Hopfner, Simone - Vorarlberger Kinderdorf
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LEBENSQUALITÄT UND SUBJEKTIVE FAMILIENBEZIEHUNG AMBULANT BETREUTER KINDER<br />
Die Verbesserung der Lebensqualität rückt immer mehr in den Fokus der politischen<br />
Prozesse. Während für den Großteil der Weltbevölkerung Ernährung, Wohnen und<br />
Gesundheit Grundbedürfnisse sind, deren Erfüllung nicht als selbstverständlich<br />
angesehen werden kann, müssen für Mitglieder der hochindustrialisierten<br />
Gesellschaften differenziertere Indikatoren herangezogen werden. Schulz et al.<br />
(1985) weisen aber darauf hin, dass ein Anstieg des materiellen Wohlstands ab<br />
einem gewissen Grad nicht mehr zu einer Verbesserung der wahrgenommenen<br />
Lebensqualität führt. Deshalb erscheint es notwendig, neben den objektiven<br />
Maßstäben der sozialen Wirklichkeit auch die subjektive Einschätzung der Umwelt<br />
und des Befindens zu betrachten.<br />
Vor allem in den letzten Jahren rückte die Lebensqualität immer mehr in den<br />
Mittelpunkt der Forschung. Während sie in öffentlichen Diskussionen als<br />
Bezeichnung für Wohlleben, aber auch in den Sozialwissenschaften und der Politik<br />
schon seit längerem ein häufig verwendeter Begriff ist, wird der Terminus<br />
�Lebensqualität� in der Medizin erst seit ein paar Jahren benutzt (Bullinger & Ravens-<br />
Sieberer, 1995). In vielen Bereichen der Medizin wird die gesundheitsbezogene<br />
Lebensqualität mittlerweile jedoch als wesentliches Evaluationskriterium betrachtet �<br />
insbesondere bei chronischen Erkrankungen wie zum Beispiel Krebserkrankungen,<br />
Asthma oder Epilepsie ist Lebensqualität als Kriterium für den Erfolg von<br />
Behandlungen etabliert (Mattejat und Remschmidt, 2006). Die Auswirkungen von<br />
Erkrankung und Behandlung auf den Lebenszusammenhang des Patienten, aber<br />
auch auf die subjektive Sichtweise hinsichtlich der individuell wahrgenommenen<br />
Lebensqualität der Betroffenen, gewinnen an Gewicht (Kostka, 2004).<br />
2.1.1. Menschliche Bedürfnisse<br />
Die Auffassung von Lebensqualität hängt stark von den Bedürfnissen der Menschen<br />
ab. Maslow hat bereits 1954 fünf Ebenen menschlicher Bedürfnisse unterschieden:<br />
− auf der untersten Ebene ordnet er die Erfüllung biologischer Grundbedürfnisse<br />
an, die zum Überleben beitragen, wie Essen, Trinken, Schlafen.<br />
− die nächste Ebene besteht aus den Sicherheits- und Stabilitätsbedürfnissen,<br />
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