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Willkommen im Kreislauf - Stadtentwässerung Dresden

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Titelthema<br />

<strong>Willkommen</strong> <strong>im</strong> <strong>Kreislauf</strong><br />

Vielfältiges Rahmenprogramm<br />

zur feierlichen Einweihung der<br />

biologischen Abwasserbehandlung Seite 4<br />

2. Ausgabe<br />

Mai 2005<br />

Erfolgreiche<br />

Messeauftritte<br />

Seite 5<br />

Abwasserüberleitung<br />

<strong>im</strong> Schlussspurt<br />

Seite 7<br />

Von Ausbildung<br />

begeistert:<br />

Sandra Klemt<br />

Seite 11


Inhalt<br />

<strong>Stadtentwässerung</strong> aktuell Seite 1–3<br />

■ Im Interview: Johannes Pohl<br />

■ Neuer Betriebsrat gewählt<br />

Titelthema Seite 4<br />

■ Feierliche Einweihung der neuen<br />

biologischen Abwasserbehandlung<br />

auf der Kläranlage <strong>Dresden</strong>-Kaditz<br />

Kurznachrichten Seite 4–5<br />

■ <strong>Stadtentwässerung</strong> <strong>Dresden</strong> GmbH<br />

auf der HAUS 2005<br />

■ Umweltfachmesse „TerraTec“ in Leipzig<br />

■ Tag des Wassers<br />

■ Frühjahrsputz der Elbwiesen<br />

■ Sich regen mit Kollegen –<br />

vier Sportgruppen gebildet<br />

Fokus Mitarbeiter Seite 6<br />

■ Harald Buchholz – Ein Kaditzer Berufsleben<br />

Das Fachthema Seite 7<br />

■ Neue Kooperation: Pirnaer und Heidenauer<br />

Abwasser mit Druck ins Dresdner Kanalnetz<br />

(Teil 2 und Schluss)<br />

■ Eintauchen in das WasserWeb<br />

Lehrausbildung aktuell Seite 10–11<br />

■ Kaufmännische Ausbildung mit Anspruch<br />

■ „Mit offenen Augen nach vorn!“<br />

Geschäftspartner <strong>im</strong> Blick Seite 12<br />

■ ACI-Aquaproject Consult Ingenieurgesellschaft<br />

mbH<br />

Vermischtes Seite 13<br />

■ 15 Fragen an Frank Lieber<br />

■ Gemeinsame Biker-Ausfahrt geplant<br />

■ Foto-fündig?<br />

<strong>Dresden</strong> kulturell Seite 14<br />

■ Brühlsche Terrasse als Denkmal-Meile<br />

Liebe Leser,<br />

die Vorbereitungen für unseren<br />

Jahreshöhepunkt – die feierli-<br />

che Inbetriebnahme der neuen<br />

Biologie – laufen auf Hoch-<br />

touren. Von Vielen werden wir<br />

gefragt: Was findet <strong>im</strong> Einzel-<br />

nen statt? Daher möchten wir<br />

in dieser Ausgabe unseres<br />

Journals den Schleier etwas<br />

lüften. Alle Details werden jedoch nicht verraten. Sie können jedoch sicher<br />

sein, wenn uns das Wetter nur einigermaßen gesonnen ist, werden wir mit dem<br />

Fachkongress, der feierlichen Inbetriebnahme, der Unternehmensfeier, zu<br />

welcher wir uns hoffentlich alle sehen, oder dem Tag der offen Tür einige unver-<br />

gessliche Erlebnisse haben.<br />

Viele Kolleginnen und Kollegen sind bereits in die Vorbereitungsarbeiten<br />

einbezogen. Weitere haben sich bereit erklärt, am Tag der offenen Tür unsere<br />

Besucher (wir rechnen mit 5.000) zu betreuen. Die Geschäftsführung möchte<br />

sich ganz herzlich für die großartige Resonanz bedanken, die der Aufruf zur<br />

Unterstützung der Feierlichkeiten hervorrief.<br />

Neben diesen Vorbereitungsarbeiten beschäftigen uns mit dem Kunden-<br />

management und der Organisationsüberprüfung <strong>im</strong> kaufmännischen Bereich<br />

weitere arbeitsintensive Projekte. In enger Abst<strong>im</strong>mung mit dem Betriebsrat und<br />

den jeweiligen Mitarbeitern erhalten wir <strong>im</strong> Ergebnis Arbeitsstrukturen, die die<br />

Zufriedenheit in den eigenen Reihen ebenso steigern, wie die unserer Kunden.<br />

Nicht zuletzt haben wir uns über die umwerfende Resonanz zu unserem<br />

1. Journal sehr gefreut. Es gab über 50 Zuschriften. Hier ein Zitat: „Hallo<br />

Öffentlichkeitsarbeiter! Glückwunsch zum Journal. Mir hat es sehr gut gefallen.<br />

Als Zeitschriftentitel könnte ich mir vorstellen: Kaditzer Klärwerker oder Kadit-<br />

zer Klarheiten.“<br />

Auf die zahlreichen Themenvorschläge kommen wir in den nächsten Ausga-<br />

ben auf jeden Fall zurück. Aus den (87) Titeln haben wir in der Redaktion eine<br />

Vorauswahl getroffen. Kriterien waren unter anderem bereits vorhandene Zeit-<br />

schriftentitel in anderen Unternehmen und deren Umsetzbarkeit. So kamen<br />

<strong>im</strong>mer noch 30 Vorschläge in die engere Auswahl und hier sind sie die 5 Titel-<br />

