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STAND DER TECHNIK IMPLANTIERBARER DRUG DELIVERY SYSTEME<br />
wirksamen Einsatz werden <strong>bei</strong> diesem System im Gegensatz zu Implanon ® jedoch<br />
6 Kapseln fächerförmig implantiert [53]. 36 mg des Wirkstoffes Levonorgestrel<br />
werden pro Stäbchen kristallin und ohne Trägermaterial vorgelegt. Sie werden von<br />
einer 400 µm dicken Membran aus dem nicht biodegradierbaren Polymer PDMS<br />
(Polydimethylsiloxan) umschlossen, wodurch die Diffusion limitiert wird [54, 55]. Die<br />
Wirksamkeit dieses Implantats beträgt 5 Jahre.<br />
Die beschriebenen Kontrazeptiva stellen eine relativ einfache Methode dar, wie<br />
implantierbare Drug Delivery Systeme hergestellt und eingesetzt werden können.<br />
Da keine beweglichen oder elektronischen Teile verwendet werden, haben sie nur<br />
eine geringe Anfälligkeit für Probleme nach der Implantation. Aufgrund ihres<br />
einfachen Aufbaus sind die Systeme jedoch nicht besonders flexibel, weder kann<br />
die Freisetzungsgeschwindigkeit variiert werden, noch sind sie auffüllbar. In<br />
Systemen wie dem Implanon ® -Implantat wird eine Wirkstoff-Polymermatrix<br />
eingesetzt, wodurch die Anzahl der einsetzbaren Wirkstoffe reduziert wird, da der<br />
Wirkstoff <strong>bei</strong> der Temperatur der Vernetzungsreaktion des Polymers stabil sein<br />
muss [32]. Ferner muss eine Reaktion des Wirkstoffes mit dem <strong>bei</strong> der Herstellung<br />
des Polymers verwendeten Lösungsmittel ausgeschlossen werden.<br />
Der Einsatz von organischen Polymeren in Implantaten führt zu spezifischen<br />
Problemen, wie sie schon in Kap. A1.2.3.1, S. 7 aufgezeigt wurden. Sie sind <strong>bei</strong><br />
den hier beschriebenen Systemen jedoch nicht so schwerwiegend, da sie nicht<br />
biodegradierbar sein müssen. Bis jetzt sind nur wenige Polymere bezüglich ihrer<br />
Eigenschaften für kontrolliertes Drug Delivery untersucht worden [56].