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Willkommen im Kreislauf - Stadtentwässerung Dresden

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8<br />

Kaditz gefördert werden. Am 18. Februar<br />

fand die feierliche Grundsteinlegung statt.<br />

Das anspruchsvolle Projekt war für die Teilnehmenden<br />

in seiner gewaltigen D<strong>im</strong>ension<br />

erkennbar. Die lichte Weite des Bauwerkes<br />

beträgt 10 Meter mal 14 Meter, die Mauern<br />

sind 130 Zent<strong>im</strong>eter dick. Oberirdisch wird<br />

später nur das Hochbauteil zu sehen sein,<br />

dafür reicht das Bauwerk mit seiner Gründungssole<br />

über 18 Meter in die Tiefe! Dieses<br />

Maß war notwendig, weil die vorhandenen<br />

Abwasserkanäle (Sammler) in großer<br />

Tiefe liegen und der Senkkasten konstruktiv<br />

bedingt diese Gründungstiefe erforderlich<br />

macht. Ohne „Innenleben“ hat das<br />

Bauwerk eine Gesamtmasse von 5.500<br />

Tonnen. Insgesamt wurden 2.500 m 3 Beton<br />

vergossen. 600 Tonnen Bewehrungsstahl<br />

geben dem Bauwerk Stabilität.<br />

Die Nähe der Baustelle zur Elbe, mit dem<br />

entsprechenden Grundwasserandrang, ließ<br />

die Planer des Projektierungsbüros ACI zu<br />

einer speziellen Technologie greifen, dem<br />

Abteufen des Pumpwerkes als offenen<br />

Senkkasten mit Unterwasseraushub. Der<br />

wesentliche Vorteil dabei ist, dass gegenüber<br />

einer herkömmlichen offenen Baugrube<br />

diese nicht ständig leergepumpt werden<br />

muss. Der unterste Teil des Senkkastens<br />

mit der Schneide, ist rund sechs Meter<br />

hoch, unten abgeschrägt und wiegt rund<br />

150 Tonnen. Wird das Erdreich innerhalb<br />

des Senkkastens ausgehoben, rutscht dieser<br />

dank der Eigenmasse des Senkkastens<br />

selbstständig nach unten. Ein vorher eingebrachter<br />

Spundwandrahmen dient dabei als<br />

Führung. Nachdem das erste Segment eine<br />

Tiefe von rund fünf Meter erreicht hatte,<br />

wurde das zweite und später das dritte Seg-<br />

Grundsteinlegung am 18. Februar 2005<br />

ment aufbetoniert und der Absenkvorgang<br />

<strong>im</strong>mer weiter fortgesetzt.<br />

Unterhalb des Grundwasserspiegels musste<br />

das Erdreich von dem Baggerfahrer<br />

„blind“ ausgehoben werden. Nachdem der<br />

Senkrahmen die Tiefe von 18 Meter<br />

erreichte, wurde durch Taucher (Bild) die<br />

Baugrube kontrolliert und der Boden, bergmännisch<br />

Sohle, geebnet. Um das Bauwerk<br />

wasserdicht zu bekommen, betonierte man<br />

in die noch voll Wasser stehende Grube<br />

eine drei Meter dicke Schicht aus Unterwasserbeton.<br />

Das Bauwerk war nach dem<br />

Aushärten nun auch von unten dicht, konnte<br />

ausgepumpt und die konstruktive Stahlbetonsohle<br />

gegossen werden. Mit dieser<br />

Technologie wurden insgesamt lediglich<br />

rund 1.100 m 3 Wasser bewegt, in herkömmlicher<br />

Bauweise wären das täglich<br />

tausend Kubikmeter Grundwasser gewesen.<br />

Mit dem Betonieren des vierten „Bauwerkrahmens“<br />

war dann der Rohbau <strong>im</strong><br />

Januar fertig gestellt (siehe Grafik Prinzipdarstellung).<br />

Demnächst beginnt die Installation der<br />

Rohre, Pumpen, Schieber und sonstiger<br />

technologischer Ausrüstungen sowie die<br />

Errichtung des Hochbauteiles. Künftig wird<br />

von dem Tiefbauteil nichts mehr zu sehen<br />

sein, ein architektonisch anspruchsvoll<br />

gestaltetes Hochbauteil beherbergt die<br />

Schalt- und Steueranlagen, die Netzersatzanlage<br />

und einen Sanitärtrakt für die künftigen<br />

Betreiber. Zum Schutz vor Hochwasser<br />

ist die Eingangshöhe des Bauwerkes oberhalb<br />

des Wasserspiegels des Augusthochwassers<br />

2002 angeordnet; auf diese Höhe<br />

Taucher Heidenau<br />

wird auch das gesamte umgebende Gelände<br />

angeglichen.<br />

Vier parallel arbeitende Pumpen, eine<br />

Pumpe steht als Reserve zur Verfügung,<br />

können bis zu 2.300 Kubikmeter Abwasser<br />

pro Stunde mit einer manometrischen Förderhöhe<br />

von 20 Metern Richtung <strong>Dresden</strong><br />

fördern. Neben dem Pumpwerk wird noch<br />

eine Annahmestelle für Fäkalien und Kanalräumgut<br />

errichtet.<br />

Das Vorhaben ist ein Gemeinschaftsprojekt<br />

der Stadt Heidenau und der <strong>Stadtentwässerung</strong><br />

<strong>Dresden</strong>, dessen Baukosten rund 3,2<br />

Millionen Euro betragen.<br />

Abwasser-Zuleitungen<br />

neu geordnet<br />

Neben der Abwasserüberleitung nach <strong>Dresden</strong><br />

sind auch in Heidenau und Pirna zahlreiche<br />

Baumaßnahmen notwendig. Für das<br />

rechtselbische Abwasseraufkommen wird<br />

der vorhandene Hauptsammler Pirna-Copitz<br />

genutzt. Der bestehende Düker in Höhe<br />

des Pratzschwitzer Klärwerkes, bisher als<br />

Druckleitung genutzt, wird <strong>im</strong> Elbevorland<br />

umgebaut und fungiert künftig als Freispiegeldüker.<br />

Linkselbisch wird das Abwasser der Stadt<br />

Pirna über neu zu bauende Leitungen dem<br />

Pumpwerk zugeführt. Im einzelnen sind das<br />

eine 1.000 Meter lange Druckleitung (DN<br />

500) und ein 1.900 Meter langer Freispiegelkanal<br />

(DN 700) bis zum ebenfalls neu zu<br />

bauenden 450 Meter langen Stauraumkanal<br />

(DN 1.800; Schmiede-/ Hafenstraße.<br />

Der Stauraumkanal n<strong>im</strong>mt auch die Abwässer<br />

des Heidenauer Hauptsammlers Süd<br />

auf. Die neue Zuleitung vom Hauptsammler<br />

Heidenau Nord ist 170 Meter lang (DN

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