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16 februar 12 ulrike ott<strong>in</strong>ger<br />

Ulrike Ott<strong>in</strong>ger<br />

BILDNIS EINER TRINKERIN<br />

(Ulrike Ott<strong>in</strong>ger, BRD 1979)<br />

Zum Abschluss unserer Filmreihe mit Arbeiten<br />

von Ulrike Ott<strong>in</strong>ger zeigen wir ihre Berl<strong>in</strong>­Trilogie<br />

aus den Jahren 1979 bis 1984.<br />

BILDNIS EINER TRINKERIN – ALLER JAMAIS<br />

RETOUR (BRD 1979 | 26.2.) Der stilisiert komponierte<br />

Spielfilm ermöglicht e<strong>in</strong>e Sightsee<strong>in</strong>g­<br />

Tour durch Berl<strong>in</strong>, e<strong>in</strong> Erkunden der Topografie<br />

der Stadt anhand e<strong>in</strong>er besonderen Route: Die<br />

namenlose Reisende, die am Flughafen Tegel<br />

ankommt, möchte hier nur ungestört ihrer Passion,<br />

dem Tr<strong>in</strong>ken, nachgehen.<br />

FREAK ORLANDO (BRD 1981 | 27.2.) erzählt e<strong>in</strong>e<br />

Irrtümer, Inkompetenz, Machthunger, Angst,<br />

Wahns<strong>in</strong>n, Grausamkeit und Alltag umfassende<br />

„Histoire du Monde“ am Beispiel der Freaks als<br />

kle<strong>in</strong>es Welttheater <strong>in</strong> fünf Episoden. „Dies ist<br />

ke<strong>in</strong> karitativer Film, der um Verständnis bittet<br />

für Abnormes. Er arbeitet mit vielen Tricks, nur<br />

nicht mit dem, auf den das K<strong>in</strong>o sonst baut, Identifikation.<br />

Er zitiert den berühmten Film von Tod<br />

Brown<strong>in</strong>g (1932), <strong>in</strong> dem das K<strong>in</strong>o se<strong>in</strong>e Fähigkeit<br />

zum Wundertum Lügen strafte durch e<strong>in</strong>e unvorstellbare<br />

Schau realer Monstren. Aber er<br />

selbst ist anders.“ (Frieda Grafe)<br />

DORIAN GRAY IM SPIEGEL DER BOULEVARD-<br />

PRESSE (BRD 1984 | 29.2.) entlarvt die verführende<br />

und verführerische Macht e<strong>in</strong>es sublimierten<br />

Totalitarismus – die der Medien. Frau<br />

Dr. Mabuse, Chef<strong>in</strong> e<strong>in</strong>es Pressekonzerns, erschafft<br />

sich mit dem androgynen Dorian Gray<br />

e<strong>in</strong>en Menschen, der vollkommen von ihr abhängig<br />

ist. Der Titel entspricht <strong>in</strong> der Komplexität<br />

se<strong>in</strong>er Bedeutung dem Film. Die naheliegende<br />

Assoziation ist die zu Dorian Gray, also die<br />

literarische; zum anderen der Narzissmus, das<br />

Dandytum, F<strong>in</strong> de Siècle. Im Spiegel der Boulevardpresse<br />

– zu Prousts Zeiten bereits als Gesellschaftsnachrichten<br />

bekannt – hab’ ich als<br />

Beispiel genommen, um über e<strong>in</strong>e neue Form<br />

von Machtausübung etwas zu sagen im Film,<br />

über die spezifischen Möglichkeiten e<strong>in</strong>es Medienkonzerns.“<br />

(Ulrike Ott<strong>in</strong>ger)<br />

We are show<strong>in</strong>g Ulrike Ott<strong>in</strong>ger’s Berl<strong>in</strong> trilogy<br />

(made between 1979 and 1984) to wrap up our<br />

series on her work.

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