Dipl.-<br />

Ing. Marek Miara, Dipl.-Wi.-Ing. (FH) Dan-<br />

<br />

Dipl.-Ing. Thore Oltersdorf, Dipl.-Ing. (FH)<br />

Jeannette Wapler, Fraunhofer-Institut für<br />

Solare Energiesysteme ISE, Mai 2011<br />

5<br />

) Der nichterneuerbare kumulierte Energieverbrauch<br />

des deutschen Strommix im Jahr<br />

<br />

6<br />

) Stiftung Warentest 2009, S. 65 (Annahmen<br />

des ITW für die Simulation von kombinierten<br />

Solaranlagen)<br />

7<br />

) ITW-Testbericht 2008, Simulationsstudie Solare<br />

Wärmepumpensysteme zur Trinkwassererwärmung<br />

und Raumheizung 07SIM109/1<br />

8<br />

) Lokale Agenda Gruppe 21 Lahr, B-Nr. 2401,<br />

Dr. Falk Auer, Herbert Schote, Juni <strong>2014</strong><br />

9<br />

) Messtechnische Untersuchung von Wärmepumpenanlagen<br />

zur Analyse und Bewertung<br />

der Effizienz im realen Betrieb, Dipl.-<br />

Ing. Marek Miara, Dipl.-Wi.-Ing. (FH) Dan-<br />

<br />

Dipl.-Ing. Thore Oltersdorf, Dipl.-Ing. (FH)<br />

Jeannette Wapler, Fraunhofer-Institut für<br />

Solare Energiesysteme ISE, Mai 2011<br />

10<br />

) Agenda-Gruppe 21 (normale WP 2006 - 2008<br />

und innovative WP 2008 - 2013)<br />

11<br />

2 -<br />

Emissionsfaktoren verschiedener Energieträger<br />

und -versorgungen, 2009<br />

12<br />

<br />

kfw.de/inlandsfoerderung/Privatpersonen/<br />

Bestandsimmobilien/Finanzierungsangebote/<br />

Energieeffizient-Sanieren-Ergänzungskredit<br />

(167)/<br />

13<br />

<br />

bafa.de/bafa/de/energie/erneuerbare_energien/<br />

mepumpen<br />

http://www.bafa.de/bafa/de/<br />

energie/erneuerbare_energien/waermepumpen/index.html<br />

Beispiel kondensatfester Hybridkollektor mit Lüfter.<br />

Das Energie-Genie!<br />

Pellematic Smart<br />

jetzt auch in<br />

der Sanierung<br />

<br />

NEU: 10 und 12 kW!<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

2<br />

Schon gewusst?<br />

Die Pellematic Smart<br />

ist die effizienteste<br />

Pelletheizung der Welt!<br />

Laut Vergleich aller zum 01.11.13<br />

veröffentlichten Typenprüfberichte<br />

nach EN303-5<br />

bezogen auf den Kesselwirkungsgrad.<br />

<br />

<br />

8/9/<strong>2014</strong> <strong>IKZ</strong>-<strong>ENERGY</strong> 19


SONNENENERGIE<br />

Speicher<br />

Welche Technologie setzt sich durch?<br />

Speichertechnologien im Vergleich – Von Blei-Säure über Lithium-Ionen-Akkus bis zu Redox-Flow-Batterien<br />

Aktuell finden sich auf dem Markt der elektrischen Speicher nur wenige, teilweise sehr unterschiedliche Speicherlösungen wieder. Von<br />

intensiv erforschten Zellsystemen bis zu neuen, viel versprechenden Systemen mit hoher Marktreife. Die technischen wie chemischen<br />

Eckdaten sind nur schwer zu erfassen, aber mithilfe ausgewählter Parameter können die interessantesten Technologien aussagekräftig<br />

miteinander verglichen werden. Es lässt sich so auch ein passendes Nutzungsprofil für potenzielle Käufer und zukünftige Projekte<br />

erstellen.<br />

Zu den wichtigsten Eckdaten zählen der<br />

Wirkungsgrad, die Zyklenlebensdauer, der<br />

Aufwand für Wartung und Reparatur und<br />

natürlich die Systemkosten, anhand dieser<br />

sich die Kosten pro installierte Kilowattstunde<br />

Speicherkapazität ableiten lassen.<br />

Diese Kosten gelten als Hauptgrund<br />

für den nur langsam wachsenden Einsatz<br />

von Stromspeichern im Home-Storage wie<br />

im gewerblichen Bereich. Der relativ hohe<br />

Speicherpreis sowie die unsicheren politischen<br />

Rahmenbedingungen drosseln aktuell<br />

die Vermarktung. Beide Faktoren werden<br />

sich allerdings zugunsten von Stromspeichern<br />

entwickeln.<br />

Zum einen werden die EEG-Einspeisevergütungen<br />

stetig minimiert und planbar<br />

ganz wegfallen, zum anderen sprechen<br />

Prognosen von einer Steigerung der aktuellen<br />

Strompreise auf 80 Cent pro kWh bis<br />

zum Jahr 2050. Für effiziente regenerative<br />

Energieerzeugung- und Nutzung rückt der<br />

Stromspeicher damit immer weiter in den<br />

Investitionsfokus. Der zweite Faktor und<br />

der wahrscheinlich wichtigste Kaufindikator,<br />

betrifft die zu erwartende Senkung<br />

der Systemkosten.<br />

Die Anschaffung eines Speichers stellt<br />

eine einmalige Investition dar, die sich in<br />

der Höhe nur minimal verändern lässt. Die<br />

Marktpreise liegen größtenteils auf einem<br />

angeglichenen Niveau, „Schnäppchen“ sind<br />

kaum möglich. Diese kurzfristigen Kosten,<br />

also der Kaufpreis, werden vor allem<br />

von den Systemkosten eines Speichers bestimmt;<br />

von den Zellen, dem Batteriemanagementsystem<br />

und dem Wandler. Wenn<br />

es um die Prognosen der Preisentwicklung<br />

geht, steht die Zelle im Mittelpunkt. Denn<br />

zur Speicherung elektrischer Energie können<br />

verschiedene Zellen verwendet werden,<br />

wie etwa Natrium/Schwefel-, Redox-<br />

Flow-, Blei-Säure- und Lithium-Ionen-Batterien.<br />

Genau hier liegt das Potentzial zur<br />

raschen Verbreitung von Stromspeichern<br />

in Haushalten, Objektbauten und Großprojekten.<br />

Denn die Entwicklung der Zellen<br />

– technisch wie wirtschaftlich – wird die<br />

Speichernutzung in den nächsten Jahren<br />

entscheidend voranbringen. Es ist bereits<br />

ein Preisverfall bei Speicherzellen spürbar.<br />

Welche der Technologien sich langfristig<br />

durchsetzen wird, ist noch nicht entschieden,<br />

aber einiges weist auf einen klaren<br />

Sieger hin.<br />

Eine bekannte Technologie<br />

mit Ecken und Kanten<br />

Seit Jahren etabliert und vor allem für<br />

Daueranwendungen ausgelegt sind die sogenannten<br />

Bleispeicher oder Blei-Säure-<br />

Batterien. Momentan die am preiswertesten<br />

herstellbare Batterie am Markt und<br />

damit oft genutzt: als Starthilfe für den<br />

Pkw, zur unterbrechungsfreien Stromversorgung,<br />

als Notstromversorgung oder zur<br />

Nutzung von Heimspeichern. Zahlreiche<br />

Prof. Dr. Karl-Heinz Pettinger mit einer Lithium-Ionen<br />

Batterie im Labor des Technologiezentrum<br />

Energie.<br />

Hersteller bieten dieses System an, da es<br />

als sichere Technologie gilt. Das große<br />

Problem, die Chemie kann nicht überlistet<br />

werden; kurz gesagt: Bleispeicher sind<br />

nicht hochstromfest. Jede Anwendung erfordert<br />

eine enorme Überdimensionierung<br />

und damit nicht nur mehr Platz, sondern<br />

auch mehr Kosten. Die geringe Lebensdauer<br />

sowie das enorme Gewicht gelten ebenfalls<br />

als Negativpunkte der Technologie.<br />

Zudem unterliegt der Bleispeicher der Batterieraumverordnung,<br />

diese verlangt eine<br />

Zwangsbelüftung des räumlichen Umfeldes.<br />

Speziell für den Einsatz im Home<br />

Storage-Bereich ist dieser Zwang kontraproduktiv,<br />

denn das Durchbrechen von Außenverbindungen<br />

für die Belüftung steht<br />

der Energie-Plus–Bauweise klar entgegen.<br />

Der relativ hohe Wartungs- und Austauschbedarf<br />

ist ein weiteres Hemmnis für den<br />

flächendeckenden Einsatz.<br />

Eine Technologie unter Preisdruck<br />

Das zweite am Markt befindliche Speichersystem<br />

ist der Lithium-Ionen-Speicher.<br />

Ein chemisches Speichersystem mit<br />

hoher Energiedichte und einem sehr hohen<br />

(90 – 95 %) Wirkungsgrad. Eigentlich für<br />

mobile Anwendungen entwickelt, deckt<br />

es mittlerweile einen sehr breiten Markt<br />

ab. Von der Handy-Anwendung bis zur<br />

Pufferung von Wohnquartieren. So baut<br />

die Younicos AG aus Berlin momentan einen<br />

fünf MW großen Lithium-Speicher als<br />

Pufferknotenversorgung für den Norden<br />

Deutschlands. Die immense Reaktionsfähigkeit<br />

von Lithium-Ionen prädestinieren<br />

diese Zellen für Großprojekte. Denn der<br />

Entwicklungsgedanke sieht Lithium-Ionen<br />

als Hochleistungsbatterien.<br />

Dank des sehr hohen Verhältnisses<br />

von Leistung zu Energie eignet sich diese<br />

Technologie besonders als Kurzzeitspeicher<br />

über Minuten oder Stunden. Große internationale<br />

Hersteller garantieren zudem eine<br />

Batterieleistung von bis zu 20 Jahren. Kombiniert<br />

mit der fast hundertprozentigen<br />

20 <strong>IKZ</strong>-<strong>ENERGY</strong> 8/9/<strong>2014</strong>


Wartungsfreiheit sind die Lithium-Eckdaten<br />

äußerst interessant. Die Systemnachteile<br />

finden sich hier im Kosten- wie auch<br />

Sicherheitsbereich. Vor allem die relativ hohen<br />

Zellkosten von etwa 500 – 1000 Euro<br />

pro kWh schaden dieser Technologie.<br />

Der Grund für diese enormen Kosten ist<br />

in der Materialbasis zu finden. Denn für die<br />

Speichermassen werden bestimmte Edelmetalle<br />

benötigt, wie beispielsweise Nickel<br />

und Kobalt. Diese sogenannten Buntmetalle<br />

unterliegen dem Spot-Markt und<br />

gelten damit als Spekulationsmetalle. Spekulationen<br />

auf diese begrenzten Weltvorräte<br />

führten in der Vergangenheit immer<br />

wieder zu drastischen Preiserhöhungen.<br />

Ein künstliches Problem, das weder plannoch<br />

steuerbar ist und zudem eine grundlegende,<br />

gesellschaftliche Problematik reflektiert,<br />

die sich in absehbarer Zeit kaum<br />

verändern wird.<br />

Dieser Kostenfaktor kann allerdings<br />

über einen anderen Parameter gedrosselt<br />

werden, nicht in der Herstellung, sondern<br />

in der Verwertung. Staatliche Forschungseinrichtungen<br />

arbeiten bereits am Second-<br />

Life von Lithium-Ionen-Zellen, um beispielsweise<br />

eine Wiederverwendung gebrauchter<br />

Automobilbatterien für den<br />

Heimbereich zu ermöglichen. Ähnlich wie<br />

die jüngeren Geschwister, die die Kleider<br />

der älteren nutzen. Denn Automobilbatterien<br />

werden sehr günstig hergestellt, günstiger<br />

als beispielsweise Heimspeicherbatterien.<br />

Werden diese dann nochmals gebraucht<br />

auf dem Markt angeboten, sinkt<br />

der ursprüngliche Preis drastisch. Wobei<br />

die Margen bei Heimspeichern um einiges<br />

größer sind als der Zielpreis von Autobatterien.<br />

Wenn der Staat, die Industrie und der<br />

Handel bei der Wiederverwertung langfristig<br />

an einem Strang ziehen, wird<br />

enormes Potenzial für Preissenkungen<br />

freigesetzt. Momentan gelten Lithium-Batterien<br />

im Home-Storage-Bereich aber noch<br />

als Preistreiber. Genau deshalb richtet sich<br />

das Interesse des Marktes auf die dritte, relativ<br />

neue Technologie am Speichermarkt:<br />

die Redox-Flow-Batterien.<br />

Eine Technologie für die Zukunft?<br />

In den letzten Monaten wurden kleinere<br />

Redox-Flow-Systeme, 5 – 50 KWh, für den<br />

Heimspeicherbereich angekündigt. Prototypen<br />

gibt es bereits seit Längerem, aber<br />

der tatsächliche Praxiseinsatz läuft erst an.<br />

Dieser Testlauf wird mit viel Interesse beobachtet.<br />

Die Redox-Flow-Technologie gilt<br />

bereits jetzt als starker Konkurrent des Lithium-Systems,<br />

besonders bei Heimspei-<br />

Qualität<br />

Qua·li·tät [kvalit :t]<br />

60 Jahre industrielle<br />

Fertigungserfahrung und<br />

koreanischer Anspruch<br />

an Qualität und Verarbeitung<br />

stehen für unsere<br />

Produkte.<br />

Hanwha Solar ist ein globaler Anbieter von<br />

hochwertigen PV-Modulen und ein Flaggschiff<br />

der finanzstarken Hanwha Group.<br />

Hanwha SolarOne GmbH<br />

Oskar-Messter-Straße 13 | 85737 Ismaning | Deutschland<br />

+49-89-2175-667-30 | info@hanwha-solar.com<br />

www.hanwha-solar.com<br />

8/9/<strong>2014</strong> <strong>IKZ</strong>-<strong>ENERGY</strong>


SONNENENERGIE<br />

Speicher<br />

cher-Anwendungen. Denn trotz der Vorteile<br />

von Lithium-Batterien profitieren vor<br />

allem die Technologien für Mobilität von<br />

den Stärken dieser Primärzelle. Die hohe<br />

Energiedichte von Lithiumbatterien ist eigentlich<br />

zu schade für den Heimspeicherbereich.<br />

Dagegen eignet sich die Redox-<br />

Flow-Technologie mit einem Wirkungsgrad<br />

von bis zu 80 % hervorragend als Saisonspeicher.<br />

Der Energieträger altert oder verschleißt<br />

praktisch nicht und ist damit – bei<br />

geringem Wartungsaufwand – nahezu unbegrenzt<br />

haltbar. So muss ein Bleiakku im<br />

Betrieb des Heimspeichers beispielsweise<br />

alle fünf bis sieben Jahre ausgetauscht werden,<br />

bei Redox-Flow-Batterien wie auch Lithium-Ionen-Akkus<br />

erst nach etwa 25 Jahren.<br />

Je nach Anforderung können Leistung<br />

und Energie getrennt und flexibel skaliert<br />

werden. Zudem haben Redox-Flow-Batterien<br />

fast keine Selbstentladung. Kurz gesagt:<br />

eine robuste Technologie mit hoher<br />

Zyklenlebensdauer, die gleichzeitig sehr<br />

kostengünstig ist – die perfekte Kombination<br />

für Home-Storage-Anwendungen. Der<br />

niedrige Zellpreis dieses neuen Batteriesystems<br />

erklärt sich über die verwendeten<br />

Materialien. So werden bei Redox-Flow-<br />

Batterien keine Buntmetalle verwendet, im<br />

Gegensatz zu Lithiumzellen. Die Rohmaterialbasis<br />

von Redow-Flox-Zellen beinhaltet<br />

größtenteils preiswerte Elektroden<br />

aus simplen Graphit, ein häufig vorkommendes<br />

Mineral aus der Mineralklasse der<br />

Elemente. Das Speichermaterial selbst besteht<br />

aus Schwefelsäure und Vanadiumsalzen.<br />

Die Materialwelt der neuen Redow-Flow-Batterien<br />

ist damit wesentlich<br />

kostengüns tiger als aktuelle Konkurrenzprodukte.<br />

„Viele Fachleute gehen inzwischen davon<br />

aus, dass die momentane Marktmacht<br />

von Lithium-Batterien und den folgenden<br />

Blei-Batterien in den nächsten fünf Jahren<br />

von der Redow-Flow-Technologie abgelöst<br />

wird. Dann werden die Lithium-Zellen<br />

auf den zweiten Platz verwiesen und<br />

Blei-Batterien werden als dritte Alternative<br />

für Heimspeicherbatterien gehandelt“,<br />

bestätigt Professor Karl-Heinz Pettinger,<br />

wissenschaftlicher Leiter am TZE (dem<br />

Technologiezentrum Energie der Hochschule<br />

Landshut) und Professor für elektrische<br />

Energiespeicher. Als Leiter dieses<br />

renommierten Labor-, Forschungsund<br />

Entwicklungsstandorts, der sich als<br />

Dienstleistungszentrum für Gewerbetreibende,<br />

die Industrie und Kommunen versteht,<br />

zählt die konzeptionelle und technische<br />

Entwicklung sowie die Qualifizierung<br />

und Quantifizierung von Methoden<br />

Aufbau und Prinzip einer Vanadium-Redox-Flow-Batterie.<br />

und Systemen zur dezentralen, ressourcenschonenden<br />

Energieversorgung zu seinen<br />

Hauptaufgaben.<br />

Bild einer Blei-Säure-Batterie.<br />

Monetär versus nachhaltig<br />

Um eine nachhaltige Speicherlösung<br />

zu erarbeiten, muss jedes Wohn- und<br />

Nutzungsszenario individuell betrachtet<br />

werden. Kurzfristige finanzielle Vorteile<br />

sollten nicht im Vordergrund stehen, sondern<br />

die Umsetzung einer nachhaltigen<br />

Lösung, die in einem Zeitrahmen von<br />

10 – 20 Jahren greift. So kostet im Augenblick<br />

die kWh Strom circa 25 Cent. Mittelfristig<br />

wird dieser Preis auf 40 – 80 Cent<br />

steigen. Genau dann wird ein Speicher<br />

wirklich rentabel. Ein weiteres Szenario<br />

wäre das Auslaufen der eigenen EEG-Förderung.<br />

Typischerweise kommt an diesem<br />

Punkt die Frage auf, warum dann gerade<br />

jetzt einen Speicher planen und nicht erst,<br />

wenn diese Szenarien eintreten. Die Antwort<br />

ist einfach: Weil Speicher bereits jetzt<br />

relativ günstig sind und zwar dank staatlicher<br />

Förderung. Eine Förderung, die zeitlich<br />

begrenzt ist und deshalb jetzt genutzt<br />

werden sollte.<br />

Wenn die Entscheidung für einen Speicher<br />

sinnvoll ist, gilt es, mit den Geräteanbietern<br />

zu verhandeln. Vor allem ordentliche<br />

Garantien sind wichtig. Im Idealfall<br />

garantiert der Speicheranbieter 10 – 15 Jahre<br />

Laufzeit sowie einen kostenlosen Ersatz<br />

bei Defekt. Diese Absicherung ist wichtig<br />

und sinnvoll und macht den heutigen Speicherkauf<br />

umso rentabler. Prinzipiell gilt,<br />

dass sich die Rentabilität eines Speichers<br />

stark beeinflussen lässt, da sie sich aus der<br />

Intensität der Nutzung ergibt. Je öfter der<br />

Speicher also be- und entladen wird, desto<br />

geringer fallen die Speicherungskosten<br />

pro genutzter Kilowattstunde Energie<br />

aus. Diese Kosten konkurrieren zusammen<br />

mit dem Erzeugerpreis regenerativer<br />

Energien gegen die Stromkosten aus<br />

dem Versorgungsnetz. Die Rentabilität ist<br />

damit plan- und steuerbar. Eine grundlegende<br />

standort- und nutzungsorientierte<br />

Betrachtung gibt schnell die Antwort, ob<br />

sich ein Speicher anhand der individuellen<br />

Erzeugungs- und Verbrauchssituation mittel-<br />

und langfristig rechnet oder nicht. ■<br />

Autorin: Jacqueline Koch<br />

Bilder: Technologiezentrum Energie, Ruhstorf an<br />

der Rott<br />

22 <strong>IKZ</strong>-<strong>ENERGY</strong> 8/9/<strong>2014</strong>


Die Zukunft<br />

der Haustechnik!<br />

Spezial-<strong>Ausgabe</strong> <strong>2014</strong><br />

© www.archlab.de<br />

SPEZIAL-AUSGABE <strong>2014</strong><br />

Smart Building 2020<br />

Das Sonderheft zum Thema Smart Building sollte<br />

in keinem Haustechnik-Fachbetrieb fehlen.<br />

68 Seiten stark! Sichern Sie sich jetzt Ihr<br />

persönliches Exemplar (Einzelpreis € 10,- inkl.<br />

MwSt. inkl. Versand)!<br />

Heftbestellungen bitte schriftlich an:<br />

leserservice@strobel-verlag.de<br />

Kontakt für Rückfragen:<br />

Eva Lukowski, Tel. 02931 8900-54<br />

STROBEL VERLAG GmbH & Co KG<br />

Zur Feldmühle 9-11<br />

59821 Arnsberg<br />

Tel. 02931 8900 0<br />

Fax 02931 8900 38<br />

www.strobel-verlag.de<br />

www.ikz-energy.de<br />

Der<br />

Geothermie<br />

Kongress<br />

<strong>2014</strong><br />

Essen,<br />

11.–13. Nov.<br />

Der jährlich stattfindende<br />

Geothermiekongress ist der<br />

zentrale Treffpunkt der Branche.<br />

In über 180 Fachvorträgen<br />

von Wissenschaftlern und<br />

Praktikern werden die neuesten<br />

technologischen Entwicklungen<br />

diskutiert und vorgestellt.<br />

23


SONNENENERGIE<br />

Speicher<br />

Sprit aus dem Speicher<br />

Solarstrom direkt vor Ort nutzen<br />

Sowohl Unternehmen als auch Privathaushalte können Solarstrom direkt vor Ort nutzen. Dazu braucht es eine PV-Anlage und einen<br />

intelligenten Großspeicher, der den Strom bedarfsgerecht zu den verschiedenen Verbrauchern dirigiert. Ein schwäbischer Anlagenbauer<br />

zeigt, wie gewerbliche Eigennutzung funktionieren kann.<br />

Stefan Roßkopf ging es zu langsam. Seit<br />

Jahren will die Bundesregierung die Elektromobilität<br />

flottmachen, und dennoch<br />

fahren auf Deutschlands Straßen bisher<br />

erst relativ wenig Elektroautos. „Während<br />

China mehr als eine Milliarde Euro in den<br />

Sektor pumpt, drohen Politik und Industrie<br />

hierzulande das Thema zu verschlafen“,<br />

moniert der Geschäftsführer des Automationsspezialisten<br />

teamtechnik aus<br />

Freiberg am Neckar. Voriges Jahr fasste<br />

Roßkopf daher einen Entschluss: teamtechnik<br />

wird mit einem eigenen E-Mobility-Projekt<br />

ein Zeichen setzen. Der ehrgeizige<br />

Schwabe nahm 300 000 Euro in die Hand<br />

und ließ am Hauptsitz eine neue PV-Anlage<br />

mit Speicherbatterie und Elektrotankstelle<br />

errichten. Seit April 2013 versorgen<br />

zwei energieautarke Ladestellen nun die<br />

kleine Elektro-Smart-Flotte des württembergischen<br />

Mittelständlers, überschüssiger<br />

Strom fließt in dessen Produktion oder ins<br />

öffentliche Stromnetz.<br />

Energiewende vorantreiben<br />

„Unternehmen mit hoher Technologiekompetenz<br />

wie wir müssen die Umsetzung<br />

Stromspeicher „CellCube“: Mithilfe der Vanadium-Redox-Flow-Technologie werden große Energiemengen<br />

vergleichsweise günstig gespeichert.<br />

der Energiewende vorantreiben“, sagt Roßkopf.<br />

Wobei der Klimaschutz nicht der einzige<br />

Antrieb für das Vorhaben war. teamtechnik<br />

baut Montage- und Prüfanlagen<br />

u. a. für die Auto- und die Photovoltaikindustrie<br />

und gilt als Spezialist für Fertigungsequipment<br />

für den Antriebsstrang<br />

moderner Hybrid- und Elektrofahrzeuge<br />

sowie die kosteneffiziente Herstellung von<br />

Solarmodulen. Mit dem neuen Projekt kann<br />

das Unternehmen seine Innovationsstärke<br />

auch in der Verbindung von Elektromobilität<br />

mit PV demonstrieren. Zwar amortisiert<br />

sich das neue Energiesystem unter<br />

heutigen Bedingungen erst nach mehr<br />

als zehn Jahren. Trotzdem könnte die Eigenstromlösung<br />

von teamtechnik als Blaupause<br />

für künftige Energieprojekte dienen.<br />

Der Erfolg der Energiewende ist an zwei<br />

Bedingungen geknüpft: Solar- und Windstrom<br />

stehen witterungsbedingt nur unregelmäßig<br />

zur Verfügung. Für mehr Ökostrom<br />

müssen daher die Stromnetze ausgebaut<br />

und Speicher installiert werden,<br />

die ihn kalkulierbar und wettbewerbsfähig<br />

machen. Die E-Mobility könnte der<br />

Energiewende zusätzlichen Schub verleihen.<br />

Indem Elektroautos überschüssigen<br />

Ökostrom tanken und ihn bei Bedarf wieder<br />

abgeben, gleichen sie wie Speicher Erzeugungsschwankungen<br />

aus und werden<br />

somit zu einem wichtigen Bestandteil des<br />

intelligenten Stromnetzes. Bisher ist das<br />

„Smart Grid“ erst im Entstehen. Schlüsselkomponenten<br />

wie Speicher oder Kommunikationstechnologien<br />

werden derzeit auf<br />

vielen Ebenen noch weiterentwickelt. teamtechnik<br />

zeigt aber, dass das Zusammenspiel<br />

von EE, Speicher und Elektroautos<br />

gut funktioniert.<br />

Die Ausgangsfrage bei dem Unternehmen<br />

war, wie eine Ladestelle für den Elektro-Fuhrpark<br />

ohne Stromlieferungen von<br />

außerhalb realisiert werden kann. 10 bis<br />

15 Elektroautos werden die Elektroladestellen<br />

regelmäßig ansteuern, zudem private<br />

Elektrofahrzeuge von Mitarbeitern. Fest<br />

stand: Als Zulieferer der PV-Industrie wird<br />

teamtechnik auf Solarstrom als Treibstoff<br />

für seine Elektroflotte setzen. Deshalb installierten<br />

die Schwaben auf einer ihrer Produktionshallen<br />

347 multikristalline Module<br />

ihres chinesischen Kunden Eging<br />

Photovoltaic Technology mit 86,75 kW Gesamtleistung.<br />

Doch wie würde sich sicherstellen<br />

lassen, dass auch bei Bewölkung<br />

oder nachts geladen werden kann, wenn<br />

das Solarkraftwerk keinen Strom liefert?<br />

Gildemeister energy solutions, die Sparte<br />

Energielösungen des Bielefelder Maschinenbauers<br />

DMG MORI, nahm die Projektplanung<br />

in seine Hand und lieferte mit dem<br />

Vanadium-Redox-Flow-Speicher „CellCube<br />

FB 20-100“ die Lösung. Der Hochleistungsakku<br />

ist in etwa so groß wie ein Baucontainer,<br />

verfügt über eine Leistung von 20 kW<br />

und kann 100 kWh Solarstrom speichern<br />

– mehr als zehn Mal so viel wie ein Heimspeicher<br />

für einen Privathaushalt.<br />

„PV-Anlage und Speicher sind bei teamtechnik<br />

so konzipiert, dass durchgehend<br />

Energie zur Verfügung steht – selbst wenn<br />

mehrere Tage hintereinander die Sonneneinstrahlung<br />

nur gering ist“, erklärt Stefan<br />

Schauss, Technischer Vertrieb für<br />

24 <strong>IKZ</strong>-<strong>ENERGY</strong> 8/9/<strong>2014</strong>


SONNENENERGIE<br />

Speicher<br />

Zu den Vorteilen<br />

des „cellCube“<br />

gehören u. a.:<br />

skalierbar bis in<br />

den MW-Bereich,<br />

100 % tiefentladefähig<br />

sowie eine<br />

praktisch unbegrenzte<br />

Zyklisierung.<br />

Speicherlösungen von Gildemeister energy<br />

solutions. Ein in den „CellCube“ integriertes<br />

Energiemanagementsystem verteilt<br />

die Solarenergie vom Hallendach nach<br />

definierten Prioritäten. Zuerst werden die<br />

beiden Ladesäulen mit je 52 kW maximaler<br />

Ladeleistung bedient. Sind sie geladen,<br />

wird der „CellCube“ gefüllt. Das geht<br />

bei 100 kWh Kapazität innerhalb von fünf<br />

Stunden. Ist auch der Speicher voll, treibt<br />

der Solarstrom die Anlagen im teamtechnik-Werk<br />

an. An produktionsfreien Tagen<br />

fließen die Überschüsse ins öffentliche<br />

Stromnetz und werden vom regionalen<br />

Energieversorger gemäß EEG vergütet.<br />

Wenn die PV-Anlage keinen Strom produziert,<br />

stellt der „CellCube“ gespeicherten<br />

Solarstrom bereit. Können weder die Solarmodule<br />

noch der Speicher Energie liefern,<br />

muss das öffentliche Netz zum Laden angezapft<br />

werden. „Dieser Fall ist bei der Dimensionierung<br />

von PV-Anlage und Speicher<br />

aber unwahrscheinlich“, sagt Schauss.<br />

Dass teamtechnik für sein Projekt auf<br />

die Vanadium-Redox-Flow-Technologie zurückgreift,<br />

hat einen guten Grund: Flussbatterien<br />

können große Energiemengen<br />

vergleichsweise günstig speichern. Im<br />

Gegensatz zu herkömmlichen Bleiakkus<br />

oder Lithium-Ionen-Batterien sind Speicher<br />

und Stromproduktion beim „Cell-<br />

Cube“ getrennt. Die elektrische Energie<br />

wird in Flüssigkeiten in zwei unabhängigen<br />

Tanks aufbewahrt, die der benötigten<br />

Kapazität leicht angepasst werden können<br />

und sich relativ preiswert herstellen lassen.<br />

Erst beim Laden oder Entladen fließen die<br />

Elektrolyte langsam durch die Zellen, die<br />

dann Strom liefern oder ihn in Form von<br />

Ionenlösungen speichern. Zudem bieten<br />

Vanadium-Redox-Flow-Speicher den Vorteil,<br />

dass sie problemlos tiefentladen werden<br />

können und sich selbst im Ruhezustand<br />

nur minimal entladen – beides sind<br />

bei herkömmlichen Batterien oft entscheidende<br />

Nachteile. „Die Elektrolyte nutzen<br />

sich nicht ab und können nach der Nutzungszeit<br />

weiterverarbeitet werden“, erklärt<br />

Schauss. Gildemister energy solutions<br />

gibt die Lebensdauer des „CellCube“<br />

daher mit 20 Jahren an.<br />

Zum hohen Nutzwert kommt, dass „Cell-<br />

Cube“ trotz seiner technischen Komplexität<br />

recht leicht montiert werden kann. Der<br />

Speicher wird komplett schlüsselfertig angeliefert<br />

und muss im Prinzip nur an den<br />

Wechselrichter der PV-Anlage angeschlossen<br />

sowie mit den Ladestationen und dem<br />

öffentlichen Netz verbunden werden. Bei<br />

teamtechnik hat die Firma B&W Energy<br />

aus Heiden im Münsterland die Solarmodule<br />

und den „CellCube“ installiert. „Das<br />

war relativ einfach“, sagt der B&W-Projektleiter<br />

Andre Krause. Gildemister energy<br />

solutions habe bereits sämtliche Vorarbeiten<br />

erledigt: vom Aufstellen, über das Befüllen<br />

bis zum Beladen des Speichers. „Wir<br />

haben dann die Leistungsberechnung und<br />

die Dimensionierung der Kabel übernommen.“<br />

Zudem hat sich B&W um den Netzanschluss<br />

gekümmert. „Das war aber keine<br />

große Sache; die Netzgesellschaft hatte<br />

keine besonderen Anforderungen“, erklärt<br />

Thomas Spirres, der bei B&W für das Netzanschlussmanagement<br />

verantwortlich ist.<br />

Die reibungslose Projektrealisierung<br />

und der erste Eindruck des Energiesystems<br />

nach einigen Wochen Betriebszeit<br />

haben auch teamtechnik-Chef Stefan Roßkopf<br />

überzeugt. „Wir werden die Sache hier<br />

noch einige Monate beobachten und den<br />

‚CellCube‘ dann gegebenenfalls erweitern.“<br />

■<br />

KONTAKT<br />

Gildemeister energy solutions/a+f GmbH<br />

97076 Würzburg<br />

Tel. 0931 25064250<br />

Fax 0931 25064102<br />

energysolutions@gildemeister.com<br />

www.energy.gildemeister.com<br />

8/9/<strong>2014</strong> <strong>IKZ</strong>-<strong>ENERGY</strong> 25


SONNENENERGIE<br />

Hybridkollektoren<br />

Reduzierter Flächenbedarf<br />

und höhere Energieerträge<br />

Eine kleine Marktübersicht zu PVT-Hybridkollektoren<br />

Der Einsatz von Hybridkollektoren als PVT-Module zählt zu den innovativen Möglichkeiten, den Wirkungsgrad der konventionellen<br />

