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Siedlungserweiterungen in der Wachau - Raumordnung und ...

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1 | Aufgabenstellung<br />

E<strong>in</strong>e Beson<strong>der</strong>heit an <strong>der</strong> <strong>Wachau</strong>er Landschaft ist die harmonische<br />

Verb<strong>in</strong>dung von Kultur <strong>und</strong> Natur. Die <strong>Wachau</strong> ist nicht nur<br />

e<strong>in</strong>es <strong>der</strong> ältesten Siedlungsgebiete Europas, was historische<br />

Siedlungsformen beweisen, die <strong>in</strong> Natur <strong>und</strong> Landschaft e<strong>in</strong>gebettet<br />

s<strong>in</strong>d. Die Landschaft wurde im Laufe <strong>der</strong> Jahrhun<strong>der</strong>te<br />

auch durch die Nutzung als Gunstlage für den We<strong>in</strong>- <strong>und</strong> Obstbau<br />

weitestgehend organisch <strong>und</strong> harmonisch zu e<strong>in</strong>er e<strong>in</strong>zigartigen<br />

Kulturlandschaft entwickelt. Die Auszeichnungen als<br />

Weltkulturerbe <strong>und</strong> mit dem europäischen Naturschutzdiplom<br />

zeugen von <strong>der</strong> Hochwertigkeit dieser Kulturlandschaft <strong>Wachau</strong>.<br />

Der bewusst pflegliche Umgang mit <strong>der</strong> beson<strong>der</strong>en <strong>Wachau</strong>er Siedlungs-<br />

<strong>und</strong> Kulturlandschaft muss daher Basis je<strong>der</strong> weiteren<br />

Siedlungspolitik se<strong>in</strong>, um die Beson<strong>der</strong>heit auch für künftige<br />

Generationen erhalten zu können. Qualitätvolles Bauen <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />

Tradition <strong>der</strong> <strong>Wachau</strong> ist s<strong>in</strong>nvoll, wobei Tradition als Selektionsprozess<br />

zu verstehen ist, <strong>der</strong> nur das Bewährte weiterentwickelt.<br />

Deshalb kann es auch nicht darum gehen, die <strong>Wachau</strong><br />

unter e<strong>in</strong>en Glassturz zu stellen, unter dem ke<strong>in</strong>erlei Verän<strong>der</strong>ungen<br />

mehr möglich s<strong>in</strong>d. Die <strong>Wachau</strong> soll ke<strong>in</strong> Museum se<strong>in</strong>,<br />

son<strong>der</strong>n ist Lebens- <strong>und</strong> Wirtschaftsraum für zahlreiche Menschen.<br />

Verän<strong>der</strong>ungen von Landschaft <strong>und</strong> Siedlungen s<strong>in</strong>d notwendig,<br />

um die <strong>Wachau</strong> „am Leben zu erhalten”. Es geht nicht<br />

nur darum, das wertvolle Kapital nicht zu schädigen, son<strong>der</strong>n<br />

vor allem darum, es durch Verän<strong>der</strong>ungen aufzuwerten <strong>und</strong> zu<br />

vergrößern.<br />

Im Mittelpunkt <strong>der</strong> Verän<strong>der</strong>ung bzw. Weiterentwicklung von Kulturlandschaften<br />

stehen meist <strong>Siedlungserweiterungen</strong>. Die Fragen<br />

ob, wo, wie <strong>und</strong> unter welchen Rahmenbed<strong>in</strong>gungen <strong>Siedlungserweiterungen</strong><br />

<strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Wachau</strong> landschaftsverträglich s<strong>in</strong>d, soll<br />

daher zentraler Inhalt dieser Studie se<strong>in</strong>.<br />

8<br />

1 | Aufgabenstellung<br />

| Generelle Untersuchung <strong>der</strong> landschaftlichen Verträglichkeit von <strong>Siedlungserweiterungen</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Wachau</strong><br />

Die Aufgaben <strong>der</strong> örtlichen <strong>Raumordnung</strong> werden <strong>in</strong> Rahmen ihrer Autonomie<br />

von den Geme<strong>in</strong>den wahrgenommen. Maßnahmen <strong>und</strong><br />

Standortwahl von <strong>Siedlungserweiterungen</strong> werden dabei häufig<br />

aus den unterschiedlichsten Motiven heraus getroffen, die Aufbereitung<br />

erfolgt von den verschiedenen OrtsplanerInnen meist<br />

nur punktuell. Im Zuge des aufsichtsbehördlichen Genehmigungsverfahrens<br />

wird die Beurteilung dadurch für Sachverständige<br />

des Landes (<strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e: Naturschutz, <strong>Raumordnung</strong>) häufig<br />

erschwert.<br />

Diese Studie soll den Beurteilungen von lokalen <strong>Siedlungserweiterungen</strong><br />

e<strong>in</strong>e stärkere Klammer geben, Nachvollziehbarkeit <strong>und</strong><br />

Transparenz von Entscheidungsprozessen für Fachleute <strong>und</strong><br />

Bevölkerung erhöhen <strong>und</strong> unterschiedliche Beurteilungen untere<strong>in</strong>an<strong>der</strong><br />

vergleichbar machen.<br />

Aufgabe dieser Untersuchung ist es jedoch nicht, Tabuzonen o<strong>der</strong> mögliche<br />

Erweiterungsgebiete festzulegen. Die Untersuchung <strong>der</strong><br />

Verträglichkeit von Siedlungserweiterung bleibt auf <strong>der</strong> abstrakten<br />

Ebene <strong>und</strong> äußert sich nicht zu e<strong>in</strong>zelnen Standorten<br />

<strong>und</strong> Bereichen.<br />

Das Ergebnis ist vielmehr e<strong>in</strong>e Checkliste, welche die Beurteilung von<br />

angedachten o<strong>der</strong> beabsichtigten <strong>Siedlungserweiterungen</strong> objektivieren,<br />

systematisieren <strong>und</strong> schlussendlich vere<strong>in</strong>fachen<br />

soll.<br />

Der Untersuchungsbereich dieser Studie orientiert sich an <strong>der</strong> Abgrenzung<br />

des Weltkulturerbes <strong>Wachau</strong>. Er erstreckt sich zwischen<br />

den Ortsgebieten von Emmersdorf <strong>und</strong> Mautern <strong>und</strong> umfasst<br />

die Siedlungsgebiete am l<strong>in</strong>ken <strong>und</strong> rechten Ufer <strong>der</strong> Donau <strong>und</strong><br />

<strong>in</strong> den direkt angrenzenden Seitentälern <strong>und</strong> Gräben. Die Siedlungsgebiete<br />

von Ste<strong>in</strong>, Krems <strong>und</strong> Melk wurden nicht e<strong>in</strong>bezogen,<br />

da sich diese aufgr<strong>und</strong> ihrer städtischen Prägung<br />

wesentlich von den an<strong>der</strong>en Siedlungsbereichen <strong>der</strong> <strong>Wachau</strong><br />

unterscheiden.

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