NEU - Netfonds AG

TITELSTORY
Déjà-vu!
… zur Regulierung der Fondsvermittler
nach § 34f GewO
Kommt Ihnen das alles nicht bekannt vor? Die Einführung einer Be rufs haft pflicht versicherung
(VSH), der Nachweis einer Sach kunde, die Registrierung im Register der
Handelskammer?
Sie erinnern sich bestimmt an den 22.05.2007. Zu diesem Da tum
wurde die Versicherungsvermittlung reguliert. Im Vorfeld der Re-
gu lierung gab es viel Gerede, viele Sorgen und vor allem Un wis­
sen heit. Rückblickend kann man sagen, dass alles halb so schlimm
ist. Im Ergebnis sind die Berater vom Markt verschwunden, die das
Geschäft als Nebenjob betrieben haben.
Die aktuelle Regulierung ist vergleichbar. Auch hier sprechen wir
von einer Berufshaftpflicht, einer Sachkunde sowie einer Re gis trie­
rung, um auch weiterhin als Makler das Fondsgeschäft zu tätigen.
In der täglichen Praxis kommen Informations- und Be ra tungs do ku-
men ta tions pflichten hinzu. Auch in diesem Punkt gehe ich davon
aus, dass die meisten Berater eine Dokumentation praktizieren –
zum eigenen und zum Schutz ihrer Kunden praktizieren.
Worauf kommt es an? Sie müssen sich orientieren und sich entsprechend
informieren, um Ihre Strategie für Ihr Ge schäftsmodell
„Fonds geschäft“ zu definieren. Dazu gehört das rich ti ge Basis wis­
sen. Im Folgenden haben wir die „Top 10“-Fra gen unserer Partner
notiert und mit den rich tigen Ant wor ten versehen.
Kommt die Regulierung für die Fondsvermittlung
definitiv?
Ja – das steht fest. Die heutige Gewerbeerlaubnis nach § 34c Gewer
be ordnung wird gesplittet. Die Darlehensvermittlung, Grund-
stücks makelei, etc. bleibt weiterhin im § 34c verankert. Für die
Ver mitt lung und Beratung von Investmentfonds und Be tei li gun gen
wird künf tig die gesonderte Erlaubnis erforderlich sein. Voraus set-
6 einBlick 06 2012
Regulierung
zun gen für die Erteilung dieser Ge neh mi gung sind dabei der Sach­
kun de nach weis (ggf. ersetzt durch die Alte­Hasen­Regelung) und
e i n e Ve r m ö g e n s s c h a d e n h a f t p fl i c ht v e r s i c h e r u n g f ü r I n v e s t m e nt fo n d s
und-/oder Beteiligungen. Die neue Be ratungs praxis wird sich ver än-
dern, da nun mehr feste Regeln für die Do ku men ta tion sowie für die
ei gene Or ga ni sa tion des Betriebs gelten, die von jedem Makler – im
ei genen und im Interesse des Kunden – einzuhalten sind.
HINWEIS: Die Regulierung kommt! Prüfen Sie schon heute, ob
Sie die Voraussetzungen für die künftigen Anforderungen er fül len
oder er füllen wollen.
Brauche ich die Erlaubnis nach § 34f auch dann, wenn
ich „nur“ DWS Riesterdepots oder reine VL-Depots
vermitteln und/oder beraten möchte?
Ja! Es handelt sich um Depotprodukte, die in Investmentfonds in ves­
tieren. Für die Beratung und Vermittlung ist die Erlaubnis nach § 34f
GewO künftig notwendig. „Fahren ohne Führerschein“ resp. Bera
tung oder Vermittlung von Investmentfonds ohne eine Er laubnis
wird künftig von der Behörde über wacht und geahndet. Zu dem
machen Sie sich angreifbar für Ab mah nun gen von der Kon kur renz.
HINWEIS: Wir werden Sie künftig konkret unterstützen – auch,
wenn Sie „nur“ depotbasierte Altersvorsorgeprodukte beraten und
ver mitteln. Wir sind dabei, spezielle VSH- sowie MabV-Prüfberichts-
kon zep te zu verhandeln, die es Ihnen erlauben, auch künftig in der
Fonds­ver­mitt­lung­ein­Geschäftsmodell­zu­finden.­
Brauche ich ein Haftungsdach für die Vermittlung von
Beteiligungen?
Nein! Die Pro dukt grup pe „Be teiligungen“ oder auch „grauer Ka­
pi tal markt“ wird zwar ab 01.06.2012 über das KWG als Fi nanz ins-