PV-Module zu erhöhen und die bisher ungenutzte Abwärme zu verwerten. Mit den Kombinationsmodulen wird zudem nicht nur eine<br />

Platzersparnis, insbesondere auf kleinen Dachflächen, sondern auch eine homogene Dachoptik erreicht.<br />

Verhältnisse der Wirkungsgrade.<br />

Bisher stand der Nutzer von regenerativer<br />

Solarenergie vor der Wahl, entweder<br />

den photovoltaischen Solarstrom mit einem<br />

Wirkungsgrad unter 20 % zu installieren<br />

oder – wenn die Dachfläche den Platz noch<br />

zur Verfügung stellte – auch ein separat<br />

angeordnetes Solarthermiesystem zu integrieren.<br />

Auf dem Markt werden im Segment der<br />

Hybridkollektoren nun, nach Behebung der<br />

anfänglichen Probleme, ausgereifte Produkte<br />

zur Verfügung gestellt. Einerseits<br />

sind die Problematiken und technischen<br />

Anforderungen zur effizienten Nutzung<br />

des Wärmestroms in Kombination mit der<br />

Nutzung des Solarstroms verfahrungstechnisch<br />

gelöst. Andererseits haben aber noch<br />

die Prüfinstitute schwierige Aufgaben zu<br />

lösen, weil es derzeit noch an geeigneten<br />

Prüfverfahren mangelt, um die Leistungsfähigkeit<br />

der PVT-Kollektoren (Hybridkollektoren)<br />

messtechnisch beurteilen zu können.<br />

Insofern müssen Standards entwickelt<br />

werden, auf welcher Basis die Effizienz der<br />

Hybridkollektoren beurteilt werden kann<br />

und welche Sicherheitsvorschriften gelten,<br />

die das Zusammenspiel der wasserführenden<br />

Komponenten und der elektrischen<br />

Elemente auch sicherstellen können.<br />

Der Hybridkollektor einer photothermischen<br />

Anlagen ist in der Lage, verschiedene<br />

Spektren des Sonnenlichtes aufzufangen<br />

und zur Energiegewinnung zu verwenden.<br />

Das sichtbare Lichtspektrum wird<br />

von den PV-Anlagen genutzt, während das<br />

Infrarotspektrum von den Solarthermie-<br />

Kollektoren aufgefangen wird. Durch den<br />

Wärmeentzug des PV-Moduls werden die<br />

PV-Zellen auf eine optimale Betriebstemperatur<br />

von 25 °C gekühlt und der Modulwirkungsgrad<br />

erhöht. Das bedeutet, dass<br />

durch die Kühlung der Solarstromertrag<br />

ansteigt. Als Doppeleffekt wird die bisher<br />

bei den Standard-PV-Modulen ungenutzte<br />

Wärme nun aktiv zur Wärmeversorgung<br />

des Gebäudes genutzt.<br />

Bei den Entwicklungen im Bereich der<br />

PVT-Kollektoren wurden auch im Bereich<br />

der Verfahrenstechnik Fortschritte gemacht,<br />

denn etliche Problematiken wurden<br />

zwischenzeitlich technisch gelöst. Bei<br />

den unterschiedlichen Lösungsvarianten<br />

bestand eine besondere Problematik darin,<br />

dass der Wärmeübertrag vom Solarmodul<br />

zum Wärmeabsorber schlecht funktionierte.<br />

Die Wärme, die in der PV-Zelle<br />

entsteht, konnte nicht effizient an den Wärmeübertrager<br />

abgegeben werden.<br />

Einen interesssanten Aspekt bildet auch<br />

die Nutzung des selbst erzeugten Solarstroms<br />

zur zeitgleichen Bereitstellung von<br />

elektrischer Energie für die erforderliche<br />

Hilfsenergie, z. B. für die Umwälzpumpen<br />

der Solarthermie-, Zirkulations- und Wärmepumpe,<br />

etc.).<br />

Da eine PVT-Hybridkollektoranlage gegenüber<br />

einer getrennt installierten Solarstrom-<br />

und Solarthermieanlage einen höheren<br />

Gesamtenergieertrag liefert, kann<br />

auch eine geringere Kollektorfläche installiert<br />

werden. Dieses Ergebnis kommt insbesondere<br />

dem oftmals reduzierten Dachflächenangebot<br />

positiv entgegen.<br />

Technologie der PV-Thermie (PVT)<br />

Die Technologie der Hybridkollektoren<br />

unterscheidet sich generell nach Systemen,<br />

bei denen die Wärmeproduktion im Vordergrund<br />

steht und solchen, die primär<br />

Strom liefern sollen. Um die Wärme aus<br />

dem Strahlungssammler zur weiteren Nutzung<br />

zu transportieren, nutzen beide Varianten<br />

Flüssigkeit als Medium.<br />

1. Selektiver Kollektor mit Solarzellen<br />

Der Aufbau entspricht einem konventionellen<br />

Flachkollektor, wobei jedoch anstelle<br />

der Frontscheibe ein PhV-Laminat<br />

26 <strong>IKZ</strong>-<strong>ENERGY</strong> 8/9/<strong>2014</strong>


SONNENENERGIE<br />

Hybridkollektoren<br />

eingesetzt wird, in das die PV-Zellen in<br />

großem Abstand eingebettet sind.<br />

2. Wassergekühltes Standardmodul<br />

Das PV-Laminat enthält hier auf der<br />

Rückseite eine Wasserwanne, durch die<br />

Kühlwasser geleitet wird. Da hinter dem<br />

Frontglas kein Luftspalt vorhanden ist,<br />

kann sich ein energiekonzentrierender<br />

Treibhauseffekt aufbauen.<br />

3. Kollektor mit Hybridabsorber<br />

Der konstruktive Aufbau entspricht hier<br />

ebenfalls einem konventionellen Flachkollektor,<br />

wobei anstelle des Absorberblechs<br />

die Rückseite das PV-Laminat<br />

mittels Kupferröhren gekühlt wird.<br />

4. Luftgeführte Systeme<br />

Als Wärmeträger wird ausschließlich<br />

die Luft genutzt.<br />

5. PV-Thermische Konzentratoren mit Tracker<br />

oder Heliostaten<br />

Die Vorteile eines hochkonzentrierten<br />

HCPVT-Systems (High Concentration<br />

Photovoltaic Thermal) ergeben sich in<br />

der doppelten Abgabeleistung und der<br />

höheren Exergieeffizienz. Es kann daher<br />

mit 90 °C heißem Wasser gekühlt<br />

werden. Zudem lässt sich die Wärme<br />

zur Warmwasserbereitung und Raumheizung<br />

oder zur Adsorptionskühlung<br />

für RLT-Anlagen nutzen.<br />

PV/T-Wasserkollektoren<br />

Das Interesse der Gebäudeeigner und<br />

Investoren an der innovativen PVT-Technologie<br />

ist unverändert hoch. Derzeit handelt<br />

es sich bei den überwiegend installierten<br />

Hybridkollektoren (über zwei Drittel)<br />

um wassergekühlte PVT-Module. Der<br />

konstruktive Aufbau der nicht konzentrierten<br />

PVT-Systeme entspricht einem konventionellen<br />

Flachkollektor, wobei lediglich<br />

anstelle der Frontscheibe ein PV-Laminat<br />

integriert wird, in das die PV-Zellen<br />

in großem Abstand eingebettet sind.<br />

Aufbau<br />

des Hybridmoduls<br />

„PV-Therm“.<br />

PV/T-Wasserkollektoren werden in verglasten<br />

und unverglasten Kollektoren ausgeführt.<br />

In der Regel werden die Hybridkollektoren<br />

für Photothermie zweischichtig<br />

aufgebaut. Direkt unter der Glasoberfläche<br />

befinden sich die PV-Elemente, die<br />

aus den sichtbaren Strahlen des Sonnenlichts<br />

Gleichstrom erzeugen. Dieser wird<br />

Einspeisemanagement<br />

Solar-Log - intelligentes Heizen<br />

mit PV-Strom<br />

Durch die Kombination aus Solar-Log und dem<br />

E.G.O. Einschraubheizkörper können überschüssige<br />

PV-Leistungen zur Erwärmung von Trinkwasser- bzw.<br />

Energiemanagement<br />

Kombispeichern verwendet werden. Die Leistung wird<br />

in mehreren Stufen, von 0 – 3500 Watt in 500 Watt<br />

Stufen, aktiviert.<br />

PV-Monitoring<br />

www.solar-log.com<br />

8/9/<strong>2014</strong> <strong>IKZ</strong>-<strong>ENERGY</strong> 27


SONNENENERGIE<br />

Hybridkollektoren<br />

durch einen Wechselrichter in Wechselstrom,<br />

also netztauglichen Strom, umgewandelt.<br />

Unter den PV-Elementen befinden<br />

sich die solarthermischen Elemente,<br />

die das Infrarotlicht aus der Sonne aufnehmen.<br />

Dieses wird durch einen Absorber,<br />

entweder in Form eines mit spezieller Keramik<br />

bedampften Kupferblechs oder einer<br />

schwarzen Metallfolie, aufgenommen. Die<br />

entstehende Wärme wird anschließend an<br />

die wasserführenden Rohre weitergegeben<br />

und in den Warmwasser- und Heizungskreislauf<br />

eingespeist.<br />

Abgedeckte PVT-Kollektoren arbeiten<br />

ohne spektralselektive Absorberschichtung,<br />

wodurch der nachteilige Effekt eintritt,<br />

dass die Strahlungsverluste mit steigendem<br />

Temperaturunterschied zwischen<br />

dem Absorber und der Abdeckscheibe anwachsen.<br />

Bei den nicht abgedeckten Standardmodulen<br />

steht die Solarstromproduktion<br />

im Vordergrund, weil die PV-Zellen<br />

umso effizienter arbeiten, je kälter sie sind.<br />

Aus diesem Grund werden die PV-Zellen<br />

über einen auf der Rückseite installierten<br />

Wärmeübertrager gekühlt.<br />

Die Problematik der PVT-Produkte liegt<br />

einerseits im Bereich der Wärmeübertragung<br />

von den Solarzellen zur Wärmeträgerflüssigkeit,<br />

wobei hier eine gute elektrische<br />

Trennung und gleichzeitig eine<br />

ausgewogene Wärmeleitfähigkeit erreicht<br />

werden muss. Zudem besteht ein Problem<br />

in der Absorption der Solarstrahlung, weil<br />

mit der PVT-Glasscheibenabdeckung die<br />

Solarstrahlung für den Solarstromabsorber<br />

reduziert wird. Aus diesem Grund<br />

wurde beim Fraunhofer-Institut für Solare<br />

Ener giesysteme (ISE) die Glasscheibenkonstruktion<br />

durch eine hochtransparente<br />

und an den Brechungsindex der Luft<br />

angepasste Folie ersetzt.<br />

Die Leistungsfähigkeit, Wirtschaftlichkeit,<br />

Qualität und Sicherheit der PVT-Kollektoren<br />

einschließlich der elektrischen<br />

Sicherheit gegen Kriechströme etc. wird<br />

unter Laborbedingungen geprüft. Da die<br />

vorhandenen Standardnormen für PV- und<br />

Tabelle 1: Marktübersicht und wichtigste technische Daten über wassergeführte PVT-Hybridkollektoren.<br />

Produkthersteller<br />

Beghelli SpA,<br />

Italien<br />

Bunksolar S.L.,<br />

Alicante (E)<br />

C. Bösch GmbH,<br />

A-6922 Wolfurt<br />

Easy BIPV Aps.,<br />

Dänemark<br />

PA-ID GmbH,<br />

63801 Kleinostheim<br />

Typ PVT M-240 PVT Solator-PV+Therm Convert 310/72-400 PVT Hybrid-2-<br />

Power-Modul<br />

Konstruktionsaufbau<br />

Außenmaße (mm)<br />

Länge x Breite x Dicke<br />

Wassergekühltes<br />

Photovoltaikmodul<br />

Wärmeübertrager<br />

im Aluminiumrahmen<br />

hinter dem Modul<br />

Hybridkollektor<br />

mit wassergekühltem<br />

Photovoltaikmodul<br />

und Kupfer-Harfenabsorber<br />

mit hochselektiver<br />

Beschichtung,<br />

Aluminiumrahmen<br />

und Alu-Wanne<br />

Aufdachmontage:<br />

gerahmter Hybridkollektor<br />

mit wassergekühltem<br />

Photovoltaikmodul<br />

mit<br />

flachen Metallröhren<br />

auf der Rückseite<br />

Indachmontage:<br />

rahmenloser Glas-Glas<br />

Hybridkollektor mit<br />

wassergekühltem<br />

Photovoltaikmodul mit<br />

flachen Metallröhren<br />

auf der Rückseite<br />

1965/1000/35 2350/960/85 Aufdachsystem:<br />

1580/808/40<br />

1580/1069/45<br />

Indachsystem<br />

1500/766/38<br />

1580/836/38<br />

Leergewicht (kg) 69<br />

Elektrische Leistung<br />

(kW el )<br />

Thermische Leistung<br />

(kW th )<br />

Adresse Produkthersteller<br />

(Vertrieb)<br />

Wassergekühltes<br />

Photovoltaikmodul<br />

Aluminium-Kupfer-<br />

Absorber hinter dem<br />

PV-Modul angeordnet<br />

Wassergekühltes<br />

Photovoltaikmodul,<br />

Wärmeübertrager<br />

auf der Rückseite<br />

des PV-Moduls geklebt<br />

1956/992/46 1640/992/45<br />

280 240 Aufdach: 190 (250) 310 260<br />

Indach: 140 (190)<br />

1200 786 400 667<br />

Beghelli SpA,<br />

Italien<br />

Bunksolar S.L.,<br />

03177 San Fulgencio,<br />

Alicante (E)<br />

C. Bösch GmbH,<br />

Dornbirnerstrasse 8,<br />

6922 Wolfurt (Austria)<br />

Easy BIPV Aps.,<br />

Dänemark<br />

PA-ID GmbH,<br />

Bruchtannenstr. 9,<br />

Homepage www.beghelli.com www.bunksolar.com www.solator.cc www.easy-bipv.com www.pa-id.de<br />

Quelle: Produkthersteller/IB-THEISS, München (Kein Anspruch auf Vollständigkeit)<br />

28 <strong>IKZ</strong>-<strong>ENERGY</strong> 8/9/<strong>2014</strong>


SONNENENERGIE<br />

Hybridkollektoren<br />

Solarthermiemodule für die Hybrid-PVT-<br />

Module nicht ausreichen, müssen die zuständigen<br />

Gremien derzeit noch verlässliche<br />

Normen und Prüfungsgrundlagen<br />

(insbesondere zur Produkthaftung und<br />

Sicherheit) erstellen.<br />

Die PVT-Zertifizierung erfolgt getrennt<br />

nach den Tests zur Strahlungsbeanspruchung<br />

und nach den Tests zur<br />

thermischen sowie den mechanischen<br />

Beanspruchungen. Das Solar Keymark-<br />

Gremium hat Ende März 2011 beschlossen,<br />

dass auch PVT-Module das Gütesiegel<br />

für Photothermiemodule (PT) bekommen<br />

können. Die Produkthersteller können<br />

ihren Kunden nun zumindest mit Solar<br />

RenOn UG,<br />

4626 Löbichau/<br />

Beerwalde<br />

Ren-ON P2300-33<br />

Ren-ON P2300-44<br />

Ren-ON P2300-55<br />

Hybridkollektoren<br />

mit wassergekühltem<br />

Photovoltaikmodul,<br />

Sicherheitsglas<br />

EVA-Wafer-Tedlar<br />

(transparent)<br />

Kupfer-Alu-Absorber<br />

Dämmung<br />

res-Regenerative<br />

Energietechnik und<br />

-systeme GmbH<br />

Keymark ein anerkanntes Zertifikat vorweisen.<br />

Wassergekühlte Systeme –<br />

Produkthersteller (Auszug)<br />

Der Hybridkollektor „Solator“ von<br />

C. Bösch GmbH, A-6922 Wolfurt, wird als<br />

wassergekühltes rahmenloses Glas-Glas-<br />

Modul für Auf- und Indachmontage mit<br />

einem Wärmeübertrager aus flachen Metallröhren<br />

in zwei Leistungsvarianten mit<br />

einem Solarstromertrag von 140 W und<br />

190 W hergestellt.<br />

Die Vorteile des Hybridkollektors<br />

„M-240 PVT“ von Bunksolar S.L., Alicante<br />

(Spanien), mit wassergekühltem PV-Modul<br />

Solarzentrum Allgäu<br />

GmbH & Co. KG,<br />

87640 Altdorf-<br />

Biessenhofen<br />

Solimpeks Solar<br />

GmbH, 80807<br />

München<br />

res-PV++ Wiosun PV-Therm PVT-Hybrid<br />

(Volther -<br />

Powervolt/Powertherm<br />

Glasfolienlaminat,<br />

wassergekühltes<br />

Photovoltaikmodul,<br />

auf der Rückseite mit<br />

Kupfer-Kapillarrohr-<br />

Wärmeübertrager<br />

(Tichelmann-Verrohrung)<br />

Wassergekühltes<br />

Photovoltaikmodul,<br />

PU-Rahmen<br />

(Polyurethan) mit<br />

flüssigkeitsdurchströmtem<br />

Stahl-<br />

Wärmeübertrager<br />

Kollektor mit Photovoltaikmodul.<br />

PV-Zellen auf Kupferabsorber<br />

geklebt.<br />

Wassergekühltes Photovoltaikmodul,<br />

Wärmeübertrager<br />

auf der Rückseite<br />

des PV-Moduls<br />

SunWin Enery<br />

Systems GmbH,<br />

A-4061 Pasching<br />

PVT-Hybridkollektor<br />

Flachkollektor<br />

mit Photovoltaikzellen<br />

hinter der Glasabdeckung<br />

2108/1069/93 1646/995/40 1315/1012 (996)/20 1640/870/105 2064/1154/98<br />

41 23 24,4<br />

140/180/240 260, 265, 270 185 bis 200 200 145 (193) bis 340<br />

940/746/591 865 720 629 1095<br />

RenOn,<br />

Neue Str. 6,<br />

4626 Löbichau/<br />

Beerwalde<br />

res-Regenerative<br />

Energietechnik und<br />

-systeme GmbH,<br />

Wolfertsbronn 5,<br />

91550 Dinkelsbühl<br />

Solarzentrum Allgäu<br />

GmbH & Co. KG,<br />

87640 Altdorf-<br />

Biessenhofen<br />

Solimpeks Solar GmbH,<br />

Marcel-Breuer Straße 15,<br />

80807 München<br />

www.ren-on.com www.res-energie.eu www.sza-pv.de www.<br />

solimpeks-solar.de<br />

SunWin Enery Systems<br />

GmbH,<br />

Industriestr. 5<br />

A-4061 Pasching<br />

www.sunwin.at<br />

und Kupfer-Harfenabsorber liegen in der<br />

sehr guten Wassererwärmung von 30 bis<br />

60 °C. Es entstehen keine Überhitzungsprobleme,<br />

die Stillstandstemperatur liegt<br />

bei ca. 75 °C. Durch Kühlung der Zellen<br />

wird ein bis zu 15 % höherer Solarstromertrag<br />

erreicht.<br />

Die Konstrukteure der PA-ID GmbH aus<br />

dem hessischen Kleinostheim haben eine<br />

Methode entwickelt, mit der ihre herkömmlichen<br />

PV-Module zu PVT-Hybridmodulen<br />

umgerüstet werden. Die PA-ID nutzt hierzu<br />

eine Kapillarrohrmatte aus Polypropylen,<br />

die u. a. auch in der Bauteilklimatisierung<br />

zur Decken- , Boden- bzw. Wandheizung/<br />

-kühlung verwendet wird. Diese Kapillarrohrmatten<br />

werden<br />

mit einer Dämmplatte<br />

und einem Federsystem<br />

auf der Rückseite<br />

der PV-Module<br />

befestigt. Neben anderen<br />

Vorteilen zeichnen<br />

sich diese Systemvorteile<br />

dadurch aus,<br />

dass hier keine mechanischen<br />

Eingriffe<br />

in das PV-Modul erfolgen.<br />

Von den wassergekühlten<br />

PV-Modulen<br />

wird die Wärme<br />

an den Warmwasserspeicher<br />

abgeben.<br />

Das wassergekühlte<br />

Hochleistungs-Hybridmodul<br />

von RenOn<br />

UG, 4626 Löbichau/<br />

Beerwalde, wird in<br />

den Abmessungen<br />

2108/1069/93 mm mit<br />

einem Leergewicht<br />

von 41 kg in drei<br />

Ausführungen hergestellt<br />

und erzeugt einen<br />

Solarstromertrag<br />

von 140 W p , 187 W p<br />

und 233 W p bei einem<br />

thermischen Wirkungsgrad<br />

von 76,7 %,<br />

77,7 % bzw. 85 %. Der<br />

Konstruktionsaufbau<br />

besteht aus Sicherheitsglas,<br />

EVA-Wafer-Tedlar<br />

(transparent),<br />

Kupfer-Alu-Absorber<br />

und Dämmung.<br />

Der hochselektiv beschichtete<br />

lasergeschweißte<br />

Vollflächenabsorber<br />

wird<br />

in Kombination mit<br />

8/9/<strong>2014</strong> <strong>IKZ</strong>-<strong>ENERGY</strong> 29


SONNENENERGIE<br />

Hybridkollektoren<br />

Schnitt durch den „PV-Therm“.<br />

Hochleistungswafern hergestellt und multifunktional<br />

für Aufdach- /Indachmontage<br />

oder Freiflächenaufstellung eingesetzt. Die<br />

sichere Trennung des Solarstrombereiches<br />

vom wasserführenden Teil verhindert auch<br />

im Fall einer Beschädigung des Solarglases<br />

die Übertragung der Elektrizität.<br />

Die Anwendungsbereiche erstrecken<br />

sich von der Solarstromgewinnung und<br />

Warmwasserspeicherung und Heizungsunterstützung<br />

sowie Dachflächen-Schneeabtauung<br />

über die Regenerierung der Erdreich-Wärmequelle<br />

und die Eigenstromnutzung<br />

für den Wämepumpenbetrieb.<br />

Das wassergekühlte Hochleistungs-<br />

PVT-Modul Typ „res-PV++“ von res – regenerative<br />

energietechik und -systeme<br />

GmbH, 91550 Dinkelsbühl, erreicht aufgrund<br />

des meanderförmig, nach System<br />

„Tichelmann“ aufgebauten Wärmeübertragers<br />

eine gleichmäßige Volumendurchströmung<br />

und daher auch eine vollflächig konstante<br />

Modultemperatur.<br />

Das PVT-Modul vom Typ „res-PV“ wird<br />

als Kompakteinheit mit Erdwärmepumpe<br />

sowie oder alternativ mit Luftwärmepumpe<br />

(mit Wärmeeinkopplung in Kältekreis)<br />

angeboten.<br />

Das Hybridmodul „PV-Therm“ von Solarzentrum<br />

Allgäu GmbH & Co. KG, 87640 Altdorf-Biessenhofen,<br />

enthält auf der Unterseite<br />

eine Thermiewanne, die von einer<br />

Wärmeträgerflüssigkeit zur Kühlung der<br />

Solarzellen durchströmt wird. Die Wanne<br />

ist mit einem PV-Laminat über eine Polyurethanumfassung<br />

verbunden. Der „PV-<br />

Therm“ lässt sich bei einer Oberflächentemperatur<br />

von 80 °C mit 12 °C kaltem<br />

Wasser auf 20 °C abkühlen. Das frei werdende<br />

Wärmepotenzial wird zur Warmwas-<br />

Tabelle 2: Marktübersicht und wichtigste technische Daten über PVT-Luftkollektoren.<br />

Produkthersteller Grammer Solar GmbH,<br />

92224 Amberg<br />

Seidemann Solar GmbH,<br />

37079 Göttingen<br />

Typ Twinsolar Solatwall PV/T<br />

Konstruktionsaufbau PV-Modul mit Stahlrahmen<br />

im Hybrid-Luftkollektor integriert<br />

Hybrid-Luftkollektor<br />

hinterlüftete Metallfassade<br />

Außenmaße (mm) 1732/1000/175<br />

Nach Dach- bzw. Fassadenfläche<br />

Länge x Breite x Dicke 1580/808/210<br />

Leergewicht (kg)<br />

Elektrische Leistung 230 (210) 100 W/m 2<br />

(kW el )<br />

Thermische Leistung 690 200 bis 300 W/m 2<br />

(kW th )<br />

Adresse Produkthersteller<br />

(Vertrieb)<br />

Grammer Solar GmbH,<br />

92224 Amberg<br />

Seidemann Solar GmbH,<br />

Hetjershäuser Weg 3a,<br />

37079 Göttingen<br />

Homepage www.grammer-solar.de www.solarwall.de<br />

Quelle: Produkthersteller/IB-THEISS, München (Kein Anspruch auf Vollständigkeit<br />

serspeicherung, Heizungsunterstützung<br />

oder beim Einsatz einer Erdreich-Wärmepumpe<br />

zur Regeneration der Energiequelltemperatur<br />

verwendet.<br />

Die Solimpeks Solar GmbH, 80807 München,<br />

hat ihre „Volther“-Kollektoren durch<br />

eine flachere Bauart weiterentwickelt, wodurch<br />

neben der Leistungserhöhung auf<br />

200 W p auch die Dachbelastung reduziert<br />

und zudem die Dachmontage erleichtert<br />

wird. Der PVT-Hybridkollektor, bestehend<br />

aus der Kombination „Volther-Powervolt<br />

und -Powertherm“ erreicht bei maximaler<br />

Sonneneinstrahlung eine elektrische<br />

Leistung von 200 W p und eine thermische<br />

Leistung von 629 W. Die Hybridkollektoren<br />

bieten als Kombinationseinheit eine Platzersparnis<br />

und werden nicht aufgeständert,<br />

sondern nahtlos aneinander in das<br />

Dach montiert. Insofern können kleinere<br />

Dachflächen energetisch voll ausgenutzt<br />

werden.<br />

Mit der neuen Baureihe der Hybridkollektoren<br />

von SunWin Energy Systems<br />

GmbH, A-4061 Pasching, wird die Erzeugung<br />

von Solarstrom und Solarthermie in<br />

einem Kollektor realisiert. Die Baureihe<br />

der wassergekühlten PVT-Hochleistungsmodule<br />

bestehen aus einem Flachkollektor<br />

mit PV-Zellen hinter der Glasabdeckung<br />

und sind im Leistungsbereich von 145 bis<br />

340 W p nach Solar Keymark zertifiziert.<br />

Als Nebeneffekt erhöhen die Hybridkollektoren<br />

den Solarstromertrag gegenüber einer<br />

konventionellen PV-Anlage. Die Wärme<br />

von den wassergekühlten Photovoltaikmodulen<br />

wird dem Warmwasserspeicher<br />

zugeführt.<br />

Die PVT-Hochleistungsmodule werden<br />

auch in Kombination mit einer Sole/Wasser-Wärmepumpe,<br />

Pufferspeicher und intelligenter<br />

Regelung eingesetzt sowie zur<br />

Schneefreihaltung der PV-Module und Dächer<br />

mit der Eigenstromnutzung genutzt.<br />

Sobald die Kollektoren von Schnee bedeckt<br />

sind, wird die Wärme aus dem Warmwasserspeicher<br />

kurzzeitig durch die Kollektoren<br />

geleitet. Die Hauptreferenzobjekte<br />

erstrecken sich von Einfamilienhäusern<br />

über Hotelkomplexe bis zu öffentlichen Gebäuden.<br />

Luftgeführte PV/T-Systeme –<br />

Produkthersteller (Auszug)<br />

Der Haupteinsatzbereich von PV/T- Luftkollektoren<br />

sind Garten-, Ferien- und Fertighäuser,<br />

aber auch Bürogebäude in Niedrigenergiebauweise.<br />

Der britische Hersteller Duster House<br />

Ltd. hat einen Luftkollektor zur Raumheizung-<br />

und -belüftung entwickelt. Der Luft-<br />

30 <strong>IKZ</strong>-<strong>ENERGY</strong> 8/9/<strong>2014</strong>


SONNENENERGIE<br />

Hybridkollektoren<br />

Aufbau des „TwinSolar“-Luftkollektors.<br />

Bild: Grammer Solar<br />

kollektor wird in den Abmessungen von<br />

1250 x 1250 mm hergestellt, wobei die Luft<br />

mit einem PV-betriebenen Ventilator von<br />

unten angesaugt und über einen schwarzen<br />

Alu-Absorber geleitet wird.<br />

Easy BIVP aus Dänemark hat ebenfalls<br />

einen Luftkollektor zur Raumheizung- und<br />

-belüftung entwickelt, der mit einem PV-betriebenen<br />

Ventilator ausgestattet ist.<br />

Die Firma Grammer Solar GmbH,<br />

92224 Amberg, bietet zwei verschiedene<br />

Produkte an: „TwinSolar“ und einen PV-<br />

Hybridkollektor. Als Abdeckung in Luftkollektoren<br />

verwendet Grammer Solar PV-Laminate.<br />

Die Hybridkollektoren eignen sich<br />

primär für Nutzungsbereiche (z. B. Gartenund<br />

Ferienhäuser, Schwimmpools, Trocknungsanlagen<br />

etc.) die über das gesamte<br />

Jahr hohe Luftmengen mit niedrigen Temperaturen<br />

benötigen. Der „TwinSolar“-<br />

Luftkollektor mit integriertem PV-Modul<br />

wurde zwischenzeitlich um das kleine<br />

Modell 1,3 mit einer Kollektorfläche von<br />

rund 1,3 m 2 zum Einsatz von einer Nutzfläche<br />

zwischen 10 und 20 m 2 erweitert.<br />

Der „TwinSolar“ ist netzunabhängig einsetzbar,<br />

da der Ventilator die Antriebsenergie<br />

zum Ansaugen der Luft über ein integriertes<br />

PV-Modul nutzt.<br />

Der dänische Luftkollektoranbieter<br />

Scanheat A/S vertreibt ein Kombimodul,<br />

bei dem Luftkanäle in Schleifen angeordnet<br />

sind und die Luftzirkulation durch einen<br />

PV-betriebenen Ventilator erfolgt.<br />

Der dänische Hersteller Solarventi A/S<br />

aus Thorsøu hat ein Kombimodul aus Luftkollektor<br />

mit einem im Absorber integrierten<br />

Rohrmäander entwickelt, das gleichzeitig<br />

zur Warmwasserspeicherung genutzt<br />

werden kann.<br />

Das „SolarWall“ PV/T-System von Seidemann<br />

Solar GmbH, 37079 Göttingen, erzeugt<br />

Warmluft und Strom und wird unkompliziert<br />

auf dem Gebäudedach oder an<br />

der Fassade installiert und in die vorhandene<br />

RLT- sowie Stromanlage eingebunden.<br />

Das PV/T-System saugt die Wärme<br />

gleichäßig von der Rückseite der PV-<br />

Module ab, wobei die PV-Zellen auf die<br />

optimale Betriebstemperatur von 25 °C<br />

abgekühlt werden. Die Abwärme wird<br />

dem Wasserspeicher zugeführt oder<br />

kann zur Heizungsunterstützung bzw.<br />

in das RLT-System eingebunden werden.<br />

Bei kleineren Gebäuden (Garten- und<br />

Ferien- bzw. Fertighäuser) werden die<br />

PV/T-Hybridkollektoren zur Luftheizung<br />

mit PV-betriebenem Ventilator zur Aufrechthaltung<br />

der Raumluftqualität mit<br />

einem kontinuierlichen Luftwechsel von<br />

0,5 bis 1/h, Luftdurchsatz ca. 300 m 3 /h<br />

eingesetzt. Die Luftheizung erhält vom<br />

Luftkollektor solar vorgewärmte Außenluft.<br />

Für Bürogebäude in Niedrigenergiebauweise:<br />

Die Luftkollektoren werden z. B. auf<br />

der Südseite als Metallbaukassetten in die<br />

Pfosten-Riegel- Konstruktion integriert. Einige<br />

dieser Kassetten werden zusätzlich<br />

mit PV-Elementen versehen, deren Strom<br />

die Ventilatormotoren (24 V/DC 40 W) antreibt.<br />

Ausblick<br />

Im Bereich der PVT-Kollektoren offeriert<br />

der Markt zwar derzeit noch etliche Firmen,<br />

aber es ist abzusehen, dass sich die<br />

Branche nach dem Inkrafttreten einer verbindlichen<br />

PVT-Norm mit den darin definierten<br />

Mindestanforderungen auf einen<br />

spezifischen Produktherstellerkreis konzentrieren<br />

wird.<br />

Andererseits werden von den Solarteuren<br />

für den Einsatz der PVT-Kollektoren<br />

im Gesamtanlagensystem zusätzliche<br />

Kenntnisse aus dem Bereich der Elektroinstallation<br />

und Elektronik gefordert, insbesondere<br />

dann, wenn das Anlagensystem<br />

z. B. mit PV-Eigenstromnutzung und einer<br />

Sole-/Wasser-Wärmepumpe sowie spezieller<br />

Regelung ausgerüstet wird. Ebenso<br />

werden bei der Kundenberatung nicht nur<br />

die Vorteile der PVT-Kollektoren das Interesse<br />

erwecken, sondern auch die Aussagen<br />

zu den Sicherheitsaspekten und Qualitätskriterien<br />

angefordert.<br />

■<br />

Autor:<br />

Dipl.-Ing. Eric Theiß ist als freier Journalist<br />

mit den Themenschwerpunkten Technische<br />

Gebäudeausstattung (TGA) und rationelle<br />

Regenerativtechnologien tätig.<br />

81369 München, dipl.ing.e.theiss@online.de<br />

Bilder wenn nicht anders angegeben:<br />

Solarzentrum Allgäu<br />

8/9/<strong>2014</strong> <strong>IKZ</strong>-<strong>ENERGY</strong> 31


BIOENERGIE<br />

Pelletheizung<br />

Mit Pellets und Solar auf EE gesetzt<br />

Heizungsmodernisierung: Holzpelletheizung mit Feinstaubfilter in der Seniorenwohnanlage<br />

