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Download - TSG Leutkirch

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Hang zur Selbstständigkeit<br />

Zur Koordinierung der sportlichen Veranstaltungen<br />

gründen die <strong>Leutkirch</strong>er<br />

Vereine am 27. März 1930 einen Stadtverband,<br />

ein Beitritt der Skiläuferzunft<br />

wird bis zur Hauptversammlung am<br />

22. November des Jahres zurückgestellt.<br />

Nach eingehender und hitziger Diskussion<br />

wird ein Beitritt abgelehnt. Trotz<br />

schwacher Kassenlage und mäßigem<br />

sportlichem Erfolg wollen die Skiläufer<br />

unter sich bleiben. Auch 1931 wird ein<br />

Beitritt abgelehnt.<br />

Weltwirtschaftskrise<br />

Bereits Ende der 20er-Jahre, mit voller<br />

Wucht aber erst in den Jahren darauf trifft<br />

die Weltwirtschaftskrise Europa – und<br />

damit auch die Skiläuferzunft <strong>Leutkirch</strong>.<br />

Trotz steigender Arbeitslosenzahlen in<br />

der Weimarer Republik und der „allgemein<br />

schwierigen wirtschaftlichen Lage“,<br />

wie es im Jahresbericht von 1930 heißt,<br />

wird der Jahresbeitrag auf fünf Reichsmark<br />

angehoben. „Außerordentliche Mitglieder<br />

ohne Versicherung“ zahlen drei<br />

Reichsmark. 1931 leidet der Beitragseinzug<br />

unter den schlechten wirtschaftlichen<br />

Verhältnissen, die Arbeitslosenzahl im<br />

Deutschen Reich beträgt inzwischen 4,8<br />

Millionen. Für die betroffenen Mitglieder<br />

der Zunft werden Patenschaften angeboten,<br />

um sie nicht zu verlieren.<br />

100<br />

Wir gratulieren zum Jubiläum!<br />

Jahre<br />

Organisationstalente: 5 mal 8 Kilometer<br />

Die Gaumeisterschaften 1930 wurden<br />

zweimal verschoben, ehe sie in <strong>Leutkirch</strong><br />

stattfinden können. Start und Ziel sind<br />

beim „Bayerischen Hof“ (Langlauf). Die<br />

Springer treten am Krugberg auf der Hoherberg-Schanze<br />

gegeneinander an. Im<br />

Jahr darauf gibt es in <strong>Leutkirch</strong> eine echte<br />

organisatorische Meisterleistung: Der<br />

Jugendskitag am 15. Februar. Start und<br />

Ziel der Läufe ist diesmal die Bleiche, der<br />

Sprunglauf findet wieder am Krugberg<br />

statt, wo für die Jüngsten zusätzlich eine<br />

Schneeschanze gebaut wird. Die guten<br />

Schneeverhältnisse ermöglichen auch<br />

noch die Durchführung des Mannschaftslaufs<br />

des SSB. Start des 5x8-Kilometer-<br />

Laufs ist bei der Firma Walter an der<br />

Wangener Straße. Von da ab geht es zum<br />

ersten Wechsel nach Herlazhofen, zweiter<br />

Wechsel ist bei der Neumühle, der dritte<br />

Wechsel in Kesselbronn und der vierte<br />

Wechsel an der Moosmühle. Das von<br />

Zuschauern gesäumte Ziel ist beim Krankenhaus.<br />

Was da das Spurkommando<br />

leisten musste, kann man nur ahnen: Von<br />

Hindelang bis Stuttgart, von der Ostalb<br />

bis zum Schwarzwald war alles mit dabei,<br />

was Rang und Namen hatte.<br />

Ein letztes Aufbäumen gegen<br />

die NSDAP<br />

Am 15. Januar 1933 finden die Gauwettkämpfe<br />

in Isny statt. Abgesehen von dem<br />

mäßigen Abschneiden der <strong>Leutkirch</strong>er<br />

hat es dieser Tag auch politisch in sich:<br />

Gleichzeitig finden nämlich in <strong>Leutkirch</strong><br />

Skiwettkämpfe der NSDAP statt. Mehrmals<br />

haben die Nationalsozialisten angefragt,<br />

dennoch gibt die Skiläuferzunft<br />

die Hoherbergschanze nicht her, was der<br />

Zunft später noch sauer aufstoßen wird.<br />

Das Springen der Partei fand daraufhin<br />

in Diepoldshofen statt. Ein letztes Mal<br />

fahren die <strong>Leutkirch</strong>er am 22. Januar auf<br />

ein Springen in Wangen, bevor die Weimarer<br />

Republik am 30. Januar mit der<br />

Machtergreifung der Nationalsozialisten<br />

unter Adolf Hitler zu Ende geht. Ach ja,<br />

Karl Wolfgang wurde wieder mal Erster<br />

der Jugend 1, Franz Marquart Vierter der<br />

Jugend 2 und Paul Simma wurde Zweiter<br />

bei den Jungmannen.<br />

RAN<br />

Gleichschaltung – „Sieg Heil statt Ski-Heil“<br />

Mit der Machtergreifung der NSDAP ändert sich das Vereinsleben<br />

im Reich grundlegend. Viele Sportvereine zeigten der Partei,<br />

die jetzt das Sagen hat, bis dato die kalte Schulter – das rächt sich<br />

nun. Bereits im Mai werden die Verbände und Vereine gleichgeschaltet,<br />

das heißt auf das Führerprinzip umgestellt. Im Juni wird<br />

die so genannte Tausendmark-Sperre für Fahrten nach Österreich<br />

verhängt. Das ist ein harter Schlag für die Skiläuferzunft, weil<br />

ihre Hütte, wenn auch nur rund 100 Meter, aber doch über der<br />

Grenze in Österreich steht. Die Eingliederung der Sportjugend<br />

in die Hitlerjugend (HJ) und in den Bund deutscher Mädchen<br />

(BdM) am 19. November 1933 zeigt klar, wie der Hase ab jetzt<br />

läuft.<br />

Noch deutlicher wird dies bei der Jahreshauptversammlung der<br />

Zunft am 2. Dezember. Kurt Butz, der altbewährte Vorstand,<br />

der unter anderem die Hoherberg-Schanze verantwortete und<br />

ein hochverdienter Förderer des Skilaufs im Allgäu war, wurde<br />

kurz zuvor abserviert. Forstmeister Sandmeyer ist nun der neue<br />

„Führer“. In den Ausschuss des Vereins müssen Vertreter der SA<br />

und der HJ mit aufgenommen werden, Verbindungen zu den<br />

anderen Formationen der Partei hergestellt werden. Besuche auf<br />

Skitour zum Hochgrat 1926<br />

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