favoriten:<br />

Klaro Klartext Gullyver <strong>Dresden</strong>Wasser Na klar!<br />

Entscheiden Sie nochmals mit. Schicken Sie uns also bitte Ihren Titel-<br />

Favoriten aus der unten stehenden Liste per Hauspost oder E-Mail an<br />

Torsten.Fiedler@se-dresden.de.<br />

Gunda Röstel, Geschäftsführerin SE DD


Im Interview:<br />

Johannes Pohl<br />

Technischer Geschäftsführer<br />

der <strong>Stadtentwässerung</strong><br />

<strong>Dresden</strong> GmbH<br />

Herr Pohl, bei der <strong>Stadtentwässerung</strong><br />

als Eigenbetrieb waren Sie alleiniger<br />

Betriebsleiter. Nun teilen Sie sich die<br />

Führung mit Gunda Röstel als Doppelspitze.<br />

Wie funktioniert das und haben Sie<br />

sich schon daran gewöhnt?<br />

Bisher war ich alleiniger Betriebsleiter.<br />

Aber um es vorweg zu nehmen, die Doppelspitze<br />

funktioniert sehr gut. Wir sind<br />

bei verschiedenen Projekten und unterschiedlichsten<br />

Problemen sehr oft der gleichen<br />

Meinung, ohne uns vorher abgest<strong>im</strong>mt<br />

zu haben. Das die Kommunikation<br />

untereinander so gut klappt, hätte ich mir<br />

gar nicht zu wünschen gewagt. Damit ist<br />

sicher klar, dass mir die Zusammenarbeit<br />

mit Gunda Röstel sehr leicht fällt. Da wir<br />

beide viele unterschiedliche Termine<br />

außerhalb der <strong>Stadtentwässerung</strong> haben,<br />

st<strong>im</strong>men wir uns bei Bedarf ganz unbürokratisch<br />

ohne große Terminvereinbarung<br />

ab. Somit ist der kurze Informationsaustausch<br />

gewahrt und wir müssen nicht erst<br />

auf Dienstberatungen warten, um uns zu<br />

aktuellen Fragen auszutauschen.<br />

Ist denn mit der Doppelspitze Ihre Arbeit<br />

halbiert worden?<br />

Wenn man denkt, nun gibt es zwei<br />

Geschäftsführer, damit hat jeder nur noch<br />

die Hälfte zu tun, liegt man total daneben.<br />

Es ist eher das Gegenteil eingetroffen.<br />

Einerseits liegt es daran, dass wir uns als<br />

Unternehmen auf einem neuen wesentlich<br />

größerem Markt erst einmal aufstellen<br />

und positionieren müssen. Mit zwei<br />

Geschäftsführern und wesentlich gewachsenen<br />

Aufgaben hat man natürlich auch<br />

nicht mehr alles <strong>im</strong> Überblick. So müssen<br />

andererseits Probleme, die den Verantwortungsbereich<br />

des anderen berühren, entsprechend<br />

abgest<strong>im</strong>mt werden.<br />

Von den Arbeiten des amerikanischen Fotografen<br />

Ansel Adams ist Johannes Pohl begeistert. Doch<br />

leider lässt die berufliche Belastung dem Hobbyfotografen<br />

keine großen Spielräume offen, wieder<br />

einmal selbst in der Dunkelkammer aktiv<br />

zu werden.<br />

Wie schätzen Sie die bisherigen Veränderungen<br />

in der SE DD ein?<br />

Die Privatisierung war sehr aufwendig, hat<br />

sich aber gelohnt. Ich benutze gern das<br />

Sinnbild „Win3“.<br />

1. Die Stadt hat einen höheren Geldbetrag<br />

in ihre Kassen bekommen, als sie geplant<br />

hat. 2. Unsere Mitarbeiter haben jetzt<br />

mehr Rechte als vorher und 3. Unser<br />

Unternehmen hat wesentlich mehr Möglichkeiten<br />

am Markt.<br />

Auf verschiedenen Ebenen sind wir dabei,<br />

unser Unternehmen neu zu ordnen. In der<br />

fachlichen Arbeit unterstützen sich beispielsweise<br />

alle Beteiligungsunternehmen<br />

der Gelsenwasser-Gruppe, die mit Abwasser<br />

zu tun haben, durch regelmäßige Treffen.<br />

Der letzte Erfahrungsaustausch stand<br />

unter der Überschrift Kanalmanagement<br />

und fand am 22.04. in <strong>Dresden</strong> statt.<br />

Tagungsort war die schöne Siebscheibenhalle<br />

hier in Kaditz. Als Instrument für den<br />

Erfahrungsaustausch <strong>im</strong> Kanalnetzbetrieb<br />

werden wir das Benchmarking nutzen.<br />

Der eigens dafür <strong>im</strong> Jahr 2003 gegründeten<br />

aquabench GmbH haben sich elf<br />

Unternehmen, Kommunen und Wasserverbände<br />

aus der Wasser- und Abwasserwirtschaft<br />

angeschlossen. Ziel ist es, von den<br />

Erfahrungen anderer zu profitieren, die<br />

Leistungen untereinander vergleichbar zu<br />

machen und so Schwachstellen <strong>im</strong> eigenen<br />

Unternehmen herauszufinden. Die<br />

aquabench GmbH bietet ihre Dienstleistungen<br />

rund um das Wasser auch Firmen<br />

an, die nicht Mitglied der Gesellschaft sind.<br />

Gemeinsam mit Gelsenwasser sollen in<br />

der Region und <strong>im</strong> polnischen und tschechischen<br />

Markt neue Kunden gewonnen<br />

werden. So arbeiten wir derzeit an einer<br />

Kooperation mit dem Wasser- und Abwasserunternehmen<br />

in Breslau. Auf einem<br />

Kongress in Teplice waren wir bereits mit<br />

Fachvorträgen sehr präsent. Kooperationen<br />

und Beteiligungen sind natürlich nicht<br />

von heute auf morgen zu schließen, sie<br />

brauchen entsprechende Vorlaufzeiten.<br />

Wir haben ein neues Konzept für die<br />

Verbesserung unseres Kundenservice<br />

beschlossen und setzen es gegenwärtig<br />

um. Auch wenn derzeit der überwiegende<br />

Teil des Kundenkontaktes per Telefon<br />

erfolgt, werden wir der persönlichen und<br />

der Kontaktaufnahme per Computer<br />

mit uns entsprechende Aufmerksamkeit<br />

schenken. Ein Beispiel aus der Maßnahmeliste<br />

ist unser neuer Internetauftritt.<br />

Können Sie bereits eine kurze Bilanz für<br />

das vergangene Wirtschaftsjahr ziehen?<br />

Es war für viele ein sehr anspruchsvolles<br />

und arbeitsreiches Jahr infolge der<br />

verschiedenen Betriebsübergänge. Dies<br />

machte insbesondere <strong>im</strong> kaufmännischen<br />

Bereich den Jahresabschluss sehr schwierig.<br />

Insofern ist er auch nicht unmittelbar<br />

mit den Vorjahren vergleichbar. Am 4. April<br />

fand die erste Aufsichtsratssitzung in diesem<br />

Jahr statt. Dabei wurde auch über die<br />

wirtschaftliche Situation und den Investitionsplan<br />

2005 berichtet. Ohne dem Jahresabschluss<br />

vorgreifen zu können, wurden<br />

die wesentlichen Ziele erreicht und teilweise<br />

überschritten. Das zeigt die sehr gute<br />

Arbeit aller, die an diesem Ergebnis beteiligt<br />

sind. Durch die Privatisierung wird es<br />

schwierig, die Ergebnisse vergleichbar darzustellen.<br />

Beispielsweise bei den Investitionen<br />

erreichten wir <strong>im</strong> vergangenen Jahr<br />

mit 71 Millionen Euro ein Spitzenergebnis.<br />

An dieser Zahl wird die hohe Verantwor-<br />

21


2<br />

tung <strong>im</strong> Investitionsbereich bei Frau Hoffmann<br />

und Herrn Krenz deutlich. Dabei ist<br />

hervorzuheben, dass diese Leistung mit<br />

keinem zusätzlichen Personal gegenüber<br />

den Vorjahren mit teilweise nur der Hälfte<br />

an Investitionen umgesetzt wurde. Dies<br />

war u. a. nur mit der aktiven Mitwirkung<br />

anderer Fachbereiche möglich.<br />

Vollkommen neu ist für unser Unternehmen<br />

ein Umwelt- und Schulprojekt. Die<br />

Voraussetzungen sind jetzt dafür geschaffen<br />

und der Start kann <strong>im</strong> neuem Schuljahr<br />

erfolgen. Im Juni findet die nächste<br />

Aufsichtsratssitzung statt. Zu diesem Termin<br />

wird der Jahresabschluss fertig sein<br />

und ich gehe davon aus, dass er bestätigt<br />

wird. Dann können wir auch über weitere<br />

Einzelheiten berichten.<br />

Die DREWAG greift den Dresdnern trotz<br />

Rekordgewinn 2004 wieder einmal tiefer in<br />

die Taschen. Und auch die Stadtreinigung<br />

hat nach der Privatisierung die Preise ihrer<br />

Dienstleistungen, die zum Teil vorher<br />

kostenlos waren, enorm angehoben. Wie<br />

werden sich die Gebühren der SE DD entwickeln?<br />

Im Privatisierungsvertrag ist festgeschrieben,<br />

dass es keine privatisierungsbedingten<br />

Gebührensteigerungen geben wird. Es<br />

wird lediglich die Gebührensteigerung<br />

geben, die bereits durch den Eigenbetrieb<br />

geplant war. Im Weiteren sieht der Mittelfristplan<br />

des Eigenbetriebes entsprechend<br />

des Abwasserentsorgungsvertrages lediglich<br />

einen Inflationsausgleich vor. Wann<br />

und in welcher Höhe er wirksam wird, ist<br />

abhängig von der allgemeinen Preisentwicklung<br />

und zusätzlichen Investitionen<br />

infolge von städtischen Forderungen bzw.<br />

zukünftigen gesetzlichen Auflagen. Dann<br />

würden sicher Erhöhungen notwendig sein,<br />

doch das ist zum gegebenen Zeitpunkt zu<br />

entscheiden. Unsere Anlagen und Technik<br />

entsprechen gegenwärtig überwiegend den<br />

aktuellen Anforderungen. Wir verfügen über<br />

eine hohe technologische Flexibilität und<br />

können unseren Betrieb weiter opt<strong>im</strong>ieren,<br />

um damit Kosten zu senken. Als Beispiel<br />

sei an dieser Stelle die Anpassung der <strong>im</strong><br />

Bau befindlichen biologischen Abwasserbehandlung<br />

genannt, wenn wir <strong>im</strong> Herbst mit<br />

der Behandlung der Abwässer aus Pirna<br />

und Heidenau beginnen werden. Zukünftig<br />

werden wir überwiegend aus eigener VerantwortungSubstanzerhaltungsinvestitionen<br />