Erneuerbare Energien sind im Trend. Dass sich die Kombination von Holzpelletheizung und solarer Warmwassererzeugung nicht nur<br />

für kleinere Objekte eignet, zeigt eine Seniorenwohnanlage im schweizerischen Rorschach. Ein U-Filter ermöglicht dabei die Reinigung<br />

der Heizungsabgase von schädlichen Feinstaubpartikeln.<br />

Der Filter im Detail.<br />

Die Abgasführung erfolgt für beide Kessel getrennt über Abgasleitungen<br />

aus Edelstahl, die an der Fassade des Gebäudes installiert wurden.<br />

46 Seniorenwohnungen bietet die Alterswohnanlage Rorschacherberg<br />

in der Nähe des schweizer Bodenseeufers. In einer ruhigen<br />

Grünanlage mit Blick auf den See gelegen, erlauben die speziell<br />

für die Generation 60+ ausgestatteten Wohnungen den noch<br />

rüstigen Mietern, ein selbstbestimmtes Leben zu führen. Die direkte<br />

Angliederung an ein benachbartes Pflegeheim ermöglicht<br />

eine Inanspruchnahme der hier angebotenen Dienstleistungen<br />

wie z. B. den Besuch des Arztes oder der Physiotherapie, des Coiffeurs<br />

und der Fußpflege. Auch die Mahlzeiten im hauseigenen<br />

Restaurant erfreuen sich großer Beliebtheit.<br />

Die Beheizung der Seniorenwohnung erfolgte bis 2012 über<br />

einen Ölkessel mit 120 kW Leistung aus dem Baujahr 1983. Das<br />

Brauchwasser wurde mit zwei je 2000 l fassenden Boilern ebenfalls<br />

über die Heizungsanlage bereitgestellt. Da der in die Jahre<br />

gekommene Kessel aufgrund interner Leckage bereits nachgeschweißt<br />

werden musste, war eine Heizungserneuerung unumgänglich.<br />

Auch die Wärmeverteilung über ungeregelte Umwälzpumpen<br />

entsprach nicht mehr dem Stand der Technik.<br />

Der genossenschaftliche Betreiber der Seniorenwohnanlage beauftragte<br />

die enconenergie.consulting.ag mit einem Variantenvergleich<br />

zur Erstellung eines eigenständigen Heizkonzepts bzw. dem<br />

heizungstechnischen Anschluss der Seniorenwohnungen an das<br />

benachbarte Pflegeheim. Sowohl aus wirtschaftlichen als auch aus<br />

Sicherheitsgründen entschloss man sich zur Instalation eines eigenständigen<br />

Heizkonzepts. Von Anfang an im Vordergrund stand<br />

der Wunsch nach Regenerativen Energien. Mit den Planungsarbeiten<br />

wurde ebenfalls die Firma encon beauftragt. Sie stellte<br />

32 <strong>IKZ</strong>-<strong>ENERGY</strong> 8/9/<strong>2014</strong>


BIOENERGIE<br />

Pelletheizung<br />

schließlich ein Heizungskonzept mit zwei Pelletkesseln sowie solarer<br />

Unterstützung für die Warmwasserbereitung vor.<br />

Eigenständiges Heizkonzept<br />

Die Umbauarbeiten wurden von der in Rorschach ansässigen<br />

Installationsfirma Fürer Installationen AG übernommen. Sie mussten<br />

während des laufenden Betriebs erfolgen. Das Heizkonzept besteht<br />

aus einer Doppelkesselanlage (Kaskade) mit je einem Holzpelletkessel<br />

„KWB Multifire USV 100 D“ mit 99 kW sowie „USV<br />

80 D“ mit 82 kW Leistung. Sie erhielten je eine separate Abgasführung<br />

sowie eine zwischengeschaltete Abgasreinigungsanlage<br />

mit elektrostatisch wirkenden U-Filtern zur Bindung des bei der<br />

Verbrennung der Pellets entstehenden Feinstaubes. Die Filter wurden<br />

vom Schweizer Abgastechnikspezialisten OekoSolve geliefert.<br />

Sie sind baugleich mit den in Deutschland angebotenen Produkten<br />

von Schräder Abgastechnik, Kamen.<br />

Die beiden Holzpelletkessel dienen der Gesamtversorgung der<br />

Wohnanlage und wurden während der Heizperiode Anfang 2013<br />

installiert. Um die durchgängige Wärmeversorgung bei den niedrigen<br />

Außentemperaturen während des Umbaus gewährleisten zu<br />

können, wurde eine komplett neue Heiztechnikzentrale aufgebaut.<br />

Die alte Ölfeuerung blieb bis zur Inbetriebnahme der neuen Pelletkessel<br />

zur Wärmeversorgung bestehen. Sie wurde nur kurzzeitig<br />

während der Anschlussphase unterbrochen. Komplett neu installiert<br />

wurden auch die gemischten Pumpengruppen in Effizienzklasse<br />

A mit Regelkugelhähnen vom Typ Grundfoss „Magna 3“.<br />

BAUTAFEL<br />

Objekt:<br />

Planung:<br />

Ausführung:<br />

Produkt:<br />

Hersteller:<br />

Seniorenwohnanlage<br />

Rorschacherberg<br />

CH-9404 Rorschacherberg<br />

encon-energie.consulting.ag<br />

Fürer Installationen AG<br />

CH-Rorschach<br />

Feinstaubfilter U-Rohr<br />

OekoSolve<br />

CH-LI 9492 Eschen<br />

Sie wurden vorgefertigt und nach Inbetriebnahme der Wärmeerzeuger<br />

innerhalb von drei Stunden ausgetauscht.<br />

Das Pelletlager der Doppelkesselanlage verfügt über eine separate<br />

Raumaustragung mit Federblattrührwerk und Knickschnecke.<br />

Es fasst ca. 37 t Nutzinhalt und sichert eine Volllastversorgung<br />

von ca. 1½ Monaten. Der errechnete Jahresbedarf an Pellets<br />

inkl. Berücksichtigung der Solarenergie liegt bei ca. 85 t/a. Die<br />

Kessel wurden auf Volllast dimensioniert, im Teillastverhalten<br />

arbeitet jedoch ein Wärmeerzeuger als Führungskessel (Master-/<br />

Slave Regelung), wobei dieser wöchentlich wechselt. Damit wird<br />

eine gleichmäßige Entleerung des Pelletlagers sichergestellt. Bei<br />

evtl. Störung, für Wartungsarbeiten usw., steht daher immer mindestens<br />

ein Kessel zur Verfügung.<br />

ENERGIE<br />

GENIE *<br />

ENERGIE<br />

GENIE *<br />

DER NEUE<br />

Alle Infos und den<br />

HARGASSNER-Installateur<br />

in Ihrer Nähe<br />

finden Sie unter:<br />

www.hargassner.at/eco<br />

oder +43/7723/5274-0<br />

HACKGUTKESSEL<br />

energiesparend<br />

kostensenkend<br />

<br />

HARGASSNER -<br />

Ihr Spezialist bei Pellets-,<br />

Stückholz- & Hackgutheizungen<br />

* Gewinner des EnergieGenie Innovationspreis 2013<br />

des Bundesministeriums für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft und des Landes OÖ.


BIOENERGIE<br />

Pelletheizung<br />

Unterstützt werden die Pelletkessel von einer 46 m² großen Solaranlage<br />

(Backboxsystem), die durch ihre Anbindung an den gemeinsamen<br />

Pufferspeicher mit 5450 l Speichervermögen sowohl<br />

die sommerliche Warmwasserbereitung als auch einen kleinen<br />

Beitrag zur Heizungsunterstützung leisten kann. Beide Kessel<br />

sowie die Solaranlage geben ihre überschüssige Energie an den<br />

Schichtpufferspeicher ab, von dem sowohl die neu erstellten Heizgruppen<br />

als auch die Brauchwarmwasseraufbereitung im Durchlaufverfahren<br />

versorgt werden. Damit ist eine hygienische, legionellensichere<br />

Warmwasserversorgung nahezu unabhängig von<br />

der aktuellen Speichertemperatur gewährleistet. Die Rücklaufeinschichtung<br />

der Frischwasserstation erfolgt abhängig von der Temperatur<br />

auf zwei Höhen, um die sehr exakte Schichtung des Pufferspeichers<br />

nicht zu zerstören.<br />

Die Pelletkessel vom Typ KWB Multifire dienen der Gesamtversorgung der<br />

Wohnanlage mit Heizwärme sowie warmem Brauchwasser während der<br />

Wintermonate.<br />

Weniger Feinstaub mit moderner Filtertechnik<br />

Aufgrund der neuen Luft-Reinhalte-Verordnung (LRV) dürfen<br />

in der Schweiz seit dem 1. Januar 2012 keine Rauchgase mit mehr<br />

als 50 mg/m³ Staub imitiert werden. Diese Anforderungen hielten<br />

die neuen Kessel in der Wohnanlage Rorschacherberg selbst ohne<br />

zusätzlichen Feinstaubfilter ein. Dennoch wurde der Einsatz der<br />

beiden U-Filter vorgesehen. Diese zeichnen sich durch eine sehr<br />

kompakte Bauweise, einfachen Aufbau und hohen Abscheidegrad<br />

aus. Sie werden vorgefertigt auf Montageschienen, die gleichzeitig<br />

als Transportschutz dienen, geliefert. Die Abgase, bzw. die darin<br />

enthaltenen Staubpartikel, werden nahezu ohne zusätzlichen<br />

Druckverlust über eine Elektrode aufgeladen und setzen sich im<br />

zweiten Teil des U-Filters auf einer nachgeschalteten Abscheidefläche<br />

ab. Hier werden sie in periodischen Abständen durch Wassereindüsung<br />

abgeschieden. Über einen Abwasseranschluss werden<br />

sie schließlich aus dem Filter ausgespült. Ein Drucksensor im<br />

unteren Bereich des Filters verhindert einen möglichen Rückstau.<br />

Zur Reinigung besteht ein Servicevertrag zwischen OekoSolve und<br />

dem Heizungsbetreiber. Eine einfache Reinigung durch Hauswart,<br />

Rauchfangkehrer oder SHK-Monteur wäre jedoch auch möglich.<br />

Die Steuerung des U-Filters erfolgt über die OS-CTRL Elektronische<br />

Steuerung für Filteranlagen. Sie erzeugt und regelt die<br />

Hochspannung für die Elektrode. Über ein Touch-Display können<br />

verschiedenste Parameter wie Temperaturschwellen, Reinigungsintervalle<br />

und Regelparameter eingestellt werden. Dem Betreiber<br />

werden auf einen Blick die wichtigsten Anlagenparameter signalisiert.<br />

Darüber hinaus können weitere Informationen wie Betriebsstundenzähler<br />

und Anlagenhistorie ausgelesen werden.<br />

Verschiedene analoge und digitale Ein- wie Ausgänge ermöglichen<br />

die Einbindung des Feinstaubfilters in ein zentrales Leitsystem.<br />

Zusätzliche Komponenten wie Pumpen, Abgasventilatoren<br />

oder Bypassklappen können über die Steuerung integriert werden.<br />

Lohnend auch bei größeren Objekten<br />

Das Beispiel der Seniorenwohnanlage in Rorschacherberg zeigt:<br />

Die Nutzung nachhaltig gewonnener Festbrennstoffe in Kombination<br />

mit solarer Brauchwassererwärmung lohnt sich auch für größere<br />

Objekte. Die Reinhaltung der Luft wird gewährleistet durch<br />

eine den Wärmeerzeugern nachgeschaltete Filteranlage. Mithilfe<br />

des U-Rohr-Filters von Schräder/OekoSolve sind die Heizungsbetreiber<br />

in der Lage, den Großteil der Feinstaubbelastung aus dem<br />

Abgasstrom zu entfernen und damit den vom Schweizer Gesetzgeber<br />

geforderten Wert noch zu unterbieten.<br />

■<br />

KONTAKT<br />

Beiden Kesseln ist je ein U-Rohr-Filter nachgeschaltet, mit dessen Hilfe<br />

sich die bereits geringen Feinstaubemissionen der Pelletkessel noch<br />

weiter senken lassen.<br />

Karl Schräder Nachf.<br />

59174 Kamen<br />

Tel. 02307 973000<br />

Fax 02307 9730055<br />

kamen@schraeder.com<br />

www.schraeder.com<br />

34 <strong>IKZ</strong>-<strong>ENERGY</strong> 8/9/<strong>2014</strong>


GERCO: Der Partner für das Fachhandwerk!<br />

Seit über 50 Jahren steht die Marke GERCO für intelligente<br />

Lösungen rund um das Heizen mit Holz. Als<br />

einer der führenden deutschen Hersteller von wasserführenden<br />

Kaminen, Öfen und Heizeinsätzen produziert<br />

GERCO eine große Auswahl verschiedener Modell<br />

für jeden Anspruch und das seit vielen Jahrzenten.<br />

Zur neuen Heizsaison bietet GERCO nunmehr unter<br />

dem Namen GERCO Professional erstmals auch ein<br />

Direktbelieferungsmodell für das Fachhandwerk und<br />

den Facheinzelhandel an.<br />

Die Vorteile einer Zusammenarbeit mit GERCO für<br />

das Handwerk liegen auf der Hand: Kurze Lieferzeiten<br />

und schnelle Reaktionszeiten durch eigene Produktion<br />

in Deutschland, ein breites Produktportfolio<br />

mit einer großen Variantenvielfalt, attraktive Rabattmodell<br />

im Direktbezug und interessante Konditionen<br />

für Ausstellungsgeräte.<br />

Ein eigens dafür zusammengestelltes Team von<br />

festangestellten Außendienstmitarbeitern betreut dabei<br />

die Fachkunden vor Ort exclusiv für das GER-<br />

CO-Sortiment. Die Außendienstler beraten die Kunden<br />

nicht nur bei Fragen rund um die Produkte des<br />

Unternehmens, sondern leisten auch Hilfestellung<br />

wenn es darum geht, Installationen und Inbetriebnahmen<br />

für die GERCO-Geräte zu planen und sachkundig<br />

zu begleiten.<br />

GERCO bietet neben dem erfahrenen Innendienstteam<br />

in Warendorf als einer der wenigen Kaminofenhersteller<br />

auch ein Netzwerk an erfahrenen Servicetechnikern,<br />

die deutschlandweit nach einheitlichen<br />

Standards Service-, Wartungs- und Dienstleistungsarbeiten<br />

übernehmen können.<br />

Ein umfangreiches Portfolio an unterstützenden Marketinginstrumenten<br />

und ein komplett neu gestalteter<br />

– Anzeige –<br />

Internetauftritt (www.gerco.de) mit allen Informationen<br />

rund um die Produkte und Dienstleistungen des<br />

Hauses runden dabei das Paket ab, das GERCO seinen<br />

Professional-Partnern für einen erfolgreichen Verkauf<br />

an die Hand gibt. Schulungsmaßnahmen werden bei<br />

Bedarf von erfahrenen GERCO-Mitarbeitern professionell<br />

für die Kunden vor Ort oder im GERCO-eigenen<br />

Schulungszentrum in Warendorf geplant und<br />

durchgeführt.<br />

Frei nach dem Motto „Brennende Leidenschaft für<br />

<br />

Geräten für Qualitätsarbeit und Handwerkskunst aus<br />

Deutschland. GERCO-Geräte repräsentieren den neuesten<br />

Stand der Technik. Die Geräte des GERCO-Sortimentes<br />

gibt es in vielen Leistungsgrößen, Designs<br />

und Farben. Alle Produkte erfüllen schon heute auch<br />

ohne zusätzliche Filtertechnik die hohen Umweltschutzanforderungen<br />

der BImschV2, die ab 2015 von<br />

der Bundesregierung gefordert werden. So können<br />

Kunden sicher sein, daß sie in jeder Beziehung perfekte<br />

GERCO-Qualität bekommen: In der Technik, im<br />

Wirkungsgrad und im wertigen Design jedes Ofens.<br />

GERCO startet seine aktuelle Handwerkskampagne<br />

vor dem Hintergrund, daß Heizen mit konventionellen<br />

Brennstoffen wie Öl oder Gas in den letzten zehn<br />

Jahren zunehmend teurer geworden und ein Ende<br />

dieser Entwicklung nicht in Sicht ist. Mit Holz steht<br />

hingegen ein nachwachsender und umweltschonender<br />

Energieträger in ausreichender Menge zur Verfügung.<br />

Darum kann man sich heute mit intelligenten Heizsystemen<br />

auf Holzbasis unabhängiger von zukünftigen<br />

Preissteigerungen und Versorgungsengpässen machen.<br />

Ein Weg, das zu tun ist der Einbau eines wasserführenden<br />

Kaminofens. Damit genießt man alle Annehmlichkeiten<br />

eines normalen Kamins, insbesondere<br />

die natürliche Wärme und die entspannende Wirkung<br />

des Feuers, und speist darüber hinaus einen großen<br />

Teil der Energie mittels Wärmetauscher in den Wasserkreislauf<br />

der Zentralheizung ein. Die so erzeugte<br />

Energie wird nicht einfach durch den Schornstein ins<br />

Freie entlassen, sondern gleichmäßig im Haus verteilt.<br />

Ein wasserführender Kaminofen senkt auf diesem<br />

Wege nicht nur den CO2-Ausstoß für ein reines Umweltgewissen,<br />

sondern entlastet auch merklich den<br />

Geldbeutel.<br />

Die Faszination des Feuers kombiniert mit dem Komfort<br />

einer konventionellen Heizungslösung: Wasserführende<br />

Kaminöfen vereinen die Vorteile beider Welten.<br />

WASSERFÜHRENDE KAMINÖFEN – DIE ZUKUNFT DES HEIZENS<br />

Gerco-Fachhandelsqualität direkt vom Hersteller:<br />

– Eigene Produktion in Deutschland: kurze Lieferzeiten,<br />

schnelle Reaktionszeiten<br />

– Attraktive Rabattmodelle und interessante Konditionen<br />

für Ausstellungsgeräte<br />

– Qualität made in Germany: zufriedene Kunden, keine<br />

Reklamationen<br />

– Breites Produkt- und Preisportfolio<br />

– Perfekter Einstieg in das Zukunftsthema „Heizen und<br />

Sparen mit Holz“<br />

– Professionelle Unterstützung in jeder Phase: Beratung,<br />

Service, Installation und Inbetriebnahme<br />

Jetzt anrufen oder mailen und Partner werden!<br />

GERCO ® Heiztechnik<br />

Scheffer Energy Systems GmbH<br />

Tel. 02581-784270 · Fax 02581 · 78427-400<br />

Splieterstraße 70 · 48231 Warendorf<br />

partner@gerco.de · www.gerco.de<br />

GERCO ® , das Original –<br />

einfach besser als gut!<br />

Wasserführende Kaminöfen, Kamine, Kachelöfen und mehr …


VIP-GEBÄUDEFORUM<br />

Investments<br />

Ein steigender Kostendruck zwingt die Investoren und Besitzer von Gebäuden im privatwirtschaftlichen und öffentlichen Bereich immer mehr dazu,<br />

nach Kosteneinsparpotenzialen zu suchen.<br />

Bild: <strong>IKZ</strong>-<strong>ENERGY</strong> Archiv<br />

Kommunikation ist der Schlüssel<br />

zum Erfolg<br />

Gezieltes Kontakt-Management schafft Mehrwert bei Energieeffizienz und Nachhaltigkeit<br />

Die Themen Nachhaltigkeit und Energieeffizienz rücken immer mehr in das Bewusstsein von Gebäudeeignern, Investoren, Architekten<br />

und Fachplanern. Denn vor dem Hintergrund steigender Energiepreise, Ressourcenbegrenzung und Schadstoffreduzierung gilt es, die<br />

Notwenigkeit der Energieeffizienz und Nachhaltigkeit über alle relevanten Bereiche des Bauens voranzutreiben.<br />

Steigender Kostendruck<br />

zwingt die Investoren, Besitzer<br />

und Betreiber von Gebäuden im<br />

privatwirtschaftlichen und öffentlichen<br />

Bereich immer mehr,<br />

nach Kosteneinsparpotenzialen<br />

zu suchen. Die optimale Methode,<br />

mit deren Hilfe die Investitions-,<br />

Betriebs- und Unterhaltungskosten<br />

nachhaltig gesenkt<br />

werden können, besteht<br />

in einem innovativen Gebäudeund<br />

Kontaktmanagement. Was<br />

die wenigsten Beteiligten wissen<br />

bzw. berücksichtigen: Dieses<br />

Management beginnt bereits<br />

in der Vorplanungs- oder<br />

Initiierungsphase.<br />

Frühe Informationen<br />

wertvoll<br />

Die Planung, Entwicklung<br />

und Realisierung neuer Investments<br />

ist ein sehr aufwendiger<br />

Bereich. Damit ein Investor die<br />

richtige Entscheidung bei der<br />

Entwicklung von Immobilien<br />

treffen kann, insbesondere unter<br />

Berücksichtigung von Nachhaltigkeit<br />

und Energie- und Betriebskosteneffizienz,<br />

muss er<br />

bereits in einer sehr frühen<br />

Phase gut informiert sein. Für<br />

die Herstellerindustrie bedeutet<br />

dies: Der späteste Zeitpunkt<br />

zur aktiven und lenkenden<br />

Planungsunterstützung der<br />

36 <strong>IKZ</strong>-<strong>ENERGY</strong> 8/9/<strong>2014</strong>


VIP-GEBÄUDEFORUM<br />

Investments<br />

Investoren sind die Entwicklungsphasen<br />

„Initiierung“ und<br />

„Konzeption“. Oder anders ausgedrückt:<br />

Investoren und Hersteller<br />

müssen bereits miteinander<br />

sprechen, bevor ein Projekt<br />

startet. Denn schon in dieser<br />

frühen Phase sollten sinnvoller<br />

Weise die wichtigsten Entscheidungen<br />

getroffen sein, damit sowohl<br />

Investoren als auch Hersteller<br />

einen Mehrwert erzielen.<br />

Um diesen Status zu erreichen,<br />

bedarf es allerdings einer<br />

intensiven Kommunikation aller<br />

Beteiligten, die sich – wie<br />

die Praxis bislang zeigt – nicht<br />

immer einfach und reibungslos<br />

realisieren lässt. Doch es geht<br />

auch anders, z. B. durch die managende<br />

Funktion von Vipnetzwerk.com,<br />

einem Dienstleister<br />

für Investoren und Bauherren,<br />

die in Deutschland, Österreich<br />

und der Schweiz in die Entwicklung<br />

von Großimmobilien<br />

investieren, und für Hersteller<br />

der Bauindustrie.<br />

Vipnetzwerk.com managt die<br />

Kommunikation zwischen allen<br />

Netzwerkbeteiligten, wie z. B.<br />

Architekten und Planer, Erstinvestoren<br />

(Bauherren, Betreiber,<br />

Projektentwickler etc.), Endinvestoren<br />

(Banken, Fondgesellschaften<br />

etc.), Hersteller sowie<br />

Städte und Gemeinden. Durch<br />

dieses individuelle Kontaktmanagement<br />

werden:<br />

Ressourcen geschont,<br />

Workflows optimiert,<br />

interne Prozesse beschleunigt,<br />

die Effizienz gesteigert.<br />

Zweckorientiert<br />

und auf Augenhöhe<br />

Vipnetzwerk.com engagiert<br />

sich im Prinzip auf zwei gleichrangigen<br />

Ebenen. Zum einen<br />

arbeitet Vipnetzwerk.com im<br />

Bereich „Expansionstool“ Investoren<br />

in der Initiierungs-,<br />

Planungs-, Projektierungs- und<br />

Exitphase zu, die in folgenden<br />

Immobilienarten aktiv sind:<br />

Büro und Verwaltung,<br />

Handel,<br />

Healthcare<br />

(Kliniken, Heime),<br />

Hotels,<br />

<br />

<br />

Gewerbe sowie<br />

mehrgeschossiger<br />

Wohnungsbau.<br />

Die neue TP-Serie macht Netzbetreiber und Hausbesitzer<br />

glücklich.<br />

Maximale Konformität dank dreiphasigem<br />

Netzanschluss<br />

Überall zu Hause, denn mit internetfähigen<br />

Endgeräten können Sie Ihre Anlage auch ausser<br />

Haus überwachen<br />

Maximaler Eigenverbrauch dank integrierten<br />

Funktionen zur Eigenstromnutzung<br />

Komfortable Installation durch Plug&Play<br />

Standards und geringem Gewicht<br />

Individuell und flexibel durch einen weiten<br />

Spannungsbereich und Dual-Tracker-Konzept<br />

Die Hauptaufgaben von Vipnetzwerk.com<br />

bestehen dabei<br />

in der Standort- und Baurechtsanalyse<br />

sowie Standortbewertung<br />

für Investoren und Betreiber,<br />

die neue Investments realisieren.<br />

Im Einzelnen sind das:<br />

Eigentümerrecherchen – wer<br />

ist Eigentümer von bebauten<br />

und unbebauten Grundstücken?<br />

<br />

Baurechtsabfragen – welches<br />

Baurecht ist für den beabsichtigten<br />

Standort der Im-<br />

Der kleine 3 phasige<br />

für private PV-Anlagen<br />

mobilienentwicklung geltend?<br />

Baurechtsanalysen – wo<br />

kann der Investor in der gewünschten<br />

Stadt baurechtlich<br />

sein Vorhaben realisieren?<br />

Es werden die Eigentümer<br />

der bevorzugten<br />

Grundstücke ermittelt und<br />

8/9/<strong>2014</strong> <strong>IKZ</strong>-<strong>ENERGY</strong><br />

www.solarmax.com


VIP-GEBÄUDEFORUM<br />

Investments<br />

<br />

<br />

mögliche Verkaufsabsichten<br />

eruiert sowie alle vorbereitenden<br />

Arbeiten vom Baurecht<br />

bis zur Baugenehmigung.<br />

Individualrecherchen.<br />

Somit ist Vipnetzwerk.com<br />

von Beginn an in die Entwicklung<br />

von Großprojekten<br />

involviert.<br />

Die zweite Ebene ist das Projekt-<br />

und Kontaktmanagement.<br />

In diesem Bereich arbeitet Vipnetzwerk.com<br />

für Hersteller<br />

aus der Bauindustrie, Top-Architekten,<br />

Investoren, Finanzdienstleister<br />

sowie Städte und<br />

Gemeinden.<br />

Das „Expansionstool“ ist eine Business Unit der Vipnetzwerk.com GmbH<br />

und arbeitet Investoren in der Initiierungs-, Planungs-, Projektierungsund<br />

Exitphase zu, um Wachstum ermöglichen zu können.<br />

Kontakt-Management<br />

Investor – Hersteller<br />

Seit 2008 werden auf ausdrücklichen<br />

Wunsch der Investoren<br />

zahlreiche Hersteller<br />

von Bauprodukten in das<br />

Netzwerk aufgenommen. Der<br />

Wunsch der Investoren ist damit<br />

begründet, dass genau zur<br />

Projektierungsphase die Hersteller<br />

den Investor, seine Architekten<br />

und Fachplaner bei<br />

der Planung des Projektes unterstützen,<br />

um beste Ergebnisse<br />

mit Blick auf die Energieeffizienz<br />

und Nachhaltigkeit der<br />

Immobilien zu erzielen.<br />

Damit der Kontakt zu den<br />

Verantwortlichen der Investoren<br />

leichter realisierbar ist,<br />

steuert Vipnetzwerk.com die<br />

Kontaktaufnahme zwischen<br />

Hersteller und Investor. Beim<br />

Kontaktmanagement koordiniert<br />

der Limburger Dienstleister<br />

die Kommunikation so, wie<br />

es in der Realität erforderlich<br />

ist. Ein Problem in der Kommunikation<br />

zwischen Hersteller<br />

und Investor liegt bislang<br />

darin, dass man zunächst erfragen<br />

muss, wer der Projektverantwortliche<br />

ist. Dies und<br />

einiges mehr erledigt nun Vipnetzwerk.com.<br />

Das zweite Problem<br />

in der Kommunikation<br />

zwischen Hersteller und Investor<br />

liegt in der zeitlichen Kontaktaufnahme.<br />

Befindet sich der<br />

Investor in der Phase der Mietvertragsgestaltung<br />

oder Vorbereitung<br />

der Baugenehmigungsphase,<br />

ist eine Kontaktaufnahme<br />

zumeist unerwünscht, da er<br />

sich nicht mit der Projektierung<br />

und Planung des Projektes befasst.<br />

Vipnetzwerk.com spricht<br />

den Projektverantwortlichen<br />

darauf an, dass er mit einem<br />

ausgewählten Kundenkreis<br />

von Herstellern zusammen arbeitet,<br />

die den Kontakt zum Investor<br />

suchen. Die Hersteller<br />

werden selbstverständlich namentlich<br />

benannt. Erhält Vipnetzwerk.com<br />

die Information,<br />

dass die Projektierungsphase<br />

noch weit in der Zukunft<br />

liegt, legt der Dienstleister einen<br />

Termin auf Wiedervorlage.<br />

Erfährt er, dass der Investor<br />

in der „nächsten Zeit“ mit seinem<br />

Architekten in die Projektierung<br />

geht, erhält dieser die<br />

Präsentationen der Vipnetzwerk.com<br />

Kunden. Daraus erkennt<br />

der Investor, mit welchen<br />

namhaften Markenherstellern<br />

Vipnetzwerk.com zusammen<br />

arbeitet und wer sich in absehbarer<br />

Zeit bei ihm melden<br />

wird.<br />

Multiplikatoreffekt<br />

bei Image und Bekanntheit<br />

Warum ist das Kontakt-Management<br />

für die Hersteller<br />

bzw. Bauindustrie so wichtig,<br />

vor allem zu einem so frühen<br />

Zeitpunkt? Die Investoren oder<br />

Betreiber realisieren in aller<br />

Regel jährlich gleich mehrere<br />

Projekte. Für die Hersteller bzw.<br />

Bauindustrie besteht durch ein<br />

gezieltes Kontaktmanagement<br />

deshalb die große Chance, von<br />

den Entscheidern immer wieder<br />

Folgeaufträge zu erhalten.<br />

Ebenfalls von Vorteil ist der<br />

große Multiplikatoreffekt: Jeder<br />

Investor arbeitet mit unterschiedlichen<br />

Architekten und/<br />

oder Generalbauunternehmen<br />

zusammen, diese wiederum<br />

mit mehreren Fachplanerbüros,<br />

Handwerkern, Fachhandel<br />

etc. – Image und Bekanntheitsgrad<br />

lassen sich so schnell und<br />

effektiv erhöhen.<br />

Um den Investor bei allen<br />

möglichen Gewerken effizient<br />

zu unterstützen, bindet<br />

Vipnetzwerk.com kompetente<br />

Hersteller aus allen Bereichen<br />

in das Netzwerk ein, sei es in<br />

den Bereichen Solar, Fassaden,<br />

Dämmung, SHK über Inneneinrichtungen<br />

bis hin zu<br />

Dienstleis tungen in den Segmenten<br />

Messen, Regeln, Sichern<br />

und Überwachen. Eben<br />

ganz im Sinne der zukunftsorientierten<br />

Prämissen Energieeffizienz<br />

und Nachhaltigkeit. ■<br />

KONTAKT<br />

Die einzelnen<br />

Projektphasen<br />

in der Übersicht.<br />

Vipnetzwerk.com - Vermarktung - Investments - Projekte<br />

65549 Limburg<br />

Tel. 06431 21258812<br />

Fax 06431 21258888<br />

feudo@vipnetzwerk.com<br />

www.vipnetzwerk.com<br />

38 <strong>IKZ</strong>-<strong>ENERGY</strong> 8/9/<strong>2014</strong>


ENERGIEEFFIZIENZ<br />

Mini-BHKW<br />

Ein Kraftpaket für Wärme und Strom<br />

Erfahrungsbericht über eine Kraft-Wärme-Kopplung-Anlage<br />

Das vor fünf Jahren realisierte und nachstehend beschriebene Projekt dient als mustergültiges Beispiel der gelungenen Integration<br />

