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«Die Post» - Personalzeitung - Die Schweizerische Post

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www.post.ch/personalzeitung<br />

Zustellung von weniger<br />

Standorten aus<br />

<strong>Die</strong> Zustellstellen der Briefzustellregion (BZR) Lyss sind seit Anfang April neu auf<br />

34 statt wie bis anhin 52 Zustellstellen konzentriert. Für viele Mitarbeitende hat<br />

sich der Einsatzort um drei bis sechs Kilometer verschoben.<br />

«Es ging erstaunlich einfach: Am Samstag,<br />

5. April, haben wir kurz vor sieben mit dem<br />

Umzug begonnen. Kurz nach halb zwölf waren<br />

die drei Zustellstellen Kallnach, Ried und Galmiz<br />

zu uns nach Kerzers überführt. Und siehe da.<br />

Platz hats genug.» Für Heinz Twerenbold, Teamleiter<br />

in Kerzers, hat sich die Zusammenlegung<br />

der vier Zustellstellen positiv auf den Teamgeist<br />

der neu insgesamt 15 Mitarbeitenden ausgewirkt.<br />

Er erwähnt aber auch: «Dass die betroffenen Kollegen<br />

vorab in einer Arbeitsgruppe über die<br />

Erweiterung von Kerzers haben mitbestimmen<br />

können, war entscheidend.»<br />

Vermehrte Teamarbeit<br />

Für Alexandra Rodriguez ist der neue Zustellstandort<br />

für ihre Tour in Galmiz ein echter<br />

Gewinn. Bis anhin sortierte sie die Sendungen<br />

ganz allein. «Jetzt habe ich Kontakt mit Kollegen.<br />

Das stellt mich auf.» Teamwork wird in Kerzers<br />

rundum grossgeschrieben.<br />

Für Heinz Twerenbold liegt die Zusammenlegung<br />

auf der Hand: «Es macht wenig Sinn, zu<br />

viele Standorte zu unterhalten – zumal diese<br />

kaum besetzt sind. Auch die Logistik wird stark<br />

vereinfacht.» <strong>Die</strong> Wege zu den ersten Briefkästen<br />

habe bei den Neuen schon um ein paar Minuten<br />

zugenommen. «Doch mit Move-it wird diese Zeit<br />

abgegolten.»<br />

<strong>Die</strong> Zusammenlegung von insgesamt 52 auf 34<br />

Standorte in der BZR Lyss beurteilt der Leiter Tho-<br />

eitende<br />

ganz.» Vor allem macht der Umstand zu schaffen,<br />

dass angesichts der vielen Arbeit vielerorts<br />

von Flexibilität gar nicht die Rede sein kann.<br />

Noch lückenhafte Informationen<br />

Guido von Arx, BZR-Leiter von Burgdorf,<br />

bringt es auf den Punkt: «Move-it wird uns<br />

zweifellos weiterbringen. Doch sind unsere<br />

elektronisch erfassten Mengendaten im System<br />

noch nicht gut genug. <strong>Die</strong> Teamperformance –<br />

also die Relation zwischen den im Team tatsächlich<br />

gearbeiteten Stunden pro Woche und<br />

den Briefmengen – ist deswegen noch zu<br />

wenig aussagekräftig.» Es sei daher momentan<br />

schwierig, die Leistung zu beurteilen und Sonderefforts<br />

zu loben. Von Arx bemängelt auch,<br />

dass es ihm derzeit aufgrund fehlender Daten<br />

nicht möglich ist, die Einsätze so auf Mengenschwankungen<br />

abgestimmt zu planen, dass<br />

mas Streule positiv: «Der frühzeitige Einbezug der<br />

Betroffenen hat sich gelohnt. Sie haben die Umzüge<br />

hervorragend organisiert. <strong>Die</strong>s ist umso bemerkenswerter,<br />

da es einigen sehr schwergefallen ist,<br />

aus den vertrauten Verhältnissen wegzuziehen.»<br />

Projekt Optimierung<br />

Zustellstandorte<br />

An über 1850 Standorten ist bis anhin die <strong>Post</strong> aus<br />

den Briefzentren für die Zustellung angeliefert<br />

worden. <strong>Die</strong>se Zustellstandorte werden derzeit laufend<br />

optimiert. Kleinere Standorte sollen, wo sinnvoll,<br />

in grössere Standorte überführt werden. Es gilt<br />

dabei die Ersparnis bei den Mietkosten sowie die<br />

geringeren Transportkosten gegenüber den etwas<br />

längeren Fahrtwegen abzuwägen. <strong>Post</strong>Mail geht<br />

davon aus, dass diese Zustellstellen um einige 100<br />

Standorte reduziert werden können. 860 Stellen<br />

sind überprüft worden oder sind noch in Überprüfung.<br />

Bei 184 Standorten ist der Entscheid gefallen.<br />

<strong>Die</strong> Zusammenführungen erfolgen in mehreren<br />

Wellen. Der grösste Teil soll bis Ende Jahr abgeschlossen<br />

sein. Von den aktuell rund 1000 betroffenen<br />

