Teil 3 - duv.org
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Dr. Dr. med. Lutz Aderhold Münsterer Str. 39c, 65779 Kelkheim<br />
DUV Fachwart für Sportwissenschaft Tel. 06195-74296, Fax 06195-903694<br />
drdrlutz.aderhold@t-online.de<br />
Liebe DUV Mitglieder,<br />
liebe Freunde des Ultramarathonlaufs,<br />
wer sich regelmäßig unsere homepage anschaut, dem ist sicher aufgefallen, dass es im Bereich<br />
Sportmedizin jede Woche etwas Neues zu lesen gibt. Es ist mein Bestreben, einen Informationspool<br />
über alle möglichen Fragen zum Thema Laufen und Gesundheit aufzubauen. Dabei soll auch der Bereich<br />
Prävention entsprechend seiner Bedeutung vertreten sein. Der Themenbereich "Training" ist bisher<br />
noch nicht ausreichend bearbeitet, das wird sich aber in Zukunft ändern. Gerne veröffentlichen wir<br />
auch Eure Beiträge.<br />
Im Forum unserer homepage (www.ultra-marathon.<strong>org</strong>) und per email beantworte ich Fragen zu Ausrüstung,<br />
Ernährung, Training, Verletzung und sonstigen "Problemchen". Das versuche ich immer möglichst<br />
rasch zu erledigen, aber denkt bitte daran, auch ich habe eine "kleine" Nebenbeschäftigung.<br />
Herzlichst<br />
Euer Lutz<br />
Muskelverletzungen<br />
Der menschliche Körper besitzt mehr als 300 Muskeln. Jeder Muskel besitzt einen Ursprung, einen kontrahierenden<br />
<strong>Teil</strong>, den Muskelbauch, und einen Ansatz. Über Sehnen ist der Muskel mit dem Knochen verbunden.<br />
Jeder Skelettmuskel besteht aus Tausenden von Fasern, die kontraktile Elemente enthalten. Der Muskelbauch<br />
besteht aus einzelnen Bündeln und ist von einer Membran umgeben. Man unterscheidet zwei Arten von<br />
Muskelfasern, langsame (Typ 1 oder rot) und schnelle (Typ 2 oder weiß). So überwiegen bei Langstreckenläufern<br />
die langsamen und bei Sprintern die schnellen Fasern. .<br />
Häufigste Ursachen von Muskelverletzungen sind unzureichendes Aufwärmen, Ermüdung der Muskulatur<br />
und Dysbalancen. Die Muskeln können durch direkte Traumatisierung und durch Überlastung geschädigt werden.<br />
Dabei kann es zu Rupturen und Blutergüssen (Hämatome) kommen. Häufig treten Verletzungen im<br />
Muskel-Sehnen-Übergangsbereich auf. Zerrungen werden durch Überdehnung oder exzentrische Überbelastung<br />
herv<strong>org</strong>erufen, Kontusionen durch eine direkte Krafteinwirkung. Zerrungen treten meist bei explosiver Muskelanstrengung<br />
auf, wie z. B. beim Sprint. Auch plötzliche Verlangsamung, Beschleunigung oder Richtungswechsel<br />
können eine Rolle spielen. Dabei kann es zu teilweisen und vollständigen Faserzerreißungen kommen.<br />
Symptome<br />
Der Sportler verspürt einen scharfen oder stechenden Schmerz. Dieser Schmerz ist durch Kontraktion des<br />
Muskels wieder auslösbar. In Ruhe bestehen nur geringe Schmerzen. Es liegt oft eine Druckempfindlichkeit<br />
und eine Schwellung vor. Bei Rupturen kann ein Defekt (Delle) tastbar sein. Durch die Zerreissung von Fasern<br />
kommt es zu einer Blutung, die sich meist nach 24 Stunden in einem Hämatom mit Verfärbung zeigt. Es folgt eine<br />
Entzündungsreaktion und die Regeneration mit Bildung von neuen Muskelfasern, die allerdings kürzer sind und<br />
auch Narbengewebe enthalten. Dadurch kann die Elastizität und Dehnbarkeit eingeschränkt werden.<br />
Behandlung<br />
Bei Eintritt einer Muskelverletzung sollte die sportliche Aktivität unterbrochen werden. Der verletzte Bereich<br />
sollte durch eine Bandage komprimiert werden, um die Blutung zu begrenzen. Hochlagerung und kühlende<br />
Auflagen entlasten und entschmerzen. In den ersten 72 Stunden sollte keine Massage v<strong>org</strong>enommen werden.<br />
Bei Verdacht auf eine größere Muskelruptur muss ein Arzt aufgesucht werden. Bei geringfügigen Verletzungen<br />
kann nach 72 Stunden mit der lokalen Wärmetherapie und leichten Muskelübungen begonnen werden.<br />
Unterstützend können Antiphlogistika, Enzyme, Salben, Homöopathika, Magnetfeldtherapie u.a. eingesetzt<br />
werden. ,<br />
Eine Muskelverletzung gilt dann als abgeheilt, wenn keine Schmerzen mehr bei vollständiger Kontraktion des<br />
Muskels mehr bestehen. Dies kann Wochen, manchmal bei ausgedehnten Verletzungen aber auch Monate<br />
dauern.<br />
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