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DIFFUSION DURCH MEMBRANEN<br />
Die mittlere freie Weglänge ist damit proportional der Geschwindigkeit v der<br />
Teilchen und demzufolge der Temperatur sowie antiproportional der Stoßhäufigkeit<br />
z. Letztere wiederum ist direkt abhängig von der Teilchendichte (also dem Druck).<br />
Das Modell beschreibt die Bewegung der Teilchen in jede Raumrichtung mit<br />
gleicher Wahrscheinlichkeit [94]. Unter diesen Voraussetzungen ergibt sich eine<br />
GAUß’sche Verteilung der Teilchen im Raum, wenn sie alle vom selben Punkt<br />
gestartet sind. Dieses Modell bietet eine exakte Beschreibung der freien Diffusion<br />
einzelner Teilchen.<br />
Die oben vorgestellten Gl. 3 - Gl. 5 gelten ohne Einschränkung für die freie<br />
Diffusion. Neben dieser ist auch das Verhalten der Diffusion von Teilchen in Poren<br />
von entscheidender Bedeutung. Die Diffusion durch Porensysteme hat große<br />
industrielle Bedeutung, z. B. in der Katalyse oder der adsorptiven Separation von<br />
Stoffmischungen [94]. Gegenüber dem FICK’schen Gesetz für die freie Diffusion<br />
ändert sich <strong>bei</strong> der Diffusion in Poren der Diffusionskoeffizient D.<br />
Die Diffusion in Poren ist vom Verhältnis des Porendurchmessers dp zum<br />
Durchmesser a des diffundierenden Teilchens abhängig. Die Porendurchmesser<br />
werden in Bezug auf die Diffusion in drei Kategorien eingeteilt, die in Tabelle 2<br />
aufgelistet sind.<br />
Tabelle 2: IUPAC-Klassifizierung von Porengrößen [94]<br />
Bezeichnung Porendurchmesser<br />
Mikroporen < 2 nm<br />
Mesoporen 2 – 50 nm<br />
Makroporen > 50 nm<br />
Bei den Diffusionsmechanismen in Poren können hier<strong>bei</strong> drei Fälle unterschieden<br />
werden. Im Fall eines großen Verhältnisses dp/a ist die freie Weglänge der Teilchen<br />
wesentlich kleiner als die Strecke zur nächsten Porenwand. Daher kann für diesen<br />
Fall der Mechanismus der freien Diffusion angenommen werden. Dieses Verhalten<br />
tritt bevorzugt in Makroporen auf.<br />
Im entgegengesetzten Fall ist das Verhältnis dp/a sehr klein, was zur Folge hat,<br />
dass die mittlere freie Weglänge des Teilchens größer als der Porendurchmesser<br />
wird. Häufige Stöße mit der Porenwand sind die Folge. Die Gleichungen der freien