Mitarbeitenden von kleinen Zustellstandorten<br />

müssen rund 80 Prozent mit einem bis maximal<br />

fünf Kilometer längeren Arbeitsweg rechnen.<br />

Lediglich 15 Mitarbeitende müssen mehr als zehn<br />

Kilometer in Kauf nehmen. Gemäss einer Vereinbarung<br />

mit den Gewerkschaften erhalten alle Mitarbeitenden<br />

je nach Ausmass der Verlängerung des<br />

Arbeitsweges eine Kompensation.<br />

damit Einsparungen erreicht werden können.<br />

Auch Albert Rijkeboer, Projektleiter von Moveit,<br />

ist sich bewusst, dass das Modell nun zwar<br />

in der Fläche eingeführt ist, auf der Führungsebene<br />

aber noch einiges geleistet werden<br />

muss. «Tatsächlich ist die Datenqualität noch<br />

nicht wunschgemäss. Einerseits hatten wir<br />

Anlaufschwierigkeiten bei den eigenen Informationssystemen.<br />

Andererseits bringen es die<br />

Umstellungen in den Briefzentren (REMA) mit<br />

sich, dass wir oft mit Durchschnittswerten<br />

über Zeitperioden arbeiten müssen. Es funktioniert<br />

– aber noch zu wenig gut.» Mit dem<br />

neuen System steigen die Ansprüche an die<br />

Führung. Albert Rijkeboer: «Bei diesem Kulturwandel<br />

ist es wichtig, dass nicht nur mit Zahlen<br />

geführt, sondern auch lokal beurteilt wird,<br />

wie die Mitarbeitenden im Team entsprechend<br />

ihren Fähigkeiten optimal eingesetzt werden.»<br />

<strong>Post</strong>Mail im Wandel Hintergrund 11<br />

<strong>Die</strong> <strong>Post</strong> Nr. 4/2008<br />

«Über alles gesehen<br />

bin ich zufrieden»<br />

Thomas Baur, Leiter Zustellung,<br />

äussert sich zu den<br />

Hintergründen des Wandels<br />

in der Zustellung.<br />

Kaum ist Move-it eingeführt,<br />

werden Hunderte<br />

von Zustellstellen zusammengeführt.<br />

Warum dieses Tempo?<br />

Wir wollen unsere Wettbewerbsfähigkeit steigern<br />

und trotz sinkender Mengen die Effizienz<br />

verbessern. Aber Tempo ist immer vom individuellen<br />

Empfinden abhängig. An Move-it arbeiteten<br />

wir über drei Jahre. Und für die Optimierung der<br />

Zustellstandorte geben wir uns mehr als ein Jahr<br />

Zeit. Ich bezeichne das als grosszügig.<br />

Was für Ziele in den Bereichen Einsparung und<br />

Prozessoptimierung verfolgen Sie konkret?<br />

Wir wollen bis 2016 mehr als 20 Prozent einsparen.<br />

<strong>Die</strong> ersten Zahlen aus Move-it zeigen,<br />

dass bei der Zustellung 60 bis 70 Prozent «inhouse»<br />

gearbeitet wird. Da wird offensichtlich, welche<br />

Prozesse optimiert werden müssen.<br />

Wie zufrieden sind Sie mit Move-it und den<br />

ersten Zusammenführungen bei der Optimierung<br />

der Zustellstellen?<br />

Über alles gesehen bin ich mit beiden Projekten<br />

sehr zufrieden. Bei Move-it änderte für mehr<br />

als 17 000 Mitarbeitende das Arbeitszeitmodell.<br />

Tausende von Kolleginnen und Kollegen wurden<br />

geschult. Hätten wir beim Start keine Schwierigkeiten<br />

mit dem Scanner gehabt, wäre das Ganze<br />

reibungslos eingeführt worden. Nun müssen<br />

wir Move-it mit verlässlichen Daten speisen und<br />

die Möglichkeiten der Jahresarbeitszeit voll ausschöpfen.<br />

Ein langer Weg! Bei den Optimierungen<br />

der Zustellstandorte haben wir die Verantwortung<br />

bewusst an die Basis delegiert. Bis<br />

auf einzelne Ausnahmen verlief die Umstellung<br />

der ersten Welle am 1. April 2008 ohne grosse<br />

Probleme. Wen wunderts? Unsere Zustellenden<br />

sind ja alle Logistiker mit langjähriger Berufserfahrung.<br />

Sie wissen am besten, was es heisst,<br />

sich zu organisieren.<br />

Was erwartet die Zusteller in den nächsten<br />

Monaten?<br />

2008 ist das Jahr der Konsolidierung – trotz<br />

Standortoptimierung und Aufbau einer Frühzustellung.<br />

Es gilt nun, Move-it zu stabilisieren. <strong>Die</strong><br />

mit der Zusammenführung der Zustellung von PM<br />

und PV neu gebildeten Gruppen müssen als<br />

Teams verankert werden. <strong>Die</strong> Logistik an den<br />

neuen Standorten muss harmonisiert werden.<br />

Und vor allem braucht der Betrieb endlich eine<br />

stabile, leistungsfähige IT-Infrastruktur.

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