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Gemeindebrief März-Mai-2016

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Die Reformation und die Eine Welt<br />

Über 400 Millionen Protestanten<br />

verbinden weltweit ihre<br />

geistig-religiöse Existenz mit D.<br />

Martin Luther, dessen Name mit<br />

der Reformation unzertrennbar<br />

verbunden bleibt.<br />

Am 31. Oktober 1517 veröffentlichte<br />

Luther seine 95 Thesen<br />

vor allem gegen den Missbrauch<br />

des Ablasses. Diese Veröffentlichung<br />

gilt als Beginn der Reformation.<br />

Und im kommenden Jahr<br />

jährt sich dieser Thesenanschlag<br />

an der Schlosskirche zu Wittenberg<br />

zum 500. Mal. Ein Jubiläum<br />

das thematisch so komplex ist,<br />

dass es eines zeitlichen Vorlaufes<br />

bedurfte um alle Inhalte herauszuarbeiten. Deshalb<br />

wurde vom Lutherischen Weltbund (LWB) in Genf<br />

unter Mitwirkung des Deutschen Nationalkomitees<br />

des LWB eine Lutherdekade ausgerufen, die im Jahre<br />

2008 eröffnet wurde.<br />

Im Jahre <strong>2016</strong> befinden wir uns nun im vorletzten,<br />

neunten Jahr dieser Dekade, das unter dem Thema<br />

„Die Reformation und die Eine Welt“ steht. Die Reformation<br />

war eine der größten Wendepunkte in der<br />

Geschichte des christlichen Abendlandes und beeinflusste<br />

weltweit die Entstehung moderner Gesellschaften<br />

bis in die Gegenwart hinein. Vieles was damals<br />

kodifiziert wurde, hat auch heute noch seine Gültigkeit.<br />

Das Wirken Martin Luthers hat bis in die heutige Zeit<br />

hinein seine Spuren hinterlassen. Seine Reformation<br />

revolutionierte nicht nur das geistige Leben, sondern<br />

es wurden Veränderungen in Bildung, Wissenschaft und<br />

Kunst in Gang gesetzt, die bis<br />

heute weltweit nachwirken.<br />

Außerdem war sie eine theologische<br />

Erneuerungsbewegung, die<br />

Reformen auf dem Gebiet der<br />

Glaubenslehre, der Liturgie<br />

jedoch auch der kirchlichen<br />

Hierarchie zum Ziel hatte.<br />

Luther gab Anstöße zum „Selber<br />

denken“ und für die persönliche<br />

Freiheit des Christenmenschen<br />

in seiner Verantwortung vor<br />

Gott. Diese Verantwortung vor<br />

Gott schöpfte er aus der Heiligen<br />

Schrift, die für ihn das „Maß<br />

aller Dinge“ darstellte.<br />

Auch in diesem Jahr werden die<br />

evangelischen Kirchen auf vielfältige Weise und an<br />

verschiedenen Orten Deutschlands und des Auslands,<br />

regionale und lokale Veranstaltungen durchführen, die<br />

über das gesamte Jahr verteilt sein werden. Damit soll<br />

die bunte Vielfalt unserer protestantischen Kirchen und<br />

der Reichtum globalen Glaubens und Handelns in der<br />

Öffentlichkeit sichtbar und spürbar gemacht werden.<br />

Dabei geht es einerseits darum, die Reformation als<br />

Weltereignis zu verstehen und zum anderen die Aktualität<br />

des für die damalige Zeit revolutionären Gedankengutes<br />

den Menschen der Gegenwart näher zu<br />

bringen. Denn gerade in der heutigen Zeit der Globalisierung<br />

und des Neoliberalismus sind Grundgedanken<br />

der Reformation, wie Gleichberechtigung, Verständnis<br />

füreinander und Nächstenliebe wieder zu äußerst<br />

wichtigen Themen geworden!<br />

Anton Klipp<br />

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