eines Mini-BHKWs im Rahmen einer Heizungsmodernisierung. Die <strong>IKZ</strong>-<strong>ENERGY</strong> hat das Projekt bereits vor drei Jahren vorgestellt. Seither<br />

hat der Autor die Modernisierungsmaßnahme in zahlreichen Vorträgen ausführlich erläutert. Nun liegen erste Ergebnisse nach<br />

den ersten Betriebsjahren vor.<br />

Der stetige Bedarf von Wärmeenergie<br />

für die Warmwasserbereitung sowie der<br />

tagtägliche Strombedarf für Gästezimmer<br />

und Gastronomie (vor allem für die Kühlung)<br />

rückte die Kraft-Wärme-Kopplung<br />

in den Fokus des Investors. Insbesondere<br />

als es darum ging, eben mehr zu tun, als<br />

nur den Heizkessel zu erneuern. Der bisherige<br />

Energiebedarf an Strom betrug real<br />

52 755 kWh und an Erdgas 198 478 kWh<br />

pro Jahr.<br />

Energiebedarfsermittlung<br />

Der Bedarf entstand zum einen in der<br />

Küche und des Restaurantbetriebs sowie in<br />

der Vermietung von zwölf Gästezimmern<br />

des Hotels inkl. Frühstücksbuffet. Entsprechend<br />

dem Anforderungsprofil galt es, insbesondere<br />

für die Bereitstellung von Warmwasser,<br />

neben der stetigen Grundlastabsicherung<br />

besonders auch notwendige<br />

temporäre Spitzenlasten sicherzustellen.<br />

Das Nutzungsprofil ergab einen verhältnismäßig<br />

konstanten Bedarf mit Spitzenlasten<br />

am Morgen und am Abend. Besonders<br />

den Spitzenbedarfsanforderungen in<br />

der Bereitstellung von Warm-Trinkwasser<br />

in den Morgen- und Abendstunden – wo es<br />

bislang zuweilen Engpässe gegeben hatte –<br />

galt es zu entsprechen.<br />

Blockheizkraftwerk<br />

und Brennwerttechnik<br />

Die zu installierende Gesamt-Wärmeleistung<br />

wurde mit insgesamt 77,5 kW festgelegt<br />

und wie folgt aufgeteilt: Thermische<br />

Leistung BHKW 12,5 kW und thermische<br />

Leistung Brennwertgerät 65 kW. Das installierte<br />

BHKW funktioniert nach dem<br />

Prinzip der Kraft-Wärme-Kopplung: Ein<br />

speziell entwickelter Gas-Verbrennungsmotor<br />

treibt einen Generator zur Stromerzeugung<br />

an. Dieser wandelt die mechanische<br />

Energie des Motors in elektrische<br />

Energie um. Die dabei entstehende Abwärme<br />

wird über einen Plattenwärmetauscher<br />

ausgekoppelt und zur Heizung und Warmwasserbereitung<br />

verwendet.<br />

Die optimierte Nutzung der Abgaswärme<br />

trägt hierbei zur hohen Effizienz des<br />

BHKWs bei. Auf diese Weise wird die eingesetzte<br />

Energie doppelt genutzt und so ein<br />

wesentlich höherer Wirkungsgrad als in<br />

modernen Großkraftwerken erzielt.<br />

8/9/<strong>2014</strong> <strong>IKZ</strong>-<strong>ENERGY</strong> 39


ENERGIEEFFIZIENZ<br />

Mini-BHKW<br />

Tabelle 1: Strombedarf in kWh.<br />

Strombedarf in kWh/Tag (Montag – Sonntag)<br />

Küche, Restaurant, Toiletten; Reinigung Mindestens 40.000 kWh<br />

Hotelbetrieb<br />

Etwa 10.000 kWh<br />

Quelle: Forum Wohnenergie<br />

Tabelle 2: Ergebnisse nach einem Betriebsjahr.<br />

Ergebnisse nach einem Betriebsjahr<br />

(05. 10. 2009 – 24. 10. 2010)<br />

Betriebsstunden:<br />

8.760.43 h<br />

Produzierte elektrische Energie: 32.040 kWh<br />

Eigenverbrauch:<br />

28.772 kWh<br />

Netzeinspeisung:<br />

3.268 kWh<br />

Erzeugte thermische Energie: 89.421 kWh<br />

Gasverbrauch BHKW:<br />

Gasverbrauch Brennwerttherme:<br />

Gasverbrauch gesamt<br />

Quelle: Forum Wohnenergie<br />

Tabelle 3: Vergleich der Energieverbräuche.<br />

Vergleich der Energieverbräuche<br />

Verbräuche in kWh Vorher Nachher Differenz<br />

Erdgas 198.478 203.080 + 4.602<br />

Strom 52.755 23.983 - 28.772<br />

Betriebsjahr (05. 10. 2009 – 24. 10. 2010)<br />

Quelle: Forum Wohnenergie<br />

Tabelle 4: Leistungsbezogene Auswertung.<br />

Leistungsbezogene Auswertung (Auszug)<br />

Wärmeanteil BHKW 68 %<br />

Wärmeanteil Gastherme 32 %<br />

Mittlere Heizleistung BHKW 10,20 kW<br />

Quelle: Forum Wohnenergie<br />

Tabelle 5: Trinkwarmwasserbedarf.<br />

Trink-Warmwasserbedarf<br />

in l/Tag mit einer Entnahmetemperatur von 55 °C (Montag – Sonntag<br />

Küche, Restaurant, Toiletten; Reinigung 200<br />

Hotelbetrieb 600<br />

Quelle: Forum Wohnenergie<br />

Das BHKW mit variabler Motordrehzahl<br />

und einem Gesamtwirkungsgrad von<br />

etwa 90 %, wurde mit einer elektrischen<br />

Leistung von 1,3 – 4,7 kW und einer entsprechenden<br />

thermischen Leistung von<br />

4,0 – 12,5 kW modulierend und eine Gas-<br />

Brennwerttherme mit 65 kW als Spitzenlast-Kessel<br />

installiert. Mit dieser Leistung<br />

konnten kurze Nachladezeiten realisiert<br />

werden. Der bisherige Energieträger war<br />

13.909 m³ ( ~ 139.090 kWh)<br />

6.471 m³ ( ~ 64.710 kWh)<br />

20.380 m³ ( ~ 203.800 kWh)<br />

Erdgas. Ein Versorgungsanschluss<br />

war somit vorhanden.<br />

Durch die Wärmegewinnung<br />

aus dem<br />

Arbeitsprozess des Verbrennungsmotors<br />

reduziert<br />

sich die Abgastemperatur<br />

auf < 90 °C. Sowohl<br />

für das Brennwertgerät als<br />

auch für das BHKW wurden<br />

die Abgassysteme saniert<br />

bzw. erneuert.<br />

Bilanz nach dem<br />

ersten Betriebsjahr<br />

Die Bilanz zeigte bereits<br />

nach dem ersten Betriebsjahr<br />

eine sehr gute<br />

(stetige) Laufzeit des<br />

BHKWs und somit eine<br />

konstante (stetige) Stromproduktion,<br />

da eine thermische<br />

Grundlast für die<br />

Trinkwassererwärmung<br />

ebenso dauernd anstand,<br />

wie die Lasten für elektrische<br />

Energie. Nur ein<br />

sehr geringer Teil elektrischer<br />

Energie konnte nicht<br />

selbst verbraucht werden<br />

und wurde daher in das<br />

Netz eingespeist. Dieser<br />

Trend hat sich mittlerweile<br />

nach nunmehr 5 Betriebsjahren<br />

fortgesetzt und in<br />

dieser Form bestätigt.<br />

Das BHKW ist abgesehen<br />

von den Wartungsarbeiten<br />

nahezu ganzjährig<br />

in Betrieb. Bemerkenswert<br />

ist der Grundlastanteil des<br />

BHKWs in der Wärmeerzeugung<br />

mit einer mittleren<br />

Heizleistung von<br />

im ersten Betriebsjahr<br />

10,2 kW und über die folgenden<br />

Betriebsjahre nunmehr<br />

gemittelten 10,8 kW.<br />

Allein die Strommenge,<br />

die das BHKW im ersten<br />

Betriebsjahr produziert<br />

hat, entsprach nach damaligem Stromkostentarif<br />

des Betreibers etwa 5750,– Euro.<br />

Dem standen Gas-Bezugskosten für das<br />

BHKW von etwa 6500,- Euro gegenüber.<br />

Diese Brennstoffmenge sorgte aber ebenfalls<br />

für den thermischen Grundlastanteil<br />

von erzeugten 89 421 kWh Wärme. Dieser<br />

Anteil musste somit nicht vom Brennwertgerät<br />

abgedeckt werden und entspricht einer<br />

Gasbezugskostenersparnis von etwa<br />

4500,– Euro auf der Guthabenseite. Demzufolge<br />

ließ sich sagen, dass die Stromerzeugung<br />

etwa 2000,– Euro an Brennstoffkosten<br />

verursacht. Dies würde Stromerstehungskosten<br />

von 0,07 Euro pro kWh<br />

(zuzüglich Instandhaltungskosten) bedeuten.<br />

Energieeffizienz gesteigert<br />

Dieses Beispiel aus der Praxis zeigt,<br />

dass ein integraler Planungsansatz von<br />

der Entwurfsplanung über die Realisierung,<br />

Inbetriebnahme und Anlagenbetreuung,<br />

die entsprechenden Voraussetzungen<br />

GRUNDLAST MIT DOPPELTEM NUTZEN<br />

Zum Nachlesen: Unter dem Titel „Ein<br />

Kraftpaket für Wärme und Strom“ erschien<br />

in der <strong>IKZ</strong>-<strong>ENERGY</strong> <strong>Ausgabe</strong> 2/2011,<br />

Seite 64 ff. bereits ein ausführlicher Artikel<br />

zu dem Projekt, dessen erste Betriebsergebnisse<br />

hier nun vorliegen.<br />

schuf, dass allein durch anlagentechnische<br />

Maßnahmen Energie eingespart und somit<br />

die Energieeffizienz eines Gebäudes nachhaltig<br />

gesteigert werden kann. Dabei konnten<br />

die Fassade, die Dachfläche, die Umgebung<br />

nahezu unberührt bleiben. Vielmehr<br />

wurde die neue Haustechnik nicht nur auf<br />

den Energiebedarf entwickelt, sondern<br />

auch nach dem Gebäude, dessen enorme<br />

Wärmespeicherkapazität bislang nicht im<br />

Geringsten mitberücksichtigt wurde. Dies<br />

belegen weitere Untersuchungen und Betrachtungen<br />

nach mittlerweile fünf Betriebsjahren.<br />

Wichtig ist es, den Blickwinkel bezüglich<br />

des Energiebedarfs umfassend zu erweitern,<br />

um festzustellen, dass die Hauptkomponenten<br />

des Gesamt-Energiebedarfs<br />

nicht nur Energie für Wärme, sondern auch<br />

für Automation, Beleuchtung und sehr oft<br />

auch für Kühlung einfordern. Je konstanter<br />

und – in der Verhältnismäßigkeit des Bedarfs<br />

– ausgewogener die Anforderungen<br />

sich objektspezifisch darstellen, desto<br />

mehr kann eine Kraft-Wärme-Kopplung<br />

in solchen Anforderungsszenarien einen<br />

großen Anteil an Energieeffizienz in Gebäuden<br />

bedeuten.<br />

■<br />

Autor: Frank Hartmann<br />

Bild: <strong>IKZ</strong>-<strong>ENERGY</strong> Archiv<br />

40 <strong>IKZ</strong>-<strong>ENERGY</strong> 8/9/<strong>2014</strong>


Systeme von Vaillant sichern die Zukunft.<br />

Und Ihren Erfolg.<br />

Zukunftssichere Technologie lohnt sich gleich dreifach:<br />

für unsere Umwelt, Ihre Kunden und Sie.<br />

Nachhaltig ist, schon heute an morgen zu denken. Und damit Sie das beruhigt tun können, bietet<br />

Vaillant die ganze Bandbreite nachhaltiger Systeme. So können Sie sich auch in Zukunft über zufriedene<br />

Kunden freuen. Und die Kunden über Ihren perfekten Service. Denn als serviceorientierter<br />

Partner bieten wir Ihnen hier besonders nachhaltige Unterstützung – sei es bei Beratung, Planung,<br />

Installation oder Wartung.<br />

Mehr zur Vaillant Qualität erfahren Sie unter www.vaillant.de/Fachpartner<br />

Das gute Gefühl, das Richtige zu tun.


ENERGIEEFFIZIENZ<br />

Entwicklungen<br />

Marokko – ein Land auf dem Weg<br />

in die energetische Zukunft<br />

Impressionen einer Rundreise<br />

Beim Nennen des Namens „Marokko“ wird bei vielen wohl die Erinnerung an süße Datteln, saftige Orangen, duftende Gewürze, hochaufragende<br />

Moscheen, Berber und Wüstenkarawanen u. a. wachgerufen. Dies alles gehört sicherlich zu Marokko, aber vieles andere<br />

ist noch zu ergänzen.<br />

Da ist zum einen die Besonderheit der<br />

geo grafischen Lage und geologischen<br />

Struktur. Das Land ist am nordwestlichen<br />

Zipfel Afrikas gelegen, verfügt über eine<br />

2500 km lange Küste am Atlantik und<br />

470 km Mittelmehrküste. Im äußersten<br />

Norden liegt das Land in Sichtweite zu Europa<br />

(Entfernung 13 km). Es ist geprägt<br />

von hochaufragenden Gebirgen mit z. T.<br />

schneebedeckten Gipfeln bis zu 4165 m<br />

Höhe, tiefen Schluchten, weiten Hochebenen<br />

und Steinwüsten sowie den Ausläufern<br />

der Sahara im Süden.<br />

Diese Struktur führte zu einer besonderen<br />

Entwicklung des Landes. Der nördliche<br />

und küstennahe Bereich des Landes unterlag<br />

in seiner langen Geschichte abwechselnd<br />

den Besetzungen und Einflüssen der<br />

Phönizier, Römer, Portugiesen und Spanier<br />

sowie in jüngerer Zeit vor allem der Franzosen<br />

(Kolonialland von 1906 – 1956). Der Süden<br />

hingegen wurde von der Lebensweise<br />

und den Traditionen der Wüstenbewohner<br />

und Karawanenhändler geprägt. Hier bestehen<br />

die bis heute noch wirksamen Stammes-,<br />

Unterstammes- und Großfamilienverbände<br />

mit besonderen Lebens-, Wohn- und<br />

Kulturformen. Alles in allem verkörpert<br />

dieses Land also ein buntes, aber hochinteressantes<br />

Gemisch, welches das besondere<br />

Interesse des aufmerksamen Besuchers<br />

findet.<br />

Dieses vielseitige Land drängt mit<br />

Macht in die Moderne. Zu den sichtbaren<br />

Zeichen dieses Bemühens gehört neben einer<br />

regen Bautätigkeit das Vorhandensein<br />

eines gut ausgebauten Straßennetzes mit<br />

teilweise autobahnähnlichem Charakter.<br />

Eindrucksvoll ist ebenfalls der erreichte<br />

Stand der Versorgung mit Elektroenergie.<br />

Wo immer der Blick frei ist, sieht man das<br />

Land mit einem dichten Netz aus Hochspannungs-,<br />

Mittelspannungstrassen und<br />

Nennstromleitungen überzogen. Selbst entlegene<br />

Hütten verfügen über einen Stromanschluss.<br />

Ebenso gibt es eine flächendeckende<br />

Kommunikationsinfrastruktur,<br />

welche auf Basis von Richtfunknetzen realisiert<br />

ist. Das Erstaunlichste ist jedoch<br />

der landesweit verfügbare Mobilfunkanschluss.<br />

Die entsprechenden Antennen der<br />

Roamingstationen befinden sich oft zusammen<br />

mit den Richtfunkstrahlern auf hochgelegenen<br />

Antennenmasten. In den Städten<br />

trifft man auch auf Lösungen in Gestalt<br />

künstlicher Palmen, deren Antennen<br />

geschickt in den Wipfeln versteckt sind.<br />

Marokko setzt auf EE<br />

Mit der Bereitstellung des für all diese<br />

Dienste nötigen Stroms hat das Land seine<br />

besonderen Probleme, welche vor allem<br />

aus dem ungenügenden eigenen Aufkommen<br />

an fossilen Energieträgern resultieren.<br />

Hinzu kommt das besonders im Süden<br />

des Landes gravierende Problem der<br />

Gewährleistung einer ganzjährigen Wasserversorgung.<br />

Für Beides versucht man,<br />

nachhaltige Lösungen unter Ausnutzung<br />

der eigenen Ressourcen zu finden. Hierbei<br />

setzt man besonders auf die Nutzung Regenerativer<br />

Energien. Dieses Thema steht<br />

aber auch auf der heimischen Agenda. So<br />

verwundert es nicht, dass auf dieser Reise<br />

den hierzu in Marokko angetroffenen<br />

Lösungen besondere Aufmerksamkeit geschenkt<br />

wurde.<br />

Einen ersten Lösungsansatz liefert die<br />

unter dem Vorgänger des jetzigen Königs,<br />

Hassan II., massiv vorangetriebene Errichtung<br />

großvolumiger Stauseen, deren der-<br />

Bild 1: Marokko ist mit einem dichten Netz aus Hochspannungs-, Mittelspannungstrassen<br />

und Nennstromleitungen überzogen.<br />

Bild 2: Die Energie des ausströmenden Stauseewassers wird zur Stromerzeugung<br />

verwendet.<br />

42 <strong>IKZ</strong>-<strong>ENERGY</strong> 8/9/<strong>2014</strong>


ENERGIEEFFIZIENZ<br />

Entwicklungen<br />

zeitige Anzahl mit 45 angegeben wird. Das<br />

dafür benötigte Wasser wird den Stauseen<br />

aus den Gebirgen über Flüsse oder auch<br />

künstlich angelegten Leitungen über oftmals<br />

große Entfernungen zugeführt. Die<br />

Stauseen haben eine dreifache Aufgabe<br />

zu erfüllen. Zum einen haben sie für die<br />

ganzjährige Trinkwasserversorgung der<br />

Bevölkerung zu sorgen. Weiterhin soll das<br />

Wasser in der oft lang dauernden Trockenperiode<br />

zur Bewässerung landwirtschaftlich<br />

genutzter Flächen eingesetzt werden.<br />

Und schließlich soll auch die Energie des<br />

ausströmenden Wassers zur Stromerzeugung<br />

verwertet werden. Darüber hinaus<br />

wird nahezu jeder Wassertropfen aus der<br />

Umgebung aufgefangen, über in das Gelände<br />

integrierte offene Betonrinnen weitergeleitet<br />

und in der einen oder anderen<br />

Form verwertet.<br />

Wüstenstromprojekt Desertec<br />

Der größte Beitrag zur einheimischen<br />

Stromerzeugung lässt sich indessen entsprechend<br />

der Wüstennähe des Landes<br />

aus der Nutzung der reichhaltig verfügbaren<br />

Solarenergie erzielen. Hier gliedert<br />

sich Marokko in das Konzept Desertec ein<br />

und wird dort eine Vorreiterrolle übernehmen.<br />

Das Wüstenstromprojekt Desertec sieht<br />

die Errichtung von Ökostromkraftwerken<br />

an den energiereichsten Standorten der<br />

Welt vor. Hierbei handelt es sich um das<br />

bislang weltweit größte Infrastrukturvorhaben<br />

mit einem geschätzten Finanzbedarf<br />

von 900 Mrd. Euro. Der nachhaltig<br />

erzeugte Wüstenstrom soll zum einen zur<br />

Deckung des regionalen Bedarfs verwendet<br />

werden, während andererseits ein Großteil<br />

mittels Hochspannungs-Gleichstrom-Übertragung<br />

(HGÜ) zu europäischen Verbraucherregionen<br />

transportiert werden und um<br />

das Jahr 2050 etwa 15 % des dortigen Bedarfs<br />

decken soll [2].<br />

Das entsprechende Konzept wurde<br />

von einem Netzwerk aus Politikern, Wissenschaftlern<br />

und Ökonomen entwickelt.<br />

Das internationale Konsortium hat<br />

in der Vergangenheit zwar den Rückzug<br />

einiger europäischer Gründungsmitglieder<br />

zu verzeichnen, während sich im<br />

Gegenzug vor allem der saudisch-arabische<br />

Konzern Acwa Power sowie auch<br />

ein chinesischer Energieversorger mit der<br />

Bereitstellung erheblicher Mittel engagieren.<br />

Das Konzept Desertec nimmt nun im<br />

Süden Marokkos erstmalig konkrete Gestalt<br />

an. Auf einem mit über 300 Sonnentagen<br />

pro Jahr besonders ergiebigen<br />

Standort unweit der (Wüsten-)Filmstadt<br />

Ouarzazate wird gegenwärtig das derzeit<br />

weltgrößte Solarkraftwerk mit einer<br />

Leis tung von 500 MW erstellt, das bereits<br />

2015 in Betrieb gehen soll. Dies verkündet<br />

eine weithin sichtbare großflächige<br />

Hinweistafel, während der etwas abseits<br />

gelegene Realisierungsstandort des Projekts<br />

leider nicht besichtigt werden konnte.<br />

In der Planungsgesellschaft haben sich<br />

mehr als 50 Unternehmen und Organisationen<br />

zusammengeschlossen. Die Bausumme<br />

wird derzeit mit 600 Mio. Euro<br />

angegeben [3]. Aus mündlichen Informationen<br />

stammt noch der Hinweis auf die<br />

Existenz einer weiteren, allerdings kleineren<br />

Solaranlage in der Nähe von Oujada unweit<br />

der algerischen Grenze.<br />

Die Verwertung von Solarstrom mittels<br />

allerdings wesentlich kleinerer Anlagen<br />

konnte auch in nördlicher gelegenen marokkanischen<br />

Städten beobachtet werden.<br />

Zumeist handelt es sich hier um auf Hausdächern<br />

installierte PV-Anlagen, wie sie<br />

auch bei uns bekannt sind. Besonderes Interesse<br />

fand zudem auch eine Versuchsanlage,<br />

bei der die Straßenlaternen einer Allee<br />

einzeln mit Solarpaneelen ausgestattet<br />

waren und somit keinen eigenen Stromanschluss<br />

mehr erforderten.<br />

Mit Überraschung wurde schließlich<br />

zur Kenntnis genommen, dass in das Erneuerbare-Energien-Konzept<br />

Marokkos<br />

auch die Nutzung der Windkraft als natürliche<br />

Energiequelle mit einbezogen ist.<br />

Bei einer Fahrt im Nordosten des Landes<br />

konnte entlang des Kamms des Rif-Gebirges<br />

eine Vielzahl nebeneinander angeordneter<br />

Windkraftanlagen gesichtet werden,<br />

welche die dort herrschende Höhenströmung<br />

energetisch nutzen (s. Bild 6). Diese<br />

Installation prägt die Gebirgssilhouette<br />

auf neuartige Weise, woran anscheinend<br />

niemand Anstoß nimmt. Vielleicht erfreut<br />

man sich sogar dieses Anblicks als eines<br />

Zeichens des Fortschritts. Hingegen stel-<br />

Aktuelle Fachbücher<br />

Jetzt versandkostenfrei bestellen!<br />

▶<br />

▶<br />

▶<br />

▶<br />

▶<br />

▶<br />

▶<br />

▶<br />

▶<br />

▶<br />

▶<br />

▶<br />

▶<br />

▶<br />

Sanitär<br />

Klempnerei<br />

Heizung<br />

Lüftung, Klima, Kälte,<br />

Kachelöfen<br />

Sonnenenergie,<br />

Biogas und Umwelt<br />

Gas- u. Flüssiggasversorgung<br />

Küchen<br />

Fachrechnen<br />

Fachzeichnen<br />

Meister- und<br />

Gesellenprüfung<br />

Kalkulation und<br />

Betriebsführung<br />

Normen, Gesetze und<br />

Vorschriften<br />

Messekataloge<br />

Fachzeitschriften<br />

www.strobel-shop.de<br />

STROBEL VERLAG GmbH & Co KG<br />

Zur Feldmühle 9-11<br />

59821 Arnsberg<br />

Tel. 02931 8900 0<br />

Fax 02931 8900 38<br />

www.strobel-verlag.de<br />

© Peter Atkins - Fotolia.com<br />

8/9/<strong>2014</strong> <strong>IKZ</strong>-<strong>ENERGY</strong> 43


Bild 3: Es gibt eine flächendeckende Kommunikationsinfrastruktur, welche<br />

auf Basis von Richtfunknetzen realisiert ist.<br />

Bild 4: Antennen sind auch schon mal in den Wipfeln von Palmen versteckt.<br />

le man sich eine vergleichbare Situation<br />

in Deutschland, etwa die Errichtung einer<br />

Kette von Windkraftanlagen auf der<br />

Schwäbischen Alb, vor. Ein solches Vorhaben<br />

träfe gewiss auf den erbitterten Widerstand<br />

von Bürgerinitiativen.<br />

Abschließend lässt sich feststellen, dass<br />

im Verlauf der Rundfahrt durch Marokko<br />

ein unerwartet reichhaltiges Bild des<br />

Bemühens entstanden ist, das recht vielgestaltige<br />

Land gezielt in die Zukunft zu<br />

führen. Daran hat das derzeit herrschende<br />

Königshaus unter Mohammed VI. einen<br />

wesentlichen Anteil. Beeindruckend sind<br />

insbesondere die Orientierung auf die Entwicklung<br />

nachhaltiger Lösungen in Bezug<br />

auf die landesweite Energie- und Wasserversorgung<br />

unter Ausschöpfung vorhandener<br />

natürlicher Ressourcen.<br />

Die in Marokko angetroffenen Problemlösungen<br />

zur Nutzung natürlicher Energiequellen<br />

gründen sich weitgehend auf die<br />

im eigenen Land vorliegenden spezifischen<br />

Gegebenheiten. Sie sind daher nur bedingt<br />

auf unsere heimischen Verhältnisse übertragbar.<br />

Dennoch: von jeder Reise nimmt<br />

man wertvolle Anregungen mit. ■<br />

Literatur:<br />

[1] Weller, H. u. W.: Reisetagebuch Marokko.<br />

03. <strong>2014</strong> (unveröffentlicht)<br />

[2] http//de.wikipedia.org/wiki/Desertec<br />

[3] http//www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/<br />

abkommen-ueber-erstes-…<br />

Autor:<br />

Der Berufsweg des Autors Wolfgang Weller<br />

führte über Tätigkeiten in der automatisierungstechnischen<br />

Industrie, in der Forschung,<br />

als Dozent am Higher Institute for Electronics<br />

(Ägypten), Honorarlehrkraft an der Universität<br />

Rostock zu langjährigem Wirken an der Humboldt-<br />

Universität zu Berlin als Professor für Technische<br />

Kybernetik. Zu den Arbeitsschwerpunkten der<br />

letzen Jahre zählte neben der Erarbeitung<br />

intelligenter Verkehrslösungen vor allem die Entwicklung<br />

von Konzepten auf dem Gebiet der<br />

Erneuerbaren Energien.<br />

Kontakt: BITWeller@t-online.de, Tel.: 030<br />

4858640<br />

Bilder: Autor<br />

Bild 5: Eine weithin sichtbare großflächige Hinweistafel kündigt das<br />

derzeit weltgrößte Solarkraftwerk mit einer Leistung von 500 MW für<br />

2015 an.<br />

Bild 6: Windkraftanlagen prägen die Silhouette des Rif-Gebirges auf<br />

neuartige Weise.<br />

44 <strong>IKZ</strong>-<strong>ENERGY</strong> 8/9/<strong>2014</strong>


ENERGIEEFFIZIENZ<br />

Wärmepumpe<br />

Clever modernisiert<br />

mit Wärmepumpe und Gas<br />

Intelligentes Gas-Hybrid-Wärmepumpensystem für die Heizungsmodernisierung bringt viele Vorteile<br />