durchführen.<br />

Sie geben mir das Stichwort biologische<br />

Kläranlage. Als technischer Geschäftsführer<br />

denken Sie best<strong>im</strong>mt gern an das<br />

kommende, erste Juniwochenende.<br />

Ja natürlich wird die feierliche Inbetriebnahme<br />

der biologischen Abwasserbehandlung<br />

der Höhepunkt des Jahres werden.<br />

<strong>Dresden</strong> hat damit eine moderne, allen<br />

gesetzlichen Anforderungen genügende<br />

Anlage. Auch wenn die Elbe noch kein<br />

Badegewässer ist, aus der Kläranlage<br />

Kaditz führen wir nach über 15 Jahren<br />

Umbaumaßnahmen künftig dem Fluss nur<br />

noch gründlich gereinigtes Wasser zu. Und<br />

das, so denke nicht nur ich, ist wirklich<br />

ein Grund zum Feiern.<br />

An dieser Stelle bedanke ich mich jetzt<br />

schon bei allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern,<br />

die sich auf den Aufruf Anfang<br />

des Jahres gemeldet haben, den Tag der<br />

offenen Tür mit zu unterstützen. Wir rechnen<br />

damit, dass sich am Samstag, den<br />

4. Juni, tausende Dresdner und Gäste die<br />

Chance zum Besuch der Kläranlage nicht<br />

entgehen werden lassen.<br />

Zum weiteren Ausbau der Kläranlage.<br />

Noch in der Rekonstruktion befindet sich<br />

die Schlammbehandlung. Bis 2007 sollen<br />

diese Arbeiten abgeschlossen sein. Zentraler<br />

Punkt wird die Faulung werden.<br />

Unser Ziel ist es, durch die bei der Faulung<br />

entstehenden Biogase, den Einsatz<br />

von Erdgas für die Trocknung vollständig<br />

zu substituieren. Wichtig ist für uns dabei<br />

der Einsatz von Bioabfall, der die Effektivität<br />

der Anlage wesentlich erhöht.<br />

Und welche Ziele hat Johannes Pohl dieses<br />

Jahr privat?<br />

Meine Frau wünscht sich von mir, dass ich<br />

künftig zeitiger nach Hause komme. Dem<br />

steht mein Anspruch entgegen, dass ich<br />

meine Arbeit lieber in Ruhe zu Ende bringen<br />

möchte. Der Qualität zu liebe und um<br />

meiner selbst Willen will ich mich nicht<br />

unter Druck setzen lassen. Das wiederum<br />

versteht auch meine Frau sehr gut.<br />

Nach der Anspannung muss es auch Entspannung<br />

geben. Ich finde diese zu<br />

Hause, wenn ich am Haus und <strong>im</strong> Garten<br />

arbeiten kann. Dort gibt es <strong>im</strong>mer etwas<br />

zu tun. Das Wichtigste ist dabei, dass es<br />

Spaß macht und den habe ich.<br />

Für „die schönste Zeit des Jahres“, dem<br />

Urlaub, gibt es für dieses Jahr ein festes<br />

Ziel: England. Einer meiner Söhne studiert<br />

dort. Wir werden ihn Mitte August bis September<br />

in London besuchen und hoffen<br />

dann mit ihm gemeinsam die Insel erkunden<br />

zu können. Die einzelnen Stationen<br />

wollen wir nicht vorher fest buchen, sondern<br />

dort, wo es uns besonders gut<br />

gefällt, etwas länger bleiben. Weiter stehen<br />

mir dieses Jahr keine persönlich herausragenden<br />

Ereignisse bevor. Ansonsten<br />

bin ich schon sehr gespannt auf das Abitur<br />

meiner Tochter und den Studienabschluss<br />

meines ältesten Sohnes und<br />

deren weitere Entwicklung.<br />

Wir bedanken uns für das Gespräch.<br />

Wahlvorstand von links nach rechts: Gernot Kurze<br />

KB 34, Hannes Böhme PG-AKA und Petra Rötzsch<br />

TB 42<br />

Neuer Betriebsrat<br />

ist gewählt<br />

Die diesjährige Betriebsratswahl ist entschieden.<br />

Grund für die Redaktion, sich mit der alten und neuen<br />

Betriebsratsvorsitzenden Christine Krause über Vergangenes<br />

und die neuen Ziele zu unterhalten.<br />

Frau Krause auch von der Redaktion Gratulation<br />

zur Neuwahl als Betriebsratsvorsitzende.<br />

Wie ist die Wahl verlaufen?<br />

Zunächst herzlichen Dank für die Glückwünsche.<br />

Wir hatten in der <strong>Stadtentwässerung</strong><br />

schon die vierte Wahl. Ich schätze aber<br />

ein, dass diese die organisatorisch beste<br />

war. Unser Wahlvorstand unter der Leitung<br />

von Hannes Böhme hatte die Wahl voll <strong>im</strong><br />

Griff. Die best<strong>im</strong>mt nicht einfach zu durchschauenden<br />

Vorschriften und Terminketten<br />

wurden akribisch abgearbeitet und<br />

souverän gemanagt.<br />

Sowohl die Anzahl von 24 Kandidaten aus<br />

allen Bereichen des Betriebes, als auch<br />

die hohe Wahlbeteiligung von über 81 Prozent<br />

bürgen für ein großes Interesse der<br />

Kolleginnen und Kollegen an der Wahl. Es<br />

gab auch eine hohe Anzahl von Briefwählern,<br />

die ihr Wahlrecht genutzt haben,<br />

auch wenn sie durch Elternzeit, Zivildienst,<br />

Studium o. ä. zeitweilig nicht aktiv<br />

<strong>im</strong> Betrieb tätig sind.<br />

Gab es etwas Besonderes während der<br />

Wahl?<br />

Trotz der großen Anzahl von Kandidaten<br />

ist es uns wieder gelungen, einen gemeinsamen<br />

Wahlvorschlag einzureichen und<br />

damit die Voraussetzung für eine Personenwahl<br />

zu schaffen. Jeder Wähler hatte<br />

die Möglichkeit, genau die Kandidaten<br />

anzukreuzen, denen er vertraut. Das ist<br />

aus unserer Sicht die ehrlichste Form der<br />

Wahl. Gleichzeitig haben wir damit gezeigt,<br />

dass alle Kandidaten an einem Strang ziehen<br />

wollen und nicht konkurrierende


Listen und unterschiedliche Ansätze die<br />

Arbeit des neuen Betriebsrates von vornherein<br />

belasten.<br />

Ist das Wahlergebnis für Sie eine Überraschung?<br />

Haben sich neue Kandidaten<br />

durchgesetzt und welche Bereiche sind<br />

stark vertreten, welche dagegen<br />

schwach?<br />

Das Wahlergebnis hat sehr deutlich die<br />

Arbeit des bisherigen Gremiums bestätigt.<br />

Es sind fast alle Mitglieder des alten<br />

Betriebsrates wieder vertreten. Ich denke,<br />

wir decken die betrieblichen Strukturen<br />

ganz gut ab und haben BR-Mitglieder aus<br />

sehr unterschiedlichen Bereichen. Das<br />

klare Votum für mich und meinen Stellvertreter,<br />

Steffen Leonhardt, werten wir<br />

persönlich als Anerkennung unserer bisherigen<br />

Tätigkeit und zugleich als Verpflichtung<br />

für die zukünftige Arbeit.<br />

Welche Ziele hat sich der Betriebsrat<br />

für die kommende Legislaturperiode<br />

gestellt?<br />

Wer meint, die Privatisierung ist vorbei,<br />

nun gibt es für den Betriebsrat nichts<br />

mehr zu tun, der irrt.<br />

Der neue Betriebsrat wird die begonnenen<br />

Themen fortführen und sich auch weiterhin<br />

für die Belange der Beschäftigten in<br />

einer wirtschaftlich starken <strong>Stadtentwässerung</strong><br />

<strong>Dresden</strong> einsetzen.<br />

Auf der Basis unseres Überleitungsvertrages<br />

sind betriebsbedingte Kündigungen<br />

für eine lange Zeit ausgeschlossen, was<br />

aber nicht bedeutet, dass es keine Veränderungen<br />

in den betrieblichen Strukturen<br />

und Abläufen geben wird. Die Bildung des<br />

neuen Gebietes Kundenservice und das<br />

gerade beginnende Organisations- und<br />

Personalkonzept für den gesamten kaufmännischen<br />

Bereich sind erste Beispiele<br />

dafür. Der Betriebsrat wird diese Konzepte<br />

begleiten und die betroffenen Kolleginnen<br />

und Kollegen beraten.<br />

Sind noch Projekte aus der letzten Legislaturperiode<br />

offen?<br />

Themen wie Arbeits- und Tarifrecht,<br />

Arbeitszeit und Arbeitssicherheit werden<br />

nie abgeschlossen sein, dabei gibt es<br />

<strong>im</strong>mer noch was zu verbessern.<br />

Auf der Basis des Überleitungsvertrages<br />

müssen wir die bestehenden Dienstvereinbarungen<br />

überarbeiten und als Betriebsvereinbarungen<br />

neu abschließen. Dabei<br />

sind noch Ideen gefragt. Wir wollen in diesem<br />

Zusammenhang schon kritisch prüfen,<br />

was sich bewährt hat und wo<br />

vielleicht neue Formulierungen zur Klarstellung<br />

notwendig sind. Die neuen<br />

Best<strong>im</strong>mungen des TV ÖD werden sich<br />

unmittelbar auf unsere betrieblichen Regelungen<br />

auswirken.<br />

Großen Wert haben wir in den vergangenen<br />

Jahren auf die Berufsausbildung <strong>im</strong><br />

Betrieb gelegt. Die Geschäftsführung der<br />

SE DD GmbH hat sich eindeutig zu dieser<br />

gesamtbetrieblichen Aufgabe bekannt. In<br />

der Ausbildungskommission werden wir<br />

uns auch in Zukunft mit der Umsetzung<br />

des Ausbildungskonzeptes auseinander<br />

setzen und weitere Verbesserungsmöglichkeiten<br />

suchen.<br />

Was ist bisher gut gelaufen, was weniger<br />

und soll nun verbessert werden?<br />

Unsere Stärke war auch in schwierigen<br />

Situationen die Geschlossenheit. Mei-<br />

nungsverschiedenheiten werden in den<br />

Sitzungen diskutiert und nach außen werden<br />

dann die gefassten Beschlüsse von<br />

allen Mitgliedern vertreten. Das muss<br />

auch zukünftig gelingen.<br />

Nicht unerwähnt lassen möchte ich den<br />

offenen Umgang mit unserer Geschäftsführung.<br />

Kurze Wege und ein offener Dialog<br />

haben schon oft geholfen, Probleme<br />

der Kollegen sehr schnell zu klären.<br />

Zu kurz gekommen ist leider oft die<br />

Öffentlichkeitsarbeit. Wir haben vor, auch<br />

zukünftig in der Betriebszeitung über aktuelle<br />

Themen zu berichten. Die neue Intranetseite<br />

des BR soll öfter aktualisiert werden<br />

als bisher.<br />

Wobei und wie sollten oder können die<br />

Mitarbeiter der SEDD stärker mitarbeiten?<br />

Wir wünschen uns noch mehr Rückkopplung<br />

aus der Belegschaft. Wir nehmen<br />

jederzeit Informationen und Hinweise entgegen.<br />

Auch wenn nicht alles sofort lösbar<br />

ist, sind wir <strong>im</strong>mer dankbar für Anregungen.<br />

Es muss niemand Angst haben, wir<br />

behandeln Anfragen auf Wunsch auch<br />

gern vertraulich.<br />

Wie und wo ist der Betriebsrat erreichbar?<br />

Das Betriebsratsbüro befindet sich auf<br />

dem Gelände der Kläranlage in Kaditz<br />

Haus C/D, Z<strong>im</strong>mer 5. Feste Sprechzeiten<br />

gibt es nicht. Für persönliche Gespräche<br />

bitten wir um eine kurze Voranmeldung,<br />

damit wir uns wirklich Zeit für Sie nehmen<br />

können.<br />

(Tel.: 822 3108, Fax: 822 1981,<br />

Handy: 0173 39 36 142 und<br />

Email: betriebsrat@se-dresden.de)<br />

Betriebsrat: v. l. n. r.: Olaf Nitschel TB 23, Steffen Leonhardt TB 23 (stellv. BR-Vorsitzender), Christine Krause BR-Vorsitzende, Susann Richter TB 31,<br />

Enno Werner TB 21, Gisbert Taubert TB 31, Willy Lenk TB 21, Sylvia Klotzsche TB 31 (JAV-Vors.), Detlef Vosolil TB 32, Svantje Nicolai KB 23,<br />

Wulf Maczurat TB 32, Bärbel Martius TB 2<br />

3


4<br />

In der letzten Phase laufen die Vorbereitungen<br />

unseres diesjährigen Jahreshöhepunktes.<br />

Ein deutliches Zeichen hierfür ist<br />

die Gestaltung des Eingangsbereiches der<br />

Kläranlage, die täglich Fortschritte macht.<br />

Rechtzeitig zu den drei Festtagen Anfang<br />

Juni, mit den insgesamt vier Veranstaltungen,<br />

wird er weitgehend fertig gestellt sein.<br />

Wir möchten an dieser Stelle, die Veranstaltungen<br />

näher vorstellen. Wir bitten jedoch<br />

um Verständnis, dass zum Redaktionsschluss,<br />

Anfang Mai, noch nicht alle Details<br />

feststanden und außerdem ja die eine oder<br />

andere Überraschung bleiben soll. Doch<br />

nun zu den Ereignissen in chronologischer<br />

Reihenfolge:<br />

Donnerstag, 2. Juni 2005<br />

Abwasserkonferenz <strong>im</strong> Internationalen<br />

Congress Center <strong>Dresden</strong><br />

Die <strong>Stadtentwässerung</strong> <strong>Dresden</strong> GmbH<br />

lädt Wasser- und Abwasserexperten aus<br />

ganz Deutschland sowie Vertreter aus<br />

Politik, Verwaltung und Wissenschaft zu<br />

einer Tagung nach <strong>Dresden</strong> ein. Sie erwartet<br />

ein Programm mit interessanten Referenten,<br />

das den Bogen von der Rolle der<br />

kommunalen Daseinsvorsorge über daraus<br />

resultierenden Anforderungen an die<br />

Wasser- und Abwasserwirtschaft bis hin<br />

zu integrierten Ansätzen in der Abwasserbewirtschaftung<br />

und -reinigung am Beispiel<br />

der <strong>Stadtentwässerung</strong> <strong>Dresden</strong><br />

spannt. Bereits über 150 Teilnehmer und<br />

mehr als 15 Firmenpräsentationen sind<br />

angemeldet – weitere folgen.<br />

Mitarbeiter der <strong>Stadtentwässerung</strong> <strong>Dresden</strong><br />

GmbH haben ebenfalls die Möglichkeit,<br />

an der Tagung teilzunehmen. Die<br />

Gebietsleiter waren aufgefordert, bis 19.<br />

Mai 2005 geeignete Kollegen zu benennen.<br />

Das Tagungsprogramm und ein<br />

Anmeldeformular finden Sie auch auf<br />

unseren Internetseiten unter www.stadtentwaesserung-dresden.de<br />

Freitag, 3. Juni 2005<br />

Feierliche Einweihung<br />

Als Gäste haben sich angemeldet: Der<br />

Sächsische Staatsminister für Umwelt und<br />

Landwirtschaft, Stanislaw Tillich, der<br />

Staatssekretär <strong>im</strong> Bundesministerium für<br />

Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit,<br />

Rainer Baake, der Vorstandsvorsit-<br />

2. bis 4. Juni 2005<br />

Feierliche Einweihung der neuen<br />

biologischen Abwasserbehandlung<br />

auf der Kläranlage <strong>Dresden</strong>-Kaditz<br />

zende der GELSENWASSER AG, Dr. Manfred<br />

Scholle und als Vertreter der Landeshauptstadt<br />

<strong>Dresden</strong> OB Ingolf Roßberg.<br />

Natürlich sind auch alle Mitarbeiter der<br />

<strong>Stadtentwässerung</strong> <strong>Dresden</strong> recht herzlich<br />

eingeladen.<br />

Die Teilnehmer werden um 11 Uhr am Eingang<br />

der Kläranlage emfangen und erhalten<br />

eine kleine Tagesordnung und die<br />

Geländeübersicht. Selbstständig spazieren<br />

sie durch das alte Erlweinensemble<br />

zur Begrüßung am Pumpwerk 2 (neben der<br />

neuen Warte). Anschließend gibt es Gelegenheit,<br />

die neue Technologie der Abwasserbehandlung<br />

zu besichtigen. Am Auslauf<br />

der Kläranlage wird dann der sächsische<br />

Umweltminister, Stanislaw Tillich, die Anlage<br />

offiziell in Betrieb nehmen. Abschluss<br />

bildet ein entspanntes Büffet auf den Elbwiesen.<br />

Voraussichtliches Ende gegen 14<br />

Uhr. Für die teilnehmenden Mitarbeiter<br />

endet die Arbeitszeit um 12 Uhr.<br />

Freitag, 3. Juni 2005<br />

Festempfang <strong>im</strong> ICC <strong>Dresden</strong><br />

Natürlich wollen wir die Fertigstellung der<br />

größten Einzelinvestition in der Geschichte<br />

der <strong>Stadtentwässerung</strong> <strong>Dresden</strong> auch<br />

gebührend feiern. Mitarbeiter und Gäste<br />

werden einen hoffentlich wunderbaren<br />

Abend mit vielen kulinarischen und künstlerischen<br />

Überraschungen erleben. Beginn<br />

der Veranstaltung ist 19.30 Uhr. Aus dem<br />

besonderen Anlass haben die Mitarbeiter<br />

der <strong>Stadtentwässerung</strong> <strong>Dresden</strong> die Möglichkeit,<br />

zur diesjährigen Betriebsfeier ihre<br />

Partner mitzubringen. Um eine Anmeldung<br />

per Rückantwortkarte wird gebeten.<br />

Samstag, 4. Juni 2005<br />

Tag der offenen Tür<br />

Am Samstag, zwischen 11 und 18 Uhr, feiert<br />

die <strong>Stadtentwässerung</strong> <strong>Dresden</strong> mit<br />

hoffentlich vielen Besuchern die Modernisierung<br />

der Kläranlage in <strong>Dresden</strong>-Kaditz,<br />

Scharfenberger Straße 152. Neben<br />

umfangreichen Besichtigungsangeboten<br />

erwartet die Gäste auch ein interessantes<br />

Familienprogramm mit Spiel, Spaß und<br />

Unterhaltung rund um das Thema Wasser.<br />

Als besondere Attraktion gibt es um 15<br />

Uhr ein eintrittsfreies Konzert mit der traditionsreichen<br />

Stern-Combo Meißen.<br />

<strong>Stadtentwässerung</strong> <strong>Dresden</strong><br />

GmbH auf der HAUS 2005<br />

Einen Besucherrekord vermeldeten die<br />

Veranstalter der größten regionalen<br />

Baufachmesse Deutschlands „HAUS", die<br />

regelmäßig <strong>im</strong> Frühjahr in <strong>Dresden</strong> stattfindet.<br />

