Wir bieten Ihnen Anlagestrategien auch in unruhigen Zeiten

PRAXIS
Dr. Regula Pfister Präsidentin des
Verwaltungsrates der ZFV-Unternehmungen, Zürich
Werte erlebbar machen
SO WIE JEDER MENSCH BRAUCHT AUCH JEDES UNTERNEHMEN WERTE. Diese
finden ihren Niederschlag in wohl formulierten Papieren, wie beispielsweise der Unternehmensvision,
dem Leitbild sowie Verhaltensrichtlinien. Je schöner formuliert, desto besser?
Weit gefehlt! Die Unternehmenskultur ist kein Papiertiger, sondern gelebte Wirklichkeit. Ein
Unternehmen kann noch so viele und gute Handbücher, Richtlinien und Wegleitungen
haben, der Lackmustest erfolgt in jedem Fall im Alltag. Hier zeigt sich das wahre Gesicht
eines Unternehmens. Werden die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit Respekt behandelt,
ernst genommen? Herrscht ein offenes, vertrauensvolles Klima? Wie ist der Umgang untereinander?
Die Antworten darauf schlagen sich in der gelebten Unternehmenskultur nieder.
Wie die gelebte Unternehmenskultur aussieht, hängt entscheidend
vom Verhalten der Vorgesetzten ab. «Der Fisch beginnt am
Kopf zu stinken!», ist eine Erkenntnis, die auch in jedem
Unternehmen gilt. Jedes Unternehmen braucht eine Person, die
nicht gut schläft, wenn es dem Unternehmen schlecht geht. Sie
repräsentiert das Unternehmen nach aussen, vor allem aber
auch nach innen; sie zeigt, wie hoch die Messlatte gelegt wird.
Ihr Verhalten muss Vorbildcharakter haben. Früher war das der
Patron, dem das Unternehmen auch gehörte, heute sind das
immer mehr Manager, die für eine bestimmte Wegstrecke engagiert
werden.
Die nachfolgenden Überlegungen zeigen, wie sich die erlebbare
Unternehmenskultur bei den ZFV-Unternehmungen manifestiert.
Soll das organische Wachstum der letzten Jahre erfolg-
reich weiter geführt werden, müssen wir drei Herausforderungen
mutig anpacken:
1. Es klingt paradox, doch lang anhaltender Erfolg ist die grösste
Gefahr für jedes Unternehmen! Schleichend und oft unbemerkt
verschiebt sich der Fokus vom Haupt- auf Nebengeleise.
Die zentrale Frage, «was nützt dem Unternehmen am meisten?»,
wird zunehmend verdrängt von der Frage, «wer ist die
Schönste im ganzen Land?». Bequemlichkeit und Trägheit auf
der einen, Überheblichkeit und Selbstüberschätzung auf der
anderen Seite sind Erscheinungspaare, die häufig gemeinsam
auftreten und einen hervorragenden Nährboden für Sumpfblüten
aller Art abgeben. «Es geht dem Unternehmen ja gut!», ist
eine Bemerkung, die – je nach Temperament – nicht nur Begehrlichkeiten
weckt, sondern auch die Selbstbedienung recht-
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