kk 1322_bearb.p65 - Kulturportal West Ost
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men, als es einem das eigene Wissen eingibt.<br />
So bleibt festzuhalten, daß Raphaela<br />
Kitzmantel „Die jiddische Welt von Gestern“<br />
nur stückweise der Vergessenheit entrissen<br />
hat. Ulrich Schmidt (KK)<br />
Symbolissima<br />
Renata Schumann: Hedwig von Schlesien –<br />
Eine Frau für Europa. Bergstadtverlag,<br />
Görlitz 2012, 200 Seiten, 14,90 Euro. Bestellungen<br />
Tel. (0 35 81) 40 20 21, www.schlesi<br />
sche-schatztruhe.de<br />
Kürzlich ist in dem in Görlitz und Freiburg<br />
ansässigen Bergstadtverlag posthum ein<br />
neues Hedwigs-Buch der am 6. Februar<br />
2012 verstorbenen schlesischen Autorin<br />
Renata Schumann erschienen.<br />
In seinem Vorwort unterstreicht der emeritierte<br />
Oppelner Erzbischof Alfons Nossol<br />
den besonderen Stellenwert des Buches, in<br />
dem nicht nur das Leben St. Hedwigs im<br />
Mittelalter, sondern auch deren über Jahrhunderte<br />
bis heute andauerndes versöhnendes<br />
Wirken als von Deutschen und Polen<br />
gemeinsam verehrte Schutzpatronin dargestellt<br />
wird.<br />
So gewährt dieses Buch auch tiefe Einbli<strong>kk</strong>e<br />
in die wechselhafte Geschichte Schlesiens<br />
seit dem Mittelalter, vor allem auch seinen<br />
Niedergang und zeitweiligen Untergang<br />
in den Tragödien des 20. Jahrhunderts.<br />
Gleichzeitig wird deutlich, wie die atemberaubende<br />
Wiedergeburt Schlesiens und eine<br />
neue Ära deutsch-polnischer Verständigung<br />
nach der friedlichen Revolution im Jahre<br />
1989 erneut mit St. Hedwig verbunden sind,<br />
der überragenden Symbolfigur für ein gedeihliches<br />
Miteinander und Füreinander von<br />
Deutschen und Polen im heutigen Europa.<br />
So bildet dieses Buch eine Pflichtlektüre für<br />
jeden, dem an Schlesien und einer guten<br />
Nachbarschaft zwischen Deutschen und<br />
Polen gelegen ist. (KK)<br />
Erdbebenmacher<br />
Der ehemalige polnische Staatspräsident<br />
Lech Walesa nahm in Dillingen an der Donau<br />
den Europäischen St.-Ulrichs-Preis entgegen.<br />
Die Europäische St.-Ulrichs-Stiftung<br />
fördert mit ihrem Preis die „Einheit Europas<br />
in christlich-abendländischer Tradition und<br />
im Geiste St. Ulrichs“. Stiftungsvorsitzender<br />
ist Leo Schrell, Landrat des Landkreises<br />
Dillingen, Augsburgs Bischof Dr. Konrad<br />
Zdarsa steht an der Spitze des Kuratoriums.<br />
Der Preis ist mit 10000 Euro dotiert und<br />
wurde u. a. bereits an Helmut Kohl, Roman<br />
Herzog, Marion Gräfin Dönhoff, den Prager<br />
Kardinal Miloslav Vlk und Anne-Sophie Mutter<br />
überreicht.<br />
Zu der Feierstunde im Goldenen Saal der<br />
Dillinger Akademie für Lehrerfortbildung und<br />
Personalführung hatten sich zahlreiche prominente<br />
Gäste eingefunden, unter ihnen Reinhard<br />
Kardinal Marx, Erzbischof von München<br />
und Freising. In seiner Begrüßung würdigte<br />
Landrat Leo Schrell die historische Bedeutung<br />
des ehemaligen Streikführers von Danzig.<br />
Lech Walesa habe bestätigt, daß „der<br />
Lauf der Geschichte nicht das Ergebnis eines<br />
blinden Waltens unberechenbarer Kräfte,<br />
sondern zu einem wesentlichen Teil die<br />
Konsequenz mutigen Handelns couragierter<br />
Persönlichkeiten ist“.<br />
Die Laudatio auf Lech Walesa hielt Hans-<br />
Dietrich Genscher, ehemaliger Außenminister<br />
der Bundesrepublik Deutschland. Walesa,<br />
so sagte Genscher, habe bei seinem unerschrockenen<br />
Kampf gegen ein totalitäres<br />
System auch einen entscheidenden Beitrag<br />
für die Einheit Deutschlands geleistet. „Die<br />
Berliner Mauer wurde in Wirklichkeit auf der<br />
Werft in Danzig erschüttert.“<br />
Erich Pawlu (KK)<br />
KK<strong>1322</strong> vom 25. Juli 2012<br />
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