Ob es daran lag, dass die <strong>Stadtentwässerung</strong><br />

<strong>Dresden</strong> nach einem Jahr<br />

Pause wieder als Aussteller dabei war,<br />

kann man nicht mit Sicherheit sagen. Auf<br />

jeden Fall herrschte an den vier Veranstaltungstagen<br />

vom 3. und 6. März 2005<br />

Hochbetrieb auf den neu gestalteten Messestand<br />

des Umweltdienstleisters.<br />

Umweltfachmesse<br />

„TerraTec“ in Leipzig<br />

Auf ein ganz anderes Publikum, nämlich<br />

Fachpublikum, zielte die TerraTec-Messe<br />

in Leipzig ab. Sie ist eine Internationale<br />

Fachmesse für Umwelttechnik und<br />

Umweltdienstleistungen. Erstmalig präsentierte<br />

die <strong>Stadtentwässerung</strong> ihre


umfangreichen Dienstleistungen vom 8.<br />

bis 11. März.<br />

Auf seinem Messerundgang besuchte auch<br />

der Sächsische Umweltminister Stanislav<br />

Tillich unseren 100-Quadratmeter großen<br />

Stand. Nicht nur bei ihm kam besonders<br />

unser Aquarium mit lebenden he<strong>im</strong>ischen<br />

Fischen an. Die Störe, Lachse und Welse<br />

fühlten sich sichtbar wohl, wurden von den<br />

zahlreichen Gästen bewundert und staunten<br />

sicher selbst nicht schlecht über den<br />

großen Zuspruch. Anziehungspunkt war<br />

aber nicht nur dieser Blickfang, auch die<br />

täglichen Fachvorträge <strong>im</strong> „Kanal“ zogen<br />

<strong>im</strong>mer wieder zahlreiche Gäste an. Anlass,<br />

davor und danach miteinander ins<br />

Gespräch zu kommen und Kontakte zu<br />

knüpfen. Damit hat sich der Messe-Auftritt<br />

gleich bei seiner Prämiere gelohnt.<br />

Tag des Wassers<br />

Lehrlinge und Geschäftsführung der <strong>Stadtentwässerung</strong><br />

<strong>Dresden</strong> GmbH und der<br />

Sächsischen Bildungsgesellschaft für<br />

Umweltschutz und Chemieberufe <strong>Dresden</strong><br />

mbH begaben sich am 21. März 2005 auf<br />

die Spur des (Ab)Wassers. Mit einer<br />

gemeinsamen Fahrradtour entlang des Alt-<br />

Zentraler Blickfang auf<br />

der Leipziger TerraTec-<br />

Messe war für alle<br />

Standbesucher das<br />

Aquarium mit lebenden<br />

Stören, Lachsen und<br />

Welsen. Doch auch die<br />

täglichen Expertenrunden<br />

und Foren <strong>im</strong><br />

„Kanal“ unseres Messestandes<br />

waren<br />

<strong>im</strong>mer gut besucht.<br />

städter Abfangkanals anlässlich des<br />

Tages des Wassers (jährlich am 22. März)<br />

machten sie auf die Notwendigkeit eines<br />

nachhaltigen Gewässerschutzes aufmerksam,<br />

um auch zukünftig eine saubere Elbe<br />

und eine gesunde Umwelt zu bewahren.<br />

Am Elbufer, in Höhe des Auslaufs der Kläranlage<br />

<strong>Dresden</strong>-Kaditz, warfen die Teilnehmer<br />

eine Flaschenpost mit einem Appell<br />

an alle Anrainer in die Fluten. Sie fordern<br />

darin auf, nicht nachzulassen bei den<br />

Bemühungen, den Fluss rein zu halten und<br />

ihm seine naturnahe Prägung zu lassen.<br />

Frühjahrsputz der Elbwiesen<br />

1.140 Dresdner waren am 23. April 2005<br />

wieder dabei. Die Sonne meinte es gut mit<br />

den Teilnehmern der 10. Elbwiesenreinigung.<br />

Und so schauten sie auch recht<br />

zufrieden drein bei der kleinen Feier <strong>im</strong><br />

Schillergarten zu der die Organisatoren, in<br />

diesem Jahr auch die <strong>Stadtentwässerung</strong><br />

<strong>Dresden</strong> GmbH, eingeladen hatten.<br />

Fünf Kollegen aus dem Bereich Gewässerunterhaltung,<br />

mit zwei Fahrzeugen und<br />

Spezialtechnik ausgestattet, bildeten den<br />

Kern der rund 20 Mitarbeiter umfassenden<br />

Delegation der <strong>Stadtentwässerung</strong><br />

<strong>Dresden</strong>, die den Abschnitt Laubegast bis<br />

Blaues Wunder reinigten. Unter ihnen<br />

auch Thomas Werner mit Tochter Nele und<br />

Sohn Jonas. Geschäftsführer Johannes<br />

Pohl gehörte ebenfalls zu den Umweltaktivisten,<br />

die dafür sorgten, dass die<br />

Dresdner und ihre Gäste bei Spaziergängen<br />

und Radtouren entlang des Stromes<br />

nun wieder saubere Elbwiesen genießen<br />

können.<br />

Sich regen mit Kollegen –<br />

vier Sportgruppen gebildet<br />

Mit einer positiven Resonanz wurde die<br />

Initiative der Geschäftsführung aufgenommen,<br />

Trainingszeiten für interessierte Mitarbeiter<br />

in der modernen DSC-Sporthalle<br />

<strong>im</strong> Ostragehege anzubieten. Etwa 25<br />

Sportenthusiasten kamen zur Auftaktveranstaltung<br />

und schnell wurde klar, dass<br />

es unterschiedliche Interessenlagen gibt.<br />

Am Ende bildeten sich vier Gruppen mit<br />

folgenden Trainingszeiten:<br />

Volleyball, Montag um 18:30 Uhr<br />

Hallenfußball, Dienstag um 17:00 Uhr<br />

Sportgymnastik, Dienstag um 17:00 Uhr<br />

Radsport, Termine bitte bei Peter Schmidt<br />

erfragen (pschmid4@htwm.de).<br />

Die (überwiegend) weiblichen Fans von<br />

Turnvater Jahn haben eine schlagkräftige<br />

Gruppe aufgebaut. Regelmäßig nehmen<br />

bis zu 12 Mitarbeiterinnen am wöchentlichen<br />

Kurs teil. Schlechter sieht es noch in<br />

den beiden anderen Gruppen aus. Hier<br />

gibt es vor allem be<strong>im</strong> Volleyballtraining<br />

große Schwankungen, daher sind neue<br />

Mitstreiter herzlich willkommen. Die Hallenfußballer<br />

weisen einen stabilen aber<br />

niedrigen Spielerstamm auf. Nur sieben<br />

unermüdliche Kollegen halten zur Stange.<br />

Zuwachs gerne!<br />

Sollten Sie Rückfragen zu den genannten<br />

Sportangeboten haben, sehen Sie bitte<br />

die Teilnehmerliste auf den Seiten der<br />

Öffentlichkeitsarbeit <strong>im</strong> Intranet ein.<br />

25


26<br />

Harald Buchholz –<br />

Ein Kaditzer Berufsleben<br />

Eine Frage habe ich Harald Buchholz<br />

vergessen zu stellen. Und zwar, was er<br />

heute nach drei Jahrzehnten Arbeitsleben<br />

anders machen würde. Doch so schl<strong>im</strong>m<br />

ist das Versäumnis nicht, denn bisher verlief<br />

sein Arbeits- und Lebensweg sehr kontinuierlich<br />

und er ist zufrieden damit.<br />

Knapp drei Jahrzehnte arbeitet der studierte<br />

Diplom-Ingenieur für Straßenbau<br />

und Verkehrstechnik bereits für die Wasserwirtschaft.<br />

Dreißig Jahre ist Harald<br />

Buchholz ebenfalls <strong>im</strong>mer noch glücklich<br />

mit seiner ersten Frau verheiratet.<br />

Dabei spülte den gebürtigen „Rucksackberliner“<br />

der real existierende Wohnungsmangel<br />

nach <strong>Dresden</strong>. Hier gab es nämlich<br />

für seine junge Familie eine Wohnung.<br />

Und auch die heutige <strong>Stadtentwässerung</strong><br />

profitiert von einer DDR-Besonderheit: Ein<br />

Ministerratsbeschluss gab grünes Licht,<br />

dass für das Komplexvorhaben „Kläranlage<br />

Kaditz“ entsprechende Mitarbeiter<br />

gesucht und eingestellt werden durften.<br />

So startete er seine Berufskarriere als<br />

Investitionsmitarbeiter in Kaditz mit weiteren<br />

fünf Mitstreitern <strong>im</strong> Februar 1984.<br />

In den folgenden fünf Jahren kam man nur<br />

bis zum Baubeginn der Vorklärbecken,<br />

mehr gaben die Baubilanzen nicht her.<br />

Nach der Wende änderte sich das Konzept<br />

für die biologische Reinigung. Die<br />

Technik hatte sich weiter entwickelt, vor<br />

allem aber waren die Schmutzmengen und<br />

Zusammensetzungen nun völlig anders.<br />

Mit Eifer wurde an der Wiederinbetriebnahme<br />

des Klärwerkes gearbeitet. Im Mai<br />

1990 wäre es auch fast soweit gewesen,<br />

doch der alte Druckkanal war undicht. In<br />

den kommenden Wochen wurde deshalb<br />

ein Sanierungsprojekt auf die Beine<br />

gestellt. Mittels eines Stahlrohres wurde<br />

der Druckkanal saniert, so dass am 1.<br />

November 1991 der Elbe wieder gereinigtes<br />

Abwasser zugeführt werden konnte.<br />

Auf Harald Buchholz Schreibtisch nahmen<br />

die zu bearbeitenden Projekte nicht ab. Im<br />

September 1992 gab es dann den Baustart<br />

für die neue Schlammbehandlung,<br />

die zwei Jahre später in Betrieb genommen<br />

wurde. Der 1990 <strong>im</strong> Zuge der allgemeinen<br />

Aufbruchst<strong>im</strong>mung eingeschla-<br />

Mit Stolz blickt Harald Buchholz auf eines der<br />

jüngsten Projekte, die er mit bearbeitet hat, die<br />

neue Biologie der Kläranlage Kaditz.<br />

genen Weg, den Abwasserteil der Kläranlage<br />

<strong>Dresden</strong> Kaditz auf grüner Wiese<br />

(dem Baufeld C) komplett neu zu errichten,<br />

wurde 1993 glücklicher Weise wieder<br />

verlassen. Die Neukonzipierung des Ausbaus<br />

setzte auf den Erhalt der historischen<br />

Bausubstanz und auf Erweiterungsneubau<br />

innerhalb des Bestandsgeländes.<br />

Die Sanierung der alten Klärwerksgebäude<br />

und der dortige Einbau neuer Technik<br />

brachten allerdings so einige Überraschungseier<br />

und schlaflose Nächte mit<br />

sich.<br />

Doch wer heute die Kläranlage <strong>Dresden</strong>-<br />

Der Philedendron in seinem Büro kann AKA-Projektleiter<br />

Buchholz nicht so viel Aufmerksamkeint<br />

schenken wie seiner Arbeit. Trotzdem bedankt sie<br />

sich mit üppiger Blütenpracht.<br />

Kaditz besucht und zuerst das einmalig<br />

schöne und denkmalgeschützte Bauwerksensemble<br />

erlebt, wird Herrn Buchholz<br />

sofort zust<strong>im</strong>men: der damalige Zusatzschweiß<br />

hat sich gelohnt. Diese Neuausrichtung<br />

hat der <strong>Stadtentwässerung</strong><br />

außerdem Investitionsmehraufwendungen<br />

in Größenordnungen erspart.<br />

Im September 1997 formierte sich dann<br />

die Projektgruppe Ausbau Kläranlage<br />

Kaditz (PG-AKA). 12 Mitarbeiter, unter der<br />

Leitung von Michael Krenz, konzentrieren<br />

sich hier auf den weitergehenden Kläranlagenausbau<br />

und die übrige Standortentwicklung<br />

– und zwar von der Idee über die<br />

Konzeption bis hin zur vollständigen Inbetriebnahme.<br />

Lange Weile kennt der Bauingenieur nicht.<br />

Nicht nur weil das AKA-Projekt so aufwendig<br />

ist, sondern weil auch <strong>im</strong>mer wieder<br />

einmal Sonderaufgaben zu bearbeiten sind<br />

und nicht vorhersehbare Ereignisse, wie<br />

das Jahrhunderthochwasser Zusatzprobleme<br />

auf seine Tisch „spülen“. Was ihn bisher<br />

am meisten geärgert hat? Das sind<br />

Auftragnehmer, die vordergründig nur ihr<br />

eigenes Geschäftsergebnis <strong>im</strong> Auge haben<br />

und bei Schwierigkeiten zuerst <strong>im</strong> Vertrag<br />

nachlesen. Zum Glück sind diese unkooperativen<br />

und unseriösen Geschäftsgebaren<br />

eher selten. Natürlich gibt es be<strong>im</strong> Bau<br />

<strong>im</strong>mer unkalkulierbare Faktoren. Doch das<br />

macht für Harald Buchholz mit den Reiz an<br />

seinem Job aus. Und natürlich die Sternstunden.<br />

So eine war für den Bauingenieur<br />

die Sanierung des Regenwasserkanals<br />

1999. „Alles lief wie geplant, und auch die<br />

Elbe spielte mit“, fasst er heute die<br />

monatelange Arbeit an diesem Projekt in<br />

einem Satz zusammen.<br />

Mit der offiziellen Inbetriebnahme der biologischen<br />

Abwasserreinigung <strong>im</strong> Juni ist<br />

das PG-AKA-Team jedoch noch lange nicht<br />

arbeitslos. Fertigstellung der Außenanlagen,<br />

Klärschlammbehandlungsanlage, Entwicklung<br />

des Standortes Kaditz für die zentrale<br />

Lehrlingsausbildung und und und...<br />

Und privat? Da strampelt er sich gern in<br />

der wärmen Jahreszeit per Fahrrad fit.<br />

Denn seine Wohnung liegt am Kamm der<br />

Bergstraße. Seine Liebe zur Natur fröhnt er<br />

nicht nur <strong>im</strong> Kleingarten, sondern auch in<br />

seinem Büro. Dort gedeiht nämlich eine<br />

Art Philodendron prächtig. Ob wohl sie Harald<br />

Buchholz stiefmütterlich behandelt,<br />

denn ein Termin jagt den anderen. Und so<br />

haben auch wir nur noch kurz Zeit, die<br />

neue Warte zu besuchen, um das obige<br />

Foto zu schießen.


