Hopfner, Simone - Vorarlberger Kinderdorf
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LEBENSQUALITÄT UND SUBJEKTIVE FAMILIENBEZIEHUNG AMBULANT BETREUTER KINDER<br />
In Stieffamilien findet sich eine multiple Elternschaft, in der die soziale Elternschaft<br />
von mehreren Vater- oder Mutterpersonen gleichzeitig wahrgenommen wird. Ein<br />
oder mehrere soziale Elternteile kommen dabei zu den biologisch-sozialen<br />
Elternteilen dazu und übernehmen in unterschiedlichem Ausmaß Teile der Rolle<br />
eines sozialen Elternteils.<br />
3.5.2. Typen von Stieffamilien<br />
Es können fünf verschiedene Stieffamilientypen unterschieden werden:<br />
die Stiefmutterfamilie, die Stiefvaterfamilie, die zusammengesetzte Stieffamilie, die<br />
Stieffamilie mit gemeinsamem Kind bzw. gemeinsamen Kindern und die<br />
Teilzeitstieffamilie.<br />
Krähenbühl (2007) spricht von einer Stiefmutterfamilie, wenn eine Frau zu einem<br />
Mann mit seinen leiblichen Kindern zieht. Die leibliche Mutter der Kinder gehört<br />
ebenfalls zur Stieffamilie, obwohl sie nur zeitweise mit ihren Kindern zusammenlebt.<br />
Durch die Beziehung zu ihrem Kind bzw. zu ihren Kindern hat sie eine besondere<br />
Stellung gegenüber der neuen Familie, die Auswirkungen auf die Stieffamilie hat.<br />
Ein Problem für die Stiefmutter kann darin bestehen, einen Zugang zur Vater-Kind-<br />
Gemeinschaft zu finden, die je nach Art und Dauer der Entwicklung im früheren<br />
Familienverband als eine Einheit erlebt werden kann, die es schwierig macht, zu<br />
jedem Familienmitglied eine eigene Beziehung aufzubauen.<br />
Stiefvaterfamilien � bei denen ein Mann zu einer Frau mit ihren leiblichen Kindern<br />
kommt � sind häufiger als Stiefmutterfamilien. Dies könnte damit zusammenhängen,<br />
dass im Falle einer Scheidung bisher das Sorgerecht in den meisten Fällen der<br />
leiblichen Mutter übertragen wurde. Stiefvaterfamilien stehen jedoch in Umkehrung<br />
vor den gleichen Problemen wie Stiefmutterfamilien.<br />
Krähenbühl (2007) sieht aber einen wesentlichen Unterschied zwischen der<br />
Stiefvaterfamilie und der Stiefmutterfamilie darin, �dass Stiefkinder Stiefväter leichter<br />
akzeptieren als Stiefmütter und dass Stiefväter entsprechend wenige negative<br />
Reaktionen erleben� (S. 35).<br />
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