Aufgrund häufiger Störungen des vorhandenen Gas-Brennwertkessels entschied sich Familie Rangnau aus Jestetten in Baden-Württemberg<br />

für eine Modernisierung der Heizungsanlage in ihrem Wohnhaus, das 1999 erbaut wurde. Das neue Heizsystem sollte einfach<br />

zu installieren und auch eine regenerative Komponente haben. Des Weiteren sollte die Modernisierung natürlich auch eine Senkung<br />

der Energiekosten mit sich bringen.<br />

Die Rotex<br />

„HPU hybrid“<br />

ist für die Heizungsmodernisierung<br />

eine sinnvolle<br />

Alternative:<br />

Sie kombiniert eine<br />

Luft-/Wasser-<br />

Wärmepumpe<br />

mit energiesparender<br />

Gas-Brennwerttechnik<br />

und vereint<br />

so die Vorteile<br />

der Energieträger<br />

Luft und Gas.<br />

Auf Empfehlung des Heizung–Sanitärteams<br />

Brenner aus Horheim entschied sich<br />

Familie Rangnau schließlich für die Rotex<br />

Gas-Hybrid-Wärmepumpe „HPU hybrid“.<br />

Diese vereint eine regenerative Luft-/Wasser-Wärmepumpe<br />

mit energiesparender<br />

Brennwert-Technik. Mit Vorlauftemperaturen<br />

von 25 °C – 80 °C ist die Gas-Hybrid-Wärmepumpe<br />

für jeden Gebäudetyp<br />

und damit auch sehr gut für die Modernisierung<br />

geeignet. Zudem war das gute<br />

Preis-/Leistungsverhältnis für das wartungsarme<br />

Hybrid-System noch ein ausschlaggebender<br />

Punkt.<br />

Die Installation erfolgte dann ebenfalls<br />

durch Firma Brenner aus Horheim. Die vorhandene<br />

Gastherme war bei Familie Rangnau<br />

im Keller installiert. Da die Inneneinheit<br />

der „HPU hybrid“ nicht mehr Platz<br />

benötigt als die vorhandene Gastherme,<br />

konnte die Inneneinheit direkt und ohne<br />

zusätzlichen Aufwand ausgetauscht werden.<br />

Die Arbeiten beschränkten sich fast<br />

ausschließlich auf den Heizraum, und das<br />

System konnte ohne Weiteres in das bestehende<br />

Heizsystem eingebunden werden.<br />

Lediglich das Wärmepumpenaußengerät<br />

musste zusätzlich installiert werden.<br />

Die Rotex Gas-Hybrid-Wärmepumpe erreicht<br />

eine maximale Energieausnutzung<br />

durch ihren bivalent parallelen und alternativen<br />

Betrieb. In der Regelung werden<br />

die aktuellen Strom- und Gaspreise eingegeben.<br />

Das Gerät wählt dann in jedem<br />

Betriebszustand die günstigste Wärmeerzeugung.<br />

Dabei wird so lange wie möglich die<br />

Wärmepumpe angesteuert oder beide Geräte<br />

laufen parallel, was sich positiv auf<br />

die Kosten auswirkt. Der Gaskessel läuft<br />

nur, wenn hohe Temperaturen gebraucht<br />

werden und sein Einsatz daher wirklich<br />

notwendig ist. Deshalb arbeitet die Gas-<br />

Hybrid-Wärmepumpe zu jeder Zeit und in<br />

jedem Betriebszustand mit maximaler Effizienz.<br />

Familie Rangnau ist sehr zufrieden mit<br />

ihrer Gas-Hybrid-Wärmepumpe und freut<br />

sich über niedrige Verbrauchskosten. ■<br />

KONTAKT<br />

Rotex Heating Systems GmbH<br />

74363 Güglingen<br />

Tel. 07135 1030<br />

Fax 07135 103201<br />

info@rotex.de<br />

www.rotex.de<br />

8/9/<strong>2014</strong> <strong>IKZ</strong>-<strong>ENERGY</strong> 45


ENERGIEEFFIZIENZ<br />

Gas<br />

Neue Herausforderungen<br />

für die Gasbeschaffenheitsmessung<br />

Regenerative Energien im Erdgasnetz<br />

Rund 970 Mrd. kWh Energie wurden im vergangenen Jahr über das deutsche Erdgasnetz transportiert. Weitere 200 TWh können<br />

unterirdisch in bestehenden Gasspeichern gespeichert werden. Dank dieser hohen Transport- und Speicherkapazität kommt dem<br />

Erdgasnetz eine entscheidende Rolle beim Ausbau Erneuerbarer Energien zu: Sowohl Biogas als auch synthetisches Erdgas aus<br />

sogenannten Power-to-Gas-Anlagen können in das leistungsfähige Netz eingespeist werden und so fossile Brennstoffe ersetzen.<br />

Doch mit diesen Entwicklungen gehen Schwankungen der Gasqualitäten<br />

einher, beispielsweise indem neue Gaskomponenten wie<br />

Sauerstoff und Wasserstoff eingespeist werden. Dies stellt zum einen<br />

Gasanwender in der Industrie vor Herausforderungen, deren<br />

Gasverwendungsprozesse auf bestimmte Gasbeschaffenheiten ausgerichtet<br />

sind. Zum anderen ergeben sich hieraus neue Anforderungen<br />

an die Gasbeschaffenheitsmessung.<br />

Linde bietet ein breites Sortiment an Kalibriergasen an, darunter auch<br />

Gasgemische für die Bestimmung von Biogas sowie synthetisch erzeugtem<br />

Erdgas aus Power-to-Gas-Anlagen.<br />

Wichtiger Baustein bei der Energiewende<br />

Das Power-to-Gas-Verfahren hat das Potenzial, ein wichtiger<br />

Baustein bei der Umsetzung der Energiewende zu werden. Denn<br />

die Technologie ermöglicht es, überschüssigen Strom aus Windund<br />

Solarenergie in Gas umzuwandeln. So kann der Strom im Erdgasnetz<br />

langfristig gespeichert und nutzbar gemacht werden. Die<br />

Umwandlung von Strom in Gas erfolgt, indem mittels Elektrolyse<br />

Wasserstoff erzeugt wird. Bei Bedarf findet in einem nachgeschalteten<br />

Schritt die sogenannte Methanisierung statt. Mit ihrer<br />

Hilfe wird aus Wasserstoff (H 2 ) und Kohlenstoffdioxid (CO 2 ) bzw.<br />

Kohlenstoffmonoxid (CO) synthetisches Methan (CH 4 ) erzeugt. Methan<br />

ist der Hauptbestandteil von Erdgas.<br />

In Deutschland sind bereits einige Power-to-Gas-Demonstrationsanlagen<br />

in Betrieb oder im Bau. Beispielsweise betreibt der<br />

Energiekonzern E.ON eine Anlage im brandenburgischen Falkenhagen,<br />

mit der überschüssige Windenergie als Wasserstoff in das<br />

Erdgasnetz eingespeist wird. Am 15. Mai <strong>2014</strong> erfolgte die Grundsteinlegung<br />

für den geplanten Energiepark in Mainz-Hechtsheim,<br />

an dem auch die Linde Group beteiligt ist.<br />

Der dort hergestellte Wasserstoff soll in das Erdgasnetz eingespeist<br />

und darüber hinaus per Tankwagen zu Wasserstoff-Tankstellen<br />

geliefert werden. Einspeisungen von Wasserstoff im einstelligen<br />

Bereich gelten grundsätzlich als unkritisch, wenn eine<br />

gleichmäßige Durchmischung mit dem Erdgas gegeben ist. In der<br />

Regel darf Wasserstoff mit einem maximalen Volumenanteil von<br />

5 % dem vorhandenen Erdgas zugemischt werden. Bei vereinzelten<br />

Anwendungen sind nur 2 % zulässig.<br />

Während die Power-to-Gas-Technologie noch für den Einsatz<br />

im großen Umfang erprobt wird, sind Biogasanlagen bereits als<br />

Energiequelle etabliert. Laut Angaben der Deutschen Energie-<br />

Agentur GmbH (dena) haben im Jahr 2013 130 Biogasanlagen auf<br />

Erdgasqualität aufbereitetes Biogas in das öffentliche Gasnetz eingespeist<br />

– insgesamt 80 390 Nm 3 /h.<br />

Qualitätsanforderungen an Gase<br />

aus regenerativen Quellen<br />

Um den Anteil an Erneuerbaren Energien am Energiemix zu<br />

fördern, hat die Politik für die Einspeisung von Gas aus regenerativen<br />

Quellen eine Reihe von Privilegien festgelegt. Diese<br />

Sonderregelungen für die Einspeisung von Biogas in das Erdgasnetz<br />

finden sich in „Teil 6 Biogas“ der Gasnetzzugangsverordnung<br />

(GasNZV). Unter anderem erhalten die Betreiber entsprechender<br />

Anlagen einen vorrangigen Zugang zum Gasnetz.<br />

Voraussetzung für die Einspeisung von Biogas und<br />

synthetischem Erdgas ist jedoch die Einhaltung der grundle-<br />

46 <strong>IKZ</strong>-<strong>ENERGY</strong> 8/9/<strong>2014</strong>


Die Hersteller von Gasmess- und Regeltechnik haben Prozessgaschromatographen<br />

speziell für die amtliche fiskalische Energiemessung von<br />

Biogas entwickelt.<br />

genden technischen Anforderungen an Gase und deren Qualität.<br />

Diese sind in den Arbeitsblättern des Deutschen Vereins des<br />

Gas- und Wärmefaches (DVGW) geregelt. So muss Biomethan die<br />

im Arbeitsblatt G 262 („Nutzung von Gasen aus regenerativen Quellen<br />

in der öffentlichen Gasversorgung“) vorgegebene stoffliche Zusammensetzung<br />

aufweisen. Das Arbeitsblatt G 260 („Gasbeschaffenheit“)<br />

trifft Regelungen zur Gasqualität im Netz. Das zur Einspeisung<br />

angebotene Biomethan muss bezogen auf die im Netz vor<br />

Ort vorhandene Gasfamilie den im Arbeitsblatt G 260 definierten<br />

Parametern genügen.<br />

Neue Herausforderungen<br />

für die Gasverwendung und Gasbeschaffenheitsmessung<br />

Lange Zeit wurde fast ausschließlich fossiles Gas in das Erdgasnetz<br />

eingespeist. Dies hatte den Vorteil, dass die Gasqualität<br />

relativ konstant blieb. Die Einspeisung von Synthesegas, Biomethan<br />

und Wasserstoff in das Erdgasnetz führt nun dazu, dass die<br />

Zusammensetzung des gespeicherten Erdgases zunehmend stärkeren<br />

Schwankungen unterworfen ist – ein Trend, der durch einen<br />

liberalisierten, globalen Gashandel noch verstärkt wird.<br />

Dies ist besonders für die industrielle Gasverwendung, beispielsweise<br />

bei Thermoprozessen oder der Anwendung in Motoren<br />

und Turbinen, relevant. Denn hier spielt die Beschaffenheit des<br />

Brenngases eine zentrale Rolle: In der Regel sind die Prozesse auf<br />

eine bestimmte Gasbeschaffenheit ausgelegt, die nur geringfügig<br />

variieren sollte. Kommt es zu größeren Abweichungen, kann dies<br />

die Prozessführung von Anlagen oder auch die Qualität wärmebehandelter<br />

Produkte erheblich beeinflussen. Vor diesem Hintergrund<br />

gewinnt die Gasbeschaffenheitsmessung von Erdgas noch<br />

weiter an Bedeutung. Doch auch sie steht angesichts der sich ändernden<br />

Gaszusammensetzungen vor neuen Herausforderungen.<br />

Die Gasbeschaffenheit wird mit verschiedenen Brennwert- und<br />

Gasbeschaffenheitsmessgeräten wie Gaskalorimetern oder Prozessgaschromatographen<br />

analysiert. Gaskalorimeter messen lediglich<br />

den Brennwert eines Gases und kommen nur noch selten zum<br />

Einsatz. Sie werden mit Gasgemischen aus zwei oder drei Komponenten<br />

(Methan sowie Stickstoff, Ethan oder Wasserstoff) kalibriert.<br />

Prozessgaschromatographen sind in der Lage, detaillierte<br />

Aussagen über die Stoffzusammensetzung des Erdgases zu treffen,<br />

8/9/<strong>2014</strong> <strong>IKZ</strong>-<strong>ENERGY</strong>


ENERGIEEFFIZIENZ<br />

Gas<br />

d.h. sie bestimmen neben Methan alle relevanten<br />

Gaskomponenten und müssen<br />

daher für jede zu messende Komponente<br />

kalibriert werden. Prozessgaschromatographen<br />

werden nicht nur zur exakten<br />

und kontinuierlichen Bestimmung der<br />

einzelnen Gaskomponenten eingesetzt,<br />

sondern auch für die eichrechtliche Abrechnungsmessung.<br />

Besondere Herausforderungen an<br />

die Gasbeschaffenheitsmessgeräte<br />

Bisherige Prozessgaschromatographen<br />

sind für die Prüfung fossiler Gase konzipiert<br />

worden und damit für die Analytik<br />

von Biogasen nur bedingt geeignet.<br />

Denn regenerative Gase unterscheiden<br />

sich, aufgrund des Herstellungsprozesses,<br />

in ihrer Zusammensetzung von den fossilen<br />

Gasen – insbesondere durch ihren<br />

Wasserstoff- und Sauerstoffanteil. Viele<br />

Prozessgaschromatographen sind nicht<br />

in der Lage, den Wasserstoffanteil zu analysieren.<br />

Inzwischen haben sich Hersteller von<br />

Gasmess- und Regeltechnik auf die neuen Anforderungen eingestellt.<br />

Sie bieten Prozessgaschromatographen an, die speziell für<br />

die amtliche fiskalische Energiemessung von Biogas entwickelt<br />

wurden. Diese Geräte sind in der Lage, neben Methan auch den<br />

Anteil an Wasserstoff des einzuspeisenden Gases zu bestimmen.<br />

EINFACH LOGISCH: BEZEICHNUNG UND ZERTIFIZIERUNG<br />

VON KALIBRIERGASEN<br />

„9M“, „12E“ oder „H2-11K“: Die Bezeichnung von Kalibriergasen<br />

erfolgt mit einer Kombination aus Buchstaben und Zahlen, der<br />

eine definierte Logik zugrunde liegt: Die Zahl gibt die Anzahl der<br />

Komponenten des Kalibriergasgemisches an. Die Buchstaben H<br />

und L verweisen auf einen hohen (H für high) bzw. niedrigen (L<br />

für low) Brennwert- bzw. Methangehalt. Die Buchstaben M, D und<br />

E sind die Initialen der Analysengerätehersteller Marquis, Daniel<br />

und Elster. Gasgemische mit diesen Buchstaben in der Bezeichnung<br />

sind speziell für Geräte dieser Hersteller konzipiert, allerdings<br />

können diese Gemische auch für Geräte anderer Hersteller<br />

zugelassen sein. Der Buchstabe P steht für Prüfgas. Eichgase für<br />

Bioerdgas erkennt man am Buchstaben B und betriebspunktnahe<br />

Kalibriergase tragen häufig den Buchstaben K für Komponente<br />

in ihrer Bezeichnung.<br />

In Deutschland existieren drei staatlich anerkannte Prüfstellen<br />

für die Zertifizierung von Kalibriergasen: Die Physikalisch-Technische<br />

Bundesanstalt ist zur Herstellung bzw. Berechnung von<br />

Primärnormalen und Sekundärnormalen sowie zur Zertifizierung<br />

von Gebrauchsnormalen berechtigt. Die BEGA.tec und die Open<br />

Grid Europe sind für die Zertifizierung von Gebrauchsnormalen<br />

zugelassen. Bei der Auswahl der Zertifizierstelle gilt in der Regel,<br />

dass gängige Kalibriergase 3. Ordnung von der BEGA.tec oder der<br />

Open Grid Europe zertifiziert werden können und sollen und dass<br />

alle anderen Gemische von der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt<br />

zertifiziert werden.<br />

Im Mai <strong>2014</strong> erfolgte die Grundsteinlegung für den „Energiepark Mainz“, an dem auch die Linde<br />

Group beteiligt ist. Der dort hergestellte Wasserstoff soll in das Erdgasnetz eingespeist werden.<br />

Die Analytik von Gasen aus regenerativen Energien stellt dabei<br />

nicht nur besondere Herausforderungen an die Gasbeschaffenheitsmessgeräte.<br />

Auch die zu verwendenden Kalibriergasgemische für<br />

die Eichung und Kalibrierung von Prozessgaschromatographen<br />

zur Messung regenerativer Gase ändern sich. Der Sauerstoff- und<br />

Wasserstoffanteil dieser Gemische unterscheidet sich von den bisher<br />

eingesetzten Kalibriergasen.<br />

Beste Referenzen –<br />

Kalibriergase für Prozessgaschromatographen<br />

Geht es um die Einspeisung von Gas – egal ob aus fossiler oder<br />

regenerativer Herkunft – in das Erdgasnetz, werden geeichte Messgeräte<br />

benötigt. Die Eichung eines Gaskalorimeters oder Prozessgaschromatographen<br />

erfolgt durch einen Eichbeamten oder eine<br />

amtliche Prüfstelle. Hierzu wird das Gerät mit mehreren amtlich<br />

zertifizierten Eich-/Kalibriergasen beaufschlagt und geeicht bzw.<br />

kalibriert. Auch während der Eichgültigkeitsdauer muss das Messgerät<br />

mittels eines fest angeschlossenen, zertifizierten Eichgases<br />

regelmäßig geeicht werden. Die zertifizierten Eich- bzw. Kalibriergase<br />

dienen zur Darstellung und Weitergabe der Brennwerteinheit<br />

und der Stoffmengenanteile von Gasgemischen.<br />

Die Details zur Zusammensetzung und Verwendung dieser Kalibriergase<br />

als amtlich zertifizierte Gasgemische schreibt die Physikalisch-Technische<br />

Bundesanstalt vor (PTB-A 7.63, Mai 2011). Es<br />

werden drei Klassen von Kalibriergasen unterschieden:<br />

Primärnormale (Kalibriergase 1. Ordnung),<br />

Sekundärnormale (Kalibriergase 2. Ordnung),<br />

Gebrauchsnormale (Kalibriergase 3. Ordnung).<br />

Für die Eichung und Kalibrierung von Brennwert- und Gasbeschaffenheitsmessgeräten<br />

werden Gebrauchsnormale verwendet,<br />

die von einer staatlich anerkannten Prüfstelle amtlich zertifiziert<br />

sein müssen. Alle Kalibriergase bestehen aus dem Grundgas Methan<br />

und einer oder mehreren Beimengungen wie Stickstoff, Kohlendioxid<br />

oder – speziell für die Analytik von Biogas – Sauerstoff<br />

und Wasserstoff. Je nach Anwendung und Analysengerät kom-<br />

48 <strong>IKZ</strong>-<strong>ENERGY</strong> 8/9/<strong>2014</strong>


A-exact:<br />

Automatischer hydraulischer<br />

Abgleich – ganz einfach!<br />

Automatic Flow<br />

Control<br />

men ganz unterschiedliche Gemische zum Einsatz. Das Spektrum<br />

reicht von binären Gemischen bis hin zu Gemischen aus 17 Komponenten.<br />

Die Gemische „11D“ und „11M“ sind die gängigsten Kalibriergase<br />

für die Bestimmung der Qualität fossilen Erdgases. Mit<br />

den Gasgemischen „9M“ und „9E“ stehen spezielle Kalibriergase<br />

für die Bestimmung von Biogas zur Verfügung. Neu hinzugekommen<br />

sind die Gemische „12E“ und „12M“, welche für Gasbeschaffenheitsmessungen<br />

von synthetisch erzeugtem Erdgas aus Powerto-Gas-Anlagen<br />

verwendet werden.<br />

Die gravimetrische Herstellung der Kalibriergasgemische nach<br />

DIN ISO 6142 oder ISO Guide 34, das heißt das Abwiegen der einzelnen<br />

Komponenten mittels hochpräziser Waagen, erfordert äußerste<br />

Sorgfalt – und Zeit. „Dadurch kann der Herstellungsprozess<br />

mehrere Wochen dauern“, erklärt Dr. Simone Hahn, Werksleiterin<br />

bei Linde. Das Unternehmen produziert in seinem Spezialgaswerk<br />

in Unterschleißheim bei München das gesamte Spektrum an Kalibriergasen<br />

für die Erdgasbestimmung und ist als Prüf- und Kalibrierlabor<br />

nach DIN EN ISO/IEC 17025 sowie als Referenzmaterialhersteller<br />

nach ISO Guide 34 akkreditiert. „Damit sind wir in der<br />

Lage, die Kalibriergase mit einem DAkkS-Kalibrierschein oder als<br />

Referenzmaterialien herzustellen“, ergänzt Hans-Jürgen Schmid,<br />

Leiter des akkreditierten Prüf- und Kalibrierlabors. Da Kunden, die<br />

mit Erdgas handeln, die Gasgemische allerdings mit einem amtlichen<br />

Prüfschein benötigen, werden die Kalibriergase anschließend<br />

bei einer der drei in Deutschland amtlich zugelassenen Zertifizierstellen<br />

BEGA.tec, Open Grid Europe oder der Physikalisch-<br />

Technischen Bundesanstalt nachzertifiziert (siehe Kasten). Ein<br />

Vorgang, der bis zu sechs Wochen in Anspruch nimmt. Erst dann<br />

kann das Kalibriergas an den Kunden ausgeliefert werden.<br />

Um Engpässen beim Kunden vorzubeugen und sie von langfristiger<br />

Bevorratung zu entbinden, hat Linde daher den Service<br />

für Betreiber von geeichten Prozessgaschromatographen verbessert:<br />

Die am häufigsten nachgefragten Kalibriergase werden im<br />

Werk Unterschleißheim auf Vorrat produziert. Damit sind sie ab<br />

Lager verfügbar – zum Teil bereits inklusive des erforderlichen<br />

amtlichen Analysenzertifikats. Die Lieferzeiten, die bisher bis zu<br />

zwölf Wochen betrugen, können für die gängigen Gemische so erheblich<br />

reduziert werden.<br />

Einhaltung der festgelegten Qualitätsstandards<br />

Die Einspeisung von Gasen aus Erneuerbaren Energien in das<br />

Erdgasnetz kann einen wesentlichen Beitrag zur Umsetzung der<br />

Energiewende leisten. Technische Voraussetzung für die Speicherung<br />

dieser Gase ist jedoch die Einhaltung der festgelegten Qualitätsstandards.<br />

Um diese zu gewährleisten, ist eine neue Generation<br />

von Gasbeschaffenheitsmessgeräten notwendig, die auf die<br />

veränderte Zusammensetzung von regenerativ erzeugten Erdgasen<br />

ausgelegt sind und mit entsprechenden Kalibriergasen<br />

eine exakte Analytik der Gase aus regenerativen Quellen erlauben.<br />

■<br />

Druckhaltung & Wasserqualität Einregulierung & Regelung Thermostatische Regelung<br />

Einbauen,<br />

einstellen<br />

und fertig!<br />

Automatischer<br />

hydraulischer Abgleich<br />

Optimaler Einsatz<br />

in der Renovierung<br />

Zeitersparnis bei Einbau und<br />

hydraulischem Abgleich<br />

Durchflusseinstellung<br />

direkt am Ventil<br />

Mit dem neuen Thermostat-Ventilunterteil kann der erforderliche<br />

Durchfluss direkt am Ventil eingestellt werden – fertig!<br />

Die innovative Technik mit automatischer Durchflussregelung sorgt dafür,<br />

dass der Durchfluss nicht überschritten wird. Einmal eingestellt, regelt<br />

A-exact den Durchfluss automatisch auf den gewünschten Wert.<br />

A-exact ist die all-in-one-Lösung für komplexe und unzugängliche<br />

Systeme und weist für Differenzdrücke bis 60 kPa ein optimales<br />

Geräuschverhalten auf.<br />

ENGINEERING ADVANTAGE<br />

KONTAKT<br />

Linde AG, Geschäftsbereich Linde Gas<br />

85716 Unterschleißheim<br />

Tel. 089 310015309<br />

Fax 089 310015620<br />

sabrina.adamczyk@de.linde-gas.com<br />

www.linde-gas.com<br />

TA Heimeier GmbH<br />

Postfach 1124 · 59592 Erwitte<br />

Tel. 02943 891-0<br />

Fax 02943 891-100<br />

www.taheimeier.de<br />

8/9/<strong>2014</strong> <strong>IKZ</strong>-<strong>ENERGY</strong>


ENERGIEEFFIZIENZ<br />

RLT-Anlagen<br />

Energieoptimale Ansteuerung<br />

von ERG-Systemen<br />

Ein neues Verfahren spart über das Jahr bis zu 70 % Energie<br />

Das Betreiben raumlufttechnischer Anlagen in Gebäuden ist oft mit hohen Betriebs- und Energiekosten verbunden. Handelt es sich<br />

um Klimaanlagen mit den Prozessen Heizen, Kühlen, Be- und Entfeuchten sind die Kosten besonders hoch. Es zahlt sich also aus,<br />

die Gebäudeautomationssysteme zur Regelung der Klimaanlagen genauer unter die Lupe zu nehmen. Dafür reicht es nicht aus, konventionelle<br />

Systeme einfach nur zu optimieren. Um Einsparpotenziale wirklich auszunutzen und die Energieeffizienz wesentlich zu<br />

erhöhen, bedarf es neuer, innovativer Technologien.<br />

Eines dieser neuen Lösungsangebote<br />

stellt der „Digicontrol Economizer“ dar.<br />

Er nutzt neue Strategien zur Regelung<br />

von Klimaanlagen, basierend auf wissenschaftlich<br />

erarbeiteten Optimierungsalgorithmen<br />

und macht so ein großes Energieeinsparpotenzial<br />

nutzbar. Durch Ermitteln<br />

des kostenoptimalen Betriebspunktes von<br />

RLT-Anlagen werden die Luftbehandlungsstufen<br />

unter Ausnutzung des sogenannten<br />

Behaglichkeitsfeldes zu 100 % energieeffizient<br />

eingesetzt. Das Funktionsprinzip<br />

wurde innerhalb eines Forschungsprojektes<br />

der Hochschule Merseburg (Prof.<br />

Dr. Sokollik) gemeinsam mit GFR entwickelt<br />

und durch GFR mit dem „Digicontrol<br />

Economizer-Modul“ umgesetzt. Das Verfahren<br />

und die Vorrichtung „ems4.ECONO“<br />

wurden durch GFR zum Patent angemeldet.<br />

Bild 1: Außentemperaturabhängiger Energieverbrauch der Luftnachbereitung einer Test-RLT-Anlage<br />

mit und ohne ems4.ECONO unter realen Bedingungen. Die Quelldaten entstammen Messungen<br />

der FH-Merseburg. RLT-Anlagenaufbau: Heizen, Kühlen, Be- und Entfeuchten, FU-betr.<br />

Ventilatoren.<br />

Die erzielten Energieeinsparungen<br />

sind hoch. Bei Außentemperaturen um<br />

15 – 20 °C verspricht der Einsatz des<br />

„Economizer“-Moduls Energieeinsparungen<br />

von bis zu 100 % innerhalb der Luftnachbereitung<br />

(siehe Bild 1). Über das Jahr<br />

gerechnet sind Einsparungen von 15 – 70 %<br />

realistisch.<br />

Konventionelle Regelsysteme messen<br />

die Lufttemperatur und Feuchte und steuern<br />

die Energierückgewinnungssysteme<br />

(ERG) aufgrund der errechneten Enthalpie,<br />

auch „Wärmeinhalt“ genannt. Dieses<br />

einfache Prinzip ist nicht optimal, denn<br />

eine energieoptimale Ausnutzung des Behaglichkeitsfeldes,<br />

eine Gewichtung der<br />

Luftnachbereitung nach Methode, Energiemedien<br />

und energetischer Effizienz und<br />

die daraus resultierende optimierte Regelstrategie<br />

der ERG für die Prozesse Heizen,<br />

Kühlen, Befeuchten und Entfeuchten werden<br />

nicht berücksichtigt.<br />

Das Funktionsprinzip<br />

Thermische Behaglichkeit herrscht<br />

nicht ausschließlich bei einem bestimmten<br />

Raumtemperatur- und Raumfeuchtesollwert,<br />

sondern innerhalb eines bestimmten<br />

Bereiches, der durch das sogenannte<br />

Behaglichkeitsfeld im h,x-Diagramm umrissen<br />

wird. Typisch für Büros, Konferenzund<br />

Hörsäle, Klassenzimmer, Hotelzimmer,<br />

Wohnbereich und dergleichen ist ein Temperaturbereich<br />

von 20 – 24 °C (max. 26 °C)<br />

und ein relativer Feuchtebereich von 35 –<br />

65 %, abhängig von der Außentemperatur.<br />

Je besser die Ausnutzung des Behaglichkeitsfeldes<br />

erfolgt, umso energieeffizienter<br />

ist der Betrieb der RLT-Anlage. Der<br />

„Digicontrol Economizer“ errechnet den<br />

kostenoptimalen Betriebspunkt innerhalb<br />

des Behaglichkeitsfeldes, der wiederum<br />

den energetisch günstigsten Betrieb<br />

bedeutet, und setzt die ERG optimiert ein.<br />

Unterstützt werden frei durch den Benutzer<br />

definierte Behaglichkeitsfelder sowie<br />

die Vorgaben der Normung nach DIN EN<br />

15251 Kategorien I bis III und nach DIN<br />

1946 (ersetzt durch DIN EN 13779: 2005).<br />

Eine weitere Innovation des „Digicontrol<br />

Economizers“ ist die Gewichtung der<br />

Luftnachbereitung nach Methode, Energiemedien<br />

und energetischer Effizienz sowie<br />

die daraus folgende Ableitung der Sequenz.<br />

Der „Economizer“ berechnet und regelt den<br />

vorkonditionierten Luftzustand mittels der<br />

ERG so aus, dass die Luftnachbereitung<br />

möglichst energie- bzw. kostenoptimal arbeitet.<br />

Die Eingangsgrößen des Algorithmus<br />

sind die Außentemperatur und Außenfeuchte<br />

sowie die Wärme- und Feuchtelast.<br />

Die Kostenfaktoren der Zielfunktion sind<br />

50 <strong>IKZ</strong>-<strong>ENERGY</strong> 8/9/<strong>2014</strong>


ENERGIEEFFIZIENZ<br />

RLT-Anlagen<br />

Bild 2: Funktionsprinzip der optimierten Regelung (beispielhafter<br />

RLT-Anlagenaufbau).<br />

Bild 3: Die Umsetzung bzw. die Integration des Economizer-Moduls<br />

„ems4.ECONO“ in bestehende oder neue Systeme erfolgt in zwei Schritten.<br />

die spezifischen Betriebskosten des Lufterhitzers,<br />

des Luftkühlers und des Luftbefeuchters<br />

in Euro/kWh. Die Ausgangsgrößen<br />

sind die Sollwerte für Raumtemperatur<br />

und Feuchte sowie die Lufttemperatur nach<br />

der ERG und den Mischluftklappen (MLK)<br />

sowie die Regelung der ERG und MLK.<br />

Der Einsatz dieser Technologie und<br />

die Integration in ein neues oder in<br />

ein Bestandsautomationssystem ist einfach,<br />

denn alle Regelalgorithmen sind<br />

in dem Modul „ems4.ECONO“ hinterlegt.<br />

Das Modul wird einfach auf die<br />

Hutschiene geschnappt und über Busverbinder<br />

an das „Digicontrol-Automationssystem“<br />

(AS) gesteckt. Das Aktivieren<br />

erfolgt in der AS-Konfigurationssoftware<br />

webCADpro.<br />

■<br />

KONTAKT<br />

GFR – Gesellschaft für Regelungstechnik<br />

und Energieeinsparung mbH<br />

33415 Verl<br />

Tel. 05246 9620<br />

info.verl@gfr.de<br />

www.gfr.de<br />

NEU: Solarregler<br />

Intuitiv einfach!<br />

Internationaler Fachkongress<br />

zum Pelletsmarkt<br />

14.–15. Oktober <strong>2014</strong><br />

Berlin Congress Center (bcc)<br />

Berlin<br />

Der neue Solarspeicher LATENTO XXL! XXL!<br />

Jetzt Für gauch als WP-S für Wärmepumpen<br />

nzjährig nutzbare Sonnenwärme<br />

Vollkunststoffspeicher<br />

Kompakt<br />

Handlich<br />

Effizient<br />

Leistungsstark<br />

Hygienisch<br />

Haltbar<br />

Gold Sponsor<br />

Silber Sponsoren<br />

Bronze Sponsoren<br />

SEE YOU IN BERLIN<br />

www.pelletsforum.de<br />

www.ivt-group.com<br />

8/9/<strong>2014</strong> <strong>IKZ</strong>-<strong>ENERGY</strong> 51


ENERGIEEFFIZIENZ<br />

Interview<br />

Mit dem Gewerbekundenportal lassen sich Aufwand und Kosten reduzieren.<br />

Mit Energiemanagement<br />

Kosten reduzieren<br />

Warum softwarebasierte Energiemanagement-Systeme immer wichtiger werden<br />

Durch steigende Strompreise sind die Stromkosten zu einem wichtigen Wettbewerbs- und Erfolgsfaktor geworden. Für Unternehmen<br />

wird ein gezieltes Energiemanagement daher immer wichtiger. Dr. Thomas Goette, CEO des Software-Start-ups GreenPocket, erläutert<br />

im Gespräch mit der <strong>IKZ</strong>-<strong>ENERGY</strong> die Vorteile und Einsatzmöglichkeiten, die softwarebasierte Energiemanagementsysteme vor allem<br />

für kleine und mittlere Unternehmen mit sich bringen.<br />

<strong>IKZ</strong>-<strong>ENERGY</strong>: Herr Dr. Goette, was ist der<br />

entscheidende Vorteil eines Energiemanagementsystems<br />

für Unternehmen?<br />

Dr. Thomas Goette: Im ersten Schritt geht<br />

es darum, die Energieeffizienz dauerhaft<br />

zu steigern. Das wird vor allem dadurch<br />

möglich, dass Energiekosten detailliert<br />

aufgeschlüsselt werden. So kann ein Unternehmen<br />

mit mehreren Filialen vergleichen,<br />

an welchem Standort wie viel Energie<br />

verbraucht wird und wo genau Einsparpotenziale<br />

versteckt sind. Ebenso besteht<br />

die Möglichkeit, automatische Benachrichtigungen,<br />

sogenannte Alerts, einzurichten.<br />

Der Nutzer erhält dann per SMS oder<br />

E-Mail eine Nachricht, sobald von ihm definierte<br />

Verbrauchswerte überschritten<br />

werden oder unerwartete Ereignisse, wie<br />

z. B. der Ausfall einer Kühlanlage oder ein<br />

plötzlicher Wasserrohrbruch, auftreten.<br />

<strong>IKZ</strong>-<strong>ENERGY</strong>: Wer kann diese Werte einsehen?<br />

