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STAND DER TECHNIK IMPLANTIERBARER DRUG DELIVERY SYSTEME<br />
Neben der Verminderung der Nebenwirkungen ist für den Patienten die Anwendung<br />
eines implantierbaren Drug Delivery Systems vor allem <strong>bei</strong> einer längeren<br />
Behandlung eher akzeptabel. Sie können zu einer Verbesserung der Lebens-<br />
qualität führen, da die regelmäßigen, meist täglichen Tabletteneinnahmen oder<br />
Injektionen wegfallen. Dem gegenüber stehen ein bis zwei operative Eingriffe zur<br />
Implantation und gegebenenfalls Explantation des Systems.<br />
Nicht zuletzt ermöglichen implantierbare Drug Delivery Systeme Therapien <strong>bei</strong> der<br />
kleinen Gruppe von Patienten, die gegen andere Applikationen resistent sind. Für<br />
Menschen, die z. B. auf die subkutane Injektion von Insulin nicht ansprechen, ist die<br />
Implantation einer Insulin freisetzenden Pumpe die einzige Möglichkeit, den<br />
ständigen Krankenhausaufenthalt mit intravenöser Injektion zu beenden [21].<br />
1.2 Prinzipien und Anwendungen<br />
Im folgenden Kapitel werden einige Möglichkeiten des Wirkstofftransports aus<br />
implantierbaren Drug Delivery Systemen erläutert und die dazu entwickelten<br />
Produkte vorgestellt, die im klinischen Einsatz sind oder dafür erprobt werden. Sie<br />
geben den Stand der Technik auf diesem Gebiet wieder.<br />
Die hier behandelten Drug Delivery Systeme wurden unter dem Gesichtspunkt der<br />
konstanten Wirkstoff-Freisetzung ausgewählt. Diese ist für die meisten Therapien<br />
ausreichend, wie z. B. <strong>bei</strong> Diabetes Typ II. Für einige spezielle Therapien wird eine<br />
zeitabhängige Wirkstofffreisetzung benötigt. Dies ist z. B. <strong>bei</strong> Diabetes Typ I der<br />
Fall, <strong>bei</strong> der eine vermehrte Wirkstoffgabe zu den Mahlzeiten erwünscht ist [21].<br />
Einige Drug Delivery Systeme bieten die Möglichkeit zeitabhängiger Wirkstoff-<br />
dosierung. Da sie aber für diese Ar<strong>bei</strong>t nicht von Belang sind, wird hier nicht näher<br />
darauf eingegangen. Sie werden an anderer Stelle ausführlich behandelt [22, 23].<br />
1.2.1 Herkömmliche mechanische Systeme<br />
Die Standardmethode der klassischen Systeme ist die Implantation einer<br />
mechanischen Pumpe. Erste Entwicklungsar<strong>bei</strong>ten zu einer implantierbaren<br />
mechanischen Drug Delivery Pumpe wurden 1969 an der University of Minnesota