«Die Post» - Personalzeitung - Die Schweizerische Post
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www.post.ch/personalzeitung<br />
Obwohl <strong>Post</strong>Finance-Mitarbeiter<br />
Malte Silla erst seit einem Jahr in<br />
der Schweiz lebt, engagiert er sich<br />
bereits ehrenamtlich: Er unterstützt<br />
Jugendliche bei der Lehrstellensuche.<br />
Und: Er möchte weitere<br />
Coachs für das Projekt gewinnen.<br />
Text: Sandra Gonseth / Bild: Simone Wälti<br />
Ihn ärgern Aussagen wie: «Jeder Jugendliche,<br />
der eine Lehrstelle will, findet auch eine.» <strong>Die</strong>s<br />
habe mit der Realität nicht viel zu tun, betont<br />
Malte Silla. Der Trend gehe dahin, dass es für<br />
einige Jugendliche immer schwieriger werde,<br />
eine Lehrstelle zu finden. Vor allem junge Leute,<br />
die aus schulischen, soziokulturellen oder persönlichen<br />
Gründen bei der Suche nach einem Job<br />
auf Schwierigkeiten stossen, erhalten mit dem<br />
Junior Coaching die nötige Unterstützung. «Jeder<br />
Jugendliche hat eine Chance verdient», erklärt<br />
der <strong>Post</strong>Finance-Mitarbeiter die Beweggründe<br />
seines sozialen Engagements.<br />
Kleinigkeiten mit Wirkung<br />
Malte Silla kann bereits auf eine erfolgreiche<br />
Zusammenarbeit mit einem Jugendlichen zurückblicken:<br />
Nach fünfeinhalb Monaten hatte dieser<br />
einen Ausbildungsplatz in der Tasche. Etwa bei<br />
der <strong>Post</strong>? «Nein», sagt Silla. <strong>Die</strong> <strong>Post</strong> stehe bei der Berufswahl nicht primär im Vordergrund. «Es soll<br />
für den Jugendlichen passen, die <strong>Post</strong> kann aber<br />
eine Option sein.» <strong>Die</strong> Coachs betreuen in der<br />
Regel Schulabgänger, die nicht optimale berufliche<br />
Startbedingungen aufweisen. <strong>Die</strong> Berufswahl<br />
wird vorgängig von der Berufsberatung abgeklärt.<br />
Es werde darauf geachtet, dass nebst dem Berufswunsch<br />
auch Alternativen gefunden werden, weil<br />
die Berufswünsche nicht immer realistisch seien.<br />
Anschliessend helfen die Coachs, geeignete Firmen<br />
auszuwählen und die Bewerbungsunterla-<br />
gen vorzubereiten. «Einigen Jugendlichen fehlt<br />
das nötige Rüstzeug.» Es gehe teilweise um ganz<br />
banale Kleinigkeiten mit grosser Wirkung. Beispielsweise<br />
um eine neue E-Mail-Adresse. Denn:<br />
Ein lockerer Chat-Name auf dem Briefkopf des<br />
Bewerbungsschreibens kommt beim künftigen<br />
Lehrmeister nicht gut an. Ebensowenig ein Totenkopf<br />
auf dem T-Shirt beim Vorstellungsgespräch.<br />
<strong>Die</strong> obercoolen 15-Jährigen<br />
Leider würden einigen Jugendlichen die<br />
sozialen Kompetenzen fehlen, bedauert der<br />
Betriebswirtschafter. «Selbstverständlichkeiten<br />
wie Pünktlichkeit, die wir von zu Hause aus mitgekriegt<br />
haben.» Doch der <strong>Post</strong>mitarbeiter will<br />
Porträt Leute 21<br />
<strong>Die</strong> <strong>Post</strong> Nr. 4/2008<br />
«Ich will etwas bewegen»<br />
Junior Coaching<br />
Junior Coaching unterstützt Jugendliche auf dem<br />
Weg ins Berufsleben. Ehrenamtliche Coachs erstellen<br />
zusammen mit ihnen die Bewerbungsunterlagen<br />
oder üben Vorstellungsgespräche. Der Coach motiviert<br />
die Jugendlichen zum Durchhalten bei der Lehrstellensuche<br />
und hilft auch beim Knüpfen von Kontakten<br />
zur Arbeitswelt. Junior Coaching ist ein Angebot<br />
der Berufs-, Studien- und Laufbahnberatung des<br />
Kantons Bern und läuft seit 2004. Es werden laufend<br />
neue Coachs gesucht. Kontakt und Information:<br />
Berufsberatungs- und Informationszentrum (BIZ)<br />
Ihrer Region oder junior. coaching@erz.be.ch. Auch<br />
Malte Silla gibt gerne Auskunft unter Tel. 031 338 56<br />
57 oder unter malte.silla@postfinance.ch.<br />
<strong>Post</strong>Finance-Mitarbeiter Malte Silla berät einen Jugendlichen bei der Lehrstellensuche.<br />
etwas bewegen. Er weiss, dass ein obercooler 15-<br />
Jähriger ganz harmlos werden kann, wenn man<br />
sich mit ihm beschäftigt. <strong>Die</strong>se Erfahrung konnte<br />
Malte Silla bereits früher während des Zivildienstes<br />
in Deutschland im Rahmen eines Jugendprojekts<br />
sammeln. Und wenn das Coaching dann<br />
noch abschliessend erfolgreich war, sei die Freude<br />
des Jugendlichen und seiner Familie der<br />
schönste Lohn für die geleistete Arbeit.<br />
Der Wahlschweizer kommt ins Schwärmen<br />
Schweizerluft hat er erstmals in Südamerika<br />
geschnuppert. In einer Sprachschule freundete<br />
sich der gebürtige Wuppertaler mit ein paar Eidgenossen<br />
an. Nach Besuchen in der Schweiz<br />
stand für ihn und seine Freundin das Auswanderungsziel<br />
fest. In der Unternehmensentwicklung<br />
von <strong>Post</strong>Finance schätzt er vor allem den unkomplizierten<br />
Umgang mit den Mitarbeitenden und<br />
Vorgesetzten. Wie er sich eingelebt hat? Da<br />
kommt der Wahlschweizer ins Schwärmen: Das<br />
Skifahren in den Schweizer Bergen, die schöne<br />
Wohnung auf dem Land. Sogar die Nachbarn<br />
bekommen noch ein Lob ab. Kein Zweifel: Silla<br />
würde glatt auch als Schweizer Tourismusdirektor<br />
durchgehen.