Neue Kooperation:<br />

Pirnaer und Heidenauer Abwasser<br />

mit Druck ins Dresdner Kanalnetz<br />

(Teil 2 und Schluss)<br />

Im ersten Teil unseres Beitrages über die<br />

Abwasserüberleitung von Heidenau nach<br />

<strong>Dresden</strong> erläuterten wir warum der Leitungsbau<br />

notwendig war und wie der Trassenverlauf<br />

des Freispiegelkanals in <strong>Dresden</strong><br />

festgelegt wurde. Im zweiten und<br />

letzten Teil gehen wir auf die Druckleitung<br />

von Heidenau nach <strong>Dresden</strong>, die Querung<br />

des Lockwitzbaches und das Pumpwerk<br />

ein.<br />

Druckleitung zur Sicherheit<br />

redundant<br />

Auf der gesamten Strecke der Druckleitung,<br />

vom neu zu bauenden Pumpwerk an der<br />

Hafenstraße in Heidenau bis nach <strong>Dresden</strong><br />

zum Druckleitungsendschacht in der Fanny-<br />

Lewald-Straße / Ecke Wilhelm-Weitling-<br />

Straße, waren einige natürliche Hindernisse<br />

wie Flussläufe zu überwinden. So liegt<br />

ein neuer Düker <strong>im</strong> Flussbett der Müglitz,<br />

was für den Transport der Abwässer kein<br />

Problem ist, da sich dieser Teil <strong>im</strong> Bereich<br />

der Druckleitung befindet. Die Druckleitung<br />

selbst ist redundant ausgeführt und jede<br />

Trasse 3.500 Meter lang. Neben den beiden<br />

600 mm starken Gussrohren (GGG-<br />

ZMA) wurden Kabelleerrohre verlegt.<br />

Prinzipdarstellung<br />

Nadelöhr gemeistert<br />

Die Querung des Lockwitzbaches bereitete<br />

allerdings größere Schwierigkeiten. Dort<br />

fließen die Abwasser <strong>im</strong> freien Gefälle, ein<br />

Düker hätte einen Tiefpunkt bedeutet und<br />

Pumpen notwendig gemacht. Diese Variante<br />

fiel also aus. Bei ersten Anfragen wurde<br />

ein Verlegen in der Fahrradbrücke wegen<br />

Platzmangel abgelehnt. Blieb also nur noch<br />

den Kanal neben der Autobrücke anzubringen.<br />

Doch auch diese Variante musste verworfen<br />

werden, da die Leitung dann nicht<br />

Hochwassersicher gewesen wäre. Was<br />

nun? Das Niveau der Fahrradbrücke war so<br />

günstig, dass der Übergabeschacht in der<br />

Gasteiner Straße mit einem Gefälle von 0,1<br />

Prozent mühelos erreicht werden konnte.<br />

Also wurden die Platzverhältnisse in der<br />

Brücke genauer unter die Lupe genommen.<br />

Das Ergebnis: Theoretisch wäre der Platz<br />

da, die vorhandenen Versorgungsmedien<br />

mussten allerdings neu verlegt werden.<br />

Nach entsprechenden Verhandlungen<br />

waren die betroffenen Unternehmen dann<br />

mit der „Neuordnung“ einverstanden und<br />

die Abwasserleitung <strong>im</strong> Rechteckprofil<br />

konnte verlegt werden. Der Kanal ist jeweils<br />

auf einer Länge von 25 Metern vor und hin-<br />

Laserreflektor<br />

ter der Brücke als rechteckiges Sonderprofil<br />

(Stahlbetonkastenprofil) ausgeführt wurden,<br />

wie innerhalb der Brücke, dort allerdings<br />

<strong>im</strong> Edelstahlrahmenprofil. Dies war<br />

durch das vorhandene Brückenprofil<br />

bedingt, für eine zusätzliche Leitung war<br />

kein Platz vorhanden. (siehe Bild 1. Ausgabe<br />

Seite 9 unten)<br />

Pumpwerk wird Kreuzungspunkt<br />

In Heidenau, an der Hafenstraße, wird seit<br />

dem vorigen Jahr an einem neuen Pumpwerk<br />

mit einer Fäkalienannahmestation und<br />

Abluftbehandlung gebaut. Nach 14 Monaten<br />

Bauzeit sollen bereits ab September<br />

2005 die Heidenauer Abwässer Richtung<br />

27


8<br />

Kaditz gefördert werden. Am 18. Februar<br />

fand die feierliche Grundsteinlegung statt.<br />

Das anspruchsvolle Projekt war für die Teilnehmenden<br />

in seiner gewaltigen D<strong>im</strong>ension<br />

erkennbar. Die lichte Weite des Bauwerkes<br />

beträgt 10 Meter mal 14 Meter, die Mauern<br />

sind 130 Zent<strong>im</strong>eter dick. Oberirdisch wird<br />

später nur das Hochbauteil zu sehen sein,<br />

dafür reicht das Bauwerk mit seiner Gründungssole<br />

über 18 Meter in die Tiefe! Dieses<br />

Maß war notwendig, weil die vorhandenen<br />

Abwasserkanäle (Sammler) in großer<br />

Tiefe liegen und der Senkkasten konstruktiv<br />

bedingt diese Gründungstiefe erforderlich<br />

macht. Ohne „Innenleben“ hat das<br />

Bauwerk eine Gesamtmasse von 5.500<br />

Tonnen. Insgesamt wurden 2.500 m 3 Beton<br />

vergossen. 600 Tonnen Bewehrungsstahl<br />

geben dem Bauwerk Stabilität.<br />

Die Nähe der Baustelle zur Elbe, mit dem<br />

entsprechenden Grundwasserandrang, ließ<br />

die Planer des Projektierungsbüros ACI zu<br />

einer speziellen Technologie greifen, dem<br />

Abteufen des Pumpwerkes als offenen<br />

Senkkasten mit Unterwasseraushub. Der<br />

wesentliche Vorteil dabei ist, dass gegenüber<br />

einer herkömmlichen offenen Baugrube<br />

diese nicht ständig leergepumpt werden<br />

muss. Der unterste Teil des Senkkastens<br />

mit der Schneide, ist rund sechs Meter<br />

hoch, unten abgeschrägt und wiegt rund<br />

150 Tonnen. Wird das Erdreich innerhalb<br />

des Senkkastens ausgehoben, rutscht dieser<br />

dank der Eigenmasse des Senkkastens<br />

selbstständig nach unten. Ein vorher eingebrachter<br />

Spundwandrahmen dient dabei als<br />

Führung. Nachdem das erste Segment eine<br />

Tiefe von rund fünf Meter erreicht hatte,<br />

wurde das zweite und später das dritte Seg-<br />

Grundsteinlegung am 18. Februar 2005<br />

ment aufbetoniert und der Absenkvorgang<br />

<strong>im</strong>mer weiter fortgesetzt.<br />

Unterhalb des Grundwasserspiegels musste<br />

das Erdreich von dem Baggerfahrer<br />

„blind“ ausgehoben werden. Nachdem der<br />

Senkrahmen die Tiefe von 18 Meter<br />

erreichte, wurde durch Taucher (Bild) die<br />

Baugrube kontrolliert und der Boden, bergmännisch<br />

Sohle, geebnet. Um das Bauwerk<br />

wasserdicht zu bekommen, betonierte man<br />

in die noch voll Wasser stehende Grube<br />

eine drei Meter dicke Schicht aus Unterwasserbeton.<br />

Das Bauwerk war nach dem<br />

Aushärten nun auch von unten dicht, konnte<br />

ausgepumpt und die konstruktive Stahlbetonsohle<br />

gegossen werden. Mit dieser<br />

Technologie wurden insgesamt lediglich<br />

rund 1.100 m 3 Wasser bewegt, in herkömmlicher<br />

Bauweise wären das täglich<br />

tausend Kubikmeter Grundwasser gewesen.<br />

Mit dem Betonieren des vierten „Bauwerkrahmens“<br />

war dann der Rohbau <strong>im</strong><br />

Januar fertig gestellt (siehe Grafik Prinzipdarstellung).<br />

Demnächst beginnt die Installation der<br />

Rohre, Pumpen, Schieber und sonstiger<br />

technologischer Ausrüstungen sowie die<br />

Errichtung des Hochbauteiles. Künftig wird<br />

von dem Tiefbauteil nichts mehr zu sehen<br />

sein, ein architektonisch anspruchsvoll<br />

gestaltetes Hochbauteil beherbergt die<br />

Schalt- und Steueranlagen, die Netzersatzanlage<br />

und einen Sanitärtrakt für die künftigen<br />

Betreiber. Zum Schutz vor Hochwasser<br />

ist die Eingangshöhe des Bauwerkes oberhalb<br />

des Wasserspiegels des Augusthochwassers<br />

2002 angeordnet; auf diese Höhe<br />

Taucher Heidenau<br />

wird auch das gesamte umgebende Gelände<br />

angeglichen.<br />

Vier parallel arbeitende Pumpen, eine<br />

Pumpe steht als Reserve zur Verfügung,<br />

können bis zu 2.300 Kubikmeter Abwasser<br />

pro Stunde mit einer manometrischen Förderhöhe<br />

von 20 Metern Richtung <strong>Dresden</strong><br />

fördern. Neben dem Pumpwerk wird noch<br />

eine Annahmestelle für Fäkalien und Kanalräumgut<br />

errichtet.<br />

Das Vorhaben ist ein Gemeinschaftsprojekt<br />

der Stadt Heidenau und der <strong>Stadtentwässerung</strong><br />

<strong>Dresden</strong>, dessen Baukosten rund 3,2<br />

Millionen Euro betragen.<br />

Abwasser-Zuleitungen<br />

neu geordnet<br />

Neben der Abwasserüberleitung nach <strong>Dresden</strong><br />

sind auch in Heidenau und Pirna zahlreiche<br />

Baumaßnahmen notwendig. Für das<br />

rechtselbische Abwasseraufkommen wird<br />

der vorhandene Hauptsammler Pirna-Copitz<br />

genutzt. Der bestehende Düker in Höhe<br />

des Pratzschwitzer Klärwerkes, bisher als<br />

Druckleitung genutzt, wird <strong>im</strong> Elbevorland<br />