Dr. Thomas Goette: Das ist sehr unterschiedlich,<br />

bzw. hängt von der jeweiligen<br />

Lösung ab. Bei dem Energiemanagementsystem<br />

von GreenPocket lassen sich einzelne<br />

Nutzer gezielt anlegen. Der Filialleiter<br />

beispielsweise kann einen Zugang bekommen,<br />

bei dem nur die Daten seines eigenen<br />

Standortes angezeigt werden. Das Manage-<br />

52 <strong>IKZ</strong>-<strong>ENERGY</strong> 8/9/<strong>2014</strong>


ENERGIEEFFIZIENZ<br />

Interview<br />

ment hingegen sieht die einzelnen Filialen<br />

im direkten Vergleich und erhält dadurch<br />

die Möglichkeit, sehr einfach zu prüfen,<br />

wo und weshalb am meisten Energie verbraucht<br />

wird. Dabei kann man sich die Verbräuche<br />

in Kilowattstunden, Euro und Kilogramm<br />

CO 2 anzeigen lassen. Die Optionen<br />

sind vielfältig, und bei Veränderungen im<br />

Unternehmen lässt sich jeder eingerichtete<br />

Zugang erweitern, einschränken oder blockieren.<br />

Und wenn die Firma expandiert,<br />

werden einfach neue Standorte und Nutzer<br />

in das System integriert.<br />

<strong>IKZ</strong>-<strong>ENERGY</strong>: Welche Voraussetzungen<br />

müssen für die Installation gegeben sein?<br />

Dr. Thomas Goette: Voraussetzung für<br />

den Einsatz eines Energiemanagementsystems<br />

sind Smart Meter. Damit werden<br />

Daten in Echtzeit erfasst und detailgenaue<br />

Analysen möglich. Sind diese vorhanden,<br />

steht der Installation nichts mehr<br />

im Wege. Es ist nicht notwendig, dass der<br />

Nutzer ein hohes technisches Verständnis<br />

besitzt. Bei unserem Gewerbekundenportal<br />

von GreenPocket z. B. funktioniert<br />

die Bedienung ganz intuitiv. Auch gibt es<br />

Online-Hilfen, die dem Anwender weitere<br />

Orientierung geben und die Bedeutung<br />

der Analysefunktionen erläutert. Außerdem<br />

können die Nutzer ihre Erfahrungen<br />

über ein virtuelles Notizbuch austauschen.<br />

Und der Zugang zum System beschränkt<br />

sich nicht auf den PC; über Smartphone<br />

und Tablet sind die Daten ebenfalls abrufbar.<br />

So gelangen Benachrichtigungen und<br />

Alarme direkt und ohne Zeitverlust zum<br />

Anwender, der sofort auf unvorhergesehene<br />

Ereignisse reagieren kann.<br />

Dr. Thomas Goette, CEO des Software-Start-ups<br />

GreenPocket.<br />

<strong>IKZ</strong>-<strong>ENERGY</strong>: Wie lässt sich ein Energiemanagementsystem<br />

außer zur Steigerung der<br />

Energieeffizienz noch einsetzen?<br />

Dr. Thomas Goette: Ein weiterer wichtiger<br />

Punkt ist die Integration von Photovoltaik-Anlagen<br />

in das Energiemanagementsystem.<br />

Schließlich werden immer<br />

mehr kleine und mittlere Unternehmen<br />

selbst zu Stromerzeugern. Energiekosten<br />

lassen sich auf diese Weise langfristig verringern,<br />

da nicht nur Strom verbraucht,<br />

sondern auch ins Netz eingespeist wird.<br />

Die entsprechende Anwendung schlüsselt<br />

genau auf, wie viel auf der einen Seite verbraucht<br />

und auf der anderen Seite selbst<br />

produziert wurde. Ohne Energiemanagementsystem<br />

behält man bei den komplexen<br />

Erzeugungs- und Einspeisevorgängen<br />

kaum den Überblick. Die Einbeziehung der<br />

PV-Anlagen ist bei unserem Energiemanagement-Tool<br />

sehr einfach möglich. Die<br />

Darstellung der Energiedaten lässt sich<br />

ganz individuell einstellen. Wir berücksichtigen<br />

dabei natürlich die technischen<br />

Voraussetzungen, wie z. B. die Zählerlandschaft<br />

des jeweiligen Unternehmens.<br />

Wichtig ist außerdem der Imagegewinn,<br />

den ein bewusster Umgang mit Energieressourcen<br />

mit sich bringt. Erzeugung und<br />

Verbrauch können für Kunden und andere<br />

Interessenten transparent dargelegt werden.<br />

Wer beispielsweise seine CO 2 -Emission<br />

und Stromverbrauchsanalyse auf seiner<br />

Website veröffentlicht, signalisiert Umweltbewusstsein<br />

und stärkt so nachhaltig<br />

seine Reputation.<br />

<strong>IKZ</strong>-<strong>ENERGY</strong>: Herr Dr. Goette, wie danken<br />

für das Gespräch.<br />

■<br />

KONTAKT<br />

GreenPocket GmbH<br />

51063 Köln<br />

Tel. 0221 3550950<br />

Fax 0221 35509599<br />

info@greenpocket.de<br />

www.greenpocket.de<br />

<strong>IKZ</strong>-<strong>ENERGY</strong>: Fallen beim Umstieg zu Beginn<br />

hohe Zusatzkosten an?<br />

Dr. Thomas Goette: Das hängt nicht zuletzt<br />

von dem Energiemanagement-Tool<br />

ab, welches im Unternehmen zum Einsatz<br />

kommt. Manche Systeme zum Energiemonitoring<br />

und -controlling sind so komplex,<br />

dass sie die finanziellen Möglichkeiten<br />

kleiner und mittlerer Unternehmen übersteigen.<br />

GreenPocket hat eine Lösung entwickelt,<br />

die vergleichsweise aufwandsarm<br />

und somit kostengünstig ist. Zudem lassen<br />

sich durch den Einsatz der Lösung auf lange<br />

Sicht weit mehr Kosten einsparen, als<br />

durch die Installation der Technologie verursacht<br />

werden.<br />

Anpfiff bei minus 6 °C<br />

dank TYFOCOR ®<br />

8/9/<strong>2014</strong> <strong>IKZ</strong>-<strong>ENERGY</strong><br />

Als Europas Nr. 1 im Bereich der Wärmeträgermedien<br />

gewährleisten wir mit unseren TYFOCOR ® -Produkten<br />

den zuverlässigen und langlebigen Betrieb von Rasenheizungen,<br />

Solar- und Geothermieanlagen, Wärmepumpen<br />

und Klimaanlagen. www.tyfo.de<br />

TYFOROP Chemie GmbH


ENERGIEEFFIZIENZ<br />

Verordnungen<br />

Hocheffizienz-Technologien wie BHKWs können durch die EnEV-Novelle an Wettbewerbsfähigkeit gegenüber strombetriebenen Wärmepumpen<br />

verlieren.<br />

EnEV <strong>2014</strong> im Detail –<br />

spürbare Kurskorrektur<br />

Teilweise konträre Auswirkungen durch die EnEV-Novelle befürchtet<br />

Es ist eine deutliche Kurskorrektur, die mit der neuen Energieeinsparverordnung (EnEV) <strong>2014</strong> künftig den Markt der technischen Gebäudeausrüstung<br />

beeinflussen wird. Gerade die Faktoren des Pflichtaustausches von Wärmeerzeugern im Bestand, die Veränderung<br />

der Primär-Energiefaktoren und die neuen Energieausweise sind drei der EnEV-Details, die gegenwärtig in der Branche diskutiert<br />

werden. Welche Hintergründe das hat und wie es den Markt künftig beeinflussen könnte, ist Thema das nachstehenden Beitrages.<br />

Die EnEV-Novelle <strong>2014</strong> hat es ohne<br />

Frage in sich. Anders als in den vorausgegangenen<br />

Ergänzungen stehen hier teils<br />

deutliche Änderungen an – wie beispielsweise<br />

die Verschärfungen der maximal<br />

zulässigen Transmissionswärmeverluste<br />

im Neubau oder die deutliche Änderung<br />

des bewerteten Primärenergiefaktors für<br />

Strom von 2,6 auf 1,8 zum 1. Januar 2016.<br />

Keine Konsollidierung<br />

und Zusammenführung EnEV<br />

und EEWärmeG<br />

Die erste EnEV trat 2002 in Kraft und<br />

lös te seinerzeit die Wärmeschutzverordnung<br />

sowie die Heizungsanlagenverordnung<br />

ab und überführte beide Vorschriften<br />

in eine gemeinsame Basis. Im Fokus<br />

stand in jedem Fall das Ziel der Verringerung<br />

des Energiebedarfs von Gebäuden. In<br />

mehreren Novellen wurden die Rahmenbedingun-gen<br />

spürbar verschärft. Heute steht<br />

neben der EnEV darüber hinaus seit dem<br />

1. Januar 2009 das Erneuerbare-Energien-<br />

Wärme-Gesetz (EEWärmeG).<br />

Nach dem EEWärmeG müssen Bauherren<br />

einen bestimmten Anteil des Wärmebedarfs<br />

aus erneuerbaren Quellen decken.<br />

Die EnEV- und EEWärmeG-Vorgaben<br />

sind jedoch nicht aufeinander abgestimmt.<br />

So erfüllt ein nach den EnEV-Vorgaben geplantes<br />

Gebäude nicht unbedingt die Vorgaben<br />

des EEWärmeG. Die Chance, die<br />

EnEV und EEWärmeG Anforderungen in<br />

einem Instrument zusammenzufassen,<br />

um die hohe Anzahl an technischen und<br />

fachlichen energetischen Anforderungen<br />

an Gebäude zu reduzieren, wurde leider<br />

vergeben.<br />

Generelle Verschärfungen für den Baubestand<br />

wurden mit der aktuellen EnEV-<br />

Novelle nicht erlassen. Die einzig relevante<br />

Änderung betrifft insbesondere die Austauschpflicht<br />

von Heizkesseln, die älter als<br />

30 Jahre sind. Alle Wärmeerzeuger, die<br />

bis einschließlich 1984 in Betrieb genommen<br />

worden sind, müssen vor dem 1. Januar<br />

2015 gegen neue Geräte ausgetauscht<br />

worden sein. Diese Austauschpflicht beinhaltet<br />

jedoch eine Vielzahl von Ausnahmeregelungen.<br />

54 <strong>IKZ</strong>-<strong>ENERGY</strong> 8/9/<strong>2014</strong>


Mit Inkrafttreten der neuen EnEV sinkt der Primärenergiefaktor von<br />

Strom von 2,6 auf 2,4 und zum 1. Januar 2016 auf 1,8. Der wachsende<br />

Anteil von Bio-Erdgas findet demgegenüber keine Berücksichtigung bei<br />

den Primärenergiefaktoren.<br />

Trotz weitreichender Einschränkungen bei der Austauschpflicht von<br />

mehr als 30 Jahre alten Heizkesseln verbleibt nach Einschätzungen von<br />

Herstellerseite ein Potenzial von rund 400 000 Kesseln, die ausgetauscht<br />

werden müssen.<br />

Differenzierung Standard- und<br />

Niedertemperaturkessel vor Ort<br />

kaum umsetzbar<br />

Beispielsweise sind sowohl Brennwertals<br />

auch Niedertemperatur-Wärmeerzeuger<br />

hiervon ausgenommen. Auch selbstgenutzte<br />

1- und 2-Familienhäuser fallen<br />

nicht unter diese Verordnung, wenn sie am<br />

1. Februar 2002 vom Eigentümer bewohnt<br />

wurden. „Trotz dieser weitreichenden Einschränkungen<br />

verbleibt nach unseren<br />

Einschätzungen ein Potenzial von rund<br />

400 000 Kesseln, die ausgetauscht werden<br />

müssen“, beschreibt Andreas Christmann,<br />

Leiter Produkt und Marketing bei<br />

Vaillant Deutschland, die praxisnahen Konsequenzen.<br />

„Gleichzeitig bewerten wir<br />

die Kontrolle in der Umsetzung der Austauschpflicht<br />

durch den bevollmächtigten<br />

Bezirksschornsteinfeger ohne den Einsatz<br />

von Hilfsmitteln eher problematisch. Denn<br />

aus unserer Sicht ist die Differenzierung<br />

zwischen einem Standard- und einem Niedertemperaturkessel<br />

vor Ort ohne entsprechende<br />

Unterstützung kaum durchführbar.<br />

Wir werden deswegen eine Auflistung aller<br />

betroffenen Geräte erstellen und eine Gesamtübersicht<br />

durch den BDH forcieren.“<br />

Weitergehende Verschärfungen der<br />

EnEV für den Gebäudebestand sind nicht<br />

enthalten. Eher wurden bisherige Regelungen<br />

– z. B. für Erweiterungsgebäude –<br />

praxisnah angepasst, weil die bis jetzt bestehenden<br />

Vorschriften immer wieder zu<br />

einer Unwirtschaftlichkeit von Anbauten<br />

geführt hatten. „Wir begrüßen, dass hier<br />

verlässliche, sozialverträgliche und vor allen<br />

Dingen auch langfristige Rahmenbedingungen<br />

für den Gebäudebestand gelten.<br />

Dadurch wird das Wirtschaftlichkeitsgebot<br />

eingehalten“, beschreibt Christmann die<br />

Position des Remscheider Unternehmens.<br />

„Um die Energie-Einsparpotenziale insbesondere<br />

im Gebäudebestand auszuschöpfen,<br />

sollte die EnEV in jedem Fall durch<br />

Anreizsysteme für die Gebäudeeigentümer<br />

ergänzt werden.“ Mit drei Beispielen<br />

kristallisieren sich sowohl die Zielrichtungen<br />

der neuen EnEV-Novelle als auch<br />

ihre Schwächen heraus.<br />

Neue Primärenergiefaktoren<br />

pushen Strom als Energieträger<br />

Eine der relevanten Änderungen in der<br />

aktuellen EnEV-Novelle betrifft die Primärenergiefaktoren.<br />

Hier ist es insbesondere<br />

die Neubewertung von Strom als Energieträger<br />

in der Wärmeversorgung, die auffällig<br />

ist. Mit Inkrafttreten der neuen EnEV<br />

sinkt der Primärenergiefaktor für Strom<br />

von 2,6 auf 2,4. Ab dem 1. Januar 2016 reduziert<br />

er sich dann sogar auf 1,8. Die Begründung<br />

dafür erscheint zunächst plausibel:<br />

Der Anteil des aus Atom-Kraftwerken<br />

erzeugten Stroms geht kontinuierlich weiter<br />

zurück. Dieser hat einen vergleichsweise<br />

hohen Primärenergiefaktor im Vergleich<br />

zu erneuerbaren Energieträgern. Auch der<br />

Anteil des Stroms, der aus fossilen Energieträgern<br />

gewonnen wird, sinkt weiter.<br />

Durch den stetig steigenden Anteil von erneuerbaren<br />

Energieträgern in der Stromerzeugung<br />

setzt sich der Primärenergiefaktor<br />

für Strom dadurch anders zusammen.<br />

Die Folgen dieser Entwicklung für die<br />

Einstufung von Technologien zur Wärmeerzeugung<br />

zeigen jedoch, dass hier<br />

nicht unbedingt die bestmögliche Effizienz<br />

in der Wärmeerzeugung zu den Gewinnern<br />

zählen wird. „Ohne jegliche Verbesserungen<br />

hinsichtlich ihrer Effizienz<br />

werden insbesondere elektrisch betriebene<br />

Wärmepumpen gegenüber den Technologien<br />

Solarthermie, Kraft-Wärme-Kopplung<br />

Weitere Informationen: www.norddeutsche-geothermietagung.de<br />

HOTSPOT HANNOVER<br />

7. Norddeutsche<br />

Geothermietagung<br />

15. – 16.10.<strong>2014</strong> | Geozentrum Hannover<br />

Hintergrund- und Praxisinformationen zur<br />

Nutzung oberflächennaher bis tiefer Geothermie<br />

im Norddeutschen Becken.<br />

Ermäßigte<br />

Preise für<br />

Vertreter von<br />

Kommunen!<br />

VERANSTALTER<br />

8/9/<strong>2014</strong> <strong>IKZ</strong>-<strong>ENERGY</strong> 55


ENERGIEEFFIZIENZ<br />

Verordnungen<br />

Energetische Kennwerte basierend auf der Endenergie spiegeln nicht die realen Energieverbrauchskosten<br />

wider und stehen teilweise im Widerspruch zu politischen Zielen. Zudem steht<br />

eine Klassifizierung basierend auf der Endenergie im Widerspruch zu bestehenden Förderprogrammen,<br />

die ihre Anforderungen am Primärenergiebedarf des Gebäudes ausrichten.<br />

und Gas-Brennwerttechnik höher bewertet<br />

als dies derzeit der Fall ist“, erläutert<br />

Christmann die Folgen der einseitigen<br />

Anpassung des Primärenergiefaktors für<br />

Strom gegenüber dem Energieträger Erdgas.<br />

„Im Endeffekt wird bei dieser Einstufung<br />

eine Prognose über den zukünftigen<br />

vermutlichen Anteil von Erneuerbaren<br />

Energien im Strommix für den öffentlich<br />

rechtlichen Nachweis und Energieberatungen<br />

herangezogen, ohne den verstärkten<br />

Einsatz von Erneuerbaren Energien bei<br />

anderen Energiearten zu berücksichtigen.<br />

Dadurch verlieren wesentliche Elemente<br />

wie die Kraft-Wärme-Kopplung sowohl aus<br />

gasbetriebenen Blockheiz-Kraftwerken als<br />

künftig auch aus Brennstoffzellen-Heizgeräten<br />

an Wettbewerbsfähigkeit – obwohl<br />

sie unbestritten höchste Effizienz bieten.<br />

Gerade die statische Bewertung des Energieträgers<br />

Gas spielt hier eine wesentliche<br />

Rolle in der künftigen Bewertung von unbestrittenen<br />

Hocheffizienz-Technologien<br />

wie der Kraft-Wärme-Kopplung – sei es<br />

im BHKW oder der Brennstoffzelle.“<br />

Damit die Energiearten wieder eine<br />

faire Bewertung erhalten, besteht eine der<br />

zentralen Forderungen aus dem Markt darin,<br />

dass im Rahmen der nächsten EnEV-<br />

Novelle beispielsweise der steigende Anteil<br />

Erneuerbarer Energien im Erdgas über u. a.<br />

Bio-, Deponie- und Klärgas sowie künftig<br />

auch Gas aus der Power-to-Gas-Technologie<br />

berücksichtigt wird. Noch weitreichender<br />

werden die neuen Primärenergiefaktoren<br />

Beratungsbedarf beim Endkunden erforderlich<br />

machen und das Marktgeschehen<br />

beeinflussen.<br />

Energie-Kennwerte für Effizienzeinstufung<br />

im klaren Widerspruch<br />

zum politischen Ziel Energiewende<br />

Zweiter Punkt in der EnEV-Novelle soll<br />

für diesen Beitrag die Angabe von Energieeffizienz-Kennwerten<br />

in Immobilienanzeigen<br />

sein. Diese werden künftig auf einer<br />

Skala von A+ bis H Pflicht in Immobilienanzeigen.<br />

Weil in Deutschland zwei<br />

Arten von Energieausweisen erlaubt sind<br />

– der verbrauchs- und der bedarfsabhängige<br />

– muss die Ausweisart künftig angegeben<br />

werden. Statt des Primärenergie-Kennwertes<br />

wird dann auch der Endenergie-Kennwert<br />

in Verbindung mit dem<br />

maßgeblichen Energieträger in der Wärmeversorgung<br />

zur Pflichtangabe.<br />

Die Absicht der Bundesregierung hinter<br />

diesen Änderungen ist klar: Es soll<br />

eine Maßangabe für die zu erwartenden<br />

Heizkos ten geschaffen werden, die sich verbraucherfreundlich<br />

schnell ablesen lässt.<br />

Diese Regelung trifft allerdings nur auf<br />

Energiepässe zu, die nach dem Inkrafttreten<br />

dieser EnEV-Novelle ausgestellt werden.<br />

Die Quintessenz: Liegt bis zum 1.<br />

Mai <strong>2014</strong> bereits ein Energieausweis vor,<br />

muss die Energieeffizienzklasse des Gebäudes<br />

nicht in Immobilienanzeigen veröffentlicht<br />

werden.<br />

„Die energetischen Kennwerte basierend<br />

auf der Endenergie spiegeln in keinem<br />

Fall die realen Energieverbrauchskosten<br />

wider. Deren Bewertung in Effizienzklassen<br />

steht teilweise sogar in krassem<br />

Widerspruch zu den politischen Ausbauzielen<br />

und dem klaren Willen der Bundesregierung<br />

zu einer Dezentralisierung der<br />

Stromversorgung durch die Kraft-Wärme-<br />

Kopplung“, formuliert Christmann dazu.<br />

„Damit hier künftig Fehlinterpretationen<br />

seitens der Verbraucher vermieden werden,<br />

ist eine verstärkte Aufklärung der<br />

Elektrisch betriebene Wärmepumpen werden als Ergebnis der EnEV-Novelle ohne Verbesserungen<br />

ihrer Effizienz höher bewertet.<br />

56 <strong>IKZ</strong>-<strong>ENERGY</strong> 8/9/<strong>2014</strong>


ENERGIEEFFIZIENZ<br />

Verordnungen<br />

Haus- und Wohnungseigentümer sowie<br />

aller Marktbeteiligten erforderlich. Darüber<br />

hinaus kann eine Klassifizierung der<br />

Effizienzklassen im Widerspruch zu bestehenden<br />

Förderprogrammen stehen, die<br />

ihre Anforderungen am Primärenergiebedarf<br />

des Gebäudes ausrichten. Ein Beispiel<br />

dafür sind die namhaften KfW-Energieeffizienzprogramme.<br />

Wie soll künftig dem privaten<br />

Haus- und Wohnungseigentümer vermittelt<br />

werden, dass durch die Einbindung<br />

Erneuerbarer Energien, wie z. B. einem Pellet-Heizkessel,<br />

in seine Wärmeversorgung<br />

sehr gute Ergebnisse auf der Seite des Jahres-Primärenergiebedarfs<br />

erzielt werden,<br />

sein Gebäude aber basierend auf dem Endenergiebedarf<br />

in eine schlechte Gebäude-<br />

Effizienzklasse eingestuft wird? Der Endkunde<br />

ist ggf. mehr an einer Wertsteigerung<br />

seiner Immobilie durch eine bessere<br />

Energie-Effizienzklasse interessiert, als an<br />

einer tatsächlich nachhaltigen Wärmeversorgung<br />

auf der Basis erneuerbarer Energieträger,<br />

die aber zu einer schlechteren<br />

Einstufung in die Effizienzklasse führt.<br />

Den Zielen der Nachhaltigkeit und der<br />

Energiewende kann diese Regelung insofern<br />

kaum hilfreich sein.“<br />

wesentliche Einschränkung des eigentlich<br />

geforderten Ansatzes der Technologieoffenheit<br />

in der EnEV“, beschreibt Christmann<br />

die Auswirkungen. „Der Bauherr wird de<br />

facto dazu gezwungen, die erhöhten Energiestandards<br />

im Wesentlichen durch<br />

Dämmmaßnahmen mit entsprechend hohen<br />

Investitionen umsetzen zu müssen.<br />

Ein fairer Wettbewerb mit anlagentechnischen<br />

Maßnahmen durch den Einsatz<br />

einer hoch effizienten Wärmeerzeugung<br />

in Verbindung mit der Nutzung Erneuerbarer<br />

Energien wird hierdurch vollständig<br />

unterbunden.“<br />

Fazit<br />

Die Änderungen in der EnEV-Novelle<br />

werden eine teils spürbare Kurskorrektur<br />

zur Folge haben. Dies wurde anschaulich<br />

anhand von drei Beispielen erläutert. Bereits<br />

zum 1. Mai <strong>2014</strong> sind die ersten Änderungen<br />

in Kraft getreten. Nur sieben<br />

Monate später greift zum 1. Januar 2015<br />

die Austauschpflicht für mehr als 30 Jahre<br />

alte Wärmeerzeuger. Ein Jahr später wiederum<br />

wird der neue, deutlich verringerte<br />

Primärenergiefaktor für Strom wirksam.<br />

Die Quintessenz daraus: Es steht nur<br />

wenig Zeit für eine gezielte Aufklärung<br />

und Beratung von Haus- und Wohnungseigentümern<br />

bzw. Bauherren zur Verfügung.<br />

Die Auswirkungen der EnEV-Novelle<br />

könnten nachvollziehbar nicht durchgängig<br />

dem Ziel der bestmöglichen Verwendung<br />

zur Verfügung stehender Energie<br />

und der Reduzierung von Energieverlusten<br />

dienen, sondern teilweise sogar konträre<br />

Auswirkungen haben. Es bleibt abzuwarten,<br />

ob die ab 2016 spürbaren Auswirkungen<br />

zu weiteren Änderungen in der<br />

dann aktuellen EnEV-Novelle führen werden,<br />

die zu diesem Zeitpunkt wiederum<br />

den bereits heute vorliegenden, plausiblen<br />

Erläuterungen aus dem Markt Rechnung<br />

tragen.<br />

■<br />

Bilder: Vaillant<br />

Dämmung als alleiniger Treiber<br />

der Energiewende?<br />

Als dritter und letzter Punkt der EnEV-<br />

Novelle soll jetzt die Reduzierung des Jahres-Primärenergiebedarfs<br />

im Fokus stehen.<br />

Im Neubau wird mit einer 25 %igen<br />

Verschärfung des Jahres-Primärenergiebedarfs<br />

ab dem 1. Januar 2016 ein angemessener<br />

und notwendiger Meilenstein auf<br />

dem Weg zum „Nearly Zero-Energy Building“<br />

gesetzt. Waren zunächst zwei Stufen<br />

von je 12,5 % geplant, setzt die jetzige<br />

Novelle auf einen deutlichen Schnitt zum<br />

Beginn des Jahres 2016. Erstmals gibt die<br />

EnEV hier eine Art „Schonfrist“ für Bauherren<br />

und Fachplaner, die sich jetzt mit<br />

den künftigen Anforderungen und ihren<br />

möglichen Lösungen beschäftigen können.<br />

„Aus Sicht das Marktes ist dies ein guter<br />

Kompromiss im Sinne des Klimaschutzes<br />

und der Energieeinsparung. Zwei einzelne<br />

Verschärfungen von je 12,5 % in derartig<br />

kurzen Zeitabständen wären kontraproduktiv<br />

für eine kontinuierliche, langfristige<br />

Bauprojektplanung gerade bei<br />

Großprojekten gewesen“, erläutert Christmann<br />

dazu.<br />

Gleichzeitig werden jedoch im Neubau<br />

die maximal zulässigen Transmissions-<br />

Wärmeverluste um rund 20 % ebenfalls<br />

ab dem 1. Januar 2016 verringert. „In dieser<br />

drastischen Absenkung sehen wir eine<br />

ENVISYS GmbH & Co. KG<br />

Telefon 03643.495 2710<br />

E-Mail info@envisys.de<br />

www.envisys.de<br />

8/9/<strong>2014</strong> <strong>IKZ</strong>-<strong>ENERGY</strong> 57


ENERGIEEFFIZIENZ<br />

Energiemanagementsysteme<br />

Mit Energiemanagementsystemen<br />

auf Erfolgskurs<br />

Chancen und Potenziale für externe Energiemanager und Fachhandwerker – Teil 1<br />

Im Zuge der Novelle des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) wird die Einführung eines zertifizierten Energiemanagements in Unternehmen<br />

eine immer größere Rolle spielen. Laut einer aktuellen Umfrage der Initiative EnergieEffizienz der Deutschen Energie-Agentur<br />

(dena) erfasst jedoch bislang nur jedes fünfte Unternehmen seinen Energieverbrauch über ein zertifiziertes Energiemanagementsystem.<br />

