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Februar/März 2009 - CDU Kreisverband Heilbronn

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Aus dem <strong>Kreisverband</strong> KREISTEIL<br />

arbeiten, das für den Bildungsstandort<br />

Deutschland von entscheidender Bedeutung<br />

sei.<br />

Föderalismusreform<br />

und Schuldenbremse<br />

Als großen Erfolg wertete Tillich die kurz<br />

vor dem Bürgerempfang bekannt gewordenen<br />

Ergebnisse der Föderalismusreform<br />

II. Was am 5. <strong>Februar</strong> im Prinzip beschlossen<br />

wurde, sei vielleicht nicht der Weisheit<br />

letzter Schluss. Es sei aber mehr - weit<br />

mehr -, als angesichts der langwierigen,<br />

knapp zwei Jahre dauernden, überaus zähen<br />

Verhandlungen zu erwarten war.<br />

„Wer hätte noch vor wenigen Wochen<br />

darauf gewettet, dass sich Bund und Länder<br />

angesichts diametral gegensätzlicher<br />

Interessenlagen überhaupt einigen würden?<br />

Dass sie sich zur Einführung einer alle<br />

staatlichen Haushalte betreffenden Schuldenbremse<br />

durchringen könnten? Wohl<br />

niemand. Nun werden wir die Schuldenbremse<br />

bekommen. Spätestens ab 2020<br />

ruhen unsere Staatsfinanzen in Bund, Ländern<br />

und Kommunen auf soliderer Grundlage,<br />

als dies gegenwärtig der Fall ist.“<br />

Dies, so Tillich emphatisch, sei hauptsächlich<br />

dem baden-württembergischen<br />

Ministerpräsidenten zuzuschreiben. „Günther<br />

Oettinger hat gekämpft und heftigsten<br />

Widerständen getrotzt. Seiner Beharrlichkeit<br />

ist dieser große Erfolg für ganz<br />

Deutschland geschuldet. Das rechne ich<br />

ihm sehr hoch an.“<br />

Absehbares Ende des Soli-<br />

Zuschlags und zwanzig Jahre<br />

Wiedervereinigung<br />

Ausführlich und mit Bedacht ging Tillich<br />

auf das bevorstehende Jubiläum des Mauerfalls<br />

ein. Zum zwanzigsten Mal jährt sich<br />

<strong>2009</strong> die historische Öffnung der deutschdeutschen<br />

Grenze und damit die Überwindung<br />

der Teilung unseres Vaterlandes, an<br />

deren Ende, nach 12-monatiger Übergangszeit,<br />

die deutsche Wiedervereinigung<br />

von 1990 stand. Tillich überbrachte<br />

die für alle Steuerzahler gute Nachricht,<br />

dass der trotz Wiedervereinigungseuphorie<br />

stets ungeliebte Soli nur noch bis 2019<br />

bezahlt werden müsse, und schilderte anschließend<br />

in interessanten Reminiszenzen,<br />

wie er als Ostdeutscher die Ereignisse<br />

während der Wende erlebte.<br />

Er ging in diesem Zusammenhang auch<br />

auf die absurden Vorwürfe der hiesigen Jusos<br />

ein, die ihm im Vorfeld der Veranstaltung<br />

Verstrickungen in den SED-Staat vorgeworfen<br />

hatten (wir berichteten).<br />

Dass man sich als Getriebener eines Unterdrückungsregimes<br />

der Staatsmacht<br />

nicht entziehen konnte und Kontakte mit<br />

Vertretern des Herrschaftsklasse selbst<br />

beim besten Willen nicht zu verhindern<br />

waren, sei einfach Bestandteil der Lebenswirklichkeit<br />

von DDR-Bürgern gewesen.<br />

Hieraus pauschale Vorwürfe abzuleiten,<br />

wie es die Jusos tun, sei ungerecht.<br />

Es müsse doch klar sein, dass z.B. ein<br />

Ostdeutscher, der heiraten wollte, weil er<br />

sich verliebt hatte, nicht zögerte, zum<br />

Standesamt zu gehen, um seine Beziehung<br />

zu legalisieren, obwohl ihm klar war, dass<br />

der Behördenvertreter zur SED gehörte.<br />

Tillich empfahl, hier bei der Beurteilung<br />

sensibler vorzugehen und das Spezifische<br />

an DDR-Biographien ins Urteil mildernd<br />

einzubeziehen, um moralische Fehlschlüsse<br />

zu vermeiden.<br />

Dies ändere selbstverständlich nichts<br />

daran, dass überführten Stasi-Spitzeln und<br />

„IMs“ das Handwerk gelegt gehöre, da sie<br />

nachweislich ihren Mitmenschen schadeten.<br />

An dieser Stelle brandete großer Ap-<br />

plaus auf, der zeigte, dass die baden-württembergische<br />

<strong>CDU</strong> hier völlig konform<br />

ging mit ihrem Parteifreund aus den neuen<br />

Bundesländern.<br />

Superwahljahr <strong>2009</strong><br />

Wiederholt blickte Tillich nach vorn und<br />

verwies auf die bedeutsamen Weichenstellungen<br />

der nächsten Monate. Insbesondere<br />

die Bundestagswahl im September<br />

werde darüber entscheiden, ob es mit<br />

der leidigen schleichenden Sozialisierung<br />

Deutschlands weitergehe oder ob endlich<br />

eine erneuerte soziale Marktwirtschaft<br />

wieder mehr Dynamik in den Standort<br />

Deutschland bringe.<br />

Dass es angesichts der gegenwärtigen<br />

Wirtschaftskrise nicht immer populär sei,<br />

für mehr Markt und mehr Eigenverantwortung<br />

einzutreten, sei zwar klar. Doch umso<br />

mehr müsse den Menschen verdeutlicht<br />

werden, dass in der Marktwirtschaft Krisen<br />

zwar vorkommen können, dass aber<br />

die Alternative Sozialismus die Krise in<br />

Permanenz sei, ja eine institutionalisierte<br />

Katastrophe und damit alles andere als ein<br />

Ausweg.<br />

Dies habe gerade er als ehemaliger Bürger<br />

eines real existierenden sozialistischen<br />

Staates zur Genüge erfahren. „Man muss<br />

den Bürgerinnen und Bürgern klar machen:<br />

Die Zitrone lässt sich nur einmal auspressen.“<br />

Will sagen: Freies Unternehmertum<br />

und ein leistungsbereiter Mittelstand<br />

dürfen nicht zu stark reglementiert wer-<br />

<strong>Heilbronn</strong> 2-3/<strong>2009</strong> >>> Seite 3

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