umgebaut und fungiert künftig als Freispiegeldüker.<br />

Linkselbisch wird das Abwasser der Stadt<br />

Pirna über neu zu bauende Leitungen dem<br />

Pumpwerk zugeführt. Im einzelnen sind das<br />

eine 1.000 Meter lange Druckleitung (DN<br />

500) und ein 1.900 Meter langer Freispiegelkanal<br />

(DN 700) bis zum ebenfalls neu zu<br />

bauenden 450 Meter langen Stauraumkanal<br />

(DN 1.800; Schmiede-/ Hafenstraße.<br />

Der Stauraumkanal n<strong>im</strong>mt auch die Abwässer<br />

des Heidenauer Hauptsammlers Süd<br />

auf. Die neue Zuleitung vom Hauptsammler<br />

Heidenau Nord ist 170 Meter lang (DN


Pumpwerk<br />

Hafenstraße Heidenau<br />

– 2.500 m 3 Beton<br />

– ca. 600 Tonnen Bewehrungsstahl<br />

– 120 m 3 Mauerwerk<br />

– ca. 150 Meter Rohrleitungen DN 50 bis 500<br />

(Edelstahl)<br />

– 5 Abwasserpumpen mit einer Nennfördermenge<br />

von je 594 m 3 /h und je 20 Meter Förderhöhe<br />

– diverse Armaturen, Schieber, Rückschlagklappen,<br />

– diverse Lüftungstechnik mit Abluftbehandlungsanlage<br />

zur Vermeidung von Gerüchen<br />

– Netzersatzanlage mit 500 kVA Leistung<br />

einschließlich einer Dieseltankanlage<br />

Nutriox-Lager- und Dosierstation mit 30 m 3<br />

Volumen zur Vermeidung anaerober Prozesse<br />

<strong>im</strong> Abwasser<br />

500). In Pirna wird darüber hinaus das<br />

Abwasserpumpwerk rekonstruiert und nach<br />

Abschluss der Baumaßnahmen der Pirnaer<br />

Abwasserdüker durch die Elbe still gelegt.<br />

Bereits <strong>im</strong> April startete unser Unternehmen<br />

seinen neuen Internetauftritt.<br />

Die Bedeutung des Mediums Internet<br />

ist groß. Diese Auffassung vertritt auch<br />

Frank Schauer, Teamleiter Strategie<br />

Abwasserableitung: „Bislang läuft ca.<br />

ein Prozent unserer Kundenanfragen/kontakte<br />

über das Internet. Es ist allerdings<br />

davon auszugehen, dass sich dieser<br />

Anteil auf rund zehn Prozent<br />

erhöhen wird. Neben dem ,typischen‘<br />

Kunden werden auch Planer aus Ingenieurbüros<br />

stärker das Medium in<br />

Anspruch nehmen.“ Zwar ergab die Kundenbefragung,<br />

die vergangenes Jahr <strong>im</strong><br />

Rahmen des Projektes Kundenmanagement<br />

durchgeführt wurde, dass der alte<br />

Internetauftritt des Eigenbetriebes keinen<br />

Anlass zur Kundenkritik bot, doch stand für<br />

die Geschäftsführung fest: Ein neuer<br />

Umweltdienstleister benötigt eine frische<br />

und professionelle Homepage. Eine<br />

wesentliche Zielstellung für die Webpräsenz<br />

ergab sich natürlich auch durch die veränderte<br />

strategische Ausrichtung des Unternehmens.<br />

Immer mehr kommunale Ent-<br />

Ausflugtipp fürs Wochenende<br />

Ein so komplexes Bauvorhaben erfordert<br />

eine gewissenhafte Projektierung, trotzdem<br />

gibt es bei der Ausführung unvorhersehbare<br />

Hindernisse. Neben den „üblichen“ Problemen<br />

des Alltagsgeschäftes, die zwar <strong>im</strong><br />

Moment <strong>im</strong>mer sehr ärgerlich, aber meist<br />

schnell wieder vergessen sind, werden bei<br />

Tiefbauarbeiten <strong>im</strong>mer wieder unbekannte<br />

Bauwerke und Leitungen entdeckt. Die<br />

Klärung was dann damit wird, ist leider<br />

nicht <strong>im</strong>mer sofort möglich, so dass die<br />

Arbeiten umdisponiert werden müssen. So<br />

sind fast täglich Abst<strong>im</strong>mungen notwendig.<br />

Wöchentlich finden Bauberatungen vor Ort<br />

statt und regelmäßig treffen sich die betreffenden<br />

Projektmitarbeiter in einer weiteren<br />

Arbeitsgruppe des Gebietes Invest Kanalnetz/<br />

Anschlußwesen unter der Leitung von<br />

Ingrid Hoffmann. Die vor allem durch das<br />

Frühjahrshochwasser und sonstige unvorhergesehene<br />

Ereignisse verursachten Terminverzögerungen<br />

sind aber noch zu kompensieren<br />

und gefährden die planmäßige<br />

Inbetriebnahme der gesamten Abwasserüberleitung<br />

nicht.<br />

Für die kommenden Monate ist allen Mitarbeitern<br />

ein Spaziergang entlang der Baustelle<br />

zu empfehlen. „Nebenbei“ kann<br />

natürlich auch die Elblandschaft genossen<br />

werden. Beeindruckend sind vor allem die<br />

Eintauchen in das WasserWeb<br />

scheider und Industriekunden nutzen das<br />

Internet, um sich vorab über ihre<br />

Gesprächspartner zu informieren.<br />

Und so landet heute derjenige, der<br />

„www.stadtentwaesserung-dresden.de“<br />

aufruft, auf Internetseiten, die mit einer<br />

übersichtlichen Struktur, verbesserter Navigation<br />

und erweitertem Serviceangebot<br />

aufwarten. Wesentliche Forderungen, die<br />

heute Qualitätsstandards setzen, sind<br />

erfüllt. Dazu zählen:<br />

Bagger am Pumpwerk Heidenau<br />

D<strong>im</strong>ensionen der Baustellen <strong>im</strong> Freispiegelbereich<br />

auf Grund ihrer Tiefe und der Größe<br />

der zu verlegenden Rohre. Und wenn man<br />

per Fuß oder Fahrrad die gesamte Strecke<br />

besichtigt, kann man nachvollziehen, dass<br />

die <strong>Stadtentwässerung</strong> <strong>Dresden</strong> rund 17<br />

Millionen Euro in die Abwasserüberleitung<br />

Pirna/Heidenau investiert.<br />

a) Informationen zur Ansprechpartnern<br />

inklusive Telefonnummern, Adresse,<br />

Öffnungszeiten und Anfahrtsskizze,<br />

b) Hinweise zu Gebührenhöhe und<br />

Abrechnungsmodalitäten,<br />

c) Beantwortung häufiger Fragen,<br />

d) funktionelle Suchfunktion,<br />

e) ein Bereich Aktuelles/Presse,<br />

g) ein umfangreiches Downloadangebot<br />

für Formulare, Satzungen und<br />

Informationen,<br />

f) Hintergrundinformationen zum Unternehmen<br />

und selbstverständlich ein vollständiges<br />

Impressum.<br />

Ein solider Grundstein ist nun gelegt,<br />

doch gibt es noch eine Reihe weiterer<br />

Ideen, die in den kommenden Wochen<br />

realisiert werden sollen. So wurde<br />

bereits die Übersetzung in die englische<br />

Sprache umgesetzt. Eine an<strong>im</strong>ierte Darstellung<br />

des Abwasserreinigungsprozesses ist<br />

bereits beauftragt. Sollten Sie be<strong>im</strong> Surfen<br />

auf unseren Seiten weitere Ideen, Hinweise<br />

und Kritiken haben, senden Sie diese bitte<br />

an Torsten.Fiedler@se-dresden.de. An dieser<br />

Stelle bedankt sich die Geschäftsführung<br />

ganz herzlich bei allen Kollegen,<br />

die bei der Entwicklung unseres neuen<br />

Internetauftrittes beteiligt waren.<br />

9


102<br />

Kaufmännische<br />

Ausbildung<br />

mit Anspruch<br />

Seit 1997, mit dem Übergang in den<br />

Eigenbetrieb <strong>Stadtentwässerung</strong> <strong>Dresden</strong>,<br />

dem Rechtsvorgänger der <strong>Stadtentwässerung</strong><br />

<strong>Dresden</strong> GmbH, managt Birgit Adamiec<br />

die Aus- und Fortbildung. Damit<br />

wechselte sie ihr Aufgabengebiet von der<br />

Sekretärin zur Mitarbeiterin Aus- und Fortbildung.<br />

Bereits in ihrer Tätigkeit als<br />

Sekretärin betreute sie die kaufmännischen<br />

Auszubildenden und legte 1997 die<br />

Ausbildereignungsprüfung vor der IHK<br />

<strong>Dresden</strong> ab. Bis heute hat sie die Entscheidung<br />

nicht bereut.<br />

Insgesamt betreuen vier Ausbilderinnen in<br />

der <strong>Stadtentwässerung</strong> die kaufmännische<br />

Ausbildung: Sabine Meißner und<br />

Ingrid Naumann die Bürokauffrauen/-männer<br />

sowie Marina Lange und Birgit Adamiec<br />

die Kauffrauen/-männer für Bürokommunikation.<br />

Zum Ausbilderstab<br />

gehören ebenso die Ausbildungsbeauftragten<br />

in den Fachabteilungen. Alle kommen<br />

dieser verantwortungsvollen Tätigkeit<br />

neben ihrer eigentlichen Arbeit nach.<br />

Zu Birgit Adamiec’s Arbeitsaufgaben<br />

gehört u. a. die Auswahl der neuen Azubis<br />

Auf dem Programm zur sozialpädagogischen Woche steht jährlich die Besichtigung<br />

einer Kläranlage. Im vergangenen Jahr war es die Anlage des Abwasserzweckverbandes<br />

Pockautal.<br />

Einer der Höhepunkte der Woche war ein Ausflug unter Tage, ins Besucherbergwerk Pöhla.<br />

Kristin Falland, Bürokauffrau <strong>im</strong> 2. Lehrjahr, lässt sich von Birgit Adamiec, verantwortlich für die Ausbildung<br />

