in the - Trelleborg Sealing Solutions

In einem großen europäischen Agrarunternehmen sind
hydraulisch betriebene Hochleistungsgeräte für die
Effizienz und Schnelligkeit des Betriebs entscheidend, sei
es beim Pflügen, Pflanzen und Ernten oder beim Pressen
von Heuballen und Herstellen von Silage. Ob Bauer,
Ausrüstungshersteller oder Lieferant des Hydrauliköls, alle
verlassen sich auf die Leistungsfähigkeit der Hydraulik.
Wenn also zu Beginn der Ernte eine defekte Dichtung
in einem Hauptzylinder zum Stillstand eines teuren und
wichtigen Ausrüstungsteils führt, machen sich Bauer,
Dichtungslieferant und Ölzulieferer verständlicherweise
Sorgen.
Genau dies war der Fall, als ein Päckchen mit einer
defekten Dichtung und einem kurzen Brief auf Mark
Reuters Schreibtisch in Trelleborgs Polymerlabor in
Stuttgart ankam.
Dem Auge des Ingenieurs bot sich eine offensichtlich
deformierte und beschädigte Dichtung – wie war es
dazu gekommen und ließ sich eine Lösung finden,
die ein erneutes Versagen verhindern konnte?
“Zur Lösung des Problems boten sich eine Reihe von
Untersuchungen an”, sagt Mark Reuter. “Zunächst
mussten wir etwas über die näheren Umstände
erfahren, den Tatort, gewissermaßen. Diese könnten in
hohem Maß zu diesem Dichtungsausfall beigetragen
haben und auch für die Lösung des Falls von Nutzen
sein.”
Ein wesentlicher Teil der Untersuchung ist die Überprüfung
der wichtigsten physikalischen und chemischen
Leistungsdaten des Dichtungswerkstoffes in bezug zu
den Betriebsbedingungen der Hydraulikanlage.
Da Dichtungen nicht immer eine Identitätskennzeichnung
tragen, muss eine vollständige Analyse der physikalischen
Eigenschaften der Dichtung erfolgen, um zu sehen,
ob diese mit einem Eigenschaftsprofil eines der etwa
5000 unterschiedlichen Werkstoffe von Trelleborg
übereinstimmen. Wenn nicht, wurde die Dichtung
wahrscheinlich von einem anderen Hersteller bezogen.
“Dichtungen können aus unterschiedlichen Gründen
versagen, wobei falsche Angaben für die Anwendung
die häufigste Ursache darstellen”, erklärt Mark Reuter.
“Wenn es eine Dichtung von uns ist, sind Einsatzdaten
mit den Dichtungsparametern leicht zu überprüfen;
wenn nicht, kann es schwierig werden, doch unsere
Erfahrung und Analyse gibt uns oft Hinweise auf die
mögliche Ursache.”
Während die eingehende Analyse ihren Lauf nahm,
kontaktierte das Labor den Maschinenhersteller und
erfragte weitere Details zu den Anwendungsparametern.
Aus der Antwort ging hervor, dass es sich um eine
Standardanwendung handelte, bei der die Grenzwerte
der Dichtung für Druck, Lebensdauer und Temperatur
bei weitem nicht überschritten wurden. Nur zwei Details
fielen auf, deren Wechselwirkung von Bedeutung war und
die einen wichtigen Hinweis für die weitere Untersuchung
lieferten.
Zum einen war das verwendete Hydrauliköl biologisch
abbaubar. Die Umweltrichtlinien der EU unterstützen jede
Anstrengung zur Vermeidung von Schadstoffbelastungen.
Daher wird von Branchen, die in sensiblen Umgebungen
tätig sind, wie Forst-, Wasser- und Landwirtschaft,
gefordert, biologisch abbaubare Hydraulikflüssigkeiten
zu verwenden, um die Auswirkungen von Verschüttungen
und Leckage zu minimieren.
Biologisch abbaubare Öle sind jedoch nicht immer mit
allen Elastomeren kompatibel. Die Zusammensetzung
biologisch abbaubarer Öle ist recht unterschiedlich,
sodass bei der Anpassung des verwendeten Öls an den
Werkstoff Vorsicht geboten ist; ein Wechsel der Ölsorte
ohne Überprüfung der Dichtungsspezifikation kann zum
Defekt führen.
Zum anderen bezog der Kunde seine Hydraulikdichtungen
aus zwei Quellen, was normal ist, um Lieferengpässen
vorzubeugen; Trelleborg und ein anderer Hersteller
lieferten Dichtungen entsprechend den Spezifikationen.
Trelleborg Sealing Solutions in the groove Nr. 01/11 29