Betriebe können also beim Einstieg in das komplexe Thema noch erheblich Unterstützung gebrauchen.<br />

Die EEG-Novelle <strong>2014</strong> stellt an Unternehmen<br />

höhere Anforderungen an die Erfassung<br />

des Energieverbrauchs, um in den<br />

Genuss der Spitzenausgleichsregelung zu<br />

kommen. Und: Die Novelle macht wohl die<br />

Einführung eines Energiemanagementsystems<br />

auch für Firmen erforderlich, die bisher<br />

noch nicht über ein Energiemanagement<br />

nachgedacht haben. Externen Energiemanager<br />

und Fachhandwerkern bieten<br />

sich somit erhebliches Potenzial. Denn der<br />

Gesetzgeber fördert die Einführung von<br />

Energiemanagementsystemen und damit<br />

letztendlich auch Berater und Handwerksunternehmen,<br />

die sich mit dem Thema befassen.<br />

Spitzenausgleich: Steuern senken<br />

Unternehmen können Steuern und Abgaben<br />

senken, sofern sie ein Energiemanagementsystem<br />

nachweisen. Durch einen<br />

effizienteren Umgang mit den Ressourcen<br />

erzielen sie außerdem erhebliche<br />

Kostensenkungen. EU und Bundesregierung<br />

unterstützen mit verschiedenen Programmen<br />

auch direkt, indem sie finanzielle<br />

Zuschüsse gewähren. Energieintensive<br />

Unternehmen des produzierenden Gewerbes<br />

erhalten über den sogenannten Spitzenausgleich<br />

einen Teil der von ihnen entrichteten<br />

Strom- und Energiesteuern zurück.<br />

Rechtsgrundlage hierfür bilden § 55<br />

Energiesteuergesetz und der § 10 Stromsteuergesetz.<br />

Bis zu 90 % können Unternehmen<br />

sogar rückvergütet bekommen. Die<br />

Regelungen schreiben seit Januar 2013 dafür<br />

ein Energiemanagementsystem nach<br />

DIN EN ISO 50001 oder ein nach EMAS<br />

zertifizierte Umweltmanagement, ein sogenanntes<br />

EU-Ökoaudit, vor.<br />

Eine Übergangsregelung gilt für die Jahre<br />

2013 und <strong>2014</strong>. Wollen Unternehmen<br />

den Spitzenausgleich in diesem Zeitraum<br />

erhalten, müssen sie nachweisen, dass sie<br />

im Antragsjahr oder früher mit dem Aufbau<br />

eines Energiemanagementsystems begonnen<br />

haben. Ab 2015 gilt dies dann ohne<br />

Einschränkung. Das heißt, ein solches System<br />

muss im Antragsjahr bereits fertig<br />

installiert sein.<br />

Ausgenommen von dieser Regel sind<br />

kleine und mittlere Unternehmen (KMU).<br />

Für sie reicht ein Energieaudit nach DIN<br />

EN 16247-1 oder ein alternatives System<br />

zur Verbesserung der Energieeffizienz aus.<br />

Die Konkretisierung dieser gesetzlichen<br />

Regelung erfolgte im Juli 2013 in Form<br />

der Spitzenausgleich-Effizienzsystemverodnung,<br />

kurz SpaEfV. Zu den KMU zählen<br />

Unternehmen, die weniger als 250 Mitarbeiter<br />

beschäftigen und einen jährlichen<br />

Umsatz von weniger als 50 Mio. Euro erwirtschaften<br />

oder eine Jahresbilanzsumme<br />

von weniger als 43 Mio. Euro aufweisen.<br />

Um die kundenindividuelle Energieund<br />

Stromsteuererstattung zu ermitteln,<br />

setzt man die energiebedingte Abgabenbelastung<br />

ins Verhältnis zu den Arbeitnehmerkosten<br />

des jeweiligen Unternehmens.<br />

Zahlt dies mehr Energie- und Stromsteuern<br />

als Arbeitnehmeranteile an den<br />

Rentenversicherungen seiner Beschäftigten,<br />

kann es diese Mehrkosten als Spitzenausgleich<br />

zurückerstattet bekommen.<br />

Energieeffizienzpotenziale bei Querschnittstechnologien in Industrie und Gewerbe.<br />

EEG-Abgabe reduzieren<br />

Um keine Nachteile im internationalen<br />

Wettbewerb zu erleiden, können sich energieintensive<br />

Unternehmen des produzierenden<br />

Gewerbes von der EEG-Umlage befreien<br />

lassen. Gesetzesgrundlage ist das<br />

EEG mit den dazugehörigen Merkblättern<br />

des Bundesamtes für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle<br />

(BAFA). Letzteres ist auch<br />

58 <strong>IKZ</strong>-<strong>ENERGY</strong> 8/9/<strong>2014</strong>


ENERGIEEFFIZIENZ<br />

Energiemanagementsysteme<br />

Rechenbeispiel<br />

zu den<br />

Einsparpotenzialen.<br />

mit der Prüfung und Bewilligung entsprechender<br />

Anträge auf Begrenzung der EEG-<br />

Umlage entsprechend aktuell geltender Gesetzeslage<br />

betraut.<br />

Betriebe mit einem Stromverbrauch von<br />

mehr als einer Gigawattstunde und Stromkosten<br />

von mindestens 14 % der Bruttowertschöpfung<br />

können eine Begrenzung der<br />

EEG-Umlage beantragen. Großverbraucher<br />

ab zehn Gigawattstunden müssen dafür<br />

ein zertifiziertes Energiemanagement nach<br />

DIN EN ISO 50001, DIN EN 16001 oder<br />

EMAS nachweisen. Die Reduzierung erfolgt<br />

in mehreren Stufen.<br />

Die Antragsstellung ist an gesetzliche<br />

Ausschlussfristen gebunden. Nach dem<br />

EEG 2012 sind die Anträge für das Kalenderjahr<br />

2015 bis zum 30. Juni zu stellen,<br />

während das EEG <strong>2014</strong> in diesem Jahr einmalig<br />

den 30. September vorsieht. In einer<br />

Veröffentlichung der Unternehmensberatung<br />

PwC heißt es, es gelte es zu beachten,<br />

dass die Rechtslage nicht eindeutig<br />

sei. Schließlich sei das Gesetzt noch nicht<br />

in Kraft getreten. Bei beiden Terminen handelt<br />

es sich um eine materielle Ausschlussfrist.<br />

Zusätzlich gilt, Unternehmen, die aufgrund<br />

ihrer Branchenzugehörigkeit künftig<br />

keinen Antrag auf besondere Ausgleichsregelung<br />

mehr stellen können, nach<br />

EEG 2012 aber begrenzungsfähig waren<br />

und für das Begrenzungsjahr <strong>2014</strong> über<br />

eine bestandskräftige Begrenzungsentscheidung<br />

verfügen, können ihre Umlagepflicht<br />

vom BAFA auf 20 % der EEG-Umlage<br />

begrenzen lassen. Diese Härtefallanträge<br />

sind jährlich neu zu stellen und setzen<br />

neben anderen Kriterien eine Stromkostenintensität<br />

von mindestens 14 % im letzten,<br />

vor dem Antragsjahr abgeschlossenen Geschäftsjahr<br />

voraus.<br />

Fördermöglichkeiten nutzen<br />

Will ein Unternehmen das Thema Energiemanagementsysteme<br />

angehen, so stehen<br />

außerdem eine Reihe von Förderprogrammen<br />

zur finanziellen Unterstützung<br />

zur Verfügung.<br />

Die Bundesregierung fördert aus dem<br />

Sondervermögen „Energie- und Klimafonds“<br />

die Erstzertifizierung von Energiemanagementsystemen<br />

nach DIN EN ISO<br />

50001, die Erstzertifizierung eines Energiecontrollings<br />

nach Anforderungen der<br />

Förderrichtlinie, den Erwerb von Mess-,<br />

Zähler- und Sensortechnologie für Energiemanagementsysteme<br />

sowie den Kauf entsprechender<br />

Software. Die Einzelsummen<br />

sind prozentual und nominal begrenzt. Ins-<br />

Kostenlose Energie<br />

der Sonne<br />

und die Kraft aus Biomasse<br />

thermi nator II touch Kombikessel<br />

Stückholz + Pellets<br />

in einem Kessel<br />

Wahlweise mit vollautomatischer<br />

Umschaltung von Stückholz<br />

auf Pellets!<br />

Möglichkeit zur<br />

Visualisierung<br />

auf Smartphones,<br />

PC und Tablets!<br />

www.solarfocus.de<br />

8/9/<strong>2014</strong> <strong>IKZ</strong>-<strong>ENERGY</strong> 59


ENERGIEEFFIZIENZ<br />

Energiemanagementsysteme<br />

Kosteneinsparung Rechenzentrum.<br />

SPITZENAUSGLEICH (§ 10 STROMSTG, § 55 ENERGIESTG)<br />

FRISTEN UND BEZUGSZEITRÄUME ZUR REDUZIERUNG DER ENERGIEINTENSITÄT<br />

2013/<strong>2014</strong> Für die Antragsjahre 2013 und <strong>2014</strong> reicht der Nachweis für den Beginn der<br />

Einführung eines Energiemanagementsystems bzw. für KMU eines alternativen<br />

Systems (Audit, SpaEfV).<br />

Ab 2015 Der volle Spitzenausgleich wird ab 2015 nur dann ausgezahlt, wenn ein zertifiziertes<br />

Energiemanagement oder EMAS bzw. für KMU ein alternatives System<br />

vorliegt. Darüber hinaus muss dann im zugeordneten Bezugsjahr, zwei Jahre<br />

vor dem Antragsjahr, der Zielwert für die Reduzierung der Energieintensität<br />

im Vergleich zum Referenzzeitraum (für Antragsjahr 2015 der Durchschnitt aus<br />

2007 bis 2012) im Mittel für das gesamte Unternehmen erreicht werden.<br />

Antragsjahr Bezugsjahr Zielwert<br />

2015 2013 1,30 %<br />

2016 <strong>2014</strong> 2,60 %<br />

2017 2015 3,90 %<br />

2018 2016 5,25 %<br />

2019 2017 6,60 %<br />

2020 2018 7,95 %<br />

2021 2019 9,30 %<br />

2022 2020 10,65 %<br />

gesamt darf die Gesamtsumme maximal<br />

20 000 Euro pro Unternehmen innerhalb<br />

eines Zeitraums von 36 Monaten betragen.<br />

Förderanträge sind ebenfalls beim BAFA in<br />

elektronischer Form zu stellen.<br />

Das Bundeswirtschaftsministerium gewährt<br />

KMU Zuschüsse, wenn sie in Energieeffizienzmaßnahmen<br />

investieren. Das<br />

Programm „Investitionszuschüsse zum<br />

Einsatz hocheffizienter Querschnittstechnologien<br />

im Mittelstand“ fördert den Austausch<br />

einzelner Altanlagen gegen hocheffiziente<br />

Anlagen beziehungsweise Aggregate<br />

sowie die sogenannte systemische<br />

Optimierung. Die systemische Optimierung<br />

muss eine Endenergieeinsparung<br />

von mindestens 25 % gegenüber dem Istzustand<br />

erzielen. Grundlage für eine mögliche<br />

Förderung ist ein Energieeinsparkonzept,<br />

welches vorab ein Energieberater<br />

erstellt, um die Verwendung der Technologien<br />

zur Optimierung zu prüfen und zu<br />

bewerten. Die Maßnahmen sind im ersten<br />

Fall des einfachen Ersatzes einer Altanlage<br />

mit einem Netto-Investitionsvolumen<br />

von mindestens 200 Euro bis maximal<br />

30 000 Euro förderungsfähig. Im Fall<br />

der systematischen Optimierung sind die<br />

Maßnahmen erst ab einem Netto-Investitionsvolumen<br />

von mindestens 30 000 Euro<br />

förderungsfähig.<br />

Mit dem Programm „Energieberatung<br />

Mittelstand“ fördert das Bundesministerium<br />

für Wirtschaft und Technologie außerdem<br />

die Energieberatung KMU. Diese<br />

können Zuschüsse für qualifizierte und anbieterunabhängige<br />

Energieeffizienzberatungen<br />

erhalten. Eine geförderte Beratung<br />

können nur Energieberater durchführen,<br />

die in der KfW-Beraterbörse gelistet sind.<br />

Das BAFA unterstützt im Rahmen der<br />

sogenannten Vor-Ort-Beratung die energetische<br />

Beratung für Gebäude. Voraussetzung<br />

ist, dass diese Gebäude zu mehr<br />

als 50 % zu Wohnzwecken genutzt werden.<br />

Auch auf regionaler Ebene gibt es einige<br />

Initiativen, die Energieberatungen fördern,<br />

zum Beispiel die IHKs und die EnergieAgentur.NRW.<br />

Viele Möglichkeiten,<br />

Energie zu sparen<br />

Außer dem Anreiz, Steuern und Abgaben<br />

zu sparen, gibt es aber noch andere<br />

Gründe, sich für ein Energiemanagementsystem<br />

zu entscheiden. Die Einführung<br />

nach DIN EN ISO 50001 lohnt sich grundsätzlich<br />

für jedes Unternehmen, welches<br />

systematisch und langfristig Energieverbrauch<br />

und damit Kosten sparen möchte.<br />

Sie gibt keine spezifischen Leistungskriterien<br />

vor und ist somit für jede Unternehmensgröße<br />

geeignet. Gleich also, ob<br />

es sich um produzierendes Gewerbe, Handelsunternehmen,<br />

Kommunen, Krankenhäuser<br />

oder Immobilienunternehmen handelt.<br />

Lediglich die Schwerpunkte sind unterschiedlich.<br />

Das Umweltbundesamt geht<br />

von durchschnittlichen Einsparpotenzialen<br />

zwischen 10 % und 20 % aus.<br />

Die Praxis zeigt, schon bei der Etablierung<br />

der Erfassung der Energieverbräuche<br />

gibt es Überraschungen. Beim ersten<br />

Vergleich und der Überprüfung mit Erfahrungswerten<br />

zeigt sich nämlich schon häufig,<br />

dass beispielsweise Druckluftkompressoren<br />

nicht richtig aufgestellt sind, Wärmeoder<br />

Druckluftnetze Leckagen aufweisen<br />

oder Dampfkessel nicht ausreichend iso-<br />

60 <strong>IKZ</strong>-<strong>ENERGY</strong> 8/9/<strong>2014</strong>


ENERGIEEFFIZIENZ<br />

Energiemanagementsysteme<br />

liert sind. Große Stromeffizienzpotenziale<br />

bestehen insbesondere beim Einsatz<br />

effizienter Pumpen, bei stromsparender<br />

Prozessbereitstellung, effizienter Beleuchtung<br />

und effizienten Kühlgeräten. Besonders<br />

hohe Einsparwerte erfordern meist<br />

zwar auch umfangreiche Investitionen.<br />

Aber Energiemanagementsysteme bieten<br />

hierfür eine klare Kalkulationsgrundlage.<br />

Energiemanagement bringt viel<br />

Doch nicht nur im Produktionsprozess<br />

können Energiekosten maßgeblich eingespart<br />

werden. Potenziale betreffen alle<br />

betrieblichen Funktionen wie Energiebeschaffung,<br />

Facility Management, Logistik<br />

und IT. Insbesondere dem Facility Management<br />

kommt eine Schlüsselrolle zu, da<br />

es oft einen erheblichen Anteil der Bewirtschaftungskosten<br />

ausmacht. Aber auch bei<br />

Informationstechnologien sind hohe Einsparpotenziale<br />

gegeben.<br />

Zentrale Aufgabe ist es, die Energiekosten<br />

in Gebäuden und Anlagen zu senken,<br />

ohne dabei die Arbeitsabläufe einzuschränken.<br />

Studien belegen beispielsweise,<br />

dass bei der Gebäudekühlung Maßnahmen<br />

wie außenliegender Sonnenschutz und intensive<br />

Nachtkühlung dazu führen können,<br />

den Energieverbrauch um bis zu 64 %<br />

zu senken.<br />

Die Logistik spielt auch eine zentrale Rolle,<br />

denn sie verursacht rund 14 % der CO 2 -<br />

Emissionen. Energiemanagement kann<br />

durch die Wahl von Transportmitteln, die<br />

Dauer und Länge der Transporte sowie<br />

in Zusammenarbeit mit Logistikdienstleistern<br />

helfen, Kosten zu sparen und die<br />

Umwelt zu schonen.<br />

Ein zertifiziertes Energiemanagement<br />

bildet zudem eine valide Basis für den<br />

Nachhaltigkeitsbericht, der für Kunden wie<br />

Gesetzgeber zukünftig eine immer größere<br />

Rolle spielen dürfte. Der Bericht stellt<br />

hohe Anforderungen an die Datenverfügbarkeit<br />

und Güte. Es gilt zum Beispiel, die<br />

Höhe der CO 2 -Einsparungen und den positiven<br />

Klimaeffekt der Solaranlage zu bewerten.<br />

Mit Energiemanagementsystemen<br />

stehen solche Daten auf Knopfdruck bereit.<br />

Umweltschutzmaßnahmen lassen sich damit<br />

öffentlichkeitswirksam kommunizieren,<br />

Anfragen direkt und punktgenau beantworten.<br />

Ziele und Anforderungen<br />

Die ISO 50001 ist weltweit gültig und<br />

legt ihren Fokus auf eine vorausschauende<br />

Planung, um die energetische Leistung<br />

auf Grundlage von Referenzgrößen für den<br />

Energieverbrauch zu verbessern. Sie benennt<br />

klare Verantwortlichkeiten, erhebt<br />

konsequent alle Energieverbräuche, legt<br />

Ziele, Kennzahlen und Maßnahmen sowie<br />

die Messung des Erfolgs fest. Verpflichtende<br />

interne Audits führen dazu, dass Mitarbeiter<br />

betriebliche Herausforderungen<br />

besser verstehen und ihre Erfahrungen<br />

Richtig investieren<br />

Die Energiefachmesse<br />

für Bayern<br />

09. - 12.10.<strong>2014</strong><br />

Messe Augsburg<br />

Struktur der DIN EN ISO 50001 und PDCA-Zyklus ähneln in ihrer Anwendung anderen Managementsystemen<br />

(z. B. IS= 14001, ISO 9001). So kann die ISO 50001 als eigenständiges System implementiert<br />

