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Forschung im Schatten - Akrützel

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Kultur<br />

Das Theaterprojekt<br />

verstört so<br />

einige Passanten<br />

mit provokanten<br />

Szenen. K. Mille<br />

steht zu seinem<br />

Werk.<br />

40<br />

„<br />

Wunder gibt es <strong>im</strong>mer wieder<br />

Der Jugendtheaterklub macht ganz Jena zur Bühne<br />

FOTO: KATHARINA SCHMIDT<br />

Das Stück beginnt und endet auf dem<br />

Theatervorplatz.“ Wenn sich Theaterleitungen<br />

dazu hinreißen lassen, solche<br />

Sätze in die Ankündigung eines neuen<br />

Stückes aufzunehmen, dann ist oft etwas<br />

<strong>im</strong> Busch.<br />

Das Stück „My Wonder“ ist wirklich etwas<br />

anders, selbst für die Verhältnisse des Jenaer<br />

Theaters, welches sich ohnehin oft<br />

Spielstätten außerhalb der eigenen Bühne<br />

erobert. Das neue Projekt des Jugendtheaterclubs<br />

– und gleichzeitig das letzte für<br />

diese Spielzeit – geht sogar noch einen<br />

Schritt weiter: Es sucht sich nicht nur einen<br />

neuen Spielort, sondern gleich sieben.<br />

„Dies war die grundlegende Idee hinter<br />

dem Stück. Wir wollten rausgehen und<br />

außerhalb des Hauses Theater machen.<br />

Die konkreten Orte wurden dann von<br />

den Mitwirkenden selbst ausgesucht“,<br />

erklärt Kalle Mille, Theaterpädagoge und<br />

Regisseur des Stücks.<br />

Die als Stationentheater konzipierte Auffürung<br />

in Anlehnung an die sieben Wunder<br />

Jenas wird von jungen Leuten zwischen 17<br />

und 24 an individuellen Jenaer Lieblingsorten<br />

dargeboten. Sie teilen dort auch persönliche<br />

Geschichten mit dem Publikum.<br />

„Da zu den Wundern – neben etwa dem<br />

Hanfried oder dem Paradies – auch eine<br />

Privatwohnung gehört, mussten wir die<br />

Zuschauerzahl auf 20 Personen pro Vorführung<br />

begrenzen“, sagt Mille. Es wird<br />

also int<strong>im</strong>. Und natürlich wundervoll.<br />

„Es war eine spannende Erfahrung, sich<br />

einmal auf diese Art mit Jena zu beschäftigen<br />

und es so auch selbst neu kennen<br />

zu lernen“, meint Fabian Missbrenner. Er<br />

ist eines der sechs Mitglieder von Wonder<br />

Tours, der <strong>im</strong>aginären Reisegesellschaft,<br />

welche die Führung durch Jena veranstaltet.<br />

Und er ist auch verantwortlich dafür,<br />

dass seine Mitbewohner kurzzeitig ihre<br />

Wohnung räumen müssen oder Gefahr<br />

laufen, in ihrem eigenem He<strong>im</strong> von einer<br />

Herde Wildfremder angestarrt zu werden.<br />

Schließlich hat er seine WG für das Theater<br />

ins Spiel gebracht.<br />

Das Stück wurde als „performative<br />

Stadtführung“ geplant, das heißt die<br />

Schauspieler wechseln während der Vorstellung<br />

zwischen Rollenspiel und echter<br />

Interaktion hin und her. So verwischen die<br />

Grenzen zwischen Spiel und Wirklichkeit,<br />

zwischen Bühne und realem Raum. Diesem<br />

Prinzip gemäß sollen die Zuschauer<br />

auch zu Akteuren werden, weshalb der<br />

letzte Ort ausgespart bleibt und von jedem<br />

selbst gefüllt werden kann. Wer sich auf<br />

dieses Exper<strong>im</strong>ent einlässt, erhält am Ende<br />

auch eine Wundertüte, mit der er selbst<br />

Wunder wirken kann.<br />

Dirk Hertrampf<br />

Aufführungen am 24. und 25. Mai.<br />

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