der kaufmännischen Azubis, einen Vorgang am PC erklären.<br />

vorzubereiten. „Für unsere rund ein Dutzend<br />

Ausbildungsplätze bewerben sich pro<br />

Jahr um die 200 Jugendliche,“ erzählt die<br />

Ausbilderin. Drei kaufmännische und neun<br />

gewerbliche Auszubildende bekommen<br />

später einen Lehrvertrag mit der <strong>Stadtentwässerung</strong>.<br />

Doch bevor es soweit ist, wird<br />

aus den Bewerbungen eine Vorauswahl<br />

getroffen. Kriterium sind dabei u. a. die<br />

Zensuren. Darauf folgen die Bewerbungsgespräche.<br />

„Steht unsere Auswahl fest<br />

und hat der Betriebsrat keine Einwände,<br />

werden die Ausbildungsverträge geschlossen“.<br />

Doch dann beginnt die große Zeit<br />

des Zitterns, dass zum Ausbildungsbeginn<br />

keine Stühle leer bleiben. „In den letzten<br />

Jahren gab es <strong>im</strong>mer wieder kurzfristig<br />

Absagen von bereits ausgewählten Bewerbern/-innen“,<br />

erinnert sich Birgit Adamiec.<br />

Dann versucht sie die Jugendlichen aus<br />

der „zweiten Reihe“ für eine Ausbildung in<br />

der <strong>Stadtentwässerung</strong> zu gewinnen. „Ich<br />

finde es nicht gut, dass die Jugendlichen<br />

mehrere Ausbildungsverträge abschließen


können, um sich irgendwann für einen zu<br />

entscheiden. Und wir in den Unternehmen<br />

haben jedes Jahr das gleiche Problem, die<br />

Jahrgänge voll zu bekommen.“ Vorrangig<br />

erhalten Realschüler, aber auch Abiturienten<br />

bzw. Fachoberschüler einen Ausbildungsvertrag.<br />

Ziel ist, dass die ausgewählten<br />

Bewerber den spezifischen<br />

Anforderungen der Ausbildung entsprechen.<br />

Birgit Adamiec: „Wir denken ebenso<br />

darüber nach, Bewerbern, die bereits eine<br />

Ausbildung haben (z. B. „Staatlich geprüfte<br />

Assistenten“), künftig eine zweite Ausbildung<br />

zu ermöglichen, wenn keine geeigneten<br />

Bewerber mit Abschluss der Realschule<br />

gefunden werden“.<br />

Drei Jahre dauert die normale kaufmännische<br />

Berufsausbildung. Bei sehr guten<br />

Leistungen kann die Lehre auch vorzeitig<br />

beendet werden. Einen erfolgreichen<br />

Abschluss vorausgesetzt, erhalten die<br />

Lehrlinge von der <strong>Stadtentwässerung</strong> das<br />

Angebot eines befristeten Arbeitsvertrages<br />

für ein Jahr. Die Zeit sollen die Jungfacharbeiter<br />

nutzen, sich fachlich zu festigen,<br />

um auf dem Arbeitsmarkt bessere<br />

Chancen zu haben.<br />

Die kaufmännischen Auszubildenden sind<br />

in den ersten beiden Lehrjahren zwei Tage<br />

pro Woche in der Berufsschule und <strong>im</strong> dritten<br />

Lehrjahr nur noch einen Tag, den Rest<br />

der Woche werden sie in den Fachbereichen<br />

entsprechend dem Durchlaufplan<br />

eingesetzt. Die „Ausbildungsnachmittage“<br />

werden genutzt, um aktuelle Fragen zu diskutieren,<br />

Belehrungen zu organisatorischen<br />

Regelungen und Arbeitsschutzbelehrungen<br />

durchzuführen. „Im letzten Jahr<br />

haben wir übrigens etwas Neues ausprobiert:<br />

Die kaufmännischen Auszubildenden<br />

haben ein eigenes „Projekt“ zur Bearbeitung<br />

bekommen. Sie sollten den<br />

Postdurchlauf in unserem Unternehmen<br />

analysieren.“ Das Ergebnis wurde vor der<br />

Geschäftsführung an Hand einer Power<br />

Point-Präsentation vorgestellt und für sehr<br />

gut befunden. Nun wird <strong>im</strong> Bereich Zentrale<br />

Hausdienste an der Umsetzung der Vorschläge<br />

gearbeitet.<br />

Zu einer Tradition ist inzwischen die sozialpädagogische<br />

Woche geworden. Im September<br />

oder Oktober fahren alle kaufmännischen<br />

und gewerblichen Auszubildenden<br />

des ersten Lehrjahres zum Beispiel in eine<br />

Jugendherberge. Dort sollen sich vor<br />

allem die Jugendlichen untereinander,<br />

„Mit offenen Augen<br />

nach vorn!“<br />

Ihr heiß ersehnter Berufswunsch platzte<br />

wie eine Seifenblase. Fest stand für<br />

Sandra Klemt in der Vergangenheit, nie<br />

in einem Büro arbeiten zu wollen. Und<br />

ausgerechnet dort ist sie nun gelandet.<br />

Noch verrückter ist, dass ihr die Ausbildung<br />

zur Bürokauffrau sogar Spaß<br />

macht. „Neugierig bin ich geworden, als<br />

ich die Kläranlage der <strong>Stadtentwässerung</strong><br />

kennen lernte.“ Mit dem Abitur in<br />

der Tasche bewarb sie sich und wurde<br />

genommen. Inzwischen hat die Azubine<br />

des 1. Lehrjahres schon in mehr als<br />

einer Handvoll Bereiche gearbeitet.<br />

Dabei ist für die 19-jährige <strong>im</strong>mer wieder<br />

interessant, welches Gesicht sich hinter<br />

einer St<strong>im</strong>me verbirgt, mit der sie schon<br />

öfters telefoniert hat. Doch wohl fühlt<br />

sie sich nicht nur auf Arbeit – dort<br />

besonders, weil man nicht als Pampel<br />

missbraucht wird – sondern auch in der<br />

Schule. Zum einen weil ihr Lernen Spaß<br />

macht, zum anderen der duften Truppe<br />

wegen. „Unsere Klasse ist bunt<br />

gemischt. Die Leute sind zwischen 16<br />

und 29 Jahre alt und wir haben sogar<br />

bereits einen Vati“.<br />

Lieblingsfächer? „Rechnungswesen und<br />

Sport“ Bei letzterem kommt sie ins<br />

schwärmen. Denn Sandra spielt in ihrer<br />

He<strong>im</strong>atstadt Freital Tischtennis in der<br />

Kreisklasse. Mit den Sportkameraden<br />

aber auch die Ausbilder die „Neuen“ kennen<br />

lernen. Doch es ist kein Ferienvergnügen,<br />

denn es gibt Seminare, Unterweisungen<br />

und die Geschäftsführung informiert<br />

über das Unternehmen. Auf dem Programm<br />

stehen außerdem in jedem Jahr<br />

der Besuch einer Kläranlage in der Region<br />

und gemeinsame Freizeitaktivitäten.<br />

Besonders spannend war <strong>im</strong> vergangenen<br />

Jahr der Besuch des Schaubergwerkes<br />

Pöhla.<br />

Die Betreuung der künftigen Bürokauffrauen/-männer<br />

sowie Kauffrauen/-männer für<br />

Bürokommunikation ist nur eine Seite der<br />

Arbeit von Birgit Adamiec. Für alle Auszubildenden<br />

erledigt sie organisatorische<br />

Sandra Klemt lernt <strong>im</strong> 1. Ausbildungsjahr Bürokauffrau.<br />

Dabei hatte sie einen ganz anderen<br />

Berufswunsch, wollte nie in einem Büro arbeiten.<br />

Inzwischen gefällt ihr der Beruf, besonders<br />

interessant fand sie ihren Einsatz in der<br />

Öffentlichkeitsarbeit.<br />

verbringt sie den größten Teil ihrer Freizeit.<br />

Man trifft sich nicht nur zum<br />

gemeinsamen Training oder Wettkampf.<br />

Wer Sandras Herz erobern will, das gerade<br />

mal wieder frei ist, sollte also<br />

Sportenthusiast sein. Oder, sie auf<br />

einen Tripp nach Kenia begleiten. Das ist<br />

nämlich ihr Wunschziel für einen der<br />

nächsten Urlaube. "Ich möchte die Welt<br />

entdecken", und dazu passt das Motto<br />

der sympathischen jungen Frau “Mit offenen<br />

Augen nach vorn!”<br />

Aufgaben, wie z. B. die Fahrtkostenabrechnung,<br />

die Urlaubsbeantragung, Aktenführung<br />

usw. Darüber hinaus ist sie<br />

Ansprechpartnerin rund um alle Fragen<br />

der Fortbildung aller Mitarbeiter der <strong>Stadtentwässerung</strong>.<br />

„Das Schöne an meiner<br />

Arbeit ist, dass ich mit vielen Leuten<br />

zusammenarbeite.“ Darüber vergisst sie<br />

dann auch den Ärger, wenn es einmal zu<br />

stressig wird. Bevor sie sich wieder an<br />

ihre Arbeit macht, ergänzt sie noch: „Nicht<br />

vergessen sollten wir Jörg Schröpfer zu<br />

erwähnen. Er betreut einen Auszubildenden<br />

Fachinformatiker und zählt natürlich<br />

auch zu den kaufmännischen Ausbildern“.<br />

Damit wendet sie sich Kristin Falland zu,<br />

Azubi <strong>im</strong> 2. Lehrjahr, die eine Frage hat.<br />

11


122<br />

Im ersten Teil unserer Rubrik „Geschäftspartner <strong>im</strong> Blick“ stellten wir die „Ideenfabrik“ ITWH, das Institut für<br />

technisch-wissenschaftliche Hydrologie, vor. In dieser zweiten Ausgabe wenden wir uns dem Ingenieurbüro<br />

„ACI“ zu. Rund 25 Mitarbeiter beschäftigt die ACI-Aquaproject Consult Ingenieurgesellschaft mbH derzeit. Bei<br />

zahlreichen Vorhaben der <strong>Stadtentwässerung</strong> waren die ITWH-Konzepte Basis für ACI-Ingenieure, andere<br />

wurden gemeinsam oder separat gelöst. Spuren haben sie in den vergangen 14 Jahren seit dem Bestehen<br />

des Ingenieurbüros jede Menge hinterlassen. Manche von ihnen freilich mehr, manche weniger auffällig.<br />