oder auch in bestehende Systeme integriert werden.<br />

www.renexpo.de<br />

8/9/<strong>2014</strong> <strong>IKZ</strong>-<strong>ENERGY</strong> 61


ENERGIEEFFIZIENZ<br />

Energiemanagementsysteme<br />

Normenvergleich Spitzenausgleich.<br />

Allgemein<br />

Vorteile<br />

Nachteile<br />

Besonderheiten<br />

Aufwand<br />

Einsparpotenzial<br />

Empfehlung<br />

Quelle: Markt und Mittelstand<br />

DIN EN ISO 50001 DIN EN 16247-1 EMAS<br />

Anleitung zum Aufbau<br />

und Betrieb eines Energiemanagementsystems<br />

zur nachhaltigen<br />

Steigerung der Energieeffizienz.<br />

Hohes Einsparpotenzial<br />

durch kontinuierlichen<br />

Prozess.<br />

Reduzierte Anforderungen<br />

an das Management<br />

auf allen Ebenen im<br />

Vergleich zu EMAS.<br />

Vor der Zertifizierung<br />

muss das System bereits<br />

3 Monate im Unternehmen<br />

eingeführt sein.<br />

Mittel. Zertifizierung<br />

erforderlich, aber im<br />

Energiebereich weniger<br />

Vorschriften als<br />

im Umweltbereich.<br />

Hoch. Die Energieeffizienz<br />

steht im Mittelpunkt<br />

und soll kontinuierlich<br />

verbessert<br />

werden.<br />

Erste Wahl für Unternehmen<br />

mit hohem<br />

Energieverbrauch, die<br />

Energieeffizienz leben<br />

wollen und bereits erste<br />

Grundlagen geschaffen<br />

haben.<br />

Energieaudit für kleine<br />

und mittlere Unternehmen<br />

(KMU).<br />

Geringer personeller und<br />

finanzieller Aufwand im<br />

Vergleich zu ISO 50001<br />

und EMAS. Konzentration<br />

auf energetische<br />

Komponenten.<br />

Kein kontinuierlicher<br />

Prozess, nicht anwendbar<br />

für EEG-Ausgleichsregelung.<br />

Als Voraussetzung für<br />

Inanspruchnahme des<br />

Spitzensausgleichs ab<br />

2013 nur von KMU nach<br />

EU-Definition nutzbar.<br />

Gering. Anforderungen<br />

beschränken sich<br />

auf den energetischen<br />

Teil der ISO 50001. Mittelständler<br />

sollen damit<br />

gezielt entlastet werden.<br />

Mittel. Einsparmöglichkeiten<br />

werden identifiziert,<br />

aber keine quantitativen<br />

Ziele festgelegt.<br />

Geeignet für Einsteiger<br />

oder Unternehmen<br />

mit geringem Energieverbrauch.<br />

Von der EU entwickeltes<br />

Öko-Audit. Gemeinschaftssystem<br />

aus<br />

Umweltmanagement<br />

und Umweltbetriebsprüfung,<br />

welches auch<br />

energetische Komponenten<br />

enthält.<br />

Starke Einbindung<br />

der Mitarbeiter, hohe<br />

Rechtssicherheit und<br />

gute Außenwirkung.<br />

Umfassende Dokumentationspflichten,<br />

Energiemanagement<br />

ist nur<br />

Teilaspekt.<br />

Erfolgreich überprüfte<br />

Unternehmen können<br />

sich in das EMAS-Register<br />

eintragen lassen.<br />

Hoch. Hoher Dokumentationsaufwand.<br />

Umwelterklärung und<br />

Nachhaltigkeitsbericht<br />

erforderlich.<br />

Mittel. Nicht Energie-,<br />

sondern Umwelt und<br />

Nachhaltigkeitsziele<br />

im Fokus.<br />

Interessant für Unternehmen,<br />

bei denen<br />

Umweltaspekte im<br />

Vordergrund stehen,<br />

die aber trotzdem von<br />

Entlastungen bei der<br />

Energiesteuer bzw.<br />

EEG-Abgabe profitieren<br />

möchten.<br />

leichter einbringen können. Der zugrunde<br />

liegende Ansatz ist der sogenannte PDCA-<br />

Zyklus mit seinen Phasen Planen (Plant),<br />

Umsetzen (Do), Überprüfen (Check) und<br />

Handeln (Act). PDCA bedeutet ein systematisches<br />

Vorgehen mit einer kontinuierlichen<br />

Überprüfung und Verbesserung der<br />

Energieeffizienz.<br />

Für KMU bieten sich aufgrund des anfänglich<br />

erheblichen Aufwands alternative<br />

Möglichkeiten, um sich mit Energiemanagement<br />

vertraut zu machen. Das<br />

vereinfachte System nach der SpaEfV ist<br />

jedoch wesentlich umfassender als der<br />

kostengüns tigere Audit nach DIN EN 16247.<br />

Während das Ziel des Audits eine einmalige<br />

Analyse und ein Bericht über den Status<br />

quo beinhaltet, haben die umfassenderen<br />

Systeme nach SpaEfV und DIN 50001<br />

eine kontinuierliche Verbesserung im Visier.<br />

Anforderungen und Unterschiede<br />

können beispielsweise in Publikationen<br />

der dena nachgelesen werden. Der Artikel<br />

konzentriert sich im folgenden auf die<br />

ISO 50001.<br />

Maßnahmen zur Einführung<br />

der ISO 50001<br />

Bei der Einführung eines Energiemanagementsystems<br />

nach DIN EN ISO 50001<br />

ist von Beginn an auf die Integration in bereits<br />

bestehende Managementsysteme zu<br />

achten. Viele Gemeinsamkeiten bestehen<br />

zu einem Umwelt- oder Qualitätsmanagement.<br />

Besonders große Synergieeffekte ergeben<br />

sich, wenn ein Unternehmen bereits<br />

über ein Umweltmanagement nach EMAS<br />

oder DIN EN ISO 14001 verfügt. In der Regel<br />

sind dann schon 60 bis 70 % der Anforderungen<br />

und Maßnahmen abgedeckt.<br />

Betriebe mit einem Qualitätsmanagement<br />

nach DIN EN ISO 9001 verfügen etwa über<br />

25 bis 30 % der notwendigen Umsetzung.<br />

Wie bei allen Veränderungsprozessen ist<br />

die sichtbare Unterstützung der Geschäftsleitung<br />

ein wesentlicher Erfolgsfaktor.<br />

Der Inhalt der DIN EN ISO 50001 kann<br />

im Wesentlichen in zwei Teilbereiche, nämlich<br />

den organisatorischen Teil und den<br />

ener getischen Teil gegliedert werden, die<br />

beide natürlich in wechselseitiger Beziehung<br />

stehen. Die Norm enthält keine absoluten<br />

Anforderungen bezüglich des Energiebedarfs,<br />

also keine Vorgaben bezüglich<br />

Einsparung oder Technik, sondern legt Anforderungen<br />

an den Gesamtprozess fest,<br />

damit die Energienutzung verbessert wird.<br />

Der organisatorische Teil beinhaltet verwaltungstechnische<br />

Anforderungen wie<br />

Leitlinien, Arbeitsanweisungen, Verantwortlichkeiten,<br />

Dokumentationspflichten,<br />

Überprüfungszyklen und Audits und die<br />

Zusammenfassung in integrierten Managementsystemen.<br />

Der energetische Teil besteht<br />

im Wesentlichen aus Bestandsaufnahme,<br />

Messkonzept, Datenerfassung<br />

und Energiecontrolling, energetischer Bewertung,<br />

der Erfassung geeigneter Kennzahlen,<br />

Energieberichten sowie der Festlegung<br />

von Energiezielen, Energieprogramm<br />

und Aktionsplänen.<br />

Im 2. Teil des großen Berichts zu Energiemanagementsystemen<br />

in der nächsten<br />

<strong>Ausgabe</strong> geht es detailliert um den energetischen<br />

Teil der ISO 50001 inklusive zahlreicher<br />

Beispiele aus der Praxis. ■<br />

Autorin: Angela Kanders, freie Journalistin<br />

62 <strong>IKZ</strong>-<strong>ENERGY</strong> 8/9/<strong>2014</strong>


FIRMEN & FAKTEN<br />

Kurz notiert<br />

FNR<br />

Neue<br />

Bioenergie-Leitfäden<br />

Die Leitfäden „Bioenergie“ und „Feste Biobrennstoffe“<br />

bieten Information und Entscheidungshilfe<br />

für die Planung von Bioenergieprojekten.<br />

Ein Autorenteam unter Leitung von<br />

Dr. Ludger Eltrop, Institut für Energiewirtschaft<br />

und Rationelle Energieanwendung<br />

(IER) an der Universität Stuttgart, hat den<br />

Leitfaden Bioenergie grundlegend überarbeitet<br />

und aktualisiert. Mit den nunmehr<br />

in 2 Bänden als „Dachleitfaden Bioenergie“<br />

und als „Leitfaden Feste Biobrennstoffe“<br />

vorliegenden Entscheidungshilfen<br />

werden fundierte Daten für die Planung<br />

von mittleren und großen Bioenergieprojekten<br />

geboten.<br />

Der Dachleitfaden „Grundlagen und<br />

Planung von Bioenergieprojekten“ richtet<br />

sich an all diejenigen, die Bioenergieprojekte<br />

initiieren, diese als Investor oder Projektierer<br />

planen oder aber in Banken und<br />

Behörden prüfen und bewerten. Er bietet<br />

Fachwissen zu den übergeordneten Fragen<br />

der Bioenergienutzung. Der Dachleitfaden<br />

fokussiert auf die wesentlichen Entwicklungen<br />

im Bioenergiesektor sowie<br />

auf die politischen Rahmenbedingungen<br />

in Deutschland, Europa und weltweit, er<br />

beleuchtet die rohstoffseitigen Rahmenbedingungen<br />

und Potenziale für die energetische<br />

Nutzung von Biomasse als auch die<br />

ökonomischen, ökologischen und sozialen<br />

Wirkungen und Zusammenhänge der Bioenergie.<br />

Er gibt einen Überblick über die<br />

Grundlagen der Projektentwicklung und<br />

Umsetzung sowie die Organisation und<br />

Struktur von Bioenergie-Projekten, verschiedene<br />

Betreiber-, Organisations- sowie<br />

Finanzierungsmodelle für Bioenergieanlagen<br />

und präsentiert Beispiele der guten<br />

fachlichen Praxis.<br />

Weiterführende und spezielle Informationen<br />

für die verschiedenen Anwendungsfelder<br />

der Biomassenutzung werden in den<br />

jeweiligen Fachleitfäden geboten.<br />

Der neu herausgegebene Leitfaden<br />

„Feste Biobrennstoffe“ informiert über Eigenschaften<br />

und Erzeugung bzw. Bereitstellung<br />

der verschiedenen festen Biobrennstoffe.<br />

Sowohl Anlagentechnik zur<br />

Wärmeerzeugung als auch zur Stromerzeugung<br />

in Kraft-Wärme-Kopplung wird<br />

im Leitfaden erläutert und durch technische<br />

Daten unterlegt. Der Leitfaden erörtert<br />

die aktuellen Rahmenbedingungen<br />

u. a. zum Genehmigungsrecht und gibt<br />

Hinweise zur Gestaltung von Wärme- und<br />

Brennstofflieferverträgen, zur Wirtschaftlichkeit<br />

von Biomasseanlagen und zu spezifischen<br />

Aspekten der Projektplanung<br />

und -durchführung.<br />

Über die Mediathek der FNR mediathek.<br />

fnr.de können die Leitfäden heruntergeladen<br />

bzw. bestellt werden. Der Leitfaden<br />

wird durch eine online unter mediathek.<br />

fnr.de/leitfaden-bioenergie verfügbare Datensammlung<br />

ergänzt.<br />

SMA Solar Technology<br />

O&M-Geschäft<br />

von Phoenix Solar<br />

gekauft<br />

Die SMA Solar Technology AG und<br />

die Phoenix Solar AG haben einen Vertrag<br />

über den Verkauf der europäischen<br />

Aktivitäten im Bereich der Betriebsführungs-<br />

und Wartungsdienstleistungen<br />

(O&M-Geschäft) von Phoenix<br />

Solar an SMA unterzeichnet. SMA setzt<br />

mit der Transaktion ihre Wachstumsstrategie<br />

im Servicebereich konsequent<br />

um.<br />

„Die Übernahme von Betriebsführungs-<br />

und Wartungsdienstleistungen<br />

für PV-Kraftwerke ist ein wichtiger Treiber<br />

unserer Wachstumsstrategie im Service.<br />

Nachdem wir dieses Geschäftsfeld<br />

bereits mit 200 MW erfolgreich in Nordamerika<br />

aufgebaut haben, erschließen<br />

wir durch den Erwerb des O&M-Geschäfts<br />

von Phoenix Solar den volumenstarken<br />

europäischen Markt für SMA. Wir werden<br />

das O&M-Servicegeschäft in Europa<br />

und Nordamerika weiter ausbauen und<br />

profitieren dabei von unserer hohen Kompetenz<br />

und installierten Basis“, erklärt<br />

SMA Vorstandssprecher Pierre-Pascal Urbon.<br />

Da der Wechselrichter die zentrale<br />

Komponente jeder PV-Anlage ist, sähen<br />

Eigentümer und Anlagenbetreiber<br />

den führenden Hersteller SMA vielfach<br />

als den natürlichen Partner für Betriebsführungs-<br />

und Wartungsdienstleistungen.<br />

Gleichzeitig biete das O&M-Geschäft für<br />

SMA nachhaltige und stabile Umsätze und<br />

Erträge.<br />

SMA wird von Phoenix Solar Kundenverträge<br />

in Deutschland, Frankreich, Spanien<br />

und Italien, die Infrastruktur am<br />

Standort Ulm sowie die dort tätigen 18 Mitarbeiter<br />

übernehmen.<br />

Kennen Sie schon unseren modularen Warmluftkollektor?<br />

NEU für gewerbliche Flächen:<br />

SolarVenti ® Professional<br />

SolarVenti Deutschland GmbH | Heidweg 16 | 21255 Tostedt<br />

Telefon 0 41 82 / 29 37 99 | Fax 0 41 82 / 29 31 69 | info@solarventi.de<br />

Alle Infos unter www.solarventi.de<br />

8/9/<strong>2014</strong> <strong>IKZ</strong>-<strong>ENERGY</strong> 63


GEO-T Expo <strong>2014</strong><br />

Zentrale Plattform<br />

der Geothermiebranche<br />

Die Messe Essen ist vom 11. bis 13. November<br />

<strong>2014</strong> zentrale Plattform der Geothermiebranche.<br />

<strong>2014</strong> fand mit großem<br />

Erfolg die erste internationale Geothermie-Industriemesse<br />

GEO-T Expo in Zusammenarbeit<br />

mit dem Geothermiekongress<br />

des GtV-BV in der Messe Essen statt. 120<br />

Aussteller aus 16 Ländern und 1100 Fachbesucher<br />

aus 24 Ländern waren in der<br />

Ruhrgebietsmetropole zu Gast.<br />

Eine große Zahl der Aussteller und Besucher<br />

hat für die zweite GEO-T Expo ihr<br />

Wiederkommen angekündigt, die vom<br />

11. bis 13. November <strong>2014</strong> in den Essener<br />

Messehallen einen Überblick über die gesamte<br />

Wertschöpfungskette der tiefen, mitteltiefen<br />

und oberflächennahen Geothermie<br />

bieten wird.<br />

Auch in diesem Jahr werden wieder<br />

umfangreiche Möglichkeiten geboten,<br />

sich über die neuesten Technologien und<br />

Märk te zu informieren. <strong>2014</strong> finden u. a.<br />

Foren zu den Themen Faciliy Management,<br />

Investment, Finanzierung und Versicherungen<br />

sowie das Kommunalforum GEO-<br />

Town statt.<br />

Wärme, Kühlung und Energiegewinnung<br />

durch Erdwärme wird bei der Planung<br />

von Gebäuden und Anlagen immer<br />

interessanter. Erstmals in Deutschland bietet<br />

die GEO-T Expo in Zusammenarbeit mit<br />

dem Geothermiezentrum Bochum einen<br />

qualifizierten Geothermie-Workshop für<br />

Architekten und Bauingenieure an.<br />

Seit 1982<br />

Qualität aus Bayern<br />

Heizen mit Biomasse<br />

Tel. 0 98 36 / 97 97-0<br />

Heizomat Gerätebau-<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

MESSETERMINE AUF UNSERER HOMEPAGE!<br />

Parallel zur internationalen Messe treffen<br />

sich im Rahmen des Geothermiekongresses<br />

DGK des GtV-Bundesverbandes<br />

Geothermie nationale und internationale<br />

Expert/innen, um sich über aktuelle<br />

Entwicklungen in Wissenschaft und Forschung<br />

zu informieren und auszutauschen.<br />

Alle weiteren Details zur Veranstaltung,<br />

zu Ausstellungsmöglichkeiten und den<br />

Teilnahmebedingungen finden Sie unter:<br />

www.geotexpo.com. Ansprechpartnerin:<br />

Frau Anna Pietler, Tel. 0201 7244742,<br />

anna.pietler@messe-essen.de<br />

Smart Home<br />

Kooperation<br />

für schnellere<br />

Produktreife<br />

Das Gebäudetechnikunternehmen Gira<br />

hat mit dem Technologie-Dienstleister<br />

Zühlke Engineering eine Entwicklungspartnerschaft<br />

vereinbart. Ziel der Zusammenarbeit<br />

ist, intelligente Wohn- und Gebäudetechnik<br />

der Zukunft zu entwickeln.<br />

Smart-Home-Lösungen, also die effiziente<br />

technische Verknüpfung von Funktionen<br />

in einem Gebäude, gelten als Zukunftsmarkt.<br />

Ob Heizungssteuerung, Unterhaltungstechnik<br />

oder Hausgeräte, die<br />

Vernetzung einzelner Komponenten steigert<br />

den Komfort und senkt Energiekosten.<br />

In der modernen Gebäudetechnik ist<br />

Software ein wesentlicher Bestandteil einer<br />

Gesamtlösung. Gira kooperiert daher<br />

mit Zühlke, einem Anbieter innovativer Ingenieursdienstleistungen,<br />

um neue Gebäudetechnologien<br />

schnell und erfolgreich zur<br />

Marktreife zu führen.<br />

7. Norddeutsche Geothermietagung<br />

Neue Potenziale<br />

und Anwendungsmöglichkeiten<br />

Vom 15. bis 16. Oktober <strong>2014</strong> findet im<br />

Geozentrum Hannover die 7. Norddeutsche<br />

Geothermietagung statt. Das Tagungsprogramm<br />

ist nun veröffentlicht und unter<br />

www.norddeutsche-geothermietagung.de<br />

einsehbar. Veranstalter sind die Freiburger<br />

Agentur Enerchange, die Wirtschaftsfördergesellschaft<br />

hannoverimpuls sowie<br />

die drei Organisationen des Geozentrums<br />

Hannover: die Bundesanstalt für Geowissenschaften<br />

und Rohstoffe (BGR), das Landesamt<br />

für Bergbau, Energie und Geologie<br />

(LBEG) und das Leibniz-Institut für Angewandte<br />

Geophysik (LIAG).<br />

Die Norddeutsche Geothermietagung<br />

bietet an zwei Tagen ein breites Spektrum<br />

an Themen rund um die Erdwärme-Nutzung<br />

in Norddeutschland und dem angrenzenden<br />

Ausland. Schwerpunkt des ersten<br />

Tages ist die oberflächennahe Geothermie.<br />

In diesem Bereich verzeichnet das Land<br />

Niedersachsen ein stabiles Wachstum – allein<br />

im Jahr 2013 wurden 2700 neue ober-<br />

64 <strong>IKZ</strong>-<strong>ENERGY</strong> 8/9/<strong>2014</strong>


FIRMEN & FAKTEN<br />

Kurz notiert<br />

flächennahe Geothermiebohrungen angezeigt.<br />

Nach der Begrüßung durch Prof. Dr.<br />

Ugur Yaramanci vom Leibniz Institut für<br />

Angewandte Geophysik (LIAG) präsentiert<br />

dann auch die Bürgermeisterin von<br />

Bad Iburg, Annette Niermann, das Konzept<br />

des Wärmepumpendorfs. Dabei können<br />

die Bürger im Rahmen einer gemeinsamen<br />

Strategie bestehende Gebäude auf<br />

die Nutzung von Wärmepumpen umrüsten<br />

und so eine gemeinschaftliche Wärmequelle<br />

erschließen. Das Nachmittagsprogramm<br />

startet mit Rüdiger Grimm von GeoEnergiekonzept,<br />

der über die Erfahrungen mit<br />

dem größten Sondenfeld Deutschlands referiert.<br />

Weitere innovative Anwendungen der<br />

Geothermie im Straßen- und Brückenbau<br />

sowie bei der Bahn sind ebenfalls Thema.<br />

Im Fokus steht dieses Jahr zudem die Frage<br />

der Abdichtung von Erdwärmesonden-<br />

Bohrungen. Am Abend bietet die „Impuls-<br />

Lounge“ den Teilnehmern die Möglichkeit,<br />

sich in einem lockeren Rahmen auszutauschen<br />

und neue Geschäftskontakte<br />

zu knüpfen.<br />

Prof. Dr. Axel Priebs, Umweltdezernent<br />

und 1. Regionsrat der Region Hannover,<br />

eröffnet den zweiten Tagungstag, der<br />

ganz im Zeichen der mitteltiefen und tiefen<br />

Geothermie steht. Auf den Vortrag zum<br />

neuen EEG von Cornelia Viertel vom Bundesministerium<br />

für Wirtschaft und Energie<br />

folgen Praxisbeispiele aus dem benachbarten<br />

Ausland. Guus Willemsen vom<br />

niederländischen Beratungs- und Engineering-Unternehmen<br />

IF Technology und Allan<br />

Mahler von Dansk Fjernvarmes Geotermiselskab<br />

(DK) stellen jeweils erfolgreiche<br />

Anwendungen der tiefen Geothermie vor.<br />

Darüber hinaus wird über den aktuellen<br />

Stand der Machbarkeitsstudien in Bad Bevensen<br />

und am Flughafen Hannover-Langenhagen<br />

berichtet. Nicht zuletzt stehen<br />

Forschungsergebnisse zur Verwendung<br />

von Tracern auf dem Veranstaltungsprogramm.<br />

Weitere Informationen unter www.norddeutsche-geothermietagung.de<br />

Ausgezeichnete Marken!<br />

www.buderus.de Logalux PNRZ www.rotex.de HPU hybrid<br />

www.meibes.de<br />

Condix-Pumpengruppe<br />

Möchten Sie mit Ihrer<br />

Auszeichnung teilnehmen?<br />

Rufen Sie uns an: Telefon 02931 8900-22<br />

www.rotex.de<br />

Kompakt-Klasse<br />

STROBEL VERLAG GmbH & Co. KG<br />

Postfach 5654, 59806 Arnsberg<br />

www.strobel-verlag.de<br />

Über den Plus X Award:<br />

Mit mehr als 130 industrieneutralen Jurymitgliedern aus 32 Nationen, 41 kompetenten Partnern und einem investierten<br />

Marketingvolumen von über 25 Mio. Euro ist der Plus X Award heute der weltgrößte Innovationspreis für Technologie,<br />

Sport und Lifestyle. Produkte die über mindestens einen „Plus X“ Faktor verfügen werden mit einem Plus X Award<br />

Gütesiegel ausgezeichnet. Auszeichnungswürdig sind neu entwickelte und innovative Technologien, außergewöhnliche<br />

Designs sowie intelligente und einfache Bedienkonzepte. Auch Kriterien wie gute ergonomische und ökologische<br />

Produkteigenschaften sowie die Verwendung qualitativ hochwertiger Materialien und deren Verarbeitung führen zusätzlich<br />

zu einem nachhaltigen Erzeugnis von langer Lebensdauer und sind somit ebenfalls auszeichnungswürdig.<br />

Der Innovationspreis wurde als Projekt zur Stärkung der Marke initiiert und befindet sich 2013 im zehnten Jahr seines<br />

Bestehens.<br />

Das PDF der Broschüre finden Sie zum Download unter:<br />

http://plusxaward.de/downloads/image-broschuere/


FIRMEN & FAKTEN<br />

Kurz notiert<br />

FGK<br />

In wenigen Minuten zum<br />

Lüftungskonzept nach DIN 1946-6<br />

Der Fachverband Gebäude-Klima e. V.<br />

(FGK) stellt eine neue Software für die Erstellung<br />

eines Lüftungskonzepts nach DIN<br />

1946-6 zur Verfügung. Mit der Software<br />

„FGK-AirPlan“, die kostenfrei im FGK-Online-Shop<br />

heruntergeladen werden kann,<br />

ist der Nachweis zum nutzerunabhängigen<br />

Mindestluftwechsel nach der EnEV in wenigen<br />

Minuten erledigt. Soll eine Lüftungsanlage<br />

eingebaut werden, dann kann mit<br />

„FGK-AirPlan“ der Luftvolumenstrom für<br />

jeden Raum ausgelegt werden.<br />

Die EnEV schreibt vor, dass zu errichtende<br />

Gebäude so auszuführen sind, „dass<br />

der zum Zwecke der Gesundheit und Beheizung<br />

erforderliche Mindestluftwech-<br />

Mit der kostenlosen<br />

Software<br />

„FGK-AirPlan“ ist<br />

der Nachweis zum<br />

nutzerunabhängigen<br />

Mindestluftwechsel<br />

nach EnEV in wenigen<br />

Minuten erledigt.<br />

sel sichergestellt ist“ – ohne besonderes<br />

Zutun der Bewohner. Auch bei der Sanierung,<br />

etwa wenn mindestens ein Drittel<br />

der Fenster ausgetauscht oder das Dach saniert<br />

wurde, ist zu prüfen, ob die nutzerunabhängige<br />

Lüftung der Wohneinheit noch<br />

ausreicht. Der FGK empfiehlt, den entsprechenden<br />

Nachweis mit einem Lüftungskonzept<br />

nach DIN 1946-6 zu führen. Mit „FGK-<br />

AirPlan“ haben Planer und Installateure<br />

dies in nur wenigen Minuten schnell und<br />

einfach erledigt.<br />

Die Software FGK-AirPlan kann kostenfrei<br />

im FGK-Online-Shop unter der Nummer<br />

243 heruntergeladen werden: http://<br />

www.fgk.de/index.php/literatur-shop<br />

13. Industrieforum Pellets<br />

Anhaltendes Marktwachstum<br />

stimmt Pelletbranche optimistisch<br />

Unter positiven Vorzeichen trifft sich am<br />

14. und 15. Oktober die Pelletbranche in<br />

Berlin zum 13. Industrieforum Pellets. Im<br />

Berlin Congress Center (bcc) informieren<br />

und diskutieren nationale und internationale<br />

Experten über Rahmenbedingungen,<br />

aktuelle Marktentwicklungen und technologische<br />

Innovationen der Branche. Eine<br />

Vielzahl von Vorträgen bietet den Teilnehmern<br />

die Möglichkeit, sich intensiv zu informieren<br />

und ihr Fachwissen zu erweitern.<br />

Am ersten Tag des Forums stehen<br />

Trends und Entwicklungen auf dem internationalen<br />

Pelletmarkt auf der Tagesordnung.<br />

Fanny-Pomme Langue, Policy<br />

Director des europäischen Biomasseverbandes<br />

AEBIOM, beleuchtet in ihrem<br />

Vortrag die europäische Politik und deren<br />

Einfluss auf die Pelletindustrie. Dr.<br />

Adam Brown von der International Energy<br />

Agency (IEA) zeigt in seinem Vortrag<br />

„Bericht über die mittelfristige Entwicklung<br />

der Erneuerbaren Energien: Ausblick<br />

auf den Wärme- und Strommarkt mit<br />

Schwerpunkt auf Bioenergie“, in welchem<br />

Kontext die Dynamik des Pelletmarktes zu<br />

sehen ist. In den weiteren Vorträgen stehen<br />

die Entwicklungen in den Bereichen<br />

Pellethandel, Kessel- und Ofenmarkt sowie<br />

die wichtigsten europäischen Märkte<br />

im Mittelpunkt.<br />

Durch die zunehmende Internationalisierung<br />

des Pelletmarktes rücken auch die<br />

Themen Logistik und Lagerung verstärkt<br />

in den Fokus der Branche. Bereits am<br />

ersten Konferenztag widmet sich eine Podiumsdiskussion<br />

den Interaktionen zwischen<br />

den Pelletmärkten für Industrie und<br />

Privathaushalte und den sich daraus ergebenden<br />

Herausforderungen und Chancen.<br />

Am zweiten Konferenztag geht es dann<br />

in fünf Vorträgen um das sichere Handling<br />

und die Lagerung großer Pelletmengen.<br />

Im Mittelpunkt stehen dabei Gefahrenquellen<br />

wie Staubbildung, Selbsterhitzung,<br />

Feuer- und Explosionsrisiko sowie<br />

die Vor- und Nachteile unterschiedlicher<br />

Lagerungstechniken.<br />

Die „EU-Verordnung zur umweltgerechten<br />

Gestaltung von Warmwasserbereitern<br />

und Warmwasserspeichern“<br />

– kurz „Energy Labelling“ – sieht ab 2015<br />

neue Mindestanforderungen und ein<br />

Energielabel für Heizsysteme vor. Hinzu<br />

kommen weitere Vorgaben, insbesondere<br />

die zweite Stufe der 1. Bundesimmissionsschutzverordnung<br />

für den Betrieb<br />

von Pelletfeuerungen. In zwei Vorträgen<br />

am zweiten Konferenztag schätzen Hans-<br />

Peter Ewens vom Bundesministerium für<br />

Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit<br />

und Herbert Wazula vom Bundesverband<br />

des Schornsteinfegerhandwerks<br />

Zentralinnungsverband in ihren<br />

Vorträgen die Konsequenzen der Verordnung<br />

für die Pelletbranche ab. Dr. Alexander<br />

Weissinger, KWB – Kraft und Wärme<br />

aus Biomasse GmbH, Österreich, kommentiert<br />

die aktuelle Situation Europas hinsichtlich<br />

des Energy Labelling und der<br />

Öko-Design Richtlinie. In weiteren Vorträgen<br />

am Vormittag des zweiten Tages geht<br />

es zudem um aktuelle Entwicklungen in<br />

der Feuerungstechnik, wie Mikro-Kraft-<br />

Wärme-Kopplungsanlagen (Mikro-KWK)<br />

und Blockheizkraftwerke (BHWK). Parallel<br />

hierzu berichten Experten über Fortschritte<br />

im Bereich Brennstoff, darunter<br />

neue Erkenntnisse zur Qualitätsbewertung<br />

von Pellets und innovative Produktionsmethoden.<br />

Den Abschluss des 13. Industrieforum<br />

Pellets bilden ein Workshop des EU-<br />

Projekts „SafePellets & AshMelT“, der sich<br />

mit der Verschlackung in Kleinfeuerungsanlagen<br />

und der Sicherheit bei der Lagerung<br />

von Pellets befasst sowie ein Workshop<br />

des EU-Projekts „BioMaxEff“ zur Effizienzsteigerung<br />

und Kostenreduktion bei<br />

Pelletkesseln.<br />

Weitere Informationen zum 13. Industrieforum<br />

Pellets unter: www.pelletsforum.<br />

de<br />

66 <strong>IKZ</strong>-<strong>ENERGY</strong> 8/9/<strong>2014</strong>


FIRMEN & FAKTEN<br />

Kurz notiert<br />

BDH<br />

Aktivitäten<br />

weiter ausgebaut<br />

Der BDH treibt seine Aktivitäten rund<br />

um den Produktdatenaustausch in der<br />

technischen Gebäudeausrüstung mithilfe<br />

der VDI-Richtlinie 3805 voran. Seitens<br />

der Industrie unterstützt nun Stiebel Eltron<br />

ebenfalls das Projekt. Damit engagieren<br />

sich jetzt insgesamt 12 Hersteller von moderner<br />

Heizungstechnik. Neue Unterstützer<br />

gibt es auch auf Seiten der Softwarehersteller.<br />

Mit ZUB Systems steigt die Zahl der<br />

beteiligten Softwarehäuser auf vierzehn.<br />

Mit der Vereinbarung verpflichten sich die<br />

Softwareunternehmen, eine Schnittstelle<br />

nach den Vorgaben der VDI 3805 in ihren<br />

Programmen anzubieten. Dadurch können<br />

die standardisierten Produktdaten der Hersteller<br />

einfach importiert und weiterverarbeitet<br />

werden.<br />

Um Planern und Architekten einen<br />

noch besseren Service rund um das Thema<br />

VDI 3805 zu bieten, hat der BDH die Internetplattform<br />

www.vdi3805.eu geschaffen.<br />

Dort erfahren Anwender alles Wissenswerte<br />

zur VDI-Richtlinienarbeit und<br />

zur VDI 3805. Zudem liefert das Portal Informationen<br />

über den Stand der Internationalisierung<br />

der Richtlinie. Die momentan<br />

in Bearbeitung befindliche ISO 16757<br />

soll den durch die VDI 3805 etablierten<br />

Standard künftig internationalisieren. Außerdem<br />

verlinkt das Portal auch auf die<br />

Webapplikation VDI 3805. Die Applikation<br />

ermöglicht den Zugriff auf die aktuellen<br />

Datensätze der Hersteller sowie die<br />

Anbindung an verschiedene Planungsprogramme.<br />

Die Webapplikation ist unter der Adresse<br />

www.vdi3805-portal.de zu erreichen.<br />

Planer und Architekten können sich herstellerspezifische<br />

Produktdaten von Wärmeerzeugern,<br />

Heizkörpern, Wärmepumpen,<br />

thermischen Solaranlagen, Speichern<br />

und Durchlauferhitzern sowie Lüftungsanlagen<br />

in 2-D und 3-D anzeigen lassen und<br />

direkt in die eigene Planungssoftware laden.<br />

Zusätzlich stehen technische Daten,<br />

Bestelldaten, Artikelnummern und Zubehör<br />

bereit. Neu ist eine XML-Schnittstelle,<br />

die das anwendungsbezogene Einlesen der<br />

Daten vereinfacht. Ein neuer Service informiert<br />

außerdem über Aktualisierungen im<br />

Datenbestand. „Die VDI 3805 Applikation<br />

informiert nicht nur über Produkte, sie vermittelt<br />

auch einen Überblick zu den verfügbaren<br />

Software-Angeboten. Damit ist sie<br />

die erste Anlaufstelle für alle Planer und<br />

Architekten, die sich intensiver mit den<br />

Möglichkeiten der Norm auseinandersetzen<br />

und sie in ihrem Tagesgeschäft einsetzen<br />

möchten“, so Ralf Kiryk, Projekt- und<br />

Abteilungsleiter beim BDH.<br />

Auch mit Blick auf die ab September<br />

2015 verpflichtende Energieeffizienzkennzeichnung<br />

bietet die Webapplikation<br />

3805 einen wichtigen Zusatznutzen.<br />

Künftig werden in der Webapplikation alle<br />

technischen Daten zur Verfügung gestellt,<br />

sodass Planer und Architekten nachvollziehen<br />

können, welches Energieeffizienzkennzeichen<br />

ein Wärmeerzeuger nach der<br />

europäischen Energieeffizienzrichtlinie<br />

(ErP) erhält.<br />

■<br />

IMPRESSUM<br />

Magazin für Erneuerbare Energien und Energieeffizienz in Gebäuden<br />

<strong>IKZ</strong>-<strong>ENERGY</strong> erscheint im 8. Jahrgang (<strong>2014</strong>)<br />

www.ikz-energy.de · www.strobel-verlag.de<br />

Verlag<br />

STROBEL VERLAG GmbH & Co. KG<br />

Postanschrift: Postfach 5654, 59806 Arnsberg<br />

Hausanschrift: Zur Feldmühle 9-11, 59821 Arnsberg,<br />

Telefon: 02931 8900-0, Telefax: 02931 8900-38<br />

Herausgeber<br />

Dipl.-Kfm. Christopher Strobel, Verleger<br />

Redaktion<br />

Chefredakteur:<br />

Hilmar Düppel<br />

Dipl.-Ing. (Architektur) und Dipl.-Wirt.-Ing.<br />

<strong>IKZ</strong>-<strong>ENERGY</strong> Redaktionsbüro Essen<br />

Im Natt 22 B, 45141 Essen<br />

Telefon: 0201 89316 - 60, Telefax: 0201 89316 - 61<br />

E-Mail: h.dueppel@strobel-verlag.de<br />

Redakteur: Frank Hartmann<br />

Redaktions-Sekretariat: Birgit Brosowski<br />

<br />

Telefon: 02931 8900-41, Telefax: 02931 8900-48<br />

E-Mail: redaktion@strobel-verlag.de<br />

Redaktionsbeirat<br />

Carsten Körnig, Hauptgeschäftsführer des Bundesverband Solarwirtschaft<br />

e.V. (BSW-Solar), Berlin<br />

Andreas Lücke MA, Hauptgeschäftsführer des Bundesindustrieverband<br />

Deutschland Haus-, Energie- und Umwelttechnik e.V. (BDH),<br />

Köln<br />

Günther Mertz M.A., Geschäftsführer/Managing Director des Fachverband<br />

Gebäude-Klima e.V. Association for Air-Conditioning and<br />

Ventilation in Buildings, Bietigheim-Bissingen<br />

Karl-Heinz Stawiarski, Geschäftsführer des Bundesverband Wärmepumpe<br />

(BWP) e.V., Berlin<br />

Anzeigen<br />

Verkaufsleiter: Uwe Derr (verantwortlich)<br />

Anzeigenmarketing/Unternehmenskommunikation:<br />

Dipl.-Kfm. Peter Hallmann<br />

Medienservice: Anke Ziegler und Sabine Trost<br />

Anschrift siehe Verlag<br />

Leiter Online-Medien: Stefan Schütte<br />

E-Mail: s.schuette@strobel-verlag.de<br />

Anzeigenverkauf Print/Online: Jocelyn Blome<br />

E-Mail: j.blome@strobel-verlag.de<br />

Zurzeit ist Anzeigenpreisliste <strong>2014</strong> gültig. Telefon: 02931 8900-24<br />

E-Mail: anzeigen@strobel-verlag.de<br />

Vertrieb / Leserservice<br />

Reinhard Heite<br />

E-Mail: r.heite@strobel-verlag.de<br />

Bezugspreise<br />

Die <strong>IKZ</strong>-<strong>ENERGY</strong> erscheint acht mal jährlich.<br />

Bezugspreis halbjährlich Euro 34,25 einschl. 7 % MwSt.,<br />

zzgl. Euro 4,– Versandkosten, Einzelheft: Euro 10,00.<br />

Bezieher der „<strong>IKZ</strong>-<strong>ENERGY</strong>“ erhalten bei Abschluss eines Kombi-<br />

Abonnements mit „<strong>IKZ</strong>-HAUSTECHNIK“ einen um 25 % vergünstigten<br />

Bezugspreis zzgl. Versandkosten.<br />

Mitglieder des Bundesverbandes WärmePumpe (BWP) e. V., des<br />

Industrieverbandes Technische Gebäudeausrüstung Rheinland-<br />

Pfalz / Saarland e. V., des Industrieverbandes Technische Gebäudeausrüstung<br />

Nordrhein-Westfalen e. V., des VGT – Gesamtverband<br />

Gebäudetechnik e. V. erhalten die <strong>IKZ</strong>-<strong>ENERGY</strong> im Rahmen ihres<br />

Mitgliedsbeitrages.<br />

Abonnementbedingungen<br />

Bestellungen sind jederzeit beim Leserservice oder bei Buchhandlungen<br />

im In- und Ausland möglich. Abonnements verlängern sich<br />

um ein Jahr, wenn sie nicht drei Monate vor Ablauf des Bezugsjahres<br />

schriftlich gekündigt werden, außer sie wurden ausdrücklich befristet<br />

abgeschlossen. Abonnementgebühren werden im Voraus berechnet und<br />

sind nach Erhalt der Rechnung ohne Abzug zur Zahlung fällig oder sie<br />

werden per Lastschrift abgebucht. Auslandsabonnements sind zahlbar<br />

ohne Spesen und Kosten für den Verlag. Die Annahme der Zeitschrift<br />

verpflichtet Wiederverkäufer zur Einhaltung der im Impressum angegebenen<br />

Bezugspreise.<br />

Sollte die Fachzeitschrift aus technischen Gründen oder höherer<br />

Gewalt nicht geliefert werden können, besteht kein Anspruch auf<br />

Nachlieferung oder Erstattung vorausbezahlter Bezugsgelder.<br />

Gerichtsstand für Vollkaufleute ist Arnsberg und Hamburg. Für alle<br />

übrigen Kunden gilt dieser Gerichtsstand für das Mahnverfahren.<br />

Bankverbindungen<br />

Sparkasse Arnsberg-Sundern, Konto 1020320 (BLZ 46650005)<br />

IBAN DE78 4665 0005 0001 0203 20, BIC WELADED1ARN<br />

Postbank Dortmund, Konto 1647-467 (BLZ 44010046)<br />

IBAN DE57 4401 0046 0001 6474 67, BIC PBNKDEFFXXX<br />

Druckvorstufenproduktion<br />

STROBEL PrePress & Media, Postfach 5654, 59806 Arnsberg<br />

E-Mail: datenannahme@strobel-verlag.de<br />

Layout und Herstellung<br />

Siegbert Hahne<br />

Druck (Lieferadresse für Beihefter und Beilagen)<br />

Dierichs Druck + Media GmbH & Co KG,<br />

Frankfurter Straße 168, 34121 Kassel<br />

Veröffentlichungen<br />

Zum Abdruck angenommene Beiträge, Manuskripte und Bilder,<br />

einschließlich der Negative, gehen mit Ablieferung in das Eigentum des<br />

Verlages über. Damit erhält er gleichzeitig im Rahmen der gesetzlichen<br />

Bestimmungen das Veröffentlichungs- und Verarbeitungsrecht. Der<br />

Autor räumt dem Verlag das unbeschränkte Nutzungsrecht ein, seine<br />

Beiträge im In- und Ausland und in allen Sprachen, insbesondere<br />

in Printmedien, Film, Rundfunk, Datenbanken, Telekommunikationsund<br />

Datennetzen (z. B. Online-Dienste) sowie auf Datenträgern<br />

(z. B. CD-ROM), Diskette usw. ungeachtet der Übertragungs-, Trägerund<br />

Speichertechniken sowie öffentlich wiederzugeben. Für unaufgefordert<br />

eingesandte Manuskripte übernehmen Verlag und Redaktion<br />

keine Gewähr.<br />

Mit Namen gezeichnete Beiträge geben die Meinung der Verfasser<br />

wieder und müssen nicht mit der des Verlages übereinstimmen. Für<br />

Werbeaussagen von Herstellern und Inserenten in abgedruckten<br />

Anzeigen haftet der Verlag nicht.<br />

Die Wiedergabe von Gebrauchsnamen, Handelsnamen, Warenbezeichnungen<br />

und dergleichen in dieser Zeitschrift berechtigt nicht zu der<br />

Annahme, dass solche Namen ohne Weiteres von jedermann benutzt<br />

werden dürfen; oft handelt es sich um gesetzlich geschützte eingetragene<br />

Warenzeichen, auch wenn sie nicht als solche gekennzeichnet<br />

sind.<br />

Nachdruck, Reproduktion und das Übersetzen in fremde Sprachen ist<br />

nur mit schriftlicher Genehmigung des Verlages gestattet. Dieses gilt<br />

auch für die Aufnahme in elektronische Datenbanken und Vervielfältigungen<br />

auf Datenträgern jeder Art.<br />

Sofern Sie Artikel aus <strong>IKZ</strong>-<strong>ENERGY</strong> in Ihren internen elektronischen<br />

Pressespiegel übernehmen wollen, erhalten Sie die erforderlichen<br />

Rechte unter www.pressemonitor.de oder unter Telefon 030 284930,<br />

PMG Presse-Monitor GmbH.<br />

Die Zeitschrift und alle in ihr enthaltenen Beiträge sind urheberrechtlich<br />

geschützt.<br />

ISSN<br />

1864-8355<br />

Informationsgemeinschaft zur Feststellung der Verbreitung von<br />

Werbeträgern (IVW)<br />

Mitglied im Bundesverband Solarwirtschaft BSW-Solar) e.V.<br />

8/9/<strong>2014</strong> <strong>IKZ</strong>-<strong>ENERGY</strong> 67


Power-One. Jetzt mit doppelter power.<br />

Power-One agiert nun unter der Marke ABB. Es ändert sich jedoch mehr als nur der<br />

Name. Einer der innovativsten Wechselrichterhersteller der Welt wird fortan auf die<br />

technischen und finanziellen Ressourcen eines Fortune 500-Unternehmens zugreifen<br />

können. Die daraus resultierenden Vorteile für unsere Kunden und die gesamte<br />

Solarindustrie werden sofort und langfristig spürbar sein. ABB bietet Ihnen jetzt ein<br />

umfangreiches Portfolio an Solarwechselrichtern für Aufdachanlagen im Wohnbereich,<br />

Halleninstallationen und Freiland-Kraftwerke. Weitere Informationen finden Sie unter:<br />

www.abb.de/solarinverters

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!