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STAND DER TECHNIK IMPLANTIERBARER DRUG DELIVERY SYSTEME<br />
Abb. 7: REM-Aufnahmen von folienbedeckten Reservoirs vor (a) und nach (b) Anlegen<br />
einer Spannung [49].<br />
Die Freisetzung aus dem Reservoir läuft nach Entfernung der Goldfolie ungesteuert<br />
ab, sie folgt daher auch dem eingangs diskutierten ungünstigen peak-and-through<br />
Mechanismus. Da jedoch jedes Segment auf dem Siliziumchip einzeln angesteuert<br />
werden kann, ist eine Öffnung vieler Segmente kurz hintereinander möglich. Die<br />
Addition der einzelnen Freisetzungsverläufe führen zu einer quasi-konstanten<br />
Wirkstoffkonzentration [8].<br />
Das System ermöglicht aufgrund dieser besonderen Freisetzungstechnik nicht nur<br />
quasi-konstante Freisetzung sondern auch zeitabhängig gesteuertes Drug Delivery.<br />
Außerdem kann es aufgrund seiner geringen Größe fast überall implantiert werden<br />
und macht damit auch lokales Drug Delivery möglich. Da es ohne bewegliche Teile<br />
auskommt, ist es weniger anfällig für Ausfälle.<br />
Diesen Vorteilen gegenüber steht der komplizierte Herstellungsprozess, der eine<br />
vollständige Versiegelung und Kontaktierung jedes einzelnen Reservoirs sicher-<br />
stellen muss. Es finden elektrochemische Prozesse statt, die eine Energiequelle<br />
voraussetzen. Eine Batterie kann Ursprung technischer Probleme des Implantats<br />
werden. Außerdem müssen die Kontakte des Systems besonders geschützt<br />
werden, sie dürfen nicht mit ihrer physiologischer Umgebung reagieren. Wenn sie<br />
korrodierten, wird das gesamte System außer Kraft gesetzt. Eine Beschränkung der<br />
Einsatzmöglichkeiten dieses Implantats besteht auch darin, dass es nicht<br />
nachfüllbar ist, es dient nur zur einmaligen Verwendung.<br />
Einen ähnlichen Ansatz wie das oben beschriebene MEMS Implantat wurde <strong>bei</strong> der<br />
Entwicklung eines DNA Drug Delivery Systems verwendet [48]. Er verbindet den