Gemeinsame Projektberatung in den ACI-Räumen (von links<br />

nach rechts): Geschäftsführer Ulf Uhlig, Jürgen Boxberger,<br />

Hartmut Schiller und Matthias Dingeldey.<br />

Vorzeigeprojekt –<br />

Stolz aller Beteiligten<br />

„Das Regenüberlaufbecken Johannstadt<br />

ist eines der jüngeren Projekte, auf das<br />

wir besonders stolz sind“, so ACI-<br />

Geschäftsführer Ulf Uhlig auf die Frage,<br />

welches Referenzobjekt ihm besonders<br />

ans Herz gewachsen ist. Der Auftraggeber<br />

<strong>Stadtentwässerung</strong> stellte die Aufgabe,<br />

die Wassergüte der Elbe besonders bei<br />

Niederschlag zu verbessern. Das Ziel sollte<br />

erreicht werden, indem vorzugsweise<br />

das anfallende Mischwasser gespeichert<br />

und gezielt an das Klärwerk Kaditz abgeleitet,<br />

bzw. <strong>im</strong> Ausnahmefall in die Elbe<br />

abgeschlagen wird. Der Reiz der Aufgabe<br />

lag für das Büro auf der einen Seite bei<br />

der Erarbeitung von Lösungsvarianten mit<br />

anschließender Entwurfs- und Ausführungsplanung.<br />

Auf der anderen Seite stellte<br />

die Nähe zur Elbe und natürlich die<br />

D<strong>im</strong>ensionen, 12.000 m 3 Beckenvolumen<br />

und die große Tiefenlage mit ihren Problemen,<br />

eine besondere Herausforderung an<br />

die ACI-Ingenieure dar. Über fünf Jahre war<br />

das Büro mit dem Vorhaben beschäftigt.<br />

Nach seiner Inbetriebnahme <strong>im</strong> Juni 2002<br />

hat es bisher alle Erwartungen erfüllt und<br />

Der zweite ACI-Geschäftsführer Jens Uhlig<br />

(<strong>im</strong> Bild Mitte) ist mehr auf<br />

den Baustellen als <strong>im</strong> Büro zu finden..<br />

ACI-Aquaproject<br />

Consult Ingenieurgesellschaft mbH<br />

auch die Wassertaufe der Flut kurz nach<br />

der Inbetriebnahme ohne Schäden überstanden.<br />

Inzwischen ist das RÜB Johannstadt<br />

nicht nur ACI-Vorzeigeprojekt, sondern<br />

auch das der <strong>Stadtentwässerung</strong>,<br />

wie der Landeshauptstadt <strong>Dresden</strong>.<br />

Wasserbau als Familientradition<br />

Dabei haben die beiden ACI-Chefs, neben<br />

Ulf Uhlig ist dessen Bruder Jens<br />

Geschäftsführer, das Feeling für Wasserbauten<br />

sprichwörtlich in die „Wasser-<br />

Wiege“ gelegt bekommen. Ihr Vater hatte<br />

bereits ein entsprechendes Büro. Die<br />

Standorte Radebeul und <strong>im</strong> Königreich<br />

Saudi Arabien haben ebendiese historischen<br />

Wurzeln. „Unser Hauptbetätigungsfeld<br />

liegt aber in Sachsen,“ so Ulf Uhlig.<br />

„Wir bearbeiten laufende Projekte <strong>im</strong><br />

Team unter Leitung eines Projektverantwortlichen<br />

<strong>im</strong> Bereich des Elbtales zwischen<br />

Meißen, <strong>Dresden</strong> und Pirna.“ Ein<br />

Erfolgsrezept sieht er in der eigenverantwortlichen<br />

Arbeitsweise der Mitarbeiter.<br />

„Interessante Vorhaben bedingen gute<br />

Leute und umgedreht.“ Die Uhlig-Brüder<br />

haben sich die Arbeit ebenso geteilt, ohne<br />

dass störende Schnittstellen entstehen.<br />

Während Jens auf Grund seiner Erfahrungen<br />

mehr auf den Baustellen die Koordinierung<br />

und Überwachung übernommen<br />

hat, hat sich Ulf Uhlig der Planung zugewandt.<br />

Mit dem Büro in Riyadh klappt die<br />

Kontinente übergreifende Kommunikation<br />

dank Internet und E-Mail reibungslos.<br />

Modernste Mikroelektronik, auch Dank<br />

AMD, machts möglich. Indirekt auch Dank<br />

ACI. Denn für die Ansiedlung der amerikanischen<br />

Chipschmiede übernahm das<br />

Ingenieurbüro, dessen Hauptsitz sich in<br />

der Gottfried-Keller-Str. 13 befindet, die<br />

Planung, Bau von Leitungen und des<br />

Pumpwerkes Wilschdorf zur Erschließung,<br />

wie zur Umrüstung 2003 bis 2004.<br />

Anspruchsvoll war die Aufgabe deshalb,<br />

weil die gesamte Pumpenstaffel nebst<br />

Energieversorgung ausgetauscht wurde.<br />

Und das bei laufendem Betrieb der AMD-<br />

FAB 30 Fabrik.<br />

Neumarkt ist neuer Prüfstein<br />

Äußerst spannend geht es derzeit in der<br />

Dresdner Innenstadt zu. Für die Landeshauptstadt<br />

<strong>Dresden</strong> entwickelten die ACI-<br />

Ingenieure ein Konzept, wie alle unterirdischen<br />

Medien (Strom, Telefon, Wasser,<br />

Abwasser und Fernwärme) bei der Bebauung<br />

des Neumarktes zu verlegen sind.<br />

Äußerst enge Platzverhältnisse, durch die<br />

Tiefgarage und der zeitlich gestaffelte Bau<br />

Auf Grund der engen Platzverhältnisse ist die<br />

Baustelle „Neumarkt“ auch Jürgen Boxberger<br />

als Projektverantwortlicher eine besondere<br />

Herausforderung.<br />

der insgesamt acht Quartiere, sind die<br />

anspruchsvollen Randbedingungen dieser<br />

Komplexbaustelle. Sensibilität ist bei den<br />

<strong>im</strong>mer wieder überraschend auftauchenden<br />

archäologischen Funden be<strong>im</strong> Tiefbau<br />

gefragt. Wissenschaftliches Interesse und<br />

Bau-Zeitpläne sind wie Feuer und Wasser.<br />

Stress pur. Von dem sich die ACI-Fachleute<br />

bei Wochenendwanderungen zum Beispiel<br />

entlang der Elbe erholen. Denn die Abwasserüberleitung<br />

von Heidenau und Pirna<br />

nach <strong>Dresden</strong> stammt, nun dürfen sie, lieber<br />

Leser, raten, aus welcher Feder?


15 Fragen an:<br />

Name und Alter:<br />

Frank Lieber, 45 Jahre<br />

Sternbild:<br />

Jungfrau<br />

Bei der <strong>Stadtentwässerung</strong> <strong>Dresden</strong> beschäftigt als:<br />

Meister Kanalnetzbetrieb<br />

Lieblingsmusik:<br />

Rolling Stones<br />

Hobbys:<br />

Abfahrtski, Tischtennis<br />

Was sind Ihre Stärken?<br />

Organisation und Flexibilität<br />

Was sind Ihre Schwächen?<br />

Ich kann nicht Nein sagen.<br />

Was gefällt Ihnen an <strong>Dresden</strong>?<br />

Historische Sehenswürdigkeiten (z. B. Frauenkirche)<br />

Was ist Ihr Lieblingsessen?<br />

Sauerbraten und Klöße<br />

Haben Sie eine Gaststättenempfehlung?<br />

Zur Oma in der Cossebauder Straße<br />

Welchen Freizeittipp haben Sie für uns?<br />

Mal wieder mit dem Fahrrad ins Grüne fahren<br />

Was ist Ihr(e) Lieblingsbuch bzw. -zeitschrift<br />

Auto-Motor-Sport<br />

Haben Sie einen Urlaubstraum?<br />

Karibik Kreuzfahrt<br />

Was wäre für Sie eine Versuchung?<br />

1/2 Ente mit Rotkraut<br />

Gibt es Wünsche für die Zukunft?<br />

Gesundheit und viele schöne Jahre<br />

bei der <strong>Stadtentwässerung</strong> <strong>Dresden</strong> GmbH<br />

Die Redaktion bedankt sich für das Gespräch.<br />

Herausgeber: <strong>Stadtentwässerung</strong> <strong>Dresden</strong> GmbH, Scharfenberger Straße 152, 01139 <strong>Dresden</strong>, Telefon (03 51) 8 22 0,<br />

Telefax (03 51) 8 22 19 97 E-Mail: ■ Verantwortlich: Geschäftsführung ■ Redaktion: Uwe Z<strong>im</strong>mer ■ Fotos: Archiv SE DD, Uwe Z<strong>im</strong>mer<br />

■ Gestaltung: Holger Friebel ■ Satz und Reprografie: www.waf-mult<strong>im</strong>edia.de ■ Druck: Lössnitz-Druck GmbH Radebeul<br />

■ Redaktionsschluss der nächsten Ausgabe: 16. September 2005<br />

Gemeinsame Biker-Ausfahrt geplant<br />

Bereits mehrere Male haben Mitarbeiter von TB2 in vergangenen Jahren<br />

gemeinsame Ausfahrten mit ihren Motorrädern unternommen. Für den<br />

12. Juni 2005 ist wieder eine Fahrt geplant, zu der diesmal auch Bikerinnen<br />

und Biker aus den anderen Organisationseinheiten eingeladen<br />

sind. Die Tour wird nicht länger als 300 km sein und unter anderem<br />

nach Tschechien führen. Interessenten melden sich bitte bei Andreas<br />

Dressel (Tel. 1129, Mail adressel@se-dresden.de).<br />

Die Anmeldung sollte möglichst bis Ende Mai erfolgen.<br />

Foto-fündig?<br />

Auflösung: Bei unserem ersten Fotorätsel handelte es sich um die 1906<br />

gebaute Bedürfnisanstalt an der Pfotenhauer- Ecke Fetscherstraße.<br />

Architekt war kein geringerer als Stadtbaurat Hans Erlwein. Das außergewöhnliche<br />

an diesem Bauwerk war, dass das Pissoir nicht wie sonst<br />

üblich als Wellblechhütte errichtet wurde. Die Baukosten beliefen sich<br />

auf 3.400 Mark. Heute steht das Bauwerk innerhalb der dortigen<br />

Gartenanlage und wird von einem Pächter als Lager genutzt.<br />

Christine Wiedon / TB-V (Foto) wusste als Einzige die Antwort. Oder war<br />

allen anderen das Rätsel zu leicht? Wie es auch sei, die Gewinnerin<br />

wählte sich als Preis einen Fotoband über die Sächsische Schweiz aus.<br />

Wenn Sie das nächste Mal unter den Preisträgern sein wollen, sollten<br />

sie sich an unserem neuen Fotorätsel beteiligen. Wo befindet sich das<br />

Gebäude, von dem unser Bild ein Detail zeigt? Für ihre richtigen Einsendungen<br />

stehen wieder drei Preise zur Auswahl. Ihre Einsendung schicken<br />

Sie bitte per Fax, Hauspost oder E-mail bis 30. Juni an Torsten Fiedler.<br />

Bei mehreren richtigen Einsendungen entscheidet das Los.<br />

Impressum<br />

213


2<br />

Brühlsche Terrasse<br />

als Denkmals-Meile<br />

Die Brühlsche Terrasse wird auch gern als<br />

Balkon <strong>Dresden</strong>s bezeichnet. Anziehungspunkt<br />

für Tausende von Touristen jährlich<br />

ist der heute noch erhaltene Teil der <strong>im</strong><br />

16. Jahrhundert angelegten Stadtbefestigung.<br />

Doch kann man von dem rund 500<br />

Meter langen und bis zu 200 Meter breiten<br />

Areal nicht nur den reizvollen Anblick<br />

auf Elbe und Stadt genießen, sondern<br />

auch die zahlreichen Denkmäler bewundern.<br />

An die Stadtbefestigung und die<br />

Umbenennung der sieben Hauptbastionen<br />

<strong>im</strong> Jahre 1721 nach den Planeten erinnert<br />

das 1990 von Vinzenz Wanitschke<br />

geschaffene Planetendenkmal. Die große<br />

Freitreppe <strong>im</strong> Westen schmücken „Die vier<br />

Tageszeiten“ von Johannes Schilling. Be<strong>im</strong><br />

Flanieren kann man zwei weitere Werke<br />

von Schilling entdecken, das Denkmal für<br />

Gottfried Semper (1892 / Treppe zum<br />

Georg-Treu-Platz)) und das Denkmal für<br />

seinen einstigen Lehrer, Ernst Rietschel<br />

(1876). Es befindet sich in Höhe des<br />

Sekundorgenitur. Wer Gottfried Semper<br />

war, braucht man sicher an dieser Stelle<br />

nicht näher zu erwähnen. Das Ernst Rietschel<br />

neben dem Berliner Daniel Rauch zu<br />

den bedeutensten Deutschen Bildhauern<br />

gehört, wissen dagegen wenige Dresdner.<br />

Im vorigen Jahr, am 12. Dezember wäre<br />

der in Pulsnitz geborene Künstler 200<br />

Jahre alt geworden. International bekannt<br />

wurde Ernst Rietschel mit seinem Lessing-<br />

Denkmal für Braunschweig, das am 29.<br />

September 1853 eingeweiht wurde. Der<br />

Bildhauer begründete damit die realistische,<br />

deutsche Bildhauerkunst. Vorher<br />

war es üblich, die Persönlichkeiten als<br />

Denkmale in antik verklärten Sachen darzustellen.<br />

Ernst Rietschel, aus einfachen Verhältnissen<br />

stammend, war bereits mit 28 Jahren<br />

in die Dresdner Kunstakademie als Professor<br />

für Bildhauerkunst berufen wurden.<br />

Für die Residenzstadt schuf er unter anderem<br />

das Denkmal für König Albert dem<br />

Gerechten (heute neben dem Japanischen<br />

Palais aufgestellt), das Weber-Denkmal,<br />

Ornamente für die Gemäldegalerie und die<br />

Sandsteinfiguren Schiller und Goethe<br />

rechts und links vor dem Eingang der 2.<br />

Semper-Oper. Auf dem Platz, auf dem<br />

heute sein Denkmal steht, befand sich<br />

früher sein Atelier. Im Albertinum ist noch<br />

bis zum 18. September eine Sonderausstellung<br />

über das künstlerische Ernst Rietschels<br />

zu sehen.<br />

Doch auf der Brühlschen Terrasse gibt es<br />

noch mehr Spuren der Geschichte zu entdecken.<br />

Im östlichen Teil befand sich einst<br />

eine barocke Gartenlandschaft. Graf Bühl<br />

hatte sie nebst Gebäuden errichten lassen.<br />

Aus dieser Zeit stammen noch zwei<br />

Sphinxgruppen und der Delphinbrunnen.<br />

Zu Ehren der Porzellanerfindung durch<br />

Böttger und Tschirnhaus in den Gewölben<br />

der Jungefernbastei findet man in der Gartenanlage<br />

ein Gedenkplakette. Nicht weit<br />

davon entfernt das Denkmal Caspar David<br />

Friedrich aus Edelstahl. Doch das Ensemble<br />

der „Denkmal-Meile“ ist nicht mehr<br />

komplett. 1898 wurde nämlich vis-à-vis<br />

des Semper-Denkmales das für Ludwig<br />

Richter enthüllt. Kurz vor Kriegsende,<br />

1943, wurde es eingeschmolzen. Der<br />

„Förderverein der Schlösser und Gärten“<br />

hat eine Initiative zur Wiedererrichtung<br />

gestartet. Und, um den Denkmalsrundgang<br />

würdig abzuschließen, sollte man<br />

hinab steigen an der Terrassen zum östlichsten<br />

Terrasseneck. Dort befindet sich<br />

das älteste in <strong>Dresden</strong> erhaltene Denkmal,<br />

das Moritzmonument, frisch saniert.<br />

An dieser Stelle ein Sonderangebot,<br />

nicht nur für Geschichtsinteressierte:<br />

Für 15 Euro (<strong>im</strong> Handel 22,50 Euro)<br />

können Sie das Video<br />

„Spuren in Stein<br />

und Kupfer“ über<br />

das Leben und Wirken<br />

von Ernst Rietschel bei<br />

Uwe Z<strong>im</strong>mer erwerben<br />

(Tel.: 0160-84 25 222,<br />

Fax: 25 42 230 oder<br />

per E-mail:<br />

service@dd-photo.de)

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