in the - Trelleborg Sealing Solutions

Forschung und Entwicklung
Es war bekannt, dass die von Trelleborg gelieferte Dichtung gegenüber
dem verwendeten, biologisch abbaubaren Öl hätte beständig sein
müssen. Die Frage war jedoch, von wem die an Trelleborg gesendete
Dichtung stammte?
Nach einer Reihe von Tests zeigte die thermogravimetrische Analyse
und die FTIR-Spektroskopie deutlich, dass die Dichtung zu keinem
Werkstoffprofil von Trelleborg passte und daher von einem anderen
Hersteller stammte.
Um welchen Elastomerwerkstoff handelte es sich nun? Und war dieser
mit der verwendeten Flüssigkeit kompatibel?
Außer, dass er zur Klasse der Nitrile gehörte, waren die
physikalischen Eigenschaften sehr schwer auszumachen. Die
Versuche zeigten deutlich einen Verfall des Werkstoffs, der die
elastomeren Dichtungseigenschaften schnell verschlechtert hätte.
Die von Trelleborg an den Kunden gelieferte Dichtung wurde in der
gleichen Flüssigkeit getestet und zeigte dabei einen wesentlich
höheren Widerstand, deutlich innerhalb der Spezifikationen.
Forensische Dichtungs-
untersuchung
Ziele
Erstellung eines Profils der physikalischen und
chemischen Eigenschaften, sodass die Ingenieure:
• die Dichtung identifizieren können
• untersuchen können, was der Dichtung widerfahren ist
• empfehlen können, wie die Spezifikationen verbessert
und ein erneuter Ausfall verhindert werden können
Verfahren
Erfassen von Proben und Flüssigkeiten, die mit
der Dichtung in Kontakt kamen. Physikalische und
chemische Untersuchungen zur Identifizierung der
Dichtung, einschließlich:
• Härte, Zugfestigkeit und Dehnung in einem Bereich von
Umgebungs- und Betriebstemperatur
• Spezielle Kältetests, da dies dauerhafte Auswirkungen
auf die elastischen Eigenschaften haben kann
• Thermogravimetrische Analyse
• FTIR-Spektroskopie
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Ergebnis
Aus den Ergebnissen wird ein Profil für eine spezielle
Dichtung erstellt, das deutliche Rückschlüsse über
deren voraussichtliche Leistung erlaubt.
Trelleborg Sealing Solutions in the groove Nr. 01/11
“Leider hatten wir diese Situation schon einmal”, sagt Mark
Reuter. “Eine Einkaufsabteilung findet mit bestem Gewissen
eine alternative Bezugsquelle. Dennoch können unzureichende
Erfahrung bzw. Kenntnisse der technischen Anforderungen zu
unerwünschten Ergebnissen führen.”
Ein Werkstoff mit geringeren Spezifikationen ist normalerweise billiger,
was immer ein Kaufanreiz ist. Wegen geringfügiger Einsparungen fällt
die Anlage aus und wird eventuell dabei beschädigt; geschieht dies
zu einem kritischen Zeitpunkt, entstehen zudem Umsatzeinbußen.
Katastrophale Ausfälle können auch ein Risiko für die Gesundheit und
Sicherheit darstellen, und selbst biologisch abbaubares Öl sollte nicht
in die Umwelt gelangen.
“In diesem Fall erstellten wir unserem Kunden und dessen
Hydrauliköllieferanten einen Bericht mit unseren Ergebnissen”,
sagt Mark Reuter abschließend. “Wir empfahlen, dass der Kunde
nochmalig die Dichtungsspezifikationen mit der verwendeten
Flüssigkeit abgleichen sollte und boten ihm weiterhin unsere
technische Unterstützung an; Leckage auf dem Feld ließe sich
oft verhindern, wenn die Kompatibilität der Dichtung mit der
verwendeten Hydraulikflüssigkeit